Sondernewsletter ABC-Schutz neu - International Symposium on

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Sondernewsletter ABC-Schutz neu - International Symposium on
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DWT
newsletter
Verteidigung, Streitkräfte und Politik
Nr. 7
Daten zum Kongress (BS) Sowohl bei zivilen als auch militäri‐
schen Behörden ist eine Sensibilisierung im Bereich der Abwehr von ABC / CBRN Gefahren wahrzunehmen. Ob durch insta‐
bile Staaten oder terroristische Organisa‐
tionen bedingt – die Gefahr eines Zwi‐
schenfalls mittels einer schmutzigen Bom‐
be, biologischer oder chemischer Kampf‐
stoffe ist genauso von nicht nur abstrak‐
ter Gefahr, wie die aktuellen Anschlags‐
versuche im Flugverkehr durch Explosiv‐
stoffe. Das 1. internationale Symposium zur Abwehr von CBRN (chemische, biologi‐
sche, radiologische, nukleare, explosive) Gefahren verfolgt das Ziel, auf der Basis wissenschaftlicher und technologischer Erkenntnisse den Informationsaustausch zu vertiefen und ein nationenübergreifen‐
des Netzwerk aufzubauen. In einem zweitägigen Hauptprogramm und insgesamt elf Fachforen treten mehr als 90 internationale Referenten auf, dar‐
unter etwa die im Pentagon zuständige Staatssekretärin Rebecca Hersman und der Leiter des Zentrums gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen der NATO, Botschafter Jacek Bylica. Die Konferenz wird durch eine umfang‐
reiche Messe mit 60 Ausstellern im Innen‐ und Außenbereich des Berliner Congress Centers begleitet, auf der Unternehmen, Behörden und Streitkräfte ihre Lösungen gegen CBRN‐Bedrohungen einem breiten internationalen Publikum präsentieren. Unter anderem wird hier das THW Live‐
Demonstrationen seiner ABC‐Abwehr‐
fähigkeiten durchführen. Veranstalter der Konferenz, zu der bis zu 1.000 Delegierte anreisen, sind die Stu‐
diengesellschaft der Deutschen Gesell‐
schaft für Wehrtechnik in inhaltlicher Ko‐
operation mit dem Bundesministerium der Verteidigung, dem Bundesministerium des Innern, dem Bundesamt für Bevölkerungs‐
schutz und Katastrophenhilfe, dem Streit‐
kräfteunterstützungskommando und dem Förderkreis des Deutschen Heeres. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für zuständige Behörden kostenlos. st International Symposium on
1
Development of CBRN Defence Capabilities
2010: A National Approach in a Multinational Environment
November 30th - December 1st, 2010
bcc / Berlin Congress Centre
www.cbrn-symposium.com
Sondernewsletter ABC-Schutz
ISSN 2191-2750
Interoperabilität im Dialog fördern! In der langen Tradition der Deutschen Gesell‐
schaft für Wehrtechnik e.V. (DWT) ‐ sie besteht seit über 50 Jahren ‐ haben wir im kritischen Dialog in vielseitigen Veranstaltungen, Semina‐
ren und Tagungen aktuelle Themen vorwie‐
gend unserer Bundeswehr und der deutschen wehrtechnischen Industrie behandelt. Mit dem internationalen CBRN‐ oder auch ABC‐
Abwehr‐Symposium, das wir am 30.11. und 01.12. in Berlin veranstalten, werfen wir ge‐
meinsam mit Partnern einen Blick über den nationalen Tellerrand hinaus und beleuchten die Erkenntnisse, Erfahrungen und Technolo‐
gien der CBRN‐Abwehr aus internationaler Perspektive. Da in diesem Bereich nicht nur das Militär, sondern auch zahlreiche andere Bereiche der Behörden und Organisationen mit Sicherheits‐
aufgaben – verschiedene Ministerien sowie Spezialkräfte der Feuerwehr, des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und des Technischen Hilfswerks ‐ gefor‐
dert sind, ist diese Materie besonders kom‐
