Dresdner Bank AG Finanzbericht 2008

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Dresdner Bank AG Finanzbericht 2008
Dresdner Bank AG
Finanzbericht 2008
Lagebericht
Lagebericht
Dresdner Bank AG
Überblick
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Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
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Geschäftliche Entwicklung
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Ergebnis der Geschäftstätigkeit
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Finanz- und Vermögenslage
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Risikobericht
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Mitarbeiter
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Nachhaltigkeit
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Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
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Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
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Ausblick
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Dresdner Bank AG
Überblick
Das Geschäftsjahr 2008 stellt einen entscheidenden Wendepunkt in der 137-jährigen Unternehmensgeschichte der Dresdner Bank dar. Während die Bank im Verlauf des Jahres in zunehmendem Maße mit den sich verstärkenden Auswirkungen der weltweiten Finanzmarktkrise zu kämpfen hatte, beschloss die Allianz als 100%iger Gesellschafter der Bank – nachdem
die Dresdner Bank im Zeitraum März bis August 2008 ein Ausgliederungsprojekt für die beiden
Geschäftsbereiche Private & Corporate Clients und Dresdner Kleinwort erfolgreich zur möglichen Umsetzung weiterer strategischer Optionen entwickelt hatte – im August 2008, die
Dresdner Bank als Ganzes an die Commerzbank AG zu verkaufen.
Die Entwicklung der Finanzmarktkrise hat insbesondere im vierten Quartal des Berichtsjahres
zu einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 6,2 Mrd. € und zu einer signifikanten Reduktion der
Kernkapitalquote geführt, die angesichts der bestehenden Risiken für eine eigenständige Fortführung des Geschäftsbetriebs der Dresdner Bank – auch bei Berücksichtigung der vereinbarten, aber noch nicht vollständig umgesetzten Maßnahmen der Allianz zur Kapitalstärkung –
nicht ausreichend ist. Details sind im Abschnitt „Geschäftliche Entwicklung“ beschrieben.
Im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank hat die Commerzbank erklärt, dass die Dresdner
Bank im Frühjahr 2009 auf die Commerzbank verschmolzen wird. Damit endet die Geschichte
der Dresdner Bank als eigenständiges Kreditinstitut.
Organisation und Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2008
Als eine der führenden Geschäftsbanken in Deutschland bietet die Dresdner Bank Privat- und
Firmenkunden sowie Institutionen im In- und Ausland eine breit gefächerte Palette von Bankprodukten und Finanzdienstleistungen. Dazu zählen das Kredit- und Einlagengeschäft, das
Wertpapier- und Depotbankgeschäft, das Zahlungsverkehrsgeschäft und das Handels- und
Kapitalmarktgeschäft. Die Dresdner Bank vertreibt zudem Lebens-, Kranken- und Sachversicherungsprodukte der Allianz Gruppe.
Die Dresdner Bank stand auch im abgelaufenen Geschäftsjahr im Wettbewerb mit anderen
Finanzdienstleistungsunternehmen im Hinblick auf Kunden, Produkte und Märkte. Dabei kann
die Bank auf individuelle Kundenwünsche sowohl mit preisgünstigen Standardprodukten als
auch mit komplexen beratungsintensiven Bankprodukten und Lösungen reagieren. Insgesamt
zählten wir zum Ende des Geschäftsjahres 2008 rund 6,3 Millionen Kunden.
Die Dresdner Bank AG verfügt über ein Netz von 865 Geschäftsstellen; davon befinden sich
847 Geschäftsstellen im Inland und 18 Geschäftsstellen im Ausland. Weltweit ist die Bank an
allen wichtigen Finanzplätzen vertreten. Gegenüber dem Vorjahr (856 Geschäftsstellen) ist
dies insgesamt ein Anstieg um 9 Geschäftsstellen, der auf die Ausweitung unseres Netzes von
Bankagenturen zurückgeht.
Die Dresdner Bank ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Sie
ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 14000
eingetragen. Die rechtlichen Grundlagen sind in der Satzung in der Fassung vom 23. Juni 2008
festgelegt.
Lagebericht
Von 2001, dem Jahr der Übernahme durch die Allianz, bis zum 11. Januar 2009 war die Dresdner
Bank AG eine 100%ige Tochtergesellschaft der Allianz SE, München. Die Anteile an der Dresdner
Bank AG wurden mittelbar von der Allianz SE gehalten. Das Grundkapital der Dresdner Bank
beträgt 1.503 Mio. €. Seit dem 12. Januar 2009 ist die Dresdner Bank AG eine 100%ige Tochtergesellschaft der Commerzbank AG, Frankfurt am Main.
Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG
Die Allianz SE und die Commerzbank AG haben am 31. August 2008 eine Vereinbarung zur
Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG getroffen. Die Aufsichtsräte
der Allianz SE und der Commerzbank AG haben der Vereinbarung in ihren Sitzungen am
31. August 2008 zugestimmt. Ende November 2008 haben sich die Commerzbank und die Allianz darauf verständigt, den bisher vereinbarten Übernahmefahrplan, der den Abschluss der
Komplettübernahme erst im zweiten Halbjahr 2009 vorgesehen hat, zu beschleunigen. So hat
die Commerzbank bereits am 12. Januar 2009 die Übernahme vollzogen und ist nun alleiniger
Aktionär der Dresdner Bank. Die Verschmelzung beider Unternehmen wird im zweiten Quartal 2009 erfolgen.
Commerzbank und Dresdner Bank nutzen mit dem Zusammenschluss die Chance, in Deutschland einen Marktführer von europäischem Format zu schaffen. Gemeinsam verfügen die beiden Institute über einen schlagkräftigen Vertrieb im deutschen Bankensektor. Das Geschäftsmodell der Commerzbank wird durch die ausgewiesene Wertpapierkompetenz der Dresdner
Bank ergänzt. Das neue Institut verfügt über einen ausgewogenen Mix von Aktivitäten sowie
über gute Wachstumsperspektiven. Es konzentriert sich auf die Segmente Private Kunden,
Mittelstandsbank, Mittel- und Osteuropa sowie auf Corporates & Markets und Commercial Real
Estate.
Gemeinsam werden die beiden Häuser mit elf Millionen Privatkunden in Deutschland eines der
führenden Institute und mit insgesamt 1.200 Filialen künftig für private Kunden und den Mittelstand noch besser erreichbar sein. Die neue Bank verfügt über eine attraktive Produktpalette
und kann ihren Marktanteil damit weiter ausbauen. Gerade im deutschen Mittelstand werden
die beiden Häuser gemeinsam ihre starke Position konsequent verbessern. Insgesamt wird das
neue Institut mehr als 100.000 Firmenkunden und institutionelle Kunden betreuen.
Im Geschäft mit vermögenden Kunden ergänzen sich beide Häuser. Durch die Stärke der
Dresdner Bank in diesem Bereich kann das neue Institut deutlich zum Marktführer aufschließen und wird die Nummer zwei in diesem Markt in Deutschland sein. Die Dresdner Bank hatte
in jüngster Vergangenheit in diesem Geschäftsfeld in den Ausbau ihrer nationalen und internationalen Präsenz investiert.
Im Investmentbanking sollen die Aktivitäten von Dresdner Kleinwort in Teilen refokussiert und
zurückgefahren werden. Mit den verbleibenden Aktivitäten und der hohen Wertpapierkompetenz der Dresdner Bank stärkt die Commerzbank ihre Position als eine führende Investmentbank für Unternehmen und institutionelle Kunden im Inland.
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Dresdner Bank AG
Zusammen haben die Commerzbank und die Dresdner Bank knapp 67.000 Mitarbeiter. Mit der
Zusammenführung soll es zu einem Abbau von insgesamt rund 9.000 Vollzeitstellen kommen,
davon 2.500 im Ausland. Rund 70 % davon entfallen auf Abwicklungs-, Steuerungs- und Produktionseinheiten sowie auf das Investmentbanking. Alle Instrumente des sozialverträglichen
Personalabbaus sollen genutzt werden. Das von beiden Häusern zur Vorbereitung der Integration aufgesetzte Projekt verläuft planmäßig.
Leitungs- und Kontrollorgane der Dresdner Bank
Dem Vorstand der Dresdner Bank AG, gehörten zum Ende des Berichtsjahres acht Mitglieder an;
seit dem 19. Januar 2009 besteht der Vorstand aus zehn Mitgliedern. Unbeschadet seiner gemeinschaftlichen Verantwortung für die Geschäftsführung entscheidet der Vorstand über die Verteilung einzelner Geschäftsbereiche unter seinen Mitgliedern. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die beabsichtigte Geschäftspolitik und andere
grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, über die Lage und Entwicklung der Bank und
des Konzerns sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle einschließlich der Risikolage.
Der Aufsichtsrat der Dresdner Bank AG besteht aus 20 Mitgliedern und setzt sich zu gleichen
Teilen aus Vertretern der Aktionäre und der Arbeitnehmer zusammen. Aufgabe des Aufsichtsrats ist es, den Vorstand bei der Führung der Geschäfte zu überwachen und zu beraten. Als
Ausschüsse hat der Aufsichtsrat das Präsidium, die Kredit- und Risikokommission, das Audit
Committee, den Betriebsausschuss, den Strategieausschuss und den nach dem Mitbestimmungsgesetz zu bildenden Vermittlungsausschuss gebildet.
Eine namentliche Aufstellung aller Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der Dresdner Bank AG im Berichtsjahr 2008 sowie im Jahr 2009 bis zur Aufstellung der Geschäftszahlen
ist im Anhang unter der Anhangangabe „Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats“ sowie
unter der Anhangangabe „Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands“ aufgeführt.
Lagebericht
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Weltwirtschaft wurde in den letzten Jahren von einer Kombination dramatischer Schocks
getroffen: Die Krise am US-Wohnungsmarkt, der Ölpreisschock und die Finanzmarktkrise. Alles
zusammen hat im Verlauf des Jahres 2008 einen dramatischen Abschwung in der Weltwirtschaft
ausgelöst. So lagen wesentliche konjunkturelle Stimmungsindikatoren zum Ende des Berichtsjahres auf einem Niveau, das seit Jahrzehnten nicht mehr erreicht wurde. In vielen Schwellenländern hat sich die wirtschaftliche Entwicklung deutlich abgeschwächt. Auch das reale Bruttoinlandsprodukt wichtiger Industrieländer schrumpft seit der zweiten Jahreshälfte 2008. Insgesamt
befinden wir uns derzeit in der tiefsten Rezession seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Regierungen und Notenbanken haben diverse Programme und Hilfspakete angekündigt und bereits
teilweise umgesetzt, um den konjunkturellen Abwärtstrend zu stoppen. Es muss gleichwohl davon ausgegangen werden, dass sich auch 2009 noch deutlich negative Auswirkungen für die Realwirtschaft ergeben.
Konjunkturelle Entwicklung 2008
In den USA kam es – nach einer leichten Erholung im zweiten Quartal 2008 – im dritten und vierten Quartal zu einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. In Deutschland wie
auch im gesamten Euroraum ist das Bruttoinlandsprodukt nach einem leichten Rückgang im
zweiten Quartal auch im dritten und, besonders kräftig, im letzten Quartal gesunken. Zwar ist
Deutschland nicht wie einige andere europäische Länder von den Folgen von Übertreibungen am
Immobilienmarkt betroffen, mit seiner stark exportorientierten Wirtschaft spürt es jedoch den
weltweiten Nachfragerückgang vor allem im Automobilsektor, aber auch in der Chemie- und
Metallindustrie. Zusätzlich haben die bis in den Sommer hinein stark gestiegenen Energiepreise
die Kaufkraft der Verbraucher deutlich gemindert, was den Konsum schwächte. Lediglich der
deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich bis Jahresende 2008 vergleichsweise robust.
Weltwirtschaftliches Wachstum
2,0 %
Welt
1,2 %
USA
Japan
3,7 %
2,0 %
-0,7 %
2,4 %
0,7 %
Euroraum
2,6 %
1,3 %
Deutschland
2,5 %
6,5 %
Asien (o. Japan)
4,1 %
Lateinamerika
5,4 %
4,8 %
Osteuropa
-1 %
0 %
2008
2 %
4 %
9,0 %
6,9 %
6 %
8 %
10 %
2007
Infolge des Konjunkturabschwungs in vielen Ländern hat im Verlauf des zweiten Halbjahres eine
massive Abwärtskorrektur bei den Rohstoffpreisen eingesetzt. Ende 2008 betrug der Rohölpreis
gerade noch ein Viertel seines Höchststandes zur Jahresmitte des vergangenen Jahres; dadurch
ist eine merkliche Entlastung bei Verbrauchern und Industrie eingetreten. An den für die Konjunktur sehr kritischen Rahmenbedingungen infolge der Finanzmarktkrise ändert dies kurzfristig
jedoch nichts.
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Dresdner Bank AG
Finanzmarktentwicklung 2008
Die globale Finanzmarktkrise erreichte in der zweiten Hälfte 2008 neue dramatische Höhepunkte.
Nach der Verstaatlichung der amerikanischen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie
Mac sowie nach der Nothilfe für den Versicherungskonzern American International Group ging
mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers und der Umwandlung von Goldman Sachs und
Morgan Stanley in Universalbanken die Ära der großen unabhängigen Investmentbanken zu
Ende. Nachdem auch die größte Sparkasse der USA, die Washington Mutual, zusammenbrach,
rangen sich Regierung, Notenbank und Kongress nach intensiven Verhandlungen zu einem 700Mrd.-US-Dollar-Hilfspaket zur Eindämmung der Krise durch.
Auch in Europa spiegelte sich die Verschärfung der Krise wider. So gerieten neben Einzeladressen
auch gesamte Volkswirtschaften in Schieflage. Die isländische Regierung verhängte zeitweilig ein
Zahlungsmoratorium und verstaatlichte die großen Banken Glitnir, Kaupthing und Landsbanki
aufgrund deren drohender Insolvenz.
In Deutschland spannten Bundesregierung und deutsche Kreditwirtschaft zunächst ein Auffangnetz für die in Liquiditätsschwierigkeiten geratene Hypo Real Estate. Darüber hinaus haben die
Bundesregierung und andere europäische Staaten zu Beginn des vierten Quartals 2008 umfangreiche Maßnahmenpakete zur Stabilisierung der Finanzmärkte verabschiedet. In Deutschland
hat die Regierung eine Einlagengarantie für alle Giro-, Spar- und Terminkonten von Privatpersonen bei nationalen Kreditinstituten ausgesprochen. Darüber hinaus stellt der Bund gebührenpflichtige Garantien in Höhe von bis zu 400 Mrd. € bereit, um den derzeit nur eingeschränkt funktionsfähigen Interbankenmarkt wieder in Gang zu bringen. Schließlich stehen aus Bundesmitteln
80 Mrd. € für die Rekapitalisierung von Banken und den Ankauf von Problemaktiva zur Verfügung.
Mit diesen Maßnahmen wird der Gefahr einer Systemkrise entgegengetreten.
ABX-Indizes für Tranchen AAA/BBB und Kreditrisikoindex iTraxx Crossover 1)
Indexpunkte
Basispunkte
100
1.250
80
1.000
60
750
40
500
20
250
06/2007
12/2007
06/2008
ABX-Index (AAA, Emissionen H1/2007)
12/2008
06/2007
12/2007
iTraxx Crossover Europe, 5 yr.
ABX-Index (BBB, Emissionen H1/2007)
1) Index von 50 sub-investment-grade-gerateten Credit Default Swaps (handelbare Kreditversicherungen).
06/2008
12/2008
Lagebericht
Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten hielten sich die Kapitalmarktakteure zunehmend bedeckt. Im zweiten Halbjahr 2008 brach das Gesamtvolumen der Börsengänge (IPO)
in Europa drastisch ein, weltweit sanken die Unternehmens-Buy-outs und der Marktwert der
M&A-Transaktionen auf ein mehrjähriges Tief. Dass dabei die Zahl der Transaktionen nur geringfügig unter Vorjahresniveau blieb, ist dem Segment kleiner und mittelständischer Unternehmen, vor allem in Wachstumsbranchen, zu verdanken. Unter der Finanzkrise litten ganz
besonders die Märkte für Verbriefungen, namentlich auf bereits strukturierte Anleihen, jedoch
waren auch internationale Kreditsyndizierungen und Risikofinanzierungen (High-Yield Bonds)
stark rückläufig.
Die gestiegene Risikoaversion trieb die Nachfrage nach risikoarmen Anlageformen wie Staatsanleihen deutlich in die Höhe: Nachdem die Umlaufrendite deutscher Staatspapiere im März
vergangenen Jahres auf 3,7 % abgesackt war, kletterte sie angesichts zunehmender Inflationsbefürchtungen Mitte des Jahres auf 4,8 %. Gleichzeitig erreichte die Preissteigerung im Euroraum
einen Wert von 4 %. Dies beruhte vor allem auf dem rasanten Anstieg des Ölpreises, der im Juni
mit über 140 US-Dollar je Barrel historische Höchststände erreichte. Angesichts der eingetrübten
Konjunkturperspektiven ging dieser jedoch wieder auf unter 40 US-Dollar je Barrel spürbar zurück. Dies förderte einen erheblichen Rückgang der Inflationserwartungen. Hinzu kamen deutliche Leitzinssenkungen wichtiger Notenbanken, sodass die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen Ende 2008 nur noch bei 2,9 % lag. An den Aktienmärkten, die sich 2007 noch robust gezeigt
hatten, schlug die Stimmung Anfang 2008 um. Als sich die Befürchtungen vor einer US-Rezession
verstärkten, gingen die Börsenindizes weltweit drastisch zurück. Bis Jahresende verloren der
S&P500 und der DAX rund 40 %. Der Euro, der bis zum Sommer auf knapp unter 1,60 US-Dollar
zugelegt hatte, gab zwischenzeitlich im vierten Quartal kräftig auf rund 1,25 US-Dollar nach, erholte sich bis Jahresende aber wieder auf 1,40 US-Dollar.
An den internationalen Immobilienmärkten hat sich das Risiko krisenhafter Entwicklungen auch
im Hinblick auf gewerbliche Immobilien erheblich verschärft. Während sich die Vermietungsmärkte noch in vergleichsweise befriedigender Verfassung präsentieren, verzeichnen die Investmentmärkte dagegen bereits in vielen Regionen starke Preisrückgänge. Hinzu kommt, dass auch
die internationalen Wohnimmobilienmärkte betroffen sind. Dabei erweist sich die Lage derzeit
nicht nur in den USA als ausgesprochen prekär, sondern auch in verschiedenen europäischen
Ländern. Dazu gehören insbesondere Großbritannien, Irland und Spanien. Als besonders kritisch
ist die Situation generell überall dort anzusehen, wo die hohe Verschuldungsquote der privaten
Haushalte auf überwiegend variabel verzinsliche Hypothekendarlehen trifft.
Branchenentwicklung 2008
Die Liquiditätssituation der Banken blieb im gesamten Jahr 2008 angespannt. Auf dem Geldmarkt
wuchs das Misstrauen unter den Banken nochmals an, was die Notenbanken weiterhin zu resoluten Liquiditätsmaßnahmen veranlasste. Viele Banken nutzten bei den Geschäften mit den Notenbanken auch verbriefte Hypotheken als Sicherheiten, da sie diese im Markt nicht mehr platzieren können. Selbst nach der konzertierten Leitzinssenkung führender Notenbanken Anfang Oktober und weiterer Leitzinssenkungen entspannte sich die Lage an den Geldmärkten bis Ende
2008 nur unwesentlich.
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Dresdner Bank AG
EZB-Leitzins/Euribor drei Monate und Fed-Leitzins/Libor drei Monate
Prozentpunkte
Prozentpunkte
6
6
4,5
4,5
3
3
1,5
1,5
12/2005
12/2006
Euribor drei Monate
12/2007
EZB-Leitzins
12/2008
12/2005
12/2006
Libor drei Monate
12/2007
12/2008
Fed-Leitzins
Auch die Frage nach den aus der Finanzkrise resultierenden Ergebnisbelastungen bleibt weiter
aktuell. Nach Recherchen einzelner Nachrichtenagenturen belaufen sich die Abschreibungen der
Banken – insbesondere auf strukturierte Wertpapiere – infolge der durch den Subprime-Schock
ausgelösten Finanzmarktkrise bis Ende 2008 weltweit auf mehr als 1.000 Mrd. US-Dollar.
Lagebericht
Geschäftliche Entwicklung
Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2008 der Dresdner Bank stand ganz im Zeichen der anhaltenden Finanzkrise und deren zunehmenden Auswirkungen auf das Marktumfeld und die
Realwirtschaft. Viele der an den internationalen Finanzmärkten maßgeblichen Indizes haben
sich im Verlauf des Jahres – besonders seit Ende des dritten Quartals – dramatisch verschlechtert, wovon der Bankensektor in seiner Entwicklung erheblich betroffen war.
Als Resultat der Finanzmarktkrise musste die Dresdner Bank – wie viele andere Kreditinstitute
weltweit – im gesamten Jahresverlauf, insbesondere jedoch im vierten Quartal, erhebliche
Ertragseinbußen aus Bewertungseffekten und Risikovorsorgenotwendigkeiten verkraften. Insgesamt summierten sich diese Belastungen aus der Finanzmarktkrise auf rund 6,6 Mrd. €. Als
Folge dieser massiven Belastungen war insgesamt ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 6,2 Mrd. €
auszuweisen. Im Rahmen der Ergebnisermittlung und -verwendung ist dieser Fehlbetrag mit
der nahezu vollständigen Auflösung von Kapital- und Gewinnrücklagen reduziert worden. Für
den darüber hinausgehenden Betrag haben wir, den Emissionsbedingungen entsprechend, die
durch eine stille Einlage und eine Genussrechtsemission zur Verfügung gestellten Eigenmittel
in Anspruch genommen.
Der Jahresfehlbetrag hat sowohl das bilanzielle als auch das aufsichtsrechtliche Kapital stark
reduziert. Vor diesem Hintergrund war die ökonomische Risikotragfähigkeit zum 31. Dezember
2008 nicht mehr gegeben. Daher ist – ohne weitere Gegenmaßnahmen – von einer Bestandsgefährdung auszugehen.
Im Berichtszeitraum hat die Bank sämtliche nationalen und internationalen Regulatoren laufend über die Geschäftsentwicklung und die Ergebnis- bzw. Kapitalsituation informiert. Die im
Rahmen der Übernahme der Dresdner Bank von der Commerzbank geführten Gespräche lassen erwarten, dass aus regulatorischer Sicht die Maßnahmen zur Neuausrichtung der Bank
begleitet werden.
Entwicklung der Unternehmensbereiche
Im vergangenen Geschäftsjahr 2008 haben wir das Profil unseres Produkt- und Leistungsangebots weiter geschärft. Erfolge unserer weiterentwickelten Aufstellung im Kundengeschäft sind
erkennbar; das schwierige Marktumfeld hat dies – vor allem im Investment Banking – deutlich
überlagert.
Im Unternehmensbereich Private & Corporate Clients zählten wir Ende des Jahres 6,3 Millionen
Kunden. Bereinigt um die Kunden der Oldenburgischen Landesbank, die zum Jahresende 2008
entkonsolidiert wurde, stieg damit unsere Kundenzahl auch 2008 an. Durch die etablierte Aufstellung nach Personal Banking, Private & Business Banking, Corporate Banking und Private
Wealth Management wird der Vertrieb nicht zuletzt durch die klare Kundenverantwortlichkeit
unterstützt. Ergänzend hat das im Jahr 2008 operationalisierte Beratungskonzept im Kreditgeschäft zu einem deutlichen Anstieg des Neugeschäftes beigetragen; alleine im Baufinanzierungsgeschäft verzeichneten wir einen Anstieg um 11 %.
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Dresdner Bank AG
Im Personal, Private und Business Banking wurde im Rahmen der im Jahr 2008 eingeführten
strategischen Initiative „Erfolg durch Kundennähe“ ein einheitlicher Führungs- und Verkaufsprozess etabliert und damit die Umsetzung des Leistungsversprechens gegenüber unseren
Kunden fest verankert. Wir haben in diesem Geschäftsbereich unseren Kundenstamm erneut
ausgebaut (+4 %). Die Zusammenarbeit der Dresdner Bank mit den Allianz Agenturen verlief
im Privatkundengeschäft trotz des schwierigen Marktumfelds 2008 weiterhin positiv.
Wir bieten unseren vermögenden Kunden im Private Wealth Management an nunmehr mehr
als 50 Standorten weltweit eine speziell auf diese Kundengruppe zugeschnittene ganzheitliche
Beratung an. Neben der erfolgreichen Intensivierung der Kooperation mit dem CorporateBanking-Geschäftsbereich der Bank haben wir unsere Präsenz in ausgewählten Wachstumsund Kernmärkten – u. a. durch die Eröffnung eines Standortes in Dubai, die Übernahme zweier
niederländischer Vermögensverwalter sowie die Ausweitung des Filialnetzes in Großbritannien und den Niederlanden – weiter gestärkt. Hierdurch haben wir unsere Zahl der vermögenden Kunden erneut gesteigert.
Im Corporate Banking betreuen wir unsere mittelständischen Firmenkunden an knapp 60
Standorten mit spezialisierten Beraterteams. Gegenüber dem Vorjahr ist die Kundenzahl um
3 % und das betreute Kreditvolumen um 9 % gewachsen. 2008 haben wir eine umfassende Mittelstandsinitiative gestartet. In diesem Zusammenhang lag ein besonderes Augenmerk auf der
ganzheitlichen Betreuung unseres inhabergeführten Mittelstandes. Die umfassende Beratung
von Firmen- und Privatbelangen durch die Verbindung der Expertise aus Corporate Banking
und Wealth Management wird von vielen Kunden angenommen.
Der Unternehmensbereich Investment Banking war im Geschäftsjahr 2008 verstärkt sowohl von
der Kreditkrise als auch von den sich kontinuierlich verschlechternden Marktbedingungen
betroffen.
Trotz der Krise gelang es uns, die Kundenerträge stabil zu halten. So konnten wir die Erträge in
den Geschäftssparten „International Products“, „Global Cash Management“ und „Fixed Income,
Currency & Commodities“ steigern, wohingegen die Beratungsleistungen und der Aktienhandel unter den schlechten Marktbedingung litten. Zu unseren Stärken gehören neben der globalen Präsenz auch unsere Fähigkeit, innovative Produkte zu entwickeln und unseren Kunden
optimale Lösungen anzubieten.
Im Devisengeschäft konnten wir aufgrund der hohen Volatilität an den Märkten ein deutliches
Wachstum verzeichnen, was jedoch durch aggressive Abschreibungen, vor allem in Bezug auf
„credit trading assets“ und zusammen mit einer strategischen Risikoreduzierung in den Handelsbüchern, konterkariert wurde.
Im Jahr 2008 lag unser Hauptaugenmerk sowohl darauf, unseren Kunden in schwierigen Zeiten
ein verlässlicher Partner zu sein, als auch darauf, unsere Risikopositionen im Handelsbuch in
den Fällen systematisch zu reduzieren, wo dies im Hinblick auf die eingeschränkte Marktliquidität möglich war.
Lagebericht
Wesentliche Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr
Im März 2008 haben Vorstand und Aufsichtsrat über die nächste Stufe unseres Programms
„Neue Dresdner Plus“ beraten und beschlossen, unser Geschäft mit Privat- und Firmenkunden
in eine juristisch eigenständige Einheit auszugliedern. Nachdem wir in den letzten Jahren mit
unserem Programm „Neue Dresdner Plus“ daran gearbeitet haben, unsere beiden Geschäftsbereiche Private & Corporate Clients und Dresdner Kleinwort auf unsere Kunden zu fokussieren
und unsere Abwicklungs- und Steuerungsprozesse zu verschlanken, war es Ziel des Ausgliederungsvorhabens, die beiden Geschäftsfelder auch unternehmensrechtlich zu trennen, um die
sich dabei bietenden unternehmerischen Chancen zu nutzen. Nachdem diese Initiative auch
technisch erfolgreich bis zur formalen Eintragung der Ausgliederung im Handelsregister und
der Beantragung einer Banklizenz umgesetzt worden war, wurde die Initiative gestoppt und
eine andere strategische Weichenstellung für die Zukunft der Dresdner Bank beschlossen.
Die Allianz SE und die Commerzbank AG haben am 31. August 2008 eine Vereinbarung zur
Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG getroffen. Die Aufsichtsräte
der Allianz SE und der Commerzbank AG haben der Vereinbarung in ihren Sitzungen am
31. August 2008 zugestimmt. Seit dem 12. Januar 2009 ist die Dresdner Bank AG eine 100%ige
Tochtergesellschaft der Commerzbank AG, Frankfurt am Main. Details zu der Übernahme finden sich unter „Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG“ im Abschnitt
„Überblick“.
Mit der im Mai neu aufgelegten Produktlinie „dresdner bank direct24“ baut die Dresdner Bank
ihre Position im Geschäft mit Privatkunden weiter aus. Das neue Angebot richtet sich an Kunden, die einfache Bankprodukte über das Internet kaufen wollen – und zwar sowohl Neukunden als auch Kunden, die bereits die Beratung der Bank nutzen. Bis zum Ende des Berichtsjahres lag die Zahl der Nutzer der neuen Produktlinie „dresdner bank direct24“ bei rund
700.000 Kunden.
Die Dresdner Bank hat ihre Präsenz in den Beneluxstaaten mit der Akquisition zweier niederländischer Vermögensverwalter weiter ausgebaut. Über ihre 100%ige Tochtergesellschaft Dresdner
VPV NV, Gouda („Dresdner VPV“) erwarb die Dresdner Bank sämtliche Anteile der Unternehmen Franke & Partners Pensioenadvies en Vermogensbeheer B. V., Maastricht („Franke & Partners“), und De Vries & Co. B. V., Blaricum („De Vries“). Beide Vermögensverwalter sind auf die
Betreuung vermögender Privatkunden spezialisiert. Mit der Übernahme dieser beiden Vermögensverwalter werden die Geschäftsmöglichkeiten der Dresdner VPV in den Niederlanden weiter ausgebaut.
