Exclusiv Golfen - Magazin Exclusiv

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Exclusiv Golfen - Magazin Exclusiv
Insel Bintan, Indonesien
Der gepflegte Münchener reist am Wochenende nach Kitzbühel. Der Hamburger nach Sylt.
Den Einwohnern Singapurs geht es nicht anders. Auch sie suchen am Wochenende
einen Platz zur Erholung. Weil in Singapur alles bestens organisiert ist,
hat man die nahe gelegenen Inseln Bintan und Bantan, die eigentlich
zu Indonesien gehören, in feste (Golf) Hände genommen.
Das Banyantree Resort auf Bintan. Ein Refugium der Ruhe, Entspannung und des Service.
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Mit mehrfach täglich pendelnden Schnellbooten ist man in nur
einer Stunde durch die berühmte Strasse von Malacca auf Bintan.
Das funktioniert wie ein Uhrwerk und die Ferry- Terminals sind
komfortabel wie Flughäfen. Selbst in der Monsunzeit, die dort
wirklich sehr heftige Regenschauer und Stürme bringen kann,
wird der Fährbetrieb so gut wie nie eingestellt. Der Rubel muss rollen, besser gesagt der Singapurdollar, denn Singapur ist eine nach
wie vor boomende Metropole. Westliche Luxusfahrzeuge neuesten Datums gehören wie selbstverständlich zum Strassenbild
zwischen den Hochhäusern des Finanzdistriktes. Geld und Investoren sind reichlich vorhanden, sodass sich Bintan zu einem Luxusresort entwickelt hat. Nach kurzer Fahrt mit dem Schnellboot
erwartet den Gast bereits ein dienstbarer Geist des Banjantree
Resort Bintan zur Erledigung der Einreiseformalitäten – für Indonesien benötigen Europäer ein Visum. Das ist für Gäste des Banjantree kein Problem- sie werden einfach durchgewunken, die
Hotellimousine wartet schon. Pass, Visaformalitäten und Gepäck
werden von einem Hotelangestellten erledigt und erreichen das
Hotel kaum, dass der Gast eingecheckt hat und sich an einem kühlen Ingwercocktail erfrischt. Ein toller Service!
Die weitläufige und mehrfach international preisgekrönte Anlage
der Banjan Tree Resort ist malerisch in den Küstenregenwald
integriert. Wie der Hoteldirektor, Francois Huet erzählt, ist dies
einer der letzten und ursprünglichen erhaltenen Küstenregenwälder weltweit. Die Banyatree Gruppe hat sich mit der Anlage dort
auch zum Ziel gesetzt, diesen nebst Tier und Pflanzenwelt zu
schützen und zu erhalten. Gewöhnliche Zimmer gibt es auch im
Banyatree Resort Bintan nicht. Jeder Gast hat seinen eigenen
Bungalow auf Stelzen, der einen traumhaften Ausblick auf das
südchinesische Meer bietet. Ein Open-air Jacusi ist ebenso selbstverständlich, wie die Tatsache, dass man den Nachbar - Bungalow
nur erahnen kann. Ganz oben auf dem Hügel, auf hohen Stelzen
sind die Pool Villas angelegt. Grosszügige Villen mit mehreren
Schlafzimmern, Open air Bereichen und jeweils einem eigenen
Pool, sowie garantierter Luxus - Aussicht über die Strasse von Mallaca. Während die Sonne langsam im Meer versinkt, sieht man
sogar nach und nach die Lichter von Singapurs Finanzdistrikt aufleuchten.
Das Hotel ist deshalb bei Honeymoon Reisenden sehr beliebt und
auf der eigenen riesigen Terasse lässt sich ein hervorragendendes
„In- villa dining“ zelebrieren. Mehrere Restaurants, unter erfahrener Führung des bayerischen Küchenchefs Maximilian Schwaighofer verwöhnen die Gäste unter anderem mit indonesischen und
italienischen Speisen.
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Erfrischende Brise am Meer. Die zweiten 9 Loch führen am schneeweissen
Beach entlang
Loch 8 mit Blick auf die Villen des Banyantree Resorts. Enge Sache, wenn da
mal kein Windstoss kommt
Privacy please!
