infocus 3/2008 - Technische Hochschule Brandenburg

Transcrição

infocus 3/2008 - Technische Hochschule Brandenburg
FH BRANDENBURG
Projektstart „Haus der kleinen Forscher“
Neues Team im Studentenkeller IQ
2. Platz beim Businessplan-Wettbewerb
Außenminister Steinmeier an der FH Brandenburg T
Z E I T S C H R I FT D E R F H B R A N D E N B U R G
Nr. 3 / 08 | Herbst 2008 | Jahrgang 15 | ISSN 0946-8285
3|08
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infocus 03 | 2008
HOCHSCHULE
Außenminister Steinmeier besuchte FH Brandenburg . . . . . . . . . . . . . .
Projektstart „Haus der kleinen Forscher“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues von Career Service und Coaching Center . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erdkühlung von Computer-Abwärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hochschulchronik von Mai bis August . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kompetenzzentrum für Sicherheit gegründet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues von den Präsenzstellen in der Prignitz und der Uckermark . . . .
Pläne für neue Kommunikationsinfrastruktur an der FHB . . . . . . . . . . .
Perspektiv-Wechsel zwischen Wirtschaft und Hochschule . . . . . . . . . .
Angebot von Massage und medizinischer Fußpflege . . . . . . . . . . . . . . .
Gastbeitrag von Dr. Uwe Thomas zur Hochschulfinanzierung . . . . . . . .
STUDIUM
Neuer Studiengang „Mikrosystemtechnik und Optische Technologien“
Soldaten sind nun „Staatlich geprüfte Betriebswirte“ . . . . . . . . . . . . . .
5. Diploma Event im Fachbereich Informatik und Medien . . . . . . . . . . .
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EDITORIAL
Editorial
I N H A LT U N D I M P R E SS U M
Foto: H. Schulze
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STUDIERENDE
Neues Team im Studentenkeller IQ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Studentenprojekt bringt Kinderfahrzeuge hervor . . . . . . . . . . . . . . . . . .
SIFE-Wettbewerb in Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mit der Projektarbeit in die Frankfurter Allgemeine . . . . . . . . . . . . . . . .
Zwei Beispiele für die Förderung durch die Studierendenstiftung . . . .
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INTERNATIONAL
TIM 2007 goes to Brussels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ukrainische Studierende aus Poltava zu Besuch . . . . . . . . . . . . . . . . . .
DAAD-Preis für kolumbianische Master-Studentin . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus dem Zentrum für Internationales und Sprachen . . . . . . . . .
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VERANSTALTUNG
Rückblick auf Tag der offenen Tür und Campusfest . . . . . . . . . . . . . . . .
7. Berlin-Brandenburger SAP-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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GRÜNDER / ALUMNI
2. Platz beim Businessplan-Wettbewerb für Gagamedia . . . . . . . . . . . .
Neuigkeiten vom Gründerservice der FH Brandenburg . . . . . . . . . . . . .
Bundesweit vergebener ASQF-Preis für zwei FHB-Absolventen . . . . . . .
Erfolgreicher Berufseinstieg bei der Bahn AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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PERSÖNLICH
Personalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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FORSCHUNG / TRANSFER
Neue Strategie zur Drittmittelforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagung zu Biokraftstoffen in Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Impressum
infocus Herbst 2008 / Nr. 3 / 15. Jahrgang
Herausgeber:
Der Präsident der Fachhochschule Brandenburg
Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter
Redaktion und Layout: Stefan Parsch (V.i.S.d.P.)
Anzeigen:
Dana Voigt
Mitarbeit:
Alle genannten Autoren und Fotografen
Grundlayout: Birte Morling
Druck:
Druckerei Pietsch, Grebs
Auflage:
1 500 Exemplare
Anschrift:
Fachhochschule Brandenburg
Magdeburger Straße 50 . 14770 Brandenburg an der Havel
Postanschrift: Postfach 2132 . 14737 Brandenburg a. d. Havel
Telefon: (03381) 355-0 . Telefax: (03381) 355-199
E-Mail: [email protected]
Liebe Leserinnen und Leser,
„Wir überschreiten Grenzen“ - dies ist ein Motto, das für viele Aktivitäten der FHB gilt. Mit der deutsch-polnischen Summer School
„Mikrosystemtechnik“, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand,
praktizieren wir gemeinsam mit unserer Partnerhochschule, der
Politechnika Poznanska (Poznan University of Technology) die wechselseitige Grenzüberschreitung im geografischen Sinne. Durch den
Besuch von Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat diese Initiative eine wahrhaft regierungsamtliche Würdigung erhalten. Zugleich
hat uns der Minister durch die Übernahme der Schirmherrschaft für
die EUROWEEK 2011 den Ansporn gegeben, dieses internationale
Vorzeigeprojekt an der FHB nun mit Nachdruck zu verfolgen.
