Tanzen - Sportjugend Hessen
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Tanzen - Sportjugend Hessen
Orientierungsplan Tanzen im Ganztag Inhalt 1. Allgemeine Einführung ............................................................................................... 1 2. Einführung zur Rolle des Tanzens im Ganztag......................................................... 2 2.1 Tanzen allgemein in der Gesellschaft ...................................................................... 2 2.2 Tanzen in der Schule und im Lehrplan .................................................................... 2 2.3 Tanzen im Ganztag ................................................................................................. 3 3. Ausgewählte Vorgehensweisen (Inhalte und Methoden) ......................................... 6 3.1 Sportartbezogene Ziele ........................................................................................... 6 3.2 Sportart- und fächerübergreifende Ziele .................................................................. 6 3.3 Erwartungen von Schülerinnen und Schülern, langfristige Motivation ...................... 7 3.4 Darstellungen von Beispielstunden.......................................................................... 9 3.4.1 Möglichkeiten der Gestaltung tänzerischer Bewegungen in einer Tanzchoreographie .................................................................................................... 9 3.4.2 Hilfreiche Ratschläge für die Konzeption von Unterrichtsstunden ....................14 4. Ideen und Anregungen zum sportartspezifischen Umgang mit den schulischen Rahmenbedingungen ....................................................................................................15 4.1 Hinweise zur Raumorganisation .............................................................................15 4.2 Gruppenbildung und Themenfindung .....................................................................15 4.3 Didaktisch-Methodische Ansätze ............................................................................16 4.4 Möglichkeiten der Finanzierung von Projekten .......................................................17 4.5 Besondere Auszeichnung und Förderung...............................................................20 5. Übersicht von möglichen Stundeninhalten für die Grundschule und weiterführende Schule ..................................................................................................21 5.1 Geeignete Stundeninhalte für die Grundschule .....................................................21 5.2 Geeignete Stundeninhalte für die weiterführende Schule .......................................22 Hilfreiche Literatur und Kontakte .................................................................................24 Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 1 1. Allgemeine Einführung Immer mehr Sportvereine kooperieren mit Schulen und bieten im Rahmen der Ganztagsbetreuung Sport- und Bewegungsangebote an. Dies ist eine wichtige Reaktion des organisierten Sports auf das „Zeitalter der institutionalisierten Kindheit“, welches durch die verlängerte Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen in Kindergarten und Schule entsteht. Die sportartbezogenen- und sportartübergreifenden Kooperationsangebote stellen als allgemeine motorische Grundlagenausbildung eine wichtige Ergänzung zum Sportunterricht dar, insbesondere für die Klassenstufen eins bis acht. Zwei Bereiche Den Sportvereinen stellen sich in der Zusammenarbeit mit Schulen Herausforderungen in zwei Bereichen. Der erste ist die Gestaltung der Kooperation mit Anbahnung, Organisation und Finanzierung. Hier sind in erster Linie die Sportkreise gefordert, die Kooperationen vor Ort zu unterstützen bzw. mit den Schulämtern zusammen zu arbeiten. Auf diesem Bereich lag in den ersten Jahren das Hauptaugenmerk. Der zweite Bereich ist die attraktive, zielgruppenbezogene und qualifizierte Umsetzung eines Sportangebots. Dafür sind inhaltliche Konzepte und zielgruppenbezogene Qualifizierungen notwendig. Hier können und müssen sich die Sportfachverbände einbringen. Denn beim „Sport im Ganztag“, der dritten Säule des Sports neben Sportunterricht und Vereinstraining, sind zum Teil andere Inhalte, Methoden und pädagogische Kompetenzen gefragt als beim Sport im Verein. Das liegt an der heterogenen Zusammensetzung der Schüler/innengruppen am Nachmittag. Qualifizierung als zentrale Aufgabe Für diesen Bereich besteht Nachholbedarf. Deshalb kooperiert die Sportjugend Hessen schon seit 2010 mit den hessischen Sportfachverbänden. Zunächst wurde eine spezielle ÜL-Ausbildung „Sport im Ganztag“ aufgelegt, deren Grundlagen- und Praxismodule seitdem sehr nachgefragt sind. Ein weiterer großer Schritt war der Start des Programms „Sportarten im Ganztag“ im Rahmen der Qualitätsoffensive für den Kinder- und Jugendsport im Frühjahr 2014. Darin beteiligen sich bislang 22 Verbände mit dem Ziel geeignete Inhalte, Methoden und Qualifizierungsangebote für ihre jeweilige Sportart zu entwickeln. Vier Bausteine des Programms Das Programm „Sportarten im Ganztag“ gliedert sich in vier Bausteine: Baustein 1: Förderung, Beratung und Evaluation von sportartbezogenen Schule-VereinsKooperationen. Baustein 2: Speziell auf den Ganztag bezogene Fortbildungen Baustein 3: Sportartbezogene Orientierungspläne für die Arbeit im Ganztag. Baustein 4: Die Sportjugend-Broschüre „Anstöße 16 – Sportarten im Ganztag“ mit Zusammenstellung der Ergebnisse Orientierungsplan Die in dem vorliegenden Orientierungsplan erstellten Grundlagen für die Praxis im Ganztag sind bisher bundesweit einmalig. Der Plan setzt einen besonderen Impuls für die innerverbandliche Weiterentwicklung dieser wichtigen Zukunftsthematik. Vor allem soll er Trainer/innen und Übungsleiter/innen viele Tipps für die sportartspezifische Praxis wie auch für den Umgang mit den veränderten Rahmenbedingungen geben. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 2 2. Einführung zur Rolle des Tanzens im Ganztag 2.1 Tanzen allgemein in der Gesellschaft Rhythmische Bewegungen und damit Tanzen ist so alt wie die Menschheit selbst. Sich tänzerisch bewegen stellt sozusagen den Urtrieb des Menschen dar. Alles was erlebt, ersehnt, erfühlt und begriffen wird, drückt der frühe Mensch über die Körperbewegung aus. Tanzen ist in seinen vielseitigen Erscheinungsformen für viele Epochen der Spiegel und Ausdruck aller Lebensäußerungen und dies ist bis zum heutigen Tag so erhalten geblieben. Heutzutage nutzen viele Menschen die verschiedensten Möglichkeiten in der Geselligkeit mit anderen zu tanzen. Die Facetten des Tanzens sind so vielfältig, dass jeder der Freude an der tänzerischen Bewegung hat, genügend Möglichkeiten findet, sich sportlich mit dem Tanzen auseinanderzusetzen. Sowohl im organisierten Breitensport wie z.B. in Vereinen, Tanzschulen oder Sportstudios als auch im Wettkampfbereich kann der interessierte Tänzer einsteigen und sich betätigen. Tanzen ist eine Sportart mit hohem gesundheitlichem Wert, die man lebenslang betreiben kann und die Angebote sind sehr vielfältig und zahlreich. Hierbei spielen das Alter und Geschlecht sowie die Herkunft keine Rolle. Miteinander tanzen heißt auch, Menschen mit Behinderung integrieren zu können. Jeder Mensch, mit oder ohne Behinderung, kann am Tanzgeschehen teilnehmen. Tanzen kennt in keiner Hinsicht Grenzen und verbindet weltweit. 2.2 Tanzen in der Schule und im Lehrplan Das Bewegungsfeld „Bewegung gymnastisch, rhythmisch und tänzerisch gestalten“ ist von der Primar- über die Unter- und Mittelstufe verpflichtend und in der Oberstufe fakultativ im Lehrplan vorgesehen. Die Umsetzung von Rhythmen in entsprechende Bewegungen unter kreativen Aspekten in Verbindung mit der Körpersprache als Ausdrucksform wird hierbei in den Mittelpunkt gerückt. In der Grundschule steht die rhythmisch-spielerische Form der Tanzbewegung im Vordergrund, aber auch sportliche Tanzformen können das Sammeln von Bewegungserfahrungen der SuS fördern und ihr kindliches Bewegungsrepertoire erweitern: Bewegungen von Tieren beobachten und nachahmen Geschichten/Märchen erfinden und nonverbal in Bewegung umsetzen Rhythmen nachvollziehen oder selber entwerfen (z.B. mit verschiedenen Hilfsmitteln) Einfache Tanzschritte auf der Stelle und in der Fortbewegung durchführen Sich selbst in der Tanzbewegung entdecken und erfahren Erste Gruppenerlebnisse erfahren Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 3 In den weiterführenden Schulen bis hin zu den Abschlussprüfungen im Fach Sport (z.B. Unterrichtsvorhaben, Abiturprüfung) wird das Spektrum der tänzerischen Ausbildung stetig erweitert die Mitgestaltung der SuS tritt immer mehr in den Vordergrund: Aneignen vorgegebener Tanzformen Erlernen komplexer Bewegungsformen am Ort und in der Fortbewegung Gleiche oder ähnliche Bewegungsfolgen im Sinne des Spiralprinzips der Wiederholung und Festigung, jedoch auch der Neubetrachtung von bereits Erlerntem und Erlebtem auf höherem Niveau, schulen Rhythmen und Musik bewusst hören, um sie in Bewegung umzusetzen Mit anderen in einer Gruppe abstimmen und gemeinsam erworbene und selbst entworfene Bewegungsformen zu einer kleinen Gestaltung bringen 2.3 Tanzen im Ganztag Nach Untersuchungen über Freizeitaktivitäten zählt das Tanzen heute zu den beliebtesten sportlichen Betätigungen bei Jugendlichen und Erwachsenen. Die Ganztagsschule sollte so flexibel, so offen sein, diese Interessenlage der Kinder und Jugendlichen aufzugreifen und in den Unterricht mit einzubeziehen. Das Tanzen erfüllt - nach dem Gehen und Laufen - ein elementares Bedürfnis des Kindes, des Jugendlichen; es ist damit der natürlichen rhythmischen Bewegung des Menschen zuzuordnen. Der Rahmen, in dem sich Tanzen abspielt, ist weit gespannt; selbst in der psychomotorischen Bewegungstherapie sowie in der Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation spielt es eine wichtige Rolle. Da Tanzen in ungezwungener, lockerer Atmosphäre und in der Gemeinschaft mit anderen zudem Spaß macht, kann es auch dazu beitragen, die Sicherheit des Auftretens und das Selbstvertrauen zu erhöhen. Ferner darf die ideale Möglichkeit einer koedukativen sportlichen Betätigung nicht übersehen werden. Da der Sport auch die Aufgabe hat, das gegenwärtige und zukünftige Freizeitverhalten der Geschlechter mitzugestalten, lässt sich aus häufig zu beobachtenden Defiziten die Notwendigkeit eines gemeinsamen Sporttreibens beider Geschlechter begründen. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 4 Bei den SuS ist davon auszugehen, dass sie bzgl. der Sportart Tanz extrem unterschiedliche Erfahrungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten in den Unterricht einbringen. Dieses Bild korreliert mit der Qualifikationsstruktur innerhalb der Sportlehrerschaft. Selbst diejenigen, die bisher tänzerische Inhalte vermittelt haben, zeigen die unterschiedlichsten Interessen, Fähigkeiten und Neigungen, die sich in den jeweiligen Unterrichtsangeboten ausdrücken. Tanzen in der Schule wird im Sportunterricht je nach sportartspezifischer Ausrichtung der Schule eher leider vernachlässigt, obwohl es den SuS wichtige Erfahrungen im Bereich der Kreativität, insbesondere auch mit dem Umgang der Körpersprache ermöglicht. SuS wie Lehrkräfte haben Angst, sich zu blamieren, über Schrittkombinationen zu stolpern, sie zu vergessen oder ungewohnt Emotionen freizugeben und damit je nach Rolle der Führungspersönlichkeit aus dem gewohnten Raster und der eigenen Rolle herauszubrechen. Für andere wiederum wird sofort der Gedanke an Anmut, Eleganz und freudiges ganzheitliches Erleben wach. Eine Unterstützung von Seiten eines benachbarten Vereins kann gerade im Ganztag eine Möglichkeit bieten, diese Differenzen zu minimieren, indem tänzerisch erfahrene Personen mit einbezogen werden. Die Einrichtung von Gruppen und Projekten in Zusammenarbeit Schule und Verein unterstützt der Hessische Tanzsportverband e.V. in finanzieller Form (s. 3.4 Finanzierung). Des Weiteren veranstaltet der Hessische Tanzsportverband e.V. in Zusammenarbeit mit der Zentralen Fortbildungseinrichtung für Sportlehrkräfte des Landes (ZFS) am Schulamt in Kassel jährlich mehrere Lehrerfortbildungen, von kleinen, hessenweit stattfindenden am Nachmittag bis zur großen dreitägigen Fortbildung im November in Frankfurt am Main. So sollen weitere Lehrkräfte für den Ganztag in den verschiedenen Tanzarten geschult und didaktisch-methodische Konzepte vermittelt werden. Tanzen ist prinzipiell für Mädchen wie Jungen geeignet. So genannte Boygroups liegen seit jeher voll im Trend, aber ebenso geschlechtsheterogene Gruppengestaltungen sowie das gemeinsame Paartanzen bieten in allen Jahrgangsstufen Möglichkeiten des Ausdrucks und Austausches der altersspezifischen Befindlichkeiten. So werden u.a. auch Kooperation und Sozialkompetenz gefördert. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 5 Aufgrund der zunehmenden eingeengten Bewegungswelt der Kinder und Jugendlichen hervorgerufen durch die verschiedensten Ursachen wie z.B. G8 oder häufiges Sitzen am Computer- bietet der Tanzsport sowohl im Hinblick auf die motorischen Hauptbeanspruchungsformen Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit, sowie insbesondere der Beweglichkeit und der koordinativen Fähigkeiten unerschöpfliches Potential, das sich sehr gut an die jeweiligen Voraussetzungen jedes einzelnen Kindes und Jugendlichen anpassen lässt. Im Internet lassen sich die unterschiedlichsten Tanztrends in Verbindung mit den aktuellen Musikrichtungen – und -Titeln gut nachvollziehen. Die unterschiedlich übermittelten Tanzformen bieten SuS, die nicht im Verein tanzen, die Möglichkeit die Vielfältigkeit dieser Sportart kennenzulernen und so auf den Vereinssport aufmerksam zu werden. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 6 3. Ausgewählte Vorgehensweisen (Inhalte und Methoden) 3.1 Sportartbezogene Ziele Rhythmisch-tänzerische Inhalte sollten sich an den Interessen und Bedürfnissen sowie am Könnensstand der SuS selbst orientieren. Je jünger die SuS desto stärker ist der Bewegungsdrang und umso verspielter die Herangehensweise an die rhythmisch-tänzerische Gestaltung. Je älter die SuS, desto mehr treten im Alltag der Heranwachsenden die neuen Medien in den Vordergrund. Hier lassen sich durch Internetrecherche des Unterrichtenden oder der Jugendlichen die aktuellsten Trends aufzeigen und zur Grundlage der eigenen Tanzgestaltung werden. Die Motivation durch diese Video-Clips sollte nicht unterschätzt werden, da die hier gezeigten Tänzerinnen und Tänzer die Ausdrucksweise und Körpersprache sowie die Lebenskultur der SuS verkörpern und „vertanzen“. Neben der Vermittlung grundlegender tänzerischer Bewegungselemente am Ort und in der Fortbewegung, sollten folgende Schwerpunkte Ziel der Tanzausbildung sein: Ganzheitliche Förderung der SuS unter Einbeziehung ihrer Motivation für die tänzerische Bewegung durch das Stellen vielseitigster Aufgaben. Förderung der Kreativität durch Anregung der Fantasie mit den entsprechenden Impulsen in den Aufgabenstellungen. Prozessorientierte Vorgehensweise in der Entwicklung der tänzerischen Gestaltung, um das „Erleben des eigenen Tuns“ zu ermöglichen. Geduld und Einfühlungsvermögen innerhalb des Entstehungsprozesses einer Choreografie entwickeln, insbesondere in schwierigen Phasen der Gestaltung des Projektes Kennenlernen einfacher Grundregeln im Verhalten in einer Gruppe 3.2 Sportart- und fächerübergreifende Ziele Die Sportart Tanzen bietet mit ihren vielseitigen Disziplinen, Richtungen und Stilen wesentliche Beiträge zur ganzheitlichen Erziehung der SuS. „Jeder Mensch trägt den Tänzer in sich“ (Fred Astaire). Es wird unabhängig von Alter, Kultur, Ort oder Geschlecht getanzt, alleine, zu zweit, in der kleinen oder großen Gruppe. Daher eignet sich Tanzen für den außerunterrichtlichen Schulsport ebenso wie für den Sportunterricht im Ganztag im Bereich der freiwilligen Unterrichtsveranstaltungen in Neigungsgruppen und Arbeitsgemeinschaften. Die unterschiedlichen Möglichkeiten des Herangehens ermöglichen unerfahrenen wie erfahrenen SuS kreativ zu sein und in der Entwicklung einer Bewegung sowie einer Choreografie sich selbst zu erfahren. Jeder SuS kann auf seiner Könnensstufe Erfolgserlebnisse erzielen und lernen, sie wahrzunehmen. Somit wird ein wesentlicher Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung geleistet. In der Auseinandersetzung mit der Körperbewegung im Tanzen gibt es im weiteren Sinne kein richtig oder falsch, dennoch finden in Gruppengestaltungen Entscheidungsprozesse statt die zu Konflikten führen können und den SuS Kooperationsfähigkeit abverlangen und somit ihre soziale Kompetenz fördern. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 7 Im sportlichen Tanzen, das z.B. auf Mannschaftswettbewerbe (Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“) ausgerichtet ist, gilt es Erfolge und Niederlagen zu verarbeiten. Das Erlebnis in der Gruppe stellt hier einen wesentlichen Beitrag dar. Tanzen entwickelt und fördert die konditionellen Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit mit ihren komplexen Formen sowie insbesondere auch die Beweglichkeit, die gerade bei Kindern und Jugendlichen in der Ganztagskonzeption in der Schule durch die vielen sitzenden Tätigkeiten besonderer Förderung bedarf. Im Bereich der Schulung der koordinativen Fähigkeiten bietet die tänzerische Bewegung enorme positive Möglichkeiten der Entwicklung, da der gesamte Körper in die Tanzbewegung mit eingebunden ist. Das Beschäftigen mit Bewegung im Tanzen in Verbindung mit der Musik als eine elementare Form des Ausdrucks eines Menschen trägt entscheidend zur stärkeren Vernetzung neuronaler Strukturen bei. Auch das heutzutage weniger ausgeprägte Hin- und Zuhören ist über die Verbindung Musik und Tanz gegeben und erfordert eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Ein fächerübergreifender Unterricht ist mit mehreren Fachrichtungen möglich. Nachfolgend exemplarisch einige Vorschläge: Musik und Tanz (z.B. Taktarten/Musikanalyse, Singen und Bewegung); Erdkunde und Tanz (z.B. Weltreise); Kunst und Tanz (z.B. Bilder werden vertanzt und damit in Bewegung umgesetzt); Biologie und Tanz (z.B. Tiere in ihrer Bewegung und Lebenswelt nachahmen). 3.3 Erwartungen von Schülerinnen und Schülern, langfristige Motivation Tanzinteressierte SuS, die man für die Sportart Tanz motivieren möchte, haben in ihrer Altersgruppe entsprechend häufig Vorbilder in der Tanz- und Musikszene. Verschiedene Musikgruppen und Solisten präsentieren in den entsprechenden Videoclips ihre Musik in Verbindung mit Tanzeinlagen. Hier entsteht oft der Wunsch, sich einmal so bewegen zu können wie das Idol, für das man schwärmt, oder die in die Gesamtpräsentation integrierte Tanzgruppe. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 8 Jungen reagieren gerne auch auf die akrobatischen Teile und fühlen sich hiervon angezogen. Solche Einflüsse sollte man nutzen, um den SuS ein Gefühl zu geben, tanzen zu können wie die Stars. Des Weiteren sollten die Jugendlichen ein erreichbares Ziel vor Augen zu haben, bspw. einen Auftritt bei einem Klassen- und/oder Schulfest und Schul- und Abiturball. Gestaltet sich die Aktivität in Zusammenarbeit der Schule mit einem Verein, bietet sich auch die Möglichkeit, Präsentationen zu verschiedenen anderen Gelegenheiten durchzuführen. Auch die Einbeziehung der Eltern zu solchen Anlässen ist hier gewinnbringend. Die Abnahme des Tanzsternchens für jüngere SuS oder des Tanzsportabzeichens des Deutschen Tanzsportverbands e.V. für Jugendliche ist ebenfalls eine Möglichkeit, langfristig zielgerichtet das Angebot aufrecht zu erhalten und die Motivation zu fördern. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 9 3.4 Darstellungen von Beispielstunden 3.4.1 Möglichkeiten der Gestaltung tänzerischer Bewegungen in einer Tanzchoreographie Nachfolgend werden zwei Unterrichtsstunden zweier verschiedener Tanzarten exemplarisch dargestellt: Hip Hop und der Lateinamerikanische Tanz Cha Cha Cha. Hip Hop Die Unterrichtsstunde „Hip Hop als Ausdrucksform im Tanzen“ innerhalb der Unterrichtseinheit „Die Gestaltung einer Tanzchoreographie“ wird im Folgenden dargestellt. Die SuS lernen Hip Hop spezifische Tanzbewegungen kennen und bekommen eine Vorstellung von einem genrebewussten Ausdruck, indem sie sich zunächst zu unterschiedlichen Musikrichtungen bewegen, Hip Hop spezifische Tanzschritte deduktiv erlernen, diese anschließend in einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit neu-, um- und nachgestalten und die erarbeiteten Schritte auf der Basis zuvor gesammelter Kriterien in Hinblick auf deren Ausdruck besprechen. Nachfolgend sind die Förderziele mit den intendierten Kompetenzen und Indikatoren der exemplarisch dargestellten Unterrichtsstunde aufgeführt. Bewegungskompetenz Die SuS - erweitern ihre Bewegungskenntnisse, - verbessern ihre Körpererfahrung, - verbessern ihre Ausdrucksfähigkeit Teamkompetenz/Sozialkompetenz Die SuS - übernehmen Verantwortung für sich selbst und ihre Mitschüler/innen, - kooperieren, - verhalten sich hilfsbereit und nehmen Rücksicht aufeinander, - unterstützen sich Urteils- und Entscheidungskompetenz Die SuS - erweitern ihre Entscheidungskompetenz, - erweitern ihre Urteilskompetenz Sachkompetenz Die SuS - erkennen wichtige Aspekte, die für einen guten Ausdruck beim Tanzen relevant sind Methodenkompetenz Die SuS - erweitern ihre Präsentationskompetenz Indikatoren indem sie - neue Hip Hop-Schritte deduktiv erlernen. - verschiedene Tanzschritte ausprobieren - in der Erarbeitungsphase auf ihren Ausdruck achten und sich gegenseitig Rückmeldung geben. indem sie - sich gegenseitig bei der Erarbeitung der Tanzschritte unterstützen. - bestimmte Rollen einnehmen. - aufeinander zugehen und Kritik konstruktiv äußern. - sich gegenseitig Rückmeldung geben. indem sie - sich einigen, welche Tanzschritte sie präsentieren möchten. - die Präsentationen reflektieren. indem sie - diese zunächst benennen, umsetzen und in der Reflexion Rückmeldung geben und bekommen. indem sie - die erarbeiteten Tanzschritte präsentieren. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 10 Geplanter Unterrichtsverlauf „Hip Hop als Ausdrucksform im Tanzen“ Phase/ Unterrichts Schritte Unterrichtsgeschehen Einstieg Lehrkraft begrüßt SuS Einheitsverlauf wird visualisiert (z.B. an einem Plakat). Transparenz SuS bewegen sich selbstständig zu verschiedenen Musiksamples durch die Halle und sollen ihre Bewegung auf die Musikrichtungen anpassen. Auf Musikstopp erfolgt die „Freeze“-Position Förderung der Bewegungskompetenz. Auditive Wahrnehmung der verschiedenen Musikrichtungen, antizipieren und selbstständiges Umsetzen in eine rhythmische Bewegung. Bewusste Auseinandersetzung mit dem Stundenthema, Transparenz Kognitive Phase I Allgemeine Ausdruckskriterien werden im Gespräch mit SuS gesammelt Schülerbeiträge werden stichpunktartig an der Flipchart festgehalten. Überleitung Überleitung zum heutigen Stundenthema: „ Mit welchem Stil wollen wir uns heute beschäftigen?“ Erarbeitungs phase I Kognitive Phase II Didaktische Funktion/ Intendierte Kompetenzerweiterung/ Förderaspekte Visuelle Auseinandersetzung des Stundenthemas. [Eisbrecher] SuS begrüßen sich im Hip Hop-Stil Lehrkraft zeigt Mini-Choreographie mit einfachen Schritten (frontal). Vier 8er Zählzeiten: • ein 8er side steps rechts • ein 8er side steps links • 8 Zählzeiten zu je vier jump kicks double time • ein 8er Sternschritt Lehrkraft erklärt das weitere Vorgehen in Kleingruppen. Schüler und Schülerinnen entscheiden sich selbstständig für eine Gruppe je nach Leistungsstand Sozialform/ Methode Unterrichtsgespräch Unterrichtsgespräch Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Die vorgegebene Übung in eine möglichst rhythmische und synchrone Bewegung umsetzen (Bewegungskompetenz). LDemonstration Förderung der Selbsteinschätzung. Urteils- und Entscheidungskompetenz. Unterrichtsgespräch Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 11 Erarbeitungs phase II Präsentation Reflexion Die Begriffe „NEUGESTALTEN“ (Gruppe A), „UMGESTALTEN“ (Gruppe B), „NACHGESTALTEN“ (Gruppe C) werden via Zettel an die Wand gehängt und von der Lehrkraft erläutert. Die Schüler/innen ordnen sich nach Interesse den Gruppen zu. SuS haben nun die Möglichkeit, in ihren selbst eingewählten Kleingruppen zu üben. Es sollen zwei bis vier 8er Zählzeiten erstellt werden. a) gute Tänzer: Kreative Gruppe – Tanz wird erweitert b) mittlere Tänzer: Grundschritte umgestalten z.B. durch Armbewegungen c) unerfahrene Tänzer: geleitete Erweiterung der Choreographie AB mit Zählzeiten zum Notieren der Gruppenergebnisse Lehrer erklärt den Ablauf: Zu Beginn wird gemeinsam der Grundschritt getanzt. Danach beginnt die erste Gruppe ihr Ergebnis zu präsentieren, die anderen Gruppen sitzen auf dem Boden. Die weiteren Gruppen stellen nach dem gleichen Prinzip vor. Die Präsentation wird SuS gezeigt. Beobachtungsauftrag: Beschreibe Unterschiede im Ausdruck. Bezug auf die Einstiegsphase Förderung der Bewegungskompetenz sowie der Teamkompetenz Förderung der Präsentationskompetenz, Rhythmisierungs- und Umstellungsfähigkeit Lehrer-Vortrag Sprachkompetenz. Förderung der Beobachtungsfähigkeit zum einem durch das Reflektieren der eigenen Bewegungskompetenz und das Wahrnehmen von Bewegungen der anderen Gruppenteilnehmer/innen (Selbst/Fremdwahrnehmung) Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 12 Cha Cha Cha Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Vom Grundschritt zur Choreographie im Lateinamerikanischen Tanz Cha Cha Cha“ wird nachfolgend die Unterrichtsstunde „Vom Cha Cha Cha im Kreis in eine weitere Raumform tanzen“ exemplarisch dargestellt. Didaktisch-methodische Überlegungen zur Unterrichtseinheit und -stunde − − − − − − − − − Die Unterrichtseinheit „Vom Grundschritt zur Choreographie im Lateinamerikanischen Tanz Cha Cha Cha“ ist dem Bewegungsfeld „Bewegung gymnastisch, rhythmisch und tänzerisch gestalten“ unter Berücksichtigung der pädagogischen Perspektive „Sich körperlich ausdrücken, Bewegung gestalten“ zuzuordnen Die Auswahl des Tanzes Cha Cha Cha sowie die Figurenvariationen orientieren sich dabei an den Ausführungsbestimmungen zur sportpraktischen Abiturprüfung. Der Cha Cha Cha hat für viele SuS verschiedenen Alters aufgrund seiner musikalischrhythmischen Struktur einen hohen Motivationscharakter und die meisten Basic-Figurenfolgen sind für Tänzerinnen und Tänzer identisch, sodass eine Rollenverteilung nicht notwendig ist. Kennzeichnend für diesen Lateinamerikanischen Tanz ist das Tanzen am Platz ohne größere Fortbewegung im Raum, wobei die Positionswechsel der Paare in einer Formation eine große