Gesamtkosten von Zahlungsverfahren
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Gesamtkosten von Zahlungsverfahren
ISBN 978-3-945451-01-4 Gesamtkosten von Zahlungsverfahren Was kostet das Bezahlen im Internet wirklich? Eine empirische Erhebung im deutschen Online-Handel www.ibi.de © ibi research Seite 2 Vorwort der Autoren (1/2) Die Auswahl des „richtigen“ Portfolios an Zahlungsverfahren sowie die anschließende Optimierung stellen für Online-Händler immer wieder eine Herausforderung dar. Mittlerweile steht eine Vielzahl an unterschiedlichen Zahlungsverfahren zur Verfügung, die sich nicht nur in Bezug auf die Akzeptanz bei den Kunden, sondern auch hinsichtlich des Zahlungsausfallrisikos und der Kosten stark voneinander unterscheiden. Vor allem die Kosten für die Zahlungsabwicklung im Online-Handel sind ein wichtiges Auswahlkriterium für Zahlungsverfahren. Doch welche Kosten kommen auf Online-Händler bei den jeweiligen Verfahren überhaupt zu? Und was sind insgesamt gesehen – unter Einbeziehung der verschiedenen Kostenfaktoren – die günstigsten Zahlungsverfahren? Das herauszufinden, ist für Händler nicht ganz einfach. Bei der Auswahl von Bezahlverfahren achten Händler deswegen vor allem auf die direkten Kosten, wie Transaktionsgebühren und zu wenig auf die Gesamtkosten, die bei der Anwendung des Verfahrens entstehen. Die indirekten Kosten von Bezahlverfahren, verursacht beispielsweise durch Zahlungsausfälle und Retourenabwicklung, haben unmittelbar Auswirkung auf den Ertrag. Ziel der vorliegenden Studie ist deswegen die Gegenüberstellung der Gesamtkosten einzelner Bezahlverfahren, die in Online-Shops zum Einsatz kommen. Gesamtkostenbetrachtung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass nicht nur die direkten, vermeintlich wahrgenommenen Kosten von Zahlungsverfahren (z. B. Transaktionskosten) Gegenstand der Untersuchung sind, sondern auch vorund nachgelagerte indirekte Kosten (z. B. für manuelle Nachbearbeitung oder für Zahlungsausfälle). Im Fokus stehen dabei vielfältige Kostenaspekte im Bereich der einzelnen Zahlungsverfahren. Diese Thematik wurde im deutschen Online-Handel bislang noch nicht systematisch untersucht. Oftmals werden diese Kosten von den Online-Händlern wohl auch nicht mit den Kosten, die ein Zahlungsverfahren verursacht, in Verbindung gebracht. © ibi research Seite 3 Vorwort der Autoren (2/2) Zu beachten ist selbstverständlich, dass die direkten und indirekten Kosten nicht die einzigen Faktoren sind, die bei der Auswahl eines Zahlungsverfahrens eine Rolle spielen. Auch Faktoren wie die Kundenakzeptanz und -zufriedenheit sowie die Abbruchquote im Checkout je Zahlungsverfahren sind zu berücksichtigen. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich bei allen Teilnehmern bedanken, die an der Befragung teilgenommen haben, und hoffen, dass sie uns auch in Zukunft unterstützen werden. Außerdem gilt unser Dank den Medienpartnern, die dazu beigetragen haben, die Befragung bekannt zu machen sowie nicht zuletzt auch unseren Partnern und Unterstützern. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Gewinn beim Lesen. Ihr Autorenteam im September 2014 Holger Seidenschwarz, Stefan Weinfurtner, Dr. Ernst Stahl, Dr. Georg Wittmann Holger Seidenschwarz Stefan Weinfurtner Dr. Ernst Stahl Dr. Georg Wittmann Inhalt Management Summary 5 1. Motivation und Rahmendaten 8 2. Status quo bei Zahlungsverfahren in Online-Shops 11 3. Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren 38 4. Gesamtkosten und Szenario 53 5. Fazit und Ausblick 59 6. Informationen zur Stichprobe 61 Kontakt und Impressum 65 © ibi research Seite 5 Management Summary (1/2) Händler schätzen die Vorkasse als günstigstes Zahlungsverfahren ein Das wichtigste Anforderungskriterium an Zahlungsverfahren aus Händlersicht sind deren Kosten. Daneben sind Sicherheit, Nutzerfreundlichkeit, Schutz vor Zahlungsausfällen und Akzeptanz bei den Kunden wichtig. Händler haben aber beim Einsatz von Zahlungsverfahren vor allem deren direkte Kosten sowie die Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen im Auge – andere Kostenfaktoren sind für sie überwiegend nicht relevant. Das erklärt, warum die Vorkasse mit großem Abstand als das für Händler günstigste Zahlungsverfahren gilt. Dies ist allerdings ein Trugschluss: Händler unterschätzen systematisch die indirekten Kosten von Zahlungsverfahren. SOFORT Überweisung ist nach Einbezug aller Kosten das günstigste Zahlungsverfahren Obwohl die indirekten Kostenfaktoren der Zahlungsverfahren von Händlern für deutlich weniger relevant gehalten werden als die direkten Kosten, können die indirekten Kosten aber ein Vielfaches der direkten Kosten betragen. Insofern sollte jeder Händler *Zur Definition des Basisfalls vgl. Folie 53 nach Möglichkeit alle kostenrelevanten Einflüsse der Zahlungsabwicklung betrachten. Nach Einbezug aller Kosten ist die SOFORT Überweisung das günstigste Zahlungsverfahren für den zugrunde gelegten Basisfall*, gefolgt von der abgesicherten Lastschriftzahlung und der Vorkasse. Am teuersten ist mit Abstand der Kauf auf offene Rechnung. Danach folgt mit deutlichem Abstand die abgesicherte Rechnungszahlung über einen Dienstleister. Nutzung eines Dienstleisters bei der Absicherung von Zahlungen kann sich rechnen In vielen Fällen lohnt sich eine Absicherung von Rechnungskauf oder Lastschriftzahlungen vor Zahlungsstörungen und -ausfällen über Dienstleister trotzt der relativ hohen direkten Kosten. Dies liegt darin begründet, dass die hierbei höheren direkten Kosten von den ihnen gegenüberstehenden geringeren indirekten Kosten in der Regel kompensiert werden. © ibi research Seite 6 Management Summary (2/2) Nur die Hälfte der Händler führt Risikoprüfungen durch Händler ermitteln selten die Retourenquote je Zahlungsverfahren Obwohl ein durchschnittlicher Zahlungsausfall Kosten von 66 Euro verursacht, nutzt nur die Hälfte der Händler Risikoprüfungen. Dabei werden externe Dienstleister vor allem zur Prüfung bei Rechnungsund Kreditkartenzahlungen herangezogen. Gut die Hälfte nutzt das Ergebnis dieser Prüfungen zur Anpassung der angebotenen Zahlungsverfahren. Nur jeder fünfte Händler ermittelt seine Retourenquoten in Abhängigkeit vom eingesetzten Zahlungsverfahren. Die Kosten für die Rückabwicklung der Zahlung bei einer durchgeführten Retoure liegen häufig über 2 Euro. Bei einem Fünftel der Händler betragen die gesamten Retourenkosten, inklusive der Rückabwicklung der Zahlung, mehr als 20 Euro. Fast ein Drittel der Händler führt keinerlei Mahnoder Inkassomaßnahmen durch Fast 1 Mrd. Kosten durch Zahlungsausfälle und -störungen im deutschen E-Commerce-Markt Gut ein Drittel der Händler führt bei Zahlungsstörungen weder Mahn- noch Inkassomaßnahmen durch. Besonders die Zahlung auf Rechnung ist anfällig für Störungen. Allerdings erfolgt auch ohne „Zutun“ des Kunden bei vielen Verfahren der endgültige Zahlungseingang erst verzögert. Außerdem sind viele Zahlungsverfahren nicht durchgehend automatisiert und erfordern eine entsprechende manuelle Nachbearbeitung, was wiederum Kosten verursacht. Unter den vorliegenden Rahmendaten belaufen sich die durch Zahlungsstörungen und Zahlungsausfälle entstehenden Kosten auf 5.969 Euro pro Monat. Unterstellt man, dass sich der Gesamtumsatz des Panels auf den deutschen E-Commerce-Markt anhand des Umsatzverhältnisses zu den aktuellen Gesamtmarktzahlen des bevh hochrechnen lässt, so ergeben sich Gesamtkosten für den deutschen ECommerce-Markt von 961 Mio. Euro pro Jahr, die rein aus Zahlungsstörungen und Zahlungsausfällen resultieren.