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GIPFELTREFFEN
HARDWARE TEST
AV-Receiver der Oberklasse
Vier potente AV-Receiver der 1000 EURO-KLASSE
verarbeiten 3D-HDMI-Signale
Bei den AV-Receivern ist die Preisklasse um die 1.000 Euro dicht bevölkert: Der Pioneer VSX
2020, der Sony STR-DA3600ES, der Marantz SR 6005 und der Onkyo TX-NR 808 versammelten
sich zum Vergleichstest in unseren Hörräumen. Allen Probanden gemein ist der Umgang mit
HDMI 1.4 und dem dazu gehörenden Rückkanal; mit Ethernet-Signalen über HDMI kann dagegen keiner der vier etwas anfangen. Für 1.000 Euro sollte und kann der Käufer einiges verlangen, und so summieren sich bereits die Austattungslisten zu beachtlichen Längen.
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• HDTV-PRAXIS 5/2010 •
HARDWARE TEST
B
ei allen Beigaben muss ein AVReceiver der Spitzenklasse vor
allem gut klingen. Zudem wird
der Umgang selbst mit teureren, leistungshungrigen Lautsprechern verlangt.
Zum Hörtest an den Swans RM600
Lautsprecher-Referenzen stellten wir
die Equalizer auf neutral und justierten die Lautsprecher-Abstände penibel per Hand. Die Swans liefen in verschiedenen Durchgängen sowohl mit
als auch ohne Subwoofer. Dabei wählten wir, passend zu den Full-Size-Lautsprechern, die tiefste zur Verfügung
stehende Trennfrequenz, je nach Gerät 40 oder 50 Hertz. Neben den TestKandidaten wurde der Referenz-Receiver Harman Kardon AVR 760 zum
Klang-Vergleich hinzugezogen.
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41
HARDWARE TEST
Pioneer VSX-2020
+
Pluspunkte:
• sehr guter Klang
• 3D-fähig inklusive AudioRückkanal
• zwei HDMI-Ausgänge
• gelungene Konfiguration von
Internet-Radiosendern
• komplette Ausstattung
–
Minuspunkte:
• teils komplizierte Konfiguration
• kein echter Netzschalter
• hoher Standby-Verbrauch bei
HDMI-CEC
• HDMI 1.4a Ethernet fehlt
Preisklassengerecht
präsentiert sich das Anschlussfeld komplett,
analoge Ein- und Ausgänge wurden praxisgerecht zugunsten der
digitalen reduziert. Wir
vermissen eine Farbkodierung der Lautsprecherklemmen und einen
zweiten, regelbaren
Subwoofer-Ausgang.
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Pioneer VSX 2020
Beim Heimkino-Spezialisten Pioneer sind
gute AV-Receiver Tradition. Die Japaner
steuern mit dem VSX 2020 zum Listenpreis von 1099 EURO einen gewichtigen
Boliden mit langer Ausstattungsliste zum
Test bei.
Ausstattung
Der immerhin 13 Kilogramm schwere, voluminöse Koloss wirkt auf den ersten Blick
wie aus einem Stück gefräst, erst beim
zweiten Hinschauen fällt die in dieser
Preisklasse ungewöhnliche KunststoffFront auf. Die großen Regler sind ebenfalls aus diesem Material und lassen beim
Betätigen einen satten Eindruck vermissen. Besser gelang das große, helle DOTMatrix-Display, welches im Klartext über
den Betriebszustand informiert. Mit sieben Endstufen ist eine 7.1-Wiedergabe
möglich. ProLogicIIx und -z sind an Bord,
allerdings muss zwischen den Front
Height- und Front Wide-Lautsprechern
gewählt werden. Wahlweise steht bei
5.1-Betrieb eine Multiroom-Funktion oder
der Anschluss der Front-Lautsprecher mit
getrennten Verstärkern für den Hoch-,
Mittelton- und den Bassbereich zur Verfügung. Neben den HD-Tonformaten
werden zudem eine große Anzahl verschiedener Umwandlungen der DTSund Dolby-Familie dekodiert, eine THX se-
Aufgeräumt und sauber,
mit genügend Luft um
den Endstufen-Kühlkörper präsentiert sich der
Innenaufbau. Durch das
lüfterlose Konzept
wird ein geräuschloser
Betrieb ermöglicht.
lect2-Zertifizierung macht den Aufbau einer entsprechenden Heimkino-Kette
leicht. Internet-Radio wird über kabelgebundenes LAN unkompliziert eingebunden; ein besonderes Augenmerk richteten die Entwickler auf die Apple-Gemeinde. So können nicht nur per Kabel iPhone
oder iPod angeschlossen werden, es
steht sogar ein spezielles App zur Integration von Apple-Geräten zur Verfügung. Komprimierten Tonformaten, die
zusätzlich über USB-Speicher in den Formaten MP3, WAV und WMA zugespielt
werden können, soll mit der „Advanced
Sound Retriever“-Schaltung auf die KlangSprünge geholfen werden. Gleich sechs
3D-taugliche HDMI-Eingänge, tauglich
für den Datenrückkanal, aber nicht für
HDMI-LAN, und zwei gleichzeitig zu betreibende HDMI-Ausgänge können selbst
umfangreiche Heimkinos verbinden und
steuern. Der Marvel-Videoprozessor sorgt
für ein Skalieren unterschiedlichster Auflösungen und eine Digitalisierung analo• HDTV-PRAXIS 5/2010 •
ger Geräte zur Ausgabe via HDMI. Bei
3D-Signalen wird das OSD abgeschaltet.
Der RDS-Tuner verarbeitet analoge Signale per Antenne und Kabel, 63 SenderSpeicherplätze stehen zur Verfügung.
HDMI-CEC automatisiert die Funktionen
entsprechend ausgestatteter Geräte und
ermöglicht die Weiterleitung der HDMISignale im Ruhezustand, kostet im Standby allerdings fast 30 Watt Stromverbrauch. Ist HDMI-CEC deaktiviert, sinkt
der Verbrauch im Standby auf niedrige
0,5 Watt, im 3D-Heimkino-Betrieb ermittelten wir durchschnittlich 208 Watt.
