Teil 2 - Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft
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Teil 2 - Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft
L F P S oh Umluftkanal r. re Sar Fro H Hu Sp Bi Bi raben eg Blo W Dre G n LUST Mar be gr en ab ATHENSLEBEN rabe E W G b en Hon K m e m te Ho l D ATZENDORF Freizeitkarte Sachsen-Anhalt, ehs-Verlags GmbH Tel.: (03 91) 62 58 40 www.ehs-verlag.de n arte be rg . pl ke in R Unseburg ROTHENFÖRDE LSG „Bodeniederung“ g r. Bördeaue Ehl e Schicht g r. Flutg Pau Ta K Käm St M Pf g ra Sie ckg r. B St e bk Ar E B EL nal 180 ge Waldfrieden Solka Mühlg shore ck 81,4 Ö 100,9 erg Hakeborn de ADERSLEBEN rg rs h o c Bo Wehrstedt rg 81 rg ete rg Tarthun enbe rg Landgr. p er b e ep 111,0 alg 81,7 Bod Bördela Mit finanzieller Unterstützung von Leader verfolgt die Lokale Aktionsgruppe Börde die Umsetzung ihrer regionalen Entwick-Großmühlingen Eickendorf lungsstrategie: zahlreiche Projekte wurden in der vorangeganeinber Borne genen Förderperiode realisiert, viele weitere Projekte stehen höhenb i PWCfür den laufenden Förderzeitraum auf der Agenda. Leader gilt Zens Anlage im Bördekreis – maßgeblich von den hier wirkenden Lokalen Aktionsgruppen Bördeland, Börde, Colbitz-Letzlinger Heide E1449 und Flechtinger Höhenzug als Erfolgsrezept. g. 245 Gr B e DEESDORF . Vorwerk er Emersleben eu N rg EGELN 81 DALLDORF EMERSLEBEN Wolmirsleben Alte Bode 156,3 KLEIN QUENSTEDT Sargstedter Siedlung Schachtsee 168,2 Asse 79 Börde-Hakel 81 nb h 122,4 n be h Runste dt. B ac e 104,9 rg Runstedt mm Holte R h öt Mo ritzg r. Westeregeln 30 GRÖNINGEN Groß Quenstedt Etgersleben c igku he KROPPENSTEDT 114,5 HEYNBURG KLOSTER GRÖNINGEN 106,6 Sülzgraben Ziegelei lkber r eh rk ve en on rs Pe o O ss c h 81 EDT e ke i 29 96,8 n NIENHAGEN R Schwaneberg ünzber g B arte Adamshöhe 79,3 od NSG „Seeburg“ Die Lokale Aktionsgruppe Börde hat sich ab 2006 im Zuge Frohse Sülzetal en des Leader-Prozesses aufgemacht, neue Wege in der Regiob a r 14 Sülldorf ßb e msg H e rg Stre nalentwicklung zu beschreiten. Die AuswahlE 49als Leader-Region ermöglicht es den zahlreichen regionalen Akteuren, einen zukunftsorientierten Sülzetal Weg zu beschreiten. Insbesondere ländlichemelb SCHÖNE Regionen wie die Börde meistern heute mehr denn je die viel-m e (ELBE) fältigen Herausforderungen: Auf lokaler Ebene schafft die LAG Bad Salzelmen AS Schönebeck Alten246a weddingen Börde lebenswerte und motivierende Perspektiven für die zuBahrenitzer Be künftige dorf regionale Entwicklung. DieWelsleben ausgewählten Maßnahmenbündel Stemmern beschäftigen sich mit der Bewahrung und wirtschaftlichen sowie naturverträglichen Nutzung der gewachse-erer Be ch ers be 246a nen Kulturlandschaft, den Entwicklungschancen für die Börde Biere durch die Förderung eines sanften Tourismus sowie einer naturnahen Infrastruktur. „Erkennen – Begreifen – Schützen“ ist Eggersdorf das Motto für eine nachhaltige Entwicklung. g Huysburg u b e nb e KLEINALSLEBEN Limbach op lsk fw de le . Großer Gr Ka SCHWANEBECK E . Limbach Eh hser Be 94,6 n bg Röderhof 183,4 s eile Uf Sportboothafen dorf 103,7 81 246a A lt e GROSSALSLEBEN KROTTORF 101,7 Sarre Bo ALIKENDORF lze Sü eb en n e KLEIN GERMERSLEBEN G HADMERSLEBEN b en Gra Blumenberg GR. GERMERSLEBEN Am Bahnhof er 232,7 28 C b 115,5 BOTTMERSDORF rg e e c ke n b e ab 246 erg rg Arbkethal affenbe Güntersdo rfe r d Bo Haus Nienburg l gr Langenweddingen Stadt Frankfurt . HORDORF 245 Eilenstedt fta gr lenbe rg üh GÜNTHERSDORF LSG „Bodeniederung“ LSG „Großes Bruch“ ha Sc hl ach hnb Blaue Warte KL. OSCHERSLEBEN n l ake Mü r Ha bach Krumme STADT WANZLEBEN-BÖRDE R Alte Ziegelei U Es pe Kalkhütte g rg 111,8 rg nielber PESECKENDORF ANDERSLEBEN Bode 124,0 orf nertsg r. Wulferstedt Türgrund- r Be 101,4 Buch 180 NEUBAU R CALE Randau rg ach Leh Gr eile Motorsport Arena 246 . oßer Gr Se ere nn 246 rb. n ge n b e LSG „Fauler See“ 246a ben Gee s- ldb graben Schlanstedt E sg r a Schleibnitz WANZLEBEN Weiße Warte ffe Fille rgr. NSG „Großes Bruch Wulferstedt“ Schrader AMPFURTH n Pfe Großer Graben Neudamm 27 STADT OSCHERSLEBEN (BODE) Go rstedt Ree t La H Mä Bra 26 25 en EMMERINGEN 246a B Neuwegersleben Aue Fauler Grab Jakobsberg Siedlung Um f KREUZHORST Lüttgen-liegt zwischen BEYENDORFER Südwestlich der Landeshauptstadt Magdeburg SALBKE Salbke GRUND g n e dem Hohen Holz undiesdem Hakel, entlang von Bode und GroAS Magdeburg- . W Gr ßem BruchSudenburg die Leaderregion Börde. Diese wird aus der Stadt Oschersleben (Bode) mit ihren Ortsteilen,ner B sowie der VerPWC-Anlage le WESTER81 bandsgemeinde Westliche Börde mit ihren Mitgliedgemeinden HÜSEN Beyendorf Kroppenstedt, Gröningen, Ausleben und Am Großen Bruch geAS MagdeburgBEYENDORFbildet. Neben den großenReform Niederungen und Tälern der Bode SOHLEN und des Großen Bruchs prägen große weite und sehr fruchtze Sohlen ül Osterbare Ackerflächen die Region. Doden- S weddingen e 246 SCHERMCKE NEUBRANDSLEBEN HOPFENGARTEN erg g 245 h PECHAU FERMERSLEBEN REFORM en ab gr HORNHAUSEN hb ruc er bac ZIPKELEBEN BUCKAU LEMSDORF Beneckenbeck AS MagdeburgWanzleben ZUCKERDORF KLEIN WANZLEBEN Güb en Am Großen Bruch n erstedter 205,3 Gold JAKOBSBERG elg rab en re 24 D Damaschkesiedlung Masch ch rba Kniel . he 158,1 125,8 eberg ba ch SAURES HOLZ leb. Hai nds dbg rkershö LEIPZIGER STRASSE OTTERSLEBEN 121,9 141,7 136,8 er- h aus oc 135,2 r Sa NEINDORF Hamersleben ,3 G Wackersleben ber Se g e nbe an St Ka ALTBRANDSLEBEN 115,1 Sa u itt CRACAU Lokale Aktionsgruppe Börde 71 MEYENDORF rg rg G 193,8 LSG en b a rt e h sb uc er h f HOHES HOLZ Ottleben DOMERSLEBEN Neugrüneberg PRESTER in Bau REMKERSLEBEN Puppendorf BRÜCKFELD SUDENBURG HOHENDODELEBEN eberg M idkop Ha lenbe g 207,8 A Ohrsleben b. Röthe hler Be rg ch rba E 49 141,1 M g BECKENDORF Ausleben üh 139,8 Se EGGENSTEDT e Ost Gunsleben se Drem BERLINER CHAUSSEE WERDER STADTFELD WEST 14 rg BERGEN M B rg Seehäuser Warte e e gr Sie Hey ber ALTSTADT STADTFELD OST DIESDORF ot enn er SEEHAUSEN Neubau hr KLEIN RODENSLEBEN 209,9 str aar an Sc GROSS RODENSLEBEN All e D Gehringsdorf enb ull e 136,8 66 DREILEBEN 182,6 Warsleben Au ßer G e rabe dodeleben Aller 162,5 e Ost enb e 147,9 Kauzleben 145,0 alg M 23 ie Höh Glashütte e Ber Mühlgr a Sch radenb 202,7 Üplingen g ERLEBNISPUNKTE BÖRDE Hötensleben Barneberg ün . Elbe A er i ng Gr Alte ch ba ön S ch ue er erg fe Kup r Fährturm orf 245 Gr Caroline ge g F e 116,2 rm sd Wormsdorf au rg Mi ss sb ähr er 120,9 GLÖTHE 67 FÖRDERSTEDT BRUMBY AS Calbe 23 Durch Müller Wahnschaffe entstand ein ganzes Dorf Erlebnispunkt Stiftungsgut Üplingen 10,6 Kilometer von der Straße der Romanik entfernt Stiftskirche St. Pankratius in Hamersleben regionale Verkehrsanbindungen vorhanden (Nahverkehr SachsenAnhalt www.nasa.de) • Gemeindekrug Ausleben • Gemeindekrug Ausleben • Klosterhof Hamersleben (nur auf Voranmeldung) • Ausleben 68 Stiftungsgut Üplingen Als der einfache Mühlenbesitzer Georg Wilhelm Wahnschaffe im Jahre 1764 das Rittergut Üplingen erwarb, konnte er nicht ahnen, welch wichtigen Grundstein er für den heutigen Ort mit all seinen Besonderheiten legte. Aufgrund seiner Verdienste bei der Trockenlegung des Großen Bruches, wurde ihm der Titel „Braunschweigisch-Lüneburgischer Drost“ verliehen. Der „Drost“ hatte Großes mit dem Gut vor, begann mit dem Bau von 36 Kolonistenhäusern und der Errichtung einer Gutsanlage mit Herrenhaus. Mit dem weiteren Bau einer Kirche und Schule entstand ein komplettes Dorf. Nach dem Tod von Georg Wilhelm Wahnschaffe und dem späteren Verkauf des Gutes traten die Nachfahren des Drosten teilweise als Pächter auf. Der letzte Pächter war Arnold von Wahnschaffe, der jedoch nach 1945 ausgewiesen wird und nach Westdeutschland flieht. Die unterschiedliche Nut- Oktogonkirche zung des Gutes zu DDR-Zeiten führte im Laufe der Jahre zu einer vollkommenen Verwahrlosung des Ortes. Nach 1990 erwirbt die Stiftungsgut Üplingen GbR den Gutshof, die ehemaligen Landarbeiterhäuser und den Park. Sie pachtet die bis 2011 funktionstüchtige Brennerei und das Ackerland von der Braunschweig-Stiftung und beginnt mit der Sanierung und Bewirtschaftung des Dorfes. Unter der Leitung von Karlheinz Lichtschläger (gestorben 2009) entwickelt sich Üplingen zu einem ansehnlichen Dorf. Die Gebäude auf dem Gutshof werden saniert, Häuser, die alte Schule und die Parkanlage erstrahlen in neuem Glanz. Üplingen wird zu einem ganz besonderen Kleinod, denn auch die sanierte, in ihrem Baustil völlig außergewöhnliche Oktogonkirche, wird plötzlich über Grenzen hinweg bekannt und zieht Besucher an. Das Tagungszentrum im Gutshaus, der geräumige Stiftungssaal unter dem Brennereispeicher und der idyllische Park laden nicht nur zum Verweilen ein, sondern bieten die Gelegenheit für vielfältige Veranstaltungsmöglichkeiten, Tagungen und Festlichkeiten und präsentieren den Ort mit seiner nachhaltigen Landwirtschaft ganz im Sinne des Drosten Wahnschaffe. Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Stiftungsgut Üplingen Ansprechpartner: Horst Düll und Jörg Hartmann Badelebener Str. 12, 39393 Üplingen Telefon: 039404-50787 www.ueplingen.de • Mit dem Pkw/Bus: Autobahn A2, Ausfahrt 64 – Alleringersleben. Auf der L40 nach Süden Richtung Wefensleben/Ummendorf. In Ummendorf an der Kreuzung nach rechts Richtung Badeleben/Völpke. In Badeleben der Hauptstraße folgen und an der scharfen Rechtskurve nach links Richtung Warsleben/Ausleben. • Weitere Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Umgebung: die St.-Stepahnus-Kirche und das Denkmal Steinernes Kreuz in Ottleben. • Die Trogsche Bockwindmühle in Ottleben ist ein weiteres beliebtes Ausflugsziel. Sie wurde 1626 erstmals urkundlich erwähnt und bereits im Jahre 1848 komplett neu aufgebaut. Kirche St. Stephanus Ottleben Kirche St. Petri Ausleben – mit ungewöhnlicher Einrichtung Zu einem ganz besonderen Schatz in der Gemeinde Ausleben gehört die spätromanische Kirche St. Stephanus, die unter Einbeziehung eines Wehrturms aus dem 12. Jahrhundert, 1225 errichtet wurde. Die Freiherren von der Trautenburg und deren Nachkommen, die aus Wolfsburg/Wolfenbüttel stammenden Reichsgrafen von der Schulenburg hielten über viele Jahrhunderte das Patronat der Kirche. Dieses Kleinod, eines der ältesten Sandsteinkirchen in der Magdeburger Börde, beinhaltet noch heute die wertvollen Grabdenkmäler und Epitaphe der vorgenannten Adelsgeschlechter. Ansprechpartner: Franz Venzke, Telefon: 039404-50176 Die 1305 erstmals erwähnte Kirche St.Petri in Ausleben wurde aufgrund ihrer Baufälligkeit 1781 abgerissen und mit Unterstützung des Ottlebener Adelsgeschlechtes neu aufgebaut. Nach aufwendigen Sanierungsmaßnahmen beinhaltet diese Kirche seit einigen Jahren die Dr. Gans Heimatstube in Erinnerung an den in Ausleben geborenen Kunstmaler. Unter der Leitung von Heinz Morgenthal vom Freundeskreis Dorfgeschichte finden im Kirchenschiff jährliche Kunst- und Fotoausstellungen sowie musikalische Veranstaltungen statt. Die dorfgeschichtlichen Stuben auf der Empore, liebevoll eingerichtet und mit vielen Erinnerungsstücken an alte Zeiten verpackt, laden interessierte Besucher und Gruppen zu einer Zeitreise in die Geschichte von Ausleben ein. Ansprechpartner: Heinz Morgenthal, Telefon: 039404-474 69 24 Die tiefen Wurzeln des Mittelalters und die Grafen von der Asseburg Erlebnispunkt Kirche Gunsleben 7,3 Kilometer von der Straße der Romanik entfernt Stiftskirche St Pankratius in Hamersleben • öffentliche Verkehrsanbindung Die ältesten bekannten Wurzeln des kleinen Ortes Gunsleben reichen bis ins frühe Mittelalter zurück. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 1112 als dem Kloster Hamersleben zugehöriges Gut mit der Bezeichnung „Gundesleve“. Das Kloster Hamersleben selbst wurde kurz zuvor 1109 gegründet. Auch der Bau der ersten Gunslebener Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die später restaurierte Kirche wurde 1797, nach Anbau eines dreisieitig geschlossenen Schiffes an den älteren Turm, eingeweiht. Dem Kirchenschiff angeschlossen ist eine Grabkammer, die Ruhestätte für Christoph Werner von der Asseburg und seiner Frau. Den schlichten Sakralbau von 1141 kann man als historischen Zeitzeugen in Gunsleben besichtigen. Seit dem 17. Jahrhundert verfügt die Kirche über ein Orgelspiel. Die von Matthäus Hartmann aus Magdeburg erbaute Orgel – ursprünglich für die Schlosskapelle Neindorf bestimmt – wurde 1778 nach Gunsleben umgesetzt. Sie gehört zu den interessantesten Orgeln in der Börde. Bedeutend ist auch der Barockaltar. Historische Quellen erzählen über eine ehemalige Burg in Gunsleben, die allerdings im 14. Jahrhundert zerstört worden sein soll. Zunächst schien Gunsleben eine wechselhafte Geschichte an Zugehörigkeiten er- • Gemeindekrug Ausleben • Gemeindekrug Ausleben • Landgaststätte Kobbe Neuwegersleben • Telegraphenradweg • Ausleben 70 Kirche Gunsleben lebt zu haben. So gehörte es zweitweise zum Kloster Ringelheim, ehe es 1224 mit zugehörigem Land aus dem Erbbesitz der Adelheid von Loccum-Hallermund an die Grafen von Dassel überging. Nachdem diese den Hof an den mit ihnen verwandten Heinrich von Regenstein übergeben hatten, schenkte der Regensteiner Graf im Jahr 1298 den Hof dem Kloster Hamersleben. 1311 belehnte der Hildesheimer Bischof Heinrich II. Ludolf von Warberg mit 6 Hufen in Gunsleben und das Domkapitel des Halberstädter Doms besaß in Gunsleben Zehntrechte. 1314 veranlassten die Brüder von Alvensleben, dass das Domkapitel diese Rechte dem Kloster St. Marie überließ. Erst ab 1453 bis kurz vor der Enteignung im Jahre 1945 war das Rittergut Gunsleben nahezu 500 Jahre lang im Besitz der Freiherren und späteren Grafen „von der Asseburg“. Johann der VIII. von der Asseburg (15081567) tritt schließlich zum Protestantismus über. Ihm folgen die meisten Einwohner Gunslebens. So wird der Ort die erste protestantische Kirchengemeinde im damaligen Bistum Halberstadt. Das Adelsgeschlecht herrschte zeitweise gleichzeitig auf den Schlössern Neindorf und Hornhausen sowie auf den Gütern Schermcke, Neubrandsleben und Peseckendorf. Zuvor war Gunsleben im angehenden 14. Jahrhundert und im Verlauf des 15. Jahrhundert mehrfach zerstört und immer wieder aufgebaut worden. Das älteste heute noch erhaltene Gebäude ist das 1754 errichtete barocke Gutshaus. Daran ist u. a. das Asseburger Wappen als Relief erhalten. Daneben befindet sich das Wappen derer von Alvensleben als Zeugnis einer Hochzeit des damaligen Gutsbesitzers Christoph Werner von Asseburg mit Catharina Helena von Alvensleben, die später in das Haus Ditfurth einheiratete. Vermutlich wurde auch das 1768 errichtete Inspektorenhaus von Christoph Werner von der Asseburg erbaut. Das gründerzeitliche Herrenhaus von 1891 erbaute der Graf Maximilian Asche von der Asseburg (Schwiegersohn des preußischen Feldmarschalls Blücher, genannt „Marschall Vorwärts“). Es besitzt neben zwei Ecktürmen eine kunstvoll gestaltete Holzveranda. Zum Schloss gehört eine rund zwei Hektar große und 160 Jahre alte Parkanlage. Zwischen 1843 und 1992 war Gunsleben Bahnstation an der einstigen Strecke Oschersleben-Braunschweig. Ab 1950 war im Schloss zunächst eine Grundschule untergebracht. Einige Jahre später beherbergte das Gebäude eine Kinderkrippe und einen Kindergarten. Das heutige Anwesen besteht aus einer vierseitigen Anlage von Gebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts. Seit 2007 befindet sich das Schloss wieder in privater Hand und wird derzeit saniert. Ausgang des 19. Jahrhunderts wird das Schloss samt Acker mehrfach verpachtet, so an die Zuckerfabrik Wackersleben (1899) und die Saatzucht-Firma Strube aus Schlanstedt (1901). Um 1930 erfolgt der Verkauf des Schlosses samt Ländereien an die Zuckerfabrik Klein Wanzleben, die die Immobilie ihrerseits weiter verpachtet. Schloss Gunsleben 39393 Am Großen Bruch www.schloss-gunsleben.de Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Die Besichtigung der Kirche liegt in der Verantwortung von Frau Irmgard Heine Untere Bergstraße 8, Gunsleben Telefon: 039401-50702 • Gunsleben ist ein Ortsteil der Gemeinde Am Großen Bruch im Landkreis Börde. Nachbargemeinden sind Wackersleben, Aderstedt, Hamersleben und Neuwegersleben. Man erreicht den Ort über die B245 von Hamersleben aus in Richtung Wackersleben über die L77 und L78. • Außerdem steht in Gunsleben eine mächtige, 1814 gepflanzte Napoleon-Eiche und ein altes Kuhhirtenhaus. Sehenswert sind auch das Dorfgemeinschaftshaus, die Sporthalle sowie ein Gedenkstein in der Ortsmitte zur Erinnerung an die 900Jahrfeier. • Das nahe gelegene Landschaftsschutzgebiet des Großen Grabens erstreckt sich über 6.000 Hektar mit zahlreichen Feuchtbiotopen. Mit seiner artenreichen Vielfalt lädt das Gebiet zu ausgedehnten Rad- und Fußwandertouren ein. 71 25 Die optische Telegrafenlinie Berlin sendet über die Börde Erlebnispunkt Telegrafenstation Ampfurth und Neuwegersleben Ampfurth ist 7 Kilometer von der Straße der Romanik Paulskirche Seehausen entfernt Neuwegersleben ist 3 Kilometer von der Straße der Romanik Stiftskirche St. Pankratius in Hamersleben entfernt regionale Verkehrsanbindungen vorhanden (Nahverkehr SachsenAnhalt www.nasa.de) Übernachtungen im Umkreis möglich TOURIST i INFORMATION Auskunft erteilt: 03949-912205 • Landgaststätte „Kobbe“ 39393 Am Großen Bruch Straße der Freundschaft 26 • Eis-Café „Schermcker Eis“ OT Schermcke Am Sauren Holz 4 39387 Oschersleben (Bode) • Börde-Radweg • Telegraphenradweg • Ausleben • Oschersleben (Bode) • Wanzleben 72 In Sekundenschnelle rasen heute Nachrichten um die Welt, und dies in Dichte und Menge, in denen es immer schwieriger erscheint, wichtig von unwichtig oder wahr von falsch zu unterscheiden. Seit das Telefonieren und später das Internet mobil geworden sind, verfügen die meisten Menschen über persönliche Nachrichtenzentralen, aus denen sich scheinbar jede Informationen herausholen und übermitteln lässt. Doch wie funktionierten die Nachrichtenwege zu Urgroßmutterszeiten? Schon damals schwirrten nämlich Informationen durch die Luft und dies nicht als Funksingnale. Die Idee, Nachrichten auf Sichtweite weiterzutragen, ist so alt wie die Menschheit. Die einfachste Form waren zunächst Rauch- und Feuerzeichen. Mit der Erfindung des Fernrohres im 17. Jahrhundert wurden die möglichen Distanzen für die Übermittlung größer. Der Durchbruch gelang dem Franzosen Claude Chappe Ende des 18. Jahrhunderts mit der Entwicklung einer optisch-mechanischen Telegrafenanlage. In Preußen wurde die Erfindung 1833 mit einer optischen Telegrafenlinie von Berlin nach Koblenz perfektioniert. Codierte Zeichen wurden durch die variable Positionierung von sechs Holzflügeln an einem Mast von Station zu Station über 587 Kilometer weitergegeben, innerhalb der damals sagenhaften Zeitspanne von 1,5 Stunden für eine Depesche von 30 Wörtern. Allerdings folgte bereits 1849 die Einführung der drahtgebundenen, elekromagnetischen Telegrafie, so dass die optische Nachrichtenweiterleitung nicht alt wurde. Von dieser einmaligen preußischen Anlage kann man im Landkreis Börde nach der Rekonstruktion, gefördert über Leader, Ostdeutsche Sparkassenstiftung, Lotto-Toto und weiteren Sponsoren, zwei Stationen wieder besichtigen. Station Nr. 18 steht in Neuwegersleben, beherbergt ein kleines Museum und ist voll funktionstüchtig. Station Nr. 16 ist der Schlossturm in Ampfurth. Eine lustige Überlieferung aus der Zeit der optischen Telegrafie ist in Ampfurth überliefert. Demnach soll eines Tages der Telegrafist Laaß von einem neuen, dienstbeflissenen Inspekteur überrascht worden sein. Das Dienstzimmer war unordentlich und leere Flaschen lagen herum. Nachdem Laaß zur Ordnung ermahnt wurde, ritt der Inspekteur weiter. Schließlich telegrafierte der Ampfurther Nachrichtenmann zur nächsten Station nach Hohendodeleben: „Vorsicht Flaschen weg! Es kommt ein scharfer Neuer!“ Der Inspekteur war aber schon da, als Laaß seine Nachricht an den Kollegen sendete. Der humorvolle Vorgesetzte ließ von Hohendodeleben zurücktelegrafieren: „Vorsicht unnütz, der Neue ist schon da.“ Es lassen sich in den beiden Börde-Orten nicht nur die Telegrafenstation erkunden und besichtigen, man kann außerdem viele wissenswerte, historische und technische Details über die einzigartige optische Nachrichtenlinie in deutschen Landen erfahren. Telegrafenstation Nr. 16 Ampfurth Förderverein Schloss Ampfurth Hinterreihe 26A, 39387 Oschersleben (Bode), OT Ampfurth Telefon: 039407-5747 Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Telegrafenstation Nr. 18 Neuwegersleben Verbandsgemeinde Westliche Börde Markstr. 7, 39397 Gröningen Telefon: 039403-9110, [email protected] Weitere Informationen zur Telegrafenlinie Berlin - Koblenz: www.optischertelegraf4.de • Neuwegersleben erreicht man über die B 246 aus Richtung Oschersleben (Bode) bzw. über die B 245 aus Richtung Richtung Schwanebeck oder Hamersleben. • Nach Ampfurth gelangt man von Oschersleben über die L 24 in Richtung Klein Wanzleben. • Sowohl in Oschersleben als auch in Klein Wanzleben stehen dem Besucher Freizeitbäder zur Verfügung. Station Nr. 16 – Ampfurth Station Nr. 18 – Neuwegersleben 73 26 Der Hornhäuser Reiterstein – Geschichtsmittelpunkt der Börde Erlebnispunkte: Fundstelle Reiterstein Kirche St. Stephani 6,6 Kilometer von der Straße der Romanik Stiftskirche St Pankratius in Hamersleben entfernt regionale Verkehrsanbindungen vorhanden (Nahverkehr SachsenAnhalt www.nasa.de) TOURIST i INFORMATION TOURIST i INFORMATION Auskunft erteilt: 03949-912205 Auskunft erteilt: 03949-912205 • Aller-Harz Radweg • Telegraphenradweg • Oschersleben (Bode) • Ausleben 74 Einer der berühmtesten, mittelalterlichen Fundstücke in der Magdeburger Börde und weit darüber hinaus, ist der Hornhäuser Reiterstein. Dessen Reste 1874 und 1913 am Saalberg bei Hornhausen ausgegraben, sind Zeichen germanischer Steinhauerkunst um 700. Damit gehört der Fund zu den bekanntesten mittelalterlichen Objekten in Deutschland. Da es mindestens acht gleichdimensionierte Steinplatten gibt, werden die Platten als Bauteile von Chorschranken einer christlichen Kirche gehalten. „Die Reliefplatten von Hornhausen gehören zu den wichtigsten und interessantesten Denkmälern der frühmittelalterlichen Skulptur in Deutschland. Ihre Bedeutung geht vor allem daraus hervor, dass besonders das Reiterbild der Platte 1 in der umfangreichen Germanenliteratur immer wieder abgebildet und als Odin gedeutet wird“, schrieb der Historiker Kurt Böhner aus Mainz. Man schreibt auch die Christianisierung der Börderegion der Zeit Karl des Großen zu. Die Entstehung der Bildsteine von Hornhausen fällt dementsprechend in den Anfangszeitraum dieser Epoche. Viele Forscher deuten deshalb den Reiterstein und die übrigen Reliefplatten als erste Zeichen frühchristlicher Aktivitäten in der Magdeburger Börde und erkennen darin einfache christliche Symbole. Das heutige Wandeln auf dem Bördeboden ist also stets ein Spaziergang auf einem geschichstträchtigen Boden. Und die fruchtbare Erde der Börde war es auch, die das historische Relikt wieder ans Licht brachte. Die Bildsteine von Hornhausen wurden nämlich bei Pflugarbeiten 1874 am Saalberg durch die Brüder Diedrich gefunden. Bis 1907 dienten sie auf dem Bauernhof der Landwirtsfamilie Diedrich in der Wulferstedter Straße als Pflastersteine in Kuhstall und Hof. Erst 1907/1908, bei Umbauarbeiten auf dem Hof, kam die Bildseite erstmals zum Vorschein. Pfarrer Wischer zeichnete den „Diederich’schen Stein“ daraufhin für die Hornhäuser Chronik. Schließlich musste der Stein noch mehrfach reisen, bis sich seine Bedeutung offenbarte. 1910 kaufte der Hornhäuser Arzt Dr. Deile die Steine und brachte sie nach Gernrode/Suderode. Am 15. April 1912 besichtigte der Direktor des Provinzialmuseums in Halle, Hans Hahne, erstmals den Reiterstein in Suderrode. Im selben Jahr kaufte das Museum die Steine. Nach Bestimmung des Fundortes gab es 1913 in Hornhausen weitere Grabungen. Dabei wurden zwei Gräber freigelegt und weitere Bildsteine gefunden. 1921 fanden Archäologen ein früh-mittelalterliches Gräberfeld in zwei Ebenen. Nach den Aufzeichnungen der Wissenschaftler wurden 20 Gräber und ein Pferdeskelett freigelegt. Eine weitere Grabung im August 1925 förderte nochmals 40 Gräber zutage. Die Hornhäuser Steine bestehen aus Rätsandstein. Das Baumaterial findet man im Hohen Holz der Börde. Es wurde beim Bau des Magdeburger Domes und später bei der Errichtung des Berliner Reichstag verwendet. Als ältester Fund in der hiesigen Region hat der Hornhäuser Reiterstein Einzug in wichtige regionale Symbolik gefunden. So ziert die Abbildung des Reiters das Wappen des Landkreises Börde und selbst das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie SachsenAnhalt führt den Reiter als Logo im Schriftzug. In Hornhausen kamen damit für die Region wichtige frühmittelalterliche Siedlungsfunde ans Licht. Wer sich auf die Spuren unserer Vorfahren machen will, kommt an Hornhausen nicht vorbei. Der Reiterstein ist heute für den Bördeort ein festes Symbol. Der Förderverein der evangelischen Kirche St. Stephani ist emsig dabei, die Geschichte des Ortes nach und nach aufzuarbeiten und widmet sich in jedem Jahr, seit der Gründung 2007, einem bestimmten Thema. Dieses wird dann in einer detailliert gestalteten Ausstellung aufbereitet, die in den Räumlichkeiten des Gemeindezentrums ihren Platz findet. Zusätzlich wird eine Broschüre zur Thematik veröffentlicht. So erhalten Sie dort unter anderem, interessante Broschüren zum Reiterstein, den „Spuren der Dorfgeschichte“ oder dem „Hornhäuser Gesundbrunnen“. Aber das ... ist eine andere Geschichte. Förderverein St. Stephani OT Hornhausen Kattentalsweg 1 39387 Oschersleben (Bode) Telefon: 03949-97440 Verborgene Schätze an der Straße der Romanik • In nächster Nähe befindet sich der Ort Neuwegersleben mit einer Station der preußisch optischen Telegrafenlinie. • Weitere interessante historische Ausflugsziele sind in den Nachbarorten Ochersleben (Bode), Ausleben oder Wulferstedt zu finden. Die Fachwerkhäuser von Gröningen sind von Hornhausen aus leicht zu erreichen, genauso wie der Dorfgutshof Üplingen oder Kroppenstedt. 