Die EUROWEEK ist eine Studierendenkonferenz auf europäischer
Ebene mit international besetzten Teams, die Projekte entwickeln und
präsentieren. Eine tolle Möglichkeit für unsere Studierenden, internationale Team- und Projektarbeit zu trainieren, die im Berufsleben immer wichtiger werden. Im PRIME-Netzwerk ist jedes Land nur mit einer
Hochschule vertreten, so dass wir Deutschland repräsentieren. Seit
1995 wird die EUROWEEK im Wechsel an den 17 europäischen Mitgliedshochschulen des PRIME-Netzwerkes ausgerichtet. Nach 1998
werden wir Jahr 2011 erneut die EUROWEEK organisieren. Dazu werden rund 150 Studierende erwartet.
Zunehmend überschreitet die FHB auch die Grenzen innerhalb der
Bildungskette und kooperiert eng mit Schulen, Unternehmen und
Bildungsträgern, um die Studier- und Qualifizierungsbereitschaft bei
den unterschiedlichsten Alters- und Zielgruppen zu fördern. Jüngste
Aktivität ist dabei die regionale Koordinationsfunktion im „Haus der
kleinen Forscher“, die wir seit Anfang September übernommen haben. Diese Initiative zielt darauf ab, Naturwissenschaft und Technik
schon für Kinder in Vorschul-Einrichtungen spielerisch erlebbar zu
machen.
Potenzielle Sponsoren sind nun herzlich eingeladen, uns bei diesen
beiden Formen der Grenzüberschreitung tatkräftig zu unterstützen.
infocus ist die Zeitschrift der FH Brandenburg. Namentlich gekennzeichnete Artikel
geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Beiträge werden nach
bestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Kürzungen von unaufgefordert eingereichten Beiträgen vor. Nachdruck einzelner Artikel
gegen Belegexemplar gestattet.
Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter
Präsident der Fachhochschule Brandenburg
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HOCHSCHULE
Besuch von Außenminister Steinmeier
Steinmeier wird Schirmherr der Euroweek 2011
Beim Besuch der Deutsch-Polnischen Summer School zur Mikrosystemtechnik sagte der Minister zu
Seit dem Besuch des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder im Jahr 2002 hat kein
Gast der FH Brandenburg einen solchen Medienwirbel verursacht wie Außenminister
Frank-Walter Steinmeier am 10. September.
Kurz zuvor war er von seiner Partei zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2009
gekürt worden. Steinmeier besuchte die
Deutsch-Polnische Summer School zur Mikrosystemtechnik, eine gemeinsame Veranstaltung der FH Brandenburg und der Technischen Universität Poznan (Politechnika Poznanska). Sie ist ein zweiwöchiges, englischsprachiges Laborpraktikum für je zehn polnische und deutsche Studierende, die in der
ersten Woche gemeinsam in den Laboren der
FHB und in der Folgewoche in den Laboren
der Politechnika arbeiten.
Im Rittersaal vor den Teilnehmern der
Summer School betonte Steinmeier, wie sehr
ihm die deutsch-polnischen Beziehungen am
Herzen liegen und er nannte sogar die
deutsch-französische Zusammenarbeit als
Vorbild. Das Selbstverständliche der Zusammenarbeit zwischen polnischen und
deutschen Studierenden habe ihn beeindruckt, sagte der Minister.
Minister Steinmeier zeigte sich sehr interessiert an den
wissenschaftlichen Untersuchungen.
Fotos: Voigt
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Außenminister Frank-Walter Steinmeier (Mitte, stehend) war bei seinem kurzen Besuch an der FH Brandenburg
die meiste Zeit von zahlreichen Kameras und Mikrofonen umringt. Im Rittersaal sprach er mit den zehn deutschen
und zehn polnischen Teilnehmern der Summer School.
Foto: Parsch
Schon beim Weg über den Campus in Begleitung von FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter, Kanzler Dr. Walter Kühme und der
Bundestagsabgeordneten Dr. Margrit Spielmann folgte dem Minister ein Tross von rund
20 Journalisten. Im Laborgebäude 1 drängten
sich Kameraleute und Fotografen der großen
deutschen Fernsehsender, Magazine und
Nachrichtenagenturen. Steinmeier blickte
durch Okulare, ließ sich die Grundzüge der
Herstellung von mikrotechnologischen Sensoren erläutern und stellte sogar seine Brille
für die Messung der Antireflexbeschichtung
zur Verfügung. FHB-Student Robert Konnopka
zeigte keine Scheu vor dem hohen Gast und
hätte die Brille am liebsten mit Klebeband
fixiert. Doch er bekam es auch ohne Hilfsmittel hin.
