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Einfach bewerben Formen, Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und Anlagen Dieses eBook enthält Verlinkungen, die nur in der PDF-Version funktionieren. Zu dieser gelangen Sie über Reproduktionen, Übersetzungen, Verbreitung, Weiterverarbeitung oder ähnliche Handlungen zu kommerziellen oder nichtkommerziellen Zwecken sowie Wiederverkauf sind ohne die schriftliche Zustimmung des Autors nicht gestattet. Copyright 2015 karriere.de - Texte von: Katja Stricker, Anne Ritter, Redaktion karriere.de Inhalt Kapitel I: Bewerbungsformen Für jeden Fall gewappnet Bewerbungsmappe E-Mail-Bewerbung Web-Formular Kapitel II: Bewerbungsschreiben Das Kernstück jeder Bewerbung Aufbau Exkurs 1: Erstkontakt per Telefon Exkurs 2: Seite 3 Exkurs 3: Gehaltsvorstellung Exkurs 4: Initiativ bewerben Kapitel III: Lebenslauf Gebündelte Erfahrung Kapitel IV: Bewerbungsfoto Überzeugung auf den ersten Blick Kapitel V: Anlagen Nachweis der Qualifikation Kapitel I BEWERBUNGSFORMEN Für jeden Fall gewappnet Bewerbungsmappe Eine komplette Bewerbungsmappe enthält im Gegensatz zur Kurzbewerbung, die lediglich aus Anschreiben und Lebenslauf besteht, noch weiterführende Informationen. Das ist unabhängig davon, ob sie ganz klassisch per Post oder elektronisch versendet wird. Das gehört in eine Bewerbungsmappe: Anschreiben evtl. Deckblatt Lebenslauf evtl. Dritte Seite/Leistungsbilanz/Kurzprofil/Projektliste evtl. Übersicht der Anlagen Zeugnisse Bescheinigungen und Nachweise evtl. Arbeitsproben evtl. Referenzen Nicht alle Elemente sind für jeden Bewerber zwingend erforderlich. So werden Schüler, die sich um einen Ausbildungsplatz bewerben, oder Studenten, die ein Praktikum suchen, getrost auf eine Extra-Seite, Arbeitsproben und Referenzen verzichten können. Für einen berufserfahrenen Bewerber, der einen Branchenwechsel plant, macht dagegen eine Leistungsbilanz und eventuell ein Referenzschreiben durchaus Sinn. 3 Faustregel: Beschränken Sie sich jeweils auf die Anlagen, die besonders relevant für die angestrebte Position sind. Denn eine zu umfangreiche Bewerbungsmappe mit zu vielen Anlagen schreckt Personalverantwortliche unter Umständen ab. E-Mail-Bewerbung Die elektronische Bewerbung ist mittlerweile der Favorit der meisten Unternehmen. Denn die Unterlagen lassen sich gut bearbeiten – und unkompliziert an die Fachabteilungen und Kollegen weiterleiten. Allerdings müssen Bewerber dabei einige wichtige Punkte beachten. Es lauern zahlreiche Fehlerquellen, wie schlechte Formatierungen, zu hohes Datenvolumen, zu viele einzelne Anhänge oder Probleme beim Versand. Tipps für eine überzeugende E-Mail-Bewerbung E-Mail bevorzugt: Haben Bewerber die Wahl, sollten sie sich für die EMail-Bewerbung – und gegen das Online-Formular entscheiden. Denn der Bewerber hat mehr Gestaltungsspielräume – und das Unternehmen hat weniger Möglichkeiten vorzuselektieren. Anschreiben anhängen: Auch bei der Online-Bewerbung ist das Anschreiben (neben dem Lebenslauf) das Herzstück der Bewerbung. Bewerber sollten darin genau ihre Motivation erläutern, warum sie sich gerade bei diesem Unternehmen bewerben. Was in der E-Mail steht, darüber gibt es verschiedene Meinungen. Zwei Varianten sind denkbar: Anschreiben. Dann sollte Entweder enthält es aber auf die jeden Mail das komplette Fall auch nochmal als Attachment angefügt sein. Denn häufig drucken sich Personaler die Bewerbungsunterlagen komplett aus – oder schicken die PDF-Mappe intern weiter. Da ist es ärgerlich, wenn das Anschreiben nachher verloren geht. 4 Alternativ können Bewerber die ersten ein oder zwei Absätze des Anschreibens in die Mail kopieren – und auf die komplette Version im Anhang hinweisen. PDF-Mappe ideal: Generell hat sich bei E-Mail-Bewerbungen die PDFMappe durchgesetzt – die maximal aus zwei Anhängen besteht. Nicht vergessen: eine aussagekräftige Betreffzeile. Ohne Zuordnung schwer und die Bewerbung landet häufig im fällt die Spamfilter des Unternehmens. Kurzbewerbung beliebt: Gerade bei der E-Mail-Bewerbung ist für den Erstkontakt eine Kurzbewerbung beliebt. Personaler bekommen so einen ersten Überblick, ob der Jobkandidat überhaupt in Frage kommt. Bieten Sie aber auf jeden Fall an, die vollständigen Unterlagen auf Wunsch nachzuliefern. Falls Sie eine eigene Bewerberhomepage besitzen, können Sie schon am Ende des E-Mail-Anschreibens darauf verweisen – und dort beispielsweise weiterführende Informationen wie Zeugnisse, Arbeitsproben und Referenzen zum Download bereit halten. Nicht ohne konkreten Ansprechpartner: Ob Ihre Bewerbung gelesen wird und eine Chance auf Erfolg hat, hängt davon ab, dass sie im richtigen Postfach landet. Eine allgemeine info@firma-Adresse, die auf der Webseite steht, ist keine gute Wahl. Bewerber sollten sich die Mühe machen, vorher einen konkreten Ansprechpartner herauszufinden – und dessen Mailadreses. Das kann über die sozialen Netzwerke oder auch mit einem vorherigen Telefonat erfolgen. Mail-Optik prüfen: Ist die Bewerbungsmail fertig, am besten vorab als Probemail an einen Freund oder Bekannten schicken. So können Sie sehen, wie die Formatierungen aussehen, ob bei kostenlosen Providern eventuell lästige Werbung mit versendet wird und wie groß die Mail insgesamt mit den Anhängen ist. 5 Postfach nicht sprengen: Die gesamte Mail inklusive der angehängten PDF-Mappe sollte idealerweise zwei bis drei MB (maximal fünf MB) groß sein. Vollständige Signatur: Am Ende der E-Mail stehen die vollständigen Kontaktdaten des Bewerbers inklusive Adresse, Telefonnummer, E-MailAdresse und eventuell auch Bewerberhomepage. Online-Formular/Web-Formular Wer auf den Karriere-Seiten von Unternehmen nach Jobs und Ausbildungsplätzen recherchiert, wird früher oder später über Online-Bewerbungstools stolpern. Fast alle Dax-Konzerne haben diese Formulare mittlerweile in ihren WebKarrierebereich. Die meisten lassen eine alternative Bewerbung per E-Mail oder Post gar nicht mehr zu. Der Grund: Viele Großkonzerne erhalten täglich so viele Bewerbungen, dass sie alle nur noch mit Hilfe einer Software automatisch bearbeiten. "Das erleichtert den Unternehmen die Vorauswahl und die zentrale Bearbeitung auch über viele Standorte hinweg – oder sogar weltweit", sagt Bewerbungsexpertin Svenja Hofert. Makel im Lebenslauf werden automatisch geortet Die standardisierten Online-Formulare bergen allerdings einige Stolperfallen für Bewerber, denn sie ermöglichen es den Unternehmen, die Kandidaten nach beliebigen Kriterien vorzuselektieren – beispielsweise nach Studienfach, Studiendauer, Examensnote oder bestimmten Zusatz- Qualifikationen. Deshalb besteht für Bewerber bei den Web-Tools leicht die Gefahr, durchs Rost zu fallen, wenn bestimmte Anforderungen nicht erfüllt sind. "Mit Kreativität kommt man in Online-Formularen nicht weiter, sondern nur mit den Key Facts aus dem Lebenslauf sowie Schlüsselbegriffen aus dem Anschreiben", so Hofert. 6 Die Standard-Bewerbung per Web bietet Bewerbern auf der anderen Seite aber auch Vorteile: Sie erhalten bei Teilnahme meist einen User-Account, über den sie den Status der Bewerbung verfolgen können. Klappt es mit der angestrebten Position nicht, speichern viele Unternehmen die Daten in einem Bewerberpool – und so gibt es vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt eine zweite Chance, eine andere Stelle zu ergattern. So funktioniert das Ausfüllen: Zunächst müssen in standardisierte Felder wichtige Eckdaten aus dem Lebenslauf wie Adresse, Ausbildung, Studium, Job-Stationen und Co. eingegeben werden. Dabei ist es wichtig, alle Punkte vollständig auszufüllen, denn nicht selten sortiert das Bewerberprogramm einen Kandidaten sofort aus, wenn nur eine Angabe fehlt. Chance Freitextfeld nutzen: Neben diesen relativ schnell und einfach auszufüllenden Datenfeldern, enthalten die Formulare Freitextfelder. Dort wollen die Unternehmen beispielsweise wissen: "Warum interessieren Sie sich für unser Unternehmen? Warum sollten wir gerade Sie einstellen? Oder: Was sollten wir über Sie wissen?" Diese Felder sollten Bewerber nutzen, um ihre persönlichen Stärken zu präsentieren. Nicht erschrecken: Bei einigen Unternehmen erwartet die Bewerber, beispielsweise um einen Ausbildungsplatz, auch ein kleiner Online-Vortest, der berufsbezogene Kompetenzen und Fähigkeiten des Bewerbers erfasst. Die Möglichkeit, zusätzliche Bewerbungsunterlagen hochzuladen, sollten Bewerber auf jeden Fall nutzen – und beispielsweise den Lebenslauf (inklusive Foto) und einige ausgewählte Zeugnisse und Referenzen zu ergänzen. 