15.11.2008
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15.11.2008
Hindenburger Heimatbrief Ist Hindenburg eine schmutzige Stadt? Ein Bericht von Brygida Kaczmarczyk, Redakteurin der „http://teraz-zabrze.pl" - Internetseite E s wird gesagt, Hindenburg wäre eine verdreckte Stadt. Ich traf auf einen Bericht der Stadtwache zum Thema „Sauberkeitsaktion" im dritten Quartal. Denn endlich, wer nicht wie die Funktionäre der Sladtwache, sollte eine Orientierung darüber haben, ob Hindenburg tatsächlich verdreckt ist. In diesem Bericht befanden sich 167 Eintragungen über „Unordnungen" und das meistens über überfüllte Müllcontainer.., 167 Hindenburg - Porembo OS Kreuzgruppe v. 1899-Es ist vollbracht Foto: Gerhard Schyma, Worms Interventionen, das ist mehr als täglich eine, an einigen Tagen zwei laut Kontrolle im Bericht. Und wenn man dieses Register analysiert, kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass die Städtischen Reinigungskräfte notorisch durch Unterlassungen sündigen. Und das ist nur der Gipfel des Berges. Die Müllberge sieht man schon von Weitem. In diesen I67 Eintragungen sind keine Erwähnungen von vollen Abfallkörben oder deren Mangel an den Bürgersteigen, verdreckten Treppenaufgängen (ich behaupte nicht, dass die Kontrolle dieser Orte zu den Aufgaben der Stadtwache gehört!), Unebenheiten auf den Bür- gersleigen, Löcher in den Fahrbahnen, in den Sträuchern vom Wind verfangene und von Windböen durch Gassen und Wege gezerrte Folienbeutel. In unserer Stadt herrscht keine Sauberkeil. Zusätzlich überwiegt der graue Ton der Häuserfassaden und an bewölkten Tagen betrachten die Gäste aus der weiten Well (und sogar aus anderen polnischen Städten) nachteilig unsere Stadt. „Wie schmutzig ist es hier" - sagt so mancher Gast oder Tourist. Von Mai bis Oktober wird der Grauion durch die grünen Bäume und Sträucher vertuseht. In den übrigen Monaten wirkt die Ansicht der Hindenburger Straßen beklemmend. Warum legt man in unserer Stadt so wenig Gewicht (vielleicht ist es fehlende Kenntnis?) auf die allgemein genannte „Sauberkeif? Ich weiß es wirklich nicht. Fehlende Gelder, das ist keine Erklärung. Personal? Zeil? Wille? Etwas zu einem anderen Thema aber nicht ganz und gar. F.rst unlängst habe ich gelesen, dass angeblich Gespräche geführt werden über die Namensänderung des Parks „Swierc/.ewskiego" in „Pileckiego" (ehem. Steinhoffpark). Vielleicht verwendet man Energie, Zeit, oder Geld für die Reinigung etlicher Hausfassaden? Einheitliche Anstriche der Fenster? Renovierung von Fassaden. Anstreichen einiger Treppenhäuser? Montage von Abfallkörben an Bürgersteigen? Festlegung einer ständigen Grafik für das Sammeln von Sonstigem Müll oder Abtransport überfüllter Mülltonnen mit sortiertem Müll? Ich weiß nicht, ob für die Hindenburger der Name eines Parks wichtig ist? Ist es vielleicht eine Verbeugung in Richtung einer Institution, welche jeder zweite Name stört? Die Einwohner möchten sicherlich, dass in diesem Park (der Name ist unwichtig) immer Ordnung herrscht (Abfallkörbe sind hier nicht zu viele vorhanden), dass sich Gelder Hnden neue Anpflanzungen, Bänke, vielleicht Vorrichtungen für Gymnastik und das nicht nur für Kinder aber auch für Erwachsene? In der Türkei sind bei jeder geringsten Grünfläche Fitnessgeräte vorhanden an denen man ein wenig üben kann (Türkinnen mit Kopftüchern üben beharrlich!). In unserer Stadt haben Rentner oder Mütter mit Kindern dafür keine Chance. Die Kosten einer Namensänderung sind gleich einer solchen „Übungsinsel". Und wenn schon „Swierczewski" (wen stört er?), oder „Pilecki" (wenn man ihn schon benennen muss, dann gibt es eine namenlose Hindenburger Heimatbrief vom 15.11.2008 - Seite 1 Zu Ehren der Bergmänner: Vor dem Sitz der Sleinkohlengrube Sossnitza-Makoschau