Vizepräsidentin Prof. Dr. Bettina BurgerMenzel präsentierte zum Abschluss kurz die
internatinalen Aktivitäten der FH Brandenburg und die Hochschulleitung erhielt von Minister Steinmeier schließlich die Zusage,
dass er die Schirmherrschaft für die Euroweek
2011 übernimmt, die dann an der FHB durchgeführt wird. Steinmeier soll die Euroweek
eröffnen, in welcher Funktion auch immer.
Die Euroweek ist eine seit 1995 jährlich stattfindende Studierendenkonferenz, die im
Wechsel an 17 europäischen Mitgliedshochschulen des PRIME-Netzwerkes ausgerichtet
wird. Die Studierenden arbeiten in interkulturell besetzten Teams an gemeinsam zu entwickelnden Projekten, deren Ergebnisse während der Konferenz präsentiert und von einer
Jury bewertet werden.
Nach einem Gruppenfoto auf dem Campus (siehe Titelbild) bestieg der Minister auf der Freifeldversuchsanlage
einen Hubschrauber der Flugbereitsschaft der Bundespolizei.
Foto: Dana Voigt
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HOCHSCHULE
Projektstart „Haus der kleinen Forscher“
Beitrag zur frühkindlichen Förderung
Kooperation mit dem Verbundprojekt „Haus der kleinen Forscher“
Als erste Hochschule in Ostdeutschland engagiert sich die FH Brandenburg beim Verbundprojekt „Haus der kleinen Forscher“,
das vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) unterstützt wird. Die FH
Brandenburg feierte den Beginn der Kooperation am 2. September mit einem ErlebnisNachmittag im und am Audimax für Kinder
aus Kindergärten und Kindertagesstätten. Im
Sinne der Initiative fanden auf dem FHBCampus einfache naturwissenschaftliche Experimente statt, an denen die Kinder teilnehmen konnten.
Peter Rösner unterschrieb als Geschäftsführer der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“,
Dr. Hans Georg Helmstädter als Präsident der
FH Brandenburg.
An den Experimentierinseln konnten Boote
und Flugzeuge gebaut werden, außerdem gab
es Bastelbögen zu den Satelliten der RapidEye AG. Die Kinder durften Seifenblasen
erzeugen und sich schminken lassen. Beeindruckend waren auch die Starts der Flaschenraketen, die mit Wasser und Druckluft in den
Himmel schossen. Getränke und Eis wurden
gesponsert.
Ziel der Initiative „Haus der kleinen Forscher“
ist es, Naturwissenschaften und Technik für
Kinder in Kitas erlebbar zu machen, damit
frühkindliche Bildung zu fördern und zukünftig einen Beitrag zur Stärkung des Innovations- und Forschungsstandorts Deutschland
zu leisten. Dazu wurden Lehr- und Arbeitsmaterialien entworfen, die den Kita-Mitarbeiter/innen die Durchführung von einfachen,
aber beeindruckenden naturwissenschaftlichen und physikalischen Experimenten ermöglichen sollen. Das „Haus der kleinen Forscher“ wurde initiiert von der HelmholtzGemeinschaft, McKinsey & Company, der
Siemens AG und der Dietmar Hopp Stiftung.
___________________________
Zur Vertragsunterzeichnung kam eigens vom
BMBF der Parlamentarische Staatssekretär
Andreas Storm, der Ministerin Dr. Annette
Schavan vertrat, die ursprünglich den Projektstart persönlich hatte begleiten wollen. Zu
den Unterzeichnern des Vertrags gehören
auch die Initiatorinnen der Zusammenarbeit,
Andrea Voßhoff, Abgeordnete des Bundestages, und Dr. Dietlind Tiemann, Oberbürgermeisterin von Brandenburg an der Havel. Dr.
Die FH Brandenburg wird künftig die Aktivitäten des Projekts „Haus der kleinen Forscher“ in Brandenburg an der Havel sowie
den Landkreisen Havelland, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming koordinieren. Unterstützt wird sie von der Stadtwerke Brandenburg an der Havel GmbH und von der EKOBildungsstiftung des Konzerns ArcelorMittal.