Bedienung
Nach der üblichen Anschluss-Orgie eines
AV-Receivers stellt der Japaner seinen
speziellen MCACC-Einmess-Computer zur
Verfügung. Anhand von drei Messpunkten werden dabei Pegel, Abstand und
Trennfrequenzen der angeschlossenen
Lautsprecher mit drei verschiedenen Entzerrungskurven justiert. Ein neunbandi-
HARDWARE TEST
Der schmale Geber
glänzt mit vielen direkten Funktionen,
die sehr zahlreichen
Tasten sind jedoch zu
klein und zu gleichförmig. Eine Beleuchtung ist vorhanden,
nutzt aber nicht viel,
da die Beschriftung
der Tasten nicht lesbar ist.
ger,
grafischer
Equalizer, ein mehrstufiger Höhenfilter
und der DreibandNotchfilter gegen
Bassdröhnen ermöglichen
eine
recht genaue Anpassung der Lautsprecher an die Raumgegebenheiten. Während die Verzögerungsabstände der
Lautsprecher zentimetergenau justiert
werden, endet die Trennfrequenz für den
Subwoofer schon bei 50 Hertz. Die Einstellungen können auf einen USB-Stick
geladen und dann mit der „Pioneer Advanced MCACC“-Software, die auf der Firmen-Homepage zum Download angeboten wird, auf dem heimischen PC bequem analysiert werden. Der RDS-Tuner
findet schnell und sicher die per Antenne
oder Kabel zugespielten Sender, die unkompliziert und intuitiv auf die Speicherplätze verteilt werden. Weitaus mehr Probleme bereiten gemeinhin die unzähligen Internet-Radio-Sender. Hier hilft ein
heimischer PC, der, sofern er im selben
Netzwerk wie der Receiver läuft, per Eingabe der IP-Nummer des VSX-2020 in einen Browser bequem die Konfiguration
und Senderauswahl ermöglicht. HDMISignalquellen werden im etwas unübersichtlichen Setup den Eingängen zugeordnet und konfiguriert und dann auf die
entsprechenden Tasten der Fernbedienung verteilt. Die breitbandigen 3D-Signale erfordern die Abschaltung des
OSDs, was vom Receiver automatisch erledigt wird. Der Rückkanal der 3D-TVs
dieser Ausgabe wurde zuverlässig erkannt und wiedergegeben.
Ton- und Bildqualität
Der Marvel-Wandler lässt bei der Bildqualität nichts anbrennen: Er skaliert zuverlässig ohne Treppchenbildung hoch, das
De-Interlacing braucht manchmal einen
Bruchteil von Sekunden, zeigt dann aber
ein gutes, ruhiges Bild. 1080p/24Hz-Signale werden nativ an den Bildgeber weitergeleitet, ein Ruckeln konnten wir nicht
entdecken. Analoges Radio überzeugt
mit feiner Auflösung und vergleichsweiser hoher Dynamik. Internet-Sender und
MP3s profitieren hörbar von der „Advanced Sound Retriever“-Schaltung, die Höhen und obere Mitten deutlich runder,
weniger harsch erscheinen lässt. Bei HDTonformaten erweist sich der Bolide als
Feingeist. Höhen geraten überaus luftig
und fein aufgelöst, obere Mitten schon
fast zu schmeichelhaft. Ohne Subwoofer
wurden tiefste Bässe ein wenig undifferenziert aufgelöst, das konnten der Onkyo und der Marantz, vor allem aber der
Harman-Bolide wesentlich präziser und
mit mehr knackiger Wucht. Bei sehr hohen Pegeln sprach die Schutzschaltung
bei voller Lautsprecher-Bestückung zweimal an, obwohl die Verstärker-Leistung
selbst für größere Hörräume mehr als
ausreichend ist. Ganz anders dann die
Darstellung mit zugeschaltetem Subwoofer. Die Darstellung wirkte merklich entspannter, die Staffelung erfolgte präzise
im Raum, wenn auch nicht ganz so eng
umrissen wie mit dem Referenz-Receiver.
Bei Standard Heimkinoformaten wie DTS
oder Dolby Digital setzt sich der Proband
dank der von den anderen komprimierten Formaten bekannten ASR-Schaltung
an die Spitze des Testfeldes, vor allem Höhen und Mitten profitieren ungemein
von der Schaltung. Beim Stereo-Betrieb
ohne Subwoofer kann die hohe Dynamik
ebenso überzeugen wie die Mitten- und
Hochtonauflösung, die Staffelung ist authentisch, Tiefbässe jedoch eher schwammig, wenn auch mit genügend Druck.
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HDTV-PRAXIS Fazit
Der Pioneer VSX-2020 stellt sich als gut
ausgestatteter, potenter Heimkino-Bolide
vor. Seine Konfiguration gerät manchmal
ein wenig hakelig, andererseits überzeugen innovative Konzepte wie die Konfiguration des Internet-Radios per PC. Der
Klang komprimierter Dateien profitiert
von der ASR-Schaltung, hierbei setzt sich
der Pioneer zusammen mit dem Sony an
die Spitze des Testfeldes, bei den HD-Tonformaten vermissten wir ohne Subwoofer die Präzision im Tiefbass.
Sony STR-DA3600ES
Brandneu von der IFA landete der Sony
STR-DA3600ES unseren Hörräumen. Der
japanische AV-Receiver-Bolide steht mit
satten 1.299 Euro in der Preisliste, im
Fachhandel und im Internet wird er allerdings für knapp 1100 Euro angeboten.
Ausstattung
Stramme 13 Kilogramm ziehen an den
Armen, wenn der massive Brocken aufs
Regal gehievt wird. Die dicke Alu-Front ist
mit immerhin vier Reglern und zahlreichen Bedienknöpfen bestückt, eine Klappe, hinter der sie sich verbergen könnten,
fehlt. Das etwas kleine, aber hell und
deutlich lesbare DOT-Matrix-Display zeigt
die Betriebszustände an. Die technische
Ausstattung mit diskreten 7.1-Verstärkern, dem Faroudja-Video-Wandler und
feinsten SHARC Titan-Soundprozessoren
macht Appetit auf mehr. Der Empfang
von Internet-Radio und das Streamen
von Musikdateien aus dem heimischen
Netzwerk nach dem DLNA -Protokoll und
mit Windows 7 Zertifikat werden ebenso
beherrscht wie komfortables Multi-Rooming. Der benötigte Infrarot-Empfänger
gehört ebenso zum Lieferumfang wie eine zweite kleine Fernbedienung. Die
Hauptfernbedienung kann auf Fremdge-
Sony STRDA3600ES
+
Pluspunkte:
• sehr guter Klang
• 3D-Funktionalität inklusive
Rückkanal
• DLNA-Streaming auch als
Server
• Internet-Radio mit gelungener
Konfiguration
• Setup über PC möglich
–
Minuspunkte:
• hoher Stromverbrauch im
Standby bei HDMI-CEC-Aktivierung
• unvollständige HDMI-Zuteilung
• nur vier HDMI-Eingänge
• kein zweiter SubwooferAusgang
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HARDWARE TEST
Die Haupt-Fernbedienung liegt gut in der
Hand, der Wirkungsgrad
ist sehr gut. Die Tasten
sind etwas gleichförmig,
die Beleuchtung der
weißen Tasten blitzt nur
bei der Betätigung einer
Funktion auf.
