NATURKOST IN HERDERN

Transcrição

NATURKOST IN HERDERN
cxÜ gâàà| bÜv{xáàxÜ fÉÅÅxÜ~ÉÇéxÜàx ECDC
Programm
Georges Bizet
Carmen-Suite Nr. 2
Marche des contrebandiers
Habañera
Nocturne
Chanson du Toréador
La Garde Montante
Danse Bohème
[[[
Jean Françaix
“L'Horloge de Flore”
3 heures, Galant de jour
5 heures, Cupidon bleu
10 heures, Cierge à grandes fleurs
12 heures, Nyctante de Malabar
17 heures, Belle de nuit
19 heures, Geranium triste
21 heures, Silène noctiflore
[ Pause [
Alexander Glasunow
Sinfonie Nr. 7 F-Dur op. 77
Allegro moderato
Andante
Scherzo (Allegro giocoso)
Finale (Allegro maestoso)
Oboe:
Leitung:
Ulrich Schmitt
Nikolaus Reinke
Samstag, 9. Juli 2010, Emmendingen
Sonntag, 10. Juli 2010, Freiburg
Georges Bizet(1838-1875)
Carmen-Suite Nr. 2
„Auf in den Kampf, die Schwiegermutter kommt…“
Bizets Oper Carmen hat im Laufe der Zeit zu den
unterschiedlichsten Bearbeitungen und Verballhornungen inspiriert. Das zeigt den Erfolg der Oper,
sie ist heute eine der meistgespielten auf der Welt,
ihre Melodien werden auch immer wieder gerne unter
der Dusche geträllert.
Die Geschichte um die temperamentvolle Zigeunerin
Carmen erzählt von Liebe und Leidenschaft, Eifersucht und Tod. Schauplatz ist die spanische Stadt
Sevilla und ihre bergige Umgebung.
Obwohl Bizet selbst nie in Spanien war, erzeugt er mit seiner Musik eine
andalusische Atmosphäre. Oder konnte er vielleicht gerade deshalb
seiner Fantasie freien Lauf lassen? In der Bibliothek des Komponisten
befand sich zwar ein Band mit spanischen Volksliedern, doch er kopierte
nicht, er ließ sich inspirieren. Typische Rhythmen, melodische Strukturen
und Begleitfiguren verband er kunstvoll mit seinem eigenen Stil und der
französischen Musik der Grand Opéra des 19. Jahrhunderts.
So kam es auch zu folgendem Missverständnis: In die Habanera ließ Bizet
eine Melodie einfließen, von der er glaubte, es sei ein spanisches
Volkslied. Es stellte sich aber heraus, dass es sich dabei um das Werk
eines spanisch-amerikanischen Komponisten handelte, dass der Tanz
nicht aus Spanien, sondern aus Havanna (Kuba) kommt und kein Lied ist,
sondern ein orgiastischer Tanz. Zumindest in dieser Hinsicht hatte Bizet
unbewusst ins Schwarze getroffen: Die erotische Komponente dieses dem
Tango ähnlichen Tanzes passt hervorragend zur Titelfigur, einer Frau, die
um ihre Ausstrahlung weiß, als sie in der Taverne für die Offiziere singt
und tanzt.
Ein weiteres Beispiel für Bizets Geschick, Atmosphäre zu schaffen, ist der
Zigeunertanz (Danse Bohème). Die typische Gitarrenbegleitung ersetzt er
durch zupfende Streicher und Harfe, die einfachen, oft wiederholten
Melodien in den Holzbläsern sind von exotischer Melodik geprägt.
Die Musik, mit der Bizet seine Oper unterlegt, besticht vor allem durch
seine kunstvolle Instrumentation. Das Orchester ist nicht mehr nur
harmonische und rhythmische Stütze für die Sänger, wie etwa zu Mozarts
Zeiten üblich, es erzeugt vielmehr eine Klangwelt, in der sich die
Charaktere auf der Bühne entfalten können. Besonders die Bläser setzt
Bizet sehr dosiert ein, die Wirkung jedes Instruments nutzend. Man
beachte etwa die beiden Piccolo-Flöten in La Garde Montante, wo Bizet
den Wachwechsel in Sevilla beschreibt. Hinter den stolz marschierenden
Soldaten versuchen kleine Jungen Schritt zu halten und die Männer
nachzuahmen. Der Witz dieser Szene wird durch den Kontrast zwischen
der markanten Trompeten-Fanfare und dem verspielten Piccolo-Duett
besonders deutlich. Ganz anders ist die Stimmung im Nocturne: Von
weichem Hornklang begleitet schwebt die Melodie der Solo-Violine nur so
dahin. Im Original singt an dieser Stelle Micaela in der nächtlichen
Einsamkeit der wilden Berge ein Gebet. Sie ist ihrem Verlobten Don José
gefolgt, der sich Carmen und den Schmugglern angeschlossen hat.
