Miszelle - Franz Steiner Verlag

Transcrição

Miszelle - Franz Steiner Verlag
Miszelle
Klaus-Dieter Herbst
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
Ausgangspunkt meiner Recherchen war die Arbeit an der Edition der Korrespondenz des Astronomen Gottfried Kirch (1639–1710).1 Da dieser seit 1667 auch
Kalender veröffentlichte und diese wesentlich die Inhalte der Briefe mitprägen,
musste ich ausgiebig nach den auf unsere Zeit gekommenen Exemplaren suchen.
Über das bis 2004 erzielte Ergebnis habe ich in der Reihe ›Acta Historica Astronomiae‹ berichtet.2 Im Oktober 2006 stand ich dann im Stadtarchiv von Altenburg
vor einer unerwartet sagenhaften Fülle an Kalendern aus dem 17. Jahrhundert. Auf
die Spur dieser Kalendersammlung, die Exemplare bis in das 19. Jahrhundert hinein umfasst, war ich bereits 2001 aufgrund eines Hinweises im ›Handbuch der
historischen Buchbestände‹3 gekommen. Leider erfolgte damals keine Fahrt nach
Altenburg, denn ich hatte mich auf die am 6. August 2001 brieflich gegebene Auskunft einer Archivmitarbeiterin verlassen, wonach außer dem im ›Handbuch‹ genannten Zigeunerkalender (der mir als Kopie zugeschickt wurde) keine weiteren
der zunächst gesuchten Kirchschen Kalender im Altenburger Bestand seien (wörtlich: »Andere Kalender sind nicht in unserem Bestand.«)! Umso erstaunter war
ich, als ich am 24. Oktober 2006 endlich dem Stadtarchiv einen Besuch abstattete,
um auch die anderen 12 im ›Handbuch‹ angezeigten Kalender aus dem 17. Jahrhundert einzusehen, und statt dieses Dutzend die unglaubliche Menge von rund
1450 Kalendern der Jahrgänge 1644 bis 1700 vorfand. Ein erster flüchtiger Blick
in einzelne Jahrgangsbände offenbarte sofort, dass nicht nur die von mir schon
2001 gesuchten und angeblich nicht vorhandenen Kalender nun doch überliefert
sind,4 sondern noch viele andere, die es wie einen Schatz zu heben wert sind. Über
diesen Kalenderschatz möchte ich nun im ›Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte‹ berichten, weil mich die begonnene Auswertung dieser historischen Quellen zu
der Überzeugung kommen ließ, dass einige Kalender auch als ein Podium für
gelehrte Kommunikation betrachtet werden können. Bei den von mir untersuchten
Kalendern handelt es sich um so genannte »Schreibkalender«, die hier zunächst
charakterisiert werden sollen.
JAHRESKALENDER − SCHREIBKALENDER
1
Neben der Bibel und dem Betbuch war der Jahreskalender die am weitesten verbreitete, weil in fast jedem Haushalt gebrauchte Druckschrift. Von den jährlich in
verschiedenen Formaten erschienenen Kalendern waren im 17. und frühen 18.
Dr. rer. nat. Klaus-Dieter Herbst ist Bearbeiter des DFG-Projekts »Die wissenschaftliche
Professionalisierung des Kalenderwesens im 17. Jahrhundert im Kontext der Frühaufklärung« am Institut für Deutsche Presseforschung der Universität Bremen.
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
212
Klaus-Dieter Herbst
Jahrhundert − auf diesen Zeitraum beschränken sich meine Quellenstudien und nur
darüber erlaube ich mir Aussagen zu treffen − jene im Format von ca. 16 cm x 20
cm besonders beliebt. Sie bestehen aus einem in der Regel 14 bis 16 Blatt umfassenden ersten Teil mit dem Kalendarium und einem 8 bis 16 Blatt (in Ausnahmefällen erweitert bis auf 54 Blatt) umfassenden zweiten Teil, dem astrologischen
Prognostikum (oft auch als Praktik bezeichnet). Das Kalendarium sind die Monatstafeln mit der Tageszählung nach dem »Alten«, Julianischen und dem »Neuen«,
Gregorianischen Kalender, in einigen Reihen ergänzt durch das »Calendarium
Romanum«. In den protestantischen Gebieten wurde infolge der Kalenderreform
von 1700 der Julianische Kalender erst ersetzt (für 1701, teilweise auch schon für
1700) und dann ab 1702 lediglich ergänzt durch den »Verbesserten« Kalender, so
dass zahlreiche Kalenderreihen drei Kalenderspalten führten.
Wurden beide Teile eines Kalenders anfangs einzeln verkauft, so vertrieb man
sie allmählich auch als zusammengebundenes Heft. Ein solches bis zu 32 Blatt
starkes Bändchen enthält neben der Widmung (teilweise verbunden mit einem bis
zu 14 Seiten langen Widmungsbrief), dem Schreiben zur Erteilung eines kaiserlichen oder fürstlichen Privilegiums, den Gedichten mit einer Lobpreisung auf den
Kalenderautor, der Vorrede, den chronologisch bedeutsamen Ereignissen, Zeichenerklärungen, Heiligen- und Märtyrernamen, Bibelzitaten, Monatsversen,
Sprichwörtern, theologischen Ermahnungen, nützlichen Verzeichnissen (Posten
und Boten, Märkte, Gerichtstage, Währungsumrechnungen, Gewichte und Maße)
und mitunter fürstlichen Anordnungen (z. B. über die Gebühren bei Gericht) alle
wesentlichen astronomischen und astrologischen Daten für den Jahresverlauf. Zu
den astronomischen Angaben zählen die Anfänge der Jahreszeiten, die Auf- und
Untergangszeiten von Sonne und Mond, die täglichen Positionen des Mondes und
teilweise auch die der Sonne, die Zeiträume für die vier Mondphasen (»Mondsbrüche«), die Angaben zu den erwarteten Sonnen- und Mondfinsternissen, zur Sichtbarkeit der Planeten und zu besonderen Planetenkonstellationen. Die astrologischen Informationen beziehen sich vor allem auf die Himmelsfigur (»Thema Coeli«) einerseits für den Zeitpunkt des jeweiligen astronomischen Jahreszeitenanfangs und andererseits für besondere Himmelsereignisse, z. B. den Finsternissen,
ferner auf den Mondlauf durch den Tierkreis und auf die Aspekte, das sind die sich
im Laufe eines Jahres einstellenden Winkelbeziehungen zwischen einzelnen Planeten sowie Mond und Sonne, z. B. Konjunktion (0°), Sextil (60°), Quadratur (90°),
Trigon (120°) und Opposition (180°) als den Hauptaspekten. Aus dem astrologischen Material werden dann die »Erwehlungen« (das sind die günstigen Termine
für das Purgieren, Baden, Schröpfen, Aderlassen, Kinderentwöhnen, Bauholz- und
Brennholzschlagen, Arzneinehmen, Haareschneiden, Säen und Pflanzen usw.), das
»Gewitter« (das sind die Wettervorhersagen), die »Gesund= und Kranckheiten«,
die »Frucht= und Unfruchtbarkeit« des Ackerbodens und die Ereignisse »Von
Krieg und Frieden« gemutmaßt. Die Intensität dieser astrologischen Praxis ist über
das gesamte Jahrhundert hinweg in den verschiedenen Kalenderreihen äußerst
unterschiedlich und erfährt auch eine ungleichmäßige Wandlung in den einzelnen
Kapiteln des zweiten Teils, was zu einer differenzierten Betrachtung der Kalender
und ihrer Autoren mahnt, hier jedoch nicht ausgeführt werden kann.
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
213
Das Besondere und allen Exemplaren der verschiedenen Reihen dieses Kalendertyps Gemeinsame ist, dass im ersten Teil von den jeweils gegenüberliegenden
Seiten des Kalendariums die rechte Seite (Recto-Seite) fast unbedruckt blieb (die
linke Seite enthält die Monatstafel) und so Raum für persönliche Eintragungen des
Kalendernutzers vorhanden war. Auf Grund dieses Merkmals wurden die hier
charakterisierten Kalender auf dem Titelblatt auch als »Schreib=Calender« ausgewiesen. Diese Schreibkalender im Quartformat sind zu unterscheiden von den
ebenfalls »Schreib=Calender« genannten Kalendern im Format 9 cm x 14,5 cm
(seltener 11,5 cm x 16,5 cm), in denen eine Seite für einen einzelnen Tag oder
zwei gegenüberliegende Seiten für 7 Tage (eine Woche) vorgesehen waren und
fast keine weiteren Informationen und Texte enthalten (einen zweiten Teil gibt es
hier in der Regel nicht).
Seit den 1630er Jahren, vereinzelt auch schon davor, wurde der Raum für die
handschriftlichen Notizen nach und nach von einer ganzen Seite auf eine schmale
Spalte reduziert, denn die Kalendermacher weiteten die Inhalte des ersten Teils aus
und führten weitere Rubriken ein, in denen ernsthafte historische, medizinische,
pflanzenkundliche, tierpflegerische, astronomische, kalendarische, physikalische,
meteorologische, technische, völkerkundliche und sogar relativ zeitnahe politische
Informationen sowie theologische Gedanken, nützliche Ratschläge für die Haushaltsführung, aber auch abergläubische Wundergeschichten sowie unterhaltsame
»Historien« und »Kunst=Stücke« vermittelt wurden. In zahlreichen Kalendern
wurden im zweiten Teil die hier skizzierten Inhalte fortgeführt oder neue Themenkomplexe eröffnet, teilweise auch über das eigentliche Prognostikum hinausgehend als »Zugabe« oder »Anhang« angefügt (im Sinne eines fiktiven dritten Teils).
Bemerkenswert ist, dass dazu auch die literarische Form eines Gesprächs gewählt
wurde (erstmals in dem seit 1658 veröffentlichten »Gesprächs=Kalender« des
Christoph Richter). Diese thematische Vielfalt, deren systematische und alle Kalender erfassende wissenschaftliche Analyse durch die Historiker der verschiedenen Disziplinen erst noch bevorsteht,5 spiegelt sich in der für die zweite Hälfte des
Jahrhunderts typischen Variabilität bei den Kalendertiteln6 wider. Aber auch dann,
wenn der Begriff »Schreib=Calender« nicht mehr auf dem Titelblatt erscheint (z. B.
bei dem in Altenburg gedruckten ›Deutlich und wolgefasten Haußhaltungs Calender‹ eines Jeremias Graf (das ist Christoph Richter), bei dem in Weimar gedruckten ›Historischen Kunst= Hauß= Artzeney und GesundheitsCalender‹ eines Johann
Gottfried Grosse, bei dem in Jena gedruckten ›Mathematischen und Physicalischen
Curiositäten=Calender‹ eines Gottlieb von Himmelsfeld (das ist Nicolaus Lindenberg) oder bei dem in Nürnberg gedruckten ›Türcken Calender‹ eines Jacob Holderbusch), handelt es sich trotzdem der Struktur nach um den Typ des »Schreibkalenders«, der als der Urtyp aller Jahres-Kalenderhefte im Quartformat bezeichnet
werden kann.7
ZUM KALENDERTYP »SCHREIBKALENDER«
2
In der Forschungsliteratur werden die Kalender in verschiedene Typen eingeteilt.
So werden beispielsweise in einem Literaturlexikon bei der Textgattung »Kalender« genannt: der »Ewig- bzw. immerwährende Kalender«, der »Bauernkalender«
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
214
Klaus-Dieter Herbst
(dieser entwickelte sich vom Einblattdruck zum »Kalenderbuch«), der »Historische Kalender«, der »Volkskalender« (ab dem 19. Jh.) und »eine breite Palette
(nach Themen oder Berufsgruppen) spezialisierter Kalender« (z. B. der Terminkalender).8 Das »Kalenderbuch« ist das oben beschriebene Jahres-Kalenderheft, also
ein Schreibkalender, und die beim »Historischen Kalender« gegebenen Merkmale
der ausführlichen Darstellung historischer Ereignisse und ihrer Einordnung in den
Jahresverlauf treffen ebenfalls auf den Schreibkalender zu. Ferner werden erst die
Typen des »historischen Kalenders« und des »ewigwährenden Kalenders« unterschieden, dann aber soll der erstere durch den zweiten begründet worden sein
(durch Paul Ebers ›Calendarium historicum‹, 1551). Schließlich wird als Beispiel
für die Ausweitung der Textbeiträge in einem historischen Kalender der ewigwährende Kalender von Grimmelshausen (1671) angeführt.9
Nach Durchsicht von weit über dreitausend Kalendern aller Varianten an Formaten und Inhalten allein aus dem 17. Jahrhundert10 erscheint die Einführung des
Kalendertyps »Historischer Kalender« als nicht hilfreich für eine Abgrenzung der
tatsächlich existierenden verschiedenen Kalendertypen voneinander. Auch ist sie
nicht zwingend, denn das in der für dessen Deklarierung entscheidenden Arbeit
aus dem Jahr 1983 gebrachte Argument trifft nicht zu. Zwar ist nicht zu leugnen,
dass sich in der frühen Neuzeit das Ordnungsschema der Menschen für geschichtliche Abläufe veränderte, aber der entscheidende Antrieb beim Verfassen des ›Calendarium historicum‹ war für Paul Eber Mitte des 16. Jahrhunderts keineswegs
die zielgerichtete Suche nach einem Modell, um »die geschichtlichen Ereignisse
nach menschlichen Gesichtspunkten neu zu ordnen«11 (im deutlichen Gegensatz
etwa zum heilsgeschichtlichen Ordnungsprinzip). Jedenfalls lehrt die Vorrede der
Söhne Paul Ebers in der deutschsprachigen Ausgabe von 1582 des ›Calendarium
historicum‹ etwas anderes über die Motivation, die historischen Daten tageweise
zu ordnen. Sie meinten, »das er [ihr Vater] solch Werck aus keiner andern vrsach/
denn betrachtung oberzelter/ wunderbarlicher/ vnd weislicher ordnung Gottes/ für
sich genommen vnd angefangen habe/ [...] das er viel Göttlicher grosser Werck/
die zu unterschiedlichen Tagen oder Jaren geschehen/ dermassen befunden/ das sie
billich in ewigem vnd vnuergeslichem gedechtnus zu behalten/ vnd dafür Gott dem
HERRN nicht allein jerlich/ oder auff die Tage/ da solche Werck geschehen/ Sondern teglich vnd vnableslich danck zusagen/ vnd seine vnermesliche Güt vnd
Barmhertzigkeit/ wie im ewigen Leben geschehen wird/ ewiglich zu loben vnd zu
preisen sey.«12 Eber wollte somit die Menschen jeden Tag gerade an die Endlichkeit der Welt und an die Größe und Barmherzigkeit Gottes erinnern, damit sie
diesem täglich danken und ihn preisen. Die seit Ende des 16. Jahrhunderts allmählich in die Schreibkalender einfließenden historischen Bezüge (erstmals 1572)
haben vordergründig mit dieser religiös motivierten Gedächtniskultur und später
im 17. Jahrhundert einerseits mit der Untermauerung astrologischer Vorhersagen
durch das Anführen historischer Beispiele bei ähnlichen astronomischen Konstellationen und andererseits mit der gewünschten Unterhaltungsfunktion der Kalender
zu tun, aber nichts mit dem Suchen nach einem neuen Ordnungsprinzip, um »Gesetzmäßigkeiten ›innerweltlich‹ zu finden«, wozu sich das »Kalendarische [...] als
Modell für die Ordnung der Geschichte geradezu« angeboten haben soll.13
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
215
Wollte man den Typ des »Historischen Kalenders« retten, dann müsste man sich
auf solche Kalender wie den von Hieronymus Megiser, ›Diarivm Avstriacvm. Das
ist/ Historischer Calender/ deß Hochlöblichsten vnd durchleuchtigsten Hauses
Oesterreich‹ (1614 erschienen), oder den ›Chur- und Sächsischen curieusen Geschichts-Calender‹ von Wilhelm Ernst Tentzel oder den ›Nützlichen GeschichtsKalender‹ von Johann Georg Pritius (beide vom Ende des 17. Jahrhunderts) beschränken, die in Aufbau, Inhalt und Funktion eher einer Chronik entsprechen und
gänzlich verschieden sind sowohl von einem jährlich erscheinenden Schreibkalender als auch von einem ewigwährenden Kalender. Diese beiden Typen können
natürlich mit historischen Angaben (in Schreibkalendern anfangs vor allem mit
Historien der kleinen und großen Ereignisse, später auch mit komplexen Darstellungen ganzer Herrscherhäuser oder Beschreibungen von Kriegen oder Abhandlungen über die Geschichte einer Stadt bzw. eines Landes), die in der Regel Chroniken entnommen sind, versehen sein, aber eben auch mit Inhalten nichthistorischer Themen (z. B. medizinischen, astronomischen usw.). Deshalb muss jeder
Versuch, mit der Anwendung des vermeintlichen Typs »Historischer Kalender«
gemäß dem bislang in der Forschung gebrauchten Sinn auf die jährlichen Schreibkalender diese angemessen zu charakterisieren und vollständig erfassen zu wollen,
fehlschlagen.
