SPEKTRUM 1 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
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SPEKTRUM 1 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH I/16 Big Data Automatisiertes Fahren – automatisch sicher? ServiceXpert entwickelt die neue Miele Service applikation Die ESG Consulting unterstützt den Freistaat Bayern weiterhin beim Aufbau des BOS-Digitalfunks Die NATO-Speerspitze übt mit TARANIS 2 & 3 SPEKTRUM I/16 INHALTSVERZEICHNIS 3 ....................................... Big Data 5 ....................................... Automatisiertes Fahren – automatisch sicher? 7 ....................................... ServiceXpert entwickelt die neue MieleServiceapplikation 8 ....................................... Die ESG Consulting unterstützt den Freistaat Bayern weiterhin beim Aufbau des BOS-Digitalfunks 9 ....................................... Die NATO-Speerspitze übt mit TARANIS 11.................................. Staatssekretärin Dr. Suder hält Keynote auf Parlamentarischem Abend der ESG Durchaus zufrieden können wir auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken. Das meiste dessen, was wir uns an Zielen vorgenommen haben, konnten wir erreichen. Das Jahr war geprägt durch zahlreiche wettbewerbsbedingte Herausforderungen sowie strukturelle Veränderungen auf Seite unserer Kunden aber auch bei uns selbst. Dank der besonderen Fähigkeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dank deren herausragenden Engagements und des Team-Spirits innerhalb der ESG, von Detroit über die Standorte in Deutschland bis Shanghai, konnten wir unseren Erfolgsweg fortsetzen und die Weichen für weiteres signifikantes Wachstum setzen. Diese im besten Wortsinn Aufbruchsstimmung zeigt sich insbesondere auch im Zusammenhang mit den vielfältigen Innovationsprojekten, über die wir in der ersten Spektrum-Ausgabe dieses Jahres berichten: Big Data, Safety & Security-Technologien und Konzepte für hochautomatisiertes Fahren, wegweisende Serviceapplikationen, erfolgreiche Beratung und Risikomanagement für hochkomplexe sicherheitsrelevante Projekte oder leistungsfähige Führungs informations-Systeme für die multinational vernetzte Operationsführung. Die Artikel sind einmal mehr Beleg für die Bandbreite des auf Themen der Zukunft ausgerichteten Leistungsportfolios der gesamten ESG-Gruppe und zugleich Indikator für viele neue spannende Projekte für unsere Kunden in den Bereichen Automotive, Cyber Security, Intelligence & Data Science sowie Sicherheit & Verteidigung. Wir wünschen Ihnen interessante Erkenntnisse bei der Lektüre! 13.................................. ESG stärkt ihr Portfolio als Full Service Provider im militärischen Umfeld 13.................................. ESG ist Teil des A400M Support Centers in Wunstorf 13.................................. ESG auf der International Conference on Automotive Electronics 13.................................. ESG Automotive China setzt Erfolgsgeschichte fort – neue Büroräume für zusätzliches Wachstum 14.................................. Die ESG an der Hochschule München 14.................................. Save the date! ESG vor Ort 15.................................. English Summary IMPRESSUM Herausgeber ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. +49 89 9216-2850, www.esg.de Verantwortlich für den Inhalt Ulrich-Joachim Müller (UJM) Unternehmenskommunikation Im April 2016 Kai Horten 12.................................. Facts based decision making: ESG Automotive China setzt Zeichen auf der CVBNS 2016 in Shanghai Götz Graichen Mitarbeiter dieser Ausgabe Uwe Beher (UB), Nina Bichlmaier (NB), Sven Drews (SD), Thomas Lauffer (TL), Andreas Schiel (AS), Hans-Jürgen Thönnißen-Fries (HTF) Gestaltung ESG – Design & Medien Druck Seismografics JK GmbH, Unterschleißheim Auflage 2500 Fotos Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders angegeben. Big Data Eine Revolution, die jede Branche und jedes Business verändert Jeden Tag werden auf der Welt mehr als 2,5 Trillionen Byte (2,5 Milliarden Gigabyte) an Daten erzeugt, wobei 90 Prozent der weltweit erzeugten Daten erst in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Ein beachtlicher Anteil der weltweit erzeugten Daten entsteht über die sozialen Netzwerke. So loggen sich täglich mehr als eine Milliarde Menschen in Facebook ein, die dort alleine 300 Millionen digitale Fotos pro Tag hochladen. Pro Minute werden in YouTube über 300 Millionen Stunden an neuem Videomaterial eingestellt und pro Tag verzeichnet You Tube über 4 Milliarden Video Views. Neben den Aktivitäten in sozialen Netzwerken und über Media-Plattformen entsteht aber auch ein großer Anteil der weltweiten Daten in Industrie und Forschung. Alleine über die weltweit über 4,5 Milliarden Mail Accounts werden täglich mehr als 210 Milliarden Mails versendet, von denen über 50 Prozent Business Mails sind. Durch die Entwicklungen im Bereich Cyber Physical Systems und Internet der Dinge halten nach und nach unzählige Sensoren Einzug in Dinge des täglichen Lebens und kommunizieren ihre ermittelten Daten über entsprechende Netzwerke. In einem aktuellen Verkehrsflugzeug, wie der Boeing 787, sind mehr als 10.000 Sensoren verbaut, die pro Flug mehr als 500 Gigabyte an Daten erzeugen und die Daten teilweise bereits während des Fluges an Mechaniker am Boden melden, um dadurch Wartungsabläufe zu optimieren und Kosten zu reduzieren. Nimmt man Googles autonomes Fahrzeug, so sammelt dieses pro Sekunde ca. 1 GB an Daten. Die größte Maschine der Welt, der Large Hadron Collider, kurz LHC, am CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) in der Schweiz zeichnet pro Jahr ca. 30 Petabyte (30 Millionen Gigabyte) an Daten aus Experimenten auf. Dies entspricht ca. 82.200 Gigabyte pro Tag. Die Herausforderung bei den in sozialen Netzwerken, Industrie und Forschung entstehenden Daten liegt in erster Linie nicht darin diese zu speichern, sondern sie in geeigneter Weise aufzubereiten, sinnvoll zu verknüpfen und zu analysieren, um einen entsprechenden Mehrwert zu erzeugen. Die so gewonnenen Mehrwerte werden in den nächsten Jahren nahezu jede Branche und jedes Business nachhaltig verändern. Zum „Heben der Datenschätze“ kommen Big Data-Technologien zum Einsatz. Als technischer Wegbereiter und De-facto-Standard gilt hier das Open Source Java-Framework Hadoop, dessen Logo – ein kleiner Elefant – zu einem Symbol für Big DataTechnologien geworden ist. Hadoop ist ein Top Level-Projekt der Apache Software Foundation, die als ehrenamtlich arbeitende Organisation aus über 400 Mitgliedern und ca. 3.000 registrierten Commitern besteht. Ihre Mittel bezieht Apache aus Sponsoren, wie z. B. Google, Microsoft oder Facebook. Mit Hadoop können große Mengen polystrukturierter Daten gespeichert und verarbeitet werden. Unter polystrukturierten Daten versteht man unstrukturierte, semistrukturierte und auch strukturierte Daten. Das HadoopÖkosystem besteht aus einer Vielzahl von Komponenten, die in Kombination das „Heben der Datenschätze“ möglich machen. Kernkomponenten sind das Java-basierte verteilte Dateisystem Hadoop Distributed File System (HDFS), welches für die Verarbeitung von großen Datenmengen mit einer hohen Verfügbarkeit konzipiert wurde, sowie MapReduce, ein Java-basiertes Framework zur verteilten und parallelen Verarbeitung großer Mengen polystrukturierter Daten, die für gewöhnlich in HDFS gespeichert sind. MapReduce ist auch eine Grundlage der Google Search Engine. Zum Betrieb von Hadoop ist keine teure Spezial-Hardware notwendig, denn Hadoop lässt sich kostengünstig auf Commodity-Hardware betreiben 4 & 5 SPEKTRUM I/16 und ist nahezu linear