Haus der kleinen Forscher:
Projektkoordinatorin Nadine Syring
Telefon: 355-204, E-Mail: [email protected]
Vertragsunterzeichnung im Getümmel: Neben Staatssekretär Andreas Storm (3.v. r.) unterschrieben Dr. Peter Rösner (2.v. r., Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, Dr. Hans
Georg Helmstädter (r.) sowie Dr. Dietlind Tiemann (l.) und Andrea Voßhoff. Hinten links: Projektkoordinatorin Nadine Syring.
Fotos: Voigt (3), Parsch
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GRÜNDER
2. Platz beim Businessplan-Wettbewerb
Multimediale Inhalte für Handys einfach am Automaten
2. Platz beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg - zwei FHB-Absolventen im Erfolgsteam
Erneut ein großer Erfolg für Absolventen der
FH Brandenburg beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg: Das Gründerteam Gagamedia, dem die FHB-Absolventen
Ilja Aßmus und Dirk Maischack angehören,
konnte bei der Prämierung der dritten Stufe
des Wettbewerbs am 3. Juli den 2. Platz im Bereich BPWservice erringen und erhielt eine
Siegprämie von 7 500 Euro. Vor zwei Jahren
hatte FHB-Absolvent Matthias Kandeler mit
seinem Team für das Produkt „Syncing. net“
zum Synchronisieren von Daten ohne Server
den 1. Platz belegt. Inzwischen ist Syncing.net
ein florierendes Software-Unternehmen.
Das Geschäftsmodell des aktuellen Erfolgsteams von Gagamedia: Die vom Gründerteam
entwickelten Automaten bieten den Kunden
eine neue Möglichkeit, multimediale Inhalte
für ihre Mobiltelefone zu erwerben, und zwar
einfach, schnell und kostentransparent. Beim
Laden von Songs, E-Books, Spielen oder
Grußbotschaften entstehen durch die Verwendung von Bluetooth keine Transport- und
Abonnement-Kosten, so dass die Telefonrechnung nicht belastet wird. Vielmehr kommt der
Spaß beim Benutzen nicht zu kurz, schließlich
kommuniziert der Automat selbständig mit
den Telefonbesitzern.
Ideenvater der Multimedia-Automaten ist der
Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik (FH) Ilja
Aßmus. Das interdisziplinäre Team wird durch
Das Erfolgsteam (v. l.): Dirk Maischack, Ilja Aßmus und Jörn Schmieta.
den Diplom-Informatiker (FH) Jörn Schmieta
und die Diplom-Betriebswirte (FH) Manuela
Aßmus und Dirk Maischack komplettiert. Gagamedia wird durch das Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie gefördert. Die
ersten Prototypen wurden während der langen Nacht der Wissenschaften 2008 erfolgreich getestet. Derzeit werden fünf Automaten
in Berlin und Potsdam im Testlauf betrieben:
Zwei sind dauerhaft an belebten Einkaufsplätzen aufgestellt, die anderen werden variabel
Foto: Gagamedia
an unterschiedlichen Standorten wie Bahnhöfen, Kiosken oder Diskotheken eingesetzt.
Gagamedia sucht Praktikanten und freie Mitarbeiter aus den Bereichen Digitale Medien
und Medieninformatik zum Erstellen digitaler
Unterhaltungs- und Informationsmedien.
___________________________
Dirk Maischack: [email protected],
030/83873682, WWW: http://www.gagamedia.net
Informationen und Beratungen für Studierende
Neuigkeiten vom Coaching Center C2 und vom Career Service der FH Brandenburg
Das Informationsangebot des Coaching
Center C2 und des Career Service ist nun auf
den Webseiten der Fachhochschule unter der
Rubrik „Zentrale Einrichtungen“ zu finden
(www.fh-brandenburg.de/careerservice.
html). Hier werden Informationen zum konkreten Serviceangebot und zu aktuellen Veranstaltungen bereit gehalten.
Im neuen Semester bietet das Coaching Center C² regelmäßig studentische Studienberatungen an. Hier findet die Beratung von Studierenden durch Studierende desselben
Fachbereichs statt. Diese werden in Kooperation mit den Studiengangsprechern, dem
6
AStA, dem Prüfungsamt und anderen Institutionen regelmäßig zu bestimmten Sprechzeiten für die Belange der Studierenden beratend tätig sein. Fragen zum Umgang mit
z der Studienordnung, den Lehrenden oder
anstehenden Klausuren,
z Prüfungsängsten,
z zum Selbstmanagement,
z zum wissenschaftlichen Arbeiten,
z zu finanzieller Unterstützung während des
Studiums,
z Arbeit,
z Wohnen o.ä.
können hier auf Augenhöhe besprochen und
durch praktische Unterstützung betreut wer-
den. Die studentische Studienberatung findet einmal wöchentlich für zwei Stunden in
jedem Fachbereich statt. Ort und Zeit werden
auf der Webseite des Coaching Center C2, auf
Aushängen und durch Rundschreiben angekündigt.
