Tourismuskonzept Sauerland-Seen
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Tourismuskonzept Sauerland-Seen
Köln, 25. Juni 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen Ausgangssituation, Potenziale, Zielsetzungen, Maßnahmen, Effekte Köln, 25. Juni 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen Ausgangssituation, Potenziale, Zielsetzungen, Maßnahmen, Effekte Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 2 Inhaltsverzeichnis Seite Inhaltsverzeichnis 3 Vorbemerkung 7 1. Management Summary 8 2. Ausgangssituation 13 2.1 Bigge-/ Listersee 14 2.1.1 Lage und Verkehrsanbindung 14 2.1.2 Touristisches Angebot 15 2.1.3 Touristische Nachfrage 17 2.1.4 Stärken- / Schwächenprofil Bigge- / Listersee 18 2.2 Sorpesee 21 2.2.1 Lage und Verkehrsanbindung 21 2.2.2 Touristisches Angebot 22 2.2.3 Touristische Nachfrage 24 2.2.4 Stärken- / Schwächenprofil Sorpesee 25 2.3 Möhnesee 28 2.3.1 Lage und Verkehrsanbindung 28 2.3.2 Touristisches Angebot 29 2.3.3 Touristische Nachfrage 31 2.3.4 Stärken- / Schwächenprofil Möhnesee 32 2.4 Hennesee 35 2.4.1 Lage und Verkehrsanbindung 35 2.4.2 Touristisches Angebot 36 2.4.3 Touristische Nachfrage 38 2.4.4 Stärken- / Schwächenprofil Hennesee 39 2.5 Diemelsee 41 2.5.1 Lage und Verkehrsanbindung 41 2.5.2 Touristisches Angebot 42 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 3 2.5.3 Touristische Nachfrage 44 2.5.4 Stärken- / Schwächenprofil Diemelsee 45 2.6 Fazit Stärken- / Schwächenprofile der Sauerland-Seen 48 3. Potenzialanalyse 51 3.1 Marktpotenzial für die Sauerland-Seen 51 3.1.1 Einzugsgebiet 51 3.1.2 Primärmarkt: Wohnortstarter 51 3.1.2.1 Tagesausflügler 51 3.1.2.2 Kurzurlauber und Urlauber 52 3.1.3 Sekundärmarkt: Urlaubsortstarter 52 3.1.4 Tertiärmarkt: Durchreisende 53 3.2 Potenzielle Zielgruppen 54 3.2.1 Zielgruppen-Vorgaben Masterplan NRW 54 3.2.2 Relevanz von Freizeitaktivitäten 54 3.3 Fazit zum Potenzial des Raumes Sauerland-Seen 56 4. Zielsetzungen für die künftige Tourismusentwicklung 57 4.1 Übergeordnete konzeptionelle Vorgaben 57 4.1.1 Masterplan Tourismus NRW 57 4.1.2 Markenkonzept Sauerland-Tourismus e.V. 57 4.1.3 Masterplan für die Seen im Sauerland 58 4.1.4 REGIONALE Südwestfalen 2013 58 4.1.5 Konzeptionelle Vorgaben auf regionaler Ebene 59 4.1.5.1 Tourismusstrategie Kreis Olpe 59 4.1.5.2 Tourismuskonzept Märkischer Kreis 60 4.1.5.3 Tourismusstrategie Kreis Soest 60 4.1.5.4 Tourismuskonzept Diemelsee 61 4.2 Ableitung von Entwicklungszielen und Strategien für die Tourismusentwicklung 63 5. Expertengespräche 65 5.1 Wiedergabe der Gesprächsergebnisse 66 5.1.1 Diemelsee 66 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 4 5.1.2 Hennesee 67 5.1.3 Sorpesee 69 5.1.4 Möhnesee 70 5.2 Fazit aus den Gesprächen 71 6. Maßnahmenpläne 72 6.1 Infrastrukturmaßnahmen 73 6.1.1 Allianz-Projekte 73 6.1.1.1 Kunst und Kultur 73 6.1.1.2 Lichtkonzepte Außenbeleuchtung 73 6.1.1.3 Radsportzentrum 74 6.1.1.4 Alternative Übernachtungsformen 74 6.1.2 Maßnahmen im Bereich Bigge- / Listersee 75 6.1.2.1 Wandererlebnis Bigge-Lister-Steig 75 6.1.2.2 Bigge-Lister-Radring 76 6.1.2.3 Bahnlinie Biggesee-Express 77 6.1.2.4 Schifffahrt Biggesee 77 6.1.2.5 Zugänge zum Wasser 78 6.1.2.6 Gesamtentwicklung Sondern 80 6.1.3 Maßnahmen im Bereich Sorpesee 81 6.1.3.1 Amecke Vorbecken Seeportal / -steg und Promenade 81 6.1.3.2 Wegeverbindung zwischen Amecke und Stockum 82 6.1.3.3 Schaffung eines Dorfplatz 83 6.1.3.4 Innerörtlicher Weg, Wasserplatz 83 6.1.3.5 Gesundheitsweg 84 6.1.3.6 Lichtkonzept (Allianzprojekt) 85 6.1.4 Maßnahmen im Bereich des Möhnesees 85 6.1.4.1 Seepark Körbecke 85 6.1.4.2 Ortsmitte und Straßenraum Körbecke 86 6.1.4.3 Staumauer 87 6.1.5 Hennesee 89 6.1.5.1 Henne-Boulevard 89 6.1.5.2 Henne-Damm 91 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 5 6.1.5.3 Henne-Insel 93 6.1.6 Maßnahmen im Bereich des Diemelsees 94 6.1.6.1 Stadt Marsberg: Promenade Diemelsee 95 6.1.6.2 Gemeinde Diemelsee – Ortsteil Heringhausen 95 6.1.6.3 Gemeinde Diemelsee – Am See 96 6.2 Allianzprojekte: Vermarktung und Projektsteuerung 98 6.2.1 Entwicklung marktfähiger Angebote für die Vermarktung 98 6.2.2 Vorbereitung der REGIONALE in 2013 / 2014 99 6.2.3 Projektsteuerung 100 7. Effekte bei Umsetzung der Maßnahmen 104 7.1 Touristische Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen 104 7.2 Wirtschaftliche Effekte des Vorhabens 105 7.2.1 Bigge-/Listersee 106 7.2.2 Sorpesee 108 7.2.3 Möhnesee 110 7.2.4 Hennesee 112 7.2.5 Diemelsee 114 7.2.6 Zusammenfassung 117 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 6 Vorbemerkung Innerhalb der Destination Sauerland spielen die fünf sauerländischen Seen Bigge- / Listersee, Diemelsee, Hennesee, Möhnesee und Sorpesee traditionell eine wichtige Rolle als Nahererholungsraum für die einheimische Bevölkerung und als touristisches Ziel für Besucher von außerhalb. Die vorhandene Infrastruktur und die touristischen Angebote an den Seen sind jedoch sehr unterschiedlich und entsprechen trotz vermehrter Anstrengungen in den letzten Jahren überwiegend nicht den gewachsenen Ansprüchen der Gäste. Indikator dafür sind die insgesamt gesehen stagnierenden bis rückläufigen Besucherzahlen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben die Anrainerkommunen der Seen mit den Kreisen Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Olpe und Soest beschlossen, der Urlaubsregion „Sauerland-Seen“ mit einem abgestimmten Maßnahmenbündel zu einem neuen und zeitgemäßen Imageprofil zu verhelfen. Im Rahmen der REGIONALE 2013 werden derzeit an den einzelnen Seen zahlreiche (Infrastruktur-) Maßnahmen mit dem Ziel geplant, das vorhandene touristische Potenzial der Seen besser zu nutzen sowie die Aufenthaltsqualität für Besucher und Bewohner zu steigern. Für die Umsetzung einzelner Maßnahmen gibt es einen Förderzugang über die Tourismusförderung des Landes NRW nach RWP-Richtlinie bzw. nach §§ 23 / 44 LHO. Für die Öffnung dieses Förderzuganges ist es erforderlich, dass die geplanten Maßnahmen an den einzelnen Seen zunächst auf ihre touristische Wirksamkeit geprüft und auf dieser Grundlage in eine touristische Gesamtstrategie eingebettet werden. Der Hochsauerlandkreis hat die Firma ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH beauftragt, die Auswirkungen geplanter Projekte auf die künftige touristische Entwicklung der Sauerland-Seen zu überprüfen. Dabei spielte die Frage eine wichtige Rolle, wie sich diese Projekte in die Vorgaben aus übergeordneten Tourismuskonzeptionen (Masterplan NRW, Markenkonzept Sauerland-Tourismus e.V., Masterplan Sauerland-Seen, REGIONALE Südwestfalen 2013 und Tourismuskonzepte der Kreise) einfügen lassen und wie sich die Seen künftig gemeinsam strategisch positionieren können, um wieder mehr Gäste in die Region zu locken. Der vorliegende Bericht basiert auf folgenden Inhalten: Beschreibung der touristischen Ausgangssituation der fünf Sauerland-Seen (räumliche Charakterisierung, Angebot und Nachfrage, Stärken- / Schwächenprofil) Analyse der Marktpotenziale Zielsetzungen für die künftige Tourismusentwicklung Wiedergabe der Gespräche mit Vertretern der einzelnen Seen Darstellung der geplanten und im Vorfeld erarbeiteten Projektideen Skizzierung der wirtschaftlichen Effekte bei Umsetzung der einzelnen Maßnahmen. Wir danken an dieser Stelle allen, die die vorliegende Studie unterstützt und engagiert begleitet haben. Dr. Robert Datzer, im Juni 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 7 1. Management Summary Die fünf Sauerland-Seen Bigge- / Listersee, Diemelsee, Hennesee, Möhnesee und Sorpesee wollen ihr vorhandenes touristisches Potenzial künftig besser nutzen. Vor diesem Hintergrund werden derzeit im Rahmen der REGIONALE 2013 zahlreiche Projekte mit dem Ziel geplant, die Aufenthaltsqualität durch geeignete Maßnahmen für Besucher und Einwohner zu steigern. Kernaufgabe des vorliegenden Konzeptes ist es, die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen auf die künftige touristische Entwicklung der Sauerland-Seen zu analysieren. Neben einer Bewertung der aktuellen Stärken und Schwächen der Seen, der Prüfung der Zielsetzungen für die künftige Tourismusentwicklung sowie einer Abschätzung der erreichbaren Marktpotenziale und der möglichen wirtschaftlichen Effekte geht es vor allem um die Erstellung einer Prioritätenliste für die vorgeschlagenen Maßnahmen und um Empfehlungen hinsichtlich des künftigen Projektmanagements. Die Kernergebnisse der Studie werden nachfolgend stichpunktartig zusammengefasst. Ausgangasituation Die Sauerland-Seen haben eine lange Tradition als Naherholungsraum und Reiseziel für Besucher von außerhalb, die touristische Infrastruktur und die damit verbundenen Angebote entsprechen jedoch in den meisten Fällen nicht mehr den gewachsenen Ansprüchen der Touristen von heute. Die Zahl der Tages- und Übernachtungsgäste ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Positive Rahmenbedingungen: Einwohnerstarkes Einzugsgebiet (6,5 Mio. Menschen im Radius von 60 Minuten Fahrtzeit) Etablierte Tourismusdestination Sauerland Attraktives Landschaftsbild / Naturerlebnis Vielfältige Aktivitätsmöglichkeiten (Wandern, Radfahren, Wassersport) Erkennbare Anstrengungen zur Verbesserung der Infrastruktur Schwächen / Problembereiche: Restriktionen durch Nutzung als Talsperre (Wasserregulierug, Seezugänge etc.) Verkehrsbelastung, Parkplatzproblematik, ÖPNV-Verbindungen Witterungsabhängigkeit Qualität der Unterkunfts- und Gastronomiebetriebe , fehlende Investitionen, Preis- / Leistungsverhältnis, Nachfolgeproblematik, Marketing / Vermarktung Generelle Infrastruktur im unmittelbaren Seenbereich (Promenaden, Wege, Aufenthaltsmöglichkeiten etc.), Anbindung an die Orte, Freizeitangebote Events / Veranstaltungen Ausstattung der Touristinformationen (personell, finanziell), Marketing Positiv anzumerken ist, dass die Bereitschaft zur Verbesserung der aktuellen Situation bei allen fünf Seen und auf allen Ebenen (Politik, Verwaltung, Leistungsträger etc.) vorhanden ist und dass man die Weiterentwicklung gemeinsam angehen möchte. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 8 Potenzialanalyse Im Radius von 60 Minuten Fahrtzeit leben 6,5 Mio. Menschen Der Masterplan NRW benennt folgende, für die verschiedenen NRW-Regionen relevanten Zielgruppen: Junge Singles und Paare – unter 30 Jahre alt, keine Kinder Erwachsene Singles – 30 bis 59 Jahre alt, keine Kinder, alleine lebend Erwachsene Paare – 30 bis 59 Jahre alt, keine Kinder, verheiratet oder in einer festen Partnerschaft lebend Familien – unter 60 Jahre alt, mindestens ein Kind unter 18 Jahre Best Ager (weitere Unterteilung in ein aktives und ein bodenständiges Segment) – unter 60 Jahre Business-Gäste – lebenszyklusübergreifend, MICE. Zielsetzungen für die Tourismusentwicklung Der Masterplan NRW dient als Orientierungsrahmen für die touristische Weiterentwicklung des Landes und definiert folgende strategischen Ziele: Die Tourismusstrategie ist integraler Bestandteil der Standortstrategie Es erfolgt eine Fokussierung auf besonders potenzialträchtige Zielgruppen Die Ressourcen und Kompetenzen werden gebündelt Das Bundesland profiliert sich mit qualitativ hochwertigen Angeboten Die Professionalisierung muss weiter vorangetrieben werden Das Markenkonzept des Sauerland-Tourismus e.V. formuliert die Profilierung und Stärkung Dachmarke „Sauerland“ als zentrales Ziel. Intention der Dachmarkenphilosophie ist es, bestehende Einzelmarken unter einem gemeinsamen Dach zu präsentieren, ohne dabei jedoch deren Eigenständigkeit einzuschränken. Das Strukturförderprogramm REGIONALE 2013 soll Südwestfalen als Wirtschaftsstandort und als Naherholungsregion neue Impulse geben. Zentrales Instrument sind Projekte (von denen „Sauerland-Seen“ eines ist), mit denen folgende Ziele erreicht werden sollen: Schaffung eines eigenständigen Profiles von Südwestfalen Profilierung von Südwestfalen als Marke und Erhöhung des Bekanntheitsgrades über NRW hinaus Südwestfalen erlebbar machen Auf regionaler Ebene verfügen der Märkische Kreis, die Kreise Olpe und Soest sowie die hessische Gemeinde Diemelsee über Tourismuskonzepte / -strategien, die im Wesentlichen folgende Ziele beinhalten: Steigerung der Gäste und Übernachtungszahlen Sicherung und Ausbau touristischer Wertschöpfung (Löhne, Einkommen, Gewinne aus Tourismus) Schärfung des touristischen Profils und Steigerung des Bekanntheitsgrades des Raumes Steigerung der Angebotsqualität Erhöhung der Standortqualität für Gäste und Einheimische Steigerung der Identität und des Tourismusbewusstseins Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 9 Verbesserung der Zusammenarbeit der Kommunen und Tourismusakteure untereinander und mit dem Sauerland-Tourismus e.V. Fazit der Expertengespräche Die Kommunen der beteiligten Seen begrüssen das Projekt „Sauerland-Seen“ und sehen in der Umsetzung die Chance einer deutlichen Aufwertung der Infrastruktur und damit der besseren Wahrnehmung im touristischen Wettbewerb. Die mit Priorität 1 versehenen Maßnahmen sind planungsrechtlich und finanziell weitgehend gesichert (Eigenanteil im Haushalt überwiegend berücksichtigt). Befürwortet wird die Funktion eines Projektmanagers („Kümmerers“) für übergeordnete Koordinierungsaufgaben. Da die Kommunen nicht in der Lage sind, eine solche Position zu finanzieren, sollte sie in der dreijährigen Umsetzungsphase mit Fördermitteln finanziert werden. Die Umsetzung der geplanten eigenen Maßnahmen kann jedoch in Eigenregie erfolgen. Einigkeit besteht darin, dass die künftige Vermarktung des Themas „Sauerland-Seen“ unter einem gemeinsamen Dach erfolgen sollte. Diese Aufgabe sollte vom „SauerlandTourismus e.V.“ übernommen werden. Schon jetzt über eine mögliche finanzielle Beteiligung an Vermarktungsmaßnahmen nachzudenken, wäre allerdings verfrüht. Maßnahmenpläne Das Projektbüro WGF hat bis Dezember 2011 ein Bündel von Einzelmaßnahmen für alle fünf Seen zusammengetragen, die bis Mai 2012 von den Projektpartnern bearbeitet und zum Teil in modifizierter Form vorgelegt wurden. Im Kapitel 6 werden nur die Projekte berücksichtigt, die mit Priorität 1 versehen wurden. Die Maßnahmen betreffen die in den Bereichen Infrastrukturoptimierung, Produktentwicklung und Professionalisierung der Tourismusarbeit. Zu den Infrastrukturmaßnahmen gehören auch die Allianzprojekte Kunst und Kultur, Lichtkonzepte Außenbeleuchtung, Radsportzentrum, Alternative Übernachtungsformen. Weitere Allianzprojekte sind die Bereiche Vermarktung und Projektsteuerung. Allianzprojekt Projektsteuerung Der Erfolg des Projektes „Sauerland-Seen“ hängt entscheidend davon ab, wie es in den vorgesehenen drei Jahren der Umsetzungsphase personell betreut und gesteuert wird. Zu regeln sind vor allem Fragen der personellen Besetzung, des Aufgabenprofils und der finanziellen Ausstattung. Ausgangssituation auf Basis der Gespräche mit den kommunalen Projektpartnern: Aufgrund der angespannten personellen und finanziellen Situation sind die fünf Seenpartner nicht in der Lage, übergeordnete Steuerungsaufgaben zu übernehmen. Die Notwendigkeit einer solchen Funktion ist unumstritten. Dies gilt auch für den Sauerland-Tourismus e.V., der aber bereit ist, während der Umsetzungsphase Koordinierungsaufgaben im bisherigen Umfange zu leisten. Das eigentliche Projektmanagement sollte jedoch eigenständig betrieben werden. Konsens besteht darin, dass die übergeordnete Vermarktung nach Abschluss der Projektphase in Händen des Sauerland-Tourismus e.V. liegen sollte. Grundsätzlich besteht die Bereitschaft zur finanziellen Beteiligung an gemeinsamen Marketingmaßnahmen – allerdings ohne Festlegung auf Beträge. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 10 Erwartet wird eine Definition der erforderlichen Aufgaben. Dazu gehören neben rein koordinierenden Aufgaben auch Hilfestellungen bei der Entwicklung kreativer Projekte (neue Unterkunftsformen, Events etc.) und Marketingmaßnahmen. Gewünscht wird während der vorgesehenen dreijährigen Umsetzungsphase eine Finanzierung des Projektmanagers im Rahmen einer Projektförderung, da man nicht in der Lage sei, die erforderliche Personalstelle selbst zu finanzieren. Der Aufbau einer zusätzlichen Organisationsstruktur zum Management des Seenprojektes ist nicht erforderlich, da die vorhandenen Strukturen (SauerlandTourismus, regionale und kommunale Ebene) ausreichen und professionell arbeiten. Die Gutacher empfehlen, die personelle Begleitung der Umsetzungsphase der geplanten Maßnahmen als Förderprojekt zu definieren und zeitlich auf drei Jahre zu begrenzen. Das Projektmanagement wird in erster Linie eine moderierende Funktion haben. Es muss maßgeblich dazu beitragen, dass das Projekt auf breite Akzeptanz stößt und einen Entwicklungsprozess in Gang bringt, der in der Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen nicht im gewünschten Maße gelungen ist. Aufgabenspektrum: Begleitung der Maßnahmenumsetzung und der Abstimmungsprozesse, um ein aufeinander abgestimmtes Maßnahmenbündel sicher zu stellen. Funktion als zentraler Ansprechpartner für die beteiligten Projektpartner und den Sauerland-Tourismus e.V. als übergeordneter Vermarktungsorganisation. Regelmäßige Informatuion der direkt oder indirekt beteiligten Akteure (Politik, Verwaltung, Touristiker, Leistungsträger, Medien etc.) in Form von persönlichen Gesprächen, Arbeitssitzungen etc. Ziel muss es sein, den Fortschritt des Umsetzungsprozesses transparent zu machen, um auf diese Weise Akzeptanz zu schaffen und den Bekanntheitsgrad des Projektes zu erhöhen. Abstimmung / Koordination mit den Projekten der REGIONALE 2013 (LenneSchiene, Zukunft der Dörfer und Radnetz Südwestfalen). Ideengeber für die touristische Angebotsentwicklung. Anstoßen weiterer, bisher noch nicht berücksichtigter Themen / Projekte (z.B. neue Unterkunftsformen). Vorbereitung einer Struktur für das Projektmanagement nach Ablauf der dreijährigen Förderphase (Aufgaben, organisatorischer Rahmen, Finanzierung). Abschließendes Fazit Für die Weiterentwicklung des sauerländischen Tourismus sind die Sauerland-Seen ein wichtiges Profilierungsthema, das mit Kernthemen wie Wandern und Radfahren optimal harmoniert. Die im Rahmen der REGIONALE 2013 geplanten Maßnahmen und die Zugangsmöglichkeiten zur Tourismusförderung des Landes NRW bieten die einmalige Chance, die jahrelang vernachlässigte Infrastruktur nachhaltig in Wert zu setzen, um langfristig wettbewerbsfähig bleiben zu können. Zum ersten Mal in der langen Geschichte der sauerländischen Seen ist der Wille zu erkennen, die bisher eher alleine auftretenden Seen gemeinsam und auf Basis eines aufeinander abgestimmten Entwicklungsprozesses nach vorne zu bringen. Man hat die Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 11 Chance erkannt, die der Verbund von fünf Seen bietet, um sich als echte touristische „Marke“ innerhalb der Destination Sauerland zu profilieren und zu positionieren. Bei den nächsten Schritten kommt es darauf an, diesen für den Tourismus des gesamten Sauerlandes wichtigen Prozess der Realisierung geeigneter Projektmaßnahmen wirkungsvoll zu unterstützen. Dabei spielt die Förderung durch öffentliche Mittel eine entscheidende Rolle. Ohne diese Mittel könnte dieser notwendige Prozess nicht in Gang gebracht werden. Unabdingbar für den Erfolg des gesamten Projektes ist auch die personelle Begleitung der Umsetzung im Sinne eines effizienten und professionellen Projektmanagements. Ohne einen so genannten „Kümmerer“ wird es nicht gehen – wie Erfahrungen aus vergleichbaren Projekten zeigen. Da die beteiligten Kommunen und sonstigen Partner aus vielfältigen Gründen – dünne eigene Personaldecke, ungenügende Finanzausstattung – nicht in der Lage sind, entsprechende Ressoucen bereitzustellen, ist auch hier eine übergeordnete Lösung erforderlich. Vorgeschlagen wird ein extern bestelltes Projektmanagement, das über einen Zeitraum von drei Jahren als Projektmaßnahme mit öffentlichen Mitteln gefördert wird. Summa summarum kann festgehalten werden, dass die ausgewählten und begutachteten Projektmaßnahmen die gestellten Anforderungen in vollem Umfange erfüllen und somit dazu beitragen werden, die Weiterentwicklung des Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Zukunft des Sauerlandes und des gesamten Raumes Südwestfalen zu beflügeln. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 12 2. Ausgangssituation Die Sauerland-Seen haben eine lange Tradition als beliebte Naherholungsziele – vor allem in den Sommermonaten. Je nach Lage und Größe verfügen sie über einen – auch überregional gesehen – relativ hohen Bekanntheitsgrad. Karte 1: Lage der Seen im Sauerland Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entfernungen zwischen den Seen und zu wichtigen Herkunftsgebieten der Besucher. Tabelle 1: Entfernungsmatrix Seen im Sauerland Dortmund Köln Dortmund Köln Kassel Bigge/Listersee Sorpesee Hennesee Möhnesee Diemelsee 71 59 74 48 110 Kassel 77 120 152 126 187 163 161 109 119 76 Bigge/ Sorpesee Hennesee Möhnesee Diemelsee Listersee 71 59 74 48 110 77 120 152 126 187 163 161 109 119 76 32 44 59 93 32 32 22 68 44 32 28 40 59 22 28 53 93 68 40 53 Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 13 2.1 Bigge-/ Listersee Bigge- und Listersee sind zusammen 876 Hektar groß (verteilt auf sechs Becken). Damit liegen sie an 2. Stelle, was die Größe der Wasserfläche aller fünf Sauerland-Seen betrifft. Das Stauvolumen beträgt 171,7 Mio. m³. 2.1.1 Lage und Verkehrsanbindung Bigge- und Listersee liegen am Schnittpunkt zweier wichtiger Verkehrsachsen, der Autobahn A45 von Dortmund nach Frankfurt und der Autobahn A4 von Köln nach Olpe. Von der Anschlussstelle Drolshagen an der A45 aus Richtung Dortmund sind es 4,4 Kilometer bis an das Ufer des Listersees, von der Anschlussstelle Olpe an der A45 aus Richtung Köln lediglich 3,0 Kilometer bis Kirchesohl am Biggesee. Die überwiegend am Westufer des Biggesees entlangführende L512 verbindet Olpe mit den Ortschaften Eichhammer und Sondern und geht weiter nach Attendorn. Die Ortschaften Hunswinkel und Windebruch am Nordufer des Listersees sind über die L707/708 erreichbar. Karte 2: Der Raum Bigge- / Listersee Listersee Biggesee Quelle: Google Maps Der Biggesee verfügt über eine Bahnanbindung. Die Regionalbahn fährt stündlich von Finnentrop via Attendorn, Kraghammer, Listerscheid und Sondern nach Olpe. Die Fahrtzeit von Dortmund beträgt gut zwei Stunden. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 14 Die Biggeseeschifffahrt verkehrt zwischen Ende März und Ende Oktober von der Hauptanlegestelle Sondern/Seebahnhof im Halbstundentakt. Auf der zweistündigen Rundfahrt werden aktuell bis zu vier weitere Haltpunkte angefahren. 2.1.2 Touristisches Angebot Freizeitangebote Zu den wichtigsten Freizeitangeboten im Raum Bigge- / Listersee gehören: die Biggesee-Schifffahrt die Atta-Höhle das Freizeitbad Olpe mit Sauna und Minigolfplatz das Skigebiet Olpe-Fahlenscheid. Abbildung 1: Freizeitangebote Bigge- / Listersee Quelle: Sauerland-Tourismus e.V., Freizeitbad Olpe 2012 Bigge- und Listersee sind für Tagesausflügler aus der Region nach wie vor beliebte Badeund Wassersportziele (Segeln, Surfen), obwohl es aufgrund fehlender Investitionen mittlerweile erhebliche qualitative Defizite beim Angebot gibt. Wandern, Nordic-Walking, Radfahren und Inline-Skating sind ebenfalls beliebte Aktivitäten der Seenbesucher. Die vorhandene Infrastruktur entspricht jedoch nicht überall den gestiegenen Anforderungen der Gäste. Eine Ausnahme ist der Premiumwanderweg „Sauerland-Höhenflug“ im Bereich Meinerzhagen / Attendorn, der allerdings keinen direkten Seenbezug hat und der einzige zertifizierte Qualitätswanderweg ist. Zu wünschen übrig lässt das Preis- / Leistungsverhältnis, wenn man den Qualitätsstandart vor Ort berücksichtigt und das entsprechende Verhältnis der Wettbewerber (z.B. im Ruhrgebiet oder im Rheinland) zum Vergleich heranzieht. Beherbergungsangebot Die amtliche Statistik weist für die vier Kommunen im Raum Bigge- / Listersee für das Jahr 2011 insgesamt 2.467 Betten aus. Unter Berücksichtigung der nicht meldepflichtigen Betriebe sowie der Schlafgelegenheiten auf Campingplätzen (inkl. Dauercamping) ergibt sich eine Kapazität von 12.664 Betten bzw. Schlafgelegenheiten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 15 Tabelle 2: Angebot Betten / Schlafgelegenheiten im Raum Bigge- / Listersee 2011 Kategorie Kommunen im Raum Bigge- / Listersee Attendorn Drolshagen Meinerzhagen Olpe Gesamt Meldepflichtige Betriebe 742 185 728 812 2.467 Nicht meldepflichtige Betriebe 184 55 49 485 773 Camping 2.684 1.980 1.968 2.792 9.424 Summe 3.610 2.220 2.745 4.089 12.664 Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse, Stellplätze auf Campingplätzen wurden zur Berechnung der Schlafgelegenheiten mit vier multipliziert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Struktur des Beherbergungsangebots nach Betriebstypen und Lage im Detail sowie die Entwicklung zwischen 2000 und 2011. Tabelle 3: Entwicklung der Beherbergungsstruktur im Raum Bigge- / Listersee Betriebstyp Hotels Raum Bigge- / Listersee Lage am Seeufer Betriebe Betten Betriebe Betten 2000-11 in % 2000-11 in % 29 972 -8,8 1 16 0,0 Gasthöfe 8 120 -37,5 1 14 -80,3 Pensionen 23 213 -32,8 4 40 166,7 4 90 114,3 0 0 0,0 Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime 11 782 -16,1 0 0 -100,0 Fewo, Feha, Ferienzentren 87 468 -18,9 7 47 -69,9 Hütten, JH 5 595 26,3 1 250 4,2 Privatzimmer 0 0 -100,0 0 0 -100,0 167 3.240 -11,3 14 367 -44,5 Touristikcamping 8 3.612 -5,1 7 3.012 -1,2 Dauercamping 9 5.812 7,9 8 4.812 11,3 Zwischensumme Camping 9 9.424 2,5 8 7.824 6,1 176 12.664 -1,4 22 8.191 2,0 Hotels Garnis Zwischensumme Summe Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 16 Fazit: Das Bettenangebot im klassischen Beherbergungssegment ist insgesamt gesehen zurückgegangen – besonders deutlich unmittelbar an den Seen. Das Stellplatzangebot auf Campingplätzen ist gestiegen (besonders stark an den Seen - allerdings nur beim Dauercamping. Den Schwerpunkt des Beherbergungsangebotes bilden Stellplätze für Dauercamper, deren Bettenäquivalent 45,9 Prozent der angebotenen Gesamtbettenzahl im Untersuchungsgebiet ausmacht - an den Seen sogar 58,7 Prozent. Das Bettenäquivalent der Stellplätze für Durchgangs- bzw. Touristikcamping macht 28,5 Prozent der Gesamtbettenzahl aus (Seen 36,8 Prozent). Der Campingbereich kommt insgesamt auf einen Anteil von 74,4 Prozent im Gesamtraum und von 95,5 Prozent an den Seen. Der Anteil der Betten im Segment Hotels, Hotels Garni, Gasthöfe und Pensionen beträgt 11,0 Prozent am Gesamtbettenangebot (Seen 0,9 Prozent), der der Betten in Ferienhäusern und -wohnungen 3,7 Prozent (Seen 0,6 Prozent). Fazit: Es besteht ein deutliches Angebotsdefizit im klassischen Beherbergungsbereich. Um diese Zielgruppe nicht zu verlieren, müssen Maßnahmen ergriffen werden, das entsprechende Angebot quantitativ und qualitativ wieder zu verbessern. 