Die Pressemappe zum
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FRANK SAMMY DEAN BB PROMOTION GMBH BY ARRANGEMENT WITH PAUL WALDEN AND DEREK NICOL FOR FLYING ENTERTAINMENT PRESENT 1 9 1 5 - 1 9 9 8 1 9 1 7 1 9 2 5 - 1 9 9 0 presseinformation - 1 9 9 5 BB Promotion GmbH by arrangement with Paul Walden and Derek Nicol for Flying Entertainment present Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. sind zurück und vertreiben den Winter-Blues mit Witz, Swing und den lässigsten Christmas-Hits aller Zeiten. Vom 4. bis 9. Dezember 2012 im Admiralspalast Berlin und vom 21. bis 31. Dezember im MuseumsQuartier, Halle E in Wien. Sie ist wieder da, die glorreichste Bande von Entertainern, die die Welt je gesehen hat. Und diesmal kommt sie pünktlich zur Weihnachtszeit, um die besinnlichen Tage stilgerecht und lässig mit Witz, unwiderstehlichem Charme und ihren unsterblichen Hits aufzumischen. Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. geben sich die Ehre: Begleitet von der Rat Pack Big Band und den fabelhaften Burelli Sisters präsentieren sie nicht nur ihre legendären Songs, sondern auch zwanglos swingende Weihnachtsklassiker à la „Baby It’s Cold Outside“ oder „White Christmas“. Damit sorgt die swingende Weihnachtsparty der grandiosen Retro-Revue The Rat Pack Live from Las Vegas für die ganz spezielle Weihnachtsstimmung des Las Vegas der späten 50er und frühen 60er Jahre – glitzernde Sterne und Weihnachtsbaum in „extralarge“ inklusive. P resse k o n ta k te Für Berlin: nic communication & consulting GmbH Rolf Grabner Tel.: +49 (0) 30-30 30 630 Fax: +49 (0) 30-30 30 63 63 E-Mail: [email protected] Für Wien: Allegria PR & Events Christmas with The Rat Pack lässt das Publikum die einzigartige Atmosphäre der ohne Übertreibung „Gipfeltreffen“ (The Summit) genannten Shows von Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. im legendären Sands Hotel von Las Vegas erleben. Mit der notwendigen Portion Nonchalance verknüpfen die den Originalen nicht nur stimmlich zum Verwechseln ähnlichen Darsteller die großartigsten Songs der drei Protagonisten zu einem ihrer legendären Abende. „Mr. Bojangles“, „New York, New Mario Reiner Tel.: +43 (0) 1-479 02 60 11 Fax: +43 (0) 1-479 02 60 10 E-Mail: [email protected] York“, „Everybody Loves Somebody Sometime“, „King of the Road“, „Mack the Knife“, „That’s Amore“ und unsterbliche Weihnachtsklassiker wie „Baby It’s Cold Outside“, „Rudolph the Red Nosed Reindeer“, „Let It Snow“, „White Christmas“, „Winter Wonderland“ und „Auld Lang Syne“ – wenn die kongenialen Doubles des Rat Pack ihre Songs anstimmen, begleitet von der 12-köpfigen Rat Pack Big Band und den fabelhaften Burelli Sisters, in der einen Hand das Whiskeyglas und in der anderen das Mikrofon, liegt ihnen die Welt zu Füßen wie einst Ol‘ Blue Eyes, Sammy und Dean. Für weitere Informationen steht Ihnen Das Sands Hotel, Kronjuwel des glamourösen Las Vegas der späten 50er und 60er Jahre, lieferte zunächst die Kulisse zu den Dreharbeiten des Films „Ocean‘s Eleven“ mit Sinatra, Davis, Martin und einigen anderen hartgesottenen Hollywood-Haudegen. Später wurde es zur favorisierten Spielwiese des Rat Pack und zur Bühne für ihre heißbegehrten Konzerte, die neben der Musik vor allem von den Dialogen und Witzen der Akteure lebten. Eine scharfe Zunge bewies auch die Schauspielerin Lauren Bacall, als ihr Humphrey Bogart und seine Freunde, zu denen der junge Frank Sinatra gehörte, nach einer durchzechten Nacht vor die Füße stolperten. Sie kommentierte die Szene mit dem Ausruf „You look like a Goddamned rat pack!“ („Ihr seht aus wie eine gottverdammte Rattenbande!“), und schuf so den Namen der charmantesten, stilvollsten Truppe von Entertainern, die das Showbusiness je erlebt hat. Weitere Informationen, alle Termine und The Rat Pack Live from Las Vegas wird seit beinahe 10 Jahren im Londoner West End mit Standing Ovations gefeiert. 2004 wurde die aufwendig inszenierte Show in der Kategorie „Best Entertainment“ für den begehrten Olivier Award nominiert. Und das nicht ohne Grund. Denn die Hommage an die coolsten Schmeichler des Showbiz, die das Publikum in ganz Europa und den USA begeistert, hat ohne Zweifel einen Nerv getroffen. Auf dem Höhepunkt des Swing-Revivals brachte sie, wie heute, den Charme und den Witz dieser goldenen Ära und ihrer Ikonen in die Theatersäle und hat nicht nur Robbie Williams mit dem unnachahmlichen Stil des Rat Pack inspiriert, der nach einem Besuch der Show sein überaus erfolgreiches Swing-Album veröffentlichte. Christmas with The Rat Pack Live from Las Vegas – die coolste Party des Winters! gerne zur Verfügung: BB Promotion Mannheim: Natalie Ruoß Tel.: +49 (0) 621-10 792 662 Fax: +49 (0) 621-10 792 9662 E-Mail: [email protected] Preise sowie aktuelle Bildmotive zum Downloaden in 300 dpi (jpeg) finden Sie zudem unter www.bb-promotion.com. Bitte registrieren Sie sich im Bereich PRESSE und Sie haben Zugriff auf alle Texte und Bilder. pressest i mme n »Klassiker der leichten Muse, locker dargeboten mit dem Jack Daniels-Glas in der einen, der Zigarette in der anderen Hand – das Publikum war von diesen politisch absolut unkorrekten Gags (Rauchen, Saufen, Mädels anbaggern!) mächtig begeistert.