Praxis-Informationen für Landwirtschaft und Lohnunternehmen
Transcrição
Praxis-Informationen für Landwirtschaft und Lohnunternehmen
01.11 Praxis-Informationen für Landwirtschaft und Lohnunternehmen TRENDS LEXION: The Next Genration SCORPION: Weitere Programmergänzung Effizienzsteigerung beim Schleppereinsatz KOMMENTAR INHALT 2 Kommentar / Editorial aktuelles 3 Jedes Trends-Exemplar hat im Schnitt vier Leser. 18 TS 10 000 – Stark und schick. PRAXIS 6 LEXION – „Aus zwei mach eins...“ 7 LEXION – „25 Prozent mehr Leistung als früher.“ 17 XERION im Praxis Einsatz. 21 CARGOS – das ganze Konzept ist gut durchdacht. 2011 – alles bleibt besser. 22 CARGOS – der Kunde bestimmt den Weg. Vor einigen Tagen hatte ich den Eindruck, dass die Landwirtschaft plötzlich wieder mit positiven Meldungen in der öffentlichen Diskussion ist. Anfang Dezember stellte der Deutsche Bauernverband den Situationsbericht der Landwirtschaft 2011 vor. Die positive Botschaft vom Aufschwung fand sogar Ihren Weg in Rundfunk und Fernsehen. Mehr Geld für die Milch, eine positive Preissituation - zum Beispiel bei Getreide und Raps, und gleichzeitig akzeptable Betriebsmittelpreise – das klingt gut und stimmt mit dem überein, was ich bei Gesprächen mit Landwirten höre. TECHNISCHER SERVICE 14 JAGUAR – Ernte 2010 mit neuen Herausforderungen. Schaut man einmal „hinter die Kulissen“, so hat das abgelaufene Jahr wieder einmal demjenigen Recht gegeben, der seine Arbeitsabläufe und Kosten im Griff hat. Im Ackerbau hieß das in diesem Jahr die Ernte zur richtigen Zeit einzufahren um so die Qualität – und damit die Preise – zu sichern. Dazu gehört eben auch schlagkräftige und zuverlässige Erntetechnik. „Ein gutes Gefühl. Meine gesamte Getreideernte liegt schon trocken im Lager“, hörte ich Anfang August von einem Landwirt, der bei Regenwetter die Chance nutze seinen ‚600er’ schon für den Maiseinsatz umzubauen. 15 Mulchen und Bodenbearbeitung im Doppelpack. 19 Fit für die Ernte mit dem Nacherntecheck. Lieber Leser, S01–S08 Das Extraheft zum Herausnehmen. management 10 Effizienzsteigerung beim Schleppereinsatz – Praxisversuche. TECHNIK Gleichzeitig achten erfolgreiche Betriebe intensiv auf die Kosten. Auf den ersten Eindruck klingt es paradox: leistungsstarke und eben auch kostenintensivere Technik sorgt für die Senkung der Stückkosten. Aber dieser Einsparungseffekt durch den Einsatz moderner Landtechnik ist enorm, wie betriebswirtschaftlichte Auswertungen erfolgreicher Betriebe glasklar belegen. 4 LEXION – Ansprüche wachsen... 9 SCORPION – weitere Programmergänzungen. 13 Mit weniger Diesel mehr Energie ernten. 20 VARIANT – perfekte Ballen auf Knopfdruck. 23 CLAAS AUTOFILL System auf dem Jaguar. Unter dem Strich meine ich: 2011 bleibt für Landwirte und Lohnunternehmer alles besser. Dazu werden wir uns mit saatengrüner Leidenschaft wieder für die Landwirtschaft ins Zeug legen. Zunächst jedoch wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie im Namen aller CLAAS Mitarbeiter ein perfektes Neues Jahr. Johann Tjarko Gerdes Marketingleiter CVG Herausgeber CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH Postfach 1164, 33426 Harsewinkel Telefon 05247 12-1144 http://www.claas.com PS. In dieser Ausgabe steckt wieder eine Fülle sehr lesenswerter Beiträge. So viele, dass wir einige Themen nur anreißen konnten. Werfen Sie ein Blick auf www.claas.de, dort haben wir für Sie die vollständigen Beiträge exklusiv eingestellt. Verantwortlich CLAAS Vertriebsgesellschaft Marketing, Rudolf Lehner TRENDS 01.11 2 Redaktion und Gestaltung Fuhrhop & Partner GmbH Marketingkommunikation, 33602 Bielefeld Druck HEIDENREICH PRINT GmbH 32257 Bünde Dezember 2010 AKTUELLES Jedes Trends-Exemplar hat im Schnitt vier Leser Sie erinnern sich: Der Juni-Ausgabe 3/2010 hatten wir einen Fragebogen beigelegt, der uns Machern von Trends wieder einmal Antworten auf Fragen geben sollte, die uns immer wieder beschäftigen – wie können wir noch besser werden? Wir haben sie bekommen – und sind trotzdem angenehm überrascht. Allen Einsendern danken wir herzlich für ihre Mühe. Die Gewinner der 25 CLAAS Armbanduhren sind gezogen und erhalten ihre Preise in Kürze. Mehr als 300 Leser haben sich die Zeit genommen, den Bogen auszufüllen. Auf die meisten Fragen erhielt TRENDS bessere Bewertungen als wir uns hätten träumen lassen. Unsere Leser haben uns zusätzlich viele interessante und für unsere Arbeit hilfreiche Kommentare zukommen lassen, die wir jetzt intensiv diskutieren. Interessant ist, wie bei unserer ersten Umfrage, dass außer dem Empfänger noch rund drei Personen pro Betrieb die Zeitschrift lesen. Bis auf einen einzigen Empfänger, der sie zwar gar nicht liest, aber dennoch mit den Inhalten zufrieden ist (!), lesen alle Rücksender des Fragebogens Trends intensiv oder interessiert. Das Interesse an den Trends-Rubriken bewegte sich erfreulich zwischen 1,4 und 2,0 auf der Viererskala. Als Bestätigung für unsere Arbeit sehen wir auch die Bewertung der Inhalte dieser Rubriken. Auf einer Fünferskala von vollkommen zufrieden (1) bis unzufrieden (5) lagen die Werte bei 1,8 bis 2,3. Das Thema „Technik“ schnitt dabei mit 1,8 am besten ab. Die allermeisten Empfänger von Trends nutzen den technischen Serviceteil in der Mitte des Heftes regelmäßig oder gelegentlich, und mehr als 66 Prozent sammeln diese Seiten und heften sie ab. Nur sehr wenige können ihn nicht gebrauchen. Das Layout, also die graphische Gestaltung, bewerten fast alle Einsender als sehr gut oder gut. Nur ganze drei Einsender finden das Layout weniger gut. Acht empfinden die einzelnen Artikel als weniger gut geschrieben. Für uns der Ansporn hier nochmals nachzufragen und es besser zu machen. Summa summarum eine „Eins mit Stern“ – über 300 bezeichnen die Artikel als gut oder sehr gut geschrieben. Viele Einsender haben hinsichtlich Heftformat, Layout und Textqualität lobende Kommentare hinzugefügt. Gefreut haben wir uns auch über die Bewertung von Trends im Vergleich zu anderen Kundenzeitschriften, die die Leser erhalten. 97,7 Prozent finden Trends sehr gut bis gut. Nur eine absolute Minderheit von 2,3 Prozent der Einsender beurteilen Trends als weniger gut. Überraschend waren die Antworten der Einsender auf die Frage, ob sie Trends lieber als TRENDS 01.11 3 Download aus dem Internet beziehen würden. Nur 3,75 Prozent antworteten mit ja – wir investieren also weiter für Sie in Papier! Auf die Frage nach fehlenden Angeboten kamen viele Anregungen. Gewünscht sind unter anderem Randthemen der Landwirtschaft. Das größte Interesse liegt jedoch bei solchen Themen, die Um- und Nachrüstung, Reparatur, Bedienung, Pflege und Wartung von Maschinen (auch älteren) behandeln. Gefragt sind darüber hinaus Praxis- und Einsatzberichte auch von kleineren und mittleren Betrieben und über kleinere Maschinen sowie Berichte über betriebswirtschaftliche Fragen des Maschineneinsatzes. Wir werden uns bemühen, Ihre Wünsche, so weit möglich, zu erfüllen. Ganz besonders erfreulich waren für uns die Antworten auf Frage 14: Würden Sie Trends vermissen? 