Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR 2
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Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR 2
15. Forum Katastrophenvorsorge Workshop 5: Das Sendai Framework for DRR 2015-2030 - Implikationen für die humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit Dr. Thorsten Klose Team Internationale Zusammenarbeit, DRK Das Sendai Framework Scope and purpose The Sendai Framework will apply to the risk of small-scale and large-scale, frequent and infrequent, sudden and slow-onset disasters, caused by natural or manmade hazards as well as related environmental, technological and biological hazards and risks. It aims to guide the multi-hazard management of disaster risk in development at all levels as well within across all sectors. Das Sendai Framework Video about the Sendai Framework www.youtube.com/watch?v=wCXNql8OkMU&feature=youtu.be%C2%A0 Das Sendai Framework Expected outcome The substantial reduction of disaster risk and losses in lives, livelihoods and health and in the economic, physical, social, cultural and environmental assets of persons, businesses, communities and countries. Goal Prevent new and reduce existing disaster risk through the implementation of integrated and inclusive economic, structural, legal, social, health, cultural, educational, environmental, technological, political and institutional measures that prevent and reduce hazard exposure and vulnerability to disaster, increase preparedness for response and recovery, and thus strengthen resilience. Das Sendai Framework 7 Targets 1) Substantially reduce global disaster mortality by 2030, aiming to lower the average per 100,000 global mortality rate in the decade 2020–2030 compared to the period 2005– 2015; 2) Substantially reduce the number of affected people globally by 2030, aiming to lower the average global figure per 100,000 in the decade 2020–2030 compared to the period 2005–2015; 3) Reduce direct disaster economic loss in relation to global gross domestic product (GDP) by 2030; 4) Substantially reduce disaster damage to critical infrastructure and disruption of basic services, among them health and educational facilities, including through developing their resilience by 2030; Das Sendai Framework 7 Targets 5) Substantially increase the number of countries with national and local disaster risk reduction strategies by 2020; 6) Substantially enhance international cooperation to developing countries through adequate and sustainable support to complement their national actions for implementation of the present Framework by 2030; 7) Substantially increase the availability of and access to multi-hazard early warning systems and disaster risk information and assessments to people by 2030. Das Sendai Framework 4 Priorities for Action Priority 1: Understanding disaster risk. Priority 2: Strengthening disaster risk governance to manage disaster risk. Priority 3: Investing in disaster risk reduction for resilience. Priority 4: Enhancing disaster preparedness for effective response and to “Build Back Better” in recovery, rehabilitation and reconstruction. Fragestellungen Tag 1 1) Welche Bedeutung nimmt die Katastrophenvorsorge (KV) inzwischen in der deutschen humanitären Hilfe und EZ ein? 2) Welche Herausforderungen werden bei der Umsetzung von Preparedness und KV noch wahrgenommen – Worauf muss bei der Implementierung des SFDRR besonders geachtet werden? 3) Lösungsansätze zur erfolgreichen Implementierung von Preparedness und KV im Sinne des SFDRR in der deutschen hum. Hilfe und EZ Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR 1) Welche Bedeutung nimmt die Katastrophenvorsorge (KV) inzwischen in der deutschen humanitären Hilfe und EZ ein? • Die Rolle von Preparedness und KV im Rahmen von integrierten und multi-sektoralen Projekten / Programmen hat kontinuierlich zugenommen und nimmt heute einen wichtigen Stellenwert ein • Preparedness und KV zur Stärkung der Resilienz ist daher nach wie vor von großer Bedeutung, aber immer mehr integrierte und immer weniger „stand-alone“ Projekte • Integration von man-made hazards wird daher als positiv bewertet, im Sinne einer multisektoralen Risikoanalyse, die die Realitäten besser abbildet • Der aktuelle Paradigmenwechsel in der humanitären Hilfe hin zu verbesserter Preparedness sinnvoll: antizipierende humanitäre Hilfe statt nur Reaktion auf Not- und Katastrophenlagen • Integriertes Katastrophenrisikomanagement zur Reduktion von langfristigen Risiken als Teil der EZ sinnvoll, wenn tatsächlich integriert • Zahlreiche Erfahrungen und Pilotprojekte existieren in der deutschen „Community“ Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR 2) Welche Herausforderungen werden bei der Umsetzung von Preparedness und KV noch wahrgenommen – Worauf muss bei der Implementierung des SFDRR besonders geachtet werden? • Heterogenität und Komplexität von Katastrophenrisiken vor Ort bei den Zielgruppen müssen entsprechend beachtet und tatsächlich angesprochen werden (gesell. Prozesse, Machtverhältnisse etc.) • Der Einbezug von Minderheiten und den katastrophenanfälligen Gruppen insbesondere in Situation komplexer Risiken ist schwierig, aber notwendig • Es mangelt noch an der notwendigen Kooperation / Partnerschaft von wichtigen Akteuren, um multi-dimensionale Risiken und integrierte Projekte zur Stärkung von Resilienz umzusetzen • Der Einbezug des private sector wird allgemein als wichtig anerkannt, aber es mangelt an guten Beispielen und umfangreichen Erfahrungen • Mangelhafte Aufmerksamkeit für die small-scale / medium-scale disasters und vergessenen Krisen • Die Bedeutung von erfolgreichem LRRD kommt oft zu kurz Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR 2) Welche Herausforderungen werden