« »Hier geht es nicht um eine Reminiszenz, hier geht es um die größtmögliche Annäherung an ein Original. Mit musikalischen Mitteln, die alle Beteiligten als Meister ihres Fachs ausweisen. Eine durch und durch verblüffende Produktion. Und ein reines Retro-Vergnügen.« R he i n i sche P o st F ra n k f u rter A llgeme i n e Z e i t u n g »Eine perfekte, hin- und mitreißende Show, […] die nicht zuletzt durch eine gelungene Dramaturgie des Songrepertoires besticht. Wer sich zum Ende des ersten Teils, als „New York, New York“ geschmettert wird, wundert, was um Gottes Willen denn zum Grande Finale geboten wird, den hebt es bei der superben Version von „My Way“ komplett aus dem Sitz. Standing Ovations für das Ensemble. Und für das Musical-Theater […]. Erneut eine echte Veranstaltungsperle.« »Können 3 Männer dem Original im Jahr 2005 das Wasser reichen? Ja! Nach den ersten Takten von „New York, New York“ hält’s die Ladys nicht mehr auf den Sitzen […]. Die Mitzwanziger sind stark vertreten und kennen jeden Song auswendig. Bei „Mr. Bojangles“ […] gehen die Feuerzeuge an […]. Und bei „Everybody Loves Somebody“ schmelzen die Damen wie Schnee in Las Vegas.« P r i sma W eser K u r i er »Diese Truppe bringt Köln den Swing bei! […] Bärenstark die Big Band mit Colin Campbell als Chef.« K ö l n er E x press »Die perfekte Illusion. Ein phantastischer Blick zurück. Eine Zeitreise in die Epoche nonchalanter Entertainer […].« »Ein Live-Auftritt von erstklassiger Qualität. Ein Konzert, das allerdings auch Theater ist. Ein Abend, an dem sich die Akteure nicht selbst darstellen, sondern ganz in den Dienst der einstigen Stars treten.« »Dass es drei junge Sänger sind, die den harten Kern des „Rat Pack“ spielen, kann man für mehr als zwei Stunden glatt vergessen.« »Wenn man die Augenlider etwas zusammenkniept ist die Illusion nahezu vollkommen. Dann steht da tatsächlich Frank Sinatra auf der Bühne, mit Tuxedo und Samtstimme, und raspelt „Luck Be A Lady“ ins Mikrofon. Und wenn später seine Spießgesellen Sammy Davis Jr. und Dean Martin auftauchen, die voluminöse Big Band satte Blech-Breitseiten abfeuert und die Lady zum Tramp wird, scheint es gewiss: die Bismarckstraße heißt für die nächsten zweieinhalb Stunden Las Vegas Boulevard.« B erl i n er M o rge n p o st »Grandioses Rat Pack. […] Freche Sprüche, kesse Witze, Standing Ovations – eine Reise in die Vergangenheit, wie sie schöner nicht sein kann.« B . Z . B erl i n »The Rat Pack Live from Las Vegas ist einfach großartig!« »Einfach großartig […]. Ein atemberaubendes Vergnügen.« T he T elegraph D a i l y T elegraph »Ring-A-Ding-Ding [...] Eine Erfolgsproduktion.« »Für Fans jeden Alters; ein legendärer Abend.« E ve n i n g S ta n dard T he S u n »’Memories are made of this’ ...ruft Erinnerungen an die 60er Jahre wach, als sie mit einem Scotch auf der Bühne standen und ihnen die Welt zu Füßen lag.« »Brillant! Absolut empfehlenswert!« T he T i mes »Diese Nostalgie schafft eine ganz besondere Atmosphäre, die den Besucher vergessen lässt, dass er gar nicht die Originale vor sich hat.« B B C R ad i o T he M i rr o r S o n gl i ste A C T ON E ACT TWO Frank Dean Lady Is A Tramp Come Fly With Me I’ve Got You Under My Skin Drink to Me/ When You’re Drinking King of The Road Mambo Italiano Sammy Frank Once In A Lifetime Bo-jangles My Kinda Town Fly Me To The Moon Burelli’s Sammy I’m Beginning To See The Light Hey There It’s The Most Wonderful Time Of The Year Intro to Love Me or Leave Me Dean That’s Amore Good Evening Mr Martin Ain’t That A Kick In The Head Everybody Loves Somebody Sometime All Three Standing On The Corner You’re Nobody Till Somebody Loves You Christmas chat/joke medley Frank Christmas Song All Three Christmas Medley Sam’s Song Dean- Winter Wonderland Sammy- Ding Dong Merrily On High Frank- Good King Wenceslas Frank- Silent Night Dean- Rudolph the Red Nose Reindeer Frank- Mistletoe and Holly Sammy- The Holly and the Ivy Dean- Let it Snow Frank- White Christmas All Three All Three Style Marshmallow World/ We Three Kings Show Tabs Dean Baby It’s Cold Outside Sammy Jingle Bells Dean & Sammy Full Company New York, New York Frank Mack the Knife My Way Full company That’s Life Full Company Finale Have Yourself A Merry Little Christmas Auld Lang Syne DAS RAT PACK Frank Sinatra, Sammy Davis Jr., Dean Martin: Drei Namen, die wie keine