plex. Dieser Facettenreichtum ist nicht nur durch die Notwendigkeit begründet, jedem der potentiell gefährlichen Stoffe und Mittel auf die jeweils angemessene Weise zu begegnen, sondern zwischen zivilen und militärischen Dienststellen und Kräften national wie interna‐
tional interoperabel in besonderem Maße zu‐
sammen zu arbeiten. Unser Angebot hat eine große Resonanz gefunden, was die Bedeutung der Thematik nachdrücklich unterstreicht. Daher sehe ich mit Freude der Veranstaltung in einer Woche entgegen, auf der wir über 900 Delegierte aus aktuell 56 Nationen im General a.D. Schuwirth, Berliner Cong‐ zuletzt Chef des Stabes SHA‐
ress Center PE, ist Vorsitzender der zusammenbrin‐ Deutschen Gesellschaft für gen können, Wehrtechnik e.V. (DWT). Bild: BS/DWT um einerseits den bi‐ und multi‐
lateralen Erfahrungsaustausch, insbesondere im Anwendungsbereich der ABC‐Abwehr, zu fördern und andererseits selbst neue Impulse der Partnerländer mit nach Hause nehmen zu können. Im Anschluss an die Konferenz können Sie in einer Sonderausgabe dieses Newsletters des Behörden Spiegel, dem ich für diese Informati‐
onsplattform danke, exklusiv eine umfangrei‐
che Zusammenfassung nachlesen. Rainer Schuwirth Vorsitzender der DWT e.V. Bedrohung durch B‐Waffen (BS) Die ABC‐Bedrohungen für Deutschland reichen vom konventionellen Gegner, wie dem Iran (siehe Seite 2 dieses Newsletters) bis hin zur terroristischen Bedrohung. Unvergessen sind die Anthrax‐Fälle, bei denen die Sicher‐
heitsbehörden vielfach mit weißem Pulver konfrontiert wurden ohne zu wissen, ist es nun harmlos oder eine Biologische Waffe. Während besonders A‐Waffen sehr schnell und C‐Waffen noch relativ unkompliziert identifiziert werden können, stellt das Erkennen von B‐Waffen die Ermittler vor große Herausforderungen und ist nur mit einem entsprechenden Zeitaufwand möglich. Angesichts der derzeitigen Terror‐
alarmstufe sind auch neben der realen Bedro‐
hung wiederum Trittbrettfahrer denkbar, die wie damals beim Anthrax‐Hype normales wei‐
ßes Mehl zur Verunsicherung der Bevölkerung einsetzen. Von den Ermittlern sowohl im militärischen wie auch zivilen Bereich wird dann Augenmaß gefordert, das selbst mit entsprechenden Hin‐
tergrundinformationen nur sehr schwer einzu‐
halten ist. Der Kongress zur ABC‐Abwehr, der kommende Woche in Berlin stattfindet, wid‐
met sich auch diesem schwierigen Thema: Der Erkennung von B‐Waffen sowie den aktuellen Reaktionsmöglichkeiten. ABC‐Abwehr newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
2 Bestehende ABC‐Bedrohungen (BS) Die direkten Land‐ und See‐
grenzen Deutschland sind sicher, so weit sind sich die Sicherheitsex‐
perten einig. Ebenso herrscht aller‐
dings Einigkeit darin, dass dadurch die einzige Bedrohung des Kernlan‐
des derzeit aus der Luft kommen kann. Ballistische Raketen die meh‐
rere tausend Kilometer überbrü‐
cken sowie Marschflugkörper, die von Plattformen etwa aus dem Mittelmeer abschießbar sind, stel‐
len die einzig derzeit verbliebene Bedrohung der Bevölkerung mit konventionellen Mitteln dar. Diese Einschätzung findet sich auch im strategischen Konzept der NATO, das bei den künftigen Gefah‐
ren für das Bündnisgebiet den An‐
griff durch ballistische Raketen – egal ob mit nuklearem oder einem anderen Sprengkopf – an erster Stelle sieht. Ein besonderes Augen‐
merk richtet die NATO dementspre‐
chend auf die nuklearen Bemühun‐
gen des Iran, da dieser mit ballisti‐
