Das Projekt factory jugendgottesdienste stellt sich vor

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Das Projekt factory jugendgottesdienste stellt sich vor
Das Projekt
factory jugendgottesdienste
stellt sich vor
Stand: Oktober 2006
Das Projekt factory jugendgottesdienste stellt sich vor
Inhaltsverzeichnis
Die Einleitung
- Wie alles begann
- Ein Konzept
- Ein Team
- Wachstum und Gewinn
- Der Factor Gott
- Unterstützung und Begleitung
Die Konzeption
- Geistliches Ziel
- Zielgruppe
- Veranstaltungsort/ Zeit/Zeitraum:
- Mitarbeiterteam
- Noch 1 Woche
- Noch 1 Tag
- Noch 1 Stunde
- Noch wenige Minuten....
- Nach 3,5 Stunden
- Beginn:Abbau
- Nach 5,5 Stunden
Ein Bericht im TeensMag über factory
Kontakt/Impressum
Organisation
- Teamstruktur
- Message-Team
- Anspiel-Team
- Werbung-Team
- Kreativ-Team
- Technik-Team
- Seelsorge-Team
- Band-Team
- Bistro-Team
- Gebets-Team
- Finanzen
- Koordinatoren
- Verantwortlichen-Treffen
- Gesamttreffen
- Klausur
Finanzierung
- Die Kosten
Ablauf der Vorbereitungen
- Wie läuft ein Gottesdienst und die
Vorbereitungen ab?
- Noch 12 Wochen
- Noch 10 Wochen
- Noch 9 Wochen
- Noch 4 Wochen
- Noch 2 Wochen
[email protected] | www.factory-jugendgottesdienst.de
Das Projekt factory jugendgottesdienste stellt sich vor
Die Einleitung
Wie alles begann
Das Bedürfnis: Gottesdienst
Die Idee hinter factory entstand 2000 mit
der Sehnsucht nach einem jugendgerechten
Gottesdienst in der Region Laichingen. Eine
Gruppe von fünf Jugendlichen, im Durchschnitt gerade mal 18 Jahre alt, machte sich
damals daran, diese Sehnsucht zu stillen.
Ein Konzept
Deshalb erarbeitete dieses fünfköpfige Gründungsteam ein Konzept für das Projekt „factory“. Von Anfang an war es wichtig, dass factory
von Jugendlichen für Jugendliche ist.
Das Team entwickelte durch Gebet und Diskussion ein damals einmaliges Konzept:
Gottesdienste an „nicht-christlich-geprägten“ Veranstaltungsorten
Gottesdienste komplett im Stehen, im Stile
eines Rockkonzerts
eine Rockband mit Liedern zum Mitsingen
Von Jugendlichen selbst erarbeitet Predigten (Messages)
kreative Videoclips
...
vor Ort ist seither ein fester Bestandteil der
Arbeit von factory.
Wachstum und Gewinn
Es fanden sich genügend Mitarbeiter, um ein
derart großes Projekt zu realisieren und am
Laufen zu halten. Während der Vorbereitungen zu den ersten zwei Gottesdiensten im
Frühjahr 2000 wuchs das Mitarbeiterteam
kontinuierlich, bis sich die Zahl der Mitarbeiter
auf 40 einstellt.
Der Faktor Gott
Während den ganzen Vorbereitungen und
Durchführungen haben wir Gottes Gegenwart
gespürt. Er begleitete uns bei allen unseren
Überlegungen und Vorbereitungen. Es war
Gott, der uns die Vision geschenkt hat, es war
Gott, der uns in den Vorbereitungen gesegnet
hat. Es war Gott, der beim nicht immer ganz
ungefährlichen Auf- und Abbau der Technik
seine schützende Hand über uns gehalten hat
und es war Gott, der während unserer Gottesdienste durch seine Anwesenheit Herzen
bewegt hat.