anderen für die Pop-Kultur des zwanzigsten Jahrhunderts stehen. Drei unendlich coole, schlagfertige Hipster, die sämtliche Gipfel des Show-Business erklommen haben – weltweit. Doch den dreien ging es bei weitem nicht nur um den Erfolg. Es ging ihnen um Freundschaft. Es ging um die „Truppe“ – um das „Pack“. Und seit den frühen Fünfzigern, seitdem sie begonnen hatten, das Show-Business zu erobern, taten sie ohne Unterbrechung, was sie am besten konnten: Filme drehen, Singen und sich prächtig dabei amüsieren. Nach Bogarts Tod vermisste Sinatra den vorzüglichen Spaß, den er mit dem „Pack“ gehabt hatte und versuchte, die Party am Laufen zu halten. In seinen Busenfreunden Sammy und Dean sollte er genau die richtigen Partner finden. Später stießen noch der Schauspieler Peter Lawford und der Sänger und Schauspieler Joey Bishop hinzu, und voilà: Die zweite Generation des Rat Pack war geboren. Der große Moment des Rat Pack jedoch sollte im Jahr 1960 kommen, dem Jahr, in dem die Truppe den Casinoraub-Streifen „Ocean’s Eleven“ drehte. Frank hatte ein paar seiner engsten Kumpels zusammengetrommelt und sie nach Las Vegas gebracht, um ein bisschen Spaß mit ihnen zu haben – und, ach ja, um einen Film zu drehen. Der Großteil des Drehs fand im Hotelcasino The Sands statt. Frank besaß einen kleinen Anteil an diesem Etablissement und er schlug vor, dass an jedem Abend entweder er, Sammy oder Dean eine Show geben sollten. Frank übernahm den ersten Abend, gefolgt von Dean am zweiten, und beide Shows kamen gut beim Publikum an. Am dritten Abend, Sammy kam gerade zum Ende seiner Vorstellung, gesellte sich Frank zu ihm auf die Bühne, die beiden improvisierten ein paar Gags und beendeten die Show gemeinsam. Unter dem größten Applaus der vergangenen drei Abende verließen sie die Bühne. Am folgenden Abend machten die beiden genau dort weiter, wo sie am Abend zuvor aufgehört hatten. Dean rief dazwischen: „Frank, das reicht; Frank, der Song ist viel zu lang, sing was Kürzeres…“. Das Publikum war schockiert. Schließlich stand da Sinatra im Smoking auf der Bühne des Copa Rooms und lieferte eine hochprofessionelle Show ab. Keiner konnte erkennen, ob Dean es ernst meinte, ob er betrunken war oder ob das ganze zur Show gehörte. Diese Art ausgelassener Frotzeleien hatte das Publikum nicht erwartet. Aber es fand großen Gefallen daran. Das Rat Pack nannte seine Auftritte „The Summit“ (Gipfeltreffen) und Frank, Sammy und Dean trugen den Hauptteil. Sie übertrumpften einander mit unendlich viel Witz und noch mehr Schmelz in der Stimme und feuerten dabei einen alkoholgeschwängerten Gag nach dem anderen ab. Die Besonderheit dieser Zusammenkünfte beschrieb Dean Martin mit den Worten: „Das Beste daran, mit diesen beiden Pennern zu arbeiten ist, dass wir noch mehr lachen als das Publikum.“ Der Copa Room im Herzen des Sand Hotels wurde ihre Heimat und das Sands zur coolsten Location der Welt. The Rat Pack Live from Las Vegas ist eine Hommage an diese legendären Abende im berühmten Copa Room und entführt das Publikum direkt in die alten Zeiten des Chic, des Luxus, der Exzesse und all dessen, was das Rat Pack berühmt und berüchtigt machte. Frank, Sammy und Dean – sie waren nicht nur zu ihrer Zeit cool, sie sind es heute noch. Noch immer ist ihr Einfluss auf die Charts zu spüren, und sogar das Kino kommt an ihnen nicht vorbei. 2001 wurde „Ocean’s Eleven“ wieder verfilmt, wenn auch – wie anzunehmen ist – mit weit weniger Spaß am Set als beim Dreh des Originals. Es mag sein, dass Frank, Sammy und Dean heute Jack Daniels on the rocks im großen Himmelskasino schlürfen. Aber das heißt noch lange nicht, dass alles vorbei sein muss. Die Legenden und die Musik leben weiter. Zeit, sich zurückzulehnen, mit den Fingern zu schnipsen und Mal zu schauen, was so auf der coolsten Party der Stadt mit den größten Partylöwen der Geschichte abgeht. Wird garantiert eine unerhörte Sache. Denn schließlich: Es feiert das Rat Pack… ring-a-ding-ding! F ra n k S i n atra Chairman of the Board, Ol’Blue Eyes, The Sultan of Swoon, The Voice: Ganz egal unter welchem Namen Sie Frank Sinatra kennen – und davon hat er sich einige verdient – eines ist ganz klar: Er war etwas Besonderes. Francis Albert Sinatra wurde am 12. Dezember 1915 in Hoboken, New Jersey, geboren. Seine Mutter Nathalie (Dolly) war im Alter von zwei Monaten aus Genua nach Amerika gekommen. Sein Vater Martin war gebürtiger Sizilianer und das Viertel, in dem die Sinatras lebten, wurde hauptsächlich von italienischen Einwanderern bewohnt. Die Highschool verließ er 1931 ohne Abschluss. Eine ordentliche Schulausbildung sollte er auch danach nicht mehr erreichen, was er für den Rest seines Lebens ehrlich bereute. Doch sein Ehrgeiz hatte ihn von Anfang an in eine ganz andere Richtung getrieben. Denn die Songs von Rudy Vallee und Bing Crosby hatten ihn tief beeindruckt. Franks Eltern waren von seinen Plänen schockiert. Als Dolly Sinatra eines Tages das gerahmte Bild von Bing Crosby an der Zimmerwand ihres Sohnes entdeckte, nahm sie einen Schuh und warf danach. Von seinem Vater erzählte Sinatra: „Mein alter Herr dachte, dass jeder, der ins Musik-Business geht, ein Penner ist.