Mit der Eröffnung ihrer Tochtergesellschaft „Dresdner Bank (DIFC) Limited“ in Dubai Ende November hat die Bank ihre Präsenz im Mittleren und Nahen Osten erweitert. Die neu gegründete
Tochter in Dubai bietet künftig vermögenden Privatkunden Zugang zu Dienstleistungen und
Produkten aus dem Bereich Private Wealth Management der Dresdner-Bank-Gruppe. Die Präsenz in Dubai wird die Marktposition der Bank im Nahen und Mittleren Osten erweitern.
Im Rahmen der Ende August zwischen der Allianz SE und der Commerzbank AG getroffenen
Vereinbarung zur Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG wurden zum
Jahresende bestimmte Vermögenswerte an die Allianz SE bzw. an ein mit der Allianz SE verbundenes Unternehmen veräußert. Dabei handelt es sich um die Oldenburgische Landesbank
(OLB) sowie um einige ausgewählte Beteiligungen und Gebäude.
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Dresdner Bank AG
Ergebnis der Geschäftstätigkeit
Für das Geschäftsjahr 2008 musste die Dresdner Bank AG einen Verlust vor Steuern in Höhe
von 6,2 Mrd. € ausweisen, nach einem Gewinn von 1,1 Mrd. € im Vorjahr. Dieser Verlustausweis
stand im Zusammenhang mit direkten und indirekten Folgen der Finanzmarktkrise. Er resultierte in erster Linie aus Bewertungserfordernissen auf ABS-Wertpapiere, auf Sicherungsgeschäfte mit Monolinern und auf das Structured Investment Vehicle K2 in dem Posten Nettoergebnis aus Finanzgeschäften; zusätzlich waren deutlich gestiegene Wertberichtigungen in
dem Posten Risikovorsorge auszuweisen.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Gewinn-und-Verlust-Rechnung der
Dresdner Bank AG für die Jahre 2008 und 2007:
Zinsüberschuss
Provisionsüberschuss
2008
Mio. €
2007
Mio. €
3.393
2.793
Veränderung
Mio. €
600
%
21,5
1.560
1.739
-179
-10,3
-5.710
-863
-4.847
<-100,0
Verwaltungsaufwand
4.015
4.036
-21
-0,5
– Personalaufwand
1.811
1.881
-70
-3,7
– Andere Verwaltungsaufwendungen
2.013
2.056
-43
-2,1
191
99
92
92,9
23,2
Nettoergebnis aus Finanzgeschäften
– Laufende Abschreibungen auf Sachanlagen
Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen
Risikovorsorge
Ergebnis aus Finanzanlagen
Erträge/Aufwendungen aus Verlustübernahme
Außerordentliche Erträge/Aufwendungen
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Jahresfehlbetrag/-überschuss
500
406
94
2.094
-1.356
3.450
429
-193
622
-194
-17
-177
<-100,0
-49
-52
3
5,8
-6.180
1.133
-7.313
-2
189
-191
-6.178
944
-7.122
Der sich durch die massiven Belastungen ergebende Jahresfehlbetrag belief sich für das Berichtsjahr 2008 auf -6.178 Mio. €, nach einem Jahresüberschuss in Höhe von 944 Mio. € im Vorjahr.
Zu den Ergebniskomponenten im Einzelnen:
Zinsüberschuss
Der Zinsüberschuss lag im Berichtsjahr bei 3.393 Mio. € und damit um 21,5 % über dem Wert
des Vorjahres (2.793 Mio. €). Der Anstieg um 600 Mio. € resultierte aus der Tatsache, dass sowohl die Zinserträge als auch die laufenden Erträgen weniger stark abnahmen als die Zinsaufwendungen. Im Zusammenhang mit der Volumenreduzierung von besicherten Geldmarktgeschäften reduzierten sich die Zinserträge entsprechend. Aufgrund des Abbaus von Handelsbeständen gingen sowohl die Zinserträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen als auch die laufenden Erträge aus Aktien zurück. Darüber hinaus nahmen auch
die laufenden Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen ab. Demgegenüber fielen die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen als Folge von Beteiligungsumgliederungen und einer Sonderausschüttung deutlich höher aus. Der starke Rückgang der
Zinsaufwendungen resultierte vornehmlich aus der Volumenreduzierung von besicherten
Geldmarktgeschäften zur Refinanzierung von Handelsbeständen sowie geringeren Einlagen.
Lagebericht
Provisionsüberschuss
Der Provisionsüberschuss lag mit 1.560 Mio. € um 10,3 % unter dem Vorjahreswert
(1.739 Mio. €). Im Wertpapiergeschäft – das mit rund 46 % den größten Beitrag zum Provisionsüberschuss lieferte – schlug sich die Zurückhaltung unserer Kunden nieder. Infolge der rückläufigen Börsenkurse sank die Nachfrage nach Investmentanteilen sowie besonders nach Aktien und Zertifikaten. Entsprechend waren die Provisionserträge aus diesen Geschäften rückläufig. Einzig aus dem Kommissionsgeschäft mit Rentenpapieren konnten wir Zuwächse erzielen.
Insgesamt lag das Wertpapiergeschäft mit 715 Mio. € rund 29 % unter dem Vorjahr.
Aufgrund deutlich rückläufiger Emissionsaktivitäten an den Kapitalmärkten sind die Provisionen aus diesem Geschäftsfeld gegenüber dem Vorjahr um 10,1 % auf 63 Mio. € zurückgegangen.
Ebenfalls ermäßigt haben sich die Gebühren aus dem Devisengeschäft; diese sind um knapp
20 % auf 70 Mio. € zurückgegangen. Zugelegt haben demgegenüber die Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft mit der Allianz.
Nettoergebnis aus Finanzgeschäften
Beim Nettoergebnis aus Finanzgeschäften mussten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr einen
massiven Verlust in Höhe von -5.710 Mio. € ausweisen (Vorjahr: -863 Mio. €). Die deutliche Ergebnisverschlechterung war weit überwiegend auf Bewertungserfordernisse für bestimmte
Wertpapiere des Handelsbestandes – insbesondere auf kreditbezogene strukturierte Produkte,
wie Collateralised Debt Obligations (CDOs) sowie US-Residential Mortgage-Backed Securities
(US-RMBS) – zurückzuführen. Darüber hinaus kam es zu Wertabschlägen bei Exposures mit
Monolinern und Structured Investment Vehicles. Im Handel mit Devisen- und Edelmetallen
verzeichneten wir dagegen ein erfreuliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr, das u. a. auf
eine erhöhte Volatilität sowie auf erhöhte Handelsvolumina in diesen Teilmärkten zurückzuführen war.
Verwaltungsaufwand
Der Verwaltungsaufwand betrug 4.015 Mio. € und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres
(4.036 Mio. €). Die Personalaufwendungen blieben mit insgesamt 1.811 Mio. € um 3,7 % unter
dem Niveau des Vorjahres (1.881 Mio. €). Entlastend wirkten sich der weitgehende Verzicht auf
leistungsabhängige Gehaltszahlungen sowie niedrigere laufende Lohn- und Gehaltskosten
aufgrund der rückläufigen jahresdurchschnittlichen Mitarbeiterkapazitäten aus. Demgegenüber stiegen die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen sowie die Aufwendungen im
Zusammenhang mit marktüblichen „Change-of-Control“-Klauseln.
Die Anderen Verwaltungsaufwendungen lagen mit 2.013 Mio. € um 2,1 % unter dem entsprechenden Vorjahr (2.056 Mio. €). Während die Raumkosten sowie die IT-Aufwendungen und
Beratungshonorare leicht rückläufig waren, verzeichneten wir einen Anstieg beim Aufwand für
Dienstleistungen Dritter.
Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen haben sich im Berichtsjahr auf 191 Mio. € (Vorjahr: 99 Mio. €) fast verdoppelt. Der erhöhte Aufwand steht im Zusammenhang mit Abschreibungserfordernissen auf eine Tochtergesellschaft aufgrund von Geschäftsumgliederungen sowie einer Sonderabschreibung auf das Gebäude „Jürgen-PontoPlatz 1 (Silver Tower)“.
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Dresdner Bank AG
Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen
Der Saldo der Sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen betrug im Berichtsjahr
500 Mio. €, nach 406 Mio. € im Vorjahr. Dabei lagen die Sonstigen betrieblichen Erträge mit
789 Mio. € um rund 29 %, die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 289 Mio. € um rund
39 % über dem Vorjahresniveau.
Bei den Sonstigen betrieblichen Erträgen gab es Anstiege bei den Effekten aus konzerninternen
Kostenerstattungen sowie aus Währungsumrechnungen (Differenz zwischen dem relevanten
Währungsumrechnungskurs und dem Kurs zum Bilanzstichtag, insbesondere in der Währung
britisches Pfund). Zusätzlich erfolgte eine Zuschreibung auf ein selbst genutztes Bürogebäude.
Demgegenüber reduzierten sich die Erträge aus Organsteuerumlagen sowie aus der Auflösung
von Rückstellungen. Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthielten vornehmlich höhere Verluste aus Forderungsverkäufen und Schadensersatzleistungen.
Risikovorsorge
Die für das Berichtsjahr 2008 ausgewiesene Risikovorsorge belastete die Ergebnisrechnung mit
2.094 Mio. € (Vorjahr: positiver Effekt in Höhe von 1.356 Mio. €). Der deutliche Ergebnisswing
gegenüber dem Vorjahreswert resultierte sowohl aus Belastungen in der Risikovorsorge für das
Kreditgeschäft als auch aus Bewertungserfordernissen im Ergebnis des Liquiditätsbestands.
Darüber hinaus hatten wir im Vorjahr Vorsorgereserven aufgelöst.
Bei der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft hatten wir im Berichtszeitraum einen kräftig gestiegenem Bedarf an Nettozuführungen für Einzelrisiken zu verzeichnen, der vornehmlich auf
Vorsorgenotwendigkeiten im Zusammenhang mit der aktuellen Finanzkrise – u. a. dem Ausfall
von Lehman Brothers, unserem Engagement bei isländischen Banken und dem LeveragedFinance-Exposure – beruhte. Dem standen nur geringe Auflösungen bei Pauschalwertberichtigungen gegenüber.
Das Ergebnis aus unserem Wertpapierliquiditätsbestand war im Berichtsjahr maßgeblich
durch Abschreibungen – vornehmlich auf den von der Bank gehaltenen Bestand an eigenen
Aktien – bestimmt, die die im Berichtsjahr vereinnahmten Gewinne aus der Veräußerung von
nicht strategischem Anteilsbesitz deutlich überkompensierten. Im Vorjahr waren vor allem
Realisierungsgewinne im Zusammenhang mit der Veräußerung von nicht strategischem Anteilsbesitz enthalten.
Im Berichtsjahr haben wir den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß §340g HGB in Höhe
von 174 Mio. € aufgelöst.
Ergebnis aus Finanzanlagen
Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag bei 429 Mio. € (Vorjahr: -193 Mio. €). Hierin enthalten sind
insbesondere Gewinne aus der Veräußerung von Anteilsbesitz an die Allianz im Zusammenhang mit der Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank sowie aus konzerninternen Transaktionen. Diesen standen Abschreibungen auf Beteiligungen gegenüber.
Lagebericht
Erträge/Aufwendungen aus Verlustübernahme
Der Saldo aus Erträgen und Aufwendungen aus Verlustübernahmen betrug im Berichtsjahr
-194 Mio. € nach -17 Mio. € im Vorjahr. Ursächlich hierfür waren Abschreibungserfordernisse
auf von einer Tochtergesellschaft gehaltene Anteile an Industriebesitz, denen ein Ertrag aus der
Inanspruchnahme des Genussrechtskapitals gegenübersteht.
Außerordentliche Erträge/Aufwendungen
Bei den Außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen ergab sich für den Berichtszeitraum
ein Aufwandssaldo in Höhe von -49 Mio. €, nach -52 Mio. € im Vorjahr. Dieser resultierte aus
Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem Anfang des Berichtsjahres beschlossenen Vorhaben, das Geschäft mit Privat- und Firmenkunden in eine juristisch eigenständige Einheit auszugliedern.
Steuern
In dem Posten Steuern in Höhe von -2 Mio. € weisen wir sowohl Steuern vom Einkommen und
vom Ertrag (-5 Mio. €) als auch die sonstigen Steuern (3 Mio. €) aus. Der im Vergleich zum Vorjahr (189 Mio. € Steueraufwand) ausgewiesene Steuerertrag beruht auf dem negativen Vorsteuerergebnis und Steuererstattungen für Vorjahre.
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Dresdner Bank AG
Finanz- und Vermögenslage
Das Eigenkapital der Dresdner Bank AG zum 31. Dezember 2008 ging insbesondere aufgrund
der massiven Ergebnisbelastungen von 8,7 Mrd. € auf 2,5 Mrd. € zurück. Die Bilanzsumme verminderte sich gegenüber dem Vorjahresultimo um 24,1 % auf 329,7 Mrd. €.
Der Rückgang um 104,8 Mrd. € beruhte vornehmlich auf einer Volumenreduzierung von besicherten Geldmarktgeschäften sowohl bei Forderungen als auch bei Verbindlichkeiten, insbesondere im vierten Quartal 2008. Bestimmend hierfür waren insbesondere die allgemeine Zurückhaltung der Marktteilnehmer bei Geldmarktaktivitäten vor dem Hintergrund der angespannten Liquiditätssituation. Darüber hinaus resultierte der Bilanzsummenrückgang auch
aus dem Abbau von Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren
sowie Aktienbeständen. Kräftig gestiegen sind demgegenüber die Barguthaben bei Zentralnotenbanken; dies resultierte aus einer bewusst vorgenommenen Liquiditätsdisposition aufgrund der schwierigen Kapitalmarktverhältnisse.
Aktiva
Insbesondere infolge des Rückgangs der besicherten Geldmarktgeschäfte ermäßigten sich die
Forderungen an Kreditinstitute um 39,1 Mrd. € auf 61,4 Mrd. € und die Forderungen an Kunden
um 49,8 Mrd. € auf 130,6 Mrd. €.
Darüber hinaus verzeichneten wir im Kreditgeschäft 2008 ebenfalls einen moderaten Rückgang; das Kreditvolumen ging zum Vergleichsstichtag um 5,2 % auf 103,7 Mrd. € zurück.
Kreditvolumen
31.12.2008
Mio. €
31.12.2007
Mio. €
Kundenkredite
94.930
98.289
-3.359
-3,4
– Restlaufzeit bis 5 Jahre
66.537
66.991
-454
-0,7
– Restlaufzeit mehr als 5 Jahre
28.393
31.298
-2.905
-9,3
8.819
11.156
-2.337
-20,9
8.262
10.529
-2.267
-21,5
557
627
-70
-11,2
103.749
109.445
-5.696
-5,2
Kredite an Kreditinstitute
– Restlaufzeit bis 5 Jahre
– Restlaufzeit mehr als 5 Jahre
Kreditvolumen
1)
Veränderung
Mio. €
%
1) Ohne besicherte Geldmarktgeschäfte.
Der Rückgang des Kreditvolumens um 5,7 Mrd. € entfiel zu rund 59 % auf das Geschäft mit Kunden sowie mit 41 % auf das Bankenkreditgeschäft. Während der Rückgang beim Kundenkreditgeschäft vornehmlich den längerfristigen Laufzeitenbereich betraf, ermäßigten sich die Kredite
an Kreditinstitute nahezu ausschließlich im kurz- bis mittelfristigen Kreditgeschäft.
Die Bestände an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren haben
wir um 16,1 Mrd. € bzw. 24,8 % auf 48,6 Mrd. € zurückgefahren. Die Bestände an Geldmarktpapieren haben sich dabei um 2,0 Mrd. € auf 2,5 Mrd. € verringert, die Anleihen und Schuldverschreibungen sind um 14,2 Mrd. € zurückgegangen; davon betrafen 8,6 Mrd. € Anleihen und
Schuldverschreibungen von anderen Emittenten. Insgesamt betraf der Volumenrückgang ausschließlich den Handelsbestand; diesem stand ein Anstieg aus der Reklassifizierung in wie
Anlagevermögen bewertete Schuldverschreibungen in Höhe von rund 2 Mrd. € gegenüber.
Lagebericht
Der Posten Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere belief sich zum Jahresende
2008 auf 11,1 Mrd. €. Gegenüber dem Jahresultimo war dies ein kräftiger Rückgang um
18,9 Mrd. € oder 62,9 %. Dieser resultierte insbesondere aus dem Abbau von Handelsbeständen.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen lagen bei 4,1 Mrd. €, das sind 0,9 Mrd. € weniger als
zum Vorjahresstichtag. Der Bestandsrückgang stand vornehmlich im Zusammenhang mit der
Veräußerung der Oldenburgischen Landesbank sowie ausgewählten Bankbeteiligungen an die
Allianz im Rahmen der zwischen der Allianz und der Commerzbank getroffenen Vereinbarung
zur Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank. Gegenläufig wirkten Wertänderungen bei Beteiligungsgesellschaften.
Der Posten Eigene Aktien oder Anteile, der die im Geschäftsjahr 2007 von der Allianz erworbenen eigenen Aktien enthält, hat sich aufgrund der vorzunehmenden Bewertungsmaßnahmen,
die von der allgemeinen Marktentwicklung beeinflusst waren, um 66,3 % auf 0,4 Mrd. € reduziert.
Die Sonstigen Vermögensgegenstände sind um 20,9 % auf 48,6 Mrd. € angestiegen. Ursächlich
hierfür waren höhere Zinsabgrenzungen auf Derivate im Zusammenhang mit einem deutlich
gestiegenen Volumen dieser Geschäfte.
Verbindlichkeiten
Im Vergleich zum Jahresultimo 2007 ist das Volumen der Fremden Gelder um 29,9 % auf
260,0 Mrd. € zurückgegangen. Maßgeblich für den Rückgang waren sowohl deutlich geringere
Volumina aus besicherten Geldmarktgeschäften als auch rückläufige Einlagen von Bankenund Institutionellen Kunden im Zusammenhang mit einem finanzkrisenbedingt geänderten
Anlageverhalten. Dem stand ein Anstieg im inländischen Privatkundengeschäft gegenüber.
Fremde Gelder
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
31.12.2008
Mio. €
31.12.2007
Mio. €
87.945
155.516
Veränderung
Mio. €
%
-67.571
-43,4
– täglich fällig
28.752
35.239
-6.487
-18,4
– befristet
59.193
120.277
-61.084
-50,8
143.697
178.843
-35.146
-19,7
73
86
-13
-15,1
– täglich fällig
68.816
80.211
-11.395
-14,2
– befristet
74.808
98.546
-23.738
-24,1
28.344
36.405
-8.061
-22,1
15.409
16.191
-782
-4,8
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
– Spareinlagen
Verbriefte Verbindlichkeiten
– begebene Schuldverschreibungen
– andere verbriefte Verbindlichkeiten
Fremde Gelder
darunter: besicherte Geldmarktgeschäfte
12.935
20.214
-7.279
-36,0
259.986
370.764
-110.778
-29,9
44.695
106.425
-61.730
-58,0
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr
um 43,4 % auf 87,9 Mrd. €. Dabei sanken die täglich fälligen Gelder um 18,4 % auf 28,8 Mrd. €, die
befristeten Gelder gingen – vorwiegend im kurzfristigen Laufzeitenbereich – um rund die Hälfte auf 59,2 Mrd. € zurück.
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Dresdner Bank AG
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beliefen sich auf 143,7 Mrd. €. Die Kundeneinlagen im
täglich fälligen Bereich gingen im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 11,4 Mrd. € auf
68,8 Mrd. € zurück, die befristeten Kundeneinlagen – insbesondere im Laufzeitenbereich bis
drei Monate – ermäßigten sich um 23,7 Mrd. € auf 74,8 Mrd. €. Insgesamt trug der Volumenabbau besicherter Geldmarktgeschäfte zu rund zwei Dritteln zum Rückgang der Kundeneinlagen
bei.
Bei den Verbrieften Verbindlichkeiten verzeichneten wir einen Rückgang um 22,1 % auf
28,3 Mrd. €. Während die begebenen Schuldverschreibungen sich nur unwesentlich vermindert
haben, reduzierten wir die anderen verbrieften Verbindlichkeiten – vornehmlich kurzfristige
Geldmarktpapiere – um 7,3 Mrd. € oder 36,0 % auf 12,9 Mrd. €.
Eine ausführliche Übersicht zur Fälligkeitsstruktur findet sich in der Anhangangabe „Restlaufzeitengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten“.
Die Sonstigen Verbindlichkeiten sind um 25,8 % auf 52,1 Mrd. € angestiegen. Ursächlich hierfür
waren insbesondere höhere Zinsabgrenzungen auf Derivate im Zusammenhang mit einem
deutlich gestiegenen Volumen dieser Geschäfte.
Die Rückstellungen lagen zum Jahresende 2008 bei 4,1 Mrd. €. Der Anstieg um 11,9 % resultierte
in erster Linie aus der Bildung einer Rückstellung für eine Verpflichtung im Rahmen einer
„Backstop“-Linie.
Den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß §340g HGB haben wir zum Jahresultimo ergebniswirksam aufgelöst.
Eigenkapital
Im Zusammenhang mit den durch die Finanzmarktkrise bedingten Entwicklungen an den
Kapitalmärkten und den daraus folgenden massiven Ergebnisbelastungen im Geschäftsjahr
2008 ist das in der Bilanz zum 31. Dezember 2008 ausgewiesene Eigenkapital drastisch auf
2,5 Mrd. € abgeschmolzen (Vorjahr: 8,7 Mrd. €). Durch die weitgehende Auflösung von Rücklagen reduzierte sich der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2008 auf 0,2 Mrd. €.
Lagebericht
Risikobericht
Risiken der Dresdner Bank im Konzernverbund
Das Risikocontrolling und -management der Dresdner Bank AG ist in das konzernweite System
integriert, unter Einhaltung der rechtlichen und bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften. Eine
isolierte Betrachtung der Auswirkung der Risikoarten auf die Dresdner Bank AG – ohne Beachtung der Auswirkungen auf die anderen rechtlich selbstständigen Einheiten des DresdnerBank-Konzerns – ist nicht umfassend bzw. abschließend. Unsere ganzheitliche Sichtweise des
konzernweiten Risikomanagements ist maßgeblich durch die folgenden Sachverhalte begründet:
 Die Unternehmensbereiche des Dresdner-Bank-Konzerns orientieren sich an den Bedürf-
nissen der Kunden, gemäß den Rahmenbedingungen des Marktes. Im Gegensatz dazu unterliegt eine rechtliche Gliederung externen, lokalrechtlichen Vorgaben und folgt somit
nicht zwangsläufig der internen Struktur. Lokale Gesetze geben z. B. vor, ob das Bankgeschäft im jeweiligen Land von einer Filiale der Dresdner Bank oder einer selbstständigen
Tochtergesellschaft getätigt wird. Davon unabhängig ist jedoch die Verpflichtung der Geschäftsleitung, die Risiken des Geschäfts zu betrachten.
 Die Geschäftsentwicklung des Konzerns ist u. a. von einzelnen Risikoarten/-faktoren (z. B.
Bonität von Kunden, Marktpreisänderungen) abhängig. Die Risikofaktoren werden angemessen überwacht und einer entsprechenden Risikosteuerung unterzogen. Dazu ist eine
konzernübergreifende Analyse unerlässlich. So ist es für das Kreditrisiko unerheblich, ob
Engagements auf mehrere Konzerngesellschaften verteilt sind. Im Falle einer Insolvenz ist
die Gesamtwirkung auf den Konzern maßgebend.
 Es besteht zum Teil eine Korrelation zwischen den einzelnen Risikofaktoren. Der Konzern
kann nur dann eine Reduzierung des Gesamtrisikos – etwa durch Diversifizierung über
Kundengruppen, Emittenten und Länder – herbeiführen, wenn dem Management Informationen über Ausmaß und Art der Risikofaktoren vorliegen. Diese Zusammenhänge sind von
rechtlichen und divisionalen Konzernstrukturen unabhängig. Risikomindernde Diversifikationseffekte können nur optimal ausgenutzt werden, wenn die Bank diese konzernweit und
über die rechtlichen Einheiten hinweg steuert.
 Gemäß §2a Abs. 6 KWG können übergeordnete Unternehmen davon absehen, die Vorschrif-
ten des §10, der §§13 und 13a sowie des §25a Abs.1 Satz 3 Nr. 1 KWG anzuwenden. Die
Dresdner Bank AG hat der Bankenaufsicht die Inanspruchnahme der Wahlrechte angezeigt.
Im Einzelnen betrifft dies die Beaufsichtigung der Solvabilität, der Großkreditregelungen
sowie bestimmter interner Kontrollmechanismen auf der Ebene der Dresdner Bank AG, deren Aufsicht integriert auf Ebene des Dresdner-Bank-Konzerns erfolgt.
Aus den vorstehenden Gründen werden die nach DRS 5-10 vorgesehenen quantitativen Angaben zur Risikoberichterstattung aus Gruppensicht im Konzernrisikobericht der Dresdner Bank
AG gemacht.
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Dresdner Bank AG
Risikoorientierte Gesamtbanksteuerung
Die sich im Jahr 2008, insbesondere im vierten Quartal, weiter verschärfte Finanzkrise hat die
Wichtigkeit einer professionellen Steuerung von Risiken gezeigt. Rapide und anhaltend steigende Risikoprämien haben zuweilen die Grenzen der herkömmlichen Risikomessung veranschaulicht. Gleichzeitig hat das Auftreten systemisch gestörter Märkte die Risikosteuerung vor
nicht gekannte Herausforderungen gestellt.
Die Dresdner Bank wurde am 12. Januar 2009 als Teil des Dresdner Bank Konzerns vollständig
von der Commerzbank übernommen. Die Verfahren und Prozesse der Risikosteuerung werden
im Rahmen der Integration zusammengeführt und weiterentwickelt.
Aus diesem Grunde behandeln wir die ansonsten im Risikobericht üblichen Inhalte zur Organisation, den Grundsätzen und Methoden der Risikosteuerung dahingehend verkürzt, dass wir
lediglich auf die im Berichtszeitraum erfolgten wesentlichen Änderungen eingehen. Eine detaillierte und vollständige Erläuterung dieser Inhalte ist in unserem Vorjahresrisikobericht
enthalten.
Organisation der Risikofunktion
Die Risikosteuerung ist ein Bestandteil aller Geschäftsprozesse der Dresdner Bank und darauf
ausgerichtet, die Unternehmenssteuerung zu unterstützen. Risiken werden identifiziert, gemessen und unserer Risikoneigung entsprechend mithilfe eines Risikoinstrumentariums gesteuert und überwacht.
Für das Risikomanagement und -controlling ist der unabhängige Funktionsbereich des Chief
Risk Officers (CRO) zuständig. Der Funktionsbereich übernimmt dabei auch die abschließend
vom CRO verantwortete Marktfolgefunktion für das gesamte Kredit- und Handelsgeschäft der
Dresdner Bank. Ab dem planmäßigen Ausscheiden des zuständigen Vorstandsmitglieds der
Dresdner Bank im Frühjahr 2008 wurde diese Funktion bis auf Weiteres vom CRO der Allianz SE
in Personalunion geführt.
Seit der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank im Januar 2009 wird die Funktion des Dresdner-Bank-CROs vom CRO der Commerzbank in Personalunion wahrgenommen.
Die enge Verzahnung der Divisionen und Funktionsbereiche der Dresdner Bank untereinander
ermöglicht eine zeitnahe, umfassende und transparente Risikosteuerung. Allen wesentlichen
Risikoarten sind Verantwortlichkeiten auf der Senior-Management-Ebene zugewiesen. Im Berichtsjahr wurde in der Risikofunktion ein Fachbereich Market Risk mit einheitlicher Marktrisikoverantwortung als eine Konsequenz aus der Finanzkrise geschaffen.
Lagebericht
Aufbauorganisation der Risikofunktion
Divisional Partners
Corporate Centers
Risikofunktion
Credit Risk PCC
Kreditentscheidung
PBC und Mid Caps
Risk
Management IB
Kreditentscheidung
Large Caps und
Financial Institutions
Kreditprozesse und
-policies PCC
Strukturierte Finanzierungen
Intensivbetreuung
Länderrisikomanagement
Kreditportfoliomanagement
Intensivbetreuung
Kreditrisikolimitierung und
-überwachung
Market Risk
Marktrisikomanagement
Group Risk
Architecture
Risikomethoden/
Ratingverfahren
Marktrisikocontrolling
Risk Governance &
Controlling
Gesamtbankrisikosteuerung
Liquiditätsrisikocontrolling
Risikodatenmanagement
Kreditportfoliomanagement
Kreditrisikolimitierung und
-überwachung
Portfoliosteuerung,
-limitierung und
-überwachung
Risikosysteme
Marktrisikocontrolling
im Anlagebuch
Operational Risk
Management
Internes/externes
Risikoreporting
Basel-II-Umsetzung
Reputationsrisikomanagement
Group Risk Policies
Der neu gebildete Fachbereich Market Risk übernimmt als Divisional Partner das unabhängige
Risikomanagement und -controlling der Marktrisiken des Handelsbuchs für den Unternehmensbereich Investment Banking, sowohl auf Produkt- und Portfolioebene als auch bezogen
auf bedeutende Einzelpositionen. Der Fachbereich Market Risk unterstützt die marktrelevanten
Geschäftsbereiche bei der Marktrisikomessung sowie bei der Festsetzung und Allokation der
Limite. Darüber hinaus verantwortet der Fachbereich Market Risk die Prozesse für die Analyse
(inklusive Stresstesting), die Überwachung und das Reporting der Marktrisiken.
Die Aufgaben der übrigen Fachbereiche blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Im Rahmen der Integration der Dresdner Bank in die Commerzbank wird die Aufbauorganisation der Risikofunktion in Abstimmung mit den zuständigen Gremien an die Geschäftspolitik
und Organisation des neuen Unternehmens angepasst werden. Dies umfasst auch die Etablierung eines organisatorisch gebündelten Funktionsbereichs für die Kreditintensivbetreuung
(Global Intensive Care), der auch für die Steuerung des Default-Portfolios (inklusive Workout)
verantwortlich ist.
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22
Dresdner Bank AG
Risikobezogene Komitees
Für das bereichsübergreifende Risikomanagement in der Dresdner Bank sind verschiedene
Komitees als Entscheidungsgremien etabliert.