* *Zur Berechnung und für nähere Erläuterungen vgl. Folie 46 © ibi research Inhalt Management Summary 5 1. Motivation und Rahmendaten 8 2. Status quo bei Zahlungsverfahren in Online-Shops 11 3. Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren 38 4. Gesamtkosten und Szenario 53 5. Fazit und Ausblick 59 6. Informationen zur Stichprobe 61 Kontakt und Impressum 65 Seite 7 © ibi research Seite 8 Motivation Der E-Commerce in Deutschland weist weiterhin beeindruckende Wachstumsraten auf und hatte 2013 ein Volumen von mehr als 33 Milliarden Euro*. Diese Umsätze gilt es für Online-Händler sicher und zu möglichst geringen Kosten einzunehmen. Dazu steht Betreibern von Online-Shops eine Vielzahl an Zahlungsverfahren zur Verfügung, die sie ihren Kunden anbieten können. Einer der wesentlichen Faktoren bei der Entscheidung über das Angebot an Zahlungsverfahren sind deren Kosten. Dabei werden aber in vielen Händlerbefragungen nur die direkten Kosten der jeweiligen Zahlungsverfahren fokussiert. Diese Studie hat sich daher zum Ziel gesetzt, Zahlungsverfahren auf Basis einer gesamtkostenorientierten Betrachtung vergleichend gegenüberzustellen. Gesamtkostenbetrachtung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass nicht nur die direkten, vermeintlich wahrgenommenen Kosten von Zahlungsverfahren Gegenstand der Untersuchung sind, sondern auch vor- und nachgelagerte indirekte Kosten. Im Fokus stehen dabei vielfältige Aspekte von Kosten und Erlösen im Bereich der Zahlungsverfahren. *Schätzungen des bevh, vgl. Folie 46 Hierzu wurde zunächst ein Referenz-Bestellprozess betrachtet, daraufhin wurden einzelne Gesamtkostenbestandteile (Kostenfaktoren) der Zahlungsverfahren identifiziert und definiert sowie durch Expertengespräche validiert. Die Inhalte der Studie beruhen auf direkt von Online-Händlern erhobenen Daten sowie in vereinzelten Fällen auf Expertenschätzungen. Dazu wurde ein mehrstufiger Fragebogen entwickelt, der von den Händlern ausgefüllt und nach entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen ausgewertet wurde. Die Ergebnisse dieser Studie sollen eine grundlegende Übersicht über die Kostenstrukturen von Zahlungsverfahren im deutschen Online-Handel liefern. Shop-Betreiber können dadurch ihre eigenen Potenziale und ihre Wettbewerbssituation noch besser einschätzen und ggf. darauf basierende Änderungen bei der Auswahl und Steuerung der Zahlungsverfahren vornehmen. Zu beachten ist selbstverständlich, dass die direkten und indirekten Kosten wichtige, aber bei Weitem nicht die einzigen Faktoren sind, die bei der Auswahl eines Zahlungsverfahrens eine Rolle spielen. Mindestens genauso bedeutend sind die Kundenakzeptanz und -zufriedenheit, die Abbruchquoten oder auch der Pflegeaufwand eines Zahlungsverfahrens. © ibi research Rahmendaten zur Umfrage Online-gestützte Befragung unter www.ibi.de Zielgruppe: Online-Händler Laufzeit der Befragung: Juni - August 2014 Aufrufe des Fragebogens: 743 Ausgefüllte und verwertete Fragebögen nach Qualitätssicherungsmaßnahmen (ausreichende Anzahl beantworteter Fragen, angemessene Zeitdauer, Ausschluss mehrfacher Teilnehmer etc.): 407 Die Gewinnung von Teilnehmern erfolgte einerseits durch direktes Anschreiben von Unternehmen oder per Newsletter, andererseits durch breit angelegte Hinweise auf die Umfrage auf den Websites und in den Newslettern von Kammern und Verbänden, Dienstleistern und Partnern. Angabe der Werte und Teilnehmeranzahl („n“): Zur besseren Vergleichbarkeit und intuitiven Verständlichkeit werden die meisten Ergebnisse in relativen Größen (%-Werte) aufgeführt. Der Wert „n“ gibt jeweils an, wie viele Teilnehmer die Frage beantwortet haben und stellt den Bezugspunkt für Ergebnisdarstellungen (%-Werte) dar. Alle Prozentwerte sind auf volle Prozent oder auf die zweite Nachkommastelle gerundet. Die Summe der Prozentwerte kann daher bei einigen Fragen geringfügig von 100 % abweichen. Die Teilnehmerzahl („n“) sowie die Bedingungen zur Fragestellung werden in der Fußzeile angegeben. Aufgrund der Vielzahl der existierenden Zahlungsverfahren, fokussiert sich die Ausarbeitung auf die am stärksten verbreiteten Zahlungsverfahren. Die anderen, weniger stark verbreiteten Zahlungsverfahren werden bei Bedarf explizit aufgeführt, sofern es die Stichprobe zulässt. Seite 9 © ibi research Inhalt Management Summary 5 1. Motivation und Rahmendaten 8 2. Status quo bei Zahlungsverfahren in Online-Shops 11 3. Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren 38 4. Gesamtkosten und Szenario 53 5. Fazit und Ausblick 59 6. Informationen zur Stichprobe 61 Kontakt und Impressum 65 Seite 10 © ibi research Vorkasse, PayPal und Rechnungskauf werden von den meisten Händlern als Zahlverfahren angeboten Welche Zahlungsverfahren bieten Sie Ihren Kunden an? Vorkasse per Überweisung 75% PayPal 70% Zahlung auf Rechnung 67% Kreditkarte 52% Lastschrift 42% SOFORT Überweisung 36% Nachnahme 31% giropay Bezahlen über Amazon 6% Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 6% Sonstige Zahlungsverfahren n = 383 10% 15% Seite 11 © ibi research Seite 12 Die Zahlung per Rechnung wird besonders häufig von Kunden gewählt Wie verteilen sich prozentual die gesamten Transaktionen auf die angebotenen Zahlungsverfahren? Zahlung auf Rechnung 37% PayPal 35% Lastschrift 28% Vorkasse per Überweisung 25% Bezahlen über Amazon 23% Kreditkarte 22% Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister 20% Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister 17% SOFORT Überweisung 10% giropay Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf Nachnahme 24 ≤ n ≤ 283 9% 8% 6% Lesebeispiel: Bei den Unternehmen, die PayPal als Zahlungsverfahren anbieten, wird PayPal bei 35 % der Transaktionen von den Kunden als Zahlungsverfahren gewählt. © ibi research Ratenkauf wird besonders zur Bezahlung teurer Waren verwendet Auf welchen Betrag in Euro beläuft sich eine durchschnittliche Bestellung in Ihrem Online-Shop ungefähr je Zahlungsverfahren? Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 406 € Zahlung auf Rechnung Vorkasse per Überweisung 110 € Kreditkarte 105 € Nachnahme 93 € SOFORT Überweisung 91 € PayPal 89 € Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister 84 € Lastschrift Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister giropay 10 ≤ n ≤ 140 137 € 73 € 61 € 47 € Seite 13 © ibi research Rund ein Drittel der Händler nimmt monatlich mehr als 500 Bestellungen entgegen Wie viele Bestellungen nehmen Sie insgesamt in etwa pro Monat über Ihren OnlineShop entgegen? 42% Der Durchschnitt liegt bei 2.979 monatlichen Bestellungen. 25% 12% 14% 7% bis 100 n = 244 101 bis 500 501 bis 1000 1001 bis 5000 ab 5000 Seite 14 © ibi research Der durchschnittliche Wert des Warenkorbs liegt bei rund 100 Euro Auf welchen Betrag beläuft sich eine durchschnittliche Bestellung in Ihrem OnlineShop ungefähr? 33% Der Durchschnitt beträgt 100,60 Euro. 28% 23% 10% 6% bis 20 Euro 21 bis 50 Euro 51 bis 100 Euro n = 293; Der Wert der durchschnittlichen Bestellungen im Online-Shop versteht sich inkl. Ust. 101 bis 250 Euro ab 250 Euro Seite 15 © ibi research Bei rund drei Vierteln der Händler liegt die Handelsspanne unter 50 Prozent Auf welchen Prozentsatz beläuft sich Ihre durchschnittliche Marge (Handelsspanne)? Der Durchschnitt beträgt 42,6 %. 48% 19% 13% 9% Bis 10 Prozent n = 114 Zwischen 11 und 25 Prozent Zwischen 26 und 50 Prozent 10% Zwischen 51 und 75 Höher als 75 Prozent Prozent Seite 16 © ibi research Seite 17 Vorkasse wird von den Händlern mit Abstand als günstigstes Zahlungsverfahren eingeschätzt Wie günstig bzw. teuer schätzen Sie die folgenden Zahlungsverfahren unter Berücksichtigung aller Kostenfaktoren ein? Vorkasse per Überweisung 53% Lastschrift 18% SOFORT Überweisung 15% Zahlung auf Rechnung 14% giropay Nachnahme 32% 26% 6% Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister 4% 14% 9% Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister 4% 6% Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 3% 7% 173 ≤ n ≤ 339 1 = sehr günstig 23% 3 13% 16% 23% 2 16% 18% 27% 18% 9% 26% 19% 38% 18% 8% 7% 4% 10% 34% 20% 14% 13% 17% 27% 21% 4% 4% 30% 22% 25% 11% 19% 28% 22% 7% 23% 25% 28% Kreditkarte 2% 12% Bezahlen über Amazon 3% 23% 6% 2% 2% 16% 23% 23% 14% 12% 25% 31% 10% PayPal 4% 25% 12% 22% 35% 4 5 6 = sehr teuer 2% © ibi research Kreditkartenzahlungen werden überwiegend durch Payment Service Provider abgewickelt Wickeln Sie die von Ihnen angebotenen Zahlungsverfahren selbst bzw. über den Anbieter der Zahlungsverfahren ab oder nutzen Sie dafür einen Payment Service Provider (PSP)? Kreditkarte giropay Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister 14% 86% 42% 58% 58% Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister Bezahlen über Amazon SOFORT Überweisung 66% 34% 70% 30% 73% 27% PayPal 82% 18% Lastschrift 84% 16% Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 87% 13% Zahlung auf Rechnung 95% 5% Nachnahme 96% 4% Vorkasse per Überweisung 96% 4% Wickeln wir selbst bzw. über den Anbieter des Zahlungsverfahrens ab 24 ≤ n ≤ 266 42% Wickeln wir über einen Payment Service Provider ab Seite 18 © ibi research Seite 19 Für Händler sind die Kosten von Zahlungsverfahren das wichtigste Anforderungskriterium Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Anforderungen beim Einsatz eines Zahlverfahrens? Kosten des Verfahrens 49% Sicherheit des Verfahrens 40% Nutzerfreundlichkeit des Verfahrens 37% Schutz vor Zahlungsausfällen 37% Akzeptanz/Verbreitung im deutschsprachigen Raum 35% Zuverlässigkeit des Verfahrens 25% Durchgängigkeit des Bezahlprozesses ohne Verzögerungen/ohne Medienbruch 13% Weltweite Verbreitung des Verfahrens 11% Einfache Rückabwicklung von Zahlungen bei Retouren 10% Geringer Integrationsaufwand 9% Europäische Verbreitung des Verfahrens 8% Mobile Nutzbarkeit 7% Geringes Retourenaufkommen des Verfahrens 6% Kontrolle über die Endkundendaten Sonstige n = 349 5% 1% © ibi research Seite 20 Die direkten Kosten eines Verfahrens werden von den Händlern als relevanter erachtet als die indirekten Kosten Wie relevant sind für Sie die folgenden Faktoren bei der Entscheidung über die Einführung oder den Einsatz eines Zahlungsverfahrens? Direkte Kosten des Verfahrens (z. B. Disagio) Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen Kosten für die Nutzung eines Payment Service Providers Zeitdauer bis zum endgültigen Zahlungseingang (Opportunitätskosten) Kosten für das Risikomanagement (z. B. Bonitätsprüfungen) 17% Kosten der Rückabwicklung von Zahlungen im Retourenfall 19% Kosten anderweitiger Rückabwicklung (z. B. bei Chargebacks) 17% 16% 17% Einmalige Integrationskosten (z. B. Anpassung von Schnittstellen) 16% 17% Kosten für buchhalterische Abwicklung 16% 17% Einmalige Abschluss- und Freischaltungsgebühren 15% 274 ≤ n ≤ 302 10% 27% 33% 13% 1 = äußerst relevant 27% 24% 22% 35% 2 3 4 21% 9% 12% 15% 13% 20% 14% 25% 28% 10% 23% 19% 29% 16% 7% 9% 19% 27% 21% 20% 7% 20% 18% 31% 21% Retourenwahrscheinlichkeit je Zahlungsverfahren Kosten durch Kundenrückfragen zu Zahlungsverfahren 27% 22% 21% Kosten für Mahn- und Inkassoverfahren 27% 19% 26% 6% 12% 29% 28% 21% 11% 27% 30% 28% Kosten für manuelle Zahlungszuordnung bzw. Nachbearbeitung 18% 26% 39% 9% 4% 19% 26% 42% 18% 13% 19% 19% 5 = überhaupt nicht relevant © ibi research Stimmen zu weiteren Kostenfaktoren Gibt es weitere Kostenfaktoren, die Sie bei der Entscheidung über die Einführung oder den Einsatz eines Zahlungsverfahrens berücksichtigen? „Wenn man zu viele Optionen anbietet, verteilt sich das Volumen auf mehrere Anbieter. Das erhöht die umsatzabhängigen Kosten je Anbieter. Es sei denn, man ist ein größerer Betrieb, der bei den kostenpflichtigen Anbietern wie PayPal, Amazon, KK-Provider und Co. auch so immer in die höchste Umsatzstufe kommt (liegt meist bei ca. 50 TEUR Umsatz pro Monat).“ „Kosten der Währungsumrechnung.“ „Kosten/Verluste, wenn der Anbieter keine Testphase ermöglicht.“ Integration in Corporate Design und Template des Shops.“ „Postengebühren und Kontoführung bei Hausbank.