“ Trotzdem: Sinatra konnte es kaum mehr erwarten, endlich seinem Ziel näher zu kommen. Seine frühen Jahre hatten aus ihm einen entschlossenen jungen Mann gemacht, der sich kaum von einer spitzen Bemerkung oder einem schlecht gezielten Wurf mit dem Schuh von seinen Plänen abbringen ließ. 1935 sang Sinatra für die „Major Bowes Original Amateur Hour“ vor, eine der beliebtesten Radiosendungen Amerikas. Bowes steckte Sinatra mit einem Trio von Straßensängern aus der Nachbarschaft zusammen und nannte sie „The Hoboken Four“. Die vier gewannen den ersten Preis und Bowes nahm sie für eine Woche im Roxy Theatre unter Vertrag. Danach schickte er sie als Teil der „Amateur Hour Touring Company“ auf eine dreimonatige Tournee. Als diese vorüber war, konnte sich Sinatra einige Jobs als Sänger und Conférencier in Kneipen und Bars in und um New York sichern. 1939 schließlich bekam Sinatra ein Engagement als Conférencier und Sänger bei Harry Ardens Band in der Rustic Cabin in Englewood in New Jersey. Zu diesem Zeitpunkt begann er, an seinem einzigartigen Gesangsstil zu feilen, der bald Aufsehen erregen sollte. Harry James, der frühere Sideman Benny Goodmans, suchte einen neuen Sänger für sein Orchester und fragte Sinatra, ob der nicht an dem Job interessiert sei. Sinatra war interessiert. Bald zog Sinatra seine eigenen Fans an und endlich war seine Stimme auch auf Schallplatten zu hören. Diese ersten Aufnahmen waren keine großen Hits. Dennoch: Sie wurden im Radio gespielt und brachten Frank die Aufmerksamkeit ein, nach der er gesucht hatte. Nach einer Tour, die Harry James‘ gesamte Band in den finanziellen Ruin gestürzt hatte, hörte Frank, dass Tommy Dorsey einen neuen Sänger suchte. James entließ ihn aus seinem Vertrag und Frank arbeitete fortan mit ihm. Schnell gewann er Dorseys Fans für sich selbst und erreichte immer weitere. Er nahm „I’ll Never Smile Again“ auf, und der Name Frank Sinatra war ‚mir nichts, dir nichts‘ in aller Munde. Sinatra fand, dass es nun an der Zeit sei, es allein zu versuchen und verließ die Band. Für einen jungen Sänger, der noch nicht ganz trocken hinter den Ohren war, eine mutige Entscheidung. Aber Frank Sinatra hatte die erste Kostprobe des Ruhms zu gut geschmeckt. Er wollte mehr, für sich selbst, für seine Frau und für seine Familie. Und tatsächlich: Die schillerndste Musikkarriere des Jahrhunderts kam schließlich ins Rollen, nachdem das einflussreiche Musikmagazin Billboard Sinatra zum besten männlichen Sänger des Jahres gewählt hatte. Frank war angekommen. Und zwar ganz oben. Er ergatterte sein Filmdebüt in „Las Vegas Nights“ und mit einem Mal war die Welt zu seinem Spielplatz geworden. Der Junge aus Hoboken hatte endlich „alles richtig gemacht“. Jetzt war es an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. 1942 trennte er sich im Unguten von Dorsey. Dorseys letzte Worte an Sinatra waren: “Ich hoffe, du landest auf deinem Hintern“. Doch Dorseys Abschiedswunsch sollte sich nie erfüllen. „The Voice“ war auf ihrem Weg. Sinatra war da. Innerhalb eines Monats wuchs sein Einkommen von 750$ auf 75 000$ im Monat. Als er als „Extra Added Attraction“ mit Benny Goodman und seinem Orchester auftrat, hatte sein PR-Agent George Evans einen Fantumult organisiert: „Das Dutzend Mädchen, das wir zum Schreien und In-Ohnmacht-Fallen engagiert hatten, taten genau, was sie sollten“, sagt Evans‘ Partner Jack Keller. „Aber die paar hundert anderen, mit denen wir nichts zu tun hatten, schrien noch viel lauter.“ Die sogenannte BobbysoxerÄra hatte begonnen. Tausende kreischender und in Ohnmacht fallender Mädchen in kurzen, weißen Socken lösten ein Phänomen aus, das man „Sinatra-Mania“ nennen sollte – viele Jahre bevor Elvis oder die Beatles für ähnliche Szenen sorgten. 