Ruhe und Privacy geniesst man auch auf dem angrenzenden 18Loch Golfplatz, der von Garry Player gestaltet wurde. Keine Startzeiten, keine Hektik, einfach nur Freude am Spiel sind hier die Philosophie. Der hoteleigene Caddyservice bringt den verwöhnten
Golfspieler von seiner Villa direkt an den Abschlag. Einfach zu
spielen ist der Platz nicht. Er ist durch viele Wasserhindernisse
anspruchsvoll gestaltet und gerne lässt sich der Spieler von der
Schönheit der Landschaft ablenken. Der Platz führt mit den ersten,
noch recht offenen Bahnen langsam in den dichter werdenden
Regenwald, wo schon präzisere, aber durchaus lange Schläge
gefragt sind. Die schönsten Bahnen ziehen sich dann am Meer entlang. Ein berühmtes und atemberaubendes Signature Hole darf
natürlich auf den spektakulären Plätzen Asiens nie fehlen. Dieses
könnte sich auch in Pebble Beach finden und auch hier verschwinden durch den Wind und einen leicht verzogenen Schlag viele Bälle
im Meer.
Aussicht auf Loch 9. gemütliches Putten - denn von hinten drängelt niemand
Monkey zone!
An einigen Abschlägen greifen Leguane oder Affen in das Spiel ein.
Sei es dadurch, dass sie mit ihrer Horde nur über das Fairway ziehen, oder auch, dass sie versuchen den Golfwagen auf der Suche
nach Essbarem zu entern. Die Caddys verscheuchen die Affen
zwar unter lautem Gekreische und unter zu Hilfenahme des Eisen
7, so ganz geheuer scheint ihnen die Sache aber auch nicht.
Bei diesen Abschlägen geht der eine oder andere Ball durchaus
verloren, denn wer will schon den Affen ins Unterholz folgen?
Spannend ist es trotzdem und für uns Europäer eine wirkliche
Abwechslung zu den gewohnen Enten oder Hasen auf dem Golfplatz.
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Hier wird das Bag bewacht. Ohne Caddy würde sicher schon das eine oder
andere Eisen fehlen. Hilfe die Affen kommen....
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Es muss nicht immer grün sein. Ein erfrischender Sprung in den villaeigenen Pool nach der Golfrunde lässt den einen oder anderen nicht
ganz perfekten Schlag vergessen.
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An der 9 lädt das Clubhaus auch zum Pausensnack während der
Runde ein- die Küche ist hervorragend. In angenehmster Weise
wird auf Wunsch der Gäste das berühmte Signature Hole, der
Abschlag der 7, zweckentfremdet. Er liegt direkt am Strand und
kann für ein Romantisches Abendessen gebucht werden. Für diesen Abend sind die strengen Golfregeln dann ausnahmsweise
ausser Kraft gesetzt. Von Kerzen und Fackeln eindrucksvoll
beleuchtet, mit tropischen Blumen dekoriert gehört der Abschlag
dann nur den Gästen, für die Küchenchef Maximilian Schwaighofer ein grandioses Menue direkt vor Ort zaubert. Der Gast ist hier
der Star des Abends. Eine ganze Küchenbrigade ist dazu angerückt.
Nichts wird dem Zufall überlassen. Lobster, Steak, Weine und
Service sind erstklassig. Auch das Security Personal, das in angemessener Entfernung das Wohl der Gäste im Auge hat, scheint von
der romantischen Atmosphäre dieses schönen Platzes angetan und
hat sichtlich Spass bei der ungewöhnlichen Aufgabe.
Bei soviel unaufdringlichem, aber stets präsenten First Class Service, abwechslungsreichen Restaurants, einem Spa und dem eigenen Bungalow müssen die direkt angrenzenden Golfplätze schon
einiges bieten, um den Gast noch aus dem Banjan Tree Resort heraus zu locken. Und in der Tat, die Verlockung ist sehr gross. In circa
15 Minuten Entfernung finden sich weitere Top -Anlagen von Ian
Baker-Finch, Jack Nicklaus und Greg Norman.