Dass die Gesangsstimmen durch Instrumente ersetzt werden, lässt die
Musik nicht an ihrer Wirkung verlieren. Man muss den Chor der
Schmuggler im Marche des contrebandiers nicht singen hören, um sich
vorzustellen, wie einer nach dem anderen schwer beladen auf der Spitze
eines Felsens erscheint.
Auch das Lied des Stierkämpfers Escamillo (Chanson du Toréador), der in
der Taverne gut gelaunt von seinen Heldentaten prahlt, versteht sich von
selbst. Den Text kennt man ja...
Lydia Schulze-Velmede
Jean Francaix (1912-1997)
L’horloge de flore
Jean Françaix wurde am 23.05.1912 in Le Mans
geboren. Er wurde sowohl als Pianist als auch als
Komponist bekannt. Er komponierte seine ersten
Werke mit 6 Jahren und studierte später Komposition bei Nadia Boulanger. Seine Musik zeichnet sich
durch Eleganz, Erfindungsreichtum und rhythmische
Raffinesse aus. Nach eigener Aussage war er stets
bestrebt, „musique pour faire plaisir (Musik, die
Freude macht)“ zu komponieren.
L’Horloge de flore wurde im Sommer 1959 komponiert. Der Titel kommt
von der gleichnamigen Klassifikation verschiedener Blumen durch den
schwedischen Botaniker Carl von Linné (1707-1778). Er ordnete Pflanzen
nach der Tageszeit ihrer Blüte. Françaix wählte für die Titelüberschriften
der einzelnen (aber übergangslos gespielten) Sätze folgende Blumen und
Zeiten:
™ 3 heures (GALANT de JOUR)
Cestrum nocturnum, Hammerstrauch
™ 5 heures (CUPIDON BLEU)
Catananche caerulea, Blaue Rasselblume oder Amorpfeil
™ 10 heures (CIERGE A GRANDES FLEURS)
Selenicereus grandiflorus, Königin der Nacht
™ 12 heures (NYCTANTHE du MALABAR)
Nyctanthes arbor-tristis, Nachtjasmin
™ 17 heures (BELLE du NUIT)
Mirabilis jalapa, Wunderblume
™ 19 heures (GERANIUM TRISTE)
Pelargonium triste, eine Geranienart
™ 21 heures (SILÈNE NOCTIFLORE)
Silene noctiflora, Acker-Lichtnelke
Was hat L’Horloge de flore mit Star Trek zu tun?
Jean Françaix wurde von dem Oboisten John de Lancie gebeten, für ihn
ein Oboenkonzert zu schreiben (nämlich L’Horloge de flore). John de
Lancie hatte einen gleichnamigen Sohn, der Schauspieler wurde und der
insbesondere für seine Rolle als „Q“ in Raumschiff Enterprise bekannt
wurde.
Ulrich Schmitt
Alexander Glasunow (1865 – 1936)
Sinfonie Nr. 7 F-Dur
Alexander Konstantinowitsch Glasunow entstammte
einer traditionsreichen Verlegerfamilie aus St.
Petersburg und entfaltete früh seine musikalische
Begabung: Mit sechzehn Jahren (!) erregte er mit
seiner ersten Sinfonie großes Aufsehen. Dieses Werk
wurde in der zeitgenössischen russischen Musikwelt
mit Anerkennung zur Kenntnis genommen und zwei
Jahre später von Franz Liszt auf ein Konzertprogramm in Weimar gesetzt.
