SONDERDRUCK - TRIKE-Magazin · Heft 4/2002

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SONDERDRUCK - TRIKE-Magazin · Heft 4/2002
Heft 4/2002
E 51009 · ISSN 1439-4596 · € 5,-
· sfr 10,-
www.trike-magazin.de
Portrait:
Titelstory:
Boom-140-PSStreetfighter
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SONDERDRUCK - TRIKE-Magazin · Heft 4/2002
Nachtexpress
Schlank und geduckt wie ein Raubtier eilt er durch die Nacht.
Nur die einsamen Lichter der Schweinwerfer geistern über den
Asphalt. Aus der Ferne erhebt sich ein tiefes Grollen, kommt
schnell näher und schon verliert sich der Sound wieder in der
endlosen Dunkelheit. Nur schemenhaft war er zu erkennen:
Der BOOM Streetfighter X-11.
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Der Streetfighter mit agressivem Gesicht - dennoch ist er ein Rennschaf im
Wolfspelz, denn die Fahreigenschaften
sind harmonisch und absolut
kalkulierbar.
auf der Hinterradachse ruht. Wie
auch beim Low Rider ist das Wegschmieren der Front kein Problem, solange man gefühlvoll
mit dem Gasgriff umgeht. Das
Spiel mit dem Gasgriff erlernt
man schnell und es macht verdammt viel Spaß, mit dem Streetfighter im Grenzbereich über die
Straßen zu donnern. Einziger
Nachteil - man ist eigentlich immer und überall viel zu schnell
unterwegs.
E
s ist ein tolles Gefühl,
hinter diesen Lichtern
zu sitzen und sie wie
ein Dirigent über den
Asphalt tanzen zu lassen. Ich
blende die beeindruckende Lichtorgel voll auf und treibe mit einer beherzten Lenkbewegung das
Vorderrad um die nächste Kurve
– die rasante Fahrt fordert meine
ganze Aufmerksamkeit. Eine
Nachtfahrt am Limit, an meinem
Limit. Und es macht mir unglaublichen Spaß.
Den Fahrspaß mit dem BOOMX-11-Trike kann man sich natürlich auch am Tage gönnen.
Dannfehlt jedoch das Wechselspiel der Lichter, das mich immer
wieder fasziniert hat. BOOM hat
mit dem X-11 Wort gehalten. Das
verkündeten wir schon in der
TM-Ausgabe 3/2001 vor über einem Jahr. Damals freuten wir uns
auch schon auf den Test der 140
PS-Rakete. Allerdings war ersteinmal Geduld von uns gefordert.
Durch die überraschend große
Nachfrage nach dem Streetfigther
musste das 140-PS-Projekt warten. Im Spätsommer diesen Jahres wurde unser Warten dann
endlich belohnt: Uns erwartete
ein Streetfighter in Vollausstattung, dessen silbermetallicfarbene Rallye-Lackierung verheißungsvoll in der Sonne blitzte.
Bis auf bereits durchgeführte
Modellpflegemaßnahmen entspricht der “große” Streetfighter
in seiner Grundkonzeption dem
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Chassis für die 75-PS-Variante.
Das vordere Rahmenteil ist nicht
aus Vollmaterial gefertigt sondern besteht aus einem Hohlprofil. Da der Motor vor der Hinterachse sitzt und sich dadurch eine
andere Radlastverteilung ergibt,
war das massive Teil nicht mehr
nötig. Die Radlast auf das Vorderrad bringt nun die geänderte Gewichtsverteilung durch die Antriebseinheit. Die Sporthinterachse, wie sie für die käferangetriebenen Trikes verwendet wird, wurde für das Streetfighter-Trike
nicht verwendet. Vielmehr entwickelte BOOM eine Einzelradaufhängung mit schräg angestellten Längslenkern. Das hat den
Vorteil, dass bei extremer Kurvenfahrt das Rad beim Einfedern einen elliptischen Bogen beschreibt, der sich in geringem
Maße dem Kurvenradius nähert.
Da ein rollendes Rad mehr Querkräfte als ein radierendes Rad
übertragen kann, hat diese Konstruktion den Vorteil, dass höhere
Kurvengeschwindigkeiten
möglich sind. Als Vorderradführung griff man bei BOOM in das
Teileregal und schraubte die
bombastische Schwinge mit 60
Millimeter Rohrdurchmesser an
die Front. Das Baukastensystem
kann in diesem Punkt von den alten Modellen beibehalten werden. Das spart Entwicklungs-,
Produktions- und Lagerhaltungskosten. Insgesamt wuchs der Radstand um 300 Millimeter. Da die
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komplette Antriebseinheit kompakt baut verlängerte sich die Gesamtfahrzeuglänge jedoch nur
um etwa 150 Millimeter.
