Christine Neubauer - zeit-fuer

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Christine Neubauer - zeit-fuer
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Christine Neubauer:
Vollweib mit Leib und Seele
F OTO: DD P / FR AN Z N EUM AYR
Die mehrfach preisgekrönte Schauspielerin
Christine Neubauer ist gefragt wie kaum eine
andere deutsche Darstellerin. Weit über
20 Jahre ist die gebürtige Münchnerin nun
schon im Filmgeschäft. Sie dreht im Akkord
einen TV-Film nach dem anderen und gönnt
sich dabei selten eine Verschnaufpause. Ist der
neueste Teil der TV-Serie „Die Landärztin“ im
Kasten, startet schon eines der nächsten
Projekte: Ein Thriller in Chile, ein Melodram
in Thailand, ein Drama in Namibia. Kaum
jemand ist auf dem Bildschirm so präsent
wie Christine Neubauer. Sie ist damit
unbestritten die Quoten-Königin im
deutschen Fernsehen.
Text: Klaus-Werner Duve
eine TV-Woche ohne Christine
Neubauer! Neben den vielen
Fernseh-Premieren und Zweitausstrahlungen war die attraktive Brünette als Stammgast in Jörg Pilawas
Quizshows und bei Thomas Gottschalk
auf dem Sofa zu bewundern. Unmittelbar darauf stand sie schon wieder
für neue Filme vor der Kamera. Keine
Frage, Christine Neubauer macht ihrem
Image als Powerfrau alle Ehre.
Sie begeistert als Geierwally, Erntehelferin, Schokoladen-Königin, Eva Zacharias oder in den Heimatfilm-Serien „Im
Tal des Schweigens“ und „Die Land-
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Die Schauspielerin
begeistert
ein Millionenpublikum
ärztin“ vor malerischer Bergkulisse.
Die souveräne, selbstsichere, strahlend
schöne Schauspielerin fasziniert ein
Millionenpublikum und stellt einen Einschaltrekord nach dem anderen auf.
Christine Neubauer wurde am 24. Juni
1962 in München geboren. Nach dem
Abitur und einigen Semestern Psychologie nahm sie Schauspielunterricht
bei Ruth von Zerboni und Wolfgang
Büttner und besuchte anschließend das
„Lee Strasberg Institut“ in New York.
Anfang der 1980er Jahre sammelte sie
erste Bühnenerfahrungen am „Münchener Volkstheater“, dem „Theater
der Jugend“ sowie an der „Kleinen
Komödie“. Christine Neubauers beachtenswerter Auftritt in „Das Fräulein
Pollinger“ nach dem Roman von Ödön
von Horváth, in dem eine Frau in einer von Männern dominierten Welt zu
überleben und dabei anständig zu bleiben versucht, sorgte dafür, dass es mit
ihrer Karriere steil bergauf ging. Ganz
schnell wurde das Fernsehen auf die
Jungschauspielerin aufmerksam. Zum
Durchbruch in diesem Metier verhalf
ihr 1986 Regisseur Rainer Wolffhardt
mit der Hauptrolle in der GanghoferTV-Verfilmung „Der Unfried“.
Gute künstlerische Unterhaltung
Doch dem Fernsehpublikum so richtig bekannt wurde Christine Neubauer durch die 32-teilige Fernsehserie (1987-1991) des Bayerischen
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FOTO: DDP / FRANZ NEU MAYR
Die „Geierwally“, schon lange eine Traumrolle für die Münchnerin
Schauspieler sogar das Drehbuch. Außerdem stand sie im gleichen Jahr für
Bernd Eichingers Kinofilm „Der große
Baragozy“ vor der Kamera. Anschließend folgten u. a. die Dreharbeiten für
die Neuverfilmung der „Geierwally“.
Die Wally war schon seit Jahren die
Traumrolle für Christine Neubauer. Die
Titelheldin wurde unter anderem schon
von Stummfilm-Diva Henny Porten
und von Barbara Rütting verkörpert.
Doch Christine Neubauer steht ihren
Vorgängerinnen in nichts nach.
Abwechslungsreiche Filmrollen
Trotz der enormen Zahl von bisher
84 TV-Filmen, den fünf Hauptrollen
in ihren Fernsehserien sowie ihrer
Mitwirkung in weiteren 33 Filmproduktionen gelingt es der wandlungsfähigen Münchnerin immer wieder
aufs Neue, jeder Figur, jedem darzustellenden Charakter eine besondere
Eigenart abzugewinnen. Und genau
dadurch fesselt die beliebte VollblutSchauspielerin das Fernsehpublikum.
