Schwerpunktthema: Qualifikation und Beratung von Migranten
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Schwerpunktthema: Qualifikation und Beratung von Migranten
Nummer 18 · April 2009 CHE ÄTIS Paritätische PARITSTE DIEN Dienste VERBANDSZEITUNG DES PARITÄTISCHEN FÜR STADT UND LANDKREIS CUXHAVEN ■ Schwerpunktthema: Qualifikation und Beratung von Migranten ■ Paritätischer übernimmt Jugendarbeit Am Dobrock Seite 10 2 HE ÄTISC PARITSTE DIEN PARISKOP Qualifizierung junger Migranten für die Gastronomie Neu: Paritätischer bietet Arbeitslosen ohne Berufsabschluss eine Chance Seit Oktober vergangenen Jahres qualifiziert der Paritätische Cuxhaven unter 25-jährige arbeitslose Migranten ohne Berufsabschluss im gastronomischen und hauswirtschaftlichen Bereich. Das Projekt in Zusammenarbeit mit der ARGE hat das Ziel, bei Empfängern von ALG II im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten die Beschäftigungs-, Integrations- und Kommunikationsfähigkeiten zu fördern und die Teilnehmer aktiv in den regionalen Arbeitsmarkt einzugliedern. Zurzeit sind sechs Migranten aus der Türkei, Bosnien, Serbien und dem Libanon im Hauswirtschaftsgebäude an der Kirchenpauerstraße für jeweils 30 Wochenstunden beschäftigt. Darüber hinaus findet vier Stunden pro Woche eine Weiterqualifikation im sprachlichen und persönlichen Bereich statt. Die maximal ein Jahr dauernde Arbeit unter den Anleitern Ute Bernhagen und Uwe Pollentzke besteht darin, mit den Auszubildenden des Hauswirtschaftsbereiches täglich ein Mittagsmenü anzufertigen, Tische einzudecken und zu servieren. Auch Methoden der Reinigung und Grundkenntnisse des Waschens werden vermittelt. Die Teilnehmer/innen qualifizieren sich in folgenden Bereichen: • Umgang mit Lebensmitteln, die Herstellung von Waren, die Beachtung von Hygienevorschriften, die Grundlagen einer gesunden Ernährung, die Warenpräsentation, Seit Oktober qualifiziert der Paritätische arbeitslose, junge Migranten im gastronomischen Bereich (v.l.): Hoda Salah, Anleiterin Ute Bernhagen, Leyla Gündüz, Nurija Dlubek, Anleiter Uwe Pollentzke und Durdu Kanisirin. Foto: Wehr • bedarfsgerechtes Planen und Einkaufen, Ermittlung und Umsetzung von Kundenwünschen • Service und Umgang mit Kunden, Tisch- und Raumgestaltung, Pflege und Reinigung von Tischwäsche und Räumlichkeiten, • Schulung der Sprachkompetenz durch den Gebrauch von Fachbegriffen in der Herstellung von Lebensmitteln und im Service, Verwendung von Umgangsformen und Redewendungen im Service. Für nicht gewinnorientierte kulturelle und soziale Veranstaltungen übernimmt die Gruppe Dienstleistungen wie Beteiligungen am Mädchentag, Gestaltung und Herstellung der Büffets für Frauenlesenächte, Gestaltung von und Dienstleistungen für interne Betriebsfeiern und Ereignisse. Die Teilnehmer werden hierdurch zusätzlich beim sicheren Auftritt in der Öffentlichkeit, der Planung und Umsetzung von zielgruppenorientierten Angeboten sowie dem Arbeiten im Team in der Öffentlichkeit gestärkt. Darüber hinaus müssen kleinere Verwaltungsaufgaben bei der Planung und Abrechnung bewältigt werden. In der Zusammenarbeit mit den Auszubildenden der Hauswirtschaft ler- nen die Teilnehmer Anforderungen einer Ausbildung kennen und können im konkreten Zusammenhang die Fachsprache hören und anwenden. Die Teilnehmer beschreiben, werten und reflektieren in schriftlichen Wochenberichten ihre Arbeit. Dadurch wird die schriftliche Sprachkompetenz in der Fach- und Alltagssprache gefördert. Darüber hinaus führen sie berufliche Qualifizierungen (Praktika) durch, die der Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt dienen. Ziel ist die Aufnahme einer Ausbildung oder ein Berufsabschluss. HE ÄTISC Paritätische PARITSTE DIEN Dienste PARISKOP 3 »Anders? – cool!« Multimediale Ausstellung in den BBS Die multimediale Wanderausstellung »Anders? – cool!« zeigt vom 20. bis 30. April im Forum der Berufsbildenden Schulen (BBS) Cuxhaven auf anschauliche Weise die Lebenssituation junger Migranten in Deutschland. Dorota Mrusek vom Jugendmigrationsdienst (JMD) des Paritätischen hat die interaktive Schau des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an die Nordsee geholt. Zur Eröffnung am Dienstag, 21. April, um 15 Uhr werden junge Migranten ihre Geschichten erzählen und berichten, wie es für sie war, als sie nach Deutschland gekommen sind. Darüber hinaus wird eine Tanzgruppe der Wichernschule Cuxhaven auftreten. Neben der Ausstellung ist auch ein Begleitprogramm vorgesehen. Geplant sind unter anderem mehrere Infoveranstaltungen für die Jugendlichen an den BBS Cuxhaven und die Vorführung eines Filmes am Donnerstag, 23. April, um 15 Uhr im Bali Kino. Zum Abschluss der Ausstellung soll im Stadttheater Cuxhaven ein jugendspezifisches Musical präsentiert werden. Genaue Informationen zum Begleitprogramm können dem Flyer entnommen werden, der in den Schulen rechtzeitig vor dem Ausstellungsbeginn ausgelegt wird. Jugendliche mit Migrationshintergrund leben aus unterschiedlichsten Gründen in Deutschland. Sie sind zu-, nach-, hin- und hergezogen. Oft konnten sie selbst nicht darüber entscheiden. Sie wurden vertrieben oder sind geflohen. Viele wurden hier geboren. Die Wanderausstellung spiegelt die Sorgen, Freuden und Hoffnungen der jungen Leute und zeigt, auf welche Weise sie vom Jugendmigrationsdienst Unterstützung erhalten haben. Authentisches Bild- und Textmaterial, elektronische Medien, Musik- und Sprachbeispiele, verschiedene Filme, computergesteuerte Quizspiele und eine Audiolounge sind als interaktive Elemente besonders ansprechend für einheimische und zugewanderte Ausstellungsbesucher. Sozialarbeiterin Dorota Mrusek hat im Vorfeld der Ausstellung die Schulen im Stadt- und Kreisgebiet besucht und dafür geworben, dass Lehrer sich gemeinsam mit ihren Klassen die Schau ansehen. Mehrere Klassen haben sich daraufhin angemeldet und werden von der Pari-Mitarbeiterin an den Ausstellungstafeln entlang durchs BBS-Forum geführt. Paritätische SCHE TÄTI Dienste PARI E ST DIEN in der BBS-Cuxhaven vom 20.4.2009 bis zum 30.4.2009 4 HE ÄTISC PARITSTE DIEN PARISKOP Hilfe für junge Migranten gut angenommen Dorota Mrusek vom Jugendmigrationsdienst (JMD) auf vielen Feldern aktiv Der vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderte Jugendmigrationsdienst (JMD) ist ein Fachdienst für zugewanderte junge Menschen von zwölf bis 27 Jahren. Diplom-Sozialpädagogin Dorota Mrusek (28) betreut für den JMD Cuxhaven in der Trägerschaft des Paritätischen junge Menschen mit Migrationshintergrund in Stadt und Landkreis Cuxhaven. Ziel der sozialpädagogischen Begleitung ist es, sie bei der Bewältigung von Integrationshemmnissen zu unterstützen und somit die Integrationschancen zu verbessern. ziale und berufliche Integration deutlich erschwert. Der JMD-Flyer wurde mit Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer in fünf Sprachen übersetzt – deutsch, türkisch, polnisch, russisch und spanisch. Die Beratungsinhalte bezogen sich vor allem auf die Bereiche SchuleAusbildung-Beruf, familiäre und persönliche Probleme sowie Erstorientierung (Sprachkenntnisse, Berufsorientierung, Behördengänge, Sicherung des Lebensunterhalts usw.). Vor allem bei Erstellung individueller Integrationspläne wird darauf geachtet, die jungen Menschen aktiv an ihrer Lebensplanung und Zielsetzung zu beteiligen. In den ersten neun Monaten der Tätigkeit des JMD wurden insgesamt 54 Jugendliche und junge Erwachsene begleitet. Die Zielgruppe bestand aus jungen Polen, Spätaussiedlern, Kurden, Kosovo-Albanern, Serben, Türken, Irakern und anderen Nationalitäten. Viele hatten keinen Schulabschluss oder schlechte Deutschkenntnisse, was die weitere so- JMD ist in vielen Arbeitskreisen engagiert Im April und Mai 2008 wurden rund 40 Vorgespräche mit zukünftigen Kooperationspartnern geführt. Ziel war es, sich am neuen Standort zu etablieren grationsbezogenen Einrichtungen und und die Kooperationen mit den örtlichen mit öffentlichen Netzwerkpartnern zu Integrationskursträgern, anderen inte- vereinbaren und zu intensivieren. Der JMD ist in vielen Arbeitskreisen engagiert, beispielsweise im »Mädchenarbeitskreis der Stadt Cuxhaven«, im »Arbeitskreis Häusliche Gewalt des Landkreises Cuxhaven« und in der Arbeitsgruppe »Bildung« der Jugendkonferenz nach SGB II, in der Maßnahmen und Angebote zur Verbesserung der Bildungsund Integrationslage junger Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert und entwickelt werden. An mehreren Standorten ist der JMD an Deutschkursen und Hausaufgabenbetreuungen beteiligt. In den beiden Cuxhavener Stadtteilen mit dem höchsten Migrantenanteil, Süderwisch und Ritzebüttel, ist der JMD präsent und nimmt dort regelmäßig an den Aktivitäten und den Netzwerktreffen teil. Dorota Mrusek plant für dieses Jahr die Einrichtung einer »Tanz- und Klöngruppe« für Mädchen im Stadtteil Ritzebüttel. Neben der gemeinsamen Erarbeitung des Tanzprogramms soll das Projekt die Mädchen auch in anderen Bereichen stärken. Wichtige Bereiche wie Zukunftsplanung, Schule, Freizeitgestaltung, Freundschaften sollen in der Gruppe angesprochen werden. stellt. Viele Eltern, aber auch Lehrer nahmen im Anschluss an die Elternabende Kontakt auf. Eine enge Kooperation besteht zur Migrationserstberatung (MEB) des Caritasverbandes Cuxhaven. Die Eltern und Jugendlichen profitieren davon: Oft kommen die Eltern mit den Angelegenheiten ihrer Kinder in die MEB, die an den JMD verweist. Im Rahmen von regelmäßigen Fallbesprechungen konnten Informationen über die familiäre Situation, die Entwicklung der Jugendlichen usw. ausgetauscht werden (das Einverständnis der Jugendlichen vorausgesetzt). Der JMD ist eingebunden in das interne Kooperationsnetz der Dienste des Paritätischen Cuxhaven mit der offenen Jugendarbeit in der Stadt und im Landkreis Cuxhaven, Jugendwerkstätten, Gemeinwohl-Projekten, Jugendhilfestation und Erziehungsberatungsstelle. In Cuxhaven bietet der JMD immer mittwochs und donnerstags von 14 bis 16 Uhr eine offene Beratung an. An anderen Tagen werden die Beratungstermine vorher telefonisch vereinbart, Tel. 04721/579317. Des Weiteren findet einmal wöchentlich eine offene Beratung an einer Schule in Bad Bederkesa und in Hemmoor im Jugendtreff des Paritätischen statt. Die Beratung beim JuEnge Kooperationen mit gendmigrationsdienst Cuxhaven wird anderen Institutionen zurzeit oft dann in Anspruch genommen, wenn aktuelle Anlässe bestehen. Ziel ist An drei Schulen in der Stadt und im es bei akuten Problemen zu helfen und Landkreis Cuxhaven hat der JMD auf El- die Eingliederung in die Gesellschaft zu ternabenden seine Tätigkeiten vorge- begleiten. HE ÄTISC Paritätische PARITSTE DIEN Dienste PARISKOP Aktuelles Interview »Einbürgerungstest bisher kein Problem« 5 In einer fremden Welt das Beste erreicht Hans-Jürgen Land, Leiter der städtischen Ausländerbehörde Nur fünf Jahre in Deutschland: Nigerianerin mit Realschulabschluss und Ausbildung Pariskop: Herr Land, Sie sind Leiter der städtischen Ausländerbehörde und haben häufig mit jungen Migranten zu tun. Wie viele leben zurzeit in der Stadt Cuxhaven? Hans-Jürgen Land: Zum Stichtag 28.2.09 waren hier 4454 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger gemeldet, davon sind 2319 Personen männlichen und 2135 Personen weiblichen Geschlechts. Die Aufschlüsselung nach Alter: bis 15 Jahre sind es 634 Personen (P), 16-20 Jahre 355 P., 21-34 Jahre 1134 P., ab 35 Jahre 2331 P. Aus Portugal stammen 1304 P., aus dem früheren Jugoslawien 675 P., aus der Türkei 637 P und aus Spanien 465 P. Ohne ein Wort deutsch zu verstehen, tauchte Georgian Uguna vor fünfeinhalb Jahren in eine völlig andere Welt ein. In der Kleinstadt Langen bei Bremerhaven erinnerte die Nigerianerin nichts an ihr Geburtsland. Und dennoch startete die damals 16-Jährige mit großem Ehrgeiz, Mut und Ausdauer durch und wurde zu dem, was sie heute ist: Eine junge, selbstständige Frau mit erweitertem Realschulabschluss in einer Ausbildung zur Zahnarzthelferin. des sogenannten übertragenen Wirkungskreises wahrnimmt. Sie unterliegt hier den Weisungen des Ministeriums für Inneres, Sport und Integration. Im Bereich des Asylverfahrensrechts ist die Ausländerbehörde an die Entscheidungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bzw. an die der Verwaltungsgerichte gebunden. Pariskop: Zum Thema Einbürgerungen: Ab welchem Alter darf man deutscher Staatsbürger werden? Haben Sie auf diesem Gebiet viel Arbeit? Hans-Jürgen Land: Wer dauerhaft in Deutschland lebt, aber noch nicht deutscher Staatsbürger ist, kann sich einbürPariskop: Aussiedler, Asylbewerber, Flücht- gern lassen. Das geschieht nie automalinge – woher stammen die Jugendlichen tisch, nur auf Antrag. Ab dem 16. Leund jungen Erwachsenen in unserer Re- bensjahr können Ausländer/Innen diesen gion? Antrag selbst stellen, die ErziehungsbeHans-Jürgen Land: Eine Aufgliederung der rechtigten müssen allerdings zustimmen. Flüchtlinge nach deren Alter ist nicht oh- 2004 haben sich 41 Personen (P) einbürne weiteres möglich und ließe sich nur mit gern lassen, 2205 waren es 57 P., 2006 großem zeitlichen Aufdann 59 P., 2007 wawand feststellen. Zahren es 48 P. und 2008 len liegen für die Aus- Zur Person: dann 44 P. Darüber siedler vor, also Name: Hans-Jürgen Land hinaus können seit deutschstämmige Per- Berufsbezeichnung: Beamter dem 1.1.2000 in sonen aus der ehemali- Wie lange sind Sie bereits Deutschland geborene gen Sowjetunion, die in Leiter der Ausländerbehörde: Kinder mit der Geburt einem besonderen Ver- Seit 1972 Kraft Gesetz die deutfahren im Bundesgebiet Zahl der Mitarbeiter: sche StaatsangehörigAufnahme finden. Seit 4 Bedienstete keit auch dann erwer1.1.2002 sind im Stadt- sowie eine Teilzeitkraft ben, wenn beide Elgebiet 52 Jugendliche ternteile keine deutund junge Erwachsene schen Staatsbürger im Alter zwischen 11 und 25 Jahren zu- sind. Dazu muss ein Elternteil sich mingezogen, von denen 34 aus der Russischen destens acht Jahre rechtmäßig in DeutschFöderation und 18 aus Kasachstan kamen. land aufhalten und ein unbefristetes AufAus verschiedenen Gründen (Studium, Ar- enthaltsrecht haben. beitsstelle, Heirat, etc.) ist etwa die Hälfte dieser Personen allerdings inzwischen Pariskop: Das Bundesinnenministerium wieder verzogen. Als Asylbewerber, also hat im Herbst 2008 den neuen EinbürgePersonen, die in Deutschland um Asyl rungstest mit insgesamt 300 Fragen vornachsuchen und über deren Asylantrag das gelegt. Ausländer, die die deutsche Staatszuständige Bundesamt für Migration und bürgerschaft anstreben, müssen seit SepFlüchtlinge noch nicht entschieden hat, tember mindestens 17 von 33 ausgewählhaben wir zurzeit nur ein Kind in der Stadt ten Fragen richtig beantworten. Wie wird Cuxhaven. der neue Einbürgerungstest aufgenommen? Hans-Jürgen Land: Der Test wird als gePariskop: Mit welcher Gruppe haben Sie setzliche Voraussetzung einer Einbürgeam meisten Kontakt und welche Aufgaben rung angesehen und auch so aufgenomnehmen Sie wahr? men. Im Übrigen kann sich jeder AntragHans-Jürgen Land: Meine Tätigkeit um- steller Unterlagen beschaffen, mit denen fasst insbesondere die Überwachung von er sich selbstständig auf den Test vorbeAsylverfahrensfällen und die Erteilung von reiten kann. Ein interaktiver FragenkataDuldungen, die Mitwirkung bei der Be- log ist unter www.integration-in-deutschschaffung von Heimreisedokumenten und land.de eingestellt. bei der Durchführung von Abschiebungen sowie die Umsetzung von Bleiberechtsre- Pariskop: Wie hoch ist die Durchfallquogelungen für langjährig geduldete Aus- te? länder/innen. Darüber hinaus erteile oder Hans-Jürgen Land: Der Test stellt bisher versage ich Aufenthaltserlaubnisse nach kein Problem dar. Die schlechtesten Eranderen Vorschriften des Ausländerrech- gebnisse in der Stadt Cuxhaven waren bistes. lang 22 bzw. 28 richtig beantwortete FraDie hiesige Ausländerbehörde nimmt die gen. Die überwiegende Anzahl der TeilAufgaben Ausländerwesen, Staatsangehö- nehmer hatte 30 oder mehr Fragen richtig rigkeitsangelegenheiten und Einbürgerun- beantwortet. gen wahr. Dabei handelt es sich um Pflichtaufgaben, die die Stadt im Rahmen Pariskop: Vielen Dank für das Gespräch. »Ich habe großen Respekt vor Georgian und ihrer Leistung«, sagt Sozialarbeiterin Dorota Mrusek, die die Nigerianerin als Mitarbeiterin des Jugendmigrationsdienstes des Paritätischen seit ein paar Monaten auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit begleitet. Auf den Rat ihres älteren Bruders war Georgian Uguna mit ihrem kleinen Bruder von Afrika nach Deutschland gezogen. In beengten familiären und räumlichen Verhältnissen hatte sie eifrig für die Realschule und ihre Deutschkurse an der Volkshochschule gelernt. »In Nigeria gehörte ich zu den Besten in der Schule«, erinnert sie sich und weiß noch genau, wie traurig sie war, als sie die zehnte Klasse in Langen wiederholen musste. »Das war so heftig für mich, ich wollte wieder zurück nach Nigeria.« Doch in Gesprächen mit ihrer Klassenlehrerin (»Sie war ganz lieb!«) erfuhr Georgian Uguna, welche Möglichkeiten und Abschlüsse ihr offen standen, wenn sie einen Notendurchschnitt von 3,0 erreichte. »Ich habe es geschafft und anschließend auf den BBS Schiffdorf die einjährige Schule für Sozialpflege besucht«, sagt die 21-Jährige. Doch damit nicht genug: Als ihre Mitschüler sich in die Ferien verabschiedeten, suchte sich Georgian Uguna einen Platz für ein freiwilliges Praktikum. In der Zahnarztpraxis Linneweber in Langen wurde sie mit offenen Armen empfangen und durfte hier auch noch ihr vierwöchiges Schulpraktikum absolvieren. Offensichtlich war ihr Arbeitgeber von den Fähigkeiten der Nigerianerin überzeugt: Eine Bewerbung brachte ihr im gleichen Jahr den ersehnten Ausbildungsplatz in der Praxis. Seitdem lernt Georgian Uguna im dualen System für die betriebliche und die schulische Ausbildung an den Gewerblichen Lehranstalten in Bremerhaven. »Mein Ziel ist es, übernommen zu werden«, lächelt sie. Ein anderes Etappenziel hat Georgian Uguna mit Hilfe von Sozialarbeiterin Dorota Mrusek bereits erreicht: Seit März hat sie eine eigene Wohnung und damit Platz und Freiheit für sich selbst. Ob sie irgendwann nach Nigeria zurück möchte? »Nur zum Urlaubmachen. Das Leben hier ist viel einfacher, man hat hier mehr Chancen«, sagt sie. Die Ordnung, die Organisation und die Offenheit zwischen Lehrern und Schülern gefallen ihr. Was ihr fehlt? »Der Zusammenhalt zwischen den Familien und den Nachbarn.« Georgian Uguna (21) lebt seit fünfeinhalb Jahren in Langen bei Bremerhaven. Mit viel Ehrgeiz, Mut und Ausdauer hat die gebürtige Nigerianerin ihren erweiterten Realschulabschluss gemacht und absolviert nun eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin. Foto: Wehr HE ÄTISC PARITSTE DIEN 6 PARISKOP Ehrenamtliche im Porträt Ehrenamtliche Hilfe für Hemmoorer Schüler Lehrerin Anna Möller (24) unterstützt jugendliche Migranten bei den Hausaufgaben Geduldig wiederholt Anna Möller langsam und deutlich Satz für Satz. Neben der 24-Jährigen sitzt ein chinesisches Mädchen, das zwar englisch, aber nur sehr wenig deutsch spricht. Ohne die ehrenamtliche Arbeit der Lehrerin wäre es für den Paritätischen schwierig, die Hausaufgabenhilfe für Migranten in Hemmoor zu bestreiten. Jugendliche aus der Osteschule in Hemmoor aus zurzeit fünf Nationen nutzen die Unterstützung, die ihnen seit September 2008 immer montags nachmittags vom Jugendmigrationsdienst des Paritätischen im Jugendtreff in Hemmoor angeboten wird. Anna Möller ist seit Beginn des neuen Jahres dabei. Die Russin möchte anderen helfen und genießt das Gefühl gebraucht zu werden. Geboren und aufgewachsen im sibirischen Nowosibirsk kann sie sich gut in Kinder und Jugendliche hineinversetzen, die eine andere Muttersprache sprechen. Nach ihrem fünfjährigen Lehramtstudium in den Fächern Englisch und Deutsch hatte sie in Russland zunächst als Dolmetscherin gearbeitet. »Die Bezahlung für Berufsanfänger im Lehrerjob ist sehr schlecht, sie bekom- Anna Möller (Mitte) hilft jeden Montag ehrenamtlich beim Jugendmigrationsdienst in Hemmoor bei der Hausaufgabenhilfe für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. Foto: Wehr men etwa 200 Euro im Monat, die Miete kostet aber alleine 300 bis 400 Euro«, begründet sie die zweckmäßige Abkehr vom studierten Beruf. Wie sie nach Deutschland gekommen ist? Über die Liebe, über das World Wide Web. »Ein Freund von mir hat meinen späteren Mann per Internet kennengelernt«, sagt sie und lächelt. Erst besuchte er sie. Dann sie ihn. Im vergangenen Jahr schließlich zog Anna Möller nach Lamstedt. »Mario ist meine große Liebe«, sagt sie. Im Privaten sehr glücklich, geht es in beruflichen Dingen nur sehr stockend voran. In Russland hat die sprachbegabte junge Frau ein Studium für Unterricht in allen Jahrgängen absolviert. In Deutschland gilt der Abschluss nur für Grund- und Hauptschulen. »Ich möchte unheimlich gerne als Lehrerin arbeiten, doch in Deutschland sind die Schulrektoren sehr skeptisch wegen meines russischen Diploms«, klagt sie. Zurzeit macht Anna Möller einen Kurs an der Volkshochschule Cuxhaven, an dessen Ende die C1-Mittelstufen-Prüfung steht. »Damit ich ein Zertifikat in der Hand habe«, sagt sie. Die Arbeit mit den Hemmoorer Jugendlichen indes macht ihr Spaß. »Wir helfen in der deutschen Sprache, bei den Hausaufgaben, wir sind Lehrerinnen und Erzieherinnen in einem.« Mit »wir« meint Anna Möller Dorota Mrusek. Die Sozialarbeiterin hat die Hausaufgabenhilfe in Hemmoor ins Leben gerufen. Sie plant, in Bad Bederkesa eine ähnliche Hilfe einzurichten. HE ÄTISC Paritätische PARITSTE DIEN Dienste PARISKOP 7 Forum für Kunst und Soziales Geschäftsstelle des Paritätischen zeigt Bilder der Kunstwerkstatt / Neue Zusammenarbeit Wer die kürzlich renovierte Geschäftsstelle des Paritätischen an der Kirchenpauerstraße 1 betritt, kann den Blick kaum von den Wänden lösen. In den Fluren und Zimmern der zweiten Etage blicken Kinder und Jugendliche auf die Besucher herab, posieren auf unterschiedlichste Weise und laden zum Lesen ihrer Meinung und Idee ein. Die Ausstellung dieser 30 großflächigen Fotos bildet den Auftakt einer neuen Zusammenarbeit zwischen Paritätischem und der Cuxhavener Kunstwerkstatt. »Unsere Mitarbeiter haben meine Idee aufgegriffen und gutgeheißen, die frisch gestrichenen Wände als Forum für Kunst und Soziales zu nutzen«, sagt Marianne Lüers. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Paritätischen nahm Kontakt auf zur Leiterin der Kunstwerkstatt, Elke Prieß, woraus sich rasch die erste Ausstellung ergab: »Die Bilder von Fotografin Elke Lessing sind 2007 entstanden. Sie sind Teil eines Kunstpro- jektes zur Förderung der Integration von Migranten, das wir im Stadtteil Süderwisch veranstaltet haben.« Damals waren die Jugendlichen dazu aufgefordert worden, sich in Posen ihrer Wahl ablichten zu lassen. Im Anschluss daran wurden sie zu Träumen, Wünschen und Ideen befragt. Diese Statements sind als Begleittexte auf den mehr als 100 Fotos sichtbar, die in Süderwisch und im Rathaus präsentiert worden waren. Eine Auswahl von 30 Bildern begeistert Mitarbeiter und Besucher des Wohlfahrtsverbandes nun seit Dezember in der Geschäftsstelle. »Sie passen thematisch sehr gut zur Arbeit des Paritätischen, der in zahlreichen Gemeinden für die Jugendarbeit zuständig ist«, freut sich Marianne Lüers über die positiven Rückmeldungen. Die Zusammenarbeit mit der Kunstwerkstatt indes bleibt nicht auf die eine Schau beschränkt. Drei- bis viermal jährlich sollen künftig die Ausstellungen wechseln. Marianne Lüers, stellvertretende Pari-Geschäftsführerin (l.) und Elke Prieß, Leiterin der Kunstwerkstatt Cuxhaven, freuen sich über die neue Zusammenarbeit. In der Geschäftsstelle des Paritätischen sind wechselnde Ausstellungen geplant. Foto: Wehr »Ich interviewe meine Freundin« Projekt »Medien« beschäftigt angehende Schulkinder der Aktion Kinderbetreuung Was sind Medien? Welche Unterschiede gibt es? Wie geht man mit Medien um? Antworten auf diese Fragen erhalten 26 Mädchen und Jungen aus Spielkreisen und dem Kindergarten »Villa Kunterbunt« der Aktion Kinderbetreuung (AKB) derzeit in einem Projekt. Bevor sie im Sommer eingeschult werden, stehen die Produktion von Zeitungen, Informatio- Angehende Schulkinder der Aktion Kinderbetreuung (AKB) und ihre Erzieherinnen nutzen die Zeit vor der Einschulung im Sommer mit einem Projekt zum Thema Medien. Foto: Wehr nen über die Herstellung der Paritätischen Verbandszeitung »Pariskop«, Besuche im Bremerhavener Druckzentrum Nordsee und bei den »Bookbinners« der Lebenshilfe auf dem Programm. Mit dem Durchblättern der Lokalzeitung und dem Entdecken der einzelnen Rubriken beschäftigten sich die angehenden Erstklässler zu Beginn des Pro- jektes. Daraus entwickelten sich Ideen für eigene Zeitungen, die anschließend in den drei AKB-Spielkreisen Sahlenburg, Abendrothschule, Groden und im Döser Kindergarten hergestellt wurden. »Ich interviewe meine Freundin«, antwortete Hanna aus dem Spielkreis der Abendrothschule wie aus der Pistole geschossen auf die Frage nach Plänen für ihre Zeitung, die über das Leben im Spielkreis berichten möchte. Interviews mit Ballett-, Englisch- und Musiklehrer sowie der Vorleserin Doris wollten Mädchen und Jungen aus der »Villa Kunterbunt« in ihren »Kunterbunten Nachrichten« veröffentlichen. Fürs Schreiben war eine Praktikantin zuständig. Die Kinder malten, klebten und schnitten aus Zeitungen aus. Im Spielkreis Sahlenburg ging es um die Bewegungsbaustelle, die in Kooperation mit der Grundschule genutzt wird, um das »Faustlos-Projekt« zur Gewaltprävention und den PC-Führerschein, der im Spielkreis erworben werden kann. Hierzu wurde auch eine Schreibmaschine verwendet. In der »Grodener Spielkreiszeitung« finden sich Berichte über Spielzeug, die PC-AG, Sport, ein Hausmeister-Interview und Kindermund. Über die Zeitung hinaus beschäftigten sich die Kinder mit der Gestaltung von Fernsehern aus Kartons und übten sich beispielsweise als Nachrichtensprecher. Zum Medium Hörfunk waren ein Besuch bei Radio Bremen und die Erstellung eines eigenen Hörspiels vorgesehen. HE ÄTISC PARITSTE DIEN 8 PARISKOP ■ Mitgliedsorganisationen ■ Advent-Wohlfahrtswerk Jutta Peters Tel.: 04721 / 4 84 16 Aktion Kinderbetreuung e.V. Cuxhaven Lüderitzstr. 8, 27472 Cuxhaven Tel.: (047 21) 55 48 85 BDH Bundesverband für Rehabilitation und Interessenvertretung Behinderter, Kreisverband Bremerhaven-Cuxhaven und Bremen, Detlef Schäfftlein, Porschestraße 5, 27574 Bremerhaven Karl-Heinz Dürels, Oderstraße 64, 27474 Cuxhaven Tel.: (04 71) 3 5556 Tel.: (0 47 21) 36 40 63 Blinden- und Sehbehindertenverein Niedersachsen e.V. Gert Sommer Tel.: (04723) 50 0605 Bund der Kriegsblinden Deutschland e.V. Karl-Heinz Scholz Tel.: (0 47 21) 4 84 58 Bundesverband Skoliose Selbsthilfe e.V. Rolf Dienst Tel.: (0 47 41) 89 07 Deutsche ILCO e.V. Klaus Bockholt, Tel.: (0 4721) 2 4302; Helmut Krahl, Apotheker, (0 4721) 5 1991 Deutsche Morbus Crohn/Colitis Ulcerosa Vereinigung (DCCV) e.V. Dorte Benthin Tel.: (0 47 21) 3 23 48 Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. Heinz Mittag Tel.: (0 47 21) 4 66 23 Deutsche Rheuma-Liga Niedersachsen e.V. Bärbel Kampe Tel.: (0 47 21) 2 99 69 Deutsche Unitarier Rüdiger von Gizycki Tel.: (0 47 21) 39 54 48 Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. Wolfgang Drohm Tel.: (0 47 21) 3 17 67 Deutscher Diabetiker Bund Bezirksverband Cuxhaven, Sigrid Otte Tel.: (0 47 21) 4 88 12 Deutscher Diabetiker-Bund Verband an der unteren Oste, Vera Erdbeer Tel.: (0 4772) 80 92 Deutscher Guttempler-Orden mit den Gemeinschaften »Altenwalde«, »Hohe Lieth«, »Kugelbake«, »Langen« und »Medemufer«, Kreisbeauftragter Siegfried Hein Tel.: (0 4721) 66 49 81 Deutscher Kinderschutzbund Stadt und Landkreis Cuxhaven e.V. Südersteinstraße 26, 27474 Cuxhaven Tel.: (0 47 21) 6 22 11 Deutsches Jugendherbergswerk (DJH) Kreisverband Cuxhaven, Günter Rettmer mit den Jugendherbergen Cuxhaven, Otterndorf und Wingst Tel.: (0 47 21) 4 85 12 DLRG Mit den Ortsgruppen Altenwalde, Cuxhaven, Bad Bederkesa, Beverstedt, Dorum, Hagen, Lamstedt, Langen, Loxstedt, Nordholz, Otterndorf und Wehdel DMSG Kontaktgruppe Cuxhaven e.V. Iris Hildebrand Tel.: (0 47 21) 50 06 24 Förderkreis Waldorfpädagogik Cuxhaven e.V. Renate Töppich Tel.: (0 47 21) 3 99 24 22 Guttempler Sozialwerk e.V. Adaptionseinrichtung, Strichweg 85, 27472 Cux., Monika Jung Tel.: (0 47 21) 3 32 55 KibiCux, Kinderbetreuung im Cuxland e.V. Ina Niemann Tel.: (04721) 68 12 58 Kneipp-Verein Cuxhaven e.V. Kpt.-Alexander-Str. 40, 27472 Cuxhaven Tel.: (0 47 21) 2 52 22 Kreisvereinigung Wesermünde der Lebenshilfe für geistig Behinderte e.V. Weißdornweg 25, 27607 Langen Tel.: (0 47 43) 27 54 74 Lebensabend-Bewegung (LAB) Otterndorf e.V. Ursula Harland Tel.: (0 47 51) 25 44 Lebensabend-Bewegung (LAB) Cuxhaven Dr. Inge Missler Tel.: (0 47 21) 4 8966 Tel.: (0 47 71) 68 94 90 Lebenshilfe e.V. Kreisverband Land Hadeln Am Schulzentrum 8, 21745 Hemmoor LEUCHTFEUER Förderkreis Soziale Psychiatrie Kapellenweg 28 (Ev. Gemeindehaus), 27607 Langen Nordheim Stiftung Hans-Joachim Soppa, Hochallee 102, 20149 Hamburg Tel.: (0 40) 48 10 29 Pommersche Landsmannschaft Kreisgruppe Cuxhaven, Lieselotte Hensch Tel.: (0 47 21) 2 13 52 PRO FAMILIA e.V. Beratungsstelle Cuxhaven, Ira Großmann-Berger Tel.: (0 47 21) 3 11 44 Schullandheimverein der Abendrothschule Cuxhaven e.V. Sozialverband VdK Niedersachsen/Bremen Sabine Freers Tel.: (0 47 21) 6 27 53 Segelckestr. 45–47, 27472 Cuxhaven oder Lothar Grünwald Tel.: (0 41 41) 29 78 Tel.: (0 47 23) 35 32 Verein Beratung und Hilfen bei Suchtgefahren seelischen Leiden im Landkreis Cuxhaven e.V., Maria Hülsmann Reinekestr. 12, 27472 Cuxhaven, [email protected] Tel.: (0 47 21) 3 70 67 Weisser Ring e.V. Tel.: (0 47 21) 44 4893 Silvia Martin Troyano Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH Neue Industriestr. 51, 27472 Cuxhaven Tel.: (0 47 21 ) 4 3980 HE ÄTISC Paritätische PARITSTE DIEN Dienste PARISKOP 9 ■ Arbeitsbereiche des Paritätischen Cuxhaven ■ Ausbildung Hauswirtschaft Kompetenzagentur Altkreis Hadeln Marianne Lüers, Telefon: (0 4721) 579312 Beratungsstelle für Jugendliche auf dem Weg zum Beruf Thorsten König, Bettina Niederlaender Telefon: (04771) 6889700 Berufsfachschule für Altenpflege Martina Gielow, Telefon: (0 4721) 64358 BISS Beratungs- und Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt Ulrike Reiter, Telefon: (04745) 7 82 59 20 Erziehungsberatungsstelle PACe Cuxhaven Beratungsstelle für Jugendliche auf dem Weg zum Beruf Christina Devcic, Anja Seelke Telefon: (0 4721) 665150 PACe Schiffdorf für Eltern, Kinder und Jugendliche Dr. Herbert Pagels, Telefon: (0 4721) 350 66 Beratungsstelle für Jugendliche auf dem Weg zum Beruf Hans-Christian Maus-Domdey Asta Trangolao, Telefon: (04706) 41 27 37 Essen auf Rädern und Mobiler Putzdienst KIBIS Angelika Wilczek, Telefon: (0 4721) 579322 Kontakt, Information und Beratung im Selbsthilfebereich Doris Methner, Telefon: (0 4721) 579332 Frauen- und Mädchenberatung Anne Henze, Telefon: (0 4721) 579392 Möbelhof Frauenhaus Wolfgang Hellmann, Telefon: (01 70) 6 36 79 25 Marlies Tiemann, Telefon: (0 4721) 579393 Mobile Soziale Hilfsdienste Frauennotruf Angelika Wilczek, Telefon: (0 4721) 579322 Telefon: (0 4721) 5793 93 Geschäftsführung/Abteilungsleitungen Gemeinwohlarbeit Cuxhaven Marlies Amhoff-Heesch, Telefon: (04721) 393835 Klaus-Dieter Fortmeyer, Telefon: (0 4721) 579312 Marianne Lüers, Telefon: (0 4721) 579312 Kai Uhlhorn, Telefon: (0 4721) 579330 Gemeinwohlarbeit Hadeln-Hemmoor Verwaltung Oliver-Carsten Karau, Telefon: (0 4771) 68897025 Sekretariat/Allgemeine Verwaltung Gemeinwohlarbeit MoorIZ Daniela Langewitz, Telefon: (0 4721) 579312 Ute Bernhagen, Telefon: (0160) 932547 09 Finanzbuchhaltung Dörte Haack, Telefon: (0 4721) 579323 Jugendarbeit Bad Bederkesa Personalbuchhaltung Kai Uhlhorn, Telefon: (04745) 78 25 90 Gisela Heinßen, Telefon: (0 4721) 5793 24 Jugendarbeit Am Dobrock Stephan Geisler, Telefon: (0 4721) 579316 Thorsten Soboll, Telefon: (04777) 8007 35 Jugendarbeit Hadeln Erwin Simmering, Telefon: (0 47 51) 999664 Jugendarbeit Hemmoor Oliver Wachtel, Telefon: (04771) 688970 20 Jugendarbeit Nordholz Miriam Jeromin, Telefon: (0 4741) 4159 Jugendbildung und Jugendarbeit Altenwalde Andreas Möbius, Telefon: (0 4721) 579330 Jugendhilfestation Bederkesa - Schiffdorf Jost Dröge,Telefon: (0 4745) 782 59 11 Jugendmigrationsdienst Dorota Mrusek, Telefon (04721) 57 93 17 Jugendwerkstätten – Holz und Textil – Norbert Struve Telefon: (0 4721) 64502 EDV ■ Beiratsmitglieder des Paritätischen Cuxhaven ■ Helle Vanini, Vorsitzende (Aktion Kinderbetreuung e.V. Cuxhaven) Sigrid Otte (Deutscher Diabetikerbund) Werner Ludwigs-Dalkner (Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH) Dr. Inge Missler (Lebensabendbewegung) Lothar Grünwald (VdK–Kreisverband Cuxhaven) Harry Lange (Kneipp-Verein Cuxhaven e.V.) Bärbel Tiedemann (Lebenshilfe e.V., Hemmoor) Siegfried Hein (Deutscher Guttempler Orden) Impressum Verlagsbeilage: PARISKOP erscheint am 15. 4. 2009 im Cuxhaven Kurier und Hadler Kurier. Auflage: 59000 Exemplare, Druck: A. Beig, Pinneberg Anzeigen: Ralf Drossner, Cuxhaven/Otterndorf Redaktion: Michaela Wehr Herausgeber: Paritätischer Cuxhaven, Kirchenpauerstr. 1, 27472 Cuxhaven Urheberrechtlich geschützt. 10 HE ÄTISC PARITSTE DIEN PARISKOP Paritätischer übernimmt Jugendarbeit in der Samtgemeinde Am Dobrock Thorsten Soboll und Jessica Reyels wollen Interessen der Jugendlichen aufgreifen Anfang des Jahres hat der Pari die offene Jugendarbeit in der Samtgemeinde Am Dobrock übernommen. Die Arbeit dort ist eingebunden in das Netz der Pari-Jugendtreffs in den Samtgemeinden Hemmoor, Hadeln, Bad Bederkesa, Nordholz und Altenwalde und profitiert von der intensiven fachlichen und inhaltlichen Abstimmung sowie der engen Zusammenarbeit mit der Jugendberufshilfe. Klaus-Dieter Fortmeyer, dem Geschäftsführer des Paritätischen und Kai Uhlhorn als Abteilungsleiter der PariJugendarbeit ist diese Vernetzung ausgesprochen wichtig. Sie freuen sich, dass die Jugendtreffs der Samtgemeinde Am Dorbock an den sieben Standorten Cadenberge, Belum, Kehdingbruch, Oberndorf, Wingst, Geversdorf und Neuhaus seit dem 1. Januar in dieses Netz eingefügt sind. Nachdem der bisherige Träger, das DRK, seinen Vertrag mit der Samtgemeinde nicht verlängert hatte, zeigten sich die Verantwortlichen in den Gremien vom Konzept des Paritätischen überzeugt. Der kündigte nicht nur die Weiterführung aller bisherigen Jugendtreffs an, sondern stellte auch eine Ausweitung der Öffnungszeiten und die Einrichtung eines zusätzlichen Treffs in Bülkau in Aussicht. Zuständig als neue Ansprechpartner für Jugendliche im Alter von zehn bis 26 Jahren sind in der Samtgemeinde Am Dobrock nun der Sozialpädagoge Thorsten Soboll (36) und Frühlingsfest der Wohlfahrtsverbände Informationen satt, ein buntes Rahmenprogramm und viele Aktionen für groß und klein erwarten die Besucher des Frühlingsfestes am Sonnabend, 6. Juni, auf dem Kaemmererplatz. Von 11 bis 16 Uhr laden der Paritätische, die Arbeiterwohlfahrt, Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie alle Interessierten ein und stellen ihre umfangreiche Arbeit vor. Der gesamte Buttplatz und angrenzende Bereiche werden von Aktivitäten, Ständen und Leben erfüllt sein. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich ebenfalls gesorgt. Neue Ansprechpartner in der Jugendarbeit der Samtgemeinde Am Dobrock sind Jessica Reyels (r.) und Thorsten Soboll (3.v.l.). Der Abteilungsleiter des bisherigen Trägers DRK, Olaf Tietje (3.v.r.), und Samtgemeindebürgermeisterin Bettina Gallinat (l.) übergaben die Jugendarbeit an den Geschäftsführer des Paritätischen, Klaus-Dieter Fortmeyer (2.v.l.), und den Abteilungsleiter der Pari-Jugendarbeit, Kai Uhlhorn (2.v.r.). Foto: Wehr die Erzieherin Jessica Reyels (22). Der gebürtige Cuxhavener und die Wingsterin konzentrieren sich nach der anfänglichen Orientierungs- und Vorstellungsphase nun auf die Programmgestaltung. Im engen Kontakt zu den bisherigen, bei den Jugendlichen sehr beliebten Mitarbeitern Horst Hollander (Cadenberge) und Wilfried Bange (Geversdorf) werden gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Programme für die Standorte entwickelt. Die integrative Arbeit für Mädchen und Jungen aller Schichten und Nationalitäten wollen die Mitarbeiter unter anderem durch treffübergreifende Aktivitäten stärken. Auch die Einbindung der Eltern und der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zu den Jugendlichen sei ihnen wichtig, so Thorsten Soboll. Auf diese Weise sollen weitere Ehrenamtliche gefunden werden, durch die eine Ausweitung der Öffnungszeiten gewährleistet wäre. Der Übergang vom DRK zum Paritätischen habe reibungslos und kooperativ funktioniert, unterstrichen beim offiziellen Übergabetermin sowohl Samtgemeindebürgermeisterin Bettina Gallinat und DRK-Abteilungsleiter Olaf Tietje als auch Klaus-Dieter Fortmeyer und Kai Uhlhorn vom Paritätischen. Bürgermeisterin Bettina Gallinat hob die Bedeutung der offenen Jugendarbeit hervor, die in der Regel kostenfreie Angebote zur Selbstfindung und eine aufsuchende Jugendpflege enthalte. 9. Cuxhavener Fachtagung Mit dem Thema »Behinderung im Alter« beschäftigt sich die 9. Cuxhavener Fachtagung des Arbeitskreises freier Träger im Landkreis Cuxhaven am Donnerstag, 14.Mai, von 9.30 bis 16 Uhr im Evangelischen Bildungszentrum in Bad Bederkesa. Als Referenten sind für den Vormittag angekündigt: Prof. Dr. phil. Bettina Lindmeier vom Institut für Sozialpädagogik der Philosophischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover, Marcel Jäger als Geschäftsführer der Lebensbrücke – Partner für psychisch Kranke e.V. in Mühlhausen/Thüringen und Karl Stengler als Geschäftsführer der BHH Sozialkontor gGmbH und Verein für Behindertenhilfe e.V. Hamburg. Nachmit- tags findet eine Podiumsdiskussion statt. Hintergrund der Fachtagung ist ein Beschluss des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2004, nach dem behinderte Menschen auch im Alter ohne Ausgrenzung und in Würde am gesellschaftlichen Leben teilnehmen sollen: Die Bundesregierung werde darauf hinwirken, dass Leistungen zur Pflegebedürftigkeit sich an den Teilhabezielen des SGB IX orientieren, dass »alle Rehabilitationsträger des SGB IX die notwendigen Leistungen zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit erbringen und dass Pflegebedürftigkeit in keinem Fall dazu führt, dass erforderliche Leistungen zur Teilhabe nicht erbracht werden«. HE ÄTISC Paritätische PARITSTE DIEN Dienste PARISKOP 11 Jubiläum der Beratungsstelle fürs Persönliches Budget Einrichtung feiert am 22. April ihr einjähriges Bestehen Seit dem 1. Januar 2008 haben Menschen mit Behinderungen einen Rechtsanspruch darauf, dass ihnen Leistungen zur Teilhabe auch in Form des Persönlichen Budgets (PB) gewährt werden – das heißt, sie können seitdem auf Antrag die Gelder direkt beziehen, die vorher an Träger geflossen sind. Um den Vorgang transparenter zu machen, gründete die Lebenshilfe Cuxhaven Assistenz gGmbH in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Bremerhaven e.V. zum 1. März vergangenen Jahres eine Beratungsstelle im City Center Cuxhaven. Anlässlich des einjährigen Bestehens der Beratungsstelle findet am Mittwoch, 22. April, von 11.30 bis 13.30 Uhr ein Empfang in der Begegnungsstätte »Kiek mol in« im City Center Cuxhaven statt. Die Einrichtung »KunstWerkGrün« zeigt im Rahmen dieser Veranstaltung Kunstobjekte von Menschen mit Behinderungen. Die Ausstellung ist bis zum 25. April von 12 bis 14 Uhr für Besucher geöffnet. 78 Personen haben die DiplomSozialpädagogen Catja Quilitz und Thomas Voit im vergangenen Jahr über das Persönliche Budget beraten. Mit diesem Diplom-Sozialpädagogin Catja Ergebnis liegt die Beratungsstelle im Quilitz (re.), Diplom-Sozialpädagoge oberen Drittel vergleichbarer EinrichThomas Voit (li.) tungen in Niedersachsen. Verschiedene Fragen Der Informationsstand der Nachfragenden war sehr unterschiedlich: Mancher hatte keine Kenntnisse, andere stellten konkrete Fragen zum Antragsverfahren. Gefragt wurde beispielsweise: Was ist das Persönliche Budget? Kommt es für mich oder meinen Angehörigen infrage? Würde das Budget meine derzeitige Lebenssituation verbessern? Was ist mein Bedarf und welches sind meine Ziele? Auch Fragen zur Verwaltung des Budgets wurden besprochen. Auffällig, so Thomas Voit, war die hohe Anzahl anfragender Personen, die sich in allgemeinen psychosozialen Schwierigkeiten befanden und die Beratungsstelle als Anlaufstelle nutzten. Hierbei ging es meist um die Weitervermittlung an zuständige Behörden und Institutionen. Aufsuchende Arbeit verstärken Die Finanzierung der Beratungsstelle und der personellen Besetzung ist für ein zweites Jahr gesichert. Somit ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Beratungsangebotes garantiert. Im kommenden Jahr soll die aufsuchende Arbeit in den Kirchengemeinden und sozialen Einrichtungen verstärkt werden. Im City Center an der Segelckestraße 45-47 sind Thomas Voit und Catja Quilitz zu folgenden Sprechzeiten erreichbar: montags von 16 bis 18 Uhr und donnerstags von 12 bis 14 Uhr. Weiterbildung »Palliative Care« für Altenpfleger und Krankenschwestern An einer Weiterbildung der Paritätischen Berufsfachschule für Altenpflege in Palliativer Pflege im Evangelischen Bildungszentrum Bad Bederkesa haben im Januar 22 Altenpfleger/innen und Krankenschwestern aus dem ambulanten und stationären Pflegebereich teilgenommen. Die 160 Unterrichtsstunden wurden von einem multiprofessionellen Doz- ententeam gegeben, das unter anderem aus Palliativ-Pflegefachkraft, Lehrerin für Pflegeberufe, Psychologen, Sozialwissenschaftler, Diakonin und Palliativmediziner bestand. Die Weiterbildung erfüllte die Voraussetzungen für die Anerkennung nach Vereinbarungen gem. § 39 a, Abs. 2, Satz 6 SGB V. Bevor sie am 20. Januar im Bildungszentrum Bad Bederkesa verabschiedet wurden, mussten alle Teilnehmer/innen eine Abschlussarbeit schreiben und diese in einem Kolloquium vorstellen. Palliativpflege ist die umfassende Pflege von Patienten, deren Krankheit nicht geheilt werden kann. Die Kontrolle des Schmerzes und anderer Symptome und von psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen haben höchste Priorität. Das Ziel der Palliativpflege ist das Erreichen der bestmöglichen Lebensqualität für Patienten und ihre Familien. Viele Aspekte der Palliativpflege sind auch schon in den frühen Stadien einer Krankheit, etwa in Verbindung mit einer Krebstherapie anwendbar. 12 HE ÄTISC PARITSTE DIEN PARISKOP »Arbeit und Überzeugung liegen dicht beieinander« Jubiläumsfeier: 40 Jahre pro-familia-Beratungsstelle in Cuxhaven Sie wollte dazu beitragen, sexuelle Schuldgefühle abzubauen, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern und die Jugend individuell auf Ehe und Familie vorbereiten – Dr. Gerda Krüger leistete 1969 mit der Einrichtung der pro-familia-Beratungsstelle in Cuxhaven eine unverzichtbare Pionierarbeit in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs. Darüber waren sich – vier Jahrzehnte später – die Gäste der Jubiläumsfeierlichkeiten in den Räumen des Paritätischen an der Kirchenpauerstraße 1 einig. »Ihr seid mit Euren Themen auch heute absolut auf der Höhe der Zeit«, lobte Pari-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fortmeyer. Mit Hilfe der damaligen Leiterin des Paritätischen Cuxhaven, Elfriede Milz, baute Dr. Gerda Krüger eine zunächst vorwiegend medizinisch ausgerichtete Beratungsstelle auf – die zweite in ganz Niedersachsen und die 21. bundesweit. In Zeiten knapper Mittel und gesellschaftlicher Kämpfe um Gleichberechtigung, Studentenrevolten und sexueller Selbstbestimmung stand die ausgebildete Sexualberaterin Frauen und ihren Partnern in wöchentlichen Sprechstun- den jahrelang als Einzelkämpferin zur Seite, unterstrich Thomas Lücke als stellvertretender Geschäftsführer des pro-familia-Landesverbandes Niedersachsen in seiner Jubiläumsansprache und dankte Dr. Gerda Krüger herzlich mit einem Blumenstrauß. Außenstelle in Bad Bederkesa Erst 1982 wurde der Medizinerin mit Gisela Arndt eine Verwaltungskraft für vier Wochenstunden zur Seite gestellt, die pro familia 24 Jahre lang begleitete. 1996 übergab Dr. Gerda Krüger die Leitung der Beratungsstelle an Ira Großmann-Berger. In den vergangenen drei Jahren ist die finanzielle Situation der Beratungsstelle besser geworden: Dank der zusätzlichen Förderung durch das Land konnten mit Verwaltungskraft Sabine Damm, dem Paar- und Sexualberater Lothar Kleinschmidt und der Hebamme Susanne Arzenheimer weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Mit einer Außenstelle in Bederkesa im Paritätischen Jugend- und Beratungszentrum Beers (PaJuBB) wurde das umfangreiche Beratungsangebot dezentralisiert. Im Jahr 2008 sind mit insgesamt 100 Veranstaltungen fast 1000 Schüler erreicht und 840 Beratungen durchgeführt worden. »Wenn man bedenkt, dass in 40 Jahren nur zwei Leiterinnen die Geschicke der Beratungsstelle in der Hand hatten, kann man sich gut vorstellen, dass Arbeit und Überzeugung dicht beieinanderliegen«, sagte Thomas Lücke. Der stellvertretende Landesgeschäftsführer bedankte sich bei dem Landrat Kai-Uwe Bielefeld und Cuxhavens Oberbürgermeister Arno Stabbert dafür, dass die finanzielle Unterstützung »wenn auch mit heftigen Diskussionen« trotz schwieriger Haushaltslagen aufrechterhalten blieb. Aufgaben von pro familia Hilfe und Unterstützung • in Fragen der sexuellen Aufklärung und der Empfängnisverhütung • bei Problemen kinderloser Paare, • bei der Entwicklung einer selbstbestimmten, verantwortungsvollen Sexualität und Familienplanung. • Als staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktsberatungsstelle übernimmt pro familia eine wichtige Aufgabe in der Beratung von Frauen und Paaren in Notlagen. • Ausgeweitet wurde die Aufklärungsarbeit mit Schulklassen und Jugendgruppen durch das Aufkommen von AIDS. Aufklärungs- und Präventionsveranstaltungen zu HIV und Informationen zur Vermeidung von ungewollten Schwangerschaften sind Basisthemen in der Arbeit mit jungen Menschen. • Beratung und Information von Schwangeren über finanzielle Hilfen und in sozialrechtlichen Fragestellungen. • Ehe- und Paarberatung »Gesellschaftspolitisch wichtig« Landrat Bielefeld bezeichnete die Arbeit von pro familia als »gesellschaftspolitisch wichtig« und als wesentlich seriöser und wirkungsvoller als die Aufklärung in Jugendmagazinen. OB Stabbert überbrachte die Grüße der Stadt und lobte insbesondere die Rolle von pro familia bei der Aufklärung über frühe, ungewollte Schwangerschaften und AIDS. Pari-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fortmeyer freute sich über das aktuelle profamilia-Thema »Liebe im Alter«. »Pro familia enttabuisiert genau die richtigen Themen«, sagte er. Und: »Über 60 Prozent der Ratsuchenden bei Euch sind Menschen, die Sozialleistungen in Anspruch nehmen – wie gut, dass die Wege in den Pari-Gebäuden in Cuxhaven und Bad Bederkesa zu anderen Beratungsstellen so kurz sind.« Zum 40. Bestehen der pro-familia-Beratungsstelle Cuxhaven gratulierte Lan- Thomas Lücke, stellvertretender Geschäftsführer des pro-familia-Landesverdesgeschäftsführer Klaus-Peter Schüssler der ehemaligen Leiterin Dr. Gerda bandes Niedersachsen, verknüpfte in seiner Jubiläumsansprache vor zahlreiKrüger (l.) und der heutigen Leiterin, Ira Großmann-Berger. Foto: Wehr chen Gästen 40 Jahre Zeitgeschichte mit 40 Jahren pro familia. Foto: Wehr HE ÄTISC Paritätische PARITSTE DIEN Dienste PARISKOP 13 Zu der Veranstaltung »Alkohol – eine Familienkrankheit« taten sich mehrere Selbsthilfegruppen zusammen. Neben Vertretern der anderen Gruppen referierte auch Siegfried Hein, Kreisbeauftragter der Guttempler. Sein Thema: »Die Wirkung des Rückfalls« (Foto links). Bei einem Rundgang über die Messe »Gesund und fit« zeigte sich Bürgermeister Bernd Jothe (2.v.l.) interessiert an der Arbeit der Selbsthilfegruppen, die von Doris Methner (l.) von der Selbsthilfekontaktstelle KIBIS koordiniert wird. Geriater Dr. Jan Wiciok (Mitte) hatte in einem humorvollen Vortrag über die Altersheilkunde berichtet. Fotos: Wehr Überblick über die Gesundheits-Landschaft 21 Selbsthilfegruppen auf Messe »Gesund und fit« / Hochkarätige Vorträge Wer sich umfassend über die medizinische, sportliche und naturheilkundliche Landschaft in Stadt und Kreis Cuxhaven informieren wollte, erhielt im März auf der Messe »Gesund und fit« einen guten Überblick über vorhandene Angebote. Mit Hilfe von Tests, Messungen und Beratungen durch mehr als 50 Aussteller hatten die Besucher im Döser Veranstaltungszentrum die Chance auf detaillierte Informationen zu ihren speziellen Anliegen. »Die Anwesenheit der 21 Selbsthilfegruppen zeigt, dass sich Patienten nicht mehr alleine auf Ärzte verlassen, sondern Experten in eigener Sache werden«, sagte Bürgermeister Bernd Jothe bei der gut besuchten Eröffnungsveranstaltung und unterstrich lobend, dass der Paritätische den Gruppen durch die Selbsthilfekontaktstelle KIBIS ein Dach gewähre. Verantwortlich für die Messe – für Planung, Organisation und Koordination im Selbsthilfebereich sowie für die zwei Dutzend zum Teil hochkarätigen Vorträge – zeichnete Doris Methner von der KIBIS. Den informativen Eröffnungsvortrag hielt Dr. Jan Wiciok, Chefarzt der Geri- atrie im Capio Krankenhaus Land Hadeln. Auf humorvolle Weise sprach er über die »Kompetenz im Alter – Geriatrie in Otterndorf«. Der Fachmann für Altersheilkunde nannte aufrüttelnde Zahlen zum demografischen Wandel und der Bedeutung seines Fachgebietes: Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer beträgt heute 76,5 Jahre, die der Frauen 83,6 Jahre; in Deutschland leben zurzeit 10000 Menschen, die 100 Jahre und älter sind – im Jahre 2050 werden es bereits 110000 Menschen sein. Gleichzeitig mache der Anteil der Geriatrie an Krankenhausbetten deutschlandweit zurzeit nur drei Prozent aus, mahnte Dr. Jan Wiciok zum Umdenken und demonstrierte anschaulich die Vorteile einer auf Ältere spezialisierten Medizinrichtung. Blutzucker- und Hörtests Zum Schmunzeln regte die Seniorentheatergruppe »Die tollen Ollen« aus Bremerhaven in ihrem Sketch über das Altern und damit verbundene Wehwehchen an. Bei einem Rundgang durch die Kugelbake- und Kurparkhalle bot sich Cuxhavenern und Urlaubern eine breite Pa- lette an Themen und Mitmachaktionen – von der Fitness und Blutzucker- und Hörtests über Fußdiagnostik, Kosmetik, der Demonstration von Operationstechniken und Thalasso bis hin zu Klangschalenmassagen und den farbenprächtigen Produkten aus den Jugendwerkstätten des Paritätischen. Alkohol – eine Familienkrankheit Eine gelungene Kooperation bewiesen die Selbsthilfegruppen Guttempler, Anonyme Alkoholiker, Al Anon und Alateen sowie das Blaue Kreuz mit der Veranstaltung »Alkohol – eine Familienkrankheit«. Unter der Moderation von Maria Hülsmann, der Leiterin der VBS Beratungsstelle, stellten Gruppenvertreter vor zahlreichen Interessierten in beeindruckenden Kurzreferaten die Wirkung des Alkohols und gesundheitliche Folgen, Phasen der Alkoholabhängig- keit, Rückfall, Gruppenarbeit und die Bedeutung der Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige vor. Einige Messebesucher konnten das Veranstaltungszentrum nicht nur gut informiert, sondern auch als Gewinner verlassen: Sie hatten bei einem Gewinnspiel der KIBIS mitgemacht und einen der von den Selbsthilfegruppen gestifteten, attraktiven Preise erhalten. 14 HE ÄTISC PARITSTE DIEN PARISKOP Viel Platz und Helligkeit Paritätischer freut sich über neues Domizil für Frauen und Kinder Es ist groß, hell und gut ausgestattet: Das neue Frauenhaus des Paritätischen Cuxhaven bietet auf 250 Quadratmetern Wohnfläche Platz für acht Frauen und ihre Kinder. Mit seinen acht geräumigen Zimmern, diversen gemütlichen Nischen, zwei Küchen, drei Bädern, einem Spielzimmer, Garten mit Terrasse sowie Büro- und Beratungsräumen hat das ehemalige Einfamilienhaus deutlich mehr Raum als das bisherige Domizil. Im August vergangenen Jahres fand der Quartierwechsel statt. Seit dem Um- Frauenhaus Die Leiterin des Frauenhauses Marlies Tiemann und ihre Kolleginnen, Diplom-Sozialpädagogin Natalia Koch und Erzieherin Kornelia Siep, kümmern sich um von Gewalt betroffene Frauen, ihre Töchter und Söhne. Sie spenden Trost und Schutz, stabilisieren, beraten und bereiten auf die Zeit nach dem Frauenhaus vor. Durchschnittlich bleiben die Frauen 33 Tage im Frauenhaus. Die maximale Aufenthaltsdauer sollte drei Monate nicht überschreiten. Erreichbar ist das Frauenhaus rund um die Uhr unter der Telefonnummer des Frauennotrufes 04721/579393. Groß und hell sind die insgesamt acht Zimmer im neuen Frauenhaus. Leiterin Marlies Tiemann und Mitarbeiterinnen Kornelia Siep und Natalia Koch freuen sich über die geräumige Unterkunft. Foto: Wehr zug suchten bereits 35 Frauen und 35 Kinder in der neuen Unterkunft Schutz und Hilfe. »Auf alle Frauen macht das Haus einen soliden, Sicherheit versprechenden und Vertrauen erweckenden Eindruck«, freut sich die Leiterin der Frauenhauses, Diplom-Sozialpädagogin Marlies Tie- mann. Die Geräumigkeit des neuen Frauenhauses und die in die Zimmer integrierten Spielecken für Kinder entspannen die Situation der Bewohnerinnen