Anforderung an das koordinative Vermögen der Gruppe darstellen , da die Schüler/innen selbstständig Schrittkombinationen entwickeln müssen, um über einen festgelegten Raumweg eine neue Position in der neuen Raumform der Formation zu erreichen. Entsprechend meiner Konzeption, die SuS weitestgehend an der Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit zu beteiligen, übernahmen in der ersten Stunde der Unterrichtseinheit die tänzerisch erfahrenen Schüler/innen die Vermittlung einfacher Figurenvariationen wie New Yorker, Hand to Hand und Spot Turn. In der darauffolgenden Stunde wurde der Cha Cha Cha im Kreis eingeführt mit der Möglichkeit Partnerwechsel durchzuführen. Heute sollen die SuS zu Beginn in Kleingruppen schriftlich mögliche Raumformen innerhalb einer Formation erarbeiten und untereinander im Plenum austauschen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die anschließende praktische Erarbeitung vom Cha Cha Cha im Kreis in Gruppen von drei bis vier Paaren in eine oder auch alternativ zwei andere selbst gewählte Raumformen zu tanzen. Die methodische Vorgehensweise vom Bekannten zum Unbekannten bietet den Schüler/innen zum einen die Sicherheit auf bekannte Schritte zurückzugreifen, zum anderen verlangt sie Flexibilität und Kreativität in der Anwendung in Verbindung mit den Raum- und Positionswechseln innerhalb der Formation. Sollten in den Gruppen in Hinsicht motorischer, kognitiver oder sozial-affektiver Form Probleme auftreten, können diese zunächst in der Kleingruppe thematisiert werden, um sie später im Plenum vorzutragen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu finden. Die Gruppen sollen ihr Ergebnis im letzten Teil der Stunde präsentieren, um die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ist eine Gruppe noch nicht in der Lage ihr Ergebnis vorzustellen, so werde ich nicht auf eine Präsentation bestehen. Im Laufe der Erarbeitung kann ich mich in den Gruppen über den Verlauf der Gruppenarbeit informieren, um dies bereits im Vorfeld abzuklären. Eingangs in der Lerngruppenbeschreibung genannte Gründe könnten hierauf einen Einfluss haben. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 13 − In einer anschließenden aufbauenden Unterrichtseinheit werden die SuS mit der Analyse von Musikstücken vertraut gemacht werden, ein fächerübergreifender Aspekt kommt somit zum Tragen. Sie sind danach in der Lage, Ihre Bewegungsformen nach räumlichen, zeitlichen, dynamischen und rhythmischen Aspekten in Form einer Gesamtchoreographie zu gestalten sowie in schriftlicher Form zu fixieren, was in die Beurteilung der Gestaltung mit eingeht. Einordnung der Unterrichtsstunde in die Unterrichtsreihe & geplanter Unterrichtsverlauf Std. 2 4 6 8 Thema und Inhalte Lateinamerikanischer Tanz auf dem Prüfstand – Erarbeitung von Charakteristika des Lateinamerikanischen Tanz sowie Einführung des Cha Cha Cha-Grundschritts und einer Variation im Paartanz Festigung des Grundschritts und Erweiterung der Choreographie unter Berücksichtigung der Tanzhaltung und des Rhythmus Festigung und Vertiefung der Cha Cha ChaChoreographie unter Berücksichtigung von Tanz-kontrastierenden Aspekten zur Führung (Druck- und Gegendruck) Vom Miteinander-Nebeneinander zum Miteinander-Voreinander – Erarbeitung des Cha Cha Cha im Kreis 10 12 s.o. Cha Cha Cha unter Beobachtung – Vertiefung der Formation durch Lernpartnerschaften und Feedback zur Ausführung und des Ausdrucks 14 Let’s Dance – Überprüfung koordinativer Fertigkeiten im Cha Cha Cha Zentrale Kompetenzen SuS erweitern ihre Urteils- und Entscheidungskompetenz, indem sie Merkmale des Cha Cha Cha anhand eines Videos erarbeiten und diese (z.B. Rhythmus, Fußtechnik, Armposition, Körperhaltung) zuordnen. SuS erweitern ihre Bewegungskompetenz, indem sie ein Repertoire von Figuren aufbauen und eine Choreographie mit Tanzpartner selbständig beginnen und tanzen. SuS erweitern ihre Urteils- und Entscheidungskompetenz/Bewegungskompetenz, indem sie erfahren, wie man einen Partner in unterschiedlichen Haltungen im Raum führt. SuS erweitern ihre Bewegungskompetenz, indem sie Möglichkeiten entwickeln, aus einer nebeneinander stehenden in eine voreinander stehenden Position zu tanzen. (s. Unterrichtsstunde) SuS erweitern ihre Teamkompetenz, indem sie anhand eines Kompetenzrasters mit den bereits erarbeiteten Merkmalen (vgl. Std. 2) mit dem eigenen Tanzpartner zusammen ein anderes Paar beobachten und Feedback zur Bewegungsoptimierung geben. Leistungsüberprüfung (Paartechnik und Formation) Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 14 Phase Lerninhalte Organisationsform Medien Einstieg Begrüßung Vorstellung des Themas der Stunde Hinweise zur Durchführung der Erarbeitung 1 L-Vortrag Vorlage Erarbeitung 1 Theorie: Raumformen für Gestaltung einer Formation aufzeichnen und benennen L-S-Gespräch Gruppenarbeit Arbeitsunterlagen Plenum Austausch der Ergebnisse der Gruppenarbeit S-S- u. L-S-Gespräch L-Vortrag Erwärmung Cha Cha Cha im Kreis Gesamtgruppe, Kleingruppen Gruppenarbeit Musikgerät, CD Musikgerät, CD Erarbeitung 2 Von der bekannten Raumform „Kreis“ in eine (alternativ) selbständig erarbeitete weitere Raumfomen tanzen auf der Grundlage der Ergebnisse von Erarbeitung 1 Präsentation Präsentation der Ergebnisse mindestens einer Gruppe S-Demonstration Plenum Austausch eventuell aufgetretener Probleme Abschluss Ausblick S-S-Gespräch L-S-Gespräch L- Vortrag Musikgerät, CD Arbeitsunterlagen 3.4.2 Hilfreiche Ratschläge für die Konzeption von Unterrichtsstunden − Lerngruppenadäquate Themen anbieten Vom Bekannten zum Unbekannten: Eine kleine Bewegungsfolge vorgeben (selbst entworfen); eine kurze Sequenz aus einem Videoclip; Arbeitskarten mit Schrittkombinationen vorlegen; Experten-SuS einbeziehen), Einstudieren der Bewegungsfolge und weiter entwickeln lassen Vom Leichten zum Schweren: − Rhythmusschulung, Festigung des Hörens über z.B. Klatschen oder Stampfen − Zunächst auf die Schrittkombination eingehen und die Bewegung der Arme weglassen und in einem weiteren Schritt die Arme einbeziehen − Binnendifferenzierte Vorgehensweise: Unerfahrene SuS üben die Schrittkombination weiter, die erfahrenen SuS entwerfen entsprechende Armbewegungen und studieren mit den anderen SuS ein Unterschiedliche Stilrichtungen, multikulturelle Tanzformen in einer Gruppe integrieren z.B. in Form eines Themas (z.B. Musical West Side Story) Kleine Zwischenziele setzen, erfahrene SuS überfordern sich schnell, weil sie zu viel wollen Experten finden, SuS helfen sich gegenseitig in den unterschiedlichen Tanzstilrichtungen z.B. Hip Hop-Experte/Cha Cha Cha-Experte SuS, die in anderen Sportarten eher zurückhaltend agieren finden im Tanzen ein neues Betätigungsfeld, werden aktiv und begeistern andere SuS Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 15 4. Ideen und Anregungen zum sportartspezifischen Umgang mit den schulischen Rahmenbedingungen Oft hört man „Wir haben keine Halle, wir können dies nicht machen“. Viele große Tanzprojekte haben ganz im Stillen und im hintersten Kämmerchen begonnen. Auch Bühnenstars proben und trainieren nicht immer in idealen Räumlichkeiten und mit entsprechenden Flächengrößen. In verschiedenen Tanzfilmen kann man das auch immer wieder sehen. Nachfolgend einige hilfreiche Ideen zur Durchführung des Tanzunterrichts, die durch den Austausch mit praktizierenden Sportund fachfremden Lehrerinnen und Lehrern aufgestellt wurden. 