Übersetzung Aeneis 1,81-101
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Übersetzung Aeneis 1,81-101
Übersetzung Aeneis 1,81-101 81 85 90 95 Nachdem dies gesagt worden ist, stiess er mit umgedrehter Speerspitze den Berg in die hohle Seite; und die Winde stürzen hervor, wie bei einem formierten Heereszug, wo eine Tür gegeben (=geöffnet) worden ist, und durchblasen die Länder im Wirbel. Sie legten sich aufs Meer und wühlen das ganze von den untersten Stellen auf, zugleich der Ostwind und der Nordwind und der an Stürmen reiche Südwind und wälzen gewaltige Fluten an die Küsten. Es folgt Geschrei der Männer und Knarren der Schiffstaue. Auf der Stelle rauben Wolken den Himmel und den Tag aus den Augen der Trojaner; schwarze Nacht liegt auf dem Meer. Es krachten die Pole und es schimmert der Aether mit zahlreichen Feuern, und alles droht den Männern den gegenwärtigen Tod an. Auf der Stelle werden vor eisigem Schauer die Glieder des Aeneas gelähmt (=gelöst); er stöhnt auf, streckt beide Hände zu den Sternen und spricht solches mit seiner Stimme: „Oh dreimal und viermal Glückliche, denen es geglückt ist, vor den Gesichtern der Väter unterhalb den hohen Mauern Trojas zu sterben! Oh tapferster des Geschlechts der Danaer, Sohn des Tydeus! Ach, dass ich nicht auf trojanischen Feldern sterben konnte und durch deine Rechte dieses Leben aushauchen konnte, wo der wilde Hektor vom Geschoss des Achilles, wo der gewaltige Sarpedon liegt, wo der Simois unter den Wellen so viele ergriffene Schilder von Männern und Helme und tapfere Körper wälzt!“