S/P-DIF-Eingänge sind
ausreichend vorhanden,
MD-Rekorder des Herstellers werden über den
optischen Digital-Ausgang versorgt. Sogar an
einen Phono-Eingang
wurde gedacht, nicht
aber an eine Farb-Kodierung der LautsprecherAusgänge oder einen
zweiten SubwooferAusgang
Trotz ausladender Gehäuse-Größe geht es im Inneren beengt zu, die
Verkabelung wirkt unaufgeräumt. Der große Netztrafo und die unterschiedlichen Verdickungen am Kühlkörper, die dafür sorgen, dass sich Resonanzen auf verschiedene Frequenzen
verteilen, zeugen dagegen von Liebe fürs Detail.
räte programmiert werden. Lediglich vier
HDMI-Eingänge und ein Ausgang verknüpfen das Heimkino, sind in dieser
Preisklasse allerdings zu wenig. Immerhin
können sie mit 3D-Signalen umgehen,
der Ausgang beherrscht den Audio-Rückkanal, aber keine Ethernet-Funktionen.
Denen stehen immerhin vier LAN-Eingänge mit Switch-Funktion zur Verfügung. Selbstverständlich werden alle HDTonformate gewandelt. Über die DMPorts lassen sich Inhalte von MP3-Playern,
Apple-iPods oder Handys abspielen und
sogar im Netz verteilen, der Receiver
dient dann als Server. Der STR-DA3600ES
beherrscht alle digitalen Tonnormen, neu
sind Dolby ProLogic IIz und Audyssey
DSX, die unter anderem für die zusätzlichen Wide- oder High-Kanäle zum Einsatz kommen können; passende Lautsprecherausgänge sind am Receiver vorhanden. Werden jedoch Lautsprecher an
den Wide- oder High-Kanäle angeschlossen, fallen die beiden Surroundback-Ka-
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näle weg, da die beiden zusätzlichen
Endstufen fehlen. Umfangreiche HDMICEC-Funktionalität erlaubt das komplette
Einschalten der Kette und das Durchreichen der HDMI-Signale während des Ruhezustandes, dabei werden satte 43 Watt
konsumiert, die selbst bei deaktivierter
Durchschaltung der HDMI-Signale-Bestand haben. Ein echter Aus-Schalter
fehlt, im Standby werden weniger als 0,1
Watt, im laufenden 3D-Heimkino-Betrieb
mit 7.1-Bestückung gemittelte 212 Watt
konsumiert. Ein RDS-Tuner für UKW und
Mittelwelle mit 60 Speicherplätzen komplettiert die Ausstattungsliste.
Handhabung
Das XMB-Menü ersetzt ein getrenntes Set
up, das OSD und einen File-Browser. Die
Navigation gelingt schnell und launig, das
Setup verzweigt tief in Unterebenen.
Noch übersichtlicher geht das Einstellen
mit dem beiliegenden Windows-Programm „Setup-Manager“, mit dem be• HDTV-PRAXIS 5/2010 •
Die knubbelige
Zweit-Fernbedienung lässt die
Steuerung der rudimentären Funktionen zu, exklusiv wurden ihr die
Direkt-Wahltasten für die verschiedenen Sound-FieldProgramme spendiert.
quem vom heimischen PC aus über das
Netzwerk die gesamte Konfiguration erledigt werden kann. Bei Bedarf übernimmt
die Sony-eigene DCAC Einmess-Automatik die Kalibrierung und die Raum- und sogar die automatische Phasenanpassung
der Lautsprecher. Die Trennfrequenz
kann sehr fein zwischen 40 und 160
Hertz in Zehnerschritten justiert werden,
zudem besitzt jede Lautsprechergruppe
eine eigene Klangregelung. Das Ganze ist
übersichtlich in ein grafisches Menü gepackt. Die HDMI-Eingänge lassen sich
zwar anderen Eingängen zuordnen,
dann muss allerdings der Ton analog
oder über die S/P-DIF Eingänge zugespielt werden, HDMI-Ton wird nur bei direkter Ansteuerung der vier Eingänge gewandelt. Super gelöst ist die Konfiguration der Netzwerk-Radiostationen, die fein
säuberlich nach Musikmaterial und alphabetisch vorgeordnet sind und in persönliche Listen verteilt werden können. Der
komprimierten Musik wird wie beim Pio-
HARDWARE TEST
neer mit einer speziellen Schaltung auf die
Klang-Sprünge geholfen.
Bild- und Tonqualität
Das De-Interlacing würde selbst einem
sehr guten Blu-ray-Player zur Ehre gereichen. Per Diagonalprozessor wird SD-Inhalt präzise skaliert, der DVD-Pulldown
wird adaptiv am Datenstrom erkannt, die
Vollbilder korrekt zusammengefügt. Besonders gut gelingt das bei 1080i-Material, bis auf ein minimales Zittern bei den
Burosch
De-Interlacer-Testsequenzen
überzeugt die Wandlung, was gerade bei
externen Sat-Empfängern von Vorteil ist.
Der erste Hördurchgang erfolgte ohne
Subwoofer. Bei herkömmlichem Dolby
Digital und DTS erwies sich der ES-Sony,
ähnlich dem Pioneer, als klanglicher Feinzeichner und Schmeichler, jegliches Geräusch ist mit geschlossenen Augen
exakt ortbar und erschreckend lebensecht, ohne Aggressivität in den Höhen
und Mitten, mit klar konturiertem Bass,
der sehr tiefe Frequenzen mit leicht indifferenten Wummern quittiert. Hier behielten der Onkyo und der Marantz besser
die Kontrolle. Dennoch kann eine fulminante Lautstärke bei gleichzeitig sehr hoher Dynamik an den Tag gelegt werden,
die in der präzisen Klangstruktur dem
Testfeld nicht nachsteht, aber minimal
weichzeichnet. Mit Subwoofer und einer
Trennfrequenz von 40 Hertz fällt dem Sony die Arbeit hörbar leichter; insgesamt
erkämpft er sich bei leicht sanfterer
Grundfarbe einen Patt mit dem Marantz.
