Dresdner Bank AG Finanzbericht 2008
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Dresdner Bank AG Finanzbericht 2008
Dresdner Bank AG Finanzbericht 2008 Lagebericht Lagebericht Dresdner Bank AG Überblick 2 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 5 Geschäftliche Entwicklung 9 Ergebnis der Geschäftstätigkeit 12 Finanz- und Vermögenslage 16 Risikobericht 19 Mitarbeiter 53 Nachhaltigkeit 55 Beziehungen zu verbundenen Unternehmen 56 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 57 Ausblick 58 1 2 Dresdner Bank AG Überblick Das Geschäftsjahr 2008 stellt einen entscheidenden Wendepunkt in der 137-jährigen Unternehmensgeschichte der Dresdner Bank dar. Während die Bank im Verlauf des Jahres in zunehmendem Maße mit den sich verstärkenden Auswirkungen der weltweiten Finanzmarktkrise zu kämpfen hatte, beschloss die Allianz als 100%iger Gesellschafter der Bank – nachdem die Dresdner Bank im Zeitraum März bis August 2008 ein Ausgliederungsprojekt für die beiden Geschäftsbereiche Private & Corporate Clients und Dresdner Kleinwort erfolgreich zur möglichen Umsetzung weiterer strategischer Optionen entwickelt hatte – im August 2008, die Dresdner Bank als Ganzes an die Commerzbank AG zu verkaufen. Die Entwicklung der Finanzmarktkrise hat insbesondere im vierten Quartal des Berichtsjahres zu einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 6,2 Mrd. € und zu einer signifikanten Reduktion der Kernkapitalquote geführt, die angesichts der bestehenden Risiken für eine eigenständige Fortführung des Geschäftsbetriebs der Dresdner Bank – auch bei Berücksichtigung der vereinbarten, aber noch nicht vollständig umgesetzten Maßnahmen der Allianz zur Kapitalstärkung – nicht ausreichend ist. Details sind im Abschnitt „Geschäftliche Entwicklung“ beschrieben. Im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank hat die Commerzbank erklärt, dass die Dresdner Bank im Frühjahr 2009 auf die Commerzbank verschmolzen wird. Damit endet die Geschichte der Dresdner Bank als eigenständiges Kreditinstitut. Organisation und Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2008 Als eine der führenden Geschäftsbanken in Deutschland bietet die Dresdner Bank Privat- und Firmenkunden sowie Institutionen im In- und Ausland eine breit gefächerte Palette von Bankprodukten und Finanzdienstleistungen. Dazu zählen das Kredit- und Einlagengeschäft, das Wertpapier- und Depotbankgeschäft, das Zahlungsverkehrsgeschäft und das Handels- und Kapitalmarktgeschäft. Die Dresdner Bank vertreibt zudem Lebens-, Kranken- und Sachversicherungsprodukte der Allianz Gruppe. Die Dresdner Bank stand auch im abgelaufenen Geschäftsjahr im Wettbewerb mit anderen Finanzdienstleistungsunternehmen im Hinblick auf Kunden, Produkte und Märkte. Dabei kann die Bank auf individuelle Kundenwünsche sowohl mit preisgünstigen Standardprodukten als auch mit komplexen beratungsintensiven Bankprodukten und Lösungen reagieren. Insgesamt zählten wir zum Ende des Geschäftsjahres 2008 rund 6,3 Millionen Kunden. Die Dresdner Bank AG verfügt über ein Netz von 865 Geschäftsstellen; davon befinden sich 847 Geschäftsstellen im Inland und 18 Geschäftsstellen im Ausland. Weltweit ist die Bank an allen wichtigen Finanzplätzen vertreten. Gegenüber dem Vorjahr (856 Geschäftsstellen) ist dies insgesamt ein Anstieg um 9 Geschäftsstellen, der auf die Ausweitung unseres Netzes von Bankagenturen zurückgeht. Die Dresdner Bank ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 14000 eingetragen. Die rechtlichen Grundlagen sind in der Satzung in der Fassung vom 23. Juni 2008 festgelegt. Lagebericht Von 2001, dem Jahr der Übernahme durch die Allianz, bis zum 11. Januar 2009 war die Dresdner Bank AG eine 100%ige Tochtergesellschaft der Allianz SE, München. Die Anteile an der Dresdner Bank AG wurden mittelbar von der Allianz SE gehalten. Das Grundkapital der Dresdner Bank beträgt 1.503 Mio. €. Seit dem 12. Januar 2009 ist die Dresdner Bank AG eine 100%ige Tochtergesellschaft der Commerzbank AG, Frankfurt am Main. Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG Die Allianz SE und die Commerzbank AG haben am 31. August 2008 eine Vereinbarung zur Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG getroffen. Die Aufsichtsräte der Allianz SE und der Commerzbank AG haben der Vereinbarung in ihren Sitzungen am 31. August 2008 zugestimmt. Ende November 2008 haben sich die Commerzbank und die Allianz darauf verständigt, den bisher vereinbarten Übernahmefahrplan, der den Abschluss der Komplettübernahme erst im zweiten Halbjahr 2009 vorgesehen hat, zu beschleunigen. So hat die Commerzbank bereits am 12. Januar 2009 die Übernahme vollzogen und ist nun alleiniger Aktionär der Dresdner Bank. Die Verschmelzung beider Unternehmen wird im zweiten Quartal 2009 erfolgen. Commerzbank und Dresdner Bank nutzen mit dem Zusammenschluss die Chance, in Deutschland einen Marktführer von europäischem Format zu schaffen. Gemeinsam verfügen die beiden Institute über einen schlagkräftigen Vertrieb im deutschen Bankensektor. Das Geschäftsmodell der Commerzbank wird durch die ausgewiesene Wertpapierkompetenz der Dresdner Bank ergänzt. Das neue Institut verfügt über einen ausgewogenen Mix von Aktivitäten sowie über gute Wachstumsperspektiven. Es konzentriert sich auf die Segmente Private Kunden, Mittelstandsbank, Mittel- und Osteuropa sowie auf Corporates & Markets und Commercial Real Estate. Gemeinsam werden die beiden Häuser mit elf Millionen Privatkunden in Deutschland eines der führenden Institute und mit insgesamt 1.200 Filialen künftig für private Kunden und den Mittelstand noch besser erreichbar sein. Die neue Bank verfügt über eine attraktive Produktpalette und kann ihren Marktanteil damit weiter ausbauen. Gerade im deutschen Mittelstand werden die beiden Häuser gemeinsam ihre starke Position konsequent verbessern. Insgesamt wird das neue Institut mehr als 100.000 Firmenkunden und institutionelle Kunden betreuen. Im Geschäft mit vermögenden Kunden ergänzen sich beide Häuser. Durch die Stärke der Dresdner Bank in diesem Bereich kann das neue Institut deutlich zum Marktführer aufschließen und wird die Nummer zwei in diesem Markt in Deutschland sein. Die Dresdner Bank hatte in jüngster Vergangenheit in diesem Geschäftsfeld in den Ausbau ihrer nationalen und internationalen Präsenz investiert. Im Investmentbanking sollen die Aktivitäten von Dresdner Kleinwort in Teilen refokussiert und zurückgefahren werden. Mit den verbleibenden Aktivitäten und der hohen Wertpapierkompetenz der Dresdner Bank stärkt die Commerzbank ihre Position als eine führende Investmentbank für Unternehmen und institutionelle Kunden im Inland. 3 4 Dresdner Bank AG Zusammen haben die Commerzbank und die Dresdner Bank knapp 67.000 Mitarbeiter. Mit der Zusammenführung soll es zu einem Abbau von insgesamt rund 9.000 Vollzeitstellen kommen, davon 2.500 im Ausland. Rund 70 % davon entfallen auf Abwicklungs-, Steuerungs- und Produktionseinheiten sowie auf das Investmentbanking. Alle Instrumente des sozialverträglichen Personalabbaus sollen genutzt werden. Das von beiden Häusern zur Vorbereitung der Integration aufgesetzte Projekt verläuft planmäßig. Leitungs- und Kontrollorgane der Dresdner Bank Dem Vorstand der Dresdner Bank AG, gehörten zum Ende des Berichtsjahres acht Mitglieder an; seit dem 19. Januar 2009 besteht der Vorstand aus zehn Mitgliedern. Unbeschadet seiner gemeinschaftlichen Verantwortung für die Geschäftsführung entscheidet der Vorstand über die Verteilung einzelner Geschäftsbereiche unter seinen Mitgliedern. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die beabsichtigte Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, über die Lage und Entwicklung der Bank und des Konzerns sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle einschließlich der Risikolage. Der Aufsichtsrat der Dresdner Bank AG besteht aus 20 Mitgliedern und setzt sich zu gleichen Teilen aus Vertretern der Aktionäre und der Arbeitnehmer zusammen. Aufgabe des Aufsichtsrats ist es, den Vorstand bei der Führung der Geschäfte zu überwachen und zu beraten. Als Ausschüsse hat der Aufsichtsrat das Präsidium, die Kredit- und Risikokommission, das Audit Committee, den Betriebsausschuss, den Strategieausschuss und den nach dem Mitbestimmungsgesetz zu bildenden Vermittlungsausschuss gebildet. Eine namentliche Aufstellung aller Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der Dresdner Bank AG im Berichtsjahr 2008 sowie im Jahr 2009 bis zur Aufstellung der Geschäftszahlen ist im Anhang unter der Anhangangabe „Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats“ sowie unter der Anhangangabe „Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands“ aufgeführt. Lagebericht Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Weltwirtschaft wurde in den letzten Jahren von einer Kombination dramatischer Schocks getroffen: Die Krise am US-Wohnungsmarkt, der Ölpreisschock und die Finanzmarktkrise. Alles zusammen hat im Verlauf des Jahres 2008 einen dramatischen Abschwung in der Weltwirtschaft ausgelöst. So lagen wesentliche konjunkturelle Stimmungsindikatoren zum Ende des Berichtsjahres auf einem Niveau, das seit Jahrzehnten nicht mehr erreicht wurde. In vielen Schwellenländern hat sich die wirtschaftliche Entwicklung deutlich abgeschwächt. Auch das reale Bruttoinlandsprodukt wichtiger Industrieländer schrumpft seit der zweiten Jahreshälfte 2008. Insgesamt befinden wir uns derzeit in der tiefsten Rezession seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Regierungen und Notenbanken haben diverse Programme und Hilfspakete angekündigt und bereits teilweise umgesetzt, um den konjunkturellen Abwärtstrend zu stoppen. Es muss gleichwohl davon ausgegangen werden, dass sich auch 2009 noch deutlich negative Auswirkungen für die Realwirtschaft ergeben. Konjunkturelle Entwicklung 2008 In den USA kam es – nach einer leichten Erholung im zweiten Quartal 2008 – im dritten und vierten Quartal zu einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. In Deutschland wie auch im gesamten Euroraum ist das Bruttoinlandsprodukt nach einem leichten Rückgang im zweiten Quartal auch im dritten und, besonders kräftig, im letzten Quartal gesunken. Zwar ist Deutschland nicht wie einige andere europäische Länder von den Folgen von Übertreibungen am Immobilienmarkt betroffen, mit seiner stark exportorientierten Wirtschaft spürt es jedoch den weltweiten Nachfragerückgang vor allem im Automobilsektor, aber auch in der Chemie- und Metallindustrie. Zusätzlich haben die bis in den Sommer hinein stark gestiegenen Energiepreise die Kaufkraft der Verbraucher deutlich gemindert, was den Konsum schwächte. Lediglich der deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich bis Jahresende 2008 vergleichsweise robust. Weltwirtschaftliches Wachstum 2,0 % Welt 1,2 % USA Japan 3,7 % 2,0 % -0,7 % 2,4 % 0,7 % Euroraum 2,6 % 1,3 % Deutschland 2,5 % 6,5 % Asien (o. Japan) 4,1 % Lateinamerika 5,4 % 4,8 % Osteuropa -1 % 0 % 2008 2 % 4 % 9,0 % 6,9 % 6 % 8 % 10 % 2007 Infolge des Konjunkturabschwungs in vielen Ländern hat im Verlauf des zweiten Halbjahres eine massive Abwärtskorrektur bei den Rohstoffpreisen eingesetzt. Ende 2008 betrug der Rohölpreis gerade noch ein Viertel seines Höchststandes zur Jahresmitte des vergangenen Jahres; dadurch ist eine merkliche Entlastung bei Verbrauchern und Industrie eingetreten. An den für die Konjunktur sehr kritischen Rahmenbedingungen infolge der Finanzmarktkrise ändert dies kurzfristig jedoch nichts. 5 6 Dresdner Bank AG Finanzmarktentwicklung 2008 Die globale Finanzmarktkrise erreichte in der zweiten Hälfte 2008 neue dramatische Höhepunkte. Nach der Verstaatlichung der amerikanischen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac sowie nach der Nothilfe für den Versicherungskonzern American International Group ging mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers und der Umwandlung von Goldman Sachs und Morgan Stanley in Universalbanken die Ära der großen unabhängigen Investmentbanken zu Ende. Nachdem auch die größte Sparkasse der USA, die Washington Mutual, zusammenbrach, rangen sich Regierung, Notenbank und Kongress nach intensiven Verhandlungen zu einem 700Mrd.-US-Dollar-Hilfspaket zur Eindämmung der Krise durch. Auch in Europa spiegelte sich die Verschärfung der Krise wider. So gerieten neben Einzeladressen auch gesamte Volkswirtschaften in Schieflage. Die isländische Regierung verhängte zeitweilig ein Zahlungsmoratorium und verstaatlichte die großen Banken Glitnir, Kaupthing und Landsbanki aufgrund deren drohender Insolvenz. In Deutschland spannten Bundesregierung und deutsche Kreditwirtschaft zunächst ein Auffangnetz für die in Liquiditätsschwierigkeiten geratene Hypo Real Estate. Darüber hinaus haben die Bundesregierung und andere europäische Staaten zu Beginn des vierten Quartals 2008 umfangreiche Maßnahmenpakete zur Stabilisierung der Finanzmärkte verabschiedet. In Deutschland hat die Regierung eine Einlagengarantie für alle Giro-, Spar- und Terminkonten von Privatpersonen bei nationalen Kreditinstituten ausgesprochen. Darüber hinaus stellt der Bund gebührenpflichtige Garantien in Höhe von bis zu 400 Mrd. € bereit, um den derzeit nur eingeschränkt funktionsfähigen Interbankenmarkt wieder in Gang zu bringen. Schließlich stehen aus Bundesmitteln 80 Mrd. € für die Rekapitalisierung von Banken und den Ankauf von Problemaktiva zur Verfügung. Mit diesen Maßnahmen wird der Gefahr einer Systemkrise entgegengetreten. ABX-Indizes für Tranchen AAA/BBB und Kreditrisikoindex iTraxx Crossover 1) Indexpunkte Basispunkte 100 1.250 80 1.000 60 750 40 500 20 250 06/2007 12/2007 06/2008 ABX-Index (AAA, Emissionen H1/2007) 12/2008 06/2007 12/2007 iTraxx Crossover Europe, 5 yr. ABX-Index (BBB, Emissionen H1/2007) 1) Index von 50 sub-investment-grade-gerateten Credit Default Swaps (handelbare Kreditversicherungen). 06/2008 12/2008 Lagebericht Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten hielten sich die Kapitalmarktakteure zunehmend bedeckt. Im zweiten Halbjahr 2008 brach das Gesamtvolumen der Börsengänge (IPO) in Europa drastisch ein, weltweit sanken die Unternehmens-Buy-outs und der Marktwert der M&A-Transaktionen auf ein mehrjähriges Tief. Dass dabei die Zahl der Transaktionen nur geringfügig unter Vorjahresniveau blieb, ist dem Segment kleiner und mittelständischer Unternehmen, vor allem in Wachstumsbranchen, zu verdanken. Unter der Finanzkrise litten ganz besonders die Märkte für Verbriefungen, namentlich auf bereits strukturierte Anleihen, jedoch waren auch internationale Kreditsyndizierungen und Risikofinanzierungen (High-Yield Bonds) stark rückläufig. Die gestiegene Risikoaversion trieb die Nachfrage nach risikoarmen Anlageformen wie Staatsanleihen deutlich in die Höhe: Nachdem die Umlaufrendite deutscher Staatspapiere im März vergangenen Jahres auf 3,7 % abgesackt war, kletterte sie angesichts zunehmender Inflationsbefürchtungen Mitte des Jahres auf 4,8 %. Gleichzeitig erreichte die Preissteigerung im Euroraum einen Wert von 4 %. Dies beruhte vor allem auf dem rasanten Anstieg des Ölpreises, der im Juni mit über 140 US-Dollar je Barrel historische Höchststände erreichte. Angesichts der eingetrübten Konjunkturperspektiven ging dieser jedoch wieder auf unter 40 US-Dollar je Barrel spürbar zurück. Dies förderte einen erheblichen Rückgang der Inflationserwartungen. Hinzu kamen deutliche Leitzinssenkungen wichtiger Notenbanken, sodass die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen Ende 2008 nur noch bei 2,9 % lag. An den Aktienmärkten, die sich 2007 noch robust gezeigt hatten, schlug die Stimmung Anfang 2008 um. Als sich die Befürchtungen vor einer US-Rezession verstärkten, gingen die Börsenindizes weltweit drastisch zurück. Bis Jahresende verloren der S&P500 und der DAX rund 40 %. Der Euro, der bis zum Sommer auf knapp unter 1,60 US-Dollar zugelegt hatte, gab zwischenzeitlich im vierten Quartal kräftig auf rund 1,25 US-Dollar nach, erholte sich bis Jahresende aber wieder auf 1,40 US-Dollar. An den internationalen Immobilienmärkten hat sich das Risiko krisenhafter Entwicklungen auch im Hinblick auf gewerbliche Immobilien erheblich verschärft. Während sich die Vermietungsmärkte noch in vergleichsweise befriedigender Verfassung präsentieren, verzeichnen die Investmentmärkte dagegen bereits in vielen Regionen starke Preisrückgänge. Hinzu kommt, dass auch die internationalen Wohnimmobilienmärkte betroffen sind. Dabei erweist sich die Lage derzeit nicht nur in den USA als ausgesprochen prekär, sondern auch in verschiedenen europäischen Ländern. Dazu gehören insbesondere Großbritannien, Irland und Spanien. Als besonders kritisch ist die Situation generell überall dort anzusehen, wo die hohe Verschuldungsquote der privaten Haushalte auf überwiegend variabel verzinsliche Hypothekendarlehen trifft. Branchenentwicklung 2008 Die Liquiditätssituation der Banken blieb im gesamten Jahr 2008 angespannt. Auf dem Geldmarkt wuchs das Misstrauen unter den Banken nochmals an, was die Notenbanken weiterhin zu resoluten Liquiditätsmaßnahmen veranlasste. Viele Banken nutzten bei den Geschäften mit den Notenbanken auch verbriefte Hypotheken als Sicherheiten, da sie diese im Markt nicht mehr platzieren können. Selbst nach der konzertierten Leitzinssenkung führender Notenbanken Anfang Oktober und weiterer Leitzinssenkungen entspannte sich die Lage an den Geldmärkten bis Ende 2008 nur unwesentlich. 7 8 Dresdner Bank AG EZB-Leitzins/Euribor drei Monate und Fed-Leitzins/Libor drei Monate Prozentpunkte Prozentpunkte 6 6 4,5 4,5 3 3 1,5 1,5 12/2005 12/2006 Euribor drei Monate 12/2007 EZB-Leitzins 12/2008 12/2005 12/2006 Libor drei Monate 12/2007 12/2008 Fed-Leitzins Auch die Frage nach den aus der Finanzkrise resultierenden Ergebnisbelastungen bleibt weiter aktuell. Nach Recherchen einzelner Nachrichtenagenturen belaufen sich die Abschreibungen der Banken – insbesondere auf strukturierte Wertpapiere – infolge der durch den Subprime-Schock ausgelösten Finanzmarktkrise bis Ende 2008 weltweit auf mehr als 1.000 Mrd. US-Dollar. Lagebericht Geschäftliche Entwicklung Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2008 der Dresdner Bank stand ganz im Zeichen der anhaltenden Finanzkrise und deren zunehmenden Auswirkungen auf das Marktumfeld und die Realwirtschaft. Viele der an den internationalen Finanzmärkten maßgeblichen Indizes haben sich im Verlauf des Jahres – besonders seit Ende des dritten Quartals – dramatisch verschlechtert, wovon der Bankensektor in seiner Entwicklung erheblich betroffen war. Als Resultat der Finanzmarktkrise musste die Dresdner Bank – wie viele andere Kreditinstitute weltweit – im gesamten Jahresverlauf, insbesondere jedoch im vierten Quartal, erhebliche Ertragseinbußen aus Bewertungseffekten und Risikovorsorgenotwendigkeiten verkraften. Insgesamt summierten sich diese Belastungen aus der Finanzmarktkrise auf rund 6,6 Mrd. €. Als Folge dieser massiven Belastungen war insgesamt ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 6,2 Mrd. € auszuweisen. Im Rahmen der Ergebnisermittlung und -verwendung ist dieser Fehlbetrag mit der nahezu vollständigen Auflösung von Kapital- und Gewinnrücklagen reduziert worden. Für den darüber hinausgehenden Betrag haben wir, den Emissionsbedingungen entsprechend, die durch eine stille Einlage und eine Genussrechtsemission zur Verfügung gestellten Eigenmittel in Anspruch genommen. Der Jahresfehlbetrag hat sowohl das bilanzielle als auch das aufsichtsrechtliche Kapital stark reduziert. Vor diesem Hintergrund war die ökonomische Risikotragfähigkeit zum 31. Dezember 2008 nicht mehr gegeben. Daher ist – ohne weitere Gegenmaßnahmen – von einer Bestandsgefährdung auszugehen. Im Berichtszeitraum hat die Bank sämtliche nationalen und internationalen Regulatoren laufend über die Geschäftsentwicklung und die Ergebnis- bzw. Kapitalsituation informiert. Die im Rahmen der Übernahme der Dresdner Bank von der Commerzbank geführten Gespräche lassen erwarten, dass aus regulatorischer Sicht die Maßnahmen zur Neuausrichtung der Bank begleitet werden. Entwicklung der Unternehmensbereiche Im vergangenen Geschäftsjahr 2008 haben wir das Profil unseres Produkt- und Leistungsangebots weiter geschärft. Erfolge unserer weiterentwickelten Aufstellung im Kundengeschäft sind erkennbar; das schwierige Marktumfeld hat dies – vor allem im Investment Banking – deutlich überlagert. Im Unternehmensbereich Private & Corporate Clients zählten wir Ende des Jahres 6,3 Millionen Kunden. Bereinigt um die Kunden der Oldenburgischen Landesbank, die zum Jahresende 2008 entkonsolidiert wurde, stieg damit unsere Kundenzahl auch 2008 an. Durch die etablierte Aufstellung nach Personal Banking, Private & Business Banking, Corporate Banking und Private Wealth Management wird der Vertrieb nicht zuletzt durch die klare Kundenverantwortlichkeit unterstützt. Ergänzend hat das im Jahr 2008 operationalisierte Beratungskonzept im Kreditgeschäft zu einem deutlichen Anstieg des Neugeschäftes beigetragen; alleine im Baufinanzierungsgeschäft verzeichneten wir einen Anstieg um 11 %. 9 10 Dresdner Bank AG Im Personal, Private und Business Banking wurde im Rahmen der im Jahr 2008 eingeführten strategischen Initiative „Erfolg durch Kundennähe“ ein einheitlicher Führungs- und Verkaufsprozess etabliert und damit die Umsetzung des Leistungsversprechens gegenüber unseren Kunden fest verankert. Wir haben in diesem Geschäftsbereich unseren Kundenstamm erneut ausgebaut (+4 %). Die Zusammenarbeit der Dresdner Bank mit den Allianz Agenturen verlief im Privatkundengeschäft trotz des schwierigen Marktumfelds 2008 weiterhin positiv. Wir bieten unseren vermögenden Kunden im Private Wealth Management an nunmehr mehr als 50 Standorten weltweit eine speziell auf diese Kundengruppe zugeschnittene ganzheitliche Beratung an. Neben der erfolgreichen Intensivierung der Kooperation mit dem CorporateBanking-Geschäftsbereich der Bank haben wir unsere Präsenz in ausgewählten Wachstumsund Kernmärkten – u. a. durch die Eröffnung eines Standortes in Dubai, die Übernahme zweier niederländischer Vermögensverwalter sowie die Ausweitung des Filialnetzes in Großbritannien und den Niederlanden – weiter gestärkt. Hierdurch haben wir unsere Zahl der vermögenden Kunden erneut gesteigert. Im Corporate Banking betreuen wir unsere mittelständischen Firmenkunden an knapp 60 Standorten mit spezialisierten Beraterteams. Gegenüber dem Vorjahr ist die Kundenzahl um 3 % und das betreute Kreditvolumen um 9 % gewachsen. 2008 haben wir eine umfassende Mittelstandsinitiative gestartet. In diesem Zusammenhang lag ein besonderes Augenmerk auf der ganzheitlichen Betreuung unseres inhabergeführten Mittelstandes. Die umfassende Beratung von Firmen- und Privatbelangen durch die Verbindung der Expertise aus Corporate Banking und Wealth Management wird von vielen Kunden angenommen. Der Unternehmensbereich Investment Banking war im Geschäftsjahr 2008 verstärkt sowohl von der Kreditkrise als auch von den sich kontinuierlich verschlechternden Marktbedingungen betroffen. Trotz der Krise gelang es uns, die Kundenerträge stabil zu halten. So konnten wir die Erträge in den Geschäftssparten „International Products“, „Global Cash Management“ und „Fixed Income, Currency & Commodities“ steigern, wohingegen die Beratungsleistungen und der Aktienhandel unter den schlechten Marktbedingung litten. Zu unseren Stärken gehören neben der globalen Präsenz auch unsere Fähigkeit, innovative Produkte zu entwickeln und unseren Kunden optimale Lösungen anzubieten. Im Devisengeschäft konnten wir aufgrund der hohen Volatilität an den Märkten ein deutliches Wachstum verzeichnen, was jedoch durch aggressive Abschreibungen, vor allem in Bezug auf „credit trading assets“ und zusammen mit einer strategischen Risikoreduzierung in den Handelsbüchern, konterkariert wurde. Im Jahr 2008 lag unser Hauptaugenmerk sowohl darauf, unseren Kunden in schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner zu sein, als auch darauf, unsere Risikopositionen im Handelsbuch in den Fällen systematisch zu reduzieren, wo dies im Hinblick auf die eingeschränkte Marktliquidität möglich war. Lagebericht Wesentliche Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr Im März 2008 haben Vorstand und Aufsichtsrat über die nächste Stufe unseres Programms „Neue Dresdner Plus“ beraten und beschlossen, unser Geschäft mit Privat- und Firmenkunden in eine juristisch eigenständige Einheit auszugliedern. Nachdem wir in den letzten Jahren mit unserem Programm „Neue Dresdner Plus“ daran gearbeitet haben, unsere beiden Geschäftsbereiche Private & Corporate Clients und Dresdner Kleinwort auf unsere Kunden zu fokussieren und unsere Abwicklungs- und Steuerungsprozesse zu verschlanken, war es Ziel des Ausgliederungsvorhabens, die beiden Geschäftsfelder auch unternehmensrechtlich zu trennen, um die sich dabei bietenden unternehmerischen Chancen zu nutzen. Nachdem diese Initiative auch technisch erfolgreich bis zur formalen Eintragung der Ausgliederung im Handelsregister und der Beantragung einer Banklizenz umgesetzt worden war, wurde die Initiative gestoppt und eine andere strategische Weichenstellung für die Zukunft der Dresdner Bank beschlossen. Die Allianz SE und die Commerzbank AG haben am 31. August 2008 eine Vereinbarung zur Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG getroffen. Die Aufsichtsräte der Allianz SE und der Commerzbank AG haben der Vereinbarung in ihren Sitzungen am 31. August 2008 zugestimmt. Seit dem 12. Januar 2009 ist die Dresdner Bank AG eine 100%ige Tochtergesellschaft der Commerzbank AG, Frankfurt am Main. Details zu der Übernahme finden sich unter „Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG“ im Abschnitt „Überblick“. Mit der im Mai neu aufgelegten Produktlinie „dresdner bank direct24“ baut die Dresdner Bank ihre Position im Geschäft mit Privatkunden weiter aus. Das neue Angebot richtet sich an Kunden, die einfache Bankprodukte über das Internet kaufen wollen – und zwar sowohl Neukunden als auch Kunden, die bereits die Beratung der Bank nutzen. Bis zum Ende des Berichtsjahres lag die Zahl der Nutzer der neuen Produktlinie „dresdner bank direct24“ bei rund 700.000 Kunden. Die Dresdner Bank hat ihre Präsenz in den Beneluxstaaten mit der Akquisition zweier niederländischer Vermögensverwalter weiter ausgebaut. Über ihre 100%ige Tochtergesellschaft Dresdner VPV NV, Gouda („Dresdner VPV“) erwarb die Dresdner Bank sämtliche Anteile der Unternehmen Franke & Partners Pensioenadvies en Vermogensbeheer B. V., Maastricht („Franke & Partners“), und De Vries & Co. B. V., Blaricum („De Vries“). Beide Vermögensverwalter sind auf die Betreuung vermögender Privatkunden spezialisiert. Mit der Übernahme dieser beiden Vermögensverwalter werden die Geschäftsmöglichkeiten der Dresdner VPV in den Niederlanden weiter ausgebaut. Mit der Eröffnung ihrer Tochtergesellschaft „Dresdner Bank (DIFC) Limited“ in Dubai Ende November hat die Bank ihre Präsenz im Mittleren und Nahen Osten erweitert. Die neu gegründete Tochter in Dubai bietet künftig vermögenden Privatkunden Zugang zu Dienstleistungen und Produkten aus dem Bereich Private Wealth Management der Dresdner-Bank-Gruppe. Die Präsenz in Dubai wird die Marktposition der Bank im Nahen und Mittleren Osten erweitern. Im Rahmen der Ende August zwischen der Allianz SE und der Commerzbank AG getroffenen Vereinbarung zur Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG wurden zum Jahresende bestimmte Vermögenswerte an die Allianz SE bzw. an ein mit der Allianz SE verbundenes Unternehmen veräußert. Dabei handelt es sich um die Oldenburgische Landesbank (OLB) sowie um einige ausgewählte Beteiligungen und Gebäude. 