bei der Umsetzung von Preparedness und KV noch wahrgenommen – Worauf muss bei der Implementierung des SFDRR besonders geachtet werden? • Projektlaufzeiten oft noch zu kurz, um holistische Ansätze der Risikoreduktion tatsächlich erfolgreich umzusetzen • Organisationentwicklung von lokalen Akteuren / Capacity Building ist essentiell, entsprechende Bezüge im SFDRR sind aber eher schwach und die Mittelausstattung für Organisationsentwicklung eher gering • Finanzielle und teils konzeptionelle Limitierungen für multi-mandatierte Akteure und Programme (mehr Kohärenz, Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit zwischen Hum. Hilfe und EZ) • Schwierige Erfolgskontrolle von KV-Projekten – Messung der Stärkung von Resilienz • Erfolgreiche Preparedness und KV „verkaufen“ sich schlecht / schwieriges Thema für die Medien Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR 3) Lösungsansätze zur erfolgreichen Implementierung von Preparedness und KV im Sinne des SFDRR in der deutschen hum. Hilfe und EZ • Multi-Hazard / Multi-sektorale Risikoanalysen notwendig in Kooperation mit lokalen Akteuren • Identifikation der relevanten Akteure vor Ort / Stärkung der lokalen Kapazitäten im Bereich Preparedness und KV • Aufbau von notwendigen und langfristigen Partnerschaften / verbesserte Kooperation der relevanten Akteure (lokal, regional, national, international) • Fokus auf regionale Programme der Risikoreduktion • Ständige Selbstreflexion der Akteure nötig – Anerkennung und Integration versch. Perspektiven und Bedürfnisse • Übersetzung des Fachwissens in verständliche Sprache, Reduktion der Komplexität • Regelmäßige Fachtreffen der deutschen Experten zur Identifikation von Best Practices im Bereich Preparedness und KV (Aufbereitung von Wissen und Erfahrungen – Austausch Praxis – Wissenschaft – Politik) Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR 3) Lösungsansätze zur erfolgreichen Implementierung von Preparedness und KV im Sinne des SFDRR in der deutschen hum. Hilfe und EZ • Identifikation / Zertifizierung anhand von guten Standards im Bereich Preparedness, KV, Resilienzstärkung • Flexible und risiko-offene Geber • • Erstellung von Projektanträgen in Kooperation mit lokalen Akteuren / gute Indikatoren zur Messung der Zielerreichung • Entwicklung von Projektzielen im Prozess der Projektdurchführung • Institutionelle Förderung von Süd-Partnern / Verschlankung von Prozessen und Richtlinien für Süd-Partner Sensibilisierung der Medien „to showcase the successes of DRR“ – gute Geschichten (storytelling) zur verständlichen Vermittlung des komplexen Themas KV Fragestellungen Tag 2 1) Welche Implikationen sollte das neue Sendai Framework im Hinblick auf die Bedeutung von Katastrophenvorsorge für den COP 21 und WHS 2016 haben? 2) Welche Erwartungen haben die deutschen Akteure (hum. Hilfe, EZ, Wissenschaft) an die deutsche Verhandlungsdelegation beim WHS? Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR Implikationen des SFDRR / des Themas KV für COP21 und den WHS 2016 • Grundsätzliches: • Stärkerer Dialog der humanitären, entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Akteuren nötig, um die tatsächliche Ursachen von Krisen und Katastrophen anzusprechen und um z.B. auch „crises modifiers“ in Entwicklungsprojekten besser zu erkennen • Es bedarf einer verbesserten Vernetzung des SFDRR, COP21 und den SDG, um Resilienz tatsächlich zu stärken, Preparedness-Kapazitäten aufzubauen und „Safety Nets“ aufzubauen • Verbesserte Nutzung von kurz- und mittelfristig ansteigenden Risiken, um gezielte Vorbereitung auf Krisen und Katastrophen zu treffen (z.B. Extremwetter) - sinnvoll sowohl im Rahmen von Maßnahmen der Klimaanpassung (verbesserte Frühwarnung) als auch im Rahmen eines antizipierenden, humanitären Systems Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR Implikationen des SFDRR / des Themas KV für COP21 und den WHS 2016 • Empfehlungen COP21: • Anerkennung von Preparedness und KV als wichtige Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel • Das 2 Grad- bzw. 1,5 Grad-Ziel muss anerkannt werden, da ansonsten auch KV nicht mehr effizient wirken kann • Expliziter Verweis auf das SFDRR bei „Adaptation and Financing“ nötig • Insbesondere im Teil zu „Loss and Damage“ sollte KV als wichtige Maßnahme zur Reduktion von Loss and Damage dargestellt werden • Es bedarf neuer Klimafinanzierung für Maßnahmen zur Klimaanpassung statt eine Fortsetzung des Re-Labeling Finanzierungen • Die Themenbereiche Klima & Konflikt muss noch stärker von der Climate-Community beachtet werden (inkl. humanitäre Hilfe und KV als entsprechende Gegenmaßnahmen) Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR Implikationen des SFDRR / des Themas KV für COP21 und den WHS 2016 • Empfehlungen WHS: • SFDRR, SDGs und COP21-Ergebnisse sollten als Orientierungsrahmen auch für de WHS herangezogen werden • Der jew. Kontext humanitärer Interventionen muss besser verstanden werden (insbesondere mit Blick auf die katastrophenanfälligsten Gruppen) • Hier müssen Inklusion und nicht-diskriminierende Teilnahme einen hohen Stellenwert einnehmen • Assessments müssen auf eben diese Vulnerabilitätsfaktoren besser eingehen und diese besser abbilden • Bessere Integration von Diaspora-Gruppen als Akteure u..a im Bereich der Finanzierung humanitärer Interventionen • Verbesserte Sicherstellung von LRRD (Forward looking and informed relief that fits into existing development plans Ergebnisse des WS 5: Internationale Implikationen des SFDRR Implikationen des SFDRR / des Themas KV für COP21 und den WHS 2016 • Empfehlungen WHS: • Stärkung von Preparedness for Response im gesamten humanitären System • Fortschreibung des (deutschen) Paradigmenwechsels in Richtung eines antizipierenden Systems (Forecast-based financing)