Projekt der Gemeinden Bordesholm (Deu

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Projekt der Gemeinden Bordesholm (Deu
„Gemeinsame Wurzeln, gemeinsame Stärken –
Gelebte Städtepartnerschaften in Europa“
Projekt der Gemeinden Bordesholm (Deutschland), Kekava (Lettland) und
Gostyn (Polen) in der Zeit vom 26. Oktober bis 01. November 2014 in Bordesholm
Bordesholm
Gostyn
Kekava
Förderung
Das Projekt ist von der Europäischen Union mit einem Betrag von 5.000,-- €
gefördert.
Projektinhalte:
Die Teilnehmer/innen aus den Gemeinden untersuchten in vier Arbeitsgruppen die
Themen „Geschichte, Kultur, Sprache und Küche“ unter dem Aspekt der
gemeinsamen Wurzeln und gemeinsamen Stärken.
Die Arbeitsgruppe Geschichte ging dabei insbesondere auf die Epochen
Wikingerzeit, Ordensritterzeit, 2. Weltkrieg und die Zeit danach ein.
Die Sprachgruppe befasste sich mit der Entlehnung von Worten aus den jeweils
anderen Sprachen, mit gemeinsam in den Sprachräumen bekannten Sprichwörtern
und Zitaten, mit dem Einzug von Anglizismen in die Sprachen sowie mit modernen
Entwicklungen z.B. im Hinblick auf eine „Jugendsprache“.
Die Arbeitsgruppe Kultur erarbeitete in den Bereichen Literatur, Musik, Tanz und
darstellende Kunst Übereinstimmungen, erforschte gemeinsame Ursprünge
(z.B. Ursprünge des lettischen Sängerfestes in Deutschland), aber auch die
Unterschiede.
Die Arbeitsgruppe Küche produzierte zum Abschlussfest drei kulinarische
Spezialitäten aus den Teilnehmerländern.
Eine besondere Note erhielt das Projekt durch die Teilnahme von 3 Zeitzeugen der
Zeit des zweiten Weltkrieges.
Marian Sobkowiak aus Gostyn, 89 Jahre alt, wusste viel zu berichten, insbesondere
auch aus seiner Zeit als KZ-Häftling.
Er ist seit Jahren in der Versöhnungsbewegung in Polen sehr aktiv.
Das Programm im Detail:
26/10 Ankunft der Teilnehmer/innen , Begrüßung im Rathaus, Vorstellungsrunde,
Formulierung von Erwartungshaltungen, Zuweisung auf die Quartiere
27/10 Vorstellung der beteiligten Gemeinden, Bildung von 4 Arbeitsgruppen
(Geschichte, Kultur, Sprache, Küche), gruppenarbeit, Exkursion durch Bordesholm
(Kennenlernen)
28/10 Arbeitsgruppen, Besuch des Konzentrationslagers Neuengamme, Interview
der Zeitzeugen,
29/10 Vortrag des Landtagsabgeordneten a.D. Jürgen Baasch zum Thema "Die
Bedeutung der Völkerverständigung und des Zusammenwachsens im heutigen
Europa unter dem besonderen Licht der zunehmenden Konflikte in der Welt",
Arbeitsgruppen, Besichtigung des SH Landtages und des Weltwirtschaftsinstitutes in
Kiel
30/10 Arbeitsgruppen, Ergebnispräsentation, Pressekonferenz,
31/10 Arbeitsgruppen (Nacharbeit), Gespräch Seniorenbeirat, Gespräch
Schulleitungen, Abschlussfest
01/11 Abreise
Teilnehmer/innen
Ort
gesamt männl. weibl.
<30
30-65
<65
Bordesholm
26
16
20
5
17
14
Kekava
26
20
6
13
10
3
Gostyn
14
7
7
4
7
3
Mit dem Projekt ist es gelungen, Freundschaften zu begründen (zwischen Bordesholm und Gostyn) und zu vertiefen (Bordesholm-Kekava, Kekava-Gostyn). Es gelang, Vorurteile abzubauen und Verständnis füreinander zu wecken und zu fördern.
Insbesondere die Zeitzeugen des 2. Weltkrieges, darunter ein ehemaliger KZHäftling, konnten durch ihre versöhnliche Einstellung beeindrucken. Das Verständnis
für die Europäische Union, das Zusammenwachsen der Völker und für die EU als
Institution wurde deutlich verbessert. Durch die Einbindung vieler junger Menschen
wurden Weichen für die Zukunft gestellt und Interesse an weiteren gemeinsamen
Aktionen geweckt. Daraus resultiert auch eine sich anbahnende Schulpartnerschaft
zwischen Bordesholm und Kekava. Es gestaltete sich ein intensiver und fruchtbarer
interkultureller Dialog.
Es wurden neue Beziehungen geknüpft zwischen Bordesholm und Gostyn als Gemeinden. Weiter zwischen den Seniorenbeiräten, die Vertreter mitgesandt hatten.
Beachtlich war auch die Annäherung der Schulen, die eine zukünftige vielseitige und
intensive Richtung verspricht.
Konkrete Aktionen werden im Bereich der Seniorenarbeit sowie der Schulen folgen.
Eine weitere Zusammenarbeit zwischen Bordesholm und Gostyn ist angedacht.
Hierzu sind noch bilaterale konkretisierende Gespräche erforderlich.
Bordesholm, den 10. November 2014
Helmut Tiede
Bürgermeister