11 12 Dresdner Bank AG Ergebnis der Geschäftstätigkeit Für das Geschäftsjahr 2008 musste die Dresdner Bank AG einen Verlust vor Steuern in Höhe von 6,2 Mrd. € ausweisen, nach einem Gewinn von 1,1 Mrd. € im Vorjahr. Dieser Verlustausweis stand im Zusammenhang mit direkten und indirekten Folgen der Finanzmarktkrise. Er resultierte in erster Linie aus Bewertungserfordernissen auf ABS-Wertpapiere, auf Sicherungsgeschäfte mit Monolinern und auf das Structured Investment Vehicle K2 in dem Posten Nettoergebnis aus Finanzgeschäften; zusätzlich waren deutlich gestiegene Wertberichtigungen in dem Posten Risikovorsorge auszuweisen. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Gewinn-und-Verlust-Rechnung der Dresdner Bank AG für die Jahre 2008 und 2007: Zinsüberschuss Provisionsüberschuss 2008 Mio. € 2007 Mio. € 3.393 2.793 Veränderung Mio. € 600 % 21,5 1.560 1.739 -179 -10,3 -5.710 -863 -4.847 <-100,0 Verwaltungsaufwand 4.015 4.036 -21 -0,5 – Personalaufwand 1.811 1.881 -70 -3,7 – Andere Verwaltungsaufwendungen 2.013 2.056 -43 -2,1 191 99 92 92,9 23,2 Nettoergebnis aus Finanzgeschäften – Laufende Abschreibungen auf Sachanlagen Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen Risikovorsorge Ergebnis aus Finanzanlagen Erträge/Aufwendungen aus Verlustübernahme Außerordentliche Erträge/Aufwendungen Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresfehlbetrag/-überschuss 500 406 94 2.094 -1.356 3.450 429 -193 622 -194 -17 -177 <-100,0 -49 -52 3 5,8 -6.180 1.133 -7.313 -2 189 -191 -6.178 944 -7.122 Der sich durch die massiven Belastungen ergebende Jahresfehlbetrag belief sich für das Berichtsjahr 2008 auf -6.178 Mio. €, nach einem Jahresüberschuss in Höhe von 944 Mio. € im Vorjahr. Zu den Ergebniskomponenten im Einzelnen: Zinsüberschuss Der Zinsüberschuss lag im Berichtsjahr bei 3.393 Mio. € und damit um 21,5 % über dem Wert des Vorjahres (2.793 Mio. €). Der Anstieg um 600 Mio. € resultierte aus der Tatsache, dass sowohl die Zinserträge als auch die laufenden Erträgen weniger stark abnahmen als die Zinsaufwendungen. Im Zusammenhang mit der Volumenreduzierung von besicherten Geldmarktgeschäften reduzierten sich die Zinserträge entsprechend. Aufgrund des Abbaus von Handelsbeständen gingen sowohl die Zinserträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen als auch die laufenden Erträge aus Aktien zurück. Darüber hinaus nahmen auch die laufenden Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen ab. Demgegenüber fielen die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen als Folge von Beteiligungsumgliederungen und einer Sonderausschüttung deutlich höher aus. Der starke Rückgang der Zinsaufwendungen resultierte vornehmlich aus der Volumenreduzierung von besicherten Geldmarktgeschäften zur Refinanzierung von Handelsbeständen sowie geringeren Einlagen. Lagebericht Provisionsüberschuss Der Provisionsüberschuss lag mit 1.560 Mio. € um 10,3 % unter dem Vorjahreswert (1.739 Mio. €). Im Wertpapiergeschäft – das mit rund 46 % den größten Beitrag zum Provisionsüberschuss lieferte – schlug sich die Zurückhaltung unserer Kunden nieder. Infolge der rückläufigen Börsenkurse sank die Nachfrage nach Investmentanteilen sowie besonders nach Aktien und Zertifikaten. Entsprechend waren die Provisionserträge aus diesen Geschäften rückläufig. Einzig aus dem Kommissionsgeschäft mit Rentenpapieren konnten wir Zuwächse erzielen. Insgesamt lag das Wertpapiergeschäft mit 715 Mio. € rund 29 % unter dem Vorjahr. Aufgrund deutlich rückläufiger Emissionsaktivitäten an den Kapitalmärkten sind die Provisionen aus diesem Geschäftsfeld gegenüber dem Vorjahr um 10,1 % auf 63 Mio. € zurückgegangen. Ebenfalls ermäßigt haben sich die Gebühren aus dem Devisengeschäft; diese sind um knapp 20 % auf 70 Mio. € zurückgegangen. Zugelegt haben demgegenüber die Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft mit der Allianz. Nettoergebnis aus Finanzgeschäften Beim Nettoergebnis aus Finanzgeschäften mussten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr einen massiven Verlust in Höhe von -5.710 Mio. € ausweisen (Vorjahr: -863 Mio. €). Die deutliche Ergebnisverschlechterung war weit überwiegend auf Bewertungserfordernisse für bestimmte Wertpapiere des Handelsbestandes – insbesondere auf kreditbezogene strukturierte Produkte, wie Collateralised Debt Obligations (CDOs) sowie US-Residential Mortgage-Backed Securities (US-RMBS) – zurückzuführen. Darüber hinaus kam es zu Wertabschlägen bei Exposures mit Monolinern und Structured Investment Vehicles. Im Handel mit Devisen- und Edelmetallen verzeichneten wir dagegen ein erfreuliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr, das u. a. auf eine erhöhte Volatilität sowie auf erhöhte Handelsvolumina in diesen Teilmärkten zurückzuführen war. Verwaltungsaufwand Der Verwaltungsaufwand betrug 4.015 Mio. € und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres (4.036 Mio. €). Die Personalaufwendungen blieben mit insgesamt 1.811 Mio. € um 3,7 % unter dem Niveau des Vorjahres (1.881 Mio. €). Entlastend wirkten sich der weitgehende Verzicht auf leistungsabhängige Gehaltszahlungen sowie niedrigere laufende Lohn- und Gehaltskosten aufgrund der rückläufigen jahresdurchschnittlichen Mitarbeiterkapazitäten aus. Demgegenüber stiegen die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen sowie die Aufwendungen im Zusammenhang mit marktüblichen „Change-of-Control“-Klauseln. Die Anderen Verwaltungsaufwendungen lagen mit 2.013 Mio. € um 2,1 % unter dem entsprechenden Vorjahr (2.056 Mio. €). Während die Raumkosten sowie die IT-Aufwendungen und Beratungshonorare leicht rückläufig waren, verzeichneten wir einen Anstieg beim Aufwand für Dienstleistungen Dritter. Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen haben sich im Berichtsjahr auf 191 Mio. € (Vorjahr: 99 Mio. €) fast verdoppelt. Der erhöhte Aufwand steht im Zusammenhang mit Abschreibungserfordernissen auf eine Tochtergesellschaft aufgrund von Geschäftsumgliederungen sowie einer Sonderabschreibung auf das Gebäude „Jürgen-PontoPlatz 1 (Silver Tower)“. 13 14 Dresdner Bank AG Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen Der Saldo der Sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen betrug im Berichtsjahr 500 Mio. €, nach 406 Mio. € im Vorjahr. Dabei lagen die Sonstigen betrieblichen Erträge mit 789 Mio. € um rund 29 %, die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 289 Mio. € um rund 39 % über dem Vorjahresniveau. Bei den Sonstigen betrieblichen Erträgen gab es Anstiege bei den Effekten aus konzerninternen Kostenerstattungen sowie aus Währungsumrechnungen (Differenz zwischen dem relevanten Währungsumrechnungskurs und dem Kurs zum Bilanzstichtag, insbesondere in der Währung britisches Pfund). Zusätzlich erfolgte eine Zuschreibung auf ein selbst genutztes Bürogebäude. Demgegenüber reduzierten sich die Erträge aus Organsteuerumlagen sowie aus der Auflösung von Rückstellungen. Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthielten vornehmlich höhere Verluste aus Forderungsverkäufen und Schadensersatzleistungen. Risikovorsorge Die für das Berichtsjahr 2008 ausgewiesene Risikovorsorge belastete die Ergebnisrechnung mit 2.094 Mio. € (Vorjahr: positiver Effekt in Höhe von 1.356 Mio. €). Der deutliche Ergebnisswing gegenüber dem Vorjahreswert resultierte sowohl aus Belastungen in der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft als auch aus Bewertungserfordernissen im Ergebnis des Liquiditätsbestands. Darüber hinaus hatten wir im Vorjahr Vorsorgereserven aufgelöst. Bei der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft hatten wir im Berichtszeitraum einen kräftig gestiegenem Bedarf an Nettozuführungen für Einzelrisiken zu verzeichnen, der vornehmlich auf Vorsorgenotwendigkeiten im Zusammenhang mit der aktuellen Finanzkrise – u. a. dem Ausfall von Lehman Brothers, unserem Engagement bei isländischen Banken und dem LeveragedFinance-Exposure – beruhte. Dem standen nur geringe Auflösungen bei Pauschalwertberichtigungen gegenüber. Das Ergebnis aus unserem Wertpapierliquiditätsbestand war im Berichtsjahr maßgeblich durch Abschreibungen – vornehmlich auf den von der Bank gehaltenen Bestand an eigenen Aktien – bestimmt, die die im Berichtsjahr vereinnahmten Gewinne aus der Veräußerung von nicht strategischem Anteilsbesitz deutlich überkompensierten. Im Vorjahr waren vor allem Realisierungsgewinne im Zusammenhang mit der Veräußerung von nicht strategischem Anteilsbesitz enthalten. Im Berichtsjahr haben wir den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß §340g HGB in Höhe von 174 Mio. € aufgelöst. Ergebnis aus Finanzanlagen Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag bei 429 Mio. € (Vorjahr: -193 Mio. €). Hierin enthalten sind insbesondere Gewinne aus der Veräußerung von Anteilsbesitz an die Allianz im Zusammenhang mit der Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank sowie aus konzerninternen Transaktionen. Diesen standen Abschreibungen auf Beteiligungen gegenüber. Lagebericht Erträge/Aufwendungen aus Verlustübernahme Der Saldo aus Erträgen und Aufwendungen aus Verlustübernahmen betrug im Berichtsjahr -194 Mio. € nach -17 Mio. € im Vorjahr. Ursächlich hierfür waren Abschreibungserfordernisse auf von einer Tochtergesellschaft gehaltene Anteile an Industriebesitz, denen ein Ertrag aus der Inanspruchnahme des Genussrechtskapitals gegenübersteht. Außerordentliche Erträge/Aufwendungen Bei den Außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen ergab sich für den Berichtszeitraum ein Aufwandssaldo in Höhe von -49 Mio. €, nach -52 Mio. € im Vorjahr. Dieser resultierte aus Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem Anfang des Berichtsjahres beschlossenen Vorhaben, das Geschäft mit Privat- und Firmenkunden in eine juristisch eigenständige Einheit auszugliedern. Steuern In dem Posten Steuern in Höhe von -2 Mio. € weisen wir sowohl Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (-5 Mio. €) als auch die sonstigen Steuern (3 Mio. €) aus. Der im Vergleich zum Vorjahr (189 Mio. € Steueraufwand) ausgewiesene Steuerertrag beruht auf dem negativen Vorsteuerergebnis und Steuererstattungen für Vorjahre. 15 16 Dresdner Bank AG Finanz- und Vermögenslage Das Eigenkapital der Dresdner Bank AG zum 31. Dezember 2008 ging insbesondere aufgrund der massiven Ergebnisbelastungen von 8,7 Mrd. € auf 2,5 Mrd. € zurück. Die Bilanzsumme verminderte sich gegenüber dem Vorjahresultimo um 24,1 % auf 329,7 Mrd. €. Der Rückgang um 104,8 Mrd. € beruhte vornehmlich auf einer Volumenreduzierung von besicherten Geldmarktgeschäften sowohl bei Forderungen als auch bei Verbindlichkeiten, insbesondere im vierten Quartal 2008. Bestimmend hierfür waren insbesondere die allgemeine Zurückhaltung der Marktteilnehmer bei Geldmarktaktivitäten vor dem Hintergrund der angespannten Liquiditätssituation. Darüber hinaus resultierte der Bilanzsummenrückgang auch aus dem Abbau von Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sowie Aktienbeständen. Kräftig gestiegen sind demgegenüber die Barguthaben bei Zentralnotenbanken; dies resultierte aus einer bewusst vorgenommenen Liquiditätsdisposition aufgrund der schwierigen Kapitalmarktverhältnisse. Aktiva Insbesondere infolge des Rückgangs der besicherten Geldmarktgeschäfte ermäßigten sich die Forderungen an Kreditinstitute um 39,1 Mrd. € auf 61,4 Mrd. € und die Forderungen an Kunden um 49,8 Mrd. € auf 130,6 Mrd. €. Darüber hinaus verzeichneten wir im Kreditgeschäft 2008 ebenfalls einen moderaten Rückgang; das Kreditvolumen ging zum Vergleichsstichtag um 5,2 % auf 103,7 Mrd. € zurück. Kreditvolumen 31.12.2008 Mio. € 31.12.2007 Mio. € Kundenkredite 94.930 98.289 -3.359 -3,4 – Restlaufzeit bis 5 Jahre 66.537 66.991 -454 -0,7 – Restlaufzeit mehr als 5 Jahre 28.393 31.298 -2.905 -9,3 8.819 11.156 -2.337 -20,9 8.262 10.529 -2.267 -21,5 557 627 -70 -11,2 103.749 109.445 -5.696 -5,2 Kredite an Kreditinstitute – Restlaufzeit bis 5 Jahre – Restlaufzeit mehr als 5 Jahre Kreditvolumen 1) Veränderung Mio. € % 1) Ohne besicherte Geldmarktgeschäfte. Der Rückgang des Kreditvolumens um 5,7 Mrd. € entfiel zu rund 59 % auf das Geschäft mit Kunden sowie mit 41 % auf das Bankenkreditgeschäft. Während der Rückgang beim Kundenkreditgeschäft vornehmlich den längerfristigen Laufzeitenbereich betraf, ermäßigten sich die Kredite an Kreditinstitute nahezu ausschließlich im kurz- bis mittelfristigen Kreditgeschäft. Die Bestände an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren haben wir um 16,1 Mrd. € bzw. 24,8 % auf 48,6 Mrd. € zurückgefahren. Die Bestände an Geldmarktpapieren haben sich dabei um 2,0 Mrd. € auf 2,5 Mrd. € verringert, die Anleihen und Schuldverschreibungen sind um 14,2 Mrd. € zurückgegangen; davon betrafen 8,6 Mrd. € Anleihen und Schuldverschreibungen von anderen Emittenten. Insgesamt betraf der Volumenrückgang ausschließlich den Handelsbestand; diesem stand ein Anstieg aus der Reklassifizierung in wie Anlagevermögen bewertete Schuldverschreibungen in Höhe von rund 2 Mrd. € gegenüber. Lagebericht Der Posten Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere belief sich zum Jahresende 2008 auf 11,1 Mrd. €. Gegenüber dem Jahresultimo war dies ein kräftiger Rückgang um 18,9 Mrd. € oder 62,9 %. Dieser resultierte insbesondere aus dem Abbau von Handelsbeständen. Die Anteile an verbundenen Unternehmen lagen bei 4,1 Mrd. €, das sind 0,9 Mrd. € weniger als zum Vorjahresstichtag. Der Bestandsrückgang stand vornehmlich im Zusammenhang mit der Veräußerung der Oldenburgischen Landesbank sowie ausgewählten Bankbeteiligungen an die Allianz im Rahmen der zwischen der Allianz und der Commerzbank getroffenen Vereinbarung zur Übernahme der Dresdner Bank AG durch die Commerzbank. Gegenläufig wirkten Wertänderungen bei Beteiligungsgesellschaften. Der Posten Eigene Aktien oder Anteile, der die im Geschäftsjahr 2007 von der Allianz erworbenen eigenen Aktien enthält, hat sich aufgrund der vorzunehmenden Bewertungsmaßnahmen, die von der allgemeinen Marktentwicklung beeinflusst waren, um 66,3 % auf 0,4 Mrd. € reduziert. Die Sonstigen Vermögensgegenstände sind um 20,9 % auf 48,6 Mrd. € angestiegen. Ursächlich hierfür waren höhere Zinsabgrenzungen auf Derivate im Zusammenhang mit einem deutlich gestiegenen Volumen dieser Geschäfte. Verbindlichkeiten Im Vergleich zum Jahresultimo 2007 ist das Volumen der Fremden Gelder um 29,9 % auf 260,0 Mrd. € zurückgegangen. Maßgeblich für den Rückgang waren sowohl deutlich geringere Volumina aus besicherten Geldmarktgeschäften als auch rückläufige Einlagen von Bankenund Institutionellen Kunden im Zusammenhang mit einem finanzkrisenbedingt geänderten Anlageverhalten. Dem stand ein Anstieg im inländischen Privatkundengeschäft gegenüber. Fremde Gelder Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.12.2008 Mio. € 31.12.2007 Mio. € 87.945 155.516 Veränderung Mio. € % -67.571 -43,4 – täglich fällig 28.752 35.239 -6.487 -18,4 – befristet 59.193 120.277 -61.084 -50,8 143.697 178.843 -35.146 -19,7 73 86 -13 -15,1 – täglich fällig 68.816 80.211 -11.395 -14,2 – befristet 74.808 98.546 -23.738 -24,1 28.344 36.405 -8.061 -22,1 15.409 16.191 -782 -4,8 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – Spareinlagen Verbriefte Verbindlichkeiten – begebene Schuldverschreibungen – andere verbriefte Verbindlichkeiten Fremde Gelder darunter: besicherte Geldmarktgeschäfte 12.935 20.214 -7.279 -36,0 259.986 370.764 -110.778 -29,9 44.695 106.425 -61.730 -58,0 Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 43,4 % auf 87,9 Mrd. €. Dabei sanken die täglich fälligen Gelder um 18,4 % auf 28,8 Mrd. €, die befristeten Gelder gingen – vorwiegend im kurzfristigen Laufzeitenbereich – um rund die Hälfte auf 59,2 Mrd. € zurück. 17 18 Dresdner Bank AG Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beliefen sich auf 143,7 Mrd. €. Die Kundeneinlagen im täglich fälligen Bereich gingen im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 11,4 Mrd. € auf 68,8 Mrd. € zurück, die befristeten Kundeneinlagen – insbesondere im Laufzeitenbereich bis drei Monate – ermäßigten sich um 23,7 Mrd. € auf 74,8 Mrd. €. Insgesamt trug der Volumenabbau besicherter Geldmarktgeschäfte zu rund zwei Dritteln zum Rückgang der Kundeneinlagen bei. Bei den Verbrieften Verbindlichkeiten verzeichneten wir einen Rückgang um 22,1 % auf 28,3 Mrd. €. Während die begebenen Schuldverschreibungen sich nur unwesentlich vermindert haben, reduzierten wir die anderen verbrieften Verbindlichkeiten – vornehmlich kurzfristige Geldmarktpapiere – um 7,3 Mrd. € oder 36,0 % auf 12,9 Mrd. €. Eine ausführliche Übersicht zur Fälligkeitsstruktur findet sich in der Anhangangabe „Restlaufzeitengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten“. Die Sonstigen Verbindlichkeiten sind um 25,8 % auf 52,1 Mrd. € angestiegen. Ursächlich hierfür waren insbesondere höhere Zinsabgrenzungen auf Derivate im Zusammenhang mit einem deutlich gestiegenen Volumen dieser Geschäfte. Die Rückstellungen lagen zum Jahresende 2008 bei 4,1 Mrd. €. Der Anstieg um 11,9 % resultierte in erster Linie aus der Bildung einer Rückstellung für eine Verpflichtung im Rahmen einer „Backstop“-Linie. Den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß §340g HGB haben wir zum Jahresultimo ergebniswirksam aufgelöst. Eigenkapital Im Zusammenhang mit den durch die Finanzmarktkrise bedingten Entwicklungen an den Kapitalmärkten und den daraus folgenden massiven Ergebnisbelastungen im Geschäftsjahr 2008 ist das in der Bilanz zum 31. Dezember 2008 ausgewiesene Eigenkapital drastisch auf 2,5 Mrd. € abgeschmolzen (Vorjahr: 8,7 Mrd. €). Durch die weitgehende Auflösung von Rücklagen reduzierte sich der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2008 auf 0,2 Mrd. €. Lagebericht Risikobericht Risiken der Dresdner Bank im Konzernverbund Das Risikocontrolling und -management der Dresdner Bank AG ist in das konzernweite System integriert, unter Einhaltung der rechtlichen und bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften. Eine isolierte Betrachtung der Auswirkung der Risikoarten auf die Dresdner Bank AG – ohne Beachtung der Auswirkungen auf die anderen rechtlich selbstständigen Einheiten des DresdnerBank-Konzerns – ist nicht umfassend bzw. abschließend. Unsere ganzheitliche Sichtweise des konzernweiten Risikomanagements ist maßgeblich durch die folgenden Sachverhalte begründet: Die Unternehmensbereiche des Dresdner-Bank-Konzerns orientieren sich an den Bedürf- nissen der Kunden, gemäß den Rahmenbedingungen des Marktes. Im Gegensatz dazu unterliegt eine rechtliche Gliederung externen, lokalrechtlichen Vorgaben und folgt somit nicht zwangsläufig der internen Struktur. Lokale Gesetze geben z. B. vor, ob das Bankgeschäft im jeweiligen Land von einer Filiale der Dresdner Bank oder einer selbstständigen Tochtergesellschaft getätigt wird. Davon unabhängig ist jedoch die Verpflichtung der Geschäftsleitung, die Risiken des Geschäfts zu betrachten. Die Geschäftsentwicklung des Konzerns ist u. a. von einzelnen Risikoarten/-faktoren (z. B. Bonität von Kunden, Marktpreisänderungen) abhängig. Die Risikofaktoren werden angemessen überwacht und einer entsprechenden Risikosteuerung unterzogen. Dazu ist eine konzernübergreifende Analyse unerlässlich. So ist es für das Kreditrisiko unerheblich, ob Engagements auf mehrere Konzerngesellschaften verteilt sind. Im Falle einer Insolvenz ist die Gesamtwirkung auf den Konzern maßgebend. Es besteht zum Teil eine Korrelation zwischen den einzelnen Risikofaktoren. Der Konzern kann nur dann eine Reduzierung des Gesamtrisikos – etwa durch Diversifizierung über Kundengruppen, Emittenten und Länder – herbeiführen, wenn dem Management Informationen über Ausmaß und Art der Risikofaktoren vorliegen. Diese Zusammenhänge sind von rechtlichen und divisionalen Konzernstrukturen unabhängig. Risikomindernde Diversifikationseffekte können nur optimal ausgenutzt werden, wenn die Bank diese konzernweit und über die rechtlichen Einheiten hinweg steuert. Gemäß §2a Abs. 6 KWG können übergeordnete Unternehmen davon absehen, die Vorschrif- ten des §10, der §§13 und 13a sowie des §25a Abs.1 Satz 3 Nr. 1 KWG anzuwenden. Die Dresdner Bank AG hat der Bankenaufsicht die Inanspruchnahme der Wahlrechte angezeigt. Im Einzelnen betrifft dies die Beaufsichtigung der Solvabilität, der Großkreditregelungen sowie bestimmter interner Kontrollmechanismen auf der Ebene der Dresdner Bank AG, deren Aufsicht integriert auf Ebene des Dresdner-Bank-Konzerns erfolgt. Aus den vorstehenden Gründen werden die nach DRS 5-10 vorgesehenen quantitativen Angaben zur Risikoberichterstattung aus Gruppensicht im Konzernrisikobericht der Dresdner Bank AG gemacht. 19 20 Dresdner Bank AG Risikoorientierte Gesamtbanksteuerung Die sich im Jahr 2008, insbesondere im vierten Quartal, weiter verschärfte Finanzkrise hat die Wichtigkeit einer professionellen Steuerung von Risiken gezeigt. Rapide und anhaltend steigende Risikoprämien haben zuweilen die Grenzen der herkömmlichen Risikomessung veranschaulicht. Gleichzeitig hat das Auftreten systemisch gestörter Märkte die Risikosteuerung vor nicht gekannte Herausforderungen gestellt. Die Dresdner Bank wurde am 12. Januar 2009 als Teil des Dresdner Bank Konzerns vollständig von der Commerzbank übernommen. Die Verfahren und Prozesse der Risikosteuerung werden im Rahmen der Integration zusammengeführt und weiterentwickelt. Aus diesem Grunde behandeln wir die ansonsten im Risikobericht üblichen Inhalte zur Organisation, den Grundsätzen und Methoden der Risikosteuerung dahingehend verkürzt, dass wir lediglich auf die im Berichtszeitraum erfolgten wesentlichen Änderungen eingehen. Eine detaillierte und vollständige Erläuterung dieser Inhalte ist in unserem Vorjahresrisikobericht enthalten. Organisation der Risikofunktion Die Risikosteuerung ist ein Bestandteil aller Geschäftsprozesse der Dresdner Bank und darauf ausgerichtet, die Unternehmenssteuerung zu unterstützen. Risiken werden identifiziert, gemessen und unserer Risikoneigung entsprechend mithilfe eines Risikoinstrumentariums gesteuert und überwacht. Für das Risikomanagement und -controlling ist der unabhängige Funktionsbereich des Chief Risk Officers (CRO) zuständig. Der Funktionsbereich übernimmt dabei auch die abschließend vom CRO verantwortete Marktfolgefunktion für das gesamte Kredit- und Handelsgeschäft der Dresdner Bank. Ab dem planmäßigen Ausscheiden des zuständigen Vorstandsmitglieds der Dresdner Bank im Frühjahr 2008 wurde diese Funktion bis auf Weiteres vom CRO der Allianz SE in Personalunion geführt. Seit der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank im Januar 2009 wird die Funktion des Dresdner-Bank-CROs vom CRO der Commerzbank in Personalunion wahrgenommen. Die enge Verzahnung der Divisionen und Funktionsbereiche der Dresdner Bank untereinander ermöglicht eine zeitnahe, umfassende und transparente Risikosteuerung. Allen wesentlichen Risikoarten sind Verantwortlichkeiten auf der Senior-Management-Ebene zugewiesen. Im Berichtsjahr wurde in der Risikofunktion ein Fachbereich Market Risk mit einheitlicher Marktrisikoverantwortung als eine Konsequenz aus der Finanzkrise geschaffen. Lagebericht Aufbauorganisation der Risikofunktion Divisional Partners Corporate Centers Risikofunktion Credit Risk PCC Kreditentscheidung PBC und Mid Caps Risk Management IB Kreditentscheidung Large Caps und Financial Institutions Kreditprozesse und -policies PCC Strukturierte Finanzierungen Intensivbetreuung Länderrisikomanagement Kreditportfoliomanagement Intensivbetreuung Kreditrisikolimitierung und -überwachung Market Risk Marktrisikomanagement Group Risk Architecture Risikomethoden/ Ratingverfahren Marktrisikocontrolling Risk Governance & Controlling Gesamtbankrisikosteuerung Liquiditätsrisikocontrolling Risikodatenmanagement Kreditportfoliomanagement Kreditrisikolimitierung und -überwachung Portfoliosteuerung, -limitierung und -überwachung Risikosysteme Marktrisikocontrolling im Anlagebuch Operational Risk Management Internes/externes Risikoreporting Basel-II-Umsetzung Reputationsrisikomanagement Group Risk Policies Der neu gebildete Fachbereich Market Risk übernimmt als Divisional Partner das unabhängige Risikomanagement und -controlling der Marktrisiken des Handelsbuchs für den Unternehmensbereich Investment Banking, sowohl auf Produkt- und Portfolioebene als auch bezogen auf bedeutende Einzelpositionen. Der Fachbereich Market Risk unterstützt die marktrelevanten Geschäftsbereiche bei der Marktrisikomessung sowie bei der Festsetzung und Allokation der Limite. Darüber hinaus verantwortet der Fachbereich Market Risk die Prozesse für die Analyse (inklusive Stresstesting), die Überwachung und das Reporting der Marktrisiken. Die Aufgaben der übrigen Fachbereiche blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Im Rahmen der Integration der Dresdner Bank in die Commerzbank wird die Aufbauorganisation der Risikofunktion in Abstimmung mit den zuständigen Gremien an die Geschäftspolitik und Organisation des neuen Unternehmens angepasst werden. Dies umfasst auch die Etablierung eines organisatorisch gebündelten Funktionsbereichs für die Kreditintensivbetreuung (Global Intensive Care), der auch für die Steuerung des Default-Portfolios (inklusive Workout) verantwortlich ist. 21 22 Dresdner Bank AG Risikobezogene Komitees Für das bereichsübergreifende Risikomanagement in der Dresdner Bank sind verschiedene Komitees als Entscheidungsgremien etabliert. Komitees mit Risikobezug Credit Risk PCC Risk Management IB Übergreifend Market Risk Group Risk Architecture Risk Governance & Controlling Risk Executive Committee Strategy & Portfolio Committee Kreditrisiken Credit Committee Underwriting Committee Stale Exposure Committee Marktrisiken Operationelle Risiken Traded Risk Committee Operational Risk Committee Die Aufgaben des Market Risk Committees waren die laufende Überwachung der Marktrisikostrategie und -positionierung sowie die Steuerung der Marktrisiken und die Abstimmung bzw. Überprüfung der angewendeten Methoden. Das RExCo hat im Berichtsjahr Teile der Aufgaben (Abstimmung bzw. Überprüfung der angewendeten Methoden) des ehemaligen Market Risk Committees übernommen. Die Aufgaben der übrigen Komitees blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Im Rahmen der Integration der Dresdner Bank in die Commerzbank werden die Komiteestruktur und die Entscheidungskompetenzen im Risikomanagement überarbeitet. Zu jedem Zeitpunkt wird dabei den MaRisk-Anforderungen Folge geleistet. Auch während der Integrationsphase ist sichergestellt, dass die Marktfolgefunktion für das Kredit- und Handelsgeschäft in einem vom Markt unabhängigen CRO-Funktionsbereich verantwortet wird. Die Delegation der Kreditentscheidungskompetenzen in der Dresdner Bank erfolgt bereits seit 1. Februar 2009 analog zur Commerzbank. Auch zur Steuerung der Markt-, Operationellen und Länderrisiken wurden die Komitees der Dresdner Bank mit denen der Commerzbank zusammengeführt. Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung Die Geschäftsleitung erhält aus dem internen Risikokapitalmodell der Dresdner Bank Informationen für eine Steuerung und Begrenzung der Risiken unter Solvabilitäts- und Rentabilitätsaspekten. Das Risikokapital wird anhand bankinterner Messverfahren ermittelt und dient der Absicherung und Limitierung unerwarteter Verluste. Es bildet die zentrale Steuerungsgröße bei der Allokation des kalkulatorisch zu verzinsenden Eigenkapitals. In der Berechnung des Risikokapitals werden gegenüber dem Vorjahr unverändert folgende Risikoarten erfasst: Adressenrisiken (inklusive Länderrisiken), Marktrisiken im Handels- und Anlagebuch, Anteilseigner- und Immobilienrisiken, operationelle Risiken und Geschäftsrisiken. Lagebericht Die Dresdner Bank hat zum Jahresanfang 2008 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Zulassung für die fortgeschrittenen Ansätze nach Basel II für Kreditund Kontrahentenrisiken (AIRBA, inklusive Internal Model Method/IMM) und Operationelle Risiken (Advanced Measurement Approach/AMA) erhalten. Die quartalsweisen Meldungen nach diesen Ansätzen sind ab 31. März 2008 an die Aufsichtsbehörden erfolgt. Die Dresdner Bank hat weitere Ratingverfahren bei der BaFin zur Prüfung angemeldet, um den Abdeckungsgrad des AIRBA zu erhöhen. Diese Prüfung wurde im vierten Quartal 2008 beendet; der Zulassungsbescheid für die weiteren Ratingverfahren wird vor Ende des ersten Quartals 2009 erwartet. Die Umstellung der aufsichtsrechtlichen Kapitalbedarfsrechnung auf Basel II am Jahresanfang 2008 führte auch bei der internen ökonomischen Risikokapitalberechnung zu Methodenänderungen in den Bereichen Adressen- bzw. Operationelle Risiken. Damit wird die von Basel II beabsichtigte stärkere Konsistenz von interner und regulatorischer Kapitalbedarfsrechnung gewährleistet. Ökonomische Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung auf der Basis von Risikokapital Bei der Berechnung des Risikokapitalbedarfs wird einheitlich für alle Risikoarten ein Risikohorizont von einem Jahr zugrunde gelegt und ein Sicherheitsniveau von 99,93 % angewendet. Dies entspricht einem Rating von „Single A“. Bei der Aggregation der Einzelrisiken zum Gesamtrisiko werden risikoreduzierende Diversifikationseffekte zwischen den Risikoarten berücksichtigt. Der Risikokapitalbedarf der Dresdner Bank wird monatlich mit dem als Risikodeckungsmasse zur Verfügung stehenden Kapital abgeglichen. Die Risikodeckungsmasse besteht aus dem bilanziellen Eigenkapital abzüglich des Goodwills und des Barwerteffekts aktivierter steuerlicher Verlustvorträge. Zur besseren Vergleichbarkeit mit unseren Wettbewerbern, und auch im Hinblick auf die anstehende Integration in die Commerzbank, haben wir das Hybridkapital in der Risikodeckungsmasse berücksichtigt. Das Ergebnis der Risikotragfähigkeitsanalyse wird dem Gesamtvorstand im Rahmen der internen Risikoberichterstattung monatlich vorgestellt. Nach Verschmelzung mit der Commerzbank kommt ausschließlich das neue, bereits mit der Aufsicht abgestimmte Risikotragfähigkeitskonzept der neuen Commerzbank zur Anwendung. Auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen ist unter Berücksichtigung der staatlichen Stützungsmaßnahmen (SoFFin-Einlagen, Kapitalbeteiligung) die Risikotragfähigkeit der neuen Commerzbank sichergestellt. Regulatorische Risikotragfähigkeit Neben der Überwachung der Risikotragfähigkeit nach dem internen Risikokapitalmodell ist auch eine ausreichende regulatorische Kapitalausstattung, gemessen an der Kern- und Gesamtkapitalquote, eine jederzeit einzuhaltende Nebenbedingung. Die aufsichtsrechtliche Definition der Risikoarten ist nicht identisch mit der internen ökonomischen Risikoabgrenzung. Dies gilt insbesondere für die aufsichtsrechtlichen Adressenrisiken, die neben den ökonomischen Adressenrisiken auch Bestandteile für Beteiligungen und für sonstige, nicht kreditrisikorelevante Aktiva enthalten. Beim Kernkapital war gegenüber dem Jahresultimo 2007 ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, der vornehmlich im Zusammenhang mit Ergebnisbelastungen aus der Finanzkrise stand. 23 24 Dresdner Bank AG Die Risikoaktiva sind gegenüber dem Vorjahresende zurückgegangen. Durch die zu Jahresbeginn erfolgte Umstellung der regulatorischen Kapitalbedarfsberechnung auf die neue Basel-IIMethodik werden erstmals zusätzliche Risikoaktiva für Operationelle Risiken und für Verbriefungen ausgewiesen. Dem steht eine deutliche Reduktion der Kapitalanforderungen für Adressenrisiken im Mengenkreditgeschäft und im Derivategeschäft infolge der Basel-II-Umsetzung entgegen. Interne Revision Group Audit (Interne Revision) prüft und beurteilt im Auftrag des Gesamtvorstands risikoorientiert und prozessunabhängig auf Grundlage der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) die Wirksamkeit und Angemessenheit des Risikomanagements und -controllings im Allgemeinen und des Internen Kontrollsystems (IKS) im Besonderen. Im Sinne einer umfassenden Unternehmensüberwachung bindet Group Audit als Konzernrevision die Internen Revisionen der Tochtergesellschaften ein. Group Audit ist direkt dem CEO unterstellt und nimmt seine Aufgaben selbstständig und unabhängig von den zu prüfenden Tätigkeiten, Abläufen und Funktionen wahr. Insbesondere bei der Berichterstattung und bei der Wertung der Prüfungsergebnisse unterliegt Group Audit keinerlei Weisungen. Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben besitzt Group Audit ein vollständiges und uneingeschränktes Informationsrecht, das die Einsicht in alle notwendigen Daten und Unterlagen sowie alle Betriebs- und Geschäftsabläufe der Bank umfasst. Im Falle von auf andere Unternehmen ausgelagerten bankgeschäftlichen Aktivitäten oder Prozessen wird durch vertragliche Regelungen gewährleistet, dass Group Audit seine gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Prüfungspflichten erfüllen kann. Group Audit erstattet über jede Prüfung schriftlich Bericht. Adressaten sind die zuständigen Vorstandsmitglieder, das Management der geprüften Einheiten sowie der Wirtschaftsprüfer. Auf der Grundlage der Revisionsberichte überwacht und dokumentiert Group Audit die fristgerechte Umsetzung des aufgezeigten Handlungsbedarfs. Über den Stand der Erledigung wird regelmäßig an das Management der geprüften Einheiten und an den Vorstand berichtet. Group Audit erstellt einen Jahresbericht über sämtliche im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführten Prüfungen und legt diesen Bericht dem Gesamtvorstand vor. Zudem wird über die wesentlichen im Berichtsjahr festgestellten Mängel, die empfohlenen oder erforderlichen Maßnahmen zu ihrer Beseitigung und den Umsetzungsstand des Handlungsbedarfs berichtet. Der Vorstand erstellt auf dieser Basis nach den Vorgaben der MaRisk den Jahresbericht zur internen Revision für den Aufsichtsrat. Lagebericht Risikomanagement Die Dresdner Bank unterscheidet im Rahmen der Risikosteuerung zwischen Adressenrisiken, Marktrisiken, Anteilseigner- und Immobilienrisiken, Operationellen Risiken, Geschäftsrisiken und strategischen Risiken, Liquiditätsrisiken sowie Reputations- und Umweltrisiken. Diese Risikoarten werden nachfolgend einzeln dargestellt. Adressenrisiken Adressenrisiken sind potenzielle Verluste aus Bonitätsverschlechterungen oder Ausfällen von Geschäftspartnern (Adressen). Für unsere Risikosteuerung klassifizieren wir diese in Adressenrisiken aus Kreditgeschäften, Kontrahentenrisiken aus Handelsgeschäften und Emittentenrisiken aus Wertpapiergeschäften sowie Länderrisiken aus grenzüberschreitenden Transaktionen. Übergreifende Darstellung der Adressenrisiken Die Adressenrisiken der Dresdner Bank werden sowohl auf Kunden- bzw. Geschäftsebene als auch auf Portfolioebene gemessen und gesteuert. Zentrale Bausteine der Messung der Adressenrisiken sind die Risikoparameter Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default/PD), Forderungshöhe bei Ausfall (Exposure at Default/EAD) und Verlustrate bei Ausfall (Loss Given Default/LGD). Mithilfe dieser Parameter werden für jedes Adressenrisiko der erwartete Verlust (Expected Loss/EL) und der unerwartete Verlust (Unexpected Loss/UL) ermittelt. Der erwartete Verlust bestimmt die kalkulatorischen Standardausfallkosten. Der unerwartete Verlust spiegelt das eigentliche Risiko wider und wird mit regulatorischem und ökonomischem Eigenkapital unterlegt. Zur Ermittlung des unerwarteten Verlusts wird ein bankinternes Kreditrisikomodell eingesetzt, das sowohl die Wechselwirkungen (Korrelationen) zwischen den einzelnen Portfoliobestandteilen als auch Konzentrationseffekte berücksichtigt. (a) Zusammensetzung des Gesamtexposures aus Adressenrisiken Das Gesamtexposure aus Adressenrisiken setzt sich zusammen aus den Kreditrisiken der Kreditportfolios der Unternehmensbereiche PCC und Investment Banking sowie aus den Kontrahenten- und Emittentenrisiko-Positionen, die im Wesentlichen dem Unternehmensbereich Investment Banking zugeordnet sind. Das PCC-Portfolio umfasst insbesondere Kredite an Privatkunden sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Diese waren 2008 weniger von den Finanzmarktturbulenzen betroffen. Gleichwohl rechnen wir für das Jahr 2009 aufgrund des sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds mit einer Erhöhung der Ausfallrisiken insbesondere im PCC-Portfolio. Zusätzlich wird die anstehende Harmonisierung der Risikovorsorge-Methoden im Zuge der Integration in die Commerzbank das Geschäftsergebnis belasten (siehe hierzu auch Abschnitt „Risikovorsorge“). Die Portfolioqualität des Unternehmensbereichs Investment Banking war erheblich von der Kapitalmarktkrise beeinflusst, was sich sowohl in signifikanten Kreditausfällen als auch in Ratingherabstufungen in den Bereichen der Kredit-, Kontrahenten- und Emittentenrisiken niederschlug. Weitere Details zur Portfolioqualität des Unternehmensbereichs Investment Banking siehe Abschnitt „Risikovorsorge“ sowie Abschnitt „Zusammenfassende Würdigung aus Risikosicht“. 25 26 Dresdner Bank AG (b) Branchenorientierte Portfoliosteuerung Die Dresdner Bank steuert ihr Adressenrisiko sowohl ganzheitlich als auch segmentspezifisch. Zur Segmentierung werden die Kundenportfolios zunächst klassifiziert, etwa gemäß Kriterien wie Branche und Umsatzklasse. Entsprechend der Segmentzuordnung werden jeweils spezifische Ratingverfahren angewendet. Ein wesentliches Element der Portfoliosteuerung ist die Branchenzugehörigkeit. Mithilfe von in regelmäßigen Abständen erstellten Branchenanalysen werden Handlungsempfehlungen für das weitere Portfoliomanagement abgeleitet. Diese Branchenanalysen werden durch branchenindividuelle Stresstestszenarios untermauert. Zur Ergänzung der quantitativen Betrachtung der Branchenportfolios hat die Dresdner Bank außerdem ein Ranking erarbeitet, das die Branchenqualität gemessen an internen und externen Einflussgrößen (z. B. durchschnittliche Ausfallwahrscheinlichkeit der Branche, Insolvenzentwicklung) widerspiegelt. (c) Bestimmung von Portfoliokonzentrationen Die Bündelung großer Portfolioanteile auf einzelne Adressen birgt das Risiko von großen Verlusten bei Ausfall einer Einzeladresse (Konzentrationsrisiko). Portfoliokonzentrationen werden daher eng überwacht und im Risikokapital entsprechend berücksichtigt. Die Überwachung des Konzentrationsrisikos erfolgt auf Portfolioebene anhand nominaler und risikogewichteter Konzentrationsmaße, z. B. der Limitanteile von Teilportfolios zum Gesamtportfolio oder der Risikokapitalbindung von Einzelengagements jenseits bestimmter Schwellenwerte. Die Überwachung der risikogewichteten Konzentration erweitert die Nominalbetrachtung, indem sie auch die Ausfallwahrscheinlichkeiten und die Sicherheitenabdeckung berücksichtigt. Auf Einzelkundenbasis erfolgt die Steuerung von Konzentrationsrisiken anhand eines mehrstufigen Systems von Konzentrationsschwellenwerten. Bei Überschreitung eines Schwellenwerts werden Maßnahmen zum gezielten Risikomanagement, gegebenenfalls auch Risikoabbau, eingeleitet. Diese bestehen z. B. in der Platzierung von Kreditteilen am Kapitalmarkt oder einzelkundenspezifischen Absicherungsmaßnahmen durch Kreditderivate. Abhängig von der weiteren Marktentwicklung werden wir Möglichkeiten zur Reduktion der Portfoliokonzentration nutzen. (d) Adressenrisiko-Stresstests Zur Einschätzung möglicher Auswirkungen makroökonomischer Entwicklungen und Krisenszenarios auf das Adressenrisiko führen wir regelmäßig Stresstests auf Adressen- und Portfolioebene durch und identifizieren so gefährdete Adressen und Segmente. In den Stresstests werden insbesondere kritische Teilportfolios aufgegriffen und anhand portfoliospezifischer Szenarios auf ihr Gefährdungspotenzial untersucht. Im Berichtsjahr haben wir die aufgrund der Finanzkrise verschlechterten Marktbedingungen in den Szenarioannahmen entsprechend berücksichtigt. Lagebericht Adressenrisiken aus Kreditgeschäften Das Exposure aus Kreditgeschäften ist als der Gesamtbetrag der risikobehafteten Forderungshöhe bei Ausfall (Exposure at Default) definiert. Diese Risikoart stellt den größten Anteil innerhalb der Adressenrisiken dar. (a) Kreditqualität Im Berichtsjahr blieb das Verhältnis von Investment-Grade- und Non-Investment-GradePortfolio weitgehend stabil. Zu einer Verschiebung der Kreditqualität innerhalb des Investment Grades hin zu den Ratingklassen IV-VI trugen eine Reihe von Ratingherabstufungen im Segment Finanzdienstleister bei. Darüber hinaus hat sich die Kreditqualität einiger Underwritings im Leveraged-Loan-Portfolio infolge der Finanzkrise verschlechtert. Einzelne Transaktionen wurden wertberichtigt und dem Defaultbereich zugeordnet. Für 2009 erwarten wir eine Verschlechterung des Ratingprofils durch negative Ratingmigrationen. Die Qualität des nicht ausgefallenen Kreditportfolios (sogenanntes Weißbuch) wird u. a. durch das Verhältnis aus Expected Loss (EL) zu Exposure-at-Default (EAD), der sogenannten „ELQuote“ oder auch „Risikodichte” reflektiert. Der EL wird im internen Modellansatz ermittelt und stellt eine statistisch ermittelte Verlusterwartung unter Berücksichtigung von Sicherheiten, Ausfallwahrscheinlichkeiten und Wiedergewinnungsfaktoren dar. Kritische Engagements (z. B. im Bereich der Übernahmefinanzierungen) werden in das ausgefallene Portfolio verlagert, für das die Bildung von Risikovorsorge die Berechnung des Expected Loss ersetzt. Im Zuge des Übergreifens der Finanzkrise auf die Realwirtschaft sowie des erwarteten Anstiegs der Arbeitslosigkeit rechnen wir 2009 nochmals mit Ratingherabstufungen und einer somit schwächeren Portfolioqualität bzw. einer Erhöhung der Risikodichte. (b) Kreditsicherheiten Kreditsicherheiten unterteilen sich in personengebundene Sicherheiten (z. B. Bürgschaften) und sachgebundene Sicherheiten. Den bei der Berechnung von Risikoparametern berücksichtigten Sicherheitenbestand der Dresdner Bank dominieren Grundpfandrechte, im Wesentlichen für wohnwirtschaftlich genutzte Objekte. (c) Überfällige Kreditforderungen Zu den regelmäßig vorkommenden und in der Risikosteuerung zu berücksichtigenden Ereignissen zählt die Überziehung von Kreditlimiten. Ihre Ursache kann im verspäteten Eingang vertraglich vereinbarter Zins- und Tilgungsleistungen, sogenannten Überfälligkeiten, oder in zeitlich befristeten geduldeten Überziehungen liegen. Auch aufgrund der Kundenbonität geduldete Limitüberschreitungen können für Überziehungen verantwortlich sein. Überziehungen werden täglich überwacht und eng gesteuert. Die Überwachung wird mit zunehmender Höhe bzw. Dauer der Überziehung intensiviert. 27 28 Dresdner Bank AG (d) Risikoelemente Risikoelemente werden in der Dresdner Bank in Anlehnung an die Offenlegungspflichten der amerikanischen Aufsichtsbehörde U. S. Securities and Exchange Commission (SEC) Industry Guide 3 definiert und decken sich im Wesentlichen mit der Ausfalldefinition nach Basel II. Sie werden wie folgt klassifiziert: Kredite mit eingestellter Zinsabgrenzung (Non-accrual loans): Dieser Kategorie werden Kredite zugeordnet, sobald die Bildung einer Wertberichtigung erfolgt ist. In diese Kategorie fallen auch alle gekündigten Engagements sowie Kredite an Kreditnehmer in Insolvenz. Kredite mit Überziehungsstatus von mindestens 90 Tagen (Loans 90 days past due and still accruing): Ausgefallene Kredite, die 90 oder mehr Tage überfällig sind, für die aufgrund vollwertiger liquider Besicherung weiterhin mit dem Erhalt aller Zahlungen gerechnet wird. Restrukturierte Kredite (Troubled debt restructurings): Forderungen, die aufgrund ver- schlechterter wirtschaftlicher Verhältnisse des Kreditnehmers restrukturiert wurden, d. h. bei denen die Bank vertragliche Zugeständnisse (Stundung, Teilverzicht o. Ä.) gemacht hat. Sonstige Risikoelemente sind Forderungen, bei denen die Bank angesichts aktuell vorlie- gender Informationen ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit des Schuldners hat, seinen vertraglich vereinbarten Verpflichtungen nachzukommen, die aber bisher noch nicht den übrigen Risikoelementen zugeordnet wurden, weil sie weder schon 90 Tage überfällig sind noch wertberichtigt wurden. Der Umfang der im Berichtsjahr aufgetretenen Ausfälle, insgesamt und auf Ebene der Einzelengagements, macht deutlich, dass in bestimmten, besonders von den Auswirkungen der Finanzkrise betroffenen, Bereichen der Investment Bank der Prozess der Überleitung von Krediten aus dem Weißbuch in den Bereich Intensive Care sowie auch die Instrumente der Risikofrüherkennung verbesserungsbedürftig und umfassend zu überarbeiten sind. Risikovorsorge Die Dresdner Bank bildet Risikovorsorge für Adressenrisiken und für Länderrisiken aus Kreditgeschäften. Risikovorsorge wird für Forderungen gebildet, bei denen objektive Hinweise auf Kreditereignisse vorliegen, die dazu führen, dass der Schuldner die vereinbarte Tilgungs- und Zinszahlung ganz oder teilweise nicht erfüllen kann, und die daraus entstehende Wertminderung zuverlässig geschätzt werden kann. Das Kreditportfolio wird für die Bildung der Risikovorsorge in ein homogenes und ein inhomogenes Portfolio unterteilt. Das homogene Portfolio umfasst Kredite der Division PCC mit einem Limit von unter 1 Mio. €, die aufgrund vergleichbarer Risikoparameter produktbezogenen Segmenten (z. B. Baufinanzierungen) zugeordnet werden und deren Risikogehalt auf Portfoliobasis in Form pauschalierter Wertberichtigungen ermittelt wird. Alle übrigen Kredite sind dem inhomogenen Portfolio zuzurechnen. Hierbei wird hinsichtlich des Risikovorsorgeansatzes zwischen der Bewertung für ausgefallene Einzelengagements (Einzelwertberichtigung) und der Vorsorge für eingetretene Ausfälle, die noch nicht identifiziert wurden (Pauschalwertberichtigung) unterschieden. Lagebericht Ergänzend wird bei gekündigten Engagements ein Unwinding-Effekt ermittelt, der den Barwert von Sicherheiten unter Berücksichtigung des Verwertungszeitraumes berücksichtigt. Dies führt zu einem anfangs höheren Wertberichtigungsbetrag, der sich nachfolgend durch den zeitlich bedingten Wertzuwachs der Sicherheit reduziert. Der jährliche Reduktionsbetrag wird bestandsmindernd zugunsten des Zinsertrages gebucht. Die Gesamtrisikovorsorge setzt sich gegenwärtig somit aus den Komponenten Einzelwertberichtigungen für das inhomogene Portfolio sowie Pauschalwertberichtigungen für das inhomogene Portfolio nebst einer pauschalierten Risikovorsorge für Einzelrisiken des homogenen Portfolios zusammen. Die Länderrisikovorsorge ist Teil der Pauschalwertberichtigung. Der Unwindingeffekt ist in den Einzelwertberichtigungen enthalten. Im Zuge der Integration in die Commerzbank sind methodische Anpassungen bei der Ermittlung der Risikovorsorge absehbar. Zum einen wird für das homogene Portfolio die Methodik zur Ermittlung der Portfolio Loan Loss Provision (PLLP) durch die der Commerzbank ersetzt. Zum anderen wird es bei der Bemessung der General Loan Loss Provision (GLLP) zu einer Harmonisierung der sogenannten „Loss Emergence Period“ (LEP) kommen, die den Zeitraum vom Auftreten der Risiken bis zur Identifizierung durch die Risikofunktion misst. In unserer Risikovorsorgeplanung für 2009 haben wir das Risiko aus diesen methodischen Änderungen bereits angemessen berücksichtigt. Erhebliche erfolgswirksam gebuchte Verluste im Unternehmensbereich Investment Banking haben uns veranlasst, die relevanten Portfolios einer eingehenden Prüfung zu unterziehen und insbesondere freie Back-up-Linien wie auch freie Portfoliolimite (zum Beispiel für das Underwriting von LBO-Finanzierungen) bis auf Weiteres außer Kraft zu setzen. Nachdem die Finanzkrise zwischenzeitlich auch die Realwirtschaft erreicht hat, rechnen wir mit einem erheblichen Anstieg von Insolvenzen und Restrukturierungen. Daher geht unsere derzeitige Schätzung zur Risikovorsorge nicht von einer nennenswerten Absenkung des Niveaus von 2008 aus. Zur Optimierung des Sicherheitenerlöses werden je nach Lage des Einzelfalls auch Ablöseverhandlungen mit anderen Finanzierern geführt oder externe Verwertungsspezialisten eingeschaltet. Eine Verwertung durch Eigennutzung erfolgt grundsätzlich nicht. Basis unserer Sicherheitenverwertung ist die durch entsprechende IT-Systeme unterstützte Kontrolle und Überprüfung der Wertansätze. Kontrahentenrisiken aus Handelsgeschäften Im Folgenden geben wir einen Überblick über Eckdaten des Derivate- und Wertpapierpensionsgeschäfts. Besondere Effekte aus diesem Teilportfolio haben wir detailliert im Abschnitt „Bemerkenswerte Teilportfolios im Kontext der Finanzkrise“ beschrieben. Kontrahentenrisiken entstehen aus dem möglichen Ausfall der Gegenpartei in Handelsgeschäften. Anders als im Kreditgeschäft ergibt sich hierbei die Höhe der adressenrisikobehafteten Forderung in der Regel nicht aus dem vertraglich fixierten Nominalvolumen des Geschäfts, sondern aus dessen aktuellem Marktwert (Wiederbeschaffungswert). 29 30 Dresdner Bank AG Die Ausweis von Marktwerten und der zugehörigen Nominalvolumina ist grundsätzlich risikoorientiert. Börslich gehandelte Geschäfte werden nicht mit ihrem eigentlichen Marktwert, sondern wegen der Erfüllungsgarantie der Clearinghäuser nur in Höhe der sogenannten Margin angesetzt. Das Rating eines Kontrahenten und dessen mögliche zukünftige Verschlechterung wird bei der Bestimmung der Limithöhe und Limitstruktur berücksichtigt. (a) Derivategeschäft Das Derivategeschäft umfasst die börslich und außerbörslich gehandelten Derivate im Handelsbuch und im Anlagebuch. Um das Kontrahentenrisiko aus Derivategeschäften zu senken, schließen wir mit unseren Geschäftspartnern produktübergreifende Nettingrahmenverträge ab. Die Dresdner Bank nutzt die Rahmenvereinbarungen auch dazu, den aufsichtsrechtlichen Kapitalbedarf aus Derivategeschäften zu senken. Besicherungsvereinbarungen erlauben es, zur Absicherung von Derivategeschäften Sicherheiten in Form von Bargeld (G7-Währungen) oder staatlichen Wertpapieren zu fordern. (b) Wertpapierpensionsgeschäfte (Repo- und Reverse-Repo-Geschäfte) In Wertpapierpensionsgeschäften verkauft ein Pensionsgeber (Repo-Position) bestimmte Sicherheiten, üblicherweise Wertpapiere, an einen Pensionsnehmer (Reverse-Repo-Position). Gleichzeitig wird vereinbart, dass der Pensionsnehmer diese Sicherheiten zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vereinbarten Kurs wieder an den Pensionsgeber zurückverkauft. Wirtschaftlich entspricht ein Wertpapierpensionsgeschäft damit einem besicherten Kredit des Pensionsnehmers an den Pensionsgeber. Im Zusammenhang mit der Finanzkrise haben wir unsere Geschäftsaktivitäten in diesem Bereich deutlich reduziert. Auch Wertpapierpensionsgeschäfte können unter einem Rahmenvertrag abgeschlossen werden, der ein Netting innerhalb dieser Produktgruppe erlaubt. Die Anzahl der Besicherungsvereinbarungen im Wertpapierpensionsgeschäft sank primär aufgrund eines infolge der Finanzkrise kleineren aktiven Kundenkreises. (c) Counterparty Default Adjustments Bei Ausfall eines Kontrahenten entstehen Wiedereindeckungskosten für Derivatepositionen mit einem positiven Marktwert. Für diese potenziellen Wiedereindeckungskosten bildet die Dresdner Bank eine Bewertungsanpassung in Form von Counterparty Default Adjustments (CDA) – diese korrigieren im Rahmen der Fair-Value-Ermittlung von Handelspositionen den positiven Marktwert um den diskontierten erwarteten Verlust aus dem Kontrahentenrisiko. Änderungen der CDAs von einem Stichtag zum nächsten werden erfolgswirksam im Handelsergebnis gebucht. Haupttreiber der CDAs sind die Höhe der potenziellen Wiedereindeckungskosten sowie die Ausfallwahrscheinlichkeit der jeweiligen Kontrahenten. Lagebericht Emittentenrisiken aus Wertpapiergeschäften Emittentenrisiken entstehen aus den bankeigenen Positionen in Wertpapieren, z. B. (fest-) verzinslichen Anleihen oder Aktien, sowie in synthetischen Wertpapierpositionen, die beispielsweise durch den Abschluss von Kreditderivaten eingegangen werden. Das Exposure, d. h. die maximale Adressenrisikoposition aus Emittentenrisiken, ist hierbei derjenige Betrag, der sich beim angenommenen sofortigen Ausfall des Emittenten bzw. Referenzschuldners aufgrund der aktuellen Marktpreise als Verlust der Bank ergäbe. Bei der Abbildung des aggregierten Verlustpotenzials aus der Zusammenführung von verschiedenen, auch synthetischen, Long- und Short-Positionen auf den gleichen Emittenten haben wir Verbesserungsbedarf bei der Berücksichtigung unterschiedlicher Laufzeiten und Strukturierungskomponenten (sogenanntes Basisrisiko) identifiziert. Als Reaktion auf die andauernde Finanzkrise wurde im Berichtszeitraum eine Reduzierung der Limitbeträge beschlossen. Länderrisiken Risiken, die auf länderspezifische Risikofaktoren zurückzuführen sind, sind als Länderrisiken definiert. Sie beinhalten in erster Linie das Transfer- und Konvertierungsrisiko, d. h. das Risiko, dass der grenzüberschreitende Geld- und Kapitalverkehr eingeschränkt wird oder der Währungsumtausch durch einen hoheitlichen Akt seines Landes behindert wird. In diesen Fällen können Zahlungen aus einem Land nicht mehr oder nicht vollständig erfolgen. Solche Beschränkungen des Geld- und Kapitalverkehrs können ihre Ursache auch in systemischen Finanzkrisen haben, die zu starken Verwerfungen auf den lokalen Finanzmärkten und am Devisenmarkt führen. Dadurch können Banken und Unternehmen ihre Auslandsverbindlichkeiten nicht mehr bedienen. An der generellen Systematik zur Steuerung unserer Länderrisiken haben sich im Berichtsjahr keine nennenswerten Veränderungen ergeben. Im Zuge der internationalen Finanzkrise schlugen im Sommer 2007 unsere Finanzmarktindikatoren des Frühwarnsystems für die Schwellenländer an, insbesondere Osteuropa betreffend. Für die Einstufung als Schwellenland, d. h. die Vergabe einer internen Länderratingklasse kleiner als Kategorie I, ziehen wir zum Internationalen Währungsfonds vergleichbare Kriterien heran, die strenger sind als die OECD-Klassifikation. Gemäß unserer internen Richtlinien wurden Limite und Laufzeiten für Geschäfte in Schwellenländern sukzessive nach unten angepasst. 