2.1.3 Touristische Nachfrage Übernachtungstourismus Die amtliche Statistik weist für die vier Kommunen im Raum Bigge- / Listersee für 2011 insgesamt 267.829 Übernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben aus. Inklusive der nicht meldepflichtigen Betriebe sowie der Übernachtungen auf Touristik- und Dauercampingstellplätzen sind es rund 683.000 Übernachtungen. Auf den engeren Bereich der Seeufer entfallen davon 334.700 Übernachtungen (49,0 Prozent aller Übernachtungen). Tabelle 4: Übernachtungen im Raum Bigge- / Listersee 2011 Kommunen im Raum Bigge- / Listersee Attendorn Drolshagen Meinerz -hagen Olpe Gesamt Seen Meldepfl. Betriebe 89.942 22.687 62.999 92.201 267.829 32.800 Touristikcamping 32.000 13.500 5.600 46.500 97.600 82.000 Zwischensumme 121.942 36.187 68.599 138.701 365.429 114.800 Dauercamping 67.500 66.500 79.200 48.200 261.400 216.500 Nicht meldepflichtige Betriebe 13.400 4.000 3.600 35.400 56.400 3.400 202.842 106.687 151.399 222.301 683.299 334.700 Summe Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, BMWI (Hg.): Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10 sowie eigener Berechnungen und Schätzungen Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 17 Seit dem Jahre 2000, wo die meldepflichtigen Betriebe (ohne Camping) noch 325.156 Übernachtungen verzeichneten, ist ein Rückgang von 17,6 Prozent festzustellen. Tagestourismus Der Masterplan für die Seen im Sauerland aus dem Jahre 2002 weist für den Raum Bigge- / Listersee 1,05 Mio. Tagesbesucher aus. Aktuellere Daten zum Volumen der Tagesreisen liegen nicht vor. 2.1.4 Stärken- / Schwächenprofil Bigge- / Listersee Die im Folgenden dargestellten Stärken und Schwächen stellen eine Aktualisierung der Ergebnisse des Masterplans für die Seen im Sauerland dar. Tabelle 5: Stärken- / Schwächen-Profil Tourismus im Raum Bigge- / Listersee Lage (Agglomerationsräume, Naturraum, Ortschaften), Verkehr (MIV, ÖPNV, Parkraum) Stärken Schwächen Neutral Großes Einzugsgebiet Relativ hoher überregionaler Bekanntheitsgrad Lage im Naturpark Ebbegebirge Sehr gute Straßenanbindung über A45 und A4 an Fernstraßennetz Vielzahl an Parkplätzen Sondern: einziger Seebahnhof in NRW Ausschilderung Parkplatzflächen / Parkleitsystem ÖPNV spielt untergeordnete Rolle, geringe Lobby Unattraktive Verbindungen im ÖPNV Relativ große Städte in Seenähe: Attendorn, Olpe Überregionaler Bahnanschluss: Finnentrop Regionaler Bahnanschluss: Finnentrop, Attendorn, Olpe, Sondern Gastgewerbe (Beherbergung, Camping, Gastronomie) Stärken Schwächen Einige qualitativ hochwertige Gastronomie- / Beherbergungsangebote (einige 4 Sterne Häuser im Umfeld, großes Tagungshotel in Attendorn) Wichtiges Standbein: Tagungs- / Geschäftstourismus (Attendorn, Olpe) Campinganlagen am Biggesee und Listersee Vergleichsweise große Stellplatzzahl im Touristikcamping - besonders in Olpe und Attendorn Leuchtturm am Biggestaudamm Bettenrückgang Rückgang der Ankünfte / Übernachtungen Wenige Hotelkapazitäten für Gruppen Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 18 Neutral Abbau von Infrastruktur (Gastronomie, Einzelhandel) in Sondern Wenige Betriebe mit Seebezug, vor allem in der Hotellerie Stagnation in Gastronomie, keine Neuinvestitionen Hohe Campinganteile in Drolshagen, Olpe und Attendorn Meinerzhagen: Großteil der Betten entfallen auf Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime sowie die Jugendherberge Ehemalige Familienferienstätte / Bildungsstätte Kolping und Caritas nun in privater Hand, ggf. künftig touristische Nutzung geplant Wassersport (Segeln, Surfen/Wasserski, Tauchen, Angeln, Schwimmen, Bootsverleih, Liegeplätze, Slipanlagen) Stärken Tretboot- und Ruderbootverleih, Tauchen (2 Tauchplätze), Angeln, Yachthafen Waldenburg, Liegeplätze Sonderner Kopf Schwächen Modernisierungsbedürftige Strand- / Freibäder: Olpe-Sondern, AttendornWaldenburg, insgesamt zu wenige geordnete Badestellen Wenige attraktive Segelreviere auf Bigge- / Listersee Fehlende touristische Angebotsaufbereitung Surfclub mit Surfschule (eher abnehmende Nachfrage) Neutral Sport & Freizeit (Sportangebote, Ausflugsschifffahrt, Sehenswürdigkeiten, Naturerlebnis, Gesundheit / Wellness, Kinderangebote) Stärken Schwächen Hansestadt Attendorn: historischer Stadtkern, Sauerländer Dom, Südsauerlandmuseum, Fußgängerzone, Burg Schnellenberg Olpe mit historischem Marktplatz und Kneipenkultur Erfolgreiches Segment: Tagungen, Rahmenprogramme, Incentives Skating-Bahn Sonderner Kopf, Inlineskating-Schule, aber durch große Höhenunterschiede der Seewege eingeschränkte Attraktivität für Skater Golfanlage bei Attendorn Attahöhle (Kombiangebote mit Schifffahrt) Personenschifffahrt Biggesee mit zwei Schiffen, 4 Anlegestellen Teilweise Rückbau Infrastruktur (Rollschuh-, Schlittschuhbahn, Tennis) Fehlende touristische Angebotsaufbereitung Olpe: Verwaltungsstadt, Stadtbefestigung, Kirche, Geschichtsbrunnen, Stadthalle, Kornbrennerei Kemper Drolshagen: Markt, Stadtbefestigung, Zisterzienserkloster, Basilika Talsperrenführungen Stärken Sportevents: Segel- und Ruderregatten, Biggesee-Triathlon Neutral Seenachtsfest, diverse städtische Feste in Attendorn, Olpe usw. Neutral Events Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 19 Wege (Uferpromenaden, Wanderwege, Radwege) Stärken Schwächen Wenige Seezugänge (und geringe „optische Zugänglichkeit“), Attraktivierung der Uferbereiche notwendig Interessenkonflikte Spaziergänger / Wanderer, Radfahrer / Skater / MIV Fehlende touristische Produkt- und Angebotsaufbereitung Angebot an nutzbaren Rundwegen fehlt Attraktivität der Wege unzureichend Ausstattung der Wege unzureichend Zuwegung zum Sauerland-Höhenflug Neutral Gute Ausstattung der Wander- und Radwege Rundwege „Valentinskapelle“ und „Obersee“ Randwege für Radfahrer, 10 Tourenvorschläge durch Kreisverkehrsverband Südsauerland und Bahn & Bike Gekennzeichnete Wanderwege um die Seen und im Naturpark Ebbegebirge (IVV-Rundwanderweg) Sonstige Infrastruktur (Beschilderung, Beleuchtung, Toiletten) Stärken Schwächen Beleuchtet Wasserfontäne am Obersee reaktiviert Umsetzung der sauerlandweiten Wandercharta nach dem Wanderwegebeschilderungskonzept Sauerland Biggoline (Minizug zwischen Attahöhle und Repetal) Aktualisierung / Pflege Beschilderung notwendig Keine einheitlichen Beschilderungssysteme Angebote für mobilitätseingeschränkte Menschen schlecht nutzbar (Sondern) Tourismus-Organisation / Innenmarketing Schwächen Neutral Gebündelte touristische Vermarktung notwendig, keine zentrale Webseite Geringes Tourismusbewusstsein in Olpe und Attendorn Kein echtes Tourismusmarketing in Olpe und Attendorn installiert, Fokussierung auf Stadtmarketing Stärkere Werbung in Kooperation mit Sauerland-Seen und SauerlandTourismus im Ruhrgebiet notwendig Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 20 2.2 Sorpesee Der Sorpesee ist der drittgrößte See im Sauerland und verfügt über eine 330 Hektar große Wasserfläche, die sich auf zwei Becken verteilt. Das Stauvolumen beträgt 70,0 Mio. m³, die Länge des Sees 6,5 Kilometer. 2.2.1 Lage und Verkehrsanbindung Der Sorpesee wird von der Bundesstraße B229 tangiert, die von Lüdenscheid über Arnsberg nach Soest führt. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen befinden sich in an der Autobahn A45 in Lüdenscheid (27 Kilometer bis Amecke), an der A46 bei Hemer (23 Kilometer bis Langscheid) sowie an der A46 bei Hüsten (12 Kilometer bis zur Staumauer). Die am Seeufer gelegenen Ortschaften Langscheid und Amecke werden durch die am linken Ufer entlangführende L687 miteinander verbunden. Karte 3: Der Sorpesee Sorpesee Quelle: Google Maps Der Sorpesee ist nicht per Bahn erreichbar (erst ab 2015 soll dies möglich sein). Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Neheim-Hüsten und in Arnsberg (jeweils 13 Kilometer entfernt), von wo aus es eine Linienbusverbindung gibt. Die Sorpeseeschifffahrt pendelt zwischen Ostern und Ende Oktober täglich im Stundenrhythmus zwischen dem Sorpedamm und Amecke. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 21 2.2.2 Touristisches Angebot Freizeitangebote Freizeitangebote am Sorpesee: Personenschifffahrt Sorpesee Strandbad am Sorpesee Panoramasauna am Haus des Gastes Willi-Weyer-Schule (Sportschule, Feriendorf und Bootshaus). Abbildung 2: Freizeitangebote Sorpesee Quelle: Sauerland-Tourismus e.V. 2012 Der Hochseilgarten Mosaik sowie die modernisierte Sorpepromenade mit Spiel- und Sportgeräten gehören ebenfalls zum attraktiven Freizeitangebot am Sorpesee. Neben dem Haus des Gastes befindet sich zudem eine Abenteuer-Golf-Anlage mit 14 Stationen. Darüber hinaus bietet der Sorpesee Sorpesee zahlreiche Angebotsoptionen im Bereich des Wassersports wie Segeln, Surfen, Rudern, Kanufahren, Tauchen oder Angeln. Neben zahlreichen Rad- und Wanderwegen in der Region stehen sieben besonders ausgewiesene Wandergebiete bzw. -routen dem Sorpesee-Urlauber zur Verfügung. Dazu gehören: Das Wanderparadies „Altes Testament“ Das „Stockumer Siebengebirge“ mit zahlreichen Rundwanderwegen Der neu belebte Seerundwanderweg „Rund um den Sorpesee“ Zwei Premium-Wanderwege (“Sauerland-Höhenflug” und “Sauerland-Waldroute”). Highlights für Radfahrer sind die direkte Anbindung an den Ruhrtal-Radweg und an den Sauerland-Radring. Zudem gibt es einen E-Bike-Verleih mit entsprechenden Ladestationen rund um den See. Trotz der idealen Voraussetzungen für Radfahrer und Wanderer ist die entsprechende Infrastruktur an vielen Stellen allerdings noch verbesserungswürdig. Eine Besonderheit des Sorpesees ist die Nähe zum Skigebiet Wildewiese mit 5 Liften, präparierten Hängen, einem Rodelhang und Skiverleih sowie 10 Kilometer gespurten Loipen. Für Spaziergänger wird der Winterwanderweg gewalzt und ausgeschildert. Beherbergungsangebot Für das Jahr 2011 werden in der amtlichen Statistik 1.352 Betten für die Gemeinde Sundern (Sauerland) ausgewiesen. Unter Berücksichtigung der nicht meldepflichtigen Betriebe sowie Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 22 der Schlafgelegenheiten auf Campingplätzen (inkl. Dauercamping) ergibt sich eine Kapazität von insgesamt 5.633 Betten bzw. Schlafgelegenheiten. Tabelle 6: Angebot Betten / Schlafgelegenheiten in Sundern am Sorpesee 2011 Kategorie Sundern (Sauerland) Meldepflichtige Betriebe 1.352 Nicht meldepflichtige Betriebe 301 Camping 3.980 Summe 5.633 Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse, Stellplätze auf Campingplätzen wurden zur Berechnung der Schlafgelegenheiten mit vier multipliziert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Struktur des Beherbergungsangebotes nach Betriebstypen und Lage sowie die Entwicklung zwischen 2000 und 2011. Tabelle 7: Entwicklung der Beherbergungsstruktur in Sundern am Sorpesee Betriebstyp Hotels und Hotel garnis Sundern (Sauerland) Lage am Seeufer Betriebe Betten Betriebe Betten 2000-11 in % 2000-11 in % 10 413 -15,9 3 145 -21,6 Gasthöfe 7 115 -46,3 0 0 -100,0 Pensionen 19 216 -16,6 7 52 8,3 3 364 27,7 0 0 0,0 63 325 78,6 21 145 116,4 1 166 0,0 1 166 0,0 Zwischensumme 104 1.653 3,5 32 508 5,6 Touristikcamping 4 900 7,1 4 900 7,1 Dauercamping 5 3.080 11,6 5 3.080 11,6 Zwischensumme Camping 5 3.980 10,6 5 3.980 10,6 109 5.633 8,4 37 4.488 10,0 Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime Ferienhäuser, -wohnungen, -zentren Hütten, JH Summe Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 23 Fazit: Das Bettenangebot in der klassischen Hotellerie ist insgesamt und insbesondere auch an den Seen deutlich zurückgegangen. Das Stellplatzangebot auf Campingplätzen hat zugenommen - sowohl im Touristik- als auch im Dauercamping. Schwerpunkt des Beherbergungsangebotes sind Stellplätze für Dauercamper (54,7 Prozent der angebotenen Gesamtbettenzahl, 68,6 an den Seen). Insgesamt kommt der Campingbereich inklusive Dauer- und Touristikcamping auf ein Bettenäquivalent von 70,7 Prozent im Gesamtraum und von 88,7 Prozent an den Seen. Nur 13,2 Prozent der Betten / Schlafgelegenheiten im Gesamtraum und 4,4 Prozent an den Seen entfallen auf die Hotellerie (Hotels, Hotel garnis, Gasthöfe und Pensionen). Der Anteil der Betten in Ferienwohnungen bzw -häusern beträgt 5,8 Prozent bzw. 3,2 Prozent. 2.2.3 Touristische Nachfrage Übernachtungstourismus Laut amtlicher Statistik wurden im Jahr 2011 insgesamt 153.287 Übernachtungen in gewerblichen Betrieben mit 9 oder mehr Betten in der Gemeinde Sundern am Sorpesee erfasst. Unter Berücksichtigung der nicht meldepflichtigen Betriebe sowie der Übernachtungen auf Touristik- und Dauercampingstellplätzen ergibt sich ein Volumen von rund 337.000 Übernachtungen. Auf den engeren Bereich des Seeufers entfallen davon 210.200 Übernachtungen (62,3 Prozent aller Übernachtungen). Tabelle 8: Übernachtungen im Raum Sorpesee 2011 Kategorie Raum Sorpesee Sundern Gesamt See 153.287 37.800 Touristikcamping 23.400 23.400 Zwischensumme 177.587 62.100 Dauercamping 138.500 138.500 22.000 10.500 337.187 210.200 Meldepflichtige Betriebe Nicht meldepflichtige Betriebe Summe Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10 sowie eigener Berechnungen und Schätzungen Im Jahr 2000 verzeichneten die meldepflichtigen Betriebe (ohne Camping) noch 164.898 Übernachtungen (-7,0 Prozent im Vergleich zu 2011). Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 24 Tagestourismus Der Masterplan für die Seen im Sauerland weist für den Raum Sorpesee 1,6 Mio. Tagesbesucher aus. Aktuellere Daten zum Volumen der Tagesreisen liegen nicht vor. 2.2.4 Stärken- / Schwächenprofil Sorpesee Die nachfolgende Auflistung der Stärken- und Schwächen stellt eine Aktualisierung der Ergebnisse des Masterplans für die Seen im Sauerland dar. Tabelle 9: Stärken- / Schwächen-Profil Tourismus am Sorpesee Lage (Agglomerationsräume, Naturraum, Ortschaften), Verkehr (MIV, ÖPNV, Parkraum) Stärken Großes Einzugsgebiet Attraktive landschaftliche Einbettung in Naturpark Homert Gute Anbindung durch Autobahnverlängerung A46 (Arnsberg) Parkleitsystem vorhanden Schwächen Keine direkte Bahnverbindung (erst ab 2015), lediglich Linienbus Arnsberg – Sundern Neutral Luftkurort Langscheid Derzeit ausreichend Parkplätze, nach Realisierung der REGIONALE Maßnahmen aber Erweiterungsbedarf Gastgewerbe (Beherbergung, Camping, Gastronomie) Stärken Schwächen Neutral Große Bedeutung Camping Rund ¾ der Stellplätze / Betten mit unmittelbaren Seebezug Eröffnung drei neuer Luxus-Ferienhäuser im nordischen Stil auf dem Sport-und Jugendcampingplatz (2012). Willi-Weyer-Schule des Landessportbundes NRW (140 Betten), Tagungskapazitäten auch für externe Nutzung Starker Rückgang des Bettenangebotes in den klassischen Unterkunftsformen (Hotels etc.) Relativ geringer Anteil gewerblicher Betriebe an allen Übernachtungen in Sundern (unter 50 Prozent) Hoher Campinganteil Niedrige durchschnittliche Aufenthaltsdauer Sundern ist mit 42 Betrieben die Kommune an den Sauerländer Seen mit den meisten Beherbergungsbetrieben Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 25 Wassersport (Segeln, Surfen/Wasserski, Tauchen, Angeln, Schwimmen, Bootsverleih, Liegeplätze, Slipanlagen) Stärken Diverse Wassersportangebote: Segeln, Surfen, Boosverleih + Slipanlage (am Vorbecken), Angeln Bootshaus des Landessportbundes: Segeln, Surfen, Bootsverleih etc. Diverse Kursangebote: Windsurfen, Segeln, Ruderausbildung Attraktives Strandbad Langscheid Schwächen Segelbootverleih nur über Clubs Neutral Aktuelle Modernisierung Freibad Amecke 4 DLRG-Stationen Aktiver Ruderclub, Kooperation mit Schulen Sport & Freizeit (Sportangebote, Ausflugsschifffahrt, Sehenswürdigkeiten, Naturerlebnis, Gesundheit/Wellness, Kinderangebote) Stärken Modernisierte Kuranlagen in Langscheid. Kurpark mit neuen Wegen, Spielplätzen, Minigolf etc. Willi-Weyer-Schule mit vielen Sportangeboten: Sport- und Mehrzweckhalle, Kegeln, Fitness, Sauna, Schwimmbad, Kreativangebote, Natur- und forstkundliche Wanderungen, erlebnispädagische Programme (Klettern, Floßbau, Kanufahren etc.) für Schüler- und Jugendgruppen Weitere Sportangebote: Inlineskating, Tennis, Golfen (Schloss von Wrede / Amecke), Segelfliegen (Stockum-Seidfeld) Panoramasauna Sorpesee Personenschifffahrt Sorpesee Abenteuer-Minigolf am Haus des Gastes 2008 neu eröffnete Panorama-Sauna am Haus des Gastes Renovierter Aussichtsturm Sportinfrastruktur zwar modern aber ausbaufähig (z.B. Tennisplätze) Stärken Sportveranstaltungen: Langstreckenschwimmen, 50 km-Marathon, Inlineskaterlauf, Reitturnier Balve, Beachvolleyballturnier, Drachenboot Cup, Mountainbike Festival etc. Schwächen Mangelnde Terminabstimmung bei den Veranstaltungen Neutral Jährliches Seefest „Sorpe in Flammen“ mit hohen Kosten und da OpenAir auch Wetterabhängig (Organisator Sorpesee GmbH) Kultursommer Arnsberg Neutral Events Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 26 Wege (Uferpromenaden, Wanderwege, Radwege) Stärken Schwächen Nutzungskonflikte / Gefahrenpotenziale Geh- / Radweg entlang Seestraße (zugleich Umgehungsstraße Sundern) Radweg nur entlang Ostufer Ausstattung Wanderwege verbesserungsbedürftig Anbindung an Sauerland-Waldroute (Amecke) Neutral Neue attraktive Seepromenade in Langscheid Fußgängerbrücke über L 687 (Langscheid Strandbad) Wiederbelebung Rundwanderweg um den See, insbesondere Geh- und Radweg am Westufer des Sees Sonstige Infrastruktur (Beschilderung, Beleuchtung, Toiletten) Stärken Neuer Seebühne als Veranstaltungsort an der Seepromenade in Langscheid Beleuchtung, Toilleten, Beschilderung an der Seepromenade in Langscheid Tourismus-Organisation, Innenmarketing Stärken Funktionierende Touristinformation Im Vergleich zu den übrigen Seen relativ gute Personal- und Finanzausstattung Ansprechende und verkaufsorientierte Webseite www.sorpesee.de Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 27 2.3 Möhnesee Der Möhnesee ist mit einer Wasserfläche von 1.037 Hektar (verteilt auf drei Becken) der größte der Sauerländer Seen. Das Stauvolumen beträgt 134,5 Mio. m³, die Länge des Sees 10,5 Kilometer. 2.3.1 Lage und Verkehrsanbindung Der Möhnesee liegt unweit der Autobahn A44 und ist der aus Dortmund am schnellsten zu erreichende Sauerland-See. Die Anschlusstelle Soest befindet sich sechs Kilometer vom Seeufer in Delecke entfernt. Von der Anschlussstelle Soest-Ost sind es acht Kilometer bis zum Seeufer in Stockum. Die K8 verbindet die am Nordufer gelegenen Ortschaften Völlinghausen, Stockum, Körbecke und Delecke. Günne liegt unterhalb der Staumauer. Das Südufer wird durch die L857 erschlossen. Karte 4: Der Raum Möhnesee Möhnesee Quelle: Google Maps Der Möhnesee ist nicht per Bahn erreichbar. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Soest (11 Kilometer), Arnsberg (14 Kilometer bis Delecke) und Neheim-Hüsten (13 Kilometer bis zur Staumauer). Zwischen Ostern und Ende Oktober verbindet die Möhneseeschifffahrt Anlegestellen an der Speermauer, in Hevetal, Delecke und Körbecke. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 28 2.3.2 Touristisches Angebot Freizeitangebote Freizeitangebote: Die Sperrmauer in Günne Die Freizeitanlage Körbecke mit Deutschlands größter Adventure-Golf-Anlage Die Personenschifffahrt Möhnesee Der Naturpark Arnsberger Wald. Abbildung 3: Freizeitangebote Möhnesee Quelle: Sauerland-Tourismus e.V. 2012 Daneben bietet der Möhnesee eine Vielfalt an Wassersportangeboten wie Angeln, Schwimmen, Segeln, Surfen und Tauchen. Drei Strandbäder und zahlreiche Badestellen rund um den See runden das Angebot ab. Die entsprechenden Infrastrukturen sind jedoch an einigen Stellen renovierungs- bzw. modernisierungsbedürftig (z.B. Badestelle Delecke). Fünf ausgeschilderte Rad-Rundwege mit verschiedenen Schwierigkeitsprofilen sowie eine Vielzahl an Wanderwegen am und um den Möhnesee und den Naturpark Arnsberger Wald stellen ein attraktives Angebot für Gäste dar. Ausgewiesene Nordic-Walking-Strecken sind bisher noch nicht vorhanden. Weitere Freizeitangebote sind die Fußballgolfanlage sowie das Eissportzentrum Möhnesee, Eisdisco-Partys und Möglichkeiten für Vereinssport wie Eiskunstlauf, Eishockey, Eisschnelllauf und Eisstockschießen. Beherbergungsangebot In gewerblichen Beherbergungsbetrieben der Gemeinde Möhnesee wurden im Jahr 2011 insgesamt 1.264 Betten gezählt. Unter Berücksichtigung der nicht meldepflichtigen Betriebe sowie der Schlafgelegenheiten auf Campingplätzen (inkl. Dauercamping) beträgt die Gesamtbettenkapazität 3.702 Betten bzw. Schlafgelegenheiten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 29 Tabelle 10: Angebot Betten / Schlafgelegenheiten am Möhnesee 2011 Kategorie Möhnesee Meldepflichtige Betriebe 1.264 Nicht meldepflichtige Betriebe 318 Camping 2.120 Summe 3.702 Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse, Stellplätze auf Campingplätzen wurden zur Berechnung der Schlafgelegenheiten mit vier multipliziert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Struktur des Beherbergungsangebotes nach Betriebstypen und Lage sowie die Entwicklung zwischen 2000 und 2011. Tabelle 11: Entwicklung der Beherbergungsstruktur am Möhnesee Betriebstyp Möhnesee Lage am Seeufer Betriebe Betten 2000-11 in % Betriebe Betten 2000-11 in % Hotels 5 216 27,8 4 166 -1,8 Gasthöfe 1 9 50,0 0 0 0,0 Pensionen 1 14 -82,9 0 0 -100,0 Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime 5 354 0,0 0 0 0,0 45 385 8,1 28 206 -40,8 Hütten, JH 1 334 64,5 1 334 64,5 Kliniken 1 237 18,5 1 237 18,5 Privatzimmer 6 33 37,5 1 4 -81,8 Zwischensumme 65 1.582 13,5 35 947 -7,5 Touristikcamping 1 320 -61,9 1 320 -61,9 Dauercamping 3 1.800 -30,2 3 1.800 -31,2 Zwischensumme Camping 3 2.120 -38,0 3 2.120 -38,0 68 3.702 -23,1 38 3.067 -31,5 Ferienhäuser, -wohnungen, -zentren Summe Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 30 Fazit: Das klassiche Bettenangebot hat sich im Gesamtraum Möhnesee insgesamt postiv entwickelt, das Campingangebot hat sich spürbar verringert. In einzelnen Betrieben hat es einen z.T. deutlichen Bettenausbau gegeben (z.B. Klinik und Jugendherberge) – allerdings nicht unmittelbar am See. Das Bettenangebot in Privatzimmern und Ferienhäusern bzw. -wohnungen direkt am See hat abgenommen. Der Anteil der Hotels, Gasthöfe, Pensionen sowie Ferienwohnungen bzw. -häusern hat von 12,7 Prozent auf 16,9 Prozent zugenommen. 2.3.3 Touristische Nachfrage Übernachtungstourismus Die Gemeinde Möhnesee verzeichnete im Jahr 2011 insgesamt 209.045 Übernachtungen in gewerblichen Betrieben. Unter Berücksichtigung der nicht meldepflichtigen Betriebe sowie der Übernachtungen auf Touristik- und Dauercampingstellplätzen ergibt sich ein Volumen von rund 322.000 Übernachtungen. Auf den engeren Bereich der Seeufer entfallen davon 70,5 Prozent, also insgesamt rund 226.900 Übernachtungen. Tabelle 12: Übernachtungen im Raum Möhnesee 2011 Kategorie Kommunen im Raum Möhnesee Möhnesee Gesamt See 209.045 121.950 Touristikcamping 8.600 8.600 Zwischensumme 217.645 130.550 Dauercamping 81.000 81.000 Nicht meldepflichtige Betriebe 23.200 15.300 Summe 321.854 226.850 Meldepflichtige Betriebe Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10 sowie eigener Berechnungen und Schätzungen Von 2000 bis 2011 verzeichneten die meldepflichtigen Betriebe (ohne Camping) einen Anstieg der Übernachtungen von 57,8 Prozent. Tagestourismus Der Masterplan für die Seen im Sauerland aus dem Jahre 2002 weist für den Raum Möhnesee 2,4 Mio. Tagesbesucher aus. Aktuellere Daten zum Volumen der Tagesreisen liegen nicht vor. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 31 2.3.4 Stärken- / Schwächenprofil Möhnesee Die nachfolgend aufgelisteten Stärken- und Schwächen stellen eine Aktualisierung der Ergebnisse des Masterplans für die Seen im Sauerland dar. Tabelle 13: Stärken- / Schwächen-Profil Tourismus am Möhnesee Lage (Agglomerationsräume, Naturraum, Ortschaften), Verkehr (MIV, ÖPNV, Parkraum) Stärken Schwächen Neutral Großes Einzugsgebiet Südlich des Sees: Naturpark Arnsberger Wald = größtes zusammenhängendes Waldgebiet in NRW Sehr gute Straßenanbindung über A44 Dortmund-Kassel Orte / Ortsteile eher „verstreut“ und „zersplittert“, vielfach dominiert von Durchgangsstraßen Lediglich Bahnanschluss bis Soest, dann Linienbusverkehr Verbesserungswürdig: Parkraumbewirtschaftung, Ausschilderung, Seezugang, Pflege etc. Grundsätzlich ausreichende Zahl an Parkplätzen, gute Erfahrungen mit „Behelfsparkplätzen“ (kurzfristige Umwidmung von Weideflächen in Parkplätze) Gastgewerbe (Beherbergung, Camping, Gastronomie) Stärken Schwächen > 70 Prozent der Betten der Gemeinde Möhnesee mit unmittelbarem Seebezug Große Bedeutung Camping Modernisiertes Feriendorf Wamel mit 19 Ferienhäusern Erfolgreich: Klinik Möhnesee (seit 2001): 230 Betten, privater Betreiber Qualität von Teilen des Gastgewerbes Campingangebot verbesserungswürdig Wassersport (Segeln, Surfen/Wasserski, Tauchen, Angeln, Schwimmen, Bootsverleih, Liegeplätze, Slipanlagen) Stärken Schwächen Neutral Gute Windverhältnisse zum Segeln, Surfen Östlichstes Becken zum Baden am attraktivsten, insgesamt 4 DLRGStationen Gutes Angebot an Wassersport-, Segel-, Yachtschulen Nur drei attraktive Segelabschnitte (westliche Seeseite) Unattraktive, veraltete Badestellen in Delecke (mit Eintritt) Saison-Surfscheine für Möhne, Bigge/Lister, Sorpe, Henne Tauchstation Delecke-Südufer mit ver-sunkenem Steinbruch, Tiefe 17-23 m Angelmöglichkeiten: Frühjahr und Herbst, Bewirtschaftung: Berufsfischer Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 32 im Auftrag des Ruhrverbandes Öffentliche Slipanlage Wameler Becken und Südufer ca. 20 (Wassersport-) Clubs Sport & Freizeit (Sportangebote, Ausflugsschifffahrt, Sehenswürdigkeiten, Naturerlebnis, Gesundheit/Wellness, Kinderangebote) Stärken Schwächen Neutral Freizeitanlage Körbecke mit zentraler Seelage und neuen Angeboten wir Adventure Golf, Minigolf etc. Fußball-Golf in der Freizeitanlage an der Sperrmauer Möhnesee-Günne, Fußball auf Bahnen spielen. Besuchermagnet Sperrmauer in Günne Funsportarten für Gruppen: Baumklettern, Eisstockschießen, Langstreckenkegeln durch privaten Anbieter, Segway-Polo Tunier Naturerlebnis: Landschaftsinformationszentrum LIZ (seit 1994) in ehemaliger Günner Mühle, Wald- und Lehrpfad Wildpark Völlinghausen Rückgänge bei Personenschifffahrt, eingeschränkte Seenutzung (Trennung oberer und unterer Seeabschnitt durch Brücke) Wenig Gesundheits- / Wellnessangebote z.B. in Hotellerie (lediglich drei Wassertretstellen, Trimmpfad und Medical Wellness Angebote im Strandhof Möhnesee) Teilweise gästeunfreundliche Öffnungszeiten z.B.: Aussichtsturm Bismarckturm (Öffn. So und Feiertags 10-12 Uhr) Sportangebote: Golfplatz Köbbinghof bei Völlinghausen, Tennisplätze, Eissportzentrum Mehrere Grillplätze Kultur: Kirchen, Drüggelter Kapelle, Kunsthaus, Galerien Events Stärken Erfolgreich: Jährlich zu Pfingsten: „Drüggelter Kunststückchen“ auf Hof Schulte-Drüggelte mit Musik, bildender Kunst, Kinderprogramm, Gastronomie etc. Schwächen Bisher kein Event mit deutlich überregionaler Ausstrahlung Wege (Uferpromenaden, Wanderwege, Radwege) Stärken Uferpromenade Körbecke Strandbad Uferlos in Wameln Rundwanderweg mit Nähe zu Naturpark Arnsberger Wald, Einbindung LIZ Westfalenwanderweg: Hattingen – Wickede – Möhne – Eggegebirge Radwanderweg rund um den See, kreuzt beliebte Kaiserroute (Aachen – Paderborn) Längste Fußgängerbrücke Europas Wenige ungestörte Uferwege, geringe Attraktivität, zum Teil Schwächen Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 33 Neutral Gefahrenpotenzial (keine Trennung Rad- / Gehweg und Straße) Z.T. qualitative Verbesserungen der Wanderwege notwendig (Beschilderung, naturnaher Ausbau, Ausstattung, Aussichtspunkte) Anbindung an Sauerland-Waldroute Tourismus-Organisation, Innenmarketing Stärken Schwächen Thema Tourismus findet allmählich Akzeptanz in der Politik und in der Bevölkerug, deutliche Verbesserung gegenüber den Vorjahren Guter Beitrag der Touristinformation zur Weiterentwicklung des Tourismus Webseite www.moehnesee.de nicht mehr zeitgemäß Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 34 2.4 Hennesee Der Hennesee ist mit einer 210 Hektar großen Wasserfläche, die sich auf zwei Becken verteilen, der zweitkleinste der Sauerland-Seen. Das Stauvolumen beträgt 38,4 Mio. m³. Der See ist 6,6 Kilometer lang. 2.4.1 Lage und Verkehrsanbindung Der Damm des Hennesees liegt nur fünf Kilometer von der Anschlussstelle Meschede an der Autobahn A46 entfernt. An seinem Westufer führt die Bundesstraße B55 entlang und verbindet die direkt unterhalb des Staudamms gelegene Stadt Meschede mit dem Mielinghausen an der Südspitze. Karte 5: Der Raum Hennesee Hennesee Quelle: Google Maps Der Hennesee ist nicht direkt per Bahn erreichbar. Der Bahnhof Meschede befindet sich allerdings nur 3,5 Kilometer vom Hennesee entfernt. Die Hennesee-Schifffahrt pendelt zwischen Ostern und Ende Oktober im Stundentakt zwischen dem Hennedamm und Mielinghausen. Eine Bedarfsanlegestelle befindet sich etwa auf halber Strecke. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 35 2.4.2 Touristisches Angebot Freizeitangebote Freizeitangebote: Die Personenschifffahrt Hennesee Die Staumauer Nähe zum Fort Fun Abenteuerland in Bestwig Der Hochseilgarten Eversberg. Abbildung 4: Moodboard Freizeitangebote Hennesee Quelle: Sauerland-Tourismus e.V. 2012 Darüberhinaus bietet der Hennesee ein großes Angebot an Outdoormöglichkeiten - neben Quad- und Segway-Touren auch Geocaching-Angebote und zahlreiche Fischerei-, Gewässer- und Walderlebnispfade. Das große Interesse an Nordic Walking wird durch eine Verleihstation für Nordic-Walking-Stöcke in Mielinghausen unterstützt. Das Rad-Streckennetz umfasst unter anderem zwei Bike-Arena-Sauerland-Routen sowie die Ruhr-Valme-Henne-Tour. Den Gästen stehen zudem insgesamt fünfzehn E-Bike Ladestationen und zwei Radverleihstationen zur Verfügung. Für Wanderer gibt es zahlreiche Wanderwege und insgesamt fünf Wanderparkplätze. Vom Parkplatz „Hennedamm“ können Urlauber und Tagesausflügler verschiedene Rundwege um den See beginnen. Das Wassersportangebot umfasst eine Slipanlag für Segler sowie Angel- und Tauchmöglichkeiten. Drei ausgewiesene Badebuchten mit DLRG-Aufsicht und Toiletten sind ebenfalls vorhanden - allerdings ist die entsprechende Infrastruktur stark renovierungsbedürftig. Ein Bootsverleih ist am Möhnesee nicht vorhanden. Beherbergungsangebot Der Bestand an Betten in gewerblichen Beherbergungsbetrieben lag in der Stadt Meschede im Jahr 2011 bei 1.189 Betten. Insgesamt stehen Kapazitäten von 3.326 Betten bzw. Schlafgelegenheiten zur Verfügung (inkl. nicht meldepflichtiger Betriebe sowie Campingplätze). Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 36 Tabelle 14: Angebot Betten / Schlafgelegenheiten am Hennesee 2011 Kategorie Meschede Meldepflichtige Betriebe 1.189 Nicht meldepflichtige Betriebe 393 Camping 1.744 Summe 3.326 Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse, Stellplätze auf Campingplätzen wurden zur Berechnung der Schlafgelegenheiten mit vier multipliziert. Tabelle 15: Entwicklung der Beherbergungsstruktur am Hennesee Betriebstyp Meschede Lage am Seeufer Betriebe Betten Hotels 2000-11 in % Betriebe Betten 2000-11 in % 10 571 4,4 2 302 -1,6 Gasthöfe 3 60 -68,6 0 0 -100,0 Pensionen 5 39 -80,3 0 0 -100,0 Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime 4 325 75,7 0 0 0,0 52 461 -33,5 18 210 -16,3 2 126 100,0 0 0 0,0 Zwischensumme 76 1.582 -12,8 20 512 -10,6 Touristikcamping 1 728 4,0 1 728 4,0 Dauercamping 1 1.016 -15,3 1 1.016 -15,3 Zwischensumme Camping 1 1.744 -8,2 1 1.744 -8,2 77 3.326 -10,4 21 2.256 -8,8 Ferienhäuser, -wohnungen, -zentren Hütten, JH Summe Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse. Fazit: Der Anteil der Gasthöfe und Pensionen ist deutlich zurückgegangen, das Bettenangebot am See ebenfalls Der Anteil der Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime hat zugenommen Das Campingangebot ist deutlich reduziert worden. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 37 2.4.3 Touristische Nachfrage Übernachtungstourismus Die amtliche Statistik weist für den Raum Hennesee für das Jahr 2011 insgesamt 149.727 Übernachtungen aus. Unter Berücksichtigung der nicht meldepflichtigen Betriebe sowie der Übernachtungen auf Touristik- und Dauercampingstellplätzen ergibt sich ein Volumen von rund 243.800 Übernachtungen. Auf den engeren Bereich der Seeufer entfallen davon 113.750 Übernachtungen, dies entspricht 46,7 Prozent aller Übernachtungen. Tabelle 16: Übernachtungen im Raum Hennesee 2011 Kategorie Kommunen im Raum Hennesee Meschede Gesamt See Meldepflichtige Betriebe 149.727 33.069 Touristikcamping 19.700 19.700 Zwischensumme 169.427 52.769 Dauercamping 45.700 45.700 Nicht meldepflichtige Betriebe 28.700 15.300 Summe 243.827 113.769 Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10 sowie eigener Berechnungen und Schätzungen Von 2000 bis 2011 verzeichneten die meldepflichtigen Betriebe (ohne Camping) einen Ansteig der Übernachtungen von 2,7 Prozent. Tagestourismus Der Masterplan für die Seen im Sauerland aus dem Jahre 2002 weist für den Raum Hennesee 0,5 Mio. Tagesbesucher aus. Aktuellere Daten zum Volumen der Tagesreisen liegen nicht vor. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 38 2.4.4 Stärken- / Schwächenprofil Hennesee Die nachfolgend aufgelisteten Stärken- und Schwächen stellen eine Aktualisierung der Ergebnisse des Masterplans für die Seen im Sauerland dar. Tabelle 17: Stärken- / Schwächen-Profil Tourismus am Hennesee Lage (Agglomerationsräume, Naturraum, Ortschaften), Verkehr (MIV, ÖPNV, Parkraum) Stärken Großes Einzugsgebiet Nähe zu übernachtungsstarken Orten Winterberg, Schmallenberg Gute Straßenanbindung durch A46 über Meschede Gutes Parkplatzangebot (Großraumparkplatz mit bis zu 400 Parkplätzen) Schwächen Bessere Ausweisung / Beschilderung der Parkplätze notwendig Neutral Straßenseitige Anbindung nur westliche Seeseite Bahnanbindung: Meschede Gastgewerbe (Beherbergung, Camping, Gastronomie) Stärken Schwächen Neutral Welcome Hotel Meschede **** mit Tagungs- und Gruppenkapazitäten (232 Betten, ¾ Tagungstourismus) Knaus Camping-Park Hennesee (Stellplätze: 128 TC, 254 DC, 29 Wohnmobilstenadplätze) mit Kleinhallenbad, Sauna, Massagen, Freizeithaus, Leseraum, Radverleih, Sportangeboten, Internet, Ausflugsprogrammen) Gastronomieangebot verbesserungswürdig Ehemaliges Feriendorf nähe Campingpark mittlerweile überwiegend geprägt durch Erst- und Zweitwohnsitze. Kaum touristische Nutzung. Meschede: relativ große Bettenzahl in Ferienwohnungen Wassersport (Segeln, Surfen/Wasserski, Tauchen, Angeln, Schwimmen, Bootsverleih, Liegeplätze, Slipanlagen) Stärken Schwächen Neutral Vereinzelte Angebote: Tauchplatz Steinbruch / Berghauser Bucht, Segelschule, Slipanlage für Segler, Angeln 3 Badebuchten mit Toiletten und DLRG Verbesserung / Erweiterung Wassersportangebote, Ausstattung Badestellen (z.B. Umkleidemöglichkeiten in Ufernähe) Geringe Attraktivität als Segelrevier, wenige Liegeplätze für Boote (nur über Clubs), kein Bootsverleih Diverse Clubs: Segel-, Ruder-, Tauch-, Yacht-, Angelclub Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 39 Sport & Freizeit (Sportangebote, Ausflugsschifffahrt, Sehenswürdigkeiten, Naturerlebnis, Gesundheit/Wellness, Kinderangebote) Stärken Schwächen Neutral Großes Angebot im Outdoorbereich: Quad-Touren, Geocaching, Flooßbau, Fischerei-, Gewässer- und Walderlebnispfad, Hochseilgarten (priv. Anbieter) Ausflugsschifffahrt Hennesee Angebot für Wohnmobilisten am See Fehlende Schlechtwettereinrichtungen am See Wenige Angebote für Kinder Hallen- und Freibad Meschede (25 m- und 50 m-Bahnen) Alte Segelfliegerschule Events Stärken Volksbank Open Air ITH-Triathlon Wege (Uferpromenaden, Wanderwege, Radwege) Stärken Schwächen Neutral Dammkrone Hennedamm Uferrandweg Ost- und Nordufer Mescheder Höhenwanderrundweg (105 km), teilweise am See entlang Weg Stadtmitte Meschede zum See verbesserungswürdig (Anbindung der Stadt an den See) – Verbesserung geplant Verbesserung Zugangsmöglichkeiten zu Badestellen, Erlebnisangeboten, Ausflugsschifffahrt, Gastronomie etc. – Verbesserung geplant Fehlender Lückenschluss und Gefahrenpotenzial an Südwestseite (B55) Diverse Wanderangebote, aber kein Rundwanderweg direkt am See – Verbesserung geplant Zuwegung zum Sauerland-Höhenflug Sonstige Infrastruktur (Beschilderung, Beleuchtung, Toiletten) Schwächen Bessere Ausschilderung der Erlebnisziele an Strecken notwendig (wurde z.T. bereits verbessert, z.B. durch Ausschilderung Innenstadt-See und Leitsystem) Tourismus-Organisation, Innenmarketing Stärken Touristische Arbeitsgemeinschaft mit Bestwig Gute personelle und finanzielle Ausstattung im Vergleich zu übrigen Seen Thema Tourismus hat deutlich an Unterstützung gewonnen Schwächen Fehlende Programmangebote für (spontane) Individualgäste Neutral Zeitgemäßer Internetauftritt unter www.hennesee-tourismus.de Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 40 2.5 Diemelsee Der Diemelsee ist mit 166 Hektar Wasserfläche (ein Becken) der kleinste der SauerlandSeen. Das Stauvolumen beträgt 20,2 Mio. m³, der See ist 3,4 Kilometer lang. 2.5.1 Lage und Verkehrsanbindung Der Diemelsee ist vom Autobahnende der A46 in Bestwig 31 Kilometer entfernt. Von der Anschlussstelle Marsnerg an der Autobahn A44 sind es 23 Kilometer bis zum Damm des Diemelsees. Die zu Marsberg gehörende Ortschaft Helminghausen liegt unterhalb des Staudamms. Das direkt am See gelegene Heringhausen gehört zur hessischen Gemeinde Diemelsee. Der Ferienort Willingen (Upland) befindet sich nur 14 Kilometer südlich des Diemelsees. Karte 6: Der Raum Diemelsee Diemelsee Quelle: Google Maps Der Diemelsee ist nicht per Bahn erreichbar. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich Beringhausen (6 Kilometer) und in Willingen (15 Kilometer). Die Diemelsee-Schifffahrt bietet zwischen Ostern und Ende Oktober ausgehend von den Anlegestellen an der Talsperre und am Badestrand Heringhausen einstündige Rundfahrten an. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 41 2.5.2 Touristisches Angebot Freizeitangebote Freizeitangebote: Das Besucherbergwerk Grube Christiane Der Naturpark Diemelsee Der Kilianstollen in Marsberg Skigebiet Willingen mit der Mühlenkopfschanze in unmittelbarer Nähe. Abbildung 5: Moodboard Freizeitangebote Diemelsee Quelle: Touristinformation Diemelsee, Sauerland-Tourismus e.V. 2012 Der Diemelsee bietet auch aufgrund seiner idealen Lage im Naturpark Diemelsee ein breites Portfolio an Outdoor-Freizeitangeboten. Eine Vielzahl an Pfaden (Goldbergbau-, Walderlebnis-, Waldsportpfad, Natur- und Technikpfad) befindet sich in der Region. Speziell der 63 Kilometer lange Diemelsteig ermöglicht Gästen die Umgebung zu erkunden. Zwei Wanderparkplätze bilden Ausgangs- und Endpunkt für die Wanderer. Das Angebot für Radfahrer besteht aus drei unterschiedlich langen Strecken, zum einen die Diemelsee-Runde (12 Kilometer), die Bike-Arena-Sauerland – Diemelsee Tour (52 Kilometer) oder die Bike-Arena-Sauerland – Diemelsee und Bruchhauser Steine (80 Kilometer). Der Diemelsee hat zudem vier E-Bike Verleihstationen sowie Akkuladestationen. Am See selber haben Gäste die Möglichkeit zum Schwimmen, Angeln, Tauchen oder Kanufahren. Außerdem gibt es eine Ausflugsschifffahrt und einen Bootsverleih. Angebote für Jugendliche beinhalten ebenfalls Kanufreizeiten und Wildwasserrafting. Als Segel- und Surfgebiet ist der Diemelsee allerdings nur für Anfänger attraktiv. Weitere Ausflugsangebote sind die Drachenflugschule Diemelsee, der Golfpark Diemelsee (Eröffnung im August 2012), das Kloster Flechtdorf und der Aussichtsturm Diemelsee-Ottlar (740 m ü.M.). Im nahe gelegenen Willingen gibt es zudem eine Kletter- und Eissporthalle sowie ein Lagunenerlebnisbad. Willingen ist zudem ein attraktives Skigebiet mit einer Vielzahl an Wintersportangeboten. Beherbergungsangebot Die amtliche Statistik weist für die zwei Kommunen im Raum Diemelsee für das Jahr 2011 insgesamt 580 Betten aus. Unter Berücksichtigung der nicht meldepflichtigen Betriebe so- Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 42 wie der Schlafgelegenheiten auf Campingplätzen (inkl. Dauercamping) ergibt sich eine Kapazität von 4.375 Betten bzw. Schlafgelegenheiten. Tabelle 18: Angebot Betten / Schlafgelegenheiten im Raum Diemelsee 2011 Kategorie Kommunen im Raum Diemelsee Diemelsee Marsberg Gesamt Meldepflichtige Betriebe 420 160 580 Nicht meldepflichtige Betriebe 342 241 583 Camping 2.892 320 3.212 Summe 3.654 721 4.375 Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse, Stellplätze auf Campingplätzen wurden zur Berechnung der Schlafgelegenheiten mit vier multipliziert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Struktur des Beherbergungsangebots in der Gemeinde Marsberg nach Betriebstypen und Lage sowie die Entwicklung zwischen 2000 und 2011. Vergleichszahlen aus 2000 für die hessische Gemeinde Diemelsee liegen nicht vor. Tabelle 19: Entwicklung der Beherbergungsstruktur in Marsberg am Diemelsee Betriebstyp Marsberg Lage am Seeufer Betriebe Betten 2000-11 in % Betriebe Betten 2000-11 in % Hotels 8 161 3,2 1 50 8,7 Gasthöfe 3 48 -5,9 1 30 100,0 Pensionen 2 29 -31,0 1 21 100,0 Hotels Garnis 0 0 -100,0 0 0 0,0 34 163 -1,2 7 47 100,0 0 0 -100,0 0 0 0,0 Zwischensumme 47 401 -7,0 10 148 221,7 Touristikcamping 0 0 0,0 0 0 0,0 Dauercamping 1 320 207,7 0 0 0,0 Zwischensumme Camping 1 320 207,7 0 0 0,0 48 721 34,8 10 148 221,7 Ferienhäuser, -wohnungen, -zentren Privatzimmer Summe Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Webseiten der Campingplätze und Auswertung Beherbergungsverzeichnisse. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 43 Fazit: Marsberg verzeichnet in den letzten Jahren einen deutlichen Bettenausbau - v.a. in Kleinbetrieben direkt am See. Der Großteil des Campingangebots am Diemelsee beschränkt sich nach wie vor auf den hessischen Teil des Diemelsees. In Diemelsee konzenrtriert sich das Angebot an Betten bzw. Schlafgelegenheiten auf Heringhausen direkt am See. 45,9 Prozent aller Betten der Gemeinde Diemelsee sowie das gesamte Campingangebot (396 Dauercampingstellplätze und 327 Touristikcampingstellplätze) befinden sich hier. 2.5.3 Touristische Nachfrage Übernachtungstourismus Die amtliche Statistik weist für die zwei Kommunen im Raum Diemelsee für das Jahr 2011 insgesamt 67.385 Übernachtungen aus. Unter Berücksichtigung der nicht meldepflichtigen Betriebe sowie der Übernachtungen auf Campingstellplätzen (inkl. Dauercamping) ergibt sich ein Volumen von rund 229.600 Übernachtungen. Auf den engeren Bereich der Seeufer entfallen davon 151.500 Übernachtungen, dies entspricht 66,0 Prozent aller Übernachtungen. Tabelle 20: Übernachtungen im Raum Diemelsee 2011 Kategorie Kommunen im Raum Diemelsee Diemelsee Marsberg Gesamt See Meldepflichtige Betriebe 55.918 11.467 67.385 31.938 Touristikcamping 34.000 0 34.008 34.000 Zwischensumme 89.918 11.467 101.393 65.938 Dauercamping 71.200 14.400 85.600 71.200 Nicht meldepflichtige Betriebe 25.000 17.600 42.600 14.300 Summe 186.118 43.467 229.593 151.438 Eigene Darstellung auf Basis amtlicher Statistik, Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10 sowie eigener Berechnungen und Schätzungen Von 2000 bis 2011 verzeichneten die meldepflichtigen Betriebe (ohne Camping) einen Anstieg der Übernachtungen um 3,9 Prozent. Tagestourismus Der Masterplan für die Seen im Sauerland aus dem Jahre 2002 weist für die Gemeinde Marsberg am Diemelsee 0,35 Mio. Tagesbesucher aus. Aktuellere Daten zum Volumen der Tagesreisen sowie zur hessichen Gemeinde Diemelsee liegen nicht vor. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 44 2.5.4 Stärken- / Schwächenprofil Diemelsee Die nachfolgend aufgelisteten Stärken- und Schwächen stellen eine Aktualisierung der Ergebnisse des Masterplans für die Seen im Sauerland dar. Tabelle 21: Stärken-/Schwächen-Profil Tourismus am Diemelsee Lage (Agglomerationsräume, Naturraum, Ortschaften), Verkehr (MIV, ÖPNV, Parkraum) Stärken Schwächen Neutral Abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit zentralem See und Berglandumrahmung Weitgehend intakte, typische Natur- und Kulturlandschaft Attraktive Lage im Naturpark Diemelsee (1/3 NRW, 2/3 Hessen) Kostenloses Parken in allen Seebereichen Nur 14 Kilometer bis in den übernachtungsstarken Ort Willingen Diemelsee und Landschaft / Naturpark zu wenig bekannt Stadt Marsberg: Stadt und Angebote ohne unmittelbaren Seebezug V.a. im Sommer Lärmbelästigung durch viele Motorradfahrer Einzugsgebiet: über 1 Mio. Menschen im 60-Minuten-Radius Ländergrenzen NRW – Hessen: Helminghausen (NRW), Luftkurort Heringhausen (Hessen) Gastgewerbe (Beherbergung, Camping, Gastronomie) Stärken Schwächen Sieben Campingplätze direkt am Ufer Alle relevanten Urlaubsbetriebsformen (vom Hotel bis zum Campingplatz) in Seenähe und räumlich zusammenliegend Familienfreundliche Betriebe vorhanden (Familotel in Ottlar) Gutes Preis- / Leistungsverhältnis im unteren bis mittleren Preissegment Ungenügendes Hotelangebot in Marsberg (Machbarkeitsstudie ist in Planung) Mangelhafte Investitionsbereitschaft der Betriebe, z.T. fehlendes Qualitätsbewusstsein Wenig Gastronomie, kaum regionale Angebote, wenig Fantasie in der Speisekarte Mangelnde Qualität der Beherbergungsbetriebe (auch im Vergleich zum Nachbarort Willingen) Betriebe mit stark unterdurchschnittlicher, rückläufiger Betriebsgröße, geringe Bettenauslastung Kleine Campingplätze mit geringer, modernisierungsbedürftiger Ausstattung Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 45 Wassersport (Segeln, Surfen/Wasserski, Tauchen, Angeln, Schwimmen, Bootsverleih, Liegeplätze, Slipanlagen) Stärken Schwächen Schwimmen, Angeln, Bootsverleih Tauchplattform nahe Staumauer Angebote für Jugendgruppen: Kanufreizeiten, Wildwasserrafting auf der Diemel (privater Anbieter) Qualität in Strandbad Helminghausen verbesserungswürdig Segeln und Surfen nur für Anfänger attraktiv Sport & Freizeit (Sportangebote, Ausflugsschifffahrt, Sehenswürdigkeiten, Naturerlebnis, Gesundheit/Wellness, Kinderangebote) Stärken Schwächen E-Bike Verleih und Akkuladestation Breites Urlaubsangebot (Wandern, Radwandern, Wassersport, Wellness etc.) Marsberg: Heilstollen und Klinikstandort Vielzahl an Pfaden / Lehrpfaden in unmittelbarer Umgebung: ökologischer, landwirtschaftlicher, ornithologischer, Goldbergbau-, Walderlebnis-, Waldsportpfad, Natur- und Technikpfad Drachenflugschule Diemelsee Golfpark Diemelsee (Eröffnung im August 2012) Aussichtsturm Diemelsee-Ottlar (740 m ü.M.) Ausflugsschifffahrt (ohne Restauration) Zu wenig gut ausgearbeitete Pauschalangebote Zu wenig absolute Kinder- und Familienhighlights Zu wenig spezifische Leistungsträger Zu wenig Indoor-Angebote Keine vernetzten Angebote und Anbieter Stärken Diemelsee-Cup Schwächen Verbesserung der Kooperation, Abstimmung, Qualität der Veranstaltungen und gemeinsame Vermarktung notwendig Events Wege (Uferpromenaden, Wanderwege, Radwege) Stärken Gutes Angebot an Wanderwegen (mit Qualitätswanderweg „Diemelsteig“) Panoramaweg Heringhausen Diemelradweg Usseln (Diemelquelle) Drei-Seen-Tour (Diemel-, Eder-, Twistesee) Aufwertung Seepromenade Helminghausen notwendig – in Schwächen Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 46 Vorbereitung Neutral Anbindung an Sauerland-Waldroute Sonstige Infrastruktur (Beschilderung, Beleuchtung, Toiletten) Stärken Schwächen Kostenlose Parkmöglichkeiten in allen Seebereichen Ausschilderung an A44 Viele Angebote / Infrastrukturen sind nicht mehr zeitgemäß Schlechte Beschilderung innerorts und zwischen NRW und Hessen Tourismus-Organisation, Innenmarketing Stärken Diemelsee mit eigener Touristinformation, die personell aufgestockt werden soll Schwächen In Marsberg keine eigene Tourismusorganisation, Aufgaben werden von Wirtschaftsförderung übernommen Geringe finanzielle und personelle Ausstattung Fehlendes Tourismuskonzept Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 47 2.6 Fazit Stärken- / Schwächenprofile der Sauerland-Seen Die Sauerland-Seen bieten sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch ihren Gästen vielfältige Erholungsmöglichkeiten. Die touristische Infrastruktur und die damit verbundenen Angebote entsprechen jedoch in den meisten Fällen nicht mehr den gewachsenen Ansprüchen der Touristen von heute. Dies dürfte auch ein wesentlicher Grund dafür sein, dass die Zahl der Tages- und Übernachtungsgäste in den letzten Jahren kontinuierlich zurück gegangen ist. Die Stärken- / Schwächenprofile der Seen verdeutlichen die aktuelle touristische Ausgangssituation. Obwohl die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Tourismus an den Seen grundsätzlich gegeben sind und an einigen Seen sehr gute Ansätze für die Steigerung der Angebotsqualität - und auch der Angebotsdifferenzierung – feststellbar sind, konnten viele schon im Masterplan 2002 identifizierte Schwächen bisher nicht behoben werden. In einigen Bereichen haben sich die Rahmenbedingungen (Qualität von Gastronomie und Beherbergung, touristische Infrastruktur etc.) sogar weiter verschlechtert. Abbildung 6: Stärken und Schwächen der Sauerland-Seen + Positive Grundvoraussetzungen Erste Ansätze für Angebotsoptimierung und -differnzierung Unzureichende Zielgruppenorientierung Betriebssterben Spitzenbelastung Qualitätsmängel Infrastruktur Restriktionen Seenutzung Witterungsabhängigkeit - Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Positive Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Tourismus: Einwohnerstarkes Einzugsgebiet (über 6,5 Mio. Menschen im Radius von 60 Minuten Fahrtzeit, siehe Kapitel 3.1.1) Attraktives Landschaftsbild (Seen, Wälder, abwechslungsreiches Relief) Günstige finanzielle Möglichkeiten durch das Strukturförderprogramm REGIONALE 2013 Strukturelle und inhaltliche Basis durch den gemeinsamen Masterplan für die Seen im Sauerland (2002) Sauerland-Tourismus e.V. als starker Partner für die Vermarktung. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 48 In den letzten Jahren wurden vermehrt Anstrengungen unternommen, für die Seen eigene touristische Profile mit konkurrenzfähigen Alleinstellungsmerkmalen zu entwickeln. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang folgende Beispiele: Rund um den Bigge- / Listersee sind qualitativ hochwertige Gastronomie- und Beherbergungsangebote entstanden, die sich positiv von den Durchschnittsangeboten in der Region abheben. Dies ist auch ein wesentlicher Grund dafür, dass hier der Tagungs- und Geschäftstourismus eine wichtige Rolle spielt. Eine überdurchschnittliche Bedeutung hat auch der Campingtourismus am Bigge- / Listersee. Die Zahl der Stellplätze und die Qualität der Campinganlagen sind insgesamt gesehen höher als an den übrigen Sauerland-Seen. Der im gleichnamigen Naturpark gelegene Diemelsee präsentiert sich vor allem als Ziel für Gäste, die das sportlich-aktive Naturerlebnis suchen und dabei einfache, preiswerte Beherbergungsformen bevorzugen. Der Möhnesee bietet das attraktivste Segelrevier der Region mit einem breiten Angebot an Wassersport-, Segel- und Yachtschulen. Neben dem großen Campingangebot lockt das modernisierte Feriendorf Wamel vor allem Familien an den Möhnesee. Außer einem abwechslungsreichen aktivtouristischen Angebot (Wassersport, Freizeitanlage Körbecke etc.) spielt das Thema Naturerlebnis mit Angeboten des Landschaftsinformationszentrums (LIZ) vor allem für Schulklassen eine wichtige Rolle. Der Hennesee ist mit dem Welcome Hotel Meschede und einem breiten Angebot im Outdoor- / Incentivebereich (Quad-Touren, Hochseilgarten etc.) ein wichtiger Tagungsstandort in der Region. Die zahlreichen Wander- und Radwege rund um den See locken darüber hinaus viele Aktivurlauber an. Positiv entwickelt hat sich der Sorpesee mit seinen vielfältigen Wassersportmöglichkeiten und der im Jahr 2009 erneuerten Seepromenade in Langscheid - mit Seebühne als Veranstaltungsort, den modernisierten Kuranlagen mit neuen Wegen, Spielplätzen und Minigolf etc.. Die neuen Luxus-Ferienhäuser in nordischen Stil auf dem Sport- und Jugendcampingplatz sind ein gutes Beispiel für kreative Unterkunftsangebote und unterstreichen die konsequente Optimierung der touristischen Infrastruktur am Sorpesee. Trotz sichtbarer Anstrengungen hinsichtlich der Verbesserung der touristischen Infrastruktur wird deutlich, dass es an allen Seen noch erhebliche Schwächen und Problembereiche gibt. Zunächst sei auf einige Basisprobleme hingewiesen, die nur bedingt beeinflussbar, jedoch bei der touristischen Weiterentwicklung zu berücksichtigen sind: Restriktionen in Verbindung mit den originären Funktionen als Talsperre (Trinkwasserversorgung, Wasserregulierung und somit sich verändernde Wasserstände), Einschränkungen durch den Ruhrverband hinsichtlich der Nutzungen am und auf dem Wasser (Seezugänge, Blickachsen, Beleuchtung, Wassersportaktivitäten etc.). Spitzenbelastungen durch den starken Tagesausflugsverkehr an den Wochenenden im Sommer. Auf Grund der Verkehrsprobleme, des Parkplatzmangels, des Lärms, Mülls etc. sind Konflikte mit Einheimischen und Urlaubsgästen sowie zwischen einzelnen Gästegruppen (Camper und Ausflügler / Badegäste etc.) an der Tagesordnung (v.a. am Bigge- / Listersee, Möhnesee, Sorpesee). Starke Witterungsabhängigkeit (hohe Besucherzahlen bei gutem Wetter, vor allem im Sommer), da es an den Seen bisher nur wenige wetter- und saisonunabhängige Angebote gibt. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 49 Weitere Problemfelder betreffen die Verkehrsbelastungen und die Qualitätsmängel der touristischen Infrastruktur. Auf die meisten dieser Probleme kann unmittelbar Einfluss genommen werden (siehe dazu Kapitel 6.1 Infrastrukturmaßnahmen). Zu den Defiziten im Verkehrsbereich gehören: Teilweise schlechte Bahn- und / oder Straßenanbindung (v.a. Diemelsee und Sorpesee). Geringes Angebot an ÖPNV-Verbindungen. Parkplatzproblematik, Ausschilderung und Besucherlenkung insbesondere zu Stoßzeiten (z.B. an Sommerwochenenden) am Sorpesee (viele Motorradfahrer) und am Möhnesee. Qualitätsmängel der touristischen Infrastruktur: Veraltete Infrastruktur im unmittelbaren Seenbereich, Anbindung an die Orte, Freizeitangebote. Qualitative Defizite bei Angebot und Attraktivität der Bade- und Wassersportinfrastruktur aufgrund jahrelanger Zurückhaltung bei Investitionen. „In die Jahre gekommene“ Hotel- und Gastronomiebetriebe. Mangelnde Investitionsbereitschaft (bzw. -möglichkeit) der Betreiber von Gastronomieund Beherbergungsbetrieben Nachfolgeproblematik von Familienbetrieben. Schlechtes Preis- / Leistungsverhältnis. Handlungsbedarf besteht vor allem auch hinsichtlich der Ansprache alter und neuer Zielgruppen. Das heißt, die touristische Angebots- und Infrastruktur müssen ebenso wie Veranstaltungen / Events etc. und Marketing / Vermarktung (in Abstimmung mit SauerlandTourismus) auf die Bedürfnisse der zuvor definierten Zielgruppen ausgerichtet werden. Bei der zukünftigen zielgruppenorientierten Angebotsentwicklung und Vermarktung müssen insbesondere die Zielgruppenvorgaben des Masterplan Tourismus NRW sowie der regionalen Tourismuskonzepte berücksichtigt werden (siehe Kapitel 4.1. übergeordnete konzeptionelle Vorgaben). Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 50 3. Potenzialanalyse 3.1 Marktpotenzial für die Sauerland-Seen 3.1.1 Einzugsgebiet Zur Abgrenzung des Einzugsgebiets der Sauerland-Seen wurden die Isochronen der Fahrtzeiten bis zu 30, bis zu 45 und bis zu 60 Minuten rund um die fünf Seen herangezogen. Für diese Zonen wurden die jeweiligen Einwohnerzahlen ermittelt. Karte 7: Einzugsgebiet der Seen im Sauerland Eigene Darstellung ift GmbH 2012 auf Basis Microsoft Autoroute Express 3.1.2 Primärmarkt: Wohnortstarter 3.1.2.1 Tagesausflügler Das Einzugsgebiet für Tagesausflügler reicht im Westen bis in die Kölner Bucht und im Osten bis Kassel, umfasst das gesamte östliche Ruhrgebiet und reicht im Süden dank der A45 bis nach Gießen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 51 Insgesamt wohnen im Einzugsgebiet: bis 60 Minuten Fahrtzeit rund 6,5 Mio. Menschen bis 45 Minuten rund 3,1 Mio. bis 30 Minuten rund 1,3 Mio. Hinsichtlich der Bevölkerungszahl im Nahbereich unterscheiden sich die Sauerland-Seen relativ stark voneinander. Während der Bigge- / Listersee rund 517.000 Einwohner im Nahbereich bis 30 Minuten Fahrzeit aufweist, sind es am Diemelsee nur 115.000 Einwohner. Tabelle 22: Potenziale der Seen im Nahbereich des Primärmarktes See Einwohner im EZG bis 30‘ Bigge- / Listersee 516.731 Sorpesee 379.796 Möhnesee 450.635 Hennesee 180.960 Diemelsee 114.510 Eigene Darstellung ift GmbH 2012 3.1.2.2 Kurzurlauber und Urlauber Kurzurlauber und Urlauber nehmen längere Fahrzeiten in Kauf. Das Einzugsgebiet erweitert sich dementsprechend auf einen Radius von drei bis fünf Stunden, in Einzelfällen auch darüber hinaus. In diesem Segment gehören daher auch die Niederlande und Belgien sowie ganz NRW, Südniedersachsen und Hessen zum Einzugsgebiet der Sauerland-Seen. 3.1.3 Sekundärmarkt: Urlaubsortstarter Das relevante Einzugsgebiet hat eine geringere Ausdehnung als im Bereich der Wohnortstarter und umfasst einen Bereich von ca. 30 Minuten Fahrzeit. Auch hier ergeben sich zwischen den einzelnen Seen deutliche Unterschiede: Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 52 Tabelle 23: Potenziale der Seen im Sekundärmarkt Übernachtungen1 See Kommunen im EZG 30’ Bigge- / Listersee Kreis Olpe, Meinerzhagen, Plettenberg, Lüdenscheid, Herscheid), Kreuztal, Siegen, Freudenberg, Wiehl, Bergneustadt, Reichshof 1.059.884 Sorpesee Sundern, Altena, Werdohl, Neuenrade, Plettenberg, Finnentrop, Eslohe, Arnsberg, Menden, Hemer, Balve 648.642 Möhnesee Möhnesee, Warstein, Arnsberg, Meschede, Rüthen, Anröchte, Erwitte, Lippstadt, Lippetal, Welver, Soest, Bad Sassendorf, Werl, Ense, Unna, Fröndenberg, Menden, Wickede 1.875.325 Hennesee Meschede, Bestwig, Olsberg, Schmallenberg, Eslohe, Warstein, Arnsberg 1.473.631 Diemelsee Diemelsee, Marsberg, Willingen, Medebach, Korbach, Twistetal, Bad Arolsen, Diemelstadt, Wünnenberg, Brilon, Olsberg 2.501.203 Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Zu den in der Tabelle genannten Werten kommen Übernachtungen in den nicht meldepflichtigen Betrieben, auf Dauercampingstellplätzen sowie bei Verwandten und Bekannten hinzu. 3.1.4 Tertiärmarkt: Durchreisende Mit der A44, der A45 und der A46 führen wichtige Verkehrsadern unmittelbar durch die Region der Sauerländer Seen. Mit 46,9 Mio. Kraftfahrzeugen p.a.2 (davon rund 7,9 Mio. LKW und Busse) und schätzungsweise 95 bis 105 Mio. Personen, die durch die braunen Autobahnschilder auf die Seen aufmerksam gemacht werden, stellen Durchreisende ebenfalls ein nennenswertes Besucherpotenzial für den Raum dar. Über die A4 fahren jährlich rund 15 Mio. weitere Menschen in Richtung Bigge-/Listersee.3 1 In meldepflichtigen Betrieben einschließlich Touristikcamping im Jahr 2011. 2 Quelle: Bundesamt für Straßenwesen, Zählstellen Lüdenscheid-Nord (A45), Soest (A44), Meschede (A46), Werte für 2009. 3 Basierend auf den Angaben zur Zählstelle Eckenhagen, Wert für 2009 Quelle: Bundesamt für Straßenwesen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 53 3.2 Potenzielle Zielgruppen Ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Tourismusmarketing ist die Festlegung von Zielgruppen, auf die das touristische Angebot und die Vermarktung ausgerichtet werden sollen. Nur mit einer klaren Zielgruppenfestlegung können passende verkaufsfähige Angebote entwickelt und Streuverluste für das Tourismusmarketing vermieden werden. 3.2.1 Zielgruppen-Vorgaben Masterplan NRW Die Weiterentwicklung des Tourismus in Nordrhein-Westfalen erfordert eine klare Ausrichtung der Strategie auf Fokuszielgruppen und deren Bedürfnissen nach Qualität, Vitalität, Effizienz und Komfort sowie Innovation. Die strategische Neuausrichtung des Tourismusmarketings in NRW wird daher durch die konsequente Orientierung an folgenden Zielgruppen bestimmt: Junge Singles und Paare – unter 30 Jahre alt, keine Kinder Erwachsene Singles – 30 bis 59 Jahre alt, keine Kinder, alleine lebend Erwachsene Paare – 30 bis 59 Jahre alt, keine Kinder, verheiratet oder in einer festen Partnerschaft lebend Familien – unter 60 Jahre alt, mindestens ein Kind unter 18 Jahre Best Ager (weitere Unterteilung in ein aktives und ein bodenständiges Segment) – unter 60 Jahre Business-Gäste – lebenszyklusübergreifend, MICE. Die einzelnen Segmente unterscheiden sich deutlich, sowohl im Hinblick auf ihre soziodemografischen Eigenschaften als auch im Hinblick auf ihre Reisegewohnheiten. Es lassen sich für jedes Segment differenzierte Werte und Bedürfnisse messen und visualisieren, so dass man jedem Lebenszyklussegment ein bestimmtes Profil zuschreiben kann. 3.2.2 Relevanz von Freizeitaktivitäten Der Raum der Sauerland-Seen ist für bestimmte Freizeitaktivitäten besonders geeignet. Inwieweit einige dieser Aktivitäten durch die Bevölkerung im Einzugsgebiet ausgeübt werden, veranschaulicht die nachfolgende Tabelle. Sie stellt dar, wie viele Bewohner im Einzugsgebiet bis 60 Minuten bestimmte Aktivitäten mindestens „selten ausüben“ und somit dem Potenzial für entsprechende Angebote im Bereich der Seen im Sauerland zugerechnet werden können. Die Aufstellung zeigt, dass Radfahren, Schwimmen und Wandern die mit Abstand populärsten Freizeitaktivitäten mit Relevanz für die Seen sind – auch wenn die Bewohner des Einzugsgebietes diese Aktivitäten etwas seltener ausüben als der Durchschnitt der deutschen Bevölkerung (siehe Indexwerte). Camping und Funsport (interessant ist hier vor Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 54 allem das Thema Inline-Skating) sind weitere relevante Aktivitäten, die auf ein nennenswertes Potenzial im Einzugsgebiet zurückgreifen können. Tabelle 24: Relevanz von Freizeitaktivitäten im Einzugsgebiet bis 60 Minuten Aktivität Ausübung (mind. selten) Anteil an Bev. in % Index in % Radfahren 3.933.507 61,0 93 Schwimmen 3.722.283 57,8 95 Wandern 2.843.563 44,1 92 Camping, Caravaning 1.260.009 19,6 100 Fun-Sport (z.B. BMX, Inlinern) 1.231.781 19,1 114 Walking, Nordic-Walking 781.243 12,1 73 Beachvolleyball 467.540 7,3 83 Segeln 185.462 2,9 82 Eigene Berechnungen auf Basis Institut für Medien- und Konsumentenforschung IMUK GmbH & Co. KG, 2010, Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren: 20.129 Fälle 70,51 Mio. 100,0 Prozent Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 55 3.3 Fazit zum Potenzial des Raumes Sauerland-Seen Bedingt durch seine Lage und seine Ausstattung verfügen die Seen im Sauerland über ein außergewöhnlich gutes Potenzial für die Entwicklung des Tourismus: 6,5 Mio. Einwohner leben in einer Entfernung von maximal einer Stunde Fahrtzeit. Im Radius von rund 30 Minuten um die Seen werden rund 7,5 Mio. Übernachtungen pro Jahr registriert, zuzüglich der Übernachtungen im Grauen Beherbergungsmarkt. Rund 110 bis 120 Millionen Menschen p.a. fahren über die Autobahnen der Region. Das mögliche Portfolio an Freizeitangeboten deckt sich weitgehend mit dem Aktivitätsprofil der Bevölkerung im Einzugsgebiet. Im Durchschnitt können jedem Bürger mindestens zwei für ihn relevante Aktivitäten geboten werden. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 56 4. Zielsetzungen für die künftige Tourismusentwicklung 4.1 Übergeordnete konzeptionelle Vorgaben 4.1.1 Masterplan Tourismus NRW Der Masterplan Tourismus NRW definiert den inhaltlichen Orientierungsrahmen für die künftige Entwicklung des nordrhein-westfälischen Tourismussektors und leitet eine Neupositionierung des Reiselandes Nordrhein-Westfalen ein. Übergeordnetes Ziel ist es, das Land bis zum Jahr 2015 zu einer pulsierenden und attraktiven Destination mit klar erkennbarem Profil weiter zu entwickeln und den Wertschöpfungsbeitrag der Tourismusbranche nachhaltig zu steigern. Um diese Entwicklung voranzutreiben, wurden strategische Ziele definiert, die den Rahmen und die Richtung für die angestrebten Veränderungen vorgeben: Die Tourismusstrategie ist integraler Bestandteil der Standortstrategie. Es erfolgt eine Fokussierung auf besonders potenzialträchtige Zielgruppen. Die Ressourcen und Kompetenzen werden gebündelt. Das Bundesland profiliert sich mit qualitativ hochwertigen Angeboten. Die Professionalisierung muss weiter vorangetrieben werden. Diese Ziele sind die Grundvoraussetzung dafür, dass Nordrhein-Westfalen seine Wettbewerbsfähigkeit auf den nationalen und internationalen Tourismusmärkten künftig erhalten und ausbauen kann. Das Herzstück der strategischen Neuausrichtung bildet die konsequente Orientierung an Zielgruppen (siehe Kapitel 3.2.1). Künftig sollen die touristischen Themen von Zielgruppen ausgehend gestaltet werden und nicht umgekehrt. Der Kunde, nicht das Produkt, steht im Mittelpunkt. Zielgruppengenaue Angebote, klare Organisationsstrukturen sowie ein einhaltbares Markenversprechen einer national wie international sichtbaren Reisedestination mit innovativen Produkten – dies sind die zentralen Forderungen des Masterplans, der in enger Zusammenarbeit mit den Regionen und den Leistungsträgern in NRW umgesetzt werden soll. Kern der Umsetzung des Masterplans ist der Aufbau von Kompetenz-Netzwerken. Die Kompetenz-Netzwerke verfolgen das Ziel, die wichtigsten Innovationstreiber des Landes in ihren thematischen Fachgebieten an einen Tisch zu bringen. Dadurch wird nicht nur der Austausch gefördert, sondern es werden gleichzeitig Ressourcen und Kompetenzen gebündelt. Wichtigstes Ziel der Kompetenz-Netzwerke ist die Entwicklung und Etablierung von Produktmarken zu den definierten Themenbereichen Aktiv, Gesundheit, Business, Stadt&Event und Kultur. Für die Produktmarken werden Standards festgelegt, Zertifizierungsverfahren und Kommunikationskonzepte erarbeitet. 4.1.2 Markenkonzept Sauerland-Tourismus e.V. Als touristische Destination mit über sieben Millionen Übernachtungen steht das Sauerland im intensiven Wettbewerb mit vielen etablierten Reisezielen in Deutschland und Europa. Um sich Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 57 in diesem Wettbewerb zu behaupten, ist eine starke Dachmarke mit einem klaren touristischen Profil unabdingbare Voraussetzung. Vor diesem Hintergrund ist für den Sauerland-Tourismus e.V. ein zentrales Ziel, die Dachmarke „Sauerland“ klarer zu profilieren und insgesamt zu stärken. Dazu wurde im Jahr 2009 ein Markenbildungsprozess initiiert, indem ein neues Sauerland-Logo geschaffen wurde. Das neue Logo inklusive dem Claim "Kerngesund" ist das wichtigste Element im neuen SauerlandCorporate Design. Intention der Dachmarkenphilosophie ist es, bestehende Einzelmarken unter einem gemeinsamen Dach zu präsentieren, ohne dabei jedoch deren Eigenständigkeit einzuschränken. Vielmehr soll durch einen geschickten Markenauftritt eine visuelle Klammer mit einer eigenen, neuen Sauerland-Botschaft entstehen. Über die starke Regionalmarke Sauerland werden (unter Berücksichtigung der verabschiedeten Qualitätsstrategie) Angebote den Landesproduktmarken NRW zu gespielt und so zusätzlich über das Landesmarketing NRW beworben und vertrieben. 4.1.3 Masterplan für die Seen im Sauerland Mit der Erstellung des „Masterplan für die Seen im Sauerland“ wurden die touristischen Kernkompetenzen der Sauerland-Seen benannt. Wesentliche Inhalte sind die Reduzierung der langjährigen – vor allem. saisonbedingten - Probleme an den Seen, die Neuinterpretation des „alten“ Themas Wasser für das Sauerland und das Aufzeigen von Entwicklungsperspektiven für die Seen. So sollen durch neue Akzente, Kompetenzausbau, stärkere Profilierung und überzeugendere, qualitativ verbesserte Angebote die Attraktivität und der Bekanntheitsgrad der Tourismusregion Sauerland erhöht sowie die Übernachtungszahlen und die Aufenthaltsdauer der Gäste gesteigert werden. Dabei wird es notwendig sein, alte Kernkompetenzen auszubauen und weiterzuentwickeln sowie neue, innovative Produkte und Angebote zu kreieren, um auch neue Zielgruppen anzusprechen. 4.1.4 REGIONALE Südwestfalen 2013 Das Strukturförderprogramm REGIONALE 2013 soll Südwestfalen als Wirtschaftsstandort und als Naherholungsregion neue Impulse geben. Mit der REGIONALE 2013 setzen sich alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Akteure in Südwestfalen das Ziel, gemeinsam die Herausforderungen der Globalisierung, des Klimawandels und des demografischen Wandels aktiv anzunehmen. Zentrales Instrument der REGIONALE sind die Projekte. Sie bündeln konkretes, zielgerichtetes Handeln und sind Rahmen und Plattform für die Umsetzung mit konkreten Ergebnissen. Dabei sollen folgende Ziele erreicht werden: Schaffung eines eigenständigen Profiles von Südwestfalen Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 58 Profilierung von Südwestfalen als Marke und Erhöhung des Bekanntheitsgrades über NRW hinaus Südwestfalen erlebbar machen. Diese Ziele sollen mit der Realisierung u.a. folgender Projekte erreicht werden: Naturerlebnis Bigge- / Listersee (Maßnahmenbeschreibung siehe Kapitel 6) Sauerland-Seen LenneSchiene Zukunft der Dörfer Radnetz Südwestfalen Landschaftserlebnis Südwestfalen. 4.1.5 Konzeptionelle Vorgaben auf regionaler Ebene 4.1.5.1 Tourismusstrategie Kreis Olpe Inhaltlich geht es in der Tourismusstrategie Kreis Olpe insbesondere darum, Ziele für den Tourismus im Kreis Olpe zu definieren, wobei ein besonderer Fokus auf die Verknüpfung mit den umfangreichen Investitionsvorhaben im Rahmen der REGIONALE 2013 in Südwestfalen gelegt wurde. Die Realisierung der REGIONALE-Projekte kann zu einer deutlich positiven touristischen Entwicklung des Kreises führen. Um eine solche Entwicklung zu sichern, wurden in der Tourismusstrategie Ziele, Nachhaltigkeitsstrategien und touristische Schwerpunkträume (Projektgebiet „Naturerlebnis Bigge-Listersee“ sowie das Projektgebiet „LenneSchiene & mehr“) definiert. Dabei gilt als Grundprinzip der Tourismusstrategie, den Tourismus insbesondere auf den Säulen „Qualität“ und „Nachhaltigkeit“ aufzubauen. Folgende Ziele für die touristische Entwicklung des Kreises wurden definiert: Steigerung der Gäste und Übernachtungszahlen Erhöhung der Standortqualität für Gäste und Einheimische Konzentration von Entwicklungen / Maßnahmen in Schwerpunkträumen und -themen auf Basis von Projekten der REGIONALE 2013 Stärkung des Tourismus- / Freizeitbewusstseins im Kreis Olpe Optimierung der touristischen Organisationsstruktur als Basis der Tourismusstrategie. Um die Ziele zu erreichen, wurden insgesamt sieben Nachhaltigkeitsstrategien für den Kreis Olpe festgelegt, die ineinander greifen und zusammen wirken. Die Strategien formulieren den Anspruch an das künftige touristische Handeln im Kreis. Die Nachhaltigkeitsstrategien lauten: Wir wollen ein Lebensraummodell schaffen, in dem sowohl Bevölkerung als auch Gäste einen Ausgleich zur Alltagswelt finden. Wir wollen die naturräumlichen Potenziale nutzen: Der Raum Bigge- / Listersee soll eine Portalfunktion als Qualitätsführer für das gesamte Sauerland übernehmen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 59 Wir wollen die regionale Identität stärken, indem wir bewusst lokale Produkte und Unternehmen in unsere Angebotsstruktur einbinden. Wir wollen umweltfreundliche Mobilität unterstützen. Wir wollen qualitativ hochwertige, langlebige Produkte schaffen. Wir verstehen uns als ein Teil der Destination Sauerland. Wir wollen den Tourismusangeboten ein sauerlandtypisches Profil geben („Sauerlandisierung“ der Angebote). 4.1.5.2 Tourismuskonzept Märkischer Kreis Im Rahmen des Tourismuskonzeptes Märkischer Kreis wurden die touristischen Potenziale, bestehende Angebote, Zielsetzungen, Marketingaktivitäten und organisatorischen Zusammenhänge des Kreises untersucht. Auf Basis dieser Untersuchungen wurden zwei Leitprinzipien für eine erfolgreiche touristische Entwicklung im Märkischen Kreis abgeleitet: 1. Es muss kreisweit eine umfassende Qualitätsorientierung auf allen Ebenen erfolgen, angefangen bei der Basisinfrastruktur von Betrieben des Gastgewerbes über die Servicequalität von Betrieben und ihren Mitarbeitern als auch eine Qualitätserhöhung in der öffentlichen touristischen Infrastruktur. 2. Die Verantwortung für Freizeit und Tourismus darf nicht wie bisher fast nur durch den Kreis und den Freizeit- und Touristikverband übernommen werden, die in diesen Bereichen bereits ein großes Engagement zeigen. Sie müssen zukünftig verstärkt von den Orten und Leistungsträger getragen werden. Dies erfordert von Seiten der Orte eine Intensivierung und Umstrukturierung ihrer bisherigen Arbeit im Tourismus. 4.1.5.3 Tourismusstrategie Kreis Soest Die Tourismusstrategie für den Kreis Soest zeigt auf, wie der Tourismus thematisch und inhaltlich weiter zu entwickeln ist und dabei die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft im Kreis Soest gesteigert werden kann. Bei der Weiterentwicklung des Tourismus im Kreis Soest sind laut Tourismusstrategie bestimmte Themen kontinuierlich fortzuführen und aufgrund ihrer besonderen Bedeutung und Potenziale gesetzt. Die touristischen Kernthemen für den Kreis Soest sind Gesundheit, Wandern, Rad, Städte und Kultur, Tagungs- und Kongresstourismus. Die Tourismusstrategie des Kreises Soest legt für die Tourismusentwicklung qualitative und quantitative Ziele fest: Qualitative Ziele: Erhöhung des Tourismusbewusstseins bei Betrieben, Bevölkerung, Politik, Verwaltungen Verbesserung der Qualität bei Angeboten, Strukturen, Service Entwicklung von Alleinstellungen und Wettbewerbsvorteilen Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Angebote Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 60 Verbesserung des Marktzuganges Definition des Zielgruppenspektrums und stärkere Zielgruppenorientierung Optimierung der Synergieeffekte Schutz des natur- und kulturräumlichen Potenziales Steigerung der Wohn- und Lebensqualität. Ökonomische und quantitative Ziele: Steigerung der wirtschaftlichen Effekte (Arbeitsplätze, Umsätze) Erhöhung der touristischen Wertschöpfung (Löhne, Einkommen, Gewinne) Steigerung der Zahl der Übernachtungen und der Zahl der Tagestouristen. Um die Ziele zu erreichen, wurden für den Kreis Soest insgesamt neun strategische Ansätze definiert, die ineinander greifen und zusammen wirken. Touristische Weiterentwicklung der Teilräume und der touristischen Schwerpunkte im Kreis Soest Weiterentwicklung von Kernthemen und Destinationsmarken Gewinnung von Marktanteilen von Wettbewerbern Systematische Erschließung neuer Märkte Gezielte Belebung nachfrageschwacher Zeiten Natur, Landschaft und Kultur als unverwechselbarer Maßstab und Bezugspunkt für touristische Angebote Gewinnung von Kapital und „Know How“ für die Region Stiftung von Identität durch und mit Tourismus Optimierung der Organisationsstrukturen im Tourismus. 