inhaltsverzeichnis

Transcrição

inhaltsverzeichnis
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Vorwort
Seite 4
Hinweise zur Jugendsammlung
Seite 5
Gottesdienstbaustein
Gottesdienstablauf
Ideen für den Jugendgottesdienst
Laufzettel
Seite 6
Seite 16
Seite 20
Bausteine für Gruppenstunden
„Mein Profil“
Gruppenstunde Kinder
Gruppenstunde Jugendliche
Tipps
Texte
Seite 41
Seite 42
Seite 44
Seite 46
Seite 47
„Meine Pinnwandeinträge“
Gruppenstunde Kinder
Gruppenstunde Jugendliche
Tipps
Texte
Seite 48
Seite 49
Seite 51
Seite 52
Seite 54
„Meine Freunde“
Gruppenstunde Kinder
Gruppenstunde Jugendliche
Tipps
Texte
Seite 55
Seite 56
Seite 58
Seite 61
Seite 62
Kopiervorlagen
Seite 63
Tipps zum sicheren Umgang mit dem Internet
Seite 66
Bestellschein zum Jugendsonntag
Seite 68
Jugendsonntag 2010 • •
Liebe Vorbereitungsgruppe,
mit Profil ist heute weniger der Umriss des Gesichts gemeint,
sondern vielmehr das Profil, das man von sich in sozialen
Netzwerken angelegt hat und damit mehr als nur Gesicht
zeigt. Dieses Profil im Netz fordert die Frage heraus, was
ich dort von mir zeige oder was ich verschweige. Für Christinnen und Christen stellen sich damit schnell weitere Fragen: Zeige ich dort, dass ich zur Kirche gehöre? Dürfen alle
wissen, dass ich Mitglied bei einem Jugendverband bin?
Oder, dass ich am Sonntag ministriere und mir das Spass
macht? Will ich auch inhaltlich etwas preisgeben und zeigen, wie wichtig mir Glaubensinhalte sind?
Unser Erzbischof gibt dafür eine Anregung: „Wie der Weg
gehen kann, zeigt die Überschrift, unter der die „Initiative
Sendung“ in den kommenden zwei Jahren stehen wird.
„Tragt Licht in die Welt – Glauben.Bekennen.Handeln.“
Am Beginn der Sendung steht unser eigener Glaube. Denn
nur, was ich selbst glaube, kann ich auch in der Öffentlichkeit bekennen, wenn ich glaubwürdig sein will. Nur wenn
in mir selbst die Flamme der Begeisterung brennt, kann ich
das Feuer weiter tragen. Das gilt zunächst für uns, die wir
den Motor der Kirche darstellen und bilden. Wir sind dazu
aufgerufen, aus unseren eigenen Quellen des Glaubens
zu schöpfen. Die Dimension der Sendung beginnt bereits,
wenn es uns gelingt, wahrnehmbar zu machen, dass der
Glaube befreit und belebend ist.“
Der Jugendsonntag 2010 will herausfordern, christliches
Profil (auch im Netz) zu zeigen und Auskunft zu geben über
das, woraus wir leben und hoffen.
• • Jugendsonntag 2010
Allen, die sich in der kirchlichen Jugendarbeit engagieren, den Jugendsonntag feiern und die Jugendsammlung
durchführen, danken wir sehr herzlich. Für die Vorbereitung
des Gottesdienstes wünschen wir euch gute Gespräche, in
denen ihr einander euer Profil zeigt und so erlebt, was euch
an der Feier des Gottesdienstes wichtig ist.
Andrea Heim
BDKJ-Diözesanleiterin
Dr. Joachim Burkard
Diözesanjugendpfarrer
Hinweise zur Durchführung der
Jugendsammlung 2010
Am Jugendsonntag werden traditionell die so genannten
„Jugendsammlungskarten“ verkauft. Menschen, die die
Jugendarbeit unterstützen möchten, können Advents- und
Weihnachtskarten erwerben, deren Erlös für die Jugendarbeit verwendet wird.
•
Kartenzustellung: Die Karten werden für das ganze
Dekanat jeweils dem Dekan zugestellt mit der Bitte
um Weiterleitung beim Dies.
•
Die Anzahl der Karten für eine Pfarrei bemisst sich
nach der Katholikenzahl. Kann eine Gemeinde mehr
Karten verkaufen, können die Karten – auch einzelne
Motive – in beliebiger Anzahl nachbestellt werden.
•
Nicht benötigte Karten – ab 100 Stück – bitte zurücksenden.
Damit der Verkauf auch gut funktioniert, hier einige
Hinweise:
•
Der Verkauf der Jugendsammlungskarten findet am
besten direkt am Jugendsonntag, 14. November 2010,
statt. Sollte dies nicht möglich sein, ist eine Verschiebung des Verkaufs natürlich möglich.
•
Jugendliche aus der Gemeinde übernehmen den
Verkauf vor und/oder nach dem Gottesdienst. Rechtzeitige Absprachen zwischen den verantwortlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Jugendlichen sind dazu hilfreich.
•
Der Kartenpreis mit Umschlag beträgt 0,80 Euro pro
Stück.
•
Ein Drittel des Erlöses bleibt in der Gemeinde und wird
für die Jugendarbeit dort verwendet.
•
Zwei Drittel des Erlöses überweist ihr bitte möglichst
bald nach dem Jugendsonntag an die Abteilung
Jugendpastoral zur Unterstützung der diözesanen
Jugendarbeit:
Bankverbindung:
Erzbischöfliches Seelsorgeamt
Abteilung Jugendpastoral
Stichwort „Jugendsammlung 2010“
Kto: 2317650; BLZ: 680 501 01,
Sparkasse Freiburg
Jugendsonntag 2010 • •
Der Gottesdienst
Texte, Materialien und Ideen
Auf den nächsten Seiten haben wir für euch Texte, Gebete,
Lieder und Aktionen zusammengestellt, die die Vorbereitung des Gottesdienstes erleichtern sollen. Bei der Beschäftigung mit dem Thema „Zeig Profil – It‘s your space“ kommen
euch sicher weitere, eigene Ideen in den Sinn. Geht ihnen
nach! So erhält der Gottesdienst eure unverwechselbare
Handschrift.
Der Gestaltungsvorschlag bezieht sich auf eine Eucharistiefeier. Von daher ist die Grundstruktur vorgegeben.
Wir verweisen auf die Texte, die am 14. November, dem
33. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), vorgesehen sind.
Gleichzeitig bieten wir euch, eurem Pfarrer und den Geistlichen Leiterinnen und Leitern alternative Gebete aus dem
Messbuch sowie weitere Texte und Gebete an. Die Seitenangaben bei den Gebeten beziehen sich jeweils auf die
Kleinausgabe des Messbuchs, 1988. Der vorgeschlagene
Liedanhang besteht aus neuen Geistlichen Liedern.
Im Folgenden werden die einzelnen Abschnitte und
Bausteine kurz vorgestellt und erklärt. Sie dienen der Vorbereitung und dem Verständnis. Teilweise werden alternative
Texte angeboten.
Einzug
Eingangslied
„Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn“ (Seite 22) oder
„Hier und jetzt“ (Nummer 199 aus dem Liederbuch „Kreuzungen“)
oder ein passendes Lied eurer Wahl!
Dies gilt selbstverständlich für alle Liedvorschläge. Es lohnt
sich, neue Lieder dazu zu lernen. Trotzdem sollte ein großer
Teil der Gottesdienstlieder schon bekannt sein.
Liturgische Eröffnung
Mit dem Kreuzzeichen eröffnet der Priester den Gottesdienst.
Die Formel „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes“ macht deutlich, durch wen wir zum Gottesdienst eingeladen sind und in wessen Namen wir feiern.
• • Jugendsonntag 2010
Begrüßung und Einführung in den Gottesdienst
Wir empfehlen, dass ihr als Vorbereitungsgruppe die
Gemeinde begrüßt und in den Gottesdienst einführt. An
dieser Stelle braucht es keine lange Rede, sondern kurze und
sammelnde Worte.
Vorkommen könnte:
Wahrscheinlich haben die meisten von uns ein Profil bei
Facebook, Schüler-VZ, Studi-VZ oder bei einem anderen
Sozialen Netzwerk. Trotz aller gebotenen Vorsicht, vor
allem im Umgang mit der Angabe persönlicher Daten, ist
das eine tolle Sache, denn es gibt einem die Möglichkeit,
mit vielen Menschen auf einfache, unkomplizierte Weise in
Kontakt zu treten, egal wo sie sich gerade befinden. Auf der
anderen Seite bietet sich für mich die Chance, nach meinem
Belieben einen Raum im Netz zu gestalten und mich mit all
dem, was zu mir gehört, zu präsentieren. Es ist mein Raum
- „My space“ - und ich kann mein Profil zeigen.
Aber bin das immer wirklich ich? Zeige ich Gesicht? Oder ist
mein „Facebook“ doch eher ein „Fakebook“ – mehr Schein
als Sein? Mehr Ausdruck dessen, was oder wie ich gerne
wäre, als (zwar virtuelle) Darstellung meiner realen Persönlichkeit?
„Fake“ (Täuschung) oder wahres Profil? Wie komme ich, so
wie ich wirklich bin und mit dem, was mir wirklich wichtig
ist, auch mit meinem Glauben und meinem Christsein im
Netz zum Vorschein? Das sind hier und heute die Fragen,
die uns in diesem Gottesdienst beschäftigen.
Anspielaktion
„Geh in die Mitte, wenn …“ – zu den untenstehenden
Fragen können Menschen im Gottesdienst in die Mitte
treten, wenn sie die jeweilige Frage mit „JA“ beantworten.
Wenn genügend Platz in der Kirche ist, könnt ihr euch dazu
im Kreis (evtl. um den Altar) versammeln. Sollte jedoch zu
wenig Platz zur Verfügung stehen oder zu viele Menschen
im Gottesdienst sein, dann können die einzelnen entweder
an ihrem Platz bei „Ja“ aufstehen oder ihre Hand heben.
Gottesdienst
Fragen (selbstverständlich könnt ihr auch eure eigenen
Fragen formulieren):
Geh in die Mitte, wenn …
… du Mitglied in einer Internetcommunity bist!
… du unter deinem richtigen Namen eingeloggt bist!
… du deine Bilder mit Photoshop bearbeitest!
… die Anzahl deiner Freunde über (10, 100, 200) liegt!
… du eine Freundschaftsanfrage schon einmal abgelehnt
hast!
… du eine Chat-Anfrage schon einmal ignoriert hast,
ohne dich zu erklären!
… du schon einmal Bilder von dir im Netz entdeckt hast,
von denen du vorher nichts wusstest!
… du jemanden schon einmal auf einem Foto verlinkt
hast, ohne ihn vorher zu fragen!
… du dein kirchliches Engagement auf deiner Seite
zeigst!
Eine Person aus der Vorbereitungsgruppe führt in das
Schuldbekenntnis ein:
Alternativ:
Kurze Stille, damit die Mitfeiernden darüber nachdenken
können.
„Fake oder Face“
Erstellt auf Basis von Powerpoint zu einer realen oder erfundenen Person zwei Profile: ein „gefaktes“ (mit bearbeitetem
oder falschem Foto, mit sehr langer Freundesliste, etc.) und
eines, das der realen Person entspricht. Dabei ist es euch
freigestellt, ob ihr die Anwesenden raten lasst, was alles
„Fake“ und was wahres „Face“ ist, oder ob ihr beides vergleichend vorstellt.
Hinweis: Falls ihr in eurer Pfarrei keinen Beamer oder
keine Leinwand habt, könnt ihr im katholischen Dekanatsjugendbüro oder beim Kreisjugendring nachfragen, dort kann man normalerweise die nötigen
Geräte ausleihen.
Schuldbekenntnis
Beim Schuldbekenntnis geht es um das eigene Eingeständnis
von Schuld und Versagen. Vor Gott müssen wir nichts verstecken. Vor ihm können wir unser Innerstes öffnen, ohne etwas
zu verlieren. Vor und mit Gott dürfen wir neu anfangen.
Darum gehört zum Eröffnungsteil der Messfeier das Schuldbekenntnis. Am Ende spricht der Priester eine Vergebungsbitte.
Gott, du kennst uns, so wie wir wirklich sind. Im Vertrauen
auf deine Güte bringen wir all das vor dich, bei dem wir
falsch gelegen sind und nicht in deinem Sinne gehandelt
haben.
Drei Jugendliche sprechen die folgenden Texte:
Gott hat uns als freie Lebewesen erschaffen. Das beinhaltet
aber auch die Aufgabe, Verantwortung für uns selbst zu
übernehmen und ehrlich gegenüber uns selbst zu sein.
Bin ich ehrlich zu mir selbst? Gestehe ich mir meine Stärken
und Schwächen ein?
Gehe ich sorgsam mit mir selbst um? Achte ich darauf,
welche Daten ich im Internet von mir preisgebe?
Gott hat uns alle auf ganz einzigartige Art und Weise nach
seinem Abbild geschaffen. Wir sind aufgefordert, dazu zu
stehen und unsere Möglichkeiten und Talente gewinnbringend für andere einzubringen.
Welches Bild gebe ich nach außen ab? Präsentiere ich mich
so, wie ich bin, oder gebe ich anderes vor, z. B. indem ich auf
meiner Profilseite Angaben mache, die nichts mit meiner
realen Person zu tun haben?
Habe ich durch Täuschungen über meine Person bei
anderen falsche Erwartungen geweckt? Und führten diese
Täuschungen zu Enttäuschungen?
Kurze Stille, damit die Mitfeiernden darüber nachdenken
können.
Gott hat uns als Gemeinschaftswesen geschaffen, von
denen jede und jeder einen wertvollen Bestandteil bildet
und zu der jede und jeder einen unverzichtbaren Beitrag
leisten kann. Daraus ergibt sich die Pflicht für jeden und
jede von uns, den anderen zu achten und zu respektieren.
Wo achte ich nicht auf die Einzigartigkeit und die Würde
Jugendsonntag 2010 • •
anderer, indem ich mich z. B. an Cybermobbing beteilige,
indem ich abschätzig die Profilseite anderer kommentiere
oder peinliche Bilder anderer mit verbreite?
Kurze Stille, damit die Mitfeiernden darüber nachdenken
können.
Vorschlag für eine Vergebungsbitte für den Priester:
Guter Gott, du kennst uns, so wie wir sind mit unseren
Stärken und Schwächen, mit dem was uns gelingt und mit
unserem Versagen und Schuldigwerden. Vergib uns unsere
Schuld, damit wir fähig werden, uns selbst, so wie wir sind,
anzunehmen und unser eigenes Profil zu zeigen.
Tagesgebet
Mit dem Tagesgebet schließt der Eröffnungsteil der Messfeier. In den folgenden biblischen Lesungen und Gesängen
des Wortgottesdienstes hören wir aus der Geschichte Gottes
mit uns Menschen und antworten darauf mit dem Glaubensbekenntnis.
Vom 33. Sonntag im Jahreskreis (Messbuch, S. 247)
oder
„Der Müden Kraft“ (Seite 24) oder „Meine engen Grenzen“
(Nummer 282 aus dem Liederbuch „Kreuzungen“)
Guter Gott,
du bist der Ursprung unseres Lebens.
Du bist in deinem Sohn Mensch geworden
und hast durch diese Nähe und Solidarität in Jesus gezeigt,
wie unendlich wertvoll wir für dich sind.
Lass uns aus diesem Wissen die Kraft schöpfen,
um das, was du in jeden von uns hineingelegt hast,
immer mehr zu entfalten und damit zum Wohle unserer
Gemeinschaft
unser je eigenes Profil zu entwickeln.
