C:\Dokumente und Einstellungen\laser\Eigene Dateien\WP\Technik

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Die XP-Tuning Wahrheit
Windows Dienste konfigurieren
Windows XP optimieren
Es ist, wie es immer ist: Kaum ist ein Microsoft Betriebssystem auf dem Markt, in diesem
Falle Windows XP, schon finden sich immer wieder auf diversen PC-Seiten und in Magazinen viele gut gemeinte Ratschläge, wie man auch noch die letzten Reserven mobilisieren
kann. Wer solche Tuning-Artikel genau liest, der kann dabei aber schon Unterschiede
feststellen. Oftmals wird nur von einem Einschränken des Ressourcenhungers gesprochen.
Bei genauerer Betrachtung heißt das aber noch lange nicht, dass der PC nach der Optimierung tatsächlich eine erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit aufweist.
Wir haben daher einen recht beliebten XP-Tuning-Tipp, das Abschalten nicht zwingend
benötigter Dienste, einmal genauer angeschaut. Was bringt es wirklich?
Dienste abschalten: So geht's
Die Idee dieses Tunens ist schnell erläutert, alle nicht
zwingend benötigten Dienste werden deaktiviert um
Ressourcen zu sparen. Unter "Start" -> "Systemsteuerung" -> "Leistung und Wartung" -> "Verwaltung" lassen sich unter "Dienste" selbige verwalten. Das heißt,
Sie können auf einen automatischen/manuellen Start
eingestellt oder ganz deaktiviert werden.
Nach dem Aufrufen dürften Sie das rechts abgebildete
Fenster erblicken. Dort sind alle XP Dienste aufgelistet.
Mit einem Doppelklick auf einem gewählten Dienst führt Sie der Reiter "Allgemein" zu dem
Starttyp. An dieser Stelle kann zwischen den drei oben angeführten Varianten gewählt
werden.
Bitte beachten Sie, dass Sie durch dieses Vorgehen nur der Starttyp, nicht aber den aktuellen Status ändern. Der Rechner muss nach verrichteter Arbeit an den Diensten neu gestartet werden. Sie können Dienste auch im laufenden Betrieb beenden, für unsere Zwecke ist das Verändern des Starttyps aber praktischer.
Auf diese genannte Art und Weise können Sie die folgenden Dienste deaktivieren bzw.
manuell starten lassen.
Welche Dienste können abgeschaltet werden?
... ist immer eine Frage der Gesamtkonfiguration
Je nach verwendeter Konfiguration können Sie unterschiedliche Dienste abschalten. Ein
Rechner ohne Netzwerk und ohne Internetverbindung kann beispielsweise auf fast alle
hier aufgeführten Dienste verzichten.
Ablagemappe
deaktivieren
Arbeitsstationsdienst
je nach individueller Konfiguration, befindet sich der PC nicht in einem Netzwerk, können
Sie diesen Dienst abschalten
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Die XP-Tuning Wahrheit
Automatische Updates
Windows Dienste konfigurieren
manuell
Computerbrowser
je nach individueller Konfiguration, befindet sich der PC nicht in einem Netzwerk, können
Sie diesen Dienst abschalten
Designs
je nach individueller Konfiguration, stellt die Designverwaltung zur Verfügung, wenn Sie
auf Themes verzichten wollen, können Sie diesen Dienst deaktivieren
DHCP Client
je nach individueller Konfiguration, befindet sich der PC nicht in einem Netzwerk, können
Sie diesen Dienst abschalten
DNS Client
je nach individueller Konfiguration, verwaltet DNS-Namen, wenn diese nicht zwischengespeichert werden sollen, kann dieser Dienst deaktiviert werden. I.d.R. stellt das Deaktivieren kein Problem da.