90,6 Prozent der Rücksender antworteten mit ja. Das ist ein Wert, mit dem selbst sehr beliebte Politiker glücklich sind. Und wir sind es auch. Rudolf Lehner | [email protected] TECHNIK Ansprüche wachsen… …und das in jeder Hinsicht. Immer engere Erntefenster, in denen ein Maximum an Leistung und Qualität abrufbar sein soll, bestimmen die heutige Erntetechnik. Höchste Zuverlässigkeit der eingesetzten Technik und ein ergonomischer und komfortabler Arbeitsplatz sind also ein Muss. Und über all dem steht immer die betriebswirtschaftliche Betrachtung. Was bedeutet Neue Bordelektronik mit hoher Taktung für einen schnellen Datenaustausch das für die Entwicklung des Mähdreschers? Neben der hohen Durchsatzleistung unter allen Bedingungen geht es heute mehr denn je um einen möglichst geringen Energiebedarf pro Tonne Erntegut. Innovative Antriebskonzepte mit hohen Wirkungsgraden in allen Baugruppen sind die dafür notwendige Vorrausetzung. Neue Korntankvolumen CRUISE-PILOT Regelung der Vorfahrtsgeschwindigkeit abhängig vom Gesamtverlustniveau CEMOS CLAAS – Elektronisches MaschinenOptimierung-System) Ausgezeichnet mit der Goldmedaille der DLG CEBIS-Mobile Terminal für GPS Pilot und CEMOS Telematics und das neue Ferndiagnosesystem CDS remote Größere und komfortablere Kabine mit neuem CEBIS-Bedienkonzept Neues V1050-Schneidwerk mit innovativem Antriebskonzept TRENDS 01.11 4 TECHNIK Eine weitere Herausforderung ist es, die installierte Leistung des Mähdreschers durch optimale Einstellung und perfekte Feldlogistik wirksam ein zusetzen. Auch dafür gibt es Lösungen. Intelligente Helfer wie CEMOS und TELEMATICS schaffen die Möglichkeit, die Prozesskette Mähdrusch ans Maximum der Rentabilität zu führen. Diese und andere technische Neu- heiten sind im LEXION der jüngsten Generation umgesetzt. Ob und wie der neue LEXION den gewachsenen Ansprüchen gerecht wird, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Dort berichten Praktiker von den Erfahrungen, die sie in der vergangenen Ernte mit dem neuen LEXION sammeln konnten. Bernd Seelmeyer | [email protected] Neues Hydrauliksystem • 50 % höheres Fördervolumen • Proportionalventiltechnik • Verteilergetriebe mit hohem Wirkungsgrad Special-Cut II Strohhäcksler mit aktiver Strohverteilung durch Radialverteiler Beschleunigerdreschwerk mit geschlossener Dreschtrommel mit neuer Geometrie zur weiteren Optimierung des Gutflusses bei gleichzeitig geringerem Energiebedarf Transportgeschwindigkeiten von bis zu 40 km/h TERRA TRAC mit hydropneumatischer Federung TRENDS 01.11 5 PRAXIS „Aus zwei mach eins …“ „Es ist schon gewaltig, welche Leistungen diese Maschine schafft“, berichtet Udo Mau von der LDS GbR in Süderholz, wo in der Ernte 2010 erstmals ein neuer LEXION 770 Terra Trac im Einsatz war. 800 ha pro Jahr hat die LDS GbR zu dreschen, wobei sich die Flächen je nach Anbaujahr auf 400 bis 500 ha Weizen, knapp 300 ha Raps, und bis zu 100 ha Gerste bzw. Roggen verteilen. Die Neuanschaffung des LEXION 770 mit Terra Trac Laufwerk und 12 m VARIO Schneidwerk zur Ernte 2010 war für die Arbeitsorganisation der LDS GbR ein großer und zugleich mutiger Schritt nach vorn, schließlich sollte der Neue die bisher eingesetzten LEXION 480 und LEXION 520 ersetzen. Tatsächlich schaffte der LEXION 770 über alle Flächen und alle Früchte fast auf die Nachkommastelle genau das gleiche Pensum wie die beiden alten Mähdrescher zusammen: Durchschnittlich 4,7 ha/Stunde. „Die gleiche Leistung mit nur noch einem Mähdrescher und nur noch einem Fahrer – das ist schon ein gewaltiger Fortschritt“, freut sich Udo Mau. Die LDS GbR – das Kürzel steht für „Ländliche Dienstleistung Süderholz“ – gehört als verbundenes Lohnunternehmen zu den beiden Betrieben von Udo Mau in Neuendorf und Dr. Reimer Hansen im benachbarten Willerswalde. Gegründet wurde es vor vier Jahren, um die Feldarbeiten auf den Kernbetrieben der beiden Besitzer mit 300 bzw. 450 ha zu erledigen und zusätzlich Lohnarbeiten für verschiedene Milchviehbetriebe in Udo Mau: „Obwohl an dieser Maschine ja fast alles neu ist, macht sie bereits einen sehr ausgereiften Eindruck.“ der Region zu übernehmen. Die zu bearbeitenden Schlaggrößen liegen zwischen 20 und 70 ha, einige Schläge sind aber auch nur 5 ha groß. Die Begründung, warum sich die LDS GbR entschied, mit dem LEXION 770 auch das mit 12 m Arbeitsbreite derzeit größte verfügbare VARIO Schneidwerk anzuschaffen, leuchtet ein: „Unserer Meinung nach ist es die ideale Arbeitsbreite, um die Maschine bei normaler Fahrgeschwindigkeit optimal auszulasten.“ Tatsächlich konnte die Maschine TRENDS 01.11 dann im praktischen Einsatz mit gut beherrschbaren Fahrgeschwindigkeiten zwischen 4,5 und 5 km/h gefahren werden, im Weizen auch schon mal etwas schneller. Die Ausrüstung mit einem TERRA TRAC Laufwerk ist nach Ansicht von Udo Mau für einen Mähdrescher in der Größe des LEXION 770 ebenfalls zu empfehlen: „Da kommt es doch besonders darauf an, die Bodenschonung zu beachten. Außerdem liegen wir mit TERRA TRAC problemlos im grünen Bereich, was die Transportbreite auf der Straße angeht. Hinzu kommt: Je flacher die Fahrspuren, desto günstiger wirkt sich das auf die spätere Bodenbearbeitung aus – einen Stoppelgang 5 cm tiefer zu machen, um Spuren wieder zu beseitigen, kostet ja auch Geld.“ „Unter guten Bedingungen haben wir dieses Jahr mit dem 770 zwischen 60 und 70 t Weizen pro Stunde geerntet“, erinnert sich Udo Mau an die Leistungen des LEXION 770. Der Kraftstoffverbrauch lag im Schnitt um die 20 l/ha, ohne Häckseln bei 16 bis 17 l/ha und bei eingeschaltetem Häcksler entsprechend höher. „Aber nicht nur diese Leistung ist top, sondern auch die Bedienung, das passt alles gut zusammen. Die Maschine läuft absolut ruhig, vermutlich wirkt sich darauf auch die neue geschlossene Trommel aus. Die Bodenanpassung des 12 m Schneidwerks funktioniert ebenfalls tadellos“, so die Erfahrungen während der Ernte 2010. Gut gefällt zudem die neue Reinigung, „weil sie einfach super arbeitet“, und der Radialverteiler? „Die Stroh- und Spreuverteilung lässt keine Wünsche offen.“ „Groß und komfortabel“ lautet das Urteil über die neue Kabine des LEXION. Lob gibt es vor allem für die gute Rundumsicht. „Man kann das große Schneidwerk auf voller Breite einsehen, mit dem neuen Lichtpaket und Xenon-Licht auch im Dunkeln.“ Das neue positionsverstellbare CEBIS Bedienterminal gefällt ebenfalls gut: „Man muss sich zwar zunächst etwas umgewöhnen, aber dann merkt man schnell, dass alles logisch aufgebaut ist. Der neue Hotkey als eine Art Schnellverstellung, um die Tischverlängerung oder die Drehzahl der Haspel oder die Häckselrichtung zu verstellen, ist sehr nützlich.“ Dass die Maschine zudem über mehr Hydraulikdruck und Ölfördervolumen verfügt, merkt man z.B. bei der Bedienung des Schneidwerks: „Es spricht alles sehr schnell an, die Reaktionszeiten sind super.“ So ist auch das abschließende Fazit über den neuen LEXION 770 positiv: „Obwohl an dieser Maschine ja fast alles neu ist, macht sie bereits einen sehr ausgereiften Eindruck. Sie ist ohne Störungen gelaufen, wir sind sehr zufrieden.“ Klaus Peter Bok | [email protected] 6 PRAXIS „25 Prozent mehr Leistung als früher…“ Als Mensch aus dem Flachland findet man die extremen Hanglagen rund um die Stadt Salem im Bodenseekreis schon sehr beeindruckend – denn hier sind Steigungen zwischen 20 und im Extremfall 30 Prozent durchaus keine Seltenheit. Ungeübte Wanderer dürften da sehr schnell außer Atem kommen. Der Leistung des LEXION 670 TERRA TRAC aber, der diese Hänge – fast wie eine Zahnradbahn – rauf und runter arbeitet, tun sie keinen Abbruch. „Dass der Motor des LEXION 670 mit 431 PS Maximalleistung deutlich stärker geworden ist als bei unserem vorherigen LEXION, fällt bei diesen Geländeverhältnissen natürlich schon ins Gewicht“, stellt Matthias Hagge deshalb als einen wichtigen Vorteil des neuen Mähdreschers heraus. Er ist der Gutsverwalter des Bereiches Landwirtschaft bei der Marktgräflich Badischen Verwaltung in Salem und leitet einen Ackerbaubetrieb mit 620 ha Druschfläche. Angebaut werden jeweils knappe 200 ha Raps und Weizen sowie 250 ha Körnermais. Weil Salem in einer der wärmsten Regionen Deutschlands liegt, wächst der Mais hier besonders gut und kommt im Schnitt auf Erträge von knapp 100 dt/ha trockener Ware. Der Weizen liegt in der Regel um die 80 dt/ha, die Rapserträge bewegen sich zwischen 45 und 48 dt/ha. Gutsverwalter Matthias Hagge: „Wir haben leistungsmäßig einen großen Sprung gemacht.“ Fahrer Josef Gut: „Mit der neuen Federung fährt sich die Maschine auf der Straße viel ruhiger.“ Ausgerüstet ist der neue LEXION 670 der Gutsverwaltung Salem mit einem TERRA TRAC Laufwerk sowie einem 7,5 m Vario Schneidwerk bzw. 8-reihigem CONSPEED Maispflücker. Schon die Vorgängermaschine, ein LEXION 460, der mit annähernd 3000 Betriebsstunden in Zahlung gegeben wurde, verfügte über ein TERRA TRAC Laufwerk; das Schneidwerk war bei dieser Maschine jedoch nur 6,0 m breit, und der Maispflücker hatte nur 6 Reihen. Ganz klar sind die extremen Hanglagen auch der Grund, warum bei der Gutsverwaltung Salem großer Wert auf die Ausrüstung mit einem TERRA TRAC Laufwerk gelegt wird, spielt doch „die Raupe“ in dem hängigen Gelände klare Vorteile durch deutlich bessere Traktion und Spurtreue am Seitenhang aus. So haben es die Salemer bisher eigentlich noch nie erlebt, dass man wegen schlechten Wetters nicht hätte weiterfahren konnten. Im Vergleich mit der Vorgängermaschine beeindruckt das TERRA TRAC Laufwerk am LEXION 670 aber aus einem ganz anderen Grund: Obwohl die neue Maschine jetzt bis zu 30 km/h schnell auf der Straße unterwegs ist, läuft sie viel ruhiger als der alte LEXION 460 mit 20 km/h. Dazu der Fahrer Nur eine von den vielen Verbesserungen: Der Korntank des LEXION 670 ist 1000 l größer als beim vorher eingesetzten LEXION 460. Josef Gut: „Mit der neuen Federung fährt sich die Maschine auf der Straße wunderbar, das sind schon deutliche Unterschiede zu früher.