Mini-Schwein - SWR Kindernetz

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Mini-Schwein - SWR Kindernetz
Mini-Schwein | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Mini-Schwein
Sus scrofa dom esticus
Sie sind schlau und ziemlich eigensinnig: Mini-Schweine sind bei
manchen Menschen beliebter als Hunde oder Katzen.
Aussehen
Im Prinzip sehen Mini-Schweine aus wie ihre großen Verwandten, die
Haus- oder Wildschweine: Vier kurze Beine, ein kräftiger Körper und ein
großer Kopf mit zwei dreieckigen Ohren und dem typischen SchweineRüssel.
Und weil Mini-Schweine von verschiedenen Schweine-Rassen
abstammen, sehen sie auch ganz unterschiedlich aus.
Sie können schwarz, schwarz-weiß, rosa oder
braun sein. Die Borsten sind manchmal lang, manchmal kurz oder auch
gelockt. Manche Mini-Schweine sind dicht behaart, andere haben kaum
Haare. Die rosafarbenen Mini-Schweine können im Sommer sogar einen
Sonnenbrand bekommen!
Da sie so verschiedene Vorfahren haben, kann man kaum sagen, wie
schwer sie werden: Im besten Fall sollte ein Mini-Schwein höchstens zehn
bis 15 Kilogramm wiegen.
Es gibt aber auch Züchtungen die größer werden - bis zu 20 oder gar 65
Kilogramm. Für die Wohnung oder den Garten sind sie dann aber nicht
mehr geeignet.
Weil Mini-Schweine nicht besonders gut sehen können, erkunden sie ihre
Umgebung vor allem mit der Nase: Sie beschnüffeln alles und
durchwühlen den Boden mit ihrem kurzen Rüssel.
Schweine sind nur am Tag wach. Nachts schlafen sie und ruhen sich aus.
Heimat
Mini-Schweine stammen von asiatischen und südamerikanischen Schweinen ab und wurden
gezüchtet. Sie sind Nachkommen des vietnamesischen Hängebauchschweins und europäischer
Schweinerassen.
Lebensraum
Mini-Schweine brauchen eine eingezäunte Wiese oder einen Teil vom Garten, in dem sie nach
Herzenslust herumstromern können.
Rassen und Arten
Die heute als Mini-Schweine angebotenen Tiere stammen von
verschiedenen Schweine-Rassen ab.
Alle haben aber auch asiatische Hängebauchschweine als Vorfahren. Sie
wurden gezielt darauf gezüchtet, klein zu bleiben.
Noch gibt es aber keine Vorschriften, wie genau Mini-Schweine aussehen
müssen. Deshalb können sie ganz verschieden sein.
Lebenserwartung
Ein Mini-Schwein wird zehn bis 15 Jahre alt.
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Alltag
Die ersten Mini-Schweine wurden in Europa gezüchtet, um sie für die Medizin-Forschung zu
verwenden. Sie waren dafür besonders geeignet, weil ihr Körper fast genauso funktioniert wie der des
Menschen.
Dass sie auch prima Haustiere sind, hat man zuerst in Amerika entdeckt.
Heute leben etwa 100.000 Mini-Schweine wie Hund oder Katze zusammen
mit Menschen.
Allerdings kann man nur weibliche Schweine oder kastrierte Eber als
Haustiere halten. Nicht kastrierte Eber werden, wenn sie geschlechtsreif
sind, ziemlich unangenehm: Sie riechen stark und können auch aggressiv
sein.
Mini-Schweine sind wie alle Schweine sehr schlau - sie sind mindestens
so intelligent wie ein Hund.
Allerdings sind sie viel eigensinniger als Hunde und lassen sich kaum
etwas sagen. Sie hören zwar auf ihren Namen, gehorchen Befehlen aber
nur ab und zu.
Mini-Schweine sind Gesellschaftstiere: Sie wollen nicht allein sein,
sondern brauchen als Gefährten möglichst ein zweites Schwein, damit sie glücklich und zufrieden
sind.
Leider verstehen sie sich nur selten mit anderen Haustieren wie Hund
oder Katze - meistens sind sie (wie auch wir Menschen) für das
Mini-Schwein kein richtiger Freund.
Am besten kauft man zwei junge Mini-Schweine aus demselben Wurf Geschwister vertragen sich miteinander am besten.
Ihr könnt mit euren Mini-Schweinchen auch spazieren gehen wie mit
einem Hund - wenn ihr ein Brustgeschirr und eine Leine für das Tier habt und es früh genug daran
gewöhnt.