75 27 Oscherslevo, der Sämann und das weltgrößte Opeltreffen Erlebnispunkt Oschersleben (Bode) 11 Kilometer von der Straße der Romanik Benediktinerinnenkloster Hadmersleben entfernt Bahnverbindung HEX und Regionalbahn Zentraler Omnibusbahnhof TOURIST i INFORMATION TOURIST i INFORMATION Auskunft erteilt: 03949-912205 Auskunft erteilt: 03949-912205 • Aller-Harz-Radweg • Börde-Radweg • Bode-Radweg • Telegraphen-Radweg • Oschersleben (Bode) 76 Motorsportfreunden ist Oschersleben natürlich ein Begriff. Deutschlands nördlichste Rennstrecke wurde 1997 eröffnet und bietet seitdem ein vielfältiges Spektrum an kleinen und großen Veranstaltungen bis hin zu großen Weltmeisterschaftsläufen verschiedener Serien. Seit vielen Jahren finden hier beispielsweise die ADAC GT Masters, die German Speedweek oder aber auch die Deutschen Tourenwagen Meisterschaften statt und locken so jährlich fast 600.000 Besucher an. Ein absolutes Highlight ist und bleibt das jährliche, weltweit größte Opeltreffen. Wer sich aus dieser Richtung in die Stadt bewegt, übersieht kaum die „Ostalgie-Kantine“, in der es mehr als nostalgisch zugeht. Gulasch-Kanone, Kastenbrot und Eintopf in Originalschüsseln aus DDR-Zeiten laden zum Schlemmen ein. Das „Klubhaus der Werktätigen“ und die alten Fahrzeuge wecken so manch eine Erinnerung an „alte Zeiten“. Spuren einer wesentlich älteren Geschichte folgt man am besten auf einer der angebotenen Stadtführungen. Beginnend an der alten Stadtmauer erfährt man, wie es so war in der Zeit um 994, dem Jahr, in dem die Stadt Oschersleben (Bode) in einer Urkunde von Kaiser Otto III. das erste Mal als Oscherslevo erwähnt wurde. Durch das „Alte Dorf“ gelangt man schließlich an die ehemalige Burganlage, auf der bei Grabungen Funde aus der Bronzezeit verzeichnet werden konnten. Heute findet man dort im „Nickelkulk“ Eigentumshäuser und den alten Speicher der Burg, der in Zukunft als Büro, Archiv und Veranstaltungsraum genutzt werden soll. Das 17. Jahrhundert war für Oschersleben durch mehrere Brände besonders prägend. Der größte Brand vernichtete 1659 nahezu die gesamte Stadt. Aus dieser Zeit findet man um den Marktplatz herum auch die ältesten Häuser. Eines davon ist das historische Pfarrhaus, direkt neben der evangelischen Marktkirche St. Nicolai, die einst im 12. Jahrhundert ursprünglich als romanische Kirche erbaut wurde und ebenfalls dem großen Brand zum Opfer fiel. Heute erstrahlt die Kirche nach vielen Neu- und Umbauten in neuem Glanz. Auch hier werden Führungen mit Turmbesteigungen angeboten. Der Ackerbau ist seit jeher eine der wichtigsten Lebensgrundlage für die Stadt und ihre Bewohner. Dieser Tradition wurde mit dem „Sämann“ im wahrsten Sinne des Wortes ein Denkmal geschaffen. Spaziergänger treffen ihn oder besser seine Kopie am Eingang zum Wiesenpark, einem kleinen Park mit gepflegtem Heimtiergarten und Kinderspielplatz. Er steht für die fruchtbaren Böden der Region und wurde als Kupfertreibarbeit vom Berliner Künstler Stephan Walter erschaffen. Dieser gewann damit 1913 den 1. Preis der Landeskunstausstellung und die Silbermedaille der Baukunstausstellung. Das Original befindet sich seit einigen Jahren in der Stadtbibliothek Oschersleben, in der Hornhäuser Straße. Dort begrüßt er persönlich die Besucher direkt am Eingang. In einigen Räumen der Bibliothek ist auch das städtische Museum untergebracht. Hier erhält man in der Dauerausstellung im Untergeschoss zahlreiche Informationen zur Stadtgeschichte. Im Obergeschoss wechseln die Themen etwa halbjährlich und laden daher immer wieder aufs Neue zur Besichtigung ein. Wer noch mehr über die Stadt Oschersleben (Bode) und ihre vielen Ortsteile wissen möchte, begibt sich am besten in die mit der „I-Marke“ zertifizierte Tourist-Information. Diese bietet neben einer umfangreichen Auswahl an Informationsmaterial wie Stadtpläne und Freizeitkarten auch Pauschalangebote, tolle Andenken und Heimatliteratur und hat auch die eine oder andere Empfehlung für interessante Ausflugsziele. Tourist-Information Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Hornhäuser Str. 5 39387 Oschersleben (Bode) Telefon: 03949-912205 Fax: 03949-912299 [email protected] www.oscherslebenbode.de Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do 9-15.30 Uhr Di 9-17.30 Uhr | Fr 9-12.30 Uhr • Persönlichkeiten aus der Oscherslebener Geschichte: Kurt Masur, weltweit bekannter Dirigent, nach ihm ist auch die Kreismusikschule des Ortes benannt, Dr. Lutz Trümper, ab 2001 Oberbürgermeister von Magdeburg, Prof. Dr. Wilhelm Seelmann-Eggebert, Bibliothekar, Philologe & Germanist und Emil Seemann-Eggebert, Bibliothekar, Philologe & Romanist – nach den Brüdern wurde eine Straße benannt Weitere Ausflugtipps: • Wiesenpark mit Heimtiergarten • Freibad / Schwimmhalle • Mischwald- und Wandergebiet Hohes Holz • Landschaftsschutzgebiet Großes Bruch • Renn- und Crossstrecke „An den 7 Bergen“ 77 28 Stefan von Kotze – deutscher Mark Twain aus Klein Oschersleben Erlebnispunkt Evangelische Kirche Klein Oschersleben 4 Kilometer von der Straße der Romanik mit dem Benediktinerinnenkloster Hadmersleben entfernt Bus & Bahn • Ferienwohnung Kittelmann Klein Oschersleben Am Bahnhof 22 • Privatquartier „Klein“ Klein Oschersleben Am Berg 4 • Oschersleben (Bode) • Wanzleben • Klein Wanzleben • Großalsleben • Börde-Radweg • Bode-Radweg • Oschersleben (Bode) • Wanzleben 78 Das Adelsgeschlecht derer von Kotze war eine ansehnlich begüterte Familie im Herzogtum Magdeburg und im Stift Merseburg unter anderem in Ammendorf, Altenhausen, Alvensleben, Beesen, Döllnitz, Dornburg/Elbe, Groß Germersleben, Klein Germersleben, Lodersleben und Klein Oschersleben. Der Name der Familie erscheint erstmals urkundlich im Jahr 1112 und dann 1234 mit Theodoricus Cozce bzw. 1243 mit Tidericus Kotze. In der Bördegemeinde Klein Oschersleben hat ein Außenseiter dieser Adelsfamilie auf sich aufmerksam gemacht. Stefan von Kotze (1869-1909), ein Patenkind des Fürsten Otto von Bismarck, betätigte sich als Kolonialschriftsteller und war vor allem wegen seines ungewöhnlichen Schreibstils und seines Humors beliebt. Während nahezu alle männlichen Familienmitglieder Offizierskarrieren machten, brach Stefan von Kotze seine militärische Laufbahn ab. Es wird vermutet, dass er mit den Autoritäten des Militärs nicht klar kam. So begann er ein Leben als Reiseautor. Mehrere Jahre lang hielt er sich in den verschiedenen deutschen Kolonien wie Papua und Tsingtau sowie auf dem afrikanischen Kontinent und viele Jahre in Australien auf. Über seine Erlebnisse verfasste er mehrere Bücher. Die bekanntesten Aufzeichnungen sind „Australische Skizzen“ und „SüdseeErinnerungen“, die immer noch über den Buchhandel zu beziehen sind. Dies machte ihn zum Vorreiter der heutigen Reiseliteratur und sein humorvoller und ungewöhnlicher Schreibstil sorgte dafür, dass er als „deutscher Mark Twain“ bezeichnet wurde. Wer sich auf die Spuren dieses außergewöhnlichen Adligen machen möchte, findet in einem interessanten Bauwerk eine Ausstellung über den Schriftsteller. In der evangelischen Kirche in Klein Oschersleben, ein neugotischer Bruchsteinbau, der im Jahre 1868 in einem Zuge erbaut wurde, gibt es umfassende Informationen über den Adligen, sein Schaffen und zu allerhand spannende Geschichten um das Geschlecht derer von Kotze. Am Renaissancetaufstein von 1578 beispielsweise, stand noch im Erbauungsjahr der Kanzler des norddeutschen Bundes Otto von Bismarck zur Taufe seines Patenjungen Stefan von Kotze. Baulich durch viele Fördermittel teilsaniert, erstrahlt das Gotteshaus mit der restaurierten Apsis und den neuen bleiverglasten Fenstern nach und nach in neuem Glanz. Die Kirche selbst wird heute auch als interkultureller Lernort für Kinder genutzt. Eine alte, originale erhaltene Orgel, soll im Zuge weiterer Sanierungsarbeiten bald wieder erklingen und Zuhörer anlocken. Besuchern des Dorfes empfiehlt sich weiterhin ein Spaziergang auf der „Kotzesche Promenade“, einem naturbelassenen Park entlang der Bode. Frische Luft, das Rauschen des Flusses und eine faszinierende Aussicht laden gerade dazu ein, einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Dass die fruchtbaren Böden der Magdeburger Börde vor allem zum Anbau von Zuckerrüben genutzt wurde, ist allgemein bekannt. Wer weiß jedoch, dass Ende des 19. Jahrhunderts, im nur 4 km entfernten Hadmersleben aus zwei Bergwerksschächten Kali- und Steinsalz gefördert wurde? Nach der Stilllegung wurden die Schächte im Zweiten Weltkrieg reaktiviert und es wurde von den AGO-Flugzeugwerken eine Produktionsanlage für Flugzeugteile installiert, die bis zum Frühjahr 1945 in Betrieb war. Die evangelische Kirche in Klein Oschersleben Wer seine Entdeckertour fortsetzt, kommt nicht umher, das Benediktinerinnenkloster als Station der Straße der Romanik oder die Stadtkirche „Unser Lieben Frauen“ anzusteuern. Um mehr zur Geschichte Hadmerslebens zu erfahren, kann man die Heimatstube im historischen Rathaus, einem mehr als sehenswerten Gebäude mit einer einzigartigen Vergangenheit, besuchen. Die Öffnungszeiten erfahren Sie auf www.oscherslebenbode.de Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Ansprechpartner: E. Römmer Klein Oschersleben Am Bahnhof 3 39387 Oschersleben (Bode) Telefon: 039408-5327 • Klein Oschersleben erreicht man über die Bundesstraße 246 • Die Ortschaft liegt zwischen Wanzleben und Oschersleben an der Bode. Bis zum nächsten Ort an der Straße der Romanik, dem Benediktinerinnenkloster in Hadmersleben, sind es nur 4 Kilometer. ‰ Evangelische Kirche Klein Oschersleben ‰ „Kotzesche Promenade“ ‰ „Feldmann“ - Regionales Museum für Eisenbahngeschichte am Bahnhof Hadmersleben www.eisenbahnfreunde-hadmersleben.de 79 29 Auf den Spuren der einstigen Residenzstadt Gröningen Erlebnispunkt Fachwerkhäuser Gröningen 2,5 Kilometer von der Straße der Romanik Kloster Gröningen entfernt Regionale Busanbindungen • Gasthof Jacobshöhe in Kloster Gröningen • Gasthof „Zum Kronprinzen“ Gröningen • Heynburger Hof Gröningen OT Heynburg • „La Rucola” Gröningen • Aller-Harz-Radweg • Holtemme-Radweg Gröningen 80 Wer die Straße der Romanik in der westlichen Börde bereist, wird in Kloster Gröningen Station machen. Das ehemalige Benediktinerkloster ist nicht der einzige sehenswerte Ort der Region. In der Gemeinde Gröningen kann man eines der ältesten Fachwerkhäuser entdecken. Es wurde 1697 vom Amtsrichter Christopherus Ortlepius in der Marktstraße der einstigen Residenzstadt gebaut. Im Ortskern sind viele weitere Fachwerkgebäude zu sehen, die im niedersächsischen Fachwerkstil gebaut wurden und immer noch sichtbare Zeitzeugen der zeitweiligen Residenzstadt des Bischofs von Halberstadt sind. Die älteste Nachricht für Gröningen ist eine auf etwa 780-802 datierte Auftragung von Gütern an das Kloster Fulda. Hingegen erfolgte die erste urkundliche Erwähnung für Gröningens auf den 25. Juni 934, als der erste deutsche König Heinrich I. dem Grafen Siegfried Gröningen, Kroppenstedt, Dalldorf und einen großen Teil des Hakelwaldes schenkte. Der Boden in und um Gröningen ist also geschichtsträchtig und mit den heute noch sichtbaren Bauten kann man sich auf die Spuren dieser mittelalterlichen Hochzeit machen. Am südwestlichen Stadtrand, unmittelbar an der Bode gelegen, befand sich einst eine alte Burg, auf deren Areal Bischof Heinrich Julius ab 1586 eines der prächtigsten Renaissanceschlösser errichten ließ. Mit der wohl schönsten und klanglich größten Orgel der ganzen Welt, die in einer der schönsten Standkirchen (es gab keine Sitzplätze) Deutschlands stand, dem größten erhaltenen Riesenweinfass dieser Welt, welches 2008 in das Guinnes-Buch der Rekorde aufgenommen wurde, und dem „güldenen Saal“, der mit über 680 Deckengemälden überregional bekannter Künstler, vergoldeten Wänden, sowie 53 reich verzierten Holzsäulen herausstach, war Gröningen von da an ein Anlaufpunkt eines frühen Bildungstourismus. Immerhin gaben sich hier 1606 Elisabeth, die Tochter Heinrich Julius, und Ernst Kasimir, ein Vorfahre des nie- derländischen Königspaares Königin Beatrix und König Willem Alexander, die Hand. Das Schloss, besonders die kleine Schlosskirche, war auch eines der Lieblingsorte von Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, der am 14. Juli 1668, in zweiter Ehe, die verwitwete Herzogin Dorothea von Lüneburg, geborene Prinzessin von Holstein-Glücksburg, ehelichte. Er weilte nicht umsonst sieben Mal in Gröningen. Im Jahr 1697 übernachtete Zar Peter I. mit über 200 Begleitern im Schloss, bevor er nach Holland weiter reiste. Sogar die deutschen Könige Friedrich I. (Besuch 1700 u. 1701) und Friedrich II. (Besuch 1755 u. 1756) besuchten die damalige Garnisionsstadt Gröningen mehrmals. Ab1768 verfiel das Prunkschloss – das Riesenweinfass und die David-Beck-Orgel wurden nach Halberstadt verkauft. In den Jahren von 1817-1819 wurde das Schloss, nachdem es in den Befreiungskriegen als Lazarett diente, fast vollständig abgerissen. Geblieben sind das Brückenhaustor, die Ruine der alten Amtsscheune, der Unterbau des ehemaligen Marstalls, der Stumpf des Mühlenturmes und der südlich gelegene Schlosskeller unter einem 1824 überbautem Wohnhaus. Sie sind die letzten Zeugnisse einer glorreichen Historie, in welcher der Bischof Heinrich Julius den von seinem Vater angehäuften Staatsschatz verbaute und dabei auch sehr viele Schulden für seine Nachfolger hinterließ. Gröningen verlor für immer seinen einstigen „Traum in Gold“! Am ursprünglichen Marktplatz des Mittelalters, unmittelbar neben den begehbaren Gewölben des damaligen Spielhauses und der Brauerei, sowie des heutigen, kleinen Heimatmuseums, befindet sich zur Erinnerung der „Goldenen Zeiten” seit der 1075-Jahrfeier eine verkleinerte Nachbildung des Gröninger Riesenweinfasses. Im Gasthof „Zum Kronprinzen“ – gleich am Ortseingang – kann man weitere Entdeckungen zur Geschichte des Ortes machen. Immerhin kann das Haus auf eine fast 300-jährige Geschichte verweisen. Damit Germania-Denkmal in Gröningen ist er einer der ältesten Gasthöfe in der Börde. In den Anfangsjahren wurde er als Ausspannstation genutzt und war deshalb ein Haltepunkt für viele historische Persönlichkeiten. Sogar Königin Luise machte hier 1806 Station und verweilte nach einem kühlen Trunk vor den Stadtoren Gröningens. Ein Spaziergang durch Gröningen bringt zahlreiche Mosaiksteinchen der regionalen Geschichte ans Licht. An der Stelle des heutigen Zuckerparks befand sich einst eine Zuckerfabrik. Die 1863 gebaute Fabrik war von 1876 bis 1879 die größte und bestausgerüstete Zuckerfabrik der Provinz. Zwischen den einstigen Befestigungsanlagen des Schlosses und der Martinikirche erhebt sich ein etwa fünf Meter hohes Denkmal: Die Germania mit der Kaiserkrone in der erhobenen rechten und dem Reichsschwert in der linken Hand. Mit dem Denkmal gedachten die Gröninger der Wiedererrichtung des deutschen Kaiserreiches, dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 und dem Krieg mit Österreich im Jahre 1866. Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Stadt Gröningen Marktstraße 7 39397 Gröningen Telefon 039403-9110 www.verbgem-westlicheboerde.de • Gröningen ist über die Bundesstraße 81 zu erreichen. • Gröningen liegt im Übergangsgebiet zwischen dem hügeligen, nördlichen Harzvorland und der Landschaft der Magdeburger Börde an der Bode, am Rande der Ausläufer des Hakels, zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und dem Harz. ‰ Ehemaliges Benediktinerkloster in Kloster Gröningen ‰ 20 Kilometer entfernt, liegt der Flugplatz Cochstedt ‰ Heimatmuseum Kroppenstedt mit der Geschichte zur Umgebung 81 30 Die Kroppenstedter Reiter waren für Treue und Schutz berühmt Erlebnispunkt Martini-Kirche Kroppenstedt 10 Kilometer von der Straße der Romanik mit der Klosterkirche St. Veit in Kloster Gröningen entfernt • Pension „Anita“, Kroppenstedt • Pension „Weißes Ross“, Kroppenstedt • Gasthof „Jacobshöhe“, Kloster Gröningen • Gasthof „Zum Kronprinzen“, Gröningen • „Heynburger Hof“ Gröningen OT Heynburg • Gaststätte „Zur Kegelbahn“, Kroppenstedt Gröningen 82 In Kroppenstedt betritt man einen Boden mit über 1000-jähriger Geschichte. Bereits 934 wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde von Heinrich I. erwähnt. Über die Jahrhunderte wuchs so nahe der Bischofsresidenz Gröningen - mitten auf dem Weg zwischen Magdeburg und Halberstadt gelegen - eine Siedlung, die immer wieder von sich reden machte. Und der Zeitenwandel ist hier an vielen Stellen ablesbar. Bis heute hat sich der Ruf der Kroppenstedter Reiter erhalten. Die 28 Mann umfassende Truppe diente bereits im 12. Jahrhundert dem Erzbischof Ludolf von Magdeburg, einem gebürtigen Kroppenstedter, und standen ihm im Kampf gegen die Böhmen zur Seite. Später leisteten die Reiter Geleitschutz für reisende Kaufleute bis zur Leipziger Messe. Für ihre Verdienste erhielten die wackeren Beschützer Ackerland verliehen, die sogenannten „Reithufen“. Als die Reitergarde 1727 aufgelöst wurde, blieben die Reithufen bestehen. Sie werden noch heute, sollte eine „Reithufe“ frei werden, in einer „Reithufenverlosung“ am 3. Oktober zum Freikreuzfest unter den Landwirten verlost. Ein bedeutender Zeitzeuge des geschichtsträchtigen Ortes ist die Martini-Kirche. Der ursprünglich romanische Bau, der sich noch im unteren Mauerwerk des Kirchturmes nachweisen lässt, besitzt einen asymetrischen Grundriss. Die erste urkundliche Erwähnung des Sakralbaus geht auf 1483 zurück. In den folgenden 200 Jahren erlebte das Gebäude mehrere An- und Umbauten, um der gewachsenen Gemeindeschar Rechnung zu tragen. Die größte Besonderheit der Martin-Kirche ist Compenius-Reubke-Orgel. Sie stammt in Teilen schon aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. 1603 wurde der Orgelbauer Esaias Compenius auf Empfehlung von Joachim Johann Georg von der Schulenburg, Senior des Domstifts Halberstadt, mit dem Bau der Orgel beauftragt. Weil die Arbei- Heimatmuseum Kroppenstedt Am Kirchhof 2 - 3 Telefon: 039264-35504 www.kroppenstedt.de [email protected] Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Pfarramt Kroppenstedt Telefon: 039264-248 Fax: 039264-92023 [email protected] • Kroppenstedt in der Magdeburger Börde liegt direkt an der Bundesstraße 81 zwischen Magdeburg und dem Harz. Die nächstgelegenen Städte sind Oschersleben (Bode) 15 km nordwestlich, Halberstadt 20 km westlich und Quedlinburg 24 km südlich. ‰ Kroppenstedt mit der Martini-Kirche, Heimatmuseum, Eulenturm, historischem Rathaus und Freikreuz ‰ 8 km bis zur einstigen Bischofsresidenz Gröningen ‰ Im nahen Hakeborn kann man eine alte Windmühle besichtigen. ten jedoch nur schleppend vorangingen, sperrten die Kroppenstedter Ratsherren Compenius 1604 in die Arrestzelle des Kroppenstedter Rathauses. Compenius versprach eine schnelle Erledigung. Doch die Einweihung der Orgel fand erst 1613 statt. Beim Bau der Orgel kamen wahrscheinlich einige Pfeifenreihen der alten Orgel des Magdeburger Doms zum Einsatz. Die alte Domorgel war 1604 während des Neubaus durch Heinrich Compenius dem Jüngeren abgebrochen worden. Die ursprüngliche Orgel wurde 1857/58 durch den berühmten Orgelbaumeister Adolf Reubke modernisiert. Auch heute stehen die Kroppenstedter zu ihrer Geschichte und bewahren die historischen Zeugnisse. Die alte Compenius-Reubke-Orgel wird derzeit durch Spenden rekonstruiert. 2014 soll sie wieder erklingen. Ein Ort, der viele Geschichten erzählt, ist das Heimatmuseum. In dem alten Fachwerkhaus, erstmals 1564 als Schule erwähnt, kann man sich über die Kroppenstedter Reiter, die Entstehung der Reithufen und die facettenreiche Stadtgeschichte informieren. Wer dann über den Markt schlendert, steht schließlich vor dem 1598 erbauten Kroppenstedter Rathaus. Dort kann man beispielsweise die ehemaligen Gefängniszellen und das historische Standesamt besichtigen. In der einstigen Rüstkammer lagert übrigens heute das vollständig erhaltene Kroppenstedter Ratsarchiv mit Dokumenten aus dem 15. bis ins 19. Jahrhundert. Gleich gegenüber dem Rathaus erhebt sich das mächtige 4,40 Meter hohe „Freikreuz“. Davor hielten schon die Grafen von Blankenburg und Hadmersleben seit 1248 Gericht. Erst 1651, nachdem Kroppenstedt an das Kurfürstentum Brandenburg fiel und die eigenständige Gerichtsbarkeit erlosch, wurde das noch heute erhaltene Sandsteinkreuz errichtet. Das Kreuz war für die Kroppenstedter ein Symbol für die Städtefreiheit und die damit verbundenen 19 Kroppenstedter Privilegien, wozu auch die Gerichtsbarkeit gehörte. Das symbolische Freikreuz ist in seiner Art einmalig in Europa. Die Bedeutung des Ortes zeigt sich heute noch in den gut erhaltenen mittelalterlichen Befestigungsanlagen mit vier Wehrtürmen oder dem „Eulenturm“, einem der drei Stadttortürmen. 83 La n Bl EL BE L El be Bie See deritze Ehle r Sp le Eh Ehle S F r. Soh olp W re Fro n Hu G H Sp ch ers be 122,4 eg od erer Be Bi 79,3 Sonderlandeplatz 1 Bi u be n b e 106,6 raben e Rö Nu th 1 1 S 111,0 Sonderlandeplatz 81 Vorwerk Emersleben eu N Blo Hakeborn Schicht g r. 180 n m rabe G t Flutg Pe rson enve rkeh 82,3 r LUST ATHENSLEBEN 3 3 Jacobsgrube Mar be gr 120,9 Freizeitkarte Sachsen-Anhalt, ehs-Verlags GmbH Grizehne GROSS Tel.: (03 91) 62 58 40 www.ehs-verlag.de ROSENBURG Reitverein GLÖTHE FÖRDERSTEDT CALBE (SAALE) BRUMBY ÜLLNITZ Autobahnkirche ge pl a nt pl an t Alt Tochheim BREITENHAGEN (Elberadweg alternativ) (Umleitung für EL-SA-Tour (gesperrt bis ca. 2018) und den Elberadweg alternativ bis ca. 2018) Luisenhof TRABITZ Gottesgnaden AS Calbe Marbegr. n SCHWARZ sing n be n ke Bir bach old M m Ho lte SCHNEIDLINGEN NSG „Hakel“ ühlber E n arte be ge LSG „Bodeniederung“ in Klein Rosenburg Werkleitz Schlöte 79 ke g D Waldfrieden Heteborn LSG „Bodeniederung“ en ab ADERSLEBEN HALBERSTADT pl. de Wehrstedt ge Bo 79 84 D ROTHENFÖRDE e 245 Bördeaue Ehle TORNITZ ATZENDORF rg Sargstedter Siedlung R Unseburg Taube P 156,3 DEESDORF r. G er 81,4 g. EMERSLEBEN rs h o c ete r. nb DALLDORF Mühlg shore ck ben Tarthun W K Landgr. n Drö gra n 100,9 Land gra be he n ihö b gr a Ö Dre PWCAnlage enbe erg alg Großer See einber rg B Alte Bode W Poleymühle Schachtsee G Hon Sie ckg r. n be g o O ss c h p er be ep e Mo ritzg r. c igku he 104,9 th Seepark Barby Land g ra be le Ta St Eh R itzer Be Sülzgraben h h KLEIN QUENSTEDT Ge n afen Kanalh Te en o te Umluftkanal G b en g ra Gee s- b en Gra 96,8 168,2 Asse e nb e AS Schönebeck ünzber r eh rk ve en on rs Pe Groß Quenstedt Flie Gr Gr La Sar Ka Bra St G Mä M B D eg gr ab W Sch F H B K E rg Runsted t. Ba Runstedt c GRÖNINGEN alg Landgr. Käm 1 94,6 n Pau mmelbe Sarre rg M in Bau (Fertiggstellung ca.07/ 2013) EL BE 85 NSG rg Ste 103,7 rg Pf en rab msg Stre ßberg rg bk He g Ar lze Sü eb en n e rg G n l ake 114,5 e LEITZKA W Pretziener Wehr hser Be 81,7 mm Holte aben egr 115,5 B e e ab A lt e arte NIENHAGEN T g t Al l gr ke i Adamshöhe Elb e lze al nertsgr . NSG „Seeburg“ op lsk fw . Gr e AS MagdeburgReform g Huysburg er ul Fa er len B Sportboothafen 101,7 er Limbach l BE fta . SCHWANEBECK na EL ha Sc nbg Limbach 183,4 Rückhaltebecken Ladeburg Ehle g Ziegelei lkber Ka erg 232,7 Röderhof tka Sü rg rg rg Arbkethal affenbe e c ke n b en es AS Magdeburg- . Wi Gr Sudenburg Solkan 101,4 68,1 Neue Mühle flu Se ere nn Blaue Warte Großer Gr. Haus Nienburg Eilenstedt Um AS MagdeburgWanzleben ben s eile Uf 245 136,8 elg rab en treitber rg n ge n b e 70,3 e sg r a rb. Güntersdo rfe r lenbe Lochow 246 erg E . gr hl bach LSG „Großes Bruch“ Vorwerk LANDHAUS Klusbrücke PWC-Anlage Mü 124,0 ach hnb h aus oc en ab gr Alte Ziegelei en pra en Leh Es pe Kalkhütte g rg 111,8 MÖCKERN Wendelgraben h nielber eeberg Weiße Warte R Wulferstedt Türgrund- iler Be rab rbe Kie rg 121,9 rg . Gr Großer Schlanstedt g ffe Motorsport Arena rgraben hsb uc er rre Schrade e Lühe Zie Sa Fille rgr. 