“ „Ertrag je Transaktion z. B. bei der Finanzierung durch sog. Kick-backs des Finanzierungsgebers.” Seite 21 © ibi research Rund die Hälfte der befragten Händler führt bei Bestellungen Risikoprüfungen durch Führen Sie Risikoprüfungen bei Bestellungen Ihrer Kunden durch? Ja, wir nutzen sowohl interne als auch externe Prüfungen 26% Ja, wir führen interne Prüfungen durch (z. B. Bestellhistorie, Adressverifizierung, ...) Ja, wir führen externe Prüfungen durch (z. B. Bonitätsprüfungen, ...) Nein, wir führen keine Risikoprüfungen durch n = 250 18% 8% 47% Seite 22 © ibi research Nicht alle Zahlungsverfahren werden gleichermaßen intern auf ihr Risiko geprüft Bei welchen Zahlungsverfahren führen Sie interne Risikoprüfungen durch? Zahlung auf Rechnung 59% Lastschrift 34% Kreditkarte 28% PayPal 19% Vorkasse per Überweisung 14% Nachnahme 13% Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister 5% SOFORT Überweisung 5% Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister n = 111 (Unternehmen, die interne Risikoprüfungen durchführen) 4% Seite 23 © ibi research Externe Risikoprüfungen werden vor allem für Rechnungs- und Kreditkartenzahlungen durchgeführt Bei welchen Zahlungsverfahren führen Sie externe Risikoprüfungen durch? Zahlung auf Rechnung 52% Kreditkarte 31% Lastschrift 19% PayPal 19% Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 14% 12% Vorkasse per Überweisung 11% Nachnahme 11% SOFORT Überweisung 11% Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister n = 83 (Unternehmen, die externe Risikoprüfungen durchführen) 10% Seite 24 © ibi research Seite 25 Gut die Hälfte nutzt das Ergebnis von Prüfungen zur Anpassung der angebotenen Zahlungsverfahren Passen Sie das Angebot an Zahlungsverfahren in Ihrem Shop auf Basis von vorangegangenen Prüfungen an (aktive Zahlartensteuerung)? „Knapp ein Drittel der Online-Händler bietet Neukunden nur eine reduzierte Auswahl an Zahlungsverfahren an." Quelle: ibi research 2012, „Die Qual der Wahl – Wie Online-Händler ihre Zahlungsverfahren auswählen (www.ecommerce-leitfaden.de)“ n = 109 (Unternehmen, die Risikoprüfungen durchführen) Nein Ja 45% 55% © ibi research Seite 26 Online-Händler verzichten weitgehend auf eine Zahlartensteuerung über Rabatte oder Gebühren Gewähren Sie Kunden Rabatte bzw. erheben Sie Gebühren bei der Nutzung von bestimmten Zahlungsverfahren? Vorkasse per Überweisung 19% 1% 13% Lastschrift 6% 11% SOFORT Überweisung 5% 10% 9% Zahlung auf Rechnung Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister 7% Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister 7% 17% Kreditkarte 4% PayPal 4% Nachnahme 11 ≤ n ≤ 180 13% 17% 14% 3% 44% Wir gewähren Rabatte Wir erheben Gebühren © ibi research Seite 27 Externe Seiten im Check-out-Prozess werden von über 50 % der Händler als kritisch betrachtet Schätzen Sie bitte, wie sich die Konversionsrate ändert, wenn der Kunde im Rahmen des Bezahlvorgangs auf eine externe Seite gelenkt wird (z. B. 3-D Secure, Direktüberweisungsformular, Wallet). 1 (Konversionsrate nimmt stark ab) 5% 2 25% 3 27% neutral 32% 5 8% 6 7 (Konversionsrate nimmt stark zu) n = 213 4% 0% © ibi research Seite 28 Bei vielen Zahlungsverfahren erfolgt der endgültige Zahlungseingang erst verzögert Wie viele Tage dauert es im Durchschnitt, bis je Zahlungsverfahren die Zahlung in voller Höhe bei Ihnen verfügbar ist? Vorkasse per Überweisung 3 PayPal 3 SOFORT Überweisung 3 giropay 3 Lastschrift Nachnahme Der Durchschnitt beträgt 8 Tage. 6 10 Bezahlen über Amazon 11 Kreditkarte 11 Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister 14 Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 14 Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister 14 Zahlung auf Rechnung 11 ≤ n ≤ 172 15 © ibi research Viele Händler reservieren bei Vorkassezahlungen die bestellte Ware im Schnitt maximal 10 Tage Reservieren Sie bei Vorkassezahlungen die vom Kunden bestellte Ware im Lager bis zum vollständigen Zahlungseingang? 27% Nein, die bestellte Ware wird nicht geblockt 73% Ja, die bestellte Ware wird geblockt n = 184 (Unternehmen, die Vorkassezahlungen anbieten) Der Durchschnitt beträgt 9,4 Tage. Seite 29 © ibi research Seite 30 Die Zahlung auf Rechnung ist besonders anfällig für Zahlungsstörungen Schätzen Sie bitte den Anteil der Bestellungen, der je Zahlungsverfahren einer Zahlungsstörung unterliegt. Zahlung auf Rechnung 8,5% Lastschrift 5,5% Vorkasse per Überweisung 5,1% Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 5,0% Nachnahme 4,8% Kreditkarte 4,2% PayPal giropay 15 ≤ n ≤ 193 2,8% 1,7% SOFORT Überweisung 1,3% Bezahlen über Amazon 1,3% Eine Zahlungsstörung liegt vor, wenn der vereinbarte Zahlungsbetrag nicht fristgerecht oder vollständig gutgeschrieben oder wieder zurückgebucht wurde. Im Zeitverlauf kann entweder die Störung behoben werden oder ein Zahlungsausfall eintreten. ! © ibi research Seite 31 Bei manchen Zahlungsverfahren betragen die Zahlungsausfälle bis über 4 Prozent Schätzen Sie bitte den Anteil der Bestellungen, der je Zahlungsverfahren einem endgültigen Zahlungsausfall unterliegt. Zahlung auf Rechnung 4,6% Vorkasse per Überweisung 3,9% Nachnahme 3,6% Lastschrift 2,8% Kreditkarte 2,2% PayPal SOFORT Überweisung 78 ≤ n ≤ 190 0,8% 0,1% Ein Zahlungsausfall liegt vor, wenn ein Teilbetrag oder die gesamte Forderung abgeschrieben werden muss und somit endgültig (ggf. auch nach Inkassoverfahren) ausfällt. ! © ibi research Bei vielen Zahlungsverfahren bedarf es manuellen Nachbearbeitungen Schätzen Sie bitte den Anteil der Transaktionen, der je Zahlungsverfahren einer manuellen (Nach-)Bearbeitung bedarf. Vorkasse per Überweisung 16% Zahlung auf Rechnung 14% Nachnahme 11% Bezahlen über Amazon 9% Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 9% PayPal 6% Lastschrift 6% Kreditkarte 5% Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister 5% giropay 3% SOFORT Überweisung Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister 15 ≤ n ≤ 185 2% 1% Seite 32 © ibi research 3 von 10 Händlern führen keine Mahn- und Inkassomaßnahmen durch Führen Sie bei Zahlungsstörungen Mahn- bzw. Inkassomaßnahmen durch? Ja, wir lassen alle Maßnahmen von einem externen Dienstleister bzw. Rechtsanwalt durchführen Ja, wir führen alle Maßnahmen selbst durch Ja, wir führen die Maßnahmen teilweise selbst teilweise extern über einen Dienstleister bzw. Rechtsanwalt durch Nein, wir führen keine Mahn- und Inkassomaßnahmen durch n = 210 10% 30% 31% 30% Seite 33 © ibi research Mahnverfahren werden vor allem bei Zahlungen auf Rechnung und Lastschriften durchgeführt Wie hoch ist der Anteil der Transaktionen je Zahlungsverfahren, bei dem ein Mahnbzw. Inkassoverfahren stattfindet? Zahlung auf Rechnung 8,3% Lastschrift 3,4% Vorkasse per Überweisung 1,2% Kreditkarte 1,2% Nachnahme PayPal 0,9% 0,3% SOFORT Überweisung 0,1% giropay 0,1% 14 ≤ n ≤ 90 (Unternehmen, die Mahn- bzw. Inkassomaßnahmen durchführen) Seite 34 © ibi research Seite 35 Die durchschnittliche Retourenquote der befragten Online-Händler liegt bei 7 Prozent Wie hoch ist in etwa Ihre Retourenquote gemessen an der Anzahl der retournierten Warenstücke? 26% Bei uns treten keine Retouren auf 74% Bei uns treten Retouren auf n = 173 Durchschnittliche Retourenquote = 7,0 % © ibi research 4 von 5 Händlern ermitteln nicht, wie stark ihre Retourenquote vom Zahlungsverfahren abhängt Ermitteln Sie die Retourenquote je Zahlungsverfahren? Nein 81% Ja, teilweise Ja n = 165 14% 5% Seite 36 © ibi research Inhalt Management Summary 5 1. Motivation und Rahmendaten 8 2. Status quo bei Zahlungsverfahren in Online-Shops 11 3. Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren 38 4. Gesamtkosten und Szenario 53 5. Fazit und Ausblick 59 6. Informationen zur Stichprobe 61 Kontakt und Impressum 65 Seite 37 © ibi research Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren (1/3) Die direkten Kosten von Zahlungsverfahren stehen aus der Sicht von Online-Händlern besonders im Fokus der Betrachtung. Daneben werden noch durch eine ganze Reihe weiterer, indirekter Faktoren Kosten verursacht, die den jeweils eingesetzten Zahlungsverfahren zugerechnet werden müssen. Eine Betrachtung auf Gesamtkostenbasis muss diese Faktoren berücksichtigen. In der Folge beziehen sich die Berechnungen immer auf den dieser Studie zugrunde liegenden Basisfall*. Im Folgenden werden relevante Kostenfaktoren in der Reihenfolge dargestellt, wie sie bei einem typischen Einkaufs- und Bezahlvorgang anfallen. Einrichtungs- und Integrationskosten Dazu zählen z. B. einmalige Gebühren für die Anbieter des Zahlungsverfahrens, Bereitstellungsgebühren für Payment Service Provider, Installationskosten oder Kosten für die Anpassung der Schnittstellen zu internen Systemen. Im Rahmen der Studie wurden diese einmaligen Gebühren nicht erfasst: Sie sind in hohem Maße von der individuellen Systemlandschaft des Händlers abhängig und zudem nur mit vielen zusätzlichen Annahmen auf eine einzelne Transaktion umlegbar. Direkte Kosten Hierzu zählen zunächst die direkten Kosten der Zahlungsverfahren, die in der Regel dem Verfahrensanbieter zufließen. Je nach Gebührenmodell kann es sich um umsatzabhängige Gebühren, um fixe Transaktionsgebühren oder auch monatliche Grundgebühren handeln. Werden die Dienste eines Payment Service Providers in Anspruch genommen, zählen auch dessen Gebühren zu den direkten Verfahrenskosten. *Zur Definition des Basisfalls vgl. Folie 53 Seite 38 © ibi research Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren (2/3) Kosten des Risikomanagements Dazu zählen z. B. Kosten für die Überprüfung der Bonität eines Kunden, Adressverifizierungen, Prüfung der Bestellhistorie und Prüfung typischer Betrugsmuster. Solche Prüfungen können intern stattfinden und beispielsweise Personal- oder Technikkosten verursachen. Die Prüfungen können auch an externe Dienstleister ausgelagert werden und verursachen Kosten in Abhängigkeit von den Gebührenmodellen der Dienstleister. Opportunitätskosten durch verzögerte Zahlungseingänge Innerhalb der Zeitspanne, bis die Forderung des Händlers durch den endgültigen Eingang der Zahlung beglichen wurde, entstehen dem Händler Zinsverluste, so genannte Opportunitätskosten. Sollte der Händler – etwa im Fall von Vorkassezahlungen – Waren bis zum Zahlungseingang im Lager extra bereithalten (reservieren), entstehen ihm durch die nötige Zwischenfinanzierung auch in diesem Fall Opportunitätskosten. Kosten durch Leistungsstörungen Kosten können durch eine Zahlungsstörung entstehen, etwa wenn der vereinbarte Zahlungsbetrag nicht fristgerecht oder vollständig bezahlt wird, ebenso wenn bereits getätigte Zahlungen zurückgebucht werden. Es kann auch zu vollständigen Zahlungsausfällen kommen. Seite 39 © ibi research Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren (3/3) Kosten des Debitoren-/Forderungsmanagements Einige Prozesse in der Verarbeitung der Zahlungsabwicklung sind nicht durchgehend automatisiert und erfordern manuelle Nachbearbeitungen die zu Kosten führen, wie etwa die Zuordnung von Zahlungen zu Forderungen. Gleiches gilt für die buchhalterische Abwicklung der Zahlungen. Des Weiteren verursachen Mahn- und Inkassomaßnahmen Kosten: bei intern durchgeführten Maßnahmen etwa durch den verursachten Personalaufwand oder Portokosten, bei externen Maßnahmen z. B. neben den eigenen Personalkosten auch für die Gebühren des Dienstleisters. Kosten durch Retouren Retouren sind ein unvermeidlicher Teil des Geschäftsmodells von Online-Händlern. Nach einer Retoure muss die getätigte Zahlung rückabgewickelt werden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen. Ein anderer Aspekt ist bedeutsam: Die Wahrscheinlichkeit einer Retoure und die damit verbundenen Kosten hängen vom gewählten Zahlungsverfahren ab. In der Berechnung der Gesamtkosten eines Zahlungsverfahrens wird deshalb in dieser Studie mit einem so genannten Retourenkorrekturfaktor gerechnet. Dieser stellt einen wertmäßigen Aufschlag auf die Zahlungsverfahren dar, die nicht die geringste Retourenwahrscheinlichkeit im vorliegenden Betrachtungsfall aufweisen. Im Folgenden werden die Ergebnisse der Umfrage bezüglich der einzelnen Kostenfaktoren auf dem dieser Studie zugrunde liegenden Basisfall* je Transaktion dargestellt. *Zur Definition des Basisfalls vgl. Folie 53 Seite 40 © ibi research Die direkten Kosten der Zahlungsverfahren unterscheiden sich deutlich in ihrer Höhe Geben Sie bitte die Kosten an, die bei Ihnen für die eingesetzten Zahlungsverfahren anfallen. Hinweis: Die direkten Kosten hängen stark von der Abrechnungsweise des Anbieters oder des PSP ab. So existieren Kollektorenmodelle, bei denen jedes Zahlungsverfahren aufgrund Mischkalkulation gleich viel kostet. Des Weiteren können sich umsatzabhängige Kosten sowie fixe Kosten je Transaktion stark unterscheiden. Die umsatzunabhängigen Kosten (wie Monatsgebühren) wurden in der Betrachtung nicht berücksichtigt, da diese stark schwanken können. 10 ≤ n ≤ 131 Zahlungsverfahren umsatzabhängige Kosten je Transaktion in Prozent des Umsatzes fixe Kosten je Transaktion in Euro Gesamtkosten je Transaktion in Prozent der durchschnittlichen Warenkorbhöhe Vorkasse per Überweisung 0,19 % 0,34 € 0,97% Zahlung auf Rechnung 0,41 % 0,71 € 1,73% Zahlung auf Rechnung abgesichert über Dienstleister 3,02 % 0,56 € 3,79% Lastschrift 0,50 % 0,36 € 1,36% Lastschrift abgesichert über Dienstleister 1,84 % 0,22 € 2,28% Nachnahme 0,40 % 2,47 € 3,94% Kreditkarte 1,89 % 0,38 € 2,40% PayPal 1,78 % 0,28 € 2,12% SOFORT Überweisung 1,03 % 0,22 € 1,32% Seite 41 © ibi research Eine interne Prüfung kostet Händler rund 5 Euro Schätzen Sie bitte die durchschnittlichen Kosten in Euro (inkl. Personalkosten), die bei Ihnen für eine interne Prüfung anfallen. 