Die Geschichte der Esskastanie (Marone) Die lateinische

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Die Geschichte der Esskastanie (Marone) Die lateinische
Die Geschichte der Esskastanie (Marone)
Die lateinische Bezeichnung für die europäische Kastanie oder auch die Esskastanie (Marone) lautet
«Castanea saliva». Im Mittelmeerraum hat man Fossilien der Marone gefunden, deren Alter auf ca. 8
Millionen Jahre datiert werden konnte. Neben anderen Fossilien wurde in der französischen ArdècheRegion ein gut erhaltenes Exemplar aus dem Ende des 3. Jahrhunderts gefunden, das im
paläontologischen Museum in Voulte ausbewahrt wird. Die Marone wurde bereits im Mittelsteinalter
(vor ca. 10 000 Jahren) als Nahrungsmittel genutzt. Es ist bekannt, dass kurz nach dem 6.
Jahrhundert v. Chr. erstenKulturen die Esskastanie nutzten, weshalb deren Kultivierung auf diese Zeit
festgesetzt werden kann.
Biologie und Verteilung der Esskastanie
Es gibt ungefähr zehn verschiedene Arten der Esskastanie, die in den milden Gebieten der nördlichen
Erdhalbkugel verteilt sind (in südöstlichen Teil von Nordafrika, Südeuropa, dem Nordwesten von Afrika
als auch im östlichen Asien). Die europäische Esskastanie ist hauptsächlich in der Mittelmeerregion
verteilt und umfasst hier etwas zwischen 1 – 4 % der Nutzfläche innerhalb von Wäldern und
Plantagen. In Kroatien ist die Esskastanie hauptsächlich auf den Hängen des Ucka Berges über
Lovran, Opatija und Moscenicka Draga bzw. im östlichen Teil Istriens und auf der Insel Krk zu finden.
Für das Wachstum benötigt die Esskastanie hauptsächlich eine mäßig feuchte und sonnige Umwelt, in
der das Klima mild ist, lange sowie warme Herbsttage üblich sind und kein Frost im Frühling
aufkommt. Der Kastanienbaum gedeiht sehr gut auf saurem Boden (zwischen 4 – 5 ph).
Die Esskastanie gehört zu der Familie der Fagaceae (Buchengewächse), allerdings ist die Esskastanie
die einzig essbare. Sie enthält eine Menge an Nährstoffen.
In der Zeit des Römischen Reiches verbrannte Caesar die Kastanienbäume in seinen Feldzügen ab, um
mögliche Nahrungsmittelquellen der ansässigen Bevölkerung zu zerstören.
Neben der europäischen Kastanie gibt es noch weitere dieser Art, diese sind allerdings weniger
verbreitet und es handelt sich hier um sehr große Bäume. Ihre Früchte sind im Vergleich jedoch
kleiner und wachsen nur einzeln (bei der europäischen Kastanie wachsen immer 2 oder mehr Früchte
zusammen).
Der Baum der europäischen Kastanie ist sehr schön und kann bis zu 30 Meter groß werden. Der
Durchmesser des Baumstammes kann bis zu einem Meter erreichen, teilweise sogar noch mehr. In
den jungen Jahren hat der Baum nur eine weiche Rinde, die immer dicker wird und aufplatzt, während
der Baum sich zu drehen beginnt. Kastanienbäume können über 500 Jahre alt werden. Es wurden
auch schon Bäume gefunden, die älter als 1000 Jahre geschätzt wurden.
Es gibt sehr viele verschieden Arten der Kastanie, die sich besonders im Aussehen und in der Farbe
der Frucht unterscheiden. Eine dieser ist die „Lovrans Marun“, die vor allem für die hohe Qualität der
Frucht geschätzt wird. Der Terminus „Marone“ bezeichnet für gewöhnlich große, veredelte Arten der
domestizierten Kastanie, die durch Inokulation gezüchtet werden, während in Italien das Wort
„Marone“ eine spezielle Art der Kastanie mit qualitativ hochwertigen Früchten definiert.
Der Kastanienbaum (Castanae lingum)
Der Kastanienbaum enthält 10 % Tannin, dessen Holz mäßig hart ist, eine schöne Farbe hat und
deshalb in der Tischlerei, Architektur und Holzindustrie verarbeitet wird. Einrichtungsusstattung,
Parket, Holzdielen, Holzverkleidung, Fässer, Balken, Weinbergpflöge, Dekorationsartikel und
Musikinstrumente werden aus dem Holz der Kastanie hergestellt. Technologisch nicht verwertbares
Holz wird dabei gewöhnlich als Feuerholz verwendet.