4.1.5.4 Tourismuskonzept Diemelsee Das Tourismuskonzept Diemelsee definiert vor dem Hintergrund eines veränderten Nachfrageverhaltens der Gäste und dem damit zusammenhängenden wachsenden Wettbewerbsdruck Ziele und Strategien für eine nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismus am Diemelsee. Folgende Ziele und Strategien wurden in dem Tourismuskonzept festgelegt: Qualitatives Wachstum des Tourismus. Nur über die Verbesserung der Qualität bzw. Optimierung der Angebote kann die touristische Wertschöpfung entlang der gesamten Wertekette Reisen verbessert und letztlich auch mehr (und neue) Gäste angesprochen werden. Klare Positionierung des Diemelsees durch die Definition von touristischen Kern- und Zusatzthemen. Klare Zielgruppenausrichtung durch Fokussierung auf erfolgsversprechende Zielgruppen auf Basis von marktstrategischen und demographischen Überlegungen (z.B. zukünftiger Wachstumsmarkt „Best Ager“) sowie der vorhandenen Stärke des Diemelsees. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 61 Professionalisierung der Angebotsentwicklung. Steigerung der Kombinationsmöglichkeiten einzelner Angebotsbausteine insbesondere zur Belebung nachfragschwacher Zeiten (Saisonverlängerung). Neuausrichtung von Marketing und Kommunikation durch Weiterführung und Intensivierung der Zusammenarbeit mit regionalen Partnern (u.a. Sauerland-Tourismus). Aufbau einer kohärenten, zielgruppenadäquaten Kommunikations- und Vertriebsstruktur. Optimierung der Kundenerreichbarkeit sowie Buchbarkeit durch stärkere Nutzung des Internets. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 62 4.2 Ableitung von Entwicklungszielen und Strategien für die Tourismusentwicklung Die zentrale Herausforderung für die Sauerland-Seen besteht darin, den Tourismus unter Berücksichtigung der überregionalen und regionalen Vorgaben (siehe Kapitel 4.1) thematisch und inhaltlich weiter zu entwickeln und dabei die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft zu steigern. Vor diesem Hintergrund ergeben sich für die Sauerland-Seen folgende allgemeine Entwicklungsziele: Steigerung der Gäste und Übernachtungszahlen Sicherung und Ausbau touristischer Wertschöpfung (Löhne, Einkommen, Gewinne aus Tourismus) Schärfung des touristischen Profils und Steigerung des Bekanntheitsgrades des Raumes Steigerung der Angebotsqualität Erhöhung der Standortqualität für Gäste und Einheimische Steigerung der Identität und des Tourismusbewusstseins Steigerung der Zusammenarbeit der Kommunen und Tourismusakteure untereinander und mit dem Sauerland-Tourismus e.V. Um die gesetzten Ziele zu erreichen, ist ein strategisches Vorgehen unerlässlich. Deshalb müssen strategische Ansätze definiert werden, die ineinander greifen und zusammen wirken. Sie müssen sowohl die touristische Ausgangssituation (siehe Kapitel 2) als auch die regionalen und überregionalen strategischen Vorgaben berücksichtigen (siehe Kapitel 4.1): Strategien zur Verbesserung der Tourismusangebote und -strukturen an den einzelnen Seen: Qualitätsverbesserungen bei bestehenden touristischen Angeboten und im Service, u.a. auch unter der Berücksichtigung von Aspekten wie Barrierefreiheit. Konzentration auf Kernzielgruppen auf Basis Masterplan NRW (insbesondere Familien, erwachsene Paare, Geschäftsreisende). Festlegung und Fokussierung auf touristische Schwerpunktthemen (insbesondere Radfahren, Wandern, Aktiv, Wasser, Kultur). Steigerung von Angebotsqualität und „Erlebbarkeit“ der Natur- und Landschaftsräume durch Ausbau und Optimierung von touristischer Infrastruktur. Entwicklung zielgruppengenauer, marktfähiger Angebote. Nutzung der Angebote der Aktiv-Akademie NRW zur Angebotsentwicklung und Qualitätssteigerung. Konzentration von Entwicklungen / Maßnahmen in Schwerpunkträumen und -themen auf Basis von Projekten der REGIONALE 2013. Professionalisierung der Koordination von Freizeit und Tourismus (touristische Organisationsstrukturen) vor Ort. Sensibilisierung der Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft für das Thema Tourismus. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 63 Strategien zu Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem Sauerland-Tourismus e.V. Auf- bzw. Ausbau von Netzwerkstrukturen und Kooperationen unter direkter Nutzung der Unterstützung und der Angebote des Sauerland-Tourismus. Stärkere Zusammenarbeit mit dem Sauerland-Tourismus e.V. in folgenden Bereichen: Regionale und überregionale Vermarktung (einschließlich eines Service-Centers und Reservierungssystems) Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen Transfer von neuen touristischen Erkenntnissen und Beratung der Mitglieder Interessenvertretung nach innen und außen Zusammenarbeit mit und Weiterentwicklung der Marke „Sauerland-Seen“ unter der Dachmarke Sauerland (inhaltlich-visuelle Klammer). Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 64 5. Expertengespräche In der nachfolgenden Darstellung werden die Ergebnisse der vor Ort geführten Gespräche in zusammenfassender Form präsentiert. Beteiligt waren Vertreter aus den Kommunen Marsberg / Diemelsee (Diemelsee), Meschede (Hennesee), Sundern / Langscheid (Sorpesee) und Möhnesee (Möhnesee). Folgende zentrale Themen standen im Vordergrund: Allgemeinne Rahmenbedingungen (aktuelle und künftige Postionierung der Kommune, Schwerpunkte und künftige Ziele der touristischen Entwicklung etc.) Kommentierung der Projektliste (Stand der Planungen und der Finanzierung, aktuelle Prioritätenliste etc., siehe Kapitel 6) Künftige Organisationsstruktur und Finanzierung des Gesamtprojektes „SauerlandSeen“ (Zuständigkeiten, Rolle des „Kümmerers“, Finanzierung gemeinsamer Maßnahmen etc.). Die Gesprächsergebnisse werden getrennt für die vier Seen wiedergegeben und in einem abschließenden Fazit zusammengefasst. Ein gemeinsames Gespräch mit Vertretern des Raumes Bigge- / Listersee wurde unabhängig hiervon in Zusammenhang mit der Erstellung des gesonderten Konzeptes geführt. Beteiligt waren die Bürgermeister der Städte Olpe und Attendorn sowie Mitarbeiter mit dem Zuständigkeitsbereich Wirtschaft und Tourismus. Im Vordergrund stand bei diesem Gespräch das Thema einer gemeinsamen Organisationsstruktur für die beteiligten vier Kommunen Olpe, Attendorn, Drolshagen und Meinerzhagen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 65 5.1 Wiedergabe der Gesprächsergebnisse 5.1.1 Diemelsee Gesprächspartner: Frau Lindemann (Stadt Marsberg) Herr Nentwig (Stadt Marsberg) Herr Kirchhoff (Stadt Marsberg) Herr Löring (Stadt Marsberg) Herr Siebert (Gemeinde Diemelsee) Herr Wecker (Naturpark Diemelsee) Allgemeine Rahmenbedingungen Im Unterschied zu den übrigen Sauerland-Seen verteilt sich das Gebiet des Diemelsees auf zwei Bundesländer. Marsberg liegt in NRW, Diemelsee in Hessen. Dies hat in der Vergangenheit häufig zu Problemen geführt (unterschiedliche regionale und thematische Ausrichtung, kein einheitliches ÖPNV-Netz etc.), die einen gemeinsamen Auftritt erschwert haben. Die Bereitschaft zur Kooperation von Marsberg und Diemelsee hat sich jedoch in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dies betrifft auch die Beteiligung an dem SeenProjekt, das von beiden Seiten befürwortet und in der Umsetzung aktiv unterstützt wird. Beide Kommunen sehen in der Positionierung des Diemelsees als Teil der sauerländischen Seenlandschaft eine große Chance, sich künftig klarer über ein eindeutiges Thema (als Seengebiet) profilieren zu können und damit die touristische Entwicklung zu forcieren. Für die Gemeinde Diemelsee ist dies mit einer stärkeren Orientierung in Richtung Sauerland verbunden. Gleichzeitig würde dies aber auch bedeuten, dass man die auf hessischer Seite gewünschte Ausrichtung auf die Themen „Brüder Grimm“ und „Waldecker Land“ reduzieren müsste. Aktuell spielt der Tourismus in der Gemeinde Diemelsee eine deutlich größere Rolle als in der Stadt Marsberg, für die dieser Bereich in der Vergangenheit eine eher untergeordnete Bedeutung hatte (siehe dazu die Bestandsaufnahme in Kapitel 2). In jüngster Zeit setzt die Stadt stärker auf das Thema Tourismus, was sich u.a. darin äußert, dass es in der Politik ein klares Votum für das Seen-Projekt gibt und dass zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen eingeleitet werden. Kurzfristig soll die Chance für die Ansiedlung eines Hotelbetriebes in der Kernstadt geprüft und ein Tourismuskonzept erstellt werden. Beurteilung der Projektliste Die vom Planungsbüro WGF vorgeschlagene Projektliste wurde von den beiden Kommunen in der Zwischenzeit überarbeitet und mit Prioritäten versehen, wobei die zentralen Maßnahmen modifiziert und einzelne weitere Vorschläge ganz gestrichen wurden (die aktuell noch relevanten Maßnahmen werden in Kapitel 6 dokumentiert). Im Haushalt der Stadt Marsberg wurden für die Jahre 2013 und 2014 200.000 Euro eingestellt, die als Eigenteil für die Förderung durch das Land NRW dienen sollen. Auch in Diemelsee liegen entsprechende Willensbekundungen zur Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen vor, allerdings noch keine genauen Zahlen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 66 Planungsrechtlich gibt es keine Probleme. Alle angestrebten und mit Priorität versehenen Projekte können damit umgesetzt werden. Künftige Organisationsstruktur und Finanzierung des Gesamtprojektes Marsberg und Diemelsee verfügen im Tourismusbereich über eine relativ „dünne“ Personalausstattung. In Marsberg ist der Tourismus in der Wirtschaftsförderung angesiedelt, in Diemelsee gibt es eine eigene Tourismusinformation (1,25 Stellen, Aufstockung auf 2 Stellen geplant). Über eine stärkere organisatorische Verknüpfung der Tourismusaktivitäten beider Kommunen wird nachgedacht. Die Personalsituation vor Ort erlaubt keinen größeren Einsatz für das Seenprojekt. Insofern wird die Einstellung eines „Kümmeres“ für die übergeordnete Projektkoordination befürwortet. Allerdings müsste nach Auffassung der Gesprächspartner in einem ersten Schritt geklärt werden, welche Aufgaben der „Kümmerer“ zu übernehmen hat. Während der Projektlaufzeit sollte die Stelle finanziell gefördert werden, danach müssten die Partner über ein gemeinsames Finanzierungsmodell nachdenken und festlegen, wie das Aufgabenspektrum nach der Förderphase aussehen sollte. Das Gleiche gilt für die künftige Vermarktung der Sauerland-Seen. Konsens besteht darin, dass eine gemeinsame Vermarktung über Sauerland-Tourismus erfolgen sollte. Für verfrüht hält man allerdings eine Diskussion über Budgets und Beteiligungskosten der Projektpartner, zumal man diesbezüglich im politischen Raum vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzlage auf wenig Verständnis stoßen würde. 5.1.2 Hennesee Gesprächspartner: Herr Dörtelmann (Stadt Meschede) Herr Wahle (Stadt Meschede) Herr Arens (Touristische AG „Rund um den Hennesee“) Allgemeine Rahmenbedingungen Der Hennesee hat für die Stadt Meschede erst vor rund fünf Jahren einen höheren Stellenwert erhalten. Davor spielte er eine untergeordnete Rolle, wurde also in Verbindung mit städtebaulichen Maßnahmen weitgehend vernachlässigt. Seit 2006 beschäftigt sich die Stadt im Rahmen verschiedener Projekte (Workshops, Aufträge an Planungsbüros etc.) kontinuierlich mit der Optimierung der Infrastruktur und der Anbindung des Sees an die Stadt. Die geplanten Maßnahmen dienen dazu, Meschede als „Stadt am See“ langfristig zu positionieren. Ziel ist es, die Stadt als attraktiven Standort für die Bevölkerung und für Touristen von außerhalb gleichermaßen zu profilieren. Der Tourismus wird im Rahmen einer AG (mit 5 Mitarbeitern) organisiert, der die Städte Meschede und Bestwig angehören. Zusätzliche Aktivitäten erfolgen über das Stadtmarketing, wo weitere 4 Personen beschäftigt sind. Die Stadt Meschede ist insofern in Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 67 der Lage, die Anforderungen zu erfüllen, die sich aus dem Seen-Projekt unmittelbar für das städtische Gebiet ergeben. Beurteilung der Projektliste Die Stadt Meschede hat in der Zwischenzeit weitere Planungsbüros eingebunden, die Vorschläge zur Attraktivierung des Seengebietes und zur Anbindung an die Stadt entwickelt haben. Die ursprünglichen Vorschläge des Büros WGF wurden optimiert und zum Teil deutlich verändert. Hauptthemen der Vorschläge sind eine gestaltete Verbindungsachse zwischen See und Stadt sowie bestimmte Schwerpunkte am Seeufer. Der nordwestliche Bereich soll der Naherholung dienen, der östliche Teil hat die Funktion einer Rückzugszone und im Süden hat der Campingplatz seinen Standort. Die zentralen Sauerlandthemen Wandern und Radfahren finden im Rahmen der Gestaltungsmaßnahmen entsprechend Berücksichtigung. Im Kapitel 6 werden die aktuellen Planungen dokumentiert. Innerhalb der Planungen haben Maßnahmen im Volumen von insgesamt 1,9 Mio. Euro die höchste Priorität. Im städtischen Haushalt sind für die Jahre 2012 bis 2014 Eigenmittel in Höhe von 200.000 Euro verbindlich eingestellt. Aktuell bemüht sich die Stadt, die Lücke von rund 900.000 Euro zu schließen, damit alle prioritären Projekte realisiert werden können. Planungsrechtlich gibt es ebenfalls keine Hinderungsgründe, sodass auch diesbezüglich die Voraussetzungen vorhanden sind, die Maßnahmen mit Priorität 1 zeitnah umzusetzen. Künftige Organisationsstruktur und Finanzierung des Gesamtprojektes Sämtliche Infrastrukturmaßnahmen können von der Stadt in Eigenregie organisiert werden. Insofern wird ein „Kümmerer“ nach Auffassung der Stadt nur für übergeordnete Koordinierungsaufgaben und für das Marketing benötigt. Als notwendig betrachtet wird dabei, dass die einzelnen Aufgaben im Vorfeld festgelegt werden. Die Finanzierung des „Kümmerers“ müsste im Rahmen des Förderprojektes erfolgen, da von Meschede keine Mittel erbracht werden können. Akzeptiert wird die Rolle des „Sauerland-Tourismus e.V.“ als künftige koordinierende Vermarktungsorganisation. Voraussetzung für eine künftige finanzielle Beteiligung an Vermarktungsmaßnahmen sei allerdings, dass in den nächsten 2-3 Jahren eine professionelle Struktur aufgebaut würde, die „zu sichtbaren Ergebnissen“ führe und die allen Partnern „einen Mehrwert“ bringe. Nur so könne mit der Bereitschaft gerechnet werden, zusätzliche Mittel „in die Hand zu nehmen“. Nach Auffassung der Gesprächspartner bietet das Projekt die große Chance, über das Thema „Seen“ ein Bindeglied zwischen den beteiligten Kommunen zu schaffen und deren Position innerhalb des Sauerlandes aufzuwerten. Wenn es gelinge, diese Verbindung bei den potenziellen Reisenden sichtbar zu machen, würden alle fünf Partner davon profitieren und das Projekt auch nach Beendigung der Förderphase unterstützen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 68 5.1.3 Sorpesee Gesprächspartner: Herr Levermann (Sorpesee GmbH) Herr Ohlig (Stadt Sundern) Herr Rogoll (Stadtmarketing Sundern eG) Allgemeine Rahmenbedingungen Die Optimierung der Infrastruktur des Sorpesees hat für die Stadt Sundern eine hohe Priorität. Der in jüngster Zeit erfolgte Ausbau der Seepromenade in Langscheid ist dafür ein positives Beispiel. Der aktuelle Entwicklungsschwerpunkt liegt in Amecke, wo ein Ferienpark entstehen soll. Die Stadt Sundern soll als Einkaufszentrum gestärkt werden. Thematisch gesehen soll der Sorpesee als „Sportlicher See“ positioniert werden. Die geplanten Projekte finden in Politik und Bevölkerung weitgehend Rückhalt, obwohl sich die Maßnahmen im Wesentlichen auf nur 2 Ortsteile konzentrieren und gelegentlich bei den übrigen 14 Ortsteilen der Eindruck entsteht, man werde vernachlässigt. Als Chance begriffen wird auch das übergeordnete Seen-Projekt, sodass diesbezüglich die Unterstützung als gesichert angesehen werden kann. Die Organisation des Tourismus basiert am Sorpesee auf einem soliden Fundament. Die Sorpesee GmbH verfügt über 10 Mitarbeiter, die städtische Marketinggesellschaft über 3. Beurteilung der Projektliste Die vom Projektbüro WGF vorgeschlagene Projektliste wurde auch in Sundern modifiziert. Oberste Priorität haben die drei Bausteine der Seepromenade in Amecke sowie der dortige Dorfplatz. Zurzeit bemüht man sich um eine Neukalkulation, um die erforderliche Investitionssumme zu reduzieren. Die Übersicht zur aktuellen Planungssituation befindet sich in Kapitel 6. Da Sundern einen Doppelhaushalt hat (für 2011 / 2012 und 2013 / 2014) gibt es noch keine Beschlüsse hinsichtlich der einzustellenden Mittel. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Rat den erforderlichen Eigenanteil an den förderbaren Projekten bewilligen wird. Die Gesprächspartner gehen davon aus, dass bis August Klarheit hinsichtlich des Projektumfanges und der Finanzierung besteht. Künftige Organisationsstruktur und Finanzierung des Gesamtprojektes Auch die Stadt Sundern sieht sich in der Lage, die unmittelbare Organisation der einzelnen Maßnahmen vor Ort mit eigenen Kräften zu betreiben. Der vorgesehene „Kümmerer“ habe nach Auffassung der Gesprächspartner vor allem die Funktion, innovative Ideen beizusteuern. Am Sorpesee erwarte man diesbezügliche Vorschläge zur Entwicklung und Ansiedlung neuartiger Unterkunftsformen. Der Sorpesee könne diesbezüglich – ebenso wie die übrigen Seen – als eine Art „Experementierfeld“ dienen, um innovative Ideen in kleinen Einheiten „auszuprobieren“. Generell gesehen besteht auch in Sundern die Bereitschaft, das Projekt nach Ablauf der Förderphase im Rahmen der eigenen Möglichkeiten finanziell zu unterstützen. Ein gewisser Koordinierungsbedarf und eine gemeinsame Vermarktung werden nicht in Frage gestellt. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 69 Detailfragen sollten allerdings erst dann diskutiert werden, wenn sich das Projekt etabliert habe und absehbar sei, welche Maßnahmen zur erfolgreichen Fortführung des Projektes sinnvoll seien. 5.1.4 Möhnesee Gesprächspartner: Herr Dicke (Bürgermeister Möhnesee) Frau Vorholt (Touristik GmbH Möhnesee) Allgemeine Rahmenbedingungen Die Gemeinde Möhnesee sieht in dem Seen-Projekt große Chancen und unterstützt es daher ohne Vorbehalte. Zu einem erwartet man, durch die Förderung endlich die seit vielen Jahren anstehenden Infrastrukturmaßnahmen umsetzen zu können, zum anderen rücke dadurch das Thema „Sauerländische Seenlandschaften“ in der Wahrnehmung stärker in Vordergrund und biete den beteiligten Kommunen unter dem Dach Sauerland deutlich bessere Vermarktungsmöglichkeiten. Die Rahmenbedingungen haben sich am Möhnesee in den letzten Jahren verbessert. Der Tourismus hat in der Bevölkerung mittlerweile einen höheren Stellenwert erreicht, sodass sich die erforderlichen Maßnahmen leichter umsetzen lassen. Die Politik unterstützt die eingeleiteten Maßnahmen, sodass auch von dieser Seite die Weiterentwicklung des Tourismus gesichert ist. Beurteilung der Projektliste Die von WGF vorgeschlagenen Projekte sind in der Zwischenzeit in modifizierter Form weiter konkretisiert und mit Prioritäten versehen worden. Oberste Priorität haben die Maßnahmen, die den Ortsteil Körbecke betreffen. Dazu gehören der Seenbereich und die Ortsmitte, die zum einen gestalterisch aufgewertet und zum anderen stärker mit dem Seenufer verbunden werden soll. Die geplanten Maßnahmen im Bereich der Stauermauer und in Verbindung mit dem Ortsteil Dellecke sollen ebenfalls umgesetzt werden, haben aber eine niedrigere Priorität. Im Kapitel 6 werden die Maßnahmen in ihrer aktuellen Form dokumentiert. Die Finanzierung ist politisch abgesichert - das heißt, der erforderliche Eigenanteil ist vorhanden und im Haushalt bereit gestellt. Auch plannungsrechtlich gibt es keine Probleme. Künftige Organisationsstruktur und Finanzierung des Gesamtprojektes Ein „Kümmerer“ wird aus Sicht der Gemeinde Möhnesee als sinnvoll und notwendig für den Erfolg des Gesamtprojektes betrachtet. Man sei auch bereit, sich im Anschluss an die Förderphase an einer künftigen, gemeinsamen Finanzierung im Sinne einer Umlage zu beteiligen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 70 Das Gleiche gelte für die Bereitstellung von Mitteln durch die beteiligten Projektpartner für eine gemeinsame Vermarktung. Die Details (Umfang der Vermarktungsmaßnahen, Höhe des Budgets) müssten in den nächsten Jahren geklärt werden. Die übergeordnete Vermarktung durch den Sauerland-Tourismus e.V. wird akzeptiert. 5.2 Fazit aus den Gesprächen Die Kommunen der beteiligten Seen begrüssen das Projekt „Sauerland-Seen“ einhellig und sehen in der Umsetzung der vorgesehenen Massnahmen die große Chance, über eine deutliche Aufwertung der aktuellen Infrastruktur und eine stärkere Präsenz des Themas „Seen“ in der touristischen Vermarktung des Sauerlandes künftig besser wahrgenommen zu werden. Die vom Projektbüro WGF im Dezember 2011 vorgeschlagenen Projektmaßnahmen sind in der Zwischezeit überarbeitet und in modifizierter Form vorgelegt worden. Die mit Priorität 1 versehenen Maßnahmen sind finanziell weitgehend gesichert, wobei der erforderliche Eigenanteil in die Haushalte der beteiligten Kommunen eingebracht wurde. Auch planungsrechtlich sind alle relevanten Massnahmen abgesichert. Unter organisatorischen Gesichtspunkten verfügen die vier berücksichtigten Seen über unterschiedliche Voraussetzungen. Die Städte Meschede und Sundern sind am ehesten in der Lage, die vorgesehenen Maßnahmen vor Ort mit eigenen Kräften zu koordinieren und umzusetzen. Die Funktion eines „Kümmerers“ für übergeordnete Koordinierungsaufgaben wird von allen Projektpartnern befürwortet. Einigkeit besteht darin, dass in einem ersten Schritt die möglichen Aufgaben des Kümmerers definiert werden sollten, wobei vor allem Hilfestellungen mit Blick auf innovative und zukunftsgerichtete Bereiche erwartet werden. Während der Förderphase sollte die Finanzierung der Position aus Projektmitteln erfolgen. Einigkeit besteht auch darin, dass die künftige Vermarktung des Themas „Sauerland-Seen“ unter einem gemeinsamen Dach erfolgen sollte. Nach Auffassung der beteiligten Partner könnte diese Aufgabe vom „Sauerland-Tourismus e.V.“ übernommen werden. Man hält es allerdings für verfrüht, schon jetzt über eine mögliche finanzielle Beteiligung an Vermarktungsmaßnahmen nachzudenken. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 71 6. Maßnahmenpläne Die Seen im Sauerland bieten sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch Gästen vielfältige Erholungsmöglichkeiten. Die touristischen Angebote an den Seen entsprechen jedoch nicht mehr den gewachsenen Ansprüchen der Gäste. Im Rahmen des REGIONALE-Projektes „Sauerland-Seen“ soll nun dieser Natur- und Landschaftsraum mit Blick auf Freizeitwert und Tourismusangebote deutlich aufgewertet werden und damit das Profil von Bigge- / Lister-, Diemel-, Henne-, Möhne- und Sorpesee geschärft und die Sauerland-Seen zu einem attraktiven Identifikationsraum für die Region selbst sowie als Erholungsraum für Bevölkerung und Touristen weiter entwickelt werden. Mit Realisierung der im Folgenden dargestellten Maßnahmen kann sich die Region als attraktives Natur- und Freizeiterlebnisgebiet etablieren und damit die gesetzten Ziele erreichen. Dafür soll ein Bündel von Einzelmaßnahmen in den Bereichen Infrastrukturoptimierung, Produktentwicklung und Professionalisierung der Tourismusarbeit realisiert werden. Die gewünschten Effekte treten allerdings nur dann ein, wenn die im Folgenden dargestellten Maßnahmen (Infrastruktur, Produktentwicklung, Tourismusarbeit) gemeinsam und auf einander abgestimmt umgesetzt werden (touristische Gesamtstrategie). Fallweise erfolgen Hinweise zu sinnvollen Ergänzungen bzw. zu Optionen für eine mittelfristige Weiterentwicklung. Nachfolgend werden zunächst die Infrastrukturmaßnahmen (im Unterkapitel 6.1) behandelt. Hierzu gehören die darunter einzuordnenden Allianz-Projekte (unter 6.1.1) und die Infrastrukturmaßnahmen für die fünf Sauerland-Seen (unter 6.1.2). Gegenstand von Unterkapitel 6.2 sind die Allianzprojekte „Vermarktung“ und „Projektsteuerung“. Bei den geplanten und für die Förderung vorgesehenen Projekte finden nur solche Maßnahmen bei der Darstellung Berücksichtigung, die von den beteiligten Partnern mit Priorität 1 versehen wurden. Diese Priorisierung wurde im Rahmen der Expertengespräche vorgenommen (siehe Kapitel 5). Sie ist das Ergebnis einer zuvor vorgenommenen internen Bearbeitung der vom Projektbüro WGF im Dezember 2011 vorgeschlagenen Projektmaßnahmen. Die mit Priorität 1 versehenen Maßnahmen sind finanziell und planungsrechtlich weitgehend gesichert, wobei der erforderliche Eigenanteil in die Haushalte der beteiligten Kommunen eingebracht wurde. Damit wird nicht ausgeschlossen, dass weitere – aktuell mit einer niedrigeren Priorität versehenen - Projekte im Laufe der nächsten Jahre ebenfalls realisiert werden können. Zum Teil handelt es dabei um Maßnahmen, die nicht in die in Frage kommende Förderkulisse passen oder die privatwirtschaft umzusetzen und zu finanzieren sind. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 72 6.1 Infrastrukturmaßnahmen Mit der Realisierung der nachfolgend beschriebenen Maßnahmen werden wichtige Grundlagen für die touristische Attraktivierung der Sauerland-Seen und damit auch der Region Südwestfalen und des gesamten Sauerlandes geschaffen. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen muss sich an den Gestaltungsvorgaben der regionalen Ebene orientieren. Diese sind in entsprechenden Handbüchern des Sauerland-Tourismus e.V. definiert und von allen beteiligten Kommunen verabschiedet worden. 6.1.1 Allianz-Projekte 6.1.1.1 Kunst und Kultur Projektbeschreibung: Aufgrund von bereits bestehenden, unabhängigen Maßnahmen und Aktivitäten zum Thema Kunst und Kultur im Projektraum sollen neue gemeinsame Ideen und Konzepte an den fünf Seen geschaffen werden. Diese sollen in Zusammenarbeit mit örtlichen und regionalen Künstlern entstehen und in weitere Projekte eingebunden werden. Ziel sind nicht nur dauerhafte sondern auch temporäre Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung und Schaffung von Erlebnissen. Wasserflächen sollen bei der Konzeption besonders beachtet werden. Zeithorizont: 2013-2014 Zuständigkeit: Allianz Beteiligung: Örtliche, regionale Künstler Finanzbedarf: 25.000 Euro. 6.1.1.2 Lichtkonzepte Außenbeleuchtung Projektbeschreibung: Ziel des Projektes ist der Aufbau von neuen Beleuchtungsarten an den Seen, speziell zum Thema „Energiewende“. Die Lichtkonzepte sollten in die Freiraumkonzepte integriert werden und innovativ und gestalterisch anspruchsvoll sein. Der Sorpesee wird stellvertretend für die anderen Seen einen Testbetrieb durchführen. Eine genauere Beschreibung des Projekts befindet sich im Kapitel 6.1.3.6. Zeithorizont: 2012 Zuständigkeit: Allianz (Stadt Sundern, Stadtmarketing Sundern eG) Beteiligung: Mitwirkung von Wirtschaft und Forschung Finanzbedarf: 50.000 Euro (Sorpesee). Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 73 6.1.1.3 Radsportzentrum Projektbeschreibung: Radtourismus zählt zu den Kernkompetenzen der Sauerland-Seen. Speziell am Möhnesee sind durch den Landessportbund und dem ehemaligen Radprofi Aldag weitere Radsportautoritäten vorhanden. Um diese zu nutzen, soll am Möhnesee ein Radsportzentrum entstehen, welches die Themen Training, Schulung, Medizin und Ernährung betreut. Als Ableger zu diesem Sportzentrum soll am Sorpesee ein Radtourismuszentrum geschaffen werden. Dieses soll als Anlauf- und Koordinierungsstelle für Radtouristen in der Umgebung dienen. Aufgaben des Zentrums sind Beratung, Schulung, Test und Ausbildung von örtlichen Akteuren. Das Radtourismuszentrum soll zusätzlich einen Radverleih und ein BikeShuttle anbieten. Zeithorizont: 2012 Zuständigkeit: Allianz (Stadtmarketing Sundern eG) Beteiligung: Privat, Landessportbund Finanzbedarf: 25.000 Euro (Sorpesee), 55.000 Euro (Möhnesee). 6.1.1.4 Alternative Übernachtungsformen Projektbeschreibung: Das Übernachtungsangebot konzentriert sich an einigen Seen derzeit hauptsächlich auf Campingplätze. Diese verlieren an Bedeutung und Attraktivität und können somit das Ortsbild schädigen. Um dem entgegen zu wirken und den Gästen moderne und spannende Unterkünfte zu bieten, sollen innovative Übernachtungsformen entwickelt werden. Bisher haben Sorpesee, Möhnesee und Hennesee konkrete Maßnahmen zu diesem Projekt entwickelt. Ziel des Sorpesees ist der Aufbau, Test und die Vermarktung neuer, experimenteller und innovativer Übernachtungsangebote am und im Wasser. Die Entwicklung von technischen Lösungen ist hierbei stellvertretend für alle Sauerland-Seen. Der Möhnesee plant den Aufbau von innovativen Übernachtungsformen im mittleren Preissegment. Am Hennesee soll ein ehemaliger Campingplatz am Vorbecken für die Schaffung neuer Übernachtungsformen genutzt werden. Dieses Übernachtungsangebot soll das touristische Angebot der anliegenden Wasserskianlage ergänzen. Ein Budgetansatz liegt nicht vor, Gespräche mit privaten Investoren wurden bereits geführt. Zeithorizont: 2012 (Studien) Zuständigkeit: Allianz (Gemeinde Möhnesee, Stadtmarketing Sundern eG, Privat) Beteiligung: Mitwirkung von Wirtschaft und Forschung Finanzbedarf: 50.000 Euro (Möhnesee), 100.000 Euro (Sorpesee). Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 74 6.1.2 Maßnahmen im Bereich Bigge- / Listersee Die im Rahmen des Projektes „Naturerlebnisgebiet Bigge-/Listersee“ geplanten Maßnahmen sollen die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine positive touristische Entwicklung des Raumes Bigge-/Listersee verbessern. Der Natur- und Landschaftsraum um den Bigge- und Listersee soll damit deutlich attraktiviert und in eine räumliche aber insbesondere auch inhaltliche Beziehung zueinander gestellt werden. Die geplanten Maßnahmen erfüllen demnach nicht nur den Bedarf an Verbesserung und Erneuerung der Infrastruktur im Raum, sondern helfen insbesondere dabei, das touristische Profil nach innen (touristische Identität und das Tourismusbewusstsein werden gestärkt) und nach außen (Natur- und Landschaftsraum wird wieder als attraktives Reiseziel wahrgenommen) zu schärfen. 6.1.2.1 Wandererlebnis Bigge-Lister-Steig Projektbeschreibung: Um die beiden Seen herum sollen zwei eindeutig definierte Wanderrouten ausgewiesen werden (der Bigge-Lister-Steig als großräumiger Höhenweg und der Uferweg als „GanzJahres-Weg“). Die Wege bauen auf das vorhandene Netz auf und werden durch gezielte, weitgehend einheitliche Gestaltungselemente (Bigge-Lister-Balkone, Rastplätze, Aussichtspunkte, insgesamt 19 Stationen) qualifiziert. Abbildung 7: Lage und Gestaltungsbeispiele Bigge-Lister-Steig Quelle: WGF Mit einer Anbindung an den Sauerlander-Höhenflug sind die beiden Wanderwege an das überregionale Wandernetz des Sauerlandes angeschlossen. Eine Zertifizierung der Wege als Qualitätswanderwege nach den Kriterien des Deutschen Wanderverbandes wird empfohlen, ist jedoch nicht im unten aufgeführten Finanzbedarf berücksichtigt. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 75 Dem bereits heute stark frequentierten Rundweg um den Obersee könnte durch einen barrierefreien Ausbau zukünftig eine noch größere Bedeutung als Bindeglied zwischen der Kernstadt Olpe und dem Biggesee zukommen, denn die Schifffahrt und Olpe mit seinem Kultur- und Shoppingangebot sind traditionell Ziele, die eher von älteren, potenziell mobilitätseingeschränkten Besuchern frequentiert werden. Zeithorizont: Die Umsetzung erfolgt bis 2013 Zuständigkeit: Naturpark Ebbegebirge, Kommunen Finanzbedarf: 500.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 100.000 Euro. 6.1.2.2 Bigge-Lister-Radring Projektbeschreibung: Das Radkonzept sieht den Aufbau zweier eindeutig definierter Radrouten vor. Ein großräumiger Rundweg (der Höhenradweg) verbindet die Städte untereinander und mit den Seen. Auch die Haltepunkte der DB AG und die Anlegestellen der Biggeseeschifffahrt sind eingebunden, wodurch attraktive Kombinationen der unterschiedlichen Verkehrsmittel Rad, Bahn, Schiff und PKW möglich werden. Abbildung 8: Lage und Gestaltungsbeispiele Bigge-Lister-Radring Quelle: WGF Der Seeradweg folgt dem gesamten Uferverlauf. Somit werden sowohl Angebote für sportlich ambitionierte Fahrer, als auch für Familien geschaffen. Erforderliche Lückenschlüsse im Radwegenetz werden hierzu hergestellt. Die Radwege werden durch insgesamt 28 Stationen aufgewertet. Sogenannte Tore bilden die überregionalen Einstiegspunkte in das Netz. Bigge-ListerBalkone, Rastplätze und Aussichtspunkte attraktiveren die Routen und bilden interessante Anziehungspunkte im Raum. Die Radwege sind in das Radwegenetz Südwestfalen integriert und damit auch an das landesweite Radwegenetz angeschlossen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 76 Empfohlen wird eine Ergänzung um Verleih- sowie Akkuwechselstationen für E-Bikes. Vier solcher Stationen gibt es bereits in Attendorn, zwei in Olpe, allerdings keine direkt an den Seen. Entsprechende weitere Stationen sind im unten angegebenen Finanzbedarf nicht enthalten. Zeithorizont: Die Umsetzung erfolgt bis 2013 Zuständigkeit: Kommunen, in Teilen Landesbetrieb Straßen NRW Finanzbedarf: 1.400.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 280.000 Euro. 6.1.2.3 Bahnlinie Biggesee-Express Projektbeschreibung: Die Erreichbarkeit des Biggesees mit der Bahn stellt ein besonderes Alleinstellungsmerkmal dar. Dieses soll insbesondere durch eine verbesserte Anbindung an den Biggedamm in Attendorn (Verlegung des Haltepunkts) sowie durch die Neugestaltung des Bahnhalts Sondern weiter gestärkt werden. Der Bahnhof Sondern ist der zentrale Einstiegspunkt in den Raum Bigge- / Listersee und die wichtigste Haltestelle der Bahnlinie. Die derzeitige Situation am und um den Bahnhof wird seiner Bedeutung nicht gerecht. Sowohl das Erscheinungsbild als auch die Funktionen sind unzureichend, um das touristische Potential auszuschöpfen. Insbesondere soll an beiden Bahnhaltepunkten Barrierefreiheit hergestellt und das Umfeld attraktiver gestaltet werden. Zeithorizont: Die Umsetzung erfolgt bis 2013 Zuständigkeit: ZWS, Kommunen Finanzbedarf: 1.860.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 372.000 Euro. 6.1.2.4 Schifffahrt Biggesee Projektbeschreibung: Die Schifffahrt stellt ein bedeutendes touristisches Element am Biggesee dar und ist eng mit den anderen Projekten verzahnt. Durch eine qualitative Aufwertung von Anlegestellen und die Einrichtung dreier ergänzender Anlegestellen soll die Schifffahrt weiter an Bedeutung gewinnen und sich in den geplanten Qualitätsstandard einfügen. Zeithorizont: Umsetzung bis 2014 Zuständigkeit: Betreiber Schifffahrt Finanzbedarf: 350.000 Euro Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 77 Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 70.000 Euro. Abbildung 9: Gestaltungsbeispiel für Wartebereiche am Schiffsanleger Quelle: WGF 6.1.2.5 Zugänge zum Wasser Projektbeschreibung: Der Zugang zum Wasser ist eines der Grundbedürfnisse der Seen-Besucher. Das vorhandene Angebot ist vor allem in Spitzenzeiten nicht ausreichend und entspricht in weiten Teilen nicht qualitativen Mindeststandards. Vor allem für Familien und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen fehlen Angebote. Daher sind in folgenden Bereichen Aufwertungsmaßnahmen geplant: Niederstenhammer, Olpe Windebruch, Meinerzhagen Schnütgenhof, Attendorn Am Beispiel des Schnütgenhofes lässt sich exemplarisch aufzeigen, dass eine nachhaltige Aufwertung dieser Zugänge erheblich dazu beitragen würde, den Tourismus im Raum Bigge- / Listersee qualitativ aufzuwerten und dadurch auch für Investoren interessant zu machen. Die Wiese an der Biggetalsperre unterhalb des Schnütgenhofes ist der Hauptanlaufpunkt für Tagesbesucher. Die mangelnde Ordnung dieses Bereiches führt zu untragbaren Parkproblemen, zu einer immensen Menge von Müll und hygienischen Problemen. Mit den Planungen (siehe Abbildung 9) im Rahmen des Projektes Naturerlebnisgebiet Bigge- / Listersee sollen diese Missstände beseitigt werden. Maßnahmen: Zugänge zum Wasser sollen in Form von befestigten Wegen erstellt werden Es soll eine einfache Toilettenanlage und eine Einfachumkleidekabine gebaut werden, da der Standort auch als Umsteigepunkt vom Auto auf das Rad oder in das Wanderwegenetz dienen wird (Torfunktion) Weiterhin sind Abfallbehälter geplant und gezielte Verbesserungen der Grünflächen. Das Gelände wäre am Tage frei zugänglich, soll aber eingezäunt werden, um es nachts vor Vandalismus, wildem Campen usw. schützen zu können. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 78 Der im Rahmen des Projektes Bigge-Lister-Radring geplante Radweg an der L 708 würde die Parkplatzprobleme indes noch verschärfen (Wegfall des Grünstreifens), wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden. Daher ist auf der gegenüberliegenden Seite der Landstraße - angrenzend an den Parkplatz des Schnütgenhofes - als integraler Bestandteil der qualitativen Aufwertung die Anlage eines Parkplatzes mit ca. 230 Plätzen vorgesehen. Dieser dient gleichzeitig als Einstiegsportal in das Rad- und Wanderwegesystem in Richtung der Listertalsperre, der Listersperrmauer und des davor gelegenen Bereiches der Biggetalsperre. Dem geplanten Parkplatz kommt damit auch eine wichtige Funktion im Hinblick auf die Lenkung der Besucherströme im Raum Bigge- / Listersee zu. Auch das Phänomen des Parksuchverkehrs könnte mit Hilfe dieses Angebots reduziert werden und somit die Belastung der Umwelt durch den Tagestourismus reduziert werden. Um das ganzjährige bzw. wetterunabhängige Wassererlebnis in diesem Bereich noch zu intensivieren, empfehlen wir, mittelfristig die Anlage eines frei zugänglichen Wackelsteigs oder eines Fußbrückenlabyrinths. Die dafür erforderlichen Kosten sind im unten aufgeführten Finanzbedarf jedoch noch nicht enthalten. Zeithorizont: Umsetzung bis 2013 Zuständigkeit: Städte Attendorn, Meinerzhagen, Olpe Finanzbedarf: 1.080.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 216.000 Euro. Abbildung 10: Seezugang Schnütgenhof Quelle: WGF Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 79 6.1.2.6 Gesamtentwicklung Sondern Projektbeschreibung: Abbildung 11: Gesamtentwicklung Sondern Der Bahnhof Sondern ist der zentrale Einstiegspunkt in den Raum Bigge- / Listersee und die wichtigste Haltestelle der Bahnlinie und der Schifffahrt. Die derzeitige Situation am und um den Bahnhof wird seiner Bedeutung nicht gerecht. Sowohl das Erscheinungsbild als auch die Funktionen sind unzureichend, um das touristische Potenzial auszuschöpfen. Das Umfeld des Bahnhofs Sondern bedarf einer intensiven Betrachtung. Es ist erforderlich, die einzelnen Funktionen zu qualifizieren und in einen gemeinsamen funktionalen und gestalterischen Kontext zu bringen. Dazu gehören u.a.: Schaffung eines höhengleichen Gleisübergangs zum Schiffsanleger Gestaltung des Umfeldes als Platz mit hoher Aufenthaltsqualität Entwicklung einer durchgängigen Uferpromenade Gestaltung der Badezone Gestaltung der Freiflächen als Park und Sportflächen Neuordnung und Gestaltung der Kfz- und Busstellplätze. Quelle: Pesch & Partner Zeithorizont: Umsetzung bis 2015 Zuständigkeit: Stadt Olpe Finanzbedarf: 4.600.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 920.000 Euro. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 80 6.1.3 Maßnahmen im Bereich Sorpesee Zur Aufwertung der touristischen Angebote am Sorpesee beziehen sich Projekte im Rahmen der REGIONALE 2013 speziell auf den Ortsteil Amecke. Nach Auffassung von Tourismusexperten gibt es in Amecke – anders als beim Luftkurort Langscheid, wo in den letzten Jahren bereits eine Reihe von Attraktivierungsmaßnahmen umgesetzt wurden noch Entwicklungspotenzial. Maßnahmen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur in der Stadt Sundern gibt es im Rahmen der REGIONALE nicht. Der Sorpesee plant desweiteren die Durchführung einiger Allianzprojekte, speziell die des Lichtkonzeptes. 6.1.3.1 Amecke Vorbecken Seeportal / -steg und Promenade Projektbeschreibung: Um die Zugangs- und Aufenthaltsmöglichkeiten im Bereich des Amecker Vorbeckens am Sorpesee zu verbessern, sind eine Promenade, ein Seeportal und ein Seesteg vorgesehen. Die Maßnahmen des Projektes umfassen den Ausbau und die Gestaltung des derzeitigen Fußweges zu einer Promenade, den Bau eines Platzes als Aufenthaltsfläche sowie die Bepflanzung von Grünflächen. Die qualitätative Aufwertung im Seenbereich trägt zur Attraktivität des Ortes Amecke bei und erweitert somit das touristische Potenzial. Zeithorizont: Ausführung erfolgt in 2012 / 2013 Zuständigkeit: Stadt Sundern, Stadtmarketing Sundern eG. Finanzbedarf: 1.600.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 320.000 Euro. Abbildung 12: Lage Seeportal / -steg und Promenade Amecke Vorbecken Quelle: WGF Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 81 6.1.3.2 Wegeverbindung zwischen Amecke und Stockum Projektbeschreibung: Durch die Schließung einer Lücke beim Radweg zwischen Amecke und Stockum soll eine durchgängige Radwegeverbindung geschaffen und das touristische Angebot ergänzt werden. Insgesamt betrifft der Bau des Radweges eine Strecke von 160 Metern. Durch eine Grüngestaltung erfolgt eine weitere Aufwertung des Weges. Zeithorizont: Ausführung erfolgt in 2013 / 2014 Zuständigkeit: Stadt Sundern Finanzbedarf: 93.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 18.600 Euro. Abbildung 13: Wegeverbindung Amecke-Stockum, Dorfplatz und innerörtliche Wege Quelle: WGF Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 82 6.1.3.3 Schaffung eines Dorfplatz Projektbeschreibung: Der Ort Amecke verfügt derzeit nur über einen kleinen Park statt eines zentralen Dorfplatzes. Damit Anwohner und Besucher künftig die Möglichkeit eines zentralen Treffpunktes haben, soll die vorhandene Freifläche in einen multifunktionalen Dorfplatz umgestaltet werden. Da dieser auch als Festplatz dienen soll, könnten hier auch Veranstaltungen von touristischer Bedeutung stattfinden. Zeithorizont: Ausführung erfolgt in 2014 Zuständigkeit: Stadt Sundern Finanzbedarf: 140.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 28.000 Euro. 6.1.3.4 Innerörtlicher Weg, Wasserplatz Projektbeschreibung: Das Ortszentrum Amecke bildet die Wegeverbindung zwischen dem touristisch bedeutsamen Sorpesee und den südlichen Erholungsräumen. Die Wegequalität im Ort ist derzeit jedoch gering. Außerdem gibt es keine geeigneten Aufenthaltsmöglichkeiten. Ziel dieses Projektes ist es daher, die innerörtlichen Wege aufzuwerten und einen Platz am Wasser mit Sitzstufen zu schaffen. Dieser ermöglicht Besuchern das Verweilen innerhalb der Ortschaft. Zeithorizont: Ausführung erfolgt in 2014 Zuständigkeit: Stadt Sundern. Finanzbedarf: 45.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 9.000 Euro. Abbildung 14: Gestaltungsmöglichkeit Platz am Wasser (Lageplan in Abbildung 12) Quelle: WGF Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 83 6.1.3.5 Gesundheitsweg Projektbeschreibung: Durch die Schaffung eines Rundweges um das Amecker-Vorbecken soll das Angebot an Spazierwegen am Sorpesee ergänzt werden. Vorgesehen sind einzelne Stationen zu den Themen Wasser und Gesundheit. Derzeit gibt es noch keine Rund- oder Themenwege, die erfahrungsgemäß einen Anziehungspunkt für Touristen darstellen. Die Projektmaßnahmen umfassen die Konzeption, Anlage und Etablierung eines thematischen Rundweges mit Erlebnis- und Trimmstationen. Zeithorizont: Ausführung erfolgt in 2013 Zuständigkeit: Stadt Sundern, Stadtmarketing Sundern eG. Finanzbedarf: 725.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 145.000 Euro. Abbildung 15: Gesundheitsweg und Lichtkonzept Quelle: WGF Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 84 6.1.3.6 Lichtkonzept (Allianzprojekt) Projektbeschreibung: Um den Ortsteil Amecke sowie das Vorbecken für Besucher auch in den Abendstunden attraktiver zu gestalten, sollen an verschiedenen Stellen im Freiraum Leuchtkörper installiert werden. Dafür soll im Vorfeld ein innovatives Beleuchtungskonzept erstellt werden. Vorgesehen ist, Leuchten auf Basis „Regenerativer Energien“, kabellose Systeme und innovative Schaltsysteme zu verwenden. Da es in Sundern und Umgebung eine Reihe von Betrieben der Beleuchtungsbranche gibt, wäre damit auch eine Einbindung des örtlichen Gewerbes in das Projekt verbunden. Zeithorizont: Konzeption in 2012 Zuständigkeit: Stadt Sundern, Stadtmarketing Sundern eG. Finanzbedarf: 50.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 10.000 Euro. 6.1.4 Maßnahmen im Bereich des Möhnesees Die Gemeinde Möhnesee möchte die REGIONALE 2013 nutzen, um die touristische Infrastruktur im unmittelbaren Seeumfeld aufzuwerten und eine bessere Anbindung der Ortsteile (insbesondere Körbecke und Delecke) an den See zu erreichen. Bei der Priorisierung einzelner Maßnahmen spielt auch der 100. Jahrestag der Staumauer im Jahre 2013 eine Rolle, da dieser zum Anlass genommen werden soll, sich mit einer deutlich aufgewerteten Infrastruktur präsentieren zu können. Weitere wichtige – im Vergleich zu den Maßnahmen in Verbindung mit Körbecke und der Sperrmauer jedoch nachgeordnete Projekte – sind Maßnahmen in Delecke, der Gesundheitsparcour, die Naturpromenade sowie die Allianzprojekte „Leistungszentrum Radsport“ und „Innovative Übernachtungsformen“. 6.1.4.1 Seepark Körbecke Projektbeschreibung: Der Seepark in Körbecke ist für die Zukunft des Möhnesees von zentraler touristischer Bedeutung. Der Hauptzugang sowie die Aufenthaltsflächen im und am Wasser werden dieser Bedeutung aktuell jedoch aufgrund fehlender Attraktivität nicht gerecht. Mit der Schaffung eines Eingangstors soll der Eingangsbereich des Parks qualitativ und funktional aufgewertet werden. Geplant sind ein Neubau des Besucher- / Informationszemtrums, die Gestaltung und Bepflanzung der Freifläche sowie die Erweiterung verkehrlicher Anlagen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 85 Auch der Freizeitbereich soll durch die Neugestaltung der Hauptzugänge, der Schaffung von Spiel-, Sport- und Freizeitstationen aufgewertet werden. Ziel ist es, den Seepark zu einer Freizeitattraktion für Erwachsene und Kinder zu entwickeln. Desweiteren soll die gesamte Uferzone des Sees durch neue Erlebnis- und Aufenthaltsflächen sowie neue Zugangsmöglichkeiten zum See qualitativ und funktional aufgewertet werden. Der bestehende Uferweg soll mit einer Ufermauer, Zugängen mit Sitzstufen und einem Kiesstrand, einem zentralen Platz und Schwimmpontons erweitert werden. Zeithorizont: Ausführung in 2013-2015 Zuständigkeit: Gemeinde Möhnesee. Finanzbedarf: 4.600.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 920.000 Euro. Abbildung 16: Eingangstor, Freizeitbereich und Uferzone Seepark Quelle: WGF 6.1.4.2 Ortsmitte und Straßenraum Körbecke Projektbeschreibung: Dem Ortskern und dem Straßenraum von Körbecke fehlt es aktuell an der erforderlichen Attraktivität. Außerdem gibt es keine richtige Anbindung an den See, was insbesonderer die Orientierung für Touristen erschwert. Die Attraktivierung des Ortskerns soll auf Basis eines nachhaltigen Entwicklungskonzeptes erfolgen, bei dem alle Flächen zwischen dem Alten Friedhof, Rathaus, Pankratiusplatz, Kirche und Haus des Gastes berücksichtigt werden. Auf dieser Grundlage soll die Ortsmitte qualitativ und funktional aufgewertet werden (Bepflanzung der Straßenräume, Verkehrs- und Besucherlenkungsmaßnahmen). Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 86 Zeithorizont: Ausführung in 2013-2015 Zuständigkeit: Gemeinde Möhnesee Finanzbedarf: 2.420.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 484.000 Euro. Abbildung 17: Körbecke Ortsmitte und Straßenraum Quelle: WGF 6.1.4.3 Staumauer Projektbeschreibung: Aus Anlass der 100-Jahrfeier der Staumauer im Jahre 2013 soll deren Vorplatz modernisiert werden. Die Staumauer ist ein touristisches Highlight am Möhnesee und hat einen hohen Besucheranteil. Die aktuelle Gestaltung wird dieser Bedeutung jedoch nicht gerecht. Die Neugestaltung des Vorplatzes beinhaltet die Modernisierung der Ausstattung, den Neubau einer Touristinformation, barrierefreie Zugänge, die Anpflanzung von Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 87 Hecken als Abgrenzung entlang der Kreisstraße sowei Entwicklung und Realisierung eines Lichtkonzeptes. Im Anschluss an diese Maßnahmen soll in 2014 eine Promenade entlang der Ufermauer errichtet werden, die es Besuchern ermöglicht, die Staumauerkrone zu betrachten. Derzeit ist der Aufenthalt an der Staumauer nur über den Vorplatz möglich. Mit der Errichtung der Promenade ist ein Umbau im Umfeld der Ufermauer zwischen Staumauer und Seehof verbunden. Zeithorizont: Ausführung in 2013 bzw 2014 Zuständigkeit: Gemeinde Möhnesee, Touristik GmbH Möhnesee Finanzbedarf: 760.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 152.000 Euro. Abbildung 18: Staumauergestaltung Lageplan und Querschnitt Quelle: WGf Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 88 6.1.5 Hennesee Für die Stadt Meschede bietet die REGIONALE 2013 die Chance, den Hennesee und seine Erholungsbereiche weiterzuentwickeln und besser mit der Innenstadt zu verbinden. Neben der Verbesserung der Naherholungsmöglichkeiten für die eigene Bevölkerung sollen vor allem die touristischen Potenziale des Hennesees besser ausgeschöpft und vermarktet werden. Mit der Anbindung an die Innenstadt erhält Meschede ein eigenständiges Profil. Die nachfolgend beschriebenen Projekte basieren im Wesentlichen auf den in den Jahren 2008 und 2009 entwickelten Überlegungen und Planungen. Dabei werden die beiden Entwicklungsschwerpunkte deutlich: die Uferzonen insbesondere im Norden entlang des Henne-Boulevards, die Dammkrone und der Hennedamm. 