TEIL I 17 Feb 2015 WIR SIND ALLE BERLINER

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TEIL I 17 Feb 2015 WIR SIND ALLE BERLINER
Pressemitteilung SAVVY Contemporary e.V. Januar 2015
WIR SIND ALLE BERLINER: 1884 –2014
In mahnendem Gedenken an die Berliner Konferenz
DISKURSPROGR AMM
Im Rahmen titelgebenden Ausstellung
Photo:
Filipa César
The Embassy
2011
17 Feb 2015
26 Feb – 01 Mär 2015
TEIL I
17 Feb 2015
Ein Projekt von SAVVY Contemporary
KEYNOTE VORTRÄGE
in Kooperation mit ICI Berlin Institute for
Beide Vorträge sowie die Diskussion finden in
Cultural Inquiry und dem Labor Kritische
englischer Sprache statt.
Europäisierungsforschung am
Institut für Europäische Ethnologie,
18:00
Humboldt-Universität zu Berlin
SIMON NJAMI
Konzept der Ausstellung:
‘THE HEART OF THE LIGHTS’
Simon Njami
Konzept des Symposiums:
19:00
Bonaventure Soh Bejeng Ndikung mit
ANN L. STOLER
Elena Agudio, Anna Jäger, Saskia Köbschall
‘IMPERIAL DEBRIS AND WHY
www.savvy-contemporary.com
IT MATTERS NOW’
! VERANSTALTUNGSORT !
ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry
Christinenstraße 18–19 10119 Berlin
SAVVY Contemporary I Richardstr. 20 I 12043 Berlin I www.savvy-contemporary.com
Art Directors: Dr. Bonaventure S. B. Ndikung, Dr. Elena Agudio I Management: Saskia Köbschall | Amtsgericht Charlottenburg (Berlin) AZ: VR 31133 B
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Pressemitteilung SAVVY Contemporary e.V. Januar 2015
Das Diskursprogramm WIR SIND ALLE BERLINER: 1884 –2014 erinnert an
die Berliner Konferenz von vor 130 Jahren und bieten Raum zur Auseinandersetzung
mit den Konsequenzen dieses kolonialen Großmächte-Treffens sowie eine Gelegenheit,
die ideologischen, ökonomischen, politischen und humanitären Legitimationsstrategien
zu analysieren, die dem Kolonialismus zugrunde lagen. Dabei wird sie die noch immer
vorherrschende Asymmetrie zwischen dem Westen und Nicht-Westen in den Fokus
nehmen – vor allem im Hinblick auf den wiedererstarkenden Nationalismus und
Rassismus in Europa, Amerika und Australien in Bezug auf Auseinandersetzungen
mit Migrationsströmen und Identitätspolitiken.
Das Programm wird am 17. Februar 2015 durch die Keynote Vorträge von
Simon Njami und Ann L. Stoler eröffnet.
In seinem Vortrag IN THE HEART OF THE LIGHTS wird Simon Njami –
Kurator der Ausstellung WIR SIND ALLE BERLINER: 1884–2014 bei SAVVY Contemporary
– das Konzept der Ausstellung erläutern sowie die Rolle und Bedeutung künstlerischer und
kultureller Interventionen im Kontext von sich verändernden historischen Diskursen sowie
der Untersuchung von Erinnerungspolitiken deutlich machen.
Simon Njami ist Schriftsteller, freier Kurator, Dozent, Kunstkritiker und Essayist.
Er hat seinen ersten Roman Cercueil et Cie 1985 veröffentlicht, gefolgt von Les Enfants de
la Cité 1987, Les Clandestins und African Gigolo 1989. Er schrieb zwei Biografien, über
James Baldwin und Léopold Sédar Senghor, Essays sowie Skripte für Kino- und
Dokumentarfilme. Njami ist der Mitbegründer von Revue Noire, einer Zeitschrift für
zeitgenössische afrikanische und außer- abendländische Kunst. Er war Gastprofessor
an der UCSD (University of San Diego Kalifornien).
Er kuratierte zahlreiche internationale Ausstellungen und gehörte zu den ersten,
die zeitgenössische afrikanische Kunst auf internationalen Bühnen zeigten. Er war
künstlerischer Leiter von Bamako Encounters, der African Photography Biennale von
2001–2007. Njami ist der Kurator von Afrika Remix, die in Düsseldorf, London, Paris, Tokio,
Stockholm und Johannesburg von 2004–2007 gezeigt wurde. Er ist Co-Kurator des ersten
afrikanischen Pavillons auf der 52. Biennale in Venedig. Er kuratierte die erste African Art Fair
in Johannesburg 2008 und war der künstlerische Leiter der Luanda Triennale (2010), Picha
(Lubumbashi Biennale 2010), SUD (Douala Triennale 2010), neben weiteren Ausstellungen
und internationalen Kunstveranstaltungen.