Fehlerberichterstattung
deaktivieren
Hilfe und Support
manuell
Infrarot Überwachung
je nach individueller Konfiguration, dieser Dienst ist nur relevant, wenn der PC infrarot
Geräte ansprechen kann. Andernfalls: Deaktivieren
IPSEC-Dienst
je nach individueller Konfiguration, verwaltet IP-Sicherheitsrichtlinien und startet den IKE
sowie den IP-Sicherheitstreiber
Kompatibilität für schnelle Benutzerumschaltung
je nach individueller Konfiguration, diese Funktion ist nur interessant, wenn mehrere Benutzerkonten eingerichtet sind
Konfigurationsfreie drahtlose Verbindung
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Windows Dienste konfigurieren
je nach individueller Konfiguration, nur wichtig für WLAN (802.11)-Adapter
Nachrichtendienst
je nach individueller Konfiguration, befindet sich der PC nicht in einem Netzwerk, können
Sie diesen Dienst abschalten
NLA (Network Location Awareness)
deaktivieren
Remote-Registrierung
deaktivieren
Sekundäre Anmeldung
je nach individueller Konfiguration, Ermöglicht das Starten von Prozessen unter Verwendung alternativer Anmelde-Information
Seriennummer der tragbaren Medien
deaktivieren
Server
je nach individueller Konfiguration, befindet sich der PC nicht in einem Netzwerk, können
Sie diesen Dienst abschalten
SSDP-Suchdienst
deaktivieren
Systemwiederherstellung
je nach individueller Konfiguration, mit dieser Funktion können Sie das System in einen
alten Zustand zurücksetzen, in der der PC einwandfrei funktionierte
Taskplaner
je nach individueller Konfiguration, der Taskplaner ermöglicht es, Vorgänge auf diesen PC
zu automatisieren, zu planen und zu konfigurieren. Wenn Sie keinen automatischen Vorgang planen möchten, können Sie diesen Dienst deaktivieren
TCP/IP-NetBIOS
je nach individueller Konfiguration, befindet sich der PC nicht in einem Netzwerk, können
Sie diesen Dienst abschalten
Telnet
deaktivieren
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Die XP-Tuning Wahrheit
Windows Dienste konfigurieren
Terminaldienste
je nach individueller Konfiguration, bei Deaktivieren stehen Ihnen keine Terminaldienste
mehr zur Verfügung. Terminaldienste dienen dem Anzeigen von Desktop und Anwendungen auf anderen PCs
Universeller Plug-and-Play-Geräte-Host deaktivieren
Upload-Manager
deaktivieren
Verwaltung für automatische RAS Verbindung (je nach individueller Konfiguration, befindet sich der PC nicht in einem Netzwerk, können Sie diesen Dienst abschalten
Web-Client
deaktivieren
Windows-Zeitgeber
je nach individueller Konfiguration, befindet sich der PC nicht in einem Netzwerk, können
Sie diesen Dienst abschalten
Windows XP lief in unseren Tests auf folgendem System
CPU
RAM
Grafik
Board / Chipsatz
Festplatte
CD-ROM
Netzteil
OS
Athlon XP 2100+
256 MB Corsair PC3000 DDR
Leadtek WinFast GeForce 3
ENMIC 8TTX2+ / VIA KT333
Maxtor UDMA133 40GB (7.200 U/Min)
Asus 50x
Enermaxx 330 Watt
Windows XP Professional
Die Testreihen liefen einmal, wie sollte es auch anders sein, mit aktivierten Diensten und
einmal mit der optimierten Variante. Dabei wurden praktisch alle oben aufgeführten Dienste abgeschaltet. Um ein möglichst exaktes Bild zu erhalten, benutzen wir verschiedene
Testprogramme: PCMark 2002, SysMark 2002, 3DMark 2001 SE, Quake3 Arena und SiSoft
Sandra 2001. Weiterhin verglichen wir schlicht und ergreifend die Bootzeit des Rechners
und überwachten das Speicherverhalten mittels des Taskmanagers.
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Die XP-Tuning Wahrheit
Windows Dienste konfigurieren
Knallharte Tuningfakten
Das bringen die Verbesserungen wirklich?
Der Blick in den Taskmanager zeigte dann auch direkt eine Veränderung. Schauen Sie sich
einmal diese beiden Screenshots an und vergleichen Sie den physikalisch verfügbaren
Speicher.
Dienste aktiviert - Windows Standard
Dienste nach Beispielleiste verändert
Die unterschiedliche Darstellung resultiert aus den veränderten Einstellungen.
Es ist gut zu sehen, dass die Dienste rund 11,5 MB benötigen. Von daher ist es richtig,
wenn man davon spricht, dass durch das Abschalten Ressourcen frei werden - immerhin
eben 11,5 MB.
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Die XP-Tuning Wahrheit
Windows Dienste konfigurieren
Benchmarks bei 256 MB RAM
Entscheidend ist jedoch, ob dieses in der täglichen Arbeit bemerkbar ist? Werfen wir einen
Blick auf die Benchmark-Ergebnisse.
Benchmark
Dienste an
Dienste aus
5220
3426
5220
3452
193
158
235
193
158
235
9660
139,2
138,3
152,1
67,2
9660
139,2
138,3
152,1
67,2
279,3
270,1
237,5
166,8
118,3
279,5
270,3
237,5
166,8
118,3
PCMark 2002
CPU
Memory
SysMark 2002
Rating
Office Productivity
Internet Content Creation
3DMark 2001 SE
Overall
Car
Dragothic
Lobby
Nature
Q3A
640x480
800x600
1024x768
1280x1024
1600x1200
Sandra
Memory ALU
Memory FPU
CPU ALU
CPU FPU
Multimedia INT
Multimedia FLOAT
946
1009
4880
2404
9720
11149
947
1009
4880
2404
9720
11149
Zur Erinnerung, unser Testrechner war mit 256 MB RAM ausgestattet, hierbei spielen 11,5
MB mehr oder weniger offenbar überhaupt keine Rolle. Von den leichten Schwankungen
der Benchmarks einmal abgesehen, hat sich nicht wirklich etwas verändert. Ein ernüchterndes Ergebnis, oder?
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Windows Dienste konfigurieren
Benchmarks bei 128 MB RAM
Was passiert aber, wenn ein PC weniger Speicher zur Verfügung hat? Wir führten die
gleichen Testreihen durch, jedoch mit einem nur mit 128 MB RAM bestückten Testrechner.