1943 unterzeichnete Sinatra einen Plattenvertrag mit Columbia Records und damit waren die Würfel gefallen. Unter seinen ersten Veröffentlichungen waren „Someone to Watch Over Me“, „I’m A Fool to Love You“ und „Ol’ Man River“. Damit war der Anfang einer Karriere gemacht, während der Sinatra weltweit geschätzte 600 Millionen Platten verkaufte. Er sang wie sonst niemand auf der Welt und Fans wie Kritiker waren davon begeistert. Seine Stimme blieb immer nur ein bisschen hinter dem Takt zurück. Er nahm sich Lieder aus allen möglichen Quellen vor, verlangsamte fast unmerklich ihr Tempo und verwandelte sie in Interpretationen dessen, was er seinen „höflichen Jazz“ („polite Jazz“) nannte. Was für eine unvergleichliche Karriere: Sinatra drückte dutzenden von Songs, die jedem Musikliebhaber bekannt sind, seinen Stempel auf, die Melodie des Big Apple „New York, New York“ und die Hymne aller Individualisten und Bilderstürmer, „My Way“, inbegriffen. Noch immer verkauft Sinatra Millionen von Alben pro Jahr. Seine Musik wird für immer leben. S amm y D av i s J R . Sammy Davis Jr., der größte Allround-Performer aller Zeiten, war das Leben im Rampenlicht vorausbestimmt. Im zarten Alter von drei Jahren betrat er zum ersten Mal die Bühne und unterhielt, bis zu seinem frühen Tod 1990, atemberaubende sechzig Jahre lang die Welt. Sammy wurde in eine musikalische Familie hineingeboren. Sein Vater war der Vaudeville-Star Sammy Davis Sr., seine Mutter die Tänzerin Elvera „Baby“ Sanchez. Sammys Eltern trennten sich als er zweieinhalb Jahre alt war. Danach wuchs er bei seinem beständig tourenden Vater auf. Später stieg Sammy in die „Will Mastin’s Gang“ ein, die sich schließlich in „The Will Mastin Trio featuring Sammy Davis Jr.“ umbenennen sollte. Der junge Sammy war der Star ihrer Show, die sich rund um seine vielseitigen Talente drehte: Pantomime, Comedy, das Spiel mit Trompete, Schlagzeug, Piano und Vibraphon und nicht zu vergessen: seine Tanz- und Gesangsgabe. Es ist, so scheint es, kein Wunder, dass Sammy Davis mit dieser schieren Menge an Begabungen der erste schwarze Darsteller wurde, der in den USA quer durch alle Gesellschaftsschichten geliebt wurde. 1943 wurde Sammy zur US Army in die erste „integrierte“ Einheit eingezogen. Das erste Mal in seinem Leben hatte er mit heftiger Rassendiskriminierung zu kämpfen. Seine Versetzung zu den „Special Services“ folgte, und von da an tourte er durch Militärcamps im ganzen Land. Bei jedem Auftritt suchte er sein Publikum nach denen ab, die er „die Hasser“ nannte und, hatte er einen gefunden, so erzählt er in seiner Autobiografie aus dem Jahre 1965 „Yes I Can“, gewann er daraus zusätzliche Kraft. Denn auch diese „Hasser“, das war sein Ziel, sollten ihn „anerkennen“. Sammy überlebte die Army und setzte seine Karriere mit dem „Will Mastin Trio“ fort. Während einer Tour durch Manhattan traf Sammy zum ersten Mal auf Frank Sinatra, den er sehr bewunderte. Die beiden wurden Freunde fürs Leben. Einen Wendepunkt im Leben Sammy Davis‘ stellt das Jahr 1954 dar. Auf der Fahrt von Las Vegas nach Los Angeles wurde er in einen Autounfall mit beinahe tödlichem Ausgang verwickelt, der ihn das linke Auge kostete. Dank seiner immensen Willens- und Tatkraft – und eines unerbittlichen Rehabilitationsprogramms – schaffte Sammy innerhalb von Wochen es dorthin zurück, wo er hingehörte: auf die Bühne. Während dieser Zeit im Krankenhaus konvertierte er zum Judentum. Er entstammte zwar einer Familie von Baptisten und bis zu diesem Zeitpunkt hatte er kaum einen Gedanken an die Religion verschwendet. Doch er hatte das Judentum ausgiebig studiert und war zu dem Schluss gekommen, es lehre „Gerechtigkeit für Jedermann“. Als angehender Star machte Sammy ebenfalls das erste Mal die Erfahrung mit der Macht der PR-Maschinerie im Leben eines Entertainers. Sein ganzes Leben, auf und abseits der Bühne, sollte sich bis zum Ende stets auch in den Schlagzeilen abspielen: ob durch seine „gemischten“ Beziehungen mit den weißen Schauspielerinnen Kim Novak und May Britt oder durch seine Freundschaft mit Politikern wie JFK und Richard Nixon und natürlich durch seinen unverzichtbaren Part im berüchtigten Rat Pack. Kurze Zeit nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus trat Sammy im Cicero’s in Hollywood auf, in dem jede Menge Hollywoodgrößen verkehrten – von Frank Sinatra über Marilyn Monroe bis Spencer Tracy. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Sammy Davis Jr. sich seinen verdienten Platz in der Welt des Show-Business gesichert hatte. Sein Traum, am Broadway aufzutreten, ging 1956 in Erfüllung: mit seinem Debüt als Charlie Welch in dem Musical Mr. Wonderful, das Sammy auf den Leib geschrieben worden war. Außerdem trat er jetzt im Fernsehen auf, unter anderem in der „Ed Sullivan Show“ und der „Patty Duke Show“. Seine Filmkarriere hatte Sammy 1932 in dem Kurzfilm „Rufus Jones for President“ begonnen. Rund 25 Jahre später kehrte er in „Anna Lucasta“ auf die Leinwand zurück und bereits ein Jahr später erschien er in der Verfilmung von Gershwins Porgy and Bess in der Rolle des Sportin‘ Life, für die er großen Zuspruch erhielt. 1959 wurde Sammy Davis Jr. ein festes Mitglied des Rat Pack neben Frank Sinatra, Dean Martin, Peter Lawford und Joey Bishop. Im Jahr darauf lieferte die Truppe abends, nachdem sie am Tage die Szenen für den ersten Beutezug des Rat Pack auf Zelluloid – „Ocean’s Eleven“ – gebannt hatten, diejenigen Shows ab, die heute als das Konzentrat dessen, was die Gruppe ausmachte, angesehen wird: „The Summit at the Sands“. 