unart-programm 2010 - Staatsschauspiel Dresden
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unart-programm 2010 - Staatsschauspiel Dresden
Jugend-PerformanceWettbewerb Finale 2010 Hamburg 20. Januar Berlin 26. Januar Frankfurt 26. Januar Dresden 27.Januar unart ist eine Initiative der BHF-BANK-Stiftung in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt, dem Maxim Gorki Theater Berlin, dem Thalia Theater Hamburg und dem Staatsschauspiel Dresden Impressum: Programmheft unart 2010 Herausgeber: BHF-BANK-Stiftung, Rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts, Bockenheimer Landstraße, 60323 Frankfurt am Main; Redaktion: Sigrid Scherer, Texte: unart-Teams, Design: Walter Vorjohann, Druck: flyeralarm GmbH Greußenheim, Redaktionsschluss 07. Januar 2010 unart! Nah an mir Der Jugend-Performance-Wettbewerb unart 2010 In diesem Winter kommt unart zum zweiten Mal auf die Bühne. 32 Gruppen mit insgesamt fast 200 Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren haben sich mehrere Wochen lang auf ihre Auftritte vorbereitet. Viele von ihnen stehen zum ersten Mal auf der Bühne. Bei der Entwicklung ihrer Performances haben den Gruppen Künstler als Coaches zur Seite gestanden: Tänzer, Schauspieler, Video-Künstler, Performance-Künstler, Regisseure… Worum geht es bei unart? Kein Thema, keine eindeutig definierte Form, alles ist möglich und doch haben die Projekte eines gemeinsam: Die Suche nach etwas Eigenem. Bei unart gibt es keine Vorlagen und keine Pädagogen, die Inhalte vorgeben. Es geht um individuelle Themen, das eigene Lebensgefühl, Erfahrungen mit Freunden, Familie, Schule, Konflikten; um Interessen, Wünsche, Botschaften… und die Suche nach künstlerischen Formen für all das. Die BHF-BANK-Stiftung hat unart zusammen mit ihren Partnern – zu denen diesmal neu das Staatsschauspiel Dresden gehört – ins Leben gerufen, um Jugendlichen Raum für Experimente und Erfahrungen mit den zeitgenössischen Künsten zu geben. Sie erhalten die Möglichkeit, unterschiedliche Ausdrucksformen auszuprobieren und sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen. In diesem Heft stellen sich alle Performance-Gruppen selbst vor. Viel Spaß beim Lesen und Zuschauen! The other face of human Hamburg [email protected] Hamburg Generation Konsum Hamburg Sex, Drugs & HipHop Hamburg Future Track Hamburg Unerhört – ungehört Hamburg Sicherung durchgeknallt! Hamburg Ein neuer Tag, dieselben Sorgen Hamburg Jugend am Abgrund Berlin Farben sind Gefühle Berlin Casting Berlin Freitag Berlin Ängste Berlin Rattenfänger Berlin Mobbing Berlin Wege Berlin Fahren wir nach Paris Frankfurt Die weiße Freiheit Frankfurt Schlaf Kindlein, schlaf Frankfurt Mein Traum mit Hindernissen Frankfurt Lebenswert Frankfurt Hoffnung im Tütü Frankfurt Fassaden Frankfurt Zusammen. Allein. Frankfurt „nomilkyway“ Dresden Die Erde in unseren Händen Dresden Schöne Schule Dresden SEX IS MUS Dresden Wir sind? Dresden evolution Dresden Overloaded Dresden Wunderkerze Dresden 03 03 04 05 05 06 06 07 08 09 09 10 10 11 12 12 13 14 14 15 15 16 16 16 17 17 18 19 19 20 20 21 Hamburg The other face of human Performer: Sevenja Pinnow (17), Tammara Raeder (16), Vanessa Schindler (17) Coach: Dorothee De Place (Regisseurin und Theaterpädagogin) Rap: Ilhan „Illy Idol“ Althundag Wenn es darum geht, einen Menschen zu quälen und zu erniedrigen, dann ist die Fantasie der Täter grenzenlos… Drei Jugendliche aus dem Hamburger Stadtteil Allermöhe fragen sich, wie es sich anfühlt, wenn man wegen einer Krankheit gemobbt und missachtet wird. Ändert sich das Verhalten des Umfelds, wenn man im Rollstuhl sitzt? Und wo fängt Diskriminierung an? [email protected] Performer: Jenni Bantin (15), Nicos Karydis (16), Marliese Stein (16), Marvin Raphael Hofer (17) Coach: Benita Rinne (Schauspielerin und Dozentin) Filmschnitt: Cindy Nguyen Horror-Szenarien treffen auf Traumvorstellungen. Hier testen vier Schüler unterschiedliche Existenzmodelle: Sie ziehen als Obdachlose auf die Straße, gehen auf große Weltreise und fragen sich, was das Leben in zehn Jahren für Überraschungen für sie bereithält. Noch ein bisschen weiter gedacht - was ist, wenn sie ganz aufhören zu existieren? 