schen Raketen problemlos das Herz Europas, in dem bekanntlich Deutschland liegt, treffen könnte. Die Ende der 90er durch den Iran entwickelte Mittelstreckenrakete Shahab 3 kann eine Entfernung von 1.500 Kilometern überbrücken. Selbst wenn die Treffgenauigkeit der Shahab 3 von Experten als nicht besonders hoch angesehen wird, sobald der Sprengkopf auf eine breite Wirkung durch Streuung setzt, braucht die Hagia Sofia nicht direkt getroffen werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die Shahab 3 ist allerdings mit Hilfe von russischen Wissenschaft‐
lern weiterentwickelt worden und soll nun über eine Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern und eine verbesserte Treffgenauigkeit ver‐
fügen. Laut der Studie "Der Iran und die Verbreitung von ABC‐Waffen" der Stiftung Wissenschaft und Politik zielen die Bemühungen des Irans aber auf weitaus weit‐
reichendere Raketen. "Voraus‐
sagen über die Zukunft des irani‐
schen Raketenprogramms sind mit sehr vielen Unsicherheiten behaftet. Ausschlaggebend ist insbesondere die Intensität aus‐
ländischer Unterstützung, auf die Iran auf jeden Fall angewiesen bleibt", so die Analyse der Studie. Experten aus den amerikanischen Geheimdienstkreisen gehen zu‐
mindest davon aus, dass der Iran bis 2020 in der Lage sein könnte, Langstreckenraketen einzuset‐
zen. Die derzeitigen Forschungs‐
bemühungen gehen einmal in Richtung der Reichweitenverbes‐
serung der Sha‐
hab 3, die dann bis zu 3.000 km ü b e r b r ü c k e n soll. Zudem gibt es ein angeblich e r f o l g r e i c h e s Marschflugkör‐
perprogramm. Ein atomarer S p r e n g k o p f wäre für den Iran natürlich mit der höchs‐
ten politischen Wirkung ver‐
bunden ‐ aber er könnte auch bis Foto: BS/US Navy zum Erreichen Aegis‐Zerstörer der USA. dieses Zieles auf Zwischenlösungen setzen. Beson‐ gung stehen. So soll er laut der ders die chemischen Kampfstoffe Studie der Stiftung Wissenschaft haben in den vergangenen Jahr‐ und Politik auch Milzbranderre‐
zehnten eine enorme Entwick‐ ger produziert haben, wobei die lung durchgemacht und stehen in Möglichkeiten des Irans zur Auf‐
ihrer Wirkung auf eine Großstadt bereitung dieser Erreger noch der Atombombe nur wenig nach. unklar sind. Der Phased Adaptive Approach Der Iran gab in seiner Unterzeich‐
nung der Chemiewaffenkonventi‐ (dieser Newsletter berichtete in on Ende der 90er an, C‐Waffen der vergangenen Ausgabe) der produziert und entwickelt zu USA sieht dementsprechend den haben. Die Kapazitäten zur Her‐ Iran als derzeit größte Bedrohung stellung sind also vorhanden. und richtet den Raketenschild Aber auch biologische Kampfmit‐ hauptsächlich gegen Missiles aus tel könnten dem Iran zur Verfü‐ diesem Land aus. Zivile ABC‐Abwehr‐Unterstützungsgruppe (BS) Die im August 2003 gegrün‐
dete Zentrale Unterstützungsgrup‐
pe des Bundes für gravierende Fälle nuklearspezifischer Gefahren‐
abwehr (ZUB) ist eine amts‐ und ressortübergreifende Unterstüt‐
zungseinheit des Bundes zur Ab‐
wehr von Gefahren durch Anschlä‐
ge und Bedrohungen mit radioakti‐
vem Material. Unter der Leitung des Bundeskri‐
minalamtes (BKA) besteht die rund 180 Personen starke Einheit aus besonders geschulten Mitarbeitern des BKA, der Bundespolizei (BPOL) sowie des Bundesamtes für Strah‐
lenschutz (BfS). Die Fachkräfte der Bundespolizei unterstützen die Einheit weiterhin beim Transport und der Aufklärung großer Flächen durch Hubschrauber und Fahrzeu‐
ge sowie durch Dekontaminations‐
einheiten. Weiterhin kann die ZUB auf die Ressourcen der Fraunhofer‐
Gesellschaft sowie des Wehrwis‐