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SUDENBURG Gübs HOHENBERGEN KARITH VEHLITZ DODELEBEN Substanz haben die Erden der Region jedoch in höchstem Maße, PRESTER SEEHAUSEN ZIPKEWAHLITZ EGGENSTEDT BRIETZKE LEBEN BUCKAU loben Agrarexperten die Lößschwarzerde 246amit 100 Bodenpunkten LEIPZIGER PÖTHEN STRASSE doch als „hervorragend”. Die heutige Stadt Wanzleben – Börde, 184 LEMSDORF DOMERSLEBEN REMKERSOTTERSLEBEN PECHAU FERMERSLEBEN 71 REFORM die Gemeinde Bördeland und die Gemeinde Sülzetal schlossen LEBEN VOGELSANG MEYENDORF HOHES HOPFENHOLZ BeneckenGARTEN STADT GOMMERN LADEBURG 2007 ihre 384 Quadratkilometer zur LAG Bördeland zusammen, beck LSG KREUZHORST LüttgenALTBRANDSBEYENDORFER um die ländlich geprägte Region mit innovativen Projekten in die SALBKE Salbke LEBEN 33 ZUCKERDORF GRUND 246a KLEIN WANZLEBEN Schleibnitz Zukunft zu führen. Dafür dient den Akteuren ein gemeinsames 246a DANNIGKOW NEINDORF SAURES HOLZ RANDAUCALENBERGE Leitbild mit den Themen Zukunftsenergie, demografischer Wandel HOHENAMPFURTH Randau WANZLEBEN LOCHAU LSG „Fauler See“ CalenWESTERHeinrichstal 81 246a berge SCHERMCKE und regionale Identität. HÜSEN NEUBRANDSKRESSOW LEITZKAU Beyendorf PLÖTZKY JAKOBSLEBEN BERG Daraus leiten sich zwei Handlungslinien der LAG ab: einmal die 246 BEYENDORFBuch Jakobsberg 184 PRETZIEN EMMERINGEN SOHLEN 180 Siedlung 36 ELBENAU „Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen durch Stärkung der 35 OsterSohlen STADT WANZLEBEN-BÖRDE DodenPRÖDEL für Wirtschaftskraft" und zweitens die „AnpassungNeuer derKrugInfrastruktur weddingen LangenNEUBAU dorf STADT weddingen EL Stadt die Daseinsvorsorge und die Erhaltung des dorftypischen CharakB E OSCHERSLEBEN Frankfurt Frohse DORNBURG GRÜNEWALDE Sülzetal BlumenBOTTMERSters". PESECKEN(BODE) berg 246 14 DORF Sülldorf DORF 246a 246 E 49 Der Vorstand nimmt dabei die Aufsichts- und Beiratsfunktion wahr.LÜBS KLEIN Altstadt 37 81 GERMERSANDERSRANIESdie Mitgliederversammlung. TheBeschließendes Organ ist allein LEBEN Bode LEBEN SCHÖNEBECK Sülzetal 38 ELBE matische Arbeitsgruppen widmen sich Schwerpunktprojekten und GEHRDEN KL. OSCHERS34 SCH (ELBE) LEBEN 246a GLINDE Bad Salzelmen überörtlichen Vorhaben, so etwa der „Süßen Tour", der ZuckerAltenGR. GERMERSFelgeleben Monplaisir GÜNTHERSAm Bahnhof LSG „Bodeniederung“ 246a weddingen Zackmünde LEBEN DORF BahrenSchwaneberg und Rübenroute durch die Magdeburger Börde, die durch den dorf 246a Welsleben HORDORF GÖDNITZ HADMERSMagdeburger Tourismusverband Elbe-Börde-Heide e.V. initiiert B PÖMMELTE LEBEN od Stemmern e wurde. Der Landkreis Börde ist Träger des ILE-RegionalmanageALIKENDORF de FLÖTZ 246a GÜTERGLÜCK Bo ments und des Leadermanagements, welche umfangreiche AufGROSSEtgersBiere KLEINALSALSLEBEN leben GNADAU LEBEN Eggersdorf gaben der Kommunikation und Information BARBY übernehmen. UnterKROTTORF SIEDLU Zeitz (ELBE) NUTHA WALTERNIENBURG stützt wird es weiterhin durch die ILE-Region Salzland und den Döben NU BördelandSalzlandkreis. RONNEY WESPEN Die Lebendigkeit der LAG verspürt der Besucher dann nicht nur in Großmühlingen Westeregeln KÄMERITZ Eickendorf Dreileben, Hohendodeleben oder Welsleben, sondern anhand HOHEN Kleinmühlingen 81 WolmirsBorne KROPPENGrube AALE bisher mehr als 60 umgesetzter Projekte und zahlreicher, vor Ideleben 81 Alfred Börde-Hakel STEDT Zens HEYNBURG EGELN en sprühender Menschen, die nur bestätigen: 81 LSG TOCHHEIM Bod GRÖNINGEN BADE 14 e „De Liewe tau de Heimat, de treusteSTADT dee et BARBY jivt." KLOSTER E 49 er Se str aar a n tz- e NEUSTADT 1 Ka 246a Po rin 1 Alte 209,9 Warsleben r enb e 102,3 er 162,5 Oste Niederndodeleben Alte MAGDEBURGALTE s tü c k e ge e Ber 99,5 Körbelitz Zuwachs INDUSTRIEHAFEN NORDWEST (TEXAS) All Kauzleben 145,0 HEMSDORF Aller enb u ll e rg ie Höh Glashütte Schnarsleben . 202,7 Üplingen alg NEU OLVENSTEDT AS MagdeburgStadtfeld nb g Barneberg orf G rg Hötensleben ue sd 182,6 erg ch ba 116,2 radenb Wellen rg g 245 169,6 ge Caroline fe Kup r Siegersleben erg e Fährturm A er i ng rm Wormsdorf au Bahnhof DreilebenDrackenstedt e r. Sülz 145,7 Ochtmersleben Bahnhof Ovelgünne Offleben Ziegelei a rt . W be le B u l nb Wo Ochtmersleben g ach nb le Völpke e 246a Eilsleben Badeleben Olb Drackenstedt artsber Eh fl u tka nal LSG e NEUSTÄDTER ül z Gr. 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Jahrhundert immer wieder Könige und Ritter dem Ruf der christlichen Kirche und setzten sich zu tausenden gen Osten in Bewegung. Während des 3. Kreuzzugs gründeten Bremer und Lübecker Kaufleute 1190 in Akkon den Deutschritter-Orden zum Schutz von Pilgern und zur Krankenpflege im Heiligen Land. Neben den Templern und den Johannitern war der Deutsche Orden der dritte der großen mittelalterlichen Ritterorden. Ab dem 13. Jahrhundert beteiligte sich der Orden an der Kolonisation slawisch und baltisch bewohnter Gebiete und gründeten hier sogar einen Deutschordenstaat. Um die „Dienstreisen” seiner Ritter in das Heilige Land bestreiten zu können und die Expansionspläne im Baltikum zu sichern, musste der Deutsch- ritter-Orden beträchtliche Geldmittel aufbringen und gründete die sogenannte Kommende. Diese erwirtschaftete aus Landwirtschaft, Pachteinnahmen und Tierhaltung die benötigten Finanzen. So im Herzen der Börde im Ort Bergen, auch heute noch eine der fruchtbarsten Regionen Deutschlands. 1272 kaufte hier der Deutschritter-Orden das Dorf und gründete eine klosterähnliche Niederlassung, die zur Ballei Sachsen gehörte. Bergen selbst fand schon Erwähnung 1093 in einer Schenkungsurkunde. Unter der Herrschaft verschiedener Komturen – den Leitern der Ordens-Niederlassungen – wuchs die Kommende Bergen. Einer der bedeutendsten „Chefs” war 1570 der Landkomtur Johann von Lossow. Er ließ als Ordensverwalter den Rittersitz mit Wohnhaus, Kapelle, Pfarrgebäude, Glocken- und Taubenturm zum Wohn- und Amtssitz ausbauen und wählte Bergen als Sitz des Landkomturs der Ballei Sachsen. Sein Wappenzeichen, ein aufspringenden Luchs, findet man auf einer Kartusche von 1601. Bis zu seinem Tod führte er die Komturei wirtschaftlich erfolgreich. Seine Grabplatte findet man hier in der Kapelle mit der Inschrift „Im Jahre 1605. 26. März starb Der erwürdige, adlige und gestrenge Herr Johann von Lossow Der Ballein Sachsen Landkomtur Seine Seele ruhe in Frieden”. Nach Auflösung des Ordens und wechselnden Besitzern kauften 1869 die Familien Rabbethge und Giesecke das Areal der Kommende. Sie waren weit über die lokalen Grenzen hinaus bekannt für die Züchtung von Zuckerrübensaatgut sowie Zuckerproduktion und errichteten in Bergen ein eigenes kleines Reich des „Zucker-Adels”. 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet, bekam das volkseigene Gut Seehausen Gebäude und Ländereien übertragen. Die Kommende verschwand in der Bedeutungslosigkeit und musste in den DDR-Jahrzehnten gravierende Substanzverluste hinnehmen. Große Teile der Hofanlage verschwanden durch Abriss in den 1980er Jahren, der Rest verfiel. Als Elisabeth und Walter Kremer 1995 das alte Gut in der Magdeburger Börde entdeckten, lag es versteckt hinter hohen Mauern und einem halb verfallenen Portal. Sein Schicksal schien besiegelt. Die jungen Landwirte aber sahen die Schönheit der verlebten Fassaden, kauften den desolaten Hof und begannen, ein Gebäude nach dem anderen wieder aufzubauen. Mit Erfolg: Die alte Kommende ist aus Ruinen wieder auferstanden und das Dorf Bergen gewann seine Seele zurück. Weihnachten 1999 läutete wieder die alte Gutsglocke, die die Kremers im Magazin des Ummendorfer Museums ausfindig gemacht hatten. Mit der maßgeblichen Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und mit Mitteln aus dem Dorferneuerungsprogramm konnte mit Fleiß in liebevoller Kleinarbeit ein Stück Identität in der Region aufleben. Die wesentliche kulturhistorischen Bedeutung wird unterstrichen durch die Listung der Kommende Bergen im Dehio-Handbuch (Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). Die Bergener Kapelle besticht durch ihre Klarheit und beherbergt auch an ihrer Nordseite zwei Steinfiguren aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, die wohl Maria und Christus, als Rest einer mittelalterlichen Abbildung des Jüngsten Gerichts, darstellen. Kommende Bergen Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Besichtigungen nach Voranmeldung! Familie Kremer 39164 Stadt Wanzleben - Börde An der Kommende 46 Telefon 039293-5204 www.kommende-bergen.de • Interessante Ausstellung zur Baugeschichte und Historie in der Kapelle der Kommende Bergen • Der große Taubenturm zeugt von der Stattlichkeit und Wirtschaftlichkeit des Hofes - der Reichtum wurde stets an der Größe des Taubenturmes gemessen • Evangelische Kirche St. Petri in Groß Rodensleben Weitere Ausflugstipps: ➤ Telegrafenlinie Berlin - Koblenz Station Ampfurth ➤ Das „beste Speiseeis der Börde” in Schermcke ➤ Zuckermuseum Klein Wanzleben ➤ Freibad Zuckerdorf Klein Wanzleben Ein Kleinod auf dem Land: Kommende Bergen 87 32 In der ehemaligen „Cabriokirche” predigt der Fuchs den Gänsen Erlebnispunkt St. Laurentius Seehausen /Börde Direkt an der Straße der Romanik Paulskirche Seehausen Busverbindungen Richtung Magdeburg ZOB, Haldensleben ZOB und Oschersleben • Schullandheim und Jugendherberge Eggenstedt • Landgasthof „Hopfengarten” • Pension Seehausen • Landgasthof „Hopfengarten” • Burg Wanzleben wenige Kilometer (Eggenstedt entfernt: • Aller-Radweg • Aller-Harzradweg • Wanzleben • Seehausen 88 stammt aus dem Jahr 1320. Die Allegorie gibt es im Von Wanzleben aus am Waldesrand in Richtung NordAltdeutschen ebenso wie in anderen europäischen west auf der Bundesstraße 246a erreicht man SeeSprachen und mahnt zur Wachsamkeit. hausen. Der idyllisch gelegene Ort erhielt seinen NaDie Kirche wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg ummen durch den See, an den sich das Wohngebiet angestaltet. Weitere Änderungen gab es im 19. Jahrhunschmiegt. Auf der anderen Seite erstreckt sich das grüdert, was einige Schönheiten verdeckte. Das Kirchenne Gebiet des Hohen Holzes, dem einzigen größeren schiff ist eine architektonische Besonderheit, ist es auf Waldgebiet in der westlichen Börde. Der Ort entstand dem Fundament doch breiter als lang. Nachgesetzt durch den Zusammenschluss von Nordendorf und wird der Fenster-Lichtkranz zwischen Dach und SchiffSeehusen, und so gehören gleich zwei wunderbare mauer, auch die Fenster sollen erneuert werden, die Kirchen zur Gemeinde. Die Paulskirche, um 1000 entaus der Zeit der Gotik stammen. standen, 1148 erstmals erwähnt, Zu jener Zeit wurde Seehausen ist die älteste Kirche der Börde und bereits als Stadt bezeichnet (urgehört zur Straße der Romanik. Sie kundlich 1197), auch wenn erst ist bis heute unversehrt erhalten. 1695 offiziell das Stadtrecht ver1326 wurde St. Laurentius in einer liehen worden ist. Erstmals erSchenkungsurkunde erstmals als wähnt wurde der Ort lange Zeit Kirche erwähnt. Vorher gibt es Hindavor: 966. Rund 870 Jahre später weise auf eine Laurentiuskapelle entstand hier eine der ersten Zu(um 955) bzw. um 1206 eine Kackerfabriken Deutschlands. pelle Laurentii in Zusammenhang Wer am Ortsausgang von Seehaumit dem angrenzenden Friedhof. sen in Richtung Eggenstedt und Der Kirchturm wie er sich heute Eilsleben ein wenig bergauf wanpräsentiert wurde im Jahre 1511 dert, gelangt zum „Götterstein von vollendet. Das Kirchenschiff hatte Seehausen“, auch Langer Stein geüber 40 Jahre kein Dach. Nichtsnannt. Er steht auf einer Anhöhe destotrotz fanden regelmäßig Mesetwas abseits vom Weg. Der rund sen und andere Veranstaltungen 2,40 Meter aus der Erde ragende statt. Was zum einen nicht einfach Menhir ist der nördlichste in zu organisieren ist, zum anderen Deutschland und hat eine besonlitt der Bau unter den WitterungsSeehäuser Warte ders schöne Gestaltung. Auffällig einflüssen. Auch wenn es das Ensind reliefartige Ornamente mit eide des „Cabrios“ bedeutet: Durch nem Kreis, einem breitem Beil mit Stiel und einer Fördergelder und zahlreiche Spenden hat eine neue Schärpe. Der Gedenkstein markiert eine ehemalige Überdachung begonnen. Ein wichtiger Schritt zum ErBegräbnisstätte, was archäologische Untersuchungen halt dieses Kleinodes und seinen künstlerischen Hinbestätigten. Eingeritzte Motive sind an Menhiren in terlassenschaften. Dazu gehören die Reste einer auDeutschland äußerst selten. Dieser ist zudem recht gut ßergewöhnlichen Deckenmalerei. Besonderer Hinguerhalten. Andere seiner Qualität wurden vorsichtshalcker ist die Glockenwand, an der ein Fuchs den Gänber ins Museum gebracht. sen eine Predigt hält. Die humorvolle Ritzillustration St. Laurentius Seehausen In Richtung Eilsleben steht kurz hinter dem Ortsausgang ein ehemaliger Wachturm. Die Seehäuser Warte wurde um 1500 gebaut und ist sehr gut erhalten. Sie ist 13 Meter hoch und war Teil der Grenzsicherung des Erzbistums Magdeburg. Der Zutritt war durch den in vier Metern Höhe befindlichen Eingang erschwert. Weitere historische Bauten sind der Panneturm und der Schneiderturm am Marktplatz. Letzterer war einst nicht nur ein Wachepunkt, sondern wurde später auch als Gefängnis genutzt. Beide Türme sind steinerne Zeitzeugen der ehemaligen Stadtbefestigung. Ganz in der Nähe befinden sich zudem Quellbäche. So entspringt an der Nordseite des Hohen Holzes die Aller, die bei Wolfsburg in den Allersee fließt und später u. a. in die Weser mündet und deren wasserreichster Zufluss ist. St. Laurentius Kirche Seehausen Evangelisches Pfarramt Seehausen Pfarrer Thomas Seiler Telefon: 039407-425 [email protected] Verborgene Schätze an der Straße der Romanik • Das Wappen Seehausens zeigt den Schutzpatron des Erzstiftes Magdeburg, den Ritter St. Mauritius, als Schildhalter des eigentlichen Wappens mit einer „Seeblume” im Schilde. Weitere Ausflugstipps: ➤ Landschaftsschutzgebiete um Seehausen: Hohes Holz und Saures Holz ➤ Bördemuseum Ummendorf ➤ Zuckerdorf Klein Wanzleben 89 33 Auf den Spuren von Erzbischof, Zisterzienserinnen und Nathusius Erlebnispunkt Kloster Meyendorf 3,1 Kilometer von der Straße der Romanik Paulskirche in Seehausen entfernt • Mit dem Bus 602 kann man direkt vom ZOB Magdeburg nach Meyendorf fahren oder vom Bahnhof Wanzleben aus mit dem Börde-Bus in Richtung Seehausen. • Schullandheim und Jugendherberge Eggenstedt • Hotel Burg Wanzleben • Hotel „Casino“ Klein Wanzleben • Hotel - Pension „Hopfengarten“ in Seehausen • Hotel „Casino“ Klein Wanzleben • Hotel Burg Wanzleben • Zum Osterberg Bottmersdorf • Börderadweg • Aller-Harz-Radweg • Wanzleben • Seehausen 90 Der Magdeburger Erzbischof Ludolf soll 1192 Meyendorf in einer Schenkungsurkunde erwähnt haben. Und es war ebenfalls Ludolf, der 1200 vermutlich als Erster im Deutschen Reich dem Deutschen Orden ein Stück Land für ein Hospital zur Armen- und Krankenpflege im westlichen Teil von Halle an der Saale stiftete und damit zur Ersterwähnung Meyendorfs dem Ort vielleicht eine Bestimmung für die Gegenwart geben sollte. Denn heute werden hier pflegebedürftige Menschen betreut. Zunächst war Meyendorf im Mittelalter allerdings ein Bauerndorf und Sitz der gleichnamigen adeligen Familie. Schließlich stifteten die Brüder Heinrich von Gronenberg, Probst und Kantor des Erzstiftes Magdeburg und Ritter Gebhard dort 1267 ein Zisterzienserinnen-Kloster. Das Dorf selbst stand fortan hinter der Bedeutung des Klosters zurück. Durch Erwerb und Schenkungen erlangte das Kloster allerdings bald Ansehen und Wohlstand. Erst ein Großbrand im Jahr 1610 und der folgende 30-jährige Krieg richteten weitgehende Schäden an, die über viele Jahrzehnte dorf’schen Betrieb und beginnt 1852 mit der Zucht von Rindern und Pferden. Während der Zeit der deutschen Teilung erhält die alte Klosteranlage ihre heutige Bestimmung. Es wird ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet. Nach 1990 erfolgte eine umfassende Renovierung und seither ist die Kloster Meyendorf Betreuungszentrum GmbH Eigentümerin und Trägerin der Einrichtung, in der pflegebedürftige Menschen ein Zuhause haben. Der angrenzende Teich im Landschaftspark wird heute zur Fischaufzucht genutzt und der schöne Park ist noch immer ein beliebter Ort zum Spazieren. Im „Klostercafé“, direkt am Teich, können die Bewohner von Kloster Meyendorf, deren Angehörige und Besucher der Anlage Kaffee trinken und Kuchen essen. Im Sommer lädt die Terrasse zum Entspannen ein. Das renovierte, historische Kleinod mit seinem schönen Landschaftspark ist jederzeit eine spannende Entdeckungsreise wert. Kloster Meyendorf Betreuungszentrum GmbH Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Klosterstraße 2 39164 Stadt Wanzleben - Börde / OT Meyendorf Telefon: 039407-93680 www.kloster-meyendorf.de Öffnungszeiten „Klostercafé”: Mittwoch - Sonntag: 13:00 bis 17:00 Uhr • Kloster Meyendorf liegt zwischen Remkersleben und Seehausen. Man erreicht den Ort über Wanzleben auf der Bundestraße 246a. • Meyendorf grenzt unmittelbar an das hügelige Waldgebiet „Hohes Holz“ inmitten der Börde. Im acht Kilometer entfernten Eggenstedt beginnt der Aller-Harz-Radwanderweg, kurz AHR genannt. Hier entspringt die südlichste der Allerquellen. • Mit der Paulskirche im benachbarten Seehausen ist Kloster Meyendorf nur einen Katzensprung von einer offiziellen Station der Straße der Romanik entfernt. Eine weitere Sehenswürdigkeit in Seehausen ist die evangelische Kirche St. Laurentius. am Kloster sichtbar blieben. Auch die Klosterkirche wurde dabei zerstört. Erst der Äbtissin Theresia Henkel gelang es, dem Kloster einen neuen Aufschwung zu schenken. Unter ihr wurde 1720 beispielsweise die barocke Klosterkirche St. Andreas und Maria errichtet. Die mehr als 500-jährige Kloster-Geschichte findet allerdings mit der fortschreitenden Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts ein Ende. Der Magdeburger Kaufmann Johann Gottlob Nathusius erwirbt 1830 die Anlage. Aus den Wirtschaftsund Klostergebäuden wurde nun ein modern geführter Gutsbetrieb. Schon wie in Hundisburg legten Nathusius und seine Nachkommen einen großen Landschaftspark an. Die heute denkmal- und naturgeschützte Parkanlage gehört zu den schönen historischen Gärten Deutschlands. Sie verbindet Meyendorf mit dem Ortsteil Remkersleben. 1835 übernimmt August Engelhard von Nathusius den Meyen- Das Kloster Meyendorf ist heute ein Betreuungszentrum 91 34 Das Streben nach Höhe und Bestnoten für Fischerdorf Erlebnispunkt Klein Germersleben 7 Kilometer von der Straße der Romanik Burg Wanzleben entfernt Busverbindungen nach Wanzleben und Oschersleben Gasthof „Zum Osterberg” Bottmersdorf • Hotel Burg Wanzleben • Pension „Zum Pfingstberg" Klein Wanzleben • Hotel - Restaurant „Casino” Klein Wanzlebenen • Gasthof „Zum Osterberg” Bottmersdorf • „Blumenberger Krug” Blumenberg • Gaststätte „Frühlings Bauernstübl” Schwaneberg • „Weißer Schwan” Langenweddingen • Boderadweg in Groß Germersleben • Seehausen • Wanzleben 92 Wenn es kurz vor den Schulferien im Sommer und Winter Zensuren hagelt, denken die wenigsten an den Verursacher dieser Noten. Das noch heute angewendete Zensurensystem verdanken wir Schulreformer Gotthilf Sebastian Rötger (1749-1831). Dass dieser im Bördeort Klein Germersleben das Licht der Welt erblickte, wissen die wenigsten. Als Sohn des Sebastian Peter Rötger, Pastor in Klein Germersleben, und der Margarethe Christine Rötger, Tochter des Rektors der Magdeburger Domschule, verbrachte er hier im Pfarrhaus des Ortes die ersten Jahre seines Lebens. Daran erinnert noch heute eine Gedenktafel. In den Räumen des Fachwerkhauses aus dem 17. Jahrhundert finden Besucher eine Dauerausstellung zum Wirken des Gelehrten. Ein extra eingerichtetes Kabinett vermittelt Wissenswertes über Gotthilf Sebastian Rötger sowie zur Geschichte des Ortes. Im Ort selbst wurde 2014 ein Gedenkstein zu Ehren Rötgers aufgestellt. Die Ortseingangsschilder verkünden schon den Ruf Klein Germersleben als ehemaliges Fischerdorf und den Geburtsort des „Vater Rötger“. Gotthilf Sebastian Rötger wirkte für lange Zeit seit seiner Wahl 1779 im Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg als Propst. Er reformierte in seiner Amtszeit das bisher bestehende Schulwesen. Rötger zweifelte nie an der Intelligenz von Kindern armer Leute und wollte auch diesen den Zugang zur Bildung ermöglichen. Er war zudem ein pädagogischer Praktiker mit außerordentlichen Fähigkeiten, der den Ruf der Klosterschule und seines Pädagogiums auch durch die schwierigen Zeiten der französischen Besetzung hindurch sicherte. Bemerkenswert sind auch die Umgestaltung des Unterrichts und der Erziehung mit der Einführung von Zensuren, der Einrichtung einer Maschinenkammer, einer Schülerbibliothek und eines Naturalienkabinetts. Auch gesellschaftlich engagierte sich Rötger – die Klosterbälle (seit 1780) und Kreuzhorstfeste (Exkursionen in das zum Kloster gehörige Landschaftsgebiet Kreuzhorst vor den Toren Magdeburgs) gehen auf ihn zurück. Der überaus beliebte und verehrte Pädagoge bekam schon zu Lebzeiten den Ehrennamen „Vater Rötger”. Zu seinem fünfzigjährigen Jubiläum als Pädagoge verlieh ihm die Universität Halle den Titel eines theologischen Ehrendoktors. Für seine Verdienste erhielt er kurz vor seinem Tode die silberne Bürgerkrone der Stadt Magdeburg. In späterer Zeit benannte die Stadt Magdeburg ihm zu Ehren eine Straße als Rötgerstraße. Klein Germersleben selbst lebte über Jahrhunderte vom Reichtum der Börde. Zuckerrüben sicherten dem Ort – erstmalig 937 als Lütgen Germersleve erwähnt – den Wohlstand. Sogar als Fischerdorf war der Ort bekannt: zwei Fischteiche in Senken ernährten in den Fastenzeiten die Bewohner. Dennoch blieben die Germersleber Einwohner stets fromm. 1636 entstand im 30-jährigen Krieg bei Klein Germersleben ein Feldlager, in dessen Folgen der gesamte Ort zerstört wurde – 16 Jahre wohnte kein Mensch mehr hier. Die zerstörte Kirche mit romanischen Ursprüngen bauten Anwohner erst 1652 wieder auf. Sie war auch die Taufkirche von Gotthilf Sebastian Rötger, dessen Familie schon 1660 einen Taufstein stiftete. Ende des 19. Jahrhunderts errichteten die Germersleber eine neue Kirche im neugotischen Stil. Die Mauern der alten Kirche umgrenzen noch heute das Kirchengelände. Der neue „Zuckerdom” sollte vom Reichtum der Bürger zeugen – er hat einen sehr hohen, quadratischen Westturm. Vier kleine Türme krönen neben dem Helm seine Spitze. Ursprünglich sollte der Turm zu den höchsten der Region zählen. Mehr als 60 Meter Höhe hatte er schon in der Bauphase (von 1899 bis 1902) erreicht, als ein gewaltiger Sturm dem Streben nach Höhe ein jähes Ende setzte. Trotzdem zählt die Kirche St. Aegidie mit ihrer Höhe von 54,5 Metern zu den imposantesten Bauwerken in der Börde. Das fünfjochige Schiff und der eingezogene Chorraum sind kreuzrippengewölbt. Im Mittelfenster des Chores sieht man die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Ab 1980 verhinderten Dachschäden die weitere Nutzung als Gotteshaus, der Abriss war geplant, das Inventar schon „verscherbelt”. 1988 erst kam der Sinneswandel und die Sanierung des Daches begann. Den Taufstein konnte man aus einem Kohlehaufen bergen und das Innenleben der Kirche wird liebevoll und detailliert restauriert. Dass die Kirche noch heute so prachtvoll steht, verdanken die Klein Germersleber Pfarrer i. R. Peter Telschow und vielen Helfern und Spendern, die den Erhalt der Kirche St. Aegidie sichern. Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Ansprechpartner: Hans-Walter Franke, Telefon: 039209-2352 oder Andreas Gießmann, Telefon: 039209-53959 • Klein Germersleben ist Ortsteil der Stadt Wanzleben - Börde und gehört zur Ortschaft Bottmersdorf und liegt am westlichen Rand der Magdeburger Börde, südwestlich der Landeshauptstadt. Bottmersdorf gehörte früher zum I. Distrikt des ehemaligen „Magdeburgischen Holzkreises". • Beliebtes Fotomotiv Klein Germerslebens neben der Kirche St. Aegidie ist die Paltrockmühle. Sie ist seit 1982 in Privatbesitz und die einzige Paltrockmühle mit einem funktionstüchtigen Ventikanten-Flügelkreuz. Sie wurde ursprünglich als Bockwindmühle 1848 in Seehausen konzipiertund ist jährlich Pfingstmontag zu besichtigen. Weitere Ausflugstipps: ➤ Das Spaßbad im Ortsteil Wanzleben ➤ Badeanstalt „Ostende” Langenweddingen ➤ Freibad Altenweddingen ➤ Freibad Zuckerdorf Klein Wanzleben Einweihung des Genksteins zu Ehren Röttgers im Jahr 2014 93 35 Beflügelte Engelsgesichter im beeindruckenden Dom auf dem Lande Erlebnispunkt Langenweddingen 10 Kilometer von der Straße der Romanik Burg Wanzleben Bahnstationen Osterweddingen und Langenweddingen Busverbindungen nach Magdeburg ZOB Schwaneberg, Osterweddingen, Langenweddingen, Wanzleben • Hotel-Pension „Magdeburger Börde” Sülzetal • Landhotel „Schwarzer Adler” Osterweddingen • „Ilonas Pension” Langenweddingen • „Zum Weinberg” in Sülldorf • „Zatto´s Bierstube” in Osterweddingen • „Schäfer´s Brot und Kuchenspezialitäten” Osterweddingen • „Weißer Schwan” in Langenweddingen • Magdeburg 94 Der „Dom auf dem Lande“ ist eine Besonderheit in Langenweddingen. Freilich kann er trotz 36 Metern Höhe vom Ausmaß nicht mit dem in Magdeburg oder anderen großen Städten mithalten, doch bekommt ein Kirchenhaus diesen Titel für architektonische oder künstlerische Besonderheiten. Die zeigen sich bereits beim Betreten des historischen Gemäuers. Sofort im Blick ist die großflächige hölzerne Altarwand, die das Kirchenschiff in Höhe und Breite ausfüllt, mit vergoldeten Säulen, Figuren, Verzierungen. An der rechten Seite ist Namenspatron St. Georg Wache zu entdecken, auf der linken eine weitere Berühmtheit: der heilige Mauritius in Rüstung mit Schild und Lanze, der Schutzpatron des Magdeburger Domes. Die Magdeburg-Verbindung ist kein Zufall, gehörte das Langenweddinger Gotteshaus doch einst zum hiesigen Moritzkloster – ein Geschenk von Otto I. vom 29. Juli 946. Damals wurde der Ort noch Westerwattinge genannt. Zu Langenweddingen gewandelt wurde der Name wohl im 15. Jahrhundert wegen der lang gestreckten Gestaltung des Dorfes, verbunden mit dem altgermanischen Wort Weddingen für Rechtsprechung. Die fand im Ortsinneren auf dem öffentlichen Platz statt. Heute steht dort noch der Lutherstein. Er erinnert an an die Reformation, vor dem heutigen Bürgerhaus. Den Bewohnern brachte der fruchtbare Boden der Börde bereits im 10. Jahrhundert einigen Reichtum. Ei- nen Eindruck des einstigen Ausmaßes lassen die steinernen Zeitzeugen erahnen, wie die Toreinfahrten der ehemaligen Gehöfte und natürlich die Kirche. Das imposante Gebäude gibt Zeugnis einer Gemeinde, der daran gelegen war, Gott für den durch die gute Erde erworbenen Reichtum zu danken. Im Jahre 1703 wurde sie auf den Ruinen, der im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigten Vorgängerkirche erbaut. Von dieser zeugt nur noch der 36 m hohe Turm aus dem 13. Jahrhundert. Neben „recyceltem“ Baumaterial der Vorgängerkirche und einer weiteren ehemals in Langenweddingen vorhandenen Kirche entstand ein neues Kirchengebäude. Ihre Innenausstattung ganz im Stile des Barock erhält das Gebäude 1710. Dazu gehört auch ein reich verzierter Kanzelkorb, eine umlaufende ebenso reich verzierte Empore, so wie das Gehäuse der Orgel. Diese wurde wohl auch 1710 eingebracht, ist aber bis heute so oft umgebaut worden, so dass der ursprüngliche Orgelbaumeister nicht mehr erkennbar ist. 1916 wurden die im Jahre 1585 gegossenen Glocken zu Kriegszwecken eingeschmolzen und 1925 durch Stahlglocken ersetzt. Zu DDR-Zeiten mühten sich die Pfarrer und Gemeindekirchenräte um den Erhalt, es konnten aber lange nicht alle Schäden behoben werden. 1995 wurde mit den grundlegenden Erhaltungsmaßnahmen begonnen, ermöglicht durch Fördermittel. 2001 begann dann die Gesamtsanierung mit Unterstützung der „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“, der Kirchbaustiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland, des Landes Sachsen-Anhalt, der Oetker-Stiftung, dem Evangelischen Kirchenkreis Egeln, der Kirchengemeinde Langenweddingen und vielen Einzelspendern aus nah und fern. 2011 waren die Arbeiten abgeschlossen und heute wird die Ev. Kirche St. Georg der Bezeichnung „Dom auf dem Lande“ wieder gerecht. Sie wird nicht nur für Gottesdienste genutzt, sondern steht für vielerlei kulturelle Veranstaltungen zu Verfügung. Besonders werden Veranstaltungen geschätzt, bei denen auch die Orgel erklingt. Sankt-Georg-Kirche Langenweddingen Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Pfarrer Raimund Müller-Busse Kirchtor 25 39171 Sülzetal / Langenweddingen Telefon: 039205-69286 Mobil: 0171-7380882 • Traurige Berühmtheit bekam der Ort durch ein schweres Zugunglück. Am 6. Juli 1967 kollidierte an einem Bahnübergang ein Personenzug mit einem Tanklaster, der explodierte. 94 Menschen kamen ums Leben, überwiegend Kinder auf der Reise in die Ferien. • Ein Spaziergang im Langenweddinger Park ist ein lohnendes Ziel. Weitere Ausflugstipps: ➤ Grüne Zitadelle zu Magdeburg - Friedensreich Hundertwassers letztes Projekt ➤ Badeanstalt „Ostende” Langenweddingen ➤ Freibad Altenweddingen 95 36 Reichtum der Tauben, barocke Rosen und der Zauber des alten Klosters Erlebnispunkt Osterweddingen 17 Kilometer von der Straße der Romanik Burg Wanzleben Bahnverbindung HEX Busverbindungen nach Magdeburg ZOB • Landhotel „Schwarzer Adler” Osterweddingen • Hotel-Pension „Magdeburger Börde” Sülzetal • „Ilonas Pension” Langenweddingen • „Zum Weinberg” in Sülldorf • „Zatto´s Bierstube” in Osterweddingen • „Schäfer´s Brot und Kuchenspezialitäten” Osterweddingen • „Weißer Schwan” in Langenweddingen • Altenweddingen 96 Bei einer Fahrt auf der Straße der Romanik trifft man immer wieder auf die für diese Gegend charakteristischen Bördedörfer. Einer dieser Vertreter, ein wenig abseits der Straße, ist Osterweddingen im schönen Sülzetal. Die Gründung des Ortes lässt sich nicht genau datieren, aber Überreste einer Pfahlbausiedlung beweisen, dass sie sehr früh begann. Die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 937 datiert, als Kaiser Otto I. dem damaligen Kloster ausgedehnte Ländereien, darunter auch „Osteruuattinga”, zum Geschenk machte. Osterweddingen wurde bald zum wichtigsten Besitz des Klosters und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Heute hat sich Osterweddingen, neben seiner landwirtschaftlichen Bedeutung, zu einem modernen Industriestandort entwickelt. Doch wer genau hinschaut, kann immer noch die Zeugen des einstigen Reichtums und der bäuerlich geprägten Vergangenheit entdecken. Eine der Sehenswürdigkeit des Ortes ist sicherlich die alte Dorfkirche. Erstmals 1321 erwähnt, aber wahrscheinlich schon viel früher erbaut, erwarten den Besucher im inneren einige prächtige barocke Schnitzereien. Und am Giebel der Sakristei erinnert das Wappen des Klosters Berge zu Magdeburg an die bedeu- tungsvolle Vergangenheit des Ortes. Mönche, die nicht zum Domstift gehörten, fanden im einstigen Kloster Unterschlupft. Es entstand um das Jahr 950. Erstmals urkundlich erwähnt wird es 965. Spätestens 1363 wurde der Name Kloster Berge geprägt, wegen der etwas höheren Lage des Baus. Seine Geschichte ist mit einigem Auf und Ab verbunden, mit Segen und Katastrophen. So gab es 1017 den ersten großen Brand, 1525 gar stürmten und plünderten in der aufregenden Zeit der Reformation etwa 200 Magdeburger Bürger die Anlage vor den Toren der Stadt. Auch im 30jährigen Krieg wurde sie arg gebeutelt. Mit Napoleon kam der endgültige Niedergang und letztlich der Abriss 1813. Weitere Zeugen der Vergangenheit sind zum Beispiel die drei Taubentürme, welche mehr als 250 Jahre alt sind. Einer dieser Türme ist auf dem Grundstück des Landhotel „Schwarzer Adler” zu finden, sogar in Verbindung mit einer Taubenwand, was auch früher schon sehr selten war. Das Landhotel erstreckt sich über insgesamt drei Höfe und Gärten und nutzt geschickt die bestehende historische Architektur der Bauernhöfe. Im Jahr 1993 wurde der damalige „Ausspann“, der alte Dorfkrug von 1734, gemeinsam mit einem angrenzenden Vier-Seiten-Hof zu einem komfortablen Hotel und Restaurant umgebaut. Die Betreiberfamilie verstand es, die klassischen Vier-Seiten-Höfe vollständig zu erhalten, und so finden sich auf der gesamten Anlage immer wieder raffinierte Ecken mit Bauern- und Barockgarten und viele Räumlichkeiten, die zum Verweilen und Entspannen einladen. Einmal im Jahr, zur Zuckerrübenkampagne, wird im Rahmen der Süßen Tour eine Reise auf den Spuren des „Weißen Goldes“ veranstaltet. Hier kann man auf anschauliche Weise an weiteren Stationen die Bedeutung des Zuckerrübenanbaus und der sich daraus entwickelnden Industrie erleben. Natürlich gibt es auch in der Umgebung des Dorfes lohnende Ausflugsziele, allem voran das Naturschutzgebiet „Sülzetal”. Dieses ist nur zwei Kilometer entfernt und wunderbar mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen. Hier erwartet Sie eine der größten und wertvollsten Binnenlandsalzstellen Deutschlands, mit besonderer Flora und Fauna. Aber auch die Naturschutzgebiete „Großer Bruch”, ein ehemaliges Sumpf- und Moorgebiet sowie das „Hohe Holz” mit seinem umfangreichen Baum- und Pflanzenbestand, laden den Besucher zum Spazieren und Verweilen ein. Ein Abstecher von der Straße der Romanik lohnt also auf jeden Fall, viele kleine und Große Schätze warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden! Landhotel Schwarzer Adler Alte Dorfstraße 2 39171 Sülzetal / Osterweddingen Telefon: 039205-6520 Verborgene Schätze an der Straße der Romanik [email protected] • Osterweddinger Bockwindmühle - die letzte ihrer Art im Sülzetal • alljährlich findet an den Pfingstfeiertagen ein großes Heimatfest statt • Kirche mit mittelalterlichem Querturm Weitere Ausflugstipps: ➤ Grüne Zitadelle zu Magdeburg - Friedensreich Hundertwassers letztes Projekt ➤ Badeanstalt „Ostende” Langenweddingen ➤ Freibad Altenweddingen 97 37 Das süße Glück des Salzes im blau-roten Blütenmeer Erlebnispunkt Sülldorf 17 km von der Straße der Romanik Burg Wanzleben Bahnstationen Osterweddingen und Langenweddingen Busverbindungen nach Magdeburg ZOB Schwaneberg, Osterweddingen, Langenweddingen, Wanzleben • Hotel-Pension „Magdeburger Börde” Sülzetal • Landhotel „Schwarzer Adler” Osterweddingen • „Ilonas Pension” Langenweddingen • „Zum Weinberg” in Sülldorf • „Zatto´s Bierstube” in Osterweddingen • „Schäfer´s Brot und Kuchenspezialitäten” Osterweddingen • „Weißer Schwan” in Langenweddingen • Altenweddingen 98 Es ist nicht umsonst das berühmte „Salz in der Suppe“, das dem Leben die besondere Note gibt. Salz gilt von altersher als Kostbarkeit. In Sachsen-Anhalt gibt es viele, gut ausgebildeten Salzlandstellen. Zu den interessantesten und größten Flächen gehören die Salzfelder bei Sülldorf mit noch sprudelnder Salzquelle. Die Salzfelder wurden zum Naturschutzgebiet erklärt, bringt die geologische Gegebenheit doch auch besondere Tiere und Pflanzen hervor. Dazu gehört beispielsweise der Salzlaufkäfer, der ansonsten nur an Meeresküsten vorkommt, wie dem Kaspischen oder Schwarzen Meer. Ihn zu entdecken, muss man genau hinsehen, ist der Wicht doch nur um die sechs Millimeter groß. Die interessierten Besucher erhalten Auskunft auf Informationstafeln, die an einem zwei Kilometer langen Naturlehrpfad aufgestellt worden sind. Ein besonders schöner Anblick bietet sich übrigens im Spätsommer zur Salzblüte, wenn das Areal bläulich und rot schimmert. Prägnant sind dann die Salzasternblüten und die Vorkommen der Queller, auch Meeresspargel genannt. Krönung ist das Salzblütenfest im September. Das Bördeland ist heutzutage vor allem für seine süße Seite bekannt, doch die salzige hat eine viel längere Tradition. Die Zuckerindustrie in der Region entstand um 1800. Der Ort Sülldorf jedoch erhielt seinen Namen durch die vorhandenen Salzquellen und wurde erwähnt erstmals 937 als Soltdorp. Mit dem Recht zur Salzgewinnung wurde 1299 die erste Salzgenossenschaft gegründet. Es gab bis zu zehn Siedehäuser in den Folgejahren, was eine Größe darstellte. Ausgerechnet der Preußenkönig allerdings beendete die Salzgewinnung am Ort: Friedrich Wilhelm I. kaufte das Recht zu Salzgewinnung ab, das war um 1726. Fortan durfte lediglich die Sole verwendet werden, dies jedoch nicht weniger erfolgreich – die salzige Lösung wurde als hervorragende Quelle zur Erholung entdeckt. Das erste Solebad für Kurgäste wurde 1820 eröffnet, weitere folgten. Die Bedeutung des Salzes wurde im Wappen des Ortes verewigt, mit drei blauen Salzasternblüten, offiziell genehmigt 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg. Die zudem enthaltenen gekreuzten Salzhaken entstammen dem historischen Wappen der Berndes aus dem 15. Jahrhundert. Die Familie besaß bedeutende Salzgewinnungsgewerke. Zeichen der Bedeutsamkeit der Familie ist ihr Wappen auf dem Eingangstor zum Kirchhof. Erinnerungen bieten lebensgroße Epitaphien betender Menschen an der Kirchhofmauer, die sich zumeist auf Berndes' Familienmitglieder beziehen. Ein Blickfang ist bereits der Torbogen, durch den man in den Innenhof der Kirche St. Martin gelangt. Ihr Ursprung liegt in der Spätromanik. Auffällig sind ihre Segmentbogenfenster, die bei einem Umbau Anfang 1700 eingefügt worden sind. Aus dieser Zeit stammen zudem die Sakristei und der Chor, der übrigens etwas niedriger ist als das Kirchenschiff. Quer zu diesem steht der Kirchturm. Auffällig ist die steile Holztonne an der Decke. Auf der nördlichen Seite befindet sich noch die Herrschaftsempore. Eine besondere Betrachtung lohnt der hölzerne Kanzelalter mit Reliefs von Evangelisten und reicher Ornamentik vom Beginn des 17. Jahrhunderts. Das älteste Stück ist der Taufstein aus Sandstein, datiert mit 1577. Unweit davon entdecken Spaziergänger im Park weitere steinerne Zeugen der Ortsverbundenheit mit einer prominenten Familie: das Denkmal für die von Angern, die sogenannten „Salzbarone”. Ihre Tradition geht ins Jahr 1160 zurück, in dem erstmals urkundlich Theodoricus de Angeren erwähnt wird. Zu seinen Nachkommen zählte Kuno von Angern, der sich 1388 im Erzstift Magdeburg niederließ. Ihm folgten Familienmitglieder als Ministeriale der Erzbischöfe. Heinrich von Angern war ab 1387 Domherr, Dietrich von Angern Dekan des Kollegiatstifts St. Nikolaus in Stendal (um 1450), Ludolph von Angern preußischer Staatsund Finanzminister (ab 1757). Die Salzstellen bei Sülldorf Kirche St. Martin Pfarrer Raimund Müller-Busse Kirchtor 25 39171 Sülzetal / Langenweddingen Telefon: 039205-69286 Mobil: 0171-7380882 Verborgene Schätze an der Straße der Romanik • Geplant ist eine neue touristische Besonderheit: die Salzige Tour mit Salzbergwerk, Gradierwerken, Ausstellungen • Das Naturschutzgebiet „Salzstellen bei Sülldorf“ zeigt sich besonders schön in den Monaten August und September zur Salzblüte. Dann feiern die Sülldorfer Salzblütenfest. • Die Untere Naturschutzbehörde Wanzleben hat 1991 bescheinigt, dass sich „bei Sülldorf der größte Binnensalzstellenkomplex Deutschlands von höchster Schutzwürdigkeit befindet“. • Tradition hat die Schalmeienkapelle Sülldorf 1964 e. V., mehrfach Gewinnerin der Landesmeisterschaften und Deutscher Meister. Weitere Ausflugstipps: ➤ Denkmal der Familie von Angern auf dem Weinberg ➤ Zuckermuseum Klein Wanzleben ➤ Gradierwerk Schönebeck-Salzelmen ➤ Tierpark Bierer Berg St. Martin Sülldorf 99 38 „Verkehrte Welt“ in Welsleben oder das Geheimnis um St. Pankratius Erlebnispunkt St. Pankratius Welsleben 15 Kilometer von der Straße der Romanik entfernt Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg • Welsleben kann man mit der Buslinie 133 vom Schönebecker (Elbe) Busbahnhof aus anfahren oder mit der Buslinie 134 aus Calbe (Saale) oder vom ZOB Magdeburg aus. • Pension A. Stöhr in Welsleben • Hotel Sleep & Go in Schönebeck (Elbe) • Hotel am Kurpark in Schönebeck (Elbe) • Eiscafé & Bistro „Brauckmann“ Welsleben (täglich geöffnet, Eis & Kuchen aus eigener Herstellung) • Hotel am Kurpark in Schönebeck (Elbe) • Hotel Domicil Schönebeck • WELTRAD Restaurant Schönebeck • Schönebeck 100 Wenn das Leben nicht den üblichen Regeln folgt, schaut man gemeinhin auf eine „verkehrte Welt“. Die Entstehung solcher Ungewöhnlichkeiten liegt oft im Verborgenen. Die Dorfkirche St. Pankratius in Welsleben gibt solche Rätsel auf und aufgrund der Anordnung ihrer Baukörper ist der Sakralbau aus dem Mittelalter weit und breit einzigartig. Entgegen der Bauweise von Kirchen zeigt ihr Turm nämlich gen Osten und nicht wie gewohnt nach Westen. Warum der Turm im Osten nicht im Westen errichtet wurde, konnte bisher nicht eindeutig erklärt werden. Fachleute vermuten einen unsicheren Baugrund im Westen, der dem einstigen Baumeister für die Masse des Turmes vielleicht nicht tragfähig genug erschien. Doch die Deutung ist letztlich nicht beweisbar und so bleibt St. Pankratius in der rund 1.800 Seelengemeinde nahe Schönebeck eine Besonderheit. Dass es sich bei der Kirche schon in den Ursprüngen um eine Anlage mit Ostquerturm gehandelt haben muss, ergibt sich aus zwei Baudetails. Sowohl der mittelalterliche Dachanschlag des Vorgängerbaus kann man an der Turmwestwand noch erkennen. In der Westwand findet sich nur der südliche Durchgang. Ansonsten ist die Wand ebenso unversehrt wie die Nordmauer. Als weiterer Beleg für die ursprüngliche Bauweise wird die Flucht der Nordwand des heutigen Schiffes gesehen, die mit dem Turm fluchtet, während die südliche über die Turmbreite vorspringt. Diese Anordnung legt die Vermutung nahe, dass beim Neubau des Schiffes Reste der mittelalterlichen Schiffsnordwand wieder verwendet wurden. Das Kirchenschiff wurde im barocken Stil 1671 an den „Wehrturm“ der Kirche angefügt. Möglicherweise liegt das Geheimnis des Baus auch tief in der Geschichte des Ortes begraben. Schließlich blickt Welsleben auf eine frühe urkundliche Erwähnung zurück. Im Jahre 826 und 853 berichten Schriften, dass Waldeslef oder Waldisleif mit anderen Orten der Magdeburger Gegend wie Westeros (Westerhüsen), Salbecke (Salbke) und Olva (Olvenstedt) einer Abtei an der Weser zugewiesen wurde. Der spätromanische Turm der Pfarrkirche St. Pankratius wurde bereits 1225 errichtet und man weiß, dass das Patronat der Kirche einst bei der Familie Esebeck und seit 1272 beim Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg lag. Ab 1413 war es beim Magdeburger Domkapitel. Aus dem Jahre 1612 ist auch der interessante Grabstein des Pastors Johann Starke, der sich in der Außenwand links neben dem Südeingang der Kirche befindet, erhalten geblieben. Dieser Grabstein stellt das Steinbild des Pastors Starke in Lebensgröße dar. Die Nordwand birgt ein Gemälde: „Christus und die Apostel“. Im Jahr 1849 gab es in Welsleben den sogenannten „Pastorenkrieg“: Die Einwohner des Ortes wollten ihren Pfarrer nicht ziehen lassen, da er ihnen in schweren Zeiten der Cholera ans Herz gewachsen war. Sie leisteten gegen die Versetzung Widerstand und bewaffneten sich. Erst der Einmarsch des 32. Magdeburger Infanterie-Regiment zeigte Wirkung – mit Militärgewalt konnte der Pfarrer den Ort verlassen. Übrigens weist Welsleben mehrere denkmalgeschützte Gebäude und bauliche Anlagen auf. In der vorläufigen Denkmalliste steht beispielsweise das Gebäude Lange Straße 37. Es besitzt einen Dachstuhl, der in seiner Form einmalig im Ort und in der Gegend ist. Der Taubenturm auf dem „Botheschen Grundstück“ wurde etwa zur Wende des 17. /18. Jahrhunderts gebaut. Verborgene Schätze an der Straße der Romanik St. Pankratius in Welsleben Gemeinde Bördeland / OT Welsleben Kirchstraße 8 39221 Bördeland Ansprechpartner Herr Korn Telefon: 039297-26141 [email protected] • Welsleben ist der nördlichste Ortsteil von Bördeland und liegt 15 Kilometer vom Zentrum der Landeshauptstadt Magdeburg sowie 7 Kilometer von Schönebeck (Elbe) entfernt und ist direkt über die Anschlusstelle 7 der A 14 oder die Bundesstraße 246a zu erreichen. • Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Mauer im Hundertwasser-Stil, die vom Welslebener Siefried Meyer zu 95 Prozent aus alten Materialien erbaut wurde. Viele Wohnhäuser, Stallanlagen, Einfriedungen, Tore und Torbögen sind in einer solchen Vielfalt vorhanden, dass sie wegen ihrer bauhistorischen Bedeutung von der unteren Denkmalbehörde unter Schutz gestellt sind. 101 e Sar r b en g ra H de R u be n b e 79,3 ünzber od 96,8 Bahrendorf Sülzgraben Stemmern Etgersleben e Altenweddingen raben le M K n 246a Schwaneberg eg M Gee s- B Ste bk e Ar Eh Ta Pa rab en te g La So m S H 81 Sarre Bo St Sc Abe Gro G ot Br St Kalbkebach Stimm ecke Sülldorf ßberg 103,7 Rö th op lsk fw Adamshöhe chenbe o O ss c h 114,5 314,8 P Vi Blo Da n Are K e n m rabe m ke i Waldfrieden D eß NSG „Hakel“ bach old n Pe ühlber rson enve rkeh 82,3 r 3 3 pla nt G Fli Flutg lte Ho er M h - b ac ck en ab be g au E Mar be gr pl. ge rö de Bl D Schicht g r. Bo St Grovesmühle Gr. Teich R Ehle . Gr Vorwerk er Emersleben eu N eb a 256,0 Eckertalwald 81,4 156,3 rg ek ßberg r. rs h o c ete shore ck g. h Asse ch Sa Mühlg Landgr. p er b e ep nb Runsted t. Ba c n ene be g Schimmer e nbe h r elle ber stedt. B erg e rg Rot teb ac h rtber g Sc h n e i b Stapelburg e 168,2 s ti e g b 187,1 lder Krug alg Ö rg mm Holte K G rg h debac Stid 180,8 Wa B Alte Bode 81,7 y be Hu rg enb alg e Abbenrode ke Schachtsee rg Wasserburg Zilly n be G Pau H Ha ac h Bu NSG „Herrenberg u. Vorberg im Huy“ rg Ma r 304,3 ke i r eh rk ve en on rs Pe K B 104,9 n er NSG „Seeburg“ en b e arte ck be e rr rg 166,9 rg g rebsber rdelsbe Mühlgr a Limbach Hon Limbach Huysburg Ziegelei lkber c igku he Sie ckg r. Käm Pf Röderhof Mönchhai Aue Waldrand Ka SCHWANEBECK . iberg 183,4 232,7 LSG „Huy“ nbg Kle Arbkethal affenbe hberg 272,0 g Ku rg OSTERWIECK erg Die Leaderregion Rund um den Huy liegt im nördlichen Teil des Landkreises Harz. Sie umfasst das fruchtbare Hügelland des ehemaligen Landkreises Halberstadt im nördlichen Harzvorland rund um die Höhenzüge des LÜTTGENRODE Huy-Neinstedt Wilhelmshall Huys und des Großen und Kleinen Fallsteins. Es ist eineWesteregeln stille Gegend, in der freundliche Menschen leben. 43 Huy Früher lebten fast alle von der reichen Landschaft, deren Böden bis heute eine sehr gute Landwirtschaft er81 79 Wolmirs244 KROPPEN-entwickelte sich ein reiches kulturelles Leben, von dem möglichen. Auf dieser Grundlage heute Schlösser Borne BERSSEL NIENHAGEN de leben 81 Börde-Hakel ZILLY STEDT Sonnenburg SARGSTEDT SCHAUEN HEYNBURG EGELN und Burgen, Parks und Gärten, Kirchen und Mühlen ebenso zeugen, wie eindrucksvolle Ortsbilder. ATHENSTEDT 81 Bod 47 KLOSTER AlleGRÖNINGEN e ASPENSTEDT Dörfer haben seit den 1990er Jahren an Dorferneuerungsverfahren teilgenommen. Immer wieder haGRÖNINGEN Tarthun ben sich die Menschen mit ihrer Zukunft und der ihres unmittelbaren Lebensraumes befasst. Neben der Groß Unseburg SCHAUENER ATZENDORF Quenstedt Landwirtschaft stehenDALLDORF heute an einigen Stellen hohe und leistungsstarke Windräder, die von dem Willen zeuRunstedt Odorf EMERSLEBEN HOLZ Abbenrode SCHACHDORF gen, auch in die Zukunft zu schauen. Die Nutzung von regenerativen Energien hat daher eine sehr große BeBördeaue DEESDORF KLEIN Wasserleben STRÖBECK Hakeborn Danstedt 180 QUENSTEDT 81 deutung, genauso wie die lebendige kulturelle Tradition. Das Schachdorf Ströbeck ist eines der Kulturdörfer 245 ROTHENNordharz Mulmke FÖRDE Sargstedter Langeln Europas, in Osterwieck, in Westerburg und auf dem Huy befinden sich Stationen der Straße der Romanik. Auf Siedlung 44 LSG 79 LUST Wehrstedt „Bodeniederung“ dem Huy leben und wirken Benediktinermönche und Dardesheim ist auf dem Weg zu einer Stadt der erneuStapelburg ATHENSHeudeber Veckenstedt LEBEN ADERSLEBEN ECKERerbaren Energie. Heteborn SCHNEIDLINGEN TAL LSG Velten79 mühle „Bodeniederung“ JacobsZum Leitbild der Leaderregion Rund um den Huy gehört, Strategien zur Reaktion auf den demografischen Schmatzfeld HALBERSTADT grube RG Mahndorf COCHSTEDT WEGELEBEN 6 GROSS Wandel zu entwickeln, um somit die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu sichern. Gefördert und umge- NEU BÖRNECKE STASSFURT LSG „HAKEL“ 81 setztRODERSDORF werden Projekte aus den Handlungsfeldern „Entwicklung ländlicher Schwerpunkte und deren regionale 45 LSG LÖDERBURG Verknüpfung“ sowie „Aufwertung und Verbindung Identität stiftender Vorhaben in den Bereichen Kultur, GeDERENBURG Harsleben REDDEBER MINSLEBEN schichte und ländliche Entwicklung“. ILSENBURG STADT HECKLINGEN GÄNSEFURTH Alt Staßfurt SILSTEDT 6 Bo (HARZ) Selke-Aue Böhnshausen 46 Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Rund um den Huy besteht aktuell aus neunzehn Wirtschafts- und Sozialpart244 de Klussiedlung STASSFUR DRÜBECK LANGENSTEIN nern, fünf Kommunalvertretern der beteiligten Städte und Gemeinden sowie einer Vertreterin des LandkreiHedersleben HECKLINGEN LSG „Bode-Selke-Aue ses Harz. Viele der Mitglieder sind schon seit Beginn der Förderperiode oder sogar noch länger aktiv mit daHarzblick Stadtfeld e u. angrenzende Hochterasse“ Leopold 81 79 bei. Für die LAG-Mitglieder ist die Mitgestaltung Heimat eine Herzensangelegenheit, was sich in der hoSCHADELEBEN FRIEDRICHS- ihrer Hausneindorf WERNIGERODE DARLINGERODE AUE Wedderstedt 6 NEUden regelmäßigen Sitzungen widerspiegelt. Friedr hen Beständigkeit der Mitglieder und deren aktiver Teilnahme an Burgbreite KÖNIGSAUE Ditfurt Über die vielen Jahre hinweg hat sich das hohe Engagement der Mitglieder und der vielen Projektträger als BENZINGERODE NEUNDORF MÜNCHENHOF Concordia- der aktuellen Förderperiode zwischen 2008 und 2013 (ANHALT) GATERSLEBEN äußerst fruchtbar erwiesen. Innerhalb des Zeitraums Königsauer HEIMBURG see BÖRNECKE WINNINGEN See Nöschenrode 6 konnten insgesamt knapp 100 Projekte gefördert werden. Davon wurde ein großer Teil durch Privatpersonen, 81 79 Hasserode 6 Unternehmen und Vereine initiiert. STADT SEELAND Michaelstein Erlebnisroute „Nordkurs um den Huy” Darüber hinaus hat sich die LAG Rund um den Huy bereits an verschiedenen gebietsübergreifenden KooperatiWESTERHAUSEN 6 WILSLEBEN onsprojekten beteiligt und somit zusammen mit den Nachbarregionen neue und180alte Bande geknüpft. Da die FROSE NACHTERSTEDT 27 Oesig Gehren QUEDLINBURG LAG bereits in der Vergangenheit auch immer über den eigenen Tellerrand hinaus geschaut und sich somit Strummenstets Erlebnistour „Osterwieck” dorf BLANKENBURG NSG „Wilslebner See“ MORGENROT LSG „Harz“ neuen Herausforderungen gestellt hat, fühlen sich die Mitglieder auch für die Zukunft gut aufgestellt. HOYM (HARZ) Helsungen Nationalpark Harz Stötterlingen Suderode e ck me Stim ge Spie Sc Phil. St Tr ASCHERSLEBEN B Ge tel REINSTEDT Wip 243,6 Ge K l. gens Getel genstei RADISLEBEN Sinsleben FALKENSTEIN/ HARZ 185 1 WESTDORF 180n Eine 4 4 GROSS SCHIERSTEDT NSG „Schierstedter Busch“ er Gr. G Ge egens e e r H üg 180n rh ade öh Selke ASMUSSTEDT Verkehrslandeplatz ü ck e b e Br AMESD Giersleben