Komitees mit Risikobezug
Credit Risk PCC
Risk Management
IB
Übergreifend
Market Risk
Group Risk
Architecture
Risk Governance &
Controlling
Risk Executive Committee
Strategy & Portfolio Committee
Kreditrisiken
Credit
Committee
Underwriting
Committee
Stale Exposure
Committee
Marktrisiken
Operationelle Risiken
Traded Risk Committee
Operational Risk Committee
Die Aufgaben des Market Risk Committees waren die laufende Überwachung der Marktrisikostrategie und -positionierung sowie die Steuerung der Marktrisiken und die Abstimmung bzw.
Überprüfung der angewendeten Methoden. Das RExCo hat im Berichtsjahr Teile der Aufgaben
(Abstimmung bzw. Überprüfung der angewendeten Methoden) des ehemaligen Market Risk
Committees übernommen. Die Aufgaben der übrigen Komitees blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Im Rahmen der Integration der Dresdner Bank in die Commerzbank werden die Komiteestruktur und die Entscheidungskompetenzen im Risikomanagement überarbeitet. Zu jedem Zeitpunkt wird dabei den MaRisk-Anforderungen Folge geleistet. Auch während der Integrationsphase ist sichergestellt, dass die Marktfolgefunktion für das Kredit- und Handelsgeschäft in
einem vom Markt unabhängigen CRO-Funktionsbereich verantwortet wird.
Die Delegation der Kreditentscheidungskompetenzen in der Dresdner Bank erfolgt bereits seit
1. Februar 2009 analog zur Commerzbank.
Auch zur Steuerung der Markt-, Operationellen und Länderrisiken wurden die Komitees der
Dresdner Bank mit denen der Commerzbank zusammengeführt.
Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung
Die Geschäftsleitung erhält aus dem internen Risikokapitalmodell der Dresdner Bank Informationen für eine Steuerung und Begrenzung der Risiken unter Solvabilitäts- und Rentabilitätsaspekten. Das Risikokapital wird anhand bankinterner Messverfahren ermittelt und dient der
Absicherung und Limitierung unerwarteter Verluste. Es bildet die zentrale Steuerungsgröße bei
der Allokation des kalkulatorisch zu verzinsenden Eigenkapitals. In der Berechnung des Risikokapitals werden gegenüber dem Vorjahr unverändert folgende Risikoarten erfasst: Adressenrisiken (inklusive Länderrisiken), Marktrisiken im Handels- und Anlagebuch, Anteilseigner- und
Immobilienrisiken, operationelle Risiken und Geschäftsrisiken.
Lagebericht
Die Dresdner Bank hat zum Jahresanfang 2008 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Zulassung für die fortgeschrittenen Ansätze nach Basel II für Kreditund Kontrahentenrisiken (AIRBA, inklusive Internal Model Method/IMM) und Operationelle
Risiken (Advanced Measurement Approach/AMA) erhalten. Die quartalsweisen Meldungen
nach diesen Ansätzen sind ab 31. März 2008 an die Aufsichtsbehörden erfolgt. Die Dresdner
Bank hat weitere Ratingverfahren bei der BaFin zur Prüfung angemeldet, um den Abdeckungsgrad des AIRBA zu erhöhen. Diese Prüfung wurde im vierten Quartal 2008 beendet; der Zulassungsbescheid für die weiteren Ratingverfahren wird vor Ende des ersten Quartals 2009 erwartet. Die Umstellung der aufsichtsrechtlichen Kapitalbedarfsrechnung auf Basel II am Jahresanfang 2008 führte auch bei der internen ökonomischen Risikokapitalberechnung zu Methodenänderungen in den Bereichen Adressen- bzw. Operationelle Risiken. Damit wird die von Basel II
beabsichtigte stärkere Konsistenz von interner und regulatorischer Kapitalbedarfsrechnung
gewährleistet.
Ökonomische Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung auf der Basis von Risikokapital
Bei der Berechnung des Risikokapitalbedarfs wird einheitlich für alle Risikoarten ein Risikohorizont von einem Jahr zugrunde gelegt und ein Sicherheitsniveau von 99,93 % angewendet. Dies
entspricht einem Rating von „Single A“. Bei der Aggregation der Einzelrisiken zum Gesamtrisiko
werden risikoreduzierende Diversifikationseffekte zwischen den Risikoarten berücksichtigt.
Der Risikokapitalbedarf der Dresdner Bank wird monatlich mit dem als Risikodeckungsmasse
zur Verfügung stehenden Kapital abgeglichen. Die Risikodeckungsmasse besteht aus dem
bilanziellen Eigenkapital abzüglich des Goodwills und des Barwerteffekts aktivierter steuerlicher Verlustvorträge. Zur besseren Vergleichbarkeit mit unseren Wettbewerbern, und auch im
Hinblick auf die anstehende Integration in die Commerzbank, haben wir das Hybridkapital in
der Risikodeckungsmasse berücksichtigt. Das Ergebnis der Risikotragfähigkeitsanalyse wird
dem Gesamtvorstand im Rahmen der internen Risikoberichterstattung monatlich vorgestellt.
Nach Verschmelzung mit der Commerzbank kommt ausschließlich das neue, bereits mit der
Aufsicht abgestimmte Risikotragfähigkeitskonzept der neuen Commerzbank zur Anwendung.
Auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen ist unter Berücksichtigung der staatlichen Stützungsmaßnahmen (SoFFin-Einlagen, Kapitalbeteiligung) die Risikotragfähigkeit der neuen
Commerzbank sichergestellt.
Regulatorische Risikotragfähigkeit
Neben der Überwachung der Risikotragfähigkeit nach dem internen Risikokapitalmodell ist
auch eine ausreichende regulatorische Kapitalausstattung, gemessen an der Kern- und Gesamtkapitalquote, eine jederzeit einzuhaltende Nebenbedingung.
Die aufsichtsrechtliche Definition der Risikoarten ist nicht identisch mit der internen ökonomischen Risikoabgrenzung. Dies gilt insbesondere für die aufsichtsrechtlichen Adressenrisiken, die neben den ökonomischen Adressenrisiken auch Bestandteile für Beteiligungen und für
sonstige, nicht kreditrisikorelevante Aktiva enthalten.
Beim Kernkapital war gegenüber dem Jahresultimo 2007 ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, der vornehmlich im Zusammenhang mit Ergebnisbelastungen aus der Finanzkrise stand.
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Dresdner Bank AG
Die Risikoaktiva sind gegenüber dem Vorjahresende zurückgegangen. Durch die zu Jahresbeginn erfolgte Umstellung der regulatorischen Kapitalbedarfsberechnung auf die neue Basel-IIMethodik werden erstmals zusätzliche Risikoaktiva für Operationelle Risiken und für Verbriefungen ausgewiesen. Dem steht eine deutliche Reduktion der Kapitalanforderungen für Adressenrisiken im Mengenkreditgeschäft und im Derivategeschäft infolge der Basel-II-Umsetzung
entgegen.
Interne Revision
Group Audit (Interne Revision) prüft und beurteilt im Auftrag des Gesamtvorstands risikoorientiert und prozessunabhängig auf Grundlage der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) die Wirksamkeit und Angemessenheit des Risikomanagements und
-controllings im Allgemeinen und des Internen Kontrollsystems (IKS) im Besonderen. Im Sinne
einer umfassenden Unternehmensüberwachung bindet Group Audit als Konzernrevision die
Internen Revisionen der Tochtergesellschaften ein.
Group Audit ist direkt dem CEO unterstellt und nimmt seine Aufgaben selbstständig und unabhängig von den zu prüfenden Tätigkeiten, Abläufen und Funktionen wahr. Insbesondere bei
der Berichterstattung und bei der Wertung der Prüfungsergebnisse unterliegt Group Audit
keinerlei Weisungen.
Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben besitzt Group Audit ein vollständiges und uneingeschränktes Informationsrecht, das die Einsicht in alle notwendigen Daten und Unterlagen
sowie alle Betriebs- und Geschäftsabläufe der Bank umfasst. Im Falle von auf andere Unternehmen ausgelagerten bankgeschäftlichen Aktivitäten oder Prozessen wird durch vertragliche
Regelungen gewährleistet, dass Group Audit seine gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Prüfungspflichten erfüllen kann.
Group Audit erstattet über jede Prüfung schriftlich Bericht. Adressaten sind die zuständigen
Vorstandsmitglieder, das Management der geprüften Einheiten sowie der Wirtschaftsprüfer.
Auf der Grundlage der Revisionsberichte überwacht und dokumentiert Group Audit die fristgerechte Umsetzung des aufgezeigten Handlungsbedarfs. Über den Stand der Erledigung wird
regelmäßig an das Management der geprüften Einheiten und an den Vorstand berichtet.
Group Audit erstellt einen Jahresbericht über sämtliche im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführten Prüfungen und legt diesen Bericht dem Gesamtvorstand vor. Zudem wird über die
wesentlichen im Berichtsjahr festgestellten Mängel, die empfohlenen oder erforderlichen
Maßnahmen zu ihrer Beseitigung und den Umsetzungsstand des Handlungsbedarfs berichtet.
Der Vorstand erstellt auf dieser Basis nach den Vorgaben der MaRisk den Jahresbericht zur
internen Revision für den Aufsichtsrat.
Lagebericht
Risikomanagement
Die Dresdner Bank unterscheidet im Rahmen der Risikosteuerung zwischen Adressenrisiken,
Marktrisiken, Anteilseigner- und Immobilienrisiken, Operationellen Risiken, Geschäftsrisiken
und strategischen Risiken, Liquiditätsrisiken sowie Reputations- und Umweltrisiken. Diese
Risikoarten werden nachfolgend einzeln dargestellt.
Adressenrisiken
Adressenrisiken sind potenzielle Verluste aus Bonitätsverschlechterungen oder Ausfällen von
Geschäftspartnern (Adressen). Für unsere Risikosteuerung klassifizieren wir diese in Adressenrisiken aus Kreditgeschäften, Kontrahentenrisiken aus Handelsgeschäften und Emittentenrisiken aus Wertpapiergeschäften sowie Länderrisiken aus grenzüberschreitenden Transaktionen.
Übergreifende Darstellung der Adressenrisiken
Die Adressenrisiken der Dresdner Bank werden sowohl auf Kunden- bzw. Geschäftsebene als
auch auf Portfolioebene gemessen und gesteuert.
Zentrale Bausteine der Messung der Adressenrisiken sind die Risikoparameter Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default/PD), Forderungshöhe bei Ausfall (Exposure at Default/EAD) und Verlustrate bei Ausfall (Loss Given Default/LGD). Mithilfe dieser Parameter
werden für jedes Adressenrisiko der erwartete Verlust (Expected Loss/EL) und der unerwartete
Verlust (Unexpected Loss/UL) ermittelt. Der erwartete Verlust bestimmt die kalkulatorischen
Standardausfallkosten. Der unerwartete Verlust spiegelt das eigentliche Risiko wider und wird
mit regulatorischem und ökonomischem Eigenkapital unterlegt. Zur Ermittlung des unerwarteten Verlusts wird ein bankinternes Kreditrisikomodell eingesetzt, das sowohl die Wechselwirkungen (Korrelationen) zwischen den einzelnen Portfoliobestandteilen als auch Konzentrationseffekte berücksichtigt.
(a)
Zusammensetzung des Gesamtexposures aus Adressenrisiken
Das Gesamtexposure aus Adressenrisiken setzt sich zusammen aus den Kreditrisiken der Kreditportfolios der Unternehmensbereiche PCC und Investment Banking sowie aus den Kontrahenten- und Emittentenrisiko-Positionen, die im Wesentlichen dem Unternehmensbereich
Investment Banking zugeordnet sind.
Das PCC-Portfolio umfasst insbesondere Kredite an Privatkunden sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Diese waren 2008 weniger von den Finanzmarktturbulenzen betroffen.
Gleichwohl rechnen wir für das Jahr 2009 aufgrund des sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds mit einer Erhöhung der Ausfallrisiken insbesondere im PCC-Portfolio. Zusätzlich
wird die anstehende Harmonisierung der Risikovorsorge-Methoden im Zuge der Integration in die
Commerzbank das Geschäftsergebnis belasten (siehe hierzu auch Abschnitt „Risikovorsorge“).
Die Portfolioqualität des Unternehmensbereichs Investment Banking war erheblich von der
Kapitalmarktkrise beeinflusst, was sich sowohl in signifikanten Kreditausfällen als auch in
Ratingherabstufungen in den Bereichen der Kredit-, Kontrahenten- und Emittentenrisiken
niederschlug. Weitere Details zur Portfolioqualität des Unternehmensbereichs Investment
Banking siehe Abschnitt „Risikovorsorge“ sowie Abschnitt „Zusammenfassende Würdigung
aus Risikosicht“.
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Dresdner Bank AG
(b)
Branchenorientierte Portfoliosteuerung
Die Dresdner Bank steuert ihr Adressenrisiko sowohl ganzheitlich als auch segmentspezifisch.
Zur Segmentierung werden die Kundenportfolios zunächst klassifiziert, etwa gemäß Kriterien
wie Branche und Umsatzklasse. Entsprechend der Segmentzuordnung werden jeweils spezifische Ratingverfahren angewendet.
Ein wesentliches Element der Portfoliosteuerung ist die Branchenzugehörigkeit. Mithilfe von in
regelmäßigen Abständen erstellten Branchenanalysen werden Handlungsempfehlungen für
das weitere Portfoliomanagement abgeleitet. Diese Branchenanalysen werden durch branchenindividuelle Stresstestszenarios untermauert. Zur Ergänzung der quantitativen Betrachtung der Branchenportfolios hat die Dresdner Bank außerdem ein Ranking erarbeitet, das die
Branchenqualität gemessen an internen und externen Einflussgrößen (z. B. durchschnittliche
Ausfallwahrscheinlichkeit der Branche, Insolvenzentwicklung) widerspiegelt.
(c)
Bestimmung von Portfoliokonzentrationen
Die Bündelung großer Portfolioanteile auf einzelne Adressen birgt das Risiko von großen Verlusten bei Ausfall einer Einzeladresse (Konzentrationsrisiko). Portfoliokonzentrationen werden
daher eng überwacht und im Risikokapital entsprechend berücksichtigt.
Die Überwachung des Konzentrationsrisikos erfolgt auf Portfolioebene anhand nominaler und
risikogewichteter Konzentrationsmaße, z. B. der Limitanteile von Teilportfolios zum Gesamtportfolio oder der Risikokapitalbindung von Einzelengagements jenseits bestimmter Schwellenwerte. Die Überwachung der risikogewichteten Konzentration erweitert die Nominalbetrachtung, indem sie auch die Ausfallwahrscheinlichkeiten und die Sicherheitenabdeckung
berücksichtigt. Auf Einzelkundenbasis erfolgt die Steuerung von Konzentrationsrisiken anhand
eines mehrstufigen Systems von Konzentrationsschwellenwerten. Bei Überschreitung eines
Schwellenwerts werden Maßnahmen zum gezielten Risikomanagement, gegebenenfalls auch
Risikoabbau, eingeleitet. Diese bestehen z. B. in der Platzierung von Kreditteilen am Kapitalmarkt oder einzelkundenspezifischen Absicherungsmaßnahmen durch Kreditderivate. Abhängig von der weiteren Marktentwicklung werden wir Möglichkeiten zur Reduktion der Portfoliokonzentration nutzen.
(d)
Adressenrisiko-Stresstests
Zur Einschätzung möglicher Auswirkungen makroökonomischer Entwicklungen und Krisenszenarios auf das Adressenrisiko führen wir regelmäßig Stresstests auf Adressen- und Portfolioebene durch und identifizieren so gefährdete Adressen und Segmente. In den Stresstests
werden insbesondere kritische Teilportfolios aufgegriffen und anhand portfoliospezifischer
Szenarios auf ihr Gefährdungspotenzial untersucht. Im Berichtsjahr haben wir die aufgrund
der Finanzkrise verschlechterten Marktbedingungen in den Szenarioannahmen entsprechend
berücksichtigt.
Lagebericht
Adressenrisiken aus Kreditgeschäften
Das Exposure aus Kreditgeschäften ist als der Gesamtbetrag der risikobehafteten Forderungshöhe bei Ausfall (Exposure at Default) definiert. Diese Risikoart stellt den größten Anteil innerhalb der Adressenrisiken dar.
(a)
Kreditqualität
Im Berichtsjahr blieb das Verhältnis von Investment-Grade- und Non-Investment-GradePortfolio weitgehend stabil. Zu einer Verschiebung der Kreditqualität innerhalb des Investment
Grades hin zu den Ratingklassen IV-VI trugen eine Reihe von Ratingherabstufungen im Segment Finanzdienstleister bei. Darüber hinaus hat sich die Kreditqualität einiger Underwritings
im Leveraged-Loan-Portfolio infolge der Finanzkrise verschlechtert. Einzelne Transaktionen
wurden wertberichtigt und dem Defaultbereich zugeordnet.
Für 2009 erwarten wir eine Verschlechterung des Ratingprofils durch negative Ratingmigrationen.
Die Qualität des nicht ausgefallenen Kreditportfolios (sogenanntes Weißbuch) wird u. a. durch
das Verhältnis aus Expected Loss (EL) zu Exposure-at-Default (EAD), der sogenannten „ELQuote“ oder auch „Risikodichte” reflektiert. Der EL wird im internen Modellansatz ermittelt und
stellt eine statistisch ermittelte Verlusterwartung unter Berücksichtigung von Sicherheiten,
Ausfallwahrscheinlichkeiten und Wiedergewinnungsfaktoren dar.
Kritische Engagements (z. B. im Bereich der Übernahmefinanzierungen) werden in das ausgefallene Portfolio verlagert, für das die Bildung von Risikovorsorge die Berechnung des Expected
Loss ersetzt.
Im Zuge des Übergreifens der Finanzkrise auf die Realwirtschaft sowie des erwarteten Anstiegs
der Arbeitslosigkeit rechnen wir 2009 nochmals mit Ratingherabstufungen und einer somit
schwächeren Portfolioqualität bzw. einer Erhöhung der Risikodichte.
(b)
Kreditsicherheiten
Kreditsicherheiten unterteilen sich in personengebundene Sicherheiten (z. B. Bürgschaften)
und sachgebundene Sicherheiten. Den bei der Berechnung von Risikoparametern berücksichtigten Sicherheitenbestand der Dresdner Bank dominieren Grundpfandrechte, im Wesentlichen für wohnwirtschaftlich genutzte Objekte.
(c)
Überfällige Kreditforderungen
Zu den regelmäßig vorkommenden und in der Risikosteuerung zu berücksichtigenden Ereignissen zählt die Überziehung von Kreditlimiten. Ihre Ursache kann im verspäteten Eingang
vertraglich vereinbarter Zins- und Tilgungsleistungen, sogenannten Überfälligkeiten, oder in
zeitlich befristeten geduldeten Überziehungen liegen. Auch aufgrund der Kundenbonität geduldete Limitüberschreitungen können für Überziehungen verantwortlich sein. Überziehungen werden täglich überwacht und eng gesteuert. Die Überwachung wird mit zunehmender
Höhe bzw. Dauer der Überziehung intensiviert.
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Dresdner Bank AG
(d)
Risikoelemente
Risikoelemente werden in der Dresdner Bank in Anlehnung an die Offenlegungspflichten der
amerikanischen Aufsichtsbehörde U. S. Securities and Exchange Commission (SEC) Industry
Guide 3 definiert und decken sich im Wesentlichen mit der Ausfalldefinition nach Basel II. Sie
werden wie folgt klassifiziert:
 Kredite mit eingestellter Zinsabgrenzung (Non-accrual loans): Dieser Kategorie werden
Kredite zugeordnet, sobald die Bildung einer Wertberichtigung erfolgt ist. In diese Kategorie
fallen auch alle gekündigten Engagements sowie Kredite an Kreditnehmer in Insolvenz.
 Kredite mit Überziehungsstatus von mindestens 90 Tagen (Loans 90 days past due and still
accruing): Ausgefallene Kredite, die 90 oder mehr Tage überfällig sind, für die aufgrund vollwertiger liquider Besicherung weiterhin mit dem Erhalt aller Zahlungen gerechnet wird.
 Restrukturierte Kredite (Troubled debt restructurings): Forderungen, die aufgrund ver-
schlechterter wirtschaftlicher Verhältnisse des Kreditnehmers restrukturiert wurden, d. h.
bei denen die Bank vertragliche Zugeständnisse (Stundung, Teilverzicht o. Ä.) gemacht hat.
 Sonstige Risikoelemente sind Forderungen, bei denen die Bank angesichts aktuell vorlie-
gender Informationen ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit des Schuldners hat, seinen vertraglich vereinbarten Verpflichtungen nachzukommen, die aber bisher noch nicht den übrigen Risikoelementen zugeordnet wurden, weil sie weder schon 90 Tage überfällig sind
noch wertberichtigt wurden.
Der Umfang der im Berichtsjahr aufgetretenen Ausfälle, insgesamt und auf Ebene der Einzelengagements, macht deutlich, dass in bestimmten, besonders von den Auswirkungen der Finanzkrise betroffenen, Bereichen der Investment Bank der Prozess der Überleitung von Krediten aus dem Weißbuch in den Bereich Intensive Care sowie auch die Instrumente der Risikofrüherkennung verbesserungsbedürftig und umfassend zu überarbeiten sind.
Risikovorsorge
Die Dresdner Bank bildet Risikovorsorge für Adressenrisiken und für Länderrisiken aus Kreditgeschäften. Risikovorsorge wird für Forderungen gebildet, bei denen objektive Hinweise auf
Kreditereignisse vorliegen, die dazu führen, dass der Schuldner die vereinbarte Tilgungs- und
Zinszahlung ganz oder teilweise nicht erfüllen kann, und die daraus entstehende Wertminderung zuverlässig geschätzt werden kann.
Das Kreditportfolio wird für die Bildung der Risikovorsorge in ein homogenes und ein inhomogenes Portfolio unterteilt. Das homogene Portfolio umfasst Kredite der Division PCC mit einem
Limit von unter 1 Mio. €, die aufgrund vergleichbarer Risikoparameter produktbezogenen Segmenten (z. B. Baufinanzierungen) zugeordnet werden und deren Risikogehalt auf Portfoliobasis
in Form pauschalierter Wertberichtigungen ermittelt wird. Alle übrigen Kredite sind dem inhomogenen Portfolio zuzurechnen. Hierbei wird hinsichtlich des Risikovorsorgeansatzes zwischen der Bewertung für ausgefallene Einzelengagements (Einzelwertberichtigung) und der
Vorsorge für eingetretene Ausfälle, die noch nicht identifiziert wurden (Pauschalwertberichtigung) unterschieden.
Lagebericht
Ergänzend wird bei gekündigten Engagements ein Unwinding-Effekt ermittelt, der den Barwert
von Sicherheiten unter Berücksichtigung des Verwertungszeitraumes berücksichtigt. Dies führt
zu einem anfangs höheren Wertberichtigungsbetrag, der sich nachfolgend durch den zeitlich
bedingten Wertzuwachs der Sicherheit reduziert. Der jährliche Reduktionsbetrag wird bestandsmindernd zugunsten des Zinsertrages gebucht.
Die Gesamtrisikovorsorge setzt sich gegenwärtig somit aus den Komponenten Einzelwertberichtigungen für das inhomogene Portfolio sowie Pauschalwertberichtigungen für das inhomogene Portfolio nebst einer pauschalierten Risikovorsorge für Einzelrisiken des homogenen Portfolios zusammen. Die Länderrisikovorsorge ist Teil der Pauschalwertberichtigung. Der
Unwindingeffekt ist in den Einzelwertberichtigungen enthalten.
Im Zuge der Integration in die Commerzbank sind methodische Anpassungen bei der Ermittlung der Risikovorsorge absehbar. Zum einen wird für das homogene Portfolio die Methodik zur
Ermittlung der Portfolio Loan Loss Provision (PLLP) durch die der Commerzbank ersetzt. Zum
anderen wird es bei der Bemessung der General Loan Loss Provision (GLLP) zu einer Harmonisierung der sogenannten „Loss Emergence Period“ (LEP) kommen, die den Zeitraum vom Auftreten der Risiken bis zur Identifizierung durch die Risikofunktion misst. In unserer Risikovorsorgeplanung für 2009 haben wir das Risiko aus diesen methodischen Änderungen bereits
angemessen berücksichtigt.
Erhebliche erfolgswirksam gebuchte Verluste im Unternehmensbereich Investment Banking
haben uns veranlasst, die relevanten Portfolios einer eingehenden Prüfung zu unterziehen und
insbesondere freie Back-up-Linien wie auch freie Portfoliolimite (zum Beispiel für das Underwriting von LBO-Finanzierungen) bis auf Weiteres außer Kraft zu setzen.
Nachdem die Finanzkrise zwischenzeitlich auch die Realwirtschaft erreicht hat, rechnen wir
mit einem erheblichen Anstieg von Insolvenzen und Restrukturierungen. Daher geht unsere
derzeitige Schätzung zur Risikovorsorge nicht von einer nennenswerten Absenkung des Niveaus von 2008 aus.
Zur Optimierung des Sicherheitenerlöses werden je nach Lage des Einzelfalls auch Ablöseverhandlungen mit anderen Finanzierern geführt oder externe Verwertungsspezialisten eingeschaltet. Eine Verwertung durch Eigennutzung erfolgt grundsätzlich nicht. Basis unserer
Sicherheitenverwertung ist die durch entsprechende IT-Systeme unterstützte Kontrolle und
Überprüfung der Wertansätze.
Kontrahentenrisiken aus Handelsgeschäften
Im Folgenden geben wir einen Überblick über Eckdaten des Derivate- und Wertpapierpensionsgeschäfts. Besondere Effekte aus diesem Teilportfolio haben wir detailliert im Abschnitt
„Bemerkenswerte Teilportfolios im Kontext der Finanzkrise“ beschrieben.
Kontrahentenrisiken entstehen aus dem möglichen Ausfall der Gegenpartei in Handelsgeschäften. Anders als im Kreditgeschäft ergibt sich hierbei die Höhe der adressenrisikobehafteten Forderung in der Regel nicht aus dem vertraglich fixierten Nominalvolumen des Geschäfts,
sondern aus dessen aktuellem Marktwert (Wiederbeschaffungswert).
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Dresdner Bank AG
Die Ausweis von Marktwerten und der zugehörigen Nominalvolumina ist grundsätzlich risikoorientiert. Börslich gehandelte Geschäfte werden nicht mit ihrem eigentlichen Marktwert, sondern wegen der Erfüllungsgarantie der Clearinghäuser nur in Höhe der sogenannten Margin
angesetzt. Das Rating eines Kontrahenten und dessen mögliche zukünftige Verschlechterung
wird bei der Bestimmung der Limithöhe und Limitstruktur berücksichtigt.
(a)
Derivategeschäft
Das Derivategeschäft umfasst die börslich und außerbörslich gehandelten Derivate im Handelsbuch und im Anlagebuch.
Um das Kontrahentenrisiko aus Derivategeschäften zu senken, schließen wir mit unseren Geschäftspartnern produktübergreifende Nettingrahmenverträge ab. Die Dresdner Bank nutzt die
Rahmenvereinbarungen auch dazu, den aufsichtsrechtlichen Kapitalbedarf aus Derivategeschäften zu senken. Besicherungsvereinbarungen erlauben es, zur Absicherung von Derivategeschäften Sicherheiten in Form von Bargeld (G7-Währungen) oder staatlichen Wertpapieren
zu fordern.
(b)
Wertpapierpensionsgeschäfte (Repo- und Reverse-Repo-Geschäfte)
In Wertpapierpensionsgeschäften verkauft ein Pensionsgeber (Repo-Position) bestimmte Sicherheiten, üblicherweise Wertpapiere, an einen Pensionsnehmer (Reverse-Repo-Position).
Gleichzeitig wird vereinbart, dass der Pensionsnehmer diese Sicherheiten zu einem späteren
Zeitpunkt zu einem vereinbarten Kurs wieder an den Pensionsgeber zurückverkauft. Wirtschaftlich entspricht ein Wertpapierpensionsgeschäft damit einem besicherten Kredit des
Pensionsnehmers an den Pensionsgeber.
Im Zusammenhang mit der Finanzkrise haben wir unsere Geschäftsaktivitäten in diesem Bereich deutlich reduziert.
Auch Wertpapierpensionsgeschäfte können unter einem Rahmenvertrag abgeschlossen werden, der ein Netting innerhalb dieser Produktgruppe erlaubt.
Die Anzahl der Besicherungsvereinbarungen im Wertpapierpensionsgeschäft sank primär
aufgrund eines infolge der Finanzkrise kleineren aktiven Kundenkreises.
(c)
Counterparty Default Adjustments
Bei Ausfall eines Kontrahenten entstehen Wiedereindeckungskosten für Derivatepositionen
mit einem positiven Marktwert. Für diese potenziellen Wiedereindeckungskosten bildet die
Dresdner Bank eine Bewertungsanpassung in Form von Counterparty Default Adjustments
(CDA) – diese korrigieren im Rahmen der Fair-Value-Ermittlung von Handelspositionen den
positiven Marktwert um den diskontierten erwarteten Verlust aus dem Kontrahentenrisiko.
Änderungen der CDAs von einem Stichtag zum nächsten werden erfolgswirksam im Handelsergebnis gebucht. Haupttreiber der CDAs sind die Höhe der potenziellen Wiedereindeckungskosten sowie die Ausfallwahrscheinlichkeit der jeweiligen Kontrahenten.
Lagebericht
Emittentenrisiken aus Wertpapiergeschäften
Emittentenrisiken entstehen aus den bankeigenen Positionen in Wertpapieren, z. B. (fest-) verzinslichen Anleihen oder Aktien, sowie in synthetischen Wertpapierpositionen, die beispielsweise durch den Abschluss von Kreditderivaten eingegangen werden. Das Exposure, d. h. die
maximale Adressenrisikoposition aus Emittentenrisiken, ist hierbei derjenige Betrag, der sich
beim angenommenen sofortigen Ausfall des Emittenten bzw. Referenzschuldners aufgrund der
aktuellen Marktpreise als Verlust der Bank ergäbe.
Bei der Abbildung des aggregierten Verlustpotenzials aus der Zusammenführung von verschiedenen, auch synthetischen, Long- und Short-Positionen auf den gleichen Emittenten
haben wir Verbesserungsbedarf bei der Berücksichtigung unterschiedlicher Laufzeiten und
Strukturierungskomponenten (sogenanntes Basisrisiko) identifiziert.