41% Der Durchschnitt beträgt 4,81 Euro. 24% 21% 14% bis 1 Euro 1,01 bis 2 Euro n = 29 (Unternehmen, die interne Risikoprüfungen durchführen) 2,01 bis 5 Euro ab 5 Euro Seite 42 © ibi research Seite 43 Je risikoreicher ein Zahlungsverfahren ist, desto teurer ist eine externe Risikoprüfung Schätzen Sie bitte die Kosten, die bei Ihnen für eine externe Prüfung je Zahlungsverfahren anfallen. variable Kosten transaktionsje Prüfung in unabhängige Prozent des Kosten Umsatzes je Monat in Euro Zahlungsverfahren fixe Kosten je Prüfung in Euro Vorkasse per Überweisung 0,15 € ‐ € ‐ € Adressprüfung Zahlung auf Rechnung 0,60 € ‐ € ‐ € Bonitätsprüfung Zahlung auf Rechnung abgesichert über DL 0,60 € ‐ € ‐ € Bonitätsprüfung Lastschrift 0,60 € ‐ € ‐ € Bonitätsprüfung Lastschrift abgesichert über DL 0,60 € ‐ € ‐ € Bonitätsprüfung Nachnahme 0,20 € ‐ € ‐ € Adressprüfung und Identifizierung Kreditkarte 0,15 € ‐ € ‐ € Adressprüfung PayPal 0,15 € ‐ € ‐ € Adressprüfung SOFORT Überweisung 0,15 € ‐ € ‐ € Adressprüfung Typische Risikoprüfungen Aufgrund der unzureichenden Datenbasis bei einigen Zahlungsverfahren wurde für die Schätzung der Kosten für eine externe Risikoprüfung in Gänze auf eine Expertenschätzung zurückgegriffen. Dabei sind die Werte für einen Händler mit einem Durchschnittswarenkorb von etwa 100 Euro und 3.000 Transaktionen je Monat geschätzt. Individuelle Verhandlungsspielräume sowie Preisänderungen, z. B. in Abhängigkeit der Transaktionsanzahl, Branche sind hier nicht berücksichtigt. © ibi research Bei mehr als der Hälfte der Händler kostet eine Zahlungsstörung mehr als 10 Euro Schätzen Sie bitte die Kosten in Euro, die eine einzelne Zahlungsstörung durchschnittlich bei Ihnen auslöst. Dazu können beispielsweise Kosten für Nachforschungen und für Kontaktaufnahmen zählen. Der Durchschnitt beträgt 17,54 Euro. 27% 25% 23% 14% 11% bis 2 Euro n = 60 3 bis 5 Euro 6 bis 10 Euro 11 bis 20 Euro ab 20 Euro Seite 44 © ibi research Ein einziger Zahlungsausfall verursacht Kosten von rund 66 Euro im Durchschnitt Schätzen Sie bitte die Kosten in Euro, die ein einzelner Zahlungsausfall durchschnittlich bei Ihnen auslöst. Dazu zählen neben der ausgefallenen Forderung beispielsweise administrative Kosten. 38% Der Durchschnitt beträgt 65,75 Euro. 32% 13% bis 25 Euro n = 61 25 bis 50 Euro 50 bis 100 Euro 9% 9% 100 bis 150 Euro ab 150 Euro Seite 45 © ibi research Seite 46 Kosten durch Zahlungsstörungen und Zahlungsausfälle im Basisfall* Wesentliche Rahmendaten des Basisfalls durchschnittlich 2.979 Bestellungen pro Monat durchschnittlicher Warenkorbwert 100,60 € Kostenanteil Zahlungsausfälle: 3.549 Euro pro Monat bzw. 59 % der Gesamtkosten Kostenanteil Zahlungsstörungen 2.420 Euro pro Monat bzw. 41 % der Gesamtkosten Schaden aus Zahlungsstörungen und -ausfällen 5.969 Euro pro Monat. Basierend auf der Häufigkeit der angebotenen Zahlungsverfahren (S. 11), den Transaktionen je Zahlungsverfahren (S. 12) und den zugehörigen Häufigkeiten von Zahlungsstörungen und Zahlungsausfällen je Zahlungsverfahren wurden anhand der durchschnittlichen Kosten für Zahlungsstörungen (S. 44) und Zahlungsausfälle (S. 45) des Basisfalls der monatliche Schaden geschätzt. Unter den hier vorliegenden Rahmendaten beläuft sich der durch Zahlungsstörungen und Zahlungsausfälle entstehende Schaden auf 5.969 Euro pro Monat. Hochrechnung auf den deutschen E-Commerce-Markt Geht man von den vorliegenden monatlichen Kosten i. H. v. 5.969 Euro aus und unterstellt, dass sich der Gesamtumsatz des Panels auf den deutschen ECommerce-Markt anhand des Umsatzverhältnisses** hochrechnen lässt, so ergeben sich geschätzte Gesamtkosten für den deutschen E-Commerce-Markt von 961 Mio. Euro pro Jahr, der rein aus Zahlungsstörungen und Zahlungsausfällen resultiert***. Die entspricht etwa 3 % des E-CommerceUmsatzes im Jahr 2013 in Deutschland bzw., bei einer gegebenen Handelsspanne von 42,6 % (S. 16), einem Anteil am Gewinn von etwa 7 %. *Zur Definition des Basisfalls vgl. Folie 52; ** für das Jahr 2013 schätzt der bevh einen E-Commerce-Umsatz von 39,1 Mrd. Euro inkl. Steuer (Quelle: http://bit.ly/Y8iFNT) ***Eine Zahlungsstörung liegt vor, wenn der vereinbarte Zahlungsbetrag nicht fristgerecht oder vollständig gutgeschrieben oder wieder zurückgebucht wurde. Im Zeitverlauf kann entweder die Störung behoben werden oder ein Zahlungsausfall eintreten. Ein Zahlungsausfall liegt vor, wenn ein Teilbetrag oder die gesamte Forderung abgeschrieben werden muss und somit endgültig ausfällt. © ibi research Manuelle Bearbeitungen von Zahlungsvorgängen sind für Händler kostenintensiv Schätzen Sie bitte die Kosten, die eine manuelle (Nach-)Bearbeitung durchschnittlich bei Ihnen auslöst (inkl. Personalkosten). 29% Der Durchschnitt beträgt 11,51 Euro. 22% 16% bis 2 Euro n = 63 3 bis 5 Euro 6 bis 10 Euro 17% 11 bis 25 Euro 16% ab 25 Euro Seite 47 © ibi research Jeder fünfte Händler schätzt seine internen Inkassokosten größer als 50 Euro Schätzen Sie bitte die Kosten in Euro, die ein internes Mahn- bzw. Inkassoverfahren durchschnittlich bei Ihnen auslöst. 35% Der Durchschnitt beträgt 30,10 Euro. 30% 15% 13% 7% bis 10 Euro 11 bis 25 Euro n = 47 (Unternehmen, die interne Mahn- bzw. Inkassomaßnahmen durchführen) 26 bis 50 Euro 51 bis 100 Euro ab 100 Euro Seite 48 © ibi research Die Kosten eines externen Inkassoverfahrens liegen bei rund drei Viertel der Händler unter 50 Euro Schätzen Sie bitte die Kosten in Euro, die ein externes Mahn- bzw. Inkassoverfahren durchschnittlich bei Ihnen auslöst. Der Durchschnitt beträgt 35,29 Euro. 50% 20% 17% 10% 3% bis 10 Euro 11 bis 25 Euro 26 bis 50 Euro n = 37 (Unternehmen, die externe Mahn- bzw. Inkassomaßnahmen durchführen) 51 bis 100 Euro ab 100 Euro Seite 49 © ibi research Seite 50 Die Kosten für die Rückabwicklung einer Zahlung im Retourenfall liegen häufig über 2 Euro Schätzen Sie bitte die durchschnittlichen Kosten in Euro je Zahlungsverfahren für die Rückabwicklung der Bezahlung im Fall einer Retoure. Kreditkarte 2,39 € Nachnahme 2,23 € Vorkasse per Überweisung 2,12 € Lastschrift abgesichert über einen Dienstleister 2,12 € PayPal 2,09 € Zahlung auf Rechnung 1,98 € SOFORT Überweisung 1,82 € Lastschrift Zahlung auf Rechnung abgesichert über einen Dienstleister 19 ≤ n ≤ 147 1,54 € 1,12 € Hinweis: Einige Zahlungsverfahren erstatten bei der Rückabwicklung auch transaktionsabhängige Kosten oder verlangen sogar eine zusätzliche Rückabwicklungsgebühr. Auf diese Thematik sollten Online-Händler bei Betrachtung ihrer Kosten Wert legen. © ibi research Bei einem Fünftel der Händler betragen die gesamten Retourenkosten mehr als 20 Euro Wie hoch schätzen Sie insgesamt Ihre durchschnittlichen Kosten, die pro Rücksendung verursacht werden? 42% Der Durchschnitt beträgt 14,20 Euro. 21% 17% 10% bis 5 Euro n = 78 10% 6 bis 10 Euro 11 bis 15 Euro 16 bis 20 Euro ab 20 Euro Seite 51 © ibi research Inhalt Management Summary 5 1. Motivation und Rahmendaten 8 2. Status quo bei Zahlungsverfahren in Online-Shops 11 3. Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren 38 4. Gesamtkosten und Szenario 53 5. Fazit und Ausblick 59 6. Informationen zur Stichprobe 61 Kontakt und Impressum 65 Seite 52 © ibi research Höhe der gesamten Kosten von Zahlungsverfahren: Der Basisfall Aufgrund der Stichprobe ergibt sich der so genannte Basisfall. Für ihn wurden über alle Nennungen der Händler die durchschnittlichen monatlichen Bestellungen, der durchschnittliche Warenkorb sowie die durchschnittliche Retourenquote berechnet. Ferner wird davon ausgegangen, dass die Händler sowohl interne als auch externe Risikoprüfungen sowie Mahn- und Inkassoverfahren durchführen. Den nachfolgenden Berechnungen liegen somit folgende Werte zur Grunde. Anzahl der monatlichen Bestellungen 2.979 Höhe des durchschnittlichen Warenkorbs 100,60 € Durchschnittliche Retourenquote 7,0 % Risikoprüfungen interne sowie externe Risikoprüfungen werden durchgeführt Mahn- und Inkassoverfahren werden durchgeführt Seite 53 © ibi research Seite 54 Gesamtkosten im Basisfall: Rechnung das teuerste, SOFORT Überweisung das günstigste Verfahren Direkte Kosten Zahlungsverfahren Indirekte Kosten Gesamtkosten verspäte- Warenreinterne externe manuelle Mahn- und Retouren- Retouren- Gesamtko Gesamtko direkte ter servierung Zahlungs- ZahlungsPrüfungen Prüfungen Nachbear- Inkasso- abwick- korrektur- sten (Euro sten (% Kosten Zahlungsbei störungen ausfälle (1) (2) beitungen wesen lung faktor (3) /TX) des WK) eingang Vorkasse Vorkasse per Überweisung 0,98 € 0,31 € 0,10 € 0,04 € 0,09 € 0,27 € 0,62 € 0,51 € 0,53 € 0,04 € 0,06 € 3,54 € 3,52% Zahlung auf Rechnung 1,74 € 1,18 € 0,35 € 0,20 € - € 0,82 € 1,34 € 0,65 € 1,31 € 0,18 € 0,60 € 8,36 € 8,31% Zahlung auf Rechnung abgesichert über DL 3,82 € 0,60 € 0,27 € 0,21 € - € - € - € 0,11 € - € 0,04 € 0,16 € 5,22 € 5,19% Lastschrift 1,36 € 0,98 € 0,28 € 0,08 € - € 0,48 € 0,54 € 0,30 € 0,34 € 0,03 € - € 4,41 € 4,38% Lastschrift abgesichert über DL 2,30 € 0,58 € 0,33 € 0,21 € - € - € - € 0,08 € - € 0,04 € 0,01 € 3,54 € 3,52% Nachnahme 3,96 € 0,16 € 0,09 € 0,14 € - € 0,07 € 0,21 € 0,20 € 0,26 € 0,01 € 0,01 € 5,11 € 5,08% Kreditkarte 2,42 € 0,43 € 0,10 € 0,16 € - € 0,26 € 0,52 € 0,15 € 0,32 € 0,06 € 0,04 € 4,45 € 4,42% PayPal 2,13 € 0,83 € 0,10 € 0,05 € - € 0,31 € 0,53 € 0,34 € 0,27 € 0,08 € 0,23 € 4,87 € 4,85% SOFORT Überweisung 1,33 € 0,11 € 0,11 € 0,05 € - € 0,10 € 0,06 € 0,06 € 0,02 € 0,02 € 0,02 € 1,88 € 1,87% Die Kosten sind angegeben in Euro bezogen auf die Höhe des durchschnittlichen Warenkorbs des Basisfalls (100,60 Euro). 1) Die Kosten für interne Risikoprüfungen wurden nach Expertengesprächen zur Komplexitätsreduktion für alle Verfahren mit den gleichen Kosten angesetzt. 2) Bei den Kosten für die externe Risikoprüfung wurde auf Werte aus einer separaten Expertenschätzung zurückgegriffen. 3) Der Retourenkorrekturfaktor stellt einen wertmäßigen Aufschlag auf die Zahlungsverfahren dar, die nicht die geringste Retourenwahrscheinlichkeit im vorliegenden Betrachtungsfall aufweisen. Für den Basisfall ist dies die Lastschrift. © ibi research Das Verhältnis zwischen direkten und indirekten Kosten ist teilweise 1 zu 4 Verhältnis der direkten und indirekten Kosten zu den Gesamtkosten eines Verfahrens. Zahlung auf Rechnung 21% 79% Vorkasse per Überweisung 27% 73% Lastschrift 31% 69% PayPal 44% Kreditkarte Lastschrift abgesichert über DL 56% 54% 65% 46% 35% SOFORT Überweisung 71% 29% Zahlung auf Rechnung abgesichert über DL 73% 27% Nachnahme direkte Kosten 78% indirekte Kosten 22% Seite 55 © ibi research Reihung der Zahlungsverfahren nach der Höhe ihrer Kosten für den Basisfall günstig teuer Reihung nach Einschätzung der Händler Reihung nach direkten Kosten Reihung nach gesamten Kosten Vorkasse per Überweisung Vorkasse per Überweisung SOFORT Überweisung Lastschrift SOFORT Überweisung Vorkasse per Überweisung SOFORT Überweisung Lastschrift Lastschrift (abgesichert) Zahlung auf Rechnung Zahlung auf Rechnung Lastschrift Nachnahme PayPal Kreditkarte PayPal Lastschrift (abgesichert) PayPal Zahlung auf Rechnung (abgesichert) Kreditkarte Nachnahme Lastschrift (abgesichert) Zahlung auf Rechnung (abgesichert) Zahlung auf Rechnung (abgesichert) Kreditkarte Nachnahme Zahlung auf Rechnung Seite 56 © ibi research Schlussfolgerungen zum Basisfall Es gibt eine Vielzahl an indirekten Kostenfaktoren, die Zahlungsverfahren zuzurechnen sind. Wer nur die direkten Kosten im Blick hat, schätzt die Kosten der Zahlungsverfahren falsch ein. Die Kosteneinschätzung der Händler für die Zahlungsverfahren stimmt merklich mit der Reihung der Zahlungsverfahren nach direkten Kosten überein. Das ist ein starkes Indiz dafür, dass Online-Händler hauptsächlich auf die direkten Kosten abstellen. Im Basisfall* ist SOFORT Überweisung das insgesamt (direkte und indirekte Kosten) günstigste Verfahren. Die gesamten Kosten, die Zahlungsverfahren zuzurechnen sind, sind teilweise erstaunlich hoch und von vielen Händlern so nicht erwartet worden. Im Basisfall* ist die Zahlung auf Rechnung am teuersten, auch wenn dies von den Händlern deutlich anders eingeschätzt wird. Die Absicherung von Rechnungskauf und Lastschriften über einen Dienstleister verursacht zwar höhere direkte Kosten, kann sich aber in vielen Fällen rechnen. Denn die Folgekosten für sonst nötige Risikoprüfungen, eintretende Zahlungsstörungen und -ausfälle sowie notwendige Mahn- und Inkassomaßnahmen sind ohne Absicherung bedeutsam. *Zur Definition des Basisfalls vgl. Folie 53 Seite 57 © ibi research Inhalt Management Summary 5 1. Motivation und Rahmendaten 8 2. Status quo bei Zahlungsverfahren in Online-Shops 11 3. Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren 38 4. Gesamtkosten und Szenario 53 5. Fazit und Ausblick 59 6. Informationen zur Stichprobe 61 Kontakt und Impressum 65 Seite 58 © ibi research Seite 59 Fazit und Ausblick Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Kosten der eingesetzten Zahlungsverfahren einen wichtigen Erfolgsfaktor für Online-Shops darstellen. So beurteilen die befragten Händler sogar geringe Kosten als wichtigste Anforderung beim Einsatz eines Zahlungsverfahrens. Dabei haben Händler häufig nur die direkten Kosten im Auge. Sie unterschätzen tendenziell die teilweise bedeutsamen Kosten von Zahlungsverfahren, die durch indirekte Kostenfaktoren ausgelöst werden. Es zeigte sich, dass die gesamten Kosten zum Teil ein Vielfaches der direkten Kosten betragen können. Die Kosteneffizienz der Zahlungsabwicklung wird in den nächsten Jahren auch im Online-Handel an Bedeutung gewinnen. Shop-Betreiber haben an dieser Stelle Potenziale, mehr Marge vom Umsatz für sich zu vereinnahmen. Händler sollten daher versuchen, den Anteil von Zahlungsverfahren mit geringeren Gesamtkosten zu erhöhen. Das könnte beispielsweise über die Gewährung von Anreizen gelingen, die Kunden zur Wahl bestimmter, kostengünstiger Zahlungsverfahren bewegen sollen. Dies könnten Rabatte oder Versandkostennachlässe sein. Zu beachten ist dabei jedoch, dass die Kosten eines Zahlungsverfahrens nicht der einzige Aspekt bei der Auswahl und dem Angebot von Zahlungsverfahren sind. Auf gar keinen Fall darf man z. B. die Kundenakzeptanz oder die Abbruchquoten eines Zahlungsverfahrens außer Acht lassen. Insbesondere zwei Arten von Verfahren weisen geringe indirekte Kosten auf: Zum einen sind das Direktüberweisungsverfahren, wie die SOFORT Überweisung, zum anderen abgesicherte Rechnungsbzw. Lastschriftkäufe, bei denen der Dienstleister die Bezahlung garantiert. Wie sich in der Studie zeigt, lohnt sich häufig eine solche Absicherung trotz der höheren direkten Kosten. Allerdings ist es für Händler sehr sinnvoll, auch in Zukunft genau ihre Kosten zu überwachen, denn z. B. aufgrund von angestrebten Regulierungsmaßnahmen – etwa auf dem Kreditkartenmarkt – könnten sich die Kosten einzelner Verfahren durchaus stärker ändern. © ibi research Inhalt Management Summary 5 1. Motivation und Rahmendaten 8 2. Status quo bei Zahlungsverfahren in Online-Shops 11 3. Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren 38 4. Gesamtkosten und Szenario 53 5. Fazit und Ausblick 59 6. Informationen zur Stichprobe 61 Kontakt und Impressum 65 Seite 60 © ibi research Branchen der teilnehmenden Unternehmen Bitte ordnen Sie Ihr Sortiment den folgenden Produktkategorien zu. Bekleidung/Textilien/Schuhe EDV/Elektronik/Telekommunikation/Fotografie Sport- und Freizeitartikel Heim und Garten/Heimtextilien/Living & Lifestyle Software/Digitale Produkte/Downloads Bücher/Zeitschriften Drogerieartikel/Gesundheitsartikel/Kosmetik Haushaltswaren und -geräte Bürobedarf Auto- und Motorradzubehör Spielwaren/Babyartikel Nahrungs- und Lebensmittel Schmuck/Uhren Musik/Filme (auf Datenträger) Tierbedarf Getränke und Spirituosen Gaming (z. B. Internetspiele) Ticketing (z. B. Konzerte, Sport) Reisen Blumen Sonstiges n = 407 19% 14% 13% 11% 10% 9% 9% 8% 7% 7% 7% 6% 5% 4% 3% 3% 3% 3% 2% 1% 14% Seite 61 © ibi research Umsatzklassen der teilnehmenden Unternehmen Zu welcher Umsatzklasse gehört ihr Unternehmen (gesamter Jahresumsatz über alle Vertriebskanäle)? bis 50.000 Euro 29% 50.000 bis 100.000 Euro 12% 100.000 bis 500.000 Euro Kleine Unternehmen 13% 500.000 bis 1 Mio. Euro 1 Mio. bis 2 Mio. Euro 8% 4% 2 Mio. bis 5 Mio. Euro 5 Mio. bis 10 Mio. Euro n = 180 8% 3% Mittlere Unternehmen 10 Mio. bis 50. Mio. Euro 11% Große Unternehmen mehr als 50 Mio. Euro 11% Seite 62 © ibi research Mitarbeiterzahlen der teilnehmenden Unternehmen Wie viele Mitarbeiter beschäftigt Ihr Unternehmen derzeit? 1-9 62% 10-49 15% 50-249 250-499 500 und mehr n = 195 10% 3% 10% Seite 63 © ibi research Inhalt Management Summary 5 1. Motivation und Rahmendaten 8 2. Status quo bei Zahlungsverfahren in Online-Shops 11 3. Kostenfaktoren von Zahlungsverfahren 38 4. Gesamtkosten und Szenario 53 5. Fazit und Ausblick 59 6. Informationen zur Stichprobe 61 Kontakt und Impressum 65 Seite 64 © ibi research Über ibi research Seit 1993 bildet die ibi research an der Universität Regensburg GmbH eine Brücke zwischen Universität und Praxis. Das Institut forscht und berät zu Fragestellungen rund um das Thema „Finanzdienstleistungen in der Informationsgesellschaft“. ibi research arbeitet auf den Themenfeldern Retail Banking, E-Business, E-Commerce, E-Finance, IT-Governance und Geschäftsprozess-Management. Zugleich bietet ibi research umfassende Beratungsleistungen zur Umsetzung der Forschungs- und Projektergebnisse an. Weitere Informationen: www.ibi.de Seite 65 © ibi research Immer aktuell informiert: Der Zahlungsverkehrs-Newsletter Mit unserem Zahlungsverkehrs-Newsletter informieren wir Sie vierzehntägig kostenlos über aktuelle Trends im Zahlungsverkehrsmarkt Die aktuelle Ausgabe sowie das Newsletterarchiv sind online einsehbar Kostenlose Anmeldung unter www.zvnews.de Seite 66 © ibi research Immer aktuell informiert: Der E-Commerce-Newsletter Alle zwei Wochen die aktuellsten Informationen rund um die Themen E-Commerce und E-Payment sowie zu allen Neuigkeiten aus dem Projekt „E-Commerce-Leitfaden“ Die aktuelle Ausgabe sowie das Newsletterarchiv sind online einsehbar Kostenlose Anmeldung unter www.newsletter.ecommerce-leitfaden.de Folgen Sie uns auf Twitter unter www.twitter.com/ecleitfaden Seite 67 © ibi research Seite 68 Impressum/Haftungserklärung Gesamtkosten von Zahlungsverfahren – Was kostet das Bezahlen im Internet wirklich? Holger Seidenschwarz, Stefan Weinfurtner, Dr. Ernst Stahl, Dr. Georg Wittmann ISBN 978-3-945451-01-4 Das Werk einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt und Eigentum der ibi research an der Universität Regensburg (im Folgenden: ibi research). Verwertungen sind unter Angabe der Quelle „ibi research 2014: Gesamtkosten von Zahlungsverfahren – Was kostet das Bezahlen im Internet wirklich? (www.ibi.de)“ zulässig. Befragung, Text, Redaktion und Gestaltung ibi research an der Universität Regensburg GmbH Bilder ibi research; fotolia.de: Sergey Nivens Herausgeber/Kontakt ibi research an der Universität Regensburg GmbH, Galgenbergstraße 25, 93053 Regensburg Telefon: +49 941 943-1901 | E-Mail: [email protected] | Web: www.ibi.de Haftungserklärung Das Werk mit seinen Inhalten wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und gibt den zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellen Stand wieder. Dennoch kann für seine Vollständigkeit und Richtigkeit keine Haftung übernommen werden. Durch die Rundung einiger Umfragewerte kommt es vereinzelt zu von 100 % abweichenden Gesamtsummen. Interviews und Kommentare Dritter spiegeln deren Meinung wider und entsprechen nicht zwingend der Meinung von ibi research. Fehlerfreiheit, Genauigkeit, Aktualität, Richtigkeit, Wahrheitsgehalt und Vollständigkeit der Ansichten Dritter können seitens ibi research nicht zugesichert werden. Die Informationen Dritter, auf die Sie möglicherweise über die in diesem Werk enthaltenen Internet-Links und sonstigen Quellenangaben zugreifen, unterliegen nicht dem Einfluss von ibi research. ibi research unterstützt nicht die Nutzung von Internet-Seiten Dritter und Quellen Dritter und gibt keinerlei Gewährleistungen oder Zusagen über Internet-Seiten Dritter oder Quellen Dritter ab. Die Angaben zu den in diesem Werk genannten Anbietern und deren Lösungen beruhen auf Informationen aus öffentlichen Quellen oder von den Anbietern selbst. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen, Handelsnamen und dergleichen in diesem Werk enthaltenen Namen berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen und Marken im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann genutzt werden dürften. Vielmehr handelt es sich häufig um gesetzlich geschützte, eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. Bei der Schreibweise hat sich ibi research bemüht, sich nach den Schreibweisen der Hersteller zu richten. Trotz der Vielzahl an Informationen sowie aufgrund einer dem ständigen Wandel unterzogenen Sach- und Rechtslage kann das Werk jedoch keine auf den konkreten Einzelfall bezogene Beratung durch jeweilige fachlich qualifizierte Stellen ersetzen. ibi research empfiehlt deshalb grundsätzlich bei Fragen zu Rechts- und Steuerthemen und rechtsverwandten Aspekten, sich an einen Anwalt oder an eine andere qualifizierte Beratungsstelle zu wenden. 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