skalierbar. Linear skalierbar bedeutet hierbei, dass 10 Prozent mehr Knoten in einem Hadoop-Cluster die Speicherkapazität sowie die Leistung um die gleiche Prozentzahl erhöhen. Hadoop kommt u.a. bei Amazon, Apple, Facebook, IBM, Twitter und Yahoo! mit HadoopClustern, die aus bis zu 4.000 Knoten bestehen, zum Einsatz. Das in 2006 erstmals vorgestellte Hadoop hat in der Folge eine Vielzahl von Apache-Projekten nach sich gezogen, wie z. B, Apache Kafka, Apache Storm und Apache Spark. Nachdem Hadoop den Schwerpunkt auf die Speicherung und nachträgliche Verarbeitung von großen polystrukturierten Datenmengen legt, ist mit Apache Storm, in Kombination mit dem Messaging-System Apache Kafka, die Verarbeitung von polystrukturierten Daten in Echtzeit möglich. Storm fällt damit in die Kategorie der ComplexEvent-Stream-Processing-Lösungen, kurz CEP. Apache Spark baut auf Hadoop auf, da es zum Betreiben ein Hadoop-Cluster benötigt, unterstützt aber neben der traditionellen Harddisk-Verarbeitung der Daten auch die In-Memory-Datenverarbeitung. Insgesamt hat sich seit dem Aufkommen von Hadoop die Innovation im Bereich Big Data Open SourceTechnologien exponentiell beschleunigt. In 2015 wurde z. B. das Projekt Flink zum Apache Top-Level-Projekt. Apache Flink ist hierbei aus einem Forschungsprojekt an der TU Berlin entstanden und kombiniert Streaming- und Batch-Verarbeitungs-Prozesse. Im Rahmen ihres Technologie- und Innovations-Managements (TIM) hat die ESG bereits frühzeitig Kompetenzen in Big Data-Technologien mit Schwerpunkt auf den Apache-Produkten Hadoop, Kafka, Storm, Spark und Flink aufgebaut. Alleine drei große interne Technologie- und Innovations-Projekte, kurz TI-Projekte, beschäftigten sich in 2015 mit einem Schwerpunkt auf Big Data-Technologien. Exemplarisch wird hier das TI-Projekt „SuperVision Hochautomatisiertes Fahren“ erwähnt. Hochautomatisier- tes Fahren, kurz HAF genannt, unterscheidet sich vom vollständig automatisierten Fahren darin, dass ein Fahrer innerhalb von 10 Sekunden bei kritischen Situationen das Fahrzeug übernehmen muss. Allerdings kann ein automatisiert fahrendes Fahrzeug innerhalb von 10 Sekunden auf der Autobahn problemlos 400 m zurücklegen (Geschwindigkeit ca. 140 km/h). Ein Verkehrsgeschehen, das also 400 m oder weiter entfernt ist, müsste noch sicher durch die fahrzeugeigenen Sensoren erkannt werden, sollte eine rechtzeitige Übernahme durch den Fahrer erfolgen können. Die Grenzen der Sensoren und der Datenverarbeitung im Fahrzeug werden bei dieser Anforderung überschritten. Mit bloßen Bordmitteln sind die notwendige frühe Erkennung, dass die Grenzen des HAF-Systems erreicht sind, und damit die rechtzeitige Einleitung des Kontrollübergangs an den Fahrer im Allgemeinen nicht möglich. Die erforderliche Erweiterung des Er- fassungsbereichs, um die begrenzten Sensorfähigkeiten ausreichend zu ergänzen, kann durch infrastrukturelle Maßnahmen wie ein IT-Backend erreicht werden. Unter der Voraussetzung eines IT-Backends ergeben sich weitere Verbesserungen von HAF, die nicht nur den Grenzbereich mit nicht beherrschbaren Verkehrssituationen betreffen, sondern auch den Fahrkomfort bei einer beherrschbaren Verkehrssituation, z. B. durch frühzeitiges „vorausschauendes“ Bremsen vor einem nicht einsehbaren Stauende. Das Backendsystem ist dabei so konzipiert, dass es eine große Datenmenge in Echtzeit verarbeiten kann. Um dies zu erreichen, wurden Apache Big Data-Technologien für eine clusterfähige Stream-Processing-Applikation verwendet. Das System erhält aus unterschiedlichen Quellen Informationen zur Verkehrssituation und berechnet aus den Daten pro definiertem Straßensegment (Modell des Straßennet- zes) eine HAF-Empfehlung für jedes Fahrzeug. Die Fahrzeuge senden regelmäßig ihre Daten (Geo-Position, Geschwindigkeit, HAF-Status,…) an das Backend und erhalten vom Backend eine für sie berechnete HAFEmpfehlung. Neben den großen TI-Projekten engagierten sich Mitarbeiter in den letzten Jahren auch im Rahmen von sogenannten Mini-TI-Projekten im Bereich Big Data. So wurden sowohl Mini-TI-Projekte zur Evaluierung diverser Apache-Produkte als auch Markt-Evaluierungen zu Big Data Visualisierungs-Frameworks oder ein Projekt zum Aufbau von Verkehrsmodellen mittels Big Data-Technologien durchgeführt. Die ESG hat sich bereits frühzeitig strategisch für die Thematik Big Data aufgestellt und ist überzeugt ihren Kunden durch den Einsatz von Big Data-Technologien einen Mehrwert in einer Vielzahl von Use Cases bieten zu können. HTF Velocity (Datengeschwindigkeit) Neben diesen „ursprünglichen“ VDimensionen wird zunehmend noch die folgende vierte V-Dimension genannt Exkurs Big Data Bei Big Data bezieht sich das Big auf die folgenden Dimensionen Volume (Datenmenge) Während die Menschheit bis zum Jahr 2003 gebraucht hat, um eine Datenmenge von 5 Exabyte an Daten (5 Milliarden Gigabyte) zu generieren, wurde diese in 2013 alle 10 Minuten generiert. Insbesondere die durch Maschinen generierten Daten, z. B. durch Sensoren, nehmen heute einen Großteil der weltweit generierten Daten ein. Eine einzelne Jet Engine generiert innerhalb von 30 Minuten 20 Terabyte (20.000 Gigabyte) an Daten. Die Datenmenge der in Facebook gespeicherten Anwenderdaten beträgt über 300 Petabyte (300 Millionen Gigabyte). Pro Sekunde entstehen auf Twitter mehr als 7.000 Tweets pro Sekunde. In der gleichen Zeit werden fast 500 Fotos auf Instagram hochgeladen und Amazon verzeichnet bis zu 400 Artikelbestellungen. Beim Suchmaschinen-Anbieter Google werden pro Sekunde über 53.000 Anfragen bearbeitet. Variety (Datenvielfalt) Daten liegen aus unterschiedlichsten Quellen in strukturierter, semi-strukturierter und unstrukturierter Form vor. Bei der Mehrzahl der Daten hat man es zunehmend mit unstrukturierten Daten zu tun, die zukünftig 90 Prozent aller Daten ausmachen werden. Beispiele hierfür sind Daten aus den sozialen Netzwerken (LinkedIn, Facebook, Twitter, Google+, …), Multi-MediaDaten wie z. B. Videos oder Audiodateien sowie Sensordaten. Veracity (Datenunsicherheit) Qualität und Zuverlässigkeit des Informationsgehaltes von Daten ist bei deren Verarbeitung und den sich daraus ableitenden Schlussfolgerungen ebenfalls ein wichtiges Thema. Benutzt man als Datenquelle z. B. Informationen aus sozialen Netzwerken, so muss man sich im Klaren darüber sein, dass diese aus Meinungen und Einschätzungen einzelner Individuen bestehen. Den Begriff Big sollte man insgesamt jedoch nicht immer wörtlich nehmen, so ist das Big beim Begriff Big Data auch als „wertvoll“ oder „wichtig“ zu verstehen. Automatisiertes Fahren – automatisch sicher? Automatisiertes Fahren steht nicht nur mehr allein in den Strategiepapieren der Automobilhersteller, sondern ist zielstrebig auf dem Weg in die Serie. Die zu erwartenden Vorteile für die Autofahrer sind vielversprechend: das Autofahren wird weniger umweltbelastend, bequemer und vor allem sicherer. Doch gerade hinsichtlich der Sicherheit spielt die Einbindung einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur eine herausragende Rolle. Automatisiertes Fahren wird kommen. Die zahlreichen Aktivitäten der renommierten Automobilhersteller ebenso wie die der neuen Player im Automobilbereich, so zum Beispiel ITKonzerne wie Alphabet (Google) oder Apple, lassen daran kaum einen Zweifel. Doch der Weg dahin wird nicht mit einem großen Schritt zurückgelegt, sondern in vielen kleinen Etappen. Die aktuell bei den klassischen Premium-OEMs anvisierte nächste Etappe beinhaltet das so genannte „hochautomatisierte“ Fahren. Hierbei darf der Fahrer die Fahrzeugführung nicht für die gesamte Fahrstrecke aus der Hand geben, sondern nur auf bestimmten Abschnitten