Mehr Informationüber das Hotel: www.banyantree.com
Gekürt als eines der schönsten Löcher Asiens im Golfclub RIA Bintan
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Asiens Golf- Eldorado
Bintan, die indonesische Insel direkt vor den Toren Singapurs
ist für Einheimische schon lange eine der besten Möglichkeiten, der Grossstadt zu entfliehen. Viele fahren mit dem
Schnellboot und ihrer geschulterten Golftasche auch nur mal
für eine Runde von Singapur nach Bintan. Bei der Fahrtzeit von
rund einer Stunde mit dem Schnellboot auch nicht schwieriger, als die Anfahrt zum Club bei uns. Auch für Europäer bietet sich der Golftrip nach Bintan an. Singapur ist via Frankfurt
leicht zu erreichen und ist auch preislich gesehen eine reizvolle Alternative zu vielen anderen Golfdestinationen. Vorausgesetzt, man bucht schon von zuhause oder über sein Hotel
vor Ort seine Startzeiten, ist das bespielen der meisten Plätze
kein Problem und mit Greenfeeraten um die 50 Euro
erschwinglicher, als gedacht. Im Gegensatz dazu ist das Golfspiel für den Reisenden in Singapur schwierig und teuer. Die
meisten Clubs sind „private“ und lassen nur in Ausnahmefällen Gäste zu. Gewöhnen sollte man sich an frühe Startzeiten,
in vielen Clubs sind auch hier die besseren Zeiten den Mitgliedern vorbehalten. Dennoch: Gäste sind gern gesehen auf Bintan und eine Startzeit um 6.00 Uhr früh ist angesichts der
schwülheissen Hitze in dieser Region mitunter eine gute
Lösung.
Nach einem kurzen tropischen Schauer erfreut ein sensationeller Regenbogen die Golfer
Ria Bintan / Garry Player Course
Eine der eindrucksvollsten Anlagen Asiens ist hier von Garry Player
gestaltet und erst kürzlich von unseren Kollegen des „Golf Asia
Monthly“ zu einer der Top Anlagen Asiens gewählt. So stellt man
sich einen Golfplatz vor: ein imposantes Eingangstor mit salutierender Security, eine kilometerlange Auffahrt, einem botanischen
Garten ähnlich und ein riesiges, imposantes Clubhaus. Den Gast
erwarten gleich mehrere Mitarbeiter des Clubs zur Begrüssung,
nehmen die Schläger entgegen und führen ihn zur Rezeption. Bei
aller Berühmtheit der Anlage und ihrer Mitglieder herrscht hier
eine angenehme Ruhe. Gäste werden mit der gleichen zuvorkommenden Höflichkeit behandelt, wie Mitglieder. Trotz unserer nahenden Startzeit kommt keine Hektik auf - wenn die Gäste noch einen
frischen Orangensaft trinken wollen, oder im fabelhaften Proshop
einkaufen. Kein Problem. Selbst der Marschall scherzt derweil in
allen Sprachen und hat sogar einige deutsche Sätze parat.
Überwältigend von Naturerlebnis und nahezu unerreicht im Pflegezustand präsentieren sich die 18 Bahnen des Ocean Course.
Wildromantisch, die des Rainforest Courses. Das Halfway House
an der 9 lädt mit indonesischen Köstlichkeiten zum pausieren ein,
eine gute Idee um die Eindrücke der zurückliegenden Bahnen zu
verarbeiten. Der Platz ist bis zur Perfektion gepflegt, die Aussichten auf die Bahnen fast kitschig und wie gemalt.Die Eindrücke
und die Begeisterung über den Platz sind schwer zu beschreiben.
Urteilen Sie selbst. Wir empfehlen hier auf jeden Fall mindestens
zwei Runden zu spielen - Sie werden begeistert sein. Der Platz hat
uns so beeindruckt, dass wir die lange Anreise für eine Runde dort
sofort wieder in Kauf nehmen würden.
Mehr Informationen: www.riabintan.com
Grün soweit das Auge reicht und keine anderen Flights!