Der Career Service dient sowohl den Studierenden und Absolventen als auch den regionalen und überregionalen Unternehmen als
Servicestelle und Kontaktadresse zur erfolgreichen Vermittlung von Praktika und Arbeitsplätzen während und nach dem Studium. Um
dieses „Matching Management“ möglichst
effektiv zu gestalten, können die Studieren-
infocus 03 | 2008
STUDIUM
Mikrosystemtechnik und Optische Technologien
den der FH Brandenburg auf dieser Seite kostenlos ein Portfolio erstellen.
Das Portfolio wird in einer Datei des Career
Service vertraulich gespeichert. Erfolgt eine
Anfrage durch interessierte Unternehmen,
kann der Career Service die passenden Personen aus der Datei um Erlaubnis und Weitergabe des Portfolios bitten. Erst dann wird
der Kontakt zwischen Studierendem/r bzw.
Absolvent/in und Unternehmen hergestellt.
Neben den Coaching- und Seminarangeboten rund um das Thema Karriere wird der Career Service im Wintersemester Workshops
und Firmenpräsentationen organisieren, die
den direkten Kontakt zu den Personalverantwortlichen oder Geschäftsführern von Unter-
nehmen ermöglichen. Die Studierenden erhalten dadurch die Möglichkeit, bereits während des Studiums potentielle zukünftige Arbeitgeber kennen zu lernen. Diese Firmenpräsentationen werden zukünftig unter „Veranstaltungen“ auf der Webseite des Career
Service sowie durch Aushänge angekündigt.
___________________________
Informationen: E-Mail: [email protected]
Internet: www.fh-brandenburg.de/careerservice.html
Der Career Service und das Coaching Center C2 werden mit Mitteln
des Europäischen Sozialfonds des
Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit
und Familie (MASGF) gefördert.
Veranstaltungen
des Career Services
Seminare:
10.10.08: Grundlagen der Kommunikation
24.10.08: Business-Knigge
07.11.08: Argumentieren & Präsentieren
28.11.08: Teambuilding
12.12.08: Diskutieren, Argumentieren &
Verhandeln
16.01.09: Sich bewerben & verkaufen
13.02.09: Konfliktmanagement
Einzelberatungen:
01.10.08, 06.11.08 und 4.12.08
Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts
Bundesweit einmaliger Studiengang „Mikrosystemtechnik und optische Technologien“
Mikrosystemtechnik und optische Technologien werden zu den Schlüsseltechnologien
des 21. Jahrhunderts gezählt. Beide Fachgebiete vereinigt ein neuer, bundesweit einzigartiger Bachelor-Studiengang, der seit diesem Wintersemester vom Fachbereich Technik der FH Brandenburg angeboten wird.
Der Studiengang „Mikrosystemtechnik und
Optische Technologien“ vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten in den High-Tech-Bereichen gleichen Namens. Die breite Palette der
Einsatzgebiete umfasst u. a. international
aufgestellte Firmen aus den Bereichen Mikroelektronik, Solartechnologien, Optik und
Optoelektronik, Automotive (maschinengetriebene Fahrzeuge), Betriebe der Medizintechnik, Sensorik und des wissenschaftlichen Gerätebaus, Forschungsinstitute und
die Dienstleistungsbranche. Dabei werden vielfältige und
interessante Aufgaben
in Forschung, Entwicklung neuer Produkte,
Fertigung, Qualitätsmanagement,
aber
auch im Vertrieb, Marketing, Management
sowie Service und
technologieorientierter
Beratung bearbeitet.
In sieben Semestern
gewährleistet der Studiengang eine solide Für Präzisionsarbeiten in der Mikrosystemtechnik gibt es den Reinraum. Foto: FBT
tronik“ ein wesentlicher Beitrag der FH Brananwendungsorientierte Ausbildung nach
denburg zur High-Tech-Strategie der Bundesdem neuesten Stand der Technik. Der
regierung sowie zu den regionalen High-TechAbschlussgrad ist der
Aktivitäten in Berlin und Brandenburg.
international
anerkannte „Bachelor of
Als Zulassungsvoraussetzung für den StuEngineering“ (B. Eng.).
diengang gilt die Fachhochschulreife (FachDas Studium beinhalabitur), die Allgemeine Hochschulreife (Abitet ein Praxissemester,
tur) oder ein geeigneter Berufsabschluss und
in dem die StudierenBerufserfahrung. Der Bewerbungszeitraum
den für drei Monate in
für den zulassungsfreien Studiengang endet
einem Forschungsinam 15. Oktober 2008.
stitut oder einem
Hochtechnologiebe___________________________
trieb an Entwicklungsprojekten mitarbeiten.