senschaftlichen Institut für Schutztechnologie/ABC Schutz der Bundeswehr zurückgreifen. Prinzipiell müsste die ZUB für den Fall einer bestehenden Gefahr für die Umwelt gegen Atom‐
schmuggler vorgehen. Insbeson‐
dere kommt ein Einsatz der Spezi‐
aleinheit dann infrage, wenn Nuk‐
learkriminelle Supermärkte oder Sparkassen erpressen oder poten‐
zielle Atomterroristen eine deut‐
sche Großstadt bedrohen. Auf Aufforderung unterstützt diese Einheit auch die Länder. Obwohl Polizeidienst und Katast‐
rophenschutz der Zuständigkeit der Länder obliegen, kann ein einzelnes Bundesland kaum über Kapazitäten zur Bekämpfung von Nuklearkriminellen verfügen. Daher wird die ABC‐Abwehr zu‐
meist den mit Umwelt‐ oder Ar‐
beitsschutz beschäftigten Behör‐
den überlassen, was jedoch im Einzelfall zu uneindeutigen Zu‐
ständigkeiten führen kann. Rei‐
chen die eigenen Möglichkeiten des Landes nicht aus, kann der Bund um Unterstützung gebeten werden. Nach erfolgter Anfrage tritt der Gemeinsame Krisenstab von Bundesinnenministerium (BMI) und Bundesumweltministe‐
rium (BMU) zusammen, deren Leiter den Einsatz der ZUB anord‐
net. Gemäß der neuen Katastro‐
phenschutzstrategie vom Juni 2002 gilt eine solche Unterstüt‐
zung als Sonderschutz mit Hilfe von Spezialkräften für von Bund und Ländern gemeinsam definier‐
te besondere Gefahren (Stufe IV). Seit Gründung dieser Spezial‐
einheit wurde die ZUB tatsächlich erst wenige Male in Dienstbereit‐
schaft versetzt. Zu nennen sind der Fußball‐Conferderations‐Cup im Juni 2005 in Deutschland, der Besuch von Papst Benedikt XVI anlässlich des Weltjugendtags 2005 in Köln sowie die Fußball‐
weltmeisterschaft 2006. Beim Papstbesuch 2006 in Bayern war die ZUB in Alarmbereitschaft. Erstmalig und bisher einzigma‐
lig zum Einsatz kam die Spezial‐
einheit im Rahmen der Mordaffä‐
re um den früheren russischen Geheimagenten Alexander Wal‐
terowitsch Litwinenko. Dieser starb am 23. November 2006 an den Folgen einer Vergiftung durch Polonium 210. Litwinenkos Kontaktmann Dimitri Kowtun, der selbst mit Polonium kontami‐
niert worden sein soll, soll sich bekanntlich im Oktober oder November 2006 in der Bundesre‐
publik (Berlin, Hamburg, Haselau) aufgehalten haben. Daher kam die Unterstützungsgruppe zum Einsatz und die Strahlenschutzex‐
perten des BfS stellten Nachfor‐
schungen an. ABC‐Abwehr newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
3 Entseuchung der ABC‐Abwehrtruppe (BS) Zwar steht ein konventionel‐
ler Krieg kaum bevor, dennoch bleibt die Bedrohung durch ABC‐
Waffen angesichts des islamisti‐
schen Terrorismus mehr denn je bestehen. Die Bundeswehr verfügt mit ihrer ABC‐Abwehrtruppe über eine wirksame Einheit zum Schutz des Soldaten, die nicht nur effizient sondern auch schnell einsatzfähig ist. Im Kern wird die ABC‐Abwehr aus zwei Elementen gebildet, dem Aufspüren von verseuchten Materi‐
alien oder Orten sowie der Dekon‐
tamination der Soldaten und des Materials. Die beiden Hauptmodule zur Entseuchung von Mensch und Maschine sind der HEP 90 und der TEP 90, wobei letzterer das neuere, modernere und umweltfreundliche‐
re System darstellt. So wurde bei allen Dekontaminationsmaßnah‐
men immer auch darauf geachtet, dass sowohl die Methoden als auch die in Einzelfällen eingesetzten Chemikalien möglichst umwelt‐
freundlich sind. Der HEP (Haupt‐
Ents trahlu ngs‐ Ents euchungs‐
Entgiftungs‐Platz) 90 ist aber im‐
mer noch der Standard bei der Bundeswehr, was dank der schnellen Durchlaufzeit und effi‐