7 Ausdrucken und verwahren: Meist lässt sich am Ende des Formularmarathons eine Vorschau erstellen. Diese sollte sich der Bewerber ausdrucken und noch einmal sorgfältig gegenlesen, bevor er seine Daten abschickt. Und am besten sämtliche Einträge verwahren, um für ein eventuelles Vorstellungsgespräch gewappnet zu sein. Weitere Formate: Bewerberhomepage: Aktualität und Mehrwert Bewerbervideo: Professionell von der Masse abheben Bewerbungsflyer: Die Mini-Bewerbung „to go“ Bewerbervisitenkarte: Profil für die Westentasche ________________________________________ 8 Kapitel II BEWERBUNGSSCHREIBEN Das Kernstück jeder Bewerbung Das Anschreiben entscheidet den Ton, spiegelt die Motivation und verwebt Fakten und Argumentation gleichermaßen. Prägnant bringt der Bewerber hier seine Motivation auf den Punkt. Er ist der Verkäufer der eigenen Arbeitskraft. Deswegen erzählt das Anschreiben den Lebenslauf nicht nach, sondern bringt das individuelle Leistungsprofil des Bewerbers auf den Punkt. Nach dem Motto: Das kann ich – und darum bin ich der Richtige für diesen Job! "Texten Sie keinen Brief, sondern ein Briefing", rät der Bewerbungsberater Gerhard Winkler. Dafür reicht eine knappe Seite. Denn noch einmal: Das Anschreiben ist eine Leistungsbilanz mit einer knappen Selbstpräsentation und weder ein Essay noch ein Kurzroman. Das ist wichtig: 1. Kontaktdaten: So einfach erreichen Sie mich! Um die Kontaktdaten von der Anschrift abzuheben, gehören diese entweder in die Kopfzeile oder die rechte Seitenecke. Die aktuellen Kontaktdaten enthalten: Den Namen – die Anschrift – eine seriös wirkende E-Mail-Adresse – Telefonnummern (Festnetz und Mobil). 9 2. Anschrift: Korrekt und zielgerichtet Hier ist die vollständige Anschrift der Firma, eventuell mit Verweis auf die Abteilung, in der sich der Ansprechpartner (Anrede) befindet, nennen.Zum zu Beispiel: Deutsches Komitee für UNICEF e.V. (Hier die offizielle UnternehmensSchreibweise recherchieren, z.B. in der Stellenausschreibung) Anita Schmidt Personalabteilung Höninger Weg 104 50969 Köln 3. Betreff und Datum: Bezug und Aktualität Personaler erhalten oft Hunderte Bewerbungen für unterschiedlichste Stellen: Eine gefettete und eventuell durch eine größere Schrift hervorgehobene Betreffzeile ermöglicht einen schnellen Überblick, um welche Bewerbung es sich handelt. Bei der Stellen-Formulierung kann man sich einfach an der Ausschreibung orientieren. Einen Absatz nach der Betreffzeile folgen rechtsbündig der Ort und das aktuelle Datum, zum Beispiel so: BEWERBUNG ALS WISSENSCHAFTLICHER MITARBEITER (KENNZIFFER 3052 W) Köln, den 1. Februar 2014 10 4. Anrede: "Sie kenn' ich doch!" Engagement zeigt, wer im Vorfeld mit dem Adressaten telefoniert hat (siehe Kapitel „Erstkontakt per Telefon“). Sollte das nicht der Fall sein, muss zumindest der korrekte Ansprechpartner recherchiert werden, um das relativ anonym wirkende "Sehr geehrte Damen und Herren" zu vermeiden. Angebracht ist übrigens nach wie vor der Klassiker: "Sehr geehrter" bzw. "Sehr geehrte". Bei Bewerbungen im wissenschaftlichen Umfeld sollten auch die akademischen Titel an dieser Stelle genannt werden: "Sehr geehrte Frau Dr. Welling". Nach der offiziellen Anrede folgen ein Komma, ein Abstand und der erste Satz (mit Kleinschreibung des ersten Wortes, wenn es sich nicht um ein Substantiv handelt). 5. Richtig einsteigen: Phrasen streichen – Knallerargument betonen! Der erste Satz muss prägnant sein, Spannung und Neugier erzeugen (siehe auch EXKURS I). Er ist der Köder, der den Leser in den Text zieht: Hier muss die Balance zwischen Arroganz und Selbstbewusstsein, zwischen aufgesetzt und authentisch, zwischen heuchlerisch und begeistert stimmen. Personaler haben ein feines Gespür für aufgeblasene SelbstmarketingsKampagnen oder platte Lobeshymnen über den Traumarbeitgeber. Der erste Satz beantwortet folgende Frage: Was kann ich und warum bin ich der ideale Kandidat für die ausgeschriebene Stelle? "Mit großem Interesse habe ich Ihre Ausschreibung zur Kenntnis genommen..." oder "Hiermit bewerbe ich mich..." – so sollte ein gutes Einschreiben nicht beginnen. Phrasen dieser Art wecken aufgrund ihrer stereotypen Formelhaftigkeit kein Interesse, sie haben keinen Aussagewert und wirken affektiert. Diese Einfallslosigkeit kann im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass die gesamte Bewerbung im Papierkorb landet. 11 Der erste Satz ist individualisiert und auf die Stelle bezogen. Er sollte folgende Fragen überzeugend beantworten: Warum dieses Unternehmen? Wo liegen Ihre Qualifikation und Ihr Mehrwert? Diese Einleitung kann und sollte auf einen Satz reduziert werden. Beachten Sie dabei: Unbelegtes Eigenlob klingt unseriös, ebenso Lobeshymnen über den künftigen WunschArbeitgeber. 