1972 stürmte Sammy die Charts mit dem Titel „Candyman“, der in der Verfilmung von Roald Dahls Buch „Willy Wonka und die Schokoladenfabrik“ vorkam. Dieser Song blieb zwar sein einziger Nummer-1-Erfolg, aber wer erinnert sich nicht an die vielen anderen Hits, die er uns schenkte, wie z.B. „Old Black Magic“, „What Kind of Fool Am I?“, „Mr. Bojangles“ und „I’ve Got to Be Me“, das Sammy zu seinem persönlichen Motto gemacht hatte. 1964 kehrte Sammy erneut als Boxer Joe Wellington in der Musical-Adaption von Clifford Odets Drama Golden Boy an den Broadway zurück – in über 500 ausverkauften Vorstellungen. Die gesamten Siebziger und Achtziger hindurch trat er weiterhin in Fernsehgalas sowie am Broadway auf. Mitte der Achtziger ergriff er sogar die Gelegenheit, mit einem seiner alten Rat-Pack Kumpanen, Dean Martin, in zwei der „Cannonball“-Filme mitzuwirken. Und nach einer Hüftoperation trat er neben Gregory Hines in einem Film auf, den Sammy als seinen besten betrachtete: „Tap“. Damit hatte er bewiesen, dass ihn rein gar nichts von seiner ersten Liebe trennen konnte: der Bühne. Nach seiner tragischen Krebsdiagnose unterzog Sammy sich einer Chemo- sowie Strahlentherapie. Nur Stunden nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus besuchte er eine Gala, die ihn für sein 60. Jahr im Showgeschäft ehrte. Dort erhielt er die herzlichste Anerkennung von Größen wie Frank Sinatra, Rev. Jesse Jackson, Ella Fitzgerald, Michael Jackson und vielen anderen. Der bewegendste Moment des Abends jedoch ereignete sich, als ein weinender Gregory Hines ein improvisiertes Duett mit seinem „Mentor“ und Freund Sammy tanzte, welches darin gipfelte, dass Hines auf seine Knie sank und Sammys Schuhe küsste. Dies sollte das letzte Mal gewesen sein, dass Sammy für sein Publikum tanzte. Sammy Davis Jr. war der „Performer der Performer“. Seine Leidenschaft für das Entertainment hat ihn unzähligen Menschen auf der ganzen Welt ans Herz wachsen lassen. Sammy mag nicht mehr unter uns sein, aber seine Songs und Filme sind unvergänglich. D ea n M art i n Dean Martin – „The King of Cool“ – war auf seine Art ebenso einzigartig wie Sammy Davis Jr. und Frank Sinatra. Alles, was er tat, tat er mit Stil und so lässig wie kein anderer vor oder nach ihm. Dino Paul Crocetti, geboren in Steubenville in Ohio am 7. Juni 1917, verspürte als Teenager den mächtigen Drang, Sänger zu werden. Gleichwohl waren die meisten seiner jungen Freunde der Meinung, er besitze keine besondere Stimme. Seine Entschlossenheit jedoch führte ihn zu seinem ersten Erfolg, als er, im relativ reifen Alter von 26 Jahren, endlich verschiedene Veranstaltungsorte für sich gewonnen hatte. Mitte der Vierziger, er hatte bereits eine beachtliche Karriere als Solosänger gemacht, tat er sich mit einem jüdischen Comedian zusammen, der neun Jahre jünger war als er: Jerry Lewis. Gemeinsam ernteten sie als „Martin and Lewis“ große Erfolge. Zehn Jahre lang dominierten sie das Radio- sowie das Fernsehprogramm, die Theaterbühnen und den Film, bevor sie 1956 verschiedener Wege gingen. Damals wurde geunkt, Martin würde allein niemals denselben Erfolg haben – schließlich war er ja nur einer unter vielen Sängern… Doch Dean war entschlossen, das Gegenteil zu beweisen. Seine Entschlossenheit und sein Talent, gemeinsam mit einer großen Portion Glück, brachten ihn immer weiter. Er setzte seine Aufnahmetätigkeiten bei Capitol Records erfolgreich mit Songs wie „That’s Amore“, „Memories Are Made of This“ und „On an Evening in Roma“ fort und verfolgte seine beliebten Kabarettabende in Las Vegas weiter. Darüber hinaus machte er sich in der Filmwelt mit Streifen wie „The Young Lions“, „Rio Bravo“ und „Some Came Running“, letzterer mit Frank Sinatra und Shirley MacLaine, einen Namen. Stück für Stück wurde Dean ein Teil des Rat Pack und schloss sich Frank neben Sammy Davis Jr., Peter Lawford und Joey Bishop an. Während die Gruppe mit ihren Erfolgen Legendenstatus erreichte, erklomm Deans eigene Karriere immer neue Höhen mit Hits wie „Gentle on My Mind“ und „Everybody Loves Somebody“. Sein Filmrepertoire wuchs mit Rollen wie in „Toys in the Attic“, „Airport“ und den vier Matt Helm Filmen. Sogar den Bildschirm beherrschte er mit seiner preisgekrönten Fernsehserie „The Dean Martin Show“ (NBC ab 1965) über Jahrzehnte. Deans Charme bestand größtenteils darin, alles was er tat, einfach aussehen zu lassen. Trotzdem: Er arbeitete hart. Dabei sagte er einmal: „Das macht mehr Spaß als alles, was ich jemals in meinem Leben getan habe!