zienten Einsatzfähigkeit berechtigt ist. Der HEP 90 ist als modulares System mit vier verschiedenen Elementen aufgebaut. Die Namen dieser speziellen Module lauten Personen, Bekleidung, Sonderge‐
rät und Großgerät, eine eindeuti‐
ge Beschreibung ihres Zweckes. Jedes dieser Elemente wurde schließlich als Sattelanhänger, oder besser gesagt verladefähiger Container, der sich aber am bes‐
ten mit einem Sattelzug transpor‐
tieren lässt, realisiert, so dass der gesamte HEP oder eben seine Teilkomponenten vergleichswei‐
seschnell transportiert werden können, allerdings aufgrund des Gewichtes nicht unbedingt in jedem Gelände. Das entsprechende Modul "Bekleidung" ermöglicht die Ent‐
giftung von etwa 54 Kleidungs‐
sätzen innerhalb einer Stunde – was genau der Leistungsfähigkeit des Elementes "Per
‐sonen" entspricht, in dem etwa 54 Soldaten pro Stun‐
de die klimatisier‐
ten Duschen zur Reinigung von Kampfmitteln nut‐
zen. Das geschlos‐
sene Belüftungs‐ und Abwasser‐
system verhindert dabei eine Kontaminierung der Umgebung. Das Modul kann bis zu drei Stun‐
den autark seinen Dienst verse‐
hen – was einer Entgiftung von etwa 150 Soldaten entspricht. Die gesamte Ausrüstung des Soldaten – von den Waffen bis zur Schutzmaske – kann schließ‐
lich durch den Container "Sondergerät" dekontaminiert werden. Von diesen drei zumindest äußerlich recht ähnlichen Ele‐
menten unterscheidet sich das Modul für die Dekontamination von "Großgerät" deutlich, da es auf den ersten Blick eher einer mit einem Kran be‐
wegten Auto‐
waschanlage äh‐
nelt. Technischer ausgedrückt: Der Kran hebt einen Rahmen über das zu säubernde Fahrzeug und dann sprühen die Düsen im Tor entweder die speziellen Chemi‐
kalien oder die Heißluft auf das betroffene Gerät. Zwei Laser im Rahmen sorgen dabei für einen exakten Ab‐
stand zum zu reinigenden Fahr‐
zeug, damit vom Panzer bis zum Lastwagen alles problemlos das Tor durchlaufen kann. Insge‐
samt soll mit diesem Element die Dekontamination von bis zu sechs gepanzerten bzw. zehn ungepanzerten Fahrzeugen innerhalb einer Stunde möglich sein. newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
4 1
4. Polizeikongress newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
5 ABC‐Übungen newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
6 European Advance 2010 (BS) Die Großübung "European Advance 2010" des österreichi‐
schen Bundesheeres ist unter Einbindung von 6.700 Soldaten aus neun Nationen, darun‐
ter Soldaten des Miliz‐
Jägerbataillons Nieder‐
österreich sowie unter anderem auch ein Ent‐
schärfungsteam des deutschen Militärs, gut verlaufen. Geübt wurde die Zusammenarbeit und Schulung von multinati‐
onalen Stäben bei der Planung und Durchfüh‐
rung eines von der Europäischen Union geführten Einsatzes, die Zusammenarbeit mit in Österreich nicht verfügbaren Systemen, wie etwa UAV ‐ Un‐
manned Aerial Vehicle (Drohnen) oder EW ‐ Electronic Warfare (elektronische Kriegs‐
führung) sowie die Durchführung von Schutzaufgaben durch das Miliz‐
bataillon. Parallel dazu wurden gemäß Übungsszenario im Raum Wiener Neustadt die internationalen ABC
‐Abwehrspezialisten auf mögliche Katastrophenhilfseinsätze vorbe‐
reitet. Laut Szenario war es in einer mit Salpetersäure arbeitenden Chemiefabrik nach einem Erdbe‐
ben zu einer Explosion gekom‐
men. Mehrere Menschen muss‐
ten geborgen und anschließend dekontaminiert werden. In einem anderen Szenario mussten zwei Insassen eines vermeintlich verseuchten Terro‐
ristenflugzeugs geborgen und ebenso dekontaminiert werden. "Die Übung dient der Verbes‐
