BT 12 03 2013 Campus Vortragsserie
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BT 12 03 2013 Campus Vortragsserie
8 Biel & Region Bieler Tagblatt, Dienstag, 12. März 2013 Deutschsprachige gesucht Psychische Krankheit Die Vereinigung AFS betreut Angehörige von Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind. Bisher profitieren nur die Romands davon. Schizophrenie ist eine weitverbreitete Geisteskrankheit: Sie kann eine von hundert Personen im Laufe ihres Lebens treffen. Je früher die Krankheit erkannt und wirksam behandelt wird, desto günstiger sind die Aussichten auf den weiteren Verlauf. Ebenso steigt die Chance auf den Erhalt der Erwerbsfähigkeit der Betroffenen. Für die Berner Romands setzt sich seit 1990 die Association de familles et amis de malades souffrant de schizophrénie (AFS, zu Deutsch etwa: Vereinigung der Familien und Freunde Schizophrenieerkrankter) ein. Die AFS wurde vom Ehepaar Monique und Pierre Pasche aus St-Imier gegründet, nachdem sie selbst durch einen Fall von Schizophrenie in ihrer Familie betroffen waren. «60 Prozent der Erkrankten wollen zumindest in der akuten Phase keine ärztliche Hilfe annehmen, obwohl diese Menschen sehr leiden und gleichzeitig ihr Umfeld in Besorgnis und Ratlosigkeit stürzen», sagt Monique Pasche. Überforderung vorbeugen Für die Romands hat sich die AFS bestens bewährt. Die Vereinigung arbeitet mit den Psychiatrischen Diensten Biel-Seeland – Berner Jura (PDBBJ) zusammen. Drehund Angelpunkt ist das Programm Profamille, in dem Familienangehörige und Bezugspersonen im Umgang Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind, geschult werden. «Hier wird keine Selbsthilfegruppe betrieben, sondern vielmehr eine fachliche Schulung der Betroffenen, Anlaufstellen Am 23. März ist die Association de familles et amis de malades souffrant de schizophrénie auf dem ZentralOlivier Gresset platz präsent. Gestern sind die Vereinigung und das Programm vorgestellt worden. damit diese besser mit der anspruchsvollen Krankheit umgehen können», unterstreicht Pasche. Die Ausbildung von Profamille verlangt denn auch einiges von den Angehörigen ab: Der Kurs umfasst 14 Abende zu vier Stunden. Dabei vermitteln Fachleute von den PDBBJ nicht nur Grundlagen über die Krankheit: Grosser Wert werde auf die Kommunikation gelegt, sagt Pasche. Es gehe darum, wie man sich gegenüber einem Erkrankten verhalten soll oder wie man mit Ärzten und Verwaltungen, die mit der Situation nicht vertraut sind, kommuniziert. Auch das Thema des fürsorgerischen Freiheitsent- zugs wird behandelt. Während des Kurses wird besonders auf die psychische Belastung der Personen im Umfeld eines erkrankten Menschen eingegangen. Es gilt, den Folgen einer Überforderung vorzubeugen. Die Gesamtkosten betragen symbolische 100 Franken. Allerdings müssen sich die Absolventen verpflichten, ihr Wissen regelmässig mittels Fragebogen zu überprüfen. Diese werden von Fachpersonen der Organisation korrigiert. «Wir legen grossen Wert auf Qualitätskontrolle, denn ein gut informiertes Umfeld hat grossen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung», sagt Pasche. Der Pflegefachmann und Kursleiter bei Profamille, Maxime Solfin, ergänzt: «Es hat sich erwiesen, dass die Rückfallquote in einem Umfeld von Bezugspersonen, die ein solches Programm besucht haben, um 50 Prozent reduziert werden kann; manche Studien sprechen sogar von 75 Prozent.» Monique Pasche bedauert, dass die Leistungen ihrer Vereinigung und das Programm Profamille nicht für