Ein Team
Nachdem das Konzept konkretisiert war,
schrieben die Fünf an junge Christen und luden diese ein, an ihrem Projekt mitzuarbeiten
und die Idee zur Vision eines großen Teams
werden zu lassen.
Unterstützung und Begleitung
Dem Ausschuss des CVJM Laichingen e.V.
als überkonfessionellem Verein wurde das
Konzept vorgestellt und um ein Startkapital
gebeten. Zusätzlich wurde dem Kirchengemeinderat der evangelischen Kirchengemeinde Laichingen von der innovativen Idee
berichtet. Der gute Draht zu den Gemeinden
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Die Konzeption
Geistliches ziel
Ziel ist es, Jugendlichen im Raum Laichingen eine weitere Möglichkeit zu bieten, auf ihre Art
und Weise Gottesdienst zu feiern und Jesus ganz persönlich zu begegnen. Die Jugendlichen
sollen sich in den Themen der Message und all der anderen Gestaltungselemente, sowie der
gesamten Atmosphäre wiederfinden. Die Message hält jeweils ein Jugendlicher aus dem Mitarbeiter-Team.
Factory ist nicht darauf ausgerichtet, andere Gottesdienstformen zu ersetzten oder diese unnötig zu machen, sondern soll Jugendliche in ihrer Lebenswelt mit der biblischen Botschaft von
Jesus Christus erreichen. Fundament und Maßstab unserer Arbeit ist die Bibel.
Zielgruppe
Jugendliche aus dem Raum Laichingen sollen besonders angesprochen werden. Vor allem
Jugendliche, welche durch die konventionelle kirchliche Arbeit bisher nicht angesprochen wurden. Aber auch regelmäßige Gruppenbesucher und aktive Gemeindemitglieder sind herzlich
willkommen.
Veranstaltungsort/Zeit/Zeitraum
Der Jugendgottesdienst findet viermal im Jahr an einem Samstagabend statt. Der Gottesdienst
dauert in der Regel eineinhalb Stunden und endet mit einer „chill-out-party".
Als Veranstaltungsort dienen neutrale Locations wie beispielsweise Lagerhallen, alte Fabrikräume, Baustellen und Sporthallen.
Mitarbeiterteam
Die mitarbeiter kommen aus verschiedenen christlichen Gruppen der Laichinger Region, besonders aus dem CVJM Laichingen und der Evangelisch-Methodistischen Gemeinde. Träger und
Veranstalter ist als überkonfessioneller Verein der CVJM laichingen e.V..
Die Leitung wird von einem Verantwortlichen-Team wahrgenommen, das sich aus den Verantwortlichen der Unterteams zusammensetzt und von Koordinatoren geleitet wird.
Stand: 2005
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Organisation
Teamstruktur
Kreativ-Team
Um effizienter Arbeiten zu können, wurde das
ca. 40-köpfige Team ehrenamtlicher Mitarbeiter in kleine Kompetenzteams aufgeteilt.
Jedes dieser Teams ist bei factory für einen
Teilbereich der Arbeit zuständig. Diese Kompetenzteams bestehen je nach Aufgabenfeld
aus bis zu zwölf Mitarbeitern.
Ist für die Raumdekoration, die Gestaltung der
Bühne, der ausgefallenen Opferbüchse und
des Altars in Kooperation mit dem Technikteam zuständig.
Jedes Kompetenzteam wählt aus seinen
Reihen einen Teamverantwortlichen. Dieser ist
für die Organisation und Koordination innerhalb seines Teams verantwortlich. Außerdem
nimmt er an den sogenannten „Verantwortlichen-Treffen“ teil, die als Institution zur Lösung kleinerer Unstimmigkeiten regelmäßig
stattfinden.
Die Teams und ihre Aufgabenfelder im
einzelnen:
Technik-Team
Verantwortlich für den Auf- und Abbau, Logistik, Ton-, Licht- und Bühnentechnik und was
immer sonst an praktischer Arbeit auftaucht.