wie beispielsweise den Autobahnen. Und auch nur dann, wenn das On-Board-System für die hochautomatisierte Fahrfunktion die Freigabe dazu erteilt hat. Denn für die Hochautomatisierung gilt die Bedingung, dass die Fahrzeugführung mit ausreichender Zeitreserve wieder an den Fahrer übergehen muss, falls das On-Board-System eine auftretende Verkehrssituation nicht meistern kann. Das On-Board-System wird sich für die Übergabe an den Fahrer an den Detektionsmöglichkeiten der aktuell verbauten Sensoren orientieren, denn neuartige und teure Sensoren verbieten sich, soll hochautomatisiertes Fahren auch mit ansprechenden Grafik 1: Synthese der On- und Off-Board-Systeme spezifische Daten Off-Board unspezifische Daten Verkehrsobjekte HAF-System Transformation Verkehrsszenario Rohdaten Sensordaten spezifische Daten On-Board Entscheidung Verkehrsobjekte HAF-Freigabe Synthese Synthese Synthese Sensordatenfusion Verkehrsszenario Entscheidung HAF-System Stückzahlen und damit bezahlbar eingeführt werden. Die Erfassungsbereiche der dafür einsetzbaren Sensoren (Radar, optischer Scanner und Kamera) ist auf wenige hundert Meter begrenzt. Was für die heutige Aufgabe für Längs- und Querregelung bei teilautomatisierten Assistenzsystemen ausreichend ist, stößt jedoch bei den durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeiten auf der Autobahn beim hochautomatisierten Fahren an Grenzen. Ohne zusätzliche Information bezüglich des größeren Verkehrsgeschehens ist diese Reichweite in bestimmten Verkehrssituationen nicht ausreichend, um eine zeitige Fahrer übergabe einzuleiten. Damit ist die automatisierte Fahrt per se noch nicht unsicher. Denn solange das Fahrzeug aus eigener Kraft noch in der Lage ist, einen funktional sicheren Zustand einzunehmen, beispielsweise rechtzeitig vor dem Stauende anzuhalten, liegt im Sinne der Funktionalen Sicherheit noch keine unmittelbar Gefahr für den Fahrer vor. Die dafür notwendigen Verzögerungen oder Lenkbewegungen des Fahrzeugs können dabei aber sehr massiv sein. Um dies zu vermeiden, bietet sich ein Off-Board-System an, das zusätzli- che Informationen aus infrastrukturseitigen Beobachtungsstellen bezieht und im Folgenden als „Supervision“ tituliert wird. Diese Informationen können vielfältiger Art sein. Sie können Fahrzeug-spezifisch oder -unspezifisch sein, sie können in Echtzeit oder ohne Echtzeit ermittelt sein und sie können ihren Ursprung sowohl von anderen Fahrzeugen oder von beliebigen Internet-Dienstanbietern haben. Die Verwendung dieser Daten kann jedoch nicht beliebig erfolgen, da sie die Integrität der sicherheitsrelevanten Wirkkette des On-Board-Systems berühren. Es gibt drei mögliche Ansatzpunkte für eine Synthese von OnBoard- und Off-Board-Daten, die konform mit Funktionaler Sicherheit sind (Grafik 1). Verschmelzung von SensorRohdaten Der erste Ansatz ist, dass die Verschmelzung anhand von Sensor-Rohdaten stattfindet. Hierbei ergibt sich durch die Anforderung „Funktionale Sicherheit“ jedoch, dass die Daten rechtzeitig, zuverlässig und mit hoher Bandbreite in die Sensordatenfusion des Fahrzeugs übertragen werden. Die Ansprüche an die sichere Übertra- gung sind hierbei so hoch, dass dieser Ansatz bei der Einführung des hochautomatisierten Fahrens noch nicht vollumfänglich zur Geltung kommen wird. Einfacher ist der zweite Ansatz der Verschmelzung von Verkehrsszenarien, die auf bereits vorverarbeiteten Rohdaten beruhen. Verschmelzung von Verkehrs szenarien Das Verkehrsszenario ist hierbei die Summe von relevanten Verkehrsobjekten und -daten, die für das EgoFahrzeug gültig sind und im Sinne der Funktionalen Sicherheit qualifiziert sind. Das Verkehrsszenario setzt sich hierbei aus anderen Verkehrsteilnehmern, der Art und Breite von Fahrbahnen, dem Verlauf der Fahrbahnen, den Verkehrszeichen, etwaigen Beschränkungen des Verkehrsweges, Verkehrshindernissen oder Verkehrsbehinderungen wie beispielsweise Baustellen oder Schlechtwetter-Abschnitten zusammen. Während die Verkehrsobjekte des On-Board-Szenarios aus einer Sensordatenfusion gewonnen werden, wird das Off-Board-Verkehrsszenario durch eine Transformation ermit- 6 & 7 SPEKTRUM I/16 Grafik 2: Verkehrsszenario On-Board und Off-Board Abstand Geschwindigkeit Position telt, da die zu Grunde liegenden Daten auch Fahrzeug-unspezifisch sein können. Für diese Transformation kommen Methoden zum Einsatz, die aus Expertensystemen und künstlicher Intelligenz abgeleitet sind. Die Synthese findet durch die Ergänzung der eigenen On-Board-Objekte mit qualifizierten Off-Board-Objekten statt. Die eigenen Objekte sind in der Grafik mit weißen Bewegungspfeilen gekennzeichnet und werden durch die On-Board-Sensoren zusammen mit der Relativposition und der Relativgeschwindigkeit zum Ego-Fahrzeug erfasst. Zur Bewertung der Objekte wird die eigene Position des Fahrzeuges innerhalb der Fahrspur herangezogen, die maßgeblichen Fahrzeuge der eigenen Sicht sind die der eigenen Fahrspur und der benachbarten Fahrspur. Die Objekte der Supervision sind in Grafik 2 zum einen die mit blauen Bewegungspfeilen gekennzeichneten Fahrzeuge zum anderen die ergänzenden Informationen hinsichtlich des Verkehrsflusses. Damit die Sicherheitsintegrität des OnBoard-Systems nicht berührt wird, müssen diese Verkehrsobjekte qualifiziert sein. Das heißt, dass sie zusätzlich zu ihrer relativen Entfernung oder Geschwindigkeit zum Ego-Fahrzeug eine Quantifizierung ihrer Gültigkeit besitzen müssen, was beispielsweise eine Detektionswahrscheinlichkeit ist. Synthese der logischen Freigabe Der dritte Ansatz ist die Synthese der logischen Freigabe, die sowohl Onals auch Off-Board erteilt wird. Diese Off-Board-Freigabe kann man auch als Streckenfreigabe interpretieren. Da es sich bei beiden Freigaben um binäre Informationen handelt, kann durch die Kombination in 50 Prozent der Fälle ein Widerspruch auftreten. Dieser lässt sich jedoch auf dreierlei Wegen auflösen: durch einen konservativen, einen angepassten und einen progressiven Ansatz. Der konservative Ansatz geht von einer übereinstimmenden Freigabe aus. Also erfolgt die finale Freigabe des automatisierten Fahrens nur dann, wenn On-Board- und OffBoard-System gleichzeitig eine Freigabe anzeigen. Das erhöht zwar die Sicherheit, da zwei redundante und diversitäre Stimmen in die Gesamtentscheidung eingehen, jedoch wird die Verfügbarkeit an automatisierten Fahrphasen auf ein Viertel der möglichen Kombinationen beschränkt. Beim angepassten Ansatz hingegen besitzt das On-Board-System eine überstimmende Wirkung für die Freigabe. Die von extern kommenden Off-Board-Daten werden hierbei im Grunde genommen nur zur Anpassung der automatisierten Fahrfunktion benutzt, beispielsweise zur Reduktion der Geschwindigkeit, für das Überholen oder zur Fahrspurwahl. Damit erhöht sich die Verfügbarkeit an automatisierten Fahrphasen auf die Hälfte der möglichen Kombinationen. Im progressiven Ansatz überstimmt das Off-Board-System im Falle einer Streckenfreigabe. Dies ist im Sinne der funktionalen Sicherheit aber HAPPY BIRTHDAY! DAS ESG TEAM GRATU LIE RT ZU 100 JAH R E N B M W nur dann tolerierbar, wenn die Datenlage und die zu Grunde liegenden Fahrstrategien des Off-Board-Systems auch dem On-Board-System zur Überprüfung bekannt sind. Bei positiver Bestätigung durch das On-BoardSystem kann sich in diesem Ansatz die Verfügbarkeit der automatisierten Fahrt auf drei Viertel der Kombinationen maximieren. Der angepasste und der progressive Synthese-Ansatz wurden durch die Technologie-Experten der ESG im Rahmen aktueller Innovationsprojekte mit einer Supervision erprobt, realisiert in einer Apache-Storm-Architektur in einem IT-Backbone. In diese Architektur wurde