3 Hamburg Generation Konsum Performer: Finnegan Schulz (16), Lukas Keuchel (15), Killian Schaudig (16), Sophia Christal (16), Hanna Homann (16), Richard Haufe-Ahmels (16), Sascha Landeck (17) und Leonie Landa (15) Coach: Jens Jakob De Place (Schauspieler und Regisseur) Gesangscoaching: Anke Schaubrenner Kooperationspartner: Theater Zeppelin Wir sind AK´s - anonyme Konsumenten. Übermäßiger Konsum und seine Folgen ist ein Thema, das uns alle betrifft. Für unsere Performance mit dem Titel „Generation Konsum“ haben wir uns schon bei der Vorbereitung mit aufgeregten Kaufhaus-Sicherheitsbeamten angelegt. Wir haben uns auch mit Konsumforschung beschäftigt und unsere ShoppingSelbstversuche gefilmt. Vorhang auf für fünfzehn Minuten Konsumieren ohne Grenzen! 4 Sex, Drugs & HipHop Performer: Lasse Häusgen (17), Marie-Charlotte Fenner (17), Jennifer Schulze (15 ), Anour Mousthapa (14) Coach: Metin Demirdere (Tänzer und Choreograf) Video: Arton Veliu Kooperationspartner: Haus der Jugend Schorsch Vier Jugendliche werfen einen kritischen Blick auf die heutige Hip-Hop Welt und was sie aus ihnen macht. Sie bringen dem Publikum ihre eigenen Erfahrungen und Vorstellungen anhand von selbst geschriebenen Songs, neu entwickelten Tänzen oder einfach durch kurze, erzählte Anekdoten nahe. Was ist Hip-Hop heute? Der Einfluss und die unterschiedlichen Stilrichtungen der wohl größten Jugendkultur der Welt werden in dieser Performance reflektiert. Future Track Performer: Omid Reza Pourdkhani (18), Vitalij Persydskyy (19), Ricardo Holzfuß (18), Noah Kibe Karis (18), Christian Zeug (17), Tristan Jadzewski (17), Robin Beckmann (17), Amin Darid (16), Jil Waterman (16), Elias Kisansi (12) Coach: Antje Pfundtner (Choreografin) Der Blick in die Zukunft ist ungewiss, man weiß nie, was als nächstes passiert. Zehn Jugendliche aus Hamburg und Umgebung erzählen ihre ganz persönliche Lebensgeschichte und fragen sich, wo ihr Weg sie noch hinführt. Da will der eine Astrophysiker werden und überlegt, wie er sein Ziel erreichen kann, während der andere schon zielstrebig versucht, seinen ganz großen Traum zu verwirklichen und dabei einen Stein nach dem anderen aus dem Weg schaffen muss… Livemusik trifft hier auf Tanz und biografische Texte. 5 Unerhört - ungehört Performer: Mahbob Ayrobi (18), Halil Bilen (18), Esad Kodaman (17) Coach: Irinelle Ruf (Choreografin, Regisseurin, Performance-Künstlerin Kooperationspartner: Bürgerhaus Wilhelmsburg, Academie CreaTaT Drei Jugendliche mit unterschiedlichen Wurzeln untersuchen Sprichwörter aus verschiedenen Sprachen und lassen sie auf aktuelle öffentliche Diskurse treffen. „Gute Taten werden in den Sand geschrieben, schlechte in Stein geritzt.“ Rafael: „Das bedeutet bei uns: Die guten Taten werden schnell vergessen, die schlechten Taten hinterlassen blutige Spuren durch die Geschichten der Menschen.“ Agit: „Und sollte es nicht umgekehrt sein: Wann werden die guten Taten in Stein geritzt?“ Esad: „Niemals. Die schlechten Taten kommen immer nach vorn!“ Chor: „Welcher Logik folgen wir?“ In unserer Performance folgen wir der Unlogik in der Logik. Sicherung durchgeknallt! Performer: Marlene Simmig (15), Levke Albertsen (15), Josephine Hüllenkremer (16), Lukas Reiche (17), Julia Nierzwicki (19), Laura Bleck (18) Coach: Anne-Katrin Klinge (Schauspielerin und Theaterpädagogin) Kooperationspartner: Theaterjugend Hamburg „Ein Frosch, der in einen Topf mit heißem Wasser geworfen wird, springt sofort wieder heraus, wenn er kann. Doch setzt man ihn in kaltes Wasser und erwärmt den Topf gleichmäßig, bleibt er ruhig sitzen, bis er stirbt.