Seelsorge-Team
Mitarbeiter des Seelsorgeteams sind nach den
Gottesdiensten zu Gesprächen und Gebeten
mit Besuchern bereit, sammeln Gebetsanliegen innerhalb des Teams und legen fest, wohin das Opfer geht, nachdem es die kreative
Opferbüchse verlassen hat.
Band-Team
Message-Team
Überlegt sich gemeinsam mit dem jugendlichen Referenten aus dem Gesamtteam
die Aussage und die Struktur der Message
(Predigt), erstellt den Gottesdienst-Ablauf und
legt somit den inhaltlichen Rahmen für die
anderen Teams fest.
Ist für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes und der „chill-out“-Party verantwortlich. Aus dem Musikteam des factory-jugendgottesdienst entstand die Gottesdienst-Band
„freequency“, die zwischenzeitlich schon ihre
erste eigene EP veröffentlicht hat.
Bistro-Team
Das Team, das sich um die Gestaltung und
Organisation des Bistros kümmert.
Anspiel-Team
Erarbeitet anhand der inhaltlichen Vorgaben des Messageteams einen Videoclip, ein
Anspiel, eine Zuschaueraktion oder ähnliches,
und setzt das Erarbeitete um.
Werbungs-Team
Zeigt sich verantwortlich für das Design, die
Beschriftung und Verteilung von Plakaten,
Flyer, Internetseite und die Planung und
Organisation von Einladungsaktionen in
den umliegenden Jungendtreffpunkten und
Jugendhäusern.
Gebets-Team
Das Gebetsteam trifft sich während des Gottesdienst im evangelischen Gemeindehaus
in Laichingen, um für den Gottesdienst, die
Mitarbeiter, die Message, den Referenten und
nicht zuletzt auch für die Besucher zu beten.
Finanzen
Kein Team, sondern eine Person, die die Finanzen von factory regelt, Rechnungen bezahlt
und sich bei Spendern bedankt.
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Eine strukturierte Vorbereitung ermöglichen
außerdem folgende Elemente:
Koordinatoren
Ein oder Zwei Mitarbeiter aus dem Team sind
hauptverantwortlich für die Jugendgottesdienste. Sie planen und leiten die Treffen,
behalten den Überblick, geben geistliche
Impulse, sind Ansprechpartner für Dritte und
versuchen Kontakt mit den verschiedenen
Gremien zu halten.
Verantwortlichen-Treffen
Die jeweiligen Verantwortlichen eines Teams
treffen sich mit den Koordinatoren je nach Bedarf, um wichtige Themen, die einer kurzfristige Entscheidung erfordern, zu treffen. Das
Verantwortlichen-Treffen ist letztlich auch das
Gremium, in dem weitreichendere Themen
diskutiert und analysiert werden.
Gesamttreffen
In regelmäßigen Abständen kommen alle
Mitarbeiter zu Gesamttreffen zusammen,
um weitere Absprachen zu treffen und neue
Ideen weiterzuentwickeln.
Diese Gesamttreffen finden in der Regel zwei
bis drei Mal zwischen den Jugendgottesdiensten statt.
Klausur
Einmal im Jahr fährt das komplette Team der
factoy-jugendgottesdienste auf Klausur. Ziel
ist es, neue Mitarbeiter in die Gemeinschaft
zu integrieren, sowie eine Auffrischung und
Erneuerung der geistlichen Ausrichtung der
einzelnen Mitarbeiter.
Konkrete Themen, was die spezifische Jugendgottesdienstplanung angeht, treten eher
in den Hintergrund.
Kurz vor dem Gottesdienst - so langsam füllt sich die Halle (hier eine Industriehalle in Laichingen)
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Finanzierung
Finanziert werden die Jugendgottesdienste
ausschließlich aus Eigenleistungen und Spenden, ohne die ein finanzieller Aufwand in der
Größe von factory undenkbar wäre.
Zu Beginn des Jahres 2000 stellte der CVJM
Laichingen e.V. einen Grundstock von 3.000
DM zur Verfügung. Der Kontostand des factory-Kontos orientiert sich seither an dieser
Marke.