eine Realtime-Event-Topology hinsichtlich Car- und Traffic-Events eingebracht, die anhand Bayesscher Netze qualifiziert wurde. Es zeigte sich bei der Erprobung in einer virtuellen Fahrumgebung, dass die dargestellten Synthesen insbesondere in den Autobahn-Szenarien mit einem „Liegenbleiber“ hinter einer Kurve oder beim Heranfahren an eine Stauende ein deutliche Komfortverbesserung der automatisierten Fahrfunktion bewirken, bei gleichzeitig unbeeinträchtigter Funktionaler Sicherheit für das eigene Fahrzeug. UB D E D I C AT E D T O S O L U T I O N S ServiceXpert entwickelt die neue MieleServiceapplikation TSD Technische Service-Dokumentation für Miele & Cie. KG ServiceXpert Gesellschaft für ServiceInformationssysteme mbH hat für Miele & Cie. KG die neue Serviceapplikation zur Publikation und Anzeige der Technischen Service-Dokumentation (TSD) entwickelt. Die Firma Miele & Cie. KG – der Premiumhersteller für Hausgeräte – entwickelt und testet seine Geräte auf eine Produktlebensdauer von 20 Jahren. Viele Produkte werden in den Haushalten aber noch länger genutzt. Das Management von ServiceDokumentation muss diese lange Lebensdauer berücksichtigen, d. h., die Service-Dokumentation wird bei Miele über diesen Zeitraum im Redaktionssystem vorgehalten und regelmäßig aktualisiert. Um Servicetechnikern und Händlern diese Service-Dokumentation tagesaktuell und landesspezifisch zur Verfügung zu stellen, wurde die Miele Serviceapplikation TSD, welche online über das Internet bzw. als DVDbasierte Applikation offline erreichbar ist, von dem Münchener EngineeringPartner ServiceXpert Gesellschaft für Service-Informationssysteme mbH realisiert. Mit der neuen TSD ist der Nutzer im Stande, auf produkt- und typenspezifische technische ServiceDokumentationen wie beispielsweise Wartung- und Instandsetzungen, Funktionsbeschreibungen, Technische Daten, Lagepläne elektrischer Bauteile, Umbau- und Montage- sowie Gebrauchsanweisungen zuzugreifen. Die TSD zeichnet sich hauptsächlich durch einen effizienten Zugriff auf tagesaktuelle, landesspezifische Service-Dokumentation ohne Installationsaufwand und durch eine durchgängige Volltextsuche innerhalb von drei Generationen von Daten (Technische Informationen, „Altdaten“ aus vorherigen Systemen und „Neudaten“) aus. Darüber hinaus bietet die Offline-Variante der TSD dem Servicetechniker größere Flexibilität, so dass er auch an Einsatzorten ohne Internetverbindung schnell und umfassend über die benötigten Informationen verfügen kann. Neben der TSD wurde von Service Xpert auch eine Publikationsschnittstelle für Daten- und Softwareupdates vom Redaktionssystem zu den beiden TSD-Applikationen implementiert. Folgende Ziele sind mit der Einführung des automatischen Publikationsprozesses verbunden: } Datenmigration der „Altdaten“Dokumentation (zwei Generationen von „Altdaten“) } Single Source-Datenhaltung } Modularer Austausch von „Altdaten“ und „Neudaten“ } Unterstützung einer tagesaktuellen Publikation von Service-Dokumentation } Automatische Publikation ohne Medienbrüche (speziell von Zeichnungen) } Unterstützung von Multimediadaten (2D/3D; Bilder und Videos) } Effiziente Unterstützung der geforderten Sprachen und schnelle Aufnahme neuer Sprachen } Forderung nach einfachen Erweiterungsmöglichkeiten für neue Produktdaten } Senkung der Bearbeitungs- und Produktionskosten Der Publikationsprozess wurde als vollautomatischer Prozess entwickelt, der die Service-Dokumentation direkt von dem Redaktionssystem entgegennimmt und der TSD-Umgebung des After-Sales zur Verfügung stellt. Der Prozess wird von Miele überwacht, so dass umgehend eingegriffen wer- ServiceXpert, 100 %-Tochter der ESG, beschäftigt über 85 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg und München. ServiceXpert ist ein europaweit operierendes System- und Softwarehaus mit einem fokussierten Leistungsportfolio für das Lifecycle-Management von EE-Informationen für führende Nutzfahrzeughersteller sowie deren Zulieferindustrie. Im Fachgebiet Systementwicklung IT verfügt die ServiceXpert über langjährige Erfahrungen und Kompetenzen. Neben Technologie-, Prozess- und Systemberatung bietet die ServiceXpert ihren Kunden Projektplanung und -durchführung von der Konzeption bis zum Prototyp an. Realisierungen unter Verwendung von Lösungsbausteinen, Integration und Test von Lösungen bis hin zum Lifecycle-Support runden das Leistungsportfolio des Unternehmens ab. den kann, wenn Module des Prozesses Fehler melden. Durch den modularen Aufbau der Dokumentenbasis wird der Updateprozess verschlankt und beschleunigt, so dass allen am Instandhaltungsprozess beteiligten Mitarbeitern und externen Servicepartnern in kürzester Zeit der aktuellste Datenstand tagesaktuell zur Verfügung steht. Der Publikationsprozess kann nicht nur neu erstellte ServiceDokumentation modular aktualisieren. Es wurde in einem von ServiceXpert entwickelten, automatisierten Prozess auch die bestehende „Altdaten“Dokumentation (zwei Generationen von „Altdaten“) mit einem komplexen „Altdaten“-Importer modular in das Redaktionssystem hochgeladen. Die Redakteure von Miele können somit im Falle von Dokumentationsänderungen auch einzelne Module der Altdaten austauschen, ohne die gesamte Dokumentation erneut generieren zu müssen. Aufgrund der Entwicklung einer dynamischen Weboberfläche ist die online TSD-Anwendung auf allen mobilen Endgeräten wie Laptops, Tablets und Smartphones nutzbar. Ein schneller Zugriff auf die gewünschten Informationen wird dadurch gewährleistet, dass nur die Datenpakete geladen werden, die der Endnutzer angefragt hat. Nachdem die webbasierte TSD bereits im 1. Quartal 2015 erfolgreich in Produktion gegangen war, wurde im Oktober 2015 nun auch die erste DVD mit der Offline-TSD an die Serviceorganisation von Miele ausgeliefert. SD 8 & 9 SPEKTRUM I/16 Die ESG Consulting unterstützt den Freistaat Bayern weiterhin beim Aufbau des BOS-Digitalfunks Netzaufbau G7 ein „D 30 sat igita .04 zbe lfu .15 rei nk“ t, fin Ne HW tzko 01 un nfig .04 d S ur .15 W, atio n Top-Down-Planungsansatz im G7-Projekt zeitnahes Nachsteuern des Projektes ermöglicht. Parallel zum operativen Controlling berichtet die ESG Consulting als externes Controlling im Lenkungsausschuss Digitalfunk über den Projektund Risikostatus. Im Zuge der Vorbereitung des G7-Gipfels wurden alle gesetzten Projektziele frühzeitig erreicht. Sämtliche zentralen Meilensteine konnten termingerecht realisiert werden, so dass das auf seine Einsatztauglichkeit intensiv und erfolgreich getestete Digitalfunknetz ohne Restriktionen zum geplanten Termin an die betriebliche Regelorganisation übergeben werden konnte. So hat sich das Führungs- und Einsatzmittel Digitalfunk beim G7-Gipfel in seinem bislang europaweit umfangreichsten Einsatz bestens bewährt. TL al zeitkritische Barrieren frühzeitig zu erkennen, um ihnen sofort erfolgreich entgegenwirken zu können. Die ESG Consulting wird auch weiterhin ihre Erfahrung in die Terminplanung umfangreich einbringen sowie die Top-Down-Planung konsequent umsetzen. Hierbei wird mit Stakeholder-adäquaten Aufbereitungen eine jederzeit vollständige Transparenz des Projektstatus ermöglicht. Im Rahmen des Controllings werden Soll-Ist-Abweichungen identifiziert, analysiert sowie im Hinblick auf den Gesamtterminrahmen dargestellt und bewertet. Dabei werden stets die Entwicklungen beobachtet und analysiert, um mögliche Stolpersteine frühzeitig zu erkennen sowie Risiken zu identifizieren und zu klassifizieren. Durch ein regelmäßiges Reporting an die Projektleitung wird ein effizientes und Ini Ne tiale Ne tzau An Sta tz-T fba forde 30 rt N ests u um run .11 ic du ge ge .14 ht-N rc se n etz hge tzt; tes füh ts, rt richtetem Vorgehen für eine termingerechte Abwicklung des Projektauftrags gesorgt“, so der Projektleiter der Projektgruppe DigiNet, Ministerialrat Wolfgang Zacher. Der Schlüssel zum Erfolg des terminlich sehr kritischen Projektauftrags liegt darin, die besonderen Charakteristika des Projektes zu erkennen und ihnen in der Planung und Verfolgung Rechnung zu tragen. Die ESG Consulting ist auch weiterhin für die zentrale Projektplanung, das Controlling und das Risikomanagement innerhalb des Projekts verantwortlich. Für die Projektplanung bedarf es einer umfassenden Klärung sämtlicher Abhängigkeiten und Voraussetzungen, um das Erreichen der gesteckten Meilensteine und Teilziele termingerecht sicherstellen zu können. Dabei ist es von wesentlicher Bedeutung, Planabweichungen und G7 Pr „D 24 ojek igita .02 t-K lfu .14 ick nk“ -O ff, Ini fix tiale i 28 ert, Anf .02 ord .14 eru n ge n Die ESG Consulting erhält weiteren Auftrag für die zentrale Projektplanung, das Controlling und das Risikomanagement im Projekt DigiNet zur Einführung des Digitalfunks BOS in Bayern. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr ist Auftraggeber des Projektes „BOS-Digitalfunk-Netz Bayern – DigiNet“. Die hierfür gegründete Projektgruppe DigiNet hat den Auftrag, den Digitalfunk für alle erstteilnehmenden Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in Bayern im Einklang mit dem bundesweiten Vorgehen einzuführen. Der BOS-Digitalfunk wurde erfolgreich als Führungs- und Kommunikationsmittel für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste während des G7-Gipfels in Elmau im Juni 2015 genutzt. „Die ESG Consulting hat stets mit zielge- Netzergänzungen Netzerg rgänzungggen e Netzverifikation TESTS Testvorbereitung: Schulung, Endgeräte-Migration, KFZ-Migration Funktionale, Last-, Stress-Test Regressionstest Ertüchtigung Einsatzzentrale der Polizei (Draht) / Arbeitsplätze Ertüchtigung Integrierte Leitstelle Autorisierte Stelle: Sicherheitskarten, Technisch-taktische Betriebsstellen, Endgeräte-Management, Service Desk Einsatz: Schulung, EndgeräteMigration, KFZ-Migration Die NATO-Speerspitze übt mit TARANIS TARANIS Theatre - leistungsfähiges Führungsinformationssystem für multinationale Übungen und Einsätze Als Reaktion auf die Krimkrise sowie den Krieg in der Ukraine entschieden die NATO-Mitgliedsstaaten die seit 2003 bestehende „NATO Response Force“ (NRF) um eine hochverfügbare und schnell verlegefähige Truppe zu erweitern. Diese neue multinationale Truppe wird umgangssprachlich als „Speerspitze“ bezeichnet und trägt den offiziellen Namen „Very High Readiness Joint Task Force“ (VJTF). Die VJTF besteht aus ca. 5.000 Soldaten aus mehreren Nationen. Die Truppen werden regelmäßig durch verschiedene NATO-Mitgliedsstaaten gestellt. Mit der VJTF hat auch ein grundlegendes Umdenken innerhalb des Bündnisses und damit auch bei der Bundeswehr eingesetzt. Allen Beteiligten wurde durch die Krise in der Ukraine bewusst, dass ein einseiti- ges Fokussieren auf asymmetrische Konflikte zum Problem wird, wenn ein möglicher Gegner sich an der klassischen oder sogenannten hybriden Kriegsführung orientiert. Ab 2019 wird die Bundesrepublik Deutschland die Führung der VJTF mit der Panzerlehrbrigade 9 (PzLehrBrig 9) übernehmen. Um den Auftrag übernehmen zu können, ist eine umfangreiche Zertifizierung der Brigade im Jahr 2018 erforderlich. Dies bedeutet, dass den Soldaten bereits im Jahr 2017 die notwendige Ausrüstung zu Ausbildungs- und Übungszwecken zur Verfügung stehen muss. Ein Handlungsfeld hinsichtlich der Ausbildung ist hierbei das Führungsinformationssystem. Aufgrund der durchgeführten Evalu- ierungen der Leistungsfähigkeit aktueller Führungsinformationssysteme in den Jahren 2013 und 2014, an der die ESG mit ihrer selbst entwickelten Solution Suite TARANIS teilgenommen hatte, ergab sich Ende Januar 2016 für die ESG nun die Möglichkeit zur Präsentation bei der PzLehrBrig 9. Da bereits in der ersten MärzWoche eine Übung des Brigadegefechtsstands geplant war, blieb für die Vorbereitung wenig Zeit. Bereits in der ersten Januar-Woche wurde deshalb von der ESG ein eintägiger Einweisungsworkshop durchgeführt, in dem Multiplikatoren aus allen Zellen des Brigadegefechtsstands in das Führungsinformationssystem TARANIS Theatre eingewiesen wurden. Zusätzlich wurde den Teilneh- mern die Möglichkeit geschaffen, über das Internet auf ein durch die ESG gehostetes System zuzugreifen. Somit war es den Soldaten erstmals möglich, auf ihren für den Grundbetrieb (i.e. „Friedensbetrieb“) vorgesehenen Dienstrechnern auch ein Führungsinformationssystem zu nutzen. Bereits dieser Aspekt verschaffte TARANIS Theatre eine enorme Anerkennung und sorgte für umfassende Nutzerzufriedenheit. Ab Ende Februar waren ESGKollegen vor Ort, um den Roll-Out des Systems, das in Fürstenfeldbruck auf den Dezentralen Serversegmenten Einsatz, DSEplus, installiert wurde, sicherzustellen. Der gemeinsame Antritt von Software und (Server-)Hardware aus einer Hand überzeugte insbesondere auch 10 & 11 SPEKTRUM I/16 Das ESG-Team vor dem Hauptwaffensystem der PzLehrBrig 9 die mit der IT befassten Kameraden der PzLehrBrig von der Leistungsfähigkeit der ESG. Vom 29. Februar bis 3. März wurde dann die Übung durchgeführt. Nach einem ca. einstündigen Briefing für die Nutzer begann die Übung aus IT-Sicht damit, dass alle Nutzer an ihren Arbeitsplätzen Nutzernamen und das Initialpasswort vorfanden. Anschließend mussten lediglich die persönlichen Passwörter vergeben werden, um direkt mit der Bearbeitung der militärischen Lage zu starten. Bei der durchgeführten Übung mit Namen HEIDEBLITZ handelt es sich um eine sogenannte Planübung mit dem Ziel den Operationsbefehl für eine Folgeübung im IV. Quartal zu erstellen. Da die Folgeübung in Wildflecken durchgeführt wird, sah die Lage wie folgt aus: Zwei Nachbarstaaten (Nord- und Südfranken) stehen in einem Konflikt, der letztlich in einen Angriff Südfrankens auf Nordfranken eskalierte. Nachdem Nordfranken die NATO um Hilfe ersucht hatte, wurde die VJTF mit dem Auftrag die Integrität des Staatsgebiets von Nordfranken wiederherzustellen in Marsch gesetzt. Die einzelnen Zellen des Gefechtsstands planten nun anhand der vorliegenden Informationen mit Hilfe von TARANIS Theatre die verschiedenen Möglichkeiten, um oben genannten Auftrag zu erfüllen aus. Hierfür war bereits die Ausgangssituation mit den Kräften von Nordund Südfranken im System eingegeben. Die Soldaten nutzten das System zur Geländebeurteilung und um Kräfte, Raum und Zeit in den verschiedenen Handlungsmöglichkeiten zu bewerten. Beim täglichen Briefing durch die Abteilungsleiter an den Chef des Stabes wurde TARANIS Theatre zur grafischen Unterstützung ergänzend zu MS PowerPoint eingesetzt. Das Resümee nach dieser Übung ist eindeutig: Alle Soldaten waren hoch- zufrieden mit der Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und intuitiven Bedienung von TARANIS Theatre. Über die Leistungsfähigkeit der Software hinaus wurde das ESGTeam vor allem für seine Einsatzbereitschaft weit über die eigenen Systemgrenzen hinweg gelobt. So stellten die ESG-Kollegen neben TARANIS Theatre auch GIS-, Mailund Chat-Server zur Verfügung und sorgten für die automatische Clientinstallation über das lokale Netzwerk. Im weiteren Verlauf werden nun nach und nach die untergeordneten sowie verbündeten Kräfte eingebunden. Hierzu wird neben TARANIS Theatre vor allem TARANIS Soldier zum Einsatz kommen. Im Rahmen der Übung „Pre Purple Nectar“ im kommenden Mai werden die niederländischen Truppen der VJTF durch die deutschen Kräfte als FrameworkNation mit TARANIS ausgestattet. Dies ergibt für den