Auf einer Internetseite14 werden unter der Überschrift »Volkskalender« die Untergattungen (Typen) »Schreibkalender« und »Historische Kalender (z. B. Türkenkalender), Kirchenkalender (Karmelitischer Kalender) oder Wappenkalender«
unterschieden, wobei letztere »nicht selten in der Form eines Schreibkalenders«
seien. Schreibkalender einmal als »Untergattung« und dann lediglich als »Form«
zu klassifizieren, lässt die Frage aufkommen, worin sich Untergattung (Typus) und
Form unterscheiden sollen. Ferner wird der »vor allem seit der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts verbreitete Typus des ›Hinkenden Boten‹ « deklariert (genannt
wird der »seit 1676 erscheinende Baseler Hinckende Botten, der zahlreiche Nachahmer fand«). Dieser ist aber nichts anderes als der oben beschriebene Typ des
Schreibkalenders mit seinen seit Mitte des 17. Jahrhunderts versehenen Textbeiträgen, allerdings in einer regional dominierenden Titelvariante. Wahrscheinlicher
ist, dass der so oft angeführte Baseler ›Hinkende Bote‹ bereits lediglich eine Nachahmung (nicht bei der Wahl des Titels, aber bei der inhaltlichen Gestaltung) ist
und dessen Verfasser auf die im Kalenderwesen des 17. Jahrhunderts sich vollziehenden Änderungen reagierte. Die vornehmlich im südwestdeutschen (Rheinland),
schweizerischen und ostfranzösischen Raum verbreiteten Kalender des ›Hinkenden Boten‹15 unterscheiden sich zumindest bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts
lediglich in der Wahl dieses Titels von den Schreibkalendern, die diese Bezeichnung nicht tragen, nicht aber bei den strukturellen und inhaltlichen Merkmalen.
Die drei wesentlichen Merkmale, »das breite Spektrum an Textsorten«, der narrativ-berichtende dritte Teil im Anschluss an das eigentliche Prognostikum sowie
»Besonderheiten hinsichtlich der Art der Informationsvermittlung« durch Verwendung einer integrierenden Erzählerfigur16 finden sich ebenso in einigen anderen
Kalendern, zum Beispiel in dem seit 1667 herausgegebenen ›Christen-, Juden- und
Türken-Kalender‹ des Gottfried Kirch,17 der sich als Autor selbst in die Rolle des
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
216
Klaus-Dieter Herbst
Erzählers rückt und zahlreiche Texte in der Ich-Form verfasst, in der Zugabe als
vermeintlichem dritten Teil allerdings nicht die denkwürdigsten Ereignisse des
vergangenen Jahres bringt, sondern ein »Mischmasch unterschiedener Kalender=Sachen/ Welche an statt des weitläufftigen prognosticirens/ oder Abergläubigen Warsagens/ zur Ergetzlichkeit des Lesers/ diesem Kalender als eine Zugabe
angehänget.«18 Ein in das 18. und 19. Jahrhundert reichender Vergleich der unter
dem Namen des ›Hinkenden Boten‹ herausgegebenen Kalender mit z. B. den in
Mitteldeutschland gedruckten und vertriebenen (und im Stadtarchiv Altenburg
einzigartig versammelten) Kalendern könnte zeigen, ob jene wirklich »weit mehr
als ihr Titel und die Abbildung des einbeinigen Kolporteurs auf dem Umschlag«
vereinen und mit der Wahl dieser Figur »die Almanache einem Kalendertypus mit
bestimmten strukturellen und inhaltlichen Merkmalen« zuordnen.19
Angesichts der geschilderten Problematik empfiehlt sich ein Plädoyer dafür, bei
den mit einem Kalendarium versehenen Kalendern lediglich von den Typen
»Wandkalender«, »Schreibkalender« (in Quart und in Octav), »Taschenkalender«
(das sind die im 17. Jh. aufkommenden kleinen Formate, die bequem in eine Jackentasche passen und auf Reisen mitgenommen oder an einem Hofe bei sich
getragen wurden), und »ewigwährender Kalender« zu sprechen. »Wandkalender«
sind die Einblattdrucke, die es bis weit in das 17. Jahrhundert hinein gab. Neben
den für die Bauern gedruckten Kalendern sind auch Einblatt-Kalender bekannt, die
zweifelsfrei keine »Bauernkalender« sind, weshalb eine solche Typisierung zu
kurz greifen würde. Entwicklungsgeschichtlich gibt es zwischen den ersten beiden
Typen den Zusammenhang, dass das Erscheinungsbild der Monatstafeln mit den
astronomischen und astrologischen Daten bei den ersten Schreibkalendern drucktechnisch, typographisch und inhaltlich von den Wandkalendern unverändert übernommen worden ist. Für das 19. Jahrhundert die Gattung des »Volkskalenders«
einzuführen, ist nicht erforderlich, da jeder Kalender immer auch ein Volkskalender ist und das angeblich typische Merkmal eines belehrend-unterhaltenden Teils
inhaltlich keine grundsätzliche Neuheit darstellt, denn die Schreibkalender im
Quartformat waren seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stets unterhaltend
und zunehmend auch belehrend, besonders dann im 18. Jahrhundert. Die so genannten Volkskalender können als bloße Weiterentwicklung des Typs »Schreibkalender« angesehen werden, wobei die Schreibspalte im ersten Teil auf ein Minimum reduziert wurde und teilweise ganz wegfiel. Die hier vertretene Klassifizierung orientiert sich in erster Linie an dem Gebrauchscharakter eines Kalenders,
dem die inhaltliche Gestaltung untergeordnet war. Die im 17. Jahrhundert aufkommenden und unter den Titeln ›Geschichts-Kalender‹, ›Kirchen-Kalender‹ oder
›Wappen-Kalender‹ firmierenden thematischen Kalender ohne die im ersten Abschnitt genannten typischen Kalenderelemente (z. B. Monatstafeln, Erwählungen,
Mutmaßungen zum Gewitter usw., Ausführungen zu den Finsternissen, medizinische, astronomische u. a. Textbeiträge) können zu einem fünften Typ zusammengefasst und als »Spezial-Kalender« bezeichnet werden.
Während der Durchsicht von rund 3100 Schreibkalendern (Quartformat) vertiefte sich die Überzeugung, dass es zwar den »Schreibkalender« als Urtyp gibt, aber
aus inhaltlicher Sicht »den« Schreibkalender des 17. Jahrhunderts nicht. Dieser
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
217
Kalendertyp durchlief während des ganzen Jahrhunderts einen Prozess der Ausdifferenzierung, der zwar bereits in der grundlegenden Studie von Klaus Matthäus
dargestellt wird,20 aber dort vornehmlich unter dem Gesichtspunkt der verlegerischen Aktivitäten gesehen wird. Matthäus geht in seiner gesamten Studie natürlich
weit über diesen Aspekt hinaus, indem er auch zahlreiche biographische Zusammenhänge und Entwicklungslinien im Kalenderwesen liefert. Bei den Verlegern in
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts versuchten die Kalendermacher »mit immer neuen Einfällen alles bisher Dagewesene zu übertrumpfen«.21 So sehr diese
Seite der Kalenderentwicklung von Bedeutung ist, so sollte nicht die Möglichkeit
übersehen werden, dass die Kalendermacher mit ihren sich enorm unterscheidenden Kalenderreihen (was heute jedoch nicht zur Ausrufung jeweils neuer Kalendertypen verleiten sollte) auch auf die soziale und intellektuelle Entwicklung und
eine damit einhergehende Differenzierung in der Leserschaft reagierten, wovon die
Beispiele für gelehrte Kommunikation in einigen Kalendern zeugen.22 Unmissverständlich wird dieser Aspekt auch in den Titeln deutlich. Genannt seien hier nur
die prägnantesten, so der Titel ›Leicht=verständiger Kalender vor den gemeinen
Mann‹,23 den Johann Melchior Bauer seit 1670 in Leipzig herausgegeben hat sowie der Titel ›Die Verbesserung der Stern=Kunst und des Kalenders/ hoffet und
schläget unmaßgeblich vor/ in einem Kalender‹, den Gottfried Kirch verfasste und
seit 1677 in Annaberg/Erzgebirge unter dem Pseudonym ›Hipparchus (Ein Liebhaber der Stern=Kunst)‹ hat drucken lassen. Dieser ist beispielsweise nur im Altenburger Bestand nachweisbar. Schon der programmatische Titel des ›Hipparch‹Kalenders, der nach dem bedeutenden griechischen Astronomen Hipparch (2. Jh.
v. Chr.) benannt ist, weist auf eine Entwicklung im Kalenderwesen hin, bei der
einigen Kalendern auch Relevanz für die zeitgenössische Wissenschaft und für die
Frühaufklärung zuzubilligen ist, die eine Professionalisierung erkennen lässt. Diese differenzierte Sicht auf die Schreibkalender des 17. Jahrhunderts gilt für die
Auswahl der in ihnen behandelten Sachthemen gleichermaßen wie für das intellektuelle Niveau, auf dem diese, aber auch die traditionellen Kalenderinhalte dargestellt wurden. Sie erlaubt schließlich auch einen Rückschluss auf die geistige Verfasstheit zumindest des jeweiligen Kalenderautors.
ABRISS DER JÜNGEREN ARBEITEN ZUM KALENDERWESEN
3
Zu den im ersten Abschnitt skizzierten Schreibkalendern wurden seit der 1969
veröffentlichten grundlegenden Arbeit von Klaus Matthäus über das Nürnberger
Kalenderwesen weitere Überblicksarbeiten vorgelegt, so 1979 zu den in niedersächsischen Archiven überlieferten und 1985 zu den in Wien gedruckten Kalendern.24 Bei der inhaltlichen Auswertung der Kalender wurden 1991 allgemein
unter dem Blickwinkel der Aufklärung und 1997 besonders unter dem der
Volksaufklärung in Bayern neue Akzente gesetzt.25 Zur Volksaufklärung im 18.