Sonderlandeplatz p Wip ac h Warmsdorf D b uhm er 196,0 ne en b U m Lieth 6n AscherslebenOst pe r KLEIN SCHIERSTEDT er app be Kl R Sew Bicklings bac h Ouarmbach de Bo BADEBORN GERSDORFER BURG n tei STECKLENBERG Güsten e ec k n b n tei NSG „Münchenberg“ 160,1 AscherslebenZentrum hb irsc er 103 SCHACKENTHAL g K Wilslebener See furter W K nt pla ge Te K Freizeitkarte Sachsen-Anhalt, ehs-Verlags GmbH Tel.: (03 91) 62 58 40 www.ehs-verlag.de LSG „Seweckenberge“ Hau ptse egr ab en Aschersleben West Staß 2 e Ni Kn Lie r a b. ü h lg Bo de Hauptgr. Hoym geplant S Oc K H Hei Gr. R H St de Bo geplant rg Roßtrappe QUARMBECK Wendhusenkloster NEINSTEDT Sessellift Totenrode e Zi lle rb e Peinge rso sc ne hrä nv nk er ter ke hr Bü . purbahn en als Gr. Sch H ue rba hn (H ar z rzq Ha Papiermühle pe n be 114,5 rg S ap el Sc h H We Ho h Ho Er L an Tö ach ld b F La Le He Zi Bod Th l le Go St He llb ac h F e ns Hi ba ch Arm S M L Wil Ba rre nb . A He S Re Na Halb K M Gr. Oh 2 2 Ein B Skaterpark 6 n) ne ah rb pu ach Bode pelsb 83,4 arte Ren t eg WEDDERSLEBEN 433,9 WENDEFURTH üp erg err w nd bu er r. pv tg to up Bio Ha NSG „Steinköpfe“ 150,0 e rugber r rg lke Se ach n als ah m lb h ta Sc lke zer SeHar ( llb 460,4 ALMSFELD 469,2 Talsperre Wendefurth rg sp g NSG „Schieferberg“ ls c k e be eister 235,9 THALE Benneckenrode hberg eh Eselskrippen Bürgerpark ge hsb uc er 147,5 We 525,2 ulm nenPersoeb eba schw Susenburg tahlber rg KÖNIGSHÜTTE Königshof WIENRODE rk n ta ge l s Seeländereien g Hahnenkopf Ku Neuwerk ansb be r g Baumannshöhle Hermanns- Kreuztal höhle (Rübeländer Tropfsteinhöhlen) Jord NSG „Teufelsmauer 425,1 ve rg QuedlinburgOst mwar am WARNSTEDT TIMMENRODE RÜBELAND g Mandelholztalsperre (Hochwasserschutz- 27 Rothe- Kalthütte eB o de Kalte Bode Basthaus 537,6 NSG „Hammelwiese“ rautber g 513,0 Mandelholz H o r nb e lsma g Neue Hütte HÜTTENRODE miedeb erg a s tk o p rg B W or mk e Drei Kronen & Ehrt (Schaubergwerk) NSG „Bocksberg“ Mühlental h f 27 ELEND er k teu o pf NSG „Elendstal“ NSG „Kramershai“ RHARZ b de Bo g 685,6 ac Kaltes Tal kein verk Perso nenehr in lte n äre ber hm S te Ka erg Müllershai Sc er ufe en e erg pf ) en Erlebnistour „Vorharz” nterb 81 CATTENSTEDT on te hn ba ur 847,7 ELBINGERODE 27 Braunesumpf STADT OBERHARZ AM BROCKEN rs be (in Flutung) Schloss Quedlinburg r er Drei Annen Hohne n M h o fs be rg QuedlinburgZentrum Zapfe nbach 433,8 Jasperode ue 549,9 er db e k o SCHIERKE 6,4 e O r tb r g ) erg Sülze Thale fenbe 516,0 244 Erlebnisroute „Südkurs um den Huy” 570,8 en b a rt e Büchenberg (Schaubergwerk) Pe 122,4 2 rg eklip chenbe rg hn mal Sch sp Zillerbachtalsperre el k o pf hn (H arz n pe ro cke nb a ass Kinderspielpark Abenteuerland 165,5 187,4 au in gr. tsee up Ha liges Ze sterb Römerb 257,6 ke hsenbe 226,8 erg Kloster Michaelstein rg 555,1 he 1044,0 Verkehrsflughafen Magdeburg/Cochstedt International e sek nb ug hu Trecktal orn llb sk opf . lipp rg be nrichhö ensteink el Z g nz g r G re aidsber erg eberg e Holt ke ne c n se h ü g au De r B e e k 125,1 BlankenburgOst 395,2 n ge n b e 426,8 r enste eg Burg und Festung Regenstein in 428,4 BlankenburgZentrum ckenbe rg 517,1 e ilig nbe rg en g 507,0 Se Heiligengrund Hundsrücken Waldmühle 305,7 rg n pe teinber g. el s b erg mm e k li p erb f nn erg op Steinerne Renne 729,3 477,8 466,5 Halberstadt Heimburg rg erg Thurmkuhlenkopftunnel eleuteb NSG „Harslebener Berge und Steinholz“ n n is b e rg g ienberg enb ruv e termach NSG „Hoppelberg“ 230,4 NSG „ Ziegenberg bei Heimburg Schloss Wernigerode eberb 379,5 rstein 153,9 NSG „Heidberg“ g g Tie rg ud Güterbahnhof u eink hle igsbe ön rg rg t ugs ber 292,0 Jägerk kl i ren pp e nb ek er ge Be Tänntal 574,0 3 . Osterholz eineber 224,2 pl. pf a G al g e n Hakelforst 202,7 WernigerodeZentrum ntorbe 572,0 arkber ge Hell b Altenrode 571,5 rge e emm Selke Landschaftspark Spiegelsberge h ac lt Ho stberg Lu e g ahrber Go h g e ls b e öh ms hel h Glasmanufaktur Harzkristall Derenburg el k o erstädt. a ldb bac Jagdschloss Spiegelsberge WernigerodeNord 274,9 wiß Löderburger See ch Gold g ber Nonne nba ch s- B old e W W Ils e Ilsenburg rg ERLEBNISPUNKTE RUND UM DEN HUY KLEIN GERMERSLEBEN KLEINALSLEBEN emm 102 He 101,7 GR. GERMERSLEBEN s eile Uf Sülzetal lze Sü eb enn e g Großer Gr. Blumenberg Dod d Lokale AktionsgruppeSülzetal G E Rund um den Huy HADMERSLEBEN b en Gra BOTTMERSDORF B e c ke n b l gr 246 Am Bahnhof ALIKENDORF GROSSALSLEBEN KROTTORF fta A lt e Dingelstedt am Huy DARDESHEIM Haus Nienburg Eilenstedt Güntersdo rfe r e Stadt Frankfurt e ab Osterweddingen Langenweddingen rg 42 ha Sc PESECKENDORF er Anderbeck GÜNTHERSDORF d Bo 136,8 Blaue Warte KL. OSCHERSLEBEN n l ake HORDORF 245 STADT WANZLEBEN-BÖRDE NEUBAU ANDERSLEBEN . gr hl Mü lenbe 101,4 nertsgr . LSG „Bodeniederung“ LSG „Großes Bruch“ rg üh n ge n b e en ab gr Es pe Kalkhütte bach h Motorsport Arena Bode Alte Ziegelei ach hnb rb. AS Magdeburg Reform Buch rg 111,8 246 180 ben R nielber ffe E sg r a rg rg erg Kr Ha u m m er kebac Wilm R Badersleben iuberg Leh 124,0 Eilsdorf 260,9 iler Be g ch 142,3 Dr Gr. Wulferstedt Türgrund- 41 leba ie s rad b 244 e Schlanstedt Ree t 246 g DEERSHEIM Huy Hoh Vogelsdorf g Waldhaus NSG „Waldhaus“ Ils Fille rgr. 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In Rohrsheim, zwischen Dedeleben und Hessen, lassen sich Schätze ganz anderer Art finden. Hier kann die Seele von Genüssen verzaubert werden. Auf einem unter Denkmalschutz stehenden Hof befindet sich die Demmel & Cie. Feinöl-, Likör-, Gelee- und Destillatmanufaktur. Der Hof wurde auf einer alten Wehranlage errichtet und Jahrhunderte später, zwischen 1860 und 1875 durch Carl Polland modernisiert. 2002 begannen die Nachfahren die Anlage aufwendig zu sanieren und wieder zu beleben. Eine neue Destillationsanlage wurde im Frühsommer 2010 in Betrieb genommen. Der Umbau des ehemaligen Stalls und den Aufbau der Destillationsanlage unterstützte die Leaderregion „Rund um den Huy”. Bio-Edelobstdestillate, aber auch Whiskey und Edelkorn werden hier erzeugt. Familie Demmel setzt auf eine laufend streng kontrollierte Maische, die durch einen traditionellen Gärprozess die Grundlage eines herausragenden Brandes bildet. Kompromisslos wird vom Anbau, über Ernte bis hin zur Maische auf Qualität gesetzt. Die in der umliegenden Region und weitestgehend vom Familienbetrieb Demmel angebauten Früchte werden handverlesen und gemaischt. Stiele, Blätter oder beschädigte Früchte sind für die Verarbeitung ein Tabu. Der Geschmack von Quitte, Wildkirsche, Mirabelle, Williamsbirne, Apfel-Boskop, Apfel, Birne, Johannisbeere und Holunder findet sich in den edlen Bränden. Neben den Edelobstdestillaten produziert der Betrieb Fruchtaufstriche. Auch dabei kommt nur handverlesenes Obst zum Einsatz. Eine große Zahl eigener Felder, Plantagen, Haine und Streuobstwiesen im Umkreis von Rohrsheim zeigt den regionalen Be- würdigkeiten, sowie des familieneigenen Landwirtschaftsbetriebs, lohnt sich. Um den Ort Rohrsheim, der bereits 941 erstmals in einer Schenkungsurkunde Otto I. erwähnt wurde, ranken sich auch verschiedene Sagen. Der Ausbau des herrenhausartigen Gebäudes mit erheblicher Förderung durch Leadermittel ermöglicht eine gewerbliche Nutzung. Im romanischen Gewölbe entstand so eine einzigartige Probierstube. In einer modernen Schauküche werden regionale Spezialitäten zubereitet. Gäste können im mit 4-Sternen klassifizierten Herrenhaus in neu eingerichteten Gästezimmern und Appartements übernachten. Ansprechpartner für Pollands Hof: Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Thomas Demmel, Geschäftsführer der Casa Culina GmbH Östernstraße 1, 38836 Osterwieck Ortsteil Rohrsheim Telelefon: 039422-958938 www.demmel-cie.de • Rohrsheim ist ein Ortsteil der Stadt Osterwieck im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Das Dorf liegt etwa 20 Kilometer nordwestlich von Halberstadt an der Landesstraße L78 zwischen Dedeleben und Hessen. Weitere Ausflugstipps: ➤ Die romanische St.-Nikolai-Kirche in Vogelsdorf. ➤ In der alten Wassermühle von Badersleben kann man Deutschlands 1. Tierarztmuseum besuchen. ➤ Die Anderbecker Bockwindmühle wurde im Jahre 1864 erbaut. Ein Besuch ist ebenso einen Abstecher wert. ➤ Kloster Huysburg. zug sowie die kurzen Wege. Der Saft der Früchte wird entweder im Kaltpress- oder im schonenden Entsaftungsverfahren gewonnen. Zahlreiche Produkte der Manufaktur sind bereits vielfach DLG-prämiert. Außerdem pressen die Demmels Raps, Walnüsse, Sonnenblumen- und Kürbiskerne zu wertvollen Ölen. Eine Genuss-Rarität sind die Liköre der Manufaktur. Unverfälschter Fruchtgeschmack mit harmonischem Alkoholgehalt haben den Likören mehrfach DLG-Prämierungen eingebracht. Der Erfolg der Liköre ist leicht erklärt – die Bio-Fruchtliköre werden mit Destillat aus der entsprechenden Frucht angesetzt. Eine Ausnahme bildet der Walnusslikör, der traditionell zum Teil mit Cognac zubereitet wird. Klasse statt Masse ist auch hier die Devise bei der Auswahl der Früchte. Die Naturprodukte gedeihen an den Hügeln von Huy und Fallstein auf mineralischem Untergrund und guten Böden. Die Kunst, einen Likör mit nicht zu viel Süße aber fruchtigem Bouquet zu komponieren, liegt in der richtigen Reife. Ein Besuch der Manufaktur und der umliegenden Streuobstwiesen, der sanften Hügellandschaft der Vorharzregion, mit den vielen historischen Sehens- 105 40 Als Herzog Julius die Kartoffelpflanze von London mit in den Huy brachte Erlebnisroute Nordkurs um den Huy Schloss Hessen 9,8 Kilometer von der Straße der Romanik Stephanikirche Osterwieck Busverbindungen nach Halberstadt, Wernigerode und Ilsenburg sowie nach Vienenburg • „Hotel Brauner Hirsch“, Osterwieck • Hotel „Waldhaus“, Osterwieck • „Gasthof zur Weinschänke“, Hessen • Bett&Bike-Pension „Zur Bahn”, Hessen • „Pension zur Linde”, Hessen • „Zum Schlossblick“, Hessen • „Café im Grünen“ Deersheim • „Casthof zur Weinschenke“, Hessen • Schlossmarkt Hessen • Überreste der innerdeutschen Grenze am Hessendamm • Ilse-Radweg • Grünes Band • Hessen Die Region Rund um den Huy ist ein kulturhistorisch bedeutsames Pflaster. Auf halbem Wege von Halberstadt nach Wolfenbüttel bestimmen zwei imposante Bergfriede eines Schlosses mit großer Geschichte das Ortsbild von Hessen. Heute sind vom Glanz dieser einstigen prachtvollen Welfenresidenz nur noch Spuren zu finden. Erstmals erwähnt ist der Ort in einer Schenkung Kaiser Otto I. an einen Grafen Mamaco als Hessenheim. Diese Namensgebung als Heim der „Hessen“ bzw. der oder des „Hessi“ lässt sowohl eine Besiedlung im 8./9. Jahrhundert durch Angehörige des fränkischen Stammes der Hessi vermuten, als auch einer Ortsgründung durch ein Mitglied der sächsischen HessiSippe, von denen Ostfahlenführer Hessi sich 775 den fränkischen Heeren an der Oker ergeben hat und 782 von Karl dem Großen ein Grafenamt in der Harzregion erhielt. Bald nach 966 kam Hessen für dreieinhalb Jahrhunderte zum Halberstädter Hochstift, deren Vertreter sich ihre Privilegien aus der kaiserlichen Originalurkunde noch im Jahre 1295 durch König Adolf von Nassau bestätigen ließen. Seit 1129 ist eine edelfreie Familie bekannt, die in Hessen mit bischöflichen Lehen ein Landgut besessen und eine Adelsburg errichtet hatte. Später besaßen die Grafen von Regenstein die Burg, bis die Grafen 1343 Dorf und Schloss Hessen durch maßgeblichen Einfluss Bischof Albrecht II. von Halberstadt an dessen Brüder, den Braunschweiger Herzögen verkauften. Im 16. Jahrhundert ließen die Braunschweiger Herzöge durch Paul Francke die Burganlage zu einer prachtvollen vierflügeligen Schlossanlage im Stil der Renaissance ausbauen. Bis 1659 diente das Schloss gut 100 Jahre den Wolfenbütteler Fürsten als Sommerresidenz und drei Herzoginnen als Witwensitz. Der einige Jahre als Kronprinz auf Schloss Hessen wohnende Herzog Julius und sein hier 1564 geborener Sohn Heinrich Julius sorgten für eine fürstlich repräsentative Ausstattung des Schlosses. Unter Herzog Heinrich Julius, zu- gleich Bischof von Halberstadt und Rektor der Universität Helmstedt, entwickelte sich Schloss Hessen zu einem kulturellen Zentrum der Region. Dieser Herzog, der 1591 auch am Halberstädter Dom die Reformation einführte, galt als gelehrtester Fürst seiner Zeit. Er liebte Theater und Schauspiel und engagierte eine englische Schauspieltruppe als erstes fest angestelltes Ensemble in Deutschland. Eigene Stücke des Herzogs kamen auch im Hessener Schlosshof zur Aufführung. Berühmtheit erlangte der vom Botaniker und fürstlichen Gärtner Johann Royer von 1607 bis 1655 unter großzügiger Förderung der Herzoginnen Elisabeth und Anna Sophie angelegte Renaissancegarten. So entstand einer der bedeutendsten Lustgärten in manieristischer Art, dessen Aussehen uns auf einem Kupferstich von Merian überliefert ist. Zusammen mit dem angrenzenden botanischen Garten stellte die Pflanzensammlung mit über 1700 Arten und Sorten selbst königliche Anlagen wie die in Kopenhagen und Oxford in den Schatten. Die Leaderregion „Rund um den Huy“ unterstützt den Förderverein „Schloß Hessen“ bei seinen Bemühungen, den historischen Garten zu rekonstruieren und förderte dazu die Studie „Denkmalpflegerisches Rahmenkonzept Schloss und Schlossgarten Hessen“. Royer war es auch, der bereits 1648 in seiner „Beschreibung des ganzen Fürstlich Braunschweigischen gartens zu Hessem“ die Essbarkeit der seit 1586 in Hessen als exotische Pflanzen gehaltenen Kartoffeln an Hand von Kochrezepten nachgewiesen hat. Heute symbolisiert eine alte steinerne Vase im Schlossareal die Ankunft der ersten Kartoffeln im norddeutschen Raum via England zum Braunschweiger Herzog nach Hessen. Ein kulturgeschichtlich wertvolles Kunstwerk befindet sich in einem Raum des Turmes der Oberburg. Hier, im ehemaligen Arbeitszimmer von Herzog Julius, ist eine um 1589 entstandene Deckenmalerei zu besichtigen. Dieses im manieristischen Stil erschaffene Fresco wird dem niederländischen Maler Hans Vredeman de Vries zugeschrieben. Mit aufwendigen Untersuchungs- und Konservierungsmaßnahmen hat der Förderverein „Schloss Hessen“ viel für die Erhaltung der Groteskenmalerei investiert. In diesem Studiolo von Herzog Julius, der 1569 im Fürstentum Wolfenbüttel die Reformation einführte, befand sich auch seine Büchersammlung, die heute einen Grundstock der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel bildet. Viele Schätze des Schlosses Hessen werden heute an bedeutenden Orten Europas aufbewahrt. So der bronzene Figurenschmuck des großen Brunnens im Lustgarten, der sich in Teilen im Herzog Anton Ulrich Museum Braunschweig, im Rijksmuseum Amsterdam und im Louvre Paris befindet. Inventare der 1344 ersterwähnten und spätestens seit 1582 im Ostflügel nachweisbaren Schlosskapelle, wie Altar, Orgel, Kanzel und Taufstein befinden sich seit 1563 in der St.-Johannis-Kirche Wolfenbüttel. Die von Esaias Compenius als Geschenk des Herzogs Heinrich Julius für seine Gemahlin Elisabeth gebaute Kammerorgel von 1610 wird noch heute auf Schloss Frederiksborg in Dänemark bespielt. Für seine Verdienste beim Erhalt und bei der Rekonstruktion des sich heute in kommunaler Hand befindlichen Schlosses erhielt im Jahre 2011 der engagierte Förderverein den Denkmalschutzpreis des Landes Sachsen-Anhalt und den Ländergrenzen übergreifenden Kulturpreis Harz. Bei einem Besuch in Hessen kann man sich auf die Spuren und Wurzeln dieser bewegten Geschichte begeben und vielleicht in der Bett&Bike-Pension „Zur Bahn“ übernachten, die über die Leaderregion gefördert wurde. Eine Einkehr in die bereits 1395 erwähnte Gaststätte „Zur Weinschenke“, der ältesten Gaststätte in Sachsen-Anhalt, ist gleichfalls zu empfehlen. Ansprechpartner für das Schloss Hessen: Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Klaus Bogoslaw, Vorsitzender des Fördervereins „Schloß Hessen“ e.V. Stobenstraße 15, 38835 Hessen Telelefon: 039426-61038 www.gemeinde-hessen.de www.stadt-osterwieck.de • Hessen wurde erstmals 966 urkundlich erwähnt. Heute gehört der Ort zur Stadt Osterwiek. Hessen erreicht man über die B79 aus den Richtungen Halberstadt oder Wolfenbüttel. Weitere Ausflugstipps: ➤ In Hessen befindet sich der „Gasthof zur Weinschänke“, das älteste Restaurant Sachsen-Anhalts. ➤ Die Herzogwitwe Elisabeth (gest. 1626) lebte in Hessen und stiftete hier 1617 das noch heute erhaltene Armenhaus (Elisabeth Stift). ➤ Unweit von Hessen befinden sich die zugänglichen Überreste der ehemaligen innerdeutschen Grenze am Mattierzoll. Anlage Schloss Hessen 106 107 41 Die Schatten der Tempelritter Erlebnisroute Nordkurs um den Huy Burg Schlanstedt 9,4 Kilometer von der Straße der Romanik mit der Huysburg • Schlanstedt erreicht man per Bus mit dem Halberstädter Regionalverkehr • Burg Schlanstedt • Ekkehard-Haus, Huysburg • diverse Hotels im nahen Halberstadt • Restaurant „Zur Ritterschenke“ • „Café Schlanstedt” • Gaststätte „Lindenstübl” iIn der Nähe verläuft der Telegraphenradweg durch Aderstedt (2km) Schwanebeck 108 Der Harz mit seinen sagenumwogenen Geschichten lockt seit Jahrhunderten Menschen an. Doch selbst im nördlichen Vorland, weit unterhalb des Brockengipfels können sehr alte Geheimnisse zum Vorschein kommen. Der Huy, die Erhebung etwa zehn Kilometer nordwestlich von Halberstadt, birgt an seinen Hängen mehr Spannung als man glaubt. Wer den kleinen Ort Schlanstedt erreicht, betritt wahrhaft geschichtsträchtigen Boden. Die Wurzeln der Burg Schlanstedt gehen einer Legende nach auf das Jahr 934 zurück. Nach einer Schlacht gegen die Hunnen reitet der Graf Stephan von Regenstein in der Neujahrsnacht durch das Große Bruch, um zu seiner Frau Theutelinde zu gelangen, die ihm ein Kind geboren hatte. Auf seinem Ritt durch das sumpfige Gebiet kommt er auf tragische Art und Weise ums Leben. Seine Frau lässt zu seinem Gedenken eine Grablege und Kapelle erbauen. An dieser Stelle erfolgt später der Bau der ersten Wehranlage. Im 11. Jahrhundert wird der romanische Bergfried errichtet. Im 13. und 14. Jh. folgt der Ausbau zu einer Wehrburg mit Vorburg. Später entsteht hier eine Kastellburg, welche heute noch zu besichtigen ist. Weiter in der Geschichte der Burg erhält im Jahre 1311 der damalige Burgherr Graf Heinrich von Regenstein vom Erzbischof Albrecht von Magdeburg den Befehl, die Tempelherren, welche in seinem Gebiet ansäs- sig waren, zu ermorden. Daraufhin lud er 12 Templer zum Rittermahl auf die Burg ein. Sein Plan war es, die angeheiterten und somit nahezu wehrlosen Templerherren unter einem Vorwand anzugreifen. Dieser Vorwand ergab sich, als die Tochter des Grafen, Mechthildis, den Raum verlässt und sich ein Tempelherr unanständig darüber äußert. Dies nutzte Bruno von Gustedt (dem die Tochter versprochen war) aus, um mit dem blutigen Mord zu beginnen. In der überlieferten Sage heißt es, der Raum rauchte vor Blut, wie ein Teich am herbstlichen Morgen. Besonders prägend für das Gebäude waren die Herrschaft der Halberstädter Bischöfe und der damit verbundene Umbau zum Renaissanceschloss im 16. und 17. Jahrhundert. Jede Zeit hat ihre Spuren hinterlassen und die Burg zu einem einzigartigen Kulturdenkmal geformt. Mit einem besonderen Ereignis in der Historie der Burg entwickelte sie sich mit ihrer bis dato regionalen Bedeutung hin zu einem Ort, an dem deutsche Geschichte geschrieben wurde. Im Jahre 1844 pachtet die Saatzüchterfamilie Rimpau die Burg. Erste Erfolge in der Saatzucht in Schlanstedt stellen sich bereits 33 Jahre später ein, als erfolgreich Roggensorten gezüchtet werden. Zwei Jahre später kommt die Produktion von Zuckerrübensaaten hinzu. In den historischen Räumen gelang es Dr. Rimpau im Jahr 1888 die erste weltweite fruchtbare Kreuzung von Roggen und Weizen. Die Triticale, welche er in seinen Laboren hier auf der Burg züchtete, war der Durchbruch für die deutsche Saatzucht. Seit diesem Jahr werden der Ort Schlanstedt und die Burg als „Wiege der deutschen Saatzucht“ bezeichnet. Das weltweit agierende Unternehmen Fr. Strube Saatzucht KG setzt die Tradition der Zuckerrüben-Saatzucht fort. Heutzutage öffnet die Burg Schlanstedt ihre Tore für interessierte Besucher und lässt sie das Flair der vergangen Jahrhunderte erleben. Im burgeigenen Trauzimmer können sich verliebte Paar sogar das Ja-Wort geben. Im Burgrestaurant „Zur Ritterschänke“ unternimmt man eine kulinarische Reise durch die Ge- 1311 wurden auf der Burg Schlanstedt Templer niedergemetzelt schichte der Burg. „Gerichte mit Geschichte“ heißt das Motto der Küche. Die Speisen werden nach Rezepten vergangener Epochen mit regionalen Produkten frisch und individuell zubereitet. Gäste haben die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Das Projekt „Kultur und Kulinarik“, das in Zusammenarbeit mit dem Jagdschloss Spiegelberge ins Leben gerufen wurde, stellt regionale Lieferanten vor. Man erfährt auf einzigartige Weise, wo die Lebensmittel herkommen und wie die Gerichte entstehen. Burg Schlanstedt Burg 1, 38838 Schlanstedt Telefon: 039401-63933 www.burg-schlanstedt.de Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Fr. Strube Saatzucht KG Neue Straße 11, 38838 Schlanstedt www.strube.net • Schlanstedt liegt im Harzvorland 10 Kilometer nördlich vor Halberstadt und 50 km westlich von Magdeburg. Zu Schlanstedt gehören die Wohnplätze Grasmühle und Thiemühle. Anfahrt erfolgt über die B245 aus Richtung Halberstadt über Schwanebeck und Eilenstedt. • Die Feldbahnarbeitsgemeinschaft e.V. in Schlanstedt betreibt eine 600-Millimeter-Feldbahn und ein kleines Museum für Landmaschinen. • Die Heimatstube in Schlanstedt beherbergt etwa 4.000 Ausstellungsstücke zur Heimatgeschichte. Neben ehemaligen Landmaschinen auf dem Außengelände ist das komplett eingerichtete Schulzimmer eine besondere Sehenswürdigkeit. Burg Schlanstedt 109 42 Die vergrabene Chorschranke und der älteste Turm der Region Erlebnisroute Nordkurs um den Huy St. Nikolai in Eilenstedt 6,2 Kilometer von der Straße der Romanik Huysburg Busverbindungen nach Halberstadt, Dardesheim und Aue-Fallstein • Romanik-Hotel, „Wasserschloss Westerburg” • „Prinzessin Marie Pauline”, Dedeleben • „Ekkehard-Haus, Huysburg • FeWo E. Michaelis, Röderhof • „Dorfkrug“, Eilenstedt • „Burgschänke Graf Heinrich“, Schlanstedt • „Lindenstübl“, Schlanstedt • „Jagdhütte“, Röderhof • Dingelstedt • Harzvorlandweg • Schwanebeck 110 graben. Möglicherweise liegen weitere Antworten Archäologische Ausgrabungen im Jahre 2010 und noch im Chorbereich der Eilenstedter Kirche. Die ro2011 förderten im Schiff der romanischen Dorfkirche manische Stuckplastik stellt eine Besonderheit in der von Eilenstedt am Huy während der Sanierung des Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts dar. Aus der Zeit schwammbefallenen Bodens neben zahlreichen Mörvom 10. bis zum 13. Jahrhundert wurde hier eine eintelbruchstücken Fragmente mittelalterlicher Stuckplaszigartige Dichte an Kunstwerken aus Stuck entdeckt, tik von bemerkenswerter künstlerischer Qualität zutadarunter das Heilige Grab von Gernrode oder die ge. Besonders aufsehenerregend war ein über zwei Chorschranken der Liebfrauenkirche von Halberstadt. Meter großer Block aus Stuck, der mit der gestalteten Vor allem in der 2. Hälfte des 12. Jahrhundert bis zur Seite nach unten lag. Nach Art einer Blockbergung geMitte des 13. Jahrhundert ist eine Blüte der Stuckplashoben und gewendet, zeigte das schätzungsweise tik zu verzeichnen – ein Phänomen, welches durch 900 Kilogramm schwere Fundstück auf der Vorderseidie Auffindung der um 1200 datierenden Eilenstedter te das Relief einer Heiligenfigur. Von den über 400 geFragmente noch einmal mehr Bestätigung findet, auch borgenen Bruchstücken konnten die Archäologen wenn noch nicht entschlüsselt ist: Wer waren die vom Landesmuseum Halle durch Vergleich der Mörtel Künstler, wo hatten sie gelernt? Welches Geheimnis etwa 50 Stuckfragmente einer einheitlichen plastibirgt die romanische Eilenstedter Kirche St. Nikolai schen Gestaltungsphase zuordnen. Einige der sehr unnoch? Ihre Baugeschichte reicht jedenfalls bis ins 12. terschiedlich erhaltenen Stücke aus Hochbrandgips Jahrhundert zurück. Die Wurzeln der Siedlung sind ofzeigen figürliche Darstellungen, ornamentale Motive fenbar wesentlich älter. Der Ort wurde zwar 1084 erstsowie Teile von Architektur. Sie sind stilistisch in die mals urkundlich als Eilenstidi erwähnt, als der Bischof Zeit um 1200 zu datieren. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaftler stammen die Stuckfragmente Grundsteinlegung des von einer Chorschranke mit Kirchturms in Eilenstedt 2013 zwei Durchgängen sowie einer bekrönenden Arkade. Ähnlich aufgebaute Chorschranken finden sich in der Liebfrauenkirche in Halberstadt. Allerdings besteht die Halberstädter Arkade aus Holz. Eine weitere ist in St. Michael in Hildesheim bekannt. Viele Fragen zur Gestalt der Abschrankung bleiben jedoch offen. So konnte bisweilen der Standort nicht ermittelt werden. Ein Fundament, das aufgrund des hohen Gewichts der Schranke erforderlich sein musste, wurde bisher nicht er- Burchard dem Kloster Huysburg eine Schenkung machte. Allerdings wird er hier schon als existierend beschrieben, so dass seine Entstehung weit in das Mittelalter zurückreichen wird. Die Kirche ist den Eilenstedtern ein historischer Schatz. Allein der Bau des Kirchturmes begann wahrscheinlich in den Jahren 825 bis 840 unter Hildegrim, dem 1. Bischof von Halberstadt. Er soll ursprünglich als Wehr- und Wachturm gedient haben. Das Kirchenschiff kam erst viele Jahre später dazu. Im Jahr 1183 wurde die Kirche dem Heiligen Nikolaus geweiht. Die Jahrhunderte seines Bestehens machten umfangreiche Sanierungen erforderlich, nicht alle waren erfolgreich. So musste der Turm in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts noteingerüstet werden. Die baulichen Maßnahmen halfen nichts, so dass im Sommer 1999 die Turmhaube komplett abgenommen werden musste, um dann den Turm selbst abzutragen. Anfang 2013 erfolgte die offizielle Übergabe der neu geschaffenen Winterkirche sowie der Räumlichkeiten im neuen Kirchturm. Der Wiederaufbau des Turmes als kirchlich-kommunale Begegnungsstätte ist eines der wichtigsten Projekte der Leaderregion „Rund um den Huy” in der Förderperiode 2007 - 2013. Die Turmhaube ist noch nicht wieder aufgesetzt. Aber die Eilenstedter werden auch die „Krönung“ des Turms noch schaffen Ausgrabungen in der Kirche St. Nikolai in Eilenstedt Informationen zur Kirche St. Nikolai: Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Evangelische Kirchengemeinde Eilenstedt Turmprojekt Kirche St. Nicolai Westendorf 6, 38838 Eilenstedt Telelefon: 039425-2086 www.turmprojekt-eilenstedt.de www.gemeindehuy.de • Der Ortsteil Eilenstedt der Gemeinde Huy befindet sich im nördlichen Harzvorland. In Die Anfahrt erfolgt über die B 244 und B 245. Eilenstedt liegt direkt an der Landesstraße L 79. Weitere Ausflugstipps: ➤ Neben der ältesten Kirche der Region, St. Nikolai, kann man in den verwinkelten Gassen von Eilenstedt ein Rittergutsgebäude aus dem 16. Jahrhundert sehen sowie einen romanischen Wohnturm und in der nahen Umgebung stehen oben auf dem Huy die Mauerreste der Paulskopfwarte. ➤ Im unweit entfernten Röderhof zeigt ein agiler Kunstverein im alten Brauhaus Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. 111 43 Eine Perle der Fachwerkstraße Erlebnistour Osterwieck direkt an der Straße der Romanik Sankt Stephani nächst gelegenen Bahnhöfe sind Vienenburg über Braunschweig, sowie Halberstadt, Wernigerode und Ilsenburg Busverbindungen Halberstadt, Wernigerode, Ilsenburg und Vienenburg • Restaurant und Hotel „Fallsteinklause” • Restaurant und Hotel „Hafenbar” • Restaurant und Hotel „Brauner Hirsch” • Restaurant und Hotel „Waldhaus” • weitere Anbieter von Ferienwohnungen • Heimatmuseum Osterwieck • Ilse-Radweg - 32 km • Rundtour über Hessen, Dardesheim und Zilly 40 km • Osterwieck Karl der Große war es, der im Jahre 780 auf seinem Feldzug gegen die heidnischen Sachsen das heutige Osterwieck - damals noch unter dem Namen „Salingenstede” (Seligenstadt) - als ein Missionsbistum gründete. Heute steht die Stadt Osterwieck in der Gunst der Fachwerk-Liebhaber ganz oben, denn kaum eine zweite Stadt in der Harzregion kann an ihren Fachwerkhäusern so reichhaltiges Schnitzwerk präsentieren. Mehr als 400 Fachwerkhäuser stehen in der Altstadt, einige sind mehr als fünf Jahrhunderte alt. Hier sind mehr Fachwerkbauten aus dem 16. Jahrhundert zu finden, als in Quedlinburg und Wernigerode zusammen. Fünf Bauepochen von der Gotik bis zum Klassizismus sind hier anzutreffen, besonders reichhaltig ist der niederdeutsche Fachwerkstil mit seinen vielfältigen Rosetten als Schmuckelemente auf den hölzernen Brüstungsfeldern vertreten. Das Osterwiecker Heimatmuseum - bereits1930 im alten Rathaus gegründet - zeigt die Schätze der Stadt. Eine Seltenheit ist der über 500 Jahre alte Hochzeitsteller aus Ahornholz. Die Ausstellung beschäftigt sich natürlich besonders mit der Fachwerkbaukunst und hat eine prähistorische Sammlung aus archäologischen Grabungen in der Umgebung. Nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet sich dort, wo sich einst eine germanische Kultstätte befand, am südlichen Fallsteinhang der Bismarckturm. Von dem 19 Meter hohen Turm kann man den Blick über das atemberaubende Panorama des Harzgebirges schweifen lassen. Diese Türme entstanden zu Ehren des ersten Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck. Um den „Eisernen Kanzler” zu huldigen, errichtete der Vorstand der Osterwiecker Schützengilde den Turm, der mit viel Brimborium 1904 eingeweiht wurde. Mehr als 550 Jahre konnte die Familie von Gustedt die Geschicke des heute eingemeindeten Nach- Der Gustedt’sche Familienverein bei seinem Treffen an der Bexheimer Kirche. barortes Deersheim lenken. Mit der Bodenreform 1945 endete der Glanz - der bewirtschaftete Edelhof wurde enteignet. Der Edelhof - das Gutshaus aus dem 16. Jahrhundert - ist ein zweistöckiger Fachwerkbau, der nachträglich durch zwei Flügel erweitert wurde. Die Stadt Osterwieck baute mit Hilfe der Leaderregion „Rund um den Huy” einen Teil des Edelhofes zu einer Markthalle um. Auch soll hier ein multifunktionales Dorfzentrum entstehen. In Deersheim - erstmals 968 urkundlich erwähnt - befinden sich zwei romanische Kirchen. Diese zeugen davon, dass die Ortschaft aus zwei Dörfern, Bexheim und Deersheim zusammengewachsen ist. Neben der spätromanischen Deersheimer Kirche St. Peter und Paul gehört die Bexheimer Kirche St. Albanus zu den ältesten noch existierenden Kirchen der Harzregion. Der romanische Kirchenbau besteht aus dem einschiffigen Langhaus mit einem romanischen Taufstein. Am Portal zum angrenzenden Kirchhof erkennt man das Wappen der Adelsfamilie von Gustedt, die 1406 vom Halberstädter Bischof Ernst mit den Dörfern Deersheim und Bexheim so- wie dem Burglehn zu Schwanebeck beliehen wurde. Heute kümmert sich der Gustedt’sche Familienverein um die Aufarbeitung der Geschichte und trifft sich regelmäßig in Bexheim. Die Leaderregion „Rund um den Huy” fördert die Sanierung der Westturmanlage der Peter und Paul Kirche und der Fassade der St. Albanus Kirche. Schon 1013 erstmals urkundlich erwähnt liegt im nördlichen Harzvorland Schloss Berßel mit Heimatstube. der Ort Berßel. Ebenso wie Deersheim ist auch Berßel heute ein Teil der Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck und befindet sich nur ca. 4 km von Osterwieck entfernt. Das Ortsbild bestimmen neben zahlreichen Fachwerkhöfen das im Kern barocke Herrenhaus (heute Schloss genannt) des Rittergutes, welches bis 1945 Sitz der Familie von Gustedt war. Hier im Schloss befindet sich die Heimatstube, in der Besucher in die Berßeler Geschichte eintauchen können. Thematisch gestaltete Räume geben Einblicke in die frühere Lebensart. Alte und neue Fotos sowie Gegenstände hängen an den Wänden, ebenso Erinnerungen an die beiden Weltkriege und die DDR. Ausgestellte historische landwirtschaftliche Geräte, Fotos von früheren Bauern und Darstellungen der landwirtschaftlichen Flächen zeugen vom harten Alltag der Landbevölkerung. Ein Besucherzimmer dient zur Einsichtnahme in die umfangreichen Akten und Schriftstücke zur Berßeler Geschichte und ist gleichzeitig ein Ort für Heimatabende. Schmucke Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild von Osterwieck Touristinformation Osterwieck Am Markt 10, 38835 Osterwieck Telefon: 039421-793555 [email protected] www.stadt-Osterwieck.de Öffnungszeiten: Mo geschlossen, Di-Do 10.00 - 16.00 Uhr, Fr 10.00 - 14.00 Uhr Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Heimatstube Berßel Schloss 1, 38835 Berßel Geöffnet jeden ersten Samstag im Monat von 13 bis 15 Uhr oder Anmeldung Dita Bergener, Telefon 039421-73120, • Osterwieck und Fachwerk: Stadtrundgang zum Thema Fachwerkbau & Holz. Dauer: ca. 1,5 Stunden – Anmeldung in der Tourist- und Stadtinformation • Reiten und Kremserfahrten. Nach Vereinbarung Telefon: 039421-74734 • Wandern verbindet – der große Rundweg über den kleinen Fallstein verbindet Osterwieck mit seiner Partnerstadt Hornburg im nahen Niedersachsen Weitere Ausflugstipps: ➤ Heiketalwarte auf dem Huy ➤ Harz ohne Grenzen – auf Harzer Grenzwegen durch die Natur ➤ Wasserburg Zilly ➤ Schloss Hessen Bismarckturm am Fallstein 112 113 44 Schachdorf Ströbeck Erlebnistour Südkurs um den Huy Schachdorf Ströbeck 9 Kilometer von der Straße der Romanik entfernt St. Stephanus Dom zu Halberstadt • Es besteht eine stündliche Busverbindung nach Halberstadt und dem Halberstädter Bahnhof durch die Linien L203 und AST3. • Ferienwohnungen „Renate Krosch” • Pension „Alter Krug” Aspenstedt • diverse Hotels im nahen Halberstadt • Gasthaus „Prinz von Preußen“, Ströbeck • Gaststätte „Hagenguth”, Aspenstedt • diverse Restaurants in Halberstadt • Aller-Harz Radweg • Holtemme-Radweg Halberstadt 114 Etwas abseits der Straße der Romanik liegt Schachdorf Ströbeck. 995 erstmals urkundlich erwähnt, ist der Ort mit seinen 1100 Einwohnern weltweit als Schachdorf bekannt. Seit 1990 heißt es auch offiziell „Schachdorf Ströbeck“, ist allerdings seit 2010 ein Ortsteil der Stadt Halberstadt. Wie das königliche Spiel nach Ströbeck kam, weiß man nicht. Eine Legende besagt, dass im Jahre 1011 ein vornehmer Gefangener des Bischofs von Halberstadt in einem Wehrturm eingesessen und die einheimischen Bauern das Schachspiel gelehrt haben soll. Diese gaben ihre Kenntnisse von Generation zu Generation weiter bis in die heutige Zeit. Seit vielen Jahrzehnten wird der Turm als „Schachturm“ bezeichnet. Sie können ihn besichtigen (Schlüssel im Museum). Dazu verlassen Sie den Dorfplatz in südwestlicher Richtung. Die erste schriftliche Erwähnung Ströbecks im Zusammenhang mit dem Schachspiel erfolgte 1515. Das Zentrum des Dorfes bildet der „Platz am Schachspiel“. Er wird rundum von Häusern im niedersächsischen Fachwerkstil begrenzt und steht als Gesamtensemble unter Denkmalschutz. Die Hauptattraktion bildet jedoch das überdimensionale Schachbrett für das Spiel mit lebenden Schachfiguren. Anlässlich des 4. Kongresses des Harzer Schachbundes 1908 wurde ein solches Spiel mit Personen in Kostümen erstmals in Ströbeck aufgeführt. Dies geschah im Saal des „Gasthof zum Schachspiel“, der die Südseite des Platzes flankiert. Seitdem gab es immer wieder Aufführungen lebender Schachpartien der Ströbecker in ganz Deutschland und im Ausland. Alljährlich können Besucher zum Schachfest am letzten Mai-Wochenende das Lebendschach-Ensemble bestaunen. Neben gespielten historischen und freien Partien bieten die Akteure auch Tänze, Rezitationen und andere künstlerische Darbietungen. Die aktuellen Kostüme der Figuren sind Nachbildungen der Kleidung, die um 1850 tatsächlich in Ströbeck und Umgebung von verschiedenen sozialen Gruppen getragen wurden. So stellen die Schachkönige und Damen Großbauernpaare dieser Zeit dar. Sie konnten sich in Samt und Seide kleiden, weil sie mit dem Anbau von Zuckerrüben und Weizen auf den sehr guten Böden zu Wohlstand gekommen waren. Kernstück dieses Schachfestes ist jedoch ein – inzwischen international besetztes – Schachturnier für Vierermannschaften, das 1960 als „Kleine Schacholympiade“ begann. Abends dient das Schachbrett als Tanzfläche für Spieler, Gäste und Einheimische. Um die Organisation des Festes und des Schachturniers kümmern sich die Mitglieder des Ströbecker Schachvereins, der 1990 als „Verein zur Wahrung und Pflege der Schachtradition“ neu gegründet wurde. Die erste Erwähnung eines Schachvereins in Ströbeck erfolgte bereits 1864. Gäste, die selbst nicht unbedingt Schachspielen möchten oder können, haben die Möglichkeit, das Schachmuseum an der Nordseite des Platzes zu besichtigen. Mit seinen Exponaten, zu denen neben Schachfiguren und Schachbrettern auch Bücher, Bilder und historische Filme gehören, vermittelt es seinen Besuchern einen Einblick in die Kulturgeschichte des Ströbecker Schachspiels und in die Historie des bekanntesten Brettspiels der Welt. Ganz gleich, aus welcher Himmelsrichtung sie sich dem Dorf nähern, immer ist der 42 Meter hohe Kirchturm mit seinem Schachbrett in der Wetterfahne zuerst zu sehen. Die neogotische Kirche wurde 1878 fertiggestellt, nachdem der Vorgängerbau abgebrannt war. Sie ist dem Heiligen Sankt Pankratius geweiht. Wenn Sie den Kirchhof in östlicher Richtung verlassen, können Sie auf der linken Seite den Europa-Park besichtigen. Auf die Fläche eines ehemals zerfallenen Bauerngehöfts wurde die Landkarte Europas aufgebracht. Land- und Wasserflächen unterscheiden sich durch den Bewuchs mit Rasen bzw. Efeu. Die Landesgrenzen sind durch Pflastersteine gekennzeichnet. 2006 wurde der Park eingeweiht. In diesem Jahr war Schachdorf Ströbeck Kulturdorf Europas und empfing Besucher aus elf Dörfern aus elf anderen europäischen Staaten. Die Namen dieser Dörfer und Länder sind auf Tafeln zu lesen, die in die jeweilige Rasenfläche eingelassen sind. Außerdem werden die Besucher noch über den Namen des jeweils landestypischen Baumes, der auf jeder Fläche gepflanzt worden ist, informiert. Aufgestellte Bänke laden Gäste und Einheimische zur Erholung und Entspannung ein. Verlassen Sie den Europa-Park in südöstliche Richtung, finden Sie im Vorgarten der Familie Hesse eine maßstabsgerechte Nachbildung des Schachturms. Nach weiteren etwa 300 Metern erblicken Sie die Grundschule „Dr. Emanuel Lasker“. Sie wurde nach dem einzigen deutschen Schachweltmeister benannt. Hier ist Schachunterricht bis heute Pflichtfach. Bereits 1823 wurden „Schachexamina“ jährlich in der Schule durchgeführt. Bei diesen Schachwettkämpfen am Schuljahresende können die besten Schüler aus den oberen Klassen auch heute noch drei Sätze Schachfiguren bzw. drei handgefertigte Schachbretter gewinnen. In den vergangenen Jahrhunderten kamen immer wieder Besucher ins Dorf, die über die „schachziehenden Bauern“ in Publikationen des In- und Auslandes berichteten. Besonders nachhaltig wirkte dabei Herzog August der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg, der unter den Namen Gustavus Selenus 1616 das erste deutschsprachige Schachbuch herausgab. Er widmete darin den Ströbecker Schachspielweisen ein ganzes Kapitel. Bei Ihrem Rundgang werden Sie sehen, dass viele Bewohner ihre Häuserwände mit Schachbrettern geschmückt haben. Damit bekennen sie sich offen zu ihrem Heimatort – dem Schachdorf Ströbeck. Schachdorf Ströbeck 38822 Schachdorf Ströbeck Telefon: 039427-99850 www.schachdorf-stroebeck.de www.schachmuseum-stroebeck.de Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Dorfführungen Frau Renate Krosch, Telefon: 039427-96173 • Ströbeck erreicht man über die B6n, Ausfahrt Wernigerode Zentrum/Derenburg, in Derenburg vor der Brücke links nach Ströbeck abbiegen oder über die B79 kommend in Aspenstedt abbiegen. • 12 Kilometer von Ströbeck entfernt befindet sich die im 14. Jahrhundert enstandene Wasserburg Zilly in Langeln. • Im Windpark Dardesheim (12 km entfernt) kann man sich über erneuerbare Energien und die Fauna und Flora der Umgebung informieren. • Die St.-Bonifaci-Kirche in Athenstedt, die „Klopstockquelle“ in Aspenstedt mit der romanischen Kirche St. Urbani (1084) sowie der Warteturm auf dem Huy in Sargstedt sind weitere nahe Erlebnispunkte. 115 45 Zeugnis handwerklicher Kunst Erlebnistour Vorharz Halberstadt Direkt an der Straße der Romanik • Dom St. Stephanus • Liebfrauenkirche Bahnverbindungen • Die Bahn • HEX Nahverkehrsnetz • Stadtbusse • Straßenbahn Zahlreiche gastronomische Einrichtungen Deutsche Küche und Internationale Küche Größenwahn oder nur pure Angeberei? Jedenfalls können die Halberstädter mit Fug und Recht behaupten, sie hätten das älteste, größte und einzige noch original erhaltene Riesenweinfass der Welt. Amtlich beglaubigt und seit 2008 auch im Guinnessbuch der Weltrekorde. Die in Sandstein gehauenen Kellergewölbe des Jagdschloss Spiegelsberge beherbergen heute den Rekordhalter - das Gröninger Fass. Wie der Name es schon verrät, stand es nicht immer hier. Der Halberstädter Bischof Heinrich Julius, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, gab dem Fassbaumeister Michael Werner aus Landau 1594 den Auftrag, ein riesiges Weinfass für sein Gröninger Residenzschloss zu bauen. Ein Jahr später war es soweit: Mehr als144.000 Liter besten Rebensaftes flossen anlässlich der Hochzeit Heinrich Julius mit Prinzessin Elisabeth von Dänemark in das Fass. Doch der Zahn der Zeit nagte am Residenzschloss und der Fasskeller in Gröningen drohte einzustürzen. Schon 1761 erkannte Ernst Ludwig Christoph Freiherr von Spiegel zum Diesenberg das versteckte Potenzial einer Halberstädter Hügelkette an den Kattfußbergen, kaufte Vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten in Pensionen und Hotels Gastgeberverzeichnis unter www.halberstadt.de Barrierefreier Tourismus: • Stadtführer für Rollstuhlfahrer • Stadtführer für Menschen mit Handicap • Aller-Harz-Radweg • Holtemme-Radweg • Nordharzer Städtebundtheater 116 Jagdschloss Spiegelsberge sie und gestaltete sie in einen Landschaftspark um - die Geburtsstunde der Spiegelsberge. 1763 begann Spiegel mit der Aufforstung des Geländes und ließ nach und nach die Bauten errichten, die für einen Park in der Mitte des 18. Jahrhunderts typisch waren. Den Landschaftspark schmücken vielfältige Parkarchitekturen, wie die Eremitage zur beschaulichen Besinnung, das Belvedere als Aussichtsturm und das Mausoleum. Auf dem Bergkamm wurde 1780/82 das Jagdschloss erbaut. Spiegel wandte sich 1780 mit einer Bittschrift an den Preußenkönig Friedrich II., um das gefährdete Gröninger Fass übernehmen zu können. Der König entsprach der Bitte, und so wurde in einer logistischen Meisterleistung das Riesenfass nach Halberstadt überstellt. Auch übernahm Spiegel das Gröninger Renaissanceportal für sein Jagdschloss. Beeinflusst von den Ideen der bürgerlichen Aufklärung, öffnete Spiegel schon 1771 seinen Park für die Halberstädter Bevölkerung. Mit dem Kauf der Spiegelsberge 1903 durch den Magistrat der Stadt Halberstadt wurde das Gelände städtisches Eigentum. Heute gehört der Landschaftspark Spiegelsberge zu den Gartenträumen SachsenAnhalt. Das Projekt Gartenträume verfolgt als denkmalpflegerisch-touristisches Netzwerk das Ziel der Wiederentdeckung des gartenkulturellen Erbes in Sachsen-Anhalt. Neben den vorwiegend im 18. Jahrhundert erbauten Parkarchitekturen beherbergt der Park den Tiergarten der Stadt Halberstadt und zählt mittlerweile zu den mehr als 40 bedeutendsten Gärten des Landesprojektes „Gartenträume Historische Parks in Sachsen-Anhalt”. Alljährlich findet im Landschaftspark Die „Spiegelfeier” als Parkfest statt. Dabei wurde das Riesenweinfass im Jahr 2010 nach über 400 Jahren erstmals wieder mit Wein gefüllt. Das Jagschloss Spiegelsberge zählt wie der Landschaftspark zu den Touristenattraktionen und beherbergt im historischen Ambiente exklusive Gastronomie mit Übernachtungsmöglichkeiten. Mit seinen zahlreichen Museen, einzigartigen Kirchen, die Straße der Romanik mit ihren Bauwerken sowie Das „Gröninger Fass” im Gewölbe des Jagsschlosses Spiegelsberge ein breit gefächertes Angebot an Freizeitmöglichkeiten und kulturellen Leistungen bieten den Halberstädter Besuchern jede Menge an Aktivitäten. Mit über 650 Kunstwerken aus der Zeit des 5. bis 18. Jahrhunderts gilt der Halberstädter Domschatz als einer der umfangreichsten mittelalterlichen Kirchenschätze - erlebbar in den historischen Räumen der Domklausur. Für Fachwerkliebhaber empfiehlt sich ein Bummel durch die historische Altstadt mit ihren idyllischen Ecken und Winkeln. Familien- und Gastfreundlichkeit wird in Halberstadt groß geschrieben. Der Titel „Tor zum Harz” steht nicht nur im geografischen Sinne für die idyllisch gelegene Stadt, sondern auch für ihre Offenheit und Herzlichkeit, die sie Durchreisenden, Besuchern und Einwohnern gegenüber vermittelt. Die Stadt genießt in der Region ein hohes Ansehen - ein beliebtes Reiseziel zum Staunen, Entdecken und Erleben. Stadtverwaltung Halberstadt - Stadtinformation Hinter dem Rathause 6, 38820 Halberstadt Telefon 03941-19433 www. halberstadt.de Jagdschloss Spiegelsberge Spiegelsberge 6, 38820 Halberstadt Telefon: 03941-583995 Täglich ab 11:00 Uhr geöffnet Montag - Ruhetag • Ganzjährig findet jeden Mittwoch um 14:00 Uhr eine Stadtführung statt. Von Mai bis Oktober auch Samstag um 11:00 Uhr sowie am Sonntag um 10:00 Uhr. Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Weitere Ausflugstipps: ➤ Höhlenwohnungen Langenstein ➤ Burg Schlanstedt ➤ Kloster Huysburg 117 Musik für sechs Jahrhunderte Wohnen anno dazumal Wie langsam ist „so langsam wie möglich?” Die Tempovorschrift „As SLow aS Possible“ von John Cages Orgelstück Organ2/ASLSP, stellt diese Frage. John Cage (geboren 1912 in Los Angeles, gestorben1992 in New York) war Philosoph, Maler und Literat. Hinter allen seinen Arbeiten spürt man das Bedürfnis „Bewusstsein zu schaffen“ für Musik, für Verhaltensweisen und für unser Vermögen zu denken. 1985 entstand ASLSP in einer Fassung für Klavier, 1987 bearbeitete John Cage das Stück auf Anregung des Organisten Gerd Zacher für Orgel. Das Cage-Projekt in Halberstadt startete am 5. September 2000, die Aufführung des Stückes begann 2001. Das langsamste Orgelstück hat eine Spieldauer von 639 Jahren - im Jahr 2640 endet der letzte Ton. John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt Warum in Halberstadt? Im Jahr 1361 wird in Halberstadt Halberstadt die erste Großorgel der Welt, eine Burchardikirche Blockwerksorgel, gebaut. Diese Orgel stand im Am Kloster 1, 38820 Halberstadt Dom und hatte zum ersten Mal eine (12-tönige) Klaviatur. Noch heute wird das Schema dieÖffnungszeiten: April - Oktober ser Klaviatur auf unseren Tasteninstrumenten Di - So 11:00 bis 17:00 Uhr November - März gebraucht. Die Wiege der modernen Musik Di - So 12:00 bis 16:00 Uhr stand damit in Halberstadt Margarete Schraube lebte im vergangenen Jahrhundert ein beschauliches Leben - ihre Eltern Anna und Franz Schraube führten eine Blau- und Schönfärberei. Bis in das 17. Jahrhundert kann man die Wurzeln der Halberstädter Familie zurückverfolgen. Selbstbestimmend und fortschrittlich war Margaretes Denken als Lehrerin, Weltreisende und ambitionierte Sammlerin. Aufgehoben und gesammelt hat sie alles: Hausrat jeder Art, Porzellan, Kristall, Gemälde, Teppiche - all die Dinge des täglichen Lebens, die einen bürgerlichen Haushalt jener Zeit ausmachte. Ihren gesamten Besitz vererbte Margarete Schraube der Stadt Halberstadt. Bereits 1985 konnte das „Museum für bürgerliche Wohnkultur um 1900” eröffnen. Nach kompletter Sanierung des Gebäudes 2007 können Besucher heute sehen, wie die Menschen früher ohne Strom, Gas, Wasser, Telefon, Fernsehen oder Internet lebten. Der komplett erhaltene bürgerliche Haushalt aus der Zeit zwischen 1860 und 1920 ist im Schraube-Museum ausgestellt. Zu spüren sind hier die Originalität, aber auch das persönliche Ambiente einer längst vergangenen Epoche. Prunkstück ist ein komplett ausgestatteter bürgerlicher Salon, in dem der Zeitgeist herrscht. Das kleinste Museum betreibt ein Verein, der das Gebäude der Vogtei 48 mit Leben erfüllt. Besonders den Jüngsten nimmt man sich an, um Vergangenheit und Schraube Museum Halberstadt Geschichte zu begreifen und Voigtei 48, 38820 Halberstadt, auch zu erleben. Die Küche Telefon: 03941-621245 der Wohnungseinrichtung Öffnungszeiten: wurde so umgestaltet, dass April - Oktober: Di bis So 13:00 - 17:00 Uhr November März: Di bis So 13:00 - 16:00 Uhr Besucher auf Voranmeldung Montag geschlossen. Führungen sind auch kochen können, wie zu Uraußerhalb der Öffnungszeiten möglich. Bitte melden Sie sich vorab an. großmutter Zeiten. Die jüdische Geschichte erleben Ein Gang durch Halberstadts Straßen zeigt die Geschichte der Juden als einer religiösen Minderheit beispielhaft für den deutschsprachigen Raum. Der „Gang durch das jüdische Halberstadt” zeigt auf, wie Juden lebten und vermittelt die religiöse Entwicklung der jüdischen Gemeinde. Der Gang streift die Klaussynagoge und führt über die Peterstreppe, den Domplatz, die beiden ältesten jüdischen Friedhöfe und endet mit dem Besuch des Kunstprojektes „Und der Berend Lehmann Museum für Lebende nehme sich das zu Herzen.” am Ort der zerstörten jüdische Geschichte und Kultur Judenstraße 25/26, 38820 Halberstadt Barocksynagoge und dem Berend Lehmann Museums mit Telefon: 03941 - 56 70 50 dem im wesentlichen Teil erhaltene Mikwe (Ritualbad). Das Öffnungszeiten: bis 1938 genutzte und 1954 teilzerstörte Ritualbad befindet Mai bis Oktober: Di. - So. 10:00 - 17:00 Uhr November bis April: Di. - So. 10:00 - 16:00 Uhr sich im Keller eines der im 16. Jahrhundert erbauten Reihenfachwerkhäuser in der Judenstraße. Eine im Haus befindliche MuseumsKaffee Hirsch Kellermikwe wurde 1891 großzügig ausgestaltet. Das rituelle Die Vielfalt der jüdischen Küche. Bakenstraße 57, 38820 Halberstadt Tauchbad und der Rest der Raumausstattung sind erhalten Telefon: 03941- 58 32 38 und die architektonischen Strukturen des Mikwenraumes wieDi - So ab 11:00 Uhr derhergestellt. Die Mikwe gehört neben Synagoge und FriedDas jüdische Halberstadt hof zu den unabdingbaren Einrichtungen einer jüdischen GeRundgang jeden dritten Sonntag im Monat. Treffpunkt 11:30 Uhr meinde. In der Regel befindet sich die Mikwe im Umfeld einer Klaussynagoge, Rosenwinkel 18 Synagoge, so wie es auch in Halberstadt der Fall war. 118 Der „rote Drache” Sein Schrei ist markant und lässt den Blick automatisch nach oben schweifen - der Rotmilan gehört zu den majestätischen Greifvögeln, die in Sachsen-Anhalt heimisch sind und gehört wie Dom und Kirchen zur Silhouette von Halberstadt. Allein im Sachsen-Anhalt sind zehn Prozent der gesamten Weltpopulation der Rotmilane zu finden. Jeder zweite Rotmilan brütet in Deutschland. Im Vogelkundemuseum, dem Heineanum Halberstadt, steht der Jäger der Lüfte, genannt auch der „rote Drache”, wegen seiner herausragenden Stellung bereits seit den 1980er Jahren im Fokus des Interesses und der Sammlungs- und Forschungstätigkeit. Direkt in der Altstadt von Halberstadt entstand im Schraubemuseum ein Sonderausstellungsraum des Heineanum. In einer großzügig ausgestatteten Präsentation steht eine faszinierende Vogelart mit originalen Naturdokumenten, Präparaten und vielen Objekten, modernen Informationstafeln sowie einer kleinen Spezialbibliothek im Mittelpunkt. Die Ausstellung lebt von ihren Exponaten statt von langen Beschreibungen. Kurzweilig entführt die Exposition in eine faszinierende Welt aus der Sicht der Rotmilane. Die Besucher Museum Heineanum schauen - wie der Vogel im in Halberstadt Voigtei 48 (Museumsscheune) wahren Leben - von oben auf Telefon: 03941- 621245 ein Rapsfeld und sehen die Öffnungszeiten: Mäuse- und Hamsterlöcher, April - Oktober: Dienstag bis Sonntag 13:00 - 17:00 Uhr aber das dichte PflanzengeNovember - März: strüpp, das die Augen des Dienstag bis Sonntag 13:00 - 16:00 Uhr Montag geschlossen. Greifvogels durchdringen Anmeldungen: [email protected] müssen. 