internationalen Einsatz von TARANIS neue Kontakte und Möglichkeiten. Neben weiteren Übungs- und Schulungssystemen in Munster werden noch mehrere Workshops und Ausbildungen angestrebt, um dann im November die auf der Übung HEIDEBLITZ aufbauende Übung HEIDERITT in Wildflecken durchführen zu können. AS Weitere Informationen rund um TARANIS finden Sie auch unter taranis.esg.de TARANIS® ist eine eingetragene Gemeinschaftsmarke der ESG Elektroniksystemund Logistik-GmbH Staatssekretärin Dr. Suder hält Keynote auf Parlamentarischem Abend der ESG Gleich zu Jahresbeginn konnten die Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt im Deutschen Bundestag und die ESG rund 250 hochrangige Gäste aus Politik, Ministerien, der Bundeswehr sowie der Wirtschaft zu einem parlamentarischen Abend in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft begrüßen, um den gemeinsamen Dialog über die sicherheitspolitischen Herausforderungen Deutschlands und deren Ableitungen für Bundeswehr und Industrie fortzusetzen. Die Gäste, ebenso wie die Gastgeber, der Vorsitzende der Parlamentsgruppe, MdB Klaus-Peter Willsch, und der CEO der ESG, Kai Horten, zeigten sich sehr erfreut, dass Frau Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung, Dr. Katrin Suder, für die Keynote gewonnen werden konnte. In einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr stellte Staatssekretärin Dr. Suder die markanten Verbesserungen im Bereich Rüstung infolge der zum Teil tiefgreifenden Maßnahmen auf dem Weg zu einem effizienten und effektiven Rüstungsmanagement dar. Sichtbare Zeichen für die Fortschritte seien unter anderen die Rahmenstrategien für IT und Einsatz, die militärische Luftfahrtstrategie, die Benennung nationaler Kernfähigkeiten und der dazugehörigen Technologien sowie die Flexibilisierung und Erhöhung des Verteidigungsbudgets. Dr. Suder unterstrich in diesem Zusammenhang erneut, dass der eingeschlagene Weg der Agenda Rüstung allem voran zum Ziel hat, genau das Material und die Ausrüstung zu beschaffen, die die Bundeswehr für ihre Auftragserfüllung in hochkomplexen Einsatz-Szenarien benötigt, unabhängig davon, was die Industrie zu verkaufen versucht. Aber, und das sei ein wichtiger positiver Bestandteil, dieser Weg führe mittelfristig gleichermaßen zu Klarheit, Transparenz und Verlässlichkeit sowohl für den öffentlichen Auftraggeber als auch für die Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Kai Horten, Dr. Katrin Suder, Wolf-Peter Denker, Klaus-Peter Willsch Kai Horten griff die skizzierten Entwicklungen der Agenda Rüstung auf und bestätigte deren grundsätzliche positive Wirkung. Gleichwohl dürften dabei die Belange der nationalen mittelständisch geprägten Unternehmen der Subsystem- und Ausrüstungsindustrie nicht verdrängt werden, seien sie doch Rückgrat und wichtiger Innovationsmotor mit wertvollen Beiträgen für eine robuste und leistungsfähige Entwicklungs-, Herstellungs- und Versorgungskette. Gerade auch bei der ESG fänden sich zahlreiche Belege für diese besondere Beitragsfähigkeit – von Lösungen für bemannte und unbemannte fliegende Systeme, über hochmobile Führungssysteme bis hin zu einem ganzheitlich angelegten Leistungsportfolio rund um Cyber Security & Intelligence. Kai Horten bekräftigte in seiner Rede, dass die ESG auch zukünftig alles daran setzen werde, ohne Scheuklappen in alle Richtungen und gleichzeitig mutig denkend, hochgradig flexibel und agil, vielfältige innovative und vor allem wertvolle Beiträge für die sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit Deutschlands zu leisten. Hierzu entwickelte die ESG ihr Leistungsportfolio zielgerichtet weiter. Denn: Elektronik und Software, neben umfassenden Logistikdienstleistungen, also exakt die Kernfähigkeiten des Unternehmens, seien die notwendigen Schlüsseltechnologien für Safety & Security von komplexen Systemen in einer vernetzten Gesellschaft und für die Mobilität der Zukunft. UJM 12 & 13 SPEKTRUM I/16 Facts based decision making: ESG Automotive China setzt Zeichen auf der CVBNS 2016 in Shanghai Mitte Januar fand das renommierte „China Vehicle BUS & Network Security Forum 2016“ in Shanghai statt. Neben allen relevanten OEM KeyPlayern positionierte sich auch die ESG Automotive China mit ihrem zielgerichtet fortentwickelten Portfolio von Services & Solutions insbesondere rund um die Themen Connected Car und Safety & Security. Im Fokus der Hauptredner standen genau die Fragen, die sich aus den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Entwicklung von Telematik, Vernetztes Fahrzeug und Autonomes Fahren im Kontext von Sicherheitsaspekten ableiten lassen. In den Vorträgen wurde immer wieder auf die individuellen Anforderungen und spezifischen Kundenbedürfnisse sowie auf die besonderen Rahmenbedingungen, die auf dem chinesischen Markt herrschen, Bezug genommen. Neben renommierten Unternehmen wie Chinese Automotive Technology and Research Center, Telematics Industry Application Alliance, China Telecom, HARMAN Connected Services, Bosch, Symantic, PSA, BYD oder BIAC MOTOR erläuterte Clemens Schwarz den sogenannten Context-Awareness-Ansatz der ESG: „Car2X Monitoring – Digital Data in the Vehicle Environment – Facts-based DecisionMaking in the field of Security” lautete der Titel seines Vortrags, der große Beachtung erfuhr. Demnach unterliegt die Entwicklung von Fahrzeugen sowie deren Bau- und Steuerteilen unter dem Aspekt der Sicherheit zukünftig einer ganz besonderen Betrachtungsweise, die auch den Ausbau von Infrastruktur (Ladestationen, Outlets etc. beinhaltet. Erst wenn ein klares Verständnis von zukünftigen Mobilitätslösungen durch die OEMs für sich entwickelt wurde, bei dem die Kontextualität der Nutzungsmuster von Connected Cars verstanden worden ist, lässt sich Sicherheit (Security & Safety) für die zukünftigen Produkte von Mobilitätsdienstleistungen gewährleisten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt daher für alle OEMs auf einem breiten Wissen über Kunden in verschiedensten Ausprägungen sowie einem tiefgreifenden Verständnis von „Customer Needs“, das wiederum in ein gezieltes Handeln zur rechten Zeit mit hoher Qualität („Customer Benefits“) münden muss. Die Automotive-Branche müsse sich wegen des Paradigmenwechsels hin zu einer digitalen und globalen Gesellschaft in naher Zukunft einem großen Wandel unterziehen, um weiter erfolgreich bestehen zu können. Ein wesentlicher Aspekt für die PortfolioEntwicklung der OEMs sei die voranschreitende Urbanisierung – der Zuzug in städtischen Zentren, „Urban Centers“. Diese Urban Centers werden ihrerseits konkrete Herausforderungen mit sich bringen (Parkplatzmangel, Verkehrsdichte und Umweltbelastung), für die die OEMs maßgeschneiderte Lösungen in ihr Angebot aufnehmen müssen. Gleichzeitig wirken neue Arbeitsrahmenbedingungen einer digitalen Lebenswelt (Mobilität, Flexibilität und Verfügbarkeit), die adäquat bedient werden müssen. Clemens Schwarz verdeutlichte in seinem Vortrag, dass anhand der Verhaltensmuster junger städtischer Menschen („Generation-Y“) in Europa schon heute erkennbar ist, dass sich der „Fahrzeughalter“ zum „Fahrzeugnutzer“, besser gesagt zum „Nutzer von Mobilitätsdienstleistungen“ wandeln wird. Daraus folgt, dass am Markt zukünftig nicht mehr individuell starr konfigurierte Fahrzeuge gefragt sein werden, sondern individuelle und personalisierte Mobilitätslösungen. Diese müssen dann im Kontext des individuellen Bedarfs und der persönlichen Neigungen, in einer besonderen Situation für den Nutzer automatisiert, in Echtzeit und auf Abruf angepasst, vom OEM sicher zur Verfügung gestellt werden. Ebenso ließe sich absehen, so Schwarz, dass Nutzer nur mehr den individuellen