und 19. Jahrhundert sind zudem vor allem die zahlreichen Arbeiten von Holger
Böning (seit 1990) heranzuziehen. Die 2002 erschienene Habilitationsschrift von
Helga Meise widmet sich erstmals umfassend den Schreibkalendern als Schriftträger.26 In der Literaturwissenschaft bilden seit 1967 der ›Ewig-währende Kalender‹
von Grimmelshausen und seit den 1970er Jahren die Kalendergeschichte die
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
218
Klaus-Dieter Herbst
Schwerpunkte der Auseinandersetzung mit Kalendern.27 Beide Ausrichtungen
scheinen stark von der 1928 erschienenen Dissertation von Hellmut Kohlbecker
geprägt worden zu sein, der mit der methodisch zweifelhaften Vorgehensweise,
sich nur fünf Jahreskalender aus dem 17. Jahrhundert anzusehen, zu der irrigen
Meinung gelangt, dass der ›Ewig-währende Kalender‹ von Grimmelshausen »einen ausgezeichneten Überblick vom Kalendergut der Zeit [gebe]«. Nach der kurzen Beschreibung dieses Kalenders hebt er ausgiebig Johann Peter Hebel als wesentlichen Kalendermacher (Anfang des 19. Jahrhunderts) hervor, durch den »eine
Anzahl klassischer Kalendererzählungen [entsteht], die nicht ihresgleichen haben«.28 Von den einschlägigen bibliographischen Arbeiten sind neben der älteren
von Ernst Zinner die Faksimiledrucke der Titelblätter der Wolfenbütteler Kalendersammlung sowie die systematischen Analysen des Instituts für Deutsche Presseforschung in Bremen und der Zentralkatalog alter astronomischer Drucke in den
ostdeutschen Bibliotheken hervorzuheben.29 Erwähnt seien ferner das zahlreiche
Schreibkalender aufführende Repertorium der ›Amtskalender‹ des 18. Jahrhunderts und das ausgezeichnete Repertorium der überlieferten Kalender des ›Hinkenden Boten / Messager boiteux‹.30 Unter den Spezialstudien sei zum Beispiel auf die
von Wolf-Dieter Müller-Jahnke über Pharmazie in Kalendern, Manfred Hanisch
über Politik in Kalendern, Jürgen Hamel über den Kalendermacher Matthias Weete, über Berliner Kalender und über das copernicanische Weltbild in Kalendern,
Holger Böning über Volksaufklärung in Kalendern, Klaus-Dieter Herbst über den
Societätsgedanken in Kalendern, über den Kalendermacher Gottfried Kirch und
über gelehrte Kommunikation in Kalendern, Klaus Matthäus über den Kalendermacher Johann Christoph Sturm, Helga Meise über Historien in den Kalendern
von Marcus Freund, über Medizin in den Kalendern von Marx Friederich Rosenkreutzer und auf die 2005 und 2006 in den von York-Gothart Mix bzw. von
diesem und Susanne Greilich herausgegebenen Sammelbänden veröffentlichten
Aufsätze (z. B. zu den Kalendern des hinkenden Boten) hingewiesen.31
DER ALTENBURGER KALENDERBESTAND ALS EINZIGARTIGE
QUELLENSAMMLUNG
In keiner Veröffentlichung, die sich bisher mit den Kalendern auseinandersetzte,
wird die Sammlung der rund 3700 Kalender aus dem 17. bis 19. Jahrhundert (bis
Jahrgang 1861), die sich heute im Stadtarchiv von Altenburg befindet, erwähnt,
geschweige denn für die wissenschaftliche Analyse des Kalenderwesens herangezogen. Statt dessen wird in der Literatur beklagt, dass nur »[w]enige Exemplare
[...] die Zeit überdauert« haben.32 An anderer Stelle wird betont, dass allein schon
die bibliographische Erfassung der Kalender »angesichts sehr unzureichender
Überlieferung große Probleme bereite«.33 Die mit dem Jahrgang 1644 beginnende
Altenburger Kalendersammlung, die allein bis zum Jahrgang 1679 rund 1350 Kalender und rund 100 weitere bis 1700 enthält, stellt nunmehr solche Klagen als
unberechtigt bloß. Die jahrgangsweise bis zu 73 Stück (für 1679) zusammengebundenen Kalender stammen nicht nur von aus der Literatur bereits bekannten,
sondern auch von zahlreichen unbekannten und bisher ungenannten Kalendermachern des 17. Jahrhunderts.34 Teilweise sind die Kalenderreihen über mehrere
4
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
219
Jahre und Jahrzehnte lückenlos vorhandenen. Die Spitze bilden die Reihen von
Paul Hintzsch (Druckort Halle) mit 33, Marcus Freund (Nürnberg) mit 31 bzw. 28,
Johann Keyser (Halle) mit 27, Marx Friederich Rosenkreutzer (Nürnberg) mit 26,
Christoph Richter (Leipzig) mit 25 und Hermann de Werve (Nürnberg) mit 24
aufeinander folgenden Jahrgängen. Damit können Lücken in der bisherigen
Kenntnis der Überlieferung einzelner Kalenderreihen geschlossen werden, wodurch wiederum bei der inhaltlichen Auswertung infolge der Kontinuität bei den
vorhandenen Jahrgängen eine neue Qualität zu erwarten ist. So sind beispielsweise
von dem ›Wurtz= vnd Kräuter Calender‹ des Marx Friederich Rosenkreutzer nicht
nur die jüngst untersuchten 15 Jahrgänge 1649, 1653–1658, 1661–1667 und 1671–72
des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg vorhanden,35 sondern allein im
Stadtarchiv Altenburg 34 Jahrgänge: 1644, von 1647 durchgehend bis 1676 sowie
1679, 1683 und 1696 (ab Jg. 1673 führte Carl August Strohbandt diese Reihe fort).
Hinzu kommt, dass in dem Altenburger Bestand zahlreiche in den mitteldeutschen
Orten Leipzig, Erfurt, Altenburg, Freiberg, Annaberg, Zwickau, Halle, Magdeburg, Jena, Gera, Weißenfels, Eisleben, Zeitz, Arnstadt, Gotha, Schmalkalden und
Saalfeld gedruckten Kalender vorhanden sind, die in den bisherigen Arbeiten zur
Geschichte des Kalenderwesens übersehen worden sind.
Die Bedeutung dieses in der Forschungsliteratur bisher nicht bekannten und in
seinem Umfang in ganz Deutschland einmaligen Bestandes ist nur zu unterschätzen. Für einen quantitativen Vergleich sei darauf hingewiesen, dass die elektronische Zeitschriftendatenbank, in der unter anderem die Bestände der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, der Bayrischen Staatsbibliothek München und der Herzog August
Bibliothek Wolfenbüttel verzeichnet sind, bei weitem nicht die Anzahl an verschiedenen Kalendern aus der Zeit von 1600 bis 1700 enthält, die man allein in
Altenburg vorfindet. Von den in der Datenbank verzeichneten Bibliotheken bewahren jene in Wolfenbüttel mit 300 und in Dresden mit 220 Stück die umfangreichsten Bestände an Schreibkalendern im Quartformat aus dem 17. Jahrhundert
auf. In der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar sind 88 Schreibkalender im
Quartformat aus demselben Zeitraum überliefert, im Stadtarchiv Mühlhausen 185,
in der Stadtbibliothek Nürnberg 163 und in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart 161. Die Marienbibliothek Halle besitzt aus der Zeit von 1600 bis
1620 169 Stück (davon 152 Prognostiken und nur 17 vollständige Kalender). Auch
der zweitgrößte Kalenderbestand in deutschen Archiven bzw. Bibliotheken, der in
der Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, der für den betrachteten Zeitraum etwa 650 Nürnberger und einige in anderen Orten gedruckte
Kalender umfasst, bleibt deutlich hinter dem Altenburger Umfang von rund 1450
Exemplaren zurück. In der Bibliothek Czartoryskich in Krakau befinden sich 620
Kalender aus der Zeit von 1649 bis 1700 und weitere bis zum 19. Jahrhundert
(insgesamt rund 2000 Kalender).36
Diesen Altenburger Kalenderschatz gilt es folglich zu heben. Er ermöglicht erstmals eine wissenschaftliche Analyse des Kalenderwesens in seiner ganzen Breite
und Vielfalt, denn an einem Ort (hier im Stadtarchiv Altenburg) können jetzt sowohl bestimmte Kalenderreihen jeweils im zeitlichen Längsschnitt als auch für
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
220
Klaus-Dieter Herbst
einen Jahrgang zahlreiche Reihen im vergleichenden Querschnitt umfassend untersucht werden. Auf der einzigartig breiten Quellenbasis der Altenburger Kalendersammlung, die selbstverständlich ergänzt werden muss um die Exemplare der in
anderen Bibliotheken und Archiven aufbewahrten Kalender, wird das Medium
Kalender zahlreiche neue Informationen liefern.37 Eine erste Sichtung legt eine
Erschließung unter den folgenden Gesichtspunkten nahe:
• Aufklärung (im 17. Jh. Frühaufklärung, im 18. Jh. Volksaufklärung)
• Biographik (Verfasser,38 Verleger, Drucker, Förderer, Leser)
• Handschriftliche Eintragungen (von Herzögen, Pfarrern, Studenten,39
Kaufleuten usw.)
• Kunstgeschichte (Holzschnitte und Kupferstiche als Titelblätter und
Textillustrationen40)
• Literaturgeschichte (Dedikationen, Geleitgedichte,41 Dialoge, Lesepublikum, Grimmelshausen-Forschung)
• Mediengeschichte (Bekanntmachungen,42 Nachrichtenwesen, gelehrte
Kommunikation)
• Politische Geschichte (Zensur, Privilegien, Herrschaftssicherung, Kalenderreform43)
• Theologiegeschichte (Physikotheologie, Frömmigkeitsbewegung, Chiliasmus, Pietismus44)
• Wissenschaftsgeschichte (Astronomie, Medizin, Meteorologie, okkulte
Wissenschaften, Pharmazie, Physik45).
Zu jedem dieser Punkte lassen sich, wie gesehen, zahlreiche Beispiele in den Kalendern finden. Bruchstückhaft seien im Folgenden erste Resultate zu den Bereichen Aufklärung, Medien- und Wissenschaftsgeschichte skizziert.
5
EIN NEUES FORSCHUNGSPROJEKT ZUM KALENDERWESEN DES 17. JAHRHUNDERTS
Die Auswertung allein des Altenburger Bestandes verspricht aufgrund der über
viele Jahre hinweg lückenlosen Überlieferung einzelner Kalenderreihen einschließlich der in anderen Bibliotheken und Archiven nur selten vorhandenen
Exemplare des ersten Jahrgangs einer Reihe, in dem ein Kalendermacher häufig
Auskunft erteilte über seine Motive, einen Kalender herauszugeben, grundlegend
neue Einsichten in die Entwicklungsprozesse des Kalenderwesens im Kontext der
Frühaufklärung. Diesem Forschungsthema widmet sich das von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft seit Oktober 2006 geförderte Projekt »Die wissenschaftliche Professionalisierung des Kalenderwesens im 17. Jahrhundert im Kontext der
Frühaufklärung«.46 Bei diesem Projekt soll der Anteil der Kalender am Prozess der
sich im 17. Jahrhundert vollziehenden Wandlungen des Bildes der Menschen von
der Welt untersucht werden. Angenommen wird eine Verschiebung in der Gattungsbedeutung von Kalendern durch das allmähliche Erheben eines wissenschaftlichen Anspruchs bei bestimmten Inhaltssegmenten und in einzelnen Kalenderreihen, was systematisch analysiert wird. Zu diesem Zweck sollen erstmals alle im
17. Jahrhundert erschienenen Kalender unter besonderer Berücksichtigung jener
des mitteldeutschen Raumes, die in den bisherigen Darstellungen zum Kalender-
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
221
wesen vernachlässigt worden sind, ermittelt, bibliographisch erfasst und ausgewertet werden. Das Wissen zum Kalenderwesen wird damit und durch die Einbeziehung von in der Literaturwissenschaft bislang nicht berücksichtigter Kalender und
Korrespondenzen von Kalendermachern grundlegend erweitert. Eine erste Analyse
hat gezeigt, dass die Kalender von Gottfried Kirch (1639−1710, Astronom), dessen
umfangreiche Korrespondenz jetzt gedruckt vorliegt,47 und die von Johann Christoph Sturm (1635−1703, Physiker) neben traditionellen Strukturen auch Elemente
aufweisen, die Relevanz für die Erforschung der Wissenschaftsgeschichte und der
Frühaufklärung besitzen.48 So gleichen Teile der Kalender dieser Autoren den
Beiträgen in damaligen wissenschaftlichen Zeitschriften wie zum Beispiel der seit
1682 in Leipzig herausgegebenen ›Acta Eruditorum‹. Mit der Veröffentlichung
von Ergebnissen astronomischer Beobachtungen in einigen Kalendern gelangten
durch Naturbeobachtung gewonnene verlässliche Daten in die Lebenswirklichkeit.
Dieser allgemein als wissenschaftliche Professionalisierung bezeichnete Prozess ist
bezüglich der Kalenderinhalte bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
auszumachen. Ferner erfuhr von der Seite einiger Rezipienten das Lesen von Kalendern in dieser Zeit eine Veränderung in seiner Bedeutung dahingehend, dass
das kritiklose Informieren über das im nächsten Jahr zu Erwartende sich zum Aufnehmen von Anregungen für das selbstbewusste und kritische Beobachten der
Natur wandelte. Aus diesen vorläufigen Befunden wird die Hauptthese abgeleitet,
dass Kalender nicht erst im Verlauf des 18. Jahrhunderts Relevanz für die deutsche
Aufklärung erlangten (in der Literatur wird als Wegscheide in diesem Prozess das
Erscheinen der ab 1700 von der Brandenburgischen Societät der Wissenschaften
zu Berlin herausgegebenen Kalender betrachtet, was wohl vornehmlich auf die
Fehlinterpretation des ab 1700 gebrauchten Titels ›Verbesserter‹ Kalender zurückzuführen ist; der Beginn der Kalendernutzung im Sinne der Volksaufklärung wird
in die Mitte des 18. Jahrhunderts gesetzt), sondern schon weit vor 1700.
Diese bisher an den Kalendern von Kirch (siehe in der nachfolgenden Liste mit
den Kalendern des Altenburger Bestandes auch bei Sibylla Ptolomaein, Nicolaus
Schmidt, Hipparchus, Georg Fabricius, Jesaias Gräuf und Christoph Richter) und
Sturm (siehe auch bei Alethophilus von Uranien) festzumachende Aussage soll
anhand der Kalender anderer Verfasser überprüft werden. Nach einer ersten kursorischen Durchsicht des Altenburger Bestandes halten auch die Kalender von Johannes Magirus (zunächst Arzt und Mathematiker in Berlin, seit 1656 Professor
der Mathematik in Marburg), David Froelich (Mathematiker in Kesmark/Ungarn),
Christian Grüneberg (Professor der Mathematik in Frankfurt/Oder), Christoph
Richter (zunächst Diakon in Kohren, seit 1661 Pfarrer in Gnandstein bei Altenburg; siehe auch bei Jeremias Graf), Abraham Seidel (Pfarrer in Nimritz/Thüringen; siehe auch bei Philomusus Adelsheim und Salomon Gut), Johann
Grosse (Bürgermeister in Crimmitschau), Johann Keyser (Bibliothekar in Halle),
Friedrich Möller (Arzt in Küstrin) und anderen Material für die angestrebte Untersuchung bereit. Bemerkenswert ist ferner, dass mit Salome Schimpfer (Tochter des
Mathematikers Bartholomaeus Schimpfer in Halle) erstmals eine Frau als Kalenderautorin auftrat (Jahrgänge 1655 bis 1659). Hinzu kommen Kalender von Autoren, die mit keinem Exemplar im Altenburger Bestand vertreten sind, zum Beispiel
die von Johannes Krabbe (Mathematiker in Wolfenbüttel), Simon Marius (Arzt
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
222
Klaus-Dieter Herbst
und Astronom in Ansbach), Peter Crüger (Mathematiker in Danzig), Lorenz
Eichstädt (Arzt und Astronom in Stettin), Christoph Neubarth (Pfarrer in Holzkirch/Schlesien) und Johann Jacob Zimmermann (Diakon und Astronom in Bietigheim). Nicht unerwähnt bleiben darf Ulrich Junius (Professor der Mathematik in
Leipzig), der ab 1700 den in Leipzig gedruckten ›Verbesserten Calender‹ verfasste. Die ersten Jahrgänge dieser Reihe beinhalten im zweiten Teil vornehmlich
astronomische Beobachtungen und Rechnungen.