Als Reaktion auf die andauernde Finanzkrise wurde im Berichtszeitraum eine Reduzierung der
Limitbeträge beschlossen.
Länderrisiken
Risiken, die auf länderspezifische Risikofaktoren zurückzuführen sind, sind als Länderrisiken
definiert. Sie beinhalten in erster Linie das Transfer- und Konvertierungsrisiko, d. h. das Risiko,
dass der grenzüberschreitende Geld- und Kapitalverkehr eingeschränkt wird oder der Währungsumtausch durch einen hoheitlichen Akt seines Landes behindert wird. In diesen Fällen
können Zahlungen aus einem Land nicht mehr oder nicht vollständig erfolgen. Solche Beschränkungen des Geld- und Kapitalverkehrs können ihre Ursache auch in systemischen Finanzkrisen haben, die zu starken Verwerfungen auf den lokalen Finanzmärkten und am Devisenmarkt führen. Dadurch können Banken und Unternehmen ihre Auslandsverbindlichkeiten
nicht mehr bedienen.
An der generellen Systematik zur Steuerung unserer Länderrisiken haben sich im Berichtsjahr
keine nennenswerten Veränderungen ergeben.
Im Zuge der internationalen Finanzkrise schlugen im Sommer 2007 unsere Finanzmarktindikatoren des Frühwarnsystems für die Schwellenländer an, insbesondere Osteuropa betreffend.
Für die Einstufung als Schwellenland, d. h. die Vergabe einer internen Länderratingklasse kleiner als Kategorie I, ziehen wir zum Internationalen Währungsfonds vergleichbare Kriterien
heran, die strenger sind als die OECD-Klassifikation. Gemäß unserer internen Richtlinien wurden Limite und Laufzeiten für Geschäfte in Schwellenländern sukzessive nach unten angepasst.
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Dresdner Bank AG
Marktrisiken
Das Marktrisiko ergibt sich aus unvorhersehbaren Veränderungen von Marktpreisen (z. B. Aktienkursen, Zinsen, Rohwaren und Wechselkursen) und Marktparametern (z. B. Korrelationen
und Volatilitätsniveaus).
Marktrisiken resultieren aus dem Handelsbuch und dem Anlagebuch. Das Handelsbuch umfasst die Handelsaktivitäten für Kunden sowie auf eigene Rechnung der Dresdner Bank. Das
Anlagebuch beinhaltet fest und variabel verzinste Kredite, Einlagen, verbriefte Verbindlichkeiten, Positionen zur Marktrisikosteuerung sowie Wertpapiere des Finanzanlagevermögens, die
zu Investmentzwecken gehalten werden.
Zur Messung der Marktrisiken aus dem Handelsbuch und dem Anlagebuch nutzen wir ein
analytisches Delta-Gamma-Value-at-Risk-Modell. Der Value-at-Risk ist ein Maß für den potenziellen maximalen Verlust, der bei unveränderter Positionierung am Ende eines vorgegebenen
Zeitraums (Haltedauer) mit einer vorgegebenen hohen Wahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau)
unter Annahme normaler Marktbedingungen nicht überschritten wird.
Grenzen der Risikomodellierung
Value-at-Risk-Modelle unterliegen bei der Abbildung der Marktrisiken grundlegenden Beschränkungen. Kein Modell kann alle in der Realität wirksamen Einflussfaktoren vollständig
erfassen und deren komplexes Verhalten einschließlich Wechselwirkungen abbilden. Daher
müssen in jeder Modellierung vereinfachende Annahmen darüber getroffen werden, welche
Risikofaktoren für die Wertentwicklung eines Portfolios relevant sind und wie sich diese verhalten. Für das Value-at-Risk-Modell der Dresdner Bank wird aufgrund historischer Beobachtungen ein stochastisches Verhalten entsprechend der Gauß’schen Normalverteilung angenommen.
Die Annahme, dass das Verhalten in der Vergangenheit eine gute Basis für die Abschätzung
zukünftiger Entwicklungen liefert, stellt eine grundlegende Beschränkung der statistischen
Risikomodellierung dar. Die Finanzkrise hat in vielen Fällen gezeigt, dass sich historische Parameter für die Abschätzung von Szenarios nicht mehr eignen, da die historischen Höchstwerte aktuell um ein Vielfaches übertroffen wurden.
Ferner geht man bei der Interpretation des Value-at-Risk davon aus, dass die zugrunde liegenden Positionen täglich neu bewertet und am Ende der vorgegebenen Haltedauer geschlossen
werden können. Diese Annahme ist in vielen Fällen realistisch, stößt aber in Situationen illiquider Märkte an ihre Grenzen. Im Berichtsjahr war dies insbesondere bei verbriefungsbezogenen Positionen des Handelsbuchs der Fall. Eine zusätzliche Beschränkung ergibt sich dadurch,
dass die durch den Value-at-Risk markierte Verlusthöhe lediglich mit einer vorgegebenen (hohen) Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Naturgemäß besteht mithin eine (geringe)
Restwahrscheinlichkeit, dass zukünftige Verluste höher als der Value-at-Risk ausfallen können
(sogenannte Ausreißer). Über die Höhe dieser Verluste macht der Value-at-Risk keine Aussage.
Lagebericht
Die genannten Grenzen der Risikomodellierung gelten insbesondere für Extremsituationen.
Aus diesem Grund werden zur Ergänzung des Value-at-Risk-Modells unterschiedliche Stresstests durchgeführt. Infolge der aktuellen Marktturbulenzen haben wir in unseren StresstestSzenarios die Szenarioparameter zu Marktveränderungen (z. B. Credit Spreads) zum Teil deutlich erhöht. Aber auch bei Stresstests können nicht alle denkbaren Szenarios untersucht werden. Stresstests und Szenarioanalysen können vielmehr beispielhaft zeigen, welchen Risiken
ein Portfolio unter extremen Marktsituationen unterliegen kann. Sie können dabei keine endgültige Einschätzung des maximalen Verlusts im Falle eines Extremereignisses geben.
Marktrisiken aus dem Handelsbuch
Marktrisiken aus dem Handelsbuch entstehen in der Dresdner Bank primär im Unternehmensbereich Investment Banking. Um den besonderen Erfordernissen und Risikosituationen
der Handelseinheiten Rechnung zu tragen, werden neben Value-at-Risk-Limiten auch positions- und strategiespezifische Risikokennzahlen als operative Limite genutzt. Beispiele für derartige Risikokennzahlen sind die Nettosensitivität gegenüber einer Zinsstrukturkurve, die maximale Sensitivität gegenüber einem spezifischen Zinssatz (z. B. dem Zehnjahressatz) oder die
Sensitivität von Aktien- und Aktienderivatepositionen gegenüber ihrem Basiswert (sogenanntes „Delta-Äquivalent“). Die Ertragsentwicklung wird mit Stop-Loss-Triggern überwacht. Falls
eine Handelseinheit Verluste erleidet, die über ihrem Trigger liegen, muss sie einen Maßnahmenplan entwickeln, der dazu dienen soll, weitere Verluste zu vermeiden.
Zur Verbesserung des Risikomanagements wurden die Handelsbuchportfolios im Laufe des
Berichtsjahrs in „Core“- und „Legacy“-Portfolios unterteilt. Der Legacy-Bereich umfasst dabei
die Portfolios bzw. Teilmärkte, bei denen das systemische Risiko aus der Finanzkrise dominiert,
und eine ausreichende Marktliquidität nicht vorhanden oder ein Hedging der Positionen erschwert ist. Für interne Steuerungszwecke erfolgt für beide Bereiche eine separate Value-atRisk-Berechnung, -Limitierung und -Überwachung.
Vorübergehende Underwriting-Verpflichtungen im Rahmen von Aktienemissionen wurden im
Handelsbuch besonderen Überwachungsprozessen unterzogen. Zur Vermeidung von Konzentrationsrisiken in einer bestimmten Anlagenklasse werden entsprechende Limite (z. B. für Value-at-Risk) grundsätzlich sowohl auf Geschäftsbereichsebene als auch auf Ebene der Anlagenklassen vergeben.
Im Value-at-Risk wird die Diversifikation auf Portfolioebene über Korrelationen zwischen den
einzelnen Risikoarten risikomindernd berücksichtigt.
Zur Qualitätssicherung unseres Value-at-Risk-Modells wird täglich ein Backtesting durchgeführt. Das Backtesting vergleicht den Value-at-Risk im Nachhinein mit der sogenannten Buyand-hold-Performance. Dabei wird nur diejenige Performance betrachtet, die sich aufgrund
veränderter Marktparameter ergibt (sogenannte Clean P&L). Ergebnisbestandteile aus nachträglichen Positionsveränderungen werden dagegen beim Backtesting nicht beachtet, weil sie
diesbezüglich nicht Teil des Value-at-Risk sind. Für das Backtesting wird ein Value-at-Risk mit
99 % Konfidenzniveau und einem Tag Haltedauer ermittelt, um diesen mit der täglichen Performance vergleichbar zu machen. Ein den Value-at-Risk übersteigender Verlust wird als Ausreißer bezeichnet. Die Analyse der Backtesting-Ergebnisse liefert uns wichtige Anhaltspunkte
zur Verbesserung unseres Marktrisikomodells.
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Dresdner Bank AG
Im Gegensatz zum Backtesting werden in den tatsächlich gebuchten täglichen Potfoliowertveränderungen (sogenannte Dirty P&L) Ergebnisbestandteile aus Positionsveränderungen berücksichtigt.
Auf wöchentlicher Basis berechnete Stresstests zeigen beispielhaft, welchen Risiken ein Portfolio unter extremen Marktbedingungen ausgesetzt sein kann. Dabei nutzen wir Standardstresstests (z. B. Parallelverschiebung und Drehung von Zinskurven, Auf-/Abwertung des Euro
etc.), historische Stresstests (z. B. 11. September 2001, Russlandkrise, Asienkrise etc.) sowie
aktuelle makroökonomische Szenarios und Verfahren auf Basis der Extremwerttheorie.
Die Ergebnisse der Stresstests werden periodisch im Risk Executive Committee behandelt. Bei
Erreichen von sogenannten Trigger-Points werden notwendige Gegenmaßnahmen diskutiert
und bei Bedarf eingeleitet.
Marktrisiken aus dem Anlagebuch
Das Marktrisiko aus dem Anlagebuch besteht zu einem großen Teil aus Zinsänderungsrisiken,
die mittels Value-at-Risk gemessen werden. Die wesentliche Aufgabe des Marktrisikomanagements im Anlagebuch besteht darin, eine positive Marge aus Zinsertrag und Refinanzierungsaufwand zu erwirtschaften. Zinsrisiken entstehen, wenn sich die Marge durch einen gestiegenen Refinanzierungsaufwand (z. B. durch nachteilige Entwicklung der Zinsstrukturkurve) verringert.
Zinsänderungsrisiken aus Krediten und Einlagen werden durch fristenkongruente Refinanzierung bzw. Anlage gesteuert. Zudem erfolgt zur Vermeidung von Devisenkursrisiken bei Geschäften in Fremdwährung die Refinanzierung bzw. Anlage grundsätzlich in derselben Währung wie das Grundgeschäft. Das verbleibende Fremdwährungsrisiko des kommerziellen Geschäfts resultiert in erster Linie aus der unterjährigen Ergebnisentwicklung der verbundenen
Unternehmen im Ausland.
In der Dresdner Bank AG übernimmt Group Treasury die Ergebnis- und Risikoverantwortung
für die Steuerung der Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch hinsichtlich der „Core“-Portfolios.
Die Risikofunktion überwacht und berichtet täglich die Ausnutzung und Einhaltung der Limite
für die wesentlichen Einheiten. Neben monatlichen Marktzinsrisikoanalysen für das gesamte
Anlagebuch der Dresdner Bank wird mindestens jährlich auch eine Überprüfung der Limite
durchgeführt.
Analog zum Handelsbuch wird für die Marktrisiken des Anlagebuchs auch ein Value-at-Risk
mit einem Konfidenzniveau von 99 % und einer Haltedauer von zehn Tagen ermittelt.
Lagebericht
Liquiditätsrisiken
Als Liquiditätsrisiko im engeren Sinn wird das Risiko bezeichnet, dass die Bank ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht in vollem Umfang bzw. nicht termingerecht nachkommen kann. Im weiteren Sinn umfasst es auch das Risiko, dass im Falle
einer Liquiditätskrise Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktsätzen aufgenommen (Refinanzierungsrisiko) bzw. Aktiva nur mit Abschlägen zu den Marktsätzen liquidiert werden
können (Marktliquiditätsrisiko). Das Liquiditätsrisiko wird quantitativ abgebildet, jedoch weder aufsichtsrechtlich noch bankintern mit Kapital unterlegt.
Zum Jahresende 2008 bestand in der Dresdner Bank eine angemessene Liquiditätsausstattung.
Die angespannte Refinanzierungssituation im Geldmarkt konnte durch einen Anstieg der Kundeneinlagen sowie durch den Abbau von liquiditätsbindenden Portfolios kompensiert werden.
Unterstützt wurde dies durch die Diversifizierung des Refinanzierungsportfolios der Dresdner
Bank. Die regulatorische Kennzahl gemäß Liquiditätsverordnung war im Berichtsjahr stets
eingehalten.
Zur Überwachung und Steuerung von Liquiditätsrisiken in der Dresdner Bank wird ein internes
Liquiditätsrisikomodell verwendet. Zur Absicherung von plötzlichen, unerwarteten Zahlungsverpflichtungen, z. B. aus der Ziehung von Liquiditätslinien, hält die Bank eine Liquiditätsreserve in Form von frei verfügbaren liquiden Wertpapieren.
Bemerkenswerte Teilportfolios im Kontext der Finanzkrise
Im zweiten Halbjahr 2008 – insbesondere im letzten Quartal des Jahres – hat sich die Finanzkrise nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers nochmals massiv verschärft
und weitere Marktsegmente in Mitleidenschaft gezogen. Die Geschäftsentwicklung der Dresdner Bank wie auch die Risikobelastungen verschiedener Portfolios der Bank waren hiervon
erneut maßgeblich beeinflusst. Neben den Geschäftsaktivitäten mit strukturierten Kreditprodukten, dem Verbriefungsgeschäft und dem Leveraged-and-Acquisition-Finance-Portfolio war
aufgrund der angespannten Vertrauenslage und der weiter verknappten Marktliquidität insbesondere das Geschäft mit Finanzinstituten betroffen bei einem nahezu ausgetrockneten Interbankenhandel. Die zunächst auf das „Subprime“-Segment konzentrierte Krise hat sich im laufenden Jahr zunehmend auf zahlreiche Finanzinstitute und Investorengruppen ausgeweitet
und unvermittelt auf die Realwirtschaft übergegriffen.
Angesichts dieser Entwicklung hat die Dresdner Bank die Berichterstattung zu den von der
Finanzkrise besonders betroffenen Portfolios weiterentwickelt und deutlich ausgeweitet. Um
die Risiken adäquat und umfassend abzubilden, werden die Portfolios im Weiteren aus der
Konzernsicht dargestellt. Darüber hinaus wurden die bisher im Lagebericht dargestellten Informationen in den Risikobericht integriert.
Im Hinblick auf die zukünftige Harmonisierung der Darstellung mit der Berichterstattung der
Commerzbank wurde der Abschnitt zum ABS-Portfolio vollständig auf eine Bruttobetrachtung
umgestellt. In diesem Zusammenhang werden die mit externen Kontrahenten gesicherten ABS
Positionen als eigenes Teilportfolio „Hedge Book ABS“ in die Betrachtungen integriert.
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Dresdner Bank AG
ABS-Portfolio und Verbriefungspositionen
Die nachfolgende Übersicht zeigt die zusammenfassende Darstellung sämtlicher ABS- und
Verbriefungspositionen in den unterschiedlichen Geschäftssegmenten der Dresdner Bank. Die
mit Drittparteien gesicherten Positionen (Hedge Book ABS) sind als eigenständiges Portfoliosegment in die Berichterstattung integriert. Neben den Nominalwerten wurden die Marktwerte
der jeweiligen Wertpapierpositionen ergänzt.
Mrd. €
31.12.2008
Nominal
Marktwert
31.12.2007
Nominal
Hedge Book ABS
13,7
10,3
20,0
darunter: Monoline-Hedges
11,4
9,5
15,9
darunter: Non-Monoline-Hedges
2,3
0,8
4,1
CDO auf ABS & US-RMBS
6,1
2,9
3,9
darunter: US-Prime
0,5
0,3
–
darunter: US-Non-Prime
5,6
2,6
3,9
Sonstige ABS inklusive Term-Strukturen
3,91)
3,2
8,4
Credit Enhancements (CIRC)
1,12)
1,2
2,8
K2 (inklusive Non-ABS-Positionen)
4,71)
4,7
16,4
Conduit-Geschäft
10,0
10,0
12,6
Gesamt ABS
39,5
32,3
64,1
Hedge Book Monolines Non-ABS
5,0
4,5
6,8
Hedge Book CDPCs Non-ABS
2,5
1,9
2,2
1) Term-Strukturen, sonstige AfS-Positionen und K2 wurden zu Marktwerten integriert.
2) Marktwerte des Portfolios höher als Nominalwert der Second-Loss-Position aufgrund bestehender First-Loss-Reserven.
Die obigen Teilportfolios werden in den nachstehenden Abschnitten jeweils separat erläutert.
Hedge Book ABS
In diesem Portfolio sind die mittels Credit Default Swaps gesicherten ABS-Positionen zusammengefasst. Im Verlauf der Finanzkrise sind Gesellschaften, die sich auf die Absicherung strukturierter Wertpapiere spezialisiert haben (sogenannte Monoliner), zunehmend in Bedrängnis
geraten. In Verbindung mit den teilweise erheblich über den ursprünglichen Erwartungen
liegenden Ausfällen der durch diese Gesellschaften versicherten CDO- und US-RMBS-Tranchen
waren einige dieser Gesellschaften nicht mehr in der Lage, ihren Verpflichtungen nachzukommen und wurden mit Unterstützung der US-amerikanischen Versicherungsaufsicht restrukturiert.
Die Dresdner Bank hatte zum 31. Dezember 2008 ABS-Positionen in Höhe von nominal
13,7 Mrd. € versichert. Von den erworbenen Absicherungen entfielen 11,4 Mrd. € auf Monoliner
und 2,3 Mrd. € auf andere Kontrahenten.
Lagebericht
Nach Produktkategorien gliedern sich die Nominal- und Marktwerte der mit Monolinern besicherten Positionen wie folgt:
31.12.2008
Mrd. €
Nominal
Marktwerte
EU RMBS
5,7
5,3
Corporate CDO
1,1
1,0
US-CDO auf RMBS
3,9
2,6
CMBS/CRE CDO
0,2
0,1
US-RMBS
0,3
0,3
Sonstige ABS
0,2
0,2
11,4
9,5
Insgesamt
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Marktwerte der mit Monolinern besicherten ABS-Positionen,
differenziert nach der Ratingeinstufung der Sicherungsgeber sowie der besicherten Papiere:
31.12.2008
Mrd. €
AA
Rating der Monoliner
BBB
B
CCC
AAA
3,0
3,2
0,8
0,2
AA
0,0
0,0
0,1
0,0
A
0,0
1,7
0,0
0,0
BBB
0,0
0,1
0,0
0,0
BB
0,0
0,0
0,1
0,0
<BB
0,0
0,3
0,0
0,0
Insgesamt
3,0
5,3
1,0
0,2
Eine hohe Verlustwahrscheinlichkeit ist vor allem bei Positionen gegeben, die stark ausfallgefährdet sind und deren Besicherung aufgrund der schlechten Bonität des Sicherungsgebers
fragwürdig ist.
Das besicherte ABS-Volumen hat sich im Berichtsjahr deutlich verringert, da Versicherungen
auf CDO-Positionen aufgrund der von der US-amerikanischen Versicherungsaufsicht initiierten
Restrukturierung der Monoliner Syncora Guarantee, Inc. (vormals XL Capital Assurance, Inc.)
und CIFG Holding, Ltd. in Höhe von 2,4 Mrd. € nicht mehr angesetzt wurden. Diese Positionen
sind nunmehr als unbesichert dem Portfolio „CDO auf ABS & RMBS“ zugeordnet.
Neben den Sicherungsgeschäften für ABS-Papiere haben wir bei Monolinern zusätzlich Sicherungsgeschäfte in Höhe von 5,0 Mrd. € abgeschlossen, die zum überwiegenden Teil zur privaten
Finanzierung öffentlicher Infrastrukturprojekte wie Schulen, Straßen sowie Versorgungsunternehmen begeben wurden.
Die Mark-to-Market-Bewertung der Handelsbuchgeschäfte mit Monolinern betrug per 31. Dezember 2008 2,6 Mrd. €; einschließlich des gemäß Risikosicht zu berücksichtigenden Add-ons
für potenzielle zukünftige Marktschwankungen beläuft sich die Risikoposition auf 3,3 Mrd. €.
Zur Abdeckung des potenziellen Ausfallrisikos aus diesen Geschäften bestehen sogenannte
Counterparty Default Adjustments (CDA) in Höhe von 1,2 Mrd. €. Darüber hinaus wurde das
37
38
Dresdner Bank AG
Risiko gegenüber Monolinern durch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen über ein Nominalvolumen in Höhe von rund 0,4 Mrd. € rückgesichert. Im Fall einer Restrukturierung der Monoliner führen diese Sicherungsmaßnahmen jedoch nicht zu einer Kompensationszahlung, da sie
lediglich den echten Ausfall des Monoliners absichern.
Im Jahr 2008 verzeichneten wir bezüglich des Exposures gegenüber Monolinern eine ergebniswirksame Nettoerhöhung der Bevorsorgung (CDA) in Höhe von 1,1 Mrd. €, hiervon entfallen auf
das zweite Halbjahr 0,7 Mrd. €.
Angesichts der anhaltend hohen Ausfälle auf die von Monolinern versicherten strukturierten
Portfolios ist deren Überlebensfähigkeit noch nicht nachhaltig gesichert.
Weitere Restrukturierungen mit Auswirkungen auf unser Portfolio sind 2009 daher nicht auszuschließen.
Die Dresdner Bank hat darüber hinaus auch mit sogenannten Credit Derivatives Product Companies (CDPC) als Kreditversicherern Sicherungsgeschäfte abgeschlossen. Durch Ratingherabsetzungen und Ausfälle versicherter Kredite hat sich die Liquiditäts- und Kapitalsituation der
CDPC im Verlauf der Finanzkrise deutlich verschlechtert, sodass die Insolvenz einiger CDPC
nicht auszuschließen ist.
Zum 31. Dezember 2008 war ein Nominalvolumen in Höhe von 2,5 Mrd. € bei zwei CDPCs versichert. Der Marktwert der Sicherungsgeschäfte beträgt zum Stichtag 0,6 Mrd. €. Für einen möglichen Ausfall der CDPC wurden Counterparty Default Adjustments in Höhe von 0,3 Mrd. € gebildet.
US-CDO auf ABS und US-RMBS
Auf das im Fokus der Finanzkrise stehende Portfolio an zum Teil mehrstufigen Verbriefungen
von US-Immobilienkrediten entfielen zum Jahresende 6,1 Mrd. € nominal. Zum Ende des Berichtsjahres waren im US-CDO-Bestand Positionen in Höhe von 2,0 Mrd. € enthalten, für die
eine Übernahmevereinbarung mit der Allianz SE besteht. Der Übertrag wurde im Januar und
Februar 2009 vollzogen.
31.12.2008
Mrd. €
Nominal
Marktwerte
US-CDO auf ABS
4,2
2,3
davon an Allianz zu übertragen
2,0
1,6
US-RMBS Prime
0,5
0,3
US-RMBS Non-Prime
1,4
0,3
Insgesamt
6,1
2,9
Lagebericht
Die Ratingstruktur des Portfolios stellt sich wie folgt dar:
31.12.2008
Mrd. €
US-CDO auf ABS
Nominal
Marktwerte
US-RMBS
Nominal
Marktwerte
AAA
0,0
0,0
0,2
0,2
AA
0,1
0,1
0,1
0,0
A
0,2
0,2
0,1
0,1
BBB
0,0
0,0
0,1
0,0
BB
0,6
0,5
0,2
0,1
<BB
3,3
1,5
1,1
0,2
Insgesamt
4,2
2,3
1,8
0,6
Die Altersstruktur der CDOs und der US-RMBS auf Basis der Marktwerte zeigt, dass mehr als die
Hälfte der CDOs aus dem Jahr 2005 stammt. Die Hälfte der US-RMBS wurde im Jahr 2006 emittiert.
Altersstruktur nach Marktwerten
31.12.2008
Gesamt
US-CDO auf ABS
Mrd. €
%
US-RMBS
Mrd. €
%
2,3
100
0,6
100
– 2007
0,0
0,0
0,2
33
– 2006
0,4
17
0,3
50
– 2005
1,3
57
0,1
17
– vor 2005
0,6
26
0,0
0,0
31.12.2008
Mrd. €
Nominal
Marktwerte
Consumer
0,9
0,9
RMBS
1,0
0,8
Corporate CDO
0,5
0,2
CMBS/CRE CDO
0,3
0,2
SME CDO
0,1
0,1
Sonstige ABS
0,2
0,1
Sonstige ABS inklusive Term-Strukturen
Die sonstigen ABS-Papiere verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Segmente:
Sonstige AfS-Positionen
0,1
0,1
Term-Strukturen
0,8
0,8
Insgesamt
3,9
3,2
Zu den sonstigen ABS-Strukturen zählen in erster Linie europäische Residential MortgageBacked Securities (RMBS), Commercial Mortgage-Backed Securities (CMBS) sowie Credit-Linked
Obligations und Konsumentenkredite als zugrunde liegende Aktiva. Etwa ein Fünftel der sonstigen ABS entfällt auf nicht dem Handelsbuch zugeordnete Term-Strukturen.
39
40
Dresdner Bank AG
Die sonstigen ABS waren im Verlauf der Finanzkrise von Herabstufungen durch die Ratingagenturen weit weniger betroffen als die CDO- und US-RMBS-Bestände. Entsprechend weist das
Teilportfolio ein weitgehend stabiles Ratingprofil auf.
31.12.2008
Marktwerte
%
AAA
1,9
60
AA
0,3
9
A
0,6
19
BBB
0,1
3
BB
0,2
6
<BB
0,1
3
Insgesamt
3,2
100
Mrd. €
Credit Enhancements auf ABS-Portfolios (CIRC)
Im Rahmen ihres strukturierten Kreditgeschäfts stellt die Dresdner Bank sogenannte Credit
Enhancements oder Kreditverbesserungen zur Verfügung. Bei den sogenannten CIRCStrukturen (Credit Investment-related Conduits) übernimmt die Dresdner Bank für ein Wertpapierportfolio eine nachrangige Haftung (Second-Loss-Position). Wenn der Wert des Portfolios unter einen festgelegten Prozentsatz innerhalb der erstrangigen Haftung fällt, hat die Bank
das Recht, das Portfolio am Markt zu verkaufen. Auch bei diesen Produkten hat die Bank das
Volumen weiter reduziert; nach rund 2,8 Mrd. € Portfoliovolumen zum Jahresende 2007 betrug
es zum 31. Dezember 2008 noch 1,6 Mrd. €. Unter Anrechnung einer First-Loss-Reserve der
Investoren in Höhe von 0,5 Mrd. € belief sich das risikobehaftete Nominalvolumen auf
1,1 Mrd. €. Der Marktwert des gesamten Portfolios betrug zum Jahresende 1,2 Mrd. €.
Im Berichtszeitraum wurden Schwellenwerte, die der Dresdner Bank das Recht zur Liquidierung einräumen, überschritten. Die Investoren haben Wertverluste des Portfolios jeweils durch
Bareinschüsse oder Rückkauf von Positionen geheilt. Insoweit konnte eine Liquidation von
Portfolios durch Restrukturierungsmaßnahmen vermieden werden. Das bereits zum Jahresende 2007 weitgehend zurückgefahrene Exposure aus sogenannten Conduit-Asset-FinancingEntities- (CAFE-) Strukturen hat die Bank Anfang des Jahres vollständig abgebaut.
Structured Investment Vehicle K2
Im März 2008 hat die Dresdner Bank mit dem Structured Investment Vehicle K2 über ihre Rolle
als Asset Manager hinaus Vereinbarungen abgeschlossen, durch die die Liquidität von K2 sowie
die Befriedigung vorrangiger Fremdkapitalgeber sichergestellt wird. Diese Zusagen sind mit der
Bereitstellung eines Mezzaninkredites von 1,5 Mrd. US-Dollar sowie mit der Zusage einer „Backstop“-Fazilität verbunden. Im Rahmen der „Backstop“-Linie verpflichtet sich die Dresdner Bank,
K2 verbindliche Wertpapierpreise zu stellen, die es K2 erlauben, das vorrangige Fremdkapital
vollständig und pünktlich zurückzuzahlen. Im Jahr 2008 hat die Dresdner Bank keine Papiere
unter Anrechnung auf die Backstop-Linie übernommen – eine Ziehung unter der „Backstop“Fazilität könnte zu einem potenziellen Liquiditätsabfluss und weiteren Bewertungsverlusten
bei der Dresdner Bank führen. Darüber hinaus ist die Dresdner Bank bereit, K2 bis zu einem
Volumen von 5 Mrd. US-Dollar im Rahmen von Wertpapierpensionsgeschäften zu refinanzieren. Das Finanzierungsvolumen hieraus belief sich auf 2,6 Mrd. €. zum Ende des Berichtsjahres.