“ (aus: „Angriff auf die Freiheit“ von Ilija Trojanow und Juli Zeh) 6 Hamburg Der Staat entwickelt immer neue Methoden, um unsere Sicherheit zu schützen. Terrorismus ist ein Wort, das heutzutage all diese Maßnahmen auf dem Weg zu einem Überwachungsstaat, zu legitimieren scheint. Doch dieser durchgeknallte Sicherheitswahn schränkt unsere Freiheit immer mehr ein. Ein neuer Tag, dieselben Sorgen Performer: Ebad Yamrali (18), David Ashimolowo (18), Raphael Rau (18), Niklas Hess (19) Coach: Alina Gregor (Schauspielerin, Regisseurin, Theaterpädagogin) Vier Freunde lassen ihre Wut auf die Gesellschaft heraus. „Wisst ihr, ich will ehrlich sein. Ich habe es satt. Jeden Tag das Gleiche. Ich verpenne den Tag, rauche Gras, trinke Alkohol, habe keinen Job. Meine Mutter weint immer und mein Vater? Kein Plan, was der Wichser macht. Scheiße man, ich weiß, ich hab Talent und das Leben verspricht so viel. Soll das hier alles sein?“ 7 Berlin Jugend am Abgrund Performer: Marie-Luise Hartmann (17), Ina Fiebig (17), Alina Bergmann (18), Catalina Isabell Wachtberger (18), Cara Petersen (18), Guillem Schaal Moreno (18), Bühne, Kostüme: Ina Fiebig (17) Coach: Sascha Hargesheimer (Regisseur) Kooperationspartner: Friedrich-Engels-Gymnasium Unsere Performance „Jugend am Abgrund“ soll Kritik an der heutigen Gesellschaft üben. Viele Jugendliche leiden unter der Trennung ihrer Eltern oder schulisch bedingtem Leistungsdruck, Mobbing und ähnlichem. Oft flüchten sie mit Hilfe von Alkohol, Drogen oder selbstzerstörerischem Verhalten vor ihren Problemen. Ein Großteil der Öffentlichkeit betrachtet diese jungen Leute äußerst abfällig und respektlos, ohne zu hinterfragen, wie es ihnen geht. Dass es nicht leicht ist, mit dem Stempel „hoffnungsloser Fall“ zu leben und wie herzlos viele dieser Menschen behandelt werden, wollen wir aufzeigen. 8 Farben sind Performer: Joana Ußler (15), Christina Luchs (15), Luisa Raabe (15), Lucie Braun (14), Antonia Lautenschläger (14) Coach: Ulrike Stelzig-Schaufert (Kostüm- und Bühnenbildnerin), Stella Konstantinou (Performance-Künstlerin und Theaterpädagogin) Kooperationspartner: Tanzschule Azucar, Atelier Lesnik Wut, Trauer, Energie, Freude, Langeweile – das alles steckt in uns, gärt in uns, kämpft in uns, will aus uns heraus. Gefühle sind Bewegung, und Gefühle sind Farben, und beides soll unsere Emotionen sichtbar machen: an uns selbst und an unserer Umgebung, in der wir unsere Spuren hinterlassen. Mit Hilfe einer Bühnenbildnerin und einer PerformanceKünstlerin wollen fünf Jugendliche aus Berlin-Friedenau diesem Gedanken Ausdruck geben. Casting Performer: Laura Klein (13), Laura Börner (13), Nico Stoeckmann (15), Nora Grasser (14), Lia Teichert (15), Sophia Teichert (15) Lars Tabolewski (16) Coach: Steffi Wurster (Bühnenbildnerin und Video-Künstlerin) Kooperationspartner: Königin-Luise-Stiftung Das Leben ist kein Ponyhof, sondern eine Casting-Agentur. Jede und jeder versucht, seine Talente ins Licht zu setzen. So kann man an Menschen Seiten entdecken, die man an ihnen nicht vermutet hätte. Aber gleichzeitig ist auch jeder der Konkurrent des anderen. Und wer wird gewinnen? Und gibt es überhaupt Gewinner? Mit Video und Tanz, Schwarzlicht und Improtheater treten sieben Jugendliche aus Dahlem ins Licht der Öffentlichkeit. 