KALENDER ALS MEDIUM FÜR GELEHRTE KOMMUNIKATION
6
Bei der Durchsicht von rund dreitausend Schreibkalendern im Quartformat aus
dem 17. Jahrhundert (rund 1450 davon aus dem Altenburger Bestand) wurden
zahlreiche Beispiele dafür gefunden, dass einige Kalendermacher über ihre Kalender mit ihren Lesern auch über gelehrte Inhalte kommuniziert, d. h. Informationen
und Meinungen gegeben bzw. begründet und ausgetauscht haben. Dabei wurden in
einigen Fällen sogar dem Kalenderautor zugeschickte Briefe, von denen zum Teil
keine weitere handschriftliche Vorlage überliefert ist, in einem Kalender abgedruckt, in anderen Fällen wurde ausführlich aus wissenschaftlichen Büchern und
Zeitschriften (›Philosophical Transactions‹, ›Acta Eruditorum‹) referiert, mitunter
sogar lateinisch zitiert. Es wurden Streitigkeiten zwischen einzelnen Kalendermachern öffentlich ausgetragen, Ankündigungen über Kollegs und neue Bücher gegeben, einige naturwissenschaftliche Bücher einer an Literaturkritik erinnernden
Bewertung unterzogen, und es wurde zur aufmerksamen Beobachtung der vorausberechneten astronomischen Ereignisse (Finsternisse, Konjunktionen, Sternbedeckungen usw.) aufgerufen, um die Voraussagen mit dem Eintreffen in der Natur zu
vergleichen und damit einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Insbesondere im
letzten Drittel des Jahrhunderts wurden einige Kalender auch zur Verbreitung und
Diskussion innovativer Vorschläge im gelehrten Bereich genutzt, so zur Gründung
einer »Astronomischen Societät in Teutschland« und zur Kalendervereinigung.
Das ist mit gelehrter Kommunikation in Kalendern gemeint.49 Wie zur Unterstreichung dessen sei ein Zitat aus der Gelehrtenzeitschrift ›Acta Eruditorum‹ angeführt, mit dem die Würdigung des intellektuell anspruchsvollen Kalenders als
Kommunikationsmittel auf die Spitze getrieben wird. Bei der Anzeige eines neuen
›Himmels-Kalenders‹, den Gottfried Kirch vor dem Hintergrund der noch immer
nicht gelösten Kalendervereinigung (Julianischer, Gregorianischer) ausgearbeitet
hatte, heißt es im Band für 1694: »Non semel sagacissimi hujus Astronomi solertiae in Actis hisce cum laude meminimus, Nec reticenda nobis impraesentiarum est
ejus opera, quam in concinnanda nova Calendarii forma, ab hactenus usitatarum,
Julianae & Gregorianae, defectibus immuni, & motibus luminarium exacte consentiente, quam diligentissime collocavit. [...] Nec dubitavit ejus aliquem gustum anno
1678 & 1693 in Calendariis Christiano- Judaeo- Turcicis, qualia quotannis edit,
publico praebere, eorumque, quorum haec scire interest, vel accendere cupiditatem, vel judicium provocare.«50
Mit der These von der Nutzung einiger Kalender als Mittel für gelehrte Kommunikation erfährt die Betrachtung der Kommunikationsstrukturen in der Frühen
Neuzeit eine nuancierte Erweiterung.51 Vor dem Auftauchen der ersten gelehrten
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
223
Zeitschriften (Journale) übernahmen auch intellektuell anspruchsvolle Schreibkalender vornehmlich mit ihren astronomischen Berichten und Erörterungen verschiedener Themen in langen Vorreden oder Widmungsbriefen oder in zwischen
die traditionellen Kapitel eingerückten bzw. diese Kapitel ersetzenden Abschnitten
die Funktion des Austausches gelehrter Gedanken unter Gebildeten, das auch originäre Beiträge und eigene Meinungen des Kalenderautors beinhaltete. Ein solcher
Kalender kann im Verhältnis zu den im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts sich
etablierenden Gelehrtenzeitschriften als Mittler zwischen diesen und den gebildeten Lesern begriffen werden.52 Eine Zeitschrift konnte nicht von jedem Gebildeten
(auch nicht von jedem Gelehrten als den besonders Gebildeten) erworben werden,
einen Schreibkalender zu kaufen war aber grundsätzlich auf allen Messen und
Märkten möglich. Bei Wunsch nach einem ganz bestimmten Kalender halfen auch
briefliche Kontakte, diesen zu besorgen.
DIE ALTENBURGER KALENDERSAMMLUNG
7
Den Grundstock für die Kalendersammlung im Stadtarchiv Altenburg legte vermutlich Joseph Brandt, ein bisher unbekannter Verleger in Altenburg. Dessen
Namenszug steht auf zahlreichen Titelblättern der frühen Jahre, so gleich auf dem
des ersten Kalenders im zweiten überlieferten Jahrgangsband von 1647, ferner auf
denen des 7., 10., 11., 17., 18., 22. und 25. von 1648 sowie des 28. von 1653. Dass
er ein Verleger war, wird aus der Angabe auf dem Titelblatt von Gottfried Kirchs
›Christen-, Juden- und Türken-Kalender‹ für 1674 geschlossen, wonach dieser
Kalender im Verlag von Joseph Brandt und David Spicker erschienen war. Mit
gleichem Familiennamen sind bisher bekannt: Jakob Brand, aus Quedlinburg
stammend, 1612 an der Universität Jena immatrikuliert und von 1651 bis 1683 in
Köthen als Drucker nachgewiesen;53 Justinus Brand, von 1679 bis 1686 Drucker in
Leipzig;54 Johann Brandt, seit 1663 Verleger und Buchbinder in Erfurt.55 Denkbar
ist, dass alle Brand[t]s miteinander verwandt sind.
Über das Motiv, solch eine gigantische Kalendersammlung anzulegen, ist nichts
Gewisses bekannt. Im ›Handbuch der historischen Buchbestände‹ wird vermutet,
dass sie »im Zusammenhang mit dem Vertrieb in der Stadt und in den angrenzenden Ortschaften [entstand], da von den Verlagen Belegexemplare beim Stadtrat zu
hinterlegen waren«.56 Eine quellenmäßige Absicherung dieser Annahme wird
leider nicht gegeben, doch sollte sich, wenn es tatsächlich so gewesen war, in den
Ratsprotokollen der Stadt Altenburg ein entsprechender Beschluss auffinden lassen. Dafür spricht auch, dass zahlreiche Deckel, zwischen denen die Exemplare
eines Jahrgangs eingebunden worden sind, eine Aufschrift tragen, die die Kalender
dem Rathaus zuweisen. Beispielsweise steht auf dem Deckel für 1660: »33. Calender Uffs Rath-Hauß zu Altenburgk gehörigk: A. C. M. DC. LX. LaUs nUnC &
seMper DEO«.
Eine andere Möglichkeit der Erklärung ergibt sich aus der Nähe der Stadt Altenburg zur Buchmesse in Leipzig. In der Messestadt konnte man zur Michaelismesse
die zahlreichen Kalendertitel für das kommende Jahr finden. In einem Kalender für
1673 gibt der Autor an, dass von den Kalendern »im vorigen Jahre fast 100 autores
gesehen und gelesen worden«.57 Dieselbe Größenordnung gibt Gottfried Kirch in
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
224
Klaus-Dieter Herbst
einem Brief aus dem Jahr 1691 an. Er bekennt, dass er in solch einer Stadt lebt, wo
er »wohl auff die 100terlei Arten Kalender sehen könte«.58 Der Umfang der Jahresbände 1678 und 1679 lassen mit 69 (von denen einer fehlt) und 73 Kalendern
beide Angaben als nicht übertrieben erscheinen. Ist es nun nicht denkbar, dass der
Verleger Joseph Brandt alle Exemplare eines Jahrgangs kaufte (ein Kalenderheft
kostete damals einen Groschen), die er auf der Messe erwerben konnte, um sich
einen Überblick über die auf dem Markt befindlichen Kalenderreihen mit ihren
verschiedenen Inhalten zu verschaffen? Dieses Material könnte ihm dann für Entscheidungen in eigener Verlagssache geholfen haben. Vielleicht beschaffte er die
Kalender auch im Auftrag des Altenburger Rates, was die Aufschrift auf den Deckeln erklären würde. Dass diese Sammlung seit dem Jahrgang 1680 nicht mit
derselben Intensität fortgeführt wurde, kann mit dem möglichen Tod von Joseph
Brandt zusammenhängen. (Ob hier die um 1680 im Raum von Leipzig und Altenburg grassierende Pest eine Rolle spielte, bliebe zu bedenken.) Gänzlich auszuschließen ist wohl die Möglichkeit, nach der die Kalender für die herzogliche Bibliothek gesammelt worden sind, denn sie werden in keinem Katalog aufgeführt.59
Im Folgenden wird eine Zusammenstellung der im Stadtarchiv Altenburg vorhandenen Jahrgangsbände bis 1710 und Kalender bis 1700 gegeben, um andere an
dem Medium Kalender Interessierte detailliert darauf hinzuweisen und so die Forschung zum Kalenderwesen des 17. Jahrhunderts zu erleichtern. Die Namen der
Kalendermacher und die Kurztitel der einzelnen Kalenderreihen wurden bis zum
Jahrgang 1700 vollständig erfasst.
Anzahl der gebundenen Kalender pro Jahrgang bis 1710:60
Jg.: Anzahl
1644: 13
Tabelle 1
1651: 23
1661: 33
1671: 49
1681: 0
1691: 7
1701: 8
1652: 26
1662: 31
1672: 59+1
1682: 0
1692: 8
1702: 10
1653: 28
1663: 33
1673: 49
1683: 6
1693: 10
1703: 11
1654: 35
1664: 39–1
1674: 59
1684: 0
1694: 6
1704: 0
1705: 10
1645: 0
1655: 36
1665: 39–1
1675: 54 (1)
1685: 6
1695: 0
1646: 0
1656: 37−1
1666: 36
1676: 65–1
1686: 6
1696: 10–2
1706: 10
1647: 24
1657: 33
1667: 39
1677: 50−1
1687: 0
1697: 8–2
1707: 13
1648: 25
1658: 39
1668: 44–1
1678: 69–1(2)
1688: 0
1698: 9
1708: 12
1649: 27
1659: 32
1669: 49
1679: 73
1689: 8
1699: 0; 9*
1709: 13
1650: 24
1660: 33
1670: 51
1680: 0
1690: 7
1700: 11
1710: 20
Verzeichnis der überlieferten Kalender bis Jahrgang 1700:61
Das hier vorgelegte Verzeichnis von rund 1450 Kalendern aus dem Stadtarchiv Altenburg ist der Grundstock für eine Bibliographie aller deutschsprachigen Schreibkalender im Quartformat des 17. Jahrhunderts mit Standortnachweis. Bis zum Mai
2007 wurden bereits insgesamt rund 4100 Exemplare erfasst, 3100 davon durch
Autopsie.