Neben den wichtigen Spenden steuern die
Mitarbeiter einen Teil des Budgets unserer
Gottesdienste selbst bei, indem sie Dienste
bei verschiedenen Veranstaltungen (Hochzeiten, Firmenjubiläum, ...) übernehmen.
Simone aus dem factory Team bei der Message
Die Kosten
In der Größenordnung durchschnittlich 400
Besuchern pro Gottesdienst, in der sich factory bewegt, verursacht ein hoher Einsatz von
Werbemitteln (Plakate, Flyer), Ton-, Licht- und
Bühnentechnik, Kosten in Höhe von 700-1000
Euro pro Gottesdienst.
Wobei zu erwähnen ist, dass für das Leihen
der Technischen Hilfsmittel Sonderpreise mit
bis zu 50% Nachlass die Regel sind und durch
das große fachliche Potential unseres Teams
keine externen Techniker benötigt werden.
Den Hauptanteil bilden somit Material- und
Transportkosten.
Singt, jauchzt, klatscht dem Herrn
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Ablauf der Vorbereitungen
Wie läuft ein Gottesdienst und die
Vorbereitungen ab?
Noch 4 Wochen
Die Planungsphase jedes factory Jugendgottesdienstes nimmt zwischen 2 und 3 Monate
in Anspruch. Sie hält sich weitgehend an ein
aus Erfahrung gewonnenes Raster. Ein Ticker
zeigt die konkreten Schritte:
Noch 12 Wochen
Thema
Zuerst trifft sich das Message-Team, um das
Thema und damit den groben Rahmen für
die anderen Teams zu erarbeiten. Grundlage
für die Themenfindung und die Predigten ist
ausnahmslos Gottes Wort, die Bibel.
Noch 10 Wochen
Wahl des Referenten
Ein Mitarbeiter aus dem Gesamtteam wird
vom Messageteam angesprochen, der, sofern
er möchte, gemeinsam mit dem Messageteam eine Predigt vorbereitet und diese dann
auch hält.
Noch 9 Wochen
Gesamtsitzung #1
Nachdem das Thema anhand eines Bibeltextes erarbeitet wurde, beruft der Koordinator/
die Koordinatoren eine Gesamtsitzung ein.
Dort werden der organisatorische Rahmen
gesetzt, über das Thema diskutiert und das
Thema verabschiedet.
Teamwork
Ab jetzt treffen sich die einzelnen Teams, um
ihre Aufgaben zu erfüllen. Das Technik-Team
z.B.: beginnt mit der Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort (Location), das Message-Team arbeitet weiter an der Message, ... .
Gesamtsitzung #2
Alle Mitarbeiter treffen sich wieder zu einer
Gesamtsitzung. Letzte Weichen werden für
den Gottesdienst gestellt. Die einzelnen
Teams stellen ihre Ergebnisse vor, Probleme
werden erörtert und wichtige Entscheidungen getroffen. Mit diesem Treffen wird die
„heiße Phase“ der Vorbereitung eingeläutet.
Noch 2 Wochen
Plakataktion:
Mitarbeiter hängen Plakate in der Stadt und in
den umliegenden Dörfern Plakate aus.
Noch 1 Woche
Einladeaktion
Am Wochenende vor dem Gottesdienst beginnt das Werbungsteam mit der Einladungsaktion in umliegenden Jugendtreffs und
Jugendhäusern.
Noch 1 Tag
Beginn: Aufbau
Das Technik-Team beginnt am Freitag vor dem
Gottesdienst gegen 17 Uhr mit dem Aufbau in
der Halle (Bühne, Licht- und Tontechnik).
Noch 11 Stunden
Mitarbeiterfrühstück
Samstag morgen um 8 Uhr treffen sich alle
Mitarbeiter zum gemeinsamen Frühstück,
Andacht und Gebet. Danach macht sich das
Technik-Team zum weiteren Aufbau in die
Location auf, ein Teil der restlichen Mitarbeiter
trifft sich zum Beten.