Betrachtet man die insgesamt acht Sinfonien Glasunows (eine neunte
blieb unvollendet), fällt Folgendes auf: Alle diese Werke führen die Linie
der ersten Sinfonie fort und zeigen keine einschneidenden Veränderungen. Sie alle sind geprägt von romantisierenden, klassizistischen
Zügen in geglätteten und ausgeglichenen Formen. Glasunow sah seine
Aufgabe also nicht in aufwühlenden Neuerungen, sondern fühlte sich dem
Mozartschen Schönheitsideal verpflichtet und suchte die darin angelegten
Gefühlswerte zu intensivieren. Diese Intensivierung vollzog sich nicht
zuletzt auch in einem technisch-handwerklichen Sinne: Seine Werke sind
von einer technischen Meisterschaft und Perfektionierung gekennzeichnet, die Maßstäbe gesetzt haben. Ein zeitgenössischer Kritiker
beschrieb diesen Tatbestand so: „(…) Vielleicht denken Sie, es eröffnen
sich nun unerwartete Tiefen eines ‚pathetischen Inhalts‘…? Nichts von
alldem, statt dessen: Technik, Technik und nochmals Technik. Unter der
Hülle erstaunlicher Schönheiten und reiner Architektonik – eine Schicht
kontrapunktischer Gebilde. Über ihnen die Plastik der thematischen
Gestalten. Ein kompaktes Massiv an Technik. (…)“
Dies alles lässt sich auch bei der siebten Sinfonie beobachten: Die vier
Sätze sind auf frappierende Art innerlich miteinander verbunden, sowohl
durch Motive, die in allen Sätzen Bedeutung haben, als auch durch
bestimmte Klänge und Muster, die in jedem Satz eine tragende Rolle
spielen. So z.B. ein charakteristischer Quarten-Akkord, der in jedem Satz
auf unterschiedliche Weise verwendet ist.
Inhaltlich vermittelt der erste Satz durch eine bunte Vielfalt russischer
Volksweisen ein Gefühl des idyllischen Landlebens, während im Andante
die ganze Tiefe östlicher Schwermut zum Ausdruck kommt. Die Stimmung
des dritten Satzes bewegt sich zwischen Heiterkeit und Melancholie und
der Finalsatz ist ein überschwänglicher Hymnus auf das Vaterland, in dem
die vorangegangenen Sätze nochmals aufscheinen.
Abgesehen von seinen Sinfonien sind in Glasunows Schaffen sein
Violinkonzert zu großer Bedeutung gelangt, sowie das Ballett
„Raymonda“. Weiter komponierte er u.a. zahlreiche sinfonische
Dichtungen, Instrumentalkonzerte, Werke für Streichquartett, Klavier,
Orgel und Chor. Glasunow war auch als Lehrer tätig, so war er Professor
am Petersburger Konservatorium, dessen Leitung er später auch
übernahm. Zu seinen prominentesten Schülern zählen S. Prokofjew und
D. Schostakowitsch.
Johannes Haslacher
Ulrich Schmitt
wurde 1973 in München geboren. Nach dem Abitur und
Zivildienst
studierte er Mathematik an der Universität Freiburg. Er
arbeitet in
Bad Krozingen selbständig in der betrieblichen Altersversorgung
als versicherungsmathematischer Gutachter.
Zunächst begann er mit 9 Jahren im Musikverein Hausen
a.d.M.
Klarinettenunterricht zu nehmen. Mit 12 Jahren begann er
mit
Klavierunterricht. Mit 15 Jahren wechselte er auf die Oboe.
Sein
erstes Sinfonieorchester war das Lätitia-Orchester in Freiburg.
Seit
1999 spielt er im Per-Tutti-Orchester mit. Weiterhin spielte er
im
Sinfonieorchester TriRhenum Basel und im Akademischen
Orchester Freiburg.
Nikolaus Reinke, (*1976) übernahm
bereits während seines Studiums in der
Dirigierklasse der Freiburger Musikhochschule
(Prof. Dr. Peter Gülke, Prof. Scott Sandmeier)
die Leitung des Per-Tutti Orchesters, dem er
mittlerweile seit 10 Jahren treu geblieben ist.
Ungewöhnliche, nicht dem gängigen
Repertoire entsprechende Programme
kennzeichnen seine bisherige "Amtszeit" – seien es Konzerte für Kinder,
Werke von hierzulande nahezu unbekannten Komponisten oder eigene
Transkriptionen von Klaviermusik für Orchester. "Neben" seiner
ehrenamtlichen Tätigkeit als Leiter des Per-Tutti arbeitet er am
Freiburger Stadttheater als Schauspielmusiker, Gesangslehrer und
Arrangeur und leitet das Jugendorchester sowie das Orchester des
Musikvereins Littenweiler.
Das Per Tutti-Orchester gibt es seit über zwanzig Jahren und die
Gründer haben sich mittlerweile in alle Winde zerstreut und spielen nicht
mehr mit – es gibt aber noch einige Orchestermitglieder, die die Gründer
kannten…. Aus einer kleinen Gruppe Studenten wurde mit den Jahren ein
Symphonieorchester mit über 50 aktiven Mitgliedern.