Lass uns aus deinem Geist diese sich ständig ändernde
Welt
nach deinem Willen gestalten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn.
Amen.
Gloria
Lesungen
Kyrie
Der Ruf „kyrie eleison“ ist bereits in der vorchristlichen
Antike bekannt als Huldigungsruf an den Herrscher, an die
aufgehende Sonne oder auch an einen Gott. Besonders der
Apostel Paulus verbindet den Ehrentitel „kyrios“ mit dem
Namen Jesu. Damit einher geht das Bekenntnis seiner Göttlichkeit. Das Kyrie ist zu allererst ein Lobruf, wenn man so
will, ein großes Hallo.
Kyrielied
Das Gloria wird an allen Sonntagen außerhalb der Fastenund Adventszeit gesungen. Darüber hinaus gibt es noch
einige Hochfeste und Feste, an dem dieser Gesang ebenfalls
vorgesehen ist. Der Anfang des Liedes geht zurück auf die
biblische Schilderung von der Geburt Jesu (Lk 2,14). Den
Hirten erschienen Engel, die sie mit dem Ruf „Ehre sei Gott in
der Höhe“, lateinisch: „Gloria in excelsis deo“ auf die Geburt
Jesu hinwiesen. Das Gloria ist ein freudiger Gesang.
Glorialied
„Gloria, Ehre sei Gott“ (Seite 26) oder „Wäre Gesanges voll
unser Mund“ (Nummer 375 aus dem Liederbuch „Kreuzungen“)
• • Jugendsonntag 2010
2 Thess 3,7-12, 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C
oder
Ex 3,1-8a.13-14 Die Berufung des Mose
In jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines
Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages
trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum
Gottesberg Horeb.
Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme,
die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da
brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.
Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn
Gottesdienst
der Dornbusch nicht?
Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er
antwortete: Hier bin ich.
Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe
ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.
Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der
Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da
verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott
anzuschauen.
Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in
Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber
habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.
Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter
zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein
schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig
fließen.
Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten
kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu
euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was
soll ich ihnen darauf sagen?
Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der „Ich-bin-da“. Und
er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ichbin-da“ hat mich zu euch gesandt.
Antwortgesang
Antwortpsalm vom 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C
oder „Wagt euch zu den Ufern“ (Seite 27)
Halleluja
Das Halleluja wird zur Begrüßung und Verehrung des Evangeliums gesungen. Dieser Ausruf der Freude wird immer vor
und in vielen Gemeinden auch noch einmal nach dem Evangelium gesungen.
Hallelujalied
„Spiritus vivificat“ (Seite 29)
oder „Du bist da wo Menschen leben“ (Nummer 77 aus dem
Liederbuch „Kreuzungen“)
Evangelium
Vom 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, Lk 21,5-19
oder als alternativer biblischer Text: Mt 5,13-16 Vom
Salz der Erde und vom Licht der Welt
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack
verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt
zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten
zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg
liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht
ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt
es auf den Leuchter, dann leuchtet es allen im Haus. So soll
euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten
Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Verkündigung
Wir bieten euch hier Gedanken für eine Predigt und einen
Aktionsvorschlag. Auf Seite 17 findet ihr als Alternative
Ideen für eine Aktion oder eine Predigt anhand von YouTubeVideos und den dazu geschriebenen Kommentaren.
Achtet bei der Auswahl und Zusammenstellung darauf, für
welche Gottesdienstgemeinde ihr den Gottesdienst vorbereitet.
Gedanken zur Verkündigung:
Das Evangelium macht einerseits deutlich, dass Gott jedem
Menschen Geschmack mitgegeben hat, indem er ihn mit
ganz besonderen Fähigkeiten, Talenten, Ideen und Visionen ausgestattet hat. Somit kann jeder Mensch das Salz
in der Suppe sein. Wenn er aber mehr versucht, ein Scheinbild von sich abzugeben als sein wahres Gesicht zu zeigen,
dann verliert er seine Besonderheit, seinen Geschmack und
damit auch die Bedeutung, die er haben könnte. Wer mehr
im Schein lebt als im Sein, wird früher oder später auch
nicht mehr ernst genommen von den anderen.
Andererseits fordert uns Jesus in dem Text aus der Bergpredigt auf, das Besondere an uns, auch für andere einzusetzen und das eigene Licht nicht unter den Scheffel zu
stellen. So ist auch Mose nicht dazu geboren, irgendwo
versteckt in Midian Schafe und Ziegen zu hüten, sondern
er hat die Begabung, das Volk Gottes aus Ägypten führen
zu können. Er ist aufgefordert, Profil zu zeigen. Natürlich
kann er das nicht allein von sich aus, sondern er benötigt
Jugendsonntag 2010 • •
die Hilfe Gottes dazu. Und die Zusage Gottes bekommt er
und er bekommt sie durch den Namen Gottes, denn dieser
ist diese Zusage selbst: Ich bin der „Ich-bin-da“!
Wie Mose ist jeder Christ aufgefordert, sein christliches
Profil zu zeigen und das hört in der virtuellen Welt nicht
auf. Jesus will uns mit dem Text über das Salz der Erde und
über das Licht der Welt Mut machen, Profil zu zeigen, indem
sichtbar gemacht wird, dass ich Mitglied der Kirche bin,
dass ich gerne ministriere und Spaß dabei habe, dass ich
mich engagiere in einem Jugendverband oder dass mir der
Glaube wichtig ist und ich für gewisse Werte einstehe.
Genauso wie das Volk Israel in Ägypten nicht fern von Gott
ist, so ist die virtuelle Welt nicht fern von Gott. Im Gegenteil
im Internet ist er präsent. Denn im Netz bringen Menschen,
wenn auch manchmal hinter Scheinprofilen versteckt, ihre
wirklichen Sorgen, Probleme und Nöte zur Sprache. Sie
zeigen, wo es in ihrem Leben gerade brennt, und dieses
Feuer des Lebens ist der Ort der Gegenwart Gottes, an dem
er sagt: „Ich bin da“.
Angesichts dieser Tatsache bekommt die Aufforderung
„Profil zu zeigen“ eine weitere Dimension hinzu, nämlich
im Netz heilsam zu wirken. Das beinhaltet auf der einen
Seite, die zur Sprache gebrachten Sorgen und Nöte ernst
zu nehmen, und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten,
Gesprächspartner zu sein. Außerdem gilt es, klar Stellung zu
beziehen, wenn diese per Kommentare abschätzig behandelt werden, oder aktiv gegen jegliche Form von Cybermobbing vorzugehen.
Wir alle haben die Fähigkeit und den Auftrag, Salz der Erde
und Licht der Welt zu sein, indem wir Profil zeigen, sei es
in der realen oder in der sogenannten virtuellen Welt des
Internets!
Aktionsvorschlag
Hast du schon mal einen Musikclip bei YouTube runtergeladen? Klar, macht doch jeder. CDs in einem Laden käuflich zu erwerben ist schon lange out. Stattdessen bekommt
man so ziemlich alles im Netz, was das Herz begehrt: schnell
• 10 • Jugendsonntag 2010
eine Playlist erstellt und die YouTube-Party kann starten.
Zum Leidwesen der Künstler, deren hart erarbeitetes Brot
einfach zum Download bereit steht. Aber ist das wirklich
so? Gibt es nicht auch positive Effekte für die Künstler?
Was ihr Bekanntwerden betrifft, ist das Netz jedenfalls eine
angenehme Methode, um die eigenen Songs schnell und
unkompliziert einer breiten Masse zur Verfügung zu stellen.
Beim Durchstöbern der Clipvielfalt stößt man auch immer
wieder auf Songs, die die Hörer mit einer gehaltvollen
message erreichen wollen. So gesehen ist YouTube so etwas
wie der vielleicht wichtigste Nachrichtensender für Jugendliche. Aber nicht jeder kann sich mit seiner message Verhör
geschaffen. Einer, der das jedenfalls auf sehr überzeugte Art
und Weise tut, ist zum Beispiel der Berliner Künstler Bushido.
Klar, seine Texte sind mindestens genauso umstritten wie
sein ganzes Gangsterimage, aber eines kann man ihm doch
positiv anrechnen, ohne dass man sich gleich als ein Fan von
ihm verstehen muss. Er erhebt seine Stimme und zeigt mit
seinen Aussagen Profil. Er vermittelt nämlich Werte, die,
vielleicht etwas umformuliert ;-), durchaus von einem christlichen Prediger zitiert werden könnten. Bushido versteht
sich selbst als ein Sprachrohr oder vielleicht sogar als eine
Art Anwalt einer ganzen Generation von Jugendlichen, die
in unserer Gesellschaft einen harten und folgeschweren
Kampf um Respekt und Anerkennung austragen. Dass viele
von ihnen dies auf gewaltsame Art tun, darf zwar weder
gesetzlich noch ethisch gebilligt werden, genauso wenig
darf es aber sein, dass in unserer Mitte junge Menschen von
sozialer Benachteiligung, Chancenlosigkeit und Bildungsarmut betroffen sind. Spricht nicht aus jeder Straftat auch
ein wenig Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung? Vielleicht
auch die Unsicherheit, wie man es besser machen könnte?
Bushido würde sagen: „Er´s guter Junge“. Jesus sagt: „So soll
Euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten
Werke sehen…“ (Mt 5,16). Mit dieser Haltung geht Jesus
auf die Menschen zu, auch auf die Sünder, von denen man
nur Böses denkt und die vielleicht selbst auch nur schlecht
über sich denken, weil sie das täglich zu hören bekommen.
Jugendliche Straftäter teilen oft diese negative Haltung zu
sich selbst. Sie haben sich schon längst aufgegeben, den
Glauben an das Gute in sich verloren. Bushidos Texte wollen
diesen Kids wieder Mut machen: „Alles wird gut“ heißt es in
Gottesdienst
einem seiner Lieder und es klingt fast wie eine Verheißung.
Wie das Wort eines Propheten? Wie das Wort Christi? „Das
Reich ist nahe“ hat er uns doch immer wieder versprochen;
„Alles wird gut“. Doch wie war das nochmal? Gilt das denn
für alle? War da nicht was? Die Frage haben sich zumindest
Bushido und sein Partner Kay One in dem Lied „Öffne Uns
Die Tür“ auch schon gestellt. In einer Zeile singen sie davon
wie erstaunlich es wäre, wenn es im Himmel ein Ghetto
gäbe, wenn „Leute so wie wir überhaupt willkommen sind.“
Und in einem kleinen Nachsatz heißt es dann noch: „doch
wir probiern´s“.
Hier könnte entweder das Lied gespielt werden (Album
„Zeiten ändern dich“ oder bei YouTube) oder der Text „Öffne
Uns Die Tür“ (den Text findet ihr auf Seite 16) vorgelesen
werden.
Das Anliegen bzw. die message der beiden Künstler ist deutlich: Wer sich einsichtig zeigt, die eigene Schuld bekennt
und versucht sich zu bessern, dem sollten doch eigentlich
alle Türen geöffnet werden. Der braucht eine Chance. Doch
wie kann das gelingen? In unserer Gesellschaft zählt doch
oft nur das Ergebnis: das Zeugnis am Ende des Schuljahres,
der Berufsabschluss, das Geld auf dem Konto. Doch wo ist
der Lohn für unsere Mühen, der Lohn für die, die wenigstens versuchen sich ein gutes Leben aufzubauen und vielleicht immer wieder scheitern? Und was ist mit denen, die
vielleicht bevor sie die Chancen überhaupt hatten, schon
entmutigt waren, weil vielleicht jemand mal unüberlegt
gesagt hat: „Du bist Hauptschule – also bist du nix“? Die
immer nur runtergezogen und gedemütigt wurden und
irgendwann beschlossen haben: „Jetzt reicht´s! Wenn Ihr
mir keinen Respekt und keine Liebe entgegenbringt, dann
tu ich´s auch nicht und wehr mich – wenn´s sein muss mit
Gewalt.“
Auf diese Teufelskreise und Zusammenhänge will Bushido
mit seinen provokanten Texten hinweisen und er trifft damit
voll ins Schwarze, ist vielen damit ein Dorn im Auge. War
das Jesus nicht auch? Ein Provokateur, der sich auf die Seite
der Geächteten gestellt hat. Und dann fordert er noch von
allen, dass sie den Sünder lieben sollen? „Er´s guter Junge“.
Manchmal kann so ein einfacher positiver und anerken-
nender Zuspruch wahre Wunder bewirken: Denn nur wer
geliebt wird und das Gefühl von Anerkennung kennt, wird
später fähig sein, selbst zu lieben. Dann kann auch unser
Licht vor den Menschen leuchten.
Danach kann die Instrumentalversion des Liedes (http://
www.youtube.com/watch?v=iBD8X2TAQsE) gespielt
werden und ihr könnt einige Reflexionsfragen stellen.
Impulsfragen:
• Welche Haltung habe ich Jugendlichen gegenüber, die
oft als bildungsfern abgestempelt werden und vielleicht sogar straffällig geworden sind?
• Was könnte ihnen helfen, damit sie weiter an das Gute
in sich glauben können?
• Wieviel Liebe, Zuspruch, Respekt und Anerkennung
brauche ich, damit ich selbstbewusst leben kann?
• Wieviel von dem, was mir an Liebe mitgegeben wurde,
kann ich abgeben und damit anderen helfen, an sich
zu glauben?
• Wie kann ich sie motivieren, anstecken mit der Flamme
der Liebe?
• Wie kann ich das Internet positiv nutzen, um messages,
von denen ich überzeugt bin, zu verbreiten?
Gerade die letzte Frage ist nun eine gute Verlinkung zu
unserem Thema „Profil zeigen im Netz“. Ob Musikclips,
Filme, kurze Trailer, Teaser oder Texte. Man stößt im Netz
immer wieder auf Inhalte, hinter denen man als Person
stehen und mit denen man sich identifizieren kann. So sind
auch christliche Botschaften überall zu finden, vielleicht
auch da, wo man sie nicht erwartet, wie beim Fall Bushido.
Die Möglichkeiten der Verbreitung sind vielfältig. Einen
Musikclip kann man z.B. auf Facebook mit anderen teilen
oder auch einen Trailer für einen Film, der einen berührt
hat. Auf diese Weise kann man auch Profil zeigen. Probier´s
doch mal. Poste einfach mal den Bushidosong oder etwas
anderes, das für dich passt und warte auf Reaktionen. So
hast du Gelegenheit, über Inhalte, die dir wichtig sind, mit
Freunden ins Gespräch zu kommen und stehst authentisch
hinter dem, was du gut findest. Du zeigst Profil.
Jugendsonntag 2010 • 11 •
Glaubensbekenntnis
Das Apostolische Glaubensbekenntnis können die meisten
Gottesdienstbesucher auswendig beten. An dieser Stelle
kann auch ein alternatives Gebet verwendet werden (auf
Seite x findet ihr noch einen weiteren Vorschlag):
Ich glaube, dass es jemanden auf dieser Welt gibt,
Gott,
der uns geschaffen hat.
Ich glaube, dass Gott überall ist und immer unter uns.
Er ist immer für uns da, wann immer wir ihn brauchen.
Man kann mit diesem Gott reden, ihm alles anvertrauen.
Glaube ist Vertrauen auf die Liebe Gottes.
Ich glaube an mich als Geschöpf Gottes.
Ich glaube, dass, egal was ich mache, tue oder sage,
Gott immer meine Freundin sein wird.
Ich glaube, dass Gott mich begleitet bei allem,
was ich mache und denke und dass sie mich immer
irgendwie
in die richtige Richtung führt.