Mehrwert einer konkreten Mobilitätslösung monetär vergüten werden, nicht aber eine grundsätzliche Bereitstellung von Infrastruktur und der Hardware Fahrzeug. Abschließend unterstrich Clemens Schwarz, dass dieser digitale Wandel die OEMs, genauso wie die Zulieferer und Dienstleister, vor große Herausforderungen, nicht zuletzt im Umfeld von Safety & Security stellt. Gleichwohl können innovative EngineeringDienstleister wie die ESG mit ihrer Agilität und Expertise hierzu wertvolle Beiträge leisten. NB ESG stärkt ihr Portfolio als Full Service ESG ist Teil des A400M Support Centers Provider im militärischen Umfeld in Wunstorf Vom 15.02. bis 8.04.2016 findet die Übung „Cobra Warrior“ der deutschen Luftwaffe auf dem Militärflugplatz Coningsby der britischen Royal Air Force statt. Zum Einsatz vor Ort kommt das von der ESG und steep gelieferte verlegefähige System „Ground Support Container System Eurofighter“ (GSCS EF). GSCS EF ist Bestandteil des Waffensystems Eurofighter und dient als Planungs- und Steuerungssystem für den Einsatz und die Materialerhaltung des Eurofighters. Neben der notwendigen IT-Infrastruktur werden Bürofunktionalitäten und Telekommunikationsdienste bereitgestellt, die zur Verarbeitung von Informationen bis zur Einstufung GEHEIM/NATO SECRET zugelassen sind. Die ESG übernimmt mit ihren Mitarbeitern direkt vor Ort aktiv Aufgaben für den Betreiber ITSektor 1 der deutschen Luftwaffe, um in enger Zusammenarbeit mit dem ITAdministrationspersonal der Bundeswehr im Schichtbetrieb eine professionelle Durchführung der Übung zu gewährleisten. Darüber hinaus ist die Unterstützung für die von April bis Juni 2016 anstehende NATO-Übung „Tiger Meet“ im spanischen Saragossa geplant. Damit unterstreicht die ESG zunehmend ihre Fähigkeiten in der Rolle als Full Service Provider im militärischen Umfeld. Im Februar wurde im Rahmen eines Festaktes das Support Center für das neue Transportflugzeug der Bundeswehr, A400M, am Standort Wunstorf bei Hannover offiziell eröffnet. Die ESG ist integraler Bestandteil des Support Centers und erbringt ihre Leistungsanteile auch am neuen Standort wie von Beginn des Betriebes an, im Sommer 2014. Im Mittelpunkt der ESG-Leistungen beim Lufttransportgeschwader 62 steht die Versorgung der deutschen A400M-Flotte, die in den kommenden Jahren auf rund 40 Luftfahrzeuge anwachsen wird, mit Ersatz- und Austauschteilen. Dies umfasst insbesondere: } die Übernahme der Materialstammdaten und der Aufbau des entsprechenden Datenbestands inklusive der Überprüfung der gelieferten Datensätze } die Bereitstellung und Betreuung einer web-basierten IT-Lösung zur Lagerverwaltung und Materialdisposition } das Material-Anforderungs- und Reparaturmanagement im Rahmen der Aufrechterhaltung der Kreislaufreserve und der Einsatzbereitschaft der Flotte } die Erstellung von kurz- und langfristigen Prognosen über den Ersatzteilfolgebedarf auf der Grundlage der Materialeigenschaften, der Flugzeugkonfigurationen, der Erfahrung aus dem Betrieb des Luftfahrzeugs und der konkreten Einsatzplanungen sowie } ein kontinuierliches Controlling und Reporting ESG auf der International Conference on Automotive Electronics Das ESG-Team bei der feierlichen offiziellen Eröffnung des Support Centers Neben keinen geringeren Teilnehmern als Baidu, Alibaba sowie Audi, BMW und Bosch präsentierte die Automotive Division der ESG ihr umfassendes Leistungsspektrum rund um Test & Integration auf der International Conference on Automotive Electronics im Februar in Shanghai. „Integrating Automatic Functions into Vehicles: Test Strategy, Processes, Methods“, so lautete der Titel des Konferenzbeitrags von Jörg Klauck. Darin beantwortete er die Fragen, wie aus Sicht der ESG künftig mit komplexen, vernetzten Funktionen umgegangen werden muss und wie, trotz dieser hohen Komplexität, noch eine auch ökonomisch sinnvolle Testabdeckung ermöglicht werden kann. Das durchweg positive Feedback in den anschließenden Gesprächen und Diskussionen bestätigte, dass die ESG mit ihren Konzepten, Technologien und ganzheitlichen Services wertvolle Beiträge für die OEMs leisten kann. ESG Automotive China setzt Erfolgsgeschichte fort – neue Büroräume für zusätzliches Wachstum Im April können die neuen Büroräume der ESG Automotive China bezogen werden. Diese bieten neben der hervorragenden Anbindung nicht nur eine ausgezeichnete Infrastruktur, sondern ausreichend Platz auch für viele neue Mitarbeiter, die den bisherigen Erfolgskurs der ESG in China zielgerichtet weiter stärken werden. Die neuen Büros befinden sich in einem Business Park, der ideale Rahmenbedingungen bietet, so dass sich das Team um Tonny Wang im besten Wortsinn bei der Arbeit wohlfühlen kann. 14 & 15 SPEKTRUM I/16 Die ESG an der Hochschule München Am 30.5. und am 20.11.2015 hatte die ESG die Gelegenheit, ihre Methodenkompetenz hinsichtlich agiler Entwicklung an der Hochschule München bei der Fakultät „Elektrotechnik und Informationstechnik“ am Lehrstuhl von Prof. Dr. Claudio Zuccaro zu präsentieren. Im Rahmen einer dreistündigen Vorlesung für den Masterstudiengang „Systems Engineering“ erhielten die Studenten unter der Federführung von Andreas Brandlmeier, Senior Prozessberater und Agile Coach bei der ESG, einen Überblick über agile Techniken und konnten diese während der Vorlesung in der Praxis anwenden. Dabei sollten die Studenten die Aufgabe „Planung und Organisation eines Semesterfestes“ mit der Vision „Come Together“ mittels agiler Methoden lösen. Hierzu wurden agile Teams gebildet und die „Scrum Master“ bestimmt. Die Teams erarbeiteten zunächst in einem Backlog-Grooming die Anforderungen und den entsprechenden Nutzen. Danach wurden für vorbereitete Aufgaben in zwei Sprints Lösungen erarbeitet und präsentiert. Anschließend erfolgten eine Retrospektive und Vorschläge für Verbesserungen, welche im nächsten Sprint sofort angewendet wurden. Für jeden Sprint wurde striktes Time-Boxing angewandt. Bemerkenswert war dabei, wie die Teams nach einer Orientierungsphase und dem ersten Sprint sich selbst organisiert haben und selbst unter großem Zeitdruck hervorragende Ergebnisse im zweiten Sprint präsentiert haben. Die Rückmeldungen der Studenten und von Prof. Dr. Claudio Zuccaro waren so positiv, dass über eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit der Hochschule München nachgedacht wird. Save the date! ESG vor Ort Kommen Sie mit uns ins Gespräch und überzeugen Sie sich von unserer Leistungsfähigkeit! Die Experten der ESG präsentieren das umfassende Leistungsspektrum als Innovations- und Technologiepartner auf folgenden Messen und Veranstaltungen. Tagesaktuelle Hinweise hierzu finden Sie auch auf unserer Internetseite esg.de. SAE 2016 World Congress412.04.2016 bis 14.04.2016, Detroit, USA AFCEA 2016427.04.2016 bis 28.04.2016, Bonn ILA 201641.06.2016 bis 4.06.2016, Berlin GPEC 201647.06.2016 bis 9.06.2016, Leipzig 20. Internationaler Fachkongress „Fortschritte in der Automobilelektronik“414.06.2016 bis 15.06.2016, Ludwigsburg protekt 2016422.06.2016 bis 23.06.2016, Leipzig ConCarExpo 2016429. 