6. Haupttext: Überzeugende Belege Nachdem der Köder ausgeworfen ist, werden nun in ein bis zwei Absätzen anhand von Praxisbeispielen die Schlüsselkompetenzen herausgearbeitet. Personaler wollen nicht vorgeführt bekommen, wie raffiniert ein Bewerber sich verkaufen kann, sondern sie suchen nach faktengefütterten Argumenten für ihre Entscheidungsgrundlage: deswegen mit den stärksten Argumenten starten, die für den Job erforderlichen Job- und Lernleistungen und die Passung zum Unternehmen herausarbeiten! Nutzen Sie dabei starke und dynamische Verben, bevorzugen Sie einfache Hauptsätze und belegen Sie Ihre Aussagen mit Praxisbeispielen. Also nicht: "Ich bin teamfähig", sondern "Durch die Leitung der Uni-Theatergruppe stärkte ich meine Teamfähigkeit" oder "Mein organisatorisches und kommunikatives Geschick stärkte ich…". Ein gutes Anschreiben bezieht sich auf die wichtigsten Ankerpunkte der beruflichen Biografie, ein herausragendes Anschreiben bringt diese jedoch immer in Bezug zur ausgeschriebenen Stelle: Berufseinsteiger betonen alle in Ausbildung, Praktika, Diplomarbeit oder Freizeit gesammelten Erfahrungen, die für das gesuchte Profil relevant sind. Berufserfahrene schöpfen dagegen aus der Praxis. Die >>> formale Gestaltung ist auch im Anschreiben streng einzuhalten: Die einzelnen Elemente (Einleitung, Hauptteil, Schluss) sind durch Absätze strukturiert. Das Layout ist übersichtlich und ansprechend. Die Schriftartund Größe (z.B. Arial in Schriftgröße 11 Pt.) orientiert sich an den gängigen Normen, ist klar, nicht zu klein und lesefreundlich. Ein absolutes Tabu sind Flüchtigkeitsfehler. 12 Die korrekte Schreibweise, Grammatik und Kommasetzung sind unerlässlich. Die meisten Personaler sortieren Bewerber nach zwei bis drei Fehlern direkt aus – deswegen sollte das Anschreiben immer inhaltlich, stilistisch und formal gegengelesen werden. Sollten Sie nicht alle Informationen unterbringen können – gibt es auch die Möglichkeit, eine so genannte >>> Dritte Seite anzubieten. 7. Schluss: Positiver Ausklang Mit einem zusammenfassenden Fazit kann der Bewerber positiv im Gedächtnis bleiben: Im Schlussteil des Anschreibens machen Sie deutlich, dass Sie sich auf ein persönliches Gespräch freuen, und beantworten – wenn dies in der Stellenanzeige gefragt ist – die Fragen, ab wann Sie anfangen könnten und welches Gehalt Sie sich vorstellen. Zeigen Sie, dass Sie Ihren Wert kennen, indem sie die branchenüblichen Gehaltszahlen angeben und eine Spannbreite (z.B. 35.000 bis 40.000 Euro) anbieten, die als Basis für weitere Verhandlungen dient. 8. Unterschrift: Dafür stehe ich mit meinem Namen! Die handschriftliche Unterschrift ist eine Formalie, die den Namen entweder vollständig ersetzen kann oder zwischen die Abschiedsfloskel und den getippten Namen gesetzt wird. Die Unterschrift sollte im besten Fall mit einem schönen Füller in blauer oder auch schwarzer Tinte geschrieben werden. Heutzutage ist aber auch eine Unterschrift mit dem Kugelschreiber akzeptabel. Bei der >>> Online-Bewerbung ist darauf zu achten, dass die eingescannte Unterschrift als Grafik in das Dokument gesetzt wird und auch nach dem Ausdrucken gut lesbar ist. Alles richtig gemacht? bietet auch einen individuellen Bewerbungscheck an. Jetzt Termin sichern! 13 EXKURS 1 Konkrete Fragen Erstkontakt per Telefon Einfach zum Hörer zu greifen – und sich per Telefon kurz vorzustellen – das fällt den wenigsten Jobsuchenden leicht. Gerade, wenn man nervös ist, verhaspeln sich viele Bewerber und kommen nicht auf den Punkt. Um für die Kurzvorstellung gewappnet zu sein, sollten sich Bewerber schon im Vorfeld ein eigenes Bewerberprofil erarbeiten und ausformulieren. (>>> Kurzprofil) Bei Absolventen könnten beispielsweise zwei bis drei Studienschwerpunkte und Praktika im Fokus stehen. Berufserfahrene fassen kurz bisherige Tätigkeitsschwerpunkte sowie Branchen- und Führungserfahrung zusammen – und bauen dabei wichtige >>> Signalwörter aus dem jeweiligen Jobumfeld ein. Dabei zählen Klarheit und Prägnanz: "Denken Sie wie ein Unternehmen – und bringen Sie Ihr Angebot auf den Punkt", rät Bewerbungscoach und Autor Jürgen Hesse aus Berlin. "Kurze, prägnante Slogans wie in der Werbung bleiben hängen." Souverän durchs erste Telefonat Neben dem Bewerberprofil sollten Sie ein bis zwei konkrete Fragen (>>> Fragen stellen) für Ihr Gespräch in petto haben, um dem Personalverantwortlichen an der anderen Leitung klar Ihr echtes Interesse zu signalisieren und weitere Anknüpfungspunkte für die spätere Bewerbung zu schaffen. Und Gründe nennen, warum Sie sich gerade für das Unternehmen als potenziellen neuen Arbeitgeber entschieden haben. Wichtig: Notieren Sie sich am Ende des Gesprächs auf jeden Fall den Namen Ihres Gesprächspartners und lassen Sie Ihn sich, wenn notwendig, ruhig auch noch einmal nennen oder sogar buchstabieren. Wer über die 14 Zentrale kam, sollte nach der >>> Durchwahl beziehungsweise nach der persönlichen E-Mail-Adresse fragen, damit