4.1 Hinweise zur Raumorganisation Je nach Thema der Tanzeinheit ist ein entsprechend großer Raum ideal, wie z.B. eine Sporthalle. Aber auch ein Klassen- oder Musikraum mit zur Seite geschobenen Tischen und Stühlen, die Aula, die Pausenhalle oder ein Gang des Schulhauses bzw. der Sporthalle bieten Entwicklungsraum für tänzerische Bewegungen. Dies weckt durchaus das Interesse anderer SuS. Ein Abspielgerät für die Musik sollte zur Verfügung stehen. Hier haben die Jugendlichen heutzutage oft selbst Geräte, die sie mitbringen können. 4.2 Gruppenbildung und Themenfindung Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen sind eine zeitlich begrenzte, projekthafte Zusammenarbeit zwischen einem gemeinnützigen Verein und einer bestimmten Schule, die gemeinschaftlich ein Angebot für Schüler schaffen, das nicht zum regulären Schulunterricht gehört und nicht zwingend auf einen festen Klassenverband oder auf eine bestimmte Altersstufe begrenzt wird. Hierbei sind die Möglichkeiten sehr vielfältig und sollten den jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort individuell angepasst werden. Die Gruppenbildung ist im Tanzen oft eng verzahnt mit den verschiedenen Tanzarten und damit den Musikrichtungen, die ihnen zugrunde liegen. Es finden sich hier bei der Vorgabe geeigneter Auswahlmöglichkeiten gerade in der Gruppe der fortgeschrittenen Schülerinnen und Schüler zahlreiche Ansätze. In der Gruppe der unerfahrenen Tänzerinnen und Tänzer sollte eine Tanzart gewählt werden, die überhaupt einen Einstieg in das Tanzen ermöglicht. Grundsätzlich sind fast alle Tanzarten sowie rhythmische Bewegungen geeignet, das Angebot ist im Tanzen sehr groß und variabel einsetzbar. Exemplarisch seien genannt: Standard- und Lateinamerikanische Tänze, Jazz and Moden Dance, Rock ´n´ Roll, Videoclip- Dancing, Hip Hop, Line Dance, Jumpstyle und weitere Styles der modernen Tanzszene, Garde- und Showtanz u.v.a.m. Es ist darauf zu achten, dass auch den Vorlieben und Stärken der Lehrperson Rechnung getragen wird, denn aufgrund der großen Vielfalt des Tanzangebots sind die individuellen Ausprägungen sehr vielfältig. Experten der verschiedenen Tanzarten können ihre Erfahrungen am besten weitergeben. Häufig wird postuliert, dass man ausschließlich auf aktuelle Trends der Musik- und Tanzszene eingehen soll, um das Interesse der Kinder und Jugendlichen am Tanz zu wecken, da dies ihrer Erfahrens- und Erlebniswelt am nächsten käme. Die Erfahrung zeigt jedoch, begeisternde und motivierende Herangehensweisen an die verschiedenen Tanzstile sind grundsätzlich die Voraussetzung für ein Gelingen eines Tanzprojekts. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 16 4.3 Didaktisch-Methodische Ansätze Oft ist die Vermittlung im Tanzen auf das Reproduzieren von vorgegebenen Schrittfolgen festgelegt. Dem sollten unbedingt kreative Inhalte hinzugefügt werden. Vorgegebene Bewegungen können z.B. von den Schülern nach eigenen Vorstellungen kombiniert oder neue Bewegungen in Improvisationsaufgaben entdeckt werden. Bewegungen sollen nicht als unveränderlich erlebt werden, sondern als Material, das man variieren und mit dem man spielen kann. Man darf durchaus provokativ behaupten, dass keine Sportart so viele emotionale Erlebnismöglichkeiten bietet wie der Tanz. Diese wahrzunehmen bereichert den Sport im Ganztag und eröffnen ihm Chancen, die kaum ein anderes Schulfach wahrnehmen kann. Es geht nicht nur um Bewegungstechnik, sondern vor allem auch um die Erlebnisdimension von Bewegung. Hemmungen abbauen, sich körperlich darstellen und etwas ausdrücken können, dazu soll dieser Tanzunterricht im Ganztag beitragen. Bewegungen werden deshalb oft mit bzw. vor einem Partner gemacht, Gestaltungen und eigenständig kreierte Bewegungen werden vorgeführt. Eine Präsentation innerhalb dieser Unterrichtsvorhaben im Ganztag ist immer mit dieser Zielsetzung und nicht mit technischer Perfektion verknüpft. Körperlichkeit positiv zu erleben, ist nur dann für alle Schüler möglich, wenn die Unterrichtskonzeption offen ist, verschiedenste Bewegungsmöglichkeiten akzeptiert werden und sich nicht allein an komplizierten Tanztechniken orientiert wird. Will man alle diese Erlebnismöglichkeiten wahrnehmen, dann bieten sich bestimmte methodische Grundsätze an: Reproduzierendes und entdeckendes Lernen finden statt. Reproduzieren dann, wenn bestimmte Bewegungsmuster oder eine Technik vermittelt werden sollen, Technik gibt den Schülern eine Sicherheit, die hilft Bewegungshemmungen abzubauen. Ausgehend von dieser Sicherheit ist entdeckendes Lernen besser möglich. Ohne entdeckendes Lernen und Experimentieren mit Bewegungen können die oben angesprochenen Zielsetzungen nicht erfüllt werden. Die Organisationsformen sind partner- und gruppenbezogen. Nur solche Organisationsformen lassen soziale Erfahrungen und ein kommunikatives Miteinander zu. Sie erst schaffen die vertraute Atmosphäre, in der man sich körperlich darstellen kann. Das Lehrerverhalten ist offen und flexibel. Vom Lehrer vorgegebene Ideen sind vor allem als Hilfestellung für Schüler zu verstehen. Brauchen sie diese Hilfestellung nicht, sollte der Lehrer seine Konzeption spontan ändern und mehr Raum für die Eigeninitiative der Schüler lassen. Die positive Einstellung des Lehrers zu den angebotenen Inhalten sollte deutlich sichtbar sein. In einem Unterricht, in dem Schüler aus sich herausgehen und Hemmungen abbauen sollen, darf der Lehrer keine distanzierte Haltung gegenüber den Inhalten zeigen. Sein Mitmachen und seine Begeisterung ermuntern die Schüler; seine modellhafte positive Einstellung gegenüber der Sache können sie übernehmen. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 17 Aufmunterung Zum Tanzen, Improvisieren und Experimentieren kann nicht gezwungen, sondern stets nur aufgemuntert (ermuntert?) werden. Zwang vergrößert die Hemmungen und steht den Zielsetzungen der Unterrichtsvorhaben entgegen. Der Lehrer schafft eine Atmosphäre, in der Schüler ihre Schwierigkeiten und Abneigungen verbalisieren können, um sie aus dieser Einsicht heraus zu anderen Verhaltensweisen und Einstellungen zu ermuntern (verändert nach Marose/Rincke: Stundenblätter "Tanz und Gestaltung", S. 11-13). 