serung und Abstimmung der gemeinsamen Verfahren und Abläufe innerhalb der europäi‐
schen Streitkräfte", so der Streitkräftekommandant Gene‐
ralleutnant Mag. Günter Höfler. Nur im Rahmen der internatio‐
nalen Staatengemeinschaft kön‐
ne gegenwärtigen und zukünfti‐
gen Bedrohungen der demokra‐
tischen Gesellschaft erfolgver‐
Polizei, Feuerwehr und Soldaten nahmen gemeinsam an der Ka‐
t a s t r o p h e n s c h u t z ü b u n g "European Advance 2010" in Niederösterreich teil. Foto: BS/Bundesheer Österreich sprechend begegnet werden. Weiterhin würden die beiden Aspekte der European Advance 2010 ‐ internationales Krisenma‐
nagement und Katastrophenhil‐
fe ‐ dem "Motto des Bundeshee‐
res 'Schutz und Hilfe' absolut gerecht", so Höfler. Schmutzige Bombe bei LÜKEX (BS) Das Szenario der Länderübergreifenden Krisenmanagement‐
übung (LÜKEX) des Jah‐
res 2009/2010 sah, in enger Anlehnung an aktuelle Bedrohungs‐
analysen für Deutsch‐
land, terroristische Be‐
drohungen und Anschlä‐
ge sowie Großschadens‐
lagen mit radiologischen und chemischen Tatmit‐
teln vor. Von diesem Szenario besonders betroffen waren private Verkehrsträger für den Nah‐ und Fernverkehr. war Herausfordernd neben der bundeswei‐
ten Koordinierung von Entscheidungsprozessen in Zusammenhang mit der Früherkennung, Verhütung und Abwehr von Terroranschlägen die länderübergreifende Abstimmung auf strate‐
gischer Ebene bei einer Bewälti‐
gung der simulierten Großscha‐
densereignisse und Katastro‐
phenlagen. Der Fokus lag dabei auf der Reaktion der Bevölkerung bzw. Reaktionen verschiedener Bevölkerungsteile unter den Be‐
dingungen "gefühlter Bedro‐
hung". Dies geht aus dem vorliegen‐
den Auswertungsbericht zur 4. länderübergreifenden Krisenma‐
nagementübung der Akademie für Krisenmanagement, Notfall‐
planung und Zivilschutz (AKNZ), Lehrbereich IV.6 / Projektgruppe LÜKEX, hervor. Dieser richtet seine Analyse vorwiegend auf die inhaltliche Auswertung der Übung bzw. die Feststellungen bei den übenden Stäben auf Landes‐ und Bundes‐
ebene sowie der Bund‐Länder‐
Zusammenarbeit. Weiterhin dar‐
gestellt werden unter anderem die Aspekte psychosozialen Kri‐
senmanagements sowie die Zivil‐
Militärische Zusammenarbeit. In den Krisen‐ und Verwaltungsstä‐
ben aller übenden Länder wurde ein sehr hohes Informations‐ und Meldeaufkommen festgestellt, das die betroffenen Stabsbereiche vor große Herausforderungen stellte. Insbesondere bezog sich dies auf eine jederzeit aktuelle Lagedarstellung. Dies sei bundes‐
weit zusammenzufassen und zu bewerten. Die vorausschauende Lagebeurteilung sei teilweise noch zu wenig ausgeprägt. Sinnvoll seien hier auch IT‐technische Un‐
terstützungswerkzeuge wie z.B. Trendsimulation. Übungsverlauf und Auswertung hätten ferner erwiesen, dass in einigen Behör‐
denbereichen die Umstellung der Organisationsstrukturen von "Normalbetrieb" auf Krisenstabs‐
arbeit teilweise auf organisatori‐
sche Hindernisse stieß. Zudem hätten sich die technischen und insbesondere räumlichen Bege‐
benheiten für Krisen‐ und Verwal‐
tungsstäbe teilweise als optimie‐
rungsfähig herausgestellt. newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
Aussteller 7 Liste der Aussteller und Sponsoren Gold Sponsors Kärcher Futuretech www.kaercher‐
futuretech.com Rheinmetall Defence www.rheinmetall.com Silver Sponsors Cristanini www.cristanini.it Thermo Fisher Scientific www.thermofisher.com Bronze Sponsors Beth El Industries www.beind.com Blücher www.bluecher.com Bruker www.bdal.com Emergent BioSolutions www.emergentbiosolutions.