31 32 Dresdner Bank AG Marktrisiken Das Marktrisiko ergibt sich aus unvorhersehbaren Veränderungen von Marktpreisen (z. B. Aktienkursen, Zinsen, Rohwaren und Wechselkursen) und Marktparametern (z. B. Korrelationen und Volatilitätsniveaus). Marktrisiken resultieren aus dem Handelsbuch und dem Anlagebuch. Das Handelsbuch umfasst die Handelsaktivitäten für Kunden sowie auf eigene Rechnung der Dresdner Bank. Das Anlagebuch beinhaltet fest und variabel verzinste Kredite, Einlagen, verbriefte Verbindlichkeiten, Positionen zur Marktrisikosteuerung sowie Wertpapiere des Finanzanlagevermögens, die zu Investmentzwecken gehalten werden. Zur Messung der Marktrisiken aus dem Handelsbuch und dem Anlagebuch nutzen wir ein analytisches Delta-Gamma-Value-at-Risk-Modell. Der Value-at-Risk ist ein Maß für den potenziellen maximalen Verlust, der bei unveränderter Positionierung am Ende eines vorgegebenen Zeitraums (Haltedauer) mit einer vorgegebenen hohen Wahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau) unter Annahme normaler Marktbedingungen nicht überschritten wird. Grenzen der Risikomodellierung Value-at-Risk-Modelle unterliegen bei der Abbildung der Marktrisiken grundlegenden Beschränkungen. Kein Modell kann alle in der Realität wirksamen Einflussfaktoren vollständig erfassen und deren komplexes Verhalten einschließlich Wechselwirkungen abbilden. Daher müssen in jeder Modellierung vereinfachende Annahmen darüber getroffen werden, welche Risikofaktoren für die Wertentwicklung eines Portfolios relevant sind und wie sich diese verhalten. Für das Value-at-Risk-Modell der Dresdner Bank wird aufgrund historischer Beobachtungen ein stochastisches Verhalten entsprechend der Gauß’schen Normalverteilung angenommen. Die Annahme, dass das Verhalten in der Vergangenheit eine gute Basis für die Abschätzung zukünftiger Entwicklungen liefert, stellt eine grundlegende Beschränkung der statistischen Risikomodellierung dar. Die Finanzkrise hat in vielen Fällen gezeigt, dass sich historische Parameter für die Abschätzung von Szenarios nicht mehr eignen, da die historischen Höchstwerte aktuell um ein Vielfaches übertroffen wurden. Ferner geht man bei der Interpretation des Value-at-Risk davon aus, dass die zugrunde liegenden Positionen täglich neu bewertet und am Ende der vorgegebenen Haltedauer geschlossen werden können. Diese Annahme ist in vielen Fällen realistisch, stößt aber in Situationen illiquider Märkte an ihre Grenzen. Im Berichtsjahr war dies insbesondere bei verbriefungsbezogenen Positionen des Handelsbuchs der Fall. Eine zusätzliche Beschränkung ergibt sich dadurch, dass die durch den Value-at-Risk markierte Verlusthöhe lediglich mit einer vorgegebenen (hohen) Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Naturgemäß besteht mithin eine (geringe) Restwahrscheinlichkeit, dass zukünftige Verluste höher als der Value-at-Risk ausfallen können (sogenannte Ausreißer). Über die Höhe dieser Verluste macht der Value-at-Risk keine Aussage. Lagebericht Die genannten Grenzen der Risikomodellierung gelten insbesondere für Extremsituationen. Aus diesem Grund werden zur Ergänzung des Value-at-Risk-Modells unterschiedliche Stresstests durchgeführt. Infolge der aktuellen Marktturbulenzen haben wir in unseren StresstestSzenarios die Szenarioparameter zu Marktveränderungen (z. B. Credit Spreads) zum Teil deutlich erhöht. Aber auch bei Stresstests können nicht alle denkbaren Szenarios untersucht werden. Stresstests und Szenarioanalysen können vielmehr beispielhaft zeigen, welchen Risiken ein Portfolio unter extremen Marktsituationen unterliegen kann. Sie können dabei keine endgültige Einschätzung des maximalen Verlusts im Falle eines Extremereignisses geben. Marktrisiken aus dem Handelsbuch Marktrisiken aus dem Handelsbuch entstehen in der Dresdner Bank primär im Unternehmensbereich Investment Banking. Um den besonderen Erfordernissen und Risikosituationen der Handelseinheiten Rechnung zu tragen, werden neben Value-at-Risk-Limiten auch positions- und strategiespezifische Risikokennzahlen als operative Limite genutzt. Beispiele für derartige Risikokennzahlen sind die Nettosensitivität gegenüber einer Zinsstrukturkurve, die maximale Sensitivität gegenüber einem spezifischen Zinssatz (z. B. dem Zehnjahressatz) oder die Sensitivität von Aktien- und Aktienderivatepositionen gegenüber ihrem Basiswert (sogenanntes „Delta-Äquivalent“). Die Ertragsentwicklung wird mit Stop-Loss-Triggern überwacht. Falls eine Handelseinheit Verluste erleidet, die über ihrem Trigger liegen, muss sie einen Maßnahmenplan entwickeln, der dazu dienen soll, weitere Verluste zu vermeiden. Zur Verbesserung des Risikomanagements wurden die Handelsbuchportfolios im Laufe des Berichtsjahrs in „Core“- und „Legacy“-Portfolios unterteilt. Der Legacy-Bereich umfasst dabei die Portfolios bzw. Teilmärkte, bei denen das systemische Risiko aus der Finanzkrise dominiert, und eine ausreichende Marktliquidität nicht vorhanden oder ein Hedging der Positionen erschwert ist. Für interne Steuerungszwecke erfolgt für beide Bereiche eine separate Value-atRisk-Berechnung, -Limitierung und -Überwachung. Vorübergehende Underwriting-Verpflichtungen im Rahmen von Aktienemissionen wurden im Handelsbuch besonderen Überwachungsprozessen unterzogen. Zur Vermeidung von Konzentrationsrisiken in einer bestimmten Anlagenklasse werden entsprechende Limite (z. B. für Value-at-Risk) grundsätzlich sowohl auf Geschäftsbereichsebene als auch auf Ebene der Anlagenklassen vergeben. Im Value-at-Risk wird die Diversifikation auf Portfolioebene über Korrelationen zwischen den einzelnen Risikoarten risikomindernd berücksichtigt. Zur Qualitätssicherung unseres Value-at-Risk-Modells wird täglich ein Backtesting durchgeführt. Das Backtesting vergleicht den Value-at-Risk im Nachhinein mit der sogenannten Buyand-hold-Performance. Dabei wird nur diejenige Performance betrachtet, die sich aufgrund veränderter Marktparameter ergibt (sogenannte Clean P&L). Ergebnisbestandteile aus nachträglichen Positionsveränderungen werden dagegen beim Backtesting nicht beachtet, weil sie diesbezüglich nicht Teil des Value-at-Risk sind. Für das Backtesting wird ein Value-at-Risk mit 99 % Konfidenzniveau und einem Tag Haltedauer ermittelt, um diesen mit der täglichen Performance vergleichbar zu machen. Ein den Value-at-Risk übersteigender Verlust wird als Ausreißer bezeichnet. Die Analyse der Backtesting-Ergebnisse liefert uns wichtige Anhaltspunkte zur Verbesserung unseres Marktrisikomodells. 33 34 Dresdner Bank AG Im Gegensatz zum Backtesting werden in den tatsächlich gebuchten täglichen Potfoliowertveränderungen (sogenannte Dirty P&L) Ergebnisbestandteile aus Positionsveränderungen berücksichtigt. Auf wöchentlicher Basis berechnete Stresstests zeigen beispielhaft, welchen Risiken ein Portfolio unter extremen Marktbedingungen ausgesetzt sein kann. Dabei nutzen wir Standardstresstests (z. B. Parallelverschiebung und Drehung von Zinskurven, Auf-/Abwertung des Euro etc.), historische Stresstests (z. B. 11. September 2001, Russlandkrise, Asienkrise etc.) sowie aktuelle makroökonomische Szenarios und Verfahren auf Basis der Extremwerttheorie. Die Ergebnisse der Stresstests werden periodisch im Risk Executive Committee behandelt. Bei Erreichen von sogenannten Trigger-Points werden notwendige Gegenmaßnahmen diskutiert und bei Bedarf eingeleitet. Marktrisiken aus dem Anlagebuch Das Marktrisiko aus dem Anlagebuch besteht zu einem großen Teil aus Zinsänderungsrisiken, die mittels Value-at-Risk gemessen werden. Die wesentliche Aufgabe des Marktrisikomanagements im Anlagebuch besteht darin, eine positive Marge aus Zinsertrag und Refinanzierungsaufwand zu erwirtschaften. Zinsrisiken entstehen, wenn sich die Marge durch einen gestiegenen Refinanzierungsaufwand (z. B. durch nachteilige Entwicklung der Zinsstrukturkurve) verringert. Zinsänderungsrisiken aus Krediten und Einlagen werden durch fristenkongruente Refinanzierung bzw. Anlage gesteuert. Zudem erfolgt zur Vermeidung von Devisenkursrisiken bei Geschäften in Fremdwährung die Refinanzierung bzw. Anlage grundsätzlich in derselben Währung wie das Grundgeschäft. Das verbleibende Fremdwährungsrisiko des kommerziellen Geschäfts resultiert in erster Linie aus der unterjährigen Ergebnisentwicklung der verbundenen Unternehmen im Ausland. In der Dresdner Bank AG übernimmt Group Treasury die Ergebnis- und Risikoverantwortung für die Steuerung der Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch hinsichtlich der „Core“-Portfolios. Die Risikofunktion überwacht und berichtet täglich die Ausnutzung und Einhaltung der Limite für die wesentlichen Einheiten. Neben monatlichen Marktzinsrisikoanalysen für das gesamte Anlagebuch der Dresdner Bank wird mindestens jährlich auch eine Überprüfung der Limite durchgeführt. Analog zum Handelsbuch wird für die Marktrisiken des Anlagebuchs auch ein Value-at-Risk mit einem Konfidenzniveau von 99 % und einer Haltedauer von zehn Tagen ermittelt. Lagebericht Liquiditätsrisiken Als Liquiditätsrisiko im engeren Sinn wird das Risiko bezeichnet, dass die Bank ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht in vollem Umfang bzw. nicht termingerecht nachkommen kann. Im weiteren Sinn umfasst es auch das Risiko, dass im Falle einer Liquiditätskrise Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktsätzen aufgenommen (Refinanzierungsrisiko) bzw. Aktiva nur mit Abschlägen zu den Marktsätzen liquidiert werden können (Marktliquiditätsrisiko). Das Liquiditätsrisiko wird quantitativ abgebildet, jedoch weder aufsichtsrechtlich noch bankintern mit Kapital unterlegt. Zum Jahresende 2008 bestand in der Dresdner Bank eine angemessene Liquiditätsausstattung. Die angespannte Refinanzierungssituation im Geldmarkt konnte durch einen Anstieg der Kundeneinlagen sowie durch den Abbau von liquiditätsbindenden Portfolios kompensiert werden. Unterstützt wurde dies durch die Diversifizierung des Refinanzierungsportfolios der Dresdner Bank. Die regulatorische Kennzahl gemäß Liquiditätsverordnung war im Berichtsjahr stets eingehalten. Zur Überwachung und Steuerung von Liquiditätsrisiken in der Dresdner Bank wird ein internes Liquiditätsrisikomodell verwendet. Zur Absicherung von plötzlichen, unerwarteten Zahlungsverpflichtungen, z. B. aus der Ziehung von Liquiditätslinien, hält die Bank eine Liquiditätsreserve in Form von frei verfügbaren liquiden Wertpapieren. Bemerkenswerte Teilportfolios im Kontext der Finanzkrise Im zweiten Halbjahr 2008 – insbesondere im letzten Quartal des Jahres – hat sich die Finanzkrise nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers nochmals massiv verschärft und weitere Marktsegmente in Mitleidenschaft gezogen. Die Geschäftsentwicklung der Dresdner Bank wie auch die Risikobelastungen verschiedener Portfolios der Bank waren hiervon erneut maßgeblich beeinflusst. Neben den Geschäftsaktivitäten mit strukturierten Kreditprodukten, dem Verbriefungsgeschäft und dem Leveraged-and-Acquisition-Finance-Portfolio war aufgrund der angespannten Vertrauenslage und der weiter verknappten Marktliquidität insbesondere das Geschäft mit Finanzinstituten betroffen bei einem nahezu ausgetrockneten Interbankenhandel. Die zunächst auf das „Subprime“-Segment konzentrierte Krise hat sich im laufenden Jahr zunehmend auf zahlreiche Finanzinstitute und Investorengruppen ausgeweitet und unvermittelt auf die Realwirtschaft übergegriffen. Angesichts dieser Entwicklung hat die Dresdner Bank die Berichterstattung zu den von der Finanzkrise besonders betroffenen Portfolios weiterentwickelt und deutlich ausgeweitet. Um die Risiken adäquat und umfassend abzubilden, werden die Portfolios im Weiteren aus der Konzernsicht dargestellt. Darüber hinaus wurden die bisher im Lagebericht dargestellten Informationen in den Risikobericht integriert. Im Hinblick auf die zukünftige Harmonisierung der Darstellung mit der Berichterstattung der Commerzbank wurde der Abschnitt zum ABS-Portfolio vollständig auf eine Bruttobetrachtung umgestellt. In diesem Zusammenhang werden die mit externen Kontrahenten gesicherten ABS Positionen als eigenes Teilportfolio „Hedge Book ABS“ in die Betrachtungen integriert. 35 36 Dresdner Bank AG ABS-Portfolio und Verbriefungspositionen Die nachfolgende Übersicht zeigt die zusammenfassende Darstellung sämtlicher ABS- und Verbriefungspositionen in den unterschiedlichen Geschäftssegmenten der Dresdner Bank. Die mit Drittparteien gesicherten Positionen (Hedge Book ABS) sind als eigenständiges Portfoliosegment in die Berichterstattung integriert. Neben den Nominalwerten wurden die Marktwerte der jeweiligen Wertpapierpositionen ergänzt. Mrd. € 31.12.2008 Nominal Marktwert 31.12.2007 Nominal Hedge Book ABS 13,7 10,3 20,0 darunter: Monoline-Hedges 11,4 9,5 15,9 darunter: Non-Monoline-Hedges 2,3 0,8 4,1 CDO auf ABS & US-RMBS 6,1 2,9 3,9 darunter: US-Prime 0,5 0,3 – darunter: US-Non-Prime 5,6 2,6 3,9 Sonstige ABS inklusive Term-Strukturen 3,91) 3,2 8,4 Credit Enhancements (CIRC) 1,12) 1,2 2,8 K2 (inklusive Non-ABS-Positionen) 4,71) 4,7 16,4 Conduit-Geschäft 10,0 10,0 12,6 Gesamt ABS 39,5 32,3 64,1 Hedge Book Monolines Non-ABS 5,0 4,5 6,8 Hedge Book CDPCs Non-ABS 2,5 1,9 2,2 1) Term-Strukturen, sonstige AfS-Positionen und K2 wurden zu Marktwerten integriert. 2) Marktwerte des Portfolios höher als Nominalwert der Second-Loss-Position aufgrund bestehender First-Loss-Reserven. Die obigen Teilportfolios werden in den nachstehenden Abschnitten jeweils separat erläutert. Hedge Book ABS In diesem Portfolio sind die mittels Credit Default Swaps gesicherten ABS-Positionen zusammengefasst. Im Verlauf der Finanzkrise sind Gesellschaften, die sich auf die Absicherung strukturierter Wertpapiere spezialisiert haben (sogenannte Monoliner), zunehmend in Bedrängnis geraten. In Verbindung mit den teilweise erheblich über den ursprünglichen Erwartungen liegenden Ausfällen der durch diese Gesellschaften versicherten CDO- und US-RMBS-Tranchen waren einige dieser Gesellschaften nicht mehr in der Lage, ihren Verpflichtungen nachzukommen und wurden mit Unterstützung der US-amerikanischen Versicherungsaufsicht restrukturiert. Die Dresdner Bank hatte zum 31. Dezember 2008 ABS-Positionen in Höhe von nominal 13,7 Mrd. € versichert. Von den erworbenen Absicherungen entfielen 11,4 Mrd. € auf Monoliner und 2,3 Mrd. € auf andere Kontrahenten. Lagebericht Nach Produktkategorien gliedern sich die Nominal- und Marktwerte der mit Monolinern besicherten Positionen wie folgt: 31.12.2008 Mrd. € Nominal Marktwerte EU RMBS 5,7 5,3 Corporate CDO 1,1 1,0 US-CDO auf RMBS 3,9 2,6 CMBS/CRE CDO 0,2 0,1 US-RMBS 0,3 0,3 Sonstige ABS 0,2 0,2 11,4 9,5 Insgesamt Die nachfolgende Tabelle zeigt die Marktwerte der mit Monolinern besicherten ABS-Positionen, differenziert nach der Ratingeinstufung der Sicherungsgeber sowie der besicherten Papiere: 31.12.2008 Mrd. € AA Rating der Monoliner BBB B CCC AAA 3,0 3,2 0,8 0,2 AA 0,0 0,0 0,1 0,0 A 0,0 1,7 0,0 0,0 BBB 0,0 0,1 0,0 0,0 BB 0,0 0,0 0,1 0,0 <BB 0,0 0,3 0,0 0,0 Insgesamt 3,0 5,3 1,0 0,2 Eine hohe Verlustwahrscheinlichkeit ist vor allem bei Positionen gegeben, die stark ausfallgefährdet sind und deren Besicherung aufgrund der schlechten Bonität des Sicherungsgebers fragwürdig ist. Das besicherte ABS-Volumen hat sich im Berichtsjahr deutlich verringert, da Versicherungen auf CDO-Positionen aufgrund der von der US-amerikanischen Versicherungsaufsicht initiierten Restrukturierung der Monoliner Syncora Guarantee, Inc. (vormals XL Capital Assurance, Inc.) und CIFG Holding, Ltd. in Höhe von 2,4 Mrd. € nicht mehr angesetzt wurden. Diese Positionen sind nunmehr als unbesichert dem Portfolio „CDO auf ABS & RMBS“ zugeordnet. Neben den Sicherungsgeschäften für ABS-Papiere haben wir bei Monolinern zusätzlich Sicherungsgeschäfte in Höhe von 5,0 Mrd. € abgeschlossen, die zum überwiegenden Teil zur privaten Finanzierung öffentlicher Infrastrukturprojekte wie Schulen, Straßen sowie Versorgungsunternehmen begeben wurden. Die Mark-to-Market-Bewertung der Handelsbuchgeschäfte mit Monolinern betrug per 31. Dezember 2008 2,6 Mrd. €; einschließlich des gemäß Risikosicht zu berücksichtigenden Add-ons für potenzielle zukünftige Marktschwankungen beläuft sich die Risikoposition auf 3,3 Mrd. €. Zur Abdeckung des potenziellen Ausfallrisikos aus diesen Geschäften bestehen sogenannte Counterparty Default Adjustments (CDA) in Höhe von 1,2 Mrd. €. Darüber hinaus wurde das 37 38 Dresdner Bank AG Risiko gegenüber Monolinern durch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen über ein Nominalvolumen in Höhe von rund 0,4 Mrd. € rückgesichert. Im Fall einer Restrukturierung der Monoliner führen diese Sicherungsmaßnahmen jedoch nicht zu einer Kompensationszahlung, da sie lediglich den echten Ausfall des Monoliners absichern. Im Jahr 2008 verzeichneten wir bezüglich des Exposures gegenüber Monolinern eine ergebniswirksame Nettoerhöhung der Bevorsorgung (CDA) in Höhe von 1,1 Mrd. €, hiervon entfallen auf das zweite Halbjahr 0,7 Mrd. €. Angesichts der anhaltend hohen Ausfälle auf die von Monolinern versicherten strukturierten Portfolios ist deren Überlebensfähigkeit noch nicht nachhaltig gesichert. Weitere Restrukturierungen mit Auswirkungen auf unser Portfolio sind 2009 daher nicht auszuschließen. Die Dresdner Bank hat darüber hinaus auch mit sogenannten Credit Derivatives Product Companies (CDPC) als Kreditversicherern Sicherungsgeschäfte abgeschlossen. Durch Ratingherabsetzungen und Ausfälle versicherter Kredite hat sich die Liquiditäts- und Kapitalsituation der CDPC im Verlauf der Finanzkrise deutlich verschlechtert, sodass die Insolvenz einiger CDPC nicht auszuschließen ist. Zum 31. Dezember 2008 war ein Nominalvolumen in Höhe von 2,5 Mrd. € bei zwei CDPCs versichert. Der Marktwert der Sicherungsgeschäfte beträgt zum Stichtag 0,6 Mrd. €. Für einen möglichen Ausfall der CDPC wurden Counterparty Default Adjustments in Höhe von 0,3 Mrd. € gebildet. US-CDO auf ABS und US-RMBS Auf das im Fokus der Finanzkrise stehende Portfolio an zum Teil mehrstufigen Verbriefungen von US-Immobilienkrediten entfielen zum Jahresende 6,1 Mrd. € nominal. Zum Ende des Berichtsjahres waren im US-CDO-Bestand Positionen in Höhe von 2,0 Mrd. € enthalten, für die eine Übernahmevereinbarung mit der Allianz SE besteht. Der Übertrag wurde im Januar und Februar 2009 vollzogen. 31.12.2008 Mrd. € Nominal Marktwerte US-CDO auf ABS 4,2 2,3 davon an Allianz zu übertragen 2,0 1,6 US-RMBS Prime 0,5 0,3 US-RMBS Non-Prime 1,4 0,3 Insgesamt 6,1 2,9 Lagebericht Die Ratingstruktur des Portfolios stellt sich wie folgt dar: 31.12.2008 Mrd. € US-CDO auf ABS Nominal Marktwerte US-RMBS Nominal Marktwerte AAA 0,0 0,0 0,2 0,2 AA 0,1 0,1 0,1 0,0 A 0,2 0,2 0,1 0,1 BBB 0,0 0,0 0,1 0,0 BB 0,6 0,5 0,2 0,1 <BB 3,3 1,5 1,1 0,2 Insgesamt 4,2 2,3 1,8 0,6 Die Altersstruktur der CDOs und der US-RMBS auf Basis der Marktwerte zeigt, dass mehr als die Hälfte der CDOs aus dem Jahr 2005 stammt. Die Hälfte der US-RMBS wurde im Jahr 2006 emittiert. Altersstruktur nach Marktwerten 31.12.2008 Gesamt US-CDO auf ABS Mrd. € % US-RMBS Mrd. € % 2,3 100 0,6 100 – 2007 0,0 0,0 0,2 33 – 2006 0,4 17 0,3 50 – 2005 1,3 57 0,1 17 – vor 2005 0,6 26 0,0 0,0 31.12.2008 Mrd. € Nominal Marktwerte Consumer 0,9 0,9 RMBS 1,0 0,8 Corporate CDO 0,5 0,2 CMBS/CRE CDO 0,3 0,2 SME CDO 0,1 0,1 Sonstige ABS 0,2 0,1 Sonstige ABS inklusive Term-Strukturen Die sonstigen ABS-Papiere verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Segmente: Sonstige AfS-Positionen 0,1 0,1 Term-Strukturen 0,8 0,8 Insgesamt 3,9 3,2 Zu den sonstigen ABS-Strukturen zählen in erster Linie europäische Residential MortgageBacked Securities (RMBS), Commercial Mortgage-Backed Securities (CMBS) sowie Credit-Linked Obligations und Konsumentenkredite als zugrunde liegende Aktiva. Etwa ein Fünftel der sonstigen ABS entfällt auf nicht dem Handelsbuch zugeordnete Term-Strukturen. 39 40 Dresdner Bank AG Die sonstigen ABS waren im Verlauf der Finanzkrise von Herabstufungen durch die Ratingagenturen weit weniger betroffen als die CDO- und US-RMBS-Bestände. Entsprechend weist das Teilportfolio ein weitgehend stabiles Ratingprofil auf. 31.12.2008 Marktwerte % AAA 1,9 60 AA 0,3 9 A 0,6 19 BBB 0,1 3 BB 0,2 6 <BB 0,1 3 Insgesamt 3,2 100 Mrd. € Credit Enhancements auf ABS-Portfolios (CIRC) Im Rahmen ihres strukturierten Kreditgeschäfts stellt die Dresdner Bank sogenannte Credit Enhancements oder Kreditverbesserungen zur Verfügung. Bei den sogenannten CIRCStrukturen (Credit Investment-related Conduits) übernimmt die Dresdner Bank für ein Wertpapierportfolio eine nachrangige Haftung (Second-Loss-Position). Wenn der Wert des Portfolios unter einen festgelegten Prozentsatz innerhalb der erstrangigen Haftung fällt, hat die Bank das Recht, das Portfolio am Markt zu verkaufen. Auch bei diesen Produkten hat die Bank das Volumen weiter reduziert; nach rund 2,8 Mrd. € Portfoliovolumen zum Jahresende 2007 betrug es zum 31. Dezember 2008 noch 1,6 Mrd. €. Unter Anrechnung einer First-Loss-Reserve der Investoren in Höhe von 0,5 Mrd. € belief sich das risikobehaftete Nominalvolumen auf 1,1 Mrd. €. Der Marktwert des gesamten Portfolios betrug zum Jahresende 1,2 Mrd. €. Im Berichtszeitraum wurden Schwellenwerte, die der Dresdner Bank das Recht zur Liquidierung einräumen, überschritten. Die Investoren haben Wertverluste des Portfolios jeweils durch Bareinschüsse oder Rückkauf von Positionen geheilt. Insoweit konnte eine Liquidation von Portfolios durch Restrukturierungsmaßnahmen vermieden werden. Das bereits zum Jahresende 2007 weitgehend zurückgefahrene Exposure aus sogenannten Conduit-Asset-FinancingEntities- (CAFE-) Strukturen hat die Bank Anfang des Jahres vollständig abgebaut. Structured Investment Vehicle K2 Im März 2008 hat die Dresdner Bank mit dem Structured Investment Vehicle K2 über ihre Rolle als Asset Manager hinaus Vereinbarungen abgeschlossen, durch die die Liquidität von K2 sowie die Befriedigung vorrangiger Fremdkapitalgeber sichergestellt wird. Diese Zusagen sind mit der Bereitstellung eines Mezzaninkredites von 1,5 Mrd. US-Dollar sowie mit der Zusage einer „Backstop“-Fazilität verbunden. Im Rahmen der „Backstop“-Linie verpflichtet sich die Dresdner Bank, K2 verbindliche Wertpapierpreise zu stellen, die es K2 erlauben, das vorrangige Fremdkapital vollständig und pünktlich zurückzuzahlen. Im Jahr 2008 hat die Dresdner Bank keine Papiere unter Anrechnung auf die Backstop-Linie übernommen – eine Ziehung unter der „Backstop“Fazilität könnte zu einem potenziellen Liquiditätsabfluss und weiteren Bewertungsverlusten bei der Dresdner Bank führen. Darüber hinaus ist die Dresdner Bank bereit, K2 bis zu einem Volumen von 5 Mrd. US-Dollar im Rahmen von Wertpapierpensionsgeschäften zu refinanzieren. Das Finanzierungsvolumen hieraus belief sich auf 2,6 Mrd. €. zum Ende des Berichtsjahres. Lagebericht Im Zusammenhang mit der Bereitstellung der Fazilitäten hat die Dresdner Bank K2 zum 18. März 2008 in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Zum Berichtsstichtag betrug das Gesamtvolumen von K2 rund 4,7 Mrd. € (Vorjahr: 16,4 Mrd. €), wovon 2,9 Mrd. € auf strukturierte ABS-Anleihen entfallen. Im Detail stellt sich die Anlagestruktur wie folgt dar: 31.12.2008 Marktwerte % RMBS 0,5 11 CMBS 0,1 2 CDO/CLO 0,8 17 Mrd. € Sonstige ABS 1,5 32 ABS gesamt 2,9 62 Insurance 0,7 15 Banks 0,8 17 Finance Company 0,1 2 Sovereigns 0,1 2 Sonstige Non-ABS 0,1 2 Non-ABS gesamt 1,8 38 Insgesamt K2-Portfolio 4,7 100 Das Ratingprofil des K2-Portfolios ist in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich: 31.12.2008 Mrd. € AAA AA A ABS-Strukturen Marktwerte % Andere Anlagen Marktwerte 2,8 97 0,2 11 – – 0,8 44 % – – 0,7 39 0,1 3 0,1 6 BB – – – – <BB – – – – 2,9 100 1,8 100 BBB Insgesamt Für das ABS-Portfolio von K2 ergab sich zum 31. Dezember 2008 die nachfolgend dargestellte Altersstruktur: Altersstruktur 31.12.2008 Mrd. € % Gesamt 2,9 100 – 2007 0,8 28 – 2006 0,8 28 – 2005 0,5 16 – vor 2005 0,8 28 Die regionale Aufgliederung nach dem Ursprungsland der verbrieften Forderungen stellt sich wie folgt dar: Auf Großbritannien entfallen 17 % und auf Nordamerika 65 %. Die übrigen 18 % sind sonstigen Regionen zuzuordnen. Das Portfolio konnte im Jahr 2008 trotz der schwierigen Marktverhältnisse über Marktverkäufe deutlich um rund 10 Mrd. € nominal reduziert werden. Wenngleich das Ausfallrisiko des K2Portfolios mit Blick auf die stabile und sehr gute Ratingstruktur als gering eingeschätzt wird, hat sich der Preisdruck, der durch Notverkäufe anderer Marktteilnehmer im Markt der SIV Assets insbesondere im letzten Quartal 2008 erzeugt wurde, negativ auf den Wert des Portfolios ausgewirkt. 