9 Freitag Performer: Jan Hammele (19), Kristina Birgitta Groß (18), Lewin von Saldern (18) Coach: Tobias Yves Zintel (Künstler an den Schnittstellen von Musik, Performance, Theater, Film, Video und bildender Kunst) Unsere Performance trägt den Namen „Freitag“. Der Alltag eines Jugendlichen, der kurz vor der Schwelle zum Leben steht, wird dargestellt. Der „Freitag“ ist die Zäsur zwischen seinem wöchentlichen Tagesablauf und seinem ganz anderen Privatleben: Vor dem Hintergrund elektronischer Musik entflieht er seiner Realität. Er fühlt sich unverstanden; Druck lastet auf ihm. Er leidet unter scheinbar unerfüllbaren Erwartungen und von ihm nicht nachvollziehbaren Zwängen, die sein Umfeld beherrschen. Ängste Performer: Aslihan Aslipek (14), Kay Alexander Morell (13), Yasin Cengel (14), Naywa Aoun (13), Janin Retzlaff (13), Michela Lombardi (12), Alesandra Pissors (13), Erdem Es (15) Musiker: Schülerinnen und Schüler aus siebten Klassen der Oppenheim-Schule Coach: Jens Dreske (Bühnenbildner und Videokünstler) Kooperationspartner: Oppenheim-Schule Wenn es dunkel wird, kommen die Träume. Und in den Träumen die Ängste. Als furchterregende Gestalten umkreisen sie mich, zerren an mir, entführen mich in verwunschene Landschaften. Sie wollen mein Blut: Hilfe! Alle Ideen wurden gemeinsam von Haupt- und Realschülern entwickelt und umgesetzt. Und so sind Schauspiel, Tanz, Video und Live-Musik zu erleben. Dank an: Juliane Gröber, Antje Hildebrandt und Francisco Cuervo 10 Rattenfänger Performer: Jakob Bogatzki (18), Friedrich Richter (19), Alma Greiner (18), Julia Kreuzer (18), Max Bisten (18) Ferdinand Kohl (18), Henriette Zimmermann (18), Konrad Schreier (19) Coach: Martina Pfeil (Performance-Künstlerin und Theaterpädagogin) Kooperationspartner: Garage Pankow Also lief ich los und trank aus jeder Quelle der Veränderung. Ist es verlegen? Orientierungslos? Wir stellen Fragen an die Lebensweise in einer konstruierten Welt: In dieser gilt das Recht auf Individualität. Aber abseits dieser Individualität gibt es nichts, das rechtfertigt, aufrechterhalten zu werden. Und deshalb hat jenseits der Individualität der kollektive Gedanke, sich dem Gemeinwohl unterordnen zu müssen Priorität. Doch wer bestimmt diesen Anspruch konkret? Ist eine Wende zur Individualität möglich, um ohne Gesetze seine eigene Welt zu schaffen und dann wieder als Gruppe zusammenzukommen. Dabei wollte ich doch nur noch einmal das Rauschen der Sehnsucht hören. Das sollte doch eigentlich nicht so schwer sein! Ich schließe einfach die Augen und… 11 Mobbing Performer: Julia Sytek (16), N. Yasmin Reda (15), Alma Lörincz (14), Franziska Richert (15), Katharina Maier (16) Coach: Nadja Raszewski (Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin) und Melanie Zemmler (Video-Künstlerin) Kooperationspartner: Georg-Büchner-Oberschule, TanzTangente Berlin Wir alle haben es selbst erlebt: Mobbing. Auch wenn wir nicht betroffen waren, wurden wir doch Zeugen, wie andere ausgegrenzt wurden: Weil sie die falschen Klamotten anhaben, nicht so gut aussehen oder einfach Opfer werden, weil eine Clique ein Opfer braucht. Mobbing ist ein zunehmendes Problem, vor allem unter Jugendlichen. Uns beschäftigt, wie jemand zum Opfer, aber auch zum Täter werden kann. Mit Hilfe von Schauspiel, Tanz und Fotokunst wollen wir dieses Thema auf die Bühne bringen. Wege Performer: Léonie Cujé (17), Lilot Kammermeier (17), Hannah Schutsch (16), Jacob Hühn (18), Tim Vormbäumen (18) Coach: Isabel Robson (Bühnenbildnerin, Szenografin und Videofilmemacherin) Kooperationspartner: productions studio Wege, Weggabelungen, Wegkreuzungen. Nach links oder rechts? Lebenswege, Schicksalswege … „Ich hätte dich nie getroffen, wenn ich damals den späteren Bus genommen hätte.“ „Ich hätte etwas ganz anderes studiert, wenn da nicht nachts dieser Typ mit dem Hund gewesen wäre.