die folgende Initiativbewerbung auch auf dem richtigen Schreibtisch landet. Die wichtigsten Links auf einen Blick >>> Ein eigenes Bewerberprofil >>> Das Geheimnis der Signalwörter >>> Fragen, die weiterführen >>> So kriege ich Kontakt EXKURS 2 Sympathiebeschleuniger Dritte Seite | Seite 3 Die "Dritte Seite" in der Bewerbung kann einen Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbers geben – und damit ein echter Türöffner sein. Vorausgesetzt, sie ist gut gemacht. Die Extra-Seite neben Bewerbungsunterlagen hat Anschreiben viele und Namen Lebenslauf und in den unterschiedliche Schwerpunkte (>>> Leistungsbilanz). "Die dritte Seite" sollte – analog zur Seite 3 in Tageszeitungen – Hintergrundinformationen über den Bewerber liefern. "Sie schaffen sich damit praktisch selbst eine Bühne, um besondere Facetten Ihres Lebenslaufs, Erfolge, Kompetenzen oder auch Aspekte Ihrer Persönlichkeit ins Rampenlicht zu rücken", sagt Jürgen Hessen, Leiter des Büros für Berufsstrategie Hesse/Schrader. Der Bewerber kann dabei seinen ganz persönlichen Schreibstil wählen und damit dem potenziellen Chef einen kleinen Einblick in seine Persönlichkeit geben. 15 Damit kann die dritte Seite, so Karriereberater Hesse, "zu einem wahren Sympathiebeschleuniger" werden. Allerdings nur, wenn sie gut getextet ist – mit viel Fingerspitzengefühl und ohne Überheblichkeit oder Selbstbeweihräucherung. Auch Standardfloskeln wie "Ich bin teamfähig" oder eine pure Nacherzählung der Vita können Bewerber sich sparen. Auch für Quereinsteiger, Selbstständige und Projektarbeiter Eine andere Möglichkeit ist, auf der Extra-Seite den roten Faden eines ZickZack-Lebenslaufs herauszuarbeiten oder seine ganz spezielle Motivation zu erörtern, warum man gerade bei diesem Unternehmen arbeiten möchte. Diese Variante bietet sich beispielsweise für Bewerber an, die schon mehrere Branchenwechsel hinter sich haben sowie >>> Quereinsteiger oder >>> Selbstständige, die sich ohne Arbeitszeugnisse auf eine Festanstellung bewerben. Wer überwiegend Projektarbeit macht, kann auf der 3. Seite auch eine ausführliche und kommentierte Projektliste mitschicken – praktisch als Kompetenznachweis. Egal, welches Thema die Extra-Seite hat: Sie muss dem Personaler einen echten Mehrwert als Ergänzung zu Lebenslauf und Anschreiben bringen, sonst sollte man sich und dem Gegenüber die Mühe lieber sparen. EXKURS 3 Ausweichen unmöglich Gehaltsvorstellung Zu welchem Zeitpunkt Bewerber zum ersten Mal nach ihren Gehaltsvorstellungen im Laufe des Auswahlverfahrens gefragt werden, ist sehr unterschiedlich. Manche Unternehmen bitten gleich in der 16 Stellenanzeige darum. Dann sollten Bewerber im Anschreiben auf jeden Fall eine Hausnummer fürs Wunschgehalt nennen. Und zwar im letzten Absatz des Anschreibens. Gehaltsvorstellung Beispiel: liegt bei "Mein Gehaltswunsch 50.000 Euro brutto / meine im Jahr." Lieber ein konkretes Gehalt benennen als eine Spanne Viele Bewerber nennen eine Gehaltsspanne – taktisch ist das meist weniger klug. Erstens, weil sie damit Unsicherheit über den eigenen Wert signalisieren und zweitens, weil der Personaler sie dann automatisch eher am unteren Rand ansiedeln wird. Nicht ungefragt übers Geld sprechen Ist die Angabe einer Gehaltsvorstellung nicht explizit gefordert oder bewerben Sie sich initiativ, sollten Sie in der schriftlichen Bewerbung keine Gehaltswünsche äußern. Keine Sorge: Spätestens im Vorstellungsgespräch, wenn die fachlichen und persönlichen Kompetenzen abgefragt sind, fällt früher oder später die von vielen Bewerbern gefürchtete Frage: "Welches Gehalt stellen Sie sich vor?" Darauf sollten Bewerber vorbereitet sein – und nicht ins Stottern geraten. Das ist schlecht für den >>> Gehaltspoker. Hilfreiche Recherche-Tools sind Gehaltsstudien und Gehaltsdatenbanken, wie der Gehaltscheck von karriere.de. Sowohl Berufseinsteiger als auch Joberfahrene finden dort wichtige Anhaltspunkte bei der Bestimmung des eigenen Marktwertes. Jahresgehalt nennen In den meisten Branchen und Berufen ist es üblich, mit Bruttojahresgehältern zu argumentieren. Denn wer nur ein Monatsgehalt als Verhandlungsbasis Urlaubs- und nimmt, etwa sein aktuelles, Weihnachtsgeld lässt sowie beispielsweise sonstige >>> Gehaltsbestandteile außer Acht. 17 Welches Gehalt kann ich fordern? gibt im Gehaltscheck einen Überblick über die Gehälter von Beim Einsteigern und Professionals. Wechsel des Arbeitgebers gilt als Faustformel: Sie können 10 bis 20 Prozent mehr fordern, als Sie bislang verdienen. Orientierung bietet auch der Gehaltsreport von karriere.de. EXKURS 