und Logopädenverbandes (DLV)
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und Logopädenverbandes (DLV)
Delegiertenversammlung des Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverbandes (DLV) Am Samstag, 28. Mai 2011 lud der DLV zur Delegiertenversammlung im Berner Rathaus. 134 vorwiegend weibliche Delegierte aus 13 Kantonen und aus Lichtenstein reisten in die Bundeshauptstadt. Unter der Leitung von Christine Zahn-Fischer organisierte Logopädie Bern, der Berufsverband der bernischen Logopädinnen und Logopäden, diesen Grossanlass. Mit 360 Mitgliedern, davon 20 stimmberechtigten Delegierten, ist Logopädie Bern der zweitgrösste Mitgliederverband des DLVs und wird präsidiert von Ruth Wasser-Jost. Die Anwesenheit von Erziehungsdirektor Bernhard Pulver, Peter Wüthrich, Vertreter der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) sowie dem frischgebackenen Professor für Logopädie, Prof. Dr. Erich Hartmann von der Universität Fribourg, unterstrich die Bedeutung des Anlasses im altehrwürdigen Berner Rathaus. Berns Stadtpräsident, Alexander Tschäppät, bot in seinem Grusswort einen unterhaltsamen statistischen Überblick über Bern. Sein Nachredner, Peter Wüthrich, bemerkte neidvoll: „Wenn wir nur so gesicherte Zahlen hätten!“ Er orientierte über die Teilprojekte der Strategie Sonderschulung 2010-2015: Die Optimierung der integrativen Schulung, die neue Verordnung zur Regelung des sonderpädagogischen Bereiches, die Erarbeitung des Konzepts Sonderpädagogik gemäss den Übergangsbestimmungen zum neuen Finanzausgleich (NFA) und die Prüfung, ob der Kanton Bern einem Sonderschul-Konkordat beigetreten soll. Von den Logopädinnen und Logopäden wünschte er sich, „dass sie Im Wind der Veränderungen bereit sind, nicht Mauern, sondern Windmühlen zu bauen!“ Der Erziehungsdirektor, Bernhard Pulver, betrat das Rednerpult im Ratssaal für einmal nicht um „bildungspolitisches Ungemach“ zu verhindern, wie er selber scherzte, sondern um für das aktive Mittragen des Integrationsprozesses zu danken. In seiner Rede lobte er die Bemühungen der Berner Logopädinnen und Logopäden, die Qualitätssicherung speziell im Bereich der freien Praxen, voranzutreiben. Im August 2010 lancierte Logopädie Bern einen QualitätsOrdner, basiernd auf den Qualitätsrichtlinien des DLV. Der Ordner ist nicht nur bei freischaffenden Logopädinnen und Logopäden auf grosses Interesse gestossen. Er befindet sich nun in einer einjährigen Testphase und wird Ende 2011 überarbeitet. Verbandsintern wird eine mögliche Form der Zertifizierung von Praxen derzeit diskutiert und überprüft. Weitere Infos unter: www.logopaedie-bern.ch Er wertschätzte die logopädischen Praxen als wichtiges Angebot und die Logopädie im Allgemeinen, als einen wichtigen Teilbereich der Volksschule. Die ganze Integration habe eine starke Veränderung des Systems Schule mit sich gebracht. Er dankte den Logopädinnen und Logopäden für das aktive und geduldige Mittragen dieses Prozesses. Der Integrationsprozess verlange aber auch nach neuen Formen, denn die Logopädin, der Logopäde nehme eine andere Rolle im Gefüge der Schule ein. „Bildung heisst für mich eigentlich den Kindern Vertrauen in sich selbst, in ihre eigenen Fähigkeiten, in ihre eigene Zukunft, in ihr eigenes Potential und in das Vertrauen zu anderen Menschen mitzugeben.“ Bernhard Pulver Erich Hartmann, seit dem ersten April dieses Jahres Professor für Logopädie an der Uni Fribourg, stellte sein Kurzreferat unter das Motto „Logopädie lohnt sich“. „Wir wissen, dass Sprachbehinderungen bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen ein signifikantes Risiko für eine unharmonische persönliche, soziale, schulische und berufliche Entwicklung darstellen. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass sich die Logopädie und insbesondere die Berufspolitik dafür einsetzen, diesen Risiken dezidiert entgegenzutreten! Sei es mit beraterischen, präventiven, pädagogischen oder therapeutischen Massnahmen, wobei immer der Mensch im Mittelpunkt der Bemühungen steht.“ Verschiedene Forschungsergebnisse hätten eindeutig die Wirksamkeit logopädischer Interventionen bewiesen, auch wenn noch viele Fragen offen seien. Er appellierte an die Bildungsverantwortlichen, dass sich der Nutzen von Logopädie nur wirklich einstellen könne, wenn gewisse Rahmenbedingungen erfüllt seien. Dank Vorstössen aus der Berufspolitik sei zudem die in der Deutschschweiz lang ersehnte Professur für Logopädie endlich möglich geworden. Er freue sich auf die grosse Arbeit und Verantwortung, die ihn nun im Bereich der akademischen Forschung, der Berufspolitik, der Aus- und Weiterbildung erwarte. Abschliessend lässt sich sagen, dass Logopädie Bern ein aktiver und engagierter Mitgliederverband des DLVs ist. Dies drückt sich auch dadurch aus, dass mit Susanne Krebs als Präsidentin, Michelle Schaad und der neu gewählten Rita Götschmann, drei der fünf Vorstandsmitglieder des DLVs aus dem Kanton Bern kommen. Susanne Enggist