“ Im Hinblick auf die Leistung hat der LEXION 670 in Salem noch mehr Pluspunkte gesammelt: „Wir haben einen großen Sprung gemacht. Wir arbeiten jetzt mit etwa 25 Prozent mehr Leistung als früher“, so der Verwalter, der das als einen enormen Fortschritt wertet. „Beim Maisdrusch in der Ebene fahren wir mit der Maschine mit mindestens 6 km/h, das ist in etwa genauso schnell wie der Vorgänger LEXION 460 mit dem TRENDS 01.11 7 6-Reihen-Pflücker.“ Die höhere Leistung führt der Gutsverwalter zum einen auf die technischen Weiterentwicklungen im neuen LEXION, zum anderen auf die größeren Schneidwerke zurück. „Offenbar bringt das breitere Schneidwerk, mit mäßiger Geschwindigkeit gefahren, einen gleichmäßigeren Gutfluss mit sich, den die Maschine noch besser verarbeiten kann.“ Den Kraftstoffverbrauch beurteilt der Gutsverwalter ebenfalls gut. Durchschnittlich 18 l pro ha wurden während der Raps- und Getreideernte gemessen – ein Wert, der wegen der PRAXIS schärferen Abgasreinigungs-Stufe etwas höher liege als beim Vorgänger, aber immer noch günstig sei. „Außerdem ist uns aufgefallen, dass der Bruchkornanteil trotz der höheren Leistung weiter abgenommen hat.“ Als mögliche Erklärung führt Matthias Hagge hier die neue geschlossene Trommel des LEXION 670 ins Feld. Mehr Leistung und Qualität mit dem neuen LEXION sind das eine, doch die Kabine, das CEBIS, die Hydraulikanlage oder der Korntank, der 1000 l größer geworden ist – diese mehr oder weniger gravierenden Verbesserungen sind bei den Salemern ebenfalls gut angekommen. „Die Kabine ist größer, bequemer und deutlich ruhiger geworden, auch der Beifahrer hat mehr Platz“, so die Eindrücke von Fahrer Josef Gut, der die Maschine die meiste Zeit fährt, in der Mittagspause oder in den Abendstunden aber von Gutsverwalter Matthias Hagge abgelöst wird. Komfortabel findet Josef Gut auch die neue Schaltkulisse für die Beleuchtung – sie sei übersichtlicher und einfacher zu bedienen. Matthias Hagge kommt beim Thema Kabine auf das neu angeordnete Fenster zur Kontrolle der Überkehr zu sprechen. Denn jetzt könne man immer wieder – direkt vom Fahrersitz aus – einen schnellen Blick in die beleuchtete Überkehr werfen, um die Maschineneinstellung zu optimieren. Dementsprechend werde diese Kontrollmöglichkeit nun auch viel häufiger genutzt als früher. Am neuen CEBIS Bedienterminal erweist sich nach seiner Einschätzung z.B. der Hotkey-Drehschalter als besonders praktisch. Denn so könne man noch schneller auf verschiedene spezielle Funktionen zugreifen, z.B. auf Schneidwerkshöhe und -führung. „Es ist sehr hilfreich, wenn man nicht mehr durchs ganze CEBIS durchblättern muss.“ Dass auch die Hydraulik des LEXION neu konzipiert worden sei und mit mehr Druck sowie Ölfördervolumen arbeite, merke man z.B. an den schnelleren Reaktions- und Aushubgeschwindigkeiten des Schneidwerks – besonders deutlich beim Maispflücker. Die Reversierung spreche schneller und besser an, und auch das Anfahrverhalten sei bissiger geworden. So ist das Gesamturteil von Gutsverwalter Matthias Hagge über den LEXION 670 rundum positiv: „Anfangs habe ich geglaubt, dass CLAAS mit den neuen Baureihen nur ein so genanntes Facelifting durchgeführt hat. Aber es wurde doch sehr viel verändert. Nach dieser Saison bin ich richtig begeistert - vor allem von der höheren Leistung. In der Summe hat uns das ja rund 25 Prozent mehr gebracht!“ Bei diesen Geländeverhältnisen sind die starke Motorisierung und das TERRA TRAC Laufwerk unbedingt von Vorteil. Klaus Peter Bok | [email protected] TRENDS 01.11 8 TECHNIK SCORPION Sondermodelle – weitere Ergänzung des Programms Mit der SCORPION Reihe bietet CLAAS speziell auf landwirtschaftliche Anwendungen ausgerichtete Teleskoplader an. Gerade in der Landwirtschaft sind die Einsatzzeiten wesentlich länger und die Einsatzbedingungen entsprechend härter als in anderen Industriebereichen. Vor zwei Jahren folgte als weiterer Schritt hin zu noch stärker bedarfsorientierten Maschinen das Sondermodell SCORPION 7040 BIOGAS. Diese Maschine ist im Antrieb und in der Grundausrüstung so zusammengestellt, dass Biogasbetreiber, aber auch andere Kunden, die vorrangig Ladearbeiten ausführen, die dafür ideale Maschine vorfinden. Gerade im letzten Jahr erkannten viele Kunden das im praktischen Einsatz sehr schnell und schafften einen 7040 BIOGAS an. Dieses Modell war neben dem 7045 der absolute Verkaufsschlager. SCORPION Seit 2010 hat CLAAS das Sondermodell wieder aufgelegt und bietet zusätzlich zwei weitere an: den 7040 BASIC und den 9040 BIOGAS. Hinweise und Anregungen von Kunden haben uns dazu veranlasst. 7040 BIOgaS CLAAS das jetzt gemacht? – wird sich der eine oder andere fragen. Die Lösung ist einfach und wirkungsvoll – das Übersetzungsverhältnis des einzigen Zahnradpaares innerhalb des Varipower-Antriebes ist Scorpion 7040 der Einsteiger in die 4-Tonnen-Klasse kürzer gewählt. Das geht aber zu Lasten der Endgeschwindigkeit. Der 7040 BASIC ist aus dem 7040 BIOGAS Statt 40 km/h werden dann lediglich 30 km/h entstanden. Immer öfter haben uns Kunden gefahren. In der Praxis bedeutet das jedoch: und auch der Handel gesagt, dass nicht jeder wer mehr Wert auf Ladestärke als auf Endge- Kunde eine so hoch ausgerüstete Maschine schwindigkeit legt, ist mit diesen Sondermodel- wie den 7040 BIOGAS benötigt. Für diesen Fall len bestens beraten. Und mal Hand aufs Herz: bieten wir jetzt die Basisversion des BIOGAS, brauchen wir immer unbedingt 40 km/h oder den BASIC an. Er ermöglicht den Einstieg in ist Ladeleistung nicht häufig wichtiger? Das ist die Vier-Tonnen-Klasse mit allen Vorteilen der natürlich betriebsabhängig und muß in jedem SCORPION Baureihe, nur dass einige Ausrüstungen nicht in der Serie enthalten sind. Sie Einzelfall analysiert werden. Der Ladespezialist für Biomasse Alle drei Maschinen haben den von unten heraus stärkeren Varipower-Antrieb. Wie hat Scorpion 7040 Biogas Max. Traglast: 4,4 t Max. Hubhöhe: 7,10 m Motorleistung: 120 PS RBS-Schwingungsdämpfer Scorpion 7040 Basic Arbeitshydraulik: LS 150 l SCS-Reversierlüfter Hydr. Schnellwechseleinrichtung Bereifung: 17.5 L24 TRENDS 01.11 9 TECHNIK PRAXIS die Sicherheit bei der Entnahme und hat auch die Servicearbeiten innerhalb der gesamten Biogasanlage im Auge – ist diese Maschine genau die richtige Wahl. Mit nur einem Ausschub und den typischen Ausstattungsmerkmalen der BIOGAS Modelle bietet diese Maschine im Preis/Leistungsvergleich in seiner Klasse das Optimum. Scorpion 9040 Biogas können aber optional einzeln wieder dazugewählt werden. So hat auch eine kleinere Biogasanlage oder ein kleinstrukturierterer Betrieb die Möglichkeit, preislich günstiger, ebenfalls einen 4 t SCORPION zu fahren. Jeder Kunde kann sich seine Maschine nach eigenen Be- dürfnissen zusammenstellen. Ein Wort zum neuen 9040 BIOGAS. Er ist die Maschine für den Fall, dass die neun Meter eine Bedingung darstellen, Ladeleistung aber ebenfalls sehr wichtig ist. Berücksichtigt man, wie hoch die Silostöcke heute oft sind, bedenkt Mit diesen drei Sondermodellen stellen wir unseren Kunden wesentlich genauer auf Ihre Anwendungen zugeschnittene Maschinen zur Verfügung, um mehr Leistung pro Tag zu erzielen. Gerade bei „365-Tage-Maschinen“ kommt es heute auf hochwertige Komponenten und eine speziell ausgelegte Konstruktion an. CLAAS hat mit der SCORPION Baureihe einen richtigen Schritt getan und wird diesen Weg auch in Zukunft konsequent weiter beschreiten. Norbert Täufer | [email protected] Effizienzsteigerung beim Schleppereinsatz – Praxisversuche der Landmaschinenschule Triesdorf Im Rahmen ihrer Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice führten die Schüler der Landwirtschaftsschule und der Berufsschule in Triesdorf zusammen mit ihren Lehrern einen einwöchigen Praxistest mit dem Thema „Effizienzsteigerung beim Schleppereinsatz“ durch. CLAAS hatte dafür einen AXION 840 C-Matic und einen XERION 3800 zur Verfügung gestellt und unterstützte Schüler und Lehrer mit Rat und Tat. Die gewonnenen Ergebnisse bestätigen, dass sich mit drehzahloptimierter Fahrweise, angepasstem Reifendruck und variabler Ballastierung bei der Bodenbearbeitung durchaus bis zu 30 Prozent Kraftstoff einsparen lassen. Rahmenbedingungen Nachdem den Schülern in vorangegangenen Lehreinheiten die notwendigen Grundkenntnisse im Bereich Schleppertechnik und Bodenbearbeitungstechnik vermittelt wurden, war es Ziel der überbetrieblichen Maßnahme, diese Kenntnisse nicht nur theoretisch, sondern auch im Praxiseinsatz anzuwenden. Die für den Bodenbearbeitungseinsatz notwendigen Anbaugeräte, vierbalkige Schwergrubber mit Arbeitsbreiten von drei bis fünf Metern, stellten die Firmen Horsch, Lemken, Väderstad und Bauwesta. Von PTG kam zusätzlich ein Reifendruckset „ Airbooster“. Ein ausreichend großes Versuchsfeld stand zur Verfügung. Nachdem die Schüler Technik und Bedienung der Traktoren im Griff hatten, wurden die Väderstad TopDown 400 und der Bauwesta Bodenprofi an die Schlepper angebaut und eingestellt; der TopDown auf 30 cm Arbeitstiefe und der Bauwesta Bodenprofi auf 25 cm. Sobald das Gerät beim Einsatz Arbeitstiefe und -geschwindigkeit erreichte, wurden 10 Radumdrehungen (bei beiden Bereifungen je 6,30 m) gefahren und die Strecke mit Peilstäben markiert. Während der Fahrt dokumentierte ein Beifahrer auf dem Display den Kraftstoffverbrauch in Liter je Stunde. TRENDS 01.11 10 MANAGEMENT Fachkraft Agrarservice Triesdorf Als einziger Standort in Süddeutschland bietet die Landmaschinenschule Triesdorf im bayerischen Mittelfranken, zusammen mit der Berufsschule, seit dem Schuljahr 2009/2010 den Ausbildungsgang „Fachkraft Agrarservice“ an. Die Landmaschinenschule verfügt mit 15 beheizbaren Hallen und 10 Lehrkräften über ideale Bedingungen, um praxisnah Landwirte und Landmaschinenmechaniker auszubilden. Ergänzend werden umfangreiche Praxisversuche und Demonstrationstage für Praktiker angeboten. Der dreijährige Ausbildungsgang Fachkraft Agrarservice wurde vom Bundesverband der Lohnunternehmer initiiert und konzipiert. Die Schüler der 11 Klasse des Ausbildungsgangs (Bild 1) bekommen an der Landmaschinenschule eine praxisnahe landtechnische Ausbildung mit einer starken Vernetzung zu produktionstechnischen Grundlagen der Landwirtschaft. Versuch AXION Ballastierung Ballastierung Motordrückung Luftdruck (bar) ohne ohne Straße Luftdruck (bar) ohne ohne 1,6 1 1200 ohne 1,6 ohne maximal 1,6 2 1200 mit 1,6 1200 mit maximal 1,6 3 ohne mit 1,6 4 1200 mit maximal 0,7 4 ohne ohne 1,6 5 1200 ohne ohne 1,6 5 ohne mit reduziert 6 1200 ohne maximal 1,6 6 ohne ohne reduziert 7 1200 ohne ohne 0,7 7 2000 mit reduziert 8 1200 ohne maximal 0,7 8 2000 ohne reduziert Radgewichte 1 ohne 2 ohne 3 0 Grundeinstellung Kraftstoffeinsparung in Prozent beim Einsatz des CLAAS AXION mit dem Väderstad TopDown 400 (8. Versuch wurde nicht duchgeführt.) TRENDS 01.11 Grundeinstellung Kraftstoffeinsparung in Prozent beim Einsatz des CLAAS XERION und dem Horsch Tiger 5 LT 11 8. Versuch 7. Versuch 6. Versuch 5 5. Versuch 5 4. Versuch 10 7. Versuch 10 6. Versuch 15 5. Versuch 15 4. Versuch 20 3. Versuch 20 2. Versuch 25 1. Versuch 25 3. Versuch Ergebnisse: 30 2. Versuch Ergebnisse: 30 0 Variante Basis Motordrückung Front 1. Versuch Variante Versuch XERION MANAGEMENT Anschließend fuhr der AXION mit dem Lemken Kristall 400, der XERION mit dem Horsch Tiger 5 LT. Beide wiederholten die Versuchseinstellungen vom Vortag. Zusätzlich wurde der TopDown auch mit dem AXION gefahren, um direkt die Auswirkungen der Anhängung eines Gerätes zu zeigen. Optimierung lohnt! Die Schüler haben sich bei der Zusammenstellung der Ergebnisse auf die Kraftstoffeinsparung beschränkt. Anhand der Versuchsbeschreibung (siehe Kasten) lassen sich die Einstellungs- bzw. Ballastierungsvarianten den Versuchsergebnissen zuordnen. Im Vergleich zur „Grundeinstellung“ des CLAAS AXION 840 C-Matic (ohne Ballastierung, mit Straßenluftdruck, ohne Motordrückung) verbrauchte er bei entsprechender Motordrückung, einem angepassten Reifendruck und angepasster Frontballastierung bis zu 30 Prozent weniger Kraftstoff. Gleichzeitig konnte der Schlupf auf die Hälfte reduziert und somit die Flächenleistung um 6,5 Prozent gesteigert werden. Umgerechnet auf einen Arbeitstag mit 10 Stunden Arbeitszeit lassen sich so über 100 l Diesel je Tag einsparen. Bei einem aktuellen Dieselpreis von ca. 1,20 €/l errechnet sich ein Kostenvorteil von 120 €/Tag. Dabei wurde in Triesdorf nur der Kraftstoff betrachtet – eine Arbeitszeiteinsparung bzw. eine Reduzierung des Verschleißes blieb unberücksichtigt. Ein ähnliches Ergebnis ermittelten Schüler, Lehrer und Fachleute der Hersteller auch beim CLAAS XERION. Auch hier waren z.T. ohne viel Mehraufwand im Vergleich zur Grundeinstellung, Einsparungen bis zu 30 Prozent möglich. Das größte Einsparpotenzial ergab sich beim Einsatz des XERION vor dem Horsch Tiger 5 LT durch eine angepasste Motordrückung, den Verzicht auf Frontballastierung sowie einen reduzierten Luftdruck. Beim Anbau von Frontgewichten verschlechterte sich das Ergebnis, da unnötiges Mehrgewicht bewegt werden muss, was Kraftstoff benötigt. Bei extrem schweren Böden bzw. schwierigeren Bedingungen kann sich das Ergebnis verändern – die grundlegende Aussage bleibt bestehen, da der TracSchlepper vorne schwerer ist. Eine optimale Zug-Kraft-Verteilung von 50 Prozent vorn und 50 Prozent hinten wird dann auch ohne Ballastierung erreicht. Ballastierungskonzepte Die Schüler stellten jedoch auch fest, dass auf den Betrieben für ein angepasstes Ballastierungskonzept verschiedene Gewichte vorhanden sein müssen. Sie bestätigten allerdings, dass auf ihren Betrieben überwiegend nur ein Gewicht vorhanden ist. An diesem Tag wurden auch Reifenabdrücke angefertigt. Damit man die Veränderung der Aufstandfläche eines Reifens deutlich machen konnte, wurden mit Kalk die Außenumrisse eines Reifens mit 1,6 bar Luftdruck und die Umrisse eines Reifens mit 0,7 bar Luftdruck markiert. Allein durch diese Maßnahme wurde sehr deutlich, dass sich ein moderner Radialreifen TRENDS 01.11 12 so lang und breit machen kann, dass er seine Aufstandsfläche um mehr als 30 Prozent vergrößern kann. Er hat also mehr Verzahnungsfläche mit dem Boden für bessere Zugkraftübertragung und natürlich mehr Aufstandsfläche für weniger Bodendruck. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Effekt ist die Reduzierung des „Bulldozing-Effekts“. Das heißt, bei abgesenktem Luftdruck sinkt der Reifen weniger tief in die weiche Erde ein und schiebt so keinen Erdkeil vor dem Reifen her, der ständig überwunden werden muss. Kleinvieh Dass eine Reihe weiterer Aspekte den Kraftstoffverbrauch erheblich beeinflussen, zeigte sich so ganz nebenbei. Eine Motorbremse machte die Einflüsse eines verstopften Kühlers, eines verstopften Luftfilters oder einer eingeschalteten Klimaanlage deutlich. Und Messungen ergaben, dass der Einsatz eines Top-Zylinders durch die Verlagerung des Gewichtes auf die Vorderachse die Zugkraft des Schleppers um bis zu 25 Prozent steigern kann. Auch ein Vorgewende-Management und ein Parallelfahrsystem, fanden die Schüler heraus, verbessert die Leistungsfähigkeit von Fahrer und Gespann und wirkt sich auf den Verbrauch aus. Für Fragen zur Versuchsanordnung und deren Ergebnisse steht Ihnen Franz Helmle von der Landmaschinenschule Triesdorf zur Verfügung. Franz Helmle | [email protected] Norber Bleisteiner [email protected] TECHNIK Mit weniger Diesel mehr Energie ernten – Bestnoten von der DLG für die CLAAS Mähwerkstechnik. Mit insgesamt zehn verschiedenen Großmähwerken zwischen 8,10 und 14,00 m Arbeitsbreite bietet CLAAS das breiteste Programm am Markt. Die DISCO Großmäher kombinieren mit der ACTIVE FLOAT Entlastungstechnik und dem P-CUT Mähbalken zwei herausragende Merkmale für beste Arbeitsqualität. Um den „ACTIVE FLOAT“ Effekt und den Leistungsbedarf im P-CUT Mähbalken genauer zu beschreiben, hat die DLG den Focus Test mit einem hydropneumatisch entlasteten DISCO 3500 CONTOUR im Vergleich mit einem federentlasteten DISCO 3450 Plus durchgeführt. Die Ergebnisse des DLG-FokusTest 5950F im Überblick: Leistungsbedarf sehr gering Arbeitsqualität sehr gut Arbeitsgeschwindigkeit sehr hoch 16 Prozent weniger Dieselverbrauch durch Verringerung der Zapfwellendrehzahl Durch Verringerung der Zapfwellendrehzahl von 1000 U/min auf 850 U/min lässt sich der Dieselverbrauch bei den DISCO CONTOUR Mähwerken um weitere 16 Prozent senken. Diese Spritsparfunktion ist durch das optimale Übersetzungsverhältnis des P-CUT Mähbalkenantriebes möglich, ohne dass die Mähqualität beeinträchtigt wird. 17 Prozent weniger Rohaschegehalt im Futter 20 Prozent weniger Dieselverbrauch durch ACTIVE FLOAT Im Rahmen der Vergleichsmessungen ließ sich der Dieselverbrauch mit Hilfe der hydropneumatischen Mähwerksentlastung ACTIVE FLOAT um bis zu 20 Prozent reduzieren. Die Mähwerksentlastung zeichnet sich dadurch aus, dass der Auflagedruck des Mähwerks jederzeit – auch während der Fahrt – bequem vom Fahrersitz aus einstellbar ist. Durch die stets optimale Entlastung wird der beim Mähen entstehende Reibwiderstand in Rollwiderstand umgewandelt. Daher wird das Mähwerk leichtzügiger und der Kraftstoffverbrauch verringert sich deutlich. Geringste Futterverschmutzung ist die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Futterernte. Durch den Einsatz der hydropneumatischen Entlastung „ACTIVE FLOAT“ ließ sich der Rohaschegehalt (= Anteil von Sand und Mineralstoffen lt. Futtermittelanalyse) im Futter durch optimale Mähwerksentlastung um bis zu 17 Prozent reduzieren. Mit ACTIVE FLOAT wird somit eine deutliche Steigerung der Futterqualität möglich. Zugleich bedeutet weniger Bodenkontakt auch deutlich verringerten Verschleiß und damit längere Lebensdauer. Peter Weinand | [email protected] Der ACTIVE FLOAT Effekt im Dauergrünland: Fahrgeschwindigkeit (km/h) Entlastungsdruck (bar) Zugleistung (kW) Zapfwellenleistung (kW) Gesamtleistung (kW) Leistungsbedarf (kW/m) 15 100 8,0 23,1 31,0 9,1 15 120 6,6 22,4 29,1 8,6 15 140 2,0 21,4 23,4 6,9 Resümee: TRENDS 01.11 Gegenüber Systemen mit konstanter Entlastung senkt die Nutzung der ACTIVE FLOAT Mähwerksentlastung den Leistungsbedarf und damit den Dieselverbrauch sehr deutlich. 13 MANAGEMENT Ernte 2010 mit neuen Herausforderungen für den JAGUAR. Die Technik muss sich jedes Jahr neuen Herausforderungen stellen. In diesem Jahr ließ die Maisernte nach dem verregneten Sommer auf sich warten. Trotz der Hitzewelle im Frühsommer, bei der die Bestände gebietsweise regelrecht zusammenbrachen, konnte vielfach erst sehr spät geerntet werden. Erst Ende September ging es in den Einsatz, wobei die Spannbreite von Top-Beständen mit 3,50 m Wuchshöhe und üppigem Ertrag bis hin zu Einbrüchen von 50 Prozent Minderertrag bei einer Pflanzenhöhe von zum Teil nur 60 cm reichte. Für Biogasanlagen war wegen der starken Abreife-Unterschiede die Trockensubstanzmessung eines der zentralen Themen. Die an ein genaues Messsystem auf dem Feldhäcksler gestellten Erwartungen sind hoch. Maximalabweichungen von zwei bis drei Prozent bei der Ertrags- und der TS-Messung sollen aus Sicht der Landwirte und Biogasanlagenbetreiber erreicht werden. Referenzwerte liefert der oft auf dem Betrieb vorhandene Trockenschrank. In aller Regel wird in der Praxis eine Probe pro Fahrzeug, oft nur eine Probe pro Schlag gezogen. Genau hier stellt sich schon die erste Frage. Diese wenigen Gramm einer Probe des Transportfahrzeuges sollen dann repräsentativ für ein Fahrzeug oder einen Schlag sein. Doch bei wechselnden Bedingungen dehnt sich die Spannweite der TS-Gehalte schnell von 28 bis weit über 40 Prozent. Zwar liefert der Trockenschrank nach 24 oder 48 Stunden Ergebnisse mit wenigen Zehntel Prozent Abweichung, dennoch ist diese Art der Probenahme ebenso richtig wie falsch, zumindest nicht repräsentativ. parallel um zwei Prozent ergibt das am Ende 8,4 Prozent relative Abweichung. Auch stellt sich die Frage, ob die tatsächlichen prozentualen Abweichungen als Relativ- oder Absolutwerte angegeben werden sollen. Verändern sich nämlich der Ertrag und der TS-Gehalt Im Rahmen von Versuchen zur TS-Ermittlung hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising, (Stefan Thurner, LfL, Freising) die Frage der Genauigkeit der von Hand ge- 100 t FM 32 % TS 32 t TM TRENDS 01.11 14 2 % absolut 2 % absolut 8,4 % absolut 102 t FM 34 % TS 34,68 t TM MANAGEMENT messenen TS-Werte in Zusammenhang mit der Anzahl der entnommenen Stichproben im Graseinsatz untersucht. Als Ergebnis wurde auf einem Schlag mit 12 ha Dauergrünland eine Standardabweichung von 2,13 bei der Beprobung von einzelnen Fahrzeugen festgestellt. Das bedeutet, dass 8 Stichproben pro Fahrzeug gezogen werden müssen, um mit einer 99 prozentigen Sicherheit die TS mit einer Abweichung von +/- 2% zu bestimmen. Möchte man eine Abweichung von nur +/- 1 % erreichen müssen bereits 31 Proben gezogen werden. Über den gesamten Schlag wurde eine Standardabweichung von 2,76 festgestellt, d.h. um mit einer 99 prozentigen Sicherheit ein Ergebnis von +/- 2% TS-Abweichung zu erhalten, müssen dann 13 Stichproben, bzw. bei +/- 1% TS-Abweichung immerhin 51 Stichproben gezogen werden. Die einzelnen Stichproben müssen dabei gleichmäßig über das Fahrzeug verteilt gezogen und dann gut vermischt werden, damit daraus mindestens zwei Sammelproben pro Fahrzeug für den Trockenschrank entnommen werden können. Nur so erhält man eine möglichst repräsentative Stichprobe für die Bestimmung der TS. Generell gilt, dass bei steigender Heterogenität der Bestände auch die Anzahl der Stichproben steigen muss, damit ein statistisch abgesichterter TS-Gehalt ermittelt werden kann. Obwohl die Sensorik des JAGUAR heute in der Lage ist, bis auf wenige Prozent genaue Ertrags- und Trockensubstanzwerte zu ermitteln, sind diese Systeme nicht eichfähig. Ebenso ist eine Abrechnung nach QUANTIMETER und TM-Sensor nur sehr kritisch zu sehen, da neben der Genauigkeit beispielsweise auch eine entsprechende Kalibrierung der Ertragsmessung durch Gegenwiegen notwendig ist. Je häufiger diese Gegenwiegung erfolgt, desto genauer sind die Erntedaten, die im Vergleich zur Fuhrwerkswaage zwischen einem und drei Prozent (Praxiswerte) schwanken können. Die vielfach diskutierte Abrechnung nach TSGehalten durch Stichproben per Hand ist aufgrund der Probenahme doch sehr kritisch zu betrachten. Andererseits wird die TM-Bestimmung auf dem Feldhäcksler ständig weiterentwickelt und verbessert. Georg Döring | [email protected] Mulchen und Bodenbearbeitung im Doppelpack. Wie gut lassen sich die Arbeitsgänge Mulchen und passive Bodenbearbeitung miteinander kombinieren? Dieser Fragstellung ist CLAAS im Herbst 2010 gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen und der Müthing GmbH nachgegangen. Alle Versuche wurden mit einem XERION als Antriebs- und Zugmaschine durchgeführt. Denn bauartbedingt ist er die Ideal-Lösung, um zwei kraftintensive Arbeiten in einer Überfahrt zu kombinieren. Die drehbare Kabine, hohe Leistungen an der Zapfwelle sowie die großen Hubkräfte an Front- und Heckhydraulik schaffen somit auch optimale Voraussetzungen für eine Kombination der Arbeitsgänge Mulchen und Bodenbearbeitung. Bei einer ersten Versuchsreihe in Maisstroh kam ein XERION 4500 mit einem Schlegelmulcher und einem vierbalkigen Schwergrubber (beide Maschinen mit 6 m Arbeitsbreite) zum Einsatz. Im Maisanbau ist das Mulchen als vorbeugende Maßnahme gegen den sich immer stärker ausbreitenden Maiszünsler sowie gegen Fusarien wichtig. Schlegelmulcher trennen die Maisstoppeln von der Wurzel ab, zugleich wird die organische Masse zerhackt und aufgefasert. So finden die Zersetzungsbakterien einen optimalen Nährboden, um die Überwinterung TRENDS 01.11 15 MANAGEMENT von Maiszünsler und Pilzsporen in Stoppeln und Wurzeln der Maispflanzen zu verhindern. Zugleich schafft das Mulchen beste Voraussetzungen für die weitere Bodenbearbeitung, bei der das Pflanzenmaterial mit Erde vermischt wird, oder für die Aussaat. Interessant ist die Kombination der beiden Arbeitsgänge zum einen aus Kostengründen, aber auch, weil man im relativ kurzen Zeitfenster zwischen Maisernte und Folgefrucht-Bestellung einen Arbeitsgang einsparen kann. Im Zuge einer zweiten Versuchsreihe auf Mähdrusch-Hochschnitt-Flächen wurde der kombinierte Einsatz eines 6 m-Mulchers und einer ebenso breiten Kompakt-Scheibenegge am