Ich vertraue darauf, dass mich die Liebe Gottes gerade in
Schwierigkeiten,
in ausweglosen Situationen begleitet, führt, mich auffängt
und trägt.
Ich glaube, dass Gott mich immer wieder aufnimmt,
egal wie weit ich mich von ihm verlaufen habe.
Ich glaube, dass Gott auch Verständnis hat für meine
Zweifel,
die mich immer wieder `mal quälen, meine Zweifel am
Glauben und an den Menschen.
Ich glaube, dass Gottes Kraft in mir wirkt und mein Leben
gut sein lässt.
Ich glaube an die Menschen, ich glaube, Gott mag sie.
Ich glaube an die Kraft der Liebe und das Gute im Menschen,
die Kraft,
die von einem Lächeln ausgeht oder von der Musik.
Ich glaube an die Leidenschaft, an das Feuer in mir, und
dass Gott mich mit aller Schwere und Verrücktheit umfasst
und durchfließt.
• 12 • Jugendsonntag 2010
Ich glaube, dass ich ein klein wenig bewirken kann in der
Gesellschaft,
indem ich Profil zeige.
Ich glaube an die Hoffnung, die mich jeden neuen Tag als
ein
Geschenk Gottes erwarten lässt, als eine Chance,
Freundschaften zu schließen, Menschen zu helfen, glücklich zu leben.
Ich glaube an das Leben in Fülle, das du uns versprochen
hast,
mit all seinen Farben, seiner satten Vielfalt, mit all seiner
Liebe.
Ich glaube, dass mich bestimmt noch einiges Schöne im
Leben erwartet.
aus: KLJB Bayern, „Landjugendgebete. Wir bewegen das
Land und Gott bewegt uns…“
Fürbitten
Die Fürbitten sollten im Blick auf die Anliegen der jeweiligen Gemeinde verfasst sein. Auch die ganze Kirche, Welt
und Gesellschaft sollen im Gebet vor Gott gebracht werden.
Damit jede und jeder den Inhalt der einzelnen Fürbitten
nachvollziehen kann, sollten die Sätze nicht zu lang sein. Wir
haben euch Vorschläge zusammengestellt, eigene Formulierungen sind natürlich möglich. Der Fürbittruf kann gesprochen oder gesungen werden.
Aktionsidee
Ob bei Schülervz, Facebook oder Myspace, alle sozialen
Netzwerkseiten haben entweder ein Gästebuch oder eine
Pinnwand. Hier können persönliche Nachrichten veröffentlicht werden, die für alle sichtbar sind. Das können
Geburtstagsgrüße, Terminabsprachen sein oder einfach
nur eine Selbstmitteilung wie zum Beispiel: „Bin wieder in
der Heimat. Südamerika war super!“, „Hab immer noch nen
Kater“ oder auch „Oma ist gestorben“. Diese Pinnwandeinträge bieten sich auch für Segenssprüche oder Fürbitten an.
Als Aktion könnt ihr ein großes Plakat mit einer gestalteten
Profiseite für Gott aufhängen und die einzelnen Fürbitten
ins Feld „Gästebuch“ hängen (dasselbe könnt ihr natürlich
Gottesdienst
per Powerpoint machen).
Bei einem Kleingruppengottesdienst könnten alternativ
dazu für jeden Teilnehmer Plakate aufgehängt werden, die
als Gästebuch nach dem Vorbild einer Profilseite gestaltet
sind. Die Jugendlichen haben dann die Gelegenheit, sich
gegenseitig Fürbitten oder Segenssprüche in die persönlichen Gästebücher einzutragen. Wichtig ist der Hinweis,
dass alle darauf zu achten haben, dass am Ende auf jedem
Plakat mindestens eine Fürbitte / Segensspruch steht.
Hilf uns, Tröster zu werden,
die keine billigen Pflaster verteilen,
sondern Leid aushalten und mitweinen können,
ohne die Hoffnung zu verlieren.
Hilf uns, Profil zu zeigen.
Vorschläge für die Fürbitten
Hilf uns, Träumer zu werden,
die nicht aufwachen und aufgeben,
sondern losgehen
und dem Traum von einer gerechten Welt folgen.
Hilf uns, Profil zu zeigen.
Für die Feier der Eucharistie werden nicht nur Brot und
Wein zum Altar gebracht. In der ursprünglichen Form der
Gabenbereitung brachten die Gläubigen auch Lebensmittel
und Gaben zum Altar, die zum Beispiel der Versorgung der
Armen und anderen kirchlichen Belangen dienten. Bei uns
wird für gewöhnlich bei der Gabenbereitung nur eine Geldspende eingesammelt. Neben der Bereitung der Gaben von
Brot und Wein ist die Gabenbereitung ein Abschnitt der
Messfeier, an dem wir uns selbst bereiten und damit nochmals einstellen auf das, was in der Eucharistie geschieht.
Darum können bei der Gabenbereitung durchaus auch
einmal Zeichen und Symbole zum Altar gebracht werden,
die für unser eigenes Leben, die Situation der Gemeinschaft
oder der ganzen Gemeinde stehen.
Hilf uns, Streiter zu werden,
die nicht unfair werden und foulen,
sondern geradeheraus eine ehrliche Meinung
vertreten und sie auch durchsetzen versuchen.
Hilf uns, Profil zu zeigen.
Hilf uns, Propheten zu werden,
die keine Phrasen dreschen und dröhnen,
sondern mit allen Sinnen die Gegenwart spüren
und herausrufen, wo es brennt.
Hilf uns, Profil zu zeigen.
Hilf uns, Künstler zu werden,
die nicht einfach irgendwelche Kleckse fabrizieren,
sondern das, was sie von dir spüren, so verwandeln,
dass anderen die Augen und Ohren aufgehen.
Hilf uns, Profil zu zeigen.
Hilf uns, Liebende zu werden,
die nicht nur Spaß und Lust wollen,
sondern durch Dick und Dünn mitgehen
und das Leben mit anderen teilen.
Hilf uns, Profil zu zeigen.
aus: Guido Erbrich (Hg.), „zum Beispiel: Wir. Das neue
Jugendgebetbuch“, St.-Benno-Verlag
Zur Gabenbereitung
Gabenbereitungslied
„Du bist das Leben“ (Seite 31)
oder „Herr wir bringen in Brot und Wein“ (Nummer 197 aus
dem Liederbuch „Kreuzungen“)
Gabengebet
Vom 33. Sonntag im Jahreskreis (Messbuch, S. 247)
oder
Gott, unser Vater,
alles was wir haben, hast du uns gegeben.
In Brot und Wein schenkst du dich selbst
und gibst uns damit die Kraft,
sowohl unser eigenes Leben als auch unser Zusammenleben
Jugendsonntag 2010 • 13 •
in deinem Sinne zu gestalten.
Du allein bist der, der Leben schenkt
und auf ewig der Grund allen Lebens ist.
Amen.
Präfation
Mit der Präfation beginnt das eucharistische Hochgebet.
Der Priester lädt die Gemeinde ein, sich zu sammeln und die
Gedanken und Herzen auf Gott auszurichten. Es gibt eine
Vielzahl von Präfationen. In ihnen klingt das Hauptmotiv
des eucharistischen Hochgebets an: Lob und Dank an Gott
für die Lebenshingabe Jesu. Darüber hinaus auch Lob und
Dank für die Gemeinschaft mit ihm und untereinander; hier
und im ewigen Leben. Jetzt im eucharistischen Hochgebet
werden Brot und Wein gewandelt in Jesu Leib und Blut, wird
unser eigenes Leben gewandelt, verwandelt, damit durch
uns Jesus Christus erfahrbar wird.
Präfation für Sonntage V, Die Schöpfung (Messbuch,
S.406)
oder
Jesus, unser Weg (Messbuch – Hochgebete für besondere
Anliegen)
Sanctus
Wie das Gloria geht auch das Sanctus, also das Heilig, auf
biblische Texte zurück. Propheten schildern in ihren Visionen
vom Geschehen im Himmel, wie Engel das dreimalige Heilig
zur Ehre Gottes singen. Wenn die Messe gefeiert wird, dann
dürfen jene, die mitfeiern, in diesen Ruf einstimmen.
Sanctuslied
„Du bist heilig“ (Seite 32)
oder „Heilig, Heilig“ (Nummer 172 aus dem Liederbuch
„Kreuzungen“)
Hochgebet
Vorschlag:
Jesus, unser Weg (Messbuch – Hochgebete für besondere
Anliegen)
• 14 • Jugendsonntag 2010
Vater Unser
Friedensgruß
Seit der Zeit der Apostel gilt der Friedensgruß als Ausdruck
der Gemeinschaft der Getauften (Röm 16,16). Den Frieden
und die Gemeinschaft unter einander kann nur einer stiften:
der Auferstandene. Der Priester lädt die Gemeinde zum Friedensgebet ein. Darauf singen alle gemeinsam das Friedenslied. Nach der letzten Strophe ruft der Priester der Gemeinde
den Gruß zu: „Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch„ und
alle geben sich ein Zeichen des Friedens.
Friedenslied
„Keinen Tag soll es geben“ (Seite 34)
oder „Komm näher Friede“ (Nummer 266 aus dem Liederbuch „Kreuzungen“)
Text nach der Kommunion
Gott sei Dank
Meine Mutter sagt:
Du bist zu klein.
Der Lehrer meint:
Du bist schwer von Begriff.
Die Gesellschaft schimpft:
Aus dir wird eh nichts.
Meine Kameraden lachen:
Du hast verloren.
Der Berufsberater weiß:
Du bist nicht geeignet.
Der Meister bestimmt:
Der andere ist besser.
Der Leutnant brüllt.
Du hast keine Haltung.
Gott sagt:
Du bist mir ähnlich.
Gott sei Dank!
Nach einem Gebet aus: Guido Erbrich (Hg.), „zum Beispiel:
Wir. Das neue Jugendgebetbuch“, St.-Benno-Verlag
Gottesdienst
Schlussgebet
Vom 33. Sonntag im Jahreskreis (Messbuch, S. 248)
oder
Herr, unser Gott,
in Brot und Wein hast du uns deine Nähe geschenkt.
Gib uns den Mut, unser Profil zu entfalten,
und unsere Talente in deinem Sinne zu nutzen.
Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.
Amen.
Infos und Dank
in erlebnisreichen Tagen
in schönen Tagen
in freundlichen Tagen und
in erfüllten Tagen
Bleibe bei uns, was auch geschieht,
was wir auch tun
was wir auch fühlen
was wir auch denken und
wie wir auch sind
Denn was auch geschieht,
Nach dem Schlussgebet besteht die Möglichkeit, kurze
Mitteilungen zu machen, die für die Gemeinde von Bedeutung sind. Wie bei der Begrüßung sollen an dieser Stelle
keine größeren Ausführungen folgen.
wir danken Dir
wir vertrauen Dir
wir verlassen uns auf Dich
und wir hoffen auf Deinen Segen.
Vorkommen könnte:
Nach einem Gebet aus: KLJB Bayern, „Landjugendgebete.
Wir bewegen das Land und Gott bewegt uns…“
Dank an die Menschen die den Gottesdienst vorbereitet
und mitgestaltet haben.
Hinweis auf den Verkauf der Weihnachtskarten, deren Erlös
der Jugendarbeit zugute kommt.
Ankündigung von Aktionen, die nach dem Gottesdienst
geplant sind oder die ihr für die nächste Zeit plant.
Segenslied
„Und ein neuer Morgen“ (Seite 36)
oder „Herr wir bitten komm und segne uns“ (Nummer 193
aus dem Liederbuch „Kreuzungen“)
Segensgebet
Schlusslied
„Lasst uns ziehn“ (Seite 38)
oder „Wo beginnt der Weg zu dir“ (Nummer 413 aus dem
Liederbuch „Kreuzungen“)
Alle abgedruckten Liedvorschläge im Gottesdienst sind
veröffentlicht in: Liederbuch „Kreuzungen – Neues Geistliches Lied“
zu beziehen über Martin Müller
Maienstraße 18, 77880 Sasbach
0 78 41 / 70 92 19
[email protected]
www.kreuzungen.com
Herr, Vater, Freund und Beschützer
Du bist bei uns, was auch geschieht,
bei Verzweiflung
bei Wut
bei Angst, Furcht und
bei Ratlosigkeit
Jugendsonntag 2010 • 15 •
Ideen
für den Jugendgottesdienst
Songtext „Öffne Uns Die Tür“ von Bushido & Kay One
Öffne Uns Die Tür
Ich war kein guter mensch
ich weiß was ich gemacht hab getan hab oh vater, irgendwann ist zahltag, dann wars das ich sag das,
ich nicht immer gut war nicht treu war nicht nett war,
nicht immer war respekt da ich checks grad, der bettler, der
hier so durchnässt da im dreck saß, ich schätz mal, das es
nur ein test war, ich drecksack ich depp man, hab es nicht
kapiert ich bin jung, dumm vergib mir, vergib mir meine
schuld ich hab zu viel riskiert hier,
ja ich hab geklaut, hab gedealt, doch ich lüg nicht,
hör vom paradies, doch ich weiß ich verdiens nicht, mama
hat geweint und bei Gott ja mir tuts leid, die schulzeit hab
ich nicht genutzt ich wollt cool sein, gras raus, geld her, die
ganze polizei kam, ich dachte ich verreiß da, doch sie habens
gepeilt man, lieber Gott ich bereu die sünden, meine taten,
lass mich in den garten...
Öffne uns die tür, gibt es einen platz? da oben wir verlieren,
langsam schon den glauben, das leute so wie wir überhaupt
willkommen sind, doch wir probierns, a wonder if heaven
got a ghetto
sag mir, gibt es einen platz? da oben wir verlieren, langsam
schon den glauben, das leute so wie wir überhaupt willkommen sind, doch wir probierns, a wonder if heaven got
a ghetto
ob es ein ghetto gibt? ob es einen platz da gibt?
entschuldigung mama, womit hast du das verdient?
so krass beliebt war ich in meiner kindheit nicht
gras rauchen war OK aber
kind sein nicht
ich weiß alles, macht dann irgendwann ein sinn
fühlte mich oft, einfach unverstanden als kind
der liebe Gott konnte meine sünden nicht zählen
ich würde gern die zukunft sehn, doch mich hindern die tränen, es tut mir unwahrscheinlich leid,
wir reden oft vom paradies, ich weiß du lässt uns doch gar
• 16 • Jugendsonntag 2010
nicht rein
wie dumm kann man nur sein
wir haben gelacht und geweint
heute dreh ich meine runden ganz allein
verlange ich zu viel, wenn ich sag hab erbarmen
ich hab angst davor ‚ne ewigkeit den sarg an zu starren
und ich bete, bitte bring mich da rein
ich nehm den platz auch in den hinteren reihen
Öffne uns die tür, gibt es einen platz? da oben wir verlieren,
langsam schon den glauben, das leute so wie wir überhaupt
willkommen sind, doch wir probierns, a wonder if heaven
got a ghetto
sag mir, gibt es einen platz? da oben wir verlieren, langsam
schon den glauben, das leute so wie wir überhaupt willkommen sind, doch wir probierns, a wonder if heaven got
a ghetto
gute jungs kommen in den himmel doch wo landen wir
zwei?
warum, wieso, wann? ihr habt uns nie verstanden. allein…
war ich mein lebenlang trotz fame, frauen und macht
das ghetto im blut, das ich nichts bedauer ist krass
gute jungs kommen in den himmel doch wo landen wir
zwei?
warum, wieso, wann? ihr habt uns nie verstanden. allein...
war ich mein lebenlang troz fame, fraun und macht
das ghetto im blut, das ich nichts bedauer ist krass
Öffne uns die tür, gibt es einen platz? da oben wir verlieren,
langsam schon den glauben, das leute so wie wir überhaupt
willkommen sind, doch wir probierns, a wonder if heaven
got a ghetto
sag mir, gibt es einen platz? da oben wir verlieren, langsam
schon den glauben, das leute so wie wir überhaupt willkommen sind, doch wir probierns, a wonder if heaven got
a ghetto
Bearbeiteter Text
Quelle:
http://www.songtextemania.com/Offne_uns_
die_tur_songtext_bushido.html
Gottesdienst
weitere Vorschläge für die Verkündigung
YouTube.com - die größte Seelsorgeeinheit der Welt
Mit wem redest du, wenn du Kummer hast, wenn du was los
werden willst, wenn du einfach mal jemanden zum Reden
brauchst? Vielleicht mit deiner Mutter, deinem Vater oder
einem Freund? Oder dem Pfarrer? Sicher mit jemandem, der
dir vertraut ist.