com Genencor www.genencor.com RSDecon www.rsdecon.com Telerob www.telerob.de Exhibitors 3M www.3M‐Behoerden.de AB Precision www.abp‐eod.com Airboss Defense www.airbossdefense.com AIRSENSE Analytics www.airsense.com Argon Electronics www.argonelectronics.com Bertin Technologies www.bertin.fr BFI Optilas www.bfioptilas.com Bundeswehr Institut für Mikrobiologie www.sanitaetsdienst‐
bundeswehr.de Carl Cranz Gesellschaft www.ccg‐ev.de CBMSS GmbH www.cbmss.de CBRNe World Magazine www.cbrneworld.com Environics Oy www.environics.fi Fraunhofer INT www.int.fraunhofer.de French CBRN Consortium www.icxt.com INFICON www.inficon.com Ironkey www.ironkey.com Kainoa www.kainoa.de Krauss‐Maffei Wegmann www.kmweg.de Lachen Helfen e.V. www.lachen‐helfen.de Meridian Medical Technologies www.meridianmeds.com miprolab www.miprolab.com Mittler & Sohn www.koehler‐mittler.de Mönch Publishing Group www.monch.com NBC‐Sys www.nbc‐sys.com OWR www.owr.de Pall Corporation www.pall.com Paul Boyé www.paulboye.fr Proengin www.proengin.com Rex Gummitechniken www.rex‐gummitechniken.de SAPHYMO www.saphymo.com Selex Systems Integration www.selex‐si‐us.com Smiths Detection www.smithsdetection.com Device Lock www.devicelock.com Mirion Technologies www.mirion.com Technisches Hilfswerk www.thw.de Hallenplan Erdgeschoss Hallenplan newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
8 H
allenplan 1. Etage newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
9 newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik
Impressum C
Main Programme 2010
Tuesday, November 30th
08:45
09:00
09:30
10:00
10:30
Welcome Notes and Opening Ceremony of
the Symposium
General (ret.) Rainer Schuwirth, Chairman of
the German Association for Defence Technology
Brigadier General Winfried Zimmer,
Director “Fü S IV”, Federal Ministry of Defence,
Bonn
B
R
N
st International
1
Symposium on
Development of CBRN Defence Capabilities
2010: A National Approach in a Multinational Environment
Programme and registration available at
www.cbrn-symposium.com
+++free attendance for responsible authorities+++
Key-Note Speakers 2010
Opening Key-Note
Brigadier General Winfried Zimmer,
Federal Ministry of Defence, Berlin
Decisions of the NATO Summit in Lisbon and
Their Significance for WMD Non-Proliferation
and CBRN-Defence
Ambassador Jacek Bylica,
Head, WMD Non-Prolifaration Centre, NATO
Future-oriented Solutions for Effective CBRN
Defence for Armed Forces and Civil Defence
Dr.-Ing. Hagen R. Gehringer, CEO,
Kärcher Futuretech
The Importance of Strategy for Countering
Weapons of Mass Destruction
Rebecca Hersman, Deputy Assistant Secretary
of Defense for Countering WMD, DoD, USA
10 Rebecca Hersman
Jacek Bylica
Maurits Jochems
Deputy Assistant
Secretary of Defense for
Countering WMD, DoD,
USA
Head of Centre for
Weapons of Mass
Destruction (WMDC),
NATO
Head of Senior Civil
Emergency Planning
Committee, NATO
MajGen
Jukka Juusti
Tjen Khoem Liem
Dr. Margareta
Sudhof
Armaments Director
European Defence
Agency (EDA)
Deputy Director General
of DG Enterprise,
European Commission
Deputy Head of Unit Crisis
Management, Federal
Ministry of the Interior
Albrecht Broemme
Dr.-Ing Hagen R.