XERION 3800 untersucht. Wie bekannt, lässt sich die Druschleistung durch den Hochschnitt deutlich erhöhen, weil das Getreide möglichst knapp unterhalb den Ähren abgeschnitten wird und der Mähdrescher daher deutlich weniger Stroh verarbeiten muss. Für ein sachgerechtes Strohmanagement ist es anschließend aber erforderlich, die Hochschnittstoppeln mit dem Mulcher zu bearbeiten. Der beim Hochschnitt eingesparte Kraftstoffaufwand entspricht in etwa dem zusätzlichen Energieaufwand, der beim Einsatz des Schlegelmulchers entsteht. Vor allem die höhere Schlagkraft beim Mähdrusch, aber auch die zügigere Erledigung der Folgearbeiten, erweisen sich als Vorteile dieser Verfahrenskombination. Der XERION konnte bei den ersten Versuchen einen systembedingten Vorsprung beweisen. Um konkrete Einsatzempfehlungen zu erarbeiten, werden CLAAS und die Versuchspartner das Projekt weiter vorantreiben. Ingo Ordel | [email protected] TRENDS 01.11 16 PRAXIS Es gibt Besseres. XERION 4500 2.000 Stunden in 14 Monaten: perfekte Auslastung Es ist schon ein imposantes Bild – vorne ein XERION 4500, hinten ein 12-schariger Kverneland-Pflug mit Packomat. Knapp 25 m Länge misst das Gespann. Nach den ersten drei Einsatzmonaten stehen rund 500 Stunden auf dem Betriebsstundenzähler des XERION, der in dieser Zeit nicht nur vor dem 12-Schar-Pflug, sondern auch vor einer 10 m breiten Kurzscheibenegge sowie als Walzschlepper auf dem Grassilo im Einsatz war. „Wer nicht auch mal was Neues ausprobiert, kann nicht wissen, dass es Besseres gibt“, meint heute Fahrer Lothar Stold, der vor dem XERION jahrelang ein anderes Schlepperfabrikat mit Begeisterung gefahren hatte. Ausführliche Informationen über den Einsatz des neuen XERION 4500 bei der Agrargesellschaft Kandelin GmbH im Mecklenburg-Vorpommernschen Süderholz lesen Sie im Internet unter claas.de und claas.de/trends. Über einen Mangel an Arbeit für seinen XERION 3800 Trac VC kann sich Lohnunternehmer Noel Gröne nicht beklagen. Gut ein Jahr nach der Anschaffung war die Maschine bereits 2.000 Stunden im Einsatz. 2.000 Stunden, in denen der XERION problemlos gelaufen ist, davon etwa 1.300 Stunden vor einem Hacker Jenz HEM 561, 300 Stunden beim Silowalzen sowie 200 Stunden bei der schweren Bodenbearbeitung. Die Leistung des Hacker-Gespanns liegt bei 120 bis 150 m³ Hackschnitzel/ Stunde, der Dieselverbrauch bei 0,3 bis 0,5 l/m³. „Beim Hacken gibt es einfach keinen komfortableren Arbeitsplatz als den in der drehbaren Kabine des XERION! Dieser Komfort bestimmt doch zum großen Teil mit darüber, ob man ökonomisch arbeitet oder nicht“, lautet Noel Grönes Einschätzung. Einen ausführlichen Bericht finden Sie im Internet unter claas.de und claas.de/trends. Lothar Stold Lohnunternehmer Noel Gröne Lohnunternehmen investieren Neue Gülle-Lösungen für den in moderne Technik XERION Immer stärker setzen Landwirte und Biogasanlagen-Betreiber auf die Schlagkraft des überbetrieblichen Maschineneinsatzes. Um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden investieren die Dienstleister immer wieder in neue und noch leistungsfähigere Technik, wie drei Beispiele aus dem Rheinland zeigen. So stehen z.B. beim Lohnunternehmen Velmans GmbH & Co. KG in 47625 Kevelaer insgesamt zehn CLAAS Traktoren im Dienst. Bei Lohnunternehmer Stefan Holtmanns in Wachtendonk umfasst der Fuhrpark neben einer Vielzahl von CLAAS Erntemaschinen sechs CLAAS Traktoren. Auch beim landwirtschaftlichen Lohnunternehmen Rudolf Krämer in Neunkirchen (Rhein-Sieg-Kreis) sind seit dem Frühsommer 2010 drei neue CLAAS Traktoren im Einsatz. Warum sich die Lohnunternehmer für CLAAS entschieden haben, lesen Sie im Internet unter claas.de und claas.de/trends. Der XERION bietet optimale Voraussetzungen für die schlagkräftige und zugleich bodenschonende Gülleausbringung: Eine starke Motorisierung, hohe Nutz- und Traglasten, enorme Zugkräfte, vier gleich große Räder sowie eine gleichmäßige Gewichtsverteilung und schließlich die Hundegang-Lenkung. Wie bei CLAAS stehen auch die Entwicklungen bei den Gerätepartnern nicht still. Eine Neuheit ist z.B. das 3-achsige 30 m³-Schwanenhalsfass, das Kaweco im Juli 2010 an Lohnunternehmer Heinrich Schaper in 31241 Ilsede ausgeliefert hat. Eine weitere neue Lösung von SGT Schönebeck ist ein XERION SADDLE TRAC mit 15,5 m³ Fassaufbau, der in Kombination mit einem 15,5 m³-Einachser-Anhängefass eingesetzt wird. Seit Frühjahr 2010 arbeitet dieses Gespann beim Lohnunternehmen „Sibille Gaspers Agrardienste“ im rheinländischen Wegberg. Weitere Informationen über die neuen Güllelösungen finden Sie im Internet unter claas.de und claas.de/trends. Lohnunternehmer Johannes Velmans Lohnunternehmer Heinrich Schaper Lohnunternehmer Stefan Holtmanns Lohnunternehmer Rudolf Krämer TRENDS 01.11 17 Lohnunternehmer Heinz Gaspers und Junior Roman Gaspers AKTUELLES Stark und schick. Kaum wiederzuerkennen. Ein XERION SADDLE TRAC ist das Basisfahrzeug dieses TurboStream TS 10 000 für die Schneeräumung auf Flughäfen. Mit insgesamt 925 PS (681 kW) erweist sich die Maschine als wahres Kraftpaket, das bis zu 8.000 t/h Schnee bei 50 km/h bis zu 60 Meter weit werfen kann. Doch der von der Schmidt Winterdienst- und Kommunaltechnik GmbH aus St. Blasien angebotene TS 10 000 ist nicht nur stark sondern auch schick und wurde deshalb jüngst beim Internationalen Designpreis Baden-Württemberg mit dem sogenannten „Focus in Silber“ als Beispiel für gutes Industriedesign ausgezeichnet. Vorne am Rahmen des SADDLE TRAC ist der Räumkopf der Maschine angebaut. Der Antrieb des Schleuderrads erfolgt über Wellen und Getriebe von einem 571 kW starken Dieselmotor im Aufbauraum des TRAC aus, und die Zuführschnecken am Räumkopf werden über Ölmotoren mit 110 kW Leistung von der Zapfwelle des XERION angetrieben. Gebraucht wird diese Maschine auf den großen Verkehrsflughäfen, wo es viel Geld kostet, wenn der Flugbetrieb wegen verschneiter Roll- und Landebahnen gestört wird. Diese Bahnen sind 40 bis 60 m breit und 3.000 m lang oder länger und müssen normalerweise in einem Zeitraum von 30 Minuten frei geräumt sein, auf manchen Flughäfen sogar noch schneller. Bei Schnee fahren deshalb sogenannte Räumzüge mit fünf bis sieben großen Schneepflügen im Verbund die Landebahnen einmal rauf und einmal runter. So wird der Schnee zunächst zur Seite geräumt. Als letztes Glied dieser Räumzüge muß dann eine leistungsfähige Schneeschleuder wie der TurboStream TS 10 000 die Schneeberge vom Rand der Landebahnen ins freie Gelände schleudern. So braucht man tatsächlich eine Leistung von 8.000 t/h, damit die Schneeschleuder bei hohen Geschwindigkeiten in den Räumzügen mitfahren kann. Auch in der schneefreien Zeit muß das Basisfahrzeug SADDLE TRAC nicht nutzlos in der Halle stehen. Denn die Plattform mit dem Zusatzmotor kann ebenso wie der Räumkopf und alle anderen Winterdienst-Ausrüstungen abgebaut werden. Dann läßt sich der SADDLE TRAC mit einem Großflächenmulcher oder anderen Maschinen zur Pflege des Flughafengeländes nutzen. Ingo Ordel | [email protected] TRENDS 01.11 18 Aebi Schmidt entstand im Jahr 2007 aus der Fusion der beiden Firmengruppen Aebi (Burgdorf, CH) und Schmidt (St. Blasien, D). Beide Firmen blicken auf eine lange und traditionsreiche Firmengeschichte zurück. Ihre Geschäftsfelder sind heute Winterdiensttechnik, Sommerdiensttechnik, Flughafentechnik und Landtechnik. Regionalmarken runden das Portfolio der Holding ab. Aebi, gegründet 1883 als mechanische Werkstatt, baute zunächst Sämaschinen, Mähmaschinen und anderes. Nach 1950 konzentrierte sich Aebi besonders auf die Mechanisierung der Landwirtschaft im Hügel- und Berggebiet. Unter Landwirten bekannt ist sicher der Terratrac, der weltweit erste Hanggeräteträger. Das Unternehmen ist der führende Hersteller für die mechanische Bearbeitung und Pflege von Extrem-Hanglagen und besonders anspruchsvollem Gelände sowie für die Reinigung von Verkehrswegen zu jeder Jahreszeit. Schmidt, gegründet 1920, spezialisiert sich früh auf die Schneeräumung. Später kommt die Sommerdiensttechnik, mit ihren vielen Spezialmaschinen zur Straßenreinigung und zum Straßenerhalt, hinzu. Wenige Jahre später sorgt Schmidt als weltweiter Marktführer auf Flughäfen für sichere und saubere Startund Landebahnen. Mit Produktionsstandorten in Deutschland, Holland