“ Aus solchen Treffen können Freundschaften hervorgehen, Liebespaare, Kinder – oder man geht weiter, Augenkontakt, einen Augen-Blick lang. Uns interessieren die zufälligen Begegnungen im Leben, Menschen, die sich plötzlich über den Weg laufen und für die diese Begegnung das Leben verändern kann. 12 Frankfurt Fahren wir nach Paris Performer: Florita Lakatoz (18), Aziz Ibbich (16), Adib Ferdous-Shariar (14), Deniz Karakawak (17), Daniel Tahir (17) Coach: Judith Senger (Regisseurin) Kooperationspartner: Fröbelschule, Offenbach Der Traum vom Reisen. In jedem Koffer schläft ein Traum – und man weiß nicht welcher. Mit Videoprojektionen, Musik und Tanz umspielen die fünf Jugendlichen der Fröbelschule das Thema „… und tschüs“. Dank an: Edith Gessner, Tatiana Engel und Heike Kregel 13 Die weiSSe Freiheit Performer: Nadine Alraum (18), Carolin Binder (18), Fabian Bodmer (17), Madeleine Burbach-Nehrkorn (17), Marco Christ (18), Anna Driediger (18), Stjepan Jurisic (17), Thorsten Kampmann (17) Technik: Stefan Burghardt (17) Regie: Marie-Lena Harwardt (17), Moritz Ettl (18) Coach: Isabel Dorn (Regisseurin) Sind wir alle gleich? In einer Gesellschaft, in der der Mainstream zur Pflicht wird, gefährdet die viel gepriesene Individualität die eigene Sicherheit. Eingelullt vom Takt des alltäglichen Lebens existieren wir in unserer scheinbaren Freiheit. Kontrollieren wir oder werden wir kontrolliert? Schlaf Kindlein, schlaf Performer: Olivia Hildebrandt (15), Friederike Bernsau (15), Karen Stock (15) und Teresa Fachinger (15) Coach: Julien Prévost (Regisseur und Drehbuchautor) Vier Mädchen zwischen hellwach und halbschlafend, zwischen Tag und Nacht, zwischen Hysterie und Panik. Auf der Flucht vor den Alpträumen. 14 Mein Traum mit Hindernissen Performer: Buket Kara (17), Eda Cicekay (16), Katja Bronzino (16), Safak Can (17), Elisa Martorelli (17), Lejla Latovic (17), Daniela Lopez Barrientos (16), Samir El Hamdaoui (17) Coaches: Verena Billinger (PerformanceKünstlerin, Kuratorin und Dramaturgin), Sebastian Schulz (Tänzer und Choreograf) Die Geschichte eines Mädchens, das ihren Traum leben möchte. Die Familie bestimmt ihre Zukunft. Ihre Freunde machen ihr Mut und unterstützen sie mit allem, was sie haben. Auf dem Weg zu ihrem Traum erfährt sie etwas, das ihr Leben verändert… Lebenswert Performer: Delphina Hennig (19), Moritz Häußler (18), Sabrina Ronco (17), Lena Entezami (16) Coach: Ursula Schmidt (Video-Künstlerin) „Wofür lebe ich?“ - das fragte er sich, als er sprang. Wohin? In unserer Performance suchen wir nach Antworten. 15 Hoffnung im TüTü Performer: Shanaya Da Silva Pahl (18), Laura Cortés Jurkovi (17), Lara Wiegels (17), Katharina Soemer (18), Inès Borgel (16) Coach: Bettina Hoppe (Schauspielerin), Monica Muñoz Marin (Tänzerin und Choreografin) Kooperationspartner: Congusto freies Theater Frankfurt e.V. Wir sind vier Jugendliche, die alle ihre eigene Geschichte haben. Momente, die uns prägten und uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind, werden in unserer Performance thematisiert und mit Hilfe von Musik und Tanz dargestellt. Begleitet wird dies von einer Ballerina, die in manchen Situationen sichtbar ist und in anderen so fern scheint. Oder ist diese Ballerina doch nur ein Produkt der Fantasie? Fassaden Performer: Carsten Lenz (16), Nadine Schlössler (16), Daiana Jankovic (16), Raphael Baruch (17), Marylène Richter (16) Coach: Berit Mohr (Kostümbildnerin und Dozentin) Kooperationspartner: Kunstwerkstadt Königstein „Einmal Fassade umgestalten bitte!“ „Haben sie sich schon entschieden, was Sie sein wollen?“ Selbstfindung nicht garantiert! Zusammen. Allein. Performer: Cora Weißert-Hartmann (15), Celina Albrecht (16), Lorento Iorio (15), Henrik Joast (15) Coach: Christian Bo Salle (Schauspieler) Kooperationspartner: IGS-Nordend Was passiert, wenn sich gute Freunde zerstreiten? Eine sehr schwierige Situation für alle Beteiligten. Es taucht die Frage auf: Finden Sie wieder zusammen oder ist alles vorbei…? 