Die Blätter der Kastanie (Castanae folim)
Das Laub der Kastanie enthält 95 % Tannin, Vitamin K, essentielle Harze und weitere Substanzen.
Zum Großteil wird es für die Zubereitung von Tee und anderen therapeutischen Dicksäften genutzt.
Gekochte getrocknete Blätter, die mit Zitronensäure angereichert werden, sind die Basis
verschiedenster Mixturen – eine von diesen ist der „Marun-Tee“. Mit der Zugaben von anderen
Zutaten, wie Thymian (Thymus serpyllum) erhält man einen sehr gesunden Sirup, der zur Heilung von
langwierigen Husten, Durchfall, Rückschmerzen, schwerem Atem und zur Entgiftung eingesetzt
werden kann. Da es Vitamin K enthält, kann es ebenfalls zum Stoppen von Blutungen genutzt werden,
weil es die Blutgefäße verengt.
Kastanienprodukte aus der Frucht
Der Kastanienbaum blüht im Juni. Dessen alkoholischer und aromatischer Duft zieht Insekten an. Da
die Kastanie später als andere Früchte blüht, ist es in dieser Zeit für die Bienen nahezu die einzige
Nektarquelle auf den Weiden und somit besonders wichtig für die Produktion von Honig.
Kastanienhonig ist sehr gesund und besonders gut für das Verdauungs- und Atemsystem. Die
europäische Kastanie unterscheidet sich in Form und Qualität der Frucht in den verschieden Regionen
des Vorkommens. Die gezüchtete Kastanie reift zwischen September und Anfang Oktober. Nachdem
diese auf den Boden gefallen sind, verdirbt die Kastanie sehr schnell, weshalb es besonders wichtig
ist, diese täglich aufzusammeln. Die Früchte können in einem Gefrierschrank bis zu ein Jahr
aufbewahrt werden. Dessen Aroma verfeinert den Geschmack von vielerlei Gerichten.
Die Kastanie ist nicht so reichhaltig, wie andere Trockenfürchte. Die Menge des Öles in dieser Frucht
ist gering (1,8 – 2 %) und sie hat nur halb so viele Kalorien als die Walnuss.
Die Kastanie ist leicht bekömmlich und äußerst gesund, weshalb sie schon seit sehr langer Zeit in der
traditionellen Medizin und gegenwärtig auch in der Pharmazie eingesetzt wurde. Aufgrund des
geringen Fettgehaltes wird sie auch in der Diät zur Gewichtsreduzierung eingesetzt und durch dessen
Genießbarkeit sowie Energiewerte ebenfalls in Diättherapien verschiedenster Krankheiten genutzt. Sie
wird als ausgezeichnete Energiequelle angesehen und hilft zur Stärkung des Immunsystems. Die
Kastanie ist ebenfalls sehr effektiv bei Blutmangel (besonders bei Eisenmangel im Blut), chronischen
rheumatischen Erkrankungen, Hautkrankheiten, Darmerkrankungen und Hämorriden. Besonders
bekannt und geschätzt sind Präparate (mit den Wirkstoff Beta-Aescin), die bei Problemen des
Blutkreislaufes, Krampfadern und geschwollenen Beinen behilflich sind. Die Pharmazie nutzt ebenfalls
die Kastanienöle als Substanz zur Herstellung verschiedenster Medikamente.
Inhaltsstoffe der Kastanienfrucht
Laut Laboranalysen beinhaltet die Kastanienfrucht durchschnittlich (pro 100g Frucht):
Brennwert
200 kcal
Wasser
52 %
Eiweiß
4%
Lipide
2,5 %
Fette
2-4%
Mineralien
530 mg
Magnesium
Eisen
Vitamin C
Vitamin B1
Vitamin B2
Vitamin B6
Kohlenhydrate
Zucker
Tannin
40 mg
0,8 – 2 mg
3 – 5 mg
0,2 mg
0,2 mg
0,2 mg
45 – 55 %
ca. 34 %
3%
Spezialitäten aus der Kastanie
Für mehrere Jahrhunderte wurde die Kastanie zum Großteil nur mit Milch zubereitet. 1882 bereitete
der französische Forscher aus der Ardèche-Region erstmals die großartige Mischung aus Maronen,
Kastanienhonig, Milch und Vanille zu. Das war der Startschuss für die schmackhaften Zubereitungen
aus der Kastanie. Heutzutage gibt es tausende von ihnen. Eine der beliebtesten ist die Maronencrème,
„Biovita“, „Maron dessert“, „Maron nature“, glasierte Maronen, Bonbons, Schokolade und Karamell,
Maronenmus, Maronenbrei, verschieden Cremes und Kuchen. Ebenso gibt es verschiedenste Cocktails,
Liköre, Sirups, Essige und Bier. „Biovita“ und „Maron dessert“ werden am meisten genossen mit Milch,
Vanille, Honig oder Zuckersirup – deren größten Fans sind vor allem junge Menschen, Sportler und
Kinder. Da „Maron dessert“ mit wenig Zucker zubereitet wird, ist es auch für Diabetiker geeignet.
Der Kastanienanbau
Die intensiv industrielle Produktion von Kastanienspezialität begann 1882.
Die idealste Zeit zum Anpflanzen ist im Herbst, aber ebenso ist es im Frühling möglich. Es ist sehr
einfach die Sprossen in der eigenen Umgebung anzupflanzen und in den nächsten Generationen zu
verteilen.
Beispielsweise: Graben Sie ein Loch mit ungefähr 40 cm Durchmesser und ca. 30 cm Tiefe. Pflanzen
Sie einen Spross senkrecht in dieses, binden Sie es an einen Pfahl, begraben Sie es mit Erde und
Humus und wässern Sie den Spross an trockenen Tagen bis dieser von selbst das Wasser absorbiert.
Es ist in kleinster Weise notwendig die Pflanze mit Chemikalien zu besprühen, sodass stets ein
ökologisch einwandfreies Produkt gewährt werden kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein gut
verzweigter Baum bis zu 300 kg Früchte abwirft.
Magazine «NATUR& HEILEN» No. 10/2006
In ihrem Bericht “Edelkastanien” bezeichnet die Autorin Hildegard von Binden die Kastanien als
königliche und wertvollste Frucht von Mitteleuropa. Die Kastanien beinhalten nahezu alle Arten an
Mineralsalzen, Vitaminkomplexen und reinsten Ölen, die den menschlichen Körper positiv beeinflussen
in dem Sinne, dass sie physikalische und mentale Hemmnisse eliminieren.
Medizinische Institutionen und wissenschaftliche Forscher verifizierten die Vitaminstruktur, Mineralen,
Enzyme und andere lebensnotwendigen Bestandteile in der Kastanie, die sehr wichtig für die
Gesundheit sind. Somit wurde die Kastanie zum Symbol des Lebens!
Eine Art der Kastanie höherer Qualität ist die „Marone“. Folgendes ergab die Analyse ihrer
Bestandteile:
Mineralien: Diese Kastanie ist sehr reich an Kalium (847 mg) und beinhaltet noch 10 weitere
organische Mineralien:
Calcium
Magnesium
Phosphate
Eisen
Kupfer
Natrium
Mangan
Chlor
Zink
Schwefel
50, 0 mg
74, 0 mg
164, 0 mg
3, 2 mg
0, 60 mg
11, 0 mg
1, 3 mg
18, 0 mg
0, 3 mg
126, 0 mg
Vitamine: Die Kastanie ist reich an folgenden Vitaminen:
Vitamin
Vitamin
Vitamin
Vitamin
Vitamin
Vitamin
A1
B1
B2
B3
B5
C
2,0 mg
0, 23 mg
0, 4 mg
1, 0 mg
0, 9 mg
27, 0 mg
Fettsäuren: Die Marone beinhaltet Omega-3-Fettsäuren, Palmithyn-Säure und 9 weitere Fettsäuren.
Ebenso enthält sie organische Mineralien und qualitativ hochwertige Kohlenhydrate, die für
Rezepturen zur Verdauungsförderungen aus dem Kastanienpulver gewonnen wird:
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Kastanienmilch: 2 Löffel Kastanienpulver in ein wenig Wasser auflösen lassen und weitere
20 ml Wasser hinzugeben, gut umrühren und die Milch trinken. Diese ist sehr nährhaltig
und wird als vitaminreiche Ergänzung für die Diät für zu dünne Kinder und Kleinkinder
verordnet, besonders in heißen Sommertagen.
Kastanienmüsli: vermengen Sie frische Früchte, Trockenfrüchte, Samen und
Getreidekörner mit Kastanienpulver.
Sauerkraut mit Kastanien: kochen Sie Sauerkraut mit Zwiebeln und fügen Sie etwas
Weißwein, Kreuzkümmel und Lorbeer hinzu. Zum Schluss wird das Gericht noch mit einen
geriebenen Apfel und in Butter oder Olivenöl geröstete Kastanien verfeinert.

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