Egal in welcher Rolle Christine Neubauer auch zu sehen ist, sie macht
jeden Film zum Ereignis und garantiert beste Familienunterhaltung. „Den
Zuschauer mit einem guten Gefühl ins
Wochenende zu schicken, darin kann
ich nichts Anrüchiges sehen“, so der
TV-Star. Ihre sinnlich weibliche und
leidenschaftliche Ausstrahlung sowie
ihre überzeugende Herzlichkeit prädestinieren sie zur Darstellung starker
Frauen, bei denen die Gefühle nicht zu
kurz kommen. Deshalb ist sie populär
bei jung und alt, bei Frauen ebenso
wie bei Männern. Sie ist eine wahre
Ausnahmeerscheinung, die von Kritikern und Publikum gleichermaßen
geschätzt wird. Dafür sprechen die
ihr verliehenen Auszeichnungen und
Fernsehpreise. Über die beiden Grimme-Preise hinaus erhielt Christine
Neubauer 1996 den „Telestar“ – den
jetzigen „Deutschen Fernsehpreis“ – als
beste Darstellerin in einer Serie, sowie
2000 den „Bayerischen Fernsehpreis“
für ihre Rolle in der tragischen Liebesgeschichte „Frische Ware“. 2006 und
2008 wurde sie als beliebteste Schauspielerin gleich zweimal mit dem österreichischen Fernsehpreis „Goldene
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Rundfunks „Die Löwengrube“, einer
Familien- und Kriminalserie, die das
Schicksal zweier Münchener Familien
über Generationen hinweg vom Ende
des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er
Jahre verfolgt. Als Traudl Grandauer erntete sie für dieses Engagement
große Anerkennung, so dass sie dafür
1992 ihren ersten „Grimme-Preis“ in
Gold erhielt.
Mit Tobias Moretti und Gabriel Barylli war Christine Neubauer dann in
der ARD-Produktion als schöne Frau
des neuen Försters zu sehen, der sich
rührend um das Schicksal des Hundes „Krambambuli“ kümmert, gedreht
nach der gleichnamigen Novelle von
Marie von Ebner-Eschenbach. Und
prompt wurde sie 1999 für diese
schauspielerische Leistung erneut mit
einem „Grimme-Preis“ ausgezeichnet.
Danach spielte sie mit Claude Oliver
Rudolph, dem Bösewicht-vom-Dienst,
in „Liebe mich bis zum Tod“ die Ärztin Lydia, die sich gegen den Willen
ihrer Eltern in den raubeinigen, prolligen Draufgänger verliebt. Für dieses
TV-Melodram schrieben die beiden
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ZDF-2-Teiler „Heiße Spur“ am 5. und 7. Oktober 2009, 20.15 Uhr
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Romy“ ausgezeichnet. Der höchste
Verdienstorden des Freistaates Bayern
wurde der Filmschauspielerin 2006 als
Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste
verliehen. In der Kategorie „Fernsehen“
bekam sie im November 2008 das goldene Reh, den „Bambi“.
Es ist zu vermuten, dass es mit diesen
Ehrungen und Würdigungen auch in
Zukunft so weiter gehen wird, denn es
ist bereits eine große Zahl bemerkenswerter, hochinteressanter Fernsehproduktionen fertiggestellt, deren Ausstrahlung erst zum Ende dieses Jahres
erfolgen wird.
In 2010 stehen bereits die TV-Filme
„Haltet die Welt an“, „Wer zu lieben
wagt“, „Gurbet-Fremder“, „Das zweite
Leben“, „Ferien auf Sylt“ und die neuen Folgen der Landärztin Dr. Johanna
Lohmann zur Sendung an. Sie werden
mit Sicherheit große Aufmerksamkeit
und ein beachtliches Echo finden.
Auch fürs Theater nimmt sich die
Münchnerin, wenn irgend möglich,
noch Zeit. So sind ihre Gastspiele in
Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“
als Buhlschaft vor der Nicolaikirche in
Leipzig, bei den Schlossfestspielen in
Regensburg und im Brunnenhof der
Residenz München für die Besucher
ein willkommener Anlass, Christine
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ZDF-Movie „Schaumküsse“ am 23. Oktober, 20.15 Uhr
Neubauer in dieser anspruchsvollen
Theaterrolle einmal in natura zu erleben.
Schlemmen ohne Reue?
Neben der Schauspielerei machte sich
Christine Neubauer als Autorin der
„Vollweib-Buchreihe“, erschienen im
Knaur Verlag, einen Namen. Sie bezeichnet sich selbst gern als „Vollweib“
nicht zuletzt aufgrund ihrer früheren
„üppigen“ Körpermaße. Doch täte man
ihr Unrecht, wenn man sie und ihre
schauspielerischen Leistungen auf
dieses Attribut reduzieren wollte. Es
stimmt zwar, dass sie gut 15 Jahre eine
Diät nach der anderen ausprobierte
und dabei immer wieder mit dem JojoEffekt zu kämpfen hatte. Diese Jahre
andauernden erfolglosen Versuche
waren schließlich der Auslöser dafür,
dass sie sich intensiv mit der Materie
beschäftigte und ihr eigenes Diätprogramm entwickelte. Dieses spezielle
Ernährungsprogramm verhalf ihr zu
einer attraktiven schlanken VollweibFigur, die inzwischen so etwas wie ihr
Markenzeichen geworden ist. Wie wirkungsvoll und nachhaltig ihre Ernährungs- und Fitness-Tipps sind, bekam
Christine Neubauer am eigenen Leib
zu spüren, als ihr die Hauptrolle in
der ZDF-Komödie „Moppel-Ich“, eine
Verfilmung des Diät-Bestsellers von
Susanne Fröhlich, angeboten wurde,
in der sie die moppelige Radiomoderatorin Carla (Kleidergröße 46/48) zu
verkörpern hatte. Schon beim Dreh
war die Protagonistin so schlank wie
nie, wog 65 Kilo bei einer Körpergröße
von 1,68 m. Da sie für die Rolle jedoch
ganz schön rundlich auszusehen hatte, musste sich der TV-Star in einen
7 Kilogramm schweren Fatsuit (Fettanzug) zwängen, um der Rolle auch
optisch gerecht zu werden. „Kein reines Vergnügen, wenn man mit diesem
Ballast Joggen, Sit-ups und Liegestütze machen musste“, erzählt Christine
Neubauer. „Am Ende der Dreharbeiten
hatte ich weitere zwei Kilogramm abgenommen“.
Botschafterin des DRK
Doch auch die von Christine Neubauer
übernommenen gesellschaftlichen Verpflichtungen haben für sie oberste Priorität. So engagiert sie sich mit großem
Einsatz für die Kinderhilfsorganisation
„Save the Children“ und wurde daraufhin im Oktober 2007 zur Botschafterin
des Deutschen Roten Kreuzes ernannt.
In dieser Eigenschaft setzt sie sich
tatkräftig für die Unterstützung der
Menschen in Sri Lanka – im größten
Flüchtlingslager der Welt – ein. „Mir
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ARD-Film „Die Lebenslüge“ am 27. November um 20.15 Uhr
und Sohn Lambert jun. kann sich
Christine Neubauer so richtig erholen
und findet Zeit und Muße, sich intensiv
mit ihren beiden Samtpfoten „Wirbelsturm“ und „Pumuckl“ zu beschäftigen.
Die beiden Katzen sind fester Bestand-
Man könnte befürchten, dass
sich Christine Neubauer bei
diesem ständigen beruflichen Dauerstress überfordert.
Doch das Arbeitstier aus Leidenschaft beherrscht ihr persönliches Zeitmanagement
in Perfektion. So ist ihr das
Privatleben heilig, und für
Außenstehende tabu – komme, was da wolle. Christine
Neubauer ist seit 1990 mit
ihrer Jugendliebe Lambert
Dinzinger, dem bekannten Sportjournalisten und
Moderator des Bayerischen
Rundfunks, verheiratet. Das
Paar hat einen gemeinsamen
Sohn und lebt im schönen
Isartal in Pullach bei München. Daheim bei Ehemann
FOTO: DDP / OLIVER LAN G
Ganz normales Privatleben
teil der Familie. „Das Zusammenleben
mit meinen beiden Katzen hilft mir auf
vielfältige Weise. Allein beim Streicheln und Spielen mit den Tieren kann
ich alles um mich herum vergessen“, so
die tierliebe Schauspielerin.
Ihr inzwischen 17-jähriger
Sohn ist bereits 2004 geEin unspektakuläres
Privatleben
meinsam mit seiner Mutter in
genießt Christine
dem ARD-Film „Eva ZachaNeubauer mit
rias“ vor der Kamera gestanMann und Sohn.
den und wird demnächst mit
Die beiden
Katzen
ihr in dem Zweiteiler „Heiße
„Wirbelsturm“
Spur“ zu sehen sein. Er spielt
und „Pumuckl“
in einer Schlüsselszene den
gehören zur
vor Jahren entführten FilmFamilie dazu
sohn. Ob Sohnemann Lambert
nach diesen ersten Erfahrungen als Schauspieler mit seiner sichtbaren Begabung in
die Fußstapfen seiner Mutter
treten will, ist zumindest im
Moment noch fraglich, zumal seine Ambitionen mehr
im Sportbereich und speziell
beim Fußball liegen.
Privat gönnt sich die 47-jährige Künstlerin im Sommer
immer eine kleine wohlverdiente Auszeit. Die Familie
erholt sich dann unter spanischer Sonne in ihrem Ferienhaus in Andalusien.
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F OTO: SCHN EIDER PRESS / ERWIN SCHNEIDER
liegen dabei die Kinder besonders am
Herzen, manche der Mütter sind mit
ihren Kindern schon Monate auf der
Flucht und haben reinweg gar nichts
mehr. Hier ist unsere Hilfe dringend
notwendig!“ so verdeutlicht und erklärt Christine Neubauer
eindringlich ihr anerkennenswertes Wirken für die
Ärmsten der Armen.
ARD-Reihe „Meine Heimat Afrika“ am 22. Dezember 2009, 20.15 Uhr
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