Deutschsprachige angeboten werden. Dabei habe ihre Organisation ein Büro an der Bahnhofstrasse, das durchaus mit einem künftigen deutschsprachigen Ableger von AFS geteilt wer- • Schweizerische Vereinigung Angehöriger von Schizophreniekranken (Vask), Tel.: 01 240 38 68, Mail: [email protected], www.sonet.ch/vask • Schweiz. Stiftung Pro Mente Sana, Postfach, 8042 Zürich, Tel.: 01 361 82 72, Telefonische Beratung (Mo, Di, Do, 9 bis 12 Uhr, Do auch 14 bis 17 Uhr): 0848 800 858, Mail: [email protected], www.promente sana.ch • Stiftung Melchior, Therwilerstr. 7, 4054 Basel, Tel.: 061 206 97 60, Mail: stiftungmelchior@ datacomm.ch, www.stiftungmelchior.org • Verband Psychiatrie- und Psychose-Erfahrener Schweiz (Vpesch), Postfach 1957, 8040 Zürich pl den könnte. Auch die Chefärztin der PDBBJ, Annette Rausch, wünsche sich eine solche Anlaufstelle in Biel, denn die deutschsprachigen Patienten müssten zur Vask nach Bern verwiesen werden, so Pasche (siehe Infobox). Julian Graf/Pierre Leduc Info: Wer sich für ein Projekt bei der AFS einsetzen möchte, findet Informationen unter www.afsschizo.ch und Tel. 032 323 80 66. Am 23. März steht auf dem Zentralplatz in Biel zwischen 9 und 17 Uhr ein speziell ausgerüsteter Bus. Besucher können sich in die Haut eines an Schizophrenie erkrankten Menschen begeben. Einen wissenschaftlichen Campus zu bauen ist immer ein komplexes Vorhaben. Gerade wenn es darum geht, ein zweckmässiges Projekt von Grund auf neu zu planen – so wie es beim Campus Technik der Berner Fachhochschule in Biel der Fall ist. Dieser soll bis spätestens 2020 auf dem «Feldschlössli-Areal» südlich des Bieler Bahnhofs zu stehen kom- men (das BT berichtete). Um alle Facetten eines Campus zu durchleuchten und aufzuzeigen, wie ein solcher aussehen und funktionieren könnte, startet die Berner Fachhochschule für Architektur, Holz und Bau (BFH) am 21. März eine Vortragsreihe unter dem Titel «Campus – eine Stadt in der Stadt». Infos aus Dublin und Paris «Für uns erscheint es naheliegend, dass wir uns an der BFH mit dem Thema Campus auseinandersetzten, sowohl theoretisch als auch praktisch», sagt Irene Krause, Verantwortliche PR und Kommunikation Architektur und Vortragsreihe zum Thema Campus Die Vorträge finden jeweils von 19 bis 20.30 Uhr am Kornhausplatz 18 in Bern statt. • 21. März: «The Learning Arena», Grafton Architects, Dublin. • 4. April: «Campus, une nouvelle urbanité», Périphériques Architectes, Anne-Françoise Jumeau, Paris. • 25. April: «Campus und die Stadt», Kerstin Höger, Zürich. • 23. Mai: «campus fhnw muttenz», Pool Architekten, David fm Leuthold, Zürich. Bau bei der BFH. Die Vortragsreihe sei zentraler Bestandteil des aktuellen Studienplans der Studierenden, stehe aber auch in Zusammenhang mit der Planung des neuen Campus Technik. Zudem zeige man so auch Unterstützung für das Projekt in Biel. Die Vorträge befassen sich einerseits mit Projekten, die bereits verwirklicht wurden oder noch werden. So wurde vor einigen Jahren beispielsweise in Paris eine Erweiterung des Universitäts-Campus «Pierre & Marie Curie» realisiert. Die am Projekt beteiligte Architektin wird über ihre Erfahrungen, den besagten Bau und weitere Projekte im Bereich Biel/St-Imier Zwischen der Hochschule Arc in St-Imier und der Berner Fachhochschule in Biel ist eine engere Kooperation vereinbart worden. Der Rat für französischsprachige Angelegenheiten des zweisprachigen Amtsbezirks Biel (RFB) und der Bernjurassische Rat (BJR) haben die Kooperation der beiden Hochschulen in St-Imier und in Biel «mit grosser Genugtuung» zur Kenntnis genommen, wie sie in einer Mitteilung schreiben. Mit einer im Dezember unterzeichneten Rahmenvereinbarung solle nun die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Schulen ausgebaut und gestärkt werden. Beide Hochschulen verpflichten sich, Synergien zu schaffen, den gegenseitigen Austausch von Informationen und Studierenden zu fördern sowie gemeinsame, namentlich technische Projekte zu entwickeln. Weiter wollen sich die Schulen vor der Eröffnung neuer Studiengänge absprechen, um eine allfälligeKonkurrenzzuvermeiden. Diese Entwicklung entspreche den Forderungen, die der RFB und der BJR im Rahmen der Gespräche rund um die Ansiedlung des BFHCampus in Biel deponiert hatten. In ihren Stellungnahmen hatten die beiden Räte das Projekt unter der Voraussetzung unterstützt, dass es als ergänzendes Vorhaben betrachtet werde. Der RFB und der BJR sind laut der Mitteilung der Überzeugung, dass die Zusammenfassung der technischen Studiengänge der BFH in Biel positive Auswirkungen auf die in der Region angesiedelte Industrie haben wird. mt NACHRICHTEN Was ein Campus Technik sein könnte Campus In Bern startet in wenigen Tagen eine hochkarätige Vortragsreihe. Interessierte erfahren, wie der Bieler Campus dereinst funktionieren und aussehen könnte. Schulen spannen zusammen Biel Bildung referieren. In eine ähnliche Richtung geht der Vortrag des Architekturbüros Grafton Architects aus Dublin. Hier wird unter anderem der Erweiterungsbau der Universität für Wirtschaftswissenschaften in Mailand vorgestellt. Dieser wurde 2008 vollendet und erhielt mehrere Preise. Die theoretische Sicht eines Campus leuchtet des weiteren Kerstin Höger von der TechnischNaturwissenschaftlichen Universität in Trondheim aus. Sie gibt Einblicke in ihre Forschung. Alle Interessierten dürfen kostenlos an den Vorträgen teilnehmen. Diese finden im Kornhausforum in Bern statt. fm Ein BMW in Flammen Orpund In einer Garage an der Brüggstrasse 92 in Orpund ist gestern am frühen Nachmittag ein BMW ausgebrannt. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf das Wohnhaus verhindern. Die Löscharbeiten gestalteten sich wegen der Rauchentwicklung und der Hitze schwierig, wie die Berner Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt. Beim Brand wurde niemand verletzt. Für die Löscharbeiten musste die Brüggstrasse in beiden Richtungen gesperrt werden. Die Kantonspolizei Bern hat Ermittlungen zur Brandursache und zur Schadenhöhe aufgenommen. asb/pkb/Bild: asb Über Identitäten diskutieren Die Bürgerbewegung Passerellelädt anlässlich ihrer Generalversammlung von diesem Donnerstag um 19.30 Uhr im Restaurant Romand in Biel zu einem öffentlichen Vortrag ein. Samaritana Pasquier wird ihr Buch «Suis-je devenue Suisse ?» vorstellen. Nach dem Vortrag findet eine Diskussion über die kulturelle Identität statt. Der statutarische Teil beginnt um 20.30 Uhr und ist ebenfalls öffentlich. mt Biel Neue Kochkurse in Bözingen Nach 30-jähriger Tätigkeit als Kochlehrerin an der Klubschule Migros Biel bietet Gisèle Möri aus Mörigen an der Bözingenstrasse 140 in Biel neu regelmässig Kochkurse an. mt Info: Anmeldungen unter [email protected] oder http://homepage.bluewin.ch/ cuisinesaveurs Biel «Clochard» wird eröffnet Nach drei Wochen Umbauarbeit öffnet der Kleiderladen Clochard diesen Samstag an der Bahnhofstrasse 41 in Biel seine Türen. Im neuen Laden wird vorerst ein Damensortiment an Jeans, Oberbekleidung und Accessoires angeboten. mt