41 42 Dresdner Bank AG Im zweiten Halbjahr war infolge niedrigerer Marktwerte erstmals die Rückzahlung des vorrangigen Fremdkapitals aus den Vermögenswerten von K2 nicht mehr vollständig gesichert; aufgrund der von der Bank übernommenen Verpflichtungen im Rahmen der „Backstop“-Linie wurde der Fehlbetrag in Höhe von 681 Mio. € per 31. Dezember 2008 ergebniswirksam gebucht. Zudem wurden die von Dresdner Bank gehaltenen Kapitalanteile an K2 (Junior Capital Notes) in Höhe von 70 Mio. US-Dollar komplett abgeschrieben. Auf das Berichtsjahr entfielen 36 Mio. €, wovon 19 Mio. € das erste Quartal vor der Erstkonsolidierung von K2 betrafen. Für Investments in anderen Structured Investment Vehicles sind im Berichtszeitraum Ergebnisbelastungen für die Bewertung von Junior Capital Notes in Höhe von 69 Mio. € angefallen. Conduits Die Dresdner Bank verbrieft über Zweckgesellschaften im Rahmen eines aktiven Kreditrisikomanagements sowohl bankeigene Kreditforderungen als auch Forderungsportfolios von und für Kunden. Die Verbriefung von Forderungsportfolios von Kunden (z. B. Leasing- und Handelsforderungen) ist ein wichtiger Bestandteil der bankbetrieblichen Produktpalette für strukturierte Finanzierungen. Die hieraus auf Basis der bankaufsichtlichen Definition (SolvV) resultierenden Verbriefungspositionen der Dresdner Bank entfallen zum weit überwiegenden Teil auf die Verbriefung von Forderungen durch regresslose Forderungsverkäufe über Asset-Backed-CommercialPaper-(ABCP-)Programme („Conduits“), die die Dresdner Bank arrangiert. Lediglich in geringem Maße ist die Dresdner Bank an Programmen beteiligt, die von anderen Banken administriert werden. Einen Überblick über das Risikoexposure der für das Verbriefungsgeschäft (ohne Verbriefung eigener Forderungen) im Anlagebuch relevanten Zweckgesellschaften – unterteilt nach gemäß IAS 27/SIC 12 konsolidierten und nicht konsolidierten Zweckgesellschaften – gibt die nachfolgende Tabelle. Die darin enthaltenen konsolidierten Zweckgesellschaften sind aufgrund mehrheitlicher Anteile an deren Chancen und Risiken Teil des Dresdner-Bank-Konzerns. 31.12.2008 Art der Zweckgesellschaft Rolle der Dresdner Bank Risikoexposure der Dresdner Bank Mrd. € Konsolidierte Zweckgesellschaften ABCP-Conduits Arrangeur, Sponsor, Dienstleister, Liquiditätsanbieter und/oder Investor Nicht konsolidierte Zweckgesellschaften ABCP-Conduits Arrangeur, Sponsor, Dienstleister, Liquiditätsanbieter und/oder Investor 2,5 Term Securitisations Arrangeur und/oder Investor 0,8 5,5 Das Volumen der bilanzierten Aktiva konsolidierter Zweckgesellschaften betrug zum Jahresende 4,2 Mrd. €. Ungeachtet der Konsolidierungsentscheidung nach IAS 27/SIC 12 wird das Risikoexposure auf Basis der für die Dresdner Bank resultierenden Verbriefungspositionen (z. B. Liquiditätsfazilitäten/Back-up-Linien) analog zu den bankaufsichtsrechtlichen Vorgaben zur Positionswertermittlung bestimmt. Das aufgeführte Risikoexposure der Dresdner Bank beinhaltet produktabhängig z. B. den zugesagten Betrag von ABCP-Liquiditätsfazilitäten/Back-upLinien, den Investitionsbetrag in ABS-Wertpapiere oder Garantienominalbeträge. Dabei ist zu beachten, dass die Ziehungswahrscheinlichkeit und der individuelle Risikogehalt der eingegangenen Positionen von der Transaktionsstruktur, der Seniorität der Ansprüche („Tranchen“) und dem zugrunde liegenden Portfoliorisiko abhängt. Lagebericht Die auf das ABCP-Conduit-Geschäft insgesamt entfallenden Positionen der Dresdner Bank (inklusive eigener Verbriefungen) beliefen sich zum Ende des Berichtszeitraums auf 10,0 Mrd. €. Diese bestanden nahezu ausschließlich aus sogenannten Liquiditätsfazilitäten/Back-up-Linien zugunsten der von der Dresdner Bank administrierten Conduits „Silver Tower“ und „Beethoven“. 31.12.2008 Mrd. € Beethoven Funding Corporation Silver Tower Beteiligung an ABCPFunding Conduits Dritter Gesamt Liquiditätslinien 3,2 5,7 0,6 9,5 Sonstige Kredite/ Kreditsurrogate 0,3 0,2 0,0 0,5 Insgesamt 3,5 5,9 0,6 10,0 Die den ABCP-Programmen der Dresdner Bank zugrunde liegenden Forderungen sind stark diversifiziert und spiegeln die unterschiedliche Geschäftsausrichtung der jeweiligen Forderungsverkäufer bzw. Kunden wider. Größte über ABCP-Conduits verbriefte Forderungsarten Verteilung der Risikoexposure der Dresdner Bank in % Gewichtete Laufzeit der verbrieften Forderungen in Jahren Unternehmenskredite (inklusive eigener Transaktionen) 25 4,9 Handelsforderungen 21 0,2 Kfz-Finanzierungen und Kfz-Leasing 15 1,2 Forderungen aus Filmrechten 10 4,3 Anlagenleasing 7 1,8 Kapitalzusagen 5 3,2 Wiederverbriefung 5 1,7 31.12.2008 Die über die ABCP-Conduits verbrieften Forderungsportfolios enthielten keine US-SubprimeAnteile. Das Ursprungsland betreffend bezogen sich rund 60 % der verbrieften Forderungen (ABCP) auf Deutschland. Auf Nordamerika entfielen 34 % und auf Großbritannien 4 %. Die aus dem ABCP-Geschäftsfeld resultierenden Verbriefungspositionen der Dresdner Bank wiesen fast ausschließlich Investment-Grade-Qualität auf. Die Risikobeurteilung erfolgte hierbei abhängig von der verbrieften Forderungsart auf Basis bankeigener differenzierter ABS-Ratingverfahren unter Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils der gehaltenen Verbriefungspositionen (Tranchen). Die Ratingverteilung ist nachfolgend dargestellt: 31.12.2008 % AAA Beethoven Funding Corporation Silver Tower Funding Beteiligung an ABCPConduits Dritter 0 39 0 87 AA+/AA/AA- 21 12 A+/A/A- 37 42 0 BBB+/BBB/BBB- 39 6 13 3 1 0 Non-Investment Grade Insgesamt besteht ein erhöhtes Konzentrationsrisiko bezogen auf das Volumen einzelner Transaktionen. Von den für 2009 prognostizierten Belastungen für das Conduit-Geschäft wird der überwiegende Teil aus dem Beethoven-Conduit aufgrund der starken Fokussierung auf USKonsumentenkredite und der anhaltenden US-Rezession erwartet. 43 44 Dresdner Bank AG Indirektes ABS-Engagement Im Rahmen von Wertpapierpensionsgeschäften (sogenannte Reverse-Repo-Geschäfte) besteht für die Dresdner Bank ein indirektes ABS-Risiko aus übereigneten Wertpapieren. Zum Stichtag betrug das nominale Volumen der als Sicherheit hinterlegten ABS-Wertpapiere 1,6 Mrd. € (Vorjahr: 4,7 Mrd. €). Das Finanzierungsvolumen für ABS wurde im Berichtszeitraum um 66 % reduziert. Etwa 77,8 % (Vorjahr: 59,2 %) der hereingenommenen ABS-Wertpapiere verfügten über ein Investment Grade Rating. Insgesamt wurden 98,0 % (Vorjahr: 57,5 %) der positiven Marktwerte mit Kontrahenten im Investment-Grade-Bereich abgeschlossen. Die regionale Verteilung der als Sicherheit übereigneten Wertpapiere ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: Mrd. € 31.12.20081) 31.12.2007 Westeuropa 0,8 2,1 Nordamerika 0,7 2,5 Sonstige Regionen 0,1 0,1 Insgesamt 1,6 4,7 1) Werte per 31. Dezember 2008 ohne K2, da im Konsolidierungskreis enthalten (s. separaten Abschnitt „Structured Investment Vehicle K2“). Risiken bestehen weiterhin in den hohen Volumina einzelner Kontrahenten, da im derzeitigen Marktumfeld die Verluste aus der Liquidierung eines umfangreichen Portfolios schwer zu prognostizieren sind. Als Konsequenz aus der aktuellen Marktentwicklung wurde das GesamtBruttofinanzierungsvolumen im Jahr 2008 bereits um mehr als die Hälfte reduziert. Der stärkste Rückgang fand in den Kundensegmenten „Banken“ und „Hedge Funds“ statt. Ein weiteres ABS-Exposure besteht im Rahmen des von der Dresdner Bank treuhänderisch zum Zwecke der Insolvenzsicherung im Rahmen eines Contractual Trust Agreements (CTA) auf den Pension-Trust der Dresdner Bank e. V. übertragenen Planvermögens. Das Planvermögen des CTA ist im Wesentlichen in Spezial- und Publikumsfonds angelegt und betrug zum 31. Dezember 2008 rund 1,8 Mrd. € (Vorjahr: 1,9 Mrd. €). Von dem gesamten CTA-Bestand entfielen etwa 20 % auf ABS-Papiere, die per Jahresultimo fast überwiegend ein AAA-Rating besaßen. Leveraged and Acquisition Finance (LAF) Im Geschäft mit syndizierten Krediten für fremdkapitalfinanzierte Unternehmensübernahmen war die Marktsituation auch 2008 angespannt. Die Marktliquidität sowohl im Primärmarkt für die Platzierung von Underwriting-Positionen/Syndizierungsmarkt sowie im Sekundärmarkt war nur in sehr geringem Maße vorhanden. Das gesamte LAF-Portfolio setzte sich zusammen aus: Final-Take-Portfolio bestehend aus LAF-Krediten, deren Syndizierungsphase abgeschlossen ist. Underwriting-Portfolio, das Leveraged-Finance-Kredite umfasst, deren Syndizierungsphase noch nicht abgeschlossen ist. Lagebericht Leveraged Loan CIRCs, bei denen die Dresdner Bank eine auf Marktwerten basierende Se- cond-Loss-Versicherung eines LAF-Referenzportfolios übernimmt. LAF-Portfoliofinanzierung, bei denen die Dresdner Bank eine Cashflow-basierte Second- Loss-Finanzierung eines statischen LAF-Referenzportfolios übernimmt. Das Kreditlimit des Final Takes und des Underwriting-Portfolios ist im Jahresverlauf von 4,3 Mrd. € auf 3,4 Mrd. € gesunken. Hintergrund für die Reduktion waren Syndizierungsmaßnahmen sowie Wechselkursschwankungen. Der Exposure at Default über alle Positionen betrug zum Jahresende 7,6 Mrd. € und teilt sich wie folgt auf: Exposure at Default Mrd. € 31.12.2008 31.12.2007 Final Take 1,0 1,0 Underwriting 2,2 2,6 Leveraged-Loan-CIRCs1) 2,8 3,2 LAF-Portfoliofinanzierung 1,6 1,1 Insgesamt 7,6 7,9 1) Marktwert der Referenzportfolios. LAF-Final-Take und Underwriting-Positionen Infolge der von der Finanzkrise beeinträchtigten Liquidität des Syndizierungsmarktes konnte das Underwriting-Volumen nicht wie ursprünglich geplant platziert werden und stellt angesichts der großvolumigen Transaktionen ein erhebliches Klumpenrisiko für die Bank dar. Wir gehen auch für das Jahr 2009 von anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen aus, sodass eine Volumenreduzierung durch Verkauf der Positionen zu einem akzeptablen Preisniveau kurzfristig nicht möglich sein wird. Die regionale Aufgliederung des Teilportfolios stellt sich wie folgt dar: Exposure at Default Mrd. € Leveraged and Acquisition Finance 31.12.2008 3,2 – Deutschland 2,0 – Großbritannien 0,5 – Übriges Westeuropa 0,5 – Nordamerika 0,2 Im Zuge der sich verschlechternden konjunkturellen Rahmenbedingungen hat sich im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres die Kreditqualität einzelner Transaktionen verschlechtert. Im Final-Take-Portfolio wurde ein Engagement mit einer Wertberichtigung in Höhe von 10 Mio. € im Jahr 2008 bevorsorgt; für das Underwriting-Portfolio wurde eine Risikovorsorge in Höhe von 662 Mio. € gebildet. Wir rechnen auch für 2009 mit einem insgesamt schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld, sodass angesichts der höheren Verschuldungsgrade im LAF-Portfolio negative Ratingmigrationen sowie weitere Kreditausfälle im Final Take und Underwriting-Portfolio nicht auszuschließen sind. 45 46 Dresdner Bank AG Leveraged-Loan-CIRCs und LAF-Portfoliofinanzierungen Bei den Leveraged-Loan-CIRCs ergaben sich z. T. erhebliche Marktwertreduktionen der Referenzportfolios. Aufgrund des starken Abschmelzens der Marktwerte befinden sich zwei dieser Transaktionen derzeit in der Liquidierung, während eine Transaktion im Januar 2009 restrukturiert wurde. Im vierten Quartal 2008 wurde bereits eine Transaktion erfolgreich restrukturiert und zwei weitere liquidiert. Der Mark-to-Market-Verlust aus diesen Positionen lag für das Gesamtjahr bei 43 Mio. €. Im Bereich der LAF-Portfoliofinanzierungen ergaben sich 2008 keine Verluste, die Portfolioqualität in diesem Segment blieb in Verbindung mit risikomitigierenden Strukturelementen auf einem akzeptablen Niveau. 99 % des Exposures befanden sich in den Ratingklassen I bis III. Der EAD des Teilportfolios stieg im Jahresverlauf infolge der Restrukturierung einer LeveragedLoan-CIRC-Position von 1,1 Mrd. € auf 1,6 Mrd. € an, die nun diesem Portfolio zugeordnet wird. Wir erwarten in den finanzierten Portfolios eine Verschlechterung der Kreditqualität einzelner Positionen. Mit Blick auf die risikomitigierenden Elemente halten wir das Verlustpotenzial für die Dresdner Bank für überschaubar. Bilanzielle Bewertungen Die Dresdner Bank bewertet ihre Handelsbestände grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Zur Bestimmung der Zeitwerte werden, wenn immer möglich, notierte Marktpreise für identische Finanzinstrumente herangezogen. Dies setzt einen aktiven Markt voraus. In Fällen, in denen keine notierten Preise für identische Finanzinstrumente in einem aktiven Markt existieren, wird der Fair Value eines Finanzinstruments anhand von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu diesen Bewertungsmethoden zählen der Vergleich mit Preisnotierungen für ähnliche Finanzinstrumente in einem aktiven Markt, der Vergleich mit Preisnotierungen für identische oder ähnliche Finanzinstrumente in einem inaktiven Markt sowie die Anwendung von finanzmathematischen Bewertungsmodellen, die – sofern verfügbar – auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Sofern ausnahmsweise finanzmathematische Bewertungsmodelle zur Anwendung kommen, ohne dass beobachtbare Marktdaten verfügbar sind, fließen durch das Management bestimmte Prämissen und Parameter in die Modellbewertung ein. Für auf Asset-Backed Securities bezogene Finanzinstrumente hat die Bank die angewandten Bewertungsmodelle verfeinert; diese werden primär für die Bewertung von Tranchen aus USRMBS sowie für CDOs, die primär auf US-RMBS referenzieren, eingesetzt. Für das Portfolio der von der Finanzkrise besonders betroffenen Bestände an US-RMBS und CDOs standen im Geschäftsjahr 2008 sowie zum Jahresultimo 2007 nur bedingt belastbare Marktpreise zur Verfügung, weshalb Cashflow-basierte Bewertungsmodelle zum Einsatz kamen. Für die Ermittlung der erwarteten Cashflows einzelner Tranchen werden im Wesentlichen Vorauszahlungsraten und Ausfallquoten als Parameter angewandt; und zwar unter Betrachtung verschiedener Szenarios. Der durchschnittliche Barwert der erwarteten Cashflows wird danach auf beobachtbare Marktdaten kalibriert; hierzu zählen die ABX.HE-Serie von Subprime-RMBS-Indizes wie auch vordefinierte Portfolios, für die – aus unabhängigen Quellen stammende – Preisdaten verfügbar sind. Durch die Kalibrierung der Bewertungsmodelle auf verfügbare Preisdaten (aktuelle Credit Spreads) wird die Illiquidität bestimmter Marktsegmente hinreichend reflektiert. Lagebericht Infolge der Finanzkrise sind ABS-Wertpapiere zum 1. Juli 2008 aus dem Handelsbestand in den Anlagebestand umgegliedert worden. Die Umgliederung erfolgte, weil die kurzfristige Verkaufsoder Handelsabsicht nicht mehr aufrechterhalten werden konnte und stattdessen die Absicht bestand, die Wertpapiere auf absehbare Zeit oder bis zur Endfälligkeit zu halten. Der im Zeitpunkt der Umgliederung bestehende Zeitwert dieser ABS-Wertpapiere bildete gleichzeitig die Ausgangsbasis für deren fortzuführende Anschaffungskosten; zum 31. Dezember 2008 erfolgten Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert. Zusammenfassende Würdigung der Finanzkrise aus Risikosicht Die Finanzkrise hat in der Dresdner Bank zu bestandsgefährdenden Ertragsbelastungen geführt. Nach bisher angesetzten Kriterien ist im Rahmen der Konzernbetrachtung die Risikotragfähigkeit der Dresdner Bank nicht mehr gegeben. Die Anfälligkeit der Portfolios hat sich insbesondere im Bereich der Asset-Backed Securities und in Leveraged-and-Acquisition-Finance-Portfolios gezeigt. Hierbei sind folgende Hauptproblemfelder festzuhalten: Im Bereich ABS: die Größe der Investments und der auf breiter Front stattgefundene Wertverfall der Wertpapiere bzw. ihrer Underlying Assets, eingekaufte Protection (Monoline-Hedges auf ABS, aber auch sonstige Absicherungen) hat sich als nicht nachhaltig belastbar erwiesen. Negative Effekte aus dem Wegfall des Versicherungsschutzes verschärften sich zusätzlich durch massive Werterosionen der Underlying Assets, aufgrund der derzeit diskutierten aufsichtsrechtlichen Änderungen kann ein Anstieg des regulatorischen Kapitalbedarfs nicht ausgeschlossen werden – insbesondere wenn sich die Marktliquidität der Positionen langfristig nicht verbessert, im Laufe des Berichtszeitraums wurden beim Prozess der „Independent Price Verification“ (IPV) signifikante Verbesserungen erzielt. Gleichwohl bleibt die Bewertung der Exposures angesichts der zusammengebrochenen Märkte und der Komplexität der Produkte weiterhin schwierig. Die noch vorhandenen Handlungsnotwendigkeiten bei der sachgerechten Durchführung des IPV-Prozesses werden zügig abgearbeitet. Die Aufarbeitung der Finanzkrise hat gezeigt, dass weiterhin Optimierungsbedarf in der Zusammenarbeit zwischen dem Marktbereich sowie der Finanz- und Risikofunktion besteht. Im Bereich Leveraged and Acquisition Finance: zu späte Abkehr vom Geschäftsmodell „originate and distribute“ hat letztlich zu gescheiter- ten Syndizierungen und einem Verbleib von Klumpenrisiken eher schwacher Qualität in der Bank geführt, da auch hier die Sekundärmärkte praktisch weggefallen sind, ist die Bank auf längere Sicht erhöhten Ausfallrisiken ausgesetzt, 47 48 Dresdner Bank AG in diesem Zusammenhang hat sich die Risikofrüherkennung als unzureichend gezeigt – eine Überführung von Engagements in den Intensive-Care-Bereich und damit ein angemessenes Risikomanagement der betreffenden Transaktionen erfolgte zu spät. Es wurde aber alles darangesetzt, um durch Wertaufhellungen im Jahresabschluss angemessene Risikovorsorgen zu bilden, bei Eingehen strukturierter Produkte blieb die Risikoprüfung an mehreren Stellen unvoll- ständig – insbesondere bestanden Mängel in Bezug auf eine Look-through- bzw. Fundamentalanalyse. Auch wurden Hedge-Konstruktionen in einigen Fällen hinsichtlich ihres Kontrahentenrisikos zu unkritisch gewählt. Die auf dieser Basis nicht mehr gegebene Risikotragfähigkeit der Dresdner Bank macht umgehende Downsizing- und De-Risking-Maßnahmen erforderlich und zwingt ferner zu einer umfassenden Erneuerung der Risikostrategie. Große Teile der kritischen Portfolios haben wir dem Discontinued Business zugeordnet. Ferner haben wir eine konsequente Policy-Struktur eingeführt und diese verbindlich mit unserem Kompetenzwesen verknüpft. Sämtliche in diesem Risikobericht behandelten Schwächen wurden im Zuge der Integration in die Commerzbank-Gruppe aufgegriffen. Soweit sie nicht unmittelbar behoben werden konnten, werden sie systematisch und konsequent abgearbeitet. Der Fortschritt dieses Prozesses unterliegt einem engen Monitoring. Nach Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank kommt ausschließlich das neue, bereits mit der Aufsicht abgestimmte Risikotragfähigkeitskonzept der neuen Commerzbank zur Anwendung. Auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen ist unter Berücksichtigung der staatlichen Stützungsmaßnahmen (SoFFin-Einlagen, Kapitalbeteiligung) die Risikotragfähigkeit der Bank sichergestellt. Weitere Risiken Anteilseignerrisiken und Immobilienrisiken Anteilseignerrisiken sind potenzielle Verluste, die aus der Bereitstellung von Eigenkapital für Dritte entstehen können. Sie ergeben sich aufgrund allgemeiner Marktschwankungen oder emittentenspezifischer Faktoren. Immobilienrisiken bezeichnen unerwartete Wert- und Preisschwankungen der eigen- und fremdgenutzten Grundstücke und Gebäude im Eigentum der Bank, die aufgrund negativer Preisentwicklungen am Immobilienmarkt entstehen. Anteilseignerrisiken Die Anteilseignerrisiken werden im Rahmen der laufenden Betreuung des Anteilsbesitzes der Dresdner Bank durch die Finanzfunktion im Fachbereich Corporate Investments zentral überwacht. Außerdem werden sie im Fall der dem Kerngeschäft zugeordneten strategischen Beteiligungen dezentral durch das jeweils zuständige Segment kontrolliert. Dies umfasst auf zentraler Ebene auch die regelmäßige Einstufung von Beteiligungen als kritisch bzw. unkritisch anhand vorgegebener Kriterien. Dabei wird zwischen Risiken aus börsennotierten Beteiligungen und Risiken aus nicht börsennotiertem Anteilsbesitz unterschieden. Lagebericht Im Berichtsjahr hat die Dresdner Bank ihr Programm zum Abbau des nicht strategischen Anteilsbesitzes fortgesetzt und auf diese Weise ihre Anteilseignerrisiken weiter reduziert. Als Folge der Finanzkrise und der im Jahr 2008 kräftig gesunkenen Börsenkurse haben sich die stillen Reserven im verbleibenden börsennotierten Anteilsbesitz deutlich reduziert. Immobilienrisiken Die fremd- und selbst genutzten Grundstücke und Gebäude sind bilanziell in den entsprechenden Positionen innerhalb der Finanz- und Sachanlagen erfasst. Die fremdgenutzten Immobilien hat die Dresdner Bank im Jahr 2007 fast vollständig verkauft. Bei den verbliebenen, im Wesentlichen selbst genutzten Immobilien wird der Wertansatz regelmäßig überprüft. Liegen bestimmte Trigger-Events vor, werden zusätzlich Impairmenttests durchgeführt. Kapitalunterlegung Anteilseignerrisiken und Immobilienrisiken werden sowohl nach bankaufsichtsrechtlichen als auch nach bankinternen Maßstäben mit Kapital unterlegt. Die Unterlegung mit ökonomischem Risikokapital übersteigt dabei die aktuellen regulatorischen Anrechnungsfaktoren deutlich. Operationelle Risiken Unter Operationellen Risiken (OR) verstehen wir die Gefahr von Verlusten infolge fehlerhafter oder unzureichender Prozesse, menschlichen oder technischen Versagens oder infolge externer Ereignisse. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein, beinhaltet aber nicht strategische Risiken und Reputationsrisiken. Die Dresdner Bank hat ein übergreifendes Rahmenwerk zur Steuerung der Operationellen Risiken entwickelt. Den Kern des Rahmenwerks bildet dabei die Ausgestaltung der Organisation sowie der OR-Prozesse und -Instrumente. Darauf basiert das Management Operationeller Risiken, und die aufsichtsrechtlichen Anforderungen des „Advanced Measurement Approachs“ (AMA) werden erfüllt. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Rollen und Verantwortlichkeiten, die Prozesse und Instrumente zur Steuerung Operationeller Risiken sowie das spezifische Rahmenwerk für Rechtsrisiken nicht nennenswert verändert. Geschäftsrisiken Geschäftsrisiken ergeben sich aus unerwarteten Ergebnisschwankungen, die durch eine unterproportionale Reduzierbarkeit von Aufwendungen bei rückläufigen Erträgen entstehen (Fixkostendeckungsrisiko). Die Geschäftsstrategie wird vom Vorstand der Dresdner Bank beschlossen. Sie basiert auf der Analyse der geschäftspolitischen Ausgangssituation und berücksichtigt die Risikotragfähigkeit, die Personalkapazität und die technisch-organisatorische Ausstattung. Über die aktuellen aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen hinaus werden Geschäftsrisiken im Rahmen der internen Steuerung mit ökonomischem Risikokapital unterlegt. Der Risikokapitalbedarf wird – ausgehend von den divisionalen Geschäftsplänen – über einen Stressszenarioansatz ermittelt, indem für die einzelnen Ertrags- und Aufwandskomponenten spezifische Stressszenarios unterstellt werden. Aus dem hieraus simulierten Ergebnisrückgang wird divisionsspezifisch die Höhe des Risikokapitalbedarfs abgeleitet. 