Seine Ausstellung The Divine Comedy – Heaven, Hell, Purgatory by Contemporary
African Artists tourt derzeit: nach dem MMK (Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main)
vom 21. März – 27. Juli 2014, ist sie nun am SCAD Museum of Art (Savannah USA) vom
16. Okt 2014 – 25. Jan 2015 zu sehen. Darauf folgen das National Museum of African Art –
Smithsonian Institution (Washington, USA) und das Museu Berardo (Lissabon, Portugal).
Ann L. Stolers Vortrag IMPERIAL DEBRIS AND WHY IT MATTERS NOW wird
die Richtung für das gesamte Diskursprogramm weisen, indem sie die Aufmerksamkeit der
kritischen Auseinandersetzung mit kolonialen Nachwirkungen auf “die weniger dramatischen
Dauerhaftigkeiten der Nötigung”¹ lenkt und damit auf die weniger sichtbaren und greifbaren
SAVVY Contemporary I Richardstr. 20 I 12043 Berlin I www.savvy-contemporary.com
Art Directors: Dr. Bonaventure S. B. Ndikung, Dr. Elena Agudio I Management: Saskia Köbschall | Amtsgericht Charlottenburg (Berlin) AZ: VR 31133 B
¹ Imperial Debris: On Ruins
and Ruination. Edited by
Ann L. Stoler. Durham,
NC: Duke University Press,
2013. Introduction, p. 5
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Nachwirkungen imperialer Dispositionen und auf die Komplexität, mit der sie nicht nur den
physischen sondern ebenso den psychischen Raum formen, in welchem wir heute leben.
Stolers Perspektivenwechsel von „übriggebliebenen“ Relikten als Beleg für Vergangenes hin
zu dem „was uns hinterlassen wurde“ – also der andauernde Prozess von Zerstörung durch
den imperiale Macht noch immer die Gegenwart einnimmt- erlaubt es uns, diese subtilen
Dauerhaftigkeiten wahrzunehmen. Stoler stellt etablierte Annahmen über die Verbindungen
zwischen kolonialer Vergangenheit und Gegenwart in Frage. Ebenso untersucht sie kritisch
koloniale Relikte, die nicht nur fortbestehen, sondern stets aufs Neue wieder belebt werden.
Dieser Vortrag findet statt vor dem Hintergrund eines Deutschlands – und Europas, das
zurzeit massive Proteste und Attacken auf „Ausländer“ sowie eine Zuspitzung von öffentlicher,
fremdenfeindlicher Rhetorik erlebt. Er wird daher einen entscheidenden Ansatz liefern, um über
die Komplexität kolonialer Präsenz zu reflektieren und dabei eine Grundlage bieten, aktuelle
sozio-politische Entwicklungen zu überdenken, um diese zu verändern.
Ann L. Stoler ist Willy Brandt Distinguished University Professor of Anthropology and
Historical Studies at the New School for Social Research. Seit über 30 Jahren arbeitet sie an
Fragen zu Wissenspolitiken, kolonialer Herrschaft, Sexualpolitiken des Empire, Ethnographie
des Archivs sowie zu “racial epistemologies”.
Sie war Gastprofessorin an der École des Hautes Études en Sciences Sociales und
der École Normale Supérieure in Paris, der School of Criticism and Theory an der Cornell
University, an der Birzeit University in Ramallah, der Goethe-Universität in Frankfurt sowie in
Johannesburg am Workshop in Theory and Criticism.
Ihre Publikationen umfassen unter anderem: Along the Archival Grain: Epistemic
Anxieties and Colonial Common Sense; Carnal Knowledge and Imperial Power: Race and the
Intimate in Colonial Rule; Race and the Education of Desire: Foucault’s History of Sexuality
and the Colonial Order of Things and Haunted by Empire: Geographies of Intimacy in North
American History.
Das Labor Kritische Europäisierungsforschung versteht sich als ein
selbstorganisierter Forschungs- und Denkraum für Wissenschaflter_innen eben so wie für
interessierte Externe. Im Mittelpunkt der Laborarbeit steht das Überdenken und Dezentrieren
von Europa aus der Perspektive postkolonialer Kämpfe und globaler Verflechtungen.
Am Freitag, den 6. Februar, wird sich das Labor zu einer Doppelsitzung treffen:
10:00–13:00: Diskussion von Ann Stoler’s The Rot Remains: From Ruins to Ruination,
im Institut für Europäische Ethnologie
16:00–18:00: Gemeinsamer Besuch der Ausstellung WIR SIND ALLE BERLINER:
1884 –2014, bei SAVVY Contemporary
Weitere Informationen:
http://www.euroethno.hu-berlin.de/forschung/labore/europaeisierungsforschung
Kontakt:
Prof. Dr. Regina Römhild: [email protected]
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TEIL II
26 Feb–1 Mar 2015
Für Interviewanfragen und weitere
Informationen wenden Sie sich gerne
jederzeit an uns:
Anna Jäger: [email protected]
Mit Keynote-Vorträgen, Performances,
Podiumsdiskussionen, Konzerte & Filmvorführungen
Weitere Details folgen in Kürze!
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