Noch 1 Stunde
Gesamttreffen
Gegen 18.00 Uhr ist alles komplett aufgebaut,
die Band hatte Soundcheck und die Mitarbei-
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ter sind bereit für eine letzte Gesamtsitzung
mit Singen, Gebet und Informationsaustausch
vor dem Gottesdienst.
Noch wenige Minuten....
Öffnung der Pforten
In der Zwischenzeit haben sich zwischen 300
und 450 Jugendliche und Jung gebliebene
in der Halle versammelt und der Gottesdienst
kann beginnen.
Start: Gebetsteam
Die Mitarbeiter vom Gebetsteam kommen
im Gemeindehaus, wenige Kilometer vom
Veranstaltungsort entfernt, zusammen, um
während des Gottesdienstes für den Gottesdienst und die Besucher zu beten.
Beginn: Gottesdienst
Um 19.00 Uhr beginnt der Gottesdienst.
Nach ca. 1,5 Stunden ist der Gottesdienst
mit Intro, Begrüßung, Gebet, Musik, Videos,
Anspiel, Segen und vielen anderen Elementen
zuende. Das Bistro öffnet seine Pforten. Im
Bistro kann man sich zu Essen und zu Trinken
kaufen und Gespräche führen.
Das Bistro als Basis für Gespräche nach dem Gottesdienst
Danach geht es auf der Bühne bis ca. 22 Uhr
mit der chill-out-Party, einem Konzert mit
freequency, weiter. Es darf nochmal gefeiert,
getanzt, gesungen werden.
Nach 3,5 Stunden
Beginn: Abbau
Ab 22.15 Uhr steht nach einem kurzen Treffen
mit Gebet und Organisatorischem der Abbau
auf dem Programm. Alle factory-Mitarbeiter
packen mit an, so dass der Abbau lediglich
2-2,5 Stunden braucht.
Nach 5,5 Stunden
Zwischen 0 und 1 Uhr trifft sich nochmals die
gesamte Crew zu einer Feedback-Runde. Was
uns Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich auf dem Herzen brennt, wird nach
kurzem Austausch sofort in die Tat umgesetzt:
Ein Gebet zu sprechen, dem, der dieses Event
immer wieder möglich macht, der Grund
und Ziel von factory in einem ist, alle Ehre zu
geben: Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Das letzte Wort geht deshalb nach oben:
DANKE !!
Sike – Sängerin der factory-Band „freequency“
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Das Projekt factory jugendgottesdienste stellt sich vor
Ein Bericht im TeensMag über factory
Die Geschichte begann mit fünf Jungs und
Sehnsucht. Sehnsucht nach einer Möglichkeit,
den Jugendlichen in ihrer Umgebung eine
lebendige Beziehung zu Jesus zu ermöglichen. Sehnsucht nach einem Gottesdienst,
der gefeiert wird, wie Jugendliche ihn feiern.
Inzwischen sind bei dieser Geschichte ein
paar Kapitel dazu gekommen: Aus der Sehnsucht ist „factory“ entstanden, ein Jugendgottesdienst mit rund 40 Mitarbeitern, zu dem
jedes Mal Hunderte Jugendliche strömen. In
der Drogerie in der Stadtmitte der schwäbischen Kleinstadt Laichingen wird die erste CD
der factory-Band „freequency“ verkauft. In der
Lokalzeitung erscheint nach beinahe jedem
Jugendgottesdienst ein Artikel. Und der Bürgermeister schreibt an den Mitarbeiter vom
Ordnungsamt eine E-Mail mit dem Vermerk
„dringend!“, wenn die „factory“-Organisatoren
eine Genehmigung benötigen.
ein Plakat wurde entworfen und die Suche
nach einem geeigneten Raum begann. Fest
stand von Anfang an, dass der Gottesdienst
nicht in einer „vorbelasteten Location“ statt
finden sollte, wie es Andy, Mitbegründer und
Teamkoordinator von „factory“, ausdrückt. Im
Klartext: Kirche, Gemeindehaus und sonstige
christliche Veranstaltungsorte waren Tabu.