6.1.5.1 Henne-Boulevard Projektbeschreibung: Zentrales Thema im Bereich des Nordufers ist der Henne-Boulevard, der eine optimale Verknüpfung der Innenstadt mit dem Hennesee gewährleistet. Der Henne-Boulevard beginnt an der Mündung der Henne in die Ruhr. Die parallel verlaufende, bislang abgedeckelte Henne wird in der Innenstadt zu einem offenen städtisch geprägten Gewässer umgestaltet. Ein zweiter Schwerpunkt erfolgt mit einem Flußpark auf der Höhe des Kreishauses. Entlang des Boulevards sind drei verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der touristischen Qualität vorgesehen: Barrierefreier Zugang zum Wasser Die Uferzone des Hennesees am Schiffsanleger ist in den Wintermonaten geprägt durch das aufgebockte Fahrgastschiff (ein künstliches Gebilde inmitten einer scheinbar unberührten Natur). Die Bucht soll daher unberührt bleiben. Kontrapunkt dazu ist die platzartige Erweiterung des Verknüpfungspunktes von Hauptzugangssteg und Seezugang zu einer Plattform für die Interaktionen der Besucher. Entstehen sollen hier: Ankunft (insbesondere für Besucher mit Mobilitätseinschränkungen) Kiosk mit Kaffee- / Kuchenausschank, Ticketverkauf und Lagerhaus für das Rettungsboot Holzdeck mit Tischgarnituren (mit barrierefreiem Zugang) zum Warten auf das Schiff ebenso wie zum zwanglosen Verweilen und Betrachten. Der Zugang „Schiffsanleger“ dient auch dazu, den Hennesee für Besucher mit Mobilitätseinschränkungen nutzbar zu machen. Die Parkplätze entlang der B55 liegen deutlich höher als das Seeufer. Der Verknüpfungspunkt Seezugang / Hauptzugang soll daher auch von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen mit dem PKW erreichbar sein. Scenic Walk und Schwimmsteg Der ehemalige Steinbruch zwischen Henne-Damm und Henneseehotel soll durch einen oberen (so genannten „scenic walk“) und einen unteren Weg auf Schwimmkörpern inszeniert werden. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 89 Durch die obere Trassenführung unmittelbar an der Uferkante des Sees wird der Besucher unmittelbar an das Wasser herangeführt. Rastplätze mit massiven Bänken komplettieren das Angebot. Durch die wechselnden Wasserstände, je nach Anstauung der Talsperre, ergeben sich höchst unterschiedliche Eindrücke, die zu einem wiederkehrenden Besuch am Hennesee motivieren sollen. Damit könnte am Hennesee ein Motiv und ein besonderes touristisches Angebot entstehen. Der scenic walk führt darüber hinaus zum Lückenschluss im System der Uferrandwege zwischen Hennedamm / östlicher Randweg, der die Verbindung zum Vordamm herstellt, und dem westlichen Randweg, an dem sich die touristischen Nutzungen wie Schiffsanleger und Badebucht aufreihen. Derzeit müssen die Besucher des Hennesees einen beschwerlichen Umweg über den Parkplatz Henneseehotel und den Tennisplatz in Kauf nehmen. Dieser Weg ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nicht nutzbar. In Kombination mit dem Ankunftsplatz am Schiffsanleger und dem „scenic walk“ wird der Hennesee nunmehr auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen erlebbar. Zeithorizont: Ausführung ab 2013/14 Zuständigkeit: Stadt Meschede Finanzbedarf: 890.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 178.000 Euro. Abbildung 19: Ansicht ScenicWalk, Schwimmsteg und Hauptanleger Quelle: Landschaft Planen + Bauen, Dortmund, 2012 Abbildung 20: Gestaltungsmöglichkeit Scenic Walk Quelle: Landschaft Planen + Bauen, Dortmund Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 90 Abbildung 21: Gestaltungsmöglichkeit Schwimmsteg Quelle: Landschaft Planen + Bauen, Dortmund 6.1.5.2 Henne-Damm Projektbeschreibung: Der Henne-Damm bietet seinen Besuchern derzeit keine besonderen Attraktionen und ist aus Meschede nur bedingt erreichbar. Durch den Anschluss an den Henne-Boulevard soll der Damm nun verstärkte Bedeutung gewinnen. Das Konzept sieht insgesamt drei Maßnahmen zur Neugestaltung vor: Dammkrone Die Dammkrone des Hennedamms, die die Verbindung zwischen scenic walk / Schwimmsteg auf der einen und dem östlichen Uferrandweg auf der anderen Seite darstellt, soll künftig von jeglichen Einbauten radikal freigestellt werden, um den Besucher wie bei einem Hafen unmittelbar an das Wasser heranzuführen. Zur Seeseite hin orientierte Sitzbänke bieten auch künftig Platz zum Verweilen. Das vorhandene Geländer wird zu einer „Reling“ umgebaut und in den Asphalt gestrahlte Fischmotive unterstützen das Erlebnis Hennedamm „Auf hoher See“. Die Gestaltung der Dammkrone als breite, langgezogene Platzfläche hat einen weiteren Effekt. Der Damm in seiner heutigen Form ist aufgrund der neuen Sicherheitsanforderungen für das bis dato sehr erfolgreiche Henneseefest nicht mehr nutzbar. Erst die Verbreiterung des Dammes erlaubt es, diesen für Veranstaltungen vielfältiger Art wieder zu nutzen Himmelstreppe / Grüne Mauer Das Hauptabsperrbauwerk der Hennetalsperre bildet ein in den Jahren 1950-1955 errichteter Steinschüttdamm, der zur Seeseite mit einer Asphaltschicht abgedichtet ist, sich zur Landseite aber als bepflanzter Erdwall präsentiert. Diese Landmarke, welche Planverfasser als „grüne Mauer“ sehen, soll künftig von Bewuchs freigestellt und damit von weitem sichtbar sein. Ergänzt wird diese Situation durch eine Himmelstreppe, die im Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 91 Kontrast zu dem grünen Bewuchs, aus rostendem, orange schimmerndem Stahl ausgeführt werden soll. Aussichtskanzlei Die Verknüpfungsfunktion der Himmelstreppe zwischen Stadt und See wird zusätzlich durch ein Aussichtspodest sowie Lichtzeigern auf der Dammkrone akzentuiert. Zeithorizont: Ausführung in 2013/14 Zuständigkeit: Stadt Meschede Finanzbedarf: 848.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 169.600 Euro. Abbildung 22: Lage und Ansicht Henne-Damm Quelle: Landschaft Planen + Bauen, Dortmund Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 92 Abbildung 23: Ansicht Henne-Damm Quelle: Landschaft Planen + Bauen, Dortmund 6.1.5.3 Henne-Insel Projektbeschreibung: Die bestehende Halbinsel am östlichen Ufer unweit des Zugangs zum neuen SinnePfad soll zu einer Insel gestaltet werden. Damit würde am Hennesee ein weiteres Alleinstellungsmerkmal geschaffen, da eine begehbare Insel an keinem der anderen Sauerland-Seen zu finden ist. Eine vollständige Abtrennung der Halbinsel vom Festland wäre technisch sehr aufwändig. Als erster Schritt ließe sich der Waldbewuchses in einem definierten Streifen (gedachter Durchstoß) beseitigen und der anstehende Felsuntergrund freilegen. Auf der ‚Insel‘ selbst soll der Wald durch Freistellung einzelner Bäume ausgelichtet werden, um diese im Sinne einer parkartigen Situation zu gestalten. Ein schmaler Pfad, der am Verknüpfungspunkt mit dem östlichen Uferrandweg und dem Zugang zum SinnePfad platzartig aufgeweitet wird, dient der Erschließung. In die Parkanlage eingebunden sind verschiedene Kunstwerke, die einen Bezug zum Wasser haben. Beispielweise könnte der unterschiedliche Wasserstand des Sees künstlerisch in Szene gesetzt werden – Projekt Tide-Kunst – sodass die Kunstwerke je nach Wasserstand ganz oder nur teilweise wahrgenommen werden. Der Auswahl der Kunstwerke soll ein Wettbewerb vorgeschaltet werden, an dem von der Stadt Meschede aufgeforderte Künstler teilnehmen können. Die künstlerische Inszenierung der Insel soll zudem eingebunden werden in ein Gemeinschaftsprojekt mit den anderen Sauerland-Seen. Zeithorizont: Ausführung in 2013 Zuständigkeit: Stadt Meschede Finanzbedarf: 175.000 Euro Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 35.000 Euro. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 93 Abbildung 24: Henne-Insel Quelle: Landschaft Planen + Bauen, Dortmund 6.1.6 Maßnahmen im Bereich des Diemelsees Beim Diemelsee sind die Rahmenbedingungen anders als bei den übrigen Seen, da hier zwei Bundesländer (Nordrhein-Westfalen und Hessen) betroffen sind. Insofern handelt es sich hier um ein Bundesländer übergreifendes Projekt Die Stadt Marsberg hofft, künftig stärker von der touristischen Nachfrage des Diemelsee zu profitieren. In der REGIONALE 2013 sieht sie die Chance, notwendige Projekte zur Steigerung der Aufenthaltsqualität am See umsetzen zu können. Die einzelnen Maßnahmen sind thematisch auf die Arbeitsfelder „Promenade – gezielte Wegeführung“, „Aufenthalt, Aktivität und Information“ und „Gründordnung“ aufgeteilt. Sie sind gezielt aufeinander abgestimmt und sollen durch Informationen sowie bauliche und landschaftsplanerische Schritte das Angebot am Diemelsee aufwerten. Erste Priorität haben die Maßnahmen in Verbindung mit der Promenade. Für die Gemeinde Diemelsee hat die Aufwertung des Seebereichs auf hessischer Seite und in Heringhausen oberste Priorität. Beide Projekte beinhalten die Anlage einer Promenade sowie die Zugänge zum Wasser und Aufenthaltsmöglichkeiten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 94 6.1.6.1 Stadt Marsberg: Promenade Diemelsee Projektbeschreibung: Die Errichtung einer Promemenade am Diemelsee auf dem Gebiet der Stadt Marsberg soll dazu dienen, den motorisierten Verkehr von den Fußgänger zu trennen und den Gästen Aufenthaltsmöglichkeiten am See zu bieten. Die Stadt Marsberg plant daher die Anlage eines Weges für Fußgänger und die Aufwertung der Aufenthaltsqualität durch Bänke und Tische. Informationsflächen sollen außerdem die Orientierung der Besucher erleichtern.. Zeithorizont: Ausführung in 2013 / 2014 Zuständigkeit: Stadt Marsberg Finanzbedarf: 100.000 Euro (Sitzgelegenheiten / Tische, Informationsfläche) Eigenanteil: Bei 80prozentiger Förderung beträgt der Eigenanteil 20.000 Euro Abbildung 25: Promenade Diemelsee (NRW) Quelle: WGF 6.1.6.2 Gemeinde Diemelsee – Ortsteil Heringhausen Projektbeschreibung: Der Ortsteil Heringhausen bietet seinen Gästen derzeit ein unzureichendes touristisches Angebot. Die Gemeinde Diemelsee plant daher Projekte zur Attraktivierung. Der Bau einer Uferpromenade soll als Aufenthalts- und Erlebnisbereich für Anwohner und Touristen dienen. Die durchgehende Promenade wird mit einer Mauer und Sitzstufen gestaltet. Desweiteren sollen ein Strandbereich und Sportmöglichkeiten sowie Spielflächen für Kinder angelegt werden. Weitere Maßnahmen sind die Verbesserung und Beflanzung der Grünflächen, Schwimmpontons und ein behindertengerechter Zugang zum Schiff. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 95 Durch die Anlage eines Bewegungspfades soll ein neues Angebot im Aktiv- und Gesundheitsbereich geschaffen werden. Teile des Bewegungspfades sind Kräftigungs-, Mobilisations-, Dehnungs- und Entspannungsstationen. Der Bau einer Hängebrücke als weiterer Bestandteil des Bewegungspfades bietet neue Wegemöglichkeiten. Zeithorizont: Ausführung in 2013 Zuständigkeit: Gemeinde Diemelsee Finanzbedarf: 1.405.000 Euro Abbildung 26: Querschnitt Uferpromenade und Lageplan Heringhausen Quelle: WGF 6.1.6.3 Gemeinde Diemelsee – Am See Projektbeschreibung: Wie bei den übrigen Sauerland-Seen fehlt es auch am Diemelsee an Aufenthaltsmöglichkeiten, Promenaden und direkten Zugangswegen zum Wasser. Die Verkehrsflächen sind zudem ungeordnet und Restflächen ungenutzt. Dies führt dazu, dass das touristische Potenzial nur ungenügend ausgeschöpft werden kann. Um dem entgegenzuwirken, sind für den hessichen Seebereich folgende Maßnahmen vorgesehen: Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 96 Durch die Umgestaltung der öffentlichen Fläche zwischen Parkplatz und Gastronomie in eine Promenade sollen Bewergungs- und Aufenthaltsflächen für Fußgänger geschaffen werden. Außerdem sollen Bänke aufgestellt und Bepflanzungen vorgenommen werden. Um die Promenade mit der Badestelle zu verbinden, ist eine Uferzone geplant. In dieser sollen ein Fußweg sowie Beobachtungs- und Angelstege gebaut werden. Desweiteren soll der Zugang zum Wasser durch die Anlage eines Spielstrandes für Familien mit Sitzstufen verbessert werden. Eine optimierte Ausstattung und Schwimmpontons sollen zusätzlich zur Aufwertung beitragen. Eine weitere Maßnahme ist die Neuordnung des ruhenden Verkehrs. Vorgesehen sind hierfür die Neuorganisation und Strukturierung der Stellplatzflächen, die Befestigung der Fahrspuren, die Anlage eines Weges für Fußgänger sowie Bepflanzungen. Zeithorizont: Ausführung in 2013 Zuständigkeit: Gemeinde Diemelsee Finanzbedarf: 725.000 Euro Abbildung 27: Umgestaltung hessischer Seenbereich Quelle: WGF Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 97 6.2 Allianzprojekte: Vermarktung und Projektsteuerung 6.2.1 Entwicklung marktfähiger Angebote für die Vermarktung Projektbeschreibung: Die Realisierung der in Kapitel 6.1 beschriebenen Infrastrukturmaßnahmen soll dazu beitragen, die touristische Attraktivität der Sauerland-Seen nachhaltig zu steigern. Allerdings können positive Effekte in der touristischen Entwicklung nur erreicht werden, wenn die Optimierung der Infrastruktur und die Angebotsentwicklung bei Kommunen und Leistungsträgern Hand in Hand gehen. Für den Tourismus gilt wie für jede Wirtschaftsbranche: Erfolg hat nur der, der seine Angebote markt- und kundengerecht ausrichtet und anbietet. Entscheidend sind dabei Kundenorientierung, Servicebereitschaft und Qualität der touristischen Produkte. Die Entwicklung marktfähiger und buchbarer Angebote spielt im Deutschland-Tourismus eine zunehmend wichtigere Rolle. Auch auf der Landesebene wird laut des Masterplanes Tourismus NRW die Entwicklung starker Produktmarken gefordert. Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, dass an den einzelnen Seen zunächst attraktive und marktfähige Angebote / Pauschalen (auf der Basis der vorhandenen und neu geschaffenen Infrastruktur) entwickelt werden, die das thematische und regionale Spektrum des touristischen Angebotes widerspiegeln. Um die Angebote erfolgreich und nachhaltig am Markt zu positionieren, sollten diese in die regionalen und überregionalen Marketing- und Vertriebskanäle des Sauerland-Tourismus e.V. eingespeist werden. Mit dem Sauerland-Tourismus e.V. steht den Sauerland-Seen ein professioneller Partner zur Seite. Mit einer intensiven Zusammenarbeit wird eine effektive Vermarktung der Seen unter der überregional bekannten Dachmarke Sauerland gewährleistet und darüber hinaus eine kostspielige Doppelarbeit oder konkurrierende Werbeaktionen vermieden (Parallelmarketing). Für die touristische Arbeit in den Kommunen ergeben sich vor diesem Hintergrund zukünftig folgenden Aufgaben im Bereich der Angebotsentwicklung: Angebotsentwicklung durch die Seen-Kommunen Intensivierung der Zusammenarbeit der fünf Seen bei der Entwicklung gemeinsamer Leistungsbausteine & Pauschalen. Zielgruppen- und themenbezogene Angebotsentwicklung mit den touristischen und kulturellen Leistungsträgern (z.B. Beherbergungsbetriebe, Gastronomen, kulturtouristische Einrichtungen, Schifffahrt, Anbieter von Aktivangeboten, Tourist-Informationen der Kommunen) an jedem einzelnen See. Hervorhebung der regionalspezifischen Profilthemen Wandern, Radfahren, Wassersportmöglichkeiten, kulturelle Veranstaltungen etc.. Zusammenarbeit mit der Aktiv Akademie NRW und dem Förderprojekt Neue Gastgeberwelten (Angebots- und Produktentwicklungsmaßnahmen „an der Basis“, die auf die Fokuszielgruppen ausgerichtet sind). Beratung, Betreuung und Koordination der Leistungsträger vor Ort. Organisation „kreativer Angebotswerkstätten“ mit folgenden Inhalten: Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 98 Information über Anforderungen an Angebote und Pauschalen. Präsentation von Best-Practice-Beispielen aus Deutschland Weiterentwicklung bestehender und Entwicklung neuer touristischer Angebote und Pauschalen - z.B. durch Verknüpfung von Aktiv-Angeboten wie Radfahren (auch E-Bike), Wandern, Wassersport, Schifffahrt bzw. von Kulturangeboten (Museen, Veranstaltungen etc.) mit Beherbergungs- und Gastronomieleistungen Konzeptentwicklung „Storytelling“ in der Angebotsgestaltung (Pauschalen, Führungen, Attraktionen) und Vermarktung (kurze, markante, kreative, emotionale Geschichten über die Sauerland-Seen, insbesondere stärkeres Aufgreifen des Themas Wasser). Kommunikation und Vertrieb Einspeisung der entwickelten Produkte und Angebote in das Marketing- und Vertriebssystem des Sauerland-Tourismus e.V. Zeithorizont: Bereits ab Ende 2012 sollten neue vermarktbare Angebote zur Verfügung stehen. Finanzbedarf: Angebotsentwicklung wird von den einzelnen Kommunen durch eine entsprechende Mittel- und Personalausstattung sichergestellt (Unterstützung durch Projektmanager und fachliche Begleitung, siehe Kapitel 5.2). Für die gemeinsame überregionale Vermarktung und den Vertrieb sollten die Kommunen einen gemeinsamen Etat von 50.000 bis 70.000 Euro pro Jahr bereitstellen. Zuständigkeit: Angebotsentwicklung: Olpe, Attendorn, Drolshagen und Meinerzhagen am Bigge- / Listersee, Marsberg / Diemelsee am Diemelsee, Meschede am Hennesee, Möhnesee am Möhnesee und Sundern am Sorpesee. Vermarktung / Vertrieb: Sauerland-Tourismus e.V. 6.2.2 Vorbereitung der REGIONALE in 2013 / 2014 Die Jahre 2013 / 2014 sind der offizielle Präsentationszeitraum der REGIONALE 2013. In diesem Zeitraum muss sich die Region Südwestfalen einer breiten Öffentlichkeit mit den entwickelten Ideen und Projekten präsentieren. Obwohl dann noch nicht alle Projekte abgeschlossen sein werden, muss der einheimischen Bevölkerung und den Gästen die Möglichkeit gegeben werden, die Projekte des Strukturprogramms kennen zu lernen und damit ihre Heimat bzw. die touristische Destination Sauerland neu zu entdecken. Mit Hilfe von Inszenierungen und Veranstaltungen müssen die Qualitäten und Eigenheiten der Projekte sowie deren Impulse für zukünftige touristische Entwicklung der SauerlandSeen herausgearbeitet und vermittelt werden. Vor diesem Hintergrund muss ein gemeinsam abgestimmtes professionelles Veranstaltungskonzept für die Seen mit folgenden zentralen Inhalten entwickelt werden: Festlegung inhaltlicher Schwerpunkte (Beispiele): Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 99 REGIONALE-Tag mit ausführlicher Projektpräsentation an den unterschiedlichen Standorten Veranstaltungen (Konzerte, Theateraufführungen, Filmpräsentationen, Feuerwerk) Lichtinszenierungen an den Promenaden, Staumauern etc. Bootskorsos Geführte Exkursionen, Touren (per Rad, per Schiff, per Bahn, zu Fuß) Temporäre Ausstellungen Festlegung der Veranstaltungsstandorte Organisation und Konzeption der Veranstaltungen Möglichkeiten der Sponsorenakquise Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Zeithorizont: Konzeptentwicklung bis Ende 2012. Finanzbedarf: Die Kosten für ein professionelles, extern vergebenes Veranstaltungskonzept liegen einmalig bei ca. 30.000 Euro. Die Kosten für eine professionelle Umsetzung von Veranstaltungen, Inszenierungen etc. im Zeitraum 2013 / 2014 werden im Rahmen des Veranstaltungskonzeptes festgelegt. Zuständigkeit: Olpe, Attendorn, Drolshagen und Meinerzhagen am Bigge- / Listersee, Marsberg / Diemelsee am Diemelsee, Meschede am Hennesee, Möhnesee am Möhnesee und Sundern am Sorpesee. 6.2.3 Projektsteuerung Der Erfolg des Projektes „Sauerland-Seen“ hängt entscheidend davon ab, wie es in den vorgesehenen drei Jahren der Umsetzungsphase personell betreut und gesteuert wird. Dazu gehören in erster Linie: Die verbindliche Zustimmung aller beteiligten Projektpartner zu einer gemeinsam getragenen Projektsteuerung auf Basis einer Erklärung, in der Fragen der personellen Besetzung, des Aufgabenprofils, der finanziellen Ausstattung etc. geregelt werden. Die Einsetzung eines Projektmanagers, der in der Funktion eines so genannten „Kümmerers“ im Rahmen des definierten Zeitraumes von drei Jahren die Umsetzung der geplanten Maßnahmen und damit die nachhaltige Positionierung der „SauerlandSeen“ als eigene „thematische Marke“ sicher stellt. Die Gespräche mit Vertretern der fünf Seen haben gezeigt, dass hinsichtlich der Notwendigkeit einer übergeordneten Projektsteuerung Konsens besteht. Unklar geblieben ist bisher allerdings, wie eine solche Steuerung unter organisatorischen und personellen Gesichtspunkten aussehen könnte. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 100 Ausgehend von den Gesprächen mit den Projektpartnern kann zunächst festgehalten werden: Aufgrund der angespannten personellen und finanziellen Situation sind die fünf Seenpartner nicht in der Lage, übergeordnete Steuerungsaufgaben zu übernehmen. Über die Notwendigkeit einer solchen Funktion besteht jedoch Einigkeit. Das Gleiche gilt für den Sauerland-Tourismus e.V., der aber bereit ist, während der Umsetzungsphase Koordinierungsaufgaben im bisherigen Umfange zu leisten. Das eigentliche Projektmanagement sollte jedoch eigenständig betrieben werden. Bezogen auf ihr eigenes Umfeld sind die fünf Seen weitgehend in der Lage, die geplanten Maßnahmen umzusetzen. Dies gilt auch für die damit verbundene Entwicklung von Angeboten und sonstige touristische Aufgaben vor Ort. Konsens besteht bei den fünf Sauerland-Seen darin, dass die übergeordnete Vermarktung nach Abschluss der Projektphase in Händen des Sauerland-Tourismus e.V. liegen sollte. Grundsätzlich besteht die Bereitschaft zur finanziellen Beteiligung an gemeinsamen Marketingmaßnahmen, ohne sich jedoch schon jetzt auf Beträge festlegen zu wollen. Hinsichtlich der Einrichtung einer eigenständigen Stelle für das Projektmanagement erwarten die Seenpartner zunächst eine Festlegung des erforderlichen Aufgabenspektrums. Dazu gehören neben rein koordinierenden Aufgaben auch Hilfestellungen bei der Entwicklung kreativer Projekte (neue Unterkunftsformen, Events etc.) und Marketingmaßnahmen. Die fünf Sauerland-Seen wünschen sich während der vorgesehenen dreijährigen Umsetzungsphase eine Finanzierung des Projektmanagers im Rahmen einer Projektförderung, da sie nicht in der Lage sind, die erforderliche Personalstelle selbst zu finanzieren. Die vorhergehende Analyse und die Ergebnisse der Gespräche mit den beteiligten Projektpartnern zeigen, dass für die Umsetzung des Projektes der fünf „Sauerland-Seen“ keine eigene Organisationsstruktur erforderlich ist. Die Steuerung des Umsetzungsprozesses, die durchaus notwendig und damit sinnvoll ist, sollte im Rahmen eines zeitlich befristeten Projektes (drei Jahre) erfolgen. Das Sauerland ist mittlerweile als Tourismusdestination überregional präsent, hat einen hohen Bekanntheitsgrad und ein ein klares thematisches Profil. Es wird vom SauerlandTourismus e.V. professionell gemanagt und verfügt auch sonst über etablierte Organisationsstrukturen auf regionaler und kommunaler Ebene. Insofern ist die Einrichtung einer zusätzlichen Organisationsebene mit eigenem Personal etc. überflüssig. Die nachfolgend stichpunktartig formulierten Vorschläge – bezogen auf die beiden Punkte Aufgabenspektrum des Projektmanagements und organisatorischer Rahmen – basieren auf der grundsätzlichen Empfehlung, die personelle Begleitung der Umsetzungsphase der geplanten Maßnahmen als Förderprojekt zu definieren und zeitlich auf drei Jahre zu begrenzen. Da Personalkosten nicht förderfähig sind und von den kommunalen Projektpartnern aufgrund der aktuell angespannten Haushaltssituation auch nicht getragen werden könnten, sehen wir in dieser Vorgehensweise den einzigen Weg, dieses für das gesamte Sauerland wichtige Projekt mit nachhaltiger Wirkung realisieren zu können. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 101 Aufgabenspektrum des Projektmanagements Das Projektmanagement wird in erster Linie eine moderierende Funktion haben. Es muss maßgeblich dazu beitragen, dass das Projekt auf breite Akzeptanz stößt und einen Entwicklungsprozess in Gang bringt, der in der Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen nicht im gewünschten Maße gelungen ist. Dem Projektmanagement muss es gelingen, innerhalb der Laufzeit von drei Jahren für die weitgehende Umsetzung der geplanten Maßnahmen unter Einbindung der beteiligten Partner zu sorgen - wobei es wichtig ist, dass diese Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind, damit eine möglichst große Wirkung eines gemeinsamen Auftritts unter der Marke „Die fünf Sauerland-Seen“ erreicht wird Impulse zu setzen für die Initiierung weiterer, darauf aufbauender kreativer Projekte (von privatwirtschaftlichen Investoren / Betreibern etc.) den Stellenwert und die Wahrnehmung der Sauerland-Seen so zu erhöhen, dass diese zum unumstrittenen Bestandteil der thematischen Positionierung des Sauerlandes (neben den Themen Wandern, Radfahren, Wintersport etc.) werden die Fortführung des Projektes nach Ablauf der dreijährigen Förderphase sicher zu stellen, die dann in Eigenregie der fünf Sauerland-Seen erfolgen wird (eigenständige Finanzierung der notwendigen Maßnahmen unter Einbindung des SauerlandTourismus e.V. als Vermarktungspartner). Daraus ergeben sich im Wesentlichen folgende Aufgaben: Begleitung der Maßnahmenumsetzung und der Abstimmungsprozesse, um ein aufeinander abgestimmtes Maßnahmenbündel sicher zu stellen. Die Verantwortung für die Realisierung und Abwicklung der jeweiligen kommunalen Einzelmaßnahmen liegt bei den Zuständigen vor Ort. Funktion als zentraler Ansprechpartner für die beteiligten Projektpartner und den Sauerland-Tourismus e.V. als übergeordneter Vermarktungsorganisation. Regelmäßige Informatuion der verschiedenen direkt oder indirekt beteiligten Akteure (Politik, Verwaltung, Touristiker, Leistungsträger, Medien, Naturpark, Ruhrverband, Forstverwaltungen etc.) in Form von persönlichen Gesprächen, Arbeitssitzungen, Workshops, schriftlichen Informationen etc. Ziel muss es sein, den Fortschritt des Umsetzungsprozesses transparent zu machen, um auf diese Weise Akzeptanz zu schaffen und den Bekanntheitsgrad des Projektes zu erhöhen. Abstimmung / Koordination mit den Projekten der REGIONALE 2013 (LenneSchiene, Zukunft der Dörfer und Radnetz Südwestfalen). Ideengeber für die touristische Angebotsentwicklung. Anstoßen weiterer, bisher noch nicht berücksichtigter Themen / Projekte (z.B. neue Unterkunftsformen). Vorbereitung einer Struktur für das Projektmanagement nach Ablauf der dreijährigen Förderphase (Aufgaben, organisatorischer Rahmen, Finanzierung). Berichterstattung über den Projektfortschritt (zweimal jährlich in schriftlicher und mündlicher Form) Organisatorischer Rahmen Das Projektmanagement sollte extern für einen begrenzten Zeitraum von drei Jahren vergeben werden. Zu prüfen gilt, wie hoch der Eigenanteil im Falle einer Förderung wäre Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 102 und in welcher Form das Projekt ausgeschrieben werden müsste. Fördernehmer und damit Auftraggeber könnte der Sauerland-Tourismus e.V. sein. Vorschläge hinsichtlich des organisatorischen Rahmens und der weiteren Vorgehensweise: Unterbringung des externen Projektmanagements in den Räumlichkeiten eines Projektpartners., um dessen Büroinfrastruktur nutzen zu können und um Präsenz vor Ort zeigen zu können. Benennung einer Person als verantwortlicher Projektmanager. Bei Bedarf Zuarbeit bei organisatorischen Dingen durch die Prjektpartner (Terminkoordination etc.). Zu klären wäre, von wem die Zuarbeitet geleistet werden könnte. Arbeitsvolumen: 2-3 Tagewerke durchschnittlich in der Woche, 120 Tagewerke im Jahr. Vereinbarung eines Pauschalvertrages, der Honorar und persönliche Spesen beinhaltet (Fahrtspesen, Verpflegung, Unterbringung). Dies vereinfacht die Kalkulation des Projektes und damit die einzuplanende Fördersumme. Projektlaufzeit: Januar 2013 bis Dezember 2015. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 103 7. Effekte bei Umsetzung der Maßnahmen 7.1 Touristische Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen Die im Rahmen des Projektes „Sauerland-Seen“ geplanten Maßnahmen schaffen die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine positive touristische Entwicklung des Raumes der Sauerland-Seen. Der Natur- und Landschaftsraum um die Seen wird deutlich attraktiviert und in eine räumliche aber insbesondere auch inhaltliche Beziehung zueinander gestellt. Die geplanten Maßnahmen erfüllen demnach nicht nur den Bedarf an Verbesserung und Erneuerung der Infrastruktur im Raum, sondern helfen insbesondere dabei, das touristische Profil nach innen (touristische Identität und das Tourismusbewusstsein werden gestärkt) und nach außen (Natur- und Landschaftsraum wird wieder als attraktives Reiseziel wahrgenommen) zu schärfen. Um sich aber zukünftig besser als attraktiver Naturerlebnisraum auf dem touristischen Markt zu positionieren und damit neue Gäste in den Raum zu locken, müssen neben dem Ausbau und der Optimierung der Infrastruktur vor allem auch: marktfähige und buchbare touristische Angebote entwickelt werden Kundenorientierung, Servicebereitschaft und Qualität der touristischen Produkte gesteigert werden die gemeinsame Vermarktung der Seen miteinander und gemeinsam mit dem Sauerland-Tourismus e.V. intensiviert und professionalisiert werden die Umsetzung des Projektes professionell gemanagt werden. Diese Aufgaben sollten größtenteils durch die lokalen touristischen Organisationen übernommen werden: Sorpesee GmbH und Stadtmarketing Sundern eG Touristische Arbeitsgemeinschaft "Rund um den Hennesee" Touristik GmbH Möhnesee Touristikgemeinschaft Diemelsee e.V. und Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Marsberg e.V. Am Bigge-/Listersee befindet sich eine entsprechende Organisation im Zuge des Projektes Naturerlebnisgebiet Bigge- / Listersee im Aufbau. Mit Realisierung der Infrastrukturmaßnahmen und der deutlichen Intensivierung und Professionalisierung der Projekt- und Tourismusarbeit wird der Tourismus im Bereiche der Sauerland-Seen weiter an Bedeutung gewinnen und die Übernachtungszahlen und Zahlen von Tagestouristen nachhaltig gesteigert. Eine Quantifizierung der potenziellen wirtschaftlichen Effekte wird im folgenden Kapitel vorgenommen. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 104 7.2 Wirtschaftliche Effekte des Vorhabens Vor dem Hintergrund der seit gut zwei Jahrzehnten rückläufigen touristischen Entwicklung an den Seen wäre es bereits als Erfolg zu werten, wenn der Prozess des touristischen Bedeutungsverlustes beendet und eine Stagnation der Nachfrage erreicht werden könnte. Ziel des Projekts ist jedoch eine nachhaltige Steigerung der touristischen Nachfrage und der daraus resultierenden Wertschöpfung. Die Quantifizierung möglicher Steigerungen ist methodisch jedoch problematisch. So liegen zum bedeutenden Segment des Tagestourismus keine belastbaren Kennziffern zur Nachfrage vor. Weder die Schifffahrtsgesellschaften noch die Attahöhle als wichtigste kostenpflichtige Tagesbesucherattraktionen an den Seen legen ihre Besucherzahlen offen. Zählungen zur Frequentierung von Radwegen, Badestellen oder Wanderparkplätzen wurden weder vom Ruhrverband noch von den Anrainerkommunen der Seen durchgeführt bzw. offengelegt. Auch Besucherbefragungen oder sonstige auf den Raum bezogene Marktforschungsuntersuchungen (z.B. Kennzeichenerhebungen, Telefonbefragungen in Quellgebieten) stehen nicht zur Verfügung. Die genannten Infrastrukturmaßnahmen umfassen auch keine Vorhaben, die eintrittspflichtig wären und zu denen auf Basis entsprechender Erfahrungswerte Angaben zu den zu erwartenden Besucherzahlen gemacht werden könnten. Eine wesentliche Aufgabe des Monitoring wird daher sein, die Grundlagen für eine Bewertung des Projekterfolgs zu legen. Das gilt im Prinzip auch für den Bereich des i.d.R. mit einer höheren Wertschöpfung verbundenen Übernachtungstourismus. Die dargestellten Maßnahmen umfassen jedoch keine Vorhaben zur Schaffung neuer Beherbergungsangebote. Effekte könnten sich also nur über eine verbesserte Auslastung bestehender Betriebe oder Neuinvestitionen ergeben. Angesichts der geringen Kapazität im Bereich des klassischen Beherbergungsgewerbes im unmittelbaren Seeumfeld ist solchen Effekten jedoch eine relativ enge natürliche Grenze gesetzt. Die Einbeziehung der Stadtkerne und Ortschaften durch Wander- und Radrouten erlaubt allerdings grundsätzlich einen Rückgriff auf die dort vorhandenen, erheblich umfangreicheren Kapazitäten. Nennenswerte Kapazitäten bestehen an den Seen lediglich im Campingsektor. Hier setzt jedoch die starke Saisonalität (ohnehin hohe Auslastung in der Kernsaison Mai bis August) Grenzen. Nennenswerte Effekte im Übernachtungsbereich sind daher nur zu erwarten, wenn es gelingt, über die mit den dargestellten Maßnahmen verfolgte Aufwertung der touristischen Basisinfrastrukturen dafür zu sorgen, dass es: zu einer Umstrukturierung des Campingangebotes hin zu mehr Touristikstandplätzen und zu mehr hotelnahen und damit saisonverlängernden Campingangeboten (wie Mietzelte, Wanderhütten, Mobilheime, Ferienhäuser etc.) kommt es zur Neuansiedlung oder Erweiterung bzw. qualitativen Aufwertung von Bestandsbetrieben in der Hotellerie und Parahotellerie kommt, wie an einigen Seen z.T. bereits geschehen es zur Neuansiedlung von Freizeitanbietern (z.B. Radverleih, Seilgarten, Minigolf o.ä.), Einzelhandel und beispielsweise Ausflugsgastronomie kommt. Mit den aufgezeigten Projekten werden die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Ansiedlungsmanagement geschaffen. Vor dem Hintergrund einer zahlenmäßig nicht fassbaren Ausgangssituation können Aussagen zu möglichen quantitativen Effekten der Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 105 Vorhaben nur in Form von annahmebasierten Szenarien dargestellt werden. Diese werden in der Folge für jeden See separat dargestellt. 7.2.1 Bigge-/Listersee Drei mögliche Szenarien für den Raum Bigge-/Listersee werden nachfolgend kurz skizziert. Tabelle 25: Szenarien Raum Bigge-/Listersee Szenario 1 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Naturerlebnisgebiet Bigge- / Listersee entwickelten Maßnahmen wie geplant Keine weiteren nachfolgenden Investitionen im privaten Sektor Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 5 Prozent Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 5 Prozent Szenario 2 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Naturerlebnisgebiet Bigge- / Listersee entwickelten Maßnahmen wie geplant Umstrukturierung des Campingangebots (+10 Prozent Touristikstellplätze auf Kosten der entsprechenden Anzahl an Dauerstellplätzen) Nennenswerte Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Qualitative Aufwertung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent. Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 10 Prozent Szenario 3 Annahmen Durchführung der im Rahmen des Projekts Naturerlebnisgebiet Bigge- / Listersee entwickelten Maßnahmen wie geplant Umstrukturierung des Campingangebots (+30 Prozent Touristikstellplätze auf Kosten der entsprechenden Anzahl an Dauerstellplätzen) Erhebliche Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Qualitative Aufwertung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 106 Effekte Neuansiedlung eines Hotels im 4-Sterne Segment mit 160 Betten und Seebezug, das eine Auslastung von knapp 44 Prozent erreicht. Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent Zusätzliche Nachfrage durch erweitertes Hotellerieangebot Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 14 Prozent. In der Tabelle auf der folgenden Seite sind die Effekte dieser Szenarien dargestellt. Für die Berechnung der resultierenden touristisch induzierten Bruttoumsätze im Raum wurden die durch das dwif ermittelten, segmentspezifischen durchschnittlichen Ausgabesätze für das Sauerland zu Grunde gelegt.4 Tabelle 26: Szenarien der Nachfrageentwicklung und wirtschaftliche Effekte des Projekts Sauerland-Seen am Bigge- / Listersee Szenario Aktuelle Situation Parameter Kapazität5 Übernachtungstourismus Meldepflichtige Betriebe Touristikcamping 320 753 1.203 47 32.800 83.000 239.600 3.400 Nachfrage Szenario 1 Kleinbetriebe 1.050.000 total 1.408.800 Aufenthaltstage Gesamtumsatz 36,67 Mio. Euro Kapazität +-0% +-0% +-0% +-0% Auslastung +5% +5% +5% +5% +4,76% 34.440 87.130 251.620 3.570 1.100.000 Nachfrage Szenario 2 Dauercamping Tagestourismus total 1.476.760 Aufenthaltstage (+4,8%) Gesamtumsatz 38,45 Mio. Euro (+4,8%) Kapazität +-0% +10% -6,2% +-0% Auslastung +10% +10% +10% +10% +9,52% 36.080 100.370 247.167 3.738 1.150.000 Nachfrage total 1.537.355 Aufenthaltstage (+9,1%) 4 Vgl. dazu dwif Nr.50, Nr. 53 sowie BMWI Nr. 587: Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10. 5 Bei Camping Stellplätze, sonst Betten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 107 Gesamtumsatz 40,33 Mio. Euro (+10,0%) Szenario 3 Kapazität +50% +30% -18,8% +100% Auslastung +25% +10% +10% +15% +14,29% 61.500 118.674 214.080 7.815 1.200.000 Nachfrage total 1.602.069 Aufenthaltstage (+13,7%) Gesamtumsatz 47,11 Mio. Euro (+29,4%) Eigene Darstellung ift GmbH 2012 7.2.2 Sorpesee Drei mögliche Szenarien für den Raum Sorpesee werden nachfolgend kurz skizziert. Tabelle 27:Szenarien Raum Sorpesee Szenario 1 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Keine weiteren nachfolgenden Investitionen im privaten Sektor Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 5 Prozent Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 5 Prozent Szenario 2 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Umstrukturierung des Campingangebots (+10 Prozent Touristikstellplätze auf Kosten der entsprechenden Anzahl an Dauerstellplätzen) Nennenswerte Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Substitution von Betten durch alternative Beherbergungsformen Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen, z.T. substituierten Betten im Seebereich um rund 10 Prozent. Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 10 Prozent. Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen Szenario 3 Annahmen Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 108 Effekte entwickelten Maßnahmen wie geplant Umstrukturierung des Campingangebots (+30 Prozent Touristikstellplätze auf Kosten der entsprechenden Anzahl an Dauerstellplätzen) Erhebliche Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Qualitative Aufwertung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe Neuansiedlung eines Ferienparks mit 600 Betten (Auslastung 60 Prozent) in Amecke in Folge Ortsbild- und Seeuferaufwertung Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent. Zusätzliche Nachfrage durch erweitertes Beherbergungsangebot Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 10 Prozent In der folgenden Tabelle sind die Effekte dieser Szenarien dargestellt. Für die Berechnung der resultierenden touristisch induzierten Bruttoumsätze im Raum wurden die durch das dwif ermittelten, segmentspezifischen durchschnittlichen Ausgabesätze für das Sauerland zu Grunde gelegt.6 Tabelle 28: Szenarien der Nachfrageentwicklung und wirtschaftliche Effekte des Projekts Sauerland-Seen am Sorpesee Szenario Aktuelle Situation Parameter Kapazität7 Übernachtungstourismus Meldepflichtige Betriebe Touristikcamping 363 225 770 145 37.800 23.400 138.500 10.500 Nachfrage Szenario 1 Dauercamping Kleinbetriebe Tagestourismus 1.600.000 total 1.810.204 Aufenthaltstage Gesamtumsatz 46,49 Mio. Euro Kapazität +-0% +-0% +-0% +-0% Auslastung +5% +5% +5% +5% +5% 36.694 24.570 145.425 11.025 1.680.000 Nachfrage total 1.900.714 Aufenthaltstage (+5%) Gesamtumsatz 48,81 Mio. Euro (+5%) 6 Vgl. dazu dwif Nr.50, Nr. 53 sowie BMWI Nr. 587: Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10. 7 Bei Camping Stellplätze, sonst Betten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 109 Szenario 2 Kapazität +-0% +11,1% -9,1% +-0% Auslastung +10% +10% +10% +10% +10% 41.584 28.600 138.500 11.550 1.760.000 Nachfrage Szenario 3 Kapazität Auslastung Nachfrage total 1.980.234 Aufenthaltstage (+9,4%) Gesamtumsatz 51,01 Mio. Euro (+9,7%) +165% +33,3% -18,8% +-0% +10% +10% +10% +10% +10% 172.984 34.320 123.661 11.550 1.760.000 total 2.102.515 Aufenthaltstage (+16,1%) Gesamtumsatz 58,26 Mio. Euro (+25,3%) Eigene Darstellung ift GmbH 2012 7.2.3 Möhnesee Drei mögliche Szenarien für den Raum Möhnesee werden nachfolgend kurz skizziert. Tabelle 29: Szenarien Raum Möhnesee Szenario 1 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Keine weiteren nachfolgenden Investitionen im privaten Sektor Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 5 Prozent Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 5 Prozent Szenario 2 Annahmen Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Umstrukturierung des Campingangebots (+50 Prozent Touristikstellplätze auf Kosten der entsprechenden Anzahl an Dauerstellplätzen) Nennenswerte Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Substitution von Betten durch alternative Beherbergungsformen Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Effekte Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 110 Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 10 Prozent Szenario 3 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Umstrukturierung des Campingangebots (+100 Prozent Touristikstellplätze auf Kosten entsprechender Anzahl Dauerstellplätzen) Erhebliche Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Qualitative Aufwertung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent Erweiterte Nachfrage im Bereich Touristikcamping durch Angebotserweiterung Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 10 Prozent In der folgenden Tabelle sind die Effekte dieser Szenarien dargestellt. Für die Berechnung der resultierenden touristisch induzierten Bruttoumsätze im Raum wurden die durch das dwif ermittelten, segmentspezifischen durchschnittlichen Ausgabesätze für das Sauerland zu Grunde gelegt.8 Tabelle 30: Szenarien der Nachfrageentwicklung und wirtschaftliche Effekte des Projekts Sauerland-Seen am Möhnesee Szenario Aktuelle Situation Parameter Kapazität9 Übernachtungstourismus Meldepflichtige Betriebe Touristikcamping 737 80 450 210 129.950 8.600 81.000 15.300 Nachfrage Szenario 1 Kapazität Dauercamping Kleinbetriebe Tagestourismus 2.400.000 total 2.634.850 Aufenthaltstage Gesamtumsatz 76,4 Mio. Euro +-0% +-0% +-0% +-0% 8 Vgl. dazu dwif Nr.50, Nr. 53 sowie BMWI Nr. 587: Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10. 9 Bei Camping Stellplätze, sonst Betten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 111 Auslastung +5%10 +5% +5% +5% +5% 132.587 9.030 85.050 16.065 2.520.000 Nachfrage Szenario 2 total 2.762.732 Aufenthaltstage (+4,9%) Gesamtumsatz 79,7 Mio. Euro (+4,3%) Kapazität +-0% +50% -11,1% +-0% Auslastung +10% +10% +10% +10% +10% 135.225 14.190 79.200 16.830 2.640.000 Nachfrage Szenario 3 total 2.885.445 Aufenthaltstage (+9,5%) Gesamtumsatz 82,9 Mio. Euro (+8,6%) Kapazität +-0% +100% -22,2% +-0% Auslastung +10% +10% +10% +10% +10% 135.225 18.920 69.300 16.830 2.640.000 Nachfrage total 2.880.275 Aufenthaltstage (+9,3%) Gesamtumsatz 83,0 Mio. Euro (+8,7%) Eigene Darstellung ift GmbH 2012 7.2.4 Hennesee Drei mögliche Szenarien für den Raum Hennesee werden nachfolgend kurz skizziert. Tabelle 31: Szenarien Raum Hennesee Szenario 1 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Keine weiteren nachfolgenden Investitionen im privaten Sektor Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 5 Prozent Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 5 Prozent Szenario 2 Annahmen 10 Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Außer in Kliniken, gilt auch für Szenarien 2 und 3. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 112 Effekte Nennenswerte Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Substitution von Betten durch alternative Beherbergungsformen Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 10 Prozent Szenario 3 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Erhebliche Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Qualitative Aufwertung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe Erweiterung des Bettenangebots durch alternative Beherbergungsformen Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent Zusätzliche Nachfrage durch um 100 Betten erweitertes Angebot im Bereich alternativer Unterkünfte (Auslastungserwartung 45 Prozent) Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 10 Prozent In der folgenden Tabelle sind die Effekte dieser Szenarien dargestellt. Für die Berechnung der resultierenden touristisch induzierten Bruttoumsätze im Raum wurden die durch das dwif ermittelten, segmentspezifischen durchschnittlichen Ausgabesätze für das Sauerland zu Grunde gelegt.11 11 Vgl. dazu dwif Nr.50, Nr. 53 sowie BMWI Nr. 587: Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 113 Tabelle 32: Szenarien der Nachfrageentwicklung und wirtschaftliche Effekte des Projekts Sauerland-Seen am Hennesee Szenario Aktuelle Situation Parameter Kapazität12 Übernachtungstourismus Meldepflichtige Betriebe Touristikcamping 302 182 254 210 33.069 19.700 45.700 15.300 Nachfrage Szenario 1 500.000 Kapazität +-0% +-0% +-0% +-0% Auslastung +5% +5% +5% +5% +5% 34.722 20.685 47.985 16.065 525.000 total 644.457 Aufenthaltstage (+5,0%) Gesamtumsatz 18,9 Mio. Euro (+5,0%) Kapazität +-0% +-0% +-0% +-0% Auslastung +10% +10% +10% +10% +10% 36.376 21.670 50.270 16.830 550.000 Nachfrage Szenario 3 Kleinbetriebe total 613.769 Aufenthaltstage Gesamtumsatz 18,0 Mio. Euro Nachfrage Szenario 2 Dauercamping Tagestourismus Kapazität Auslastung total 675.146 Aufenthaltstage (+10,0%) Gesamtumsatz 19,8 Mio. Euro (+10,0%) +32,7% +-0% +-0% +-0% +10% +10% +10% +10% +10% 52.801 21.670 50.270 16.830 550.000 Nachfrage total 691.571 Aufenthaltstage (+12,7%) Gesamtumsatz 20,7 Mio. Euro (+15,1%) Eigene Darstellung ift GmbH 2012 7.2.5 Diemelsee Drei mögliche Szenarien für den Raum Diemelsee werden nachfolgend kurz skizziert. 12 Bei Camping Stellplätze, sonst Betten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 114 Tabelle 33: Szenarien Raum Diemelsee Szenario 1 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Keine weiteren nachfolgenden Investitionen im privaten Sektor Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 5 Prozent Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 5 Prozent Szenario 2 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Nennenswerte Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Qualitative Aufwertung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent (Ausnahme Dauercamping) Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 10 Prozent Szenario 3 Annahmen Effekte Durchführung der im Rahmen des Projekts Sauerland-Seen entwickelten Maßnahmen wie geplant Erhebliche Anschlussinvestitionen im privaten Sektor (Gastronomie und vor allem Freizeitanbieter) Qualitative Aufwertung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe Geringe Dynamik im Marktumfeld Steigerung der Auslastung der vorhandenen Beherbergungsbetriebe im Seebereich um rund 10 Prozent Steigerung der Nachfrage im Tagestourismus um rund 15 Prozent, insbesondere durch bessere Ausschöpfung des Potenzials in Willingen In der Tabelle auf der folgenden Seite sind die Effekte dieser Szenarien dargestellt. Für die Berechnung der resultierenden touristisch induzierten Bruttoumsätze im Raum wurden die Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 115 durch das dwif ermittelten, segmentspezifischen durchschnittlichen Ausgabesätze für das Sauerland zu Grunde gelegt.13 Tabelle 34: Szenarien der Nachfrageentwicklung und wirtschaftliche Effekte des Projekts Sauerland-Seen am Diemelsee Szenario Aktuelle Situation Parameter Übernachtungstourismus Meldepflichtige Betriebe Touristikcamping 31.938 34.000 14.300 350.000 Kapazität +-0% +-0% +-0% +-0% Auslastung +5% +5% +5% +5% +5,0% 33.534 35.700 74.802 15.015 367.500 total 526.552 Aufenthaltstage (+5,0%) Gesamtumsatz 16,1 Mio. Euro (+5,0%) Kapazität +-0% +-0% +-0% +-0% Auslastung +10% +10% +10% +10% +10,0% 35.131 37.400 78.364 15.730 385.000 Nachfrage Szenario 3 71.240 total 501.478 Aufenthaltstage Gesamtumsatz 15,3 Mio. Euro Nachfrage Szenario 2 Kleinbetriebe Kapazität14 Nachfrage Szenario 1 Dauercamping Tagestourismus total 551.626 Aufenthaltstage (+10,0%) Gesamtumsatz. 16,8 Mio. Euro (+10,0%) Kapazität +-0% +-0% +-0% +-0% Auslastung +10% +10% +10% +10% +15,0% 35.131 37.400 78.364 15.730 402.500 Nachfrage total 569.126 Aufenthaltstage (13,5%) Gesamtumsatz 17,2 Mio. Euro (12,8%) Eigene Darstellung ift GmbH 2011 13 Vgl. dazu dwif Nr.50, Nr. 53 sowie BMWI Nr. 587: Der Campingmarkt in Deutschland 2009/10. 14 Bei Camping Stellplätze, sonst Betten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 116 7.2.6 Zusammenfassung Die folgende Tabelle fasst die Effekte der unterschiedlichen Szenarien für die fünf Räume Bigge- / Lister, Sorpe, Möhne, Henne und Diemel zusammen. Im optimalen Fall könnten aus dem Impuls des Projekts Sauerland-Seen jährliche Zusatzumsätze von rund 34,3 Mio. Euro resultieren. Die Zahl der Aufenthaltstage könnte potenziell um etwa 900.000 im Jahr steigen. Von den zusätzlichen Umsätzen entfallen etwa 96 Prozent auf Nordrhein-Westfalen und 4 Prozent auf den hessischen Teil des Diemelsees. Tabelle 35: Szenarien der Nachfrageentwicklung und wirtschaftliche Effekte des Projekts Sauerland-Seen insgesamt Szenario Aktuelle Situation Parameter Kapazität15 Übernachtungstourismus Meldepflichtige Betriebe Touristikcamping 2.024 1.567 3.073 808 265.557 167.700 552.940 58.800 Nachfrage Szenario 1 Nachfrage Dauercamping Kleinbetriebe Tagestourismus 5.900.000 total 6.945.000 Aufenthaltstage Gesamtumsatz 192,3 Mio. Euro 274.978 177.115 604.882 61.740 6.192.500 total 7.311.215 Aufenthaltstage (+5,3%) Gesamtumsatz 201,8 Mio. Euro (+4,9%) Szenario 2 Nachfrage 284.396 202.230 593.501 64.678 6.485.000 total 7.629.805 Aufenthaltstage (+9,9%) Gesamtumsatz 210,9 Mio. Euro (+9,7%) Szenario 3 Nachfrage 457.642 230.984 535.675 68.755 6.552.500 total 7.845.556 Aufenthaltstage (13,0%) Gesamtumsatz 226,6 Mio. Euro (17,9%) Eigene Darstellung ift GmbH 2011 Was die potenzielle Herkunft dieser Umsätze betrifft, so verweisen wir darauf, dass 57,5 Prozent der Bewohner des Einzugsgebiets von bis zu 60 Minuten Fahrzeit jenseits einer Entfernung von 50 Kilometer Fahrtstrecke beheimatet sind. Den genannten potenziellen zusätzlichen Umsätzen stehen mit den Projekten verbundene Investitionen der öffentlichen Hand in NRW von 22,5 Mio. Euro gegenüber. Das bedeutet, dass selbst im Szenario 1 die kumulierten zusätzlichen Umsätze bereits nach drei Jahren 15 Bei Camping Stellplätze, sonst Betten. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 117 die Investitionen deutlich übersteiegn. Im Szenario 2 ist dies nach zwei, im Szenario 3 nach einem Jahr der Fall. Die folgende Tabelle stellt die Investitionen in der Übersicht dar. Tabelle 36: Überblick über die geplanten öffentlichen Investitionen See Investitionen NRW Hessen Bigge- / Listersee 9.790.000 Sorpesee 2.803.000 Hennesee 1.963.000 Möhnesee 7.885.000 Diemelsee 100.000 2.130.000 22.541.000 2.130.000 Summe 24.671.000 Eigene Darstellung ift GmbH 2012 Mit diesen Investitionen sind neben den touristischen Impulsen aber auch direkte Effekte verbunden. Es handelt sich ganz überwiegend um Bauinvestitionen, welche erfahrungsgemäß schwerpunktmäßig an Unternehmen im jeweiligen Seenumfeld vergeben werden dürften. Tourismuskonzept Sauerland-Seen, 25.06.2012 Seite 118