119 46 „... dem Himmel ein Stück näher” Erlebnistour Vorharz Langenstein 5 Kilometer von der Straße der Romanik Halberstadt entfernt Bahnverbindungen Richtung Halberstadt, Magdeburg Busverbindungen Richtung Halberstadt, Blankenburg, Benneckenstein • „Landhotel Schäferhof”, Langenstein • „Landhotel Schäferhof”, Langenstein • Aller-HarzRadweg • Holtemme-Radweg • Harz-Rundweg • Europaradfernweg R1 • Halberstadt 120 Der Abschied von seiner Höhlenwohnung in Langenstein Höhlenwohnung fiel Karl Rindert schwer. 1916 musste er allerdings aus gesundheitlichen Gründen sein felsiges Heim verlassen. „Hier war ich immer dem Herrgott ein Stückchen näher” waren stets seine Worte, als man ihn bewegen wollte, seine in Stein gehauenen Wände zu verlassen. Er war der letzte, der die 1795 erstmals bezogenen Felsenwohnungen verließ. Zu finden ist diese außergewöhnliche Sehenswürdigkeit im nördlichen Harzvorland zwischen Blankenburg und handenen Höhlen integriert. Nach der Fertigstellung Halberstadt. Bereits im Jahr 1177 ließ Bischof Ulrich verlegte Bischof Ulrich seine Residenz hier her. Im auf dem „Langen Stein” ein sicheres Bollwerk errichfolgten noch 17 weitere Bischöfe auf die Burg. 1653 ten, um sich gegen die Übergriffe des Herzogs verschwand die Burganlage, sämtliche verwendba„Heinrich der Löwe” von Braunschweig zu wehren ren Steine kamen zur Dombauhütte Halberstadt. die Geburtsstunde der Altenburg. Aber schon weit 1787 zogen die ersten Bewohner in die freien Felfrüher erkannten die ersten Siedler, dass der 300 senwohnungen, die sich über weite Teile des Ortes Meter lange Felsrücken unter den damaligen BedinLangenstein verteilten. Neben Wohnung Hausnumgungen fast uneinnehmbar war. Als altgermanische mer 11 auf dem „Langen Stein” finden Besucher Fluchtburg bot dieser Berg einen sicheren Rückzugsdes Ortes weitere originalgetreu restaurierte und lieort. Beim Bau der Burganlage wurden die schon vorbevoll eingerichtete Wohnhöhlen am Schäferberg. Mit Leaderförderung konnte eine Freifläche unterhalb der Höhlenwohnungen dorftypisch gestaltet und aufgewertet werden. Aus den Sandsteinquadern der alten Burg entstand auch der Schafstall auf dem Schäferhof. Als Leaderprojekt wurde 2013 der Schafstall mit großem persönlichem Engagement als Kultur- und Festscheune umgestaltet. Der Schäferhof Langenstein, die älteste Hofanlage in Langenstein, ist ein denkmalgeschützter Vierseitenhof und beherbergt ein Landhotel sowie ein Restaurant. Im Hofladen auf dem Schäferhof gibt es täglich frische Schloss Langenstein Wurst- und Fleischspezialitäten sowie frisches Lammfleisch aus der ReEinweihung der Kulturscheune im Dezember 2013 gion. Regionaler Partner wie die Ziegenalm Sophienhof bieten hier ihre Spezialitäten an. Das Langensteiner Schloss und der Schlosspark, die dem Internationalen Bildungs- und Sozialwerk e.V. unterstehen, gehörte einst Maria Antonia von Branconi geb. von Elsener (1746–1793), einer Mätresse von Herzog Karl von Braunschweig und Bekannte von Johann Wolfgang von Goethe. Seit 1998 ist das Schloss Wohn- und Therapiezentrum für Menschen mit Autismus. Über Leader wurden in der Förderperiode 2000 - 2006 einige Vorhaben zur Verbesserung der Lebenssituation benachteiligter junger Menschen gefördert und erfolgreich umgesetzt. Schäferhof Langenstein Quedlinburger Straße 28a, 38895 Halberstadt/ OT Langenstein Telefon: 03941-613841 Hofladen Langensteiner Landtourismus GmbH Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Hofladen-Telefon: 03941-625013 Öffnungszeiten: Mo - Mi 9.00 - 17.00 Uhr, Do & Fr 9.00 - 18.00 Uhr Sa 7.00 - 11.00 Uhr, So (Backshop) 7.00 - 09.00 Uhr Merino Herdbuchzucht Heimburg 1861 - Landschaftspflege Harz e. V. weitere infos unter www.merinoev.de Langensteiner Höhlenwohnungen e.V. Führungen unter Telefon: 03941-602108 (Siegfried Schwalbe) Telefon: 03941-602104 (Helmut Scholle) • Schloss Langenstein mit angrenzenden Schlosspark • Familienfreundliche Angebote im Freibad Langenstein Weitere Ausflugstipps: ➤ Domschatz Halberstadt und Weltkulturerbe Quedlinburg ➤ Kloster Michaelstein ➤ Glasmanufaktur „Harzkristall” Derenburg Traurige Berühmtheit erlangte Langenstein durch das KZ Langenstein-Zwieberge, ein Außenlager des KZ Buchenwald. Unter dem Decknamen „Malachit” mussten 7.000 KZ-Häftlinge aus 23 Ländern von April 1944 bis April 1945 ein 13 Kilometer langes Stollensystem in die Thekenberge bei Halberstadt graben. Ziel war die unterirdische Produktion von Kampfflugzeugen. Fast 2.000 Menschen verloren bei dieser Arbeit ihr Leben, weitere 2.500 starben nach der Evakuierung des Lagers auf dem Todesmarsch. Heute erinnert eine Gedenkstätte mit Dauerausstellung, Freigelände und temporärem Zugang zu 120 Meter des Stollensystems an die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge. Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge Vor den Zwiebergen , 38895 Langenstein Telefon/Fax: 03941-30248 [email protected] Öffnungszeiten: Dauerausstellung Dienstag bis Freitag 09.00 – 15.30 Uhr April bis Oktober jedes letzte Wochenende im Monat 14:00 – 17. 00 Uhr oder nach Anmeldung. Stollenbereich - April bis Oktober jedes letzte Wochenende im Monat 14:00 – 17. 00 Uhr Dauerausstellung und Stollenbereich sind an Feiertagen geschlossen. Das Freigelände ist uneingeschränkt zugänglich. 121 47 Die Welt mit anderen Augen sehen Erlebnistour Vorharz Puppenmuseum Nienhagen 5 Kilometer von der Straße der Romanik Klosterkirche St. Vitus Grönnigen Bahnverbindung Strecke Halberstadt Magdeburg • Gasthof „Jakobshöhe”, Gröningen • Hotel „Wehrstedter Hof”, Halberstadt • Hotel „Villa Heine”, Halberstadt • „Schützenhaus Bes”, Schwanebeck • „Bodeperle”, Gröningen • „Heynburger Hof”, Gröningen • Camping am See Halberstadt • Sonderservice: Nichtmobile im Umkreis von 50 km werden mit dem Puppentaxi ins Museum gefahren. Telefon: 039403-4893 • Aller-HarzRadweg • Holtemme-Radweg • Schwanebeck • Gröningen 122 Es ist eine Welt aus Puppen und Teddybären, die heute die Besucher nach Nienhagen bei Halberstadt lockt und dabei nicht nur Kinderaugen strahlen lässt. Der Ort am Rande des Nordharzes - direkt gelegen an der B 81 zwischen Halberstadt und Kroppenstedt - entwickelte sich innnerhalb weniger Jahre zum Wallfahrtsort der Puppenliebhaber. Mehr als 1.200 Puppen und Teddybären sind hier in Sachsen-Anhalts einzigem privatem Puppenmuseum zu bestaunen. Dabei begann alles ganz klein. Simone Schuldt, Inhaberin der unglaublichen Exposition, kaufte sich erst 1994 eine einfache Puppe im Discounter der Beginn einer mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Sammlerleidenschaft. Um Platz für die wachsende Anzahl der Exponate zu schaffen, kaufte die Sammlerin 2008 den stillgelegten Kleinbahnhof am Ortsrand der Strecke Nienhagen Schneidlingen und investierte mehr als 60.000 Euro in seinen Erhalt. Die ganze Familie und Freunde packten mit an und so konnte nach zwei Jahren Ausbau das Puppenmuseum am 28. August 2010 seine Pforten öffnen. Es zeichnet sich aus durch eine Vielfalt der Puppen- und Teddybärenwelt - einige der knopfäugigen Sammlerstücke sind mehr als 130 Jahre alt. Aber nicht nur seltene Exemplare können die Besucher bestaunen. In einer Mini-Manufaktur fertigt Simone Schuldt eigene Entwürfe von Teddybären und bietet ihr Wissen auch den Besuchern an. Teddybasteln für Kinder und Erwachsene - ein Angebot, das ständig mehr Interesse findet. Viele nationale und internationale Puppenliebhaber kamen schon nach Nienhagen, um hier die Vielfalt einer Welt aus Kinderspielzeug und Sammlerstücken anzuschauen. 2012 konnte die Museumsbesitzerin ei- nen weiteren Coup landen: Mit einem ausgedienten Hilfsgerätewaggon der Deutschen Bahn erfüllte sich Simone Schuldt einen lang gehegten Traum und erweiterte ihre Gesamtausstellungsfläche. Gefunden hatte sie ihn über das Internet in Berlin und erstand den Wagon für 6.500 Euro. Der 23 Meter lange und 28 Tonnen schwere Bahnwaggon schwebte nach aufwändigen Transport per Kran auf das alte Bahnhofsgelände und wurde als „Erweiterungsbau” liebevoll restauriert. Um den Wagen als Café nutzen zu können, wurden im Rahmen eines Leadervorhabens neue Fenster eingebaut. Für die Einwohner Nienhagens ist die Vergrößerung des Cafés ein Gewinn, da es die einzige gastronomische Einrichtung des Dorfes ist. Im August 2013 eröffnete das „Café im Bahnwagen” und bietet nebenbei Platz für eine DDR-Puppenausstellung aus den Jahren 1970 bis zur Wende 1989. Ein kleiner Museumsshop bietet Allerlei rund um Puppe und Teddy. www.puppenmuseum-nienhagen.de Puppenmuseum Nienhagen E.-Thälmann Straße 1 39397 Nienhagen Telefon 039403-4893 Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Öffnungszeiten Museum/Cafe: Mo - Fr nur nach Vereinbarung Sa & So von 14.30 - 18.00 Uhr • Wallfahrtskirche „Zum Allerheiligsten Altarsakrament" (Jakobuspilgerweg) Schwanebeck • Gutspark Nienhagen Weitere Ausflugstipps: ➤ Halberstadt ➤ Motopark Oschersleben ➤ Burg Schlanstedt 123 A m Ende dieser Zusammenstellung wollen die Autoren der Studie die Potenziale der Erlebnispunkte im Einzelnen und im Gesamten bewerten sowie Schlussfolgerungen und Marketingempfehlungen für die weitere Entwicklung des Projektes „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ darstellen. Dazu sei vorausgeschickt, dass sowohl die Studie als auch das Projekt selbst nicht denkbar wären, wenn es das Zusammenwirken der fünf Lokalen Aktionsgruppen (LAG) in enger Abstimmung mit LEADER-Managern sowie der Tourismus- und Wirtschaftsverantwortlichen in unterschiedlichen Verwaltungsebenen geben hätte. Diese enge Verzahnung der einzelnen Akteure ist jedoch nicht nur der Grundstein für diese Projektstudie und ihre Ergebnisse, sondern gleichfalls die notwendige Voraussetzung für eine weitere erfolgreiche Entwicklung des Vorhabens. Nur wenn künftig stets das gesamte Ensemble aus beteiligten Akteuren der LAG mit demselben Engagement an der Idee festhält und immer wieder andere Vertreter von Institutionen, Vereinen, aus der Wirtschaft, dem Tourismus, der Politik und Verwaltung in die Entwicklung und Qualifizierung einzubinden vermag, wird der Erlebnispfad mit seinen einzelnen Stationen durch die Geschichte und Tradition der Region eine wachsende Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erfahren. Die Idee zur Entstehung des Projekts „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ – wie es der Name verdeutlicht – geht auf den Erfolg des geschichtlichen und touristischen Weges der „Straße der Romanik“ zurück. Die Verdeutlichung der mittelalterlich bedeutsamen Wurzeln der mitteldeutschen Region in Sachsen-Anhalt anhand historischer Wirkungsstätten wie Burgen, Domen, Kirchen und Klöster als bewahrte bauliche Zeitzeugen rückte die einstigen Bedeutung dieser Landstriche wieder mehr ins Bewusstsein der Gegenwart. Mittlerweile sind die mit der „Straße der Romanik“ verbundenen Botschaften weit über die Landesgrenzen von Sachsen-Anhalt hinaus transportiert worden und angekommen. Dabei ist die 124 „Straße der Romanik“ noch längst nicht ausgeschöpft. Der rote Faden durch die über 1000-jährige Geschichte muss immer wieder neu gesponnen werden, um in der öffentlichen Wahrnehmung nicht abzureißen. Aus dieser Tatsache lässt sich erkennen, welche langfristigen Anstrengungen und welche Ausdauer nötig sein werden, um ebenso die Schätze an der Straße der Romanik als einen touristischen Erlebnispfad sowie als selbstverständliche Entdeckungsreise durch die reichhaltige Geschichte der Region entwickeln zu können. Dabei muss allen Akteuren bewusst sein, dass nicht jeder Erlebnispunkt dieselbe touristische Aufmerksamkeit und nicht jeder Ort denselben wirtschaftlichen Effekt wird verzeichnen können wie möglicherweise ein anderer. Vielmehr bleibt auch hier die Herausforderung, stets den Pfad als ein Ganzes zu betrachten. Nur die Betrachtung aller eingebundenen Stationen als Gesamtheit ist das sichere Fundament, auf das alle bauen können. Mit Blick auf künftige Entwicklungen wollen die Autoren an dieser Stelle noch ein paar kritische Bemerkungen zum Projektnamen machen. Der Titel „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ ist in der Entstehungsphase des Projektes sicherlich ein treffender und eingängiger Slogan gewesen, unter dessen Dach sich die beteiligten Akteure gesehen haben und vereinen konnten. Es mag ebenso das Argument wirksam sein, dass das Wort „verborgene“ den Eindruck erweckt, man könne sich auf eine Reise voller Geheimnisse machen, und dies würde unter Marketingaspekten die einzelnen Erlebnispunkte noch interessanter machen. Man begebe sich quasi auf eine „Schatzsuche“. Diesen Aspekt haben die Autoren sehr wohl gesehen und er wird von ihnen als Möglichkeit verstanden. Allerdings halten die Autoren der Studie den verkürzten Namen „Schätze an der Straße der Romanik“ unter Marketinggesichtspunkten für wirkungsvoller und praktikabler. Dazu einige Erläuterungen: Mit Blick auf eine erfolgreiche Entwicklung des Erlebnispfades erscheint das Wort „verborgen“ aufgesetzt. Es täuschte dann etwas Geheimnisvolles vor, was dann längst bekannt ist. Auch wenn der Weg dahin weit sein wird und viel Zeit vergehen mag, würde sich der Titel als eingeführte Marke überholt haben. Noch ungünstiger erscheint der Slogan aus marketing-technischer Sicht. Jedes zusätzliche Wort in einem Titel macht den Titel selbst komplizierter und erschwert dessen Einprägsamkeit. Künftige grafische Elemente und Marketinginstrumente müssen stets unter dem langen Titel erstellt werden. Eine Verknappung ist diesbezüglich nicht nur ökonomischer, sondern klarer, einprägsamer und transportabler. Die Empfehlung der Autoren lautet deshalb, die Titel bei der Weiterentwicklung des Projektes noch einmal zu überdenken und gegebenenfalls, so sich unter den beteiligten LAG eine Mehrheit findet, eventuell mit Blick auf die Zukunftsausrichtung zu ändern, bevor Broschüren, Flyer, Schilder und andere öffentlichkeitswirksame Instrumente umgesetzt werden. Zum Logo „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ Corporate Design ist Schlagwort für die einheitliche und wieder erkennbare „Verpackung“ eines Produkts. Auch eine touristische Erlebnisstraße benötigt ein solch unverwechselbares Erscheinungsbild, um in der heutigen Informations- und Angebotsflut nicht unterzugehen. Die Verantwortlichen der Studie legten während eines Arbeitstreffens der LAG mehrere Entwürfe für ein Logo der Dachmarke vor. Bei der Erarbeitung der Entwürfe haben sich die Autoren am Ziel und an den Grundlagen des Projekts orientiert. Insofern war es wichtig, dass sich die „Straße der Romanik“ als Ausgangspunkt und Anlehnungsaspekt des Projekts im Logo Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Schätze an der Straße der Romanik Schätze an der Straße der Romanik Verborgene Schätze an der Straße der Romanik SCHLUSSBETRACHTUNG SCHLUSSBETRACHTUNG Schlussbetrachtung widerspiegelt. Mit der Entscheidung der Arbeitsgruppe für einen Entwurf wurde diesem Ansinnen Rechnung getragen. Drei perspektivisch versetzte, romanische Säulen mit typisch stilisierten Kapitellen finden sich links unten im Logo. Sie sind als angedeutetes Fundament zu sehen und können gleichsam als ein Zitat für die „Straße der Romanik“ interpretiert werden. Ein geschwungener Bogen, der sich zur Form des angedeuteten Buchstabens „R“ darüber spannt, greift nochmals vertiefend den historisch romanischen Ursprung auf. Auf dem R-Bogen deuten drei zu einer Turmspitze zusammengefügte Striche symbolisch einen Kirchturm an. Diese Symbolik kann sowohl für die mehrheitlichen Sakralbauten, die sich in den Erlebnispunkten wiederfinden, stehen als auch für andere, geschichtlich neuere Bauwerke, die ebenfalls in die Reihe der „Verborgenen Schätzen an der Straße der Romanik“ aufgenommen wurden. Schließlich verweist der 125 Die Streckenführung des Erlebnispfades „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ sollte durch ein einheitliches Wegeleitsystem, in dem sich das Logo wiederfindet, erschlossen werden. Straßenschilder mit Logo und Richtungshinweisen führen den Besucher einerseits in beide Richtungen entlang der Strecke und geben ihm andererseits an der jeweiligen Station Standortinformationen. Das Kloster Neuendorf. 126 les, freundliches Beige. Hierin könnte man die Zeit nach der sogenannten „dunklen“ Epoche des Mittelalters erkennen, aber auch die schlicht eine einladende, warme und freundliche Farbgebung, wie sie im gegenwärtigen mehrheitlichen Empfinden gesehen wird. Die angedeutete Turmspitze ist schwarz abgesetzt, um sich von der Farbgebung der „Straße der Romanik“ zu unterscheiden. In diesem Fall wurde Schwarz gewählt, um durch keine weitere Farbe die romanische Sockelfarbe dominant zu überstrahlen bzw. aus drucktechnischen Gründen, da weitere Mischfarben stets das Risiko von Passungenauigkeiten beim Druck erhöhen könnten. Von den Autoren der Studie wird empfohlen, sich die Nutzungsrechte für das Logo schützen zu lassen, damit von anderen außerhalb seines Geltungs- und sinnvollen Einsatzbereiches kein Missbrauch erfolgen kann. Es ist wünschenswert, dass in Publikationen zu Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen im Zusammenhang mit den „Verborgenen Schätzen an der Straße der Romanik“ das offizielle Logo verwendet wird. Das unterstreicht die Bedeutung dieses touristischen und kulturhistorischen Projekts. Damit sich die einzelnen Werbemaßnahmen wechselseitig verstärken und ergänzen, muss das Logo einheitlich, entsprechend den gestalterischen Vorgaben ohne jegliche Variationen verwendet werden. Die entsprechenden grafischen Vorlagen werden mit Abschluss dieser Studie den Verantwortlichen übergeben. Empfehlungen zum Aufbau und zur Weiterentwicklung den Standort eines Erlebnispunktes attraktiver. Außerdem darf die Initiative zahlreicher privater Akteure nicht unterschätzt werden. Sie können aus der Entwicklung des Erlebnispfades profitieren und sind daher sicherlich an Investitionen in der Nähe der Erlebnispunkte interessiert. 1. Fördermöglichkeiten 2. Innenmarketing Anders als die „Straße der Romanik“ sind nicht alle Erlebnispunkte rein historisch und kunstgeschichtlich zu sehen. Doch die Ausrichtung des Projekts auf die Zukunft hat solche Punkte, die in der Studie beschrieben wurden, in den Mittelpunkt gerückt, die eine touristische Vermarktung erst ermöglichen. Tourismuspolitik und -förderung sind bedeutende wirtschaftliche Aspekte. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Tourismus und speziell der Kulturtourismus zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig in ganz Deutschland und insbesondere in Sachsen-Anhalt entwickelt. Die Entwicklung der „Straße der Romanik“ ist nur durch die umfassende Landesförderung gelungen. Sicher können die LAG, Landkreise und einzelne Gemeinden nicht mit derselben Förderkraft die „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ entwickeln. Dennoch ist ein günstiges Umfeld geschaffen, in welche die Erlebnispunkte eingebettet sind. Die funktionierende Infrastruktur ermöglicht und sichert die Erreichbarkeit aller Erlebnispunkte. Insbesondere die begleitenden regionalen Förderprogramme wie beispielsweise der Ausbau des Radwegenetzes sowie die Förderung zur Entwicklung des ländlichen Raumes (z.B. LEADER) setzten Grundsteine für das Projekt. Insofern sollten alle künftigen Fördermöglichkeiten im Bereich der Erlebnispunkte stets mit den Stationen des Projekts verknüpft werden. Weitere Sanierungen, bauliche Verbesserungen, historische Rekonstruktionen in der Umgebung machen Nur durch eine weitere enge Abstimmung innerhalb der zuständigen LAG und einem gemeinsamen Handeln kann der Tourismus zu den „Verborgenen Schätzen an der Straße der Romanik“ weiter entwickelt werden. Es sollte unter den beteiligten Initiatoren und Verantwortlichen darüber nachgedacht werden, ob jede LAG eine oder mehrere Aufgaben des gemeinsamen Marketings bzw. der Tourismuskoordination übernimmt. In weiteren gemeinsamen Arbeitsgruppentreffen könnten Ideen vorgetragen, entwickelt und Verantwortlichkeiten übertragen bzw. Rechenschaft abgelegt werden. SCHLUSSBETRACHTUNG SCHLUSSBETRACHTUNG Schriftzug „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ auf die Dachmarke des Erlebnispfades. In der Farbgebung wurde in den Symbolen und der Schrift das dunkle Weinrot der „Straße der Romanik“ gewählt. Der Untergrund ist ein hel- Es ist eine regelmäßige Kontaktpflege und Abstimmung mit den bestehenden Tourismus-Institutionen des Landes nötig. ➤ Der Kontakt zur Investitions- und Marketinggesellschaft mbH Sachsen-Anhalt (IMG) muss gesucht und gepflegt werden. Hier geht es um die Entwicklung von Strategien für das Außenmarketing und die Berücksichtigung des Erlebnispfads in allen anderen touristischen Aktivitäten des Landes (z. B. die Darstellung bei überregionalen und nationalen Messen). ➤ Eine ständige Mitarbeit im Landestourismusverband (LTV) ist wichtig. Der LTV vertritt als ehrenamtliche touristische Spitzenorganisation die Belange des Tourismus in Sachsen-An- 127 können. Vielfach fehlt es an Kommunikation und gegenseitigem Verständnis sowie entsprechenden Kooperationsstrukturen, teilweise aber auch an kreativen Ideen und konkreten Lösungsvorschlägen. ➤ Die touristischen Regionalverbände nehmen für die künftige Entwicklung im Hinblick auf die Qualitätssicherung und des touristischen Angebots wichtige Aufgaben im Innenmarketing wahr. Auch hierzu ist eine enge Vernetzung wichtig. Schließlich stimmen sie die regionalen touristischen Produkte mit der Landesmarketingstrategie und dem Landeswerbeplan ab und sind für deren Umsetzung in den Regionen verantwortlich. Hier kommt insbesondere ihre wesentliche Aufgabe zur regionalen Umsetzung und Angebotsentwicklung landesweiter Alleinstellungsmerkmale, vor allem im Kommunikations- und Bündelungsprozess zwischen Kommunen, Hotellerie, Gastronomie, Museen, Kirchen und anderen touristischen Dienstleistern zum Tragen. Deshalb scheint es angeraten zu sein, Koordinatoren innerhalb der fünf beteiligten LAG zu benennen, die über ein grundlegendes Fundament an Marketing- und Tourismuswissen verfügen. Sie sollen die Interessen der LAG, des gesamten Projektes gegenüber anderen Institutionen vertreten, dort Ideen einbringen und innerhalb der LAG die Verbindung halten. Ideen zur weiteren Projektentwicklung Durch den Erlebnispfad „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten einer lebendigen Auseinandersetzung mit der regionalen Geschichte. So eröffnen beispielsweise Schulprojekte die Chance, das Geschichtsbewusstsein und die Heimatverbundenheit zu verbessern. Möglichkeiten: ➤ Die Einbeziehung örtlicher Vereine in die Arbeit für die Entwicklung eines Erlebnispunkts. Vielfach existieren geschichtsinteressierte Menschen, Chronisten, Sammler und andere heimatverbundene Personen, die mittels ihrer inhaltlichen Tätigkeit zur Entwicklung und zur Ausstrahlung des jeweiligen Erlebnispunktes beitragen können. ➤ Die Entwicklung eines Instrumentariums für Lehrerinnen und Lehrer zur Gestaltung eines lebendigen und interessanten Geschichts- und Heimatunterrichts. Die erfolgreiche Vermarktung kultureller Objekte und Ereignisse erfordert heute in einem konkurrenzträchtigen Markt fundiertes touristisches Know-how sowie eine reibungslose Kooperation bei der Erstellung zusammengesetzter und attraktiver Produkte durch verschiedene Träger. Selbst optimale denkmalpflegerische Arbeit und museumspädagogische Konzepte reichen heute keinesfalls aus, um Touristen (Ausflügler und Übernachtungsgäste) erfolgreich ansprechen zu ➤ Die Region kann für Schülergruppen über die Region hinaus attraktiv gemacht werden. ➤ Die Erarbeitung von Möglichkeiten für eine inhaltsreiche Freizeitbeschäftigung von Schülerinnen und Schülern. ➤ Die Erstellung von Lehrmaterialen zur regionalen Geschichte. Die Kommende Bergen ➤ Eine mögliche umfassende und flächendeckende Informationsarbeit an den Schulen. ➤ Die Durchführung von Projekten (Kinderführungen in Bauwerken oder Unterrichtsstunden in Schulen). ➤ Die Verknüpfung von Projekttagen und Projektwochen in den Schulen und Bildungseinrichtungen mit den Erlebnispunkten. ➤ Wettbewerbe (z. B. Malwettbewerbe, Ausschreibung von Schülerwettbewerben zur Geschichtsforschung etc.) oder die Initiierung von Arbeitsgemeinschaften an Schulen ist denkbar. ➤ Kinder- und Jugendprogramme zu besonderen Anlässen können ins Leben gerufen werden. Beispiele sind: Geheimnisvolle Schatzsuche, historische Inszenierung einer Hochzeit in einer Kirche oder Kapelle, verkleiden in historische Gewänder, Kinder-Ritter-Spiele, andere historische Spiele, schießen mit Pfeil und Bogen. An Erlebnispunkten mit traditioneller handwerklicher Arbeit oder sonstigen Produktionen können die Tätigkeiten anschaulich dargestellt werden (z. B. Gutshof Üplingen). SCHLUSSBETRACHTUNG SCHLUSSBETRACHTUNG 128 halt gegenüber der Landesregierung und dem Landtag sowie über die Landesgrenzen hinaus in den Verbänden auf Bundesebene. Nach innen organisiert er das Zusammenwirken aller tourismusrelevanten Einrichtungen. Ein Schwerpunkt des LTV ist daher die Vernetzung zwischen den einzelnen Verbänden. ➤ Ein Kunstwettbewerb mit thematischem Schwerpunkt der historischen Bauwerke mit ihren architektonischen Details oder ihre Einbettung in die Landschaft ist möglich, Videound Multimedia-Projekte können ins Leben gerufen werden. ➤ Regionale Feste oder Veranstaltungen können mit den Erlebnispunkten verknüpft werden oder nach Möglichkeit dort stattfinden. ➤ Ein Literaturwettbewerb, der zum Ziel hat, regionale Geschichten zu erzählen, die dann in der regionalen Presse abgedruckt und/oder auf unterschiedlichen Internetseiten veröffentlicht werden können, kann initiiert werden. 