Und dann wurde der Traum wahr: Der erste
„factory“ fand im Februar 2000 in einer Lagerhalle statt. Mit vielleicht 50 Besuchern hatte
das Team gerechnet - Es kamen 200, die Halle
war gerammelt voll und die Zeitung schrieb
„Bombenerfolg“. Alle drei bis vier Monate gab
es von da an einen „factory“. Inzwischen kommen jedes Mal zwischen 300 und 450 Jugendliche in die Scheunen, Baustellen, Sport- oder
Fabrikhallen rund um Laichingen, in denen
factory stattfindet.
Angefangen hat das alles damit, dass sich die
fünf Jungs nicht mit ihrer Sehnsucht zufrieden
geben wollten. Sie setzen sich zusammen und
tüftelten ein Konzept für den Jugendgottesdienst aus. Dann schrieben sie Briefe an junge
Christen in ihrer Umgebung, informierten an
den Schulen über ihren Traum. Etwa 30 Leute
fingen an, mitzuträumen. Der nächste Schritt
war die Suche nach einem Träger. Der Jugendgottesdienst sollte überkonfessionell sein, mit
Mitarbeitern aus unterschiedlichen Kirchen
und Gemeinden. Also baten Andy, Martin,
Philip, Jo und Spuky den CVJM Laichingen um
Unterstützung und Startkapital. Der Verein
sagte zu. In der Lokalzeitung erschien ein
großer Artikel über die Pläne der Jugendlichen. Daraufhin erklärten sich Sponsoren
dazu bereit, bei der Umsetzung des Traums
zu helfen. Die Jugendlichen werkelten in den
Vorbereitungsteams an der ersten Predigt,
die Band „freequency“ fing an zu proben,
Dieses Mal hängt ein großes Banner mit der
Aufschrift „gut genug?“ über dem Tor einer
Fabrikhalle im Laichinger Industriegebiet.
Drinnen steht eine Dose Wurst verlassen zwischen riesigen schwarzen Kästen, Boxen und
Kisten. Am Kopfende der Halle ist eine Bühne
aufgebaut. Ungefähr zehn Leute sind damit
beschäftigt, die Betonwüste bis zum Abend in
eine factory-Location zu verwandeln. Was hier
in Kisten und Koffern verpackt herumsteht
an Licht- und Tontechnik, ist richtig teuer und
richtig gut. „Ich kann keine halbprofessionellen Sachen leiden, da krieg ich immer das
Grausen. Mit grauen Pullis und einem Gitarristen, da kriegst du ja niemand“, sagt Sascha
vom Technikteam. Sein Teamkollege Olli
stimmt ihm zu. Persönlicher Geschmack und
das Ziel, den Jugendlichen etwas zu bieten,
sind aber nicht die einzigen Gründe für den
großen technischen Aufwand. Olli denkt, dass
ein schlechter Sound der Predigt die Show
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stehlen kann. Bei Gefeife und Genuschel kann
sich kaum jemand auf die Message konzentrieren.
Andersherum kann es aber auch sein, dass
zu gute Technik der Predigt die Show stiehlt.
„Früher haben wir versucht, uns jedes Mal
zu toppen und immer mehr Material einzubauen“, erzählt Sascha. Die technische Seite
wurde zum Selbstläufer, die Message rückte in den Hintergrund. Inzwischen gilt die
Regel: Die Technik muss der Verkündigung
dienen und Gott ehren. Schnickschnack fällt
weg. Auch in anderen Bereichen mussten
die factory-Mitarbeiter dazu lernen: Bei den
ersten Jugendgottesdiensten provozierten
die Organisatoren mit Titeln wie „Und Gott
sprach: Ihr seid zu spießig“ oder „hell“. Das zog
Jugendliche an. Und verschreckte gleichzeitig
die Älteren. Es erschienen böse Leserbriefe,
manche Lehrer waren auf factory-Mitarbeiter
nicht mehr gut zu sprechen, die Jugendlichen
bekamen Gegenwind. „Vielleicht haben wir
uns da zu weit rausgelehnt“, sagt Andy heute.