49 50 Dresdner Bank AG Strategische Risiken Der Bereich Group Strategy & Business Development überprüft die strategische Positionierung sowie das strategische Geschäftsportfolio der Dresdner Bank. Dennoch ist die Dresdner Bank, wie jeder Finanzdienstleister, dem strategischen Risiko ausgesetzt, ihre Unternehmensziele langfristig zu verfehlen. Diesem Risiko wird entgegengewirkt, indem Markt- und Wettbewerbsentwicklungen beobachtet und eine systematische Mehrjahresplanung aufgestellt werden. Die Stichhaltigkeit der Gesamt- und der jeweiligen Geschäftsfeldstrategie überprüft der Vorstand der Dresdner Bank regelmäßig. Im Rahmen der anstehenden Integration in die Commerzbank wird unsere Geschäfts- und Risikostrategie einer grundlegenden Überprüfung und Anpassung unterzogen. Strategische Risiken sind nicht eindeutig quantifizierbar und werden weder aufsichtsrechtlich noch bankintern mit Kapital unterlegt. Reputationsrisiken Das Reputationsrisiko ist das Risiko, dass die Dresdner Bank ihren guten Ruf aus Sicht ihrer Anspruchsgruppen einbüßt, d. h. bei Kunden, bei ihren Aktionären, bei Mitarbeitern oder der Öffentlichkeit. Reputationsrisiken können aus allen Aktivitäten der Bank entstehen und dazu führen, dass sich der Unternehmenswert mindert oder unsere Opportunitätskosten steigen. Umgekehrt können Verluste aus anderen Risikoarten, unabhängig von ihrer Höhe, zu nachhaltigen Reputationsschäden führen, sofern sie öffentlich bekannt werden. Deshalb ist es das Ziel der Risikosteuerung der Dresdner Bank, Reputationsrisiken auf allen Ebenen der Dresdner Bank möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten. Dazu werden Bereiche, in denen es zu Konflikten mit Anspruchsgruppen oder zu öffentlichen Kontroversen kommen kann, als sensibel oder sogar für Geschäftsabschlüsse ausgeschlossen klassifiziert. Die Dresdner Bank hat eine verbindliche Policy etabliert, die bei Geschäftsentscheidungen einzuhalten ist und den entsprechenden Prozess zum Management des Reputationsrisikos regelt. Umweltrisiken Umweltbedingte Risiken bezeichnen die möglichen finanziellen, administrativen oder reputationalen Konsequenzen aus schleichenden oder plötzlich auftretenden Umweltschäden. Die Dresdner Bank kann von solchen Risiken unmittelbar betroffen sein. Aber auch mittelbar ist eine Risikowirkung möglich, wenn umweltbedingte Risiken bei Kunden der Bank zum Tragen kommen und sich dies negativ auf die Dresdner Bank auswirkt (z. B. Sicherheitenentwertung durch Altlasten). Daher werden Umweltrisiken als Auslöser von Kredit- und Reputationsrisiken betrachtet und in den Unternehmensbereichen und Geschäftsfeldern der Dresdner Bank anhand eines nach ISO 14001:2006 zertifizierten Umweltmanagementsystems systematisch analysiert, bewertet und gesteuert. Dabei werden international anerkannte Standards (WorldbankStandards, Hermes-Richtlinien, OECD Common Approaches etc.) angewendet; so werden umweltbedingte und klimabezogene Risiken auch bei Kreditentscheidungen berücksichtigt. Im Rahmen der Projektfinanzierung kommen die Äquatorprinzipien zur Anwendung, zu deren Einhaltung sich die Dresdner Bank verpflichtet hat. Darüber hinaus zielt das Management von Umweltrisiken als Teil des Reputationsrisikomanagements darauf ab, im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Dresdner Bank die sozialen Folgen der Geschäftstätigkeit zum Wohl ihrer Stakeholder zu steuern. Auch die Einhaltung von Menschenrechten, Korruptionsbekämpfung und arbeitsrechtliche Mindeststandards werden hierbei berücksichtigt. Lagebericht Zusammenfassung und Ausblick Im Berichtsjahr haben die Ausweitung der Finanzkrise auf weitere Segmente (z. B. MonolineVersicherer), die sprunghaft gestiegene Risikoaversion (insbesondere auch im Handel unter Banken), der sich tendenziell umkehrende Kreditzyklus, Rezessionserwartungen und Deflationsbefürchtungen unser Risiko- und Liquiditätsmanagement vor neue Herausforderungen gestellt. Das zeitnahe Bewusstsein über die Risikopositionen sowie die Bereitschaft für die Umsetzung entsprechender Risikomanagementmaßnahmen spielten im abgelaufenen Geschäftsjahr eine große Rolle – und werden dies auch in Zukunft tun. Ökonomische Risikotragfähigkeit Nach Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank kommt ausschließlich das neue, bereits mit der Aufsicht abgestimmte Risikotragfähigkeitskonzept der neuen Commerzbank zur Anwendung. Auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen ist unter Berücksichtigung der staatlichen Stützungsmaßnahmen (z. B. SoFFin-Einlagen, Kapitalbeteiligung) die Risikotragfähigkeit der neuen Commerzbank sichergestellt. Im Zusammenhang mit den Beschlüssen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) zur weiteren Stärkung der Kernkapitalquote der neuen Commerzbank haben sich SoFFin, Allianz und Commerzbank auf die Etablierung zusätzlicher Maßnahmen zur Stabilisierung der Kapitalquoten geeinigt: Die Allianz leistet bei der Dresdner Bank eine stille Einlage in Höhe von 750 Mio. €. Die Kon- ditionen entsprechen hierbei denen der stillen Einlagen der SoFFin bei der Commerzbank. Darüber hinaus übernimmt die Allianz von der Dresdner Bank zu einem Kaufpreis von rund 1,1 Mrd. € verbriefte Wertpapiere, sogenannte Collateralised Debt Obligations (CDOs), im Nominalwert von rund 2,0 Mrd. €. Dies führt bei der Dresdner Bank zu einer deutlichen Entlastung der Risikogewichteten Aktiva. Die Commerzbank hat darüber hinaus beschlossen, das Kapital der Dresdner Bank um 4,0 Mrd. € zu erhöhen. Der Vollzug der Maßnahmen erfolgt nach dem Bilanzstichtag. Adressenrisiken Im Weißbuch erwarten wir für 2009 negative Ratingmigrationen aufgrund des sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds und somit eine Verschlechterung unserer Portfolioqualität, die sich voraussichtlich auch in einer erhöhten Risikodichte niederschlagen wird. Nachdem die Finanzkrise zwischenzeitlich auch die Realwirtschaft erreicht hat, rechnen wir 2009 mit einem erheblichen Anstieg von Insolvenzen und Restrukturierungen. Daher geht unsere derzeitige Schätzung zur Risikovorsorge nicht von einer nennenswerten Absenkung des Niveaus von 2008 aus. Insbesondere für das PCC-Portfolio rechnen wir für 2009 mit einer Erhöhung der Ausfallrisiken, vor allem im Mittelstandssegment. Hinsichtlich der Portfoliokonzentration im Portfolio des Unternehmensbereichs Investment Banking gehen wir – trotz des Verkaufs von kritischen strukturierten Wertpapieren an die Allianz zu Jahresbeginn 2009 – aufgrund der bestehenden Illiquidität der verbleibenden Positionen nicht von einer deutlichen Reduktion im weiteren Jahresverlauf aus. 51 52 Dresdner Bank AG Im Kontext der Finanzkrise bemerkenswerte Portfolios Angesichts der anhaltend hohen Ausfälle auf die von Monolinern versicherten strukturierten Portfolios ist deren Überlebensfähigkeit infrage gestellt. Weitere Restrukturierungen mit Auswirkungen auf unser Portfolio sind 2009 daher nicht auszuschließen. Bezogen auf das Conduit-Geschäft rechnen wir, aufgrund der starken Fokussierung auf USKonsumentenkredite und der anhaltenden US-Rezession, insbesondere mit Belastungen aus dem Beethoven-Conduit. Wir erwarten auch für 2009 ein insgesamt schwieriges gesamtwirtschaftliches Umfeld, sodass angesichts der höheren Verschuldungsgrade im LAF-Portfolio negative Ratingmigrationen sowie weitere Kreditausfälle im Final Take und Underwriting-Portfolio nicht auszuschließen sind. Marktrisiken Den nach wie vor sehr volatilen Märkten und Rezessionsängsten begegnen wir mit einem strikten Risikomanagement, etwa durch die stringente oder im Zusammenhang mit der aktuellen Marktsituation verschärfte Begrenzung von Risikopositionen sowie durch eine enge Überwachung von risikobehafteten Asset-Klassen. Liquidität Eine vorausschauende Liquiditätsplanung und ein hoher Diversifizierungsgrad der Refinanzierung sichern der Dresdner Bank trotz einer anhaltend schwierigen Lage auf den Geld- und Kapitalmärkten eine angemessene Liquiditätsausstattung. Operationelle Risiken Im Rahmen der anstehenden Fusion mit der Commerzbank sind wir uns neben den Risiken, die hierbei aus der noch anhaltenden Unsicherheit im Finanzsektor resultieren können, der Problempotenziale – wie z. B. aus dem Bereich der technischen und prozessualen Umsetzung – bewusst. Integration in die neue Commerzbank Im Rahmen der anstehenden Integration in die Commerzbank wird unsere Geschäfts- und Risikostrategie einer grundlegenden Überprüfung und Anpassung unterzogen. Umgehende Downsizing- und De-Risking-Maßnahmen sowie eine umfassende Erneuerung der Risikostrategie werden eingeleitet, große Teile der kritischen Portfolios sind dem Discontinued Business zugeordnet. Lagebericht Mitarbeiter Im Jahr 2008 ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dresdner Bank AG weiter planmäßig zurückgeführt worden, vornehmlich im Zusammenhang mit der Umsetzung unseres Programms „Neue Dresdner Plus“. Zum 31. Dezember 2008 beschäftigte die Bank 21.341 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gegenüber dem Jahresende 2007 entspricht dies einem Rückgang um 658 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dresdner Bank AG – Inland – Ausland 31.12.2008 31.12.2007 Veränderung absolut 21.341 21.999 -658 -3,0 20.762 21.376 -614 -2,9 579 623 -44 -7,1 % Umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte betrugen die Mitarbeiterkapazitäten (ohne Auszubildende) 17.618 nach 18.263 im Vorjahr. Aus- und Fortbildung Um der Problematik der Verschiebung in der Altersstruktur der Belegschaft entgegenzuwirken, hat die Bank im Jahr 2008 wieder in die Nachwuchssicherung investiert und die Einstellungen und Übernahmequoten erhöht: Waren es 2007 noch 437 Auszubildende, konnten im Berichtsjahr 506 Auszubildende eingestellt werden. Ähnliches gilt auch für die Übernahmequoten. Während 2007 rund 60 % der Auszubildenden übernommen wurden, waren es 2008 mehr als 75 %. Anfragen nach einem Ausbildungsplatz und nach Stellen für Praktika und Traineeprogramme zeigen, dass sich die Dresdner Bank auch 2008 als attraktiver Arbeitgeber präsentieren konnte. Führungskräfteentwicklung Das im Rahmen des Start-up-Leadership-Programms vorgeschaltete Potenzial-AssessmentCenter haben bis heute knapp 400 Teilnehmer durchlaufen. Das Senior-Potenzial-AssessmentCenter, in dem bei Kandidatinnen und Kandidaten das Potenzial für eine Aufgabe in der zweiten Führungsebene validiert wird, wurde in bewährter Form weitergeführt. Insgesamt haben 114 Kandidatinnen und Kandidaten das Assessment-Center durchlaufen. Im Rahmen des TOP-Leadership-Programms wurde das Format der jährlich durchgeführten Planungsgesprächsrunden im Jahr 2008 grundlegend weiterentwickelt und bietet neben der Erfassung des sogenannten Performance-/Potenzialportfolios eine umfassende Datenbasis für die Personal- und Entwicklungsplanung der Bereiche. Vergütung/Belegschaftsaktien Ende Juni 2008 lief der bisherige Tarifvertrag aus. Die Bank hat jedoch entschieden, ab dem 1. November 2008 die Tarifgehälter um 2,5 % zu erhöhen; sie ist damit einer entsprechenden Empfehlung des Arbeitgeberverbandes gefolgt. Die freiwillige Anhebung der Tarifgehälter wird auf den noch ausstehenden Tarifabschluss angerechnet. 53 54 Dresdner Bank AG Die Mitarbeiter in Deutschland konnten auch im Jahr 2008 am weltweiten Aktienkaufplan der Allianz SE teilnehmen und Mitarbeiteraktien zu Vorzugskonditionen zeichnen. Wie in den vergangenen Jahren gab es einen Kursabschlag von 20 % und ein Mindestangebot von 30 Aktien. Aufgrund der derzeitigen Situation an den Aktienmärkten kam in diesem Jahr erstmals das konditionale Kursfestlegungsverfahren zum Tragen, da der Kurs der Allianz SE Aktie am letzten Tag der Zeichnungsfrist um mehr als 10 % unter dem ursprünglichen Referenzkurs lag. Mit dem angepassten Referenzkurs nach Ende der Zeichnungsfrist konnte wiederum ein attraktives Angebot gewährleistet werden. Beruf und Familie Die Angebote in der Bank zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurden 2008 verstärkt genutzt. Insbesondere die kurzfristig anfallende Betreuung für Kinder wurde mit rund 1.000 Fällen stark nachgefragt. Vermittlungen und Beratungen beim Suchen von Betreuungslösungen wurden ebenfalls zunehmend genutzt, verglichen mit dem Vorjahr stieg die Inanspruchnahme um 10 %. Insbesondere in der Eldercare-Beratung, also bei Fragen in der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger, haben sich die Zahlen nahezu verdoppelt. Des Weiteren wurde im Jahr 2008 das Krippenplatzkontingent um weitere 20 Plätze aufgestockt. Mit speziellen Familien-Teilzeitmodellen wurde Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geholfen, die in einer akuten Betreuungsproblematik eine größere Flexibilität benötigten. Gesundheitsmanagement Das Gesundheitsmanagement bildete im Jahr 2008 mit den vier Themenbereichen „Gefährdungsbeurteilung“, „Arbeitsmedizinische Betreuung“, „Betriebliches Eingliederungsmanagement“ sowie „Prävention“ ein Schwerpunktthema in der Dresdner Bank. Für Eingliederungsmaßnahmen von Mitarbeitern, die innerhalb von zwölf Monaten mehr als sechs Wochen krank waren, wurde ein strukturiertes Verfahren zum betrieblichen Eingliederungsmanagement entwickelt. Des Weiteren wurden Betriebsvereinbarungen über die Arbeit an Bildschirmgeräten sowie zur Ermittlung und Beurteilung möglicher Gesundheitsgefährdungen durch psychische Fehlbelastungen am Arbeitsplatz geschlossen. Lagebericht Nachhaltigkeit Die Dresdner Bank betreibt seit Jahren eine erfolgreiche Umweltpolitik, die in den Umweltleitlinien und im Umweltprogramm der Bank dokumentiert ist. Zu diesem Zweck wurde eigens ein Umweltmanagementsystem etabliert, das nach DIN ISO EN 14001 zertifiziert ist. Ziel ist es, nachteilige Umweltauswirkungen unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten zu beurteilen und so weit wie möglich frühzeitig zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Im Umweltmanagementsystem werden sowohl betriebsökologische als auch produktökologische Aspekte berücksichtigt. Zu den betriebsökologischen Themenstellungen fallen die Ermittlung betrieblicher Verbrauchsdaten sowie die Durchführung von Projekten zur Ressourcen-/Kostenreduktion. Der Jahresstromverbrauch 2008 stammte zu 15,2 % aus regenerativer Erzeugung und zu 57,8 % aus KWK-Kraftwerken. Die CO2-Emission reduzierte sich hierdurch um 36,2 % gegenüber der Komplettversorgung mit Normalstrom. Unter der Zielvorgabe einer betriebsökologischen Effizienzsteigerung wurde zum wiederholten Male bundesweit ein auf die bankinternen Gegebenheiten abgestelltes Ressourcen- und Kosteneinsparungsprojekt erfolgreich umgesetzt. Die produktökologischen Themenstellungen befassen sich mit einer systematischen Beobachtung von Umweltrisiken im Kreditgeschäft sowie der Anwendung international anerkannter Standards (z. B. Equator Principles, Hermes-Richtlinien). Hier werden die Risiken in den jeweiligen Unternehmensbereichen und Geschäftsfeldern begrenzt. 55 56 Dresdner Bank AG Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Vom 23. Juli 2001, dem Tag der Übernahme der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, durch die Allianz SE, München, bis zur Übernahme durch die Commerzbank am 12. Januar 2009 bestand ein Abhängigkeitsverhältnis gemäß Aktiengesetz (AktG) zwischen beiden Gesellschaften. Als abhängiges Unternehmen im Sinne des § 17 Abs. 1 AktG berichten wir gemäß § 312 AktG über die Beziehungen zur Allianz SE und den mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2008. Im Bericht über die Beziehungen zur Allianz SE und zu den mit der Allianz SE verbundenen Unternehmen hat der Vorstand gemäß § 312 AktG erklärt: „Wir erklären hiermit, dass die Dresdner Bank AG bei den in diesem Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften und anderen Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen bzw. unterlassen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden ist.“ Lagebericht Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 12. Januar 2009 hat die Commerzbank die Übernahme der Dresdner Bank vollzogen und ist nun alleiniger Aktionär der Dresdner Bank. Die Verschmelzung beider Unternehmen wird im Frühjahr 2009 erfolgen. Mit Vollzug der Übernahme durch die Commerzbank Anfang Januar 2009 gab es eine weitere Übereinkunft, dass die Allianz die Kapitalausstattung der Dresdner Bank stärkt. Dies erfolgte durch die Übernahme von verbrieften Wertpapieren (Collateralised Debt Obligations) im Nominalwert von 2 Mrd. € für einen Kaufpreis von 1,1 Mrd. €. Zusätzlich wird die Allianz eine stille Einlage in Höhe von 750 Mio. € zeichnen. Im Januar 2009 kam es zu Veränderungen im Vorstand der Dresdner Bank AG. Im Zuge der Transaktion wurden sechs Commerzbank-Vorstände zu Mitgliedern des Vorstands der Dresdner Bank ernannt. Zudem schieden vier bisherige Mitglieder aus. Martin Blessing übernahm dabei mit Wirkung vom 19. Januar 2009 die Position des Vorstandsvorsitzenden von Dr. Herbert Walter. Der Unternehmensbereich Investment Banking wird im Rahmen der Integration in die Commerzbank neu ausgerichtet und sich in seinen zukünftigen Aktivitäten auf kundenorientierte Produkte konzentrieren. In diesem Zusammenhang kam es Anfang Februar zu Personalfreisetzungen. Angesichts der akuten Bestandsgefährdung und der Unterschreitung der aufsichtsrechtlichen Mindestquoten hat die Commerzbank am 3. März 2009 beschlossen, das Kapital der Dresdner Bank noch im ersten Quartal 2009 um 4,0 Mrd. € zu erhöhen. 57 58 Dresdner Bank AG Ausblick Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die Weltwirtschaft ist schwach in das Jahr 2009 gestartet. Das Vertrauen von Investoren und Konsumenten in die wirtschaftliche Zukunft ist erschüttert. Weitere Einschränkungen bei Konsum und Investitionen sind wahrscheinlich. Das weltwirtschaftliche Wachstum wird vermutlich auch im ersten Quartal nochmals schrumpfen, da sich die Konjunktur in den Emerging Markets weiter abkühlen dürfte. Die konjunkturelle Situation weltweit bleibt weiterhin angespannt. Erfahrungen mit den wirtschaftlichen Folgen einer Finanzkrise, wie wir sie derzeit erleben, existieren kaum. Ein Hoffnungsschimmer für die wirtschaftlichen Perspektiven 2009 stützt sich im Wesentlichen auf drei Punkte: Die massive Korrektur der Rohstoffpreise. So kann für Deutschland die Wirkung des Ölpreis- rückgangs mit einer Mehrwertsteuersenkung um 3 bis 4 Prozentpunkte gleichgesetzt werden. Wichtige Zentralbanken haben – angeführt von den USA – ihre Leitzinsen aggressiv ge- senkt. Viele Länder haben umfangreiche Konjunkturpakete angekündigt bzw. bereits beschlossen. Der Umfang dieser Pakete beträgt schätzungsweise weltweit 1.500 bis 2.000 Mrd. US-Dollar, was 2 bis 3 % der Weltproduktion entspricht. Hoffnungen auf eine schnelle Konjunkturwende wären aber übereilt. Die realwirtschaftlichen Folgen der Finanzmarktkrise werden uns auch 2009 beschäftigen. In Europa und Deutschland wird die Wirtschaft auch zu Beginn 2009 vermutlich schrumpfen. Selbst wenn sich im Verlauf von 2009 die wirtschaftlichen Perspektiven infolge der Konjunkturpakete und anhaltend niedriger Rohstoffpreise allmählich wieder aufhellen – wovon wir ausgehen –, ist für 2009 sowohl in Deutschland als auch im sonstigen Euroraum mit einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung zu rechnen. In den kommenden Monaten ist von einer weiterhin hohen Volatilität an den Finanzmärkten auszugehen. Auch weitere Rückschläge an den Aktienmärkten sind für den Fall weiterer Negativmeldungen im Zusammenhang mit der Konjunkturentwicklung und Finanzmarktkrise nicht auszuschließen. Eine wirklich nachhaltige Besserung an den Märkten ist erst wahrscheinlich, wenn sich die wirtschaftlichen Perspektiven stabilisieren. Das dürfte erst im weiteren Verlauf von 2009 der Fall sein. Vor allem das Bestreben, Risiken zu vermeiden, hat die Nachfrage nach Staatspapieren erhöht und damit das Renditeniveau nach unten geführt. Die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen dürfte in der zweiten Jahreshälfte mit der erwarteten Stabilisierung der konjunkturellen Situation im Vergleich zum aktuellen Niveau von rund 3 % wieder ansteigen. In Deutschland erweisen sich die Aussichten für den Immobilienmarkt als relativ stabil, da es hier in der Vergangenheit zu keinen größeren preismäßigen Übertreibungen gekommen war. Insgesamt ist in den kommenden Monaten von leichten Umsatzrückgängen auszugehen. Dies trifft sowohl auf den privaten Immobiliensektor, mit sich zunehmend verschärfenden Kreditvergabekriterien, als auch auf den gewerblichen Flächenmarkt zu. Der Investmentmarkt allerdings, der die Immobilie als eigenständige Assetklasse ansieht, wird sich der Finanzmarktkrise nicht entziehen können, sodass auch hierzulande mit deutlichen Einbrüchen zu rechnen ist. Lagebericht Branchenentwicklung Der Jahresanfang 2009 wird weiterhin im Zeichen der Finanzmarktkrise stehen. Mit den massiven staatlichen Eingriffen in die Märkte konnte zwar vorerst die rasante Abwärtsspirale gebremst werden. Damit ist aber erst der Beginn einer Lösung markiert, die Reparatur der Bankbilanzen wird auch mit staatlicher Hilfe ein hartes Stück Arbeit bleiben. Zum Abbau der Problemaktiva, Reduzierung der Verschuldung und Stärkung der Eigenkapitalbasis gibt es in der derzeitigen Situation keine Alternative. Die Hilfen des Staats machen diese Aufgabe etwas leichter. Dennoch werden nicht alle Institute diesen Prozess unbeschadet überstehen; die durch die Krise forcierte Konsolidierung der Branche wird sich fortsetzen. Die Rückkehr des Vertrauens und damit die Normalisierung der Märkte werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das Niveau der Kapitalmarktaktivitäten wird 2009 – nach einem merklichen Rückgang im Jahr 2008 – nochmals leicht hinter dem des Vorjahres zurückbleiben. Verunsicherung und Zurückhaltung der Investoren werden sich in den Bankbilanzen spürbar niederschlagen. Das Kreditund Einlagengeschäft, das 2008 noch relativ gut abschnitt, wird sich 2009 dem allgemeinen Trend nicht entziehen können. Vor allem ist eine Abschwächung der 2008 noch starken Kreditnachfrage der Unternehmen in diesem Jahr vorgezeichnet. Neben der Bewältigung der unmittelbar krisenbedingten Lasten müssen sich die Banken zunehmend auch auf die sich eintrübenden Ertragsaussichten einstellen. Das schwache Kapitalmarktgeschehen beeinträchtigt vor allem die Erträge im Investmentbanking. Hinzu kommen die wachsenden Konjunkturrisiken. So wird die Rezession im Verlauf von 2009 auch die Unternehmensinsolvenzen in die Höhe treiben, sodass eine höhere Risikovorsorge die Folge sein wird. Allgemein muss mit schwächeren Ertragspotenzialen und einem steigenden Vorsorgebedarf auch im klassischen Bankgeschäft gerechnet werden. Geschäftsentwicklung Dresdner Bank Dieser für die gesamte Kreditbranche ausgesprochen schwierigen Situation wird sich auch die Dresdner Bank in ihrer Entwicklung bis zur Verschmelzung mit der Commerzbank im Frühjahr des laufenden Jahres nicht entziehen können. Nach der Verschmelzung wird die Dresdner Bank als eigenständige rechtliche Einheit nicht mehr existieren. Wesentliche Teile der Geschäftsaktivitäten der Dresdner Bank sollen dabei unter dem gemeinsamen Dach der neuen Commerzbank weitergeführt werden. Da die Ergebnisbelastung im Zuge der Finanzmarktkrise zu einer signifikanten Reduktion der Kapitalbasis der Dresdner Bank geführt hat und für das Geschäftsjahr 2009 bis zur Verschmelzung weitere Ergebnisbelastungen nicht ausgeschlossen werden können, war es zwingend notwendig, bei der Dresdner Bank Maßnahmen zur Kapitalstärkung vorzunehmen. Es wurde in diesem Zusammenhang mit der Allianz vereinbart, dass die Allianz SE eine stille Beteiligung an der Dresdner Bank AG in Höhe von 750 Mio. € zeichnet und ein CDO-Portfolio mit einem Nominalwert in Höhe von 2 Mrd. € erwirbt. Darüber hinaus wurden angesichts der akuten Bestandsgefährdung und der Unterschreitung der aufsichtsrechtlichen Mindestquoten am Berichtsstichtag weitere Maßnahmen zur Stärkung der Kapitalbasis – sei es durch Erhöhung des Kapitals durch die Commerzbank AG als 100%iger Gesellschafter der Dresdner Bank oder durch die Reduzierung von Risikoaktiva – geprüft und zur Umsetzung vorbereitet. 59 60 Dresdner Bank AG Die Commerzbank hat in diesem Zusammenhang beschlossen, das Kapital der Dresdner Bank um 4,0 Mrd. € zu erhöhen. Grundlage für diese Maßnahmen ist das von der Commerzbank mit dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) vereinbarte Programm, das stille Einlagen und zusätzlich Eigenkapital in Höhe von insgesamt 18,2 Mrd. € bei der Commerzbank AG vorsieht. Die neue Commerzbank wird damit eine Kernkapitalquote von rund 10 % ausweisen. Dieses Maßnahmenbündel wird zusammen mit weiteren Maßnahmen betreffend den Abbau von Risiken, besonders im Unternehmensbereich Investment Banking, die Risikotragfähigkeit der Bank wieder herstellen. Insoweit ist auch nach der Verschmelzung die Unternehmensfortführung gewährleistet. Wir gehen davon aus, dass sich die Finanzmarktkrise auch im Jahr 2009 weiter fortsetzt und daher mit weiteren Ergebnisbelastungen zu rechnen ist. Angesichts der ausgeprägten Unwägbarkeiten mit Blick aus das Marktumfeld und die weitere konjunkturelle Entwicklung sowie die bevorstehende Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank, die im zweiten Quartal erfolgen soll, ist eine belastbare Ergebnisprognose für das Jahr 2009 seriös nicht zu treffen. Jahresabschluss Jahresabschluss Dresdner Bank AG Bilanz 62 Gewinn-und-Verlust-Rechnung 64 Anhang Allgemeine Angaben Angaben zur Bilanz Angaben zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung Sonstige Angaben Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands Verzeichnis der Mandate von Mitgliedern des Vorstands Verzeichnis der Mandate von Mitarbeitern 66 66 71 79 80 84 86 87 88 61 62 Dresdner Bank AG Bilanz zum 31. Dezember 2008 Dresdner Bank AG Aktivseite (Mio. €) Barreserve a) Kassenbestand b) Guthaben bei Zentralnotenbanken darunter: bei der Deutschen Bundesbank Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar b) Wechsel darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar 31.12.2008 31.12.2007 18.109 366 5.928 (5.072) 6.294 393 17.716 15.091 575 880 – (423) – 296 – 575 Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig b) andere Forderungen Forderungen an Kunden darunter: durch Grundpfandrechte gesichert Kommunalkredite Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank ab) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 14.966 46.407 61.373 130.642 17.113 899 c) eigene Schuldverschreibungen Nennbetrag Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten an Finanzdienstleistungsinstituten Anteile an verbundenen Unternehmen darunter: an Kreditinstituten an Finanzdienstleistungsinstituten Treuhandvermögen darunter: Treuhandkredite Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen Eigene Aktien oder Anteile rechnerischer Wert Sonstige Vermögensgegenstände Rechnungsabgrenzungsposten Steuerabgrenzungsposten Summe der Aktiva 16.357 84.152 100.509 180.473 (19.644) (799) 36 36 2.449 (–) 4.482 – 2.005 (–) 4.518 2.485 b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank bb) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank (–) 880 9.443 14.984 35.838 (11.535) 44.470 6.652 9.444 45.281 788 818 48.554 11.142 339 126 5 4.143 967 502 1.330 572 50 727 387 106 48.638 3.660 40 329.709 (11.321) 59.454 632 (746) 64.604 30.058 414 (122) (3) 5.033 (1.585) (608) 1.276 (718) 50 722 1.150 (106) 40.240 2.679 85 434.467 Jahresabschluss Passivseite (Mio. €) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 31.12.2008 31.12.2007 87.945 35.239 120.277 155.516 28.752 59.193 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten – – 73 86 86 73 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 68.816 74.808 143.624 143.697 Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen b) andere verbriefte Verbindlichkeiten darunter: Geldmarktpapiere eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf Treuhandverbindlichkeiten darunter: Treuhandkredite Sonstige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen b) Steuerrückstellungen c) andere Rückstellungen Nachrangige Verbindlichkeiten Genussrechtskapital darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig Fonds für allgemeine Bankrisiken Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital b) Einlagen stiller Gesellschafter c) Kapitalrücklage d) Gewinnrücklagen da) gesetzliche Rücklage db) Rücklage für eigene Anteile dc) andere Gewinnrücklagen e) Bilanzverlust/Bilanzgewinn 15.409 12.935 7.793 – 28.344 1.330 572 52.141 4.134 1.917 503 1.711 4.131 4.859 632 – – 1.503 843 – Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften b) Unwiderrufliche Kreditzusagen 16.191 20.214 (10.416) (–) 36.405 1.276 (718) 41.434 2.385 1.858 521 1.314 3.693 4.550 1.517 (767) 174 1.503 1.000 4.436 – 387 – 2.496 3 1.150 582 1.735 0 8.674 329.709 434.467 387 237 Summe der Passiva 80.211 98.546 178.757 178.843 – – 16.803 17.566 – 16.803 – 17.566 35.589 2 46.806 46.808 1 35.588 63 64 Dresdner Bank AG Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das Jahr 2008 Dresdner Bank AG Aufwendungen (Mio. €) Zinsaufwendungen Provisionsaufwendungen Nettoaufwand aus Finanzgeschäften Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung darunter: für Altersversorgung b) andere Verwaltungsaufwendungen 2008 15.454 350 5.710 1.410 1.488 401 3.824 393 (200) 1.881 2.056 3.937 191 289 99 208 2.268 – – 312 49 -5 193 17 53 181 3 – 28.445 8 944 23.858 -6.178 157 4.436 944 – – 1.348 – – 206 206 – -237 -1.150 -1.150 0 224 1.811 2.013 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere Aufwendungen aus Verlustübernahme Außerordentliche Aufwendungen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern, soweit nicht unter Sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen Jahresüberschuss Summe der Aufwendungen Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss Entnahme aus stiller Beteiligung Entnahme aus der Kapitalrücklage Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der gesetzlichen Rücklage b) aus der Rücklage für eigene Anteile c) aus anderen Gewinnrücklagen Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Rücklage für eigene Anteile Bilanzverlust/Bilanzgewinn 2007 16.847 508 863 3 763 582 – Jahresabschluss Erträge (Mio. €) Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Beteiligungen c) Anteilen an verbundenen Unternehmen Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder Teilgewinnabführungsverträgen Provisionserträge Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft Ertrag aus der Auflösung des Fonds für allgemeine Bankrisiken Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren Sonstige betriebliche Erträge Außerordentliche Erträge Erträge aus Verlustübernahme Jahresfehlbetrag Summe der Erträge 2008 2007 17.999 15.630 2.661 18.291 472 843 274 192 1.309 376 1.910 40 2.247 – 174 1.356 – 429 789 0 118 6.178 – 614 1 – – 28.445 23.858 15.597 2.402 340 15 117 65 66 Dresdner Bank AG Anhang Allgemeine Angaben Vorschriften zur Rechnungslegung Der Jahresabschluss der Dresdner Bank AG ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in Verbindung mit der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) unter Beachtung der Regelungen des Aktiengesetzes aufgestellt. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Barreserven sind zu Nennwerten bilanziert, Sortenbestände unter Berücksichtigung der zum Jahresende gültigen Kurse (Schlusskurse) bewertet. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel sind um Abzinsungsbeträge gekürzt. Forderungen sind grundsätzlich zum Nennwert angesetzt, gegebenenfalls unter Absetzung der darauf entfallenden Wertberichtigungen. Ein Unterschiedsbetrag zwischen Auszahlungsbetrag und Nennbetrag wird – sofern Zinscharakter vorliegt – als Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und periodengerecht erfolgswirksam abgegrenzt. Die nach International Financial Reporting Standards (IFRS) verwendeten Methoden zur Ermittlung der Risikovorsorge und zum Ausweis von Aufzinsungseffekten werden auch dem HGB-Jahresabschluss zugrunde gelegt. Einzelwertberichtigungen werden zur Berücksichtigung individuell festgestellter Adressen- bzw. länderrisikoinduzierter Ausfallrisiken gebildet. Die Höhe bemisst sich nach dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert der Forderung und dem nach der Discounted-Cashflow-Methode berechneten Barwert der künftigen Zahlungseingänge auf diese Forderung – unter Berücksichtigung von Sicherheiten. Die Höhe der länderrisikoinduzierten Einzelwertberichtigung orientiert sich darüber hinaus am internen Länderrating sowie an der Verlusterfahrung der Bank. Bei wertberichtigten und gekündigten Krediten wird der Aufzinsungsbetrag des Barwertes unter Verwendung des individuellen Zinssatzes vor Kündigung ermittelt (sogenanntes Unwinding) und als Zinsertrag ausgewiesen. Kleinere standardisierte Kredite werden zu homogenen Portfolios zusammengefasst. Hier erfolgt der Ansatz einer pauschalierten Wertberichtigung für Einzelrisiken, deren Methode im Risikobericht dargestellt ist. Die Bildung homogener Portfolios ist auf bestimmte Kredite des Unternehmensbereichs Private & Corporate Clients beschränkt. Wie bei den Einzelwertberichtigungen wird auch bei der pauschalierten Wertberichtigung für Einzelrisiken ein Zinsertrag durch Unwinding berechnet. Pauschalwertberichtigungen (PWB) werden für zum Bilanzstichtag bereits eingetretene, jedoch noch nicht identifizierte Verluste aus Bonitäts- und Länderrisiken des Kreditportfolios gebildet. Die Ermittlung der PWB erfolgt modellbasiert. Sie basiert im Wesentlichen auf historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten des nicht bereits anderweitig vorgesorgten Kreditportfolios sowie auf dem durchschnittlich zugrunde zu legenden Entdeckungszeitraum. Wesentliche Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds sowie aktuelle Ereignisse werden bei der Bestimmung der Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt – Beispiel hierfür sind extreme Preisveränderungen auf den Rohstoff- und Devisenmärkten. Die Festsetzung erfolgt durch die unabhängige Risikofunktion. Die pauschalierte Wertberichtigung für Einzelrisiken ist Komponente der Pauschalwertberichtigungen. Jahresabschluss In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung haben wir von dem Wahlrecht nach § 340f Abs. 3 HGB, die Aufwendungen und Erträge saldiert in einem Posten Risikovorsorge darzustellen, Gebrauch gemacht. Wertpapiere weisen wir in der Bilanz in den Posten Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere aus. Bei der Bewertung unterscheiden wir zwischen Wertpapieren des Anlagevermögens und Wertpapieren des Umlaufvermögens. Wertpapiere des Anlagevermögens bewerten wir entsprechend den für das Anlagevermögen geltenden Regeln zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Wertaufholungen werden vorgenommen, soweit die Gründe für eine Abschreibung nicht mehr bestehen. Bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens handelt es sich entweder um Handelsbestände oder um Wertpapiere der Liquiditätsreserve. Die Wertpapiere des Handelsbestands werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die Bewertung erfolgt zusammen mit anderen Handelsbeständen, wie Derivaten, mit Marktwerten, wobei zusätzlich das Risiko einer kurzfristigen Marktpreisveränderung durch einen angemessenen Value-at-Risk-Abschlag berücksichtigt wird. Der Unterschied zwischen dem Marktwert der Wertpapiere vermindert um Risikoabschläge und den fortgeführten Anschaffungskosten – nach Verrechnung mit den Ergebnissen aus der Bewertung von Derivaten – wird netto unter den Sonstigen Vermögensgegenständen bzw. Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Bei Änderung der ursprünglichen Zweckbestimmung von Handelsbeständen werden entsprechende Umgliederungen vorgenommen. Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve (Wertpapiere, die weder wie Anlagevermögen behandelt werden noch Teil des Handelsbestands sind) werden pro Wertpapiergattung zu den fortlaufend ermittelten durchschnittlichen Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten des Bilanzstichtags bewertet. Bei Wertpapieren der Liquiditätsreserve, die unter bzw. über pari erworben wurden, werden die Disagien bzw. Agien entsprechend der Restlaufzeit anteilig erfolgswirksam verrechnet. Die Dresdner Bank bewertet ihre Handelsbestände grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Zur Bestimmung der Zeitwerte werden, wenn immer möglich, notierte Marktpreise für identische Finanzinstrumente herangezogen. Dies setzt einen aktiven Markt voraus. In Fällen, in denen keine notierten Preise für identische Finanzinstrumente in einem aktiven Markt existieren, wird der Fair Value eines Finanzinstruments anhand von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu diesen Bewertungsmethoden zählen der Vergleich mit Preisnotierungen für ähnliche Finanzinstrumente in einem aktiven Markt, der Vergleich mit Preisnotierungen für identische oder ähnliche Finanzinstrumente in einem inaktiven Markt sowie die Anwendung von finanzmathematischen Bewertungsmodellen, die – sofern verfügbar – auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Sofern ausnahmsweise finanzmathematische Bewertungsmodelle zur Anwendung kommen, ohne dass beobachtbare Marktdaten verfügbar sind, fließen durch das Management bestimmte Prämissen und Parameter in die Modellbewertung ein. 67 68 Dresdner Bank AG Für auf Asset-Backed Securities (ABS) bezogene Finanzinstrumente hat die Bank die angewandten Bewertungsmodelle verfeinert; diese werden primär für die Bewertung von Tranchen aus US-Residential Mortgage-Backed Securities (US-RMBS) sowie für Collateralised Debt Obligations (CDOs), die primär auf US-RMBS referenzieren, eingesetzt. Für das Portfolio der von der Finanzkrise besonders betroffenen Bestände an US-RMBS und CDOs standen im Geschäftsjahr 2008 sowie zum Jahresultimo 2007 nur bedingt belastbare Marktpreise zur Verfügung, weshalb Cashflow-basierte Bewertungsmodelle zum Einsatz kamen. Für die Ermittlung der erwarteten Cashflows einzelner Tranchen werden im Wesentlichen Vorauszahlungsraten und Ausfallquoten als Parameter angewandt; und zwar unter Betrachtung verschiedener Szenarios. Der durchschnittliche Barwert der erwarteten Cashflows wird danach auf beobachtbare Marktdaten kalibriert; hierzu zählen die ABX.HE-Serie von Subprime-RMBS-Indizes wie auch vordefinierte Portfolios, für die – aus unabhängigen Quellen stammende – Preisdaten verfügbar sind. Durch die Kalibrierung der Bewertungsmodelle auf verfügbare Preisdaten (aktuelle Credit Spreads) wird die Illiquidität bestimmter Marktsegmente hinreichend reflektiert. Infolge der Finanzkrise sind ABS-Wertpapiere zum 1. Juli 2008 aus dem Handelsbestand in den Anlagebestand umgegliedert worden. Die Umgliederung erfolgte, weil die kurzfristige Verkaufsoder Handelsabsicht nicht mehr aufrechterhalten werden konnte und stattdessen die Absicht bestand, die Wertpapiere auf absehbare Zeit oder bis zur Endfälligkeit zu halten. Der im Zeitpunkt der Umgliederung bestehende Zeitwert dieser ABS-Wertpapiere bildete gleichzeitig die Ausgangsbasis für deren fortzuführende Anschaffungskosten; zum 31. Dezember 2008 erfolgten Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert. Zero-Bonds sind nach der Effektivzinsmethode bilanziert. Zurückgekaufte von der Bank emittierte Optionsscheine werden gegen die von uns emittierten Optionsscheine, die unter den Verbrieften Verbindlichkeiten verbucht sind, aufgerechnet. Wir bilanzieren Wertpapierleihegeschäfte wie besicherte Geldgeschäfte. Verliehene Wertpapiere verbleiben als Wertpapiere in der Bilanz. Entliehene Wertpapiere werden dagegen nicht bilanziert. Die Beteiligungen und die Anteile an verbundenen Unternehmen bewerten wir entsprechend den für das Anlagevermögen geltenden Regeln zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Wertaufholungen werden vorgenommen, soweit die Gründe für eine Abschreibung nicht mehr bestehen. In Anwendung des § 340c Abs. 2 HGB weisen wir die dort genannten Aufwendungen und Erträge saldiert als Ergebnis aus Finanzanlagen aus. Sachanlagen haben wir zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung plan- und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Dabei sind grundsätzlich die steuerlich zulässigen AfA-Sätze zugrunde gelegt. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter schreiben wir im Zugangsjahr voll ab. Für aktive latente Steuern haben wir einen Steuerabgrenzungsposten nach den Vorschriften des § 274 Abs. 2 HGB angesetzt. Verbindlichkeiten bilanzieren wir, soweit sie verzinslich sind, mit ihrem Rückzahlungsbetrag. Werden diese mit einem Disagio aufgenommen, ist der zeitanteilige Abschlag in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert. Analog dazu wird bei verzinslichen Verbindlichkeiten mit einem Agio der zeitanteilige Aufschlag in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert. Unverzinsliche Verbindlichkeiten, wie z. B. Zero-Bonds, sind zum Barwert angesetzt. Jahresabschluss Die Pensionsrückstellungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf Basis der Richttafeln 2005 G bewertet. Den sogenannten Bestandsrenten wird ein Rechnungszinsfuß von 6 % zugrunde gelegt; den sogenannten Zuwachsrenten ein Rechnungszinsfuß von 2,75 %, dieser orientiert sich am garantierten Rechnungszins der Lebensversicherer. Abhängig von den Versorgungsordnungen findet das Teilwertverfahren bzw. das Anwartschaftsbarwertverfahren Anwendung. Neueintritte werden mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren und 2,75 % Zins bewertet. Rückstellungen für Steuern, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften setzen wir in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung an. Eventualverbindlichkeiten werden zum Nennbetrag unter Berücksichtigung bereits gebildeter Rückstellungen ausgewiesen. Derivate des Nichthandels- und Handelsbestands sind bilanzunwirksam, d. h., sie stellen selbst keine bilanzierungsfähigen Vermögensgegenstände oder Schulden dar. Zinsabgrenzungen, gezahlte bzw. erhaltene Optionsprämien und Margin Accounts aus Derivaten dagegen werden unter den Sonstigen Vermögensgegenständen bzw. Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sofern im Nichthandelsbestand Derivate als Sicherungsgeschäfte zu Bilanzposten eingesetzt sind, behandeln wir diese Derivate hinsichtlich der Bewertung nach den Regeln des gesicherten Geschäfts. Schwebende Gewinne im Rahmen der Bewertung bleiben unberücksichtigt, schwebenden Verlusten tragen wir durch Bildung einer Drohverlustrückstellung Rechnung. Währungsbezogene Instrumente bewerten wir mit dem Stichtagskurs. Gekaufte Credit Default Swaps besitzen dieselbe wirtschaftliche Funktion wie erhaltene Finanzgarantien, wenn diese nachweisbar gegen einen Ausfall von Zins- und Kapitalrückzahlungen aus Krediten sichern, und werden entsprechend behandelt. Erträge und Aufwendungen aus zinsbezogenen Instrumenten, die sich auf Vermögensgegenstände oder Schulden beziehen, die dem Nominalwertprinzip unterliegen, werden linear abgegrenzt. Derivate des Handelsbestands unterliegen zusammen mit Wertpapierhandelsbeständen (siehe auch Ausführungen zu Wertpapieren des Handelsbestands) der Marktbewertung. Es erfolgt eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. In Fällen, in denen keine börsennotierten Marktpreise vorliegen, werden zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts anerkannte Bewertungsmodelle (insbesondere Barwertmethoden und Optionspreismodelle) herangezogen; diesen Bewertungsmodellen liegen als Parameter u. a. dem Modell entsprechende Zins- und Volatilitätskurven, Wechselkurse oder implizite Korrelationen zugrunde. Dabei werden angemessene Bewertungsanpassungen vorgenommen, z. B. für Modellrisiken und die Bonität der Kontrahenten (einschließlich des bankeigenen Risikos). Dem Vorsichtsprinzip wird durch einen angemessenen Value-at-Risk-Abschlag Rechnung getragen. Einige strukturierte Finanzinstrumente enthalten auch derivative Bestandteile. Sind die wirtschaftlichen Merkmale und die Risiken eingebetteter Derivate nicht eng mit denen des Basisvertrags verknüpft und wird nicht das gesamte Finanzinstrument im Handelsbestand erfasst, wird das eingebettete Derivat nach den allgemeinen Grundsätzen für Derivate und der Basisvertrag zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Strukturierte Finanzinstrumente des Handelsbestandes werden nicht aufgeteilt. 69 70 Dresdner Bank AG Währungsumrechnung Auf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände, die wie Anlagevermögen behandelt werden und nicht in derselben Währung besonders gedeckt sind, haben wir zu historischen Anschaffungskursen umgerechnet. Alle übrigen auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden sowie nicht abgewickelte schwebende Kassageschäfte sind zum Kassamittelkurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Die Umrechnung von Devisentermingeschäften wird im Rahmen der Darstellung des außerbilanziellen Geschäfts behandelt. Aufwendungen und Erträge aus der Währungsumrechnung wurden entsprechend § 340h Abs. 2 HGB berücksichtigt. Jahresabschluss Angaben zur Bilanz Restlaufzeitengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten 31. Dezember 2008 Forderungen Mio. € Befristete Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden 1) Insgesamt bis 3 Monate > 3 Monate bis 1 Jahr > 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt 35.273 7.793 2.780 561 46.407 66.517 9.644 26.088 28.393 130.642 101.790 17.437 28.868 28.954 177.049 1) In den Forderungen an Kunden mit einer Restlaufzeit bis drei Monate sind Forderungen in Höhe von 6.137 Mio. € mit unbestimmter Laufzeit enthalten. Von den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von 48.554 Mio. € werden 13.104 Mio. € im Laufe des Jahres 2009 fällig. Verbindlichkeiten Mio. € Befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Spareinlagen Andere befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten darunter: Andere verbriefte Verbindlichkeiten Nachrangige Verbindlichkeiten Genussrechtskapital Insgesamt bis 3 Monate > 3 Monate bis 1 Jahr > 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt 39.956 10.409 5.816 3.012 59.193 14 9 40 10 73 54.565 9.346 5.491 5.406 74.808 10.122 3.063 11.436 3.723 28.344 8.221 1.148 2.591 975 12.935 362 72 1.049 3.376 4.859 – – – 632 632 105.019 22.899 23.832 16.159 167.909 In den Verbrieften Verbindlichkeiten sind 15.409 Mio. € begebene Schuldverschreibungen enthalten, von denen 3.816 Mio. € im Laufe des Jahres 2009 fällig werden. 31. Dezember 2007 Forderungen Mio. € Befristete Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden 1) Insgesamt bis 3 Monate > 3 Monate bis 1 Jahr > 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt 64.027 15.912 3.582 631 84.152 112.944 9.844 26.386 31.299 180.473 176.971 25.756 29.968 31.930 264.625 1) In den Forderungen an Kunden mit einer Restlaufzeit bis drei Monate sind Forderungen in Höhe von 4.219 Mio. € mit unbestimmter Laufzeit enthalten. Verbindlichkeiten Mio. € Befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Spareinlagen Andere befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten darunter: Andere verbriefte Verbindlichkeiten Nachrangige Verbindlichkeiten Genussrechtskapital Insgesamt bis 3 Monate > 3 Monate bis 1 Jahr > 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt 94.397 14.143 6.825 4.912 120.277 12 11 50 13 86 79.468 7.502 6.536 5.040 98.546 9.837 7.324 13.686 5.558 36.405 8.800 3.760 5.729 1.925 20.214 32 320 1.152 3.046 4.550 – 767 – 750 1.517 183.746 30.067 28.249 19.319 261.381 71 72 Dresdner Bank AG Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber verbundenen Unternehmen Mio. € 31.12.2008 31.12.2007 Forderungen an Kreditinstitute 3.372 2.640 Forderungen an Kunden 9.454 21.172 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 6.651 6.154 19.477 29.966 Forderungen an verbundene Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.669 15.752 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 9.166 21.908 Verbriefte Verbindlichkeiten 4.406 1.046 Nachrangige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.525 2.456 30.766 41.162 Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Beteiligungsunternehmen Mio. € 31.12.2008 31.12.2007 Forderungen an Kreditinstitute 868 916 Forderungen an Kunden 221 538 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 38 210 1.127 1.664 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 19 187 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 24 33 Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 43 220 Forderungen an Beteiligungsunternehmen Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Beteiligungsunternehmen enthalten auch solche an bzw. gegenüber assoziierten Unternehmen. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 285 Nr. 11 HGB erfolgt gemäß § 287 Satz 1 HGB gesondert und wird zusammen mit dem Jahresabschluss im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes enthält auch Angaben über das Bestehen von Ergebnisabführungsverträgen. Treuhandgeschäfte Mio. € 31.12.2008 31.12.2007 Forderungen an Kunden 572 718 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Werte 422 558 Sonstiges Treuhandvermögen 336 – 1.330 1.276 Treuhandvermögen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Sonstige Treuhandverbindlichkeiten Treuhandverbindlichkeiten 7 8 565 710 758 558 1.330 1.276 Die hier untergliederten Treuhandgeschäfte werden definitionsgemäß ausschließlich im eigenen Namen, aber für fremde Rechnung gehalten. Jahresabschluss Fremdwährungsvolumina Mio. € 31.12.2008 31.12.2007 Vermögensgegenstände 118.995 147.732 Schulden 106.581 128.241 Die Beträge stellen jeweils Summen aus Eurogegenwerten der verschiedensten Währungen außerhalb des Euroraumes dar. Die betraglichen Unterschiede zwischen Vermögensgegenständen und Schulden sind darauf zurückzuführen, dass sich die Angabe nur auf bilanzrelevante Posten bezieht; das Nominalvolumen der Devisentermingeschäfte ist nicht enthalten, also auch nicht die zur Sicherung abgeschlossenen Geschäfte. Nachrangige Vermögensgegenstände Mio. € 31.12.2008 Forderungen an Kreditinstitute 31.12.2007 70 98 Forderungen an Kunden 376 889 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 175 165 158 147 17 18 9 16 630 1.168 – Anleihen und Schuldverschreibungen (von anderen Emittenten) – eigene Schuldverschreibungen Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Nachrangige Vermögensgegenstände Börsenfähige Wertpapiere Mio. € Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Börsennotiert 31.12.2008 31.12.2007 Nicht börsennotiert 31.12.2008 31.12.2007 Gesamt 31.12.2008 31.12.2007 32.993 44.327 15.561 20.277 48.554 64.604 25.945 8.371 23.689 613 2.256 8.984 Beteiligungen 2 5 5 5 7 10 Anteile an verbundenen Unternehmen – 239 2 2 2 241 73 74 Dresdner Bank AG Entwicklung des Anlagevermögens Mio. € Anschaffungs-/Herstellungskosten Zugänge Geschäftsjahr Abgänge Geschäftsjahr Beteiligungen1) Abschreibungen insgesamt Abschreibungen Geschäftsjahr Restbuchwert 31.12. 2008 Restbuchwert 31.12. 2007 498 35 194 339 414 Anteile an verbundenen Unternehmen1) 6.742 1.992 4.591 4.143 5.033 Wertpapiere des Anlagevermögens1) 6.995 2.047 568 8.474 6.920 262 41 22 231 40 50 50 1.792 98 156 1.007 27 727 722 653 71 68 177 -24 479 449 1.139 27 88 830 51 248 273 Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen – Grundstücke und Gebäude2) – Betriebs- und Geschäftsausstattung 1) Von der Zusammenfassungsmöglichkeit des § 34 Abs. 3 RechKredV wurde Gebrauch gemacht. 2) Die Abschreibungen im Geschäftsjahr beinhalten eine Zuschreibung auf ein selbst genutztes Bürogebäude in Höhe von 120 Mio. €. Außerplanmäßige Abschreibungen von Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 639 Mio. € (Vorjahr: 58 Mio. €) auf den niedrigeren beizulegenden Wert wurden nicht vorgenommen, da mit Blick auf die Fälligkeit nicht von einer dauerhaften Wertminderung auszugehen ist. Grundstücke und Gebäude mit einem Buchwert von 479 Mio. € (Vorjahr: 445 Mio. €) wurden im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzt; im Berichtszeitraum fielen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 87 Mio. € an. Sonstige Vermögensgegenstände Die Sonstigen Vermögensgegenstände nehmen Posten auf, die auf der Aktivseite keinen anderen Posten zuzuordnen sind. 79 % des Bilanzausweises von 48.638 Mio. € entfallen auf antizipative Zinsabgrenzungen auf Derivate sowie gezahlte Prämien für noch nicht fällige Optionsgeschäfte in Wertpapieren, Devisen, Edelmetallen, Zins- und Währungsswaps und für Zinsbegrenzungsvereinbarungen. Steuerabgrenzungsposten Zum 31. Dezember 2008 haben wir gemäß § 274 HGB aktive latente Steuern in Höhe von 40 Mio. € (Vorjahr: 85 Mio. €) in der Bilanz ausgewiesen. Zur Ermittlung des Abgrenzungsbedarfs wurden aktive und passive latente Steuern saldiert. Von dem Gesamtbetrag entfallen 45 Mio. € aktive latente Steuern auf das Inland und gegenläufig 5 Mio. € passive latente Steuern auf die ausländischen Niederlassungen. Im Inland wurden aktive latente Steuern insbesondere wegen steuerlich nicht abzugsfähiger Drohverlustrückstellungen gebildet. Bei den ausländischen Niederlassungen resultiert der Steuerabgrenzungsposten aus einer Vielzahl unterschiedlicher handels- und steuerrechtlicher Wertansätze. Jahresabschluss In Pension gegebene Vermögensgegenstände Am Bilanzstichtag bestanden Rücknahmeverpflichtungen für in Pension gegebene Vermögensgegenstände im Buchwert von 24.930 Mio. € (Vorjahr: 54.576 Mio. €). Die Vermögensgegenstände sind weiterhin Bestandteil unserer Aktiva, die erhaltenen Gegenwerte weisen wir unter den Verbindlichkeiten aus. Neben Offenmarktgeschäften mit der Deutschen Bundesbank handelt es sich um sogenannte Repo-Geschäfte (durch Wertpapiere unterlegte Geldgeschäfte) mit Kunden und Banken. Rechnungsabgrenzungsposten In den Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Disagien aus Verbindlichkeiten gemäß § 250 Abs. 3 HGB in Höhe von 192 Mio. € (Vorjahr: 224 Mio. €) und auf der Passivseite Disagien aus Forderungen gemäß § 340e Abs. 2 Satz 2 HGB von 24 Mio. € (Vorjahr: 32 Mio. €) enthalten. Sonstige Verbindlichkeiten Die Sonstigen Verbindlichkeiten nehmen Posten der Passivseite auf, die keinen anderen Bilanzposten zuzuordnen sind. Die antizipativen Zinsabgrenzungen auf Derivate sowie die erhaltenen Prämien für noch nicht fällige Optionsgeschäfte in Wertpapieren, Devisen, Edelmetallen, Zins- und Währungsswaps und für Zinsbegrenzungsvereinbarungen beliefen sich Ende Dezember 2008 auf 89 % des Bilanzausweises von 52.141 Mio. €. Rückstellungen Zum 31. Dezember 2008 wurden Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.917 Mio. € (Vorjahr: 1.858 Mio. €) in der Bilanz ausgewiesen; in diesem Zusammenhang besteht ein an einen unabhängigen Vermögenstreuhänder übertragenes Vermögen. Die Dresdner Bank AG ist wirtschaftlicher Eigentümer dieses Vermögens und weist in der Bilanz Vermögensgegenstände in Höhe von insgesamt 1.783 Mio. € (Vorjahr: 1.933 Mio. €) aus. Dieses Vermögen darf ausschließlich für die Erfüllung von Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und Pensionären sowie für die Erfüllung von Altersteilzeitverpflichtungen verwendet werden. Die Steuerrückstellungen verringerten sich um 18 Mio. € auf 503 Mio. € (Vorjahr: 521 Mio. €). Die anderen Rückstellungen erhöhten sich insgesamt um 397 Mio. € und betrugen zum 31. Dezember 2008 1.711 Mio. € (Vorjahr: 1.314 Mio. €); sie enthalten im Wesentlichen eine Rückstellung für eine Verpflichtung im Rahmen einer „Backstop“-Linie sowie Rückstellungen im Personalbereich und im Kreditgeschäft. 