und Polen ist Schmidt führend in der Winterdiensttechnik (Schneeräummaschinen, Schneepflüge und Streugeräte), in der Umwelttechnik (Straßenreinigung, Kommunalgeräte und Straßenreparatur), in der Flughafentechnik (Schneeräumung, Glättebekämpfung und Kehrtechnologie), in der Bahntechnik (Schneeräumung) sowie in der Fahrzeugtechnik (Elektronik und Software, Ausrüstung und Hydraulik, Fahrzeugumbau). MANAGEMENT Mit seiner QUADRANT 2200, Baujahr 2004, hat Jakob Hölzle bereits über 50.000 Ballen gepresst. Auch in diesem Jahr wird er wieder einen Nacherntecheck durchführen lassen. Fit für die Ernte: Nacherntecheck. Nach der Ernte ist vor der Ernte. Und damit es rund läuft, wenn es drauf ankommt, ist ein Nacherntecheck die sicherste Methode, die Einsatzbereitschaft einer Maschine sicherzustellen. Das weiß auch Lohnunternehmer Jakob Hölzle aus Jüchen. Mit seinen beiden CLAAS QUADRANT 2200 und 3200 sowie der 1150 produziert der agile Lohnunternehmer Jakob Hölzle nicht nur viele tausend Heu- und Strohballen, sondern auch viele NATUREgreen Ballen pro Saison. „NATUREgreen ist hochwertiges Futter in Quaderballen, speziell auf die Bedürfnisse von Pferden abgestimmt. Dafür nutzen wir eine individuelle, einjährige Ackergrasmischung, die jährlich nach neuesten Fütterungsempfehlungen angepasst wird!“ Diese Mischung wird bei Vertragspartnern in der Fruchtfolge statt Gerste angebaut. „Wir arbeiten seit Jahren vertrauensvoll zusammen, und das ist die Basis für die Qualität, die unsere Kunden erwarten.“ Neben dem Futter spielt natürlich die Technik bei der Verarbeitung eine wichtige Rolle. Es muss zum richtigen Zeitpunkt gemäht werden, schonend gewendet und geschwadet und die Silage zum richtigen Zeitpunkt gepresst und gewickelt werden. Hölzle beschreibt die Ernte als „Zusammenspiel vieler Zahnräder, die alle exakt ineinander greifen müssen!“ Ein Maschinenstillstand kann die gewünscht hohe Qualität schnell gefährden. „Wenn Regen droht und eine Presse ausfällt, dann ist Stress pur angesagt, um die Maschine schnell wieder fit zu machen. Dann ist der Mechaniker von meinem Händler dran. Ich selber habe dann nicht die Zeit dafür.“ Um diesen Stress zu vermeiden, checkt er im Winter alle seine Maschinen akribisch in der eigenen Werkstatt. „Aber bei meinen Schlüsselmaschinen lasse ich auch im Winter nur den Profi ran. Ich nutze dann den Nacherntecheck von CLAAS.“ Für diese Aufgabe kommt ein geschulter Servicemitarbeiter vom CLAAS Partner direkt auf den Hof und schaut die QUADRANT nach einem vorgegebenen Prozess durch. Im Endergebnis liegt dann eine detaillierte Checkliste mit einer sauberen Zustandsbeschreibung, allen eventuellen Auffälligkeiten an den Großballenpressen und den notwendigen Einstell-, oder Reparaturarbeiten vor. Danach können zielgerichtet Verschleißteile ausgetauscht werden oder prophylaktische Maßnahmen ergriffen werden. „Nach mehr als 10.000 Ballen in einer Saison, macht es schon Sinn, die Presse auf Herz und Nieren zu prüfen. Dann kann man schon einmal das eine oder andere Teil austauschen und die Grundeinstellungen überprüfen.“ Mehrmals hat Jakob Hölzle auch einen CLAAS Kundendiensttechniker mit zu dem Nacherntecheck bestellt. „Vor allem als die Pressen neu waren und mir noch nicht so vertraut, konnte ich mir TRENDS 01.11 19 in aller Ruhe die Tipps und Kniffe beim Experten abschauen.“ So ist es auch nicht verwunderlich, dass seine QUADRANT 3200 in zwei Jahren mehr als 20.000 Ballen ohne jeglichen Stillstand gepresst hat. Ballen für Ballen höchste Qualität, wie Jakob Hölzle stolz verrät. Stefan Wördehoff | [email protected] TECHNIK VARIANT – Perfekte Ballen auf Knopfdruck. Die VARIANT 300er-Baureihe ist für ihren Bedienkomfort und die große Anzahl an Einstellmöglichkeiten direkt über das Bedienterminal bekannt. Denn auch bei den Pressen setzt CLAAS auf intelligente Assistenzsysteme, die den Fahrer während langer Arbeitstage entlasten und so die Tages- bzw. Kampagnenleistung steigern. Doch nur wenn der Bediener diese Einstellmöglichkeiten zu nutzen weiß, ist das technische Leistungspotential dieser Pressen auch in der Praxis voll abrufbar. Weichkern: einfach auswählen und losfahren. Die VARIANT regelt die Einstellungen selbstständig. Für individuelle Einstellungen ist natürlich auch noch genügend Raum. Sie werden beim Wechsel in eine andere Voreinstellung gespeichert und stehen später wieder zur Verfügung. Bei den neuen PRO Modellen hilft die absenkbare Schneidmulde dem Fahrer, die Maschine in Sachen Durchsatz immer an der oberen Leistungsgrenze zu fahren. Clou dieser Schneidmulde ist der hinten angebrachte Drehpunkt und die hydraulische Federung über einen Druckspeicher, der das Öffnen im vorderen Bereich der Gutannahme ermöglicht. Genau hier ist der enge Flaschenhals einer jeden Presse, den alles Material passieren muss. Die neuen PRO Modelle können ungleichmäßige, große Schwaden mühelos schlucken, weil sich der Boden während der Fahrt bis zu Die VARIANT bietet ab sofort mit der vereinfachten Druckeinstellung und der absenkbaren Schneidmulde zwei technische Neuerungen, die den Fahrer bei der Arbeit deutlich entlasten. Die neue Druckeinstellung über den CLAAS COMMUNICATOR bietet dem Fahrer fünf auf unterschiedliche Erntebedingungen abgestimmte Voreinstellungen. Der Fahrer muss sich lediglich für die gerade relevante Einstellung entscheiden, und auf Knopfdruck stellt die Maschine Pressdruck und Weichkerndruck bzw. -größe ein. So erreicht man entsprechend dem Erntegut die optimale Pressdichte mit oder ohne Weichkern – also den perfekten Ballen auf Knopfdruck. Ob Stroh ohne, oder Silage mit TRENDS 01.11 20 30 mm öffnen lässt, was den Flaschenhals erweitert. Diese Erweiterung wird dem Fahrer optisch und akustisch direkt im Terminal in der Kabine angezeigt. Er kann also umgehend auf unterschiedliche Schwadstärken reagieren und die Geschwindigkeit anpassen. So ist das Fahren an der Leistungsgrenze deutlich einfacher. Und sollte es trotzdem mal zu einer Verstopfung kommen, kann der Fahrer den Schneidboden bequem per Knopfdruck um bis zu 30 cm absenken. Auch große Verstopfungen lassen sich auf diese Weise bequem vom Schleppersitz aus beseitigen. Die CLAAS VARIANT bietet also zwei praxisrelevante Neuerungen für hohe Durchsatzleistung und beste Ballen unter allen Bedingungen. Schauen Sie sich die Funktionsweise des absenkbaren Schneidbodens einfach mal im Internet unter www.claas.de im Bereich VARIANT an. Stefan Wördehoff, [email protected] PRAXIS Grünland und starke Hanglagen prägen das Bergische Land östlich von Köln. Hier kommt man mit den neuen Kombiwagen CARGOS gut zurecht. „Das ganze Konzept des CARGOS ist gut durchdacht, auch die Verarbeitung ist sehr gut,“ lautet Michael Spalleks Gesamturteil. „Das ganze Konzept ist gut durchdacht“ Lohnunternehmer aus Leidenschaft – so darf man Michael Spallek aus Radevormwald wohl mit Fug und Recht bezeichnen. Bereits mit 15 Jahren hatte er seinen ersten Schlepper angeschafft, heute ist er Inhaber und Geschäftsführer eines respektablen Lohnunternehmens: Die Schlepperzahl ist auf rund 20 gestiegen, außerdem sind zahlreiche Großmaschinen im Einsatz. Zusammen mit zwölf festen Mitarbeitern, zwei Auszubildenden zur Fachkraft Agrarservice und rund 20 Aushilfskräften bietet Michael Spallek seinen Kunden im Bergischen Land, einem Mittelgebirge östlich von Köln, Lohnunternehmer Spallek: „Mit dem CARGOS hat CLAAS einen weiten Schritt nach vorne gemacht.“ fast die komplette Palette typischer Lohnunternehmerarbeiten an: Bodenbearbeitung, Maislegen, Gülleausbringung, Grünfutter- und Maissilagebergung, Pflanzenschutz, Mähdrusch, Erd- und Transportarbeiten, Winterdienst und vieles mehr. „Die Kunden nicht durch den Preis, sondern durch Qualität zu überzeugen,“ lautet einer von Michael Spalleks Grundsätzen. An vielen Stellen setzt er deshalb auf die Technik von CLAAS. Bei der Grünfutterernte z.B. kommen ein CLAAS Großflächenmähwerk, zwei Großflächenschwader LINER 3000 sowie drei CLAAS Häcksler zum Einsatz – und als schwerer Walzschlepper auf dem Silo ein XERION 3800. Zu den jüngsten Neuinvestitionen auf dem Betrieb zählen außerdem zwei Kombiwagen CARGOS 9400. Denn: „Wenn man beim Silomais-Transport 2,5 t mehr Nutzlast hat, ist das ideal.