5 Ackermann, Anthonius: SchreibKalender (Erfurt): 1666, 1668, 1669; Historien/ Planeten
und Schreib= Calender (Erfurt): 1673, 1674
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
225
1 Ackermann, Anthonius: Historischer= Planeten/ See= Pflantz= auch Holländischer und
Frantzösischer Kriegs= Relations=Calender (Erfurt): 1676
16 Adelsheim, Philomusus [das ist Abraham Seidel]: Schreib Calender (Erfurt): 1647–1654,
1656–1663
14 Adelsheim, Philomusus [das ist Abraham Seidel]: Natur= und Planeten=Calender (Nürnberg): 1664–1677
3 Adelsheim, Philomusus [das ist Abraham Seidel]: Kriegs= Mord= und Todt= Jammer und
Noht=Calender (Nürnberg): 1678, 1679, 1700
1 Adler, Stephan: Schreibe=Calender (Erfurt): 1664
7 Alethophilus von Uranien [das ist Johann Christoph Sturm]: Eitelkeiten-Calender (Nürnberg): 1670, 1671, 1672, 1674, 1675, 1676, 1683
1 Aliscir, Emir: Asiatischer Sitten/ Trachten/ Götzendienst/ Grausamkeiten und Landschafften Calender (Nürnberg): 1677
3 Alkair, Necho von: beschreibet in diesem Kalender Die Tugenden und Laster/ welche in
Europa gemein sind (Altenburg): 1677, 1678, 1679
7 Altstäd, Carl: Dännemärckischer Reichs=Calender (Nürnberg): 1668, 1670–1674, 1678
4 Andreßen, Augustin: SchreibCalender (Erfurt): 1654, 1655, 1658, 1660
1 Argutissimus, Expertus Rupertus: Zeit=vertreibender Lust=Erweckungs= und Lust= er
weckender Zeit=Vertreibungs=Calender (Nürnberg): 1700
2 Aventinus, Petrus: Historischer Schreib= und Hauß=Calender (Gotha): 1672; Historischer Hauß=Calender (Gotha): 1676
7 Bardewick, Gabriel: Europaeischer Chronicken/ Wie auch insonderheit Teutsch= und Ausländischer Merck= und Bedächtnus=würdiger außerlesener Historien=Kalender
(Nürnberg): 1672–1676, 1678, 1679
14 Bauer, Johann Melchior: Schreib=Kalender (Leipzig): 1654–1667
7 Bauer, Johann Melchior: Leicht=verständiger Kalender vor den gemeinen Mann (Leipzig): 1670, 1671, 1672, 1675, 1676, 1678, 1679
4 Bavai, Abdiel [das ist vermutlich Friedrich Wilhelm Frohnemann]: Europaeischer Tugend
und Laster Calender (Nürnberg): 1674, 1676, 1678, 1679
1 Bergmann, Gottfried: Freibergischer Schreib=Kalender (Freiberg): 1690
3 Bielstädt, Gottfried Achatius: Majestatis Hispanicae Prodromus ... Zeit= und Regirungs=
Calender (Nürnberg): 1669; Der Unüberwündlichsten und Allerdurchleuchtig
sten Häuser Hispanien/ Franckreich und Engellandes Nachdencklicher Zeit und
Regierungs=Calender (Nürnberg): 1674, 1676
1 Borman, Georg: Historischer Hauß= Kunst= und Wunder=Calender (Leipzig): 1698
6 Brahe, Israel Christian: Natur= Sitten= und Regierungs=Calender (Nürnberg): 1674–1679
1 Brechmund, Kilian: Planeten= und Wunder=Geschichts=Calender (Erfurt): 1679
6 Breitfels, Jacob Conrad: Artzney=Calender (Sulzbach): 1672–1676, 1678
1 Brehme, David: Geistlich. Lehr= Stands= Kalender (Zwickau): 1697
2 Brigel, Johann Christian: Traum=Calender (Nürnberg): 2x 1678, 1679
2 Buchbach, Rudolph: Schreib Calender/ Darinnen auff ieden Tag (Leipzig): 1644, 1647;
fortgeführt von Salomon Gut
2 Buchbach, Rudolph: SchreibCalender/ darinnen auff ieden Monat (Leipzig): 1648, 1649;
fortgeführt von Salomon Gut
1 Butterfladen, Ernst Dieterich: Geschichts=Calender (Langensalza): 1690
6 Crusius, Johannes: Schreib=Calender (Nürnberg): 1647–1650; (Braunschweig): 1652, 1653
10 Daisigner, Johann Christoph: Grosser Schreib=Calender (Leipzig): 1647–1654, 1657, 1658
3 Damerwald, Matthias [auch Matthaeus; das ist Johannes Vulpius]: Rechte Bauer= Practica; Oder Haußhaltungs= Ackerbau= Fruchtwart= Viehzuchts= Bienen= und Gesundheits Calender (Leipzig): 1689, 1696, 1698
1 Eichstädt, Lorenz: Schreib=Calender (Lüneburg): 1649
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
226
Klaus-Dieter Herbst
2 Epileon, Andreas: Comödien=Calender (Nürnberg): 1676, 1679
11 Espich, Wolfgang Sigismund: Schreib Calender (Freiberg): 1647–1652, 1654–1658
4 Fabricius, Georg [das ist Georg Schmidt, Sohn des Nicolaus Schmidt, Verfasser ist aber
Gottfried Kirch]: Warhafftiger Himmels=Bothe/ Oder Astronomischer Wahr=
Sager (Nürnberg): 1677, 1678, 1679, 1686
12 Fischbach, Johannes, Albin Mollers Nachfolger: Schreib=Calender (Freiberg): 1647–1658
1 Foman, Johann Christian: SchreibCalender (Nürnberg): 1644
1 Fortunatus, Johann: Zwickauischer Stadt= und Land=Calender (Zwickau): 1692
5 Francken, Georg Wilhelm [von]: Wetter=Calender (Nürnberg): 1667; Wetter= und Wunder= Geschichts= Calender (Nürnberg): 1668, 1669, 1670, 1672
1 Frechtenius, Johann Christoph: Historischer/ Schreib/ und Haußhaltungs=Calender (Magdeburg): 1693
6 Freund, Johann Georg: Des Ertz=Hauses Oesterreich Geschichts=Calender (Nürnberg):
1673–1676, 1678, 1679
8 Freund, Johann Georg: Fränckischer Crais=Calender (Nürnberg): 1672–1676, 1678, 1679,
1689
21 Freund, Marcus: Schreibcalender (Nürnberg): 1648, 1655, 1656, 1659–1673, 1675, 1676,
1679
32 Freund, Marcus: Astrologischer Kriegs=Calender (Nürnberg): 1647, 1648, 1649; Astrologischer Teutscher Friedens= vnd außländischer Königreiche Kriegs Calender (Nürnberg): 1650–1676; Kriegs= und Siegs= Calender (Nürnberg):
1677, 1679
28 Freund, Marcus: Historischer Calender (Nürnberg): 1648–1651, 1653–1658, 1661,
1663–1679
37 Freund, Marcus: Haubt=Calender (Nürnberg): 1652–1679, 1685, 1686, 1689–1694, 1698
29 Freund, Marcus: Zeit= vnd WunderCalender (Nürnberg): 1658–1679, 1683, 1685, 1689–
1693
1 Freymann, Sigmund: Nieder=Lands= oder Derer XVII. Provinzien/ Staats= und Kriegs=
Geschichts=Calender (Fankfurt/M.): 1676
17 Freymund, Wilhelm Ernst: Historischer Zeit= Welt= Lauff= Friedens= und Geschichts= Calender (Nürnberg): 1661, 1663–1667, 1669–1677, 2x 1678, 1679
2 Freytag, Peter: Cosmographischer Kalender (Nürnberg): 1678, 1679
4 Friedmann, Theodor: Altenburgischer Zeit= Wetter= und Hauß=Kalender (Altenburg):
1673; Der Neue Altenburgische/ Gothische und Coburgische Zeit= Wetter= und
Hauß=Kalender (Altenburg): 1677, 1678, 1679
15 Froelich, David: Tag=Büchlein Oder Schreibkalender (Nürnberg): 1647–1655, 1657, 1658,
1659, 1661, 1663, 1664
1 Frölich, Hartmann: Schreib= Nebenst beygefügtem Hauß= und Ehe=Calender (Frankfurt/M.): 1676
1 Fromhold, Augustin: Königl. Polnischer und sehr Curieuser Reichs=Calender (Leipzig):
1700
9 Fülle, Johann: Schreib=Calender (Freiberg): 1647, 1649; (Zwickau): 1650–1654, 1662, 1663
10 Fuhrmann, Stephan: Jahr=Buch (Lüneburg): 1654–1663
3 Fuhrmann, Stephan: Jahr=Calender (Frankfurt/M.): 1664, 1665, 1666
6 Fuhrmann, Stephan: Zeit= Schreib= Hauß= und Kunst=Kalender (Frankfurt/M.): 1667,
1668, 1670, 1671, 1672, 1674
2 Gärtner, Johann Georg: Schreib=Calender (Erfurt): 1667, 1678
7 Götz, Johann Georg: Schreibcalender (Nürnberg): 1655, 1656, 1657, 1660–1663
10 Goldmayer, Andreas: SchreibCalender (Nürnberg): 1649, 1654–1662
1 Goldmayer, Andreas: Welt=Calender (Nürnberg): 1672; fortgeführt von Caspar Mohr
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
227
3 Gottwald, Johann Christoph: Lust= und Jahr=Spiegel/ Das ist: Woleingerichteter Zeit=
und Haus=Calender (Altenburg): 1678, 1679, 1700
13 Gräuf, Jesaias [das ist Gottfried Kirch]: Der rechte Altenburgische Haußhaltungs= und
Kunst=Calender (Altenburg): 1668–1678, 1696, 1700
1 Graf, Andreas: Wunderzeichen=Calender Haußhaltungs= und Schreib=Calender (Hof):
1665
18 Graf, Jeremias [das ist Christoph Richter]: Haußhaltungs Kalender (Altenburg): 1659–
1667; (Leipzig): 1668, 1669, 1671, 1672, 1675–1679
2 Grosse, Johann: Hauß=Calender (Altenburg): 1678, 1679
1 Grosse, Johann: Jahr=Schatz/ Oder: Wohl=eingerichteter Coburgischer Helden= Calender
(Coburg): 1692
1 Grosse, Johann Georg: Saalfeldischer/ Beliebender= Historischer SchreibCalender (Saalfeld): 1686
3 Grosse, Johann Gottfried: Historischer Kunst= Hauß= Artzeney und Gesundheits-Calender
(Weimar): 1677, 1693, 1696
1 Grosse, Johann Gottfried: Europaeischer Kriegs= und Historien=Kalender (Weimar): 1677
2 Grosse, Johann Gottfried: Weimarischer Historischer Calender (Weimar): 1685; Weimarischer Historien= Calender (Weimar): 1693
1 Grüneberg, Christian: Schreib=Kalender (Stettin): 1668
4 Grünthal, Peter [das ist Raphael Gütner]: Hauß=Artzney und Kunst=Kalender (Altenburg): 1672, 1677, 1678, 1679
4 Günther, Gottfried: Altenburgischer Haußhaltungs= und Geschichts=Kalender (Altenburg): 1697, 1698, 1699*, 1700
2 Gütner, Gottfried: Historien v. Gesprächs=Kalender (Altenburg): 1677, 1679
1 Gütner, Gottfried: Ackerbau/ Viehzucht/ Schreib= und Kräuter=Calender (Annaberg):
1699*
10 Gütner, Gottfried: Neu=erfundener Welt=kalender (Altenburg) [dieser Kalender enthält
für jeden Tag ein Prognostikon, aber keine Schreibspalte]: 1689, 1690, 1692,
1693, 1694, 1696, 1697, 1698, 1699*, 1700
3 Gütner, Raphael: Jahr=Buch oder Schreib Kalender (Leipzig): 1664, 1666, 1667
1 Gütner, Raphael: Historien= und Gesprächs/ Calender (Altenburg): 1672
1 Gut, Salomon, Rudolph Buchbachs Nachfolger [das ist Abraham Seidel]: Schreib Calender
(Leipzig): 1650
3 Gut, Salomon, Rudolph Buchbachs Nachfolger [das ist Abraham Seidel]: SchreibCalender/ darinnen auf ieden Monat (Leipzig): 1651, 1652, 1653; fortgeführt von Michael
Krügener
2 Gut, Salomon, Rudolph Buchbachs Nachfolger [das ist Abraham Seidel]: Schreib=Calender/ Darinnen auff einen ieden Tag (Leipzig): 1651, 1652; fortgeführt von Michael
Krügener
11 Haas[e], Caspar Melchior: Schreib=Kalender (Erfurt): 1653, 1654; Haaß: 1656, 1658,
1659; Kriegs= und Relation SchreibCalender (Erfurt): 1660, 1661, 1666, 1668;
ab 1669 unter gleichem Namen fortgeführt von Johann Heinrich Brömmer:
1670, 1672
7 Hagenauer, Johann Christian: SchreibCalender (Goslar): 1660, 1661, 1662, 1664; AstronomAstrologischer und Historischer Schreib=Calender (Goslar): 1665; Zeit/ Gewitter/ und
HistorienSpiegel (Goslar): 1667, 1669
6 Hagenauer, Johann Christian: Gedänck=Buch (Goslar): 1670, 1671, 1672; Gedänck=
auch Wunder=Buch (Goslar): 1673, 1674, 1676
1 Hagenmeyer, Gottlieb: Schwedischer und Dänischer Kriegs=Kalender (Erfurt): 1679
10 Hahn, Johann Philipp, Paul Schneyders Nachfolger: Schreib=Calender (Goslar): 1662–
1665, 1669, 1670, 1673, 1674, 1678, 1679
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
228
Klaus-Dieter Herbst
9 Hahn, Johann Philipp: Schreibe=Calender (Goslar): 1665, 1667, 1669–1674, 1678
5 Hahn, Johann Philipp: Meißnischer Land= und Hauß=Calender (Leipzig): 1674; Meißnischer Historien= Land= und Haußhaltungs=Calender (Meißen): 1677, 1678,
1679, 1693
1 Hahn, Johann Philipp: Leipziger Schreibe= Lehr= und Historien=Calender (Leipzig): 1674
1 Hahn, Johann Philipp: Dreßdnischer Schreib= Hand= Artzney= und Hauß= Arbeits=
Calender (Dresden): 1692
3 Hammerstiel, Philibertus: Hauß= Zucht= und Sitten=Calender (Nürnberg): 1676, 1677, 1678
4 Han, Paul Conrad Balthasar: Welt= und Staats=Calender (Nürnberg): 1693, 1696, 1699*, 1700
1 Haneman, Peter: Planeten= Hauß=Regul= Kriegs= und Geschichts=Calender (Nürnberg):
1678
1 Hausmann, Bonifacius: Wein=Bau= Bier= und Meth=Brau= Auch Essig= Zubereitungs=
Calender (Nürnberg): 1679
1 Hebestreit, Christoph: Natur= Hauß= und Schreibe=Calender (Altenburg): 1672; fortgeführt von Theodor Friedmann
4 Held, Caspar Melchior: Frantzösischer KriegsCalender (Erfurt): 1675, 1676, 1678, 1679
1 Held, Caspar Melchior: Schreib=Calender (Erfurt): 1676
3 Herdtrich, Adam: Schreib=Calender (Nürnberg): 1662, 1663, 1664
8 Herlicius, David: Schreibkalender (Nürnberg): 1644, 1647, 1648, 1649, 1652–1655
3 Heslin, Jovianus: Schreib Kalender (Erfurt): 1657, 1658, 1659
7 Hiebner, Israel: Schreib=Calender (Nürnberg): 1647, 1648, 1651; (Erfurt): 1652–1655
2 Hiebner, Israel: Astronomischer Artzney=Calender (Leipzig): 1654, 1655
3 Hiebner, Israel: Astrologischer Reichs=Calender (Leipzig): 1654, 1655, 1657
4 Hiltebertus, Samuel: Zeit= und Welt=Trompeter. Europaeischer Land= und Meeres= Geschichten Calender (Nürnberg): 1671 1672; Zeit= und Welt= Trompeter Geschichten Calender (Nürnberg): 1673, 1674
10 Hilstein, Josua von: SchreibCalender (Erfurt): 1650–1658, 1660
1 Himmelsfeld, Gottlieb von [das ist Nicolaus Lindenberg, der auch unter dem Namen
Friedrich Lindenberg Kalender herausgab]: Stadt= und Land= Calender (Jena):
1691
37 Hintzsch, Paul: Schreib Calender (Halle): 1644, 1647–1679, 1685, 1691, 1693
3 Hipparchus [das ist Gottfried Kirch]: Die Verbesserung der Stern=Kunst und des Kalenders/ hoffet und schläget unmaßgeblich vor/ in einem Kalender (Annaberg):
1677; Historien= und Gespräch=Kalender (Annaberg): 1678, 1679
15 Holderbusch, Jacob: Schutz= und Siegs=Calender (Nürnberg): 1665–1679
2 Holderbusch, Jacob: Türcken=Kalender (Nürnberg): 1699*, 1700
27 Horky, Martin: SchreibKalender (Nürnberg): 1644, 1647–1672
1 Hubener, Bartholomaeus: Haußhaltungs= und Schreib=Kalender (Erfurt): 1679
1 Huberinus, Mauritius: Mercurius Des Welt=berühmten Königreichs Franckreich. Chronologischer Schreib=Calender (Nürnberg): 1669
10 Hudler, Peter Carl: Europaeischer Jährlicher Geschichts= und Kauffmanns Calender (Sulzbach): 1669–1672; Europaeischer Jährlicher Kunst= und Kauffmanns=Calender
(Sulzbach): 1673–1676, 1678, 1679
15 Juhrmann, Johann Friederich: Trachten/ Haus= und Ehe=Calender (Nürnberg): 1663,
1665, 1666, 1667, 1669–1673, 1675–1679; Haus= Artzney= Ehe= und Geschichts= Calender (Nürnberg): 1697
11 Juhrmann, Johann Friederich: Kunst= und Hand=Wercks=Kalender (Nürnberg): 1668–
1675, 1677, 1678, 1679
1 [Junius, Ulrich]: Verbesserter Calender (Leipzig): 1700
1 Jztapolka, Coran: Americanischer Schiff=fahrten/ Sitten/ Trachten/ Grausamkeiten und
Landschafften Calender (Nürnberg): 1676
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
229
2 Kerl, Stanislaus: Europäischer Kriegs=Trompeter/ Das ist Kriegs=Calender (Nürnberg):
1675, 1677
33 Keyser, Johann: SchreibCalender (Halle): 1647–1673, 1675, 1676, 1678, 1679, 1691,
1694
9 Kirch, Gottfried: Jahr=Buch (Erfurt): 1668; (Druck: Gera; Verlag: Zeitz): 1670; (Zeitz):