Weil er und die anderen Mitarbeiter wussten, wie wichtig es ist, dass auch die ältere
Generation ihren Segen zu dem Projekt gibt,
veranstalten sie seitdem Info-Abende für die
Kirchengemeinde, verteilen Handzettel mit
Gebetsanliegen und Berichten. Das Gründungsteam von factory war sehr jung - am
Anfang hatte noch fast keiner im Team einen
Führerschein, das machte die ganze Sache
ziemlich kompliziert. Zum Hin- und Herfahren
von Ton, Licht und Bühne fand sich dann aber
immer irgendjemand. Was Andy und den
anderen im Gründungsteam aber noch wichtiger war: Dass die Älteren sie auch geistlich
und organisatorisch unterstützen. „Es ist gut,
wenn‘s Junge machen, die dafür brennen,
aber es ist auch gut, wenn einem jemand zur
Seite steht, der Erfahrung hat. Wir hatten auch
Mentoren, die fast 40 Jahre alt waren“, sagt
Andy. Während der Gottesdienste treffen sich
heute regelmäßig einige ältere Christen zum
Beten.
Durch viele Kontakte und gute Beziehungen
zur Stadtverwaltung und verschiedenen Firmen sparen die Organisatoren viel Geld. Und
trotzdem kostet ein factory zwischen 700 und
1000 Euro. Um Geld zu sammeln, bieten die
factory-Mitarbeiter einen Catering-Service an:
Bei Hochzeiten und Konfirmationen servieren sie den Gästen das Essen und Getränke,
schneiden Kuchen zurecht und sammeln gebrauchte Teller wieder ein. Zur Finanzierung
der Jugendgottesdienste reicht das aber nicht
aus, factory ist auf Spenden angewiesen.
Die Jugendlichen sitzen auf dem staubigen
Fabrikhallen-Boden: Ein Teen in blau-weißer
Trainingsjacke „Jugendfußball Laichingen“ ist
da, ein Mädchen mit grauer Strickjacke, ein
„Biker under Gods Command“ in Motorradkluft. Es sind wirklich unterschiedliche Leute
hier. Hunderte Augenpaare richten sich jetzt
auf Matze, ungeteilte Aufmerksamkeit. Die
Message ist der Kern des Jugendgottesdienstes. Das Team, das die Predigt vorbereitet,
trifft sich im Vorfeld einmal pro Woche, an
jedem Satz wird gefeilt. Für den Referenten
ist es meist die erste Predigt. Matze, der heute
auf der Bühne steht, ist 17 Jahre alt. Aufgeregt
ist er, klar, „das macht niemand einfach so.“
Er redet über Sehnsucht. Auf Schwäbisch.
Das gehört zum Konzept: Die Mitarbeiter bei
factory wollen nichts Aufgesetztes. Sie wollen
so reden, wie sie es sonst auch tun.
Es ist sehr still in der Fabrikhalle. Die Teens
kommen auch wegen der Musik. Aber nicht
nur. Die Jugendlichen hier wollen die Message
hören. „Ich bin gekommen, weil ich es ganz
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gut finde, was die erzählen“, sagt zum Beispiel
die 18jährige Stephanie. „Ich gehe nicht in die
Kirche, da find ich‘s schon wichtig, dass man
da ein bisschen was mitkriegt.“ Und Justin und
Uwe, beide 15 Jahre alt, finden: „Die erzählen
auch was, wo man zuhört.“ Bastian, 16, sagt
später über den Abend: „Die Predigt war voll
gut, der hat es voll gut rüber gebracht. So,
dass es einen voll interessiert hat.“ Nach dem
Gottesdienst sitzen einige Teens in kleinen
Gruppen auf dem Gehweg vor der Fabrikhalle
und reden mit Mitarbeitern. „Warum lässt der
die alle abkratzen?“, fragt ein Jugendlicher.