Können HD-Tonformate diese Vorstellung nochmals steigern? Die Baraka-BD
mit ihrem DTS-HD Master-Audio gibt mit
einem nochmals erweiterten Klangraum
mit noch breiterer Staffelung eindrucksvoll Antwort darauf. Körperlich deutlich
spürbare Bass-Attacken standen zwar jederzeit greifbar im Raum, fein aufgelöst
und jederzeit kontrolliert wurden sie aber
nur mit dem Harman, ansatzweise vom
Onkyo und vom Marantz. Der im Durchgang 2 eingefügte Sub 200A brachte
dann wieder die schon bekannte Patt-Situation. Bei Stereobetrieb lösten Höhen
sauber auf, ohne jeglichen Hang zum Zischeln oder Zirpen, mit einem Hang zur
Weichzeichnung. Die Staffelung gelang
wieder analytisch sauber in Breite und
Tiefe, das Klangbild war in den Höhen minimal gesoftet, ohne jegliche Aggression.
Klassik klang über die analytischen Swans
authentisch wie im Konzertsaal, im Stereobetrieb zeigte sich selbst bei tiefster
Bass-Auflösung kein qualitativer Unterschied zum Onkyo und Marantz.
HDTV-PRAXIS Fazit
Neben einer sehr guten Klangvorstellung
kann der Sony STR-DA3600ES vorzüglich
im Heimnetz per DLNA Audio streamen
und ist bei Internet-Radiostationen munter unterwegs. Das HDMI-CEC sollte aufgrund des dann sehr hohen Standby-Verbrauches aber deaktiviert werden.
Marantz SR 6005
Stereo-Spezialist Marantz geht mit dem SR
6005 zum Listenpreis von 1099 Euro an
den Start. Als einziger im Test verzichtet
der Altmeister auf jegliche NetzwerkFunktionalität.
Ausstattung
Der massiv und wertig wirkende Japaner
versprüht den Flair und die Anfass-Qualität alter Stereo-Generationen. Glänzende,
dicke Regler aus Metall lassen die Illusion
vergangener Schwungrad-Antriebe aufleben, Knöpfe und Regler, verborgen unter
einer nicht minder dicken, metallbeschichteten Klappe, die sanft herabgleitet,
melden satt mit einem zünftigen „Klack“
jegliche Funktion zurück. Das helle und
deutliche DOT-Matrix-Display dokumentiert nicht nur ausführlich die Betriebszustände, sondern informiert bei RDS-UKWSendern per Laufschrift über den gesen-
deten Langtext in einer zweiten Textzeile.
Die Kunststoff-Wangen der Front passen
dagegen weniger ins wertige Bild. Während der Rest des Testfeldes fleißig Features aufgerüstet hat, bietet der SR6005
nun zwar immerhin sechs HDMI-Eingänge, der zweite HDMI-Ausgang wurde gegenüber dem Vorgängermodell aber
weggespart. Die HDMI-Schnittstellen sind
nun 3D-fähig, können den Rückkanal angeschlossener Geräte verwerten, mit
LAN-Daten über HDMI jedoch nicht umgehen. Ein eingebauter RDS-Tuner für
UKW und AM bietet Platz für 60 Speicherplätze. Der praktische Bluetooth-Sender, vereint mit einem externen InfrarotAuge, ist nun ebenfalls nicht mehr beigelegt, sondern optional für circa 100 Euro
erhältlich. Dafür wird bei der Video-Verarbeitung mit dem Anchor Bay ABT 2015
geprotzt, der sonst nur in höheren Preisklassen verbaut wird. Zudem verrät ein
Blick ins Innere einen ausnehmend großen Transformator, der zumindest optisch
genügend Stromfluss verspricht. Alle HDTonformate werden verarbeitet; der 7.1Receiver bietet wahlweise die Wide- oder
High-Kanäle bei der Front-Bestückung, alternativ kann ein zweiter Raum beschallt
werden. Trotz Verzicht auf die Netzwerkfunktionalität finden USB-Speicher, MP3Player oder über ein spezielles Kabel Apple-Geräte Anschluss über den Front-USB.
Marantz SR6005
+
Pluspunkte:
• sehr guter Klang
• bester Stereo-Klang im
Testfeld
• kraftvolle Endstufen
• 3D-fähig inklusive Rückkanal
• sehr gute Video-Verarbeitung
–
Minuspunkte:
• keine Netzwerkfähigkeit
• nur ein HDMI-Ausgang
• HDMI 1.4a-Ethernet fehlt
Die Reduzierung der analogen Schnittstellen zugunsten der Digital-Fraktion sorgt für mehr
Übersicht auf der Geräte-Rückseite. Schön: Ein optischer S/P-DIF-Ausgang ist vorhanden. Nicht
so schön: Eine farbliche Codierung der Lautsprecher-Anschlüsse fehlt.
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HARDWARE TEST
Die aufwändige Platine zur Videoverarbeitung mit dem AnchorBay-Chip und den
Sharc 32-Bit-Wandlern
für den Ton fällt beim
aufgeräumten Inneren
sofort ins Auge. Das
lüfterlose Konzept garantiert einen laufruhigen Betrieb.
Unter einer Klappe verbergen sich zusätzliche Eingänge, bei der zunehmenden Anzahl
von Video- und Fotogeräten mit HDMI-Ausgang würde sich ein entsprechender Eingang
hier gut machen.
Auf den ersten Blick
wirkt die Anzahl der
Direkt-Funktionen auf
dem Geber unübersichtlich; die gute Gruppierung ermöglicht jedoch
schon nach kurzer Eingewöhnung die intiutive
Bedienung des Gerätes.
Im Gegensatz zum Pioneer ist die Tastenbeleuchtung von echtem
Vorteil, die Beschriftungen bleiben lesbar.