06.2016 bis 30.06.2016 The Battery Show 2016413.09.2016 bis 15.09.2016, Novi, Michigan, USA CAR IT Kongress 2016428.09.2016, Hannover Arbeitsschutz Aktuell 2016411.10.2016 bis 13.10.2016, Hamburg it-sa 2016418.10.2016 bis 20.10.2016, Nürnberg Automotive Testing Expo North America 2016425.10.2016 bis 27.10.2016, Novi, Michigan, USA tekom 201648.11.2016 bis 10.11.2016, Stuttgart E N G L I S H S U M M A RY Big data – a revolution that is changing every industry and every business Every day, more than 2.5 billion gigabytes of data are produced in the world. The challenge posed by the data generated in social networks, industry and research is not primarily about storing it, but rather how to process it, link it in a meaningful way and to analyse it in order to create value. The added value thus obtained will profoundly change nearly every industry and every business in the next few years. Big data technologies will be used to “mine the data treasures”. The technical pioneer and de facto standard here is the open source Java framework Hadoop. Within the framework of their technology and innovation management (TIM), ESG began developing skills in big data technologies early with emphasis on the Apache products Hadoop, Kafka, Storm, Spark and Flink. Three large internal technology and innovation projects (TI projects)dealt with big data technologies in 2015. One example is the TI project “SuperVision Highly-Automated Driving”. Highly automated driving (HAD)differs from fully-automated driving because, in critical situations, a driver must take over control of the vehicle within 10 seconds. However, an automated vehicle can easily go 400 m on the motorway within 10 seconds (at a speed of approx.140 km/h). A traffic incident which is 400 m or further away has to be reliably detected by the on-board sensors so that the driver can take over the vehicle in time. When it comes to this requirement, the abilities of the sensors and the data processing in the vehicle are insufficient. Since the limits of the HAD system are reached, on-board equipment alone does not allow the necessary early detection. The detection range that would need to be expanded in order to make the sensors effective can be achieved by means of infrastructure-related measures, such as an IT back-end. Having an IT back-end makes fur- ther improvements to HAD possible, affecting not only the border area with non-controllable traffic situations, but also driving comfort in controllable traffic situations, such as early, “anticipatory” braking prior to a hidden traffic jam. The backend system is designed so that it can handle a large amount of data in real time. To achieve this, Apache big data technologies were used for a cluster-aware stream processing application. The system receives data regarding the traffic situation from a number of sources and, after making its calculations for each defined street, it makes an HAD suggestion for each vehicle. The vehicles regularly send their data (GPS location, speed, HAD status etc.) to the back-end and receive a specially-calculated HAD recommendation from the back-end. In addition to the large TI projects, employees have become involved in so-called “mini-TI projects” in the context of big data in recent years. Both miniTI projects, conducted to evaluate various Apache products, and also market evaluations of big data visualization frameworks and projects to construct traffic models with big data technologies were carried out. Automated driving – automatically safe? Automated driving is coming. However, getting there will not happen in one big step, but rather in many small steps. The next stage envisioned by the classic premium OEMs includes “highly automated” driving. One of the conditions for highly automated driving is that control of the vehicle must be transferred back to the driver with enough time to spare in case the on-board system cannot cope with an occurring traffic situation. The detection range of the deployable sensors (radar, optical scanners and camera) is limited to a few hundred metres. What is adequate today for obtaining vertical and horizontal measurements for partially automated driver assistance systems is inadequate when it comes to highly automated driving on the highway at the usual driving speeds. Without additional information with regard to the bigger traffic picture, this range is not sufficient in specific traffic situations in order to initiate a timely transfer to the driver. Yet automated driving is still not uncertain per se. Because as long as the vehicle is still able to stay functionally safe on its own, for example, braking in a timely manner before a traffic jam, then there is still no immediate danger for the driver in terms of functional safety. However, the necessary delays or steering manoeuvres in some cases may be very great. In order to avoid this, an off-board system can be employed which receives additional information from infrastructure-related observation points and is dubbed “supervision”. This data cannot, however, be processed arbitrarily because it affects the integrity of the securityrelated action chain of the on-board system. There are three possible starting points for a synthesis of onboard and off-board data which comply with functional safety: “Fusion of raw sensor data”, “Merging traffic scenarios” and “Synthesis of logical release”. ESG successfully tested a combination of different approaches within the synthesis of logical release concept as one of their current innovation projects and included “supervision”, realized in an Apache Storm architecture in an IT backbone. A real-time event topology with regard to car and traffic events, which was qualified using Bayesian networks, was introduced into this architecture. It was found during testing in a virtual driving environment that the syntheses, especially in highway scenarios involving a breakdown behind a curve or when approaching a traffic jam, significantly improve the comfort of automated driving, coupled with unimpaired functional safety for one’s own vehicle. NATO Spearhead exercises with TARANIS In response to the Crimean crisis and the war in the Ukraine, NATO member states decided to expand the “NATO Response Force” (NRF), which was created in 2003, by adding a readily available and easily deployable task force. This new multinational unit is colloquially called the “Spearhead”, and bears the official name “Very High Readiness Joint Task Force” (VJTF). From 2019 onwards, Germany will take over management of the VJTF with the Armoured Demonstration Brigade 9 (PzLehrBrig 9). In order to accept the job, a comprehensive certification of the Brigade is required in 2018. This means that already in 2017 the soldiers will need access to the necessary equipment for training and exercises. As a result of evaluations of the performance of current command and control information systems carried out in 2013 and 2014, which ESG participated in with its self-developed TARANIS solution suite, the possibility for presenting the system to the PzLehrBrig 9 arose for ESG at the end of January 2016. TARANIS received considerable recognition and provided complete user satisfaction. From the end of February onwards, ESG colleagues were on-site to supervise the roll-out of the system, which was installed on ESG’s mobile crosssectional platform “DSEplus”. The joint introduction of software and (server) hardware from a single source especially impressed the staff dealing with IT at the Brigade, and they were also impressed by ESG’s performance. The exercise was then carried out from 29 February to 3 March. After this exercise, the conclusion was crystal clear: all soldiers were highly satisfied with TARANIS’ uptime, reliability and intuitive handling. In addition to the performance of the software, the ESG team was praised in particular for its commitment that went far beyond the boundaries of the system. During the “Pre Purple Nectar” exercise this coming May, German forces will equip the Dutch VJTF troops with TARANIS as a framework nation. This paves the way for new contacts and opportunities for the use of TARANIS internationally. 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