4 Initiative willkommen Unaufgefordert bewerben Wer sich aus eigener Initiative bewirbt, hat keine rettende Stellenanzeige, die einem notwendige Kann- und Muss-Anforderungen nennt, auf die er sich beziehen kann. Dem Initiativ-Bewerber fehlen somit wichtige Schlüsselbegriffe für das Bewerbungsanschreiben. Aber niemals sollte eine Initiativbewerbung zu einer Blindbewerbung mutieren. Der Einstieg in das Anschreiben für eine Initiativbewerbung ist daher eine besondere Herausforderung Personalverantwortlichen überraschen. Das für neugierig gelingt Bewerber. Denn zu allerdings machen nicht mit es und gilt, den eventuell langweiligen zu >>> Standardfloskeln. Wichtig ist auch hier, sich im Vorfeld genau über das Unternehmen zu informieren und einen ersten Kontakt zum Wunscharbeitgeber herzustellen. Das klärt über Erfolgsaussichten auf. Zum Beispiel sind bei My Best Company Unternehmen aufgelistet, die sich über Initiativbewerbungen freuen. 18 Startvorteil nutzen Nach dem ersten Kontakt per Mail und eventuell per Telefon ist es Zeit für das Anschreiben der Initiativbewerbung. Und dafür sollten sich Bewerber maximal ein paar Tage Zeit lassen, sonst verblasst die Erinnerung des Personalers an das Telefonat und der mühsame Startvorteil ist dahin. Generell gilt für das Anschreiben: Eine gute Struktur hilft, das Interesse zu wecken und schafft Übersicht und Verständlichkeit. Wer vorab mit einem konkreten Ansprechpartner im Wunschunternehmen telefoniert hat, kann einfach auf das Gespräch und konkrete Aussagen Bezug nehmen. Anschließend geht es – wie im Anschreiben auf eine Stellenanzeige – um berufliches Profil und Wunschposition. Den Abschluss des Anschreibens bilden ein bis zwei Sätze, die in die Zukunft gerichtet sind. Auch der Lebenslauf muss auf die Wunschposition ausgerichtet sein und darf nicht bloß eine chronologische Auflistung sämtlicher beruflicher Stationen und Qualifikationen sein. Deshalb sollten Bewerber nicht mit einem Standardlebenslauf arbeiten, sondern sich die Mühe machen, die Vita für jede Initiativ-Bewerbung individuell zu überarbeiten und auf den Punkt zu bringen. 19 Kapitel III LEBENSLAUF Gebündelte Erfahrung Ein Lebenslauf muss klar gegliedert sein. Ein tabellarischer Lebenslauf ist Standard. Er sollte klar und übersichtlich gegliedert sein – ohne gestalterischen Schnickschnack. Die meisten Textverarbeitungsprogramme besitzen einfache Formatvorlagen für Lebensläufe. Sie sind eine gute Basis. Die Optik unterstützt die Lesefreundlichkeit. Die gewählte Schrift sollte gut lesbar sein – und nicht zu klein, um den Lebenslauf auf Länge zu bringen. Schriftgrößen von 10 bis 12 bei den StandardSchriftarten "Arial", "Times New Roman" oder "Verdana" sind ideal. Der Zeilenabstand sollte nicht zu eng sein. (>>> Layout) Sprachlich sollte ein Lebenslauf kurz und knapp formuliert sein, mit Schlagwörtern und maximal stichwortartigen Aufzählungen. Der korrekte Platz für ausformulierte Sätze in den Bewerbungsunterlagen ist das Anschreiben und eventuell eine Extra-Seite. Zwei verschiedene Varianten haben sich bei der Gliederung einer Vita durchgesetzt: der chronologische Lebenslauf der amerikanische Lebenslauf Beide bieten Vor- und Nachteile – und letztlich ist es Geschmackssache, für welche Art sich der Bewerber entscheidet. Auch ein Mix ist durchaus denkbar. 20 Wichtig: Übersichtlich bleiben! Das gelingt am besten, wenn Bewerber ihren Werdegang mit thematischen Zwischenüberschriften gliedern. Folgende Themenblöcke sind üblich: A) Persönliche Daten wie Name, Anschrift, Telefon und E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und -ort Auf folgende private Angaben im Lebenslauf sollten Sie in der Regel eher verzichten, da sie für eine Bewerbung keine Relevanz haben: Geburtsname Familienstand Ehepartner/Partner ) Elternschaft/Kinder B) Ausbildung Dazu gehören Schulausbildung, Berufsausbildung und/oder >>> Studium. Faustregel: Je mehr Berufserfahrung ein Bewerber hat, desto weniger spielen Schule und Studium eine Rolle. C) Berufserfahrung/Berufspraxis Dazu gehören Arbeitgeber mit Ortsangabe, Berufsbezeichnung sowie jeweils eine kurze Tätigkeits- und Aufgabenbeschreibung sowie eventuelle Erfolge und wichtige Projekte. (>>> Berufspraxis) Es ist das Herzstück des Lebenslaufs. Dieser Block ist der wichtigste im Lebenslauf, denn er zeigt, welche fachlichen Kompetenzen und praktischen Erfahrungen der Bewerber für die angestrebte Stelle mitbringt. 