75 76 Dresdner Bank AG Nachrangige Verbindlichkeiten Die Nachrangigen Verbindlichkeiten, die in der Bilanz mit insgesamt 4.859 Mio. € (Vorjahr: 4.550 Mio. €) ausgewiesen sind, dürfen im Falle der Insolvenz oder der Liquidation erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt werden. Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung besteht nicht. Die folgende Tabelle zeigt die Nachrangigen Verbindlichkeiten nach Fälligkeiten, wobei nach festverzinslichen und variabel verzinslichen Verbindlichkeiten unterschieden wird: Mio. € Fälligkeit 2011 2009 2010 2012 2013 nach 2013 31.12.2008 31.12.2007 136 127 533 21 270 1.855 2.942 2.764 4,2 % 6,6 % 5,8 % 5,7 % 6,4 % 7,0 % 298 2 61 21 14 1.521 1.917 1.786 durchschnittlicher Zinssatz 3,7 % 3,0 % 4,1 % 6,2 % 5,6 % 4,5 % Nachrangige Verbindlichkeiten 434 129 594 42 284 3.376 4.859 4.550 mit fester Verzinsung durchschnittlicher Zinssatz mit variabler Verzinsung Der Zinsaufwand für sämtliche Nachrangigen Verbindlichkeiten betrug 244 Mio. € (Vorjahr: 211 Mio. €). Mittelaufnahmen, die 10 % des Gesamtbetrags der Nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigen, betreffen eine nachrangige Namensschuldverschreibung in Höhe von 1 Mrd. €, die mit einem marktgängigen Zinssatz (1-Monats-Euribor plus 1,01 %) bei einer Laufzeit bis 2017 ausgestattet ist, sowie eine Emission mit einem Volumen von 1 Mrd. US-Dollar (Zinssatz 8,151 %, Laufzeit bis 2031) und eine Emission mit einem Volumen von 0,5 Mrd. € (Zinssatz 5,790 %, Laufzeit bis 2011). In allen drei Fällen ist eine Umwandlung in Kapital oder in eine andere Schuldform vertraglich nicht festgeschrieben. Genussrechtskapital Das Genussrechtskapital weisen wir zum 31. Dezember 2008 mit 632 Mio. € (Vorjahr: 1.517 Mio. €) aus. Die Genussscheine gewähren einen dem Gewinnanteil der Aktionäre vorgehenden jährlichen Zinsanspruch; sie gehen Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gläubigern der Emittentin im Range nach, sofern diese nicht ebenfalls nachrangig sind. An einem Bilanzverlust nehmen die Genussscheine nach Maßgabe der Genussscheinbedingungen teil. Die Rückzahlung erfolgt vorbehaltlich der Bestimmungen über die Teilnahme am Verlust. Die im Juli 2006 begebene Genussscheinemission mit einem Gesamtnennbetrag von 750 Mio. € hat gemäß den Bedingungen am Bilanzverlust teilgenommen. Daher erfolgte eine Herabsetzung des Buchwerts auf 632 Mio. €. Für das Jahr 2008 entfällt die Zinszahlung. Die Emission ist mit einem Zinssatz von 5,386 % und einer Laufzeit bis 2016 ausgestattet; sie gilt nach den Bestimmungen des Kreditwesengesetzes als haftendes Eigenkapital. Jahresabschluss Entwicklung des Eigenkapitals Mio. € Gezeichnetes Kapital (Grundkapital) – Stand am 1.1.2008 1.503 – Stand am 31.12.2008 1.503 Einlagen stiller Gesellschafter – Stand am 1.1.2008 1.000 – Entnahme 157 – Stand am 31.12.2008 843 Kapitalrücklage – Stand am 1.1.2008 4.436 – Entnahme 4.436 – Stand am 31.12.2008 – Gewinnrücklagen – Gesetzliche Rücklage – Stand am 1.1.2008 3 – Entnahme 3 – Stand am 31.12.2008 – – Rücklage für eigene Anteile – Stand am 1.1.2008 – Entnahme 1.150 763 – Stand am 31.12.2008 387 – Andere Gewinnrücklagen – Stand am 1.1.2008 582 – Entnahme 582 – Stand am 31.12.2008 – 387 Bilanzverlust 237 Eigenkapital 2.496 Das gezeichnete Kapital in Höhe von 1.502.972.205,80 € war am 31. Dezember 2008 in 578.066.233 auf Namen lautende nennwertlose Stückaktien eingeteilt. Jede Aktie repräsentiert einen anteiligen Betrag am Grundkapital und gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme; eigene Aktien sind nicht stimmberechtigt. Das Aktienkapital der Dresdner Bank AG wurde am 31. Dezember 2008 zu 100 % mittelbar von der Allianz SE gehalten. Am Bilanzstichtag war die Dresdner Bank gemäß § 271 Abs. 2 HGB ein mit der Allianz SE verbundenes Unternehmen und wurde in den Konzernabschluss der Allianz SE, München, einbezogen. Dieser ist bei der Allianz SE in 80802 München, Königinstraße 28, erhältlich. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Rangstellung der stillen Beteiligung betreffend bestehen folgende Regelungen für die Zahlungsverpflichtungen der Bank bei einer Liquidation oder Insolvenz: Sie sind nachrangig gegenüber Forderungen aller gegenwärtigen und künftigen Gläubiger der Bank. Sie sind mindestens gleichrangig mit allen Forderungen auf Rückzahlung von Kapitaleinlagen, die in Bezug auf bestehende und künftige stille Beteiligungen in die Bank eingebracht wurden, sowie mit allen Forderungen gegen die Bank, die gleichrangig mit den vorgenannten Forderungen sind oder als mit diesen gleichrangig bezeichnet werden. Außerdem sind sie vorrangig vor allen Forderungen von Anteilseignern der Bank im Zusammenhang mit ihren Anteilen am Grundkapital der Bank, soweit diese jeweils bereits begründet wurden oder in Zukunft begründet werden. Aufgrund des ausgewiesenen Bilanzverlustes entfällt für das Jahr 2008 die Zinszahlung. 77 78 Dresdner Bank AG Eigene Aktien oder Anteile Am 27. Juli 2007 hatte die Dresdner Bank AG von der Allianz Finanzbeteiligungs GmbH 40.809.084 Stück eigene Aktien erworben. Der auf die eigenen Aktien entfallende Betrag des Grundkapitals in Höhe von 106.103.618,40 € entspricht rund 7 % des gesamten Grundkapitals. Am Bilanzstichtag hatten die eigenen Aktien einen Bilanzwert von 387 Mio. € (Vorjahr: 1.150 Mio. €); aufgrund dieser Veränderung war die Rücklage für eigene Anteile um 763 Mio. € aufzulösen. Sicherheitsleistungen für eigene Verbindlichkeiten Für nachstehende Verbindlichkeiten wurden Vermögensgegenstände in der angegebenen Höhe als Sicherheiten übertragen: Mio. € 31.12.2008 31.12.2007 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26.959 47.860 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 16.988 20.896 Andere Verpflichtungen Sicherheitsleistungen für eigene Verbindlichkeiten 173 226 44.120 68.982 Die Sicherheitsleistungen für eigene Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen weit überwiegend Geldmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank, ferner weitergeleitete zweckgebundene Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau und einiger anderer Institute. Eventualverbindlichkeiten Mio. € Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen – Kreditbürgschaften – Sonstige Bürgschaften und Gewährleistungen – Akkreditive – Akkreditiveröffnungen – Akkreditivbestätigungen Eventualverbindlichkeiten 31.12.2008 31.12.2007 16.803 17.566 414 566 14.335 14.671 2.054 2.329 691 779 1.363 1.550 16.803 17.566 Andere Verpflichtungen Mio. € 31.12.2008 31.12.2007 Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 1 2 darunter: Forderungen 1 2 35.588 46.806 28.934 38.446 – Stand-by-Fazilitäten 4.344 6.483 – Avalkredite 1.956 1.535 Unwiderrufliche Kreditzusagen – Buchkredite – Wechseldiskontkredite – Hypothekendarlehen Andere Verpflichtungen 15 64 339 278 35.589 46.808 Die angegebenen Volumina bei den unwiderruflichen Kreditzusagen beziehen sich auf noch nicht in Anspruch genommene Beträge. Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen bestanden am 31. Dezember 2008 nicht. Jahresabschluss Angaben zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung Aufgliederung der Bruttoerträge nach geografischen Märkten Mio. € 2008 2007 Deutschland 9.582 14.710 Übriges Europa 5.286 5.949 412 845 Nordamerika Asien Insgesamt 180 94 15.460 21.598 Der Gesamtbetrag enthält die folgenden Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung: Zinserträge, Laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen, Provisionserträge, Nettoertrag aus Finanzgeschäften, Sonstige betriebliche Erträge. Sonstige betriebliche Erträge Die Sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 789 Mio. € (Vorjahr: 614 Mio. €). Davon entfallen 291 Mio. € auf Erträge aus Währungsumrechnungsdifferenzen, 123 Mio. € auf Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, 120 Mio. € auf eine Zuschreibung auf ein selbst genutztes Bürogebäude, 104 Mio. € auf Kostenerstattungen aus Leistungen für Konzerngesellschaften und 20 Mio. € auf Mieteinnahmen. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 289 Mio. € (Vorjahr: 208 Mio. €). Davon entfallen 71 Mio. € auf Verluste aus Forderungsverkäufen und 57 Mio. € auf Schadensersatzleistungen. Außerordentliche Aufwendungen Bei den Außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 49 Mio. € (Vorjahr: 53 Mio. €) handelt es sich um Restrukturierungsaufwendungen. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Für das Berichtsjahr ergab sich für die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ein positiver Wert in Höhe von 5 Mio. € (Vorjahr: Steueraufwand in Höhe von 181 Mio. €). Aufgrund des negativen Ergebnisses entstand 2008 kein laufender Steueraufwand; der Erstattungsbetrag entfällt auf Vorjahre. Ausgleich des Jahresfehlbetrages Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung weist einen Jahresfehlbetrag von 6.178 Mio. € aus. Davon wurden 585 Mio. € durch vollständige Entnahmen aus den gesetzlichen und anderen Gewinnrücklagen, 763 Mio. € durch Entnahme aus der Rücklage für eigene Anteile sowie 4.436 Mio. € durch vollständige Entnahme aus der Kapitalrücklage gedeckt. Insgesamt wurden somit Rücklagen in Höhe von 5.784 Mio. € entnommen. Nach Verlustbeteiligungen von Einlagen stiller Gesellschafter in Höhe von 157 Mio. € verbleibt ein Bilanzverlust von 237 Mio. €. 79 80 Dresdner Bank AG Sonstige Angaben Sonstige finanzielle Verpflichtungen Mio. € 31.12.2008 31.12.2007 Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-, Leasingverträgen 1.899 1.909 darunter: Grundstücke und Gebäude betreffend 1.570 1.570 216 199 Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben Einzahlungsverpflichtungen und Mithaftungen Insgesamt darunter: Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen 229 213 2.344 2.321 412 381 Einzahlungsverpflichtungen für Aktien, Anleihen und sonstige Anteile beliefen sich auf 37 Mio. € (Vorjahr: 26 Mio. €). Mithaftungen gemäß § 24 GmbH-Gesetz bestanden zum Berichtsstichtag keine (Vorjahr: 12 T€). Die Nachhaftung nach Abspaltung gemäß § 133 UmwG betrug unverändert 129 Mio. €. Aus unserer Beteiligung an der Liquiditäts-Konsortialbank GmbH, Frankfurt am Main, bestanden Nachschussverpflichtungen gemäß § 26 GmbH-Gesetz in unveränderter Höhe von 58 Mio. € sowie eine quotale Eventualhaftung für die Erfüllung der Nachschusspflicht anderer dem Bundesverband deutscher Banken e. V., Berlin, angehörender Gesellschafter. Bei den Beteiligungen an der LOFRA GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, der Reuschel & Co. Kommanditgesellschaft, München, und der Dresdner Kleinwort Leasing December (15), London, besteht aufgrund der Rechtsform der Gesellschaften unbeschränkte Haftung. Wir haben keinen Anlass, an der Bonität unserer Mitgesellschafter zu zweifeln. Bei den beiden geschlossenen Immobilienfonds MERKUR Grundstücks-Gesellschaft Objekt Berlin Lange Straße KG, Grünwald, und KALMUS Grundstücks-Gesellschaft Objekt Erfurt KG, Grünwald, hat die Dresdner Bank AG jeweils eine unwiderrufliche Freistellungserklärung gegenüber der Kommanditgesellschaft Allgemeine Leasing GmbH & Co. (KGAL), Grünwald, abgegeben, die bestimmte Andienungsrechte gegenüber der KGAL abdeckt. Gemäß § 5 Abs. 10 des Statuts für den Einlagensicherungsfonds haben wir uns verpflichtet, den Bundesverband deutscher Banken e. V. von etwaigen Verlusten freizustellen, die durch Maßnahmen zugunsten von in unserem Mehrheitsbesitz stehenden Kreditinstituten anfallen. Bei Tochterunternehmen im Sinne von § 290 Abs. 1 und 2 HGB, die das Bankgeschäft betreiben oder das Bankgeschäft ergänzende Funktionen wahrnehmen, trägt die Dresdner Bank AG, von politischen Risiken abgesehen, im Rahmen ihrer Anteilsquote dafür Sorge, dass diese Gesellschaften ihre Verpflichtungen erfüllen können. Jahresabschluss Derivategeschäft Handels- und Anlagebuch Mio. € Nominalvolumina 31.12.2008 31.12.2007 Zinsbezogene Derivate 5.330.801 4.343.912 Positive Fair Values 31.12.2008 31.12.2007 136.756 46.551 Negative Fair Values 31.12.2008 31.12.2007 134.055 46.029 OTC-Produkte – FRAs – Zinsswaps 171.422 54.791 285 39 221 127 4.610.856 3.485.053 128.900 43.112 125.553 41.524 – Festsatzswaps 46.156 9.825 1.093 162 1.193 93 – Basisswaps 60.165 32.863 1.069 1.048 928 397 4.504.535 3.442.365 126.738 41.902 123.432 41.034 80.951 72.003 2.736 1.131 – – – Zinsoptionen: Verkäufe 113.571 112.071 – – 4.697 2.367 – Sonstige Zinskontrakte 8.230 10.321 2.451 864 924 578 – Zinsswaps (IRS) – Zinsoptionen: Käufe Börsengehandelte Produkte – Zinsfutures 88.145 107.170 7 0 12 0 – Zinsoptionen: Käufe 125.859 228.467 2.377 1.405 – – – Zinsoptionen: Verkäufe 131.767 274.036 – – 2.648 1.433 712.759 858.617 31.059 13.286 30.105 12.732 – Devisentermingeschäfte 396.743 491.410 17.270 6.360 16.948 6.152 – Cross-Currency Swaps 106.472 92.728 6.543 3.947 7.253 3.414 – Devisenoptionen: Käufe 102.147 141.713 7.109 2.979 – – – Devisenoptionen: Verkäufe 107.260 132.160 – – 5.904 3.166 – Sonstige Devisenkontrakte 137 – 137 – – – – 606 – – – 0 678.116 423.960 23.780 20.844 22.611 20.886 1.352 Währungsbezogene Derivate OTC-Produkte Börsengehandelte Produkte – Devisenfutures Aktien-/indexbezogene Derivate OTC-Produkte – Aktien-/Indexswaps 13.547 43.167 719 1.544 925 – Aktien-/Indexoptionen: Käufe 380.131 109.452 15.435 13.103 – – – Aktien-/Indexoptionen: Verkäufe 192.338 118.625 – – 13.776 13.582 – Sonstige Aktien-/Indexkontrakte 143 15 133 – 8 4 9.096 8.705 17 – 6 – – Aktien-/Indexoptionen: Käufe 41.208 69.963 7.476 6.197 – – – Aktien-/Indexoptionen: Verkäufe 41.653 74.033 – – 7.896 5.948 781.118 1.161.031 48.258 12.504 46.767 12.168 Börsengehandelte Produkte – Aktien-/Indexfutures Kreditderivate Credit Default Swaps – Sicherungsnehmer 390.492 577.572 45.965 10.423 1.264 981 – Sicherungsgeber 386.319 568.558 2.035 1.034 44.790 10.064 4.262 12.089 240 622 700 1.106 Total Return Swaps – Sicherungsnehmer – Sicherungsgeber 45 2.812 18 425 13 17 33.423 21.323 2.575 1.290 2.701 1.248 – Edelmetallderivate 26.854 15.194 1.282 736 1.465 665 – Sonstige Kontrakte 3.608 3.932 1.255 554 1.189 583 Sonstige Derivate OTC-Produkte Börsengehandelte Produkte – Futures und Optionen Insgesamt 2.961 2.197 38 – 47 – 7.536.217 6.808.843 242.428 94.475 236.239 93.063 81 82 Dresdner Bank AG Die vorangegangene Tabelle zeigt die Nominalvolumina und den beizulegenden Zeitwert des gesamten Derivategeschäfts, das sowohl die Handelsbuch- als auch die Anlagebuch-Derivate umfasst. Letztere sind in der folgenden Tabelle dargestellt; sie dienen der Deckung von Zins-, Wechselkurs- oder Marktpreisschwankungen. Anlagebuch Mio. € Zinsbezogene Derivate Nominalvolumina 31.12.2008 31.12.2007 Positive Fair Values 31.12.2008 31.12.2007 Negative Fair Values 31.12.2008 31.12.2007 4.862 5.723 1.219 175 213 368 329 168 5 341 10 Aktien-/indexbezogene Derivate 2.576 2.895 191 29 251 569 Kreditderivate 3.495 5.989 382 44 13 23 16 16 1 0 – 0 11.317 14.952 1.961 253 818 629 Währungsbezogene Derivate Sonstige Derivate Insgesamt 27 Erläuterungen zum bilanziellen Ausweis finden sich bei den Angaben zur Bilanz unter den Posten Sonstige Vermögensgegenstände und Sonstige Verbindlichkeiten. Honorare des Abschlussprüfers 20081) 2007 10 11 Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 2 3 Steuerberatungsleistungen 0 1 Anderweitige Leistungen 0 1 12 16 Mio. € Abschlussprüfung Insgesamt 1) Seit 1. Oktober 2007 sind die KPMG Deutschland und Großbritannien verbundene Unternehmen; seit 1. Oktober 2008 sind die KPMG Schweiz und Spanien ebenfalls mit der KPMG Deutschland verbundene Unternehmen. Die Prüfungsgebühren für das Geschäftsjahr 2008 beinhalten deshalb zusätzlich diese beiden Gesellschaften. Geschäftsstellen Inland Ausland Insgesamt 2008 2007 847 838 18 18 865 856 Mitarbeiter In Ausbildungsprogrammen befanden sich im Jahresdurchschnitt 877 Auszubildende (Vorjahr: 819) und 128 Trainees (Vorjahr: 93). Ohne Auszubildende und Trainees beschäftigten wir im Jahresdurchschnitt 20.503 Mitarbeiter (Vorjahr: 21.610), die sich wie folgt verteilen: Inland Ausland Insgesamt 2008 2007 19.907 21.023 596 587 20.503 21.610 Dienstleistungen für Verwaltung und Vermittlung Neben dem Effektenkommissionsgeschäft stellen folgende Dienstleistungen für Verwaltung und Vermittlung einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit in der Dresdner Bank AG dar: Depotverwaltung, Verwaltung von Treuhandkrediten, Vermögensverwaltung sowie Vermittlung von Hypotheken, Versicherungen, Bausparverträgen und Immobilien. Jahresabschluss Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder An Vorstandsmitglieder gewährten wir Kredite oder gingen für sie Haftungsverhältnisse ein in Höhe von insgesamt 396.257,03 € (Vorjahr: 426.275,80 €). An Aufsichtsratsmitglieder der Dresdner Bank AG gewährten wir Kredite in Höhe von 9.343.915,00 € (Vorjahr: 447.719,26 €). Die Konditionen entsprechen den üblichen Bedingungen. Bezüge von Vorstand, Aufsichtsrat und Beiräten Die Bezüge des Vorstands betrugen gemäß § 285 Nr. 9 a) HGB 14.624.407,32 € (Vorjahr: 21.301.281,36 €). Hierin sind aktienbasierte Vergütungen aus 29.690 Stück (Vorjahr: 62.461 Stück) Stock Appreciation Rights (SAR) mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung von 23,98 € (Vorjahr: 39,05 €) sowie 14.409 Stück (Vorjahr: 44.423 Stück) Restricted Stock Units (RSU) mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung von 82,75 € (Vorjahr: 134,48 €) enthalten. Die Bezüge der früheren Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen betrugen 36.398.269,81 € (Vorjahr: 11.891.333,57 €). Die Pensionsrückstellungen für die ehemaligen Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich zum 31. Dezember 2008 auf 125 Mio. € (Vorjahr: 123 Mio. €). Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2008 betrug bei der Dresdner Bank AG 1.006.387,50 € (Vorjahr: 982.125,00 €) inklusive Umsatzsteuer. An die regionalen Beiräte haben wir 1.220.103,00 € (Vorjahr: 1.230.084,25 €) inklusive Umsatzsteuer gezahlt. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 12. Januar 2009 hat die Commerzbank die Übernahme der Dresdner Bank vollzogen und ist nun alleiniger Aktionär der Dresdner Bank. Die Verschmelzung beider Unternehmen wird im Frühjahr 2009 erfolgen. Mit Vollzug der Übernahme durch die Commerzbank Anfang Januar 2009 gab es eine weitere Übereinkunft, dass die Allianz die Kapitalausstattung der Dresdner Bank stärkt. Dies erfolgte durch die Übernahme von verbrieften Wertpapieren (Collateralised Debt Obligations) im Nominalwert von 2 Mrd. € für einen Kaufpreis von 1,1 Mrd. €. Zusätzlich wird die Allianz eine stille Einlage in Höhe von 750 Mio. € zeichnen. Im Januar 2009 kam es zu Veränderungen im Vorstand der Dresdner Bank AG. Im Zuge der Transaktion wurden sechs Commerzbank-Vorstände zu Mitgliedern des Vorstands der Dresdner Bank ernannt. Zudem schieden vier bisherige Mitglieder aus. Martin Blessing übernahm dabei mit Wirkung vom 19. Januar 2009 die Position des Vorstandsvorsitzenden von Dr. Herbert Walter. Der Unternehmensbereich Investment Banking wird im Rahmen der Integration in die Commerzbank neu ausgerichtet und sich in seinen zukünftigen Aktivitäten auf kundenorientierte Produkte konzentrieren. In diesem Zusammenhang kam es Anfang Februar zu Personalfreisetzungen. Angesichts der akuten Bestandsgefährdung und der Unterschreitung der aufsichtsrechtlichen Mindestquoten hat die Commerzbank am 3. März 2009 beschlossen, das Kapital der Dresdner Bank noch im ersten Quartal 2009 um 4,0 Mrd. € zu erhöhen. 83 84 Dresdner Bank AG Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats Klaus-Peter Müller Vorsitzender (seit 12.1.2009) Frankfurt am Main Michael Diekmann Vorsitzender (bis 12.1.2009) Vorsitzender des Vorstands der Allianz SE, München Dresdner Bank AG, Dortmund Claudia Eggert-Lehmann Stellvertretende Vorsitzende (Stellvertretende Vorsitzende seit 14.3.2008) Peter Haimerl Stellvertretender Vorsitzender (bis 14.3.2008) Dresdner Bank AG, München Dr. Olaf Berlien Mitglied des Vorstands der ThyssenKrupp AG, Düsseldorf Gunnar de Buhr (seit 14.3.2008) Dresdner Bank AG, Hamburg Thomas Fröhlich Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main Christian Höhn Dresdner Bank AG, München Stefan Jennes (seit 14.3.2008) Dresdner Bank AG, Düsseldorf Oda-Renate Krauß (bis 14.3.2008) ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Landesbezirk Berlin/Brandenburg, Finanzdienstleistungen, Berlin Prof. Dr. Edward G. Krubasik (bis 12.1.2009) München Frank Lehmhagen (seit 14.3.2008) ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Berlin Dr. Dietmar Kuhnt (bis 12.1.2009) RWE AG, Essen Dr. Hartmut Mehdorn Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bahn AG, Berlin Klaus Müller-Gebel (seit 12.1.2009) Rechtsanwalt, Frankfurt am Main Prof. Hans Georg Näder (seit 1.1.2008) Geschäftsführender Gesellschafter der Otto Bock Holding GmbH & Co. KG, Duderstadt Brunhilde Nast (bis 14.3.2008) Dresdner Bank AG, Dresden Dr. Helmut Perlet Mitglied des Vorstands der Allianz SE, München Dr. Bernd Pischetsrieder Volkswagen AG, Wolfsburg Jahresabschluss Konrad Remmele (seit 14.3.2008) Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main Jürgen Rose (bis 14.3.2008) Dresdner Bank AG, Nürnberg Dr. Stefan Schmittmann (seit 12.1.2009) Mitglied des Vorstands der Commerzbank AG, Frankfurt am Main Margit Schoffer Dresdner Bank AG, Aalen Prof. Dennis J. Snower, Ph.D. (bis 12.1.2009) Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, Kiel Wolfgang Spauszus Dresdner Bank AG, Göttingen Uwe Spitzbarth Leiter der Bundesfachgruppe Banken bei der ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Berlin Dr. Eric Strutz (seit 12.1.2009) Mitglied des Vorstands der Commerzbank AG, Frankfurt am Main Dr. Bernd W. Voss Frankfurt am Main Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats Dr. Wolfgang Röller Frankfurt am Main 85 86 Dresdner Bank AG Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands Martin Blessing Vorsitzender (seit 19.1.2009) Dr. Herbert Walter Vorsitzender (bis 19.1.2009) Frank Annuscheit (seit 12.1.2009) Markus Beumer (seit 19.1.2009) Dr. Andreas Georgi (bis 19.1.2009) Wolfgang Hartmann (seit 12.1.2009) Franz Herrlein (bis 12.1.2009) Dr. Stefan Jentzsch (bis 12.1.2009) Dr. Achim Kassow (seit 19.1.2009) Wulf Meier Andree Moschner Michael Reuther (seit 12.1.2009) Klaus Rosenfeld Otto Steinmetz (bis 31.5.2008) Dr. Friedrich Wöbking Jahresabschluss Verzeichnis der Mandate von Mitgliedern des Vorstands (per 31. Dezember 2008) Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsgremien von großen Kapitalgesellschaften (Stand 31.12.2008) Dr. Herbert Walter Vorsitzender Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main Deutsche Lufthansa AG, Köln E.ON Ruhrgas AG, Essen Dr. Andreas Georgi ABB AG, Mannheim Deutsche Schiffsbank AG, Hamburg/Bremen (Stellvertretender Vorsitzender) Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg Rheinmetall AG, Düsseldorf RWE Dea AG, Hamburg Franz Herrlein – Dr. Stefan Jentzsch adidas AG, Herzogenaurach Premiere AG, München Wulf Meier – Andree Moschner Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1) (Vorsitzender) Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg (Vorsitzender) Klaus Rosenfeld – Dr. Friedrich Wöbking Allianz Shared Infrastructure Services SE, München 1) Konzernmandat. 87 88 Dresdner Bank AG Verzeichnis der Mandate von Mitarbeitern (per 31. Dezember 2008) Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsgremien von großen Kapitalgesellschaften (Stand 31.12.2008) Claudia Eggert-Lehmann Allianz SE, München Dr. Peter Gassmann Düsseldorfer Hypothekenbank Aktiengesellschaft, Düsseldorf Detlef Hermann Kaiser’s Tengelmann AG, Viersen RC Ritzenhoff Cristal Aktiengesellschaft, Marsberg Oliver Klink Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1) Rüdiger Maroldt Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1) Jens-Peter Neumann RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt, Saale 1) Konzernmandat. Erklärung des Vorstands Erklärung des Vorstands Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind. Frankfurt am Main, den 16. März 2009 Dresdner Bank Aktiengesellschaft Blessing Annuscheit Beumer Hartmann Dr. Kassow Meier Moschner Reuther Rosenfeld Dr. Wöbking 89 90 Dresdner Bank AG Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Bestätigungsvermerk Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht in den Abschnitten „Geschäftliche Entwicklung“ und „Ausblick“ sowie im Risikobericht im Abschnitt „Zusammenfassung und Ausblick“ hin. Dort ist ausgeführt, dass der Fortbestand der Dresdner Bank AG davon abhängt, dass in ausreichendem Maße Eigenkapital zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel sowie der Risikodeckungsmasse zur Verfügung gestellt wird. Hierzu ist insbesondere erforderlich, dass die Allianz SE eine stille Einlage in Höhe von 750 Mio. € leistet; die Commerzbank AG als 100%iger Gesellschafter der Dresdner Bank AG für diese bis zur Verschmelzung eine angemessene Kapitalausstattung sicherstellen wird; das integrierte Institut Commerzbank AG nach der Verschmelzung eine ausreichende Ei- genkapitalausstattung aufweist; die zuständigen Behörden keine aufsichtsrechtlichen Maßnahmen ergreifen werden sowie gegen die vorgenannten Maßnahmen keine rechtlichen Vorbehalte (insbesondere EU- Verfahren) geltend gemacht werden. Frankfurt am Main, den 16. März 2009 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) Pastor Wirtschaftsprüfer Andriowsky Wirtschaftsprüfer 91 92 Dresdner Bank AG Dresdner Bank AG Jürgen-Ponto-Platz 1 60301 Frankfurt am Main Telefon +49 69 263-0 www.dresdner-bank.de Vorbehalt bei Zukunftsaussagen Soweit wir in diesem Finanzbericht Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor allem in Kerngeschäftsfeldern und -märkten, und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen können ferner aus dem Ausfall von Kreditnehmern resultieren. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in diesem Finanzbericht enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.