16 Dresden „nomilkyway“ Performer: Jonas Seiler (18), Katja Grünberg (17), Tina Reuther (20) Coach: Anne Retzlaff (Choreografin und Performance-Künstlerin) Kooperationspartner: Theater Junge Generation Dresden Wir gehen auf die Bühne. Wir zeigen, gestalten und tanzen das, was wir uns nicht zu sagen trauen. Wir rechnen ab mit unseren Eltern, den Medien, dem Erwachsenwerden, der Erziehung und mit uns selbst. Wo will ich hin? Wo komm ich her und was mache ich eigentlich hier? Wir offenbaren uns. Wir träumen. Wir schrecken zurück. Wir fliehen. Wir kämpfen. Wir halten euch den Spiegel vor, indem wir uns selbst betrachten. Wir gehen auf die Bühne. nomilkyway. Die Erde in unseren Händen Performer: Minna Neumann (13), Marie-Sophie Steinke (15), Nadine Grahl (16), Fanny Wendisch (13), Stanley König (13), Robert Christoph (14), Tobias Nguyen Ngoc (15) Coach: Katja Erfurth (Tänzerin und Choreographin) Kooperationspartner: Förderzentrum für Hörgeschädigte Für viele Schüler des Förderzentrums ist die Gebärdensprache die Muttersprache. Die Gebärdenpoesie ist ein Ausdrucksmittel für Gefühle der Sprache. Auf wort- und lautlose Weise soll von der Schönheit unserer Erde und der Gefahr der Zerstörung erzählt werden. So zeigen die Schüler, in ihrer ganz eigenen kommunikativen Art, ihre Einstellung zu dem, was in der Welt passiert. 17 Dresden Schöne Schule Performer: Alexander Glöckner (15), Greta Heitsch (16), Paul John (16), Ronny Mehnert (16), Johann Schuster (16), Anne Seibl (16), Mai Van Luc (16), Julian Bönisch (15), Elias Jansch (15), Tina Pobbig (17) Coaches: Tamara Saphir (Tänzerin und Choreografin), Dorle Trachternach (Autorin und Theaterpädagogin) Kooperationspartner: HOGA-Mittelschule (Vertiefungskurs Darstellendes Spiel) Das ist meine Schule. Das sind meine Mitschüler. Meine Lehrer. Das ist der Flur, den wir immer langgehen. Das ist mein Platz. Meine Tasche, meine neuen Schuhe. Ey, was sind das denn für Arschklamotten, haste kein Geld zuhause? Wenn man Angst hat, das riechen die. Wichser Schwuchtel Arschloch, das ist ja so das Normale. Aber so lange du 18 beschimpft wirst, biste ja wenigstens noch da. Man sagt immer, es könnte jeder sein. Die meisten, sagt man, sind unauffällig. Ich bin unauffällig. Na dann. Dank an: Sabine Laaß-Hiersche SEX IS MUS Performer: Ilona Pritschke (17), Perry Rudolph (18), Richard Stuhr (17), Lisa Wiedemuth (17) Coaches: Carmen Waack (Performance-Künstlerin und Theaterpädagogin), Linda Waack (Literaturwissenschaftlerin und Theaterpädagogin) Wenn ich nackt auf der Bühne stehe, kann ich dann meine Oma einladen? Kann ich überhaupt offen über XXX reden? Und warum lachen alle, wenn ich das Wort *piep* in den Mund nehme? Eine Schamgrenze… aber wo? Wir haben Lust alles anzufassen, ungefragte Fragen zu stellen und uns vollkommen zu entblößen. Sex is mus. Unerlaubte Revolte oder ästhetische Fallstudie? Wir sind? Performer: Laura Peikert (13), Jil Birgel (13), Lennart Zschunke (13), Marie Amlang (14), Judith Hackenbroich (13), Georg Schäfer (14), Annika Lorenz (13) Coach: Kay Grothusen (Tänzer und Choreograf) „Wir sind?“ handelt von Kritik an Menschen und von Leuten, die andere kritisieren, ohne dabei zu bemerken, dass sie selbst nicht perfekt sind. Wir haben uns mit der Kritik unter Freunden, in der Familie und an uns selbst befasst. Es wird mit Film, Musik, Tanz und Schauspiel gearbeitet. Unser Motto dabei ist: „Wir leben nicht, um zu sein wie andere uns gerne hätten“ und „Wer sind wir, wenn uns niemand so will, wie wir wirklich sind?