Wie groß ist das FSME-Risiko in Österreich?
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Wie groß ist das FSME-Risiko in Österreich?
Wie groß ist das FSME-Risiko in Österreich? Prof. Dr. med. Herwig Kollaritsch Medizinuniversität Wien Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin Österreich ist ein Land, in dem es traditionell sehr hohe Impfraten gegen FSME gibt. Seit mehr als 10 Jahren werden Durchimpfungsraten zwischen 84 und 88 Prozent in der Bevölkerung erreicht. Sie sind auch 2011 weitgehend konstant geblieben und lagen bei 86 Prozent. In den vergangenen Jahren wurden aus Österreich relativ wenig FSME-Fälle gemeldet, obwohl das Infektionsrisiko in großen Teilen des Landes hoch ist. Besonders betroffen von FSME sind Flussniederungen vor allem entlang der Donau von Passau bis Linz, Gebiete in der Wachau, St. Pölten und Wien bis zur slowakischen Grenze, ebenso auch Teile, der Steiermark, Kärntens und des Burgenlandes, besonders entlang der ungarischen und slowenischen Grenze. In den letzten Jahren wurden einzelne neue Herde in Vorarlberg und Salzburg nachgewiesen. FSME-Verbreitung in Österreich 2012 Bitte wenden 2011 ist die Zahl der FSME-Erkrankungen in Österreich angestiegen: Mit 113 Erkrankungsfällen wurde im vergangenen Jahr der höchste Wert seit 13 Jahren verzeichnet, 2010 waren es nur 63. Auch In Deutschland wurde im 2011 Jahr eine deutliche Zunahme der FSME-Fälle registriert (423 im Jahr 2011 gegenüber 261 im Jahr 2010). Breiten sich die Viren in höhere Regionen aus? Diese Frage muss man bejahen. Unter anderem bedingt durch den Klimawandel mit durchschnittlich höheren Temperaturen und damit besseren Lebensbedingungen für die übertragenden Zecken sowie ökologischen Veränderungen, werden inzwischen FSME-Viren in Regionen deutlich über 1.000 Höhenmetern nachgewiesen. Bisher ging man davon aus, dass der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) in Höhen über 800 nicht mehr zu finden ist. Innerhalb Europas findet außerdem auch eine Ausbreitung der FSME-Gebiete weiter in den Norden statt.