Schaut man sich ein wenig bei YouTube um, so stellt man
fest, dass es Jugendlichen anscheinend auch gut tut, mit
einer unvertrauten Masse ins Gespräch zu kommen und ihre
Sorgen, Ängste und Unsicherheiten mit einer anonymen
Gemeinde zu teilen. Das sieht man zum Beispiel an den
Videokommentaren, die Jugendliche hinterlassen, wenn sie
etwas bewegt hat. Der Amoklauf von Winnenden letztes
Jahr war so ein Fall und versetzte eine ganze Schülergeneration in Angst und Schrecken. Von Beileidsbekundungen
über Schuldzuweisungen bis hin zu der Frage „Wo war
Gott?“ finden sich hier genügend Beispiele, die für einen
jungen Christen eine gute Möglichkeit bieten, heilsam zu
wirken und Profil zu zeigen.
Ideen für eine Predigt zum Thema „Heilsam wirken im Netz“:
Die Kommentare könnten in verteilten Rollen vorgelesen
werden und in die Predigt mit eingebunden werden. Thematische Bezüge zur Bibel lassen sich hier reichlich finden. Als
Gedankenimpulse stehen hier hinter einigen Kommentaren
in kursiver Schrift einige exemplarische Bibelverweise, an
denen man ansetzen könnte. Recherchiert man ein wenig
bei YouTube zum Thema „Winnenden“ lassen sich schnell
andere provokante Kommentare finden, die sich für theologisch-pädagogische Reflexionen eignen. Nach Möglichkeit
sollte das Video auch gezeigt werden.
Als Aktion könnte man die Kommentare auch auf ein großes
Plakat schreiben mit Platz für eigene Kommentare, welche
die Jugendlichen verfassen.
keekzbanan31
aaaaaaaaaaaaa! ich hab so angst bei uns wurde amokdrohung für montaq bekannt gegeben und den ehemaligen
schüler kenn ich....ders total psycho!!!! ich hab so
schiss ey weil ich ind schule muss-. OMG =( ich hab so aaaaangst
Jesaja43 (Fürchte dich nicht...)
7Reymysterio7
ICH würde aufhören andere zu mobben sonst passiert das
öfter
lafunka@keekzbanan31
du tust mir leid
19919@7Reymysterio7
wie kann man nur so eine Tat mit Mobbing rechtfertigen?
Das ist so erbärmlich!
Für Mord gibt es KEINE Rechtfertigung! NIE!!!!!!! Das darf
es NIE geben!
Ex 20,13 (Dekalog)
D1BlockKARLSRUHE
Nicht der, der den ‚‘AMOKLAUF‘‘ begeht ist schuld sondern
die, die ‚IHN‘ dazu treiben...!!
Joh 8 (Jesus und die Ehebrecherin)
Montreal1989
Ein Amokläufer spiegelt nur unsere momentane Gesellschaftsstruktur wieder!:´´ Oh guck mal den da der keine
Freunde hat´´ ! Sowas hört man auf Deutschlands Schulen
täglich! Tim K. ist nicht eines morgens aufgestanden und
hat sich gedacht heute leg ich menschen um! Das ist über
Jahre entstanden! Das problem sind nicht ego-shooter oder
waffen von sportschützen! Das Problem ist die sozialität auf
unseren schulen! mein Beileid an alle hinterbliebenen ganz
besonders an die Eltern des Amokläufers!
Mt 5, 3-12 (Die Seligpreisungen)
Jugendsonntag 2010 • 17 •
TheDarkGrimnir
da kann ich nur marilyn manson zitieren: „niemand hat
ihnen zugehört. alle haben nur geredet, wer schuld ist. ich
wollte da nicht mitreden, weil ich wusste dass dadurch das
alles erst passiert ist“ und der mann hat recht!
DPunkinyourpenis@makaronie08
denkste ich find das toll aber man muss auch mal hinter den
Kulissen schaun.. z. B. warum Menschen so etwas machen
und das ist sicherlich nicht wegen Killerspielen.
trotzdem mein beileid den angehörigen
Gen 3 (Der Fall des Menschen)
makaronie08@DPunkinyourpenis
du bist schon n krasser spasti weist du was das für die familien bedeutet stell dir mal vor wie deine eltern weinen würden UM DICH
makaronie08@7Reymysterio7
solche opfer gehören gemobbt
daniel94788
ich kenn zwar die Todesopfer nicht aber trotzdem muss ich
heuln wenn ich mir das ansehe :(
Mt 5, 4 (Selig die Trauernden...)
Quelle: „Amoklauf von Winnenden am 11.03.09 Chronik“
http://www.youtube.com/watch?v=LtNJH0Ec9fY
Weitere interessante „YouTube-Beispiele“ (auch zur
Selbstrecherche)
• zum Thema Umgang mit dem Tod: Loveparade 2010
in Duisburg
• zum Thema „Keine Freunde haben, Opfer sein,
Cybermobbing“: http://www.youtube.com/
watch?v=HN717i_-W7A&feature=related
• zu den Themen: Sünde und Reue, Paradies, soziale
Benachteiligung: Das Lied „Öffne Uns die Tür“: http://
www.youtube.com/watch?v=dZOafchrplQ
• zum Thema „Gefahren von Schuelervz“: http://www.youtube.com/watch?v=-DD8cTyrSF4&fe
ature=related und
• 18 • Jugendsonntag 2010
•
http://www.youtube.com/watch?v=9B1K66g2fKs&f
eature=related
Zum Thema „Internet als Chance für die Kirche“:
http://www.youtube.com/watch?v=OCcqyUJyELo
Alternativvorschlag für ein Glaubensbekenntnis
Profil zu zeigen, bedeutet nicht nur, in positiver Weise auf
die eigenen Überzeugungen aufmerksam zu machen, sondern, auch dort zu widersprechen, wo das Verhalten des
Gegenübers, dem entgegensteht und Kompromisse schwer
vereinbar sind. In der christlichen Liturgie hat das Widersprechen seinen festen Ort im Taufbekenntnis und kann
hier mit Themenbezug als Alternative zum Glaubensbekenntnis eingesetzt werden. Die Textstellen können mit
zwei Sprecher(inne)n vorgetragen werden.
Sp. 1: Ich widerspreche, wo Menschen anderen ihre
Würde oder gar ihre Existenzberechtigung absprechen.
Dazu gehören auch die Momente, in denen versucht wird,
jemandem z. B. durch Kommentare auf seiner Profilseite
deutlich zu machen, dass er nicht viel oder gar überhaupt
nichts wert sei.
Und ich widerspreche, wenn die Existenz Gottes geleugnet wird, oder jemand behauptet, im Internet sei er nicht
gegenwärtig.
Sp. 2: Denn wir glauben an Gott, der jeden Menschen
in einzigartiger Weise geschaffen und mit außerordentlichen Talenten, Fähigkeiten, Interessen, Überzeugungen
und Ideen ausgestattet hat. Er ist gegenwärtig in den vielen Aufs und Abs unseres Lebens, auch wenn er gerade in
schwierigen Zeiten sehr weit weg oder gar nicht existent
zu sein scheint. Er ist da, wo Menschen sich als Menschen
begegnen, sei es in der realen oder in der virtuellen Welt
des Internets.
Sp. 1: Ich widerspreche, wenn Formen des respektvollen
Umgangs im Internet keine Rolle mehr spielen und man
sich hinter der Anonymität versteckt. Wenn jemand einfach
weggeklickt wird, ohne ihm eine Begründung anzuzeigen.
Gottesdienst
Sp. 2: Denn wir glauben an Gottes Sohn, der uns gezeigt
hat, was Gesten der Anerkennung und des Respekts sind.
Der uns Menschen nicht unterteilt in „hot or not“, sondern
jedem Einzelnen seine unendliche Liebe offenbart hat.
Sp. 1: Ich widerspreche, wo ich oder andere mehr im
Schein leben als das eigene wahre Profil und wo Menschen
ihr Licht unter den Scheffel stellen und ihre Talente zurückhalten unter dem Vorwand, sie seien ja eh zu nichts gut.
Und ich widerspreche, wenn Menschen resignieren und
behaupten, wir seien machtlos und könnten eh nichts verändern.
Sp. 2: Denn wir glauben an den Geist Gottes, der uns die
Kraft geben kann, unser je eigenes Profil zu zeigen, unsere
Talente und Möglichkeiten zu entfalten, den Raum um uns
herum zu unserem zu machen und zu gestalten und damit
Stück für Stück die Welt in unserem Umfeld zu verändern.
Gedanken zu Profil:
Gesicht,
Halt, Sicherheit, nicht wegrutschen, Kurvenlage,
Formel 1, Winter-, Sommer-, Allwetterreifen
Gripp
sich im Querschnitt darstellen, Scherenschnitt
sich beweisen
SchülerVZ, Facebook, Wie alt, soziales Netzwerk
Fakeprofil, mehr Schein als sein
von ausgeprägter Art, Charaktereigenschaften, erkennbar,
versteckt sich nicht, ist öffentlich sichtbar, scharf umrissen
gerillt
geformt
Zivilcourage, Widerstand gegen Missachtung anderer Menschen
Ecken und Kanten
nicht geschönt und nicht aalglatt
greift, hat Tiefe
nicht der Norm entsprechend
was Besonderes, einzigartig und unverwechselbar
Propheten
Was ist ein Profil?
weitere mögliche thematische Songs
•
•
Kevin Johansen: „Hindue blues“, Album „Sur O No Sur”
Christina Aguilera: „Beautiful“, Album „Stripped“
weitere Liedvorschläge für den Gottesdienst
(alle aus dem Liederbuch „Kreuzungen“)
•
•
•
•
•
•
•
„Zur Quelle surfen“, Nr. 418
„Ein Licht in dir geborgen“, Nr. 99
„Ihr seid der Heimat Gesicht“, Nr. 228
„Wo Menschen sich vergessen“, Nr. 414
„Ihr seid das Salz der Erde“, Nr. 227
„Wie ein Fest nach langer Trauer“, Nr. 394
„Wir wollen aufstehn zum Leben“, Nr. 411
Jugendsonntag 2010 • 19 •
Gottesdienstablauf
Verlauf
Einzug
Eröffnung,
Begrüßung
Schuldbekenntnis
Kyrie
Gloria
Tagesgebet
1. Lesung
Antwortgesang
2. Lesung
Halleluja
Evangelium
Verkündigung
Glaubensbekenntnis
Fürbitten
• 20 • Jugendsonntag 2010
Gestaltung
Verantwortlich
Gottesdienst
Verlauf
Gestaltung
Verantwortlich
Gabenbereitung
Präfation
Sanctus
Eucharistisches
Hochgebet
Vater unser
Friedensgruß
Agnus dei
Kommunion
Danklied
Schlussgebet
Infos
Segen
Schlusslied
Auszug
Jugendsonntag 2010 • 21 •
Bausteine für Gruppenstunden
Liebe Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter,
in diesem Teil des Hefts zum Jugendsonntag findet ihr Gruppenstundenvorschläge rund um das Thema „Zeig Profil“ zur
inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Selbstund Fremdwahrnehmung sowie zum Thema Freunde.
Zusätzlich findet ihr im Anschluss an die einzelne Gruppenstunde noch weitere Methodenvorschläge, Impulstexte
und Medientipps zur Ergänzung oder Weiterführung.
„Zeig Profil – It‘s your space!“
Welches Profil habe ich? Wie denken andere über mich? Was
sind Freunde und wie wichtig sind sie in meinem Leben? In
Anlehnung an die Sozialen Netzwerke im World-Wide-Web
sind wir diesen Fragen in der Vorbereitungsgruppe intensiv
nachgegangen und sind immer wieder über die Begriffe
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung und Freunde
gestoßen, die in direktem Zusammenhang zu stehen
scheinen. Wir haben daher jedem dieser Begriffe ein Kapitel
mit Gruppenstunden für Kinder/Jugendliche verschiedenen Alters gewidmet. Diese Kapitel bauen aufeinander
auf, ergänzen sich gegenseitig und geben in Kombination
die Möglichkeit, das eigene Profil so auf eine individuelle
Art darstellen zu können. Zeig Profil, it’s your space!
Kapitel 1: „Mein Profil“
Wer kennt mich besser als ich selbst? – Wohl niemand! In
dem Kapitel „Mein Profil“ findet eine Reise ins Ich statt, die
mich an allerlei Bekanntem vorbei führt, bei der ich mich
aber auch durch eine Auseinandersetzung mit Werten und
unbewussten Haltungen besser kennen lernen kann. „Was
ist mir wichtig?“, „Was kann ich gut?“ und „Was erwarte
ich vom Leben?“ können hier zentrale Fragen sein, die
aufzeigen, was die eigene Person ausmacht und aufzeigt,
wo Talente stecken.
Kapitel 2: „Meine Pinnwandeinträge“
Sicher kenne ich mich selbst am besten, doch auch andere
kennen mich und so manchem Freund sind Dinge von mir
bekannt, von denen ich keine Ahnung habe. Dieser Tatsache
• 40 • Jugendsonntag 2010
geht dieses Kapitel nach, indem es in den Gruppenstunden
versucht, sich zur Persönlichkeitsbildung das Fremdbild zu
Nutze zu machen. Aus den Rückmeldungen wird selbstbestimmt herausgefiltert und die Elemente sinnvoll in das
eigene Profil eingebaut, um so mit noch stolzerer Brust sein
eigenes Profil nach außen darstellen zu können!
Kapitel 3: „Meine Freunde“
„Gute Freunde kann niemand trennen“ – sang einst Franz
Beckenbauer im Jahre 1966. Freunde haben seit jeher einen
sehr großen Stellenwert im eigenen Leben. Mit ihnen kann
man sich austauschen, man kann ihnen Sorgen und Nöte
erzählen und auch jede Menge Spaß haben. Wie bereits
im vorhergehenden Kapitel erwähnt, können sie auch
von zentraler Bedeutung sein, um von sich selbst mehr zu
entdecken. Im Zeitalter der Sozialen Netzwerke scheint der
Freundebegriff allerdings etwas schwammig geworden zu
sein. Kann man tatsächlich 200 Freunde haben? Wie breit
ist das Spektrum der Freunde hier überhaupt? Und wie stelle
ich mich diesen Freunden gegenüber dar?
Mein Profil
„Mein Profil“
Mein Profil – wer bin ich, was kann ich, was ist mir wichtig?
Jeder Mensch hat sein eigenes Profil, das ihn von anderen Menschen unterscheidet, oder durch das er Parallelen
zu anderen Menschen entdeckt. Im Laufe unseres Lebens,
besonders in der Entwicklung als Kind, zum Jugendlichen
oder auch jungen Erwachsenen, entwickelt sich unser Profil
aus den unterschiedlichsten Erfahrungen und Erlebnissen.