“ 19 evolution Performer: Olesja Lachs (17), Alexander Bürger (18), Sascha Wansiedler (20), Ksenia Grieschel (17), Andriy Forsov (23), Felicitas Höpfner (14) Stanislawa Todov (14) Coach: Utz Pannike (Schauspieler) Kooperationspartner: ZMO Jugend e.V. Die Geburt des Lebens im Weltraum. Wie wird aus einer kleinen Kaulquappe ein riesiger Mensch? Oder aus einem Affen ein Kosmonaut? Warum haben wir Menschen Angst vor Spinnen? Oder Höhenangst? Oder Angst, wie Tiere übereinander herzufallen und Sex zu haben? Warum kann ein Tier eine Büchse nicht mit einem Büchsenöffner öffnen? Wie kommen Hass und Gewalt unter die Menschen? Sind Menschen Kämpfernaturen? Ist Konkurrenzkampf Naturgesetz? Brauchen sie Krieg? Was heißt Entwicklung? Warum haben wir keine Zeit, glücklich zu sein? Wir Menschen sind wie Schildkröten. Wäre die Welt anders, wenn wir die Evolution verstehen? Overloaded Performer: Lisa Bestfleisch (14), Thalia Fichtner (13), Sina Herold (11), Sophie-Luisa Hopf (13), Benjamin KnoppKramer (14), Sabrina Leheis (15), Vladi Schuralew (13), Julia Schuralew (13), Tiffany Maul (14), Clarissa Maul (14), Hannah Schade (13), Patrick Seidel (19), Sophie Spranger (15), Lina-Mareike Wolfram (12), Lisa Zeh (13), Jana Zytlakow (14) Coach: Sami Bill (Medienkünstler) Kooperationspartner: Theater Plauen-Zwickau (Iris Kleinschmidt, Steffi Liedtke) und die Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK) Plauen/Zwickau Die Gruppe Overloaded zeigt eine Performance über 20 Sucht, Internet, Liebe und Einsamkeit (Lina). Die Gruppe Overloaded ist eine Gruppe, der viel Spaß wichtig ist, dementsprechend ist auch die Performance (Jana). Wir zeigen verschiedene Szenen über Sucht, Kampf usw. (Benny). Wir zeigen euch etwas von Monstern und noch vieles mehr!!! (Sina). Wir haben ein schönes Stück mit Videos, Tanz, Musik und viel Schauspiel und eine tolle Performance (Lisa aus Zwickau)! Es geht es um verschiedene Situationen, in denen Jugendliche Einsamkeit, Sucht und Liebe erleben. Wobei alles auf dasselbe hinausläuft. Am Ende müssen die einzelnen Jugendlichen immer erfahren, daß die Welt nicht real war oder ist (Clarissa)! Haben Sie viel Spaß mit uns zusammen und lernen Sie die Gefahren des Internets kennen (Lisa aus Plauen)! Wunderkerze Performer: Julius Gilbert (17), Anna Sophie Schindler (18) Cello: Alma Stolte (16) Coach: Jan Maak (Schauspieler) „Wunderkerze“ erzählt vom Lebensgefühl dreier Achtzehnjähriger zwischen Schule, Berufswunsch und der Überforderung durch die Möglichkeiten des Lebens heute: „Wir wollen unsere Geschichte erzählen. Nämlich die, dass wir keine haben. Wir werden verschluckt vom Sog der Ereignisse. Wir kommen aus dem Nichts und wollen euch nichts vormachen. Keine Story und auch kein Happy End. Wir haben kein Statement und auch keine Haltung. Oder doch? Wir haben vergessen, was wir sagen wollen, weil alles zu schnell geht. Weil die Wunderkerze nur noch zwei Minuten brennt und das Tischfeuerwerk nicht hält, was es verspricht.“ 21 Jurys Die Projekte der Finalrunden wurden aus zahlreichen Einsendungen ausgewählt. Konzeptauswahl Hamburg: Johanna Freiburg (She She Pop), Luk Perceval (leitender Regisseur Thalia Theater Hamburg), Marco Schmedtje (Musiker), Balou Popow (Teilnehmerin unart 2007/08), Sigrid Scherer (BHF-BANKStiftung) Konzeptauswahl Berlin: Ute Pinkert (Professorin für Theaterpädagogik – Universität der Künste Berlin), Ludwig Haugk (Dramaturg Maxim Gorki Theater Berlin), Judica Albrecht (Schauspielerin), Lea Stahlberg (Teilnehmerin unart 2007/08), Sigrid Scherer (BHF-BANK-Stiftung) Konzeptauswahl Rhein-Main: Dorothea Hilliger (Professorin für Kunst in Aktion und Darstellendes Spiel – Hochschule für Bildende Künste Braunschweig), Julia Naunin (freie Dramaturgin und Dozentin), Viktor Tremmel (Schauspieler im Ensemble des Schauspiel Frankfurt), Felix Kracke (Freiwilliges