Informationen und Anmeldungen:
Der neue Studiengang
Allgemeine Studienberatung - Karin Gill
ist neben dem bereits
Telefon (03381) 355-106
in 2007 eingeführten
E-Mail [email protected]
Studiengang „IT-ElekInternet: http://www.fh-brandenburg.de/technik
Das Schneiden von Metall ist eine wichtige Laseranwendung.
Foto: Parsch
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FORSCHUNG
Künftige Forschungsstrategie
Enormer Handlungsbedarf in der Drittmittelforschung
Entwurf der FHB2020-Arbeitsgruppe „Forschung und Vernetzung“ zu Zielen und Maßnahmen
Der folgende Text gibt Auszüge aus dem Entwurf eines Strategiekonzepts der Arbeitsgruppe „Forschung und Vernetzung“ wieder. Er
entstand unter entscheidender Mitwirkung
von Prof. Dr. Gerald Kell, Vizepräsident Prof. Dr.
Arno Fischer und Kanzler Dr. Walter Kühme. Die
Arbeitsgruppe fordert alle an Forschung Interessierten auf, sich an der Weiterentwicklung des Entwurfs zu beteiligen. Die geplante
Umsetzung der skizzierten Maßnahmen dürfte große Auswirkungen auf die Arbeit sämtlicher Wissenschaftler an der FHB haben.
Forschung und Technologietransfer gehören
neben Lehre und Weiterbildung zu den Kernaufgaben der FH Brandenburg. Die enge Verzahnung von Forschung und Lehre ist Grundvoraussetzung für eine den
Qualifikationsanforderungen
der Berufswelt angemessene
Hochschulausbildung.
Forschung verbindet wissenschaftliche Leistung mit dem
bildungspolitischen Auftrag
und der Verantwortung der
Hochschule für ihr wissenschaftliches, gesellschaftliches
und wirtschaftliches Umfeld.
lität der Lehre und soll mit ihr vernetzt werden. Masterprogramme und Forschung gehören zusammen. Für die Fachkräftesicherung will die FHB große Anstrengungen unternehmen.
2. Forschungsaktivitäten sind Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis insbesondere für regionale KMUs. Angewandte
Forschung ist auch als Finanzierungselement in die Aufgaben der Fachhochschule intergriert. Die FH Brandenburg
fühlt sich mit verantwortlich für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung ihres regionalen Umfeldes.
3. Eine optimale Forschung liegt im Interesse
aller Mitarbeiter der Hochschule
4. Forschung ist ein wichtiges Element der
6. Ausbau der direkten Kooperationen mit
der Wirtschaft
7. Einbindung aller Wissenschaftler in die
Forschung
8. Intensivierung der Verbreitung von Forschungsergebnissen
9. Intensivierung der Verwertung von internen
und externen Forschungsergebnissen
10.Label „Fachhochschule Brandenburg“ stärken
11. Kooperation der Fachhochschule mit der
Stadt Brandenburg stärken
12.Stärkung der nationalen und internationalen Verbundfähigkeit (Hochschulen, Wirtschaft)
13.Akquisition von qualitativ hochwertigen
Förderprogrammen (z.B. Fachprogramme
BMBF oder EU)
Forschung ist eine Gestaltungsaufgabe, an der die Hochschulleitung, die Fachbereiche, die
akademischen Gremien und
nicht zuletzt die einzelnen Professoren und Professorinnen
beteiligt sind.
Im Zusammenhang mit den
Zielen werden eine Reihe von
konkreten Maßnahmen geseDie FH Brandenburg verfügt mit
hen, die sich z.T. durch eine
einem Stab qualifizierter und
Bündelung in Projekte effektiv
praxiserfahrener Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Zur forschungsrelevanten Ausstattung der FH Brandenburg gehört auch ein modernes umsetzen lassen. Die teilweise
Rasterelektronenmikroskop.
