Aus florieren! 01/2013
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Aus florieren! 01/2013
5 Frühlingsboten im Winter Zarte Blüten, Zarte Farben und das besondere Etwas Nach Weihnachten hält der Frühling Einzug im Blumengeschäft. Felix Geiling-Rasmus startet mit Weiß und zarten Farben ins neue Jahr, mit Freesien, Ranunkeln, Iris, Mimosen, Lenzrosen, Traubenhyazinthen … Zwiebeln erinnern an die Herkunft vieler Frühlingsblüher, trockenes Laub und Gräser an den Winter. In einigen Werkstücken sorgen Orchideen zusätzlich für Aufmerksamkeit und das besondere Etwas, nach dem so viele Kunden suchen. Floristik: Felix Geiling-Rasmus, Stromberg 12 1-2013 florieren! Fotos: Peter J. Kierzkowski, Köln Federleicht und schwebend Einzelne Bündel aus trockenem Gras werden mit draht „gegabelt“. diese Gabelungen werden in eine gewässerte steckschaum-Halbkugel gesteckt. Ein Abstand von etwa 1 cm zum steckschaum schützt die trockenen Gräser vor Nässe. Alpenveilchen, Jasmin, kleine Orchideen und Buchenzweige mit trockenem Laub werden zwischen die Gräser gesteckt. schwebend, auf einer umgedrehten Glasvase präsentiert, wird die luftige Wirkung des Werkstücks noch gesteigert. Elegant und aufstrebend An einem dünnen Eisenring (Türkranzunterlage) werden einzelne Weidenzweige mit draht befestigt. In dieses stabile Grundgerüst werden weitere Weidenzweige sowie schnittblumen ergänzt. damit der strauß gut steht, muss eine perfekte spirale gebunden werden. das gelingt am besten, wenn man den strauß beim Binden immer wieder dreht. Ein dünnes Lederband verschönert die Bindestelle und wiederholt die Farbigkeit der trockenen Buchenblätter. florieren! 1-2013 13 5 Frühling in Weiß Für eine locker duftige Wirkung werden zunächst vier bis fünf Heidelbeerzweige ineinander verschachtelt – sie dienen als spreizhilfe für die Blüten. Trockenes Laub verdeutlicht den übergang der Jahreszeiten und erzeugt einen FrischTrocken-Kontrast. 14 1-2013 florieren! Spielereien mit Zwiebeln oben: Für diese „Frühlingstorte“ wird zunächst eine zylinderförmige Basis aus Trockensteckschaum dünn mit Heu umwickelt und mit kleinen Steckzwiebeln beklebt. Auf den entstehenden Zwiebelzylinder wird ein Plastikunterteller mit Frischsteckmasse gesetzt, der mit einer Vielzahl von Früh- lingsblumen ergänzt wird. Staffelungen, Gruppierungen und Überschneidungen sorgen für Spannung, die duftige Farbigkeit und die austreibenden Zwiebeln vermitteln Leichtigkeit und Frühlingsgefühle. unten: Eine 1 m lange Eisenstange wird dünn mit Heu umwickelt und mit Tulpen- zwiebeln beklebt. Entstehende Zwischenräume werden mit Zwiebelhäuten verdeckt. Als stabile Standbeine dienen frische Birkenzweige, die mit Draht mit der Kombizange fest miteinander verbunden werden. Ganz nach Belieben können dann Blüten ergänzt werden – hier weiße Tulpen und Calla mit eleganten, langen Stielen. florieren! 1-2013 15 5 16 1-2013 florieren! Ein Fächer für Blüten Nachwuchswettbewerb zum Miterleben Heidelbeerzweige werden flach auf einen Tisch zur Fächerform gelegt, die sich überschneidenden Äste werden mit draht miteinander verbunden. diese Grundform wird leicht schwebend über der schale aufgehängt. dann werden die schnittblumen durch die Heidelbeerzweige hindurch gesteckt. sie müssen nicht zusätzlich befestigt werden. der Heidelbeerfächer trocknet wunderbar ein und kann jederzeit neu bestückt werden. Junge Talente auf der IPM N ach einer Übergangszeit heißt H.B.I. ab Januar 2013 nur noch FleuraMetz. H.B.I. gehört zur Fleura-Gruppe, die 2009 mit Metz fusionierte. 2011 wurden der neue Name FleuraMetz und ein neues Corporate Design eingeführt. In Deutschland entschied man sich aus Traditionsgründen für eine längere Übergangsphase. Ab Januar 2013 ist Schluss damit, der Name H.B.I. wird endgültig durch FleuraMetz ersetzt – alles andere bleibt unverändert. Auch das Bekenntnis zur Nachwuchsförderung. Es betrifft kleinere Wettbewerbe an Schulen und in den Regionen ebenso wie die Europameisterschaft 2011, bei der Thomas Gröhbühl, der Deutsche Meister 2010, gesponsert wurde, und zuletzt die Deutsche Meisterschaft 2012 in Berlin. „Wenn Anfragen kommen, unterstützen wir die Floristen meistens mit Ware oder Einkaufsgutscheinen, manchmal auch mit Preisen“, erklärt Wolfgang Schmutzler, Kommerzieller Manager bei FleuraMetz. Jürgen Herold, der Deutsche Meister der Floristen 2012, gewann zum Beispiel eine Reise nach Ecuador. Arbeitsstationen im Obergeschoss der IPM SERIE: BLUME + HANDWERK Als „Projektmanager Floristik“ war Felix Geiling-Rasmus zwei Jahre lang für FleuraMetz unterwegs. Bei Demonstrationen und Seminaren regte er seine Kollegen an, individuelle Floristik in den Geschäften zur Schau zu stellen. Denn mit besonderen Blumen und kreativen Gestaltungsideen können sich Floristen klar positionieren. Seit Anfang 2012 arbeitet Felix Geiling-Rasmus freiberuflich, auch für FleuraMetz. Das kommt auch in „florieren!