Dabei geht es nicht nur um die äußere Erscheinung, auch
die jeweiligen Werte, die ich vertrete, meine Vorlieben, die
ich habe und lebe, mein Glaube, all das profiliert mich.
Dieses Profil - mein Profil - macht mich aus, zeigt meine
Individualität, macht mich interessant. Um von anderen
Menschen erkannt zu werden oder unterschieden zu werden, muss ich mir meines Profils bewusst sein und es auch
zeigen. Denn nur wer Profil zeigt bietet die Möglichkeit, entdeckt oder gefunden zu werden. Dabei muss ich nicht alles
preisgeben. Ich muss entscheiden, was andere über mich
wissen sollen, was ich allen möglichen Menschen zugänglich mache, was ich nur einen kleinen Teil wissen lasse und
was ich für mich ganz persönlich behalten möchte.
In den sogenannten „Sozialen Netzwerken“ im World-WideWeb, wie schülerVZ, facebook oder myspace zeigen Milliarden von Menschen ihre Profile, um andere Leute kennen
zu lernen, alte Bekannte wieder zu finden oder Kontakt mit
aktuellen Freunden zu halten. Nur wer dort sein echtes Profil zeigt, wird von anderen gefunden und kontaktiert. Wer
ein falsches Profil eingibt, bleibt unerkannt oder trifft gar
die falschen Leute. Auch hier gilt gut abzuwägen, was ich
von mir der Öffentlichkeit preisgeben möchte.
Wer bin ich, was macht mich aus? Zeig Profil - It‘s your
space!
Jugendsonntag 2010 • 41 •
M ein Profi l
Alter: ab 8 Jahre
Material: Fotokarton, Wachsmalstifte, Eddingstifte, Taschenlampen,
Dia- oder Tageslichtprojektor, Zeitung
Zeit: 90 Minuten
Ziel: Auseinandersetzung mit dem eigenen Profil, Kennenlernen von
Profilen anderer aus der Gruppe
1. Einstieg
Kom m an d er
Eine Person A geht aus dem Raum. Die Gruppe im Raum
einigt sich auf eine Person B im Raum, die jeweils mit einer
Bewegung oder einem Geräusch beginnt, das alle anderen sofort mitmachen sollen. Dann wird Person A wieder
in den Raum geholt und muss bei den Bewegungen oder
Geräuschen, die alle machen, herausfinden, wer die Person
B ist, die jeweils den Beginn einer Bewegung oder eines
Geräuschs vormacht. Mehrere Durchgänge mit steigendem
Schwierigkeitsgrad (z. B. alle sind dabei in Bewegung) sind
möglich.
2. Hauptteil
Pro fi lent wi ck lu n g
Pro Person wird jeweils ein Fotokarton oder großes Blatt
Papier benötigt, das an die Wand gepinnt wird. Mit Hilfe
eines Tageslichtprojektors, Taschenlampe o. ä. wird nun das
Profil (Gesicht/Kopf) eines Kindes beleuchtet, so dass auf
dem Fotokarton der Schatten des Profils erkennbar wird.
Dieser Schatten wird nun mit einem Stift umrissen und ausgeschnitten.
In Einzelarbeit malen oder schreiben die Kinder in den
Schattenumriss wichtige Daten über sich selbst (Name,
Nickname, Geburtsdatum, Wohnort, usw.), Aktivitäten, die
sie gerne unternehmen, Eigenschaften, die sie ausmachen,
wichtige Erfahrungen, die sie geprägt haben, Werte, die für
sie von Bedeutung sind, usw.
Danach stellt sich jede Person in der großen Gruppe den
anderen vor.
Variante: Wer diese Übung in Anlehnung an die Sozialen
Netzwerke durchführen möchte, kann für die Eintragungen
in die Schattenumrisse die Profilfragen von schülerVZ oder
facebook nutzen.
• 42 • Jugendsonntag 2010
Materialhinweis: In den Lehrmaterialien für Lehrer auf schülerVZ (http://www.schuelervz.net/l/parents/3) gibt es in
der Arbeitsmappe II auf Seite 25 ein Arbeitsblatt „Ein digitales Freundebuch“.
Mein Profil
3. Abschluss
Wer hat
k l au t?
d em
Sch o rsch
sei
Sau
Zu Beginn sitzen alle Teilnehmer im Kreis und jeder nennt
reihum seinen Nicknamen (evtl. können die Nicknamen
aus der Profilentwicklung genommen werden). Es wird ein
Freiwilliger (Spieler A) bestimmt, der sich in die Mitte des
Kreises stellt, sein Stuhl wird aus dem Kreis genommen. Er
bekommt nun eine zusammengerollte Zeitung in die Hand.
Der Freiwillige fragt nun einen Mitspieler B aus dem Kreis:
„Wer hat dem Schorsch sei Sau klaut?“ Dieser muss dem
Spieler A in der Mitte folgende komplette Antwort geben:
„Ich war es nicht, der/die C (Nickname eines Mitspielers)
wars!“ Der Spieler A in der Mitte muss den Genannten
(Spieler C) nun versuchen, mit der Zeitung auf die Knie zu
treffen, bevor der einen neuen Nicknamen mit dem kompletten Antwortsatz nennt und so weiter. Wird Spieler C mit der Zeitung getroffen oder nennt er versehentlich den
Nicknamen des Spielers A aus der Mitte, wechselt Spieler C in die Mitte.
Jugendsonntag 2010 • 43 •
M eine werte
Alter: ab 12 Jahre
Material: CD-Player, Werte-Geschichte, Werte-Karten, leere Karten (wie Werte-Karten), Stifte, kleiner Korb oder Box für aussortierte Karten,
Bettlaken oder Fallschirm
Zeit: 90 Minuten
Ziel: Werte sind für mich von Bedeutung? Welche Werte verbinden mich
mit anderen?
1. Einstieg
D er B esit zer d es g o ld en en Ri n gs
Alle TeilnehmerInnen laufen zu Musik kreuz und quer durch
den Raum. Wenn die Musik ausgeht, bleiben die TeilnehmerInnen stehen und schließen sofort die Augen. Dann
nennt der Spielleiter eine Eigenschaft, die auf nur eine
der Personen zutrifft, z. B. goldener Ring, grünes Oberteil,
Lederarmband, Tätowierung, besondere Brillenform, usw.
(Die Eigenschaft muss beim durch den Raum gehen für
alle erkennbar gewesen sein!). Daraufhin müssen alle TN mit geschlossenen Augen auf die Person zeigen, auf die
diese Eigenschaft zutrifft. Eine Steigerung mit schwerer
zu erkennbaren Eigenschaften in den nächsten Runden ist
möglich.
2. Hauptteil
D i e Werte-Welt
Die Leitung erzählt in der Übung „Die Werte-Welt“ folgende
Geschichte, in der die Teilnehmer ihren eigenen Werten und
Normen begegnen werden. Die Geschichte enthält immer
wieder Aufgaben für die Teilnehmer, die diese in den Textpausen erfüllen müssen. Wenn das Lösen der Aufgabe von
der Spielleitung beendet wird, gibt diese ein vereinbartes
Zeichen, z. B. durch das Klingelzeichen eines Handys,
und liest die nächste Textpassage vor. Für die Aufgabe
bekommen alle TeilnehmerInnen jeweils 50 Impulskarten
(erhältlich unter: www.jugendsonntag.kja-freiburg.de).
„Ihr werdet im Laufe dieser Geschichte euren eigenen
Normen und Werten begegnen und für euch entscheiden,
was euch im Leben wichtig ist. Jede/r bekommt nun eine
gewisse Zeit, um die Karten vor sich auszubreiten und zu
überfliegen!“ Pause
„Das ist jetzt euer Gepäck, das ihr in euren Rucksack packt.
Ihr unternehmt eine lange Reise. Aber schon bald merkt ihr,
dass ihr viel zu viel eingepackt habt, zu viel Last mit euch
herumschleppt. Ihr müsst einiges zurücklassen. Euer neues
• 44 • Jugendsonntag 2010
Gepäck besteht aus 25 Karten. Ihr habt ab jetzt 10 Min. Zeit,
um euch für die 25 wichtigsten Karten zu entscheiden!“
Pause
„Am Wegesrand findet ihr 3 leere Karten, auf die jede/r
noch Begriffe schreiben kann (nicht muss), die ihr/ihm
persönlich fehlen. Oder ihr möchtet vielleicht auf einer
Karte etwas ergänzen.“ Pause
„Die Reise geht weiter, und ihr kommt an einen strömenden
Fluß. Es gibt Boote, allerdings müsst ihr das mit einem
anderen Reisenden teilen. Für das Gepäck ist nun nicht
mehr soviel Platz. Einigt euch auf 16 gemeinsame Begriffe!
Versucht, eure Vorschläge zu begründen und gegenseitig
zu hinterfragen. Ihr habt 10 Minuten Zeit!“ Pause
„Auf der weiteren Reise auf dem Fluss stoßt ihr mit einem
anderen Boot zusammen jetzt ist eines der Boote leckgeschlagen und ihr müsst in dem noch verbliebenen Boot
gemeinsam, also zu viert, weiterfahren. Natürlich geht das
nur, wenn ihr wieder was über Bord werft. Einigt euch auf 12
Begriffe! Schaut, dass jede und jeder sich mit den Begriffen
identifizieren kann!“ Pause
„Die Reise geht weiter, ein Sandsturm kommt auf und
eure Vierergruppe wird getrennt. Jeder muss allein weiterwandern und bekommt 3 Begriffe! Wie verteilt ihr die
Gepäckstücke? Schaut, dass ihr einen für alle akzeptablen
Kompromiss findet!“ Pause
„Bei eurer Reise begegnet ihr einer guten Fee, sie schenkt
euch bis zu 5 leere Karten! Nehmt ihr welche? Was schreibt
ihr drauf?“ Die Spielleitung hält die Karten der Fee bereit.
Pause
„Die nächste Station ist ein orientalischer Basar. Hier
besteht die Möglichkeit zu tauschen! Seid ihr komplett
zufrieden mit eurer Auswahl, oder gibt es Gepäckstücke,
die euch mehr reizen? Geht im Raum umher, schaut welche
Gepäckstücke die anderen haben. Ist etwas dabei was ihr
gern hättet? Ist der Besitzer zu Verhandlungen bereit?“
Pause
„Angekommen an der letzten Station erreicht ihr eine
ruhige Oase. Sucht euch einen kuscheligen Platz, lasst
nochmal eure Begriffe auf euch wirken. Welche Werte sind
euch wichtig?“
Mein Profil
Auswertung
Die gesamte Gruppe trifft sich in einem Kreis zu einem
kurzen Austausch mit folgenden Impulsfragen:
• Was habt ihr erlebt?
• Was ist euch aufgefallen?
• Wie leicht/schwer fielen die Entscheidungen?
• War es schwer, Begründungen und Argumente zu
finden?
3. Abschluss
D er Vo rhan g fällt
Der Spielleiter sucht sich eine zweite Person aus, die ihm bei
der Durchführung des Spiels hilft. Die Gruppe wird in zwei
Hälften aufgeteilt. Die Spielleiter halten ein großes Tuch
(Bettlaken oder Fallschirm) hoch. Auf beiden Seiten des
Tuches nimmt eine Kleingruppe Platz. Die beiden Gruppen
dürfen sich nicht sehen. Beide Gruppen suchen nun in aller
Stille einen Spieler aus. Diese setzen sich mit dem Gesicht
zum Tuch gewandt einander gegenüber. Auf ein vereinbartes Zeichen lassen die Spielleiter das Tuch fallen und die
beiden Spieler müssen so schnell wie möglich den Namen
ihres Gegenübers nennen. Wer dies zuerst schafft, darf den
anderen Spieler in die eigene Mannschaft mitnehmen. Das
Spiel wird fortgesetzt, indem jede Mannschaft wieder eine
Person bestimmt, die vor dem Tuch Platz nimmt.
Hinweis: Wer nach den zuvor vorgestellten Gruppenstundenvorschlägen die Thematik „Selbstdarstellung,
Verhalten und Privatsphäre in Sozialen Netzwerken“
aufgreifen möchte, findet unter http://www.schuelervz.
net/l/parents/3 nützliche Arbeitshilfen mit Methoden
und Arbeitsblättern. Die dort erhältliche Arbeitsmappe II „Privatsphäre und Datenschutz“ befasst sich mit der Frage
„Welche persönlichen Daten gebe ich wo und wem preis?“
Jugendsonntag 2010 • 45 •
t i pps
m e th o d enti pps
Meine Homepage
Jede Person erhält ein Stück Fotokarton, auf das eine
Homepage erstellt werden soll. Die Homepage kann sich
über mehrere Seiten (Links!) erstrecken, die durch Kästchen
auf dem Fotokarton dargestellt werden. Mögliche Inhalte
können sein: Persönliche Daten, Hobbies, Vorbilder, Wenn
ich Millionär wäre …, Auf eine einsame Insel nehme ich mit
…, Mein größter Traum …, Liebe ist …, Mein Traumpartner
soll …
Stärkenshow
Eine Person steht im Plenum auf, stellt sich kurz mit ihrem
Namen (evtl. noch Geburtsdatum, Wohnort, usw.) vor und
ergänzt den Satz „Als einzige kann ich in dieser Runde …“.
Wenn es in dieser Runde andere Personen gibt, die diese
Fähigkeit auch haben, muss der Satz wiederholt und mit
einer anderen Fähigkeit weitergeführt werden, bis die Person tatsächlich die einzige mit der benannten Fähigkeit
ist. Dann darf sie sich wieder hinsetzen. Danach kommt die
nächste Person dran, bis alle einmal dran waren.
so n gti pps
Du bist nicht allein
Die Ärzte, Album: Geräusch, 2003
Ichisichisichisich
Die Fantastischen Vier, Album: „Fornika“, 2007
Zieh deinen Weg
Herbert Grönemeyer, Album: Zwölf, 2007
bü ch erti pps
„Das kleine Ich bin Ich“
von Mira Lobe
• 46 • Jugendsonntag 2010
Mein Profil
texte
Dein Weg
Den Weg,
den du vor dir hast,
kennt keiner.
Nie ist ihn einer so gegangen,
wie du ihn gehen wirst.
Es ist dein Weg.
Unauswechselbar.
Du kannst dir Rat holen,
aber entscheiden musst du.
Hör auf die Stimme
deines inneren Lehrers.
Gott hat dich nicht allein gelassen.
Er redet in deinen Gedanken zu dir.
Vertraue ihm und dir.
manchmal strahlend vor Glück,
oder von Tränen gezeichnet,
manchmal genau richtig,
manchmal völlig unpassend;
aber es ist meins,
ich bin es,
und ich bin es gern;
denn ich bin gewiss,
keiner kann so sein wie ich,
keiner kann an meine Stelle treten,
und die das wissen,
nehmen mich an
wie ich bin.
(Michael Gosebrink, aus „Ideensammlung für den DJKSport“, Seite 7, Januar 2009)
(Ulrich Schaffer, aus „… weil du einmalig bist“)
Ich-Sein
Manchmal bilde ich mir ein,
morgen wäre das Gesicht,
das ich im Spiegel sehe,
ein Traumgesicht, betörend,
Hollywood-gerecht;
oder manchmal tue ich so, als könnte ich
Gesichter wechseln
wie Taschentücher,
einmal gebraucht, dann weggeworfen,
herausgekramt für einen Augenblick,
für eine Zweck,
auswechselbar,
je eines passend für jede Gelegenheit.