Wie auf der Verpackung von XP nachzulesen ist, geht Microsoft selber davon aus, dass bei
64 MB RAM eine "möglicherweise eingeschränkte Leistung bei der Verwendung von bestimmten Features" zu erwarten ist, daher haben wir auf einen Test von nur 64 MB verzichtet. Ob sich bei nur 128 MB RAM etwas tut? Wir waren gespannt.
Benchmark
Dienste an
Dienste aus
5181
3303
5200
3306
165
126
217
172
133
222
PCMark 2002
CPU
Memory
SysMark 2002
Rating
Office Productivity
Internet Content Creation
3DMark 2001 SE
Overall
Car
Dragothic
Lobby
Nature
9420
138,9
136,3
144,8
66,2
9412
138,3
136,6
144,8
66,2
265,4
258,2
231,2
166,6
118,1
265,5
257,8
231,2
166,6
118,1
Quake3
640x480
800x600
1024x768
1280x1024
1600x1200
Sandra
Memory ALU
Memory FPU
CPU ALU
CPU FPU
Multimedia INT
Multimedia FLOAT
886
956
4889
2404
9719
11146
885
955
4880
2404
9719
11146
Bei den Tests ergab sich hier zunächst das gleiche Bild wie bei den 256 MB-RAM Tests. Das
Abschalten der Dienste bringt auch hier keinen Vorteil. Ein Test änderte jedoch sein Verhalten: Der SysMark 2002 (zur Verdeutlichung in Rot dargestellt). Dieser Benchmark simuliert die üblichen Büro- und Internetanwendungen. Dort war eine Steigerung von 165 zu
172 Punkten zu beobachten, was etwa 4 % entspricht!
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Windows Dienste konfigurieren
Fazit ... XP Tuning - Nicht alles ist so sinnvoll wie es sich anhört
Die Erklärung für so manche Tuningidee klingt unglaublich sinnvoll: Abgeschaltete Dienste belasten den Rechner nicht mehr, auf diese Art und Weise werden Ressourcen frei. Das
stimmt, immerhin werden 11,5 MB freigesetzt.
Fakt ist jedoch, dass dies lediglich bei 128 MB RAM eine Beschleunigung des SysMark
2002 von 4 % nach sich zieht. Hierbei sollte aber bedacht werden, dass der SysMark speicherintensive Programme, wie zum Beispiel den Adobe Photoshop, verwendet. In der
Praxis kommen solche Programme kaum auf Rechnern mit nur 128 MB zum Einsatz. Das
ändert nichts am Ergebnis an sich, dass sich das Abschalten der Dienste bei Rechnern mit
128 MB bemerkbar macht, relativiert die Gewichtigkeit der 4% aber stark.
Bei 256 MB RAM bringt dieses Tuning rein gar nichts
mehr - das haben die Benchmarks deutlich gezeigt.
Mittlerweile dürften 256 MB zur Standardausstattung zählen, weshalb sich das Abschalten der Dienste für die meisten Anwender (zumindest aus Performancegründen) nicht lohnt. Wer gerne bis an die
Grenzen optimiert, der kann die nicht benötigten
Dienste natürlich trotzdem abschalten und von seinem Rechner behaupten, dass dieser keine Ressourcen - und seien sie noch so klein - verschwendet.
Gegen das Abschalten spricht jedoch eine andere
Tatsache: Wenn eine bestimmte Windows-Konfiguration immer und immer wieder von Microsoft
auf Stabilität getestet wurde, dann ist das die Standardkonfiguration - und dort sind die
Dienste eben aktiviert. Doch auch hier ist es wiederum möglich, eine Kontraposition zu
beziehen: Wo mehr Programme (hier Dienste) laufen, da kann auch mehr abstürzen.
Da es noch keinen Benchmark für die Systemstabilität gibt, ist es unsererseits nun schwierig, wenn nicht gar unmöglich einen seriösen Ratschlag zu geben. Letztendlich ist es eine
Frage der Philosophie, welche Variante Sie bevorzugen möchten. Der Tweaker wird die
Dienste sicherlich abschalten, auch wenn weniger als der Hauch einer Chance auf mehr
Performance besteht (256 MB jetzt einfach mal vorausgesetzt). Der Standardanwender
und derjenige, der sich nicht so gut mit seinem Rechner auskennt, wird dagegen die Finger von den Diensten lassen.
Eventuell sollte man die Frage nach dem Abschalten der Dienste einfach aus einem anderen Blickwinkel betrachten und das Thema Sicherheit hinzuziehen. Oftmals sind es Sicherheitslücken in bestimmten Diensten, die es einem Angreifer ermöglichen, Schaden auf
dem eigenen Rechner anzurichten. Je weniger Dienste aktiv sind, desto weniger potentielle Sicherheitslücken gibt es. Aus dieser Sicht macht es dann durchaus Sinn, ungenutzte
Dienste zu deaktivieren. Der Rechner wird sicherer und es springt sogar ein minimales
Fünkchen an Mehrperformance heraus.
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