Foto: FB Technik
Bündelung dieser Maßnahmen
über wertvolle Wissensressourläuft
auf
eine
Reihe
von Projekten hinaus, die
cen und Kreativitätspotenziale. Damit ist die
Außendarstellung und Kommunikation
sich kurz benennen lassen:
Grundlage für eine gute anwendungsorien5. Forschung ist Kriterium der leistungsbezotierte Forschung bereits vorhanden.
genen Mittelverteilung
z Anreizsysteme, Evaluation Forschungsleis6. Die Akquisition von öffentliche Drittmitteln
Die Hochschule hat seit ihrer Gründung 1992
ist ein wesentlicher Bestandteil der Finantung, Reputationssystem
z internetbasierte Forschungsdatenbank
schon einige herausragende Projekte mit
zierung unserer Forschung
z Leitlinien Forschung (Verabschiedung durch
regionaler und überregionaler Ausstrahlung
hervorgebracht und kann insgesamt eine
Die FH Brandenburg muss in den nächsten
den Senat)
z Ausbau Forschungsmanagement und -serpositive Entwicklungsdynamik vorweisen. Der
Jahren kontinuierlich Umfang und Niveau
Erfolg in der Forschung kommt leider noch zu
ihrer Forschungsaktivitäten steigern. Dabei
vice
z Förderung gemeinsame Forschungsschwerwenig im Drittmittelumsatz zum Ausdruck.
verfolgt sie vor allem folgende Ziele:
Tatsache ist, dass es andere Brandenburger
punkte
z Räumliche Infrastruktur, Enterprise-HUB
Hochschulen gibt, die - bei vergleichbaren
1. Steigerung der Forschungsleistung
z Forschungsmarketing, Erweiterung der
Rahmenbedingungen - ein bei weitem größe2. Sicherung der Qualität der Lehre
res Drittmittelvolumen aufweisen, was zur
3. Engere Verflechtung von Forschung und
Publikationsstruktur
Folge hat, dass die FHB auch erheblich weniLehre
___________________________
ger Haushaltsmittel bekommt. Deshalb wur4. Einbeziehung der Studierenden insbesonden die folgenden Leitgedanken formuliert:
dere der Masterstudiengänge in wissenArbeitsgruppe „Forschung und Vernetzung“:
schaftliche Arbeiten
Ansprechpartner Prof. Dr. Gerald Kell, Prof. Dr. Arno Fischer
1. Forschung befördert und sichert die Qua5. Unterstützung von Doktoranden
E-Mail: [email protected], [email protected]
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FORSCHUNG
Erfolgreiche Forschungsprojekte
„Es muss Spaß machen, ein Projekt an Land zu ziehen“
Die erfolgreichsten Drittmittel-Einwerber der letzten Jahre über Erfolgsfaktoren und Verbesserungsbedarf
Prof. Dr. Friedrich Holl:
Ohne Erfahrung und
persönliche Kontakte
ist es schwer, erfolgreich Anträge zu schreiben. Zudem muss man
möglichst spezifisch
die Ausschreibungen
bedienen können. Die Auftraggeber haben oft
sehr genaue Vorstellungen vom Projekt. Trotz
Vorbesprechungen mit Referenten habe ich
viel Arbeit in vier Anträge gesteckt, die
schließlich abgelehnt wurden. Das muss man
wegstecken können. Man darf seiner Zeit
auch nicht zu weit voraus sein: Projekte wie
unser CIDAS wurden im Jahr 2000 abgelehnt,
heute gibt es zahlreiche ähnliche Projekte. Wir
haben es dann als Open-Source-Projekt und
mit internen Mitteln durchgeführt. Ich habe
ständig Ideen für neue Projekte, aber angesichts der Arbeitsbelastung ist es oft schwer,
die Gedanken überhaupt in Worte, geschweige denn in Anträge zu fassen. Für eine erfolgreiche Drittelmitteleinwerbung würde an der
FH ein erfahrener Projektentwickler benötigt.
Außerdem sollte sich die Hochschule viel stärker profilieren und ihren Fokus auf bestimmte
Fachgebiete richten. Andere Hochschulen
haben sich auf einzelnen Gebieten als Marke
etabliert, das ist bei den Auftraggebern ein
Sortierkriterium. Um Exzellenz zu erreichen,
müsste man sich auf wenige Fachgebiete konzentrieren.