Die geänderte Radlastverteilung in Verbindung mit der
Sporthinterradachse und der Aussage über die höheren Kurvengeschwindigkeiten beweist die Praxis. Ein Low Rider klebt mit dem
Vorderrad am Boden. Den Grenzbereich leitet ein wegschmierendes Heck ein. Beim Streetfighter
ist es genau umgekehrt. Während
die Hinterradreifen noch am Asphalt kleben und der Fahrer sowieso schon gegen die Fliehkraft
kämpft, wimmert
das
Vorderrad
durch die Kurve.
Ein leichtes Wegschmieren
ist
problemlos zu
kontrollieren.
Um diese Aussage
mit Fakten zu
untermauern,
fahren wir mit
dem Trike auch
auf die Waage.
Wir ermitteln als
Vorderradlast 160
Kilogramm und
660 Kilogramm
für die Last, die
Die schräg gestellten
Endtöpfe verleihen
dem Heck eine ganz
eigene Dynamik.
Die bequeme Sitzposition und
der Windschutz der kleinen Verkleidung bringen die tatsächlich
gefahrene
Geschwindigkeit
schnell in Vergessenheit. Wer
blickt schon dauernd auf den Tacho? Erster Gang, zweiter Gang,
spätestens im Dritten ist das Geschwindigkeitslimit von 100
km/h auf Landstraßen überschritten. Vierter Gang und dann der
Overdrive. In jedem Gang drückt
der Streetfighter mächtig vorwärts. Es fehlt zwar der Punsch,
wie ihn ein hochgezüchteter Motor bei hohen Drehzahlen bringt.
Aber was bedeuten schon Drehzahlen, wenn bei 2.000 U/min
schon über 150 Nm das Trike vor-
wärtspuschen. Wichtig ist die
Kraft des Motors und die ist in allen fahrerischen Lebenslagen
vorhanden. Überholvorgänge
automatisieren sich und benötigen nicht mehr der Abschätzung
„geht’s noch?“. Autobahnkilometer schrumpfen zwar nicht bezüglich der Distanz, aber ganz gehörig, was die Zeit betrifft. Noch nie
waren wir mit einem Trike so
schnell von Sontheim zurück in
der Redaktion in Sulzbach-Rosenberg. Irgendwann pendelt sich
der Tacho bei 160 km/h ein.
Auch dann bietet der ZweiliterMotor immer noch Kraftreserven
für Überholgänge. Auch bei 180
km/h liegt der Streetfighter wie
ein Brett auf der Straße und lässt
sich weder durch Spurrillen noch
durch Querrinnen aus der Ruhe
bringen. Ab 180 km/h geht es
dann nur noch zäh vorwärts. 190
km/h ja, bei Windstille und der
richtigen Luftfeuchtigkeit auch
noch mehr. Das Ende ist weniger
eine Frage der Motorleistung oder
des Fahrwerks sondern eher eine
Frage der Kondition des Fahrers.
10 Minuten Vollgas ersetzen jede
Fitnessstunde. Und während der
Raserei kam nie ein Hauch von
Unsicherheit auf.
Neben dem Fahrwerk mit Einzelradaufhängung mittels Schräglenkern ist es auch die gelungene Übersetzung, die für das sichere Gefühl sorgt. Die gleichmäßige Beschleunigung und die lange
Übersetzung verhindern wirksam
ein ungewolltes Ausbrechen des
Fahrzeuges. Deshalb fühlen sich
auch Trike-Anfänger auf dem X11 wie in Abrahams Schoß. Der
Fahrer hat zu jeder Zeit die Kontrolle über das Fahrzeug. Die
Nenndrehzahl von 6.100 wird im
fünften Gang nicht erreicht. Die
letzte Fahrstufe dient als benzinsparender Overdrive.
Viele Meinungen hörten wir
zur Schaltung des X-11 und führten sogar hier in der Redaktion
heftige Diskussionen. Tatsache
ist, dass unser Trike-Neuling im
Test-Team auf Anhieb mit der
Schaltung zurecht kam. Die Ursache liegt wohl darin begründet,
dass die Gänge exakt und mit Gefühl geschaltet werden müssen,
während die alten Hasen mehr
das Reindreschen der Gangstufen
von ausgelutschten Käfergetrieben gewöhnt sind und dies nun
automatisch auch beim Streetfighter versuchen. Dann sind in
der Tat die Gänge schwer zu finden.