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Die komplette HDMI-CEC-Steuerung lässt
sich fein säuberlich im Setup konfigurieren. Neben der „Dauer-Standby-Lösung“,
die alle Geräte auf Knopfdruck einschaltet, die Weiterleitung der HDMI-Signale
ans TV im Standby gestattet und knapp 7
Watt im Ruhemodus erfordert, gibt es die
Möglichkeit, trotz voller HDMI-CEC-Steuerung, bei der die Geräte dann einzeln
eingeschaltet werden, einen Standby-Verbrauch von unter 2 Watt zu realisieren.
Bei ausgeschaltetem HDMI-CEC liegt der
Standby-Verbrauch unter 0,1 Watt. Das ist
nötig, denn ein echter Ausschalter fehlt.
Unter Heimkino-Bedingungen mit 7.1-Bestückung liegt der mittlere Verbrauch bei
248 Watt.
Handhabung
Die bei Heimkino-Schaltzentralen umfangreiche Einrichtung ist mit dem grafischen Setup ausgezeichnet gelöst. Will
man der Einmessvorrichtung Audyssey
Auto Setup die Einrichtung und Justierung der Lautsprecher überlassen, erlaubt die verwendete Version die Abstimmung auf sechs unterschiedliche
Hörplätze, was im Ergebnis gut gelingt.
Sehr übersichtlich erweist sich die OSD-
Tabelle, welche die freie Konfiguration
der Audio- und Video-Eingänge in der jeweiligen Zuordnung ermöglicht. So
schnell und einfach funktionierte das mit
keinem anderen Kandidaten des Testfeldes. Die Videoverarbeitung um den ABTProzessor ermöglicht die Umlegung und
Justierung jedes Einganges auf den
HDMI-Ausgang, aber auch dessen komplette Deaktivierung per Bypass. Die
Funktionalität war im Zusammenspiel mit
den TV- und BD-Geräten dieser Ausgabe
in vollem Umfang gegeben, irgendwelche Einschränkungen wie ein Ruckeln
bei 1080p/24Hz-Signalen konnten wir
nicht entdecken. Bei 3D-Signalen wird
das OSD abgeschaltet, der Handshake
gelang im Testlauf ebenso unproblematisch wie die Auswertung des HDMIRückkanals der entsprechend geeigneten
TVs. Die komplexe Fernbedienung lässt
sich durch eine etwas umständliche Programmierung von Fremdgeräten für die
Bedienung des gesamten Heimkinos einrichten.
Bild- und Tonqualität
Der ABT-Wandler beweist bei der Bildqualität seine hohe Qualität, er skaliert zu• HDTV-PRAXIS 5/2010 •
verlässig ohne Treppchenbildung per
Diagonalprozessor hoch, das De-Interlacing reagiert blitzschnell und überzeugt
durch gutes, ruhiges Bild. 1080p/24HzSignale können nativ an den Bildgeber
weitergeleitet werden.
Der Klang des verbauten RDS-Tuners ist
klar, jederzeit gut verständlich und homogen in der Abstimmung. MP3-Formate klingen ebenfalls bei Wandlung durch
den Receiver neutral, aber ohne den gewissen Schmelz, den der Pioneer und der
Sony dabei verbreiten. Insgesamt erweist
sich der Marantz als klanglicher Chirurg
im Testfeld. Kein anderer Receiver nagelt
die Position derart gezielt fest, bröselt
feinste Hochton-Auflösungen so sauber
auf und hat die Bässe beim Betrieb ohne
Subwoofer so souverän im Griff. Gegenüber dem Onkyo klingt der SR6005 bei
sehr hohen Lautstärken minimal angestrengt und eine winzige Spur rauher in
den oberen Mitten. Dafür schmettert er
ohne Subwoofer die brutalsten Bässe des
Testfeldes in den Hörraum. Der Harman
Kardon-Referenz AVR 760 muss er sich
dennoch in der Tiefbass-Auflösung bei
hohen Lautstärken unterordnen. Normale Dolby-Digital und DTS-Tonformate
werden ebenfalls chirurgisch seziert, Unzulänglichkeiten, die in der Kompression
begründet sind, gnadenlos offengelegt.
Hier zeigen sich die speziellen Schaltungen des Pioneer und des Sony gnädiger.
Zur Hochform läuft der Japaner bei den
HD-Tonformaten auf, die er mit Urgewalt
bei feiner Auflösung und passender Staffelung in den Hörraum wuchtet. Im Stereo-Betrieb setzt sich der Marantz mit seinem offenem, fein auflösenden Klang
und der wie zementiert wirkenden Staffelung an die Spitze des Testfeldes. Es
spricht für die Stromfestigkeit der Endstufen, dass zwischen dem Betrieb mit und
ohne Subwoofer kaum ein Unterschied
zu hören war.
HDTV-PRAXIS Fazit
Der Marantz SR 6005 ist der Klang-Spezialist des Testfeldes. Er überzeugt durch
die hohe Neutralität seiner Darbietung,
setzt sich im Stereo-Betrieb eindrücklich
sogar an die Spitze des Testfeldes. Selbst
für die 1.000-Euro-Klasse ist die Stromfestigkeit seiner Endstufen und sein Umgang mit den Swans-Lautsprechern bemerkenswert. Bei der Ausstattung glänzt
er mit seinem aufwändigen Videoteil,
muss sich ansonsten aber aufgrund der
fehlenden Netzwerk-Funktionalität im
Testfeld hinten anstellen.
HARDWARE TEST
Onkyo TX-NR808
die Netzwerk-Funktionalität über HDMI
(HDMI Ethernet Channel), die eine Option von HDMI 1.4a ist, die Integration für
die Hersteller aber kein Muss darstellt. So
können z. B. zukünftige vollwertige HDMI
1.4a Blu-ray Player mit Ethernet-Kanal ihre Internetdaten nicht über das HDMI-Kabel über den Receiver abrufen. Als Begründung geben die Hersteller an, dass
die notwendigen HDMI 1.4a Chips noch
nicht fertig sind – keines der getesteten
Modelle stellt daher die Maximalfunktionalität von HDMI 1.4a zur Verfügung.