1671; (Druck: Jena; Verlag: Lobenstein): 1672; Christen= Jüden= und Türcken=Kalender (Altenburg): 1674; (Annaberg): 1677, 1678, 1679; (Nürnberg):
1689
3 Kirch, Gottfried: Astronomischer Wunder=Kalender (Leipzig): 1677, 1679; (Druck:
Jena; Verlag: Leipzig): 1685
2 Kluge, Georg Kaspar: Schreib=Kalender (Leipzig): 1656; Würtz= und Kräuter= Kalender (Leipzig): 1657
4 Köhler, Johann Jacob, Johann Colers Nachfolger: Haußhaltungs=Kalender (Al-tenburg):
1677, 1678, 1679; Haußhaltungs= und Traum=Calender (Altenburg): 1699**
1 Köhler, Johann Erhard: Der Rechte Weimarische Römisch= Historische Planeten= und
Schreib=Calender (Weimar): 1685
1 Kohlmayer, Simon: Afrikanischer Sitten/ Trachten/ Götzendienst/ Grausamkeiten und
Landschafften Calender (Nürnberg): 1679
1 Kreslin, Georg: Schreibkalender (Nürnberg): 1644
24 Krügener, Michael: Grosser Schreib=Calender (Leipzig): 1648, 1652; (Goslar): 1654–
1662, 1664, 1665, 1667, 1669–1678
14 Krügener, Michael, Rudolph Buchbachs Nachfolger: Schreib= und Historien= Calender
auff jeden Tag (Goslar): 1655, 1656, 1658–1662; ohne Verweis auf Buchbach:
1663, 1664, 1667, 1669, 1671, 1672, 1673
13 Krügener, Michael, Rudolph Buchbachs Nachfolger: Schreib=Calender/ Darinnen auf jeden Monat (Goslar): 1656–1660; ohne Verweis auf Buchbach: 1667, 1669–1675
11 Krügener, Michael: Schreib= Hauß= Artzney und Gesundheit=Calender (Goslar): 1664,
1665, 1668, 1671–1676, 1678, 1679
2 Kürner, Leopold Matthaeus: Welt=Calender (Nürnberg): 1661, 1663; fortgeführt von Elias
Wallner
3 Länä, Georg Heinrich von: Welt=Calender (Nürnberg): 1668, 1670, 1671; fortgeführt von
Andreas Goldmayer
1 Liebhard, Constantin: Unbetrüglicher Zigeunerischer Kunststücke/ Planeten= Erforschungen und Hände= deutungen= Calender (Druck: Neustadt/Aisch; Verlag:
Nürnberg): 1679
11 Limmer, August: Grosser Kirchen= und Haus=Kalender (Leipzig): 1649–1655, 1657–
1660
5 Limprecht, Andreas: Historischer Schreib=Calender (Erfurt): 1664, 1666, 1667; (Schmalkalden): 1670; Historischer Artzeney= und Schreib=Calender (Schmalkalden):
1672
4 Lucius, Johann Peter: Schreib= Kunst= Gesundheits= und Historischer Zeit= Calender
(Nürnberg): 1674, 2x 1675, 1676; Schreib= und Hauß= auch Zeit=Calender
(Nürnberg): 1677
27 Magirus, Johannes: Schreib=Calender (Altenburg): 1646**; (Leipzig): 1647, 1648, 1649;
(Nürnberg): 1650–1672
3 Magirus, Johannes: Vest= und ansteckender Kranckheiten Cuhr=Calender (Nürnberg):
1670; Artzney= und Cuhr=Calender (Nürnberg): 1671, 1672
1 Marinus, Johann Adolph: Der grosse Weimarische Geschichts= und Schreib= Calender
(Weimar): 1697
3 Meier, Johann: Jahr=Buch (Lüneburg): 1665; Zeit=Buch (Lüneburg): 1666, 1668
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
230
Klaus-Dieter Herbst
4 Mercurius, Theophilus: Ephemeris, Das ist: Tag= Zeit= Bergwerck= und WunderUhr
(Goslar): 1665, 1666, 1668, 1670
1 Mercurius, Theophilus: Diarium, Das ist Wunder=Zeiger (Nürnberg): 1669
1 Mercurius, [Theophilus]: Des Europäischen Götter-Bothens Mercurii Calender (Druck:
Altdorf; Verlag: Nürnberg): 1692
30 Meyer, Johann: Schreib Calender (Quedlinburg): 1644, 1647, 1648, 1649; (Braunschweig):
1653–1656; Schreib= und Hauß=Calender (Braunschweig): 1661–1674; (Minden):
1676; (Braunschweig): 1677, 1678, 1689, 1693, 1696, 1698, 1699*
3 Mirsai, Abdalla: Zigeunerischer Kunst=Stücke/ Planeten=Erforschungen/ und Hände=
deutungen Calender (Druck: Neustadt/Aisch; Verlag: Nürnberg): 1675, 1676,
1678
1 Möller, Friedrich: SchreibCalender (Frankfurt/O.): 1658
6 Mohr, Caspar: Welt=Calender (Nürnberg): 1674–1677, 1679, 1697
1 Moller, Albin: SchreibCalender (Leipzig): 1648
1 Musophilus, Matthaeus: Moscowitischer Reichs= und Geschichts=Calender (Leipzig):
1700
17 Neubarth, Johann: Schreib=Calender (Leipzig): 1662–1677, 1679
6 Nigrinus, Christian Ernst: Ausländisch= Teutscher Kriegs= Expeditionen Staats= Calender (Nürnberg): 1673–1676, 1678, 1679
5 Oeler, Johann Ulrich: Europaeischer Vorzug über die anderen drey Theile der Welt.
Schreib=Calender (Nürnberg): 1673–1676, 1679
2 Oeler, Johann Ulrich: Feld= Garten= Baum= und Blumen= Calender (Nürnberg): 1673,
1674
5 Oeler, Johann Ulrich: Schatz der Gesundheit Schreib=Calender (Nürnberg): 1674–1677,
1679
1 Pancovius, Thomas: Historien= Haus= Kräuter= und Schreib=Calender (Berlin und
Cöln): 1663; fortgeführt von Adam Thilonus
6 Partlicius, Simeon: SchreibCalender (Nürnberg): 1644, 1647, 1656; Ad ductum Simeonis
Partlicii: Evangelischer Historischer Schreib Kalender (Erfurt): 1658; C[aspar].
M[elchior]. Adductum H[aaß]. E[rfurtiensis]. Simeonis Partlicii: Schreib Kalender (Erfurt): 1659, 1660
1 Praetorius, Christoph: Haußhaltungs Kalender (Altenburg): 1658
1 Praetorius, Michael: Eine andere Art eines GesprächKalenders vor den gemeinen Mann
(Leipzig): 1669
3 Praetorius, Michael: Sehr nützlicher Schreib=Kalender (Leipzig): 1676, 1678, 1679
7 Ptolomaein, Sibylla [das ist Gottfried Kirch]: Ziegeuner=Calender (Annaberg): 1674–
1679, 1683
2 Quelle, Benedict von der: SchreibCalender (Braunschweig): 1650; (Goslar): 1654
28 Richter, Christoph: Jahres Zeiger Oder Schreib=Kalender (Leipzig): 1655 (nur zweiter
Teil), 1656–1679; fortgeführt unter gleichem Namen von Gottfried Kirch: 1691,
1696, 1698
23 Richter, Christoph: Gesprächs=Kalender (Leipzig): 1658–1679; fortgeführt unter gleichem Namen von Gottfried Kirch: 1683
1 Ritter, Andreas Epileon: Historischer Kriegs=Calender (Arnstadt): 1677
27 Rosenkreutzer, Marx Friederich [das ist Franz Ritter; der Verfasser war aber Marcus
Freund]: Wurtz= vnd Kräuter Calender (Nürnberg): 1644, 1647–1672; fortgeführt von Carl August Strohbandt
1 Sachs, Dietrich: Niederländischer Kriegs=Trompeter Und Friedens=Posaune. Das ist Niederländischer Geschichts= Krieg= und Friedens=Schreib=Calender (Nürnberg):
1669
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
231
7 Sachsstädter, Christian: Zeit= und Glücks=Spiegel (Annaberg): 1676, 1678, 1679, 1686,
1690, 1694, 1698
1 Sarcinatorius, Michael: SchreibCalender (Zwickau): 1653
17 Sattler, Georg Christian: Schreib=Calender (Nürnberg): 1663–1679
16 Schimpfer, Bartholomaeus: Schreib Calender (Halle): 1647, 1648; (Leipzig): 1649–1659;
(Zwickau): 1660, 1661; (Erfurt): 1662
4 Schimpferin, Salome: Planeten=Calender (Leipzig): 1655, 1656, 1657, 1659
10 Schindler, Wolfgang Erich: Speis= und Keller=Calender (Sulzbach): 1669–1678
29 Schmidt, Nicolaus: Almanach SchreibCalender (Hof): 1653; (Nürnberg): 1654–1672;
fortgeführt unter gleichem Namen von Gottfried Kirch: 1673−1679, 1686, 1690
27 Schneider, Bartholomaeus: SchreibCalender (Leipzig): 1647–1658; Schreib= und Haushaltungs=Calender (Leipzig): 1660, 1662, 1664, 1667–1671, 1673–1679
7 Schneyder, Paul: Schreib=Calender (Goslar): 1655–1661; fortgeführt von Johann Philipp
Hahn
4 Schönfeld, Victor: Des Königreichs Polen Historisches Jahrbuch (Nürnberg): 1668,
1670, 1671, 1672
5 Schultz, Georg: Grosser Schreib Calender (Erfurt): 1644, 1647–1650
1 Schuomayer, Johann Wendelin: Zeitzischer Schreib= und HaußhaltungsCalender (Zeitz):
1672
1 Schuppius, Antonius: Schreib= und Hauß=Kalender (Stettin): 1668
3 Seeländer, Christoph: Schreib=Kalender (Altenburg): 1666; Schreib= und Haußhaltungs
Calender (Altenburg): 1667, 1668
2 Seidel, Abraham: Schreibkalender (Erfurt): 1656, 1658
13 Seidel, Abraham: Tisch= und Küchen=Calender (Nürnberg): 1664–1675, 1677
15 Seidel, Abraham: Der neuen Welt Historien=Calender (Nürnberg): 1664–1672; Deß uralt
=berühmten Chur=Hertzogthumbs Sachsen/ Historien= und Geschichts= Calender (Nürnberg): 1673–1678
2 Silber-Bott, Johann Michael: Gold=Kunst/ Oder Schreib= Feyer= und Namens= Calender (Nürnberg): 1677, 1678
2 Silber-Bott, Johann Michael: Löblicher Frauen=Zimmer Spiegel. Das ist Schreib= Feyer=
und Namens= Calender (Nürnberg): 1677, 1678
5 Simplicissimus, der Junge: Kurtzweiliger Geschichten Calender (Nürnberg): 1675–1679
9 Simplicissimus, Simplicius: [ob das anfangs Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen ist, ist in der Forschung umstritten; wahrscheinlich ist der Verfasser Johann
Christoph Beer]: Europäischer Wundergeschichten Calender (Nürnberg): 1670,
1671, 1672; Wunder Geschichts Calender (Nürnberg): 1674, 1675, 1676, 1678,
1679, 1699*
6 Sommerfeld, Georg: Kunst= Nutz= Lust= und Lehrreicher Feld= Garten= Baum= und Blumen=Calender (Nürnberg): 1675–1679, 1686
2 Spranger, Michael: Haußhaltungs=Calender (Nürnberg): 1678, 1679
1 Sternberger, Johann Carl: Chur=Mayntzischer Astrologisch/ Historisch/ Geschicht= und
Schreib=Calender (Druck: Frankfurt/M.; Verlag: Mainz): 1676
1 Sternfreund, Theophilus: Geschichts=Calender (Jena): 1692
10 Stieffenberger, Vitus: Schreibkalender (Nürnberg): 1648, 1649, 1654–1661
28 Stilsovius, Johannes: Schreibkalender (Erfurt): 1644, 1647–1659, 1661, 1662; Historischer
Schreibkalender (Erfurt): 1663, 1664, 1666−1670; Medicinischer und Historischer
Schreibkalender (Erfurt): 1672–1676
1 Stilsovius, Johannes: Relation und Kriegs=Calender (Erfurt): 1675
5 Stöffler, Isaac Conrad: Cosmographischer Calender (Nürnberg): 1674, 1675, 1676, 1678,
1679
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
232
Klaus-Dieter Herbst
7 Strohbandt, Carl August, Marx Friederich Rosenkreutzers Nachfolger: Haus= Artzney=Calender/ Sambt Fortsetzung deß verbesserten und neu=ein= gerichteten
Wurtz= und Kräuter=Calenders (Nürnberg): 1673–1676, 1679, 1683, 1696
1 Sturm, Johann Christoph: Recht=Astronomischer/ von allen Aberglaubischen Waarsagereyen und Ungewißheiten gesäuberter und Absonderlich so genannter Finsternissen=Calender (Nürnberg): 1676
1 Talander, Albert [das ist August Bohse]: Thüringischer Zeit= Geschicht= und Schreib=
Calender (Gotha): 1699*
3 Taust, Johann Gottfried: Cometen Und Göttlicher Wunder=Zeichen Calender (Druck:
Leipzig; Verlag: Halle): 1683; (Leipzig): 1691, 1694
1 Theophilus, Gabriel: Christlicher Buß= und Schreib=Calender (Frankfurt/M.): 1676
2 Thilonus, Adam, Thomas Pancovii Nachfolger: Historien= Haus= Kräuter= und Schreib=
Calender (Druck: Leipzig; Verlag: Berlin): 1678, 1679
1 Tilemann, Elias: Schreib=Kalender (Frankfurt/M.): 1665
17 Trew, Abdias: Schreib=Calender (Nürnberg): 1647, 1649–1663, 1665
1 Trew, Abdias: Reichs=Calender (Nürnberg): 1669
2 Voigtsburg, Johann von: Ober=Sächs. Leipziger/ Zeit= Fest= Wetter und Historischer
Gespenst=Calender (Leipzig): 1677, 1679
1 Vulpius, Johannes: Schreib= und Haußhaltungs=Calender (Eisleben): 1671; Eißlebischer
Schreib=Calender (Eisleben): 1698
1 Vulpius, Johannes: Allmanach oder Jahr=Buch (Zeitz): 1674
2 Vulpius, Johannes: Historien= und Hauß=Calender (auf dem Titelkupfer: Weißenfelsischer Zeit= und Haus=Calender) (Weißenfels): 1689, 1694
12 Wagner, Johann Christoph: Teutscher Helden/ und ausländischer Potentaten Lust= und
Nutzbringender Historien=Calender (Nürnberg): 1664; Teutscher und Ausländischer Helden= Wie auch/ Türckischer Niderlagen/ Kriegs= und Siegs=Calender
(Nürnberg): 1665, 1666, 1667; Teutscher und Ausländischer Helden: Denckwürdiger Niderlagen/ Kriegs= und Siegs=Calender (Nürnberg): 1669–1675, 1679
7 Wahrmund, Theophrastus: Monarchen=Calender (Nürnberg): 1672–1676, 1678, 1679
2 Wallner, Elias: Welt=Calender (Nürnberg): 1664, 1666; fortgeführt von Georg Heinrich
von Länä
2 Wallner, Elias: Reichs=Calender (Nürnberg): 1668, 1669
1 Wecker, Carolus: Reichs=Calender (Nürnberg): 1669
1 Weißkohl, Johann Friedrich: Niderländischer Staats=Calender (Nürnberg): 1673
1 Weißkohl, Johann Friedrich: Curiositäten=Calender (Nürnberg): 1674
2 Weißkohl, Johann Friedrich: Unterschiedlicher Städt= und Länder=Calender (Nürnberg):
1674, 1675
1 Weißkohl, Johann Friedrich: Music= Gespenst= Lieder=Calender (Nürnberg): 1679
4 Werner, Nicolaus Severinus: Deß Heiligen Römischen Reichs Chur= und Fürsten= Calender (Nürnberg): 1670, 1671, 1672, 1674
25 Werve, Hermann de: Schreib Kalender (Nürnberg): 1644, 1647–1670
2 Willing, Daniel: Asiatischer Sitten/ Trachten/ Götzendienst/ Grausamkeiten und Landschafften Calender (Nürnberg): 1678, 1679
2 Wintermann, Bonifacius: Planeten= Aspecten= Finsternissen= und Nativitäten=Kalender
(Altenburg): 1678, 1679
6 Wolter, Hieronymus: Schwedischer Reiche Geschichts=Calender (Nürnberg):1668–1673
5 Wolter, Hieronymus: Des Böhmischen Königreichs Historien=Calender (Nürnberg): 1669–
1673
1 N. N.: Gebeht= und Schreib=Calender (Altenburg): 1665
1 N. N.: Pohlnischer Staat= und Geschichts=Calender (ohne Ort): 1699*
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
233
Ebenfalls in den Jahrgangsbänden sind folgende Schriften überliefert, die aber
keine Schreibkalender sind:
1 M.P.S. [das ist Michael Paul Spiess]: [Kometenschrift mit Kalenderteil] GOTTES [...] zween
ausgesandte Himmels=Herolden. [...] Das ist: Kurtze/ Historisch/ widerholet/
vermehrt und ergänzte Observation, von denen [...] Cometen. (Nürnberg): 1666
1 Neubarth, Johann: Neuer Astrologischer Calender=Schlüssel. (Görlitz): 1662 (im Jahrgangsband 1664)
1 Astrologische Beschreibung: (Nürnberg): 1654 [enthält Auszüge aus 24 Kalendern verschiedener Autoren mit den Vorhersagen zur Sonnenfinsternis vom 2./12. August 1654] 2 Astrologischer Post=Reuter: (ohne Druckort): 1648, 1649
ANMERKUNGEN
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
Von 2002 bis 2005 gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Siehe jetzt:
Klaus-Dieter Herbst (Hg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers
Gottfried Kirch (1639–1710). In drei Bänden herausgegeben und bearbeitet von KlausDieter Herbst unter Mitwirkung von Eberhard Knobloch und Manfred Simon sowie
mit einer Graphik von Ekkehard C. Engelmann versehen. Band 1: Briefe 1665–1689,
Band 2: Briefe 1689–1709, Band 3: Übersetzungen, Kommentare, Verzeichnisse. Jena:
IKS Garamond 2006. Vgl. www.gottfried-kirch-edition.de.