Ein Problem darf man nicht
verschweigen. So schön das Triken zu zweit auch ist, ab 120
km/h wird es auf dem Hochsitz
für den Passagier ungemütlich.
Der Winddruck wird einfach zu
groß. Aber: Muss man zu zweit
dauernd per Vollgas über die
Bahn düsen? Oder ist Triken eher
das gemütliche Dahingleiten bei
80 bis 100 km/h. Auf alle Fälle
sollte man als Fahrer mit Besatzung seine Geschwindigkeitsallüren hinten anstellen, um die
Freundschaft nicht zu gefährden.
Bei unserem Test-Trike hatte
BOOM den Prototyp eine 4-in-2Auspuffanlage verbaut, die voraussichtlich für die Modelle 2003
in Serie gehen werden wird. Der
Sound scheint aus den Tiefen der
Urwelt zu kommen und das sonore Grollen klingt aüßerst angenehm in den Ohren. Die schräg
stehenden Endtöpfe geben dem
Heckdesign eine rasante Dynamik. Dazu assoziiert der wunderschöne Heckspoiler sportliche
Agilität und unterstreicht die
temperamentvolle Optik. Der
Streetfighter ist eine gelungene
Symbiose von Styling, Motorisierung und Fahrvergnügen.
Genug der schwärmerischen
Ausführungen, reden wir über
den Benzinverbrauch. Im Durchschnitt stellten wir einen Verbrauch von 7,9 Litern fest. Geschwindigkeitsorgien müssen natürlich auch entsprechend bezahlt werden. 10 Liter flutschen
dann durch die Einspritzanlage.
Bei gemütlichen Triker-Tempi mit
verhaltenem Beschleunigen sinkt
der Konsum auf ökonomische 6
bis 6,5 Liter. Diese Werte entsprechen einem modernen Auto dieser Leistungsklasse und sind als
normal anzusehen. Vergleicht
man in diesem Punkt den Streetfighter mit der Käferklasse, ist er
sogar sparsam. Hinzu kommt die
Steuerersparnis bei der Kraftfahrzeugsteuer, so dass sich die Mehrausgabe für das moderne Trike
schon eher relativiert. Der Flugzeugtankdeckel befindet sich an
Frischen Wind im Gesicht und die Arme zum Gebet erhoben:
140 Pferdestärken wollen freien Lauf.
Der Radstand des Streetfighters beträgt 2.880 Millimeter.
Ein Garant für zielstrebigen Geradeauslauf.
der rechten Fahrzeugseite. 47 Liter fasst der Edelstahltank. Je
nach Fahrweise werden dadurch
Reichweiten von knappen 500
bis über 600 Kilometern ermöglicht. Innerhalb dieser Entfernung wird man wohl auch im
Ausland überall eine Tankstelle
finden.
Die Ausstattung unseres Testfahrzeuges ließ keine Wünsche
offen. BOOM hatte die gesamte
lieferbare Zubehörpalette einbzw. angebaut. Die beste Idee ist
der neue Beinschutzbügel mit
den mittigen Einbuchtungen.
Endlich kann man problemlos
auf- und absteigen und muss
nicht mehr zwischen den Streben
wie ein Storch durchstelzen. Der
Heckkoffer als Kofferraumangebot hat ein Volumen von 45 Litern. Für einen Hotelurlaub mag
das reichen. Für einen Campingurlaub verstaut man die Ausrüstung am besten in einem Anhänger. 350 Kilogramm Anhängelast sollten auch für die komfortable Ausrüstung oder einen
Campingklappanhänger reichen.
Ein Highlight ist das sogenannte Jet-Light-System oder wie
der Volksmund sagt Schwenkscheinwerfer. Die an den EU-konformen Schweinwerferstangen
befestigten Lampen sind vertikal
schwenkbar gelagert und werden
von an der Gabelbrücke gelagerten Zugstangen annähernd im
Lenkradius der Gabel mitgeschwenkt. Da heute in der TrikeBranche mit harten Bandagen gekämpft wird und jeder Hersteller
sich ohne rechtlichen Schutz vor
Nachbauten schützen kann, hat
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BOOM dieses System zum Patent
angemeldet. Das Jet-Light-System
ist für mich das i-Tüpfelchen
beim Streetfighter. Mich stört
nur, dass die Lampen auf der
Rückseite keine Abdeckkappen
haben und man als Fahrer immer
auf die Plastikstecker der Elektrik
blickt.