21 Er sollte daher besonders ausführlich gestaltet sein – selbst bei jungen Jobsuchenden, die bisher keine oder nur wenig Berufspraxis vorweisen können. Sie müssen versuchen, über Praktika, Nebenjobs und andere Tätigkeiten ihre Leistungsbereitschaft zu dokumentieren (>>> Bewerben ohne Erfahrung). Mütter und Väter, die nach der Geburt ihrer Kinder in Erziehungs- bzw. Elternzeit gegangen sind, listen diese Auszeit vom Job chronologisch auf, um eine Lücke im Lebenslauf zu vermeiden. Beispiel: 2/2010 bis 2/2011 Elternzeit. Mehr Informationen tun für die Bewerbung nichts zur Sache. Hilfreich ist es, wenn die Auszeit für die Familie beispielsweise auch für eine Fort- und Weiterbildung genutzt wurde – oder es andere berufliche Aktivitäten gab, wie beispielsweise Urlaubsvertretungen im Unternehmen. Das ist vor allem bei längeren Elternzeiten wichtig. D) Praktika/Nebenjobs Dieser Block ist vor allem wichtig für jüngere Bewerber, wie Schulabgänger oder Hochschulabsolventen. Sie können ihre >>> Praktika, Nebenjobs oder >>> Werkstudententätigkeiten aber auch unter der Überschrift "Berufspraxis" auflisten. Inhaltlich gelten die gleichen Regeln wie für Jobstationen. Berufserfahrene lassen uralt Praktika besser weg, außer ein Praktikum hat einen ganz besonderen Bezug zur angestrebten Position. E) Fort- und Weiterbildung Hier können Berufstätige wichtige Seminare, Kurse und Workshops auflisten, die einen Bezug zu ihrer aktuellen Tätigkeit und der Wunschposition haben, jeweils mit Name und Kurzbeschreibung des Inhalts – und eventuell erworbenem Abschluss. Das können beispielsweise spezielle Computer- oder SoftwareWeiterbildungen, Management- und Führungsseminare oder auch Sprachkurse sein. Wichtig: Auch hier sollten Bewerber nur Weiterbildungen aufführen, die nicht älter als fünf Jahre sind. Wer hier nicht viel zu berichten hat, kann die ein oder zwei Kurse auch unter dem nächsten Punkt mit auflisten. (>>> Fortund Weiterbildung) 22 F) Sonstige Qualifikationen/Kenntnisse Dazu gehören beispielsweise: Fremdsprachenkenntnisse Computer-, Software- und IT-Kenntnisse eventuell Weiterbildung und Kurse (wenn nicht in einem separaten Kapitel) G) Hobbies/Interessen Hier können Bewerber einen kleinen Einblick in ihre private Freizeitgestaltung geben, sollten aber immer im Hinterkopf haben, wie eine Aktivitäten wirkt. Neben >>> Hobbies und Interessen wie beispielsweise >>> Sport, Kultur und Musik, können hier auch >>> ehrenamtliches und soziales Engagement aufgelistet werden sowie eventuell politische und Vereinsaktivitäten. Besonderheiten beim Lebenslauf: Standardlebenslauf: Gerüst als Basic Chronologischer Lebenslauf: Nur für Einsteiger Amerikanischer Lebenslauf: Variante für Professionals Ausformulierter Lebenslauf: Kommentierte Prosa-Version Lücken im Lebenslauf: Mut zur Wahrheit 23 Kapitel IV BEWERBUNGSFOTO Überzeugung auf den ersten Blick Obwohl durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz kein Unternehmen ein Bewerbungsfoto anfordern darf, ist es dennoch üblich, ein Bewerbungsfoto mit einzureichen. Eines gleich vorneweg: Ein professionelles Foto wertet jede Bewerbung auf, ein schlechtes oder gar schlampiges wird hingegen schnell zum Ausschlusskriterium. Deshalb ist es umso wichtiger, auf gute Qualität zu setzen. Der potenzielle Arbeitgeber soll sich "im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von Ihnen machen", so beschreibt es das Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader. Absolut tabu sind private Schnappschüsse oder Passbilder aus dem Automaten. Ein Bewerbungsfoto sollte unbedingt bei einem Fotografen gemacht werden – nur dann ist es eine Investition, die sich lohnt. Alles hängt also von der Wahl des Fotografen ab: Ein guter Fotograf hat Erfahrung mit Karrierefotos und kann an gelungenen Beispiele zeigen, worauf es ankommt. Er wird den Bewerber fragen, für welche Branche und welchen Job er sich bewirbt. Außerdem wird er bei einem Vorbereitungsgespräch Themen wie Kleidung, Frisur, Schmuck und Make-Up ansprechen. Bewerber sollten auf jeden Fall mehrere Outfits zum Fototermin mitbringen können. Der Fotograf nimmt sich genug Zeit – um den Kandidaten ins rechte Licht zu rücken und wählt das Ergebnis anschließend gemeinsam mit dem Kunden aus. 24 Das richtige Outfit Bei der Auswahl der Kleidung kommt es darauf an, für welche Branche oder welchen Job man sich bewirbt. In einer Werbeagentur sind kreative Menschen gefragt, während bei einer Bank die seriöse Ausstrahlung zählt. Die Selbstpräsentation der Firma – beispielsweise auf der Firmenhomepage – verschafft einen ersten Eindruck, wie das Unternehmen seine Mitarbeiter sehen möchte. Gute Fotografen wissen um die Bedeutung der