Aber ich bin ich
und kein anderer,
ich lebe mein Leben
unverwechselbar,
mit dem Gesicht,
das mein eigenes ist,
Jugendsonntag 2010 • 47 •
„Meine Pinnwandeinträge“
Mein Profil ist eine Schnittstelle zur Außenwelt, hier kann
ich mich darstellen, mich geben wie ich bin und zeigen,
was mir wichtig ist. Um mein Profil möglichst authentisch
darstellen zu können, brauche ich neben der eigenen Auseinandersetzung mit meiner Persönlichkeit auch Rückmeldungen von außen. Klar weiß ich vieles von mir, was auch
andere wissen und natürlich habe ich auch so manche
Geheimnisse, von denen niemand etwas weiß. Es gibt dagegen auch Dinge, die andere von mir wissen, von denen ich
jedoch keine Ahnung habe. Um mich besser kennen zu lernen, braucht es daher eine Rückmeldung von außen – ein
„Einholen von Pinnwandeinträgen“ und auch eine Auseinandersetzung mit diesen.
Probier es aus, nutz die Chance, mehr von dir zu entdecken,
um noch mehr Profil von dir zeigen zu können!
• 48 • Jugendsonntag 2010
drei din ge
Alter: ab 8 Jahre
Material: Drei verschiedene Gegenstände, Plakate, Stifte
Zeit: 75 Minuten
Ziel: Kinder üben sich darin, sich in andere hineinzuversetzen. In einer
Präsentation wird den anderen in angemessener Form Rückmeldung gegeben, welchen Eindruck sie auf einen machen. Sie bekommen damit die Möglichkeit, etwas über ihre Außenwirkung zu
erfahren.
meine
pinnwandeinträge
1. Einstieg
2. Hauptteil
N i ckna m e- J o n gl ag e
D rei D i n g e
Die Gruppenleiterin/der Gruppenleiter hat drei gut werfbare und leicht fangbare Gegenstände, wie z. B. einen Volleyball, einen Tennisball und vielleicht einen Teddybären.
Es können beliebig andere Dinge gewählt werden, sie müssen nur gut zu fangen sein.
Die Gruppe steht im Kreis. Die Gruppenleiterin/der Gruppenleiter wirft jetzt einen der drei Gegenstände zu irgendeiner
Person im Kreis und ruft dabei seinen „Nickname“ (Name,
wie er beispielsweise im Internet oder bei Computerspielen
angegeben wird) oder wahlweise auch einen anderen Spitznamen. Die Person, die den Gegenstand gefangen hat wirft
ihn wieder weiter und ruft auch seinen „Nickname“. Dies
geschieht solange, bis alle den Gegenstand einmal hatten.
Als Zeichen dafür legen diejenigen, die schon einmal an der
Reihe waren, eine Hand auf den Kopf, damit man weiß, wem
aus der Gruppe der Gegenstand noch zugeworfen werden
kann. Schließlich landet er wieder bei der Gruppenleiterin/
beim Gruppenleiter.
Die Kinder müssen sich merken, von wem sie den Gegenstand zugeworfen bekommen und wem sie den Gegenstand
zuwerfen müssen. Ist diese Reihenfolge klar, beginnt die
Jonglage. Der erste Gegenstand wird ins Spiel gebracht,
jetzt müssen die Kinder jeweils den „Nickname“ des Kindes
rufen, dem sie zuwerfen. Wenn dies klappt, werden auch die
beiden anderen Gegenstände nach dem gleichen Muster ins
Spiel gebracht. Ein mögliches Ziel ist es, einen Durchlauf zu
schaffen, ohne dass ein Gegenstand auf den Boden fällt.
Die Gruppenleiterin/der Gruppenleiter lost jedem Kind
den Namen eines anderen Kindes mittels kleinen Zetteln
zu, mit dem Hinweis, den gezogenen Namen nicht zu verraten. Nun sollte jedes Kind in Einzelarbeit auf einem Plakat
grafisch darstellen, welche drei Dinge die zugeloste Person
wohl gerne mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Hierfür werden 15 Minuten Zeit veranschlagt. Wenn alle fertig
sind, trifft sich die Gruppe wieder im Stuhlkreis und nun
gilt es, die Plakate und die darauf abgebildeten Symbole/
Bilder nacheinander vorzustellen, ohne die Namen zu verraten. Wenn die Vorstellung fertig ist, dürfen Tipps abgegeben werden, wer wohl mit dieser Darstellung gemeint sein
könnte. Im Anschluss löst das Kind auf, wen es gezogen hat
und erklärt, warum es gerade diese Symbole ausgewählt
hat. Ob dies tatsächlich die drei Dinge wären, löst das Kind
auf, dessen Name gezogen wurde.
Variante:
Anstatt den offen abgegebenen Vermutungen kann die
Tipprunde auch so ablaufen, dass die Plakate offen im
Raum ausgelegt werden und jedes Kind jeweils einen Zettel mit seinem Tipp verdeckt auf die Plakate legen kann.
Haben alle ihre Tipps abgelegt, werden die Rätsel plakateweise nach demselben Schema wie oben aufgelöst.
Variante:
Der zweite Gegenstand kann einfach reihum durchgegeben
und der dritte Gegenstand nach einem Zufallsmuster durch
den Kreis geworfen werden, jeweils ebenfalls mit Zuruf des
„Nickname“.
(in Anlehnung an „Ballmuster im Kreis“, KSJ-Methodenordner „Bildungskampagne der KSJ“)
Jugendsonntag 2010 • 49 •
3. Abschluss
D i e Fi rewa ll
Es werden drei Gruppen gebildet: A, B und C. Die Gruppen
A und C stehen sich mit einigem Abstand gegenüber. Die
Gruppe B steht dazwischen. Nun bekommt die Gruppe A einen Zettel gezeigt, auf dem ein Kommando steht, das
sie der Gruppe C herüberrufen muss. Gruppe B versucht,
durch möglichst viel Lärm zu verhindern, dass die Botschaft
ankommt. Jede Form des Krachs, der ohne Hilfsmittel
gemacht werden kann, ist erlaubt. Gruppe A war erfolgreich, wenn alle Spielerinnen und Spieler der Gruppe C das
Kommando ausführen.
Mögliche Kommandos:
Mit erhobenen Händen im Kreis drehen!
Über Kreuz die Augen zuhalten!
Kniebeugen machen und laut lachen!
Rechte Hand an das linke Ohr, linke Hand an das rechte Ohr
halten und hüpfen!
usw.
(in Anlehnung an „Laute Mauer“, KSJ-Methodenordner „Bildungskampagne der KSJ“)
• 50 • Jugendsonntag 2010
m eine pinnwandeintr äge
Alter: ab 12 Jahre
Material: CD-Player (oder Ähnliches), Profilvorlagen, Plakate, Stifte
Zeit: 90 Minuten
Ziel: Die Jugendlichen üben sich darin, sich in andere hineinzuversetzen.
Den anderen wird in detaillierter und angemessener Form Rückmeldung gegeben, welchen Eindruck sie machen. Sie bekommen damit
die Möglichkeit, etwas über ihre Außenwirkung zu erfahren. Anschließend haben sie noch die Möglichkeit mitzubekommen, worin
die Stärken des Einzelnen gesehen werden.
Hinweis: Zu Beginn der Gruppenstunde sollte man
deutlich machen, dass die „Spiele“ einer gewissen
Ernsthaftigkeit bedürfen. Die Gruppenleitung hat
entsprechend darauf zu achten, dass keiner der Jugendlichen in eine unangenehme Situation gerät.
1. Einstieg
I nstant M essag i n g
Beim „Instant Messaging“ (unmittelbare Kommunikation)
wird die Gruppe angeleitet, sich kreuz und quer im Raum
bzw. auf einer bestimmten Fläche zu bewegen, während
im Hintergrund Musik läuft. Wenn die Musik leise gestellt
wird finden sich die Jugendlichen paarweise zusammen
und zwar so, dass sie sich mit der nächststehenden freien
Person zusammentun. Nun gibt der Spielleiter ein kurzes
Gesprächsthema vor, über das sich die nächsten 3 Minuten
in den Paaren unterhalten wird. Mögliche Themen können
sein: „Was habt ihr letztes Wochenende gemacht?“, „Was
gebt ihr im Internet von euch an, was nicht?“ oder „Was
ist der Unterschied zwischen Obst und Gemüse?“. Bei der
Suche nach Gesprächsthemen sind kaum Grenzen gesetzt.
Nach den drei Minuten wird die Musik wieder lauter gestellt
und die Gruppe läuft wieder wild durcheinander, bis die
Gruppenleiterin/der Gruppenleiter die Musik wieder leise
werden lässt und die nächste Frage stellt. Es empfehlen sich
drei bis vier Durchgänge des „Instant Messaging“.
meine
pinnwandeinträge
den. Hierzu benutzt man am besten die Profilvorlage (siehe
Seite 63).
Nach 10 bis 15 Minuten werden die ausgefüllten Profile
mit unterschiedlichen Nummern versehen und auf Tischen
verteilt. Nun beginnt der Galerierundgang und die Jugendlichen laufen mit Papier und Stift durch den Raum, schauen
sich die Profile an und vermerken auf ihrem Zettel die Nummer des Profils und den Name des-/derjenigen, zu der/dem
dieses Profil am besten passen würde. In einer anschließenden Runde werden die Profile vorgestellt und die Vermutungen laut geäußert. Dann wird das Rätsel aufgelöst
und der Jugendliche, der mit dem Profil beschrieben wurde
erklärt, ob er sich in der Beschreibung wiederfindet oder
was seines Erachtens anders ist.
3. Abschluss
M ei n e Stä rk en - Pi n nwan d
Zum Abschluss verteilt die Gruppenleiterin/der Gruppenleiter an jeden Jugendlichen ein leeres Plakat, der dieses
mit seinem Namen versieht und an irgendeiner (erlaubten)
Stelle an die Wand pinnt/klebt. Nun sollen die Jugendlichen
umhergehen und auf den Plakaten zu der jeweiligen Person
Eigenschaften aufschreiben, die sie gut an ihr finden. Diese
Aussagen sollten unterschrieben werden, außerdem sollte
zu jeder Person etwas geschrieben werden.
2. Hauptteil
D ei n Pro fi l?!
Der Gruppenleiter/die Gruppenleiterin schreibt die Namen
der Jugendlichen auf Zettel und lässt jeden Jugendlichen
einen Zettel ziehen. Dieser verrät nicht, wen er gezogen
hat, es sei denn, er hat sich selbst gezogen, dann wird der
Zettel nochmal getauscht. Nun soll jeder Jugendliche für
die zugeloste Person in Einzelarbeit ein Profil erstellen,
ohne dessen Namen oder zu eindeutige Daten zu verwenJugendsonntag 2010 • 51 •
t i pps
M e th o d enti pps
Zirkus
Hinweis: Diese Übung bietet sich als Ergänzung für die
Gruppenstunde ab 12 Jahren für erfahrene Gruppenleiter an. Die Gruppenleitung muss hierfür die Moderation übernehmen und auf strikte Einhaltung der im Text
erläuterten Feedback-Regeln achten.
Die Jugendlichen werden zunächst in die Metapher „Zirkus“
eingeführt. Dazu wird ein Plakat mit der Abbildung eines
Zirkus (abgebildet können sein: Zuschauerränge, Vorhang,
Artisten, Orchester, Dirigent, Manager, Putzfrau, Tiere im
Käfig, Seiltänzer, Clown, Kasse, Popcornstand …) in der
Runde ausgelegt und exemplarisch verschiedene Rollen
vorgestellt, die es in einem Zirkus geben kann. Dabei handelt es sich um Eigenschaften, wie sie auch in einer Gruppe
vorkommen können.
Dann sind grundsätzliche Hinweise zum Feedback an die
Gruppe hilfreich:
Feedback kann bei der Selbsteinschätzung helfen, kann
Beziehungen klären. Bei Feedbackaussagen geht es um
subjektive Einschätzungen, keine allgemeingültigen Wahrheiten. Feedback zu geben und zu erhalten, erfordert Mut,
daher braucht es eine Ernsthaftigkeit und Aufmerksamkeit
von allen. Nebengespräche stören und können Irritationen
auslösen.
Folgende Gesprächsregeln für das Feedback werden auf Plakate visualisiert und erläutert: „Ich“ statt „wir“ oder „man“
benutzen; konkrete Beispiele/Situationen benennen; keine
Beleidigungen/Schimpfwörter benutzen. Hilfssätze können sein: „Mir gefällt an dir ...“; Mich stört an dir ...“; „Ich
wünsche dir …“.
Ein Abschlusssatz desjenigen, der Feedback erhalten hat,
könnte lauten: „Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Aber
ich bin nicht dazu da, um so zu sein, wie ihr mich haben
wollt.“
Danach halten die Jugendlichen in einer Einzelarbeit auf
einem A4-Paper fest: „Welche Rolle habe ich, wenn ich auf
• 52 • Jugendsonntag 2010
die Situation in dieser Gruppe schaue?“; „Welche Eigenschaft passt gut?“; „Wie geht’s mir mit dieser Rolle?“; „Würde
ich gerne eine andere Rolle haben?“. Die Jugendlichen können dabei auch freie Assoziationen zu Elementen des Zirkus
entwickeln. Anschließend wird das Papier zu einem Kegel
gerollt/geklebt und außen soll nur der Namen zu lesen sein,
evtl. auch die Position.
Anschließend nennt eine erste Person ihre Rolle, positioniert
den Kegel entsprechend auf einem Plakat mit einer aufgemalten Zirkusmangege und kann sich dann von 3 anderen Jugendlichen ihrer Wahl Rückmeldung einholen, evtl.
(bei viel Zeit!) können auch mehr Personen Rückmeldung
geben, je nach Einverständnis des Feedback-Erhaltenden.
Hat eine Person Feedback erhalten, kann sie gefragt werden, ob ihre Position im Zirkus noch stimmt, oder ob sie sie
verändern möchte. Abschließend sollte sie den Abschlusssatz sprechen/vorlesen.
Dann geht es mit der nächsten Person weiter.
Tier-Quartett
Jede Person überlegt sich ein Tier, das zu ihr passt, das
sie mit sich verbindet oder das sie gerne wäre. Dieses Tier
teilt sie der Gruppenleitung flüsternd mit, so dass niemand
aus der Gruppe es erfährt. Die Leitung notiert sich jeweils
verdeckt den Namen der Person und das genannte Tier.
Anschließend wird die Gruppe in Untergruppen zu 2-3 Personen eingeteilt. Die Spielleitung nennt ein Tier der erstellten Liste und die Gruppe, die beginnt, muss dann erraten,
zu wem das Tier gehört. Hat sie richtig geraten, dann
kommt die entsprechende Person zu der Gruppe hinzu.
Jede Gruppe darf solange raten, wie die Ergebnisse richtig sind. Bei einem Fehlversuch kommt eine andere Gruppe
dran. Haben diese aufgepasst, dann können Sie die bereits
genannten Personen zu sich holen. Das Spiel ist dann aus,
wenn alle in einer Gruppe versammelt sind.
meine
pinnwandeinträge
t i pps
So n gti pps
Lass die Sonne rein!
Die Fantastischen Vier, Album: „Vier gewinnt“, 1992
Du schreibst Geschichte
Madsen, Album „Goodbye Logik“, 2006
Feedback
schuhe mit magischen Kräften. Ab sofort gelingen ihm für
seine Mannschaft sensationelle Tore. Allerdings gehen den
geschenkten Schuhen bald die Wunderkraft verloren, als
die alte Frau stirbt. Jimmy aber findet nun die Kraft, an sich
selbst zu glauben. Der Film wurde auf dem Kinderfilmfestival Berlin im Jahr 2001 von der Kinderjury ausgezeichnet.
Talks 1
Kurzspielfilm (5 min), geeignet ab 14 Jahren
Janet Jackson, Album „Discipline“, 2008
Fi l mti pps
Blöde Mütze
Spielfilm, geeignet ab 10 Jahren
Das Leben kann verdammt kompliziert sein. Vor allem, wenn
man mitten im Schuljahr umziehen muss. Trotzdem hätte
der zwölfjährige Martin nicht gedacht, dass plötzlich soviel
mit ihm passiert. Die Baseballkappe, die ihm sein Vater mal
geschenkt hat, bietet einen guten Schutz. Er trägt sie fast
immer. Oliver aus der neuen Klasse nennt ihn sofort nur
noch „Blöde Mütze“. Nicht ganz ohne Grund, denn Martin
hat ihn beim Klauen erwischt und aus Versehen verpetzt.
Klar, dass Oliver da sauer auf ihn ist. Eigentlich denkt Martin aber vom ersten Tag an vor allem an Silke. Die merkt das
und freut sich darüber, aber sie mag auch Oliver. Da beginnt
Martin, von dem seine Mutter gerne sagt, er sei eher der
„stille Typ“, zu kämpfen: um Silke, gegen Oliver und schließlich um seine Freundschaft zu beiden.
Es gibt nur einen Jimmy Grimble
Spielfilm, geeignet ab 10 Jahren
Zwei 16-Jährige treffen an einer Bushaltesstelle aufeinander. Der eine telefoniert mit verschiedenen Personen,
erzählt aber immer dasselbe. Der andere hört Walkman und
singt ständig die gleiche Liedpassage mit. Schließlich erregt
sich der Telefonierer über die Dauerwiederholungen seines
Gegenübers und vertreibt ihn. Eine amüsante Geschichte,
die die Frage nach Kommunikation und der Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen aufwirft.
Bu chti pps
Die Geschichte vom traurigen Nilpferd
Es war einmal ein Nilpferd, das glaubte es sei das überflüssigste von allen Tieren. „Warum lebe ich überhaupt?“ dachte
es. „Außer Fressen, Baden und Schlafen habe ich nichts
Aufregendes getan. Ich möchte etwas erleben, so wie die
anderen Tiere!“ Also stieg es aus dem Wasser und machte
sich auf den Weg und traf Tiere, die es auf seine Besonderheiten aufmerksam machten.
Ein illustriertes Buch für Kinder und Jugendliche zu Rückmeldung und Identitätsfindung.
„Die Geschichte von traurigen Nilpferd“, Arne Norlin und
Lena Anderson, Bertelsmann Verlag
In der englischen Industriestadt Manchester lebt der
15jährige Jimmy Grimble allein mit seiner Mutter. Wie
die meisten Jungs in Manchester träumt auch Jimmy von
einer Karriere als Fußballspieler. Aber sobald er den Platz
betritt, geht sein Selbstbewusstsein verloren. Doch eines
Tages schenkt ihm eine alte Frau ein Paar schäbige FußballJugendsonntag 2010 • 53 •
texte
… diese geheime, treibende Kraft,
aufwärts durch den Humus
in die Schichten des Erdlichts
… dieser stille und doch starke Schub
gegen alle Formen dauerhaften Todes
zur Freiheit hin
… diese zerbrechliche Auflehnung,
dieser alltägliche Zauber,
dieses gewöhnliche Wunder
… dieser Vorstoß ins Leben,
erkennbar an Farbe und Textur,
am Traum und an der Vision
… ein Grashalm …
… ein Weizenkorn …
… eine Riesentanne in einem Samen …
Es ist in dir,
gib ihm nach.
aus „Ins Blaue wachsen“, Ulrich Schaffer, Kreuz-Verlag
Ich bin ich
Zwischen hohen grünen Halmen
geht das ICH-BIN-ICH spazieren,
dreht sich nicht mehr hin und her,
denn es ist – ihr wisst schon, wer.
Läuft gleich zu den Tieren hin:
„So, jetzt weiß ich, wer ich bin!
Kennt ihr mich?
ICH BIN ICH!“
Alle Tiere freuen sich,
niemand sagt zu ihm: „Nanu?“
Schaf und Ziege,
Pferd und Kuh,
• 54 • Jugendsonntag 2010
alle sagen:
„Du bist Du!“
Auch der Laubfrosch
quakt ihm zu:
„Du bist Du!
Und wer das nicht weiß,
ist dumm!“
Bumm.
aus: Das kleine Ich bin ich, Mira Lobe, Jungbrunnen-Verlag
meine freunde
„Meine Freunde“
Meine Freunde – wer sind sie und was bedeuten sie mir?
Freunde sind ganz wichtig in meinem Leben. Es macht mir
Spaß, meine Freizeit mit meinen Freunden zu verbringen,
mit ihnen auszugehen oder einzukaufen oder sich gegenseitig Sorgen und Wünsche zu erzählen. Mit Freunden kann
ich wunderbar jubeln und sie stehen mir auch zur Seite,
wenn es mal nicht so gut läuft und trösten mich oder können mir gute Ratschläge geben. Meine Freunde sind immer
für mich da und ich für sie!
In den Sozialen Netzwerken im World-Wide-Web hat der
Freundebegriff in den letzten Jahren eine große Bedeutung
bekommen. Allerdings geht es dabei eher um die Anzahl der
im eigenen Profil aufgeführten Freunde. Je mehr Freunde
ich dort habe, desto beliebter bin ich, desto wichtiger
scheine ich zu sein. Auch das sind meine Freunde, auch sie
haben eine Bedeutung für mich. Teilweise sind das auch die
Freunde, mit denen ich mich im realen Leben treffe.
Wer sind deine Freunde? Wo triffst du sie? Woran erkennst
du sie? Was macht für dich einen guten oder wahren Freund
aus? Wie viele gute Freunde gibt es eigentlich?
Jugendsonntag 2010 • 55 •
das freundesu ch ger ät
oder schü lervz analo g
Alter: ab 8 Jahre
Material: große Papierbögen, Stifte, Wachsmalkreide oder Wasserfarbe (bei
der Variante: Viele unterschiedliche (Bastel)-Materialien, um eine
Freundesuchmaschine zu basteln)
Zeit: 90 Minuten
Ziel: kreative Auseinandersetzung mit dem Thema „Freundschaft“
1. Einstieg
D i e Gesch i chte vom Erfi n d erhasen
L eo na rd o
Leonardo war ohne Zweifel ein wenig anders. Leonardo
war Erfinder. Und Erfinder sind immer ein wenig anders.
Sie sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie sie sein
könnte. Den Unterschied erfinden sie dann. Wer anders ist
als die anderen, ist meistens ein wenig allein. Ein bisschen
sehr allein. Wie Leonardo.
Leonardo blickte ins Land. Es war eine Landschaft mit
Hügeln und Zypressen. So schön, dass man nichts dazu
erfinden musste. Leonardo hätte gern zu jemanden gesagt:
„Schau, wie schön“. Aber niemand war da. Man braucht
Freunde, dachte Leonardo. Ohne Freunde ist ein Hase ein
armer Hund. Sozusagen.
Was wirklich zu allererst erfunden werden müsste, ist ein
Freundesuchgerät. Und er begann zu überlegen, wie es
funktionieren könnte, dieses Gerät. Er war gerade dabei,
eine allererste Idee zu haben, als er sah, wie sein Nachbar eine Karotte aus der Erde zog. Er hielt sie in der Pfote
und betrachtete sie tieftraurig. „In Erde steckt, nach Erde
schmeckt doch alles!“, sagte er seufzend.
Dem Hasen kann geholfen werden, dachte Leonardo. Und
er erfand seine berühmte Karottenwaschmaschine. Zurück
zum Freundesuchgerät, dachte Leonardo. Er beschloss,
einen Spaziergang zu machen. Manches geht leichter, wenn
man geht. Auch das Erfinden.
„Eine Nachbestellung?“ rief da eine empörte Stimme. „100
Stück? Absolut unmöglich!“ Es war einer der wenigen Osterhasen, die in Leonardos Gegend noch diesem traditionsreichen Beruf nachgingen. Er saß da, mit dem Pinsel in der
Pfote, die vor Anstrengung zitterte. „Ich wollte, ich wäre
Weihnachtshase geworden“, stöhnte er. Ein Berg von eierschalenfarbenen Eiern wartete noch auf Bemalung. Dem
Hasen kann geholfen werden, dachte Leonardo. Und er
erfand seine berühmte Ostereierbemalmaschine.
Jetzt aber, dachte Leonardo. Als nächstes erfinde ich das
Freundesuchgerät. Ostern kommt immer näher. Und zu
Ostern war kein Hase gerne alleine. Er hatte wohl die letzten Worte laut vor sich hingesagt. Denn eine grimmige
• 56 • Jugendsonntag 2010
Stimme wiederholte „Allein! - Du sagst es! Allein ist man,
jawohl! Dann, wenn man Hilfe am nötigsten hat.“ Ein
Hasenpaar saß vor seinem Bau. Genauer gesagt: Vor dem,
was von dem Bau noch übrig war. „Der Fuchs“, erklärten
sie Leonardo. Wir haben mit knapper Not überlebt. Es gibt
keinen Bau, der einem hungrigen Fuchs standhält.“ Gibt es
doch, dachte Leonardo. Den beiden kann geholfen werden.
Und er erfand seinen berühmten Hasenfestungsbau mit
FAM. Was nichts anderes ist als die Abkürzung für FuchsAbwehr-Mechanik.
So, dachte Leonardo, jetzt lenkt mich aber wirklich nichts
und niemand mehr ab. Als nächstes wird das Freundesuchgerät erfunden und damit basta. Er hatte da eine ungefähre Idee …
Ein Schuss erschreckte Leonardo in seinen Gedanken. Er
ging in Deckung. Denn eins war ihm klar: Auch Erfinder
werden erschossen. Jäger kennen da gar nichts. In dem
dichten Blattwerk, wo Leonardo Zuflucht suchte, saß schon
jemand. „Wie soll ich bloß zu meiner Familie zurück?“, fragte
der andere mutlos. „Der Weg ist direkt durch das Jagdrevier.
Ich komme niemals lebend bei den Meinen an!“
Das ist entschieden ein vorrangiges Problem, dachte Leonardo. Und er erfand seine weithin berühmte Jägerverwirrmaschine. Morgen ist Ostersonntag, dachte Leonardo.
Keine Chance, noch bis morgen das Freundesuchgerät zu
erfinden. Vielleicht gelingt es mir überhaupt nie. Eins ist
jedenfalls klar wie Eierfärbebrühe: Ich werde zu Ostern
hasenseelenallein sein.
Dann ging die Ostersonne rotgolden über den Hügeln auf.
Leonardo war, wie alle Erfinder, ein Frühaufsteher. Aber
an diesem Ostersonntag waren andere noch früher aufgestanden als er. Leonardo sah sie am Horizont auf sein Haus
zukommen. Da waren Rudi Rübe, Ludwig Langohr, Hilde
Häschen, Max Möhrchen und Hansi Hoppel. Alle hatten
sie Leonardo etwas mitgebracht. Das war wirklich ein toller Tag und Leonardo erzählte den anderen von seiner Idee.
Da beschlossen sie, gemeinsam ein Freundesuchgerät zu
bauen…
meine freunde
2. Hauptteil
Das Freu n d esu ch ger ät
Auf einem großen Bogen Papier malen und beschreiben die
Kinder jeweils zu zweit ihr „Freundesuchgerät“.
• Was muss diese Maschine leisten?
• Worauf kommt es bei dem Gerät an?
Variante: Benutzt alle Materialien, die ihr dazu verwenden
wollt.
3. Abschluss
Die Gruppenkinder stellen sich gegenseitig ihre „Freundesuchgeräte“ vor. Schließlich hatten sie es gemeinsam
geschafft. Jeder hatte seine Ideen eingebracht und es war
ein tolles Freundesuchgerät entstanden. „Aber eigentlich
brauche ich so ein Gerät ja gar nicht mehr“, überlegte sich
Leonardo. „Jetzt habe ich ja euch! Ihr seid wirklich gute
Freunde.“
(aus: KSJ-Methodenordner „Bildungskampagne der KSJ“,
Lernort Gruppe, S.4, )
Jugendsonntag 2010 • 57 •
m eine freunde
Alter: ab 12 Jahre
Material: Tesa-Krepp, zwei Papierschilder („Trifft voll zu“ und „Trifft absolut
nicht zu“), eventuell ein Mikrophon, viele Symbole für Hauptteil I,
große und stabile Decke für Hauptteil II, eventuell Augenbinden
für Hauptteil II
Zeit: 120 Minuten
Ziel: Die Jugendlichen sollen sich Gedanken machen, was einen guten
Freund für sie ausmacht und wie gut es tut, Freunde zu haben.
1. Einstieg
2. Hauptteil I
P ositi o n i ere d i ch!
Sh ow yo u r b est fri en d
Die Gruppenleitung zieht mit Tesa-Krepp bereits im Vorfeld
der Gruppenstunde eine Linie auf dem Boden. Am einen
Ende der Linie wird ein Papierschild mit der Beschriftung
„Trifft voll zu“ und am anderen Ende eines mit der Beschriftung „Trifft absolut nicht zu“ befestigt.
Alle Jugendlichen sitzen im Kreis. Die Gruppenleitung fragt
in die Runde, welche Eigenschaften ein guter Freund/eine
gute Freundin haben sollte. Es sollen nur kurz zwei bis drei
Eigenschaften gesammelt werden, um zur folgenden Aufgabe überzuleiten.
Die Gruppenleitung erklärt den Jugendlichen, dass gleich
einzelne Aussagesätze vorgelesen werden und sich jeder
Jugendliche zu diesen positionieren darf. Trifft die Aussage
voll zu, dann stellt man sich an das eine Ende, trifft sie nur
teilweise zu, würde man sich eher mittig positionieren.
Die Gruppenleitung verteilt in der Kreismitte verschiedene
Symbole, die für Eigenschaften eines guten Freundes/einer
guten Freundin stehen können. Die Jugendlichen werden
in zwei Kleingruppen geteilt und sie dürfen jetzt ihre(n)
guten Freund/gute Freundin gestalten. Jede Kleingruppe
überlegt sich Eigenschaften, die sie mit den Symbolen darstellen können oder sie überlegen sich noch zusätzliche
Symbole. Die Präsentation kann später wie eine Modenschau aufgezogen werden. Eine Person aus der Gruppe soll
demnach zum Model werden, das von der ganzen Gruppe
gestaltet wird.
Tipp: Wenn keiner aus der Gruppe Model sein will, kann
man auch einen Körperumriss aufzeichnen und diesen
gestalten.
Die Gruppenleitung liest jetzt den ersten Aussagesatz langsam vor. Die Jugendlichen positionieren sich auf der Linie.
Jetzt kann die Gruppenleitung einzelne Jugendliche fragen,
warum sie sich so positioniert haben. Hierfür kann man z. B.
ein Mikro verwenden, um richtig zu interviewen.
Mögliche Aussagen:
Meine Freunde sind mir wichtig.
Ich finde es okay, wenn mein/e Freund/in was ohne mich
unternimmt.
Ich habe viele Freunde in meinem Internetprofil (z. B. schülerVZ).
Ich würde meine schülerVZ-Freunde auch außerhalb des
Internets zu meinen Freunden zählen.
Je länger man befreundet ist, desto besser ist die Freundschaft.
Manchmal gebe ich einer Freundschaft mehr, als ich zurück
kriege.