Die Wasserkühlung des Motors mit dem Kühler im Heck arbeitet auch bei Topspeed
hervorragend. Nur selten schalten sich die zusätzlichen Lüfter ein.
Praktisch: Die Sitzbank öffnet nach vorn, die Motorabdeckung nach hinten.
Ein kleiner Koffer im Heck reicht für die Urlaubstour mit Kreditkarte.
Der neu geformte „Tank“ nimmt die Anzeigeinstrumente und Schalter auf.
Während der Testzeit hatten
wir ein Problem mit dem Digitaltacho, der gerade bei den Hochgeschwindigkeitsfahrten immer
seine Arbeit verweigerte. Gemäß
Aussage von BOOM Trikes ist das
ein Herstellerfehler. Derzeit arbeitet man mit Hochdruck an einer
Lösung. Zwei durchgebratene Sicherungen waren auf eine falsche
Bestückung des Sicherungskastens zurückzuführen. Ansonsten
lief das Testtrike einwandfrei.
Zum Schluss noch eine kleine
Anekdote aus dem Testalltag. Wir
hatten uns beim Abholen des Trikes die genaue Funktion der
Alarmanlage nicht erklären lassen. Während einer Rast wurde
die Anlage unbeabsichtigt scharf
gestellt. Auf dem Parkplatz waren
wir dann nach kurzer Zeit von einer riesigen Zuschauermenge
umstellt, als nach dem zehnten
Versuch die Anlage abzustellen
immer noch die Sirene mit 110
dB(A) losheulte. Zudem war gerade Mittagszeit, so dass wir bei
BOOM auch niemanden per Telefon erreichten. Irgendwie
schafften wir es dann doch, die
Alarmanlage auszuschalten. Aber
die für uns peinlichen Kommentare der Zuschauer klingen uns
heute noch in den Ohren.
Der Streetfighter X-11 mit dem
140-PS-Motor kostet 38.970 Euro
Wenn dich diese Augen anblicken ist es
um Dich geschehen. Und sie werden
Dich überall hin verfolgen.
inkl. dem abgebildeten Zubehör
und der Sonderlackierung. Die
Basisversion gibt es bereits ab
27.300 Euro. Sicher ist so ein
TOP-X-11 kein billiges Vergnügen. Als Gegenwert bekommt
man dafür einen hochmodernen,
wartungsarmen Motor, der in das
wohl ungewöhnlichste TrikeKonzept der letzten 20 Jahre verpackt ist. Das Fahrwerk harmoniert mit der Leistung des Motors. Und wenn BOOM im Rahmen der Modellpflege in den
nächsten Monaten einen Bremskraftverstärker realisiert und
Abdeckkappen für die Lampen
des Jet-Light-Systems auftreibt,
dann müsste man den X-11 als
perfekt bezeichnen.
Ein echter Hingucker: Die Lufthutzen, die
für das ungewöhnliche Erscheinungsbild
des Streefighters sorgen.
335er Reifen auf BOOM-Verbundfelgen sorgen für satte Straßenlage.
Stimmen zum BOOM Streetfighter mit 140 PS
Ein Traum auf drei Rädern. Das Teil fährt genau so wie es
aussieht: Genial. Da ich gern schnell unterwegs bin, würde ich
den Windschutz noch etwas verbessern. Ab 160 km/h wird der
Winddruck auf den Fahrer sehr groß.
Martin
Was sagt uns dieser Blick? “Wo sind die nächsten Opfer!”
Sauber aufgeräumt: Das Innenleben des Streetfighters.
Für mich als relativen Trike-Neuling war der 140-PS-Streetfighter eine interessante Erfahrung. Der Respekt vor der Motorleistung wich dem Respekt vor den Konstrukteuren. Der Streetfighter ist ein Fahrzeug, mit dem ich auf Anhieb zurecht gekommen bin und auf dem ich mich wohl und sicher fühlte. Auch die
Schaltung funktionierte bei mir einwandfrei.
Hans-Peter
Ein tolles Feeling. Allerdings sollten die Firmen mehr an die
Mitfahrer denken. Ab 120 km/h wird zieht es mir zu stark. Und
ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand mit diesem Teil
nur mit 80 km/h durch die Gegend zockelt.
Gerda
Mir hat das kurze Intermezzo mit dem Straßenkämpfer gefallen. Leider hat es zu wenige Runden gedauert. Am Motor gefiel mir die brutale Power, die sofort Adrenalin freisetzt. Aber an
diesem Trike werden sich die Geister scheiden, weil das klassische Erscheinungsbild eines Trikes nicht mehr da ist.