NATURKOST IN HERDERN
LEBENSmittel aus kontrolliert
biologischem Anbau (kbA)
M
Moo--FFrr 9
9--1
19
9U
Uh
hrr S
Saa 9
9--1
14
4U
Uh
hrr
T
07
76
61
1//2
28
83
37
75
57
7
Teell.. 0
H
bu
urrg
g
Haau
up
pttssttrr.. 8
82
2 yy 7
79
91
10
04
4 FFrreeiib
Der „Gründergeist“ des Per Tutti besteht immer noch: Spaß an der Musik,
angenehme Probenatmosphäre und ein tolles Hobby. Traditionell gibt es
kein Orchestervorspiel als Einstiegshürde und keine Profis im Orchester,
von Dirigenten und Solisten einmal abgesehen. Das bedeutet für die
Orchestermitglieder, Studierende aller Fachrichtungen und auch
Berufstätige, vier Monate lang unterschiedlichste Stücke zu erarbeiten:
wöchentliche Proben und zwei arbeitsintensive, süßigkeitenverzehrende,
lustige Probenwochenenden, bis dann ein anspruchsvolles Programm an
den Konzerten präsentiert wird. Anfängliche Leseschwierigkeiten („Ich
sag später – später is rechts!“ „Das Ais da ist offenbar schwer zu
intonieren…“) entwickeln sich mit der Zeit zu souveräner Routine und
großer Begeisterung, die sich ab und an auch in Konzerten in der Mimik
des Dirigenten widerspiegelt, was Sie im Publikum leider nicht sehen
können, wir schon…!
Dabei legt sich das Per Tutti Orchester nicht auf die Musik einer Epoche
fest und versucht immer wieder, auch in Kinderkonzerten junge Zuhörer
mit der Musik zu verzaubern. Das Orchester spielte in den vergangenen
Semestern unter anderem Wolfgang Sörings Bremer Stadtmusikanten, das
Violinkonzert d-moll von Jean Sibelius, Antonin Dvoraks Sinfonie Nr. 8 GDur, „Le boeuf sur le toit“ von Darius Milhaud, Appalachian Spring von
Aaron Copland und die Sinfonie Nr. 2 D-Dur von Johannes Brahms.
Das Orchester finanziert sich über Mitgliedsbeiträge, Konzerteinnahmen
und Spenden und ist Teil des Studium Generale an der Universität
Freiburg.
Besetzung
Violine 1
Martin Bek
Anna Danneck
Theresa Johann
Christoph Löslein
Jörn Ruschenburg
Lydia Schulze-Velmede
Katja Spitzmesser
Louise Staub
Magdalena Weiß
Anne-Cécile Wopperer
Violine 2
Ulrike Ortmann
Anna Bodenstedt
Mareike Bors
Martin Haas
Sonja Hergeth
Anja-Lena Knisel
Corinna Müller
Elisa Stowasser
Julia Thelen
Viola
Angela Goerge
Frieder Goeser
Anne Pilatus
Astrid Vaihinger
Cello
Johannes Haslacher
Cecile Jeremias
Friederike Geib
Paul Gundel
Britta Künzig
Oliver Wegehaupt
Kontrabass
Max Koppmann
Flöte
Anima Bühler
Daniela Kammerer
Dorothea Urban
Oboe
Jonas Ludäscher
Ulrich Schmitt
Klarinette
Gregor Bühler
Josef Heckle
Fagott
Azusa Marao
Aaron Vogt
Horn
Manfred Huber
Michael Kowalski
Andreas Schmieg
Rebekka de Vries
„Per Tutti“ heißt „für alle“, in diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel
Freude im Konzert!
Trompete
Frank Jäger
Martin Schumacher
Posaune
Thomas Wagner
Anton Wagner-Shibata
Alois Weismann
Tuba
Klemens Karle
Schlagzeug
Günther Kenk
Dominik Kult
Harfe
Ingeborg Jäger
Lust auf Musik bekommen?
Wir machen weiter im Wintersemester und freuen uns immer über neue
Köpfe…. Vor allem suchen wir Verstärkung in den Geigen und Celli,
Kontrabässen, aber auch einzelner Bläserstimmen.
Aktuelle Infos, Programm, Kontakt und Konzertttermine immer auf
www.per-tutti-orchester.de