Prof. Dr. Klaus-Peter
Möllmann:
Angewandte Forschung
und Entwicklung ist für
mich neben der Hauptaufgabe Lehre ein wichtiger Bestandteil meiner
Arbeit. Wenn man auf
dem Gebiet einer Schlüsseltechnologie wie
der Mikrosystemtechnik lehrt und forscht,
muss man sich in Kooperation mit der Industrie praktisch mit aktuellen Fragestellungen
beschäftigen. Mit ständiger Modernisierung
unserer Ausstattung und der eigenen Qualifizierung in den Projekten wird eine hohe Qualität der Ausbildung möglich und steigt unsere Attraktivität als Partner der Industrie. Oft ist
es nicht leicht, die harten Terminvorstellungen
der Industrie in den Vorhaben zu erfüllen, da
sie sich nicht an unseren vorlesungsfreien
Zeiten orientieren. Die Besetzung von Drittmittelstellen hilft, löst aber das Problem unseres personellen Engpasses für FuE nicht. Ich
begrüße deshalb die Einrichtung forschungsorientierter Professuren als einen Schritt zur
Erweiterung der Aktivitäten in FuE. Eine Reduktion der Lehrverpflichtung würde mir eine
noch intensivere inhaltliche Arbeit in den Projekten ermöglichen. Dafür wäre auch eine Entlastung bei der Vorbereitung geförderter Projekte durch einen Mitarbeiter in der TIBS mit
genauer Kenntnis der verschiedenen Programme und Förderrichtlinien sehr hilfreich.
Prof. Dr. Christian Stark:
Die Erfolgsfaktoren des Projekts zum Polieren
von Oberflächen mit dem Laser, das ich gemeinsam mit Prof. Dr. Gerhard Kehrberg und Dr. Klaus
Sowoidnich eingeworben habe, liegen zum einen
in der sehr guten Recherche und der sauberen
Analyse des Themengebiets, die Prof. Kehrberg
vorab durchgeführt hat sowie in der zielorientierten Umsetzung der Projektidee in den Forschungsantrag mit Unterstützung von Dr. Sowoidnich. Zum anderen ist dieses Gebiet bisher kaum
erforscht. Dazu kommt die starke Anwendungsorientierung, denn obwohl sich viele mit der Entwicklung von Mikrofunktionsbauteilen befassen, beschäftigt sich kaum jemand mit deren Fertigung. Deshalb untersuchen wir, wie man mit Hilfe des Lasers die Gussformen für Mikrobauteile (unter 5 mm) in höchstem Maß geglättet bekommt. Mit Nico
Vogler haben wir einen hervorragenden wissenschaftlichen Mitarbeiter
im Projekt. Mühsam war jedoch die Arbeit am formalisierten Antrag.
1 EFRE: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
2 ESF: Europäischer Sozial-Fonds
3 TIBS: Technologie- und Innovationsberatungsstelle der FH Brandenburg
infocus 03 | 2008
Prof. Dr. Hubertus
Sievers:
Es ist das Ergebnis von
zahlreichen Kontakten,
aber auch Erfahrung in
der Akquisition von
EFRE1- und ESF2-Mitteln. Ein großes Problem ist die kurze Dauer der meisten Projekte,
in der Regel sind es zwei Jahre. Nach der
Hälfte des Projekts müssen sich die Mitarbeiter mit der Sicherung ihrer Zukunft beschäftigen. Wir stehen immer wieder vor der Frage,
wie wir gutes Personal halten können, denn
kein Projekt wird eins zu eins fortgesetzt.
Noch größer ist das Problem mit dem Abrechnungsprozedere. Dieses ist so angelegt, dass
die finanziellen Risiken nicht vernünftig kalkulierbar sind, weil bereits der Zuwendungsbescheid fehlerhaft ist. Dies ist den Projektträgern, z.B. der LASA, auch bekannt, aber es
wird nicht gelöst, die Projektverantwortlichen
tragen das Risiko. Wenn bei der Revision nach
drei Jahren größere Nachforderungen gestellt
werden, kann das einem das Genick brechen.
Hier sollte die Hochschule ihren Einfluss geltend machen, um den Antragstellern die Unsicherheiten zu nehmen, zumal man als Professor viel Arbeit, aber keine finanziellen Vorteile von seinem Engagement hat. Ein Anreizsystem für engagierte Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter könnte helfen,
denn der Arbeitsaufwand ist sehr groß.
Prof. Alexander Urban:
Man braucht Hartnäckigkeit und Leidenschaft,
es muss einem Spaß machen, ein Projekt an
Land zu ziehen. Hier muss ich die TIBS3 loben,
Frau Boritzki-Ritter schickt immer wieder interessante Förderprojekte herum. Wir waren zuletzt
ein eingespieltes Team, Barbara Link, Thomas
Ranglack und ich, wir haben mit Hilfe von EFRE1Mitteln zahlreiche Geräte angeschafft, einige Labore komplett erneuert. Und wir haben Projektmitarbeiter eingestellt, also für personelle
Verstärkung gesorgt. Auch die Zielvereinbarungen mit dem Wissenschaