Sonnenschutz für jeden Hauttyp
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Sonnenschutz für jeden Hauttyp
Sommergefahren (aus Sendungen im BR) Auch nachsehen unter „haut.doc“. INHALTSVERZEICHNIS: Sonnenchutz für jeden Hauttyp Sonnencreme selbst gemacht Kosmetika mit eingebautem Lichtchutz Augen auf beim Sonnenbrillenkauf Sonnenwetter Heiße Tage Was im Wasser lauert Wenn die Hitze den Schlaf raubt Achund weh Schmerzhafte Nebenwirkung des Sommers Sonnebad mit Folgen Flip-Flops und Crocs –fies zu den Füßen Keimattacke durch Duschmuffel Wasserqualität in Bayern 1 2 3 5 6 7 10 11 12 14 16 18 20 21 Sonnenschutz für jeden Hauttyp Von Antje Samiralow Stand: 13.06.2010 Die Sonne tut uns gut. Doch zu viel Sonne schädigt. Warum? Normalerweise fungiert die Ozonschicht in etwa 20 bis 25 km Höhe als eine Art Schutzschild gegen die UV-Strahlen. Sie hält einen großen Teil der ultravioletten Strahlen ab. Doch mit zunehmender Ausdünnung der Ozonschicht geraten immer mehr der aggressiven UVStrahlen auf die Erde. Diese relativ kurzwelligen Strahlen dringen in die Haut ein und verursachen dort Schädigungen, die eine frühzeitige Hautalterung bis hin zu Hautkrebs nach sich ziehen können. Schutz vor UVA-Strahlen Während Sonnenschutzmittel früher so konzipiert waren, dass sie primär vor den Krebs verursachenden UVB-Strahlen geschützt haben, ist die Wissenschaft mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass auch die UVA-Strahlen zu Schäden führen. Professor Bernadette Eberlein von der Dermatologischen Klinik der TU München warnt vor den UVAStrahlen, die tiefer in die Haut eindringen und dort zu irreparablen Schäden führen. Eine frühzeitige Faltenbildung, eine Erschlaffung der Haut sowie Hautkrebs und Allergien können die Folge sein. Seite 1 von 23 Daher werden Sonnenschutzmittel mittlerweile so konzipiert, dass sie einen äquivalenten UVA-Schutz gewährleisten. Damit der Verbraucher sicher sein kann, dass seine Haut ausreichend vor UVAStrahlen geschützt ist, wurden die UVA-Filter an die UVB-Filter angepasst. Man kann in etwa davon ausgehen, dass der Schutz vor UVA-Strahlen einem Drittel des Schutzes vor UVB-Strahlen beträgt. Der UVB-Schutz wird als Lichtschutzfaktor (LSF) angegeben. Ein hoher Lichtschutzfaktor gewährt einen entsprechend hohen Schutz, ein niedriger einen entsprechend geringeren Schutz. Wer ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen LSF - zum Beispiel "50+" - wählt, kann sicher sein, dass seine Haut nicht nur gut vor Sonnenbrand geschützt ist, sondern auch vor Falten und Austrocknung. Neue Lichtschutzklassen Eine weitere Vereinfachung für den Verbraucher bringen die neuen Lichtschutzklassen mit sich. Früher gab es unübersichtlich viele Lichtschutzfaktoren, die keinen realen Nutzen für den Verbraucher hatten. Da sich Lichtschutzfaktoren von 2 und 3 oder 24 und 25 kaum voneinander unterscheiden und die Vielzahl der Lichtschutzfaktoren eher zu Unübersichtlichkeit als zu einer einfachen Handhabung geführt hat, wurde die Anzahl der Lichtschutzfaktoren reduziert und folgenden vier Lichtschutzklassen zugeordnet. Info Lichtschutzklassen Basis: Mittel: Hoch: Sehr hoch: LSF 6, 10 LSF 15, 20, 25 LSF 30, 50 LSF 50+ Bildunterschrift: Oft hilft auch die Flucht unter den Schirm. Welcher LSF ist der richtige? Die Höhe des LSF hängt in der Regel von individuellen Faktoren ab. Je nachdem, wie empfindlich die Haut auf UV-Strahlen reagiert und je nach Grad der Vorbräunung, sollte ein passender Schutz ausgewählt werden. Ein Beispiel: Wer eher blass ist, zu Sommersprossen neigt und rötliches oder hellblondes Haar hat, wird vermutlich schnell einen Sonnenbrand entwickeln. Die Eigenschutzzeit einer solchen Person liegt bei etwa 10 Minuten. Das heißt, die Person könnte etwa 10 Minuten in der Sonne sein, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Angenommen, die Person wählt ein Sonnenschutzmittel mit LSF 10, dann würde sich die Eigenschutzzeit um das zehnfache erhöhen, also auf 100 Minuten oder 1 Stunde und 40 Minuten. Würde die Person einen LSF von 20 wählen, könnte sie 200 Minuten oder 3 Stunden und 20 Minuten in der Sonne bleiben. Wenn die entsprechende Schutzzeit abgelaufen ist, muss man den Sonnenplatz unbedingt verlassen. Viele Menschen glauben, sie könnten durch nochmaliges Eincremen die Schutzzeit verlängern. Das ist allerdings ein Irrglaube. Lange Zeit währte auch der Irrglaube, sogenannte Sunblocker würden einen hundertprozentigen Schutz vor UV-Strahlen bieten. Einen solchen Schutz gibt es allerdings nicht. Info Weitere Informationen auf dem Internetportal der Europäischen Union: Europäische Kommission Unternehmen und Industrie: [ec.europa.eu] Sonnenschutzmittel Lagerzeit von Sonnencremes Sobald eine Sonnencreme angebrochen wurde, kann sie im Schnitt noch ein gutes Jahr aufgehoben und auch noch im kommenden Sommer verbraucht werden. Länger sollte man die Mittel jedoch nicht aufbewahren, da die Wissenschaft bislang nicht hinreichend klären konnte, wie die UV-Filter in den Seite 2 von 23 Cremes reagieren und somit der auf der Verpackung versprochene Schutz nicht mehr garantiert werden kann. Sonnenwetter: Sonnencreme selbst gemacht Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor. Adelheid Lingg verrät, wie man Sonnencreme und Sommerpflege selber herstellen kann. Aber auch nach dem Sonnenbad sollte man auf die Hautpflege achten, damit es nicht zu vorzeitiger Hautalterung kommt. Adelheid Lingg stellt heute ihre Lieblingstipps für natürliche Sommerpflege vor: Sommerpflege-Tipp Nr. 1: Apres-Lotion Eine erfrischende Lindenblütenlotion zum Aufsprühen ist eine natürliche After Sun-Pflege der Saison. Die Lindenblüten mit ihrer entzündungshemmenden und Hitze verabschiedenden Wirkung geben in dieser Lotion ihr Bestes. Sommerpflege-Tipp Nr. 2: Sonnenschutzcreme Auch bei Sonnenbrand sind die Lindenblüten wirksam. Adelheid Lingg empfiehlt ein leicht gemachtes Lindenblütenöl. Rezept für Sonnenschutzcreme: Zutaten: 29 g Ölmazerat aus junger Kastanienrinde, jungen, grünen Walnüssen und Jojobaöl 1 g Wildrosenöl 40 g Rosenhydrolat 3 g Bienenwachs 13 g Sheabutter 3 Tropfen Berglavendelöl Zubereitung: Für die Herstellung des Ölmazerats die Kastanienrinde und die grünen Walnüsse klein schneiden und in einem klaren Weithalsglas mit dem Jojobaöl aufgießen. An einem Platz mit Vormittagssonne vier bis sechs Wochen lagern, dann abgießen. Ölmazerat und Wildrosenöl in einem Topf auf 70 Grad erwärmen, Bienenwachs und Sheabutter darin schmelzen. Das Rosenhydrolat auf die gleiche Temperatur separat erhitzen und tropfenweise unter ständigem, achtförmigen Rühren hinzugeben. Ist die Basis mit dem Rosenhydrolat vermischt, alles in ein kaltes Wasserbad stellen und rühren bis eine cremige Konsistenz entsteht und die Masse auf 40-50 Grad abgekühlt ist. Das Berglavendelöl hineinträufeln und die Creme anschließend abfüllen. Kühl gelagert hält die Sonnenschutzcreme ca. drei Monate. Die Creme hat je nach Mischung einen Lichtschutzfaktor von 2 bis 8, bei starker Sonneneinstrahlung sollte sie nicht als alleiniger Sonnenschutz verwendet werden. Sommerpflege-Tipp Nr. 3 Lippenbalsam Gerade bei starker Sonneneinstrahlung ist die Pflege der empfindlichen Lippen wichtig. Auf Basis von Bienenwachs und Honig können Sie einen einfachen und zugleich köstlichen Balsam herstellen. Seite 3 von 23 Sonnenwetter: Kosmetika mit eingebautem Lichtschutz Mit den klassischen Sonnenschutzmitteln tun sich Männer leichter als viele Frauen. Um einen "glänzenden" Teint zu vermeiden, greifen immer mehr Sonnenanbeterinnen zu Tagescremes oder Make-ups, die auch Lichtschutzfaktoren enthalten. Doch als Ersatz für einen richtigen Sonnenschutz taugen die Kosmetika nur bedingt. Sommer, Sonne, Spiel und Spaß unter freiem Himmel. Raus aus dem Alltagsgewand, aus engen Hemden oder Hosen. Barfuß und bauchfrei, am liebsten in Badehose oder Bikini möglichst viel Luft an den Körper lassen. Viel Luft - und viel Sonne. Letzteres aber ist nicht unbedingt gesund für die Haut. Daher ist gerade in der heißen Jahreszeit ein sorgfältiger Sonnenschutz unabdingbar. Lange bekannt und gut bewährt: die gute alte Sonnenmilch. Sie enthält Substanzen, die unsere Haut für eine begrenzte Zeit vor den meisten schädlichen Wirkungen der Sonne schützen können. Allerdings: Mit den klassischen Sonnenschutzmitteln tun sich die Männer leichter als viele Frauen. Stellt sich ihnen doch gelegentlich die Frage: Erst die Schminke, dann die Sonnencreme - oder umgekehrt? Vertragen sich Schminke und Sonnenschutz überhaupt? Kosmetika mit eingebautem Sonnenfilter In der Tat kommen in letzter Zeit zunehmend Kosmetika mit Lichtschutzfaktor auf dem Markt. Lichtschutzfilter sind als Schutz vor Hautalterung vor allem in Tagescremes und Lippenstiften enthalten. Wie bei der klassischen Sonnenmilch wird deren Wirkung mit Lichtschutzfaktoren (LSF) angegeben. Allerdings sind in Kosmetika die schützenden Substanzen meistens niedriger dosiert. Bei Tagescremes reichen die Schutzwirkungen bis zu LSF 20. Wie lange man damit in der Sonne bleiben darf, muss je nach Hauttyp berechnet werden. Außerdem hält die Wirkung oft nicht den ganzen Tag an. Der UV-Schutz in Tagescremes ist nicht dazu gedacht, die Sonnencreme beim Sonnenbaden zu ersetzen. Schutz für empfindliche Lippen Lippenpflegestifte haben Lichtschutzfaktoren von bis zu 50 - und das nicht ohne Grund. Da die Lippen keinen eigenen Sonnenschutz besitzen, weil eine Hornschicht fehlt und die Lippenhaut nur wenig Melaninpigment bildet, ist ein Lippenschutz mit chemischen UV-Filtersubstanzen beziehungsweise Mikropigmenten sinnvoll. Bei Make-up-Produkten wie Puder, Rouge oder Lidschatten ist ein Schutzeffekt durch das Reflektieren des Sonnenlichtes durch die Farbpigmente zum Teil möglich, allerdings nicht sicher. Das Make-up verläuft im Gesicht und überlässt Hautstellen wieder ungeschützt dem Licht. Auch hier gilt: Wer länger in der Sonne bleiben will, sollte auf Sonnencreme zurückgreifen. Wo Licht ist, ist auch Schatten Wo erwünschte Effekte angestrebt werden, gibt es auch Nebenwirkungen. Kosmetika enthalten üblicherweise eine Kombination aus zahlreichen chemischen Stoffen - Öle oder Fette, Farbpigmente, Duftstoffe, Stabilisatoren, Emulgatoren. Reizungen der Haut oder allergische Reaktionen können Seite 4 von 23 daher nicht vollständig ausgeschlossen werden. Möglicherweise kommt es bei der Verwendung in der Sonne eher dazu als bei rein kosmetischer Anwendung, da die Haut durch Licht und Schweiß bereits gereizt oder reizbar ist. Treten Rötungen oder sogar Quaddeln oder Pusteln auf (Sommerakne), sollte die verwendete Substanz von der Haut entfernt werden und zukünftig ein anderes Präparat verwendet werden. Fazit Kosmetika mit Lichtschutzwirkung können eine sinnvolle Ergänzung zum konventionellen Sonnenschutz sein. Gerade empfindliche Körperstellen wie die Lippen lassen sich dadurch zusätzlich schützen. Da aber Kosmetika normalerweise nicht auf die komplette der Sonne ausgesetzte Haut aufgetragen werden, dürfen sie nicht als gleichwertige Alternative zu Sonnenmilch oder Creme betrachtet werden. Auch sollte bei starker Sonneneinstrahlung oder langer Expositionsdauer auf die in konventionellen Produkten enthaltenen höheren Lichtschutzfaktoren nicht verzichtet werden. Sonnenwetter: Augen auf beim Sonenbrillenkauf Bei strahlendem Sommerwetter auf der Wiese liegen und den wolkenlosen Himmel betrachten. Für viele der Sommergenuss schlechthin. Aber Vorsicht: Gerade im Sommer gilt es seine Augen besonders zu schützen, denn die UV-Strahlen verletzen schnell und oft unbemerkt die Netzhaut. Die passende Sonnenbrille ist daher unerlässlich. Wie bei einem Laser brennen UV-Strahlen Flecken auf die Netzhaut, die dann zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen können. Eine gute Sonnenbrille blockt das gesamte Spektrum der UVStrahlen ab und schützt das empfindliche Auge. Allerdings sind auch Sonnenbrillen auf dem Markt, die zwar getönt sind, aber keinen oder nur unzureichenden UV-Schutz bieten. Am besten gleich zum Optiker Um hier Qualität von gesundheitsgefährdender Billigware zu unterscheiden, muss man die Brille unter ein spezielles Gerät legen. Mit bloßem Auge ist dies nicht zu erkennen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man deshalb auch die Sonnengläser im Fachgeschäft kaufen. Dort werden nur Brillen mit 100%igem UV-Schutz angeboten. Keine bunten Modebrillen im Straßenverkehr Der Optiker empfiehlt eine Sonnebrille mit einer Farbintensität von 65 bis 95 Prozent. Auch die Farbe der Sonnebrille ist wichtig. Man sollte eine Brille wählen, die die natürlichen Farben der Umwelt nicht verfälscht. Das ist gerade für den Straßenverkehr wichtig, damit man die rote Ampel auch als solche wahrnimmt. Gleichermaßen zu empfehlen sind dagegen Gläser in braunen, grauen oder grau-grünen Tönen. Bei der Größe der Sonnenbrille darf der persönliche Geschmack entscheiden, wobei die Seite 5 von 23 aktuelle Mode derzeit den Bedürfnissen der Augen entgegenkommt. Der Trend liegt bei großen dunklen Brillen, die den Vorteil haben auch von gerade auch vor Sonneneinstrahlung von der Seite zu schützen. Auch junge Augen brauchen Schutz Das gilt nicht nur für Erwachsene, sondern gerade auch für Kinder. Vor deren empfindlichen Augen sollten die Eltern unbedingt eine Sonnenbrille platzieren. Gerade auch bei Babys. Es gibt auch spezielle Sonnenbrillen für kleine Kinder, die für den flachen Nasenrücken bestimmt sind. Sie haben längere Bügel, sodass die Brillen für die Kinder nicht störend sind. Sonnenwetter: alles andere als gut beschirmt Reine Deko statt Lichtschutz: Beim Test von Sonnenschirmen und Strandmuscheln entdeckte "Ökotest" viele vermeintliche Schattenspender, die kaum vor UV-Strahlung schützen. Das ist gefährlich, denn viele Eltern lassen ihre Kleinen in Strandmuscheln sogar Mittagsschlaf halten. Die sogenannten Beschattungstextilien wurden in trockenem Zustand beleuchtet, gespannt, befeuchtet, künstlicher Sonne und Regen ausgesetzt: Die Ökotester überprüften 26 Sonnenschirme und zwölf Strandmuscheln unter harten Strand- und Schwimmbadbedingungen. Die Schattenspender lagen preislich zwischen 3,99 und 149 Euro. Bei den Sonnenschirmen boten fünf "sehr guten" und fünf "guten" Schutz. Bei den Strandmuscheln aber sah das Bild anders aus: Von den zwölf getesteten kugeligen Schattenspendern waren lediglich einer "sehr gut" und ein weiterer "gut", die Hälfte aller Strandmuscheln bekam ein glattes "ungenügend" - Test nicht bestanden. Bildunterschrift: Strandmuscheln an der Ostsee Falsche Versprechen schaden Kinderhaut Besonders empört reagierten die Tester von "Ökotest" auf die Kombination von fehlendem UV-Schutz und den unverhältnismäßigen Versprechungen der Hersteller. Dass sich dadurch besonders Eltern von kleinen Kindern in falscher Sicherheit wiegen, bewertete "Ökotest" als "einfach nur verantwortungslos". Polyester ist meist dichter Der ideale Sonnenschirm sieht nach Empfehlungen von "Ökotest" so aus: Er lässt sich in Richtung Sonne abknicken, ist stabil und aus dichtem Gewebe. Wer den Schirm vor dem Kauf aufgespannt gegen das Licht hält, dem fällt meist gleich auf, ob durch Löcher im Gewebe Licht einfallen kann. Ist das der Fall, verspricht der Schirm keinen guten Schutz. Schirme aus Polyester seien meist dichter als Baumwollschirme, so die Experten. Man sollte zudem auf das Siegel des "UV Standard 801" achten. Seite 6 von 23 Der Sonnenschirm sollte auch nicht der einzige Schutz vor UV-Licht sein, denn durch den Sonnenschein von der Seite und die Strahlen, die vom Boden reflektiert werden, kann man auch unter einem guten Schirm einen Sonnenbrand bekommen. Bildunterschrift: Der Schirm sollte nicht der einzige Sonnenschutz sein. Testsieger Bei den Sonnenschirmen schnitten folgende mit "sehr gut" ab: Doppler UV-proof Waterproof Sonnenschirm, blau (Doppler) Garden Place Holz-Garten-Sonnenschirm Siena, beige (Hornbach) Schneider Sonnenschirm Capri, grün/weiß (Schneider) Suncomfort Push Aluschirm, gelb (Suncomfort) Sunny Schirm Merkur, treeacotta (Dehner) Bei den Strandmuscheln bekam das "Skincom Sonnenzelt Easy Rot" ein "sehr gut" und das "Jako-O Sonnen-Family-Zelt blau" ein "gut" Sonnenwetter für heiße Tage Abkühlung gefällig? Dann ab an den Badesee! Bayerns Badeseen haben durchweg eine gute Wasserqualität, sodass man das Baden unbeschwert genießen kann. Wer nachts vor Hitze nicht schlafen kann, erfährt hier, wie er Abhilfe schafft. Und last but not least: Tipps, wie man die Hitze auch am Tag gut übersteht. Seite 7 von 23 Sonnenwetter: Tips für heiße Tage Sonne und Hitze - für manche das schönste Wetter. Anderen dagegen schlagen die heißen Temperaturen auf die Gesundheit. Sie fühlen sich schlapp, müde und abgeschlagen. Meist ist der Grund: zu wenig Flüssigkeit ! So schön der Sommer ist: Wer sich lange ungeschützt in der Hitze aufhält, verliert viel Flüssigkeit meist unbemerkt. Der Flüssigkeitsmangel kann zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Ohnmacht führen. Da hilft nur, viel trinken! Das hält den Kreislauf stabil und unterstützt das Schwitzen. Eine Körperfunktion, die zwar vielen unangenehm ist, aber extrem wichtig, um die Körperkerntemperatur konstant zu halten. Bildunterschrift: Bei Sport und körperlicher Arbeit in der Sonne: viel trinken! Sport in Maßen Auf Sport muss man auch im Sommer nicht verzichten - aber bitte mit Sonnenschutz und in Maßen: Viele unterschätzen nämlich die Hitze. Verlegen Sie ihr Fitnessprogramm auf den Morgen oder den Abend, denn Sport in der heißen Mittagszeit kann den Kreislauf belasten und einen Sonnenstich begünstigen. Training reduzieren bei hohen Ozon-Werten Steigen die Ozonwerte über die kritische Marke von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, ist leichtes Training ratsam. Ozon ist ein Gas, das die Atemwege reizt und zu Entzündungen der Lungenbläschen führen kann. Empfindliche Menschen reagieren auf erhöhte Ozon-Konzentrationen mit Atemnot, Augenbrennen oder Nasenjucken. Bildunterschrift: Sport: bitte nicht in der Mittagshitze Tipps für Jogger Sportler, die auch im Hochsommer nicht auf ihre tägliche Dosis "Jogging" verzichten möchte, sollte erst trainieren, wenn die Tagestemperatur unter 25 Grad gesunken ist. Um den Wasserverlust beim Ausdauersport auszugleichen, raten Fachleute wie der Laufexperte Jürgen Wicharz, pro Stunde Seite 8 von 23 Training etwa einen Liter Flüssigkeit zu trinken. Am besten geeignet sind Mineralwasser, Fruchtsäfte oder isotonische Getränke, weil sie dem Körper die verbrauchten Mineralstoffe zurückgeben. Wählt man Sportbekleidung aus atmungsaktiven Stoffen oder Baumwolle, tut man seinem Körper etwas Gutes: Der Feuchtigkeitstransport beim Schwitzen wird nicht behindert. Helle Stoffe sind außerdem geeigneter als dunkle, weil sie die Sonnenstrahlen besser reflektieren. Erste Hilfe bei Schwächeanfällen Kommt es zum Schwächeanfall, heißt es: Schnell handeln! Der Betroffene braucht jetzt Schatten und etwas zu trinken. Feuchte Tücher auf Stirn und Nacken bringen erste Erleichterung. Kühle Wadenwickel wirken unterstützend. Das muss solange gemacht werden, bis der Kreislauf sich wieder stabilisiert hat. Bildunterschrift: Gut gecremt ist gut geschützt. Sonnenschutz nicht vergessen Sonne satt - dafür lieben wir den Sommer. Sich den ganzen Tag in der Sonne zu grillen, ist aber keine gute Idee. Gönnen Sie Ihrer Haut auch mal eine Pause und schmieren Sie sich großzügig mit Sonnencreme ein. Wasser und Schweiß verringern den Sonnenschutz, daher sollten Sie mehrmals nachcremen. Je sensibler und heller der Hauttyp ist, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein - vor allem zu Beginn der Sommerzeit. Die Sonne strahlt am intensivsten zwischen 12.00 und 15.00 Uhr. Hautärzte raten, sich in dieser Zeit in den Schatten zu legen. Sonnenwetter: was im Wasser lauert Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne vom Himmel strahlt, locken sie wieder: die glitzernden Wellen der Seen. Doch Freiland-Gewässer sind keine Schwimmbäder. Im Wasser können Gefahren lauern. Nicht nur durch Scherben am Grund kann man sich verletzen. Auch auf Treibholz und Bauwerke wie Brückenpfeiler und Stauwerke sollte man gefasst sein. In ihrer Nähe und in Flüssen kann es zu gefährlichen Strömungen kommen, die Schwimmer bannen und unter Wasser ziehen. Das ist besonders für Kinder lebensgefährlich. Im nationalen Durchschnitt ertrinken die meisten Menschen in Bayern. Der Grund: reißende Gebirgsflüsse, tiefe, kalte Seen und viele Wasserbauwerke. Seite 9 von 23 Tipps für Freiland-Gewässer: Vorsicht bei Bäumstämmen, Schiffsrinnen und Wasserbauwerken wie Wehren: Hier können gefährliche Strömungen lauern. Nicht gegen Strömungen anschwimmen, sondern versuchen, seitlich herauszukommen. Erwachsene können auch versuchen, unter der Strömung hinweg zu tauchen. Dann am Boden abstoßen und möglichst aus dem Strudel herausbewegen. Bildunterschrift: Wasserratten aufgepasst: Badeseen bergen Risiken. Natürlich, aber nicht keimfrei Was man trotz des guten Qualitätsurteils für Bayerns Badestellen nicht vergessen sollte: Ein Badesee ist kein Freibad, natürliches Wasser kein Trinkwasser - es ist weder aufbereitet, noch desinfiziert. Weil jeder Schwimmer einen Teil davon schluckt, bergen Badeseen ein paar Risiken. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte nur in ausgewiesenen Badegewässern schwimmen gehen. Achtung, Wasservögel! Seien Sie vorsichtig an Weihern und Teichen: Wo sich viele Wasservögel tummeln, ist die Konzentration an Fäkalbakterien höher. Verzichten Sie lieber auf ein Bad und füttern Sie die Tiere auch möglichst nicht. Brot-Reste am Ufer locken nicht nur Wasservögel an, sondern auch Ratten. Bildunterschrift: Auch Bakterien lieben das Bad in der Menge Krankheitserreger schwimmen mit Ist die hygienische Qualität des Wassers minderwertig, tummeln sich Erreger wie Pilze, Parasiten, Fäkalbakterien, Streptokokken oder Salmonellen im Wasser. Dann ist das Erkrankungsrisiko erhöht Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Fieber und Hautausschläge können die Folge sein. Hohe Temperaturen können in nährstoffreichen Gewässern außerdem zu übermäßigem Algenwachstum führen. Bei fehlender Sauerstoffzufuhr beginnt die abgestorbene Biomasse auf dem Grund zu faulen, der See "kippt um". Kein angenehmes Erlebnis für die Nase - und den Körper! Besser Wasser meiden. m Das sollten Sie beachten: Warnhinweise am Ufer beachten Keinesfalls in Gewässern baden, für die Badeverbot besteht An Stellen mit Zuflüssen oder unnatürlich großen Wasservogelansammlungen ist Vorsicht geboten. Die Belastung mit Fäkalbakterien könnte erhöht sein. Deswegen gilt auch: Wasservögel nicht füttern! Vertrauen Sie Ihrer Nase und Ihren Augen: Riecht das Gewässer übel oder sieht schmuddelig aus - lieber auf ein Bad verzichten. Seite 10 von 23 Sehen Sie Ihre Füße noch, wenn Sie bis zu den Knien im Wasser stehen? Wenn nicht, ist das ein schlechtes Zeichen. Algenteppiche machen es Rettungsschwimmern schwer und giftige Blaualgen können die Haut reizen. Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt und Lebensmittelsicherheit Sonnenwetter: wenn die Hitze den Schlaf raubt Zerwühlte Kissen, durchwachte Nächte: die Hitze ist nicht für jeden das reinste Sommervergnügen. Die Rekordtemperaturen treiben nicht nur die Schweißperlen auf die Stirn viele Hitzeempfindliche fühlen sich tagsüber auch schlapp und müde, kriegen nachts aber kein Auge zu. Einige Tipps helfen, auch in tropischen Nächten erholsamen Schlaf zu finden. Um einzuschlafen, muss der Körper seine Kerntemperatur senken. Normalerweise sorgt unsere biologische Uhr dafür, dass unser Körper nachts um gut ein Grad abkühlt, indem er Wärme über die Haut nach außen abgibt. Das funktioniert aber nicht, sobald die Außentemperatur zu hoch ist. Die Folge: Wir leiden unter Schlafstörungen, können nicht einschlafen, wälzen uns hin und her. Und sind wir dann endlich eingenickt, wachen wir viel zu früh wieder auf gerädert von einem nur oberflächlichen Schlaf. Tipps für besseren Schlaf Frischluft ist gut. Das stimmt zwar grundsätzlich, doch hat es wenig Zweck, tagsüber die Fenster aufzureißen, wenn die Sonne erbarmungslos ins Zimmer knallt und es zu einem Glutofen werden lässt. Machen Sie tagsüber lieber die Schotten dicht und dunkeln sie das Zimmer ab. Durchlüften können Sie es abends immer noch, wenn es draußen abgekühlt ist. Ein nasses Laken vor dem Fenster verbessert das Raumklima. Außerdem hält es garstiges Getier, das es gierig auf ihr Blut abgesehen hat, ab. Wenn es Ihnen angenehm ist, lassen Sie das Fenster über Nacht auf, oder stellen Sie einen (leisen!) Ventilator auf. Achten Sie aber darauf, dass Sie keinen Zug bekommen, sonst können Sie sich eine unangenehme Sommererkältung oder Verspannungen einhandeln. Wenn Sie sehr lichtempfindlich sind, dunkeln Sie ihr Zimmer über Nacht ab, damit Sie nicht schon um 4.00 Uhr morgens von den ersten Lichtstrahlen aus den Schlaf gerissen werden. Vorsicht auch, wenn Sie gerne nackt schlafen. Bei der Hitze ist das zwar verlockend, aber die Gefahr, sich zu erkälten, steigt erst recht bei Zugluft. Sie sollten sich zumindest mit einem dünnen Baumwolllaken abdecken. Synthetikfasern sind tabu. Vor dem Zubettgehen können Sie noch eine kühlende Dusche nehmen aber nicht zu kalt. Das kühlt zwar den Körper, kurbelt aber auch den Kreislauf an und bringt ihn vermehrt zum Schwitzen. Eine lauwarme Dusche hingegen wirkt entspannend. Abkühlung verschaffen auch feuchte Wadenwickel oder ein Eimer Wasser neben dem Bett. Wenn es zu arg wird, kann man darin seine Armgelenke oder Füße abkühlen. Alkohol als Schlummertrunk? Das funktioniert schon nicht, wenn es nicht so drückend heiß ist. Man schläft zwar schneller ein, der Schlaf ist aber weniger tief und damit nicht erholsam. Essen Sie abends nicht zu gehaltvoll. Das belastet nicht nur an heißen Tagen. Kohlenhydrate machen angenehm müde, da durch sie das Glückshormonin Serotonin stimuliert wird. Auch grüne Blattsalate enthalten Stoffe, die beruhigend auf das Nervensystem wirken. Kopfsalat zum Beispiel enthält schlaffördernde Pflanzenstoffe, von denen die meisten im Strunk stecken. Und noch ein Trick aus dem sonnigen Süden: Deponieren Sie Decken, Laken und Kissen bis zum Schlafengehen in der Kühltruhe. Das ist herrlich erfrischend. Seite 11 von 23 Sonnenwetter: schmerzhafte Nebenwirkung des Sommers Glaubt man dem Volksmund, dann fliegen jeden Sommer zahlreiche potenzielle Totschläger durch die Luft: "Drei Stiche töten einen Menschen und sieben ein Pferd", heißt es über die angebliche Gefahr, die von Hornissen ausgeht. Dabei sind diese Tiere - wie ihre fliegenden Kollegen - an sich harmlos. Gefährlich wird es nur, wenn der Stich eine allergische Reaktion auslöst. Sie gehören zum Sommer wie Badesee und Sonnenbrille: Insekten, die mit einem lauten Brummen oder auch einem leisen Surren durch die Luft schweben. An sich kein Problem, doch die Begegnung von Mensch und Tier am reichlich gedeckten Kaffeetisch auf der Terrasse kann schmerzhaft enden in ganz seltenen Fällen sogar tödlich. Die Panik, mit der viele Zeitgenossen auf Biene, Hummel und Co. reagieren, ist jedoch keinesfalls angebracht. Grundsätzlich gilt: Ein Tier geht nur zum Angriff über, wenn es sich bedroht fühlt. Wildes Herumfuchteln mit der Zeitung sorgt also eher dafür, dass das Insekt den Stachel ausfährt und davon Gebrauch macht. Ruhig bleiben ist also die weitaus bessere Alternative. Schließlich hat zumindest die Biene keinerlei Interesse daran, tatsächlich zuzustechen, weil sie danach selbst stirbt. Bei einer Hummel erkennt man im Übrigen sehr genau, ob sie zum Angriff ansetzt: Sie brummt sehr laut, dreht sich auf den Rücken und streckt das Hinterteil mit dem Stachel nach vorne. Insektenstiche vermeiden Achten Sie darauf, was Sie im Freien essen oder trinken. Vor allem Kinder sollten ihr Getränk nicht aus der Flasche, sondern aus einem Glas trinken. Bleiben Sie ruhig, bewegen Sie sich nicht schnell und schlagen Sie nicht nach den Tieren. Seite 12 von 23 Passen Sie beim barfuß Gehen auf! Viele Wespen leben am Boden, Bienen lieben Klee. Fallobst zieht ebenfalls Insekten an. Weite, luftige Kleidung ist ungünstig, weil sich Insekten darin verfangen können. Auch schwarze Stoffe und Blumenmuster sollten Sie vermeiden, besser sind helle, grüne oder hellbraune Farben. Stark duftende, süßliche Parfüms und Deodorants locken stechende Insekten an. Mit Eis gegen die Schwellung Wird man doch mal gestochen, etwa weil man unabsichtlich auf eine Wespe getreten ist, bleibt es in den meisten Fällen bei einer schmerzhaften Schwellung auf der Haut. Dagegen hilft Abkühlung durch kaltes Wasser oder Eis. Auch Stiche im Mund oder dem vorderen Bereich der Zunge sind kein Anlass für Panik. Anders jedoch bei einem Stich im tiefen Rachenraum: Hier muss schnellstmöglich ein Arzt gerufen werden, da durch die Schwellung Erstickungsgefahr besteht. Bildunterschrift: Wespen lieben es süß! Gefahr durch allergischen Schock Drei bis fünf Prozent der Bevölkerung leidern unter einer Insektengift-Allergie. Werden diese Personen gestochen, kommt es zu einer allergischen Reaktion, die unterschiedlich stark ausfallen kann. Anzeichen dafür sind: Zunehmende Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle und im Gesicht, Juckreiz, Atemnot, Schwindelgefühl, Übelkeit und kalter Schweiß. Hier ist schnelle medizinische Hilfe ebenfalls unbedingt erforderlich! Bis der Arzt eintrifft, sollte der Betroffene in Schocklage gebracht werden: flach hinlegen, Beine hochlegen, notfalls Mund-zu-Mund-Beatmung. Jeder Allergiker sollte für derartige Notfälle im Sommer ein Erste-Hilfe-Päckchen bei sich tragen. Dieses besteht aus Adrenalin zum Inhalieren oder Spritzen, einem Antihistaminikum, Kortisoan und einer Pinzette, um den Stachel aus der Haut zu entfernen. In Deutschland lösen vor allem Honigbienen und bestimmte Wespenarten mit ihrem Gift Allergien aus, eher selten sind Hummeln und Hornissen, ganz vereinzelt auch Mücken oder Bremsen. Voraussetzung für eine Allergie ist, dass man von einem Tier schon einmal gestochen wurde - erst danach entwickelt der Körper möglicherweise eine Allergie gegen das Gift. Keine Angst vor Libellen Völlig zu Unrecht stehen auch Libellen im Verdacht, den Menschen zu stechen. Von diesem Irrglauben stammen auch volkstümliche Namen wie "Teufelsnadel" oder "Drachenfliege". Tatsächlich sind Libellen aber äußerst harmlos - sie beißen nur mal zu, wenn sie eingefangen werden. Und selbst das ist völlig schmerzlos. Umso nützlicher sind die Tiere, wenn es um die Jagd auf Mücken geht. Nächtliche Ruhestörung durch Blutsauger Seite 13 von 23 A propos Mücken: Von diesen Plagegeistern geht zwar ebenfalls keine Gefahr aus - von ganz wenigen Allergiefällen und der Übertragung von Infektionskrankheiten mal abgesehen. Dafür sind die Viecher aber umso lästiger. Wer kennt es nicht, dieses bedrohlich-nervige Gesumme im heimischen Schlafzimmer, wenn man gerade das Licht ausgemacht hat. Hat die Mücke zugestochen, und das tun übrigens immer die Weibchen, bildet sich eine juckende Quaddel auf der Haut. Die entsteht, nachdem der Blutsauger einen Cocktail aus Eiweißmolekülen und Peptiden einspritzt, um die Blutgerinnung zu verhindern. Im Schnitt braucht die Mücke eine knappe Minute, um sich mit ihrem Beißwerkzeug in die Haut zu sägen. Nach weiteren zweieinhalb Minuten ist sie satt. Kampflos lässt sich der menschliche Körper das aber nicht gefallen, er schüttet als Abwehrreaktion das Gewebshormon Histamin aus. Dieses wirkt gefäßerweiternd und lässt darüber hinaus Flüssigkeit ins Gewebe austreten. Das erzeugt die lokale Schwellung. Wie es zum Juckreiz kommt, weiß man aber noch nicht ganz genau. Blutgruppe ist nicht entscheidend Besonders wohl fühlen sich Mücken, wenn es nach ausgiebigen Niederschlägen über längere Zeit sehr warm ist - in Tümpeln, Pfützen und Regentonnen läuft die Nachwuchsproduktion dann auf Hochtouren. Zwei bis drei Tage nach dem Schlüpfen brauchen die Weibchen eine Blutmahlzeit, um ihrerseits Eier legen zu können. Schon nach wenigen Tagen schlüpft daraus die nächste Mückengeneration. Ob man zum bevorzugten Mückenopfer wird, hat übrigens nichts mit der Blutgruppe zu tun. Vielmehr sind Duftstoffe auf der Haut entscheidend - manche Menschen riechen besonders attraktiv, andere hingegen stinken den Mücken schlichtweg. Sonnenbad mit Folgen Juckreiz, Pickel, Pusteln: Sonnenbäder haben manchmal unangenehme Folgen. Wie Allergologen feststellten, ist das sogar immer häufiger der Fall: Mittlerweile leidet rund ein Siebtel der Bevölkerung unter einer Sonnenallergie - vor allem junge Frauen sind betroffen. Rund 20 Prozent der Europäer und US-Amerikaner leiden an einer Sonnenallergie. Tendenz steigend, sagen Hautärzte. In Deutschland reagiert mittlerweile jeder Siebte mit juckenden Pusteln auf das Sonnenbad. Frauen zwischen 20 und 30 Jahren erkranken häufiger an der sogenannten polymorphen Lichtdermatose als Männer. "Mallorca-Akne" Warum immer mehr Menschen an einer Sonnenallergie erkranken, ist noch unklar. Bei der MallorcaAkne, einer speziellen Art von Sonnenallergie, macht man Emulgatoren in Sonnencremes verantwortlich. Wer mit Pusteln und Pickeln auf dem Dekolletee aus dem Urlaub kommt, sollte in Zukunft keine fett- und emulgatorhaltigen Sonnenprodukte mehr benutzen Seite 14 von 23 Cremes und Lichttherapie Bei anderen Formen von Lichtdermatose geht man davon aus, dass das Antioxidationssystem der Haut nicht richtig funktioniert. Deshalb können in leichten bis mittelschweren Fällen Cremes mit Antioxidation wie Vitamin E helfen oder auch Sonnencremes für Allergiker. Ob man auf UV-A- oder auf UV-B-Strahlung allergisch reagiert, kann man beim Hautarzt testen lassen. Dort kann man die Haut auch mit einer Lichttherapie auf die Sonnenbelastung vorbereiten. Vitamine-, Mineralstoffe und Cortison Bildunterschrift: Cremen, cremen, cremen - das gilt auch für Sportler Stoffen wie Vitamin A und B3, Betakarotin und Kalzium wird eine antiallergische Wirkung nachgesagt. Raucher sollten allerdings nicht mehr als zwei Milligramm Vitamin A täglich einnehmen, da sonst ihr Lungenkrebsrisiko noch weiter steigt. In schweren Fällen ist der Griff zur cortisonhaltigen Salbe für Allergiker erst einmal unausweichlich. Meiden Sie zudem direktes Sonnenlicht, bleiben Sie zwischen 11.00 und 15.00 Uhr im Schatten und benutzen Sie eine Sonnencreme für Allergiker mit hohem Lichtschutzfaktor. Tragen Sie Sonnenprodukte immer großzügig auf und cremen Sie sich nach dem Baden erneut ein. Sonnenallergien können durch bestimmte Kosmetika und Medikamente ausgelöst werden. Solarien helfen nicht Solarien sind als Prophylaxe gegen Sonnenallergien gänzlich ungeeignet. Sie schützen die Haut trotz Bräune nicht - wie häufig angenommen - vor der Sonne. Außerdem ist man in Solarien Lichtwellenlängen ausgesetzt, die Allergien sogar noch begünstigen können anstatt abzuhärten. Seite 15 von 23 Allergien weltweit auf dem Vormarsch Allergien haben sich in den letzten drei Jahrzehnten verzehnfacht. In Deutschland wie auch im Ausland haben Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis und Sonnenallergien derart zugenommen, dass Experten von epidemieähnlichen Zuständen sprechen. Jeder vierte Deutsche leidet an Heuschnupfen und 4,4 Prozent der Erwachsenen an Asthma. Kinder sind noch häufiger betroffen. 85 Prozent der Asthma-Erkrankungen werden laut Allergologen durch Allergien hervorgerufen. Ein ernstzunehmendes Problem, da die Pollen immer aggressiver werden: Sie fliegen durch den Klimawandel länger und verändern sich durch Schadstoffe wie Feinstaub. Das kann zu einer Verstärkung der allergieauslösenden Wirkung führen. Studienergebnisse zeigten, dass Menschen in Ballungsgebieten deutlich häufiger an allergischen Atemwegserkrankungen leiden als die Landbevölkerung, so Professor Heidrun Berendt vom Zentrum Allergie und Umwelt der TU München. Sonnenwetter: Flip-Flops und Crocs – fies zu den Füßen Die Temperaturen steigen und schon reduziert sich das Schuhwerk aufs Allernötigste - auf Sohle und Halteriemchen. Das, was wir heute Flip-Flop nennen, ist eine der ältesten Schuhformen der Welt. Gesund sind sie deshalb noch lange nicht. Verhärtungen der Achillessehnen, Krämpfe und erhöhte Unfallgefahr - dem losen Schuhwerk sagt man Einiges nach. Auch Crocs sind nicht der Renner. Mangelnder Halt für den Fuß, Zehenkrämpfe durch den Versuch, die Sohlenplatte am Fuß zu halten und schmerzhaft verspannte Wadenmuskulatur - das führen die Flip-Flop-Kritiker wie Orthopäden und Fußpfleger ins Feld gegen die "Zehentangas", die jetzt überall und nicht nur als Freizeitschuh durch die Gegend geschnalzt werden. Doch damit nicht genug der Vorwürfe gegen die ExBadelatschen, mittlerweile gesellschaftlich aufgestiegen zum Alltagsschuhwerk: Ein besonderes Problem ist die Flachheit der Zehenstegsandalen. Sie setzt die Sehnen an der Fußsohle unter besonderen Stress. Das geht so weit, dass Krämpfe auftreten können. Giftige Crocs Bildunterschrift: Plastikclogs: Wegen Schadstoffen nicht der Renner. Auch Crocs, die knallbunten Plastiktreter, sind kein gutes Schuhwerk. Die Zeitschrift "Ökotest" hat 22 Paar der Plastikclogs getestet und fand in fast allen Modellen gefährliche Schadstoffe, ob in der teuren Originalmarke oder in günstigen No-Name-Produkten aus dem Supermarkt. Darunter vor allem Schwermetalle wie Cadmium, Blei sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die "erbgutverändernd, fruchtschädigend und krebserzeugend" wirken können, wie Ökotest schreibt. Einzig die Clogs "Chung Shi Dux" aus Korea bekamen von den Testern die Note "sehr gut“. Fußpfleger: Zuviel Hornhaut macht Schmerzen Hornhaut zwischen den Zehen und an den Fußkanten - daran erkennen Fußpfleger begeisterte FlipFlop-Träger. "Das Problem an diesen Schuhen ist, dass der Fuß keinen festen Halt hat und hin- und Seite 16 von 23 herrutscht. Dadurch tritt der Fuß oft auf die Kante und es bildet sich eine Hornschicht, die dann Probleme macht", sagt Mechthild Geismann vom Zentralverband der Podologen und Fusspfleger Deutschlands (ZFD). Mit der Hornschicht schützt sich die Haut gegen den ungewohnten Reiz durch den Steg zwischen den Zehen. Geismann rät daher von Billig-Sandalen aus dem Discounter ab und empfiehlt: Wenn schon Zehentrenner, dann nur solche mit Fußbett. Sowie Pflege, Pflege, Pflege der Füße. Bildunterschrift: Nichts für längere Lauf-Strecken - Flips-Flops. Tipps für schöne Sommerfüße Auf die richtige Nagelpflege achten. Nägel regelmäßig schneiden und feilen. Überschüssige Hornhaut entfernen: Mit Sandpapierfeilen vor dem Fußbad, mit NaturBimsstein nach dem Bad auf feuchter Haut. Raue Metallfeilen sind nicht zu empfehlen. Füße danach eincremen, bei trockener Haut mit einer Harnstoffcreme. Bei rissiger Haut täglich mit Creme pflegen, ist der Riss tief, über Nacht eine Wundschutzcreme auftragen. Barfuß laufen, so oft es geht. Auf bequemes Schuhwerk achten. Quelle: Zentralverband der Podologen und Fusspfleger Deutschlands Watscheln wie eine Ente Wer sich bis jetzt noch nicht von dem sommerlichen Schuhwerk der losen Art lossagen konnte, den schreckt vielleicht der ästhetische Aspekt der eigenen Gesamterscheinung ab: Schläppchen-Gegner haben herausgefunden, dass die Treter den Gang des Trägers äußerst unschön verändern. Wer viel flip-floppe, watschle irgendwann wie eine Ente durchs Grün, will das Wissenschaftsmagazin eines privaten Fernsehsenders herausgefunden haben und belegte dies mit Graphiken. Und dann noch die Chemie der Kunststoff-Treter: Das Verbrauchermagazin "Ökotest" hatte vor einigen Jahren in 17 der getesteten 25 Paar Zehensandalen gefährliche Chemikalien gefunden - unter anderem Weichmacher, sogenannte Phthalate, die Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane schädigen können und giftiges Dibutylzinn, das leicht von der Haut resorbiert wird. Bildunterschrift: Flip-Flops: Schuhwerk nur fürs Schwimmbad Für Kinder nur für kurze Wege, am Strand und im Bad Bei Kinderfüßen ist noch mehr Vorsicht geboten. Für Kurzstrecken an Strand, im Schwimmbad oder Garten - da seien Flip-Flops an Kinderfüßen kein großes Problem, sagt Dr. Ulrich Fegeler, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVJK). Als Dauer-Schuhwerk seien die Plastiklatschen aber überhaupt nicht geeignet: "Die Unfallgefahr mit Schläppchen ist relativ groß, da der Fuß nicht fest mit dem Schuh verbunden ist. Wenn die Kinder ins Stolpern kommen, legen sie sich damit meist auch auf die Nase - und das kann je nach Untergrund böse Folgen haben." Außerdem brauche ein Kinderfuß ein Fußbett im Schuh oder zumindest ein durch den Fuß zu formendes Schuhwerk. Die Sohlen von Flip-Flops seien in der Regel starr und daher für längere Strecken oder bei häufigerem Tragen nicht gesund. "Wenn Sie mit Ihren Kindern spazieren gehen, Seite 17 von 23 brauchen die Kinder festes Schuhwerk, das die Ferse umschließt und fest mit dem Fuß verbunden ist", so Fegeler. Besonders für Laufanfänger vom ersten bis dritten Lebensjahr verbieten sich FlipFlops von selbst. Fazit des Kinderarztes: Die Zehentrenner sind bei Kindern allenfalls für kurze Zeit in der Freizeit tolerabel. Bildunterschrift: Kinderfüße sollten nur für kurze Zeit in den Latschen stecken. Sonnenwetter: Keimattacke durch Duschmuffel Badespaß unter freiem Himmel - wer keinen See in seiner Nähe hat, für den sind Freibäder die erste Wahl. Mit dabei sind Schmutz, Schweiß und Hautpartikel, die das Wasser verunreinigen und mit viel Aufwand und Chlor wieder eliminiert werden müssen. Dabei zeigt ein Test: Wer vor dem Sprung ins Nass nicht duscht, belastet das Wasser 60-mal stärker mit Keimen als reinliche Zeitgenossen. Mit ständigem Frischwasser-Nachschub, Filteranlagen und Chlor sorgen die Schwimmbadbetreiber für unbelastetes Wasser. Dabei könnte zumindest der Chemikalien-Einsatz geringer ausfallen, würden die Badegäste mehr auf Hygiene achten. Denn das BR-Magazin Faszination Wissen machte in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit den Dusch-Test mit zwei Badegästen. Der eine schrubbte sich zehn Minuten lang, bevor er in die Versuchsbadewanne stieg, der zweite legte sich ungeduscht hinein. Im Labor des Landesamtes wurde das jeweilige Badewasser dann untersucht. Viele Duschmuffel Das Ergebnis war drastisch. Zwar hinterließ selbst der geduschte Proband Bakterienkolonien in großer Zahl, darunter auch Krankheitserreger wie Colibakterien. Die ungereinigte Testperson verschmutzte das Wasser aber 60-mal mehr mit Keimen. Dabei sind die Hygienemuffel in den Freizeitbädern deutlich in der Überzahl: Nach den Recherchen von nano geht nur etwa jeder zehnte Badegast vor dem Schwimmen unter die Dusche. Chlor: eine Frage der Dosierung Anders als in den Badeseen, wo sich die Keime im vielen Wasser verteilen können, konzentrieren sich in den Schwimmbad-Becken die Verunreinigungen. Sie müssen deshalb aktiv bekämpft werden. Die Schwimmmeister lassen täglich rund 30 Liter frisches Wasser pro Gast in die Becken laufen, an sehr heißen Tagen auch mehr. Filter reinigen das Wasser von Rückständen und gegen die Keime gibt es Seite 18 von 23 das Chlor. Davon soll aber wiederum auch nicht zu viel im Wasser sein, sonst klagen die Schwimmgäste über stark brennende Augen und trockene Haut. In hohen Dosen folgen Hustenreiz und Atemnot, das als Nebenprodukt entstehende Chloroform steht sogar im Verdacht, krebserregend zu sein. Chlor - ein reaktionsfreudiges Element Wenn über dem Schwimmbecken ein scharfer Geruch hängt, ist das nicht Chlor, sondern Stickstoffchlorid. Das Gas entsteht, wenn Chlor mit dem Harnstoff aus dem Schweiß und dem Urin der Badegäste reagiert. Welche Wirkung Stickstoffchlorid auf den menschlichen Körper hat, ist nicht bekannt. Einige Experten glauben aber, dass sich dadurch Asthma von den oberen Atemwegen in die Lunge verlagert kann. Chlorhaltige Stoffe nennt man auch Halogenverbindungen. Davon gibt es im Schwimmbadwasser viele verschiedene. Bei der Hälfte dieser Stoffe wissen die Wissenschaftler nicht einmal, wie sie entstehen. Genauso wenig, welche gesundheitlichen Folgen sie haben. Ernsthaft krank machen die Chlorverbindungen aber anscheinend nicht. Duschen spart Chemie Eine ständige Kontrolle der Chlor-Konzentration ist deshalb in den Schwimmbädern notwendig, denn das Chlor verbindet sich mit den organischen Stoffen, die der Mensch im Wasser zurücklässt und verliert damit an Wirkung. Somit muss immer wieder im richtigen Maß nachgechlort werden. Vor dem Hintergrund des Tests gilt deshalb: Wer vor dem Baden duscht, sorgt für eine niedrigere Chlor-Dosis im Schwimmbecken. Wasserqualität: Bestnoten für Bayerns Badeseen Urlaub in Bayern: sommerliche Temperaturen und erfrischende Badeseen. Auch in diesem Jahr ist deren Wasserqualität gut. Das erklärte Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder bei der Vorstellung der Badeseenkarte für den Freistaat am Feringasee in der Nähe Münchens. Seite 19 von 23 Baden in Bayern Beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erfahren Sie die Werte für Ihren Lieblingssee. Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Badeseen in Bayern [lgl.bayern.de] Die Gesundheitsämter haben heuer 1.093 Wasserproben aus den bayerischen Badeseen genommen. 99 Prozent hatten ein gutes oder ausgezeichnetes mikrobiologisches Ergebnis. Wie in den vergangenen Jahren punkten die bayerischen Badegewässer damit auch in diesem Jahr mit einer top Wasserqualität. Nur zwei bayerische Seen sind nach Angaben des Landesamtes für Umwelt und Gesundheit nicht oder nur eingeschränkt für das Baden geeignet: Am Klostersee bei Ebersberg herrscht im Moment ein Badeverbot wegen Bakterienbelastung und am Igelsbachsee im Landkreis Roth gibt es wegen der Belastung mit Blaualgen eine Badewarnung. EU-Bericht: Deutsche Gewässer sauber wie nie EU-Bericht EU-Bericht - Wasserqualität spitze - Badespaß garantiert spitze - Badespaß garantiert EU-Bericht: Wasserqualität Die guten Ergebnisse bestätigen den Bericht der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur: Deutschlands Gewässer glänzen mit Rekordwerten bei Hygiene und Sauberkeit. 99,5 Prozent der Küstenstrände und 98,4 Prozent der Flüsse und Seen in Deutschland sind ausreichend sauber, um dort baden zu können. Bildunterschrift: Waserratten aufgepasst: Badeseen bergen Risiken Regelmäßige Kontrollen für mehr Sicherheit Insgesamt sind im Freistaat 375 Naturseen, Baggerseen und Weiher offiziell als EU-Badegewässer ausgewiesen - acht mehr als im vergangenen Jahr. Alle Badeplätze werden zwischen Mai und Mitte September regelmäßig von den Gesundheitsämtern kontrolliert - insgesamt 5.000 Proben werden im Jahr genommen. Seite 20 von 23 Ein Badegewässerprofil umfasst eine geographische, hydrologische und physikalische Beschreibung der Badestelle. Zudem müssen potentielle Kontaminationsquellen ermittelt und bewertet werden. EU-Richtlinie [www.lgl.de] Bisher werden die Gewässer nach der alten EU-Richtlinie alle 14 Tage untersucht. Doch da so kein zeitnaher Schutz der Badenden gewährleistet werden kann, soll zukünftig nach neuen Kriterien analysiert werden. Hauptpunkt ist nicht mehr die 14-tägige, stichprobenartige Überwachung der Wasserqualität, sondern das Management einer Badestelle, das einen zeitnahen Schutz des Badenden gewährleisten soll. Für jedes Badegewässer muss bis März 2011 ein sogenanntes "Badegewässerprofil" erstellt werden. Gefahren im Wasser Freiland-Gewässer sind keine Schwimmbäder. Es kann immer wieder zu Verunreinigungen durch Algen oder Wasservögel kommen. Das kann eine Gefahr für die Gesundheit sein. Deshalb sollte man einige Regeln beachten: Tipps für ungetrübte Badefreuden Warnhinweise am Ufer beachten