Freunde kommen, Freunde gehen.
Manchmal bin ich kein guter Freund/keine gute Freundin.
Für einen guten Freund würde ich mein Leben riskieren.
• 58 • Jugendsonntag 2010
Dann kann die Modenschau starten. Jede Gruppe stellt
ihren guten Freund/ihre gute Freundin vor und erklärt die
einzelnen Eigenschaften.
Tipp: Man könnte die andere Gruppe die Eigenschaften
anhand der Symbole auch erstmal raten lassen.
meine freunde
Mögliche Symbole:
Pflaster 
Ball

Sonnenbrille

Geld

Taschentuch

Bücher 
Pinsel, Farbe

Schlüssel

Spiegel 
Spiel 
Seil

CD

Hilfsbereitschaft
Sportlich
Cool
Reich
Einfühlungsvermögen
Intelligenz
Kreativ
Offenheit, Verschwiegenheit
Ehrlichkeit
(da ein Spiegel nie lügt)
Spaßig
Vertrauen
Musikalisch
Hauptteil II
Vertr au en spü ren
Eine wichtige Eigenschaft für eine Freundschaft ist Vertrauen.
Wenn diese Eigenschaft bereits im Hauptteil I gefallen
ist, kann sie die Gruppenleitung einfach aufgreifen. Wenn
nicht, sollte der Begriff kurz eingeführt werden.
Hinweis: Die Übung scheint auf den ersten Blick sehr
einfach, kann aber besonders für Jugendliche sehr
anspruchsvoll sein. Die Gruppenleitung sollte darauf
achten, dass die Übung nicht in ein grobes Herumgeschubse ausartet.
Höhenflug
Eine Decke wird auf dem Boden ausgebreitet. Ein Jugendlicher legt sich mit dem Rücken auf diese Decke. Er sollte
dabei eine gespannte Körperhaltung einnehmen und die
Arme seitlich an die Hüfte legen. Dabei schließt der Jugendliche die Augen. Die restlichen Gruppenmitglieder verteilen sich um die Decke herum, möglichst ausgewogen. Dann
gehen sie in die Knie und jeder nimmt mit beiden Händen
einen Teil des Deckenrandes in die Hände. Auf Kommando
der Gruppenleitung wird die Decke rasch in die Höhe gehoben. (Am Anfang auf jeden Fall nicht höher als Schulterhöhe.) Dann wird die Decke mit dem Jugendlichen wieder
ganz sanft abgelegt. Dann kann gewechselt werden.
Hinweis: Es sollte niemand zu einem Höhenflug
gezwungen werden.
Hier gibt es jetzt zwei Möglichkeiten weiterzumachen.
a) Vertrauensübungen
Für große Gruppen (ab 8 Jugendlichen):
Pendel
Es werden zwei Kleingruppen gebildet. Jeweils ein Jugendlicher stellt sich in die Mitte eines von den anderen Spielern gebildeten engen Kreises. Dieser Jugendliche schließt
die Augen, verschränkt die Arme kreuzend über der Brust
und lässt sich steif wie ein Brett fallen. Die in dieser Richtung stehenden Jugendlichen fangen die Person mit nach
vorn gestreckten Armen auf und schubsen sie sanft in eine
andere Richtung. Nach ca. zwei Minuten kann gewechselt
werden und eine andere Person geht in die Mitte.
Tipp: Am Anfang die Fallhöhe eher gering halten.
Jugendsonntag 2010 • 59 •
Für kleine Gruppen:
Pendel
Funktioniert wie für große Gruppen. Kleine Ausnahme: Es
werden keine zwei Kleingruppen gebildet, es gibt nur eine
Gruppe.
Schiff steuern
Die gesamte Gruppe stellt ein Schiff dar. Alle stellen sich
hintereinander auf und legen die Hände auf die Schultern
des Vordermannes. Der Jugendliche, der ganz hinten steht,
ist der Kapitän des Schiffes und hat die Aufgabe, das Schiff
sicher zu lenken. Alle außer dem Kapitän schließen die
Augen bzw. bekommen Augenbinden. Der Kapitän hat verschiedene Signale, wodurch er das Schiff lenken kann. Der
Rest der Gruppe darf sich nur nach den Anweisungen des
Kapitäns bewegen.
Der Kapitän wechselt regelmäßig die Richtung.
Kommandos:
Druck mit beiden Händen: „Volle Kraft voraus“
Zweimal hintereinander kurzer Druck mit beiden Händen:
„Stopp“
Druck auf die linke Schulter: „Linkskurve“
Druck auf die rechte Schulter: „Rechtskurve“
Hinweis: Wenn Gefahr drohen sollte, hat der Kapitän die
Möglichkeit, „Stopp“ zu rufen, worauf sofort alle Jugendlichen anhalten. Ansonsten sollte die Übung ohne Worte
auskommen.
b) Feedback-Übung
Stärkendusche
Jeder Jugendliche bekommt ein leeres A4-Papier auf den
Rücken geklebt. Danach sollen alle Teilnehmer im Raum
herumgehen und positive Rückmeldungen auf den Rücken
der anderen Jugendlichen schreiben.
Hinweis: Die Gruppenleitung sollte die Jugendlichen
darauf hinweisen, dass sie wirklich nur positive Rückmeldungen aufschreiben und die Kommentare unterschreiben sollten.
• 60 • Jugendsonntag 2010
Tipp: Das A4-Papier kann mit Tesa-Krepp auf dem Rücken
befestigt werden.
Nebenbei kann leise Musik laufen, das schafft eine gewisse
Ruhe, da während dieser Übung nicht gesprochen werden
sollte.
3. Abschluss
B lit zli chtru n d e
Nach den beiden Hauptteilen kann die Gruppenleitung
eine kleine Blitzlichtrunde einleiten. Alle Jugendlichen sollen sich wieder in den Kreis setzen. Die Gruppenleitung gibt
einen Gegenstand herum, der Jugendliche, der diesen hat,
darf sprechen.
Leitfragen:
Was hat mir heute gefallen? Was nehme ich mit?
Was hat mir heute nich t so gefallen?
Alle Jugendlichen sollen kurz eine Antwort auf diese Leitfragen geben.
Zum Schluss kann sich die Gruppe noch Lyrics anhören.
Hierfür eignet sich vor allem „Freunde“ von PUR.
meine freunde
t i pps
M e th o d enti pps :
•
Sensis-Spiel
•
Die Gruppe wird in Kleingruppen eingeteilt, in jeder Kleingruppe sollte ein Spielleiter sein. Die erste Aufgabe in der
Kleingruppe besteht darin, einen Spielplan zu entwerfen,
bei dem es drei verschiedenfarbige Felder gibt; eine Farbe
steht für „beantworte ich selbst“, die zweite für „beantwortet ein anderer“ und die dritte für „beantwortet jeder
aus der Gruppe“. Ist der Spielplan entworfen, beginnt das
Spiel. Für das Spiel können entweder die vorbereiteten Sensis-Karten zum Thema „Freunde“ (erhältlich unter: www.
jugendsonntag.kja-freiburg.de) genommen werden oder
alle Mitspieler formulieren im Vorfeld eigene Fragen, die
sie zu diesem Thema wichtig finden.
Dann beginnt das eigentliche Spiel. Reihum würfeln die
Spieler und beantworten die oberste Frage des Stapels je
nach Feld selbst oder ein anderer bzw. die Gruppe. Durch
die verschiedenen Antworten entstehen oft lebhafte Diskussionen.
Das Spiel endet nach einer vorher vereinbarten Zeit oder
wenn ein Spieler das Ziel erreicht hat.
„Alle die eine Freundschaftsanfrage im Internet schon
einmal abgelehnt haben, …“
… es können auch Fragen von den Sensis-Karten
genommen werden (erhältlich unter:
www.jugendsonntag.kja-freiburg.de)
Variante: Mit einem „Mikrofon“ werden einzelne TeilnehmerInnen zu einer bestimmten Fragestellung interviewt.
so n gti pps
Spitze
Sportfreunde Stiller, Album „So wie einst Real Madrid“,
2000
Gute Freunde kann niemand trennen
Franz Beckenbauer, Album „Fußball ist unser Leben“, 2006
Freunde
Pur, Album „Hits Pur – 20 Jahre eine Band“, 2004
Lizenz zur Neugier
Die Gruppe sitzt im Stuhlkreis. Eine Person der Leitung fordert mit dem Satz „Alle die …, kommen in die Mitte“, die
TeilnehmerInnen auf aufzustehen und einen Schritt in die
Mitte zu machen, wenn das Gesagte auf sie zutrifft: z.B.
„Alle die finden, dass Freunde ganz wichtig im Leben sind,
kommen in die Mitte“. Die Fragen können je nach Thematik gestellt werden. Sinnvoll ist es, mit „harmlosen“ Fragen
anzufangen und diese dann zu steigern.
Mögliche Fragen:
• „Alle die finden, dass Freunde ganz wichtig im Leben
sind, …“
• „Alle, die ihrem Freund ihr Fahrrad leihen würden, …“
• „Alle die meinen, unter Freunden muss man über alles
sprechen können, …“
• „Alle die der Meinung sind, jeder Mensch
muss mindestens 20 Freunde haben, …“
Jugendsonntag 2010 • 61 •
texte
Freund
Bleibe an meiner Seite
auf meiner Wegstrecke
die ins Ungewisse führt
bleibe an meiner Seite
bis ich selbst
das Ziel erkennen kann
Du mein Freund
bleibe an meiner Seite
bis ich morgen
meinen Weg alleine gehe
bleibe an meiner Seite
und ich werde übermorgen
dich begleiten.
(Bickel / Steigert aus: „Ideensammlung für den DJK-Sport,
S.15, 2009)
Der kleine Prinz (Auszug)
In diesem Augenblick erschien der Fuchs.
„Guten Tag“, sagte der Fuchs.
„Guten Tag“, antwortete höflich der kleine Prinz der sich
umdrehte, aber nichts sah.
„Ich bin da“, sagte die Stimme, „unter dem Apfelbaum ...“
„Wer bist du?“, sagte der kleine Prinz. „Du bist sehr hübsch
…“
„Ich bin ein Fuchs“, sagte der Fuchs.
„Komm und spiel mit mir“, schlug ihm der kleine Prinz vor.
„Ich bin so traurig …“
„Ich kann nicht mit dir spielen“, sagte der Fuchs.
„Ich bin noch nicht gezähmt!“
„Ah, Verzeihung“, sagte der kleine Prinz.
Aber nach einiger Überlegung fügte er hinzu:
„Was bedeutet >zähmen<?“
„Du bist nicht von hier“, sagte der Fuchs, „was suchst du?“
„Ich suche die Menschen“, sagte der kleine Prinz.
„Was bedeutet >zähmen<?“
• 62 • Jugendsonntag 2010
„Die Menschen“, sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und
schießen. Das ist sehr lästig. Sie ziehen auch Hühner auf.
Das ist ihr einziges Interesse. Du suchst Hühner?“
„Nein“, sagte der kleine Prinz, „ich suche Freunde. Was heißt
>zähmen<?“
„Zähmen, das ist eine in Vergessenheit geratene Sache“,
sagte der Fuchs. „Es bedeutet, sich >vertraut machen<“
„Vertraut machen?“
„Gewiss“, sagte der Fuchs. „Noch bist du für mich nichts als
ein kleiner Junge, der hunderttausend kleinen Jungen völlig
gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden
wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der
Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt …“
„Ich beginne zu verstehen“, sagte der kleine Prinz.
Auszug aus: „Der kleine Prinz“, Antoine de Saint-Exupéry,
1988
Kopiervorlage
Profilvorlage:
Interessen
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Musikrichtung
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Lieblingsfilme
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Lieblingsbücher
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Lieblingsfarbe
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Lieblingsfach
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Hassfach
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Traumberuf
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Politisch
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Lieblingsspruch/-aussage/-floskel
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Jugendsonntag 2010 • 63 •
Kopiervorlage
• 64 • Jugendsonntag 2010
Jugendsonntag 2010 • 65 •
Tipps zum
sicheren Umgang
mit dem Internet
Das Internet ist mit Sicherheit eine großartige Sache, die
jede Menge neuer Möglichkeiten eröffnet und die Kommunikation revolutioniert hat. Neben all den sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten birgt das Netz jedoch auch so manche
Gefahr und verursacht gewisse Unsicherheiten: Welche
Daten gibt man von sich in Foren und sozialen Netzwerken
preis? Was darf man an Medien ins Netz stellen ohne Persönlichkeitsrechte zu verletzen? Was tut man, wenn man
auf beunruhigende Inhalte stößt? Generell gilt, das Internet
mit klarem Verstand zu nutzen und auch hier Zivilcourage
zu zeigen. Hierfür haben wir im Folgenden ein paar Tipps
zusammengestellt, die übrigens auch gut in Gruppenstunden thematisiert werden können.
Li n k ti pps
www.klicksafe.de
Die Initiative für mehr Sicherheit im Netz
www.jugendinfo.de/pass-auf-dich-auf
Hilfestellung zur jugendgerechten Nutzung von Medien
www.youtube.com/watch?v=aHMgcmYuz2M – Netzangriff, der Tatort für Kinder zum Thema Cybermobbing
http://www.kja-freiburg.de/efj/dcms/sites/kja/schutz/
Download/Gruppenstundenvorschlaege.pdf - In den Gruppenstundenvorschlägen des BDKJ Freiburg zum Thema
„Schutz vor sexueller Gewalt“ findet man den Gruppenstundenvorschlag: „Internet(t) – Sicher unterwegs im WWW“
Fi l mti pp
Chatgeflüster (Kurzspielfilm, 45 Min, Deutschland 2008,
ab 12 Jahren)
Die 14-jährige Julia lernt beim Chatten Max kennen, der
den Nicknamen „FlotterOtter“ benutzt. Eines Tages will
Max, dass Julia sich vor der Webcam für ihn auszieht. Julia
bricht daraufhin den Kontakt ab, aber Max findet Julias
Adresse und Telefonnummer heraus und belästigt sie weiter. Kommissar Meininger wird eingeschaltet und kann in
letzter Sekunde verhindern, dass Julia Opfer des Pädophi• 66 • Jugendsonntag 2010
len wird. Ein 2009 mit dem Goldenen Spatz und dem EMIL ausgezeichneter Kurzspielfilm, der eindrücklich und zielgruppengerecht die erheblichen Gefahren und Risiken des
Internets visualisiert.
Notizen
Jugendsonntag 2010 • 67 •
Bestellschein für die
Materialien zum Jugendsonntag
Plakat (Din A2, gefalzt)
Stück
Bausteine für Gottesdienst und Gruppenstunden (DIN A4) Stück
echt motiviert Magazin 3/2010 Stück
Dem Bestellschein bitte 1,45 EUR in Briefmarken für das Porto beilegen.
Pro echt motiviert Magazin bitte zusätzlich 1,45 EUR in Briefmarken beilegen. Ab 5 Hefte stellen
wir eine Rechnung aus.
Bestellerin/Besteller:
________________________________________________________
Vorname, Name
________________________________________________________
Straße
_________________________________________________________
PLZ, Ort
_________________________________________________________
Telefonnummer
Emailadresse
Bestellung bitte schicken an:
BDKJ Diözesanstelle
Okenstraße 15
79108 Freiburg
Fon: 07 61 / 51 44-1 68
Fax: 07 61 / 51 44-1 71
Email: [email protected]
www.bdkj-freiburg.de
• 68 • Jugendsonntag 2010
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Jugendsonntag 2010 • 69 •
• 70 • Jugendsonntag 2010

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