Lagebericht
Im Zusammenhang mit der Bereitstellung der Fazilitäten hat die Dresdner Bank K2 zum
18. März 2008 in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Zum Berichtsstichtag betrug das Gesamtvolumen von K2 rund 4,7 Mrd. € (Vorjahr: 16,4 Mrd. €), wovon 2,9 Mrd. € auf strukturierte
ABS-Anleihen entfallen. Im Detail stellt sich die Anlagestruktur wie folgt dar:
31.12.2008
Marktwerte
%
RMBS
0,5
11
CMBS
0,1
2
CDO/CLO
0,8
17
Mrd. €
Sonstige ABS
1,5
32
ABS gesamt
2,9
62
Insurance
0,7
15
Banks
0,8
17
Finance Company
0,1
2
Sovereigns
0,1
2
Sonstige Non-ABS
0,1
2
Non-ABS gesamt
1,8
38
Insgesamt K2-Portfolio
4,7
100
Das Ratingprofil des K2-Portfolios ist in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:
31.12.2008
Mrd. €
AAA
AA
A
ABS-Strukturen
Marktwerte
%
Andere Anlagen
Marktwerte
2,8
97
0,2
11
–
–
0,8
44
%
–
–
0,7
39
0,1
3
0,1
6
BB
–
–
–
–
<BB
–
–
–
–
2,9
100
1,8
100
BBB
Insgesamt
Für das ABS-Portfolio von K2 ergab sich zum 31. Dezember 2008 die nachfolgend dargestellte
Altersstruktur:
Altersstruktur
31.12.2008
Mrd. €
%
Gesamt
2,9
100
– 2007
0,8
28
– 2006
0,8
28
– 2005
0,5
16
– vor 2005
0,8
28
Die regionale Aufgliederung nach dem Ursprungsland der verbrieften Forderungen stellt sich
wie folgt dar: Auf Großbritannien entfallen 17 % und auf Nordamerika 65 %. Die übrigen 18 %
sind sonstigen Regionen zuzuordnen.
Das Portfolio konnte im Jahr 2008 trotz der schwierigen Marktverhältnisse über Marktverkäufe
deutlich um rund 10 Mrd. € nominal reduziert werden. Wenngleich das Ausfallrisiko des K2Portfolios mit Blick auf die stabile und sehr gute Ratingstruktur als gering eingeschätzt wird, hat
sich der Preisdruck, der durch Notverkäufe anderer Marktteilnehmer im Markt der SIV Assets insbesondere im letzten Quartal 2008 erzeugt wurde, negativ auf den Wert des Portfolios ausgewirkt.
41
42
Dresdner Bank AG
Im zweiten Halbjahr war infolge niedrigerer Marktwerte erstmals die Rückzahlung des vorrangigen Fremdkapitals aus den Vermögenswerten von K2 nicht mehr vollständig gesichert; aufgrund der von der Bank übernommenen Verpflichtungen im Rahmen der „Backstop“-Linie
wurde der Fehlbetrag in Höhe von 681 Mio. € per 31. Dezember 2008 ergebniswirksam gebucht.
Zudem wurden die von Dresdner Bank gehaltenen Kapitalanteile an K2 (Junior Capital Notes)
in Höhe von 70 Mio. US-Dollar komplett abgeschrieben. Auf das Berichtsjahr entfielen 36 Mio. €,
wovon 19 Mio. € das erste Quartal vor der Erstkonsolidierung von K2 betrafen.
Für Investments in anderen Structured Investment Vehicles sind im Berichtszeitraum Ergebnisbelastungen für die Bewertung von Junior Capital Notes in Höhe von 69 Mio. € angefallen.
Conduits
Die Dresdner Bank verbrieft über Zweckgesellschaften im Rahmen eines aktiven Kreditrisikomanagements sowohl bankeigene Kreditforderungen als auch Forderungsportfolios von und
für Kunden.
Die Verbriefung von Forderungsportfolios von Kunden (z. B. Leasing- und Handelsforderungen)
ist ein wichtiger Bestandteil der bankbetrieblichen Produktpalette für strukturierte Finanzierungen. Die hieraus auf Basis der bankaufsichtlichen Definition (SolvV) resultierenden Verbriefungspositionen der Dresdner Bank entfallen zum weit überwiegenden Teil auf die Verbriefung
von Forderungen durch regresslose Forderungsverkäufe über Asset-Backed-CommercialPaper-(ABCP-)Programme („Conduits“), die die Dresdner Bank arrangiert. Lediglich in geringem Maße ist die Dresdner Bank an Programmen beteiligt, die von anderen Banken administriert werden.
Einen Überblick über das Risikoexposure der für das Verbriefungsgeschäft (ohne Verbriefung
eigener Forderungen) im Anlagebuch relevanten Zweckgesellschaften – unterteilt nach gemäß
IAS 27/SIC 12 konsolidierten und nicht konsolidierten Zweckgesellschaften – gibt die nachfolgende Tabelle. Die darin enthaltenen konsolidierten Zweckgesellschaften sind aufgrund mehrheitlicher Anteile an deren Chancen und Risiken Teil des Dresdner-Bank-Konzerns.
31.12.2008
Art der Zweckgesellschaft
Rolle der Dresdner Bank
Risikoexposure
der Dresdner Bank
Mrd. €
Konsolidierte
Zweckgesellschaften
ABCP-Conduits
Arrangeur, Sponsor, Dienstleister,
Liquiditätsanbieter und/oder Investor
Nicht konsolidierte
Zweckgesellschaften
ABCP-Conduits
Arrangeur, Sponsor, Dienstleister,
Liquiditätsanbieter und/oder Investor
2,5
Term Securitisations
Arrangeur und/oder Investor
0,8
5,5
Das Volumen der bilanzierten Aktiva konsolidierter Zweckgesellschaften betrug zum Jahresende 4,2 Mrd. €. Ungeachtet der Konsolidierungsentscheidung nach IAS 27/SIC 12 wird das Risikoexposure auf Basis der für die Dresdner Bank resultierenden Verbriefungspositionen (z. B.
Liquiditätsfazilitäten/Back-up-Linien) analog zu den bankaufsichtsrechtlichen Vorgaben zur
Positionswertermittlung bestimmt. Das aufgeführte Risikoexposure der Dresdner Bank beinhaltet produktabhängig z. B. den zugesagten Betrag von ABCP-Liquiditätsfazilitäten/Back-upLinien, den Investitionsbetrag in ABS-Wertpapiere oder Garantienominalbeträge. Dabei ist zu
beachten, dass die Ziehungswahrscheinlichkeit und der individuelle Risikogehalt der eingegangenen Positionen von der Transaktionsstruktur, der Seniorität der Ansprüche („Tranchen“)
und dem zugrunde liegenden Portfoliorisiko abhängt.
Lagebericht
Die auf das ABCP-Conduit-Geschäft insgesamt entfallenden Positionen der Dresdner Bank
(inklusive eigener Verbriefungen) beliefen sich zum Ende des Berichtszeitraums auf
10,0 Mrd. €. Diese bestanden nahezu ausschließlich aus sogenannten Liquiditätsfazilitäten/Back-up-Linien zugunsten der von der Dresdner Bank administrierten Conduits „Silver
Tower“ und „Beethoven“.
31.12.2008
Mrd. €
Beethoven Funding
Corporation
Silver Tower Beteiligung an ABCPFunding
Conduits Dritter
Gesamt
Liquiditätslinien
3,2
5,7
0,6
9,5
Sonstige Kredite/
Kreditsurrogate
0,3
0,2
0,0
0,5
Insgesamt
3,5
5,9
0,6
10,0
Die den ABCP-Programmen der Dresdner Bank zugrunde liegenden Forderungen sind stark
diversifiziert und spiegeln die unterschiedliche Geschäftsausrichtung der jeweiligen Forderungsverkäufer bzw. Kunden wider.
Größte über ABCP-Conduits verbriefte Forderungsarten
Verteilung der Risikoexposure
der Dresdner Bank
in %
Gewichtete Laufzeit der
verbrieften Forderungen
in Jahren
Unternehmenskredite (inklusive eigener Transaktionen)
25
4,9
Handelsforderungen
21
0,2
Kfz-Finanzierungen und Kfz-Leasing
15
1,2
Forderungen aus Filmrechten
10
4,3
Anlagenleasing
7
1,8
Kapitalzusagen
5
3,2
Wiederverbriefung
5
1,7
31.12.2008
Die über die ABCP-Conduits verbrieften Forderungsportfolios enthielten keine US-SubprimeAnteile. Das Ursprungsland betreffend bezogen sich rund 60 % der verbrieften Forderungen
(ABCP) auf Deutschland. Auf Nordamerika entfielen 34 % und auf Großbritannien 4 %. Die aus
dem ABCP-Geschäftsfeld resultierenden Verbriefungspositionen der Dresdner Bank wiesen fast
ausschließlich Investment-Grade-Qualität auf.
Die Risikobeurteilung erfolgte hierbei abhängig von der verbrieften Forderungsart auf Basis
bankeigener differenzierter ABS-Ratingverfahren unter Berücksichtigung des individuellen
Risikoprofils der gehaltenen Verbriefungspositionen (Tranchen). Die Ratingverteilung ist nachfolgend dargestellt:
31.12.2008
%
AAA
Beethoven Funding
Corporation
Silver Tower
Funding
Beteiligung an ABCPConduits Dritter
0
39
0
87
AA+/AA/AA-
21
12
A+/A/A-
37
42
0
BBB+/BBB/BBB-
39
6
13
3
1
0
Non-Investment Grade
Insgesamt besteht ein erhöhtes Konzentrationsrisiko bezogen auf das Volumen einzelner
Transaktionen. Von den für 2009 prognostizierten Belastungen für das Conduit-Geschäft wird
der überwiegende Teil aus dem Beethoven-Conduit aufgrund der starken Fokussierung auf USKonsumentenkredite und der anhaltenden US-Rezession erwartet.
43
44
Dresdner Bank AG
Indirektes ABS-Engagement
Im Rahmen von Wertpapierpensionsgeschäften (sogenannte Reverse-Repo-Geschäfte) besteht
für die Dresdner Bank ein indirektes ABS-Risiko aus übereigneten Wertpapieren. Zum Stichtag
betrug das nominale Volumen der als Sicherheit hinterlegten ABS-Wertpapiere 1,6 Mrd. € (Vorjahr: 4,7 Mrd. €). Das Finanzierungsvolumen für ABS wurde im Berichtszeitraum um 66 % reduziert.
Etwa 77,8 % (Vorjahr: 59,2 %) der hereingenommenen ABS-Wertpapiere verfügten über ein Investment Grade Rating. Insgesamt wurden 98,0 % (Vorjahr: 57,5 %) der positiven Marktwerte mit
Kontrahenten im Investment-Grade-Bereich abgeschlossen.
Die regionale Verteilung der als Sicherheit übereigneten Wertpapiere ist in der nachfolgenden
Tabelle dargestellt:
Mrd. €
31.12.20081)
31.12.2007
Westeuropa
0,8
2,1
Nordamerika
0,7
2,5
Sonstige Regionen
0,1
0,1
Insgesamt
1,6
4,7
1) Werte per 31. Dezember 2008 ohne K2, da im Konsolidierungskreis enthalten (s. separaten Abschnitt „Structured Investment Vehicle K2“).
Risiken bestehen weiterhin in den hohen Volumina einzelner Kontrahenten, da im derzeitigen
Marktumfeld die Verluste aus der Liquidierung eines umfangreichen Portfolios schwer zu
prognostizieren sind. Als Konsequenz aus der aktuellen Marktentwicklung wurde das GesamtBruttofinanzierungsvolumen im Jahr 2008 bereits um mehr als die Hälfte reduziert. Der stärkste Rückgang fand in den Kundensegmenten „Banken“ und „Hedge Funds“ statt.
Ein weiteres ABS-Exposure besteht im Rahmen des von der Dresdner Bank treuhänderisch zum
Zwecke der Insolvenzsicherung im Rahmen eines Contractual Trust Agreements (CTA) auf den
Pension-Trust der Dresdner Bank e. V. übertragenen Planvermögens. Das Planvermögen des
CTA ist im Wesentlichen in Spezial- und Publikumsfonds angelegt und betrug zum 31. Dezember 2008 rund 1,8 Mrd. € (Vorjahr: 1,9 Mrd. €). Von dem gesamten CTA-Bestand entfielen etwa
20 % auf ABS-Papiere, die per Jahresultimo fast überwiegend ein AAA-Rating besaßen.
Leveraged and Acquisition Finance (LAF)
Im Geschäft mit syndizierten Krediten für fremdkapitalfinanzierte Unternehmensübernahmen
war die Marktsituation auch 2008 angespannt. Die Marktliquidität sowohl im Primärmarkt für
die Platzierung von Underwriting-Positionen/Syndizierungsmarkt sowie im Sekundärmarkt
war nur in sehr geringem Maße vorhanden. Das gesamte LAF-Portfolio setzte sich zusammen
aus:
 Final-Take-Portfolio bestehend aus LAF-Krediten, deren Syndizierungsphase abgeschlossen
ist.
 Underwriting-Portfolio, das Leveraged-Finance-Kredite umfasst, deren Syndizierungsphase
noch nicht abgeschlossen ist.
Lagebericht
 Leveraged Loan CIRCs, bei denen die Dresdner Bank eine auf Marktwerten basierende Se-
cond-Loss-Versicherung eines LAF-Referenzportfolios übernimmt.
 LAF-Portfoliofinanzierung, bei denen die Dresdner Bank eine Cashflow-basierte Second-
Loss-Finanzierung eines statischen LAF-Referenzportfolios übernimmt.
Das Kreditlimit des Final Takes und des Underwriting-Portfolios ist im Jahresverlauf von
4,3 Mrd. € auf 3,4 Mrd. € gesunken. Hintergrund für die Reduktion waren Syndizierungsmaßnahmen sowie Wechselkursschwankungen.
Der Exposure at Default über alle Positionen betrug zum Jahresende 7,6 Mrd. € und teilt sich
wie folgt auf:
Exposure at Default
Mrd. €
31.12.2008
31.12.2007
Final Take
1,0
1,0
Underwriting
2,2
2,6
Leveraged-Loan-CIRCs1)
2,8
3,2
LAF-Portfoliofinanzierung
1,6
1,1
Insgesamt
7,6
7,9
1) Marktwert der Referenzportfolios.
LAF-Final-Take und Underwriting-Positionen
Infolge der von der Finanzkrise beeinträchtigten Liquidität des Syndizierungsmarktes konnte
das Underwriting-Volumen nicht wie ursprünglich geplant platziert werden und stellt angesichts der großvolumigen Transaktionen ein erhebliches Klumpenrisiko für die Bank dar. Wir
gehen auch für das Jahr 2009 von anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen aus, sodass
eine Volumenreduzierung durch Verkauf der Positionen zu einem akzeptablen Preisniveau
kurzfristig nicht möglich sein wird.
Die regionale Aufgliederung des Teilportfolios stellt sich wie folgt dar:
Exposure at Default
Mrd. €
Leveraged and Acquisition Finance
31.12.2008
3,2
– Deutschland
2,0
– Großbritannien
0,5
– Übriges Westeuropa
0,5
– Nordamerika
0,2
Im Zuge der sich verschlechternden konjunkturellen Rahmenbedingungen hat sich im zweiten
Halbjahr des Geschäftsjahres die Kreditqualität einzelner Transaktionen verschlechtert. Im
Final-Take-Portfolio wurde ein Engagement mit einer Wertberichtigung in Höhe von 10 Mio. €
im Jahr 2008 bevorsorgt; für das Underwriting-Portfolio wurde eine Risikovorsorge in Höhe von
662 Mio. € gebildet.
Wir rechnen auch für 2009 mit einem insgesamt schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld,
sodass angesichts der höheren Verschuldungsgrade im LAF-Portfolio negative Ratingmigrationen sowie weitere Kreditausfälle im Final Take und Underwriting-Portfolio nicht auszuschließen sind.
45
46
Dresdner Bank AG
Leveraged-Loan-CIRCs und LAF-Portfoliofinanzierungen
Bei den Leveraged-Loan-CIRCs ergaben sich z. T. erhebliche Marktwertreduktionen der Referenzportfolios. Aufgrund des starken Abschmelzens der Marktwerte befinden sich zwei dieser
Transaktionen derzeit in der Liquidierung, während eine Transaktion im Januar 2009 restrukturiert wurde. Im vierten Quartal 2008 wurde bereits eine Transaktion erfolgreich restrukturiert
und zwei weitere liquidiert. Der Mark-to-Market-Verlust aus diesen Positionen lag für das Gesamtjahr bei 43 Mio. €.
Im Bereich der LAF-Portfoliofinanzierungen ergaben sich 2008 keine Verluste, die Portfolioqualität in diesem Segment blieb in Verbindung mit risikomitigierenden Strukturelementen auf
einem akzeptablen Niveau. 99 % des Exposures befanden sich in den Ratingklassen I bis III. Der
EAD des Teilportfolios stieg im Jahresverlauf infolge der Restrukturierung einer LeveragedLoan-CIRC-Position von 1,1 Mrd. € auf 1,6 Mrd. € an, die nun diesem Portfolio zugeordnet wird.
Wir erwarten in den finanzierten Portfolios eine Verschlechterung der Kreditqualität einzelner
Positionen. Mit Blick auf die risikomitigierenden Elemente halten wir das Verlustpotenzial für
die Dresdner Bank für überschaubar.
Bilanzielle Bewertungen
Die Dresdner Bank bewertet ihre Handelsbestände grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Zur Bestimmung der Zeitwerte werden, wenn immer möglich, notierte
Marktpreise für identische Finanzinstrumente herangezogen. Dies setzt einen aktiven Markt
voraus. In Fällen, in denen keine notierten Preise für identische Finanzinstrumente in einem
aktiven Markt existieren, wird der Fair Value eines Finanzinstruments anhand von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu diesen Bewertungsmethoden zählen der Vergleich mit Preisnotierungen für ähnliche Finanzinstrumente in einem aktiven Markt, der Vergleich mit Preisnotierungen für identische oder ähnliche Finanzinstrumente in einem inaktiven Markt sowie die
Anwendung von finanzmathematischen Bewertungsmodellen, die – sofern verfügbar – auf
beobachtbaren Marktdaten basieren. Sofern ausnahmsweise finanzmathematische Bewertungsmodelle zur Anwendung kommen, ohne dass beobachtbare Marktdaten verfügbar sind,
fließen durch das Management bestimmte Prämissen und Parameter in die Modellbewertung
ein.
Für auf Asset-Backed Securities bezogene Finanzinstrumente hat die Bank die angewandten
Bewertungsmodelle verfeinert; diese werden primär für die Bewertung von Tranchen aus USRMBS sowie für CDOs, die primär auf US-RMBS referenzieren, eingesetzt. Für das Portfolio der
von der Finanzkrise besonders betroffenen Bestände an US-RMBS und CDOs standen im Geschäftsjahr 2008 sowie zum Jahresultimo 2007 nur bedingt belastbare Marktpreise zur Verfügung, weshalb Cashflow-basierte Bewertungsmodelle zum Einsatz kamen. Für die Ermittlung
der erwarteten Cashflows einzelner Tranchen werden im Wesentlichen Vorauszahlungsraten
und Ausfallquoten als Parameter angewandt; und zwar unter Betrachtung verschiedener Szenarios. Der durchschnittliche Barwert der erwarteten Cashflows wird danach auf beobachtbare
Marktdaten kalibriert; hierzu zählen die ABX.HE-Serie von Subprime-RMBS-Indizes wie auch
vordefinierte Portfolios, für die – aus unabhängigen Quellen stammende – Preisdaten verfügbar
sind. Durch die Kalibrierung der Bewertungsmodelle auf verfügbare Preisdaten (aktuelle Credit
Spreads) wird die Illiquidität bestimmter Marktsegmente hinreichend reflektiert.
Lagebericht
Infolge der Finanzkrise sind ABS-Wertpapiere zum 1. Juli 2008 aus dem Handelsbestand in den
Anlagebestand umgegliedert worden. Die Umgliederung erfolgte, weil die kurzfristige Verkaufsoder Handelsabsicht nicht mehr aufrechterhalten werden konnte und stattdessen die Absicht
bestand, die Wertpapiere auf absehbare Zeit oder bis zur Endfälligkeit zu halten. Der im Zeitpunkt der Umgliederung bestehende Zeitwert dieser ABS-Wertpapiere bildete gleichzeitig die
Ausgangsbasis für deren fortzuführende Anschaffungskosten; zum 31. Dezember 2008 erfolgten Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert.
Zusammenfassende Würdigung der Finanzkrise aus Risikosicht
Die Finanzkrise hat in der Dresdner Bank zu bestandsgefährdenden Ertragsbelastungen geführt. Nach bisher angesetzten Kriterien ist im Rahmen der Konzernbetrachtung die Risikotragfähigkeit der Dresdner Bank nicht mehr gegeben.
Die Anfälligkeit der Portfolios hat sich insbesondere im Bereich der Asset-Backed Securities und
in Leveraged-and-Acquisition-Finance-Portfolios gezeigt. Hierbei sind folgende Hauptproblemfelder festzuhalten:
Im Bereich ABS:
 die Größe der Investments und der auf breiter Front stattgefundene Wertverfall der
Wertpapiere bzw. ihrer Underlying Assets,
 eingekaufte Protection (Monoline-Hedges auf ABS, aber auch sonstige Absicherungen) hat
sich als nicht nachhaltig belastbar erwiesen. Negative Effekte aus dem Wegfall des Versicherungsschutzes verschärften sich zusätzlich durch massive Werterosionen der Underlying Assets,
 aufgrund der derzeit diskutierten aufsichtsrechtlichen Änderungen kann ein Anstieg des
regulatorischen Kapitalbedarfs nicht ausgeschlossen werden – insbesondere wenn sich die
Marktliquidität der Positionen langfristig nicht verbessert,
 im Laufe des Berichtszeitraums wurden beim Prozess der „Independent Price Verification“
(IPV) signifikante Verbesserungen erzielt. Gleichwohl bleibt die Bewertung der Exposures
angesichts der zusammengebrochenen Märkte und der Komplexität der Produkte weiterhin
schwierig. Die noch vorhandenen Handlungsnotwendigkeiten bei der sachgerechten
Durchführung des IPV-Prozesses werden zügig abgearbeitet. Die Aufarbeitung der Finanzkrise hat gezeigt, dass weiterhin Optimierungsbedarf in der Zusammenarbeit zwischen
dem Marktbereich sowie der Finanz- und Risikofunktion besteht.
Im Bereich Leveraged and Acquisition Finance:
 zu späte Abkehr vom Geschäftsmodell „originate and distribute“ hat letztlich zu gescheiter-
ten Syndizierungen und einem Verbleib von Klumpenrisiken eher schwacher Qualität in der
Bank geführt,
 da auch hier die Sekundärmärkte praktisch weggefallen sind, ist die Bank auf längere Sicht
erhöhten Ausfallrisiken ausgesetzt,
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Dresdner Bank AG
 in diesem Zusammenhang hat sich die Risikofrüherkennung als unzureichend gezeigt –
eine Überführung von Engagements in den Intensive-Care-Bereich und damit ein angemessenes Risikomanagement der betreffenden Transaktionen erfolgte zu spät. Es wurde aber
alles darangesetzt, um durch Wertaufhellungen im Jahresabschluss angemessene Risikovorsorgen zu bilden,
 bei Eingehen strukturierter Produkte blieb die Risikoprüfung an mehreren Stellen unvoll-
ständig – insbesondere bestanden Mängel in Bezug auf eine Look-through- bzw. Fundamentalanalyse. Auch wurden Hedge-Konstruktionen in einigen Fällen hinsichtlich ihres
Kontrahentenrisikos zu unkritisch gewählt.
Die auf dieser Basis nicht mehr gegebene Risikotragfähigkeit der Dresdner Bank macht umgehende Downsizing- und De-Risking-Maßnahmen erforderlich und zwingt ferner zu einer umfassenden Erneuerung der Risikostrategie. Große Teile der kritischen Portfolios haben wir dem
Discontinued Business zugeordnet.
Ferner haben wir eine konsequente Policy-Struktur eingeführt und diese verbindlich mit unserem Kompetenzwesen verknüpft.
Sämtliche in diesem Risikobericht behandelten Schwächen wurden im Zuge der Integration in
die Commerzbank-Gruppe aufgegriffen. Soweit sie nicht unmittelbar behoben werden konnten, werden sie systematisch und konsequent abgearbeitet. Der Fortschritt dieses Prozesses
unterliegt einem engen Monitoring.
Nach Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank kommt ausschließlich das
neue, bereits mit der Aufsicht abgestimmte Risikotragfähigkeitskonzept der neuen Commerzbank zur Anwendung. Auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen ist unter Berücksichtigung
der staatlichen Stützungsmaßnahmen (SoFFin-Einlagen, Kapitalbeteiligung) die Risikotragfähigkeit der Bank sichergestellt.
Weitere Risiken
Anteilseignerrisiken und Immobilienrisiken
Anteilseignerrisiken sind potenzielle Verluste, die aus der Bereitstellung von Eigenkapital für
Dritte entstehen können. Sie ergeben sich aufgrund allgemeiner Marktschwankungen oder
emittentenspezifischer Faktoren. Immobilienrisiken bezeichnen unerwartete Wert- und Preisschwankungen der eigen- und fremdgenutzten Grundstücke und Gebäude im Eigentum der
Bank, die aufgrund negativer Preisentwicklungen am Immobilienmarkt entstehen.
Anteilseignerrisiken
Die Anteilseignerrisiken werden im Rahmen der laufenden Betreuung des Anteilsbesitzes der
Dresdner Bank durch die Finanzfunktion im Fachbereich Corporate Investments zentral überwacht. Außerdem werden sie im Fall der dem Kerngeschäft zugeordneten strategischen Beteiligungen dezentral durch das jeweils zuständige Segment kontrolliert. Dies umfasst auf zentraler Ebene auch die regelmäßige Einstufung von Beteiligungen als kritisch bzw. unkritisch anhand vorgegebener Kriterien. Dabei wird zwischen Risiken aus börsennotierten Beteiligungen
und Risiken aus nicht börsennotiertem Anteilsbesitz unterschieden.
Lagebericht
Im Berichtsjahr hat die Dresdner Bank ihr Programm zum Abbau des nicht strategischen Anteilsbesitzes fortgesetzt und auf diese Weise ihre Anteilseignerrisiken weiter reduziert. Als
Folge der Finanzkrise und der im Jahr 2008 kräftig gesunkenen Börsenkurse haben sich die
stillen Reserven im verbleibenden börsennotierten Anteilsbesitz deutlich reduziert.
Immobilienrisiken
Die fremd- und selbst genutzten Grundstücke und Gebäude sind bilanziell in den entsprechenden Positionen innerhalb der Finanz- und Sachanlagen erfasst. Die fremdgenutzten Immobilien hat die Dresdner Bank im Jahr 2007 fast vollständig verkauft. Bei den verbliebenen, im
Wesentlichen selbst genutzten Immobilien wird der Wertansatz regelmäßig überprüft. Liegen
bestimmte Trigger-Events vor, werden zusätzlich Impairmenttests durchgeführt.
Kapitalunterlegung
Anteilseignerrisiken und Immobilienrisiken werden sowohl nach bankaufsichtsrechtlichen als
auch nach bankinternen Maßstäben mit Kapital unterlegt. Die Unterlegung mit ökonomischem Risikokapital übersteigt dabei die aktuellen regulatorischen Anrechnungsfaktoren deutlich.
Operationelle Risiken
Unter Operationellen Risiken (OR) verstehen wir die Gefahr von Verlusten infolge fehlerhafter
oder unzureichender Prozesse, menschlichen oder technischen Versagens oder infolge externer Ereignisse. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein, beinhaltet aber nicht strategische
Risiken und Reputationsrisiken.
Die Dresdner Bank hat ein übergreifendes Rahmenwerk zur Steuerung der Operationellen Risiken entwickelt. Den Kern des Rahmenwerks bildet dabei die Ausgestaltung der Organisation
sowie der OR-Prozesse und -Instrumente. Darauf basiert das Management Operationeller Risiken, und die aufsichtsrechtlichen Anforderungen des „Advanced Measurement Approachs“
(AMA) werden erfüllt. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Rollen und Verantwortlichkeiten, die Prozesse und Instrumente zur Steuerung Operationeller Risiken sowie das spezifische
Rahmenwerk für Rechtsrisiken nicht nennenswert verändert.
Geschäftsrisiken
Geschäftsrisiken ergeben sich aus unerwarteten Ergebnisschwankungen, die durch eine unterproportionale Reduzierbarkeit von Aufwendungen bei rückläufigen Erträgen entstehen (Fixkostendeckungsrisiko). Die Geschäftsstrategie wird vom Vorstand der Dresdner Bank beschlossen. Sie basiert auf der Analyse der geschäftspolitischen Ausgangssituation und berücksichtigt
die Risikotragfähigkeit, die Personalkapazität und die technisch-organisatorische Ausstattung.
Über die aktuellen aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen hinaus werden Geschäftsrisiken
im Rahmen der internen Steuerung mit ökonomischem Risikokapital unterlegt. Der Risikokapitalbedarf wird – ausgehend von den divisionalen Geschäftsplänen – über einen Stressszenarioansatz ermittelt, indem für die einzelnen Ertrags- und Aufwandskomponenten spezifische
Stressszenarios unterstellt werden. Aus dem hieraus simulierten Ergebnisrückgang wird divisionsspezifisch die Höhe des Risikokapitalbedarfs abgeleitet.
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Dresdner Bank AG
Strategische Risiken
Der Bereich Group Strategy & Business Development überprüft die strategische Positionierung
sowie das strategische Geschäftsportfolio der Dresdner Bank. Dennoch ist die Dresdner Bank,
wie jeder Finanzdienstleister, dem strategischen Risiko ausgesetzt, ihre Unternehmensziele
langfristig zu verfehlen. Diesem Risiko wird entgegengewirkt, indem Markt- und Wettbewerbsentwicklungen beobachtet und eine systematische Mehrjahresplanung aufgestellt werden. Die
Stichhaltigkeit der Gesamt- und der jeweiligen Geschäftsfeldstrategie überprüft der Vorstand
der Dresdner Bank regelmäßig.
Im Rahmen der anstehenden Integration in die Commerzbank wird unsere Geschäfts- und
Risikostrategie einer grundlegenden Überprüfung und Anpassung unterzogen. Strategische
Risiken sind nicht eindeutig quantifizierbar und werden weder aufsichtsrechtlich noch bankintern mit Kapital unterlegt.