Eine Mitarbeiterin versucht, zu erklären. Das
ist auch etwas, was das factory-Team erst noch
lernen musste: Mit den Leuten zu reden. Bis
vor einer Weile waren beinahe alle Mitarbeiter nach dem Gottesdienst immer noch voll
eingespannt. Nur die paar Leute vom Seelsorge-Team kümmerten sich um die drei- oder
vierhundert Besucher. Im „Truck of Silence“, wo
Gebet angeboten wurde, war oft wenig los.
Inzwischen nehmen sich alle Teammitglieder
nach dem Gottesdienst bewusst Zeit, um mit
den Jugendlichen zu reden. Über die Message, über Jesus.
An Beziehungen bauen die „Mias“, wie die
Mitarbeiter von factory genannt werden, aber
nicht nur in der Zeit zwischen dem Gottesdienst und der nachfolgenden Chill-out-Party. An den Wochenenden vor den factorys
drehen Andy und ein paar Andere regelmäßig eine Runde durch die Bauwägen und
Hütten in der Umgegend, in denen sich die
„Dorfjugend“ beziehungsweise „Kleinstadtjugend“ abends trifft. Die Jugendlichen fanden
die Besuche am Anfang ziemlich komisch
- Unbekannte im Bauwagen, das ist ungefähr
so, wie wenn man sich zu einem Fremden
einfach so ins Wohnzimmer setzt. „Da muss
man selbstsicher hingehen, sich hinhocken
und einfach mal da bleiben“, grinst Andy. Ein
halbes Stündchen reden, mal fragen wegen
Samstagabend, einen Flyer da lassen. Das
sind bei factory im Übrigen keine kopierten
Handzettel. Professionalität ist nicht nur eine
Eigenschaft des Technik-Teams: Ob Werbung,
Online-Auftritt, Musik, Video oder die Predigt
- Was bei factory gemacht wird, das wird
richtig gemacht. Auf die Uhr gucken gilt nicht:
„Das ist nichts, was sich in Stunden ausdrücken lässt“, sagt Andy über die Zeit, die er für
factory investiert. „Entweder du lebst es oder
du lebst es nicht. Ich habe keine Freizeit mehr.
Aber ich lege auch keinen Wert darauf.“
Dani betrachtet später am Abend, als die
meisten Teens schon den Heimweg angetreten haben, die restlichen Sandwiches. Sie
und fünf andere kümmern sich als „BistroTeam“ darum, dass die Gäste nicht mit leerem
Magen nach Hause gehen müssen. Außerdem
sorgt die 20jährige Lehramts-Studentin dafür,
dass beim Catering auf den Hochzeiten und
Konfirmationen alles glatt läuft. Sie macht das
alles, weil sie Gott dienen möchte, wegen der
Gemeinschaft. „Und weil man sieht, dass was
voran geht. Man bewegt was bei den Jugendlichen. Man gibt den Anstoß, über das Leben
nachzudenken und darüber, wie man Gott
gegenüber eingestellt ist.“
Andy war 17, als er und seine vier Kumpels
das Projekt factory in Angriff nahmen. Heute
ist er 22 und studiert Digital Media. Warum er
immer noch dabei ist, seine ganze Zeit und
Kraft in factory investiert? „“Weil‘s mir wichtig
ist“ sagt er schlicht. Und nach einer Weile: „So
wenige Leute wissen was Vernünftiges von
Jesus. factory ist eine Möglichkeit, wo Leute
was mitkriegen von ihm.“
Sarina Märschel, TeensMag 2004
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Bankleitzahl: 630 913 00
Kontonummer: 896 039
Veranstalter
CVJM-Laichingen
Goethestraße 17
89150 Laichingen

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