Kulturelles Jahr Schauspiel Frankfurt), Sigrid Scherer (BHF-BANK-Stiftung) Konzeptauswahl Dresden: Stephan Hoffman (Theater Junge Generation Dresden), Felicitas Zürcher (Dramaturgie Staatsschauspiel Dresden), Katja Albers (Kunsthaus Dresden), Adele Dittrich (Freiwilliges Kulturelles Jahr Staatsschauspiel Dresden), Sigrid Scherer (BHF-BANKStiftung) 22 Bei jedem Finale wählt eine weitere Jury je zwei Gruppen aus jeder Region aus. Diese acht Performances sind dann bei der 4-Städte-Tournee zu sehen. Jury Finale Hamburg: Sabina Dhein (Künstlerische Betriebsdirektorin Thalia Theater), Andrea Udl (freie Regisseurin), Marco Schmedtje (Musiker), Annika Olde (Jugendliche, Thalia Treffpunkt), Alexandra Althoff (Dramaturgin Schauspiel Frankfurt) Jury Finale Berlin: Ute Pinkert (Professorin für Theaterpädagogik – Universität der Künste Berlin), Ludwig Haugk (Dramaturg Maxim Gorki Theater Berlin), Judica Albrecht (Schauspielerin), Alexandra Althoff (Dramaturgin Schauspiel Frankfurt), Arianna Waldmer Bingemer (Teilnehmerin unart 2007/08) Jury Finale Frankfurt: Oliver Reese (Intendant Schauspiel Frankfurt), Stefanie Lorey (Performance-Künstlerin und Dramaturgin) Martin Baasch (Künstlerhaus Mousonturm), Alexandra Althoff (Dramaturgin Schauspiel Frankfurt), Mirjam Kuchinke (Teilnehmerin unart 20007/08), Jury Finale Dresden: Wilfried Schulz (Intendant Staatsschauspiel Dresden), Dieter Jeanicke (Europäisches Zentrum für zeitgenössische Kunst Hellerau), Felicitas Loewe (Theater Junge Generation Dresden), Alexandra Althoff (Dramaturgin Schauspiel Frankfurt), Milena Michalek (16 Jahre) 23 unart-Team Koordination/Organisation Hamburg: Nehle Mallasch Technische Leitung: Jan Wiechmann Technische Produktionsleitung: Christiane Petschat, Martin Fank Produktionsassistenz: Dennis Dringelburg, Miriam Dietze Beleuchtung: Susanne Ostwald Ton: Ulrich Hübener, Florian Scheunemann Inspizienz: Anna-Lena Geertz Koordination/Organisation Berlin: Peter Hanslik Produktionsassistenz: Janine Meißner Ausstattungsassistenz: Viera Kucera Bühnentechnik: Robert Rammelt Beleuchtung: Gregor Roth Ton: Maik Voß Koordination/Organisation Frankfurt: Klara Buchtova Ausstattung: Anna Dischkow Assistenz der Ausstattung: Johannes Lotz Technik: Marco Fanke Assistenz der Technik: Benjamin Baker Ton: Bernhard Klein Koordination/Organisation Dresden: Miriam Tscholl Produktionsassistenz: Adele Dittrich Ausstattungsassistenz: Anne Poldrack Bühnentechnik: Andre Dietze Beleuchtung: Rolf Pazek Ton: Peter Franke, Uwe Lahmann 4-Städte-Koordination/Öffentlichkeitsarbeit: Sigrid Scherer, BHF-BANK-Stiftung Grafik: Walter Vorjohann 24 Dank unart bedankt sich bei folgenden Unterstützern: der Schauspielerin Fritzi Haberlandt für ihren Auftritt in dem unart-Clip zum Thema Performance, dem Institut für Kultur- und Medienmanagement an der FU-Berlin, der Stadt Frankfurt am Main, der Jugendkirche St. Peter in Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Hessischen Kultusministerium, der Hamburger Behörde für Bildung und Sport, der Berliner Senatsverwaltung für Bildung Wissenschaft und Forschung und der Kulturverwaltung des Landes Berlin, dem riesa efau Dresden, dem Theater Plauen Zwickau, dem Theater Junge Generation Dresden, dem Projekttheater Dresden, dem ZMO Jugend e.V., dem Förderzentrum für Hörgeschädigte „Johann Friedrich Jenke“ in Dresden, der Mittelschule der HOGA Schloss Albrechtsberg in Dresden, der Tanzschule Azucar Berlin und dem Atelier Lesnik Berlin und zahlreichen freundlichen Helfern! Die best of unart-Tournee 2010: 09., 10. Februar Thalia in der GauSSstraSSe Hamburg 14. Februar Maxim Gorki Theater Berlin 17. Februar Schauspiel Frankfurt, Kammerspiele 23. Februar Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus www.unart.net