Reputationsrisiken
Das Reputationsrisiko ist das Risiko, dass die Dresdner Bank ihren guten Ruf aus Sicht ihrer Anspruchsgruppen einbüßt, d. h. bei Kunden, bei ihren Aktionären, bei Mitarbeitern oder der
Öffentlichkeit. Reputationsrisiken können aus allen Aktivitäten der Bank entstehen und dazu
führen, dass sich der Unternehmenswert mindert oder unsere Opportunitätskosten steigen.
Umgekehrt können Verluste aus anderen Risikoarten, unabhängig von ihrer Höhe, zu nachhaltigen Reputationsschäden führen, sofern sie öffentlich bekannt werden. Deshalb ist es das Ziel
der Risikosteuerung der Dresdner Bank, Reputationsrisiken auf allen Ebenen der Dresdner Bank
möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten. Dazu werden Bereiche, in denen es zu
Konflikten mit Anspruchsgruppen oder zu öffentlichen Kontroversen kommen kann, als sensibel oder sogar für Geschäftsabschlüsse ausgeschlossen klassifiziert. Die Dresdner Bank hat
eine verbindliche Policy etabliert, die bei Geschäftsentscheidungen einzuhalten ist und den
entsprechenden Prozess zum Management des Reputationsrisikos regelt.
Umweltrisiken
Umweltbedingte Risiken bezeichnen die möglichen finanziellen, administrativen oder reputationalen Konsequenzen aus schleichenden oder plötzlich auftretenden Umweltschäden. Die
Dresdner Bank kann von solchen Risiken unmittelbar betroffen sein. Aber auch mittelbar ist
eine Risikowirkung möglich, wenn umweltbedingte Risiken bei Kunden der Bank zum Tragen
kommen und sich dies negativ auf die Dresdner Bank auswirkt (z. B. Sicherheitenentwertung
durch Altlasten). Daher werden Umweltrisiken als Auslöser von Kredit- und Reputationsrisiken
betrachtet und in den Unternehmensbereichen und Geschäftsfeldern der Dresdner Bank anhand eines nach ISO 14001:2006 zertifizierten Umweltmanagementsystems systematisch analysiert, bewertet und gesteuert. Dabei werden international anerkannte Standards (WorldbankStandards, Hermes-Richtlinien, OECD Common Approaches etc.) angewendet; so werden umweltbedingte und klimabezogene Risiken auch bei Kreditentscheidungen berücksichtigt. Im
Rahmen der Projektfinanzierung kommen die Äquatorprinzipien zur Anwendung, zu deren
Einhaltung sich die Dresdner Bank verpflichtet hat. Darüber hinaus zielt das Management von
Umweltrisiken als Teil des Reputationsrisikomanagements darauf ab, im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Dresdner Bank die sozialen Folgen der Geschäftstätigkeit zum Wohl ihrer
Stakeholder zu steuern. Auch die Einhaltung von Menschenrechten, Korruptionsbekämpfung
und arbeitsrechtliche Mindeststandards werden hierbei berücksichtigt.
Lagebericht
Zusammenfassung und Ausblick
Im Berichtsjahr haben die Ausweitung der Finanzkrise auf weitere Segmente (z. B. MonolineVersicherer), die sprunghaft gestiegene Risikoaversion (insbesondere auch im Handel unter
Banken), der sich tendenziell umkehrende Kreditzyklus, Rezessionserwartungen und Deflationsbefürchtungen unser Risiko- und Liquiditätsmanagement vor neue Herausforderungen
gestellt. Das zeitnahe Bewusstsein über die Risikopositionen sowie die Bereitschaft für die Umsetzung entsprechender Risikomanagementmaßnahmen spielten im abgelaufenen Geschäftsjahr eine große Rolle – und werden dies auch in Zukunft tun.
Ökonomische Risikotragfähigkeit
Nach Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank kommt ausschließlich das
neue, bereits mit der Aufsicht abgestimmte Risikotragfähigkeitskonzept der neuen Commerzbank zur Anwendung. Auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen ist unter Berücksichtigung
der staatlichen Stützungsmaßnahmen (z. B. SoFFin-Einlagen, Kapitalbeteiligung) die Risikotragfähigkeit der neuen Commerzbank sichergestellt.
Im Zusammenhang mit den Beschlüssen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)
zur weiteren Stärkung der Kernkapitalquote der neuen Commerzbank haben sich SoFFin, Allianz und Commerzbank auf die Etablierung zusätzlicher Maßnahmen zur Stabilisierung der
Kapitalquoten geeinigt:
 Die Allianz leistet bei der Dresdner Bank eine stille Einlage in Höhe von 750 Mio. €. Die Kon-
ditionen entsprechen hierbei denen der stillen Einlagen der SoFFin bei der Commerzbank.
 Darüber hinaus übernimmt die Allianz von der Dresdner Bank zu einem Kaufpreis von rund
1,1 Mrd. € verbriefte Wertpapiere, sogenannte Collateralised Debt Obligations (CDOs), im
Nominalwert von rund 2,0 Mrd. €. Dies führt bei der Dresdner Bank zu einer deutlichen Entlastung der Risikogewichteten Aktiva.
 Die Commerzbank hat darüber hinaus beschlossen, das Kapital der Dresdner Bank um
4,0 Mrd. € zu erhöhen.
Der Vollzug der Maßnahmen erfolgt nach dem Bilanzstichtag.
Adressenrisiken
Im Weißbuch erwarten wir für 2009 negative Ratingmigrationen aufgrund des sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds und somit eine Verschlechterung unserer Portfolioqualität,
die sich voraussichtlich auch in einer erhöhten Risikodichte niederschlagen wird.
Nachdem die Finanzkrise zwischenzeitlich auch die Realwirtschaft erreicht hat, rechnen wir
2009 mit einem erheblichen Anstieg von Insolvenzen und Restrukturierungen. Daher geht
unsere derzeitige Schätzung zur Risikovorsorge nicht von einer nennenswerten Absenkung des
Niveaus von 2008 aus. Insbesondere für das PCC-Portfolio rechnen wir für 2009 mit einer Erhöhung der Ausfallrisiken, vor allem im Mittelstandssegment.
Hinsichtlich der Portfoliokonzentration im Portfolio des Unternehmensbereichs Investment
Banking gehen wir – trotz des Verkaufs von kritischen strukturierten Wertpapieren an die Allianz zu Jahresbeginn 2009 – aufgrund der bestehenden Illiquidität der verbleibenden Positionen
nicht von einer deutlichen Reduktion im weiteren Jahresverlauf aus.
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Dresdner Bank AG
Im Kontext der Finanzkrise bemerkenswerte Portfolios
Angesichts der anhaltend hohen Ausfälle auf die von Monolinern versicherten strukturierten
Portfolios ist deren Überlebensfähigkeit infrage gestellt. Weitere Restrukturierungen mit Auswirkungen auf unser Portfolio sind 2009 daher nicht auszuschließen.
Bezogen auf das Conduit-Geschäft rechnen wir, aufgrund der starken Fokussierung auf USKonsumentenkredite und der anhaltenden US-Rezession, insbesondere mit Belastungen aus
dem Beethoven-Conduit.
Wir erwarten auch für 2009 ein insgesamt schwieriges gesamtwirtschaftliches Umfeld, sodass
angesichts der höheren Verschuldungsgrade im LAF-Portfolio negative Ratingmigrationen
sowie weitere Kreditausfälle im Final Take und Underwriting-Portfolio nicht auszuschließen
sind.
Marktrisiken
Den nach wie vor sehr volatilen Märkten und Rezessionsängsten begegnen wir mit einem strikten Risikomanagement, etwa durch die stringente oder im Zusammenhang mit der aktuellen
Marktsituation verschärfte Begrenzung von Risikopositionen sowie durch eine enge Überwachung von risikobehafteten Asset-Klassen.
Liquidität
Eine vorausschauende Liquiditätsplanung und ein hoher Diversifizierungsgrad der Refinanzierung sichern der Dresdner Bank trotz einer anhaltend schwierigen Lage auf den Geld- und
Kapitalmärkten eine angemessene Liquiditätsausstattung.
Operationelle Risiken
Im Rahmen der anstehenden Fusion mit der Commerzbank sind wir uns neben den Risiken, die
hierbei aus der noch anhaltenden Unsicherheit im Finanzsektor resultieren können, der Problempotenziale – wie z. B. aus dem Bereich der technischen und prozessualen Umsetzung –
bewusst.
Integration in die neue Commerzbank
Im Rahmen der anstehenden Integration in die Commerzbank wird unsere Geschäfts- und
Risikostrategie einer grundlegenden Überprüfung und Anpassung unterzogen. Umgehende
Downsizing- und De-Risking-Maßnahmen sowie eine umfassende Erneuerung der Risikostrategie werden eingeleitet, große Teile der kritischen Portfolios sind dem Discontinued Business
zugeordnet.
Lagebericht
Mitarbeiter
Im Jahr 2008 ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dresdner Bank AG weiter
planmäßig zurückgeführt worden, vornehmlich im Zusammenhang mit der Umsetzung unseres Programms „Neue Dresdner Plus“. Zum 31. Dezember 2008 beschäftigte die Bank 21.341
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gegenüber dem Jahresende 2007 entspricht dies einem
Rückgang um 658 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Dresdner Bank AG
– Inland
– Ausland
31.12.2008
31.12.2007
Veränderung
absolut
21.341
21.999
-658
-3,0
20.762
21.376
-614
-2,9
579
623
-44
-7,1
%
Umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte betrugen die Mitarbeiterkapazitäten (ohne Auszubildende) 17.618 nach 18.263 im Vorjahr.
Aus- und Fortbildung
Um der Problematik der Verschiebung in der Altersstruktur der Belegschaft entgegenzuwirken,
hat die Bank im Jahr 2008 wieder in die Nachwuchssicherung investiert und die Einstellungen
und Übernahmequoten erhöht: Waren es 2007 noch 437 Auszubildende, konnten im Berichtsjahr
506 Auszubildende eingestellt werden. Ähnliches gilt auch für die Übernahmequoten. Während
2007 rund 60 % der Auszubildenden übernommen wurden, waren es 2008 mehr als 75 %. Anfragen
nach einem Ausbildungsplatz und nach Stellen für Praktika und Traineeprogramme zeigen, dass
sich die Dresdner Bank auch 2008 als attraktiver Arbeitgeber präsentieren konnte.
Führungskräfteentwicklung
Das im Rahmen des Start-up-Leadership-Programms vorgeschaltete Potenzial-AssessmentCenter haben bis heute knapp 400 Teilnehmer durchlaufen. Das Senior-Potenzial-AssessmentCenter, in dem bei Kandidatinnen und Kandidaten das Potenzial für eine Aufgabe in der zweiten Führungsebene validiert wird, wurde in bewährter Form weitergeführt. Insgesamt haben
114 Kandidatinnen und Kandidaten das Assessment-Center durchlaufen.
Im Rahmen des TOP-Leadership-Programms wurde das Format der jährlich durchgeführten
Planungsgesprächsrunden im Jahr 2008 grundlegend weiterentwickelt und bietet neben der
Erfassung des sogenannten Performance-/Potenzialportfolios eine umfassende Datenbasis für
die Personal- und Entwicklungsplanung der Bereiche.
Vergütung/Belegschaftsaktien
Ende Juni 2008 lief der bisherige Tarifvertrag aus. Die Bank hat jedoch entschieden, ab dem
1. November 2008 die Tarifgehälter um 2,5 % zu erhöhen; sie ist damit einer entsprechenden
Empfehlung des Arbeitgeberverbandes gefolgt. Die freiwillige Anhebung der Tarifgehälter wird
auf den noch ausstehenden Tarifabschluss angerechnet.
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Dresdner Bank AG
Die Mitarbeiter in Deutschland konnten auch im Jahr 2008 am weltweiten Aktienkaufplan der
Allianz SE teilnehmen und Mitarbeiteraktien zu Vorzugskonditionen zeichnen. Wie in den
vergangenen Jahren gab es einen Kursabschlag von 20 % und ein Mindestangebot von 30 Aktien. Aufgrund der derzeitigen Situation an den Aktienmärkten kam in diesem Jahr erstmals das
konditionale Kursfestlegungsverfahren zum Tragen, da der Kurs der Allianz SE Aktie am letzten
Tag der Zeichnungsfrist um mehr als 10 % unter dem ursprünglichen Referenzkurs lag. Mit dem
angepassten Referenzkurs nach Ende der Zeichnungsfrist konnte wiederum ein attraktives
Angebot gewährleistet werden.
Beruf und Familie
Die Angebote in der Bank zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurden 2008 verstärkt genutzt. Insbesondere die kurzfristig anfallende Betreuung für Kinder wurde mit rund
1.000 Fällen stark nachgefragt. Vermittlungen und Beratungen beim Suchen von Betreuungslösungen wurden ebenfalls zunehmend genutzt, verglichen mit dem Vorjahr stieg die Inanspruchnahme um 10 %. Insbesondere in der Eldercare-Beratung, also bei Fragen in der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger, haben sich die Zahlen nahezu verdoppelt. Des Weiteren
wurde im Jahr 2008 das Krippenplatzkontingent um weitere 20 Plätze aufgestockt. Mit speziellen Familien-Teilzeitmodellen wurde Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geholfen, die in einer
akuten Betreuungsproblematik eine größere Flexibilität benötigten.
Gesundheitsmanagement
Das Gesundheitsmanagement bildete im Jahr 2008 mit den vier Themenbereichen „Gefährdungsbeurteilung“, „Arbeitsmedizinische Betreuung“, „Betriebliches Eingliederungsmanagement“ sowie „Prävention“ ein Schwerpunktthema in der Dresdner Bank.
Für Eingliederungsmaßnahmen von Mitarbeitern, die innerhalb von zwölf Monaten mehr als
sechs Wochen krank waren, wurde ein strukturiertes Verfahren zum betrieblichen Eingliederungsmanagement entwickelt.
Des Weiteren wurden Betriebsvereinbarungen über die Arbeit an Bildschirmgeräten sowie zur
Ermittlung und Beurteilung möglicher Gesundheitsgefährdungen durch psychische Fehlbelastungen am Arbeitsplatz geschlossen.
Lagebericht
Nachhaltigkeit
Die Dresdner Bank betreibt seit Jahren eine erfolgreiche Umweltpolitik, die in den Umweltleitlinien und im Umweltprogramm der Bank dokumentiert ist. Zu diesem Zweck wurde eigens ein
Umweltmanagementsystem etabliert, das nach DIN ISO EN 14001 zertifiziert ist. Ziel ist es,
nachteilige Umweltauswirkungen unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten
zu beurteilen und so weit wie möglich frühzeitig zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.
Im Umweltmanagementsystem werden sowohl betriebsökologische als auch produktökologische Aspekte berücksichtigt.
Zu den betriebsökologischen Themenstellungen fallen die Ermittlung betrieblicher Verbrauchsdaten sowie die Durchführung von Projekten zur Ressourcen-/Kostenreduktion. Der
Jahresstromverbrauch 2008 stammte zu 15,2 % aus regenerativer Erzeugung und zu 57,8 % aus
KWK-Kraftwerken. Die CO2-Emission reduzierte sich hierdurch um 36,2 % gegenüber der Komplettversorgung mit Normalstrom. Unter der Zielvorgabe einer betriebsökologischen Effizienzsteigerung wurde zum wiederholten Male bundesweit ein auf die bankinternen Gegebenheiten
abgestelltes Ressourcen- und Kosteneinsparungsprojekt erfolgreich umgesetzt.
Die produktökologischen Themenstellungen befassen sich mit einer systematischen Beobachtung von Umweltrisiken im Kreditgeschäft sowie der Anwendung international anerkannter
Standards (z. B. Equator Principles, Hermes-Richtlinien). Hier werden die Risiken in den jeweiligen Unternehmensbereichen und Geschäftsfeldern begrenzt.
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Dresdner Bank AG
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Vom 23. Juli 2001, dem Tag der Übernahme der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, durch
die Allianz SE, München, bis zur Übernahme durch die Commerzbank am 12. Januar 2009 bestand ein Abhängigkeitsverhältnis gemäß Aktiengesetz (AktG) zwischen beiden Gesellschaften.
Als abhängiges Unternehmen im Sinne des § 17 Abs. 1 AktG berichten wir gemäß § 312 AktG
über die Beziehungen zur Allianz SE und den mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitraum
vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2008.
Im Bericht über die Beziehungen zur Allianz SE und zu den mit der Allianz SE verbundenen
Unternehmen hat der Vorstand gemäß § 312 AktG erklärt:
„Wir erklären hiermit, dass die Dresdner Bank AG bei den in diesem Bericht aufgeführten
Rechtsgeschäften und anderen Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in
dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen bzw. unterlassen
wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten
hat und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt
worden ist.“
Lagebericht
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Am 12. Januar 2009 hat die Commerzbank die Übernahme der Dresdner Bank vollzogen und ist
nun alleiniger Aktionär der Dresdner Bank. Die Verschmelzung beider Unternehmen wird im
Frühjahr 2009 erfolgen.
Mit Vollzug der Übernahme durch die Commerzbank Anfang Januar 2009 gab es eine weitere
Übereinkunft, dass die Allianz die Kapitalausstattung der Dresdner Bank stärkt. Dies erfolgte
durch die Übernahme von verbrieften Wertpapieren (Collateralised Debt Obligations) im Nominalwert von 2 Mrd. € für einen Kaufpreis von 1,1 Mrd. €. Zusätzlich wird die Allianz eine stille
Einlage in Höhe von 750 Mio. € zeichnen.
Im Januar 2009 kam es zu Veränderungen im Vorstand der Dresdner Bank AG. Im Zuge der Transaktion wurden sechs Commerzbank-Vorstände zu Mitgliedern des Vorstands der Dresdner Bank
ernannt. Zudem schieden vier bisherige Mitglieder aus. Martin Blessing übernahm dabei mit
Wirkung vom 19. Januar 2009 die Position des Vorstandsvorsitzenden von Dr. Herbert Walter.
Der Unternehmensbereich Investment Banking wird im Rahmen der Integration in die Commerzbank neu ausgerichtet und sich in seinen zukünftigen Aktivitäten auf kundenorientierte
Produkte konzentrieren. In diesem Zusammenhang kam es Anfang Februar zu Personalfreisetzungen.
Angesichts der akuten Bestandsgefährdung und der Unterschreitung der aufsichtsrechtlichen
Mindestquoten hat die Commerzbank am 3. März 2009 beschlossen, das Kapital der Dresdner
Bank noch im ersten Quartal 2009 um 4,0 Mrd. € zu erhöhen.
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Dresdner Bank AG
Ausblick
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die Weltwirtschaft ist schwach in das Jahr 2009 gestartet. Das Vertrauen von Investoren und
Konsumenten in die wirtschaftliche Zukunft ist erschüttert. Weitere Einschränkungen bei Konsum und Investitionen sind wahrscheinlich. Das weltwirtschaftliche Wachstum wird vermutlich auch im ersten Quartal nochmals schrumpfen, da sich die Konjunktur in den Emerging
Markets weiter abkühlen dürfte. Die konjunkturelle Situation weltweit bleibt weiterhin angespannt. Erfahrungen mit den wirtschaftlichen Folgen einer Finanzkrise, wie wir sie derzeit
erleben, existieren kaum. Ein Hoffnungsschimmer für die wirtschaftlichen Perspektiven 2009
stützt sich im Wesentlichen auf drei Punkte:
 Die massive Korrektur der Rohstoffpreise. So kann für Deutschland die Wirkung des Ölpreis-
rückgangs mit einer Mehrwertsteuersenkung um 3 bis 4 Prozentpunkte gleichgesetzt werden.
 Wichtige Zentralbanken haben – angeführt von den USA – ihre Leitzinsen aggressiv ge-
senkt.
 Viele Länder haben umfangreiche Konjunkturpakete angekündigt bzw. bereits beschlossen.
Der Umfang dieser Pakete beträgt schätzungsweise weltweit 1.500 bis 2.000 Mrd. US-Dollar,
was 2 bis 3 % der Weltproduktion entspricht.
Hoffnungen auf eine schnelle Konjunkturwende wären aber übereilt. Die realwirtschaftlichen
Folgen der Finanzmarktkrise werden uns auch 2009 beschäftigen.
In Europa und Deutschland wird die Wirtschaft auch zu Beginn 2009 vermutlich schrumpfen.
Selbst wenn sich im Verlauf von 2009 die wirtschaftlichen Perspektiven infolge der Konjunkturpakete und anhaltend niedriger Rohstoffpreise allmählich wieder aufhellen – wovon wir ausgehen –, ist für 2009 sowohl in Deutschland als auch im sonstigen Euroraum mit einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung zu rechnen.
In den kommenden Monaten ist von einer weiterhin hohen Volatilität an den Finanzmärkten
auszugehen. Auch weitere Rückschläge an den Aktienmärkten sind für den Fall weiterer Negativmeldungen im Zusammenhang mit der Konjunkturentwicklung und Finanzmarktkrise nicht
auszuschließen. Eine wirklich nachhaltige Besserung an den Märkten ist erst wahrscheinlich,
wenn sich die wirtschaftlichen Perspektiven stabilisieren. Das dürfte erst im weiteren Verlauf
von 2009 der Fall sein.
Vor allem das Bestreben, Risiken zu vermeiden, hat die Nachfrage nach Staatspapieren erhöht
und damit das Renditeniveau nach unten geführt. Die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen dürfte in der zweiten Jahreshälfte mit der erwarteten Stabilisierung der konjunkturellen Situation im Vergleich zum aktuellen Niveau von rund 3 % wieder ansteigen.
In Deutschland erweisen sich die Aussichten für den Immobilienmarkt als relativ stabil, da es
hier in der Vergangenheit zu keinen größeren preismäßigen Übertreibungen gekommen war.
Insgesamt ist in den kommenden Monaten von leichten Umsatzrückgängen auszugehen. Dies
trifft sowohl auf den privaten Immobiliensektor, mit sich zunehmend verschärfenden Kreditvergabekriterien, als auch auf den gewerblichen Flächenmarkt zu. Der Investmentmarkt allerdings, der die Immobilie als eigenständige Assetklasse ansieht, wird sich der Finanzmarktkrise
nicht entziehen können, sodass auch hierzulande mit deutlichen Einbrüchen zu rechnen ist.
Lagebericht
Branchenentwicklung
Der Jahresanfang 2009 wird weiterhin im Zeichen der Finanzmarktkrise stehen. Mit den massiven staatlichen Eingriffen in die Märkte konnte zwar vorerst die rasante Abwärtsspirale gebremst werden. Damit ist aber erst der Beginn einer Lösung markiert, die Reparatur der Bankbilanzen wird auch mit staatlicher Hilfe ein hartes Stück Arbeit bleiben. Zum Abbau der Problemaktiva, Reduzierung der Verschuldung und Stärkung der Eigenkapitalbasis gibt es in der
derzeitigen Situation keine Alternative. Die Hilfen des Staats machen diese Aufgabe etwas
leichter. Dennoch werden nicht alle Institute diesen Prozess unbeschadet überstehen; die
durch die Krise forcierte Konsolidierung der Branche wird sich fortsetzen. Die Rückkehr des Vertrauens und damit die Normalisierung der Märkte werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Das Niveau der Kapitalmarktaktivitäten wird 2009 – nach einem merklichen Rückgang im Jahr
2008 – nochmals leicht hinter dem des Vorjahres zurückbleiben. Verunsicherung und Zurückhaltung der Investoren werden sich in den Bankbilanzen spürbar niederschlagen. Das Kreditund Einlagengeschäft, das 2008 noch relativ gut abschnitt, wird sich 2009 dem allgemeinen
Trend nicht entziehen können. Vor allem ist eine Abschwächung der 2008 noch starken Kreditnachfrage der Unternehmen in diesem Jahr vorgezeichnet. Neben der Bewältigung der unmittelbar krisenbedingten Lasten müssen sich die Banken zunehmend auch auf die sich eintrübenden Ertragsaussichten einstellen. Das schwache Kapitalmarktgeschehen beeinträchtigt vor allem
die Erträge im Investmentbanking. Hinzu kommen die wachsenden Konjunkturrisiken. So wird
die Rezession im Verlauf von 2009 auch die Unternehmensinsolvenzen in die Höhe treiben, sodass eine höhere Risikovorsorge die Folge sein wird. Allgemein muss mit schwächeren Ertragspotenzialen und einem steigenden Vorsorgebedarf auch im klassischen Bankgeschäft gerechnet
werden.
Geschäftsentwicklung Dresdner Bank
Dieser für die gesamte Kreditbranche ausgesprochen schwierigen Situation wird sich auch die
Dresdner Bank in ihrer Entwicklung bis zur Verschmelzung mit der Commerzbank im Frühjahr
des laufenden Jahres nicht entziehen können. Nach der Verschmelzung wird die Dresdner Bank
als eigenständige rechtliche Einheit nicht mehr existieren. Wesentliche Teile der Geschäftsaktivitäten der Dresdner Bank sollen dabei unter dem gemeinsamen Dach der neuen Commerzbank weitergeführt werden.
Da die Ergebnisbelastung im Zuge der Finanzmarktkrise zu einer signifikanten Reduktion der
Kapitalbasis der Dresdner Bank geführt hat und für das Geschäftsjahr 2009 bis zur Verschmelzung weitere Ergebnisbelastungen nicht ausgeschlossen werden können, war es zwingend
notwendig, bei der Dresdner Bank Maßnahmen zur Kapitalstärkung vorzunehmen. Es wurde in
diesem Zusammenhang mit der Allianz vereinbart, dass die Allianz SE eine stille Beteiligung an
der Dresdner Bank AG in Höhe von 750 Mio. € zeichnet und ein CDO-Portfolio mit einem Nominalwert in Höhe von 2 Mrd. € erwirbt. Darüber hinaus wurden angesichts der akuten Bestandsgefährdung und der Unterschreitung der aufsichtsrechtlichen Mindestquoten am Berichtsstichtag weitere Maßnahmen zur Stärkung der Kapitalbasis – sei es durch Erhöhung des Kapitals durch die Commerzbank AG als 100%iger Gesellschafter der Dresdner Bank oder durch die
Reduzierung von Risikoaktiva – geprüft und zur Umsetzung vorbereitet.
59
60
Dresdner Bank AG
Die Commerzbank hat in diesem Zusammenhang beschlossen, das Kapital der Dresdner Bank
um 4,0 Mrd. € zu erhöhen. Grundlage für diese Maßnahmen ist das von der Commerzbank mit
dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) vereinbarte Programm, das stille Einlagen und zusätzlich Eigenkapital in Höhe von insgesamt 18,2 Mrd. € bei der Commerzbank AG
vorsieht. Die neue Commerzbank wird damit eine Kernkapitalquote von rund 10 % ausweisen.
Dieses Maßnahmenbündel wird zusammen mit weiteren Maßnahmen betreffend den Abbau
von Risiken, besonders im Unternehmensbereich Investment Banking, die Risikotragfähigkeit
der Bank wieder herstellen. Insoweit ist auch nach der Verschmelzung die Unternehmensfortführung gewährleistet.
Wir gehen davon aus, dass sich die Finanzmarktkrise auch im Jahr 2009 weiter fortsetzt und
daher mit weiteren Ergebnisbelastungen zu rechnen ist. Angesichts der ausgeprägten Unwägbarkeiten mit Blick aus das Marktumfeld und die weitere konjunkturelle Entwicklung sowie die
bevorstehende Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank, die im zweiten Quartal erfolgen soll, ist eine belastbare Ergebnisprognose für das Jahr 2009 seriös nicht zu treffen.