Achim
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Der Heckspoiler sollte eigentlich zur Standardausrüstung gehören, denn das
aerodynamische Bauteil ist für den Streetfighter ein unverwechselbares Kennzeichen.
Übersichtlich ist die Instrumentierung. Leider funktionierte bei unserem Test-Trike
die Geschwindigkeitsanzeige nur sporadisch.
Kommt gut:
Das Rücklicht
mit LED-Lampen.
Schemenhaft geistern Lichter durch die Dunkelheit. Wie von Geisterhand bewegt folgen sie einem unsichtbaren Band, streben unaufhaltsam nach vorn und wandern dabei von rechts nach links. Ein leises Grollen umrahmt den gespenstischen Anblick und du spürst dieses
leichte Prickeln im Nacken, wie sich die Haare aufstellen und die Angst
langsam Besitz von dir ergreift. Plötzlich blitzen die Lichter hell auf,
blenden dich, schießen an dir vorbei. Nur unklar erkennst du die Buchstabenkombination X-11.
Verdammt noch mal, mir haben die Nachtfahrten mit dem X-11 einfach riesigen Spaß gemacht. Bevor mir aber jetzt noch der literarische
Gaul durchgaloppiert, schließen wir diese Geschichte ausnahmsweise
mit einem Doppelpunkt ab: Jetzt kann jeder seiner eigenen Fantasie
nachhängen.
✖
Martin “Darkwing” Franitza
Edel:
Der Tankdeckel
mit graviertem
BOOM-Logo.
Technische
Daten:
BOOM Streetfighter X-11
Felgen hinten:
Gesamtlänge:
Gesamtbreite:
Gesamthöhe:
Motor: Wassergekühlter Reihenvierzylindermotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen, Leistung 103 kW (140 PS) bei 6100 U/min, maximales Drehmoment 190 Nm
bei 4800 U/min, Lichtmaschine 14 V / 80 A, Dreiwege-Katalysator, Batterie
12V/44 Ah, 5-Gang-Getriebe mit Rückwärtsgang,
Rahmen: BOOM-X-11-Sportrohrrahmen
Vorderradführung: BOOM-Komfortgabel mit 60 Millimeter Standrohrdurchmesser, Koni-Federbeine,
Hinterachsaufhängung: Einzelradaufhängung mit Schräglenkern,
Koni-Federbeine
Bremsen: Integralbremssystem, 2-Kreisbremsanlage, innenbelüftete Scheibenbremsen hinten und schwimmend gelagerte Bremsscheibe vorn.
Abmessungen:
Radstand: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2.800 mm
Spurbreite: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.950 mm
Nachlauf: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .140,3 mm
Bereifung vorn: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .190/50 x 17
Felge vorn: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.00 x 17 Aluminiumverbundfelge
Bereifung hinten: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .335/35 x 17
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. . . . . . . . . . . . . .11” x 17” ET-56 Aluminiumverbundfelgen dreiteilig
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3.700 mm
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.950 mm
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.330 mm
Gewichte:
Leergewicht: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .820 kg
Zul. Gesamtgewicht: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.050 kg
Zul. Anhängelast: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .350 kg
(Einzelabnahme mit höherer Anhängelast (gebremst) für Deutschland ab Werk
möglich.
Sitzplätze: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2
Höchstgeschwindigkeit: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .200 km/h
Preise:
BOOM X-11 mit 2-Liter-Motor, Basismodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27.300 EUR
Ausführung wie vorgestellt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38.970 EUR
Zubehör:
Komfortgabel Ø 60 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .890,00 EUR
190/50 ZR 17 Niederquerschnitt auf 3-tlg. Alufelge 17 . . . . . . . . . . . . . .960,00 EUR
Bereifung hinten 335/35 ZR 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2.490,00 EUR
Schwenkscheinwerfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.190,00 EUR
Öltemperaturmesser mit Chromring und Geber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130,00 EUR
Öldruckmesser mit Chromring und Geber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130,00 EUR
Alarmanlage mit Fernbedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .190,00 EUR
Extrem-Lenker Ø 38 mm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .340,00 EUR
Beinschutz- und Gepäckaufnahmebügel Streetfighter Ø 48 . . . . . . . . .1.260,00 EUR
Heckspoiler mit Bremsleuchte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .990,00 EUR
Frontscheinwerfereinsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .450,00 EUR
Speziallackierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2.500,00 EUR
Windschild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .150,00 EUR