4.4 Möglichkeiten der Finanzierung von Projekten Ausschreibung Projekte „Kindergarten/Schule – Tanzsportverein“ Der Hessische Tanzsportverband möchte Kooperationsmaßnahmen zwischen Kindergarten, Schule und Verein mit dem Ziel fördern, Kinder, Schülerinnen und Schüler für eine eigene kontinuierliche tanzsportliche Betätigung zu gewinnen. Die folgende Ausschreibung regelt, unter Beachtung des jährlichen Höchstbetrages im Haushaltsplan, die Vergabe der Fördermittel durch den HTV. Eine Kooperationsmaßnahme kann nur einmal gefördert werden. Ein Anspruch auf Gewährung einer Zuwendung besteht nicht. Der Verband hat das Recht, durch die Entsendung eines Beauftragten, die Maßnahmen jederzeit zu besuchen. Förderungswürdige Kooperationsmaßnahmen „Kindergarten – Verein sind: − Kontinuierliche, breitensportliche Vereinsangebote − Einmalige Veranstaltungen und Maßnahmen Voraussetzungen für die Förderung: − Einreichung des von der Leiterin des Kindergartens und des Vereinsvorsitzenden unterzeichneten Antrages auf Förderung. − Bestandteil des Antrages ist die Vereinbarung über die Maßnahmen zwischen dem − jeweiligen Kindergarten und dem Verein. − Die Maßnahme kann nur von einer qualifizierten Person geleitet werden (mit Trainer-, − Übungs- und Jugendleiterlizenz, Sportassistent, Erzieher/in) − Zuwendungsempfänger sind Tanzsportvereine und –Abteilungen, die ordentliche − Mitglieder des HTV sind. − Die Vereine müssen über eine Jugendordnung verfügen, die dem Antrag beizufügen ist. Förderungswürdige Kooperationsmaßnahmen „Schule – Verein“ sind: − Kontinuierliche, breitensportliche Vereinsangebote − Einmalige Veranstaltungen und Maßnahmen (ggf. mit tänzerischen Schwerpunkten) − Talentfördergruppen Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 18 Voraussetzungen für die Förderung: − Die Antragsstellung für das 1. Schulhalbjahr (Sept.-Jan.) hat bis zum 30.04. und für das 2. Schulhalbjahr (Febr.-Aug.) bis zum 30.11. zu erfolgen − ausgenommen für Erstanträge sind die jeweiligen Abschlussjahrgänge − Einreichung des vom Schulleiter und Vereinsvorsitzenden unterzeichneten Antrages auf Förderung − Bestandteil des Antrages ist die Vereinbarung über die Maßnahmen zwischen der jeweiligen Schule und dem Verein − Die Maßnahme kann nur von einer qualifizierten Person geleitet werden (mit Trainer-, Übungsund Jugendleiterlizenz, Sportlehrer, Sportassistent) − Bei Maßnahmen, die durch Lehrer/innen innerhalb ihrer Stundendeputate durchgeführt werden, dürfen die Zuwendungen nicht für deren Honorierung eingesetzt werden − Zuwendungsempfänger sind Tanzsportvereine und –Abteilungen, die ordentliche Mitglieder des HTV sind − Die Vereine müssen über eine Jugendordnung verfügen, die dem Antrag beizufügen ist Richtlinien der Kooperationsmaßnahmen: (1) Kontinuierliche, breitensportliche Vereinsangebote Bei kontinuierlichen Projektangeboten (mindestens 14-tägig) kann eine Maßnahme eines Vereins mit einem Kindergarten oder mit einer Schule gefördert werden. An der Maßnahme sollen mindestens 8 Kinder bzw. 12 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Eine Übungseinheit dauert 45 Minuten. Für die Maßnahme kann ein Zuschuss in Höhe bis zu 390,-- Euro gewährt werden. (2) Einmalige Veranstaltungen und Projekte Einmalige Veranstaltungen sind insbesondere − Kindergartenfeste − Spiel- und Sportfeste − Projekttage oder − Projektwochen − Informationsangebote Eine Projektbeschreibung und eine Aufstellung der voraussichtlichen Kosten sind dem Antrag beizufügen. Je Kooperationsmaßnahme kann ein Zuschuss in Höhe bis zu 260,-- Euro gewährt werden. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 19 (3) Talentfördergruppen − Talentfördergruppen sind Einrichtungen des Verbandes zur Talentfindung und –Auswahl − Talentfördergruppen werden auf Initiative des Tanzsportvereines unter der Hoheit des Verbandes mit der Schule vereinbart - Eine Gruppe muss mindestens 12 Sportler/innen bzw. Schüler/innen umfassen, die in der Mehrzahl dem Altersbereich unterhalb des D-Kaders angehören. − Eine namentliche Aufstellung der Sportler/innen mit Angaben der Geburtsdaten ist dem Antrag beizufügen. − Grundlegende Voraussetzungen für die Genehmigung des Antrages sind: a. mindestens zweimaliges Training pro Woche b. Betreuung durch lizenzierte Übungsleiter, Trainer, Sportlehrer, Sportassistent − Nach Ablauf des jeweiligen Schulhalbjahres ist durch den Leiter der Talentfördergruppe eine Kurzeinschätzung der Ergebnisse an den Verband zu senden − Die finanzielle Zuwendung an den Verein kann bis zu 625,-- Euro für das Schulhalbjahr betragen. − Die Mittel können für a. die Honorierung von Übungsleitern, Trainer, Sportlehrer bzw. Sportassistenten b. Trainingslehrgänge, Wettkampfteilnahmen verwendet werden. (4) Verwendungsnachweis Der Verein erstellt den Verwendungsnachweis, der aus der zahlenmäßigen Abrechnung sowie den Belegen besteht und übersendet diesen dem Schatzmeister des Verbandes unter Einbeziehung des Bestätigungsvermerkes der Schule spätestens 4 Wochen nach Beendigung der Maßnahme. (5) Versicherungsschutz Veranstaltungen „Kindergarten – Verein“ dürfen nur mit Zustimmung der Kindergartenleitung eingerichtet werden. Veranstaltungen der Kooperationsgruppen „Schule – Verein“ (auch Wettkämpfe und Veranstaltungen im Rahmen des Projektes) sind schulische Veranstaltungen. Sie dürfen nur mit Zustimmung der Schulleitung eingerichtet werden. Die Leiter der Maßnahmen haben die für den Sportunterricht geltenden Vorschriften, insbesondere die über die Aufsicht der Schüler, zu beachten. Sie unterstehen insoweit den Weisungen des Schulleiters. Für Kinder und Erzieher/innen des Kindergartens, die an den Kooperationsmaßnahmen teilnehmen, besteht gesetzlicher Versicherungsschutz. Für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der Schule, die an den Kooperationsmaßnahmen teilnehmen, besteht wie bei allen schulischen Veranstaltungen, gesetzlicher Versicherungsschutz. Alle Mitglieder von Vereinen sind durch den Sportversicherungsvertrag des Landessportbundes Hessen versichert. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 20 4.5 Besondere Auszeichnung und Förderung Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 21 5. Übersicht von möglichen Stundeninhalten für die Grundschule und weiterführende Schule 5.1 Geeignete Stundeninhalte für die Grundschule Grundbewegungsformen und Bewegungsabläufe gestalten Beispiele: Laufen, hüpfen, gehen, springen, galoppieren, humpeln, hinken, schleichen Allein, mit Partner, in der Gruppe, mit rhythmischer Begleitung oder Musik, im Bewegungs-, Sing-, Tanz- und Darstellungsspiel in den o.g. Bewegungsformen Kreative Bewegungsmöglichkeiten erfinden (adäquate Beispiele): − Tiere, Pflanzen, Gegenstände und Figuren darstellen (Beispiele): Katze, Hahn, Frosch, Elefant, Schildkröte, Mücke Blume, Grashalm, Baum, Wald Stuhl, Ball, Löffel, Abfalleimer, Schere Flugzeug, Mixer, Waschmaschine, Roboter, Computer − Gefühle, Stimmungen, Eigenschaften, Begriffe ausdrücken Fröhlichkeit, Langeweile, Wut, Traurigkeit, Angst vorsichtig, geziert, ruhig, wild, eintönig, kalt, lebhaft, leicht - schwer rund - eckig, geschwungen - gerade, Fülle - Leere − Alltagserlebnisse, Vorgänge, Geschichten darstellen Morgens aufwachen und aufstehen, Verlorenes suchen und finden Streit und Versöhnung mit Freunden Eine Seifenblase platzt, ein Vulkan bricht aus, ein Kornfeld im Wind Ein Kartenturm fällt um, ein Vorhang weht, ein Roboter geht Märchen, z.B. "Die Bremer Stadtmusikanten", "Hänsel und Gretel", "Peter und der Wolf", "Bilder einer Ausstellung" Tänzerische Bewegungsformen Einzeln, als Gruppe, als Paare, nebeneinander und gegenüber aufstellen und mit einer Hand oder mit beiden Händen, an den Händen oder an den Hüften/ oder an den Schultern, über Kreuz fassen, sich einhaken Tanzelemente akzentuieren: Stampfen, klatschen, schnipsen, wippen, federn Raumformen kreieren: Kreis, Gasse, Schlange Mit einem Luftballon als Tanzpartner tanzen Sich beim Tanzen um die eigene Achse drehen Allgemeine spielerische Einführung in das Tanzen − Bewegte Buchstaben − Klatschparade − Autospiel − Stopp-Tanz (Freeze) − Tanz der Atome Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 22 Geeignete Tänze (Auswahl) − Polonaise − Schneeballtanz − Sitzboogie − Lateinamerikanischer Tanz Cha Cha Cha (Bandwurm-Cha Cha Cha) und Standardtanz Langsamer Walzer (Lokomotive) in spielerischer Form − Folklore − Hip Hop − Rock ´n´ Roll (vereinfachter Grundschritt) − Aktuelle Styles 5.2 Geeignete Stundeninhalte für die weiterführende Schule Die in der Grundschule angeeigneten tänzerischen Bewegungsformen sowie die Erfahrungen mit dem eigenen Körper sollen aufgegriffen werden und unter den Perspektiven „Sich körperlich ausdrücken“ und „Bewegung rhythmisch-dynamisch und räumlich variiert alleine, mit dem Partner oder in der Gruppe tänzerisch gestalten“ entwickelt werden. Erweist es sich, dass grundlegende Bewegungsformen aus der Grundschule vertieft oder erneut aufgegriffen werden sollten, so kann auch auf o.g. Inhalte und Methoden zurückgegriffen werden. Ausgewählte tänzerische Bewegungsabläufe üben, variieren und gemeinsam gestalten: Bewegungsabläufe rhythmisieren Einzelbewegungen in Partnerbezug bringen Räumliche Variationen finden Einzelformen miteinander verbinden Kenntnisse einfacher choreografischer Gestaltungsmöglichkeiten Ausdrucksmöglichkeiten des eigenen Körpers mit Musik auch in Bezug zum Partner und der Klein- und Großgruppe erfahren einfache Schrittfolgen des ausgewählten Tanzes erlernen und vertiefen Sich mit dem Partner und in der Gruppe synchron bewegen Bewegungsgestaltung mit Partner und in der Gruppe erarbeiten Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 23 Beispiele für Inhalte: Bewegungsrepertoire erweitern, kooperieren und präsentieren Vorgegebene Formen eines Tanzes übernehmen und das Bewegungsrepertoire erweitern Kenntnisse zur Herkunft des Tanzes und der verwendeten Musik in der choreografischen Gestaltung verarbeiten Erlernen weiterer Tänze Im Laufe des Gestaltungsprozesses einer Choreografie sich verständigen, kooperieren, die Ergebnisse umsetzen und reflektieren Gestaltungen in einer Präsentation (z.B. in einer Formation) zu passenden schulischen Veranstaltungen aufführen Exemplarische und bewährte Tanzformen für die Schule und den Einsatz im Ganztag: Standard- und Lateinamerikanische Tänze (Schwerpunkt: Langsamer Walzer, Tango, Quickstep sowie Cha Cha Cha, Rumba, Jive), Jazz and Moden Dance, Rock ´n´ Roll, Videoclip-Dancing, Hip Hop, Line Dance, Jumpstyle und weitere Styles der modernen Tanzszene, Showtanz, Folkloretänze, Darstellender Tanz, Bewegungstheater, Pantomime u.v.a.m. Es wird explizit auf das Buch „Tanz in der Schule“ (Hrsg.: Deutscher Tanzsportverband e.V.), vgl. Literaturverzeichnis, hingewiesen, indem weitere Anregungen sowie die genannten Tänze und spielerischen Einführungen in das Tanzen näher erläutert werden. Grundsätzlich sind die allermeisten Tanzarten für den Einsatz im Ganztag geeignet, sofern sie didaktisch reduziert und angemessen in den jeweiligen Altes- und Jahrgangsstufen angeboten werden. Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected] Seite : 24 Hilfreiche Literatur und Kontakte − − − − − − − − − − − Deutscher Tanzsportverband e.V. (2012). Tanz in der Schule. Handreichungen für Lehrerinnen und Lehrer, Trainerinnen und Trainer sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter in Zusammenarbeit mit Schule und Verein. Deutscher Tanzsportverband (DTV), Tanzwelt Verlag, Frankfurt/Main. Henßen, Sabine (1997): Kinder auf dem Weg zum Tanzsport. Lateintanzen. Meyer & Meyer (Kindheit und Bewegung, 1), Aachen. Hessisches Kulturministerium (2006). Lehrplan Sport – Bildungsgang Hauptschule. Wiesbaden. Hessisches Kulturministerium (2006). Lehrplan Sport – Bildungsgang Realschule. Wiesbaden. Hessisches Kulturministerium (2010). Lehrplan Sport – Gymnasialer Bildungsgang. Wiesbaden. Hessisches Kulturministerium (1995). Rahmenplan Grundschule. Wiesbaden. Praxis in Bewegung. Sport&Spiel. Rhythm & Move. Heft 56, 14. Jg., Ausgabe 4/2014. FriedrichVerlag, Seelze. Praxis in Bewegung. Sport&Spiel. Tanz. Heft 43. 11. Jg., Ausgabe 3/2011. FriedrichVerlag, Seelze. Reuker, S. & Müller, M. (2011). Gesellschaftstanz in der Schule: Lateinamerikanische Tänze. In: Sport Praxis, 52. Jg., 9+10/2011. Limpert Verlag, Wiebelsheim. Rosenberg, C. (1987). Gymnastik, Tanz. Konstanz. Rosenberg, C. (1988). Handbuch für Gymnastik und Tanz. Aachen. Kontakte http://htv.de/schulsport/ http://www.dtsj.de/cms/front_content.php?idcat=72 Schulsportbeauftragter des Deutschen und Hessischen Tanzsportverbands e.V.: Dr. Hans-Jürgen Burger Tel. + Fax: 06192 224 04 [email protected] Geschäftsstelle Hessischer Tanzsportverband e.V. Wächtersbacher Str. 80 60386 Frankfurt am Main Tel: 069 / 42 40 29 Fax: 069 / 42 23 80 [email protected] Autoren: Burger, Hans-Jürgen und Hesemann-Burger, Ulrike Unterrichtsbeispiele: Müller, Manuel und Stubig, Anke Fotos: Straub, Cornelia Hessischer Tanzsport-Verband / Wächtersbacherstraße 80 / 60386 Frankfurt am Main / [email protected] Sportjugend Hessen / Otto-Fleck-Schneise 4 / 60528 Frankfurt am Main / [email protected]