in Hindenburg wurde ein Denkmal eingeweiht und enthüllt, das an den tragischen Tod von 72 Bergleuten erinnern soll, die 1958 bei einem Brand auf dieser Grube ums Leben kamen. Für das Projekt des Denkmals wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Für den Bau des Denkmals wurden authentische Bauteile des Förderwerkes verwendet. Es erinnert an eine Untertagestrecke, auf dem die Namen der Opfer dieser Tragödie eingetragen wurden. Bei dessen feierlichen Enthüllung wurden auf den Stufen 72 Fackeln als Symbole für die verstorbenen Bergleute aufgestellt. Das Denkmal entstand in Anlehnung an ein Projekt von Oliwia Dabioch, Schülerin der Allgemeinbildenden Schule für Künste in Hindenburg. Die endgültige Form erhielt es dank der Arbeiten der bildenden Künstler Anna Spiewla, Marek Marciniak, und Lech Poeche, wie auch der Mitarbeiter der Grube. (GB) K.F. (Foto aus der Zeitschrift „Nasze Zabrze") Grünfläche an der ulica De Gaulle'a 'ehem. A.Hitler-Str./, oder an der Kreuzung der ul.3go Maja und Urbana /Dorotheen- und Urbanstraße/), für die erholungssuchenden Besucher des Parks macht es keinen Unterschied. Egal was zu Änderungen bewegt, ich zähle auf den Verstand der Einwohner und... Pragmatismus. Und ein Nachsatz: Als der Park entstand, hieß er Steinhoffpark und nach 1945 „Skalniak" (in freier Übersetzung). Und die dort vorhandenen Löwen brüllen, wenn sich auf ihnen ein weibliches Wesen und noch Jungfrau niederlässt, aber (wie einige sagen) auch Personen „ehrlich und redlich" in der Handlung. Jeder kann es versuchen. Brygida Kaczmarczyk K.F. Hindenburger Heimatbrief Ein neues Buch aus Hindenburg OS: Die Aussiedlungslager in Hindenburg OS (1945-1946) D er Autor des Buches, Zbigniew Golasz, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Städtischen Museums in Hindenburg OS und hat bereits vor einigen Jahren das interessante Buch „Die schlesische Tragödie in Hindenburg OS" zum Thema der Deportation der Zivilbevölkerung aus Hindenburg OS herausgegeben. Der Titel der nun vorliegenden Publikation deutet auf ein sehr interessantes Buch hin, zumal das Thema der organisierten Ausweisung der Deutschen aus Hindenburg OS in den Jahren 1945 - 1946 bisher kaum behandelt wurde. Der Autor selbst benutzt sehr oft den Ausdruck „derzeitiger Kenntnisstand", daraus lässt sich schließen, dass viele Themenbereiche noch nicht vollständig erforscht worden sind bzw. werden konnten. Andererseits ist es dem Autor gelungen viele Informationen zu präsentieren, die bisweilen unbekannt gewesen waren. Aus dem Buch erfahren wir, dass es auf dem Gebiet der Stadt Hindenburg OS diverse Lager gegeben hat, dazu zählen auch Kriegsgefangenen-, Arbeits- und auch Aussiedlungslager. Obwohl sich das Buch thematisch mit den Aussiedlungslagern beschäftigen soll, geht der Autor auch auf die anderen Lager ein. Gewiss, es stellt eine solche nichtschwerpunktmäßige Behandlung des Buchtitels - rein von der Buchkonzeption gesehen - eine „Verwässerung" des zu behandelnden Themas dar, andererseits ist es eine sehr nützliche Wissensquelle (wie beispielsweise die Kurzbehandlung des Kriegsgefangenlagers aus dem I. Weltkrieg in der Stollenstraße 9 - 11). Im Buch werden auch verschiedene „begleitende Themen", die im Zusammenhang der organisierten Vertreibung der Deutschen aus Hindenburg OS stehen, ebenfalls behandelt. So wird auch die Einstellung der polnischen Bevölkerung und der polnischen politischen Strömungen bezüglich der „Ausweisung der Deutschen" skizzenhaft beleuchtet. Hier stellt der Autor fest, dass bei allen polnischen politischen Gruppierungen eine „außergewöhnliche Einigung" in dieser Hinsicht herrschte, die Unterschiede waren erst in der Art und Weise „der Durchführung der Aussiedlungsaktion" erkennbar. Als sehr interessant