“ zum Ausdruck: FleuraMetz finanziert sechs Fotoproduktionen, sodass wir ein Jahr lang jeden zweiten Monat Werkstücke des Floristmeisters zeigen können – mit ausgewählten Blumen und interessanten Techniken. Auch auf der IPM 2013 in Essen wird sich FleuraMetz engagieren: als Sponsor der DMF-Show (siehe Seite 52) und des NewComer-Wettbewerbs. Dieser wird erstmals im Obergeschoss und mit neuem Konzept ausgetragen: nicht auf der Bühne, sondern an Arbeitsstationen, sodass die Messebesucher den Teilnehmern über die Schulter schauen können. Die klare Entscheidung, insbesondere junge Talente zu fördern, geht auf den NewComer-Wettbewerb 2008 zurück, der ebenfalls von FleuraMetz gesponsert wurde. Spontan fiel die Entscheidung, Felix Geiling-Rasmus, den Gewinner des Wettbewerbs, weiter zu förden. Der junge Florist wurde im selben Jahr Deutscher Vizemeister und Zweiter bei den Eurofleurs. Nach der Meisterschule zeigte Felix Geiling-Rasmus zwei Jahre lang als Projektmanager Floristik in Seminaren, Ausstel- lungen und Shows in den FleuraMetz-Filialen. Mit inspirierender Floristik will der Blumengroßhandel die Branche unterstützen, denn „Floristen können sich nur mit Kreativität und Individualität im Wettbewerb behaupten“, so Wolfgang Schmutzler. In seiner Zeit bei FleuraMetz gewann Felix Geiling-Rasmus übrigens den AlpeAdria-Cup in Graz punktgleich mit dem Österreicher Johann Obendrauf. Zwei große Nachwuchswettbewerbe im Jahr 2013 Nun geht der New-Comer-Wettbewerb in die nächste Runde. Zehn Floristen sind zugelassen – die Betriebe müssen Mitglied beim Fachverband Deutscher Floristen (FDF) sein. Die Gewinner haben die Chance, sich für zwei große Wettbewerbe im Jahr 2013 zu qualifizieren: Für den internationalen Berufswettbewerb Worldskills im August 2013 in Leipzig und den europäischen Wettbewerb Eurofleurs im September 2013 in Split/Kroatien. Die besten Newcomer werden auf der IPM am 23. Januar um 14.30 Uhr im Event-Center des FDF (Halle 1A) geehrt. Angemeldet sind: Christina Aumann, Gärtnerei Lameyer, Varel, Niedersachsen, Levke Breiholdt, Blumen Rumpf, Kiel, Schleswig-Holstein, Victor Breuer, Suthoff Grünes und Schönes, Oberhausen, Nordrhein-Westfalen, Michael Liebrich, Blumen und Gärtnerei Liebrich, Holzmaden, Baden-Württemberg, Tanja Meyer, Florales Ambiente, Wendelstein, Bayern, Christina Müglich, Blumen Link, Eichenzell, Hessen, Dominic Pfeifer, Viadore Florales Design, Wernigerode, SachsenAnhalt, Carolin Prescher, Prager’s Blumen & Floristik, Gera, Thüringen, Angie Steinmüller, Gärtnerei Srocke, Kehmstedt, Thüringen, Saarland. Nähere Informationen über FleuraMetz: www.fleurametz.com ■ florieren! 1-2013 17 5 Ein blaues Band ... Eine 1 m lange Eisenstange wird dünn mit Steckschaum und Maschendraht ummantelt. Anschließend werden die Werkstoffe kegelförmig gesteckt. Stein-Eiche, Olive, Heidelbeere und Waxflower bilden die Basis, Traubenhyazinthen und Lenzrosen setzen asymmetrisch Akzente. Blüten mit Birkenkragen Das konische Gefäß wird bis etwa 5 cm über den Rand mit Trockensteckschaum gefüllt. Dann werden Birkenbündel mit langen Gabelungen angedrahtet und parallel in die Steckmasse verankert. Im oberen Bereich wird ein Plastikuntersetzer mit Frischsteckschaum eingesetzt und mit „Frühlingsvielfalt“ aufge- 18 1-2013 florieren! füllt. Weidenzweige verbinden Gefäß, Birkenbündel und Schnittblumen miteinander. Titelfoto: Frühling mit Orchideen Ein gewöhnlicher Eisenring (Türkranz/Adventskranz) wird mit der Kombizange aufgeschnitten, sodass Buchenblätter aufgesteckt werden können. Werden die Blätter alle mit der Blattspitze nach unten aufgespießt, entsteht eine gleichmäßige, ruhige Manschette. Zwei 18er-Steckdrähte werden über Kreuz gelegt und am Draht der Manschette befestigt. Sie bieten ausreichend Halt für einen dünnen Ast, der als Halterung des Straußes dient. Anschließend werden die Blumen, darunter Helleborus, Mimosen und Orchideen, spiralförmig eingebunden.