129 Fazit Der Erlebnispfad „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ wird um so erfolgreicher sein, je besser es gelingt, das gesellschaftliche Umfeld zu integrieren und zu einem echten Gastgeberbewusstsein zu entwickeln. Nur wenn Besucher das Gefühl haben, der Erlebnispunkt wird von der Bevölkerung, den Kirchen, den Kommunen, den Unternehmen und Akteuren der Vereine und Verbände tatkräftig unterstützt und über die reine Präsentation der Bauwerke hinaus auch im Alltag mitgetragen, wird der Besuch als ein Erlebnis empfunden und positiv darüber berichtet. Erfolg wird nur möglich sein, wenn alle Beteiligten die „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ zu einem wirklichen touristischen Produkt ausbauen, das dem Nutzen eines Besuchers entspricht und sich dessen Wünsche nach einem erlebnisreichen Ausflug bzw. einer Reise erfüllen. Daher ist zu prüfen, ob alle Erlebnispunkte auch wirklich für Besucher zugänglich sind. Nichts ist schädlicher, als vor „verschlossenen Türen“ zu stehen. An Orten, die derzeit über keine Regelöffnungszeiten verfügen bzw. der Zugang eingeschränkt ist, sollte die Möglichkeit einer ehrenamtlichen Mitarbeit geprüft werden, wenn keine anderen Finanzierungsmög- lichkeiten bestehen. Um das Projekt weiter zu entwickeln, ist es wichtig, sich Informationen über die Besucher zu verschaffen. Nur wer seine Besucher kennt, kann sich zu ihren Wünschen hinwenden und den Erlebnispunkt als touristische Attraktion ausbauen. Solche Informationen können durch Umfragen (z. B. ein ausliegender Fragebogen) und über Besucherstatistiken zusammengetragen werden. Hierbei kommt es zunächst nicht auf marktforscherische Perfektion an, sondern es geht darum, die Dinge anzupacken. Für solche Arbeiten können auch Studenten gewonnen werden, die innerhalb ihres Studiums Projekt- oder Abschlussarbeiten in den Fachrichtungen Marketing oder Tourismus erarbeiten müssen. Der Aufbau von Kontakten zu den Hochschulen und Fachhochschulen des Landes sei dazu angeraten. 3. Außenmarketing Ziele und Strategien des Marketings für den Erlebnispfad „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ müssen sich im Sinne eines einheitlichen und in sich geschlossenen Außenauftritts unterordnen. Das Corporate Identity muss in seinen Grundfesten so beschaffen sein, dass es sich problemlos mit dem allgemeinen Landesmarketing und dem touristischen Landesmarketing verbinden lässt. Mit der Entwicklung der Dachmarke „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ und dem bereitgestellten Logo sollte dies ohne Probleme möglich sein. Schäferhof in Langenstein 130 Neben dem Ziel, wirtschaftliche Effekte für die beteiligten Regionen und Orte aufzubauen, zählen zunächst vorrangig Image- und Bekanntheitsziele. Auch wenn diese Punkte noch keine messbaren wirtschaftlichen Zahlen ermöglichen, sind sie jedoch die wesentliche Voraussetzung dafür, dass sich überhaupt wirtschaftliche Effekte herausbilden können. Durch die Verknüpfung mit der Markensäule der „Straße der Romanik“ des Landes Sachsen-Anhalt sind zwei grundlegende Dinge verbunden: a. Erstens wird daran die „Straße der Romanik“ eine weitere Profilierung erleben können und b. kann der weitere Erfolg der „Straße der Romanik“ auf die Erlebnispunkte der „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ positiv ausstrahlen. Beide Wege profitieren also gegenseitig, wenn sie sich auch im Marketing gemeinsam verbinden und unterstützen. Ein örtlicher „Egoismus“ bzw. regionale Interessen dürfen deshalb nie in den Vordergrund treten. Alle Stationen können nur gewinnen, wenn sie gemeinsam getragen werden und sich niemand unter einer Zurücksetzung sieht oder mit einer „neidischen“ Befindlichkeit auf eine andere Station schaut, weil diese möglicherweise zeitweise in der Aufmerksamkeit in den Vordergrund tritt oder eine sonstige frühere Förderung erhalten sollte. SCHLUSSBETRACHTUNG SCHLUSSBETRACHTUNG ➤ Ein Fotowettbewerb, bei dem einzelne Erlebnispunkte attraktiv in den Mittelpunkt gerückt würden, kann ausgerufen werden. Die Motive sollten den Bezug zu den Bauwerken mit ihren architektonischen Details herstellen, die Bauwerke in der Landschaft bzw. im Wandel der Jahreszeiten zeigen oder den örtlichen Charakter in Szene setzen. Das Image der „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ sollte also auf die bekannten Slogans „Kernland deutscher Geschichte“ bzw. Ausgangspunkt deutscher Prosperität im Mittelalter aufsetzen. Alle Instrumente und das touristische Produkt selbst muss sich zunächst vorrangig an den Bedürfnissen von Tagesgästen und Kurzreisenden messen lassen. Die bestehenden Marketinginstrumente aus der „Straße der Romanik“ sollten mit den „verborgenen Schätzen“ verbunden werden. Dafür müssen die beteiligten Akteure an den entsprechenden Stellen und mit den Verantwortlichen werben. Dadurch entsteht eine einmalige Kombination für einen erweiternden Geschichtsblick über die gesamte Region. 131 In der Studie veröffentlicht sind einige auserwählte gastronomische Einrichtungen, Übernachtungsmöglichkeiten, Hinweise für Besucher der Erlebnispunkte wie Anreisemöglichkeiten und mehr. Die Piktogramme verweisen lediglich auf Empfehlungen der Verfasser, ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Dazu müssten noch konkrete Absprachen zwischen den einzelnen Partnern erfolgen. Auf Besonderheiten spezieller Besuchergruppen einzugehen, gibt die Chance, neue Gäste zu gewinnen oder Besucher anzulocken, die ohnehin in der Region unterwegs sind. Für Geschäftsreisende kann es beispielsweise interessant sein, kleine Zusatzprogramme nach dem Motto „wenn sie noch zwei Stunden Zeit haben …“ anzubieten. ➤ Radtouristen: identische Thematik und Zielpunkte zur zugehörigen touristischen Route; Beschilderung mit dem Symbol der touristischen Route; autofreie Streckenführung, die ein hindernisfreies Fahrradfahren ermöglicht; abwechslungsreiche Landschaft; Sehenswürdigkeiten und touristische Infrastruktur (Hotellerie, Gastronomie) in angemessener räumlicher Entfernung (Tagesetappen zwischen 30 und 60 Kilometern); ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ 132 Darstellung der Gesamtstrecke und der einzelnen Teilstrecken mit Kilometerangabe und Höhenprofil Tipps zur Vorbereitung und Planung einer Fahrradtour Hinweise auf ergänzendes Kartenmaterial Hinweise auf Rast-, Unterstell-, Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten Informationen zum Fahrradverleih Informationen zum Fahrradreparaturservice Anschriften der Tourismus- und Informationsstellen Hinweise auf Anreisemöglichkeiten per Bus und Bahn Informationen zu speziellen Fahrradveranstaltungen ➤ Barrierefreies Reisen: historische Bauwerke barrierefrei zu machen, ist ein schwieriges und kostspieliges Unterfangen. Stationen, die einen barrierefreien Zugang gewährleisten sollte gesondert gekennzeichnet und herausgestellt werden. Auch ältere Menschen unternehmen gern Ausflüge. Auf diese Weise können Seniorenvertretungen, Pflegeeinrichtungen, Reiseanbieter von Seniorenreisen usw. angesprochen werden. ➤ Motorradtouristen: Motorradtourismus erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Und motorisierte Biker sind gern abseits der Hauptverkehrsadern in der Landschaft auf Entdeckungsreise. Sie sind weitestgehend autark mobil und unternehmen gern Reisen auf touristischen Routen. Deshalb kann es wichtig sein, Kontakte zum ADAC und anderen Mobilclubs zu knüpfen und ein geschlossenes Routenkonzept mit Übernachtungsmöglichkeiten etc. (ähnlich wie Fahrradtouristen) zu erstellen. Motorradfahrer sind häufig gut situierte Menschen mit einer hohen Affinität zu Kultur-, Geschichts- und Landschaftsentdeckung. Oft reisen sie in kleinen Gruppen oder mit einzelnem Partner. Dazu gehören: ● Erzeugung von Aufmerksamkeit auf die „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ und die in der Umgebung liegenden Leistungsträger bzw. Dienstleister. ● Steigerung des Bekanntheitsgrads. ● Veränderung und Verbesserung des Images ● Bindung von Gästen. Die beschriebenen Erlebnispunkte dieser Studie sind bereits grafisch und inhaltlich derart aufbereitet, dass sie problemlos als Vorlage eines umfassenden touristischen Führers dienen können. Außerdem können einzelne Stationen in anderen Publikationen aufgrund des vorliegenden Materials weitergenutzt werden. Text, Fotodaten und Grafiken können zur Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt werden und auch eingesetzt werden. Medien spielen nach wie vor eine große Rolle. Sie haben auf die Verbesserung des Bekanntheitsgrades und die Imagebildung maßgeblichen Einfluss. Deshalb ist eine intensive Öffentlichkeitsarbeit wesentlich. Dazu zählt eben die Einrichtung eines Fotoarchivs ebenso wie die regelmäßige Herausgabe von Presseinformationen zu interessanten Ereignissen entlang der Erlebnisstraße. Die professionellen Öffentlichkeitsarbeiter in den Kommunen und Landkreisen sollten mit den „Verborgenen Schätzen an der Straße der Romanik“ vertraut gemacht und geschult werden, damit sie interessante Informationen aus ihren Zuständigkeitsbereichen mit den Erlebnispunkten verknüpfen können (z. B. eine Pressekonferenz mit dem Landrat an einem der Erlebnispunkte, Veranstaltungshinweise etc.). Auch dabei kommt es darauf an, den Namen des Erlebnispfades immer wieder zu transportieren. SCHLUSSBETRACHTUNG SCHLUSSBETRACHTUNG Besucherspezifikation Kommunikation Die Instrumente der Kommunikation sind Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Event-Marketing und Sponsoring. Zu einer effizienten Kommunikation und bei Entscheidungsprozessen zur Förderung des Marketings gehört es, dass alle Instrumente optimal aufeinander abgestimmt werden. Neben den ökonomischen Kommunikationszielen, bei Zielgruppen bestimmte Reaktionen hervorzurufen und für ein größeres Besucheraufkommen sind zunehmend psychografische Ziele von Interesse. Kroppenstedt 133 Innerhalb der Werbung sind unterschiedliche Instrumente ratsam. Neben einer umfassenden Informationsbroschüre sind Flyer, Fahnen, Postkarten, Stofftaschen, Aufkleber und Anstecker und vieles Weitere möglich. Besonders positiv sind Effekte, die sich im privatwirtschaftlichen Raum entwickeln lassen. Wenn Kalender und sogenannte „give aways“ entstehen, die eine starke Identifikation mit dem betreffenden Erlebnispunkt zeigen. In künftigen Prospekten, die in den betreffenden Regionen hergestellt werden, sollte darauf geachtet werden, dass in Auszügen auch stets die Erlebnispunkte Berücksichtigung finden und das Logo verwendet wird. Als besonders effizient gelten individuell gestaltete Werbebriefe, die in Mailing-Aktionen gezielt an ausgewählte Interessengruppen versendet werden. Das können z. B. Vertreterorganisationen für geschichtsinteressierte Menschen sein. 134 Heute geht nichts mehr ohne Internet. Die Darstellung der „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ auf einer eigenen Domäne ist unabdingbar. Die Homepage muss alle wesentlichen Informationen über die Punkte, deren Erreichbarkeit, die Beschreibung der einzelnen Stationen und wichtige Zusatzinformationen für Besucher bereithalten. Beim Grundgedanken der effizienten Vernetzung kommt es darauf an, dass der Internetauftritt des Projekts mit möglichst vielen bzw. allen erreichbaren Internetseiten, die sich mit dem Tourismus in Sachsen-Anhalt beschäftigen, verlinkt ist. Eine gegenseitige Verlinkung mit der „Straße der Romanik“ sollte angestrebt werden. Auch die Auftritte der Landkreise und anderen Gebietskörperschaften sollten innerhalb ihrer regionalen und touristischen Informationen auf den Internetauftritt des Projektes verweisen. Im ersten Stadium der Entwicklung des Erlebnispfades ist es nicht unbedingt wichtig, Merkmale der touristischen Route Auf dem Weg zu einem Ort auf der Route der „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ orientieren sich Autofahrer in der Regel heute durch Navigationssysteme. Während der Fahrt dienen die üblichen gelben Hinweisschilder an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen der groben Orientierung. Unterstützt wird das Finden der richtigen Strecke durch die spezifischen Schilder der „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“, die an allen wichtigen Kreuzungen des Verbreitungsgebietes vorhanden sein sollten. Für den künftigen Erfolg sollte alles unternommen werden, dem Besucher die Orientierung so leicht wie möglich zu machen. Eine Beschilderung sollte wie folgt erfolgen: ● ● ● Bei Abzweigung in untergeordnete, übergeordnete oder unübersichtlicher Straßenführung. Dort steht ein Schild mit Richtungspfeil. Am Beginn eins Erlebnisortes wird auf das Bauwerk (Name) hingewiesen. Am Ende des Erlebnisortes wird auf den nächsten Erlebnisort hingewiesen (Vernetzung). Schilder müssen innerorts gut zu erkennen sein. Sie sollten sauber und ordentlich aufgestellt sein. Wichtig sind auch ausreichend ausgewiesene Parkmöglichkeiten am Erlebnisort selbst. Gerade bei der Besichtigung von Bauwerken an einer touristischen Straße legen Autofahrer wert darauf, vorfahren zu können. Wo es möglich ist, sollten dementsprechend Parkflächen eingerichtet bzw. ausgeschildert werden. Schlecht ist es in jedem Fall, wenn ein Autofahrer mit einer unübersichtlichen Parkplatzsituation allein gelassen wird. SCHLUSSBETRACHTUNG SCHLUSSBETRACHTUNG Veranstaltung im Bördemuseum Ummendorf dass jeder Erlebnispunkt über eine eigene Homepage verfügt. Sollte diese jedoch vorhanden sein, kommt es darauf an, diese mit dem Auftritt der „Verborgenen Schätze …“ zu verknüpfen. Im Zeitalter der „Social Communities“ ist beispielsweise auch die Einrichtung einer Facebook-Seite von Vorteil. Menschen können per Klick zeigen, dass sie eine Station besucht haben. Es entstehen weitreichende Interaktionsmöglichkeiten. Allerdings – egal ob Internet oder Facebook – alle Online-Medien müssen regelmäßig aktualisiert werden. Sie müssen quasi „lebendig“ sein. Möglicherweise finden die Akteure der LAG Mitstreiter in den eigenen Reihen, die sich in die Arbeit für diese Medien einbringen können. So wäre es wichtig, dass alle aktuellen Veranstaltungen, Events oder sonstigen Veränderungen, die mit einem Erlebnispunkt im Zusammenhang stehen, auf der Internetseite unter aktuellen Informationen veröffentlicht werden. Die Pflege dieser Informationen kann adäquat bei Facebook erfolgen. Besichtigung eines Erlebnispunktes Besucher nehmen Hilfen zur schnellen Orientierung und erste Informationen über das zu besichtigende Bauwerk dankbar an. Die entworfenen Schautafeln für die Erlebnispunkte sollen als Eingangsinformation für den Besucher dienen. Wichtig wäre vor allem, dass entsprechende Informationstafeln Öffnungszeiten ausweisen. Hinweistafeln mit ersten Erklärungen zum Bauwerk und seiner Geschichte zeigen eine gute Servicequalität. Stark eingeschränkte Öffnungszeiten oder unregelmäßige Zugangsmöglichkeiten sorgen schnell für Verärgerung bei jedem Besucher. Schließlich haben sie sich extra auf den Weg zu dem Besichtigungsobjekt gemacht. So lange Orte nur nach Voranmeldung besichtigt werden können, wird sich 135 Der Aufenthalt in der Umgebung eines Erlebnispunktes Die Aufenthaltsdauer von Besuchern in einem Ort so weit als möglich zu verlängern, muss das Ziel aller direkt oder indirekt am Tourismusgeschehen beteiligten Personen, Unternehmen und Institutionen sein, weil sich damit die Chance auf eine Ausgabenerhöhung vergrößert. Zu diesem Zweck müssen Akteure vor Ort in der Lage sein, Tipps für den Aufenthalt zu geben. Geprüft werden sollte in diesem Zusammenhang auch, ob für Gäste zugängliche Toiletten am Erlebnispunkt oder in dessen unmittelbarer Umgebung vorhanden sind. Außerdem sollten an den Erlebnispunkten alle Möglichkeiten genutzt werden, die komplette Region in einem attraktiven Licht erscheinen zu lassen. Fachlich wird dies als Cross-Marketing bezeichnet. gekommen. Möglicherweise liegt es daran, dass gerade in den ländlichen Gebieten die flächendeckende Nutzung von Mobilfunk nicht immer abgesichert ist. Doch der stetig wachsende Ausbau der mobilen Netze und LTE-Abdeckung ermöglicht es, internetaffinen Touristen weiterführende Nachrichten über die neuen Medien zukommen zu lassen. Zum Beispiel bei Radwegen – hier bietet die Abbildung des QRCode auf Hinweisschildern die Möglichkeit, Umgebungskarten und das komplette Radwegenetz letztlich anzuzeigen. Leider sehen viele Anbieter den Nutzen noch nicht in den QR-Codes, wollen das Design ihrer Printmedien oder Informationstafeln nicht durch diesen „Fleck“ zerstören. Der Vorteil liegt aber hier vor allem darin, Angebote schneller im Internet verbreiten und ändern zu können, als in Printprodukten oder auf Informationstafeln. Die schönsten Geschichten sind die, die erzählt werden – deshalb könnte man auch die Geschichten der Erlebnispunkte via QR-Code erzählen lassen. In einigen Städten sind Rundgänge per Audio-Guide schon umgesetzt. Weitere touristische Vernetzungsmöglichkeiten Dazu gehört: ➤ Auslage von Broschüren zu Ausflugszielen in der Nähe ➤ Aufstellung einer Tafel mit Ortsplan bzw. Landkarte und Auflistung der umliegenden Attraktionen ➤ Hinweise auf gastronomische Einrichtungen im Umfeld ➤ sogenanntes Mobile Tagging: Einsatzmöglichkeiten des QR-Codes im Tourismusmarketing. Dieser QR-Code bietet die ideale Verknüpfung zwischen Printprodukten, Schautafeln und dem Mobiltelefon zum Internet. Leider ist das Potenzial des QR-Codes noch nicht wirklich an- 136 Neben den bereits erwähnten kultur- und geschichtsinteressierten Besuchern gilt es zu prüfen, ob weitere Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen touristischen Gebieten möglich sind. Gesundheitstourismus ist heute ein großes Thema. Beim Holunderkontor in Niederndodeleben ließe sich möglicherweise so etwas verbinden. Campingtourismus, Blaues Band, Radtourismus, Städtetourismus, Natur- und Famlientourismus sind weitere Stichworte. Die einzelnen Stationen des Erlebnispfades sollten darauf überprüft werden, inwiefern sich der Ort für konkrete Angebote solcher Tourismusbereiche eignet. 4. Ausblick Mit der Initiierung des Projektes „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ ist ein Grundstein für die Entstehung eines touristischen Weges durch die LAG-Regionen gelegt worden. Erst in der Folge aller weiteren Aktivitäten wird das Fundament für diesen Erlebnispfad gelegt. Die Identifizierung und Beschreibung der ausgewählten Stationen und ihre Nähe zur „Straße der Romanik“ lässt die Entdeckungen durch das historische Kernland des Mittelalters attraktiver und informativer werden. Trotzdem sei in diesem Stadium der Entwicklung vor zu hohen Erwartungen auf schnelle Effekte gewarnt. Eine wirkliche Belebung wird erst spürbar sein, wenn alle Instrumentarien umgesetzt sind, greifen und öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt wurden. Die Kooperation aller Akteure sei an dieser Stelle ebenfalls noch einmal hervorgehoben. Die unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit müssen von allen Beteiligten gepflegt werden. Auf jeden Fall wird die Vermarktung unter dem Label „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ für alle beschriebenen Objekte hilfreich sein. Auch weniger attraktive Stationen werden aus dem Gesamtprojekt einen Nutzen ziehen. Die touristisch attraktivsten Magnete auf dem Weg der „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ sind geradezu verpflichtet, zum Wohl des Ganzen und der anderen Stationen bei der Vermarktung behilflich zu sein. Da bekanntermaßen kaum jemand den gesamten Erlebnispfad erkunden wird, ist zu überlegen, die einzelnen Gebiete der LAG – so wie in der Studie – vorgelegt als Entdeckungsrouten anzubieten. Man könnte ergo auch die Stationen einer LAG in einem kleineren Flyer zusammenfassen und damit Besuchern Lust auf mehr machen. Dabei sollte auch im Auge behalten werden, dass die gesamte Region noch viele weitere „Schätze“ aufweist, die man im wei- teren Verlauf und nach Entwicklung des Erlebnispfades stärker in die Öffentlichkeit rücken kann, um die Region insgesamt zu stärken. Jeder weitere Anziehungspunkt würde die Region für Besucher insgesamt noch attraktiver werden. Wichtig scheint den Autoren, um einen wirkungsvollen Auftakt für die „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ zu setzen, die bedeutenden Medien der Region bei einer Pressekonferenz über das Gesamtprojekt zu informieren. Um eine überregionale Ausstrahlung zu erzielen, wäre es von Vorteil, einen Landesminister als Zugpferd zu gewinnen und die Pressekonferenz in Magdeburg oder an einem Erlebnispunkt in unmittelbarere Nähe von Magdeburg abzuhalten, um möglichst vielen Medienvertretern aus der Landeshauptstadt einen kurzen Weg zu ermöglichen. Das Potenzial der beteiligten Regionen ist unbestritten hoch, um die „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ langfristig zu einer regionalen Tourismusmarke zu entwickeln. Nach wie vor scheinen noch zu wenige Bürgerinnen und Bürger eine entsprechende Aufmerksamkeit für die Geschichte der Heimat zu entwickeln. Mit der Herausstellung einzelner Erlebnispunkte der beteiligten fünf Lokalen Arbeitsgruppen ist eine Chance eröffnet worden, hierbei neue Akzente zu setzen. Wenn die bisher beteiligten Akteure, weitere Personen, Unternehmen, Vereine und Verbände für die Entwicklung des Projektes gewinnen können und sie mit demselben Engagement wie bisher bei der Sache bleiben, werden sie auch die Früchte ihrer Idee reifen sehen. SCHLUSSBETRACHTUNG SCHLUSSBETRACHTUNG der Effekt eines touristischen Erlebnispfades nicht einstellen. Damit kann keine touristische Attraktivität erreicht werden, die vorrangig vom spontanen Besucherverkehr leben würde. Wir danken allen beteiligten Verantwortlichen, Unterstützern und den Helfern an den Erlebnispunkten für das Vertrauen und die aktive Mithilfe bei der Realisierung der Projektstudie „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik”. Ronald Floum und Thomas Wischnewski Februar 2014 137 LAG Vorsitzende/r Internet LAG Börde Ines Becker www.lag-boerde.de LAG Bördeland Petra Hort www.lag-boerdeland.de LAG Colbitz-Letzlinger Heide Erika Tholotowski www.lag-clh.de LAG Flechtinger Höhenzug Steffi Trittel www.lag-fh.de LAG Rund um den Huy Klaus Bogoslaw www.rund-um-den-huy.de IMPRESSUM Herausgeber: Kooperationspartner: Leaderaktionsgruppen: 138 Projektteam für die Umsetzung des Projektstudie „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik” Einheitsgemeinde „Hohe Börde”, Verbandsgemeinde „Westliche Börde”, Stadt Wanzleben-Börde, Gemeinde Huy, Gemeinde Westheide LAG „Flechtinger Höhenzug”, LAG „Colbitz-Letzlinger Heide”, LAG „Börde”, LAG „Bördeland” LAG „Rund um den Huy” Projektmanagement: Redaktion, Layout & Satz: Ronald Floum, Thomas Wischnewski Ronald Floum, Thomas Wischnewski, Monika Floum, Birgit Ahlert Bildquellen: Archiv Monika Floum, Ronald Floum, Peter Gercke, Maik Schulz, Jens Arndt, Ralf Staufenbiel, „Ihr Landbäcker“, Touristinformation Oschersleben, jopri-foto, ehs-Verlags GmbH (Karte) .