Keinesfalls in Gewässern baden, für die Badeverbot besteht An Stellen mit Zuflüssen oder unnatürlich großen Wasservogelansammlungen ist Vorsicht geboten. Die Belastung mit Fäkalbakterien könnte erhöht sein. Deswegen gilt auch: Wasservögel nicht füttern! Vertrauen Sie Ihrer Nase und Ihren Augen: Riecht das Gewässer übel oder sieht schmuddelig aus - lieber auf ein Bad verzichten. Sehen Sie Ihre Füße noch, wenn Sie bis zu den Knien im Wasser stehen? Wenn nicht, ist das ein schlechtes Zeichen. Algenteppiche machen es Rettungsschwimmern schwer und giftige Blaualgen können die Haut reizen Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt und Lebensmittelsicherheit m Wasserqualität: Schwimmen in Seen und Flüssen Von Bernd Thomas Stand: 14.06.2010 Endlich Sommer - die Badesaison ist eröffnet. Vielen reicht das chlorgestärkte Schwimmbadwasser aber nicht. Sie zieht es an die bayerischen Badeseen. Doch wie sieht es heuer mit der Wasserqualität aus? Gesundheit! hat Informationen zusammengestellt, damit der Badespaß in natürlichen Gewässern nicht zum Gesundheitsrisiko wird. Wasser, Sonne und endlich - die richtigen Temperaturen. Start für die Badesaison 2010. Was liegt da näher, als in den nächsten See zu springen? Wir in Bayern haben es schließlich außergewöhnlich gut erwischt. Über 370 natürliche Badestellen bieten Erholung und Natur pur - direkt vor der eigenen Haustüre. Na, wenn das kein schöner Sommer wird! Bleibt nur die Frage: Wie schaut es mit der Gesundheit aus? Ist der Badespaß wirklich ungetrübt, auch wenn es das Wasser nicht ist und Schlieren auf der Oberfläche treiben? Algen blühen besonders, wenn es heiß wird. Viele Menschen gehen da gar nicht erst ins Wasser, anderen ist das vollkommen egal. Aber wer kann schon wirklich beurteilen, ob eine Gefahr für die Gesundheit besteht? Doch keine Angst, darum kümmern sich hierzulande Profis vom zuständigen Gesundheits- oder Wasserwirtschaftsamt. Sie entnehmen regelmäßig, an fest definierten Stellen, mehrmals während der gesamten Badesaison Wasserproben, die nach Europäischem Standard gründlich untersucht werden Seite 21 von 23 Bildunterschrift: Der Walchensee lädt zum Baden ein. Gefahr für die Gesundheit: Blaualgen im Dechsendorfer Weiher Und tatsächlich, im Dechsendorfer Weiher in der Nähe von Erlangen wurden sie fündig. Denn hier gibt es Blaualgen. Eigentlich sind die, solange sie leben, grün und überhaupt keine Algen, sondern Cyano Bakterien. Beim Absterben erscheinen sie auf der Wasseroberfläche im Gegenlicht blau. Manche Arten enthalten Stoffe, die für Menschen giftig sein können. Um festzustellen, ob solche toxischen Blaualgen tatsächlich im Wasser zu finden sind, schauen bayerische Amtspersonen ganz genau hin. Denn unter dem Mikroskop entfaltet sich ein turbulentes Leben schon in einem einzigen Wassertropfen. Wenn Schwimmer wüssten, was sie nebenbei so alles schlucken ... Besonders Kinder und Surf-Anfänger können ein Lied davon singen. Mit Blaualgen ist jedoch nicht zu spaßen. Zitat Dr. Frank Neumann, Staatliches Gesundheitsamt, Erlangen: "Die Toxine der Blaualgen können im Körper Beschwerden im Magen-Darmtrakt verursachen: Erbrechen, Übelkeit und Fieber. Oder sie können auch weiterwirken auf die Leber und auf das Nervensystem." Die Folge - Badeverbot. Und es ist wirklich sinnvoll, sich daran zu halten. Und nicht enttäuscht sein. Denn erstens kann sich die Situation in wenigen Tagen wieder ändern und zweitens gibt es doch wirklich genug andere schöne Seen. Bildunterschrift: Gänse machen einen Haufen Dreck. Ist das Ufer schon voll, ist es im Wasser kaum besser. Enten- und Gänsedreck Pech gehabt, wenn auch hier schon andere vorher da waren - zum Beispiel Enten oder Gänse. Und die hinterlassen so einiges. Wasservögel können zum Beispiel Würmer, Parasitenlarven, Bakterien und Viren an und ins Wasser transportieren. Besonders bei Regen und Hochwasser gelangen aber auch Fäkalien anderer Warmblüter und Verunreinigungen aus der Landwirtschaft nur allzu leicht ins Gewässer. Also aufgepasst, denn die Idylle kann trügen. Anhand von sogenannten Indikatorkeimen, die anzeigen, wie hoch die Belastung ist, wird aber auch dieses Problem vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit streng überwacht. Zitat Dr. rer. nat. Peter Schindler: "Nach Überschwemmungen und starken Regenfällen dauert es meist drei Tage, bis die mikrobiologischen Verunreinigungen wieder abgebaut sind. Generell sollte Baden ja eine ästhetische Sache sein. Wenn also die Liegewiese schon mit Vogelkot stark verunreinigt ist, kann man davon Seite 22 von 23 ausgehen, dass es sich im Wasser ebenfalls so verhält. Grundsätzlich gilt aber: Das Wasser in neun von zehn Badessen in Bayern ist exzellent." Fließende Gewässer Etwas anders ist es bei fließenden Gewässern. Da können starke Gewitter - von denen man selbst gar nichts mitbekommt, weil man flussabwärts noch in der Sonne liegt - auch zu schnell auftretenden Verunreinigungen führen. Hier gilt es besonders aufzupassen. Informationen via Internet Link-Tipp www.lgl.bayern.de...htm Wer ganz bequem von zu Hause aus nachsehen will, ob mit seinem Lieblingssee alles in Ordnung ist, kann das im Internet auf der brandneuen, interaktiven Karte des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit selbst tun. Hier findet er unter Gesundheit / Baden in Bayern eine Karte mit Links zu allen offiziellen Badestellen. Wer vor Ort testen will, ob sich zu viele unerwünschte Mitschwimmer im Wasser tummeln, kann das mit einem einfachen Test machen. Geht man ins Wasser, sollten die Füße auch dann noch zu sehen sein, wenn man circa einen Meter tief oder bis zur Hüfte im Wasser steht. Ansonsten gilt: Baden nur unter Vorbehalt. Aber auch bei bester Wasserqualität sollte sich jeder an die Baderegeln halten. Dazu gehört: Wasserpflanzen meiden und möglichst nicht ganz alleine schwimmen. Wasservögel nicht füttern. Kleinkinder auf jeden Fall immer beaufsichtigen, auch wenn sie nur am Ufer spielen. Kinder, die noch nicht schwimmen können, dürfen auf keinen Fall mit aufblasbaren Gummitieren oder Booten weiter auf den See hinaus ins tiefe Wasser schwimmen. Natürlich darf der Sonnenschutz nicht fehlen, denn die Haut merkt sich jeden Sonnenbrand. Die Rechnung kommt erst Jahre später. Und das ist wohl der häufigste Fehler: zuviel Alkohohl - noch dazu bei großer Hitze. Das führt schnell zu lebensgefährlichen Situationen. Viele unterschätzen unter Alkoholeinfluss die Entfernungen und überschätzen die eigenen Kräfte ganz gewaltig. Aber Schwimmen in Seen macht einfach Spaß! Nur noch eine besonders wichtige Regel, bevor Sie ins kühle Nass eintauchen. Nie ins Wasser springen, wenn Sie nicht wissen, wie tief es ist. Auch hier besteht äußerste Lebensgefahr. Aber sonst kann der Sommer jetzt kommen. Viel Spaß beim Baden ! Seite 23 von 23