Gehringer
Dr. Stefano
Miorotti
Managing Director of
Kärcher Futuretech
CBRN General Manager
of Cristanini
President of GE Federal
Agency for Technical
Relief (THW)
Wednesday, December 01st
07:30
08:00
11:00
Coffee Break / Exhibition / Press Conference
11:30
EDA`s Contribution to Bio Defence
Major General Jukka Juusti, Armaments Director,
European Defence Agency
08:30
12:00
Modern Developments in NBC-Defence
Systems
Peter S.H. Georgi, Board Member, RMMV and
Dr. Bernhard Halstrup, Head of Competence
Center NBC Defence Systems
09:00
09:15
11:00
11:30
Opening of the Exhibition
Opening Key-Note
Dr. Margareta Sudhof,
Deputy Head of Directorate-General Crisis
Management, Ministry of the Interior
CBRN-Operation: a Horrible or Controllable
Scenario for Operational Forces?
Albrecht Broemme, President, Federal Agency
for Technical Relief (THW), Bonn
Coffee Break / Exhibition
Panel Sessions 6 - 10
Coffee Break / Exhibition
Medical Biodefense: Challenges and
Solutions
Colonel Prof. Dr. Lothar Zöller, Head of
Bundeswehr Institute for Microbiology
Modernizing CBRN-Defence Capabilities
Colonel (GS) Dieter Jaksik, MoD, Bonn
SX 34 System for the Decontamination of
Sensitive Equipments
Dr. Stefano Miorotti, CBRN Area General
Manager, Cristanini S.p.A.
12:30
Luncheon / Buffet
14:00
15:45
16:15
PANEL SESSIONS 1 - 5 and 11
Coffee Break / Exhibition
CBRN-Defence –
the European Civilian Approach
Dr. Irmtraud Taufer, Armaments Counsellor,
Permanent Representation of the Federal Republic of Germany to the European Union
12:00
13:00
Luncheon
16:45
NATO’s Role and Means in Civil Defence
against CBRN-Threats
Ambassador Maurits Jochems, Head of Senior
Civil Emergency Planning Committee, NATO
14:45
Advances in Handheld, Field-Based
Chemical Identification
Bruce Barnett, Thermo Fisher Scientific
Long-term CBRN Defence Plan
Michael Sherrat, Assistant Head of CBRN
Branch, MoD, London
Perspective & Objective
of the French CBRN Defence
Brigadier General Jean-Francois Parlanti
CBRN Executive Committee, EMA
Transformation: From Homeland Defence
to Operational Capabilities
Major Gal Gilboa, Head of Unconventional Weapon
(WMD) Section, Home Front Command, Israel
Closing Remarks
N.N.,NATO
End of Conference
17:15
17:45
18:15
21:15
A National Response on CBRN Threats
Dr. Marc Cadisch,
Director SPIEZ LABORATORY, DDPS and
Vice President KomABC, Switzerland
Security Research in CBRN-Defence
Tjen Khoem Liem,
DG Enterprise, European Commission
Reception / Dinner Buffet / Music by the
Ragtime-Quintet of the chamber orchestra of
Prussia
End of first day
12:30
15:15
15:45
16:15
16:45
17:00
Impressum Herausgeber und Chefredakteur von "Behörden Spiegel Newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik" und verantwortlich: R. Uwe Proll. Redaktionelle Leitung: Dorothee Frank. Redaktion: Benjamin Bauer, Hartmut Bühl, Franz Drey, Julian Einhaus, Jörn Fieseler, Guido Gehrt, Carsten Köppl, Lora Köstler‐Messaoudi, Gerd Lehmann, Patricia B. Linnertz. Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla. ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Telefon: 0049‐228‐970970, Telefax: 0049‐228‐97097‐75, E‐Mail: [email protected]; www.behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn HRB 3815. UST‐Ident.‐Nr.:DE 122275444 ‐ Geschäfts‐
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