erweist sich hier die Wiedergabe der damali- weisungslager" (Juni 1945) verkündet. Auch werden zahlreiche Zeitdokumente vorgestellt. Eines der Aussiedlungslager, das bereits im Juni 1945 funktionierte, war an die Concordia-Grube angegliedert. Das Lager wird sehr detailliert beschrieben und durch zahlreiche Fotos und Lagerpläne dokumentiert. Berichte von Augenzeugen schildern die damals dort herrschenden Verhältnisse. Eine weitere „Isolierungseinrichtung" für Deutsche war das Lager in Mathesdorf. Auch in diesem Fall wird eine sehr detaillierte Beschreibung (Fotos, Lagerpläne, Augenzeugenberichte, Namen der polnischen Lagerleitung und des Wachpersonals usw.) vorgenommen. Da die beiden Lager auch „zur deutschen Zeit" als „Arbeits- und Gefangenenlager" benutzt worden sind, wird von Zbigniew Golasz deren interessante Entstehunggeschichte und Entwicklung dargeboten. Zbigniew Golasz, Obozy wysiedlencze w Zabrzu (1945-1946) / Aussiedlungslager in Hindenburg OS (1945-1946), 64 Seiten mit zahl. Abbildungen, Herausgeber: Städtisches Museum in Hindenburg OS (Muzeum Miejskie w Zabrzu), ul. 3-go Maja 91, PL 41-800 Zabrze, ISBN 978-83924240-2-4, Hindenburg OS (Zabrze) 2008 gen polnischen Verordnungen und Aufrufe, die zu einer „Ausweisung, Isolierung und kollektiven Bestrafung" von Deutschen aufrufen. Von Seiten des Autors wird ein wenig gelungener Versuch unternommen, die rechtlichen Aspekte der Vertreibung der deutschen Bevölkerung zu beleuchten. Dabei fußt seine Argumentation auf dem Potsdamer Protokoll (02.08.1945), das eine Überführung der Deutschen u.a. aus Polen zulässt. Dabei wird, wie sehr oft, die Tatsache verkannt, dass die Grenzfrage auf dieser Konferenz nicht geregelt worden ist, insofern konnte im Jahr 1945 nicht eindeutig festgelegt werden, welche Gebiete Deutschlands im Osten der polnischen Staatssouveränität unterstellt sind. Anderseits wird im Buch eindeutig darauf hingewiesen, dass die „Ausweisungsaktionen" bereits vor der Potsdamer Konferenz stattgefunden haben. Bereits am 22.03.1945, also drei Tage nach der offiziellen Übernahme der Stadt Hindenburg OS durch die polnische Verwaltung, wurde das „antideutsche Konzept" vom damaligen Wojewoden Zawadzki vorgestellt, das auch auf eine Zustimmung der damaligen polnischen Stadtspitze mit den beiden Stadtpräsidenten Dubiel und Trabalski gestoßen ist. Dabei wurde auch die Idee der Einrichtung der „Arbeitslager", später auch der „Aus- Hindenburger Heimatbrief vom 15.11.2008 - Seite 2 Die zwei genannten Ausweisungslager wurden im Herbst 1946 geschlossen und die zur „Ausweisung bestimmten Personen" in eine solche Einrichtung nach Gleiwitz eingewiesen. Auch wenn diese Publikation leider einige Fehlinterpretationen und manchmal auch einseitige Darstellungen aufzuweisen hat, sollte man das Bemühen um die Wahrheitsfindung des Autors würdigen. Es sollte auch nicht verkannt werden, dass gerade diese Publikation, die als „Pflichtschullektüre" in Hindcnburgs Schulen eingeführt werden sollte, ein bisheriges Tabu-Thema erstmalig öffentlich offenlegt. Leider ist das Buch nur in Polnisch erschienen, eine Übersetzung ins Deutsche wäre wünschenswert. Damian Spielvogel Geschenkidee Einen farbigen regelmäßigen Gruß aus Oberschlesien können Sie verschenken! Vielleicht kennen Sie jemanden, dem Sie damit eine Freude machen können! Gerne übersenden wir Ihnen einen Gutschein für ein Geschenkabonnement! Oberschlesien Brüderstraße 13, 02826 Görlitz Tel. 03581/402021 in Deutschland Tel. 077/ 4615993 in Oberschlesien Ihr Anwalt in Schlesien Alexander llgmann, Rechtsanwalt am LG Augsburg, Mag. für Slavistik (polnisch, russisch, deutsch), Übersetzer für Polnisch. Kancelaria Ilgmann-Gwözdz Plac sw. Krzysztofa 1, 50-077 Wroctaw Tel. 0048/604 476 794, (71) 343 72 61, Fax 343 72 66