Nachwuchs
Wenn ein weibliches Mini-Schwein ein Jahr alt ist, sollte es zum ersten Mal gedeckt werden und Junge
bekommen. Jüngere Tiere können oft mit ihrem Nachwuchs noch nichts anfangen, und die kleinen
Ferkel verhungern, weil die Mutter sie nicht trinken lässt. Die Eber - also die männlichen Tiere - werden
mit etwa vier Monaten geschlechtsreif.
Mini-Schweine können zweimal im Jahr Junge bekommen. Meist kommen
drei bis vier Junge zur Welt, die winzig klein sind: Sie wiegen etwa 150 bis
200 Gramm - also weniger als eine Packung Butter! Es ist wichtig, dass
sie viel Muttermilch trinken können, damit sie genügend Abwehrkräfte
haben und gesund bleiben.
Schon nach vier Monaten wiegen sie etwa zweieinhalb Kilogramm - mehr
als zehnmal so viel wie bei der Geburt. Erst mit zehn bis zwölf Wochen
dürfen Mini-Schweine von der Mutter getrennt und abgegeben werden.
Mit etwa zwei bis drei Jahren sind sie ausgewachsen.
Sprache
Mini-Schweine können grunzen, quieken, quietschen und auch kreischen. Bei Gefahr stoßen sie Laute
aus, die wie ein Bellen klingen. Junge Schweine, die Angst haben, schreien schrill. Und wenn ein
Mutter-Schwein mit Jungen gurgelnde Geräusche macht, solltet ihr euch in Acht nehmen: dann startet
es vielleicht bald einen Angriff, weil es um seine Jungen fürchtet.
Ernährung
Schweine sind wie wir Menschen Allesfresser. Gesünder bleiben sie
jedoch, wenn sie vor allem Obst und Gemüse zu fressen bekommen,
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außerdem Getreideflocken und Heu. Im Sommer fressen sie auch Gras.
Zweimal in der Woche bekommen sie mit Kalk und Mineralstoffen
gemischten Quark oder Joghurt.
Auch die Futtermenge ist wichtig: Da die Schweinchen immer Appetit
haben und von selbst kaum aufhören zu fressen, dürft sie auf keinen Fall
zu viel Futter bekommen - sonst werden sie zu dick.
Und natürlich brauchen die Schweinchen viel frisches Wasser.
Haltung
Mini-Schweine kann man nicht nur im Haus halten - sie brauchen Auslauf
in einem Frei-Gehege.
Das muss unbedingt ausbruchssicher sein, weil die Minis wie alle
Schweine sehr schlau und neugierig sind und jede Gelegenheit für einen
Ausflug in die Umgebung nützen würden.
Der Zaun muss mindestens einen Meter hoch
sein, sonst sind die Schweinchen eines Tages verschwunden.
Bei schlechtem Wetter und im Winter brauchen sie auch einen Stall (zum
Beispiel eine große Hundehütte). Als Klo dient eine Kiste mit Streu.
Würden sie nur in der Wohnung gehalten,
würden die Mini-Schweine sehr schnell krank,
weil sie sich dann nicht genug bewegen und beschäftigen können.
Außerdem richten sie dann jede Menge Unsinn an: Sie nagen an Türen
und Tapeten, ziehen an Tischdecken und öffnen aus Langeweile sogar
Schränke.
Am besten ist für ein Mini-Schwein ein Gehege im Freien und ein Stall - ins
Haus kommt es dann nur zu Besuch.
Übrigens: Billig sind Mini-Schweine nicht. Sie können 200 bis 1000 Euro kosten!
Pflegeplan
Wenn die Mini-Schweine grasen können, brauchen sie nur zweimal am
Tag gefüttert zu werden.
Am besten verstreut man einen Teil des Futters im Gehege, damit die
Schweinchen mit der Futtersuche beschäftigt sind - das ist auch bei wilden
Schweinen in der Natur ihre Hauptbeschäftigung.
Und natürlich müsst ihr regelmäßig Gehege,
Stall und die Toilette der Schweine sauber machen.
Wenn sie allerdings die Möglichkeit haben, verrichten sie ihr Geschäft
sowieso lieber im Freien - kein Schwein würde freiwillig sein Gehege oder
seinen Stall schmutzig machen.
Sonst brauchen Mini-Schweine wenig Pflege.
Nur ihre Klauen müssen ab und zu mit einer
Feile abgehobelt werden, damit sie nicht zu lang werden und beim Laufen
stören. Wenn es draußen heiß ist, nehmen Schweine auch gerne ein
Schlammbad. Das schützt sie vor Sonnenbrand, hilft gegen Juckreiz und
hält Plagegeister wie Bremsen oder Zecken fern.
Sind die Schweine nach dem Schlammbad wieder getrocknet, fällt der
Staub von selbst aus den Borsten.
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© Südw estrundfunk 2016
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