“ Nicht schlecht für einen Ex-Boxer und einstigen Croupier, dessen ehemalige Zeitgenossen ihm bescheinigt hatten, mit einer so scheußlichen Stimme wie er sie habe, keinen Blumentopf gewinnen zu können. Die Vielfalt der Künstler, mit denen er zusammenarbeitete, war enorm. Nicht zuletzt deswegen, weil es jedermann genoss, mit ihm zu arbeiten, einem enorm lockeren aber gleichzeitig ungeheuer professionellen Mann, sei es in einem Aufnahmestudio, an einem Filmset oder im TV-Studio. Noch heute ist Dean Martin eine der größten und angesehensten Figuren des Entertainment-Business. THE RAT PACK LIVE FROM LAS VEGAS D i e E rf o lgssh o w des S w i n g - R ev i vals Im Jahr 2000 erblickte The Rat Pack Live from Las Vegas das Licht der Bühne. Seitdem wird die aufwendig produzierte Show enthusiastisch gefeiert. Am Peacock Theatre erlebte sie, nach der Uraufführung im The Beck Theatre Hayes und zwei immens erfolgreichen Tourneen durch Großbritannien, ihre umjubelte West End Premiere. Bis heute hat sie in acht der großen Theater des Londoner Theaterdistrikts sowie auf Tourneen durch Europa und die USA über eine Million Zuschauer begeistert. 2004 wurde sie sogar in der Kategorie „Best Entertainment“ für den Olivier Award – die wichtigste Auszeichnung der britischen Theaterwelt – nominiert. Kein Wunder, dass der Hommage an die größten Entertainer des 20. Jahrhunderts nachgesagt wird, den „Virus Swing“ von der britischen Hauptstadt aus weit verbreitet zu haben. Denn kurz nach dem The Rat Pack Live from Las Vegas begonnen hatte, das Theaterpublikum zu begeistern, belegten Swing-Titel die oberen Plätze der Charts. Seitdem ist der Swing, 50 Jahre nachdem er durch Rhythm & Blues und Rock‘n’Roll abgelöst wurde, wieder ein fester und produktiver Bestandteil der Popkultur und nicht mehr aus ihr wegzudenken. Künstler wie Robbie Williams, Michael Bublé und Roger Cicero mit den Erfolgen ihrer Swing-Alben und Swingtanzgruppen sowie Retro-Modelabels allenthalben lassen im neuen Jahrtausend keinen Zweifel zu: Der Swing ist zurück. E i n e F rage des S t i ls „It Don’t Mean a Thing If It Ain’t Got That Swing“ – mit diesem legendären Song von Duke Ellington begann in den 30er Jahren das, was man später die Swing-Ära nennen sollte. Vielleicht erklärt die wirtschaftliche Depression jener Zeit den Aufstieg des Swing vor über 80 Jahren genauso gut, wie weltweite Finanz- und Wirtschaftskrisen sein fulminantes Comeback der vergangenen Jahre erklärt: mit der Sehnsucht nach Unbeschwertheit in schwierigen Zeiten. Doch ganz sicher ist das nicht die ganze Wahrheit. Denn Swing ist weit mehr als nur unbekümmerte Tanzmusik. Er ist ein Lebensgefühl, das sich nicht nur im vollen Sound der Big Bands ausdrückt, sondern auch in geschmackvoller Mode und ungeheuer energetischen Tanzstilen – und durch etwas, das heute von zunehmend mehr Menschen vermisst wird: Stil. Und wenn es eine Truppe innerhalb des Swing gegeben hat, die vollendeten Stil verkörperte, dann war es das Rat Pack mit Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin. Ihre Musik und ihre Auftritte bilden gleichzeitig den Höhepunkt und das Ende der Swing-Ära. The Rat Pack Live from Las Vegas ist eine Hommage an den Gipfel dieser Epoche. Aber gleichzeitig markiert die Show auch den Höhepunkt eines Phänomens, das schon seit dem Anfang der 80er Jahre im Untergrund langsam zu reifen begann: das Swing-Revival. Mit The Rat Pack Live from Las Vegas erfasste es kurz nach der Jahrtausendwende endgültig vom Londoner West End aus die breite Öffentlichkeit und schließlich die Charts: Anfang 2001, nur kurze Zeit nachdem The Rat Pack Live from Las Vegas zum ersten Mal nicht nur Robbie Williams begeisterte, veröffentlichte dieser sein Album „Swing When You’re Winning“. Michael Bublé und andere folgten, Roger Cicero vertrat Deutschland sogar beim Grand Prix 2007 mit reinrassigem Big Band Swing – und etwas, auf das so viele Menschen gewartet hatten: Stil… D i e W i edergeb u rt des S w i n g Big Bands… Ende der Achtziger Jahre schien etwas in der Luft zu liegen. In verschiedenen Städten weltweit, vorwiegend aber an der Westküste der USA, begannen junge Menschen in der Untergrundmusikszene, die unverfälschten Wurzeln dessen zu suchen, womit sie aufgewachsen waren – und von dem sie angesichts langhaariger Metal-Bands á la Guns N‘ Roses und der entstehenden Grunge-Bewegung zunehmend enttäuscht waren: der Rock-Musik. Eher zufällig fanden sie im Swing genau das, was sie suchten, etwas, das überraschenderweise ihren Sinn für Rebellion ansprach. Auf der Suche nach den Wurzeln des Rock hatten sie die erstaunliche Entdeckung gemacht, dass sich für heutige Ohren Bands wie „Bill Haley and the Comets“ – klassische Vertreter des Rock’n’Roll – verdächtig nach Swing anhörten, und die Entfernung zwischen Lionel Hamptons Swing-Hit „Hey! Ba-Ba-Re-Bop“ von 1946 und Gene Vincents Rock’n’Roll Klassiker „Be-Bop-A-Lula“ von 1956 mit dem Abstand