Jahresabschluss
Jahresabschluss
Dresdner Bank AG
Bilanz
62
Gewinn-und-Verlust-Rechnung
64
Anhang
Allgemeine Angaben
Angaben zur Bilanz
Angaben zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung
Sonstige Angaben
Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats
Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands
Verzeichnis der Mandate von Mitgliedern
des Vorstands
Verzeichnis der Mandate von Mitarbeitern
66
66
71
79
80
84
86
87
88
61
62
Dresdner Bank AG
Bilanz zum 31. Dezember 2008
Dresdner Bank AG
Aktivseite (Mio. €)
Barreserve
a) Kassenbestand
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken
darunter: bei der Deutschen Bundesbank
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur
Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
darunter: bei der Deutschen Bundesbank
refinanzierbar
b) Wechsel
darunter: bei der Deutschen Bundesbank
refinanzierbar
31.12.2008
31.12.2007
18.109
366
5.928
(5.072)
6.294
393
17.716
15.091
575
880
–
(423)
–
296
–
575
Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig
b) andere Forderungen
Forderungen an Kunden
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert
Kommunalkredite
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
ab) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
14.966
46.407
61.373
130.642
17.113
899
c) eigene Schuldverschreibungen
Nennbetrag
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Beteiligungen
darunter: an Kreditinstituten
an Finanzdienstleistungsinstituten
Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter: an Kreditinstituten
an Finanzdienstleistungsinstituten
Treuhandvermögen
darunter: Treuhandkredite
Immaterielle Anlagewerte
Sachanlagen
Eigene Aktien oder Anteile
rechnerischer Wert
Sonstige Vermögensgegenstände
Rechnungsabgrenzungsposten
Steuerabgrenzungsposten
Summe der Aktiva
16.357
84.152
100.509
180.473
(19.644)
(799)
36
36
2.449
(–)
4.482
–
2.005
(–)
4.518
2.485
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
bb) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
(–)
880
9.443
14.984
35.838
(11.535)
44.470
6.652
9.444
45.281
788
818
48.554
11.142
339
126
5
4.143
967
502
1.330
572
50
727
387
106
48.638
3.660
40
329.709
(11.321)
59.454
632
(746)
64.604
30.058
414
(122)
(3)
5.033
(1.585)
(608)
1.276
(718)
50
722
1.150
(106)
40.240
2.679
85
434.467
Jahresabschluss
Passivseite (Mio. €)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
31.12.2008
31.12.2007
87.945
35.239
120.277
155.516
28.752
59.193
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als
drei Monaten
–
–
73
86
86
73
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
68.816
74.808
143.624
143.697
Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
darunter: Geldmarktpapiere
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
Treuhandverbindlichkeiten
darunter: Treuhandkredite
Sonstige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
b) Steuerrückstellungen
c) andere Rückstellungen
Nachrangige Verbindlichkeiten
Genussrechtskapital
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital
b) Einlagen stiller Gesellschafter
c) Kapitalrücklage
d) Gewinnrücklagen
da) gesetzliche Rücklage
db) Rücklage für eigene Anteile
dc) andere Gewinnrücklagen
e) Bilanzverlust/Bilanzgewinn
15.409
12.935
7.793
–
28.344
1.330
572
52.141
4.134
1.917
503
1.711
4.131
4.859
632
–
–
1.503
843
–
Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen
abgerechneten Wechseln
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und
Gewährleistungsverträgen
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für
fremde Verbindlichkeiten
Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus
unechten Pensionsgeschäften
b) Unwiderrufliche Kreditzusagen
16.191
20.214
(10.416)
(–)
36.405
1.276
(718)
41.434
2.385
1.858
521
1.314
3.693
4.550
1.517
(767)
174
1.503
1.000
4.436
–
387
–
2.496
3
1.150
582
1.735
0
8.674
329.709
434.467
387
237
Summe der Passiva
80.211
98.546
178.757
178.843
–
–
16.803
17.566
–
16.803
–
17.566
35.589
2
46.806
46.808
1
35.588
63
64
Dresdner Bank AG
Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das Jahr 2008
Dresdner Bank AG
Aufwendungen (Mio. €)
Zinsaufwendungen
Provisionsaufwendungen
Nettoaufwand aus Finanzgeschäften
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
darunter: für Altersversorgung
b) andere Verwaltungsaufwendungen
2008
15.454
350
5.710
1.410
1.488
401
3.824
393
(200)
1.881
2.056
3.937
191
289
99
208
2.268
–
–
312
49
-5
193
17
53
181
3
–
28.445
8
944
23.858
-6.178
157
4.436
944
–
–
1.348
–
–
206
206
–
-237
-1.150
-1.150
0
224
1.811
2.013
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie
Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen
und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
Aufwendungen aus Verlustübernahme
Außerordentliche Aufwendungen
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern, soweit nicht unter Sonstige
betriebliche Aufwendungen ausgewiesen
Jahresüberschuss
Summe der Aufwendungen
Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss
Entnahme aus stiller Beteiligung
Entnahme aus der Kapitalrücklage
Entnahmen aus Gewinnrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage
b) aus der Rücklage für eigene Anteile
c) aus anderen Gewinnrücklagen
Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die Rücklage für eigene Anteile
Bilanzverlust/Bilanzgewinn
2007
16.847
508
863
3
763
582
–
Jahresabschluss
Erträge (Mio. €)
Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Beteiligungen
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder Teilgewinnabführungsverträgen
Provisionserträge
Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und
bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung
von Rückstellungen im Kreditgeschäft
Ertrag aus der Auflösung des Fonds für allgemeine Bankrisiken
Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,
Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie
Anlagevermögen behandelten Wertpapieren
Sonstige betriebliche Erträge
Außerordentliche Erträge
Erträge aus Verlustübernahme
Jahresfehlbetrag
Summe der Erträge
2008
2007
17.999
15.630
2.661
18.291
472
843
274
192
1.309
376
1.910
40
2.247
–
174
1.356
–
429
789
0
118
6.178
–
614
1
–
–
28.445
23.858
15.597
2.402
340
15
117
65
66
Dresdner Bank AG
Anhang
Allgemeine Angaben
Vorschriften zur Rechnungslegung
Der Jahresabschluss der Dresdner Bank AG ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in Verbindung mit der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) unter Beachtung der Regelungen des Aktiengesetzes aufgestellt.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Barreserven sind zu Nennwerten bilanziert, Sortenbestände unter Berücksichtigung der zum
Jahresende gültigen Kurse (Schlusskurse) bewertet.
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel sind um Abzinsungsbeträge gekürzt.
Forderungen sind grundsätzlich zum Nennwert angesetzt, gegebenenfalls unter Absetzung
der darauf entfallenden Wertberichtigungen. Ein Unterschiedsbetrag zwischen Auszahlungsbetrag und Nennbetrag wird – sofern Zinscharakter vorliegt – als Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und periodengerecht erfolgswirksam abgegrenzt.
Die nach International Financial Reporting Standards (IFRS) verwendeten Methoden zur Ermittlung der Risikovorsorge und zum Ausweis von Aufzinsungseffekten werden auch dem
HGB-Jahresabschluss zugrunde gelegt. Einzelwertberichtigungen werden zur Berücksichtigung
individuell festgestellter Adressen- bzw. länderrisikoinduzierter Ausfallrisiken gebildet. Die
Höhe bemisst sich nach dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert der Forderung und
dem nach der Discounted-Cashflow-Methode berechneten Barwert der künftigen Zahlungseingänge auf diese Forderung – unter Berücksichtigung von Sicherheiten. Die Höhe der länderrisikoinduzierten Einzelwertberichtigung orientiert sich darüber hinaus am internen Länderrating sowie an der Verlusterfahrung der Bank. Bei wertberichtigten und gekündigten Krediten
wird der Aufzinsungsbetrag des Barwertes unter Verwendung des individuellen Zinssatzes vor
Kündigung ermittelt (sogenanntes Unwinding) und als Zinsertrag ausgewiesen.
Kleinere standardisierte Kredite werden zu homogenen Portfolios zusammengefasst. Hier erfolgt der Ansatz einer pauschalierten Wertberichtigung für Einzelrisiken, deren Methode im
Risikobericht dargestellt ist. Die Bildung homogener Portfolios ist auf bestimmte Kredite des
Unternehmensbereichs Private & Corporate Clients beschränkt. Wie bei den Einzelwertberichtigungen wird auch bei der pauschalierten Wertberichtigung für Einzelrisiken ein Zinsertrag
durch Unwinding berechnet.
Pauschalwertberichtigungen (PWB) werden für zum Bilanzstichtag bereits eingetretene, jedoch noch nicht identifizierte Verluste aus Bonitäts- und Länderrisiken des Kreditportfolios
gebildet. Die Ermittlung der PWB erfolgt modellbasiert. Sie basiert im Wesentlichen auf historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten des nicht bereits anderweitig vorgesorgten Kreditportfolios sowie auf dem durchschnittlich zugrunde zu legenden Entdeckungszeitraum. Wesentliche Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds sowie aktuelle Ereignisse
werden bei der Bestimmung der Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt – Beispiel hierfür
sind extreme Preisveränderungen auf den Rohstoff- und Devisenmärkten. Die Festsetzung
erfolgt durch die unabhängige Risikofunktion. Die pauschalierte Wertberichtigung für Einzelrisiken ist Komponente der Pauschalwertberichtigungen.
Jahresabschluss
In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung haben wir von dem Wahlrecht nach § 340f Abs. 3 HGB,
die Aufwendungen und Erträge saldiert in einem Posten Risikovorsorge darzustellen, Gebrauch
gemacht.
Wertpapiere weisen wir in der Bilanz in den Posten Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere aus. Bei
der Bewertung unterscheiden wir zwischen Wertpapieren des Anlagevermögens und Wertpapieren des Umlaufvermögens.
Wertpapiere des Anlagevermögens bewerten wir entsprechend den für das Anlagevermögen
geltenden Regeln zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Wertaufholungen werden vorgenommen, soweit die Gründe für eine Abschreibung nicht mehr bestehen.
Bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens handelt es sich entweder um Handelsbestände
oder um Wertpapiere der Liquiditätsreserve. Die Wertpapiere des Handelsbestands werden zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die Bewertung erfolgt zusammen mit anderen
Handelsbeständen, wie Derivaten, mit Marktwerten, wobei zusätzlich das Risiko einer kurzfristigen Marktpreisveränderung durch einen angemessenen Value-at-Risk-Abschlag berücksichtigt wird. Der Unterschied zwischen dem Marktwert der Wertpapiere vermindert um Risikoabschläge und den fortgeführten Anschaffungskosten – nach Verrechnung mit den Ergebnissen aus der Bewertung von Derivaten – wird netto unter den Sonstigen Vermögensgegenständen bzw. Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Bei Änderung der ursprünglichen Zweckbestimmung von Handelsbeständen werden entsprechende Umgliederungen vorgenommen.
Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve (Wertpapiere, die weder wie Anlagevermögen behandelt werden noch Teil des Handelsbestands sind) werden pro Wertpapiergattung zu den fortlaufend ermittelten durchschnittlichen Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten
des Bilanzstichtags bewertet. Bei Wertpapieren der Liquiditätsreserve, die unter bzw. über
pari erworben wurden, werden die Disagien bzw. Agien entsprechend der Restlaufzeit anteilig
erfolgswirksam verrechnet.
Die Dresdner Bank bewertet ihre Handelsbestände grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Zur Bestimmung der Zeitwerte werden, wenn immer möglich, notierte
Marktpreise für identische Finanzinstrumente herangezogen. Dies setzt einen aktiven Markt
voraus. In Fällen, in denen keine notierten Preise für identische Finanzinstrumente in einem
aktiven Markt existieren, wird der Fair Value eines Finanzinstruments anhand von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu diesen Bewertungsmethoden zählen der Vergleich mit Preisnotierungen für ähnliche Finanzinstrumente in einem aktiven Markt, der Vergleich mit Preisnotierungen für identische oder ähnliche Finanzinstrumente in einem inaktiven Markt sowie die
Anwendung von finanzmathematischen Bewertungsmodellen, die – sofern verfügbar – auf
beobachtbaren Marktdaten basieren. Sofern ausnahmsweise finanzmathematische Bewertungsmodelle zur Anwendung kommen, ohne dass beobachtbare Marktdaten verfügbar sind,
fließen durch das Management bestimmte Prämissen und Parameter in die Modellbewertung
ein.
67
68
Dresdner Bank AG
Für auf Asset-Backed Securities (ABS) bezogene Finanzinstrumente hat die Bank die angewandten Bewertungsmodelle verfeinert; diese werden primär für die Bewertung von Tranchen
aus US-Residential Mortgage-Backed Securities (US-RMBS) sowie für Collateralised Debt Obligations (CDOs), die primär auf US-RMBS referenzieren, eingesetzt. Für das Portfolio der von der
Finanzkrise besonders betroffenen Bestände an US-RMBS und CDOs standen im Geschäftsjahr
2008 sowie zum Jahresultimo 2007 nur bedingt belastbare Marktpreise zur Verfügung, weshalb
Cashflow-basierte Bewertungsmodelle zum Einsatz kamen. Für die Ermittlung der erwarteten
Cashflows einzelner Tranchen werden im Wesentlichen Vorauszahlungsraten und Ausfallquoten als Parameter angewandt; und zwar unter Betrachtung verschiedener Szenarios. Der
durchschnittliche Barwert der erwarteten Cashflows wird danach auf beobachtbare Marktdaten kalibriert; hierzu zählen die ABX.HE-Serie von Subprime-RMBS-Indizes wie auch vordefinierte Portfolios, für die – aus unabhängigen Quellen stammende – Preisdaten verfügbar sind.
Durch die Kalibrierung der Bewertungsmodelle auf verfügbare Preisdaten (aktuelle Credit
Spreads) wird die Illiquidität bestimmter Marktsegmente hinreichend reflektiert.
Infolge der Finanzkrise sind ABS-Wertpapiere zum 1. Juli 2008 aus dem Handelsbestand in den
Anlagebestand umgegliedert worden. Die Umgliederung erfolgte, weil die kurzfristige Verkaufsoder Handelsabsicht nicht mehr aufrechterhalten werden konnte und stattdessen die Absicht
bestand, die Wertpapiere auf absehbare Zeit oder bis zur Endfälligkeit zu halten. Der im Zeitpunkt der Umgliederung bestehende Zeitwert dieser ABS-Wertpapiere bildete gleichzeitig die
Ausgangsbasis für deren fortzuführende Anschaffungskosten; zum 31. Dezember 2008 erfolgten Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert.
Zero-Bonds sind nach der Effektivzinsmethode bilanziert. Zurückgekaufte von der Bank emittierte Optionsscheine werden gegen die von uns emittierten Optionsscheine, die unter den
Verbrieften Verbindlichkeiten verbucht sind, aufgerechnet.
Wir bilanzieren Wertpapierleihegeschäfte wie besicherte Geldgeschäfte. Verliehene Wertpapiere verbleiben als Wertpapiere in der Bilanz. Entliehene Wertpapiere werden dagegen nicht
bilanziert.
Die Beteiligungen und die Anteile an verbundenen Unternehmen bewerten wir entsprechend
den für das Anlagevermögen geltenden Regeln zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren
beizulegenden Wert. Wertaufholungen werden vorgenommen, soweit die Gründe für eine
Abschreibung nicht mehr bestehen. In Anwendung des § 340c Abs. 2 HGB weisen wir die dort
genannten Aufwendungen und Erträge saldiert als Ergebnis aus Finanzanlagen aus.
Sachanlagen haben wir zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit abnutzbar,
unter Berücksichtigung plan- und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Dabei sind
grundsätzlich die steuerlich zulässigen AfA-Sätze zugrunde gelegt. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter schreiben wir im Zugangsjahr voll ab.
Für aktive latente Steuern haben wir einen Steuerabgrenzungsposten nach den Vorschriften
des § 274 Abs. 2 HGB angesetzt.
Verbindlichkeiten bilanzieren wir, soweit sie verzinslich sind, mit ihrem Rückzahlungsbetrag.
Werden diese mit einem Disagio aufgenommen, ist der zeitanteilige Abschlag in den aktiven
Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert. Analog dazu wird bei verzinslichen Verbindlichkeiten mit einem Agio der zeitanteilige Aufschlag in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten
bilanziert. Unverzinsliche Verbindlichkeiten, wie z. B. Zero-Bonds, sind zum Barwert angesetzt.
Jahresabschluss
Die Pensionsrückstellungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf
Basis der Richttafeln 2005 G bewertet. Den sogenannten Bestandsrenten wird ein Rechnungszinsfuß von 6 % zugrunde gelegt; den sogenannten Zuwachsrenten ein Rechnungszinsfuß von
2,75 %, dieser orientiert sich am garantierten Rechnungszins der Lebensversicherer. Abhängig
von den Versorgungsordnungen findet das Teilwertverfahren bzw. das Anwartschaftsbarwertverfahren Anwendung. Neueintritte werden mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren und
2,75 % Zins bewertet.
Rückstellungen für Steuern, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften setzen wir in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung an.
Eventualverbindlichkeiten werden zum Nennbetrag unter Berücksichtigung bereits gebildeter
Rückstellungen ausgewiesen.
Derivate des Nichthandels- und Handelsbestands sind bilanzunwirksam, d. h., sie stellen selbst
keine bilanzierungsfähigen Vermögensgegenstände oder Schulden dar. Zinsabgrenzungen,
gezahlte bzw. erhaltene Optionsprämien und Margin Accounts aus Derivaten dagegen werden
unter den Sonstigen Vermögensgegenständen bzw. Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Sofern im Nichthandelsbestand Derivate als Sicherungsgeschäfte zu Bilanzposten eingesetzt
sind, behandeln wir diese Derivate hinsichtlich der Bewertung nach den Regeln des gesicherten
Geschäfts. Schwebende Gewinne im Rahmen der Bewertung bleiben unberücksichtigt, schwebenden Verlusten tragen wir durch Bildung einer Drohverlustrückstellung Rechnung. Währungsbezogene Instrumente bewerten wir mit dem Stichtagskurs. Gekaufte Credit Default
Swaps besitzen dieselbe wirtschaftliche Funktion wie erhaltene Finanzgarantien, wenn diese
nachweisbar gegen einen Ausfall von Zins- und Kapitalrückzahlungen aus Krediten sichern,
und werden entsprechend behandelt. Erträge und Aufwendungen aus zinsbezogenen Instrumenten, die sich auf Vermögensgegenstände oder Schulden beziehen, die dem Nominalwertprinzip unterliegen, werden linear abgegrenzt.
Derivate des Handelsbestands unterliegen zusammen mit Wertpapierhandelsbeständen (siehe auch Ausführungen zu Wertpapieren des Handelsbestands) der Marktbewertung. Es erfolgt
eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. In Fällen, in denen keine börsennotierten Marktpreise vorliegen, werden zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts anerkannte Bewertungsmodelle (insbesondere Barwertmethoden und Optionspreismodelle) herangezogen;
diesen Bewertungsmodellen liegen als Parameter u. a. dem Modell entsprechende Zins- und
Volatilitätskurven, Wechselkurse oder implizite Korrelationen zugrunde. Dabei werden angemessene Bewertungsanpassungen vorgenommen, z. B. für Modellrisiken und die Bonität der
Kontrahenten (einschließlich des bankeigenen Risikos). Dem Vorsichtsprinzip wird durch
einen angemessenen Value-at-Risk-Abschlag Rechnung getragen.
Einige strukturierte Finanzinstrumente enthalten auch derivative Bestandteile. Sind die wirtschaftlichen Merkmale und die Risiken eingebetteter Derivate nicht eng mit denen des Basisvertrags verknüpft und wird nicht das gesamte Finanzinstrument im Handelsbestand erfasst,
wird das eingebettete Derivat nach den allgemeinen Grundsätzen für Derivate und der Basisvertrag zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Strukturierte Finanzinstrumente des
Handelsbestandes werden nicht aufgeteilt.
69
70
Dresdner Bank AG
Währungsumrechnung
Auf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände, die wie Anlagevermögen behandelt
werden und nicht in derselben Währung besonders gedeckt sind, haben wir zu historischen
Anschaffungskursen umgerechnet.
Alle übrigen auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden sowie nicht
abgewickelte schwebende Kassageschäfte sind zum Kassamittelkurs des Bilanzstichtags umgerechnet.
Die Umrechnung von Devisentermingeschäften wird im Rahmen der Darstellung des außerbilanziellen Geschäfts behandelt. Aufwendungen und Erträge aus der Währungsumrechnung
wurden entsprechend § 340h Abs. 2 HGB berücksichtigt.
Jahresabschluss
Angaben zur Bilanz
Restlaufzeitengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten
31. Dezember 2008
Forderungen
Mio. €
Befristete Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
1)
Insgesamt
bis
3 Monate
> 3 Monate
bis 1 Jahr
> 1 Jahr
bis 5 Jahre
über
5 Jahre
Gesamt
35.273
7.793
2.780
561
46.407
66.517
9.644
26.088
28.393
130.642
101.790
17.437
28.868
28.954
177.049
1) In den Forderungen an Kunden mit einer Restlaufzeit bis drei Monate sind Forderungen in Höhe von 6.137 Mio. € mit unbestimmter Laufzeit enthalten.
Von den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von
48.554 Mio. € werden 13.104 Mio. € im Laufe des Jahres 2009 fällig.
Verbindlichkeiten
Mio. €
Befristete Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Spareinlagen
Andere befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
darunter:
Andere verbriefte Verbindlichkeiten
Nachrangige Verbindlichkeiten
Genussrechtskapital
Insgesamt
bis
3 Monate
> 3 Monate
bis 1 Jahr
> 1 Jahr
bis 5 Jahre
über
5 Jahre
Gesamt
39.956
10.409
5.816
3.012
59.193
14
9
40
10
73
54.565
9.346
5.491
5.406
74.808
10.122
3.063
11.436
3.723
28.344
8.221
1.148
2.591
975
12.935
362
72
1.049
3.376
4.859
–
–
–
632
632
105.019
22.899
23.832
16.159
167.909
In den Verbrieften Verbindlichkeiten sind 15.409 Mio. € begebene Schuldverschreibungen enthalten, von denen 3.816 Mio. € im Laufe des Jahres 2009 fällig werden.
31. Dezember 2007
Forderungen
Mio. €
Befristete Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
1)
Insgesamt
bis
3 Monate
> 3 Monate
bis 1 Jahr
> 1 Jahr
bis 5 Jahre
über
5 Jahre
Gesamt
64.027
15.912
3.582
631
84.152
112.944
9.844
26.386
31.299
180.473
176.971
25.756
29.968
31.930
264.625
1) In den Forderungen an Kunden mit einer Restlaufzeit bis drei Monate sind Forderungen in Höhe von 4.219 Mio. € mit unbestimmter Laufzeit enthalten.
Verbindlichkeiten
Mio. €
Befristete Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Spareinlagen
Andere befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
darunter:
Andere verbriefte Verbindlichkeiten
Nachrangige Verbindlichkeiten
Genussrechtskapital
Insgesamt
bis
3 Monate
> 3 Monate
bis 1 Jahr
> 1 Jahr
bis 5 Jahre
über
5 Jahre
Gesamt
94.397
14.143
6.825
4.912
120.277
12
11
50
13
86
79.468
7.502
6.536
5.040
98.546
9.837
7.324
13.686
5.558
36.405
8.800
3.760
5.729
1.925
20.214
32
320
1.152
3.046
4.550
–
767
–
750
1.517
183.746
30.067
28.249
19.319
261.381
71
72
Dresdner Bank AG
Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber verbundenen Unternehmen
Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
Forderungen an Kreditinstitute
3.372
2.640
Forderungen an Kunden
9.454
21.172
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
6.651
6.154
19.477
29.966
Forderungen an verbundene Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
14.669
15.752
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
9.166
21.908
Verbriefte Verbindlichkeiten
4.406
1.046
Nachrangige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
2.525
2.456
30.766
41.162
Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Beteiligungsunternehmen
Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
Forderungen an Kreditinstitute
868
916
Forderungen an Kunden
221
538
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
38
210
1.127
1.664
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
19
187
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
24
33
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen
43
220
Forderungen an Beteiligungsunternehmen
Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Beteiligungsunternehmen enthalten
auch solche an bzw. gegenüber assoziierten Unternehmen.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 285 Nr. 11 HGB erfolgt gemäß § 287 Satz 1 HGB
gesondert und wird zusammen mit dem Jahresabschluss im elektronischen Bundesanzeiger
veröffentlicht. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes enthält auch Angaben über das Bestehen von
Ergebnisabführungsverträgen.
Treuhandgeschäfte
Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
Forderungen an Kunden
572
718
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Werte
422
558
Sonstiges Treuhandvermögen
336
–
1.330
1.276
Treuhandvermögen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Sonstige Treuhandverbindlichkeiten
Treuhandverbindlichkeiten
7
8
565
710
758
558
1.330
1.276
Die hier untergliederten Treuhandgeschäfte werden definitionsgemäß ausschließlich im eigenen Namen, aber für fremde Rechnung gehalten.
Jahresabschluss
Fremdwährungsvolumina
Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
Vermögensgegenstände
118.995
147.732
Schulden
106.581
128.241
Die Beträge stellen jeweils Summen aus Eurogegenwerten der verschiedensten Währungen
außerhalb des Euroraumes dar. Die betraglichen Unterschiede zwischen Vermögensgegenständen und Schulden sind darauf zurückzuführen, dass sich die Angabe nur auf bilanzrelevante Posten bezieht; das Nominalvolumen der Devisentermingeschäfte ist nicht enthalten,
also auch nicht die zur Sicherung abgeschlossenen Geschäfte.
Nachrangige Vermögensgegenstände
Mio. €
31.12.2008
Forderungen an Kreditinstitute
31.12.2007
70
98
Forderungen an Kunden
376
889
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
175
165
158
147
17
18
9
16
630
1.168
– Anleihen und Schuldverschreibungen (von anderen Emittenten)
– eigene Schuldverschreibungen
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Nachrangige Vermögensgegenstände
Börsenfähige Wertpapiere
Mio. €
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere
Börsennotiert
31.12.2008 31.12.2007
Nicht börsennotiert
31.12.2008 31.12.2007
Gesamt
31.12.2008 31.12.2007
32.993
44.327
15.561
20.277
48.554
64.604
25.945
8.371
23.689
613
2.256
8.984
Beteiligungen
2
5
5
5
7
10
Anteile an verbundenen Unternehmen
–
239
2
2
2
241
73
74
Dresdner Bank AG
Entwicklung des Anlagevermögens
Mio. €
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Zugänge
Geschäftsjahr
Abgänge
Geschäftsjahr
Beteiligungen1)
Abschreibungen
insgesamt
Abschreibungen
Geschäftsjahr
Restbuchwert
31.12.
2008
Restbuchwert
31.12.
2007
498
35
194
339
414
Anteile an verbundenen Unternehmen1)
6.742
1.992
4.591
4.143
5.033
Wertpapiere des
Anlagevermögens1)
6.995
2.047
568
8.474
6.920
262
41
22
231
40
50
50
1.792
98
156
1.007
27
727
722
653
71
68
177
-24
479
449
1.139
27
88
830
51
248
273
Immaterielle Anlagewerte
Sachanlagen
– Grundstücke und
Gebäude2)
– Betriebs- und Geschäftsausstattung
1) Von der Zusammenfassungsmöglichkeit des § 34 Abs. 3 RechKredV wurde Gebrauch gemacht.
2) Die Abschreibungen im Geschäftsjahr beinhalten eine Zuschreibung auf ein selbst genutztes Bürogebäude in Höhe von 120 Mio. €.
Außerplanmäßige Abschreibungen von Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von
639 Mio. € (Vorjahr: 58 Mio. €) auf den niedrigeren beizulegenden Wert wurden nicht vorgenommen, da mit Blick auf die Fälligkeit nicht von einer dauerhaften Wertminderung auszugehen ist. Grundstücke und Gebäude mit einem Buchwert von 479 Mio. € (Vorjahr: 445 Mio. €)
wurden im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzt; im Berichtszeitraum fielen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 87 Mio. € an.
Sonstige Vermögensgegenstände
Die Sonstigen Vermögensgegenstände nehmen Posten auf, die auf der Aktivseite keinen
anderen Posten zuzuordnen sind. 79 % des Bilanzausweises von 48.638 Mio. € entfallen auf
antizipative Zinsabgrenzungen auf Derivate sowie gezahlte Prämien für noch nicht fällige
Optionsgeschäfte in Wertpapieren, Devisen, Edelmetallen, Zins- und Währungsswaps und
für Zinsbegrenzungsvereinbarungen.
Steuerabgrenzungsposten
Zum 31. Dezember 2008 haben wir gemäß § 274 HGB aktive latente Steuern in Höhe von
40 Mio. € (Vorjahr: 85 Mio. €) in der Bilanz ausgewiesen. Zur Ermittlung des Abgrenzungsbedarfs wurden aktive und passive latente Steuern saldiert. Von dem Gesamtbetrag entfallen
45 Mio. € aktive latente Steuern auf das Inland und gegenläufig 5 Mio. € passive latente Steuern
auf die ausländischen Niederlassungen. Im Inland wurden aktive latente Steuern insbesondere
wegen steuerlich nicht abzugsfähiger Drohverlustrückstellungen gebildet. Bei den ausländischen Niederlassungen resultiert der Steuerabgrenzungsposten aus einer Vielzahl unterschiedlicher handels- und steuerrechtlicher Wertansätze.
Jahresabschluss
In Pension gegebene Vermögensgegenstände
Am Bilanzstichtag bestanden Rücknahmeverpflichtungen für in Pension gegebene Vermögensgegenstände im Buchwert von 24.930 Mio. € (Vorjahr: 54.576 Mio. €). Die Vermögensgegenstände sind weiterhin Bestandteil unserer Aktiva, die erhaltenen Gegenwerte weisen wir
unter den Verbindlichkeiten aus. Neben Offenmarktgeschäften mit der Deutschen Bundesbank
handelt es sich um sogenannte Repo-Geschäfte (durch Wertpapiere unterlegte Geldgeschäfte)
mit Kunden und Banken.
Rechnungsabgrenzungsposten
In den Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Disagien aus Verbindlichkeiten
gemäß § 250 Abs. 3 HGB in Höhe von 192 Mio. € (Vorjahr: 224 Mio. €) und auf der Passivseite
Disagien aus Forderungen gemäß § 340e Abs. 2 Satz 2 HGB von 24 Mio. € (Vorjahr: 32 Mio. €)
enthalten.
Sonstige Verbindlichkeiten
Die Sonstigen Verbindlichkeiten nehmen Posten der Passivseite auf, die keinen anderen Bilanzposten zuzuordnen sind. Die antizipativen Zinsabgrenzungen auf Derivate sowie die erhaltenen Prämien für noch nicht fällige Optionsgeschäfte in Wertpapieren, Devisen, Edelmetallen,
Zins- und Währungsswaps und für Zinsbegrenzungsvereinbarungen beliefen sich Ende Dezember 2008 auf 89 % des Bilanzausweises von 52.141 Mio. €.
Rückstellungen
Zum 31. Dezember 2008 wurden Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.917 Mio. € (Vorjahr:
1.858 Mio. €) in der Bilanz ausgewiesen; in diesem Zusammenhang besteht ein an einen unabhängigen Vermögenstreuhänder übertragenes Vermögen. Die Dresdner Bank AG ist wirtschaftlicher Eigentümer dieses Vermögens und weist in der Bilanz Vermögensgegenstände in Höhe
von insgesamt 1.783 Mio. € (Vorjahr: 1.933 Mio. €) aus. Dieses Vermögen darf ausschließlich für
die Erfüllung von Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und Pensionären sowie für
die Erfüllung von Altersteilzeitverpflichtungen verwendet werden.
Die Steuerrückstellungen verringerten sich um 18 Mio. € auf 503 Mio. € (Vorjahr: 521 Mio. €). Die
anderen Rückstellungen erhöhten sich insgesamt um 397 Mio. € und betrugen zum 31. Dezember 2008 1.711 Mio. € (Vorjahr: 1.314 Mio. €); sie enthalten im Wesentlichen eine Rückstellung
für eine Verpflichtung im Rahmen einer „Backstop“-Linie sowie Rückstellungen im Personalbereich und im Kreditgeschäft.
75
76
Dresdner Bank AG
Nachrangige Verbindlichkeiten
Die Nachrangigen Verbindlichkeiten, die in der Bilanz mit insgesamt 4.859 Mio. € (Vorjahr:
4.550 Mio. €) ausgewiesen sind, dürfen im Falle der Insolvenz oder der Liquidation erst nach
Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt werden. Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung besteht nicht.