Lautsprecheranschlüsse
Subwoofer Pre-out
LAN-Anschluss
USB / RS232
Kopfhörer
Phono
Video HDMI-Upscaling
Video analog-digital Wandlung
(HDMI-Ausgang)
Ausstattung
Tonformate (Bitstream)
Einmessautomatik
Klangregelung
Tuner
Besonderheiten
Die Einrichtung über das Setup-Menü
geht schnell von der Hand, die sehr gute
Bedienungsanleitung hilft bei Verständnisproblemen schnell weiter. Für das automatische Einmessen verbaut Onkyo
das Audyssey DSX-System; die im Gerät
verbaute Version ermöglicht im Raum
das Einmessen von bis zu acht Hörpositionen. Das System arbeitet sehr gut, Korrekturen waren bis auf den Subwooferlevel so gut wie keine notwendig. Ebenfalls
mit von der Partie ist eine umfangreiche
–
Minuspunkte:
• Internetradio Bedienung ohne
Bildschirm etwas umständlich
• Hoher Stromverbrauch im
Stand-by, wenn die HDMICEC Spannungssteuerung aktiviert ist
• Leichte Mikroruckler bei
1080p/24 Hz Bildsignalen
über HDMI
• HDMI 1.4a Ethernet fehlt
6/1
6/1
3/1
5/2
2/0
3/1
1/0
8/4
2/1
4/2
5/2
Audio
FBAS
4/1
2/1
S-Video
schwarz /silber
ja
18,4 kg
435 x 198,5 x 435,5 mm
2 Jahre
YUV
schwarz/gold
nein
11,8 kg
440 x161 x 389 mm
2 Jahre
HDMI
schwarz
nein
13,0 kg
430 x 158 x 388 mm
2 Jahre
6/2
Onkyo TX-NR808
Audio
schwarz
ja
13,1 kg
420 x 173 x 433 mm
2 Jahre
FBAS
1.099,-- / 900,--
S-Video
1.099,-- / 1.099,--
YUV
1.299,-- / 1.099,--
HDMI
www.onkyo.de
1.099,-- / 900,--
Audio
www.marantz.de
FBAS
Marantz SR 6005
www.sony.de
S-Video
Sony STR-DA3600ES
www.pioneer.de
YUV
Pioneer VSX 2020
HDMI
Ein- / Ausgänge
Video digital
Video analog
Digitalton Cinch S/P-DIF
Lichtleiter (Optisch)
7.1 Audio analog
Audioeingänge
Pluspunkte:
• Kann HDMI-Signale im
Stand-by durchschleifen
• Decodiert alle neuen HD-Tonformate inklusive Dolby ProLogic IIz
• Audyssey DSX-Einmesssystem
• Hohe Leistungsreserven
• HDMI 1.4a – 3D-fähig inklusive Audio-Rückkanal
Handhabung
Audio
Internet
Listenpreis / Durchschnittspreis
(Euro inkl. MwSt. bei Drucklegung)
Gehäusefarbe(n)
Echter Ein-/Ausschalter
Gewicht
Abmessungen (B x H x T)
Garantie
FBAS
Hersteller / Modell
S-Video
Die Front des fast 19 kg schweren Brockens mit einer wertigen Aluminiumklappe, hinter der sich selten benötigte Tasten und Fronteingänge verbergen, ist aalglatt designt und wurde gegenüber den
Vorgängermodellen der letzten Jahre nahezu unverändert übernommen. Dennoch ist die Präsentation zeitlos, die Gehäuseverarbeitung liegt Onkyo-typisch
auf hohem Niveau. Das Punktmatrixdisplay ist gut abzulesen, ausreichend groß
und liefert alle wichtigen Informationen.
Eine THX Ultra2 Plus-Zertifizierung ist
zwar den nächstgrößeren 2010er Modellen vorbehalten (beim 808 langt es daher
nur für eine THX Select2 Plus-Zertifizierung), die aber dennoch in so gut wie jedem Wohnzimmer ausreichende Kraftreserven garantiert; nebenbei ist der Receiver zusätzlich zertifiziert für Windows 7.
Unterstützt werden die Formate MP3,
WMA, WMA Lossless, FLAC, WAV, Ogg
Vorbis, AAC und LPCM – Videodateien
können nicht gestreamt werden. Der 808
beherrscht alle digitalen Tonnormen:
Neu hinzugekommen ist Dolby ProLogic
IIz und Audyssey DSX, die unter anderem
auch für die zusätzlichen Wide- oder
High-Kanäle zum Einsatz kommen können; passende Lautsprecherausgänge
sind am Receiver vorhanden. Werden jedoch Lautsprecher an den Wide- oder
High-Kanäle angeschlossen, fallen die
beiden Surroundback-Kanäle weg, da
dem 808 die beiden zusätzlichen Endstufen fehlen. Als Videochip kommt ein Faroudja DCDi Cinema DSP-Scaler zum Einsatz, wodurch das Hochskalieren von
Komponenten-Videosignalen mit dem
808 ohne Probleme möglich ist. InternetRadio ist in dieser Preisklasse mittlerweile
ein Muss, hier patzt der Onkyo ebenfalls
nicht. Wie bei allen anderen Modellen
hier im Vergleich fehlt auch dem Onkyo
+
YUV
Ausstattung
Onkyo
TX-NR808
HDMI
Onkyo hat sich in der Vergangenheit immer zum Ziel gesetzt, mit zu den Ersten
zu gehören, wenn es um die Einführung
neuer Technologien geht. So bewies Onkyo schon in HDTV-PRAXIS 4/10 mit dem
HDMI 1.4 Receiver TX-SR608, dass diese
Zielsetzung durchaus funktioniert und
die Konkurrenz durch die Bank etwas
später dran ist. Mit dem TX-NR808 möchte Onkyo jetzt auch die Mittelklasse aufmischen; als Zugpferd dient auch hier
HDMI 1.4. Für einen Durchschnittspreis
von ca. 900 Euro liefert Onkyo auch diesmal ein Feuerwerk an Ausstattung ab.