der 80er Jahre nicht besonders groß erschien. In Los Angeles war, vorbereitet durch das Rockabilly-Revival der Siebzigerjahre, in diesem Milieu eine „Roots Music“-Bewegung entstanden, in deren Fahrwasser sich jetzt Bands gründeten, die den Swing-Sound mit ihren eigenen Rock-Einflüssen vermischten. Darunter „Royal Crown Revue“, die „Cherry Poppin‘ Daddies“ oder „Big Bad Voodoo Daddy“, um nur die wichtigsten unter ihnen zu nennen. Diese Bands trafen einen Nerv, von dem niemand zuvor gewusst hatte, dass er überhaupt noch existierte. Nadelstreifen… 1989, im selben Jahr, in dem „Royal Crown Revue“ zusammenfanden, um ihren „Hard-Boiled Swing“ zu entwickeln, eröffnete in San Francisco mit dem Deluxe ein Club, an dem sich eine nicht weniger lebhafte Retroszene versammelte. Hier spielte, anders als in der Musikszene von Los Angeles, von Anfang an die Kleidung eine ebenso wichtige Rolle wie die Musik. Straight-Skirts, Nadelstreifen, Filzhüte und breite Schlipse wurden aus der Versenkung geholt und prägten den Stil einer subkulturellen Avantgarde. Doch zu einer vollständigen Bewegung fehlte noch irgendetwas. Dieses „Etwas“ tauchte wie aus dem Nichts auf, als „Royal Crown Revue“ 1991 im Deluxe auftraten. Dieser Moment kann wohl als Geburtsstunde der neuen Swing-Kultur bezeichnet werden – einer Kultur, die dem Leben den Stil wiedergeben wollte, den es für viele junge Menschen zwischen einer erstarrten, voll kommerzialisierten Rockmusik, Unisexmode und politischer Korrektheit verloren hatte. … und Lindy Hop Doch trotz allem: Noch war die Wiederbelebung des Swing nicht vollständig. Denn Swing, das war nie nur Musik oder Mode – er war immer auch Tanz gewesen. Und so, wie auf der Suche nach den unverwässerten Wurzeln der eigenen Popkultur vollkommen unabhängig voneinander Musiker und Liebhaber eines bestimmten Retrostils gleichzeitig den Swing für sich entdeckten und weiterentwickelten, so machten sich auch Tänzer in verschiedenen Städten der Welt auf die Suche nach seinem fast untergegangenen Tanzstil: dem Lindy Hop. Lindy Hop… kaum jemand kannte in den Neunzigern überhaupt noch den Begriff, geschweige denn den Tanz, der damit bezeichnet wurde. Dabei war diese Entwicklung aus Charleston, Two-Step und dem Texas Tommy in den 20er-, 30er- und 40er Jahren das Heißeste, was man überhaupt nur aufs Parkett legen konnte – und wer ein paar Neo-Swinger auf der Tanzfläche beobachtet, den kann schon der Verdacht beschleichen, dass auch heute kaum ein Gesellschaftstanz energetischer und mitreißender ist. Der heißeste Ort mit den größten Lindy Hoppern der Welt war in den 30er Jahren der Savoy Club in Harlem. Tänzer wie Frankie Manning beherrschten die Szene des Clubs zu den schnellen, wilden Klängen der im Savoy ansässigen „Chick Webb Band“. Von ihrer Kunst waren in den 90er Jahren nicht mehr als ein paar alte Filmaufnahmen übrig. Auf der Suche danach blieb den Tänzern nur eines: dorthin zu fahren, wo der Tanz entstanden war, nach New York, und die großen Tänzer des Savoy persönlich aufzusuchen. Sie wurden fündig, und der Lindy Hop erlebt seitdem eine weltweite Renaissance. D i e R ü c k k ehr der S t i l i k o n e n 1993 schließlich kam mit der Eröffnung des heute berühmtesten Swing Clubs, dem Brown Derby in L.A., alles zusammen: die Musik, der Tanz und die Mode. Die Szene wuchs rasant, und langsam sickerte der Swing auch wieder in das breitere Bewusstsein durch. Kinofilme wie „Swing Kids“ (1993), „The Mask“ (1994) mit Jim Carrey oder „Swingers“ (1996) drehten sich entweder ganz um die Swing-Ära oder bedienten sich ihrer Musik und Mode. 1998 – in dem Jahr, in dem Frank Sinatra verstarb – verkauften die Neo-Swing Bands „Big Bad Voodoo Daddy“ und „Cherry Poppin‘ Daddy“ beide über eine Million Platten, und 1999, zum 100. Geburtstag des großen Duke Ellington, war der Swing zweifelsohne zurück; auch wenn seine Wahrnehmung immer noch auf eine relativ kleine Gruppe beschränkt war. Der große Durchbruch in den Pop-Charts ließ jedoch nicht mehr lange auf sich warten. Mit der Wiedergeburt des Swing war schließlich auch der Boden für die Rückkehr drei seiner größten Stilikonen und Entertainer bereitet. Die Zeit für eine Hommage an das Rat Pack, den Höhepunkt der Swing-Ära in den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren, war reif. Kurz nach der Jahrtausendwende feierte The Rat Pack Live from Las Vegas Premiere und die Hommage an Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin katapultierte den Swing mitten ins Bewusstsein tausender Theaterbesucher, die auf nichts anderes gewartet zu haben schienen. Seitdem begeistert The Rat Pack Live from Las Vegas ein stets wachsendes Publikum und verbreitet den Schick, den Charme, den Witz und natürlich die Musik einer glorreichen Ära in ganz Europa und den USA.