Kleidung und geben ihre Erfahrung weiter. Die Faustregel lautet: Lieber zu schick als zu leger! Mit gedeckten dunkleren Farben, bei Frauen Bluse und Blazer, bei Männern Hemd, Krawatte und Jackett sind Bewerber aber immer auf der sicheren Seite. Frauen sollten darauf achten, nicht zu viel Haut zu zeigen und ein dezentes Make-Up aufzutragen. Der Blick muss direkt in die Kamera gerichtet sein – das weckt Vertrauen. Das Lächeln sollte freundlich und nicht verkrampft, aufgesetzt oder künstlich wirken. Es darf selbstbewusst, aber nicht arrogant oder frech aussehen. Die Körperhaltung ist aufrecht und auf einer Augenhöhe mit der Kamera. Ein guter Fotograf wird den Bewerber zu einem sympathischen und professionellen Auftritt hinleiten. Das perfekte Bild ist endlich fertig, und nun wohin damit? Klassisch wird das Bewerbungsfoto oben rechts auf dem Lebenslauf angebracht. Moderne Formate sind das Porträtfoto im Hoch- (3:4) oder Querformat (4:3). Das hochformatige Foto sollte vier bis fünf Zentimeter breit und fünf bis sieben Zentimeter hoch sein und den Kopf, die Schultern und noch ein Teil des Oberkörpers zeigen. 25 Außerdem muss der Bewerber vor allem bei Online-Bewerbungen unbedingt auf eine hohe Auflösung achten. Ein Testdruck, der ohnehin zur Kontrolle selbstverständlich sein sollte, zeigt, ob das Foto auch nach dem Ausdrucken noch gut zu erkennen ist. Um die Wirkung des Fotos zu verstärken, kann das Foto auch auf einem zusätzlichen Deckblatt platziert werden. Dort kann es noch größer sein und sollte mittig oder im oberen Drittel befestigt werden. Bei der klassischen Papierbewerbung wird das Bild mit einem Kleber befestigt, der sich leicht vom Papier lösen lässt. Büroklammern sollten vermieden werden. Auf die Rückseite des Fotos gehören der Name und die Telefonnummer. Ganz schön bunt Bewerber sind oftmals unschlüssig, ob sie ein Bewerbungsfoto in Farbe oder schwarz-weiß möchten. Fotografiert wird grundsätzlich erst einmal alles in Farbe, anschließend können die Bilder in Schwarz-Weiß konvertiert werden. Optimal ist es, wenn der Fotograf dem Bewerber beide Varianten aushändigt und ihn darüber informiert, in welchen Fällen welche Farbwahl zu favorisieren ist. >>> Checkliste Bewerbungsfoto 26 Kapitel V ANLAGEN Nachweis der Qualifikation Fester Bestandteil einer vollständigen Bewerbungsmappe, sei es per Post oder E-Mail, sind die Anlagen. Es ist möglich, unterhalb der Unterschrift, dass Wort "Anlage" bzw. "Anlagen" einzufügen, um auf ebendiese hinzuweisen. Sie können auch konkret benannt werden. Aus Platzgründen kann der Hinweis auf Anlagen aber auch gänzlich entfallen. Speziell bei E-Mail-Bewerbungen ist ein Hinweis darauf unnötig, da sich die Anlagen üblicherweise und offensichtlich im Attachment befinden. Die Anlagen folgen nach Anschreiben und Lebenslauf – und dokumentieren, einzelne Stationen des beruflichen Werdegangs und dienen als Nachweis beispielsweise für Aus- und Weiterbildungen. Zu den Nachweisen, die für eine Bewerbung in Frage kommen, zählen – je nachdem, wie alt der Bewerber ist und ob er bereits Berufserfahrung gesammelt hat: Schul- und Ausbildungszeugnisse Examens- bzw. Diplomzeugnis Praktikumszeugnisse Arbeitszeugnisse Bescheinigungen von Zusatzqualifikationen, Weiterbildungen und Fremdsprachenkenntnisse Referenzen Generell gilt: Nie Originaldokumente schicken, sondern immer nur gute Kopien, möglichst in Farbe. Bei einer E-Mail-Bewerbung die Zeugnisse einscannen – und im Rahmen einer PDF-Mappe versenden. 27 Zeugnisse sollten chronologisch geordnet werden, wobei die aktuellsten Zeugnisse als oberstes liegen sollten: das Abiturzeugnis bei sehr jungen Bewerbern das Bachelor-/Master- oder Diplomzeugnis und jüngste Praktikumszeugnis bei Hochschulabsolventen das Arbeitszeugnis des letzten Arbeitgebers bei einem Berufstätigen. Denn es ist am aussagekräftigsten und interessantesten für den Personaler. Mut zur Lücke Während Bewerber im Lebenslauf auf Vollständigkeit achten sollten – und zumindest die wichtigsten Jobstationen aufführen sollten, heißt es bei den Anlagen: Weniger ist mehr. "Maximal zwei oder drei aussagekräftige Zeugnisse und eventuell Referenzen reichen bei einer E-Mail- oder Initiativbewerbung – mehr liest kein Personaler", rät Jürgen Hesse vom Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader. Wer sich auf eine Stellenanzeige bewirbt, darf ein paar mehr Anlagen mitschicken – aber auch nicht zu viele. Besser ist es, im Anschreiben anzubieten, auf Wunsch weitere Zeugnisse, Nachweise und Co. nachzureichen oder zum Vorstellungsgespräch mitzubringen. 28