7/2
3/1
5/2
3/0
4/1
7/1
8/3
2/1
3/1
7/1
8/3
Gesamt 9 Kanäle, Bi-Amp,
Multi-Room
Gesamt 9 Kanäle,
Multi-Room
Gesamt 9 Kanäle, Bi-Amp,
Multi-Room
1x
ja
1 x USB / ja
ja
nein
Marvel
1x
4, mit Switch
ja/ja
ja
MM
Faroudja DCDi Cinema
2x
nein
ja/ja
ja
nein
Anchor Bay ABT2015
3/0
3/0
1/0
8/4
Gesamt 11 Kanäle (davon
2 Kanäle für Zone 2 und
2 Kanäle für Zone 3 schaltbar)
2 x (nicht getrennt regelbar)
ja
1 x USB / ja
ja
ja
Faroudja DCDi Cinema
ja
ja
ja
ja
Dolby Digital, Dolby Digtal EX,
DTS, DTS ES, DTS-Express, Dolby Digital, Dolby Digtal EX, Dolby Digital, Dolby Digtal EX, Dolby Digital, Dolby Digtal EX,
DTS96/24, Dolby Digital Plus, DTS, DTS ES, Dolby Digital Plus, DTS, DTS ES, Dolby Digital Plus, DTS, DTS ES, Dolby Digital Plus,
Dolby Digital TrueHD, DTS-HD Dolby Digital TueHD, DTS-HD Dolby Digital TueHD, DTS-HD Dolby Digital TrueHD, DTS-HD
Master Audio, PCM 5.1, PCM Master Audio, PCM 5.1, PCM Master Audio, PCM 5.1, PCM Master Audio, PCM 5.1, PCM
7.1, ProLogic Iiz, -Iix
7.1, ProLogic Iiz, -Iix
7.1, ProLogic IIx, -IIz, Neo:6
7.1, ProLogic II/x/z, Neo:6, WMA
9 Pro
MCACC
DCAC
Audyssey MultEQ
Audyssey DSX
Equalizer alle Kanäle,
Equalizer alle Kanäle,
Equalizer alle Kanäle,
Equalizer alle Kanäle,
Bass/Höhen
Bass/Höhen
Bass/Höhen
Bass/Höhen
UKW/MW
UKW/MW
UKW/MW
UKW/MW
HDMI 1.4a, THX select2,
HDMI 1.4a, THX Select2 Plus,
HDMI 1.4a, 12-Volt-Trigger,
12-Volt-Trigger, Internet-Radio,
2 x 12-Volt-Trigger, InternetInternet-Radio, DLNA,
HDMI 1.4a,
VGA-Eingang, Netzwerk Audio
Radio, Audyssey Dynamic
Windows 7-kompatibel,
Streaming, Bluetooth optional,
Volume, VGA-Eingang, NetzBluetooth optional
zweite Fernbedienung
iControlAV App, iPod/iPhone
werk Audio Streaming,
im Lieferumfang
ready
Windows 7-kompatibel
• www.hdtv-praxis.de •
47
HARDWARE TEST
Hinter der Frontklappe befinden sich weitere Tasten sowie die Buchse für das Mikrofon der Einmessautomatik. Ein Front-HDMI 1.4a-Eingang und eine USB-Buchse z. B.
für USB-Sticks mit Musikdateien komplettieren die Ausstattung des Onkyo.
Mustergültig: Die Anschlussleiste wartet mit gleich 11 Lautsprecheranschlüssen auf. Sechs HDMI-1.4a-Eingänge und zwei Ausgänge lassen genügend Erweiterungsspielraum. Die beiden HDMI-Ausgänge sind als Main und Sub ausgelegt; eine Matrix-Schaltung, über die zwei verschiedene Signalquellen gleichzeitig ausgegeben werden können, ist nicht möglich. Ein Universal-Port kann Zusatzgeräte wie eine iPod-Dockingstation ansteuern. Die beiden .2 Subwoofer-Ausgänge können leider nicht getrennt geregelt und eingemessen werden.
Der Fernbedienung
fehlt leider eine
durchgehende Tastenbeleuchtung. Tastendruck, Wirkungsgrad
und Aufteilung sind
ausgezeichnet. Über
eine interne Datenbank lassen sich viele
Geräte anderer Hersteller ansteuern bzw.
anlernen – ist der Receiver mit dem Internet verbunden, können weitere Steuercodes für spezifische Geräte abgerufen werden.
48
HMDI CEC-Steuerung, die um eine HDMI
1.4a-Funktionen erweitert wurde. Über
den sogenannten Audiorückweg (ARC)
können HDMI 1.4a fähige-Fernseher ihr
Tonsignal nun an den Receiver schicken,
ohne das eine extra Tonverbindung hergestellt werden muss; die Übertragung
erfolgt komplett über das HDMI-Kabel. Ist
die CEC-Steuerung aktiviert, werden auch
im Stand-by-Modus HDMI-Signale durch
den Receiver durchgeschliffen, ohne dass
er angeschaltet sein muss. Dieser Vorteil
wird allerdings mit einem erhöhten
Stromverbrauch erkauft. Verbindungen
innerhalb einer 3D-Kette klappten problemlos, das 3D-Signal vom BD-Player
wurde einwandfrei durchgeschliffen.
Ton- und Bildqualität
Zu einer reichhaltigen Ausstattung gehört natürlich auch ein guter Ton; dies
sollte schließlich die Paradedisziplin eines
jeden A/V-Receivers sein. Mit der THX Select2 Plus-Zertifizierung hält sich der On-
kyo an die peniblen Vorgaben der Lucasfilm Inc., die eine sichere Niederimpedanzstabilität bis zu 3,2 Ohm gewährleistet. Der Receiver ist ausgezeichnet abgestimmt und liefert ein druckvolles Klangbild. Die Leistung von 7 x 180 Watt an 6
Ohm (laut Spezifikation) lassen große Reserven zu, eine übermäßige Wärmeentwicklung konnten wir, anders als noch
beim 1007er Modell, nicht feststellen.
Zwei innen verbaute Lüfter sorgen zusätzlich für Kühlung. Gemessen haben
Die HDMI-CEC-Funktionalität kann im Setup
an- oder abgeschaltet
werden. Der Stromverbrauch im Stand-by
schnellt bei aktivierter
HDMI CEC-Steuerung
von 0,1 auf ca. 40 Watt
hoch. Gegenüber den
Onkyo-Vorgängermodellen wie z. B. dem TXNR1007 konnte der
Stromverbrauch dennoch um ca. 20 Watt
gesenkt werden.