“ Als weitere Punkte, die ihm gut gefallen, nennt Michael Spallek zunächst die robuste Bauweise des Kombiwagens und die hydropneumatisch gefederten Achsen. Sie erhöhen die Standsicherheit auf dem Silo und machen auch die Arbeit im Hang sicherer. Hinzu kommt die Bereifung 800/45 R 26,5, die sich ebenfalls positiv auf die Hangsicherheit, aber auch auf die Bodenschonung auswirkt. Ein Vorteil, der sich durch das neue EFFICIENT FEEDING SYSTEM mit dem optimierten Zusammenspiel von Rotor, Lade- und Schneidaggregat sowie dem vorne ansteigenden Kratzboden ergibt, ist laut Michael Spallek die Leichtzügigkeit beim Laden: „Hier bei uns im Bergischen Land ist wirklich jedes PS gefragt. Wo wir für vergleichbare Wagen rund 300 PS brauchen, kommen wir beim Cargos mit 250 PS aus. Diese Ersparnis macht sich natürlich beim Spritverbrauch positiv bemerkbar.“ So ist Michael Spallek mit dem neuen CARGOS von CLAAS ebenfalls gut zufrieden: „Damit hat CLAAS einen weiten Schritt nach vorne gemacht. Deshalb habe ich mich letztes Jahr auch für einen zweiten CARGOS 9400 entschieden.“ Peter Weinand | [email protected] „Wenn ich ehrlich bin,“ bekennt Michael Spallek, „konnte mich CLAAS in Sachen Silowagen in der Vergangenheit nicht so richtig überzeugen. Vor zwei Jahren hatten wir dann das Glück, dass wir einen der ersten CARGOS Kombiwagen zum Testen bekamen. An diesem Wagen stellten wir zu Anfang ein paar kleine Probleme fest. Die hat CLAAS aber sehr schnell gelöst, und danach ist der Wagen tadellos gelaufen.“ „Das ganze Konzept des CARGOS ist gut durchdacht, auch die Verarbeitung ist sehr gut,“ lautet heute Michael Spalleks Gesamturteil. Besonders überzeugend findet der Lohnunternehmer, dass man das 2,5-t-Schneidaggregat des neuen Kombiwagens samt Pickup in kurzer Zeit abbauen kann. TRENDS 01.11 Qualität auch auf dem Silo – auf den CARGOS folgt ein XERION und erledigt das Verteilen und Walzen. 21 PRAXIS „Der Kunde bestimmt den Weg.“ Beim landwirtschaftlichen Lohnunternehmen Asmus Jessen, einem 1928 gegründeten Familienbetrieb im schleswig-holsteinischen Stadum, nahe Niebüll, gehören die Grünfutter- und Maissilagebergung zu den wichtigsten Schwerpunkten des Dienstleistungs-Angebots. Denn hier auf der Geest dominieren Grünlandflächen und Milchviehbetriebe – die meisten mit Bestandsgrößen um die 100 Kühe. Allein für den ersten Schnitt des Jahres 2010 standen knapp 2.000 ha im Auftragsbuch des Lohnunternehmens. Wie überall im Land satteln auch auf der Geest immer wieder Milchviehbetriebe auf die Biogas-Produktion um, was zwangsläufig die Umwidmung von Grünland zu Ackerland mit intensivem Maisanbau mit sich bringt. „Dementsprechend flexibel müssen wir als Lohnunternehmer mit unserem Dienstleistungs-Angebot, aber auch bei den Maschineninvestitionen agieren,“ stellt Kai Jessen, der Junior-Chef des Lohnunternehmens fest. Während früher z.B. in Sachen Bodenbearbeitung immer nur der Pflug gefragt war, bietet das Lohnunternehmen inzwischen auch die pfluglose Bodenbearbeitung an. „Da, wo immer größere Fläche in immer kürzerer Zeit bearbeitet werden müssen, ist die pfluglose Bodenbearbeitung heute das Maß aller Dinge.“ Ebenfalls der Flexibilität wegen und um auf die Verschiebung von Grünfutter- zu Maisanbauflächen reagieren zu können, hat das Lohnunternehmen Jessen in zwei neue Kombiwagen CARGOS 9500 von CLAAS investiert und dadurch zwei ältere QUANTUM Ladewagen ersetzt. Der erste CARGOS kam vor zwei Jahren auf den Betrieb, der zweite folgte zur Saison 2010. „Denn mit diesen Wagen können wir nicht nur Grünfutter bergen, sondern problemlos auch bei der Silomaisernte mitfahren,“ sieht Kai Jessen als den wichtigsten Vorteil dieser Anschaffung. Im Vergleich zu den vorher eingesetzten Ladewagen nimmt der CARGOS zunächst einmal deutlich mehr Ladung auf, wie Kai Jessen bei Kontrollmessungen feststellen konnte. Bei relativ feuchtem Futter hatte der CARGOS 9500 mit 44 m³ Ladevolumen auf ein und derselben Fläche rund 50 Prozent mehr Tonnage geladen als der 38 m³ fassende Quantum 6800: 50 Prozent – das ist schon ein Wort. Dass die Zuladung und damit die Schlagkraft beim Einsatz des Kombiwagens deutlich größer geworden ist, führt Kai Jessen nicht nur auf das gut 20 Prozent größere Ladevolumen, sondern vor allem auch auf das höhere Verdichtungspotential des Wagens zurück: „Durch den vorne ansteigenden Kratzboden entsteht mehr Druck im Wagen, und die Ladung wird stärker verdichtet. Dementsprechend schaffen wir mehr Gewicht pro Kubikmeter,“ erklärt er die Zusammenhänge. Als einen weiteren wichtigen Pluspunkt des CARGOS nennt Jessen, dass Ladeaggregat und Dosierwalzen recht zügig aus- und eingebaut werden können – es dauert jeweils nur rund 20 Minuten. So spart man beim Silomaisfahren nicht nur Gewicht und Kraftstoff, sondern erhöht TRENDS 01.11 zugleich die Nutzlast des CARGOS um rund 2,5 Tonnen. Natürlich wird der CARGOS auch in anderen relevanten Punkten den aktuellen Anforderungen gerecht: Dazu zählen z.B. die saubere Aufnahme des Futters durch die 2 m breite Pickup, eine gute Schnittqualität, schonende Futterbehandlung und Leichtzügigkeit ebenso wie das schnelle Abladen auf dem Silo. Auch die Bedienung ist noch komfortabler geworden. Fast alles läßt sich über das COMMUNICATOR Terminal bedienen, hinzu kommt eine Vielzahl von Automatikfunktionen, die den Fahrer bei seiner Arbeit entlasten. So ist Kai Jessens Fazit positiv: „Der Kunde ist König und er entscheidet, wo der Weg für uns lang geht. Wird ein Ladewagen benötigt, dann ist die Investition in einen Kombiwagen, den man flexibel auch als Silowagen nutzen kann, oft sinnvoll.“ Und die Erfahrungen mit dem neuen Kombiwagen von CLAAS sind gut, so dass Jessen auf die Frage, ob er den CARGOS auch an andere weiterempfehlen kann, antwortet: „Ja, ich würde ihn weiterempfehlen.“ Peter Weinand | [email protected] Kai Jessen vom Lohnunternehmen Asmus Jessen: „Weil wir Ladeaggregat und Dosierwalzen zum Silomaisfahren ausbauen können, sparen wir nicht nur Gewicht und Kraftstoff, sondern erreichen zugleich 2,5 Tonnen mehr Nutzlast.“ 22 TECHNIK Äußerst komfortabel: CLAAS AUTOFILL System. Ein neues Thema, das auf der Agritechnica 2009 vorgestellt und mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde, ist AUTOFILL für den JAGUAR. Gerade an langen Arbeitstagen, sorgt dieses System am Auswurfkrümmer für eine deutliche Arbeitserleichterung. Ein 3-D-Kamerasystem erkennt dabei automatisch die Konturen des Transportfahrzeuges, unabhängig von der Fahrzeuggröße. Neben den Bordwandkonturen erfaßt es auch die Tiefe und damit den Befüllstand im Transportfahrzeug. Erreicht der Krümmer das Fahrzeug innerhalb seines Schwenkbereiches, wird dies dem Fahrer im Monitor farblich angezeigt. Ist das AUTOFILL System aktiviert, „lässt er das Fahrzeug nicht mehr los“. Je nach Befüllstrategie kann von hinten nach vorne oder umgekehrt befüllt werden. Die Füllhöhe wird dem Fahrer durch Verände- rung von Farbpunkten optisch dargestellt, der Krümmer schwenkt dann selbständig weiter und steuert zudem die Krümmerklappe. Dadurch wird das Fahrzeug auch beim Umfahren eines Hindernisses sicher befüllt. In den Abendstunden leuchtet die neue, schwenkbare Krümmerbeleuchtung das Transportfahrzeug gut aus. Daher erkennt die Kamera es auch bei Nacht oder unter staubigen Einsatzbedingungen und entlastet den Fahrer deutlich. Einer der Betriebe, die das AUTOFILL in 2010 gefahren haben ist, Lohnunternehmer Georg Föstl aus Markt Schwaben, Kreis Ebersberg. Seine Meinung: „Ich bin positiv überrascht, wie sicher das System läuft. Auch kleinere Fahrzeuge lassen sich gut befüllen und im Monitor überwachen. Das System funktioniert echt gut und bringt eine deutliche Arbeitserleichterung. Auch fliegende Fahrzeugwechsel waren problemlos möglich.“ Natürlich stehen noch Weiterentwicklungen zum AUTOFILL auf der Weihnachtswunschliste des Lohnunternehmers, an denen bereits intensiv gearbeitet wird, damit sie für 2011 zur Verfügung stehen. Georg Döring | [email protected] TRENDS 01.11 23 Praxis-Informationen für Landwirtschaft und Lohnunternehmen 01.11 CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH, Postfach 1164, 33426 Harsewinkel TRENDS LEXION: The Next Genration Nur noch 4 Tage bis Sylvester. 183 zur Ernte SCORPION: Weitere Programmergänzung Effizienzsteigerung beim Schleppereinsatz