Klaus-Dieter Herbst: Die Kalender von Gottfried Kirch. In: Wolfgang R. Dick / Jürgen
Hamel (Hg.): Beiträge zur Astronomiegeschichte, Bd. 7. Frankfurt/Main: Harri Deutsch
2004 (= Acta Historica Astronomiae, Vol. 23), S. 115−159.
Friedhilde Krause (Hg.): Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd.
19: Thüringen A−G. Bearbeitet von Felicitas Marwinski. Hildesheim, Zürich, New York:
Olms-Weidmann 1998, S. 74–75.
Die 2004 veröffentlichte Bibliographie (Anm. 2) ist um diese Exemplare zu erweitern.
Vgl. den in Abschnitt 3 gegebenen Abriss zu den bisher vorgelegten Untersuchungen
zum Kalenderwesen.
Siehe unten die Auflistung der Titel (in Kurzform) von rund 1450 Kalendern in 230
Reihen aus dem Zeitraum von 1644 bis 1700.
Etwa 35 Beispiele für die hier charakterisierten Schreibkalender können vollständig im
Internet in der digitalen Bibliothek der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel angeschaut werden, so unter http://diglib.hab.de/drucke/xb-1685/start.htm der ›EitelkeitenCalender‹ für 1676 von Alethophilus von Uranien, das ist Johann Christoph Sturm.
Gertrud M. Rösch: Kalender. In: Harald Fricke (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. 4
Bände. Berlin und New York: Walter de Gruyter 2000, Bd. 2, S. 214–217, hier S. 214.
Rösch (2000) S. 215 (wie Anm. 8).
Stand vom Mai 2007: rund 3100 Schreibkalender im Quartformat, dazu zahlreiche
Kalender in anderen Formaten, einige ewigwährende Kalender und etliche auf einen
speziellen (z. B. geschichtlichen oder kirchlichen) Inhalt ausgerichtete Kalender.
Jan Knopf: Alltages-Ordnung. Ein Querschnitt durch den alten Volkskalender. Aus
württembergischen und badischen Kalendern des 17. und 18. Jahrhunderts. Tübingen:
Hermann Leins 1983, S. 208.
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
234
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
Klaus-Dieter Herbst
Paul Eber: CALENDARIVM HISTORICVM, Das ist Ein allgemein Calender/ in
welchem vff ein jeden tag durchs gantze Jar/ eine namhaffte Geschicht oder Historien/
aus heiliger Schrifft vnd sonsten/ so sich voriger oder neulicher zeit hin vnd wider in
der Welt zugetragen/ kürtzlich vermeldet vnd gezeigt wird: So etwan vor XXX. Jaren
in der Vniversitet Witteberg in das Latein zusammen getragen/ von dem Ehrwirdigen
Herrn Paulo Ebero der heiligen Schrifft Doctorn/ vnd des orts weiland Pfarherrn/ Jtzt
aber von seinen Sönen/ dem gemeinen Vaterland zum besten verdeutschet/ vnd mit
vielen newen Historien vermehret worden. Witteberg 1582. Vorrede, unpaginiert (Bl. a6v).
Knopf (1983) S. 208 (wie Anm. 11).
Brigitte Böhm und Silvia Serena Tschopp: Volkskalender. In: http://www.historicum.
net/themen/medien-und-kommunikation/themen/art/Volkskalender..., eingesehen am
22. Januar 2007.
Vgl. Susanne Greilich und York-Gothart Mix: Einleitung. In: Susanne Greilich und
York-Gothart Mix (Hg.): Populäre Kalender im vorindustriellen Europa: Der ›Hinkende
Bote‹ / ›Messager boiteux‹. Kulturwissenschaftliche Analysen und bibliographisches
Repertorium. Ein Handbuch. Berlin und New York: Walter de Gruyter 2006, S. 1–8.
Susanne Greilich: Der Hinkende Bote / Messager boiteux: Strukturen, Spezifika und
Entwicklungen eines populären Almanachtyps. In: Greilich / Mix (Hg.) (2006) (wie
Anm. 15) S. 9–42, hier S. 39 u. 41, vgl. S. 20f.
Auch diese Kalenderreihe war sehr erfolgreich und erschien bis in das 19. Jahrhundert
hinein. Die Reihe ist fast lückenlos überliefert!
Gottfried Kirch: Christen= Jüden= und Türcken=Kalender, Jg. 1677, gedruckt in Annaberg, zweiter Teil, S. C3b (bis S. C4b).
Greilich (2006) S. 12 (wie Anm. 16).
Klaus Matthäus: Zur Geschichte des Nürnberger Kalenderwesens. Die Entwicklung
der in Nürnberg gedruckten Jahreskalender in Buchform. In: Archiv für Geschichte des
Buchwesens, Bd. IX (1969), Sp. 967–1678, hier Sp. 1235–1268 mit der Einteilung in
»Geschichtskalender«, »Relationskalender«, »Arznei- und Haushaltungskalender«,
»Erbauliche Kalender«, »Satyrische Kalender« und »Vorwiegend astronomische Kalender«.
Matthäus (1969) Sp. 1236 (wie Anm. 20).
Siehe unten Abschnitt 6.
Zur Definition des »gemeinen Mannes« und zur Abgrenzung von dem Gelehrten siehe
Robert Hermann Lutz: Wer war der gemeine Mann? Der dritte Stand in der Krise des
Spätmittelalters. München und Wien: R. Oldenbourg 1979, bes. S. 87 und 92. Vergleiche auch Rudolf Schenda: Der »gemeine Mann« und sein medikales Verhalten im 16.
und 17. Jahrhundert. In: Joachim Telle (Hg.): Pharmazie und der gemeine Mann.
Hausarznei und Apotheke in deutschen Schriften der frühen Neuzeit. Braunschweig:
Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag 1982 (= Ausstellungskatalog der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Nr. 36), S. 9–20, bes. S. 14f.
Matthäus (1969) (wie Anm. 20). Hartmut Sührig: Die Entwicklung der niedersächsischen Kalender im 17. Jahrhundert. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd.
XX (1979), Sp. 329–794. Josef Seethaler: Das Wiener Kalenderwesen des 15. bis 17.
Jahrhunderts. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, 41 (1985), S.
62−112.
Gerhardt Petrat: Einem besseren Dasein zu Diensten. Die Spur der Aufklärung im
Medium Kalender zwischen 1700 und 1919. München, London, New York, Paris: Saur
1991 (= Deutsche Presseforschung, Bd. 27). Katharina Masel: Kalender und Volksauf-
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
26
27
28
29
30
31
235
klärung in Bayern. Zur Entwicklung des Kalenderwesens 1750 bis 1830. St. Ottilien:
EOS Verlag Erzabtei St. Ottilien 1997.
Helga Meise: Das archivierte Ich. Schreibkalender und höfische Repräsentation in
Hessen-Darmstadt 1624–1790. Darmstadt: Hessische Historische Kommission 2002 (=
Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, Neue Folge Bd. 21). Vergleiche
auch Roswitha Jacobsen (Hg.): Friedrich I. von Sachsen-Gotha und Altenburg. Die
Tagebücher 1667–1686. Bd. 1-3. Bearbeitet von Roswitha Jacobsen unter Mitarbeit
von Juliane Brandsch. Weimar: Böhlau 1998, 2000, 2003.
Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Des Abenteuerlichen Simplicissimi
Ewig-Währender Calender. Faksimileausgabe mit Beiheft von Klaus Haberkamm.
Konstanz: Rosgarten Verlag Konstanz Friedrich & Co 1967. Vgl. dazu den Band:
Simpliciana, Schriften der Grimmelshausen-Gesellschaft XVI (1994). Ludwig Rohner:
Kalendergeschichte und Kalender. Wiesbaden: Akademische Verlagsgesellschaft
Athenaion 1978. Jan Knopf: Die deutsche Kalendergeschichte. Frankfurt/Main:
Suhrkamp 1983. Vgl. auch die Literaturangaben in Rösch (2000) S. 216 (wie Anm. 8).
Hellmut Kohlbecker: Allgemeine Entwicklungsgeschichte des badischen Kalenders in
der Zeit von 1700 bis 1840. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der
Philosophischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg i. Br. BadenBaden 1928, Zitate S. 7 und S. 36.
Ernst Zinner: Geschichte und Bibliographie der astronomischen Literatur in Deutschland zur Zeit der Renaissance. 2., unveränderte Auflage der Erstauflage von 1941 mit
einem Nachtrag von 622 Nummern. Stuttgart: Frommann-Holzboog 1964. Deutsche
Drucke des Barock 1600–1720, Bd. 17. München, New York, London, Paris: Saur
1991, darin Nr. B 14580 (S. 125) bis Nr. B 14973 (S. 257). Holger Böning (Hg.):
Deutsche Presse. Bibliographische Handbücher zur Geschichte der deutschsprachigen
periodischen Presse von den Anfängen bis 1815. Band 1.1: Hamburg, Band 2: Altona,
Band 3.1: Presse der Regionen Braunschweig/Wolfenbüttel, Hildesheim–Goslar.
Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog 1996, 1997, 2003. Jürgen Hamel: Zentralkatalog alter astronomischer Drucke in den Bibliotheken der DDR (bis 1700). 5
Teile. Berlin-Treptow 1987–1993. Teil 5 unter dem Titel: Zentralkatalog alter astronomischer Drucke in den Bibliotheken der deutschen Bundesländer MecklenburgVorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen (bis
1700) (= Veröffentlichungen der Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow Nr. 16 bis
20). Hier »Kalendarien und Prognostiken« in den Teilen 4 und 5, Nr. 3602 (vom Jahr
1472) über Nr. 4293 (Jahrgang 1600) bis Nr. 5027 (Jg. 1700).
Volker Bauer: Repertorium territorialer Amtskalender und Amtshandbücher im Alten
Reich. Adreß-, Hof-, Staatskalender und Staatshandbücher des 18. Jahrhunderts.
Frankfurt/Main: Vittorio Klostermann 1997 (Bd. 1: Nord- und Mitteldeutschland),
1999 (Bd. 2: Heutiges Bayern und Österreich, Lichtenstein), 2002 (Bd. 3: Der Westen
und Südwesten). Vgl. den Überblick dazu in Volker Bauer: Zur Bibliographie und
Entwicklung deutscher Amtskalender des 18. Jahrhunderts. Skizze eines Forschungsprojektes. In: Astrid Blome (Hg.): Zeitung, Zeitschrift, Intelligenzblatt und Kalender.
Beiträge zur historischen Presseforschung. Bremen: edition lumière 2000 (= Presse
und Geschichte − Neue Beiträge Bd. 1), S. 245−262. Zu den Kalendern des hinkenden
Boten siehe Greilich / Mix (Hg.) (2006) (wie Anm. 15).
Wolf-Dieter Müller-Jahncke: Medizin und Pharmazie in Almanachen und Kalendern
der frühen Neuzeit. In: Telle (1982) (wie Anm. 23) S. 35–42. Manfred Hanisch: Politik
in und mit Kalendern (1500−1800). Eine Studie zur Endterschen Kalendersammlung in
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
236
32
33
34
35
36
Klaus-Dieter Herbst
Nürnberg. In: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung 49 (1989), S. 59–76. Jürgen
Hamel: »Die Bibliothek des gemeinen Mannes«. Matthias Weete (1651−1739) − Kalendermacher und Pfarrer aus Breuna. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 105 (2000), S. 33–57. Ders.: Ephemeriden und Informationen. Inhaltliche Untersuchungen Berliner Kalender bis zu Bodes Astronomischem Jahrbuch. In: Wolfgang R. Dick / Klaus Fritze (Hg.): 300 Jahre Astronomie in
Berlin und Potsdam. Eine Sammlung von Aufsätzen aus Anlaß des Gründungsjubiläums der Berliner Sternwarte. Thun und Frankfurt/Main: Harri Deutsch 2000 (= Acta
Historica Astronomiae, Vol. 8), S. 49−70. Ders.: Die Rezeption des mathematischastronomischen Teils des Werkes von Nicolaus Copernicus in der astronomischastrologischen Kleinliteratur um 1600. In: Bernhard Fritscher / Gerhard Brey (Hg.):
Cosmographica et Geographica. Festschrift für Heribert M. Nobis zum 70. Geburtstag.
1. Halbband, München 1994 (= Algorismus, Bd. 13), S. 315−335. Holger Böning:
Volksaufklärung und Kalender. Zu den Anfängen der Diskussion über die Nutzung
traditioneller Volkslesestoffe zur Aufklärung und zu ersten praktischen Versuchen bis
1780. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. 56 (2002), S. 79−107. KlausDieter Herbst: Der Societätsgedanke bei Gottfried Kirch (1639–1710), untersucht unter
Einbeziehung seiner Korrespondenz und Kalender. In: Wolfgang R. Dick / Jürgen
Hamel (Hg.): Beiträge zur Astronomiegeschichte, Bd. 5. Frankfurt/Main: Harri
Deutsch 2002 (Acta Historica Astronomiae, Vol. 15), S. 115–151. Ders. (2004) (wie
Anm. 2). Zur gelehrten Kommunikation in Kalendern vergleiche Abschnitt 6. Zu
Sturm siehe Anm. 48 und Klaus Matthäus: Der Atheist Matthias Knutzen streifte Altdorf (1674). Johann Christoph Sturm und seine Stellungnahme gegen Gewissener von
1675. In: Zeitschrift für Bayerische Kirchengeschichte 75 (2006), S. 56–86. Helga
Meise: »... bey einem jeden Monat eine wunderbare denckwürdige Historia« – Die
Freundschen Kalender des ausgehenden 17. Jahrhunderts. In: Simpliciana Schriften der
Grimmelshausen-Gesellschaft XVI (1994), S. 167–185. Dies.: Diagnose und Therapie
von Krankheiten im Neuen Wurtz= vnd Kräuter=Calender 1649–1672. In: Barbara
Mahlmann-Bauer (Hg.): Scientiae et artes. Die Vermittlung alten und neuen Wissens
in Literatur, Kunst und Musik. 2 Bände. Wiesbaden: Harrassowitz 2004, S. 933–949 (=
Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung, Bd. 38). York-Gothart Mix (Hg.): Der
Kalender als Fibel des Alltagswissens. Interkulturalität und populäre Aufklärung im
18. und 19. Jahrhundert. Tübingen: Niemeyer 2005 (= Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung, Bd. 27). Greilich / Mix (2006) (wie Anm. 15).
Jan Knopf: Kalender. In: Ernst Fischer, Wilhelm Haefs, York-Gothart Mix (Hg.): Von
Almanach bis Zeitung. Ein Handbuch der Medien in Deutschland 1700−1800. München: Beck 1999, S. 121–136, hier S. 121.
Böning (1996) Bd. 1.1, S. XXVII (wie Anm. 29).
Das Ergebnis der ersten Sichtung wird weiter unten mitgeteilt. Zu den weiteren 2300
Kalendern des 18. und 19. Jahrhunderts wurde noch kein Überblick verschafft.
Meise (2004) (wie Anm. 31)
Die elektronische Zeitschriftendatenbank ist aufrufbar unter http://dispatch.opac.ddb.de.
Für die Mitteilung der Abschätzung des Bestandes in der Bibliothek des Germanischen
Nationalmuseums in Nürnberg danke ich Herrn Dr. Klaus Matthäus. Den Bestand in
der Bibliothek Czartoryskich in Krakau konnte ich Anfang März 2007 gemeinsam mit
K. Matthäus einsehen. Vgl. den Bericht von K. Matthäus über die dort wiederaufgetauchte Endtersche Sammlung in: Aus dem Antiquariat. Zeitschrift für Antiquare und
Büchersammler, Frankfurt/Main 2007, Heft 5 (in Vorbereitung).
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
237
Es bleibt abzuwarten, inwieweit die zu erhoffenden Erkenntnisse über die in der Literaturwissenschaft bisher herausgearbeiteten Funktionen des Massenmediums Kalender
als Mittel für Information, Bildung, Orientierung und Unterhaltung hinausgehen.
Zum Beispiel bei Abraham Seidel und Christoph Richter Erklärungen über die von
ihnen unter anderen Namen verfassten Kalender einschließlich ihrer Motive dazu.
Zum Beispiel Notizen eines Studenten über seine 1694 besuchten Vorlesungen an der
Universität Jena.
Zum Beispiel zu dem Schaffen der Nürnberger Kupferstecher und Zeichner Johann
Azelt, Georg Strauch, Paul Creutzberger, Johann Alexander Boener, Cornelius Nicolaus Schurtz, Johannes Christoph Sartorius und der Familie Hipschmann.
Zum Beispiel von den Barockdichtern Johann Klaj und Quirin Moscherosch.
Zum Beispiel in einem Kalender für 1680 eine herzogliche Verordnung über die Gerichtsgebühren.
Zum Beispiel Musterkalender von Abdias Trew, Johann Heinrich Voigt und Gottfried
Kirch.
Zum Beispiel die Verbreitung chiliastischer Gedanken mit den Kalendern von Christoph Richter in den 1660erJahren und pietistischer Gedanken mit den Kalendern von
Gottfried Kirch um 1690.
Zum Beispiel frühe Beschreibungen von Versuchsanordnungen und vermeintlichen
-durchführungen zur Physik Galileis.
Das Projekt wurde Ende September 2005 auf meine Anregung und Vorbereitung hin
von Prof. Dr. Holger Böning (Universität Bremen) und von Prof. Dr. Klaus Manger
(Universität Jena) beantragt. Die Bewilligung der Förderung durch die DFG wurde in
einem Schreiben vom 26. Juni 2006 mitgeteilt. Vergleiche http://www.presseforschung.
uni-bremen.de/p_kalender.html. Der Fund des Kalenderbestandes in Altenburg ist sozusagen ein erstes Ergebnis dieses Projektes, da ich in dessen Rahmen zielgerichtet die
Archive aufgesucht habe und weiterhin aufsuchen werde (nach wie vor ist nicht jeder
Bestand im Internet erfasst, und wenn, dann nicht immer ohne Irrtümer).
Siehe Anm. 1.
Zu Kirch siehe Anm. 2 und zu Sturm siehe Klaus Matthäus: Sturm als Kalendermacher. In: Hans Gaab, Pierre Leich, Günter Löffladt (Hg.): Johann Christoph Sturm
(1635−1703). Frankfurt/Main: Harri Deutsch 2004 (= Acta Historica Astronomiae,
Vol. 22), S. 226−249.
Ausführlich werden die Beispiele aus den Kalendern angeführt in meinem Aufsatz
›Die Jahreskalender − Ein Medium für gelehrte Kommunikation?‹. In: Stefan Kratochwil und Michael Maurer (Hg.): Kommunikation in der Frühen Neuzeit (in Vorbereitung, erscheint voraussichtlich Ende 2007).
[Anonymus]: Godofredi Kirchii Calendarium coeleste novum, in: Acta Eruditorum,
1694, S. 93–94. Übersetzung: Nicht zum ersten Mal gedenken wir in diesen Akten mit
Lob des Erfindergeistes dieses überaus scharfsinnigen Astronomen. Auch gegenwärtig
darf von uns seine Bemühung nicht verschwiegen werden, welche er auf die Abfassung einer neuen Kalenderform, [die] von den Fehlern der bis jetzt gebräuchlichen
[Kalender], des Julianischen und des Gregorianischen, frei ist und mit den Bewegungen der [Himmels-]Leuchten genau übereinstimmt, so gewissenhaft wie möglich gerichtet hat. [...] Und er hat sich nicht gescheut, eine Kostprobe davon im Jahr 1678 und
1693 in den Christen-, Juden- und Türken-Kalendern, wie er sie alljährlich herausgibt,
der Öffentlichkeit darzubieten, und [bei] denen, welchen daran gelegen ist, dies zu
wissen, entweder die Begeisterung [dafür] zu entflammen oder ein Urteil hervorzuru-
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
238
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
Klaus-Dieter Herbst
fen. (Herrn Dr. Manfred Simon, Altphilologe an der Universität Jena, sei für die Hilfe
bei der Übersetzung herzlich gedankt.)
Man vergleiche das Forschungsergebnis in Bezug auf die Intelligenzblätter des 18.
Jahrhunderts. Damals gab es die Forderung nach Vermittlung gelehrten Wissens in Intelligenzblättern und: »Zugleich aber wird eine befruchtende Wirkung auf die Entwicklung verschiedener Wissenschaften erhofft, indem ein Diskussionsforum zur Verfügung gestellt wird«. Siehe Holger Böning: Pressewesen und Aufklärung – Intelligenzblätter und Volksaufklärer. In: Sabine Doering-Manteuffel, Josef Mančal, Wolfgang Wüst (Hg.): Pressewesen der Aufklärung. Periodische Schriften im Alten Reich.
Berlin: Akademie-Verlag 2001 (= Colloquia Augustana, Bd. 15), S. 69–120, hier S. 86.
Vgl. z. B. Hedwig Pompe: Zeitung/Kommunikation. Zur Rekonfiguration von Wissen.
In: Jürgen Fohrmann (Hg.): Gelehrte Kommunikation. Wissenschaft und Medium zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert: Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2005, S. 155–322,
besonders die Abschnitte »Zwischen Medium und Kommunikation« (S. 157–184) und
»Minerva greift ein: Gelehrtentum und Zeitung« (S. 276–302). Die Gattung Kalender
wird hier nur beiläufig erwähnt, z. B. in dem Sinne, dass sie im Rahmen wechselseitiger Austauschbeziehungen »womöglich« als eine Anschlussstelle zur funktionsgeschichtlichen Bestimmung des Mediums Zeitung herangezogen werden könnte (S.
169). Als Medium für gelehrte Kommunikation (in der oben geschilderten Weise) wird
der Kalender von Pompe nicht erkannt.
Josef Benzing: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Wiesbaden: Harrassowitz 1982, S. 262.
Benzing (1982) S. 289 (wie Anm. 53).
Josef Benzing: Die deutschen Verleger des 16. und 17. Jahrhunderts. Eine Neubearbeitung. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. XVIII (1977), Sp. 1077−1322,
hier Sp. 1106.
Krause (1998) S. 71 (wie Anm. 3).
Johannes Stilsovius: Alt und Newer Schreibkalender, Jg. 1673, gedruckt in Erfurt,
zweiter Teil, S. A2b.
Herbst (Hg.) (2006) Bd. 2, S. 110 (wie Anm. 1).
Heinrich Eduard Foß: Alphabetischer Nominal-Catalog der Herzoglichen Bibliothek
zu Altenburg. 3 Bände, handschriftlich, 1840. Christian Friedrich Sehrwald: Katalog
der Herzogl. Landesbibliothek in Altenburg. 2 Bände. Altenburg 1872.
Die subtrahierten Ziffern bedeuten, dass in dem Jahrgangsband nachweislich die entsprechende Anzahl Kalender heute fehlt. Teilweise ist aufgrund der Auflistung auf der
Deckelinnenseite nachvollziehbar, um welchen Kalender es sich jeweils handelt. Im
Jahrgangsband 1672 ist zu den gebundenen 59 Kalendern ein zusätzlicher Kalender
nachträglich hineingelegt worden. In den Jahrgangsbänden 1675 und 1678 sind ein
bzw. zwei Kalender doppelt überliefert und eingebunden (Ziffer in Klammer).
*Der Band für 1699 befindet sich heute im Thüringischen Staatsarchiv Altenburg
(Bibl. GAGO 513–513/8).
Die vorangestellte Zahl nennt die Anzahl der überlieferten Jahrgänge. Geänderte Titel
derselben Kalenderreihe und eine Verlegung des Druckortes werden jeweils angegeben. Mit in das nachfolgende Verzeichnis (nicht aber in die obenstehende Tabelle) sind
zwei Kalender aufgenommen worden (gekennzeichnet mit **), die sich im Thüringischen Staatsarchiv Altenburg befinden, und zwar die von Johannes Magirus Jg. 1646
(Bibl. Ca 62) und von Johann Jacob Köhler Jg. 1699 (Bibl. Ca 63). Die neun Kalender
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007
Der Kalenderschatz im Stadtarchiv Altenburg
239
des Jahrgangs 1699 sind sowohl in der Tabelle als auch im Verzeichnis erfasst (gekennzeichnet mit *).
Zusammenfassung
Im Oktober 2006 wurden vom Verfasser im Stadtarchiv Altenburg rund 3700 Schreibkalender aus der Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts gefunden. Diese mit Abstand größte Kalendersammlung wurde bisher von der Forschung übersehen. Ihre systematische Auswertung wird
zahlreiche neue Informationen zum Kalenderwesen liefern. Hier werden für die Jahre 1644
bis 1700 die Kalenderreihen bibliographisch erfasst und – eingebettet in die Bearbeitung
eines von der DFG geförderten Projektes zum Kalenderwesen des 17. Jahrhunderts – erste
Ergebnisse der Analyse der Kalenderinhalte gegeben. Danach besitzen einige Kalender auch
Relevanz für die zeitgenössische Wissenschaft im Sinne gelehrter Kommunikation und für
die Frühaufklärung.
Summary
In October 2006 the author discovered in the town archive of Altenburg (Saxony) about
3700 writing calendars dating from 17th to 19th century. This by far greatest collection of
calendars was not known to research till now. Its systematic examination will surely deliver
numerous new findings for calendars as media. In this article the set of calendars from 1644
till 1700 is described bibliographically and first results are given from a research project on
calendars of the 17th century sponsored by the German Research Foundation. Some calendars even have relevance for the history of science and scientific communication and for
early enlightenment.
Korrespondenzanschrift
Dr. Klaus-Dieter Herbst, Brändströmstr. 17, 07749 Jena
E-Mail: [email protected]
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte • Band 9 • 2007
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in
elektronischen Systemen.
© Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007

Documentos relacionados