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Bintan Lagoon Golfclub
Unmittelbar neben Ria Bintan liegt eine weitere Attraktion, das Bintan Lagoon Resort mit zwei 18 Loch Plätzen. Gestaltet wurden
diese sensationellen Plätze von Jack Nicklaus und Ian BakerFinch. Der Nicklaus Course ist der Sea View Course und führt in
breiten Bahnen am Meer entlang. Die typischen Nicklaus Bunker
und wieder sehr viel Wasser machen diesen Platz zu einer wirklichen Challenge. Fast wildromantisch mutet der Baker-Finch
Course an. Er führt auf manchmal sehr schmalen Faiways durch
einen wunderschönen Regenwald. An manchen Löchern fühlt man
sich beim Putten aus dem raschelnden Dickicht von hunderten
Augen beobachtet – das Publikum sind wieder die Affen. Wie in RIA
Bintan ist auch hier höchste Vorsicht geboten, die Tiere sind nicht
besonders scheu und klauen aus den Wagen, was sie erwischen
können. Die kleinen grauen Zeitgenossen können auch extrem
sauer reagieren, wenn sie auf den Wagen nicht das finden, was sie
sich vorstellen. Insofern, bei aller Tierliebe, halten Sie Ihr Holz 3
zur Sicherheit lieber griffbereit.
Bei diesen beiden Plätzen lässt sich sagen, dass die Natur ein grandioses Schauspiel liefert. Von den schattigen Bahnen vorbei an Blütenmeeren zum arzurblauen Meer. Diese Plätze erfreuen jeden,
egal wie gut oder schlecht er an diesem Tag spielt.
Angesichts der Massstäbe, die RIA Bintan bei der Pflege gesetzt
hat, ist die Messlatte jedoch sehr hoch gelegt. Im Bintan Lagoon
Resort ist die Platzpflege nicht ganz so perfekt, wie wir es angesichts der günstigen klimatischen Bedingungen erwartet hätten.
Personal und Greenkeeper sind zu genüge vorhanden, es scheint
aber so, als würde ihnen eine professionelle Anleitung und Motivation fehlen. Die Farways sind teilweise sehr trocken und verbrannt, was angesichts des vielen Wassers eine böse Unterlassungssünde ist. Die Greens könnten auch schneller sein, die
Bunker besser mit Sand gefüllt - eigentlich Golf-Standards, die
man mit dem Namensgeber der Plätze verknüpft. Alles in allem
sind das aber Kleinigkeiten und die grosszügige Anlage und das
Platzdesign machen es teilweise wieder wett. Fair beurteilt muss
man aber sagen, dass Jack Nicklaus einen seiner schlechteren
Tage hatte, als er den Platz entwarf und diese Lustlosigkeit scheint
sich in gewisser Weise auch auf den Golfspieler übertragen zu
haben. Wir haben die Runde zwar beendet, aber ... In der Gastronomie ist das Angebot auf chinesische, koreanische und taiwanesische Gäste ausgerichtet. Bereits in der Eingangshalle befindet
sich eine Garküche, das hat Charme und bietet sehr leckeres
Essen, vor und nach der Runde. Europäer sind hier tendentiell eher
selten zu Gast und müssen sich anpassen, was Zuteilung der
Startzeiten und Verfügbarkeit der Plätze angeht. Die Qualität von
Service und dem angrenzenden Hotel entsprechen nicht wirklich
unseren Erwartungen und liegen deutlich hinter dem Standard von
Ria Bintan zurück. Dem Service fehlt die gewisse Herzlichkeit und
persönliche Note, die Asien sonst so auszeichnet. Die Anlage bietet bei längerem Aufenthalt eine willkommene Abwechslung, ist
aber nicht unsere erste Wahl.
Mehr Information:
www.bintanlagoon.com
Abschlag am Tee 18 des Nicklaus Platzes, im Hintergrund das Clubhaus
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Umgeben vom Regenwald in perfekter Natur ein Loch des Woodland Baker-Finch Platzes
Raus aus dem Wald und rein in das viele Wasser. Loch 17 des Baker-Finch Platzes
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