• HDTV-PRAXIS 5/2010 •
HARDWARE TEST
wir pro Kanal im 7.1-Betrieb 99 Watt bei 8 Ohm
und 137 Watt bei 4
Ohm. Der Bass ist präzise und bleibt selbst in
hohen Lautstärken impulstreu, die Höhen klingen sauber und natürlich. Wer die zusätzlichen Wide- oder HighKanäle nutzen möchte,
kann eine separate Stereoendstufe zwischenschalten, die notwendigen Pre-Outs sind an der
Anschlussleiste
als
Cinch-Ausgang vorhanden. Um das Bild kümmert sich ein Faroudja
DCDi Cinema Videoprozessor, dessen Bildverarbeitung auf bekannt hohem Level rangiert. Blitzschnell
erkennt der DCDi das eingehende Signal
und schaltet zwischen Video- und FilmMode automatisch und präzise um. Auf
Wunsch lässt sich der Faroudja im Setup
des Receivers ein- und ausschalten, wobei es hier zwei verschiedene Möglichkeiten gibt. Wie sich im Test herausstellt, hat
der Videoprozessor in der Einstellung
„Signal unverändert weiterleiten” über
HDMI ein paar Probleme mit der Umrechnung. So kommt es bei Zuspielung
ausschließlich von 1080p/24 Hz-Signalen
über einen Blu-ray Player zu unregelmäßigen Mikrorucklern im Bild, was, wenn
man sich darauf konzentriert, störend
auffällt. Dieses Phänomen zeigt sich immer dann, wenn die auf der Blu-ray vorhandenen Bilder in 23,976 Hz gespeichert sind. Der Faroudja rechnet die Bilder trotz der Einstellung auf unveränderter Weiterleitung wohl trotzdem in volle
24 Hz um, was diese kurzen Mikroruckler
entstehen lässt. Wird der Videoprozessor
über die Tastenkombination „VCR/DVR
und Return“ am Gerät selber hardwareseitig abgeschaltet, also nicht im Software-Setup, sind die Ruckler verschwunden, leider aber auch das komplette Onscreen-OSD, das ebenfalls mit abgeschaltet wird. Auf Nachfrage von Onkyo wird
an dem Problem durch ein Firmware-Update gearbeitet, dieses lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor.
HDTV-PRAXIS Fazit
Onkyo bietet im Test das meiste für das
sauer verdiente Geld. Die Ausstattung
lässt so gut wie keine Wünsche offen, lediglich die fehlende HDMI 1.4a Ethernet-
Hilfreich: Über die
Home-Taste auf der
Fernbedienung kann
ein extra Menü aufgerufen werden, das
die Schnelleinstellung verschiedenster
Parameter ermöglicht, ohne das erst
umständlich das Setup-Menü aufgerufen
werden müsste.
Funktionalität vermissen wir, wäre sie am
A/V-Receiver doch am besten aufgehoben, zumal Onkyo seine Receiver „Netzwerkreceiver“ nennt. Am Klang gibt es
rein gar nichts auszusetzen, er wird der
Preisklasse mehr als gerecht, Leistung
gibt es zudem um Überfluss. Für ca. 900
Euro erhält man im Durchschnitt eine
Schaltzentrale, die unseren Testsieg mehr
als verdient hat. Die leichten Mikroruckler
bei 1080p/24 Hz-Signalen muss Onkyo
allerdings ausmerzen, das ist ein unbedingtes Muss und Dienst am Kunden.
HDTV-PRAXIS Gesamtfazit
Die vier AV-Receiver der Spitzenklasse
überzeugen durch eine insgesamt sehr
hohe Qualität. Die Unterschiede liegen im
Test- / Messergebnisse
Multikanal-Leistungsmessung
(8 Ohm pro Kanal)
Multikanal-Leistungsmessung
(4 Ohm pro Kanal)
Frequenzganglinearität
Automatisches Einmesssystem
Bildqualität Upscaling HDMI
Stromverbrauch (Watt)
gemessen Standby/Betrieb
Gesamtpunkte Messungen
Hörtest
Präzision
Neben- / Störgeräusche
Impulstreue
Homogenität
Gesamtpunkte Hörtest
Praxis / Bedienung
Lieferumfang
Bedienungsanleitung
Material / Verarbeitung
Fernbedienung
Gesamtpunkte Praxis
HDTV-PRAXIS Wertung
Punkte gesamt
Prozent absolut
HDTV-PRAXIS Note
Preis / Leistungsverhältnis
Detail, entsprechend knapp gerät der ZielEinlauf. Der Pioneer VSX 2020 überzeugt
durch seine gute Ausstattung und seinen
angenehmen Klang, im Testfeld war er
aber der einzige mit Kunststoff-Front. Der
Sony STR-DA3600ES ist dem Pioneer
klanglich ähnlich mit dem entscheiden
Quäntchen mehr Druck im Bass, gut ausgestattet und zieht nach Punkten mit dem
Marantz SR 6005 gleich. Dem Marantz
fehlt im Testfeld die Netzwerk-Funktionalität, beim Klang kann er sich vom Pioneer
und vom Sony etwas absetzen und zieht
mit dem Onkyo gleich, bei Stereo-Betrieb
ist er sogar unerreicht Spitze im Testfeld.
In der Summe seiner Eigenschaften trägt
der Onkyo einen knappen Testsieg davon. Er ist nicht nur komplett ausgestattet,
sondern auch beim Klang ganz vorn. Pioneer
Sony
Marantz
Onkyo
VSX 2020
STR-DA3600ES
SR 6005
TX-NR808
Max Ergebnis Punkte Ergebnis Punkte Ergebnis Punkte Ergebnis Punkte
50
97 Watt
41
99 Watt
41
105 Watt
41
99 Watt
41
50
142 Watt
47
125 Watt
46
155 Watt
47
137 Watt
47
50
30
20
0,2 dB
sehr gut
sehr gut
47
30
18
0,2 dB
gut
sehr gut
48
30
18
0,2 dB
sehr gut
sehr gut
47
30
19
0,2 dB
gut
sehr gut
47
26
18
20
0,5 / 208
17
0,1 / 212
17
0,2 / 248
16
0,1 / 134
220
200
200
200
20
199
50
50
50
50
200
sehr gut
sehr gut
sehr gut
gut
49
46
46
47
188
sehr gut
sehr gut
gut
sehr gut
49
46
45
48
188
sehr gut
sehr gut
sehr gut
gut
50
47
47
46
190
sehr gut
gut
gut
sehr gut
49
45
45
49
188
20
20
20
20
80
sehr gut
sehr gut
gut
gut
20
19
16
17
72
sehr gut
gut
sehr gut
sehr gut
20
17
20
18
75
gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut
16
19
19
19
73
sehr gut
sehr gut
sehr gut
gut
20
20
20
17
77
500
100%
460
92%
sehr gut
gut
• www.hdtv-praxis.de •
463
93%
sehr gut
gut
463
93%
sehr gut
gut
464
93%
sehr gut
gut
49

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