transparenz - Freie Gemeinschaftsbank
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transparenz Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft Nr. 68 | Juli 2014 Editorial Wirklichkeitsverdrängung und Regulation Im letzten Editorial der transparenz war von der Gewöhnung an die wirtschaftliche Krisen-Situation in Europa die Rede – und von unserem diesbezüglichen „Einschlafen“. Die Medien werden von anderen Ereignissen dominiert, z. B. vom Sport – und hier im letzten Monat besonders von der Weltmeisterschaft in Brasilien. Dabei werden die sozialen Probleme des Gastgeberlandes in der Berichterstattung fast gänzlich ausgeblendet. Inhalt Seite Editorial 1 Dank der Bank 3 Aus der Bank 6 Aus der Finanzwelt 10 Aus der Stiftung 12 Personelles 12 Mitteilungen 14 Auf dieselbe Weise wird mit der Krise in unserer unmittelbaren Umgebung, in Europa, verfahren. Ich durch das blosse abstrakte Denken in die Mitmenschen lese Schlagzeilen wie: „Spaniens Staatsschulden steihineinversetzen. Das abstrakte Denken macht eigensingen ohne Ende!“ oder „Arbeitslosigkeit bei den jungen nig, das abstrakte Denken bringt den Menschen dazu, Griechen erreicht fast 75 %“ oder „Negativzinsen: Der bloss auf seine eigenen Meinungen zu hören. […] Neue Zusammenbruch des Euros ist nicht Gedanken in die Köpfe der Menschen mehr aufzuhalten!“ oder „EZB mit«So automatisch sind die Urteile, zu setzen, das wird heute ausserorten im Überlebenskampf!“ oder „Der so automatisch sind die Gedanken dentlich schwer. Wer ein klein wenig grösste Crash aller Zeiten ist vorproder Menschen geworden.» Lebenserfahrung hat, der weiss in der grammiert!“ Leider stammen diese Regel immer, was man zu dem einen Schlagzeilen nicht aus den Massenmedien, sondern oder zu dem anderen, das in der Welt heute auftritt, von eher aus Medien, die in der Masse der Informationsflut Seiten der meisten Leute sagen wird. So automatisch sind die Urteile, so automatisch sind die Gedanken der untergehen. Menschen geworden. Der Gedankenautomatismus ist dasjenige, was am meisten störend eingreift in das, was Interessiert das wirklich niemanden mehr? Ich stelle heute durch die Entwicklungskräfte von den Menschen fest, dass im überbordenden Informationsfluss und in gefordert wird […] Die Spezialisierung der Wissenschaft den unzähligen „Events“ das Wesentliche unterzugehen hat es dahin gebracht, dass gerade die Wissenschafter droht, und wenn es doch einmal hochkommen sollte, ein bestimmtes Feld beackern. Da bohren sie sich hinein dann ist ein Urteil darüber von den meisten Menschen mit ihrem Denkautomatismus, und im übrigen sind sie schon pauschal gefällt. Was steckt dahinter? oftmals die ungebildetsten Leute, […] die eigentlich das Allereinfachste nicht verstehen können, […].1 „Denkautomatismus“ Rudolf Steiner beschreibt die Entwicklung des MenVerborgene Absichten schen in unserem gegenwärtigen Zeitalter folgendermassen: „Wir sind ja seit der Mitte des 15. Jahrhunderts Könnte auf einer höheren Ebene eine Absicht dahinter in den fünften nachatlantischen Zeitraum eingetreten. stecken, dass die bildliche Vorstellungskraft schon vom Bevor dieser abläuft, müssen tatsächlich die Menschen Kleinkindalter an durch eine massive elektronische Bilderlernen, ihr Denken so zu beherrschen wie ihre Arme flut torpediert wird und überhaupt nicht mehr ausgebildet werden kann? Könnte es sein, dass die und ihre Beine. […] Die Menschen werden, je mehr sie das Denken zu «Gerade dieses Ausblenden der Entwicklung hin zu einer Ausbildung beherrschen beginnen, desto mehr Wirklichkeit dient den Mächtigen der sozialen Triebe unterlaufen werden in die Lage kommen, wieder bildlich zum unbeachteten Aufbau eines soll? Könnte ebenso eine gelenkte Absicht dahinter stecken, dass jegliches vorzustellen, Imaginationen zu haben. absoluten Kontrollsystems über Hinterfragen von Entwicklungen und Und Imaginationen werden gebraucht den Menschen, …» von den Menschen, denn nur dadurch Ungereimtheiten nicht zugelassen, können sich in die heute vielfach wirkenden antisozisondern vorschnell mit dem Begriff „Verschwörungsthealen Triebe die sozialen Triebe hineinentwickeln, dass orie“ abgewehrt wird? die Menschen durch Imagination die Fähigkeit bekommen, sich so recht in die anderen Menschen, in ihre Ist es für Sie unter diesen Umständen noch verMitmenschen hineinzuversetzen. Man kann sich nicht wunderlich, dass die Realität von den Massen so stark 1 Rudolf Steiner, Vergangenheits- und Zukunftsimpulse im sozialen Geschehen, GA 190, Dornach 3. Auflage 1980, Vortrag vom 23. März 1919, S. 49-52 transparenz Nr. 68 | Juli 2014 verdrängt und ausgeschaltet wird? Gerade dieses Auskommenden Regulationen und ihren Auswirkungen auf blenden der Wirklichkeit dient den Mächtigen zum unbeunser konkretes Geschäft, nämlich der Entgegennahme achteten Aufbau eines absoluten Kontrollsystems über von Einlagegeldern und dem Ausleihen dieser Gelder an den Menschen, wie es z. B. die Enthüllungen über das Initiativen, die unsere Kriterien erfüllen. umfassende Überwachungssystem der amerikanischen NSA an den Tag gebracht haben. Ein Teil des KontrollsysDie Regulationen gelten für alle Banken – wir köntems manifestiert sich in immer mehr Regulationen – für nen da als Freie Gemeinschaftsbank keine Ausnahme alle Bürger, aber insbesondere für die erwirken. Uns wird von Seiten der Banken (unter dem Applaus der Bevöl«Uns wird von Seiten der Aufsichtsbehörden oft entgegenkerung). Wir erleben seit einigen JahAufsichtsbehörden oft gehalten, dass wir uns nicht „branren eine fortschreitende Reputationsentgegengehalten, dass wir uns chenüblich“ verhalten und im Branzerstörung des Bankier-Berufs. nicht „branchenüblich“ verhalten» chenvergleich die eine oder andere finanzielle Kennzahl bei uns nicht Banken als Sündenböcke stimmig sei. Da hilft es auch nicht, dass wir immer Die Banken sind seit 2008 pauschal und vorschnell wieder betonen, dass unsere Einzigartigkeit gerade als Schuldige an der Finanzkrise ausgemacht worden. die Suche nach einem anderen Umgang mit Geld sei, Kein Wort mehr in der Öffentlichkeit darüber, dass die dass wir gemäss unserer Statuten nicht gewinnorienStaatsschuldenkrise und die Politiker aller Couleurs an tiert, sondern sozial orientiert arbeiten, dass wir unsere der heutigen fatalen Situation zumindest mitbeteiligt Kunden persönlich kennen und einschätzen würden und sind. Und kein Wort mehr darüber, dass sich bis heute dadurch der Mensch selber unsere „Sicherheit“ sein im Grossen und Ganzen nichts geändert hat – abgesemüsse. hen von der Tatsache, dass eine enorme Zentralisierung der Machtverhältnisse stattgefunden hat (ablesbar an der Wille und Mut Entwicklung der EU). Liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter, liebe Kundinnen und Kunden, unsere Bank baut und Die riesige Geldschwemme, die von der Europäischen entwickelt sich aus den Früchten der Arbeit aller an der Zentralbank und der Federal Reserve produziert wird, finBank Beteiligter mit der Anthroposophie Rudolf Steiners. det ihren Niederschlag in allen Spekulationsmärkten, nur Eine Dreigliederung ist darin die grundsätzliche und nachnicht in der Realwirtschaft. Wir reden heute von einer haltige Voraussetzung für eine zukünftige Entwicklung Biflation, d. h. einem gleichzeitigen Auftreten von Inflader Menschen und ihres Zusammenlebens: ein geistition und Deflation – fatalerweise sind gerade die Güter ges Leben in Freiheit, der Staat und das Rechtsleben als des täglichen Gebrauchs und Verbrauchs von der InflaWächter der Gleichheit und ein wirtschaftliches Leben in tion betroffen. Wir erleben ständig steigende Preise. Es Brüderlichkeit. scheint mir, dass heute alles darauf ausgelegt ist, das Schiff „Wirtschaftsordnung“ irgendwann zum Sinken zu Trotz aller heutigen widrigen Umstände müssen wir bringen. Nur vor diesem Hintergrund lässt es sich für als Gemeinschaft dieser Wirklichkeit gegenüber treten. mich erklären, dass gegen den sich immer weiter aufbläWir müssen unseren Willen und unseren Mut dahin henden Staatssektor praktisch nichts unternommen wird. entwickeln, anders zu sein und dieses Anderssein auch Seit dem Finanzcrash von 2008 sind die Staatsausgaben gegen aussen vertreten. Wir müssen den Mut haben, in fast allen europäischen Ländern weiter angestiegen, das Richtige richtig und das Falsche falsch zu nennen. von den USA ganz zu schweigen. Der Wir müssen das „Leck“ im Wahreinzige Teil der Austeritätsmassnah«Wir müssen den Mut haben, heitsgefühl, wie Rudolf Steiner es men (Konsolidierungsmassnahmen das Richtige richtig und das Falsche nennt2, wieder zu schliessen versufür den Staatshaushalt), der in den falsch zu nennen» chen. Wir müssen uns den Freiraum Ländern der EU umgesetzt worden erhalten, damit wir anders sein könist, sind die enormen Steuererhöhungen im Privatsektor. nen. Selbstverständlich müssen wir aber auch die vorDas kann zunächst dazu führen, dass Steuereinnahmen gegebenen Vorschriften der Regulatoren einhalten, die kurzfristig steigen, längerfristig wird aber aufgrund der „bankbranchen-üblich“ sind. fehlenden Neuinvestitionen in Produktionsmittel das Gegenteil der Fall sein. Diesen Kraftakt und diesen Spagat werden wir leisten können, wenn wir auf die Solidarität in unserer GemeinZunehmende Regulationen schaft zählen können. Lassen Sie uns gemeinsam wach Die Freie Gemeinschaftsbank ist mit laufenden Rehinschauen auf die Entwicklungen, damit wir gemeinsam gulationsänderungen konfrontiert, die in immer kürzein uns ein Wirklichkeitsgefühl lebendig machen, aus dem ren Abständen auftreten. Einige Mitarbeitende beschäfheraus wir Wille und Mut im richtigen Sinne entwickeln tigen sich fast ausschliesslich mit der Interpretation der können. Felix Staub 2 Rudolf Steiner, Die Erziehungsfrage als soziale Frage, GA 296, Dornach 3. Auflage 1979, Vortrag vom 10. August 1919, S. 45 Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft Nr. 68 | Juli 2014 transparenz Dank der Bank Horse House Nanny – Therapie- und Reiterhof Seit 2011 gehört der Therapie- und Reiterhof Horse House Nanny von Eva Kiss und Beatrice Meyer in Wyssachen zu den Kreditkunden der Freien Gemeinschaftsbank. Eva Kiss berichtet: „Unser Motto ist: ‚Hilfe für grössere Selbständigkeit eines Kredits der Freien Gemeinschaftsbank ein altes und Beweglichkeit zu geben‘. Seit mehr als 20 Jahren verBauernhaus mit Weideland in Wyssachen erwerben und suchen wir, körperlich und geistig das Erdgeschoss zum Pferdestall behinderten Kindern und Jugend«In den letzten Jahrzehnten wurden die umbauen. Seitdem leben und arlichen mittels des therapeutischen Qualitäten des Pferdes für die Therapie beiten wir dort und betreiben dort Reitens, Sportreitens und Freizeitkörperlich und geistig Behinderter mehr das Horse House Nanny – Begegreitens den Weg ins Erwachsenenund mehr entdeckt.» nungszentrum für integrativen dasein zu erleichtern und ihnen die Reitsport. Chance zu geben, ihren Traum vom Reitenlernen zu erfüllen. Als ich mich im Jahr 1985 mit meiner Arbeit des Das Pferd in der Therapie therapeutischen und integrativen Reitens auf den langen In den letzten Jahrzehnten wurden die Qualitäten und steinigen Weg machte, waren die Eltern geistig und des Pferdes für die Therapie körperlich und geistig Bekörperlich behinderter Kinder mit ihren Sorgen und Nöten hinderter mehr und mehr entdeckt. Ein entsprechend allein gelassen und behinderte oder auffällige Menschen ausgewähltes und geschultes Pferd zeichnet sich durch noch weitgehend Aussenseiter in unserer Gesellschaft. Gutmütigkeit, Geduld und eine hohe Sensibilität für die Inzwischen ist auf dem Gebiet der Integration viel geseelische Gestimmtheit der Reiter aus. Es nimmt die schehen – aber noch nicht genug. Seelenstimmungen der Reiter auf und harmonisiert sie. Das Zusammenwirken von Pferd und Reiter bei der AusDie ersten Jahre arbeiteten wir so gut es ging in Proführung der verschiedenen Bewegungen und beim Finvisorien. Im September 2011 konnten wir dann mithilfe den eines gemeinsamen Rhythmus‘ vermittelt gerade Alle Fotos: Horse House Nanny z.V.f.g. Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz Nr. 68 | Juli 2014 den behinderten Reitern nicht nur Freude und Motivation, Integration als Schwerpunkt sondern verschafft vor allem eine leibliche und seelische Die Integration von Behinderten steht neben dem Erfahrung, die sich wohltuend auf ihre gesamte EntwickSportreiten bei unserer Arbeit im Mittelpunkt. Integration lung in allen Lebensbereichen auswirkt. Das Pferd hilft ist für uns kein einmal erreichter, statischer Zustand, sondabei, sich aufzurichten und ermöglicht das Einüben von dern ein ständiger Prozess. Das Pferd fungiert hier als Balance und Bewegungssteuerung einzigartiger Vermittler zwischen Be– bis hin zu Bewegungskorrekturen. «Häufig muss das hochsensible hinderten und Nichtbehinderten. Beim Pferd die Ängste eines Patienten Umgang mit dem Pferd innerhalb, vor Voraussetzungen für die Arbeit überwinden oder seine und nach der Reitstunde finden viele Unsere Pferde sind Kleinpferde, die Aggressionen auflösen.» Begegnungen zwischen Behinderten nach Temperament (nicht furchtsam, ruund Nichtbehinderten statt, die be hig und ausgeglichen), Charakter (menschenfreundlich, geglückend und bereichernd wirken. Reiterfahrungen werduldig und gelehrig) und Körperbau (vor allem Rückenbreite den ausgetauscht, Verhaltensweisen und Bedürfnisse und Lasttoleranz) ausgewählt und lange geschult werden, des Pferdes werden diskutiert. Behinderte und Nichtbebis sie als Therapiepferd eingesetzt werden. Wir haben hinderte kommen sich näher über ihr gemeinsames Inverschiedene Pferde für die unterschiedlichen Bedürfnisse teresse am Pferd. geistig und körperlich behinderter Menschen. Durch deren geringere Grösse entsteht bei den Patienten keine Furcht. Wir pflegen gemeinsame Reitstunden, Ausritte, Reiterspiele, Weihnachtsreiten, Reitlager, Musikreiten und Unabdingbare Voraussetzung für die Arbeit ist nicht Turniere bis hin zur Teilnahme an den Special Olympics nur ein geeignetes Pferd, sondern ebenso die adäquate (Sportwettkämpfe für Menschen mit geistiger und mehrAusbildung der Reitlehrerinnen, die auf der einen Seite facher Behinderung) und Paralympics. Wir konnten von die körperlichen Schwierigkeiten und Einschränkungen den letzten Special Olympics-Spielen vier Gold-, zwei Silihre Reiterschützlinge kennen und ihre ber- und drei Bronzemedaillen mit nach psychische Belastbarkeit richtig ein«Das Pferd fungiert hier Hause bringen. Einige unserer Reiter schätzen müssen, auf der anderen Seite als einzigartiger Vermittler sind für die Sommerspiele der Special aber ebenso verantwortungsvoll mit zwischen Behinderten und Olympics 2015 in Los Angeles qualifider seelisch-physischen Belastung des Nichtbehinderten.» ziert. Eine junge Reiterin wurde in den Pferdes durch die Patienten umgehen Schweizer Kader der Paralympics aufmüssen. Häufig muss das hochsensible Pferd die Ängste genommen und hat gute Chancen, an den Paralympics eines Patienten überwinden oder seine Aggressionen 2016 in Rio de Janeiro teilzunehmen. auflösen. Zwar erträgt das Pferd im Vertrauen auf seine menschliche Leitperson – die Reitlehrerin – die seelischen Besonders die Turniere, aber auch die gemeinsam geund physischen Fehlreaktionen der Patienten, dennoch meisterten Schwierigkeiten – von denen es beim Reiten muss der Einsatz des Pferdes beim therapeutischen Reieinige gibt –, fördern die Integration und Anerkennung ten verantwortungsbewusst durchgeführt werden, um von Behinderten. Sie erfahren sich als gleichberechtigte die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten und das und vollwertige Mitglieder einer Gruppe und entwickeln Pferd vor Schaden zu bewahren. mehr Selbstbewusstsein – und sind im Rahmen ihrer Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz Nr. 68 | Juli 2014 Angebote des Therapie- und Reiterhofs Horse House Nanny Möglichkeiten am Ende fähig, selber Verantwortung zu übernehmen. Auch beim Zusammentreffen Behinderter untereinander spielt der integrative Aspekt eine Rolle: Unterschiedliche Gruppen von Behinderten haben oft ähnliche Probleme miteinander, wie sie Behinderte und Nichtbehinderte haben. Gemeinsames sportliches Tun auf dem Pferd fördert das Verständnis füreinander, so dass Helfen und Sich-Helfen-Lassen im Miteinander erfahren werden. Für die Zukunft haben wir viele Ideen, wie wir unser Angebot erweitern könnten, z. B. mit einem neuartigen Sinnes-Pfad für blinde Reiter.“ Eva Kiss www.horsehousenanny.ch Eva Kiss Eva Kiss ist Bereiterin mit eidg. Fähigkeitsausweis SVPR, ausgebildet in Heilpädagogischem Reiten und Voltigieren und in Reiten als Sport für Behinderte (Abschluss in Reiten als Sport für Behinderte am deutschen Kuratorium in Wahrendorf, DE). Sie ist Mitglied des Kuratoriums. Eva Kiss hält die Nationale Lizenz in Dressur, Lizenz in Regional Springen, Military. Eva Kiss ist Behindertensportlehrerin Reiten (Modul 1 und 2) sowie Leiterin Jugend und Sport. Beatrice Meyer Beatrice Meyer ist ausgebildete Krankenpflegerin und Behindertensportlehrerin Reiten (Modul 1). Sie verfügt über langjährige Erfahrung auf allen Tätigkeitsfeldern: Heilpädagogisches Voltigieren, Behindertensport, reguläre Reitstunden, Ferien- und Wochenendkurse. Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren Reiten und Umgang mit dem Pferd als kombinierte heilpädagogische, psychologische und soziointegrative Massnahmen, die positive Verhaltensänderungen bewirken und neue Bewegungserfahrungen ermöglichen. Die Patienten haben keine aktive Einwirkung auf das Pferd. Patienten: Kinder mit Lernschwierigkeiten, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen (Aufmerksamkeitsdefizit, Autismus), psychischen und psychosomatischen Erkrankungen mit minimalen Bewegungsstörungen, sofern sie dabei keine physiotherapeutische Betreuung benötigen Therapeutisches Reiten Der Einsatz des Pferdes zur Förderung und Ertüchtigung körperlich und geistig Behinderter, wobei das sportliche Element des Reitens therapeutisch genutzt wird. Patienten: Mehrfachbehinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit unterschiedlichen Bewegungsstörungen. Erwachsene mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen Reiten als Sport für Behinderte Die Möglichkeit der Teilnahme an einer normalen Sportgemeinschaft (von Reiterspielen bis hin zu Turnieren und Wettkämpfen). Motivation durch gemeinsame Sportaktivitäten, Prävention, Rehabilitation und Integration. Hier stehen das aktive Reiten und die reiterliche Ausbildung im Vordergrund. Patienten: Sportfähige, sinnesgeschädigte und körperlich behinderte Reiter Reguläre Reitstunden Reguläre Reitstunden für Anfänger und Fortgeschrittene (Erwachsene, Jugendliche und Kinder), als Einzel- oder Gruppenunterricht bis hin zum Turniersport (Dressur- und Springsport) Reiterferien Ganzjährig: Ferien- und Wochenendkurse mit Übernachtung und Verpflegung im Reiterhof für Anfänger und Fortgeschrittene Ein- bis mehrwöchige Reitlager Unterschiedliche Formen des Reitunterrichts (inklusive Theorie), Betreuung und Pflege der Pferde. Für Kinder und Erwachsene, integrativ gemischte Gruppen Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz Nr. 68 | Juli 2014 Aus der Bank Kein Wachstum um des Wachstums willen Die diesjährige Generalversammlung der Freien Gemeinschaftsbank fand am 26. April 2014 im Kultur- und Kongresshaus Aarau statt. Rund 230 Genossenschafterinnen und Genossenschafter sowie zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Verabschiedung von Markus Jermann aus der Geschäftsleitung. Markus Jermann wird aus der Geschäftsleitung verabschiedet. v.l.n.r.: M. Ruhri, J.-M. Decressonnière, M. Jermann, N. Pedrocchi, F. Staub. In seinem Einführungsreferat knüpfte Felix Staub an Neubau wurde bewilligt, allerdings mit der Einschrändie letztjährige Generalversammlung an und wies darauf kung, dass ein Teil des Gebäudes wegen eines Baums hin, dass nach wie vor – von wenigen Ausnahmen abgeauf dem Nachbargrundstück nicht gebaut werden darf. sehen – in den Medien die Zuversicht verbreitet werde, Der Baum darf gefällt werden, aber er darf für den Bau „die Krise sei mehrheitlich überwunden“. Bei eingehender nicht beschnitten werden. Die Bank legt gegen diesen Betrachtung dränge sich jedoch der Schluss auf: „Die Entscheid Rekurs ein und rechnet mit einer Verzögerung Krise schwelt unter dem Teppich weiter, aus dem Schwelvon maximal vier Monaten. brand kann irgendwann ein Feuer werden.“ Deutliche Indikatoren für diese These sind die rasch wachsenden VerDer Geschäftsbericht begann mit der Erläuterung schuldungsquoten der Staaten und Stagnation oder gar der Jahresrechnung 2013 durch Max Ruhri, Mitglied der Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt. Die Wirtschaft wird Geschäftsleitung und Leiter Anlagen, Finanzen, IT und mit neuem Geld „angekurbelt“, sie muss, koste es, was es Treuhand. Der überdurchschnittlich hohe Zufluss an Kunwolle, wachsen. Felix Staub zitierte Udo Herrmannstorfer, dengeldern, die hohe Nachfrage nach Krediten und der der bereits 1993 folgerte, die gängige WachstumsstrateZufluss von Genossenschaftskapital zeigen: „Die Arbeit gie führe zu Wucherungstendenzen der Bank ist gewollt“, so Max Ruhri. – so, wie sie auch Rudolf Steiner als «Allen Einsichten zum Trotz, Die grössten Herausforderungen sind „Krebsgeschwür“ beschrieben hatte. behaupten Experten nach wie vor, nach wie vor die anhaltende TiefzinsFelix Staub schlug den Bogen zur heuWachstum und Konkurrenz seien phase und die Zunahme der Regulatitigen Situation: „Allen Einsichten zum unabdingbar für den Wohlstand.» onen, führte er aus. Die Freie GemeinTrotz, behaupten Experten, Wachstum schaftsbank hat den Ertrag durch eine und Konkurrenz seien unabdingbar für den Wohlstand.“ Ausweitung des Kreditgeschäfts konstant halten könWas bleibt zu tun? Angesichts derart schwerwiegender nen, was wiederum den Bearbeitungsaufwand erhöhte Widersprüche ist jede und jeder Einzelne gefordert, das und Kosten verursachte. Zudem bewirkt eine Kreditauseigene Handeln zu reflektieren und den eigenen Werten weitung die zusätzliche Bindung von Eigenmitteln, weil entsprechend zu handeln. jeder Kredit mit Eigenmitteln hinterlegt werden muss. Durch die Ausweitung des Kreditvolumens ist die EigenMarkus Jermann berichtete vom Stand des gemittelquote der Bank seit 2008 kontinuierlich gesunken. planten Neubaus an der Meret Oppenheim-Strasse. Der Max Ruhri sieht hier eine Gestaltungsaufgabe der Bank. Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz Nr. 68 | Juli 2014 Die Stabilisierung oder Erhöhung der Eigenmittelquote kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden: Einerseits durch den Aufbau von Eigenkapital durch Gewinn (Innenfinanzierung) oder durch neues Genossenschaftskapital (Aussenfinanzierung), andererseits durch eine Einschränkung der eigenmittelbindenden Positionen (z. B. Kredite). Markus Jermann berichtete über Gespräche mit der Finanzmarktaufsicht (FINMA). Sie hat den Anteil an Ausnahmen aus inhaltlichen Gründen im Kreditgeschäft und die Risiken im Treuhandgeschäft als zu hoch eingestuft. Die FINMA beurteilt z. B. eine Rudolf Steiner Schule konventionell wie einen Wirtschaftsbetrieb. Inhaltliche Gesichtspunkte sind nicht relevant. Dass am Jahresende die Schuleltern einspringen und die JahresrechAus dem Kreditbereich berichtete Jean-Marc Decresnung der Schule ausgleichen, zählt bei einer derartigen sonnière, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter KrePrüfung nicht. Dennoch gewinnt Markus Jermann auch dite, von einer dynamischen Entwickdieser Herausforderung etwas Posilung des Neugeschäftes und einer «Eine Herausforderung in der tives ab: „Es ergaben sich bei den deutlichen Ausweitung des Kreditkommenden Zeit bleiben die Gesprächen spannende Fragestelvolumens insgesamt. Dennoch, so Regulationen, die wie eine „Krake“ lungen, denen man sich in der Bank betonte er, strebe die Freie Gemeinin allen Bereichen des Lebens, stellen muss“. schaftsbank kein „Wachstum um des aber besonders im Bankwesen, Wachstums willen“ an, sondern Ziel um sich greifen.» Im statutarischen Teil der Genesei es, entsprechend dem Zufluss ralversammlung genehmigten die an Einlagegeldern neue Kreditprojekte auf den Weg zu Genossenschafterinnen und Genossenschafter die Jahbringen. Eine Herausforderung sei dabei, dass Kredite resrechnung einstimmig und entlasteten den Verwalgemäss den regulatorischen Anforderungen mit Eigentungsrat ebenso einstimmig. mitteln – abgestuft nach Kreditrisiko – unterlegt werden müssten. So könne das Kreditgeschäft nur in dem Markus Jermann, seit 2002 Mitglied der GeschäftsleiMasse weiterentwickelt werden, wie es die Eigenmittel, tung und von 2006 bis Anfang 2013 alleiniger Geschäftsdas Genossenschaftskapital der Bank, erlaube. leiter, berichtete von der Übergabe der Geschäftsleitung. Er beschrieb den Wechsel als einen Entwicklungsschritt Aus dem Bereich Compliance (das bedeutet: Übereinin der Bank, der sich vor zwei Jahren angekündigt hatte, stimmung mit den geltenden Regeln) berichtete Jeandenn damals hatte er wahrgenommen, dass Menschen Marc Decressonnière, dass die Freie Gemeinschaftsbank in der Bank fähig und bereit waren, Verantwortung zu aufgrund der höheren und komplexer werdenden Anforübernehmen und an der Kultur der Bank weiterzuarbeiderungen eine Stelle „Leitung Compliance“ geschaffen ten. Mit der Ernennung der drei neuen Geschäftsleihat. Aktuelle Themen sind insbesondere die Implementungsmitglieder vor einem Jahr wurden auch die drei tierung neuer Richtlinien, die das Verhältnis der Bank zu Bereichsleitungen Kreditadministration, Kundenservice, den US-Steuerbehörden für die Zukunft regeln (FATCAKreditberatung (Brigitte Gisler, Simone Müller, Thomas Abkommen) sowie die vergangenheitsbezogene AufarPittracher) eingesetzt. Die Bank wird heute von einem beitung der Geschäftsbeziehung zu US-Kunden (US Tax Führungsteam von sechs Menschen geleitet. Eine HerProgram). „Die Freie Gemeinschaftsbank“, betonte Jeanausforderung bleiben in der kommenden Zeit die ReguMarc Decressonnière, „hat zu keinem Zeitpunkt Beihilfe lationen, die wie eine „Krake“ in allen Bereichen des Lezur Steuerhinterziehung geleistet.” bens, aber besonders im Bankwesen, um sich greifen. Nathalie Pedrocchi, das dritte Mitglied der Geschäftsleitung, blickte auf ein ereignisreiches Jahr als Verantwortliche für Kundenservice, Personal und Marketing zurück. Im Kundenservice hat die Einführung der Maestro-Karte und des E-Bankings die Attraktivität der Bank gesteigert. Wieder haben viele Menschen auf der Suche nach einem anderen Umgang mit Geld den Weg zur Bank gefunden. Die Einführung einer Kostenbeteiligung für den Versand der Kontobelege und für angefallene Gebühren ist gut aufgenommen worden. Im Team hat sich nicht nur auf der Leitungsebene einiges bewegt:Neue Menschen haben ihre Arbeit bei der Bank begonnen, andere haben das Team verlassen und sich neuen Herausforderungen zugewandt. Durch eine enge Begleitung dieses Wechsels seitens der Geschäftsleitung war die Kontinuität nahtlos gewährleistet. In Bereich Marketing wurde die Homepage neu gestaltet und ist auch inhaltlich überarbeitet worden: Seit März informiert sie auf ansprechende und benutzerfreundliche Weise über die Bank und entspricht den neuesten Sicherheitsstandards. Markus Jermann begründete die Motivation für seinen Rücktritt aus der Geschäftsleitung mit der biographischen Entwicklung, die er an sich wahrgenommen hatte. Er erkannte, dass er gerne an anderen Fragen innerhalb der Bank arbeiten wollte, insbesondere in der Kundenberatung und verstärkt als Leiter der Stiftung Freie Gemeinschaftsbank – für diese Aufgabe war er ursprünglich vor zehn Jahren angefragt worden. Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz „Seit 2008 hat sich die Bankenwelt dramatisch verändert,“ betonte Markus Jermann. Heute sind weder Zinsänderungen vorhersehbar noch Gold als sichere Anlage empfehlenswert, Spekulation und Manipulation sind allgegenwärtig. Umso wichtiger ist es für die Freie Gemeinschaftsbank, daran weiterzuarbeiten, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Der Strom von Menschen, die einen anderen Umgang mit Geld suchen, sei ungebrochen, ebenso wie die Unterstützung durch die Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Ein wichtiger Moment in der Biographie Markus Jermanns war der Hinweis des damaligen Vorstandsmitglieds der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, Jörgen Smit, auf Rudolf Steiners Jugendkurs von 1922. Darin beschreibt Rudolf Steiner die drei Gegenbilder von wahrem, ich-haftem Denken, Fühlen und Wollen, die als Krankheitssymptome in unserer Gesellschaft damals wie heute vorhanden sind: die „Phrase“ (das hohle Denken), die „Konvention“ (das unechte Fühlen) und die „Routine“ (das automatisierte Wollen). Die Freie Gemeinschaftsbank war und ist stets auf der Suche nach einer wahrhaftigen Lebens praxis, die diesen Symptomen entgegenwirkt. „Wenn wir echtes Denken, Fühlen und Wollen pflegen, müssen wir nicht über Dreigliederung sprechen, dann beginnen wir, sie zu leben – als Ausgangspunkt im Persönlichen, mit anderen zusammen im Gesellschaftlichen und Wirtschaftlichen“, schloss Markus Jermann seine Ausführung. Markus Jermann bedankte sich bei den Mitarbeitenden, dem Verwaltungsrat – und hier insbesondere bei Felix Staub –, bei den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern, den Kundinnen und Kunden und last but not least bei der Nr. 68 | Juli 2014 neuen Geschäftsleitung, die bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen. Er wünschte allen Mut und Willen, die Phrase, die Konvention und die Routine zu überwinden. Ein langer und herzlicher Applaus der Anwesenden war die Antwort. Nathalie Pedrocchi blickte aus ihrer Sicht auf den Prozess der Übergabe der Geschäftsleitung zurück, der über anderthalb Jahre hinweg sorgfältig von Markus Jermann geplant und durchgeführt worden ist. Sie hat „eine harmonisch-organische schrittweise Übergabe“ der einzelnen Geschäftsbereiche von Markus Jermann auf die neue Geschäftsleitung erlebt und dankte Markus Jermann herzlich für seine Unterstützung und umfassende Förderung der Nachwuchs-Geschäftsleitung. Mit einer herzlichen und persönlichen Dankesrede wurde Markus Jermann von Felix Staub aus der Geschäftsleitung verabschiedet. Er dankte ihm für sein unermüdliches, kraftvolles Wirken in der Bank und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass Markus Jermann auch weiterhin für die Bank tätig sein wird. Zum Abschluss des Tages wurde das Thema der Geldschöpfung ohne realen Gegenwert in einer künstlerisch gelungenen Aufführung von Szenen aus Goethes Faust II zum Ausdruck gebracht. Katja Axe und Thomas Ott vom Ensemble Mysteriendramen hautnah zogen die Genossenschafterinnen und Genossenschafter mit „Faust II – ein Wirtschaftswunderkrimi“ (Regie: Angelina Gazquez) in ihren Bann und machten anschaulich erlebbar, welche Folgen unreflektiertes egoistisches Handeln nach sich zieht. Margrit Bühler Neue Geschäftsleitung Mit der diesjährigen Generalversammlung wurde die Neubesetzung der Geschäftsleitung der Freien Gemeinschaftsbank vollzogen. Als neues Leitungsteam freuen wir uns sehr auf die uns anvertraute Aufgabe. Gerne nehmen wir die Gelegenheit wahr, einige unserer Motive darzulegen und auch einen Einblick in unsere aktuelle Arbeit zu geben. Der Wechsel wurde mit unserer Berufung in die Geschäftsleitung anlässlich der Generalversammlung 2013 eingeleitet. In einem Übergangsjahr haben wir uns in Begleitung von Markus Jermann in die Aufgabenfelder eingearbeitet und die Übergabe der einzelnen Ressorts und Projekte schrittweise vorgenommen. Bisher mit der Leitung jeweils eines Teilbereiches der Bank betraut, konnten wir im zurückliegenden Jahr in die Leitung der Gesamtbank hineinwachsen. Mit dem Rücktritt von Markus Jermann aus der Geschäftsleitung an der diesjährigen Generalversammlung ist die Übergangsphase abgeschlossen und die Verantwortung in unsere Hände gelegt. anderen Seite gut gelungen. Dafür zollen wir Markus Jermann, der die Neubesetzung der Geschäftsleitung initiiert und begleitet hat, grossen Respekt. Wir danken ihm ganz herzlich für die intensive und sehr anregende Zusammenarbeit. Wir freuen uns, dass wir mit ihm in seiner neuen Funktion in der Kundenberatung und als Stiftungsrat der Stiftung Freie Gemeinschaftsbank weiterhin zusammenarbeiten werden. Unser Dank gilt auch den Mitarbeitenden; sie haben die Änderungen positiv aufgenommen und uns im Übergangsprozess sehr unterstützt. Mit grossem Wohlwollen hat uns auch der Verwaltungsrat begleitet. Wir danken ihm für das uns entgegengebrachte Vertrauen. Prozess der Übergabe In diesem Prozess ist uns das Zusammenspiel des Loslassens auf der einen Seite und des Neu-Ergreifens auf der Grundlegende Motive Wir ergreifen die Aufgabe der Geschäftsleitung mit dem Impuls, auf der Grundlage der Anthroposophie an Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz Nr. 68 | Juli 2014 der inhaltlichen Entwicklung der Bank weiterzuarbeiten. Sehr wesentliche Gesichtspunkte für eine sachgerechte Gestaltung eines dem Menschen dienlichen Geld- und Bankwesens ergeben sich für uns aus der Dreigliederung des sozialen Organismus, dem von Rudolf Steiner entwickelten gesellschaftlichen Reformansatz, der vor 40 Jahren die Begründung des anthroposophischen Bankimpulses inspiriert hat. Unser Bemühen um eine Entwicklung in diesem Sinne wollen wir in künftigen inhaltlichen Beiträgen in der transparenz eingehender darlegen. Uns ist es ein besonderes Anliegen, den Dialog über diese gesellschaftlichen Gestaltungs- und Entwicklungsfragen mit den Menschen in den Lebensfeldern im Umfeld der Bank zu pflegen und die Zusammenarbeit mit ihnen zu vertiefen. Die Arbeit an der inhaltlichen Weiterentwicklung der Bank muss einhergehen mit einer professionellen operativen Leitung des Bankbetriebes im Rahmen der regulatorischen Vorgaben. Auch auf dieser Ebene sind wir intensiv gefordert. Aktuelle Aufgaben Angesichts der gestiegenen Mindestanforderungen an die Eigenmittel der Bank (Stichwort Basel III) wollen und müssen wir mit vereinten Kräften unser Genossenschaftskapital stärken, um die Grundlage für die Weiterentwicklung der Bank zu schaffen. Im Kreditbereich sind neue Vergaberichtlinien zu implementieren und die Risiko bewirtschaftung weiterzuentwickeln. Hier stehen wir vor der Herausforderung, uns in dem enger werdenden Regelungskorsett unseren Gestaltungsspielraum bei der Kreditvergabe zu bewahren. Auf der Anlageseite arbeiten wir daran, den Beratungsprozess neu zu greifen und zu entwickeln. Ein weiteres Thema ist die Professionalisierung unseres Treuhandgeschäftes (Verwaltung von Treuhanddarlehen), wo wir höheren Anforderungen an die Dokumentation der Risikoaufklärung und der vertraglichen und administrativen Abwicklung genügen müssen. Auch be- v.l.n.r.: Max Ruhri, Nathalie Pedrocchi und Jean-Marc Decressonnière fassen wir uns mit der noch ausstehenden Positionierung der Freien Gemeinschaftsbank in Bezug auf das sog. US Tax Program, mit dem die US-Justizbehörden die Schweizer Banken für die ihnen zur Last gelegten Geschäfte mit unversteuerten Geldern von US-Bürgern zur Rechenschaft ziehen – ein Thema, das uns zwar nicht betrifft, mit dem wir als Schweizer Bank gleichwohl konfrontiert sind. Insgesamt sind wir derzeit stark in Anspruch genommen durch die Regulation, wie die angeführten Themenfelder zeigen. Diese rechtliche und finanztechnische Seite der Bankarbeit steht in einem Spannungsfeld zu den inhaltlichen Entwicklungsthemen und sozialen Gestaltungsaufgaben. Es ist eine grosse, aber auch sehr spannende Herausforderung, beide Seiten in fruchtbarer Weise miteinander zu verbinden. In diesem Sinne blicken wir positiv und mit Zuversicht auf die vor uns liegenden Aufgaben. Vor allem freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit all den Menschen, die die Freie Gemeinschaftsbank in ihrer Entwicklung mittragen und begleiten. Jean-Marc Decressonnière, Nathalie Pedrocchi, Max Ruhri Neue Spesen und Gebühren Wie in transparenz 67 kurz berichtet, hat die Freie Gemeinschaftsbank, ab 1. Januar 2014 Portospesen eingeführt. Hinzu kamen auch weitere neue Gebühren, die durch verschiedene Entwicklungen notwendig geworden waren. Die Kontoführung inklusive Zahlungsverkehr für Kundinnen und Kunden mit Wohnsitz in der Schweiz ist bei uns weiterhin kostenlos – das bietet keine andere Bank in der Schweiz. Für den Versand von Kontobelegen berechnen wir seit 1. Januar 2014 den Selbstkostenpreis für Porto, Material und Verpackung in Höhe von CHF 1.20 pro versandtem Couvert. Dies war zur Kostendeckung notwendig geworden. Bei einem monatlich zugesandtem Postenauszug entstehen für eine Kontoinhaberin oder einen Kontoinhaber Kosten von nur CHF 14.40 pro Jahr. Für Kundinnen und Kunden mit E-Banking-Zugang, die keine Belege per Post erhalten wollen, fallen gar keine Kosten an. Wir möchten nach wie vor, dass unse- re Dienstleistungen für alle, die sich mit unserem Impuls verbunden fühlen und sich mit unseren Werten identifizieren, erschwinglich sind. Der Grund für die Einführung weiterer neuer Spesen und Gebühren sind einerseits der erhöhte Regulationsaufwand, der uns Kosten verursacht, und andererseits neu hinzugekommene Drittspesen. So haben wir für unsere Kundinnen und Kunden mit Wohnsitz im Ausland neu eine Kontoführungsgebühr von CHF 5.00 pro Monat und Kontoinhaber eingeführt, unabhängig von der Anzahl Konten pro Kontoinhaber. Der erhöhte Regulationsaufwand, der uns durch Auslandskonten entsteht, setzt sich Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz zusammen aus Kosten für das neu eingeführte Steuerabkommen und Kosten für Abklärungen, Controlling und Reporting. Diese moderate Gebühr von CHF 5.00 stellt keine Kostendeckung dar, sondern ist eine Kostenbeteiligung für den Gesamtaufwand, der uns entsteht. Für spezielle Dienstleistungen wie schriftliche Duplikate, Saldo-, Zahlungs- und Steuerbestätigungen, Rückbuchung zuviel gezahlter Beiträge auf das Akanthus 3Vorsorgekonto sowie ausserordentliche Nachforschungen berechnen wir nach angefallenem Aufwand neu eine Gebühr, die sich zwischen CHF 2.00 und CHF 150.00 (und darüber) bewegen kann. Auch hierbei handelt es sich um moderate Kostenbeteiligungen für erhöhte Aufwände. Nr. 68 | Juli 2014 von Spesen wird stets intensiv und sorgfältig in der Geschäftsleitung besprochen und abgewogen: Was ist für uns notwendig? Was ist gerechtfertigt? Was ist unser Anteil? Was können wir von unseren Kundinnen und Kunden verlangen? Spesen und Gebühren sind keine zusätzliche Einnahmequelle für uns, sondern ein Beitrag zur Kostendeckung unserer oben beschriebenen Aufwände. Sie sind Ausdruck einer solidarischen Kostenverteilung, zu der jeder etwas beisteuert. Für Ihr Verständnis für diese Kostenverteilung danken wir Ihnen, liebe Kundinnenn und Kunden, sehr herzlich. Nathalie Pedrocchi Von Seiten unserer Kundinnen und Kunden, haben wir positive Rückmeldungen auf unsere neue Gebührenordnung erhalten. Eine Einführung oder Anhebung Aus der Finanzwelt Der Kapitalstau und die Rolle der Pensionskassen Auf den weltweiten Finanzmärkten sind ständig ungeheure Mengen an Kapital auf der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten. Nach Beginn der Deregulierung der Finanzmärkte waren es Anfang der 90er Jahre die „Tigerstaaten“ in Asien, um die Jahrtausendwende die IT-Branche, danach der Immobilienmarkt – vor allem in den USA –, die dieses suchende Kapital anzogen. Der Ablauf ist oft der gleiche: Investoren nehmen eine beginnende Dynamik – meist durch realwirtschaftliche Entwicklungen – wahr und investieren. Dadurch wird die Dynamik angefacht und zieht weitere Investoren an mit der Konsequenz, dass die Rahmenbedingungen für die reale Wirtschaft, wie Wechselkurse, Zinsniveaus, Inflationsraten, Immobilien- oder Lebensmittelpreise, teils stark verändert werden. Im Fall der Tigerstaaten waren es u. a. Währungen, die dadurch aufgewertet wurden, im Fall der IT-Branche die Bewertungen von Technologieaktien und im jüngsten Fall der USA die Grundstückspreise. Die „Geldwolke“ In ein Bild gefasst: Eine „Geldwolke“ wandert auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten um die Welt und entlädt sich über immer neu gefundenen Investitionsmöglichkeiten. Das „herabregnende“ weltweite Kapital wird gleichsam von den Investitionsmärkten „angesaugt“ und verändert dadurch – meist langsam – die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Wo sich Kapital ergiesst, entstehen Wachstum und Dynamik, wo es sich wieder zurückzieht, fällt das in der Wachstumsphase Entstandene wieder in sich zusammen. Dann setzen meist sprunghafte Entwicklungen ein: Inflation und Abwertung von Währungen, Einbruch von Börsen, leerstehende Gebäude (bei einer Immobilienkrise) und Obdachlosigkeit. Besonders verheerend waren die Spekulationsbewegungen im Bereich der Nahrungsmittel in den Jahren 2008 und 2011: Sie hatten unmittelbar Hunger in gigantischem Ausmass zur Folge. Wie erwähnt, können solche Entwicklungen in realen Vorgängen wie schlechten Ernten ihren Ausgang nehmen. Die durch Kapitalbewegungen einsetzende Dynamik spielt dabei aber eine zentrale Rolle. Ablesbar ist dies an der Preisentwicklung: Wenn Preise innerhalb von einem Jahr über 60 % anziehen und danach in kurzer Zeit wieder auf das Ursprungsniveau zurückfallen, liegt das nicht an Produktions- oder nachfragebedingten Gründen. Es braucht den „Zusatzmotor“ der Investitionsdynamik. Die Rolle der Pensionskassen Woher kommen die Geldmassen, die so gravierende Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben? Eine Quelle sind die wachsenden Vermögen der Pensionskassen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben zahlreiche Länder das Rentensystem um eine „2. Säule“ ergänzt. In dieser 2. Säule spart jeder Versicherte bis zum Renten alter einen bestimmten Betrag auf seinem individuellen 10 Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz Nr. 68 | Juli 2014 Pensionskassenkonto an, der ihm später als Kapital oder Rohstoffen … Ähnliches gilt auch für die Ausweitung Rente ausbezahlt wird (Kapitaldeckungsverfahren). Im der Geldmenge durch die Nationalbanken. Die WirtGegensatz dazu werden in der 1. Säule (AHV/IV) mit den schaftszeitung Finanz und Wirtschaft (Ausgabe vom einbezahlten Beiträgen der arbeitenden Menschen die 10.5.2014) bringt es auf den Punkt: „[…] die WeltwirtRenten der Pensionäre finanziert (Umlageverfahren). Das schaft [war] bis anhin nicht in der Lage, das viele neu Geld fliesst hier von den Beitragszahgedruckte Geld nachfragewirksam lern (Arbeitnehmenden) direkt in den «Geld kann man nicht essen, es in die Realwirtschaft zu schleusen. Verbrauch (Lebensunterhalt der Rent- ist ein Koordinationsinstrument» Diese Gelder bleiben im Kreditsysner). Das Umlageverfahren ist ein Abtem hängen […], was schliesslich zu bild dessen, dass in einer Volkswirtschaft kein Mensch einer weiteren Bildung bzw. Vergrösserung von Blasen für sich allein existieren kann, sondern alle über Kauf und in Vermögenswerten aller Art führt.“ Verkauf von Produkten und Dienstleistungen miteinander verbunden sind und real füreinander arbeiten. Es gibt in der Schweiz allerdings alternative Pensionskassen, die im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben Individuelles Pensionskassenkonto bemüht sind, ihren Kapitalstock interessanten, realwirtSubjektiv haben die Versicherten der Pensionskasschaftlichen Initiativen zur Verfügung zu stellen. Sie ersen das Gefühl, dass sie sich ihr Pensionskassenkonto möglichen einen sinnvollen und bewussten Umgang mit „erarbeitet“ haben, dass es ihnen zusteht und ihnen Pensionskassengeldern. Sicherheit verschafft. Dies ist aber eine Illusion. Mark Schieritz hat das in Zeit Online unter dem Titel „Private Abhängigkeit von Rahmenbedingungen Vorsorge fürs Alter – ein Irrweg“ auf den Punkt gebracht: Während wir auf der einen Seite durch Pensions„Im Klartext: Jedes Brötchen, das die Alten essen wolkassen und Versicherungen immer unabhängiger von len, muss von den Jungen gebacken werden. Ganz unserer sozialen Umgebung werden, machen wir uns egal, wie die Rente finanziert ist. Entscheidend für den auf der anderen Seite abhängiger von sich selbst chao Wohlstand in zwanzig Jahren ist der Kapitalstock – also tisierenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Produktionsmöglichkeiten – in zwanzig Jahren. Eine durch unsere Ersparnisse (PK-Guthaben, Versicherungsprivate Zusatzvorsorge bringt für sich genommen also reserven, Sparguthaben, …) hervorgebracht werden. keine zusätzlichen Ressourcen in das System. Geld kann Wir schaffen diese Rahmenbedingungen selber, ohne man nicht essen, es ist ein Koordinationsinstrument ein Bewusstsein davon zu haben – quasi „hinter un– nicht mehr und nicht weniger. Mehr Ersparnis bedeuserem Rücken“. Solange wir mit unserem Geld auf diese tet nicht automatisch ein höheres Wohlstandsniveau in Weise umgehen, sehen wir vor uns nur unser kleines der Zukunft. […] Die private Vorsorge war und ist eine „Konsumgärtlein“. Hinter unserem Rücken spielen sich Schnapsidee …“ (Mark Schieritz, 25.09.2012, in: Die zugleich dynamische Prozesse ungeheuren Ausmasses Zeit Online)1 Der Wert meines Geldes hängt also von ab – und manchmal kommt ein kleiner Windstoss auch der Wirtschaftsleistung der anderen ab. Wenn nicht in unser mitteleuropäisches Konsumgärtlein, wenn die genug produziert wird, werden die Produkte teurer und Mieten oder die Lebensmittelpreise steigen –, während die Ersparnisse verlieren an Wert. der Sturm über weniger privilegierte Gegenden mit voller Wucht hinwegfegt. Institutionelle Anleger Von 1992 bis 2006 hat sich das Volumen der PensiZähmung des Finanzwesens onskassen verfünffacht. In vielen Ländern sind PensionsAuf den Finanzmärkten haben wir überbordende kassen die grössten institutionellen Anleger geworden Kapitalmassen, die sich in diversen Kapitalgütern stauen, – noch vor den Versicherungen und Banken. Pensionsda sie keinen Ort finden, um fruchtbar wirken zu könkassen haben somit einen wesentlichen Anteil am Kapinen. Durch die Investition in virtuelle Konstruktionen talmarkt und jeder PK-Versicherte trägt ohne realen Gegenwert entstehen Blamit seiner monatlichen Prämie dazu bei, «Es fehlt an Ventilen, sen, die über kurz oder lang platzen das Kapitalvolumen zu erhöhen. die das gestaute Kapital in und Geld vernichten. Zuviel Geld muss die Produktivität oder in den zwangsläufig in einem ökonomischen Das Gesamtvermögen der gesam- Verbrauch abfliessen lassen.» Kreislauf vernichtet werden – wenn ten institutionellen Anleger in Europa dies nicht gesteuert verläuft, geschieht (Pensionskassen, Versicherungen und Banken) ist laut es von selbst und unkontrolliert. Der bewusst gestaleiner OECD-Statistik von 667 Mrd. US-Dollar im Jahr tete Kapitaleinsatz und -verbrauch – die Zähmung des 1980 auf 12‘594 Mrd. US-Dollar im Jahr 2005 gestiewildgewordenen Finanzwesens – ist als Notwendigkeit gen2 – das heisst, es hat sich in 25 Jahren um das deutlich. Wenn man den Hunger in der Welt, überschul18fache erhöht! Diese Gelder finden meist nicht den dete Staatshaushalte und Sozialsysteme und zunehWeg in die wertschöpfungsbasierte Wirtschaft, sonmende Budgetkürzungen im Kultur- und Bildungsbedern „stauen“ sich in Anlagen – Immobilien, Aktien, reich den ungeheuren, nach Möglichkeiten suchenden 1 2 http://blog.zeit.de/herdentrieb/2012/09/25/private-vorsorge-furs-alter-ein-irrweg_5249 http://dx.doi.org/10.1787/fmt-v2008-2-en Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft 11 transparenz Kapitalmengen gegenüberstellt, sehen wir die Aufgabe, vor der wir als Gesellschaft stehen. Die Krisen werden immer wieder kommen. Das Problem ist nicht die Feinsteuerung der Spielregeln, sondern die Grundstruktur des Spiels: Es fehlt an Ventilen, die das gestaute Kapital in die Produktivität oder in den Verbrauch abfliessen lassen. Hier liegt eine Gestaltungs- Nr. 68 | Juli 2014 aufgabe, überschüssiges Geld mit wirtschaftlich Realem zu verbinden. Die Freie Gemeinschaftsbank arbeitet seit 30 Jahren an dieser Aufgabe und versucht, durch Kreditvergabe Geld in den Fluss zu bringen und Sinnvolles entstehen zu lassen. Max Ruhri, unter Mitarbeit von Hildegard Backhaus Vink Aus der Stiftung Mitteilung aus der Geschäftsstelle In der Geschäftsstelle der Stiftung Freie Gemeinschaftsbank gibt es einige Veränderungen. Ab sofort ist Markus Jermann an mindestens zwei Tagen für die Stiftung tätig und ab Oktober wird die Arbeit durch eine neue Mitarbeiterin, Frau Mara Staudinger, verstärkt. Frau Staudinger ist 22 Jahre alt und wird in diesem Sommer ihren Bachelor im Fach Betriebswirtschaftslehre an der Alanus-Hochschule abschliessen. Sie hat in den vergangenen drei Jahren für jeweils sechs Monate im Jahr als Werkstudentin in allen Bereichen der Freien Gemeinschaftsbank gearbeitet und erhielt dadurch gründliche Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche. Frau Staudinger übernimmt die Geschäftsstelle von Frau Hildegard Backhaus Vink, die in den vergangenen anderthalb Jahren die Geschäftsstelle geführt hat und auf eigenen Wunsch sich weiterhin verstärkt ihren Aufgaben als Assistentin des Verwaltungsrats und der Ge- schäftsleitung sowie der Redaktion und Produktion der transparenz widmen wird. Frau Staudinger wird ab Juli ihre letzte PraktikumsEinheit in der Bank absolvieren und am Ende ihrer Ausbildung die Geschäftsstelle der Stiftung von Frau Backhaus übernehmen. Nach dem Abschluss ihres Studiums an der Alanus-Hochschule Mitte September und wohlverdienten Ferien wird Frau Staudinger ab Oktober mit einem Teilpensum die Stiftungsangelegenheiten zusammen mit Markus Jermann betreuen. Wir freuen uns sehr über diesen Schritt! Wir danken Frau Backhaus ausserordentlich für ihre engagierte und verantwortungsvolle Unterstützung der Stiftungsarbeit. Für die Stiftung Freie Gemeinschaftsbank Markus Jermann Personelles Sebastian Jermann Seit bald einem Jahr bin ich bei der Freien Gemeinschaftsbank im Bereich Kredit administration tätig. Ich bin mit 19 Jahren der jüngste Mitarbeiter in der Bank. Zusammen mit meinen beiden Geschwistern bin ich in Dornach aufgewachsen. Bis zum Ende des 8. Schuljahres besuchte ich die Rudolf Steiner Schule Birseck in Aesch. Dann wechselte ich in die Sekundarschule und begann gleich meine Suche nach einer Lehrstelle. Ich fand eine Lehrstelle als Kaufmann bei der Helvetia Versicherung in Basel. Meine dreijährige Ausbildung beinhaltete das gesamte Versicherungsgeschäft; den praktischen Teil absolvierte ich vor allem im Bereich Lebensversicherungen. Im Sommer 2013 konnte ich meine dreijährige Lehre erfolgreich abschliessen. Ich bewarb mich bei der Freien Gemeinschaftsbank und freue mich nun, hier arbeiten zu können. Der Umgang mit den Menschen, mit dem Geld und die abwechslungsreiche Arbeit interessieren mich und gefallen mir gut. 12 Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz Nr. 68 | Juli 2014 Andreas Oling Im November 2013 bin ich zum Team der Kreditberatung bei der Freien Gemeinschaftsbank gestossen. Geboren 1977 in Arlesheim und aufgewachsen in Dornach, besuchte ich die Rudolf Steiner Schule Birseck in Aesch. Während meiner Jugendzeit interessierte ich mich vor allem für Musik und begann, Trompete zu spielen. Der Wunsch, auch beruflich auf die Musik zu setzen, wuchs stetig und mündete im erfolgreich mit Lehr- und Orchesterdiplom abgeschlossenen Studium an der Musikhochschule Luzern. Danach war ich einige Zeit als freischaffender Musiker tätig und arbeitete nebenher in Musikgeschäften. Im Jahr 2010 begann ich, für die Mathematisch-Astronomische Sektion am Goetheanum in der Administration zu arbeiten. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Edith Maryon bekam ich dort die Gelegenheit, die kaufmännische Ausbildung nachzuholen. Nun freue ich mich, bei der Freien Gemeinschaftsbank im Bereich Kredit eine neue Herausforderung anzunehmen und viele interessante Projekte begleiten zu dürfen. Als Hobby ist die Musik am Abend und am Wochenende auch weiterhin präsent. Als Trompeter spiele ich im Neuen Orchester Basel. Andrej Schindler Unser Mitarbeiter Andrej Schindler hat die Freie Gemeinschaftsbank Ende Juni 2014 auf eigenen Wunsch verlassen, um sich einer neuen Herausforderung zu widmen. Er war als Kreditberater mit einem eigenen Kundenkreis tätig und war verantwortlicher Leiter der Kreditberatung. Er hat ausserdem in den letzten Jahren die Kunstausstellungen in der Schalterhalle betreut und sich dafür engagiert. Wir danken Andrej Schindler herzlich für seinen Einsatz, seine wertvolle Mitarbeit und seine Unterstützung während der letzten sieben Jahre und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute. Alima Diouf Unsere Praktikantin Alima Diouf hat das Praktikum bei der Freien Gemeinschaftsbank per Ende Juni 2014 beendet. In der Praktikumszeit erhielt sie vertiefte Einblicke in die Bereiche Zahlungsverkehr, Finanzen und allgemeine Administration. Wir danken ihr für ihre Mitarbeit und Unterstützung und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Wir wünschen allen Genossenschafterinnen und Genossenschaftern, Kundinnen und Kunden sowie Interessentinnen und Interessenten angenehme und erholsame Sommermonate! Herzlichen Dank für Ihre stetige Treue! Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft 13 transparenz Nr. 68 | Juli 2014 Mitteilungen Termine 2014/2015 Nächster Genosssenschaftertag: Samstag, 8. November 2014 Nächste Generalversammlung: Samstag, 25. April 2015 Wir bitten alle Genossenschafterinnen und Genossenschafter, sich diese Termine vorzumerken. Dienstleistungen Maestro Karte Mit der Maestro-Karte der Freien Gemeinschaftsbank können Sie in der Schweiz und weltweit bargeldlos bezahlen und an Geldausgabeautomaten Bargeld beziehen. Konditionen • Voraussetzung: Basis- oder Kontokorrentkonto bei der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft • Jahresgebühr pro Karte: CHF 50.00 • Abrechnungsart: Direktbelastung Bankkonto • Bargeldbezug im Inland CHF: CHF 2.00 pro Bezug • Bargeldbezug im Inland EUR: CHF 5.00 pro Bezug Transaktionsgebühr gemäss unserer Konditionen (senden wir Ihnen gerne zu) Umrechnung in CHF zum Bancomatenkurs • Bargeldbezug im Ausland in Fremdwährung an Bancomaten: CHF 5.00 pro Bezug Transaktionsgebühr gemäss unserer Konditionen (senden wir Ihnen gerne zu) Umrechnung in CHF zum Devisenverkaufskurs Antrag Haben wir Ihr Interesse geweckt? Für weitere Fragen oder einen Kartenantrag stehen wir Ihnen gerne unter der Telefon Nr. 061 269 81 00 oder Email [email protected] zur Verfügung. E-Banking Mit dem E-Banking der Freien Gemeinschaftsbank haben Sie die Möglichkeit, Bankdienstleistungen elektronisch abzuwickeln.  Vorteile des E-Banking • Sie haben 24 Stunden am Tag Zugriff auf Ihre Konten, Festgelder und Kredite • Sie sind auf dem Laufenden über die aktuellen Bewegungen und Kontosaldi • Sie können Ihre Zahlungen für In- und Ausland bequem von zu Hause aus erledigen • Sie können Ihre Kontobelege elektronisch abrufen Voraussetzungen • Konto bei der Freien Gemeinschaftsbank • Teilnahme-Erklärung E-Banking • Zugangsdaten (erhalten Sie von uns) Antrag Möchten Sie das E-Banking beantragen oder haben Sie Fragen? Gerne stehen wir Ihnen unter der Telefon-Nr. 061 269 81 00 oder Email [email protected] zur Verfügung. 14 Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft transparenz Nr. 68 | Juli 2014 Anlagemöglichkeiten Zinssatz* Verfügbarkeit Abschluss Basiskonto 0–0,000 % Pro Kalendermonat bis CHF 20’000 Darüber 1 Monat Kündigungsfrist Jährlich 31.12. Sparkonto 0–0,100 % Pro Kalenderjahr bis CHF 30’000 Darüber 6 Monate Kündigungsfrist Jährlich 31.12. Kontokorrentkonto 0,000 % Jederzeit ohne Kündigung Halbjährlich 30.6. und 31.12. Jahresgeld 0–0,100 % Am Ende der Laufzeit Bei Ablauf Mehrjahresgeld 2 Jahre 0–0,325 % Am Ende der Laufzeit Jährlich 31.12. und bei Ablauf Mehrjahresgeld 3 Jahre 0–0,550 % Am Ende der Laufzeit Jährlich 31.12. und bei Ablauf Mehrjahresgeld 4 Jahre 0–0,650 % Am Ende der Laufzeit Jährlich 31.12. und bei Ablauf Mehrjahresgeld 5 Jahre 0–0,750 % Am Ende der Laufzeit Jährlich 31.12. und bei Ablauf Basiskonten Festanlagen Vorsorge-Säule 3a Akanthus 3 Vorsorgekonto Vorzeitige Rückzüge sind nur 0–1,000 %gemäss den Zusatzbedingungen für Vorsorgevereinbarungen der Akanthus 3 Vorsorgestiftung Freie Gemeinschaftsbank möglich. Jährlich 31.12. Gültig ab: 1. April 2014 * Zinsänderungen vorbehalten. Treuhandanlagen und Anlageberatung Gerne steht Ihnen unser Anlageberater Herr Max Ruhri zur Verfügung (Tel. 061 269 81 05). Bitte vereinbaren Sie einen Gesprächstermin. Schalteröffnungszeiten Montag 9.00 – 12.00 Uhr Nachmittag geschlossen Dienstag – Freitag 9.00 – 12.00 und 14.00 – 17.00 Uhr Sinkt der von der Freien Gemeinschaftsbank festgelegte Maximalzinssatz unter den individuell vereinbarten Kontozinssatz (ganzer oder teilweiser Zinsverzicht), reduziert sich dieser auf den Maximalzinssatz. Auf Kundenwunsch nehmen wir Reduktionen des Zinssatzes gerne entgegen. Festanlagen Der Mindestbetrag für Festanlagen beträgt CHF 5‘000. Darüber in ganzen Tausendern. Für Festanlagen ist ein Abwicklungskonto (Basiskonto oder Kontokorrentkonto) erforderlich. Es gilt die Vollmachtenregelung des Abwicklungskontos. Freie Gemeinschaftsbank Genossenschaft Postfach, 4001 Basel, Schweiz Telefon +41 61 269 81 00 Fax +41 61 269 81 49 www.gemeinschaftsbank.ch Individueller Zinssatz Steigt der von der Freien Gemeinschaftsbank festgelegte Maximalzinssatz über den individuell vereinbarten Kontozinssatz (ganzer oder teilweiser Zinsverzicht), wird dieser nicht angepasst. Mit einem Festgeld bei der Freien Gemeinschaftsbank unterstützen Sie langfristig die Finanzierung und Förderung gesellschaftlich wertvoller Projekte und Initiativen. Wollen Sie mehr darüber erfahren? Gerne können Sie sich direkt an Ihren Kundenberater/Ihre Kundenberaterin oder an Herrn Max Ruhri wenden (Tel. 061 269 81 05). Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft 15 transparenz Verrechnungssteuer Bei Konten (Basis-, Spar-, Kontokorrentkonto und Jahresgeld) mit Zinserträgen über CHF 200.00 wird die gesetzliche Verrechnungssteuer von 35 % erhoben. Ausgenommen ist das Akanthus 3 Vorsorgekonto. Nr. 68 | Juli 2014 Steuerwert der Genossenschaftsanteile Der Steuerwert der Genossenschaftsanteile im Kanton Basel-Stadt beträgt für das Jahr 2013 62 % des Nominalwertes für den Kanton Basel Landschaft 31 %. Kommission für neue Treuhand-Darlehen Die Kommission beträgt 0,75 % des Darlehensbetrages p. a., mindestens CHF 300.00 p.a. Post an die Freie Gemeinschaftsbank … Impressum Herausgeberin: Freie Gemeinschaftsbank Genossenschaft Gerbergasse 30, 4001 Basel, T +41 61 269 81 00, F +41 61 269 81 49 [email protected], www.gemeinschaftsbank.ch Konzept: etc. pp – design for communication, Luzern Satz und Druck: Kooperative Dürnau, DE Auflage: 5‘700 Ex. 16 Die Kundenzeitung der Freien Gemeinschaftsbank Genossenschaft