Die folgende Tabelle zeigt die Nachrangigen Verbindlichkeiten nach Fälligkeiten, wobei nach
festverzinslichen und variabel verzinslichen Verbindlichkeiten unterschieden wird:
Mio. €
Fälligkeit
2011
2009
2010
2012
2013
nach 2013
31.12.2008
31.12.2007
136
127
533
21
270
1.855
2.942
2.764
4,2 %
6,6 %
5,8 %
5,7 %
6,4 %
7,0 %
298
2
61
21
14
1.521
1.917
1.786
durchschnittlicher Zinssatz
3,7 %
3,0 %
4,1 %
6,2 %
5,6 %
4,5 %
Nachrangige Verbindlichkeiten
434
129
594
42
284
3.376
4.859
4.550
mit fester Verzinsung
durchschnittlicher Zinssatz
mit variabler Verzinsung
Der Zinsaufwand für sämtliche Nachrangigen Verbindlichkeiten betrug 244 Mio. € (Vorjahr:
211 Mio. €).
Mittelaufnahmen, die 10 % des Gesamtbetrags der Nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigen, betreffen eine nachrangige Namensschuldverschreibung in Höhe von 1 Mrd. €, die mit
einem marktgängigen Zinssatz (1-Monats-Euribor plus 1,01 %) bei einer Laufzeit bis 2017 ausgestattet ist, sowie eine Emission mit einem Volumen von 1 Mrd. US-Dollar (Zinssatz 8,151 %,
Laufzeit bis 2031) und eine Emission mit einem Volumen von 0,5 Mrd. € (Zinssatz 5,790 %, Laufzeit bis 2011). In allen drei Fällen ist eine Umwandlung in Kapital oder in eine andere Schuldform vertraglich nicht festgeschrieben.
Genussrechtskapital
Das Genussrechtskapital weisen wir zum 31. Dezember 2008 mit 632 Mio. € (Vorjahr:
1.517 Mio. €) aus. Die Genussscheine gewähren einen dem Gewinnanteil der Aktionäre vorgehenden jährlichen Zinsanspruch; sie gehen Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gläubigern
der Emittentin im Range nach, sofern diese nicht ebenfalls nachrangig sind. An einem Bilanzverlust nehmen die Genussscheine nach Maßgabe der Genussscheinbedingungen teil. Die
Rückzahlung erfolgt vorbehaltlich der Bestimmungen über die Teilnahme am Verlust.
Die im Juli 2006 begebene Genussscheinemission mit einem Gesamtnennbetrag von
750 Mio. € hat gemäß den Bedingungen am Bilanzverlust teilgenommen. Daher erfolgte eine
Herabsetzung des Buchwerts auf 632 Mio. €. Für das Jahr 2008 entfällt die Zinszahlung. Die
Emission ist mit einem Zinssatz von 5,386 % und einer Laufzeit bis 2016 ausgestattet; sie gilt
nach den Bestimmungen des Kreditwesengesetzes als haftendes Eigenkapital.
Jahresabschluss
Entwicklung des Eigenkapitals
Mio. €
Gezeichnetes Kapital (Grundkapital)
– Stand am 1.1.2008
1.503
– Stand am 31.12.2008
1.503
Einlagen stiller Gesellschafter
– Stand am 1.1.2008
1.000
– Entnahme
157
– Stand am 31.12.2008
843
Kapitalrücklage
– Stand am 1.1.2008
4.436
– Entnahme
4.436
– Stand am 31.12.2008
–
Gewinnrücklagen
– Gesetzliche Rücklage
– Stand am 1.1.2008
3
– Entnahme
3
– Stand am 31.12.2008
–
– Rücklage für eigene Anteile
– Stand am 1.1.2008
– Entnahme
1.150
763
– Stand am 31.12.2008
387
– Andere Gewinnrücklagen
– Stand am 1.1.2008
582
– Entnahme
582
– Stand am 31.12.2008
–
387
Bilanzverlust
237
Eigenkapital
2.496
Das gezeichnete Kapital in Höhe von 1.502.972.205,80 € war am 31. Dezember 2008 in
578.066.233 auf Namen lautende nennwertlose Stückaktien eingeteilt. Jede Aktie repräsentiert
einen anteiligen Betrag am Grundkapital und gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme;
eigene Aktien sind nicht stimmberechtigt.
Das Aktienkapital der Dresdner Bank AG wurde am 31. Dezember 2008 zu 100 % mittelbar von
der Allianz SE gehalten. Am Bilanzstichtag war die Dresdner Bank gemäß § 271 Abs. 2 HGB ein
mit der Allianz SE verbundenes Unternehmen und wurde in den Konzernabschluss der Allianz
SE, München, einbezogen. Dieser ist bei der Allianz SE in 80802 München, Königinstraße 28,
erhältlich. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Die Rangstellung der stillen Beteiligung betreffend bestehen folgende Regelungen für die Zahlungsverpflichtungen der Bank bei einer Liquidation oder Insolvenz: Sie sind nachrangig gegenüber Forderungen aller gegenwärtigen und künftigen Gläubiger der Bank. Sie sind mindestens gleichrangig mit allen Forderungen auf Rückzahlung von Kapitaleinlagen, die in Bezug auf
bestehende und künftige stille Beteiligungen in die Bank eingebracht wurden, sowie mit allen
Forderungen gegen die Bank, die gleichrangig mit den vorgenannten Forderungen sind oder als
mit diesen gleichrangig bezeichnet werden. Außerdem sind sie vorrangig vor allen Forderungen von Anteilseignern der Bank im Zusammenhang mit ihren Anteilen am Grundkapital der
Bank, soweit diese jeweils bereits begründet wurden oder in Zukunft begründet werden. Aufgrund des ausgewiesenen Bilanzverlustes entfällt für das Jahr 2008 die Zinszahlung.
77
78
Dresdner Bank AG
Eigene Aktien oder Anteile
Am 27. Juli 2007 hatte die Dresdner Bank AG von der Allianz Finanzbeteiligungs GmbH
40.809.084 Stück eigene Aktien erworben. Der auf die eigenen Aktien entfallende Betrag des
Grundkapitals in Höhe von 106.103.618,40 € entspricht rund 7 % des gesamten Grundkapitals.
Am Bilanzstichtag hatten die eigenen Aktien einen Bilanzwert von 387 Mio. € (Vorjahr:
1.150 Mio. €); aufgrund dieser Veränderung war die Rücklage für eigene Anteile um 763 Mio. €
aufzulösen.
Sicherheitsleistungen für eigene Verbindlichkeiten
Für nachstehende Verbindlichkeiten wurden Vermögensgegenstände in der angegebenen
Höhe als Sicherheiten übertragen:
Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
26.959
47.860
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
16.988
20.896
Andere Verpflichtungen
Sicherheitsleistungen für eigene Verbindlichkeiten
173
226
44.120
68.982
Die Sicherheitsleistungen für eigene Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen
weit überwiegend Geldmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank, ferner weitergeleitete
zweckgebundene Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau und einiger anderer Institute.
Eventualverbindlichkeiten
Mio. €
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
– Kreditbürgschaften
– Sonstige Bürgschaften und Gewährleistungen
– Akkreditive
– Akkreditiveröffnungen
– Akkreditivbestätigungen
Eventualverbindlichkeiten
31.12.2008
31.12.2007
16.803
17.566
414
566
14.335
14.671
2.054
2.329
691
779
1.363
1.550
16.803
17.566
Andere Verpflichtungen
Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften
1
2
darunter: Forderungen
1
2
35.588
46.806
28.934
38.446
– Stand-by-Fazilitäten
4.344
6.483
– Avalkredite
1.956
1.535
Unwiderrufliche Kreditzusagen
– Buchkredite
– Wechseldiskontkredite
– Hypothekendarlehen
Andere Verpflichtungen
15
64
339
278
35.589
46.808
Die angegebenen Volumina bei den unwiderruflichen Kreditzusagen beziehen sich auf noch
nicht in Anspruch genommene Beträge. Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen bestanden am 31. Dezember 2008 nicht.
Jahresabschluss
Angaben zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung
Aufgliederung der Bruttoerträge nach geografischen Märkten
Mio. €
2008
2007
Deutschland
9.582
14.710
Übriges Europa
5.286
5.949
412
845
Nordamerika
Asien
Insgesamt
180
94
15.460
21.598
Der Gesamtbetrag enthält die folgenden Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung: Zinserträge, Laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen, Provisionserträge, Nettoertrag aus Finanzgeschäften, Sonstige betriebliche Erträge.
Sonstige betriebliche Erträge
Die Sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 789 Mio. € (Vorjahr: 614 Mio. €). Davon
entfallen 291 Mio. € auf Erträge aus Währungsumrechnungsdifferenzen, 123 Mio. € auf Erträge
aus der Auflösung von Rückstellungen, 120 Mio. € auf eine Zuschreibung auf ein selbst genutztes Bürogebäude, 104 Mio. € auf Kostenerstattungen aus Leistungen für Konzerngesellschaften
und 20 Mio. € auf Mieteinnahmen.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 289 Mio. € (Vorjahr: 208 Mio. €).
Davon entfallen 71 Mio. € auf Verluste aus Forderungsverkäufen und 57 Mio. € auf Schadensersatzleistungen.
Außerordentliche Aufwendungen
Bei den Außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 49 Mio. € (Vorjahr: 53 Mio. €) handelt es
sich um Restrukturierungsaufwendungen.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Für das Berichtsjahr ergab sich für die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ein positiver
Wert in Höhe von 5 Mio. € (Vorjahr: Steueraufwand in Höhe von 181 Mio. €). Aufgrund des negativen Ergebnisses entstand 2008 kein laufender Steueraufwand; der Erstattungsbetrag entfällt
auf Vorjahre.
Ausgleich des Jahresfehlbetrages
Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung weist einen Jahresfehlbetrag von 6.178 Mio. € aus. Davon
wurden 585 Mio. € durch vollständige Entnahmen aus den gesetzlichen und anderen Gewinnrücklagen, 763 Mio. € durch Entnahme aus der Rücklage für eigene Anteile sowie 4.436 Mio. €
durch vollständige Entnahme aus der Kapitalrücklage gedeckt. Insgesamt wurden somit Rücklagen in Höhe von 5.784 Mio. € entnommen. Nach Verlustbeteiligungen von Einlagen stiller
Gesellschafter in Höhe von 157 Mio. € verbleibt ein Bilanzverlust von 237 Mio. €.
79
80
Dresdner Bank AG
Sonstige Angaben
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-, Leasingverträgen
1.899
1.909
darunter: Grundstücke und Gebäude betreffend
1.570
1.570
216
199
Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben
Einzahlungsverpflichtungen und Mithaftungen
Insgesamt
darunter: Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen
229
213
2.344
2.321
412
381
Einzahlungsverpflichtungen für Aktien, Anleihen und sonstige Anteile beliefen sich auf
37 Mio. € (Vorjahr: 26 Mio. €). Mithaftungen gemäß § 24 GmbH-Gesetz bestanden zum Berichtsstichtag keine (Vorjahr: 12 T€). Die Nachhaftung nach Abspaltung gemäß § 133 UmwG
betrug unverändert 129 Mio. €.
Aus unserer Beteiligung an der Liquiditäts-Konsortialbank GmbH, Frankfurt am Main, bestanden
Nachschussverpflichtungen gemäß § 26 GmbH-Gesetz in unveränderter Höhe von 58 Mio. €
sowie eine quotale Eventualhaftung für die Erfüllung der Nachschusspflicht anderer dem Bundesverband deutscher Banken e. V., Berlin, angehörender Gesellschafter.
Bei den Beteiligungen an der LOFRA GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, der Reuschel & Co.
Kommanditgesellschaft, München, und der Dresdner Kleinwort Leasing December (15), London, besteht aufgrund der Rechtsform der Gesellschaften unbeschränkte Haftung. Wir haben
keinen Anlass, an der Bonität unserer Mitgesellschafter zu zweifeln.
Bei den beiden geschlossenen Immobilienfonds MERKUR Grundstücks-Gesellschaft Objekt
Berlin Lange Straße KG, Grünwald, und KALMUS Grundstücks-Gesellschaft Objekt Erfurt KG,
Grünwald, hat die Dresdner Bank AG jeweils eine unwiderrufliche Freistellungserklärung
gegenüber der Kommanditgesellschaft Allgemeine Leasing GmbH & Co. (KGAL), Grünwald,
abgegeben, die bestimmte Andienungsrechte gegenüber der KGAL abdeckt.
Gemäß § 5 Abs. 10 des Statuts für den Einlagensicherungsfonds haben wir uns verpflichtet, den
Bundesverband deutscher Banken e. V. von etwaigen Verlusten freizustellen, die durch Maßnahmen zugunsten von in unserem Mehrheitsbesitz stehenden Kreditinstituten anfallen.
Bei Tochterunternehmen im Sinne von § 290 Abs. 1 und 2 HGB, die das Bankgeschäft betreiben
oder das Bankgeschäft ergänzende Funktionen wahrnehmen, trägt die Dresdner Bank AG, von
politischen Risiken abgesehen, im Rahmen ihrer Anteilsquote dafür Sorge, dass diese Gesellschaften ihre Verpflichtungen erfüllen können.
Jahresabschluss
Derivategeschäft
Handels- und Anlagebuch
Mio. €
Nominalvolumina
31.12.2008 31.12.2007
Zinsbezogene Derivate
5.330.801
4.343.912
Positive
Fair Values
31.12.2008 31.12.2007
136.756
46.551
Negative
Fair Values
31.12.2008 31.12.2007
134.055
46.029
OTC-Produkte
– FRAs
– Zinsswaps
171.422
54.791
285
39
221
127
4.610.856
3.485.053
128.900
43.112
125.553
41.524
– Festsatzswaps
46.156
9.825
1.093
162
1.193
93
– Basisswaps
60.165
32.863
1.069
1.048
928
397
4.504.535
3.442.365
126.738
41.902
123.432
41.034
80.951
72.003
2.736
1.131
–
–
– Zinsoptionen: Verkäufe
113.571
112.071
–
–
4.697
2.367
– Sonstige Zinskontrakte
8.230
10.321
2.451
864
924
578
– Zinsswaps (IRS)
– Zinsoptionen: Käufe
Börsengehandelte Produkte
– Zinsfutures
88.145
107.170
7
0
12
0
– Zinsoptionen: Käufe
125.859
228.467
2.377
1.405
–
–
– Zinsoptionen: Verkäufe
131.767
274.036
–
–
2.648
1.433
712.759
858.617
31.059
13.286
30.105
12.732
– Devisentermingeschäfte
396.743
491.410
17.270
6.360
16.948
6.152
– Cross-Currency Swaps
106.472
92.728
6.543
3.947
7.253
3.414
– Devisenoptionen: Käufe
102.147
141.713
7.109
2.979
–
–
– Devisenoptionen: Verkäufe
107.260
132.160
–
–
5.904
3.166
– Sonstige Devisenkontrakte
137
–
137
–
–
–
–
606
–
–
–
0
678.116
423.960
23.780
20.844
22.611
20.886
1.352
Währungsbezogene Derivate
OTC-Produkte
Börsengehandelte Produkte
– Devisenfutures
Aktien-/indexbezogene Derivate
OTC-Produkte
– Aktien-/Indexswaps
13.547
43.167
719
1.544
925
– Aktien-/Indexoptionen: Käufe
380.131
109.452
15.435
13.103
–
–
– Aktien-/Indexoptionen: Verkäufe
192.338
118.625
–
–
13.776
13.582
– Sonstige Aktien-/Indexkontrakte
143
15
133
–
8
4
9.096
8.705
17
–
6
–
– Aktien-/Indexoptionen: Käufe
41.208
69.963
7.476
6.197
–
–
– Aktien-/Indexoptionen: Verkäufe
41.653
74.033
–
–
7.896
5.948
781.118
1.161.031
48.258
12.504
46.767
12.168
Börsengehandelte Produkte
– Aktien-/Indexfutures
Kreditderivate
Credit Default Swaps
– Sicherungsnehmer
390.492
577.572
45.965
10.423
1.264
981
– Sicherungsgeber
386.319
568.558
2.035
1.034
44.790
10.064
4.262
12.089
240
622
700
1.106
Total Return Swaps
– Sicherungsnehmer
– Sicherungsgeber
45
2.812
18
425
13
17
33.423
21.323
2.575
1.290
2.701
1.248
– Edelmetallderivate
26.854
15.194
1.282
736
1.465
665
– Sonstige Kontrakte
3.608
3.932
1.255
554
1.189
583
Sonstige Derivate
OTC-Produkte
Börsengehandelte Produkte
– Futures und Optionen
Insgesamt
2.961
2.197
38
–
47
–
7.536.217
6.808.843
242.428
94.475
236.239
93.063
81
82
Dresdner Bank AG
Die vorangegangene Tabelle zeigt die Nominalvolumina und den beizulegenden Zeitwert des
gesamten Derivategeschäfts, das sowohl die Handelsbuch- als auch die Anlagebuch-Derivate
umfasst. Letztere sind in der folgenden Tabelle dargestellt; sie dienen der Deckung von Zins-,
Wechselkurs- oder Marktpreisschwankungen.
Anlagebuch
Mio. €
Zinsbezogene Derivate
Nominalvolumina
31.12.2008 31.12.2007
Positive
Fair Values
31.12.2008 31.12.2007
Negative
Fair Values
31.12.2008 31.12.2007
4.862
5.723
1.219
175
213
368
329
168
5
341
10
Aktien-/indexbezogene Derivate
2.576
2.895
191
29
251
569
Kreditderivate
3.495
5.989
382
44
13
23
16
16
1
0
–
0
11.317
14.952
1.961
253
818
629
Währungsbezogene Derivate
Sonstige Derivate
Insgesamt
27
Erläuterungen zum bilanziellen Ausweis finden sich bei den Angaben zur Bilanz unter den
Posten Sonstige Vermögensgegenstände und Sonstige Verbindlichkeiten.
Honorare des Abschlussprüfers
20081)
2007
10
11
Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen
2
3
Steuerberatungsleistungen
0
1
Anderweitige Leistungen
0
1
12
16
Mio. €
Abschlussprüfung
Insgesamt
1) Seit 1. Oktober 2007 sind die KPMG Deutschland und Großbritannien verbundene Unternehmen; seit 1. Oktober 2008 sind die KPMG Schweiz und Spanien
ebenfalls mit der KPMG Deutschland verbundene Unternehmen. Die Prüfungsgebühren für das Geschäftsjahr 2008 beinhalten deshalb zusätzlich diese beiden
Gesellschaften.
Geschäftsstellen
Inland
Ausland
Insgesamt
2008
2007
847
838
18
18
865
856
Mitarbeiter
In Ausbildungsprogrammen befanden sich im Jahresdurchschnitt 877 Auszubildende (Vorjahr:
819) und 128 Trainees (Vorjahr: 93). Ohne Auszubildende und Trainees beschäftigten wir im
Jahresdurchschnitt 20.503 Mitarbeiter (Vorjahr: 21.610), die sich wie folgt verteilen:
Inland
Ausland
Insgesamt
2008
2007
19.907
21.023
596
587
20.503
21.610
Dienstleistungen für Verwaltung und Vermittlung
Neben dem Effektenkommissionsgeschäft stellen folgende Dienstleistungen für Verwaltung
und Vermittlung einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit in der Dresdner Bank AG dar:
Depotverwaltung, Verwaltung von Treuhandkrediten, Vermögensverwaltung sowie Vermittlung von Hypotheken, Versicherungen, Bausparverträgen und Immobilien.
Jahresabschluss
Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
An Vorstandsmitglieder gewährten wir Kredite oder gingen für sie Haftungsverhältnisse ein
in Höhe von insgesamt 396.257,03 € (Vorjahr: 426.275,80 €). An Aufsichtsratsmitglieder der
Dresdner Bank AG gewährten wir Kredite in Höhe von 9.343.915,00 € (Vorjahr: 447.719,26 €).
Die Konditionen entsprechen den üblichen Bedingungen.
Bezüge von Vorstand, Aufsichtsrat und Beiräten
Die Bezüge des Vorstands betrugen gemäß § 285 Nr. 9 a) HGB 14.624.407,32 € (Vorjahr:
21.301.281,36 €). Hierin sind aktienbasierte Vergütungen aus 29.690 Stück (Vorjahr: 62.461
Stück) Stock Appreciation Rights (SAR) mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der
Gewährung von 23,98 € (Vorjahr: 39,05 €) sowie 14.409 Stück (Vorjahr: 44.423 Stück) Restricted
Stock Units (RSU) mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung von
82,75 € (Vorjahr: 134,48 €) enthalten. Die Bezüge der früheren Mitglieder des Vorstands und
ihrer Hinterbliebenen betrugen 36.398.269,81 € (Vorjahr: 11.891.333,57 €). Die Pensionsrückstellungen für die ehemaligen Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich
zum 31. Dezember 2008 auf 125 Mio. € (Vorjahr: 123 Mio. €).
Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2008 betrug bei der Dresdner Bank AG
1.006.387,50 € (Vorjahr: 982.125,00 €) inklusive Umsatzsteuer. An die regionalen Beiräte haben
wir 1.220.103,00 € (Vorjahr: 1.230.084,25 €) inklusive Umsatzsteuer gezahlt.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Am 12. Januar 2009 hat die Commerzbank die Übernahme der Dresdner Bank vollzogen und ist
nun alleiniger Aktionär der Dresdner Bank. Die Verschmelzung beider Unternehmen wird im
Frühjahr 2009 erfolgen.
Mit Vollzug der Übernahme durch die Commerzbank Anfang Januar 2009 gab es eine weitere
Übereinkunft, dass die Allianz die Kapitalausstattung der Dresdner Bank stärkt. Dies erfolgte
durch die Übernahme von verbrieften Wertpapieren (Collateralised Debt Obligations) im Nominalwert von 2 Mrd. € für einen Kaufpreis von 1,1 Mrd. €. Zusätzlich wird die Allianz eine stille
Einlage in Höhe von 750 Mio. € zeichnen.
Im Januar 2009 kam es zu Veränderungen im Vorstand der Dresdner Bank AG. Im Zuge der
Transaktion wurden sechs Commerzbank-Vorstände zu Mitgliedern des Vorstands der Dresdner Bank ernannt. Zudem schieden vier bisherige Mitglieder aus. Martin Blessing übernahm
dabei mit Wirkung vom 19. Januar 2009 die Position des Vorstandsvorsitzenden von Dr. Herbert
Walter.
Der Unternehmensbereich Investment Banking wird im Rahmen der Integration in die Commerzbank neu ausgerichtet und sich in seinen zukünftigen Aktivitäten auf kundenorientierte
Produkte konzentrieren. In diesem Zusammenhang kam es Anfang Februar zu Personalfreisetzungen.
Angesichts der akuten Bestandsgefährdung und der Unterschreitung der aufsichtsrechtlichen
Mindestquoten hat die Commerzbank am 3. März 2009 beschlossen, das Kapital der Dresdner
Bank noch im ersten Quartal 2009 um 4,0 Mrd. € zu erhöhen.
83
84
Dresdner Bank AG
Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats
Klaus-Peter Müller
Vorsitzender
(seit 12.1.2009)
Frankfurt am Main
Michael Diekmann
Vorsitzender
(bis 12.1.2009)
Vorsitzender des Vorstands der Allianz SE,
München
Dresdner Bank AG, Dortmund
Claudia Eggert-Lehmann
Stellvertretende Vorsitzende
(Stellvertretende Vorsitzende seit 14.3.2008)
Peter Haimerl
Stellvertretender Vorsitzender
(bis 14.3.2008)
Dresdner Bank AG, München
Dr. Olaf Berlien
Mitglied des Vorstands der ThyssenKrupp AG,
Düsseldorf
Gunnar de Buhr
(seit 14.3.2008)
Dresdner Bank AG, Hamburg
Thomas Fröhlich
Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main
Christian Höhn
Dresdner Bank AG, München
Stefan Jennes
(seit 14.3.2008)
Dresdner Bank AG, Düsseldorf
Oda-Renate Krauß
(bis 14.3.2008)
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft,
Landesbezirk Berlin/Brandenburg,
Finanzdienstleistungen, Berlin
Prof. Dr. Edward G. Krubasik
(bis 12.1.2009)
München
Frank Lehmhagen
(seit 14.3.2008)
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft,
Berlin
Dr. Dietmar Kuhnt
(bis 12.1.2009)
RWE AG, Essen
Dr. Hartmut Mehdorn
Vorsitzender des Vorstands der
Deutsche Bahn AG, Berlin
Klaus Müller-Gebel
(seit 12.1.2009)
Rechtsanwalt, Frankfurt am Main
Prof. Hans Georg Näder
(seit 1.1.2008)
Geschäftsführender Gesellschafter der
Otto Bock Holding GmbH & Co. KG,
Duderstadt
Brunhilde Nast
(bis 14.3.2008)
Dresdner Bank AG, Dresden
Dr. Helmut Perlet
Mitglied des Vorstands der Allianz SE,
München
Dr. Bernd Pischetsrieder
Volkswagen AG, Wolfsburg
Jahresabschluss
Konrad Remmele
(seit 14.3.2008)
Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main
Jürgen Rose
(bis 14.3.2008)
Dresdner Bank AG, Nürnberg
Dr. Stefan Schmittmann
(seit 12.1.2009)
Mitglied des Vorstands der
Commerzbank AG, Frankfurt am Main
Margit Schoffer
Dresdner Bank AG, Aalen
Prof. Dennis J. Snower, Ph.D.
(bis 12.1.2009)
Präsident des Instituts für Weltwirtschaft,
Kiel
Wolfgang Spauszus
Dresdner Bank AG, Göttingen
Uwe Spitzbarth
Leiter der Bundesfachgruppe Banken bei der
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft,
Berlin
Dr. Eric Strutz
(seit 12.1.2009)
Mitglied des Vorstands der
Commerzbank AG, Frankfurt am Main
Dr. Bernd W. Voss
Frankfurt am Main
Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats
Dr. Wolfgang Röller
Frankfurt am Main
85
86
Dresdner Bank AG
Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands
Martin Blessing
Vorsitzender
(seit 19.1.2009)
Dr. Herbert Walter
Vorsitzender
(bis 19.1.2009)
Frank Annuscheit
(seit 12.1.2009)
Markus Beumer
(seit 19.1.2009)
Dr. Andreas Georgi
(bis 19.1.2009)
Wolfgang Hartmann
(seit 12.1.2009)
Franz Herrlein
(bis 12.1.2009)
Dr. Stefan Jentzsch
(bis 12.1.2009)
Dr. Achim Kassow
(seit 19.1.2009)
Wulf Meier
Andree Moschner
Michael Reuther
(seit 12.1.2009)
Klaus Rosenfeld
Otto Steinmetz
(bis 31.5.2008)
Dr. Friedrich Wöbking
Jahresabschluss
Verzeichnis der Mandate von Mitgliedern des Vorstands (per 31. Dezember 2008)
Name
Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsgremien von großen Kapitalgesellschaften
(Stand 31.12.2008)
Dr. Herbert Walter
Vorsitzender
Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main
Deutsche Lufthansa AG, Köln
E.ON Ruhrgas AG, Essen
Dr. Andreas Georgi
ABB AG, Mannheim
Deutsche Schiffsbank AG, Hamburg/Bremen
(Stellvertretender Vorsitzender)
Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg
Rheinmetall AG, Düsseldorf
RWE Dea AG, Hamburg
Franz Herrlein
–
Dr. Stefan Jentzsch
adidas AG, Herzogenaurach
Premiere AG, München
Wulf Meier
–
Andree Moschner
Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1)
(Vorsitzender)
Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg
(Vorsitzender)
Klaus Rosenfeld
–
Dr. Friedrich Wöbking
Allianz Shared Infrastructure
Services SE, München
1) Konzernmandat.
87
88
Dresdner Bank AG
Verzeichnis der Mandate von Mitarbeitern (per 31. Dezember 2008)
Name
Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsgremien von großen Kapitalgesellschaften
(Stand 31.12.2008)
Claudia Eggert-Lehmann
Allianz SE, München
Dr. Peter Gassmann
Düsseldorfer Hypothekenbank
Aktiengesellschaft, Düsseldorf
Detlef Hermann
Kaiser’s Tengelmann AG, Viersen
RC Ritzenhoff Cristal Aktiengesellschaft,
Marsberg
Oliver Klink
Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1)
Rüdiger Maroldt
Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1)
Jens-Peter Neumann
RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft,
Bad Neustadt, Saale
1) Konzernmandat.
Erklärung des Vorstands
Erklärung des Vorstands
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie
die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft
beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 16. März 2009
Dresdner Bank
Aktiengesellschaft
Blessing
Annuscheit
Beumer
Hartmann
Dr. Kassow
Meier
Moschner
Reuther
Rosenfeld
Dr. Wöbking
89
90
Dresdner Bank AG
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008
geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den
deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung
liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss
unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der
Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der
Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Bestätigungsvermerk
Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht in
den Abschnitten „Geschäftliche Entwicklung“ und „Ausblick“ sowie im Risikobericht im Abschnitt „Zusammenfassung und Ausblick“ hin. Dort ist ausgeführt, dass der Fortbestand der
Dresdner Bank AG davon abhängt, dass in ausreichendem Maße Eigenkapital zur Stärkung der
aufsichtsrechtlichen Eigenmittel sowie der Risikodeckungsmasse zur Verfügung gestellt wird.
Hierzu ist insbesondere erforderlich, dass
 die Allianz SE eine stille Einlage in Höhe von 750 Mio. € leistet;
 die Commerzbank AG als 100%iger Gesellschafter der Dresdner Bank AG für diese bis zur
Verschmelzung eine angemessene Kapitalausstattung sicherstellen wird;
 das integrierte Institut Commerzbank AG nach der Verschmelzung eine ausreichende Ei-
genkapitalausstattung aufweist;
 die zuständigen Behörden keine aufsichtsrechtlichen Maßnahmen ergreifen werden sowie
 gegen die vorgenannten Maßnahmen keine rechtlichen Vorbehalte (insbesondere EU-
Verfahren) geltend gemacht werden.
Frankfurt am Main, den 16. März 2009
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(vormals
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
Pastor
Wirtschaftsprüfer
Andriowsky
Wirtschaftsprüfer
91
92
Dresdner Bank AG
Dresdner Bank AG
Jürgen-Ponto-Platz 1
60301 Frankfurt am Main
Telefon +49 69 263-0
www.dresdner-bank.de
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Soweit wir in diesem Finanzbericht Prognosen oder Erwartungen äußern oder
unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten
und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen
Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten
Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten
Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor allem in Kerngeschäftsfeldern und -märkten, und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen können ferner aus dem Ausfall von Kreditnehmern resultieren. Auch
die Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse sowie nationale und
internationale Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher
Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren Folgen
können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen.
Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in diesem Finanzbericht
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.

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