erheblich. Eine zusätzliche Hilfe ist die ABMKraft Sandra Washausen, die seit Ende September die Bewohnerinnen in allen Fragen zu Hygiene, Hauswirtschaft und Versorgung unterstützt. Ein herzliches Dankeschön geht an die Umzugshelfer der Gemeinwohlarbeit des Pari Hemmoor und die Mitarbeiter der Jugendwerkstätten des Paritätischen, die entscheidend an den Renovierungsarbeiten beteiligt gewesen sind. Erfolgreiche Gemeinwohlarbeit in Hemmoor Oliver-Carsten Karau setzt gute Arbeit von Norbert Struve fort / Viele Vermittlungen Seit Juni vergangenen Jahres leitet Oliver-Carsten Karau die Gemeinwohlarbeit Hemmoor des Paritätischen Cuxhaven. Der Diplom-Pädagoge kümmert sich gemeinsam mit drei Anleitern um unter 25-jährige Bezieher von Arbeitslosengeld II, die von der ARGE Otterndorf und Hemmoor aus dem Land Hadeln in die Einrichtung im Jugendtreff Hemmoor vermittelt werden. Maximal ein Jahr lang qualifizieren sich die jungen Leute hier, um fit fürs Arbeitsleben zu werden – der Hinzuverdienst beträgt 1,50 Euro pro Stunde. »Das Klischee, dass viele gar nicht arbeiten möchten, stimmt in der Regel nicht«, ist Oliver-Carsten Karau sicher. Das Gros wolle etwas erreichen und sei glücklich über die geschützte Arbeits- stelle, wo mögliche Defizite aufgefangen und die jungen Menschen gefördert würden, meint der 35-Jährige. Der Erfolg gibt ihm Recht: Aus der letzten Maßnahme, die noch von Karaus Vorgänger Norbert Struve, dem jetzigen Leiter der Paritätischen Jugendwerkstätten Cuxhaven, begleitet worden war, sind immerhin acht Teilnehmer in Arbeit, drei in Ausbildungen, zwei in Berufsschulen, zwei an die Hauptschule und einer an die Realschule vermittelt worden. Seit Mitte September sind die derzeitigen Teilnehmer in Hemmoor vereint. Sie bilden die so genannte Spielplatzgruppe und die Frühstücksgruppe. Die von den Anleitern Manja Fritsche und Robert Illgner betreute Spielplatzgruppe beschäftigt sich mit Garten- und Landschaftsbau. Die 20 Erwerbslosen kümmern sich um die Pflege von Grünflächen, Spielplätzen und den Park in Lamstedt. Bewährte Teilnehmer werden bei Kooperationspartnern wie Bauhöfen und der Kirche in Warstade untergebracht. Die Frühstücksgruppe setzt sich aus fünf jungen Leuten zusammen. Angeleitet von Gitta Koch, bieten sie an der Osteschule in Hemmoor täglich ein Frühstück an. Zu den Aufgaben zählen im Vorfeld Kalkulation, das Erlernen von Hygienevorschriften, der Einkauf und später das Herrichten und Verkaufen der Brötchen, Sandwiches, Fruchtspieße und des Milchreises. Das Thema gesunde Ernährung spielt selbstverständlich eine wichtige Rolle. Freitags bereitet die Gruppe zusätzlich noch ein Mittagessen zu, das alle Teilnehmer der Maßnahme bei vorheriger Anmeldung gemeinsam essen können. Die Gemeinwohlarbeit setzt in vielen Bereichen an. So steht neben der persönlichen Stabilisierung und der Erweiterung der Perspektive für alternative Berufsfelder auch soziale Hilfe im Mittelpunkt. »Es gibt nicht wenige, die froh darüber sind, neue Kontakte aufzubauen«, so Oliver-Carsten Karau. Manchmal spielen persönliche Probleme wie Drogenkonsum, mangelnde Motivation neben fehlenden schulischen Qualifikationen eine Rolle, sodass jeder dort abgeholt wird, wo er gerade steht. Auch in der aktuellen Maßnahme läuft die Arbeit erfolgreich an: drei der Teilnehmer sind bereits in einen Hauptschulkurs eingegliedert, zwei in eine berufsvorbereitende Maßnahme, drei in eine spezifische Trainingsmaßnahme und einer in eine Einstiegsqualifizierung. HE ÄTISC Paritätische PARITSTE DIEN Dienste PARISKOP 15 Elf Werkstätten für Behinderte kooperieren Marke NORDCAP erweitert Leistungsspektrum / Vorteil für Auftraggeber Elf Werkstätten für behinderte Menschen vermarkten seit März ihre Dienstleistungen und Produkte gemeinsam. Die Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe (WWL) gGmbH sind Teil dieser neuen Kooperation unter dem Markennamen NORDCAP WfbM. Der Vorteil für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen: Sie können bei Auftragsarbeiten auf ein großes Leistungsspektrum zurückgreifen, da nun die Synergien von 4600 Beschäftigten an 19 Standorten in der Region Nord-Ost-Niedersachsen und Bremerhaven für Vermarktung, Produktion und Vertrieb genutzt werden können. »Die Werkstätten bleiben alle weiterhin selbstständig, kooperieren nur enger, um aufgrund der schlechter werdenden Marktsituation ihre Existenz zu sichern und die Teilhabe von Behinderten am Arbeitsleben sicherzustellen«, erklärt WWL-Geschäftsführer Werner Ludwigs-Dalkner. Die Bestandskunden seien über NORDCAP informiert worden und wüssten, dass sie auch weiterhin den direkten Kontakt mit den Werkstätten suchen können, unterstreicht Werkstattleiter Stefan Wittmar. Und wer sich an NORDCAP wenden möchte, erreicht das Handelsvertreterbüro unter der Telefonnummer 01802/556644. Durch die neue Kooperation in den elf technisch gut ausgestatteten Werkstätten erweitert sich das Leistungsspektrum erheblich: Es umfasst die gesamte Bandbreite des Werkstattangebots, unter anderem Metall-, Holz-, Kunststoff- sowie Elektroverarbeitung und -bearbeitung, Druck und Grafik, Archivierung und Aktenvernichtung sowie Garten- und Landschaftspflege. Die Auftrags- und Lohnarbeiten reichen von einfachen manuellen Tätigkeiten wie Die Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe (WWL) gGmbH geht andere Wege: Sie ist Teil der neuen Kooperation von elf norddeutschen Werkstätten unter dem Markennamen NORDCAP. (v.l) Werkstattleiter Stefan Wittmar, Produktionsleiterin der Betriebstätte Hemmoor Karina Haak, Geschäftsführer Werner Ludwigs-Dalkner und Mitarbeiter. Foto: Wehr Montieren, Konfektionieren und Verpacken bis hin zur maschinellen Fertigung auch großer Stückzahlen. Die Werkstätten setzen für ihre Auftraggeber individuelle, auf deren Bedürfnisse abgestimmte Systemlösungen um, etwa als Zulieferer für Industrie und Handel. So können auch zeitintensive, ungewöhnliche und große Aufträge erteilt werden. »Als Kooperation können die Werkstätten jetzt auch Aufträge erbringen, die sie als Einzelwerkstatt bisher nicht umsetzen konnten«, so LudwigsDalkner. men und Großunternehmen vor der Überlegung, einfachere Produktionstätigkeiten nach Fernost oder in osteuropäische Länder zu verlagern. »Durch die Beauftragung der Werkstätten sichern sich die Auftraggeber langfristig Wettbewerbs- und Kostenvorteile. Zudem handeln Unternehmen sozial verantwortlich, indem sie den Wirtschaftsstandort Norddeutschland stärken und behinderten Menschen die Beteiligung am Arbeitsleben ermöglichen«, meint Ludwigs-Dalkner. Dass Kooperationen von Vorteil sind, hat die Lebenshilfe bereits seit längeWettbewerbsvorteile sichern rem durch die Zusammenarbeit mit Breund sozial handeln merhaven und Stade erfahren. Nun erhofft man sich, noch konkurrenzfähiger Durch den Kosten- und Wettbewerbs- zu werden. Vergeben Unternehmen und druck stehen viele mittelständische Fir- Kommunen Aufträge an die Werkstätten, honoriert das der Gesetzgeber. Sie können sich die gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichabgabe anrechnen lassen, wenn sie nicht mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit behinderten Menschen besetzt haben. Wichtige Reha- und Integrationsaufgaben Denn die elf Werkstätten Cuxhaven, Walsrode, Bremerhaven, Achim, Rotenburg, Bremervörde, Stade, Lüneburg, Uelzen und Celle erfüllen im gesetzlichen Auftrag wichtige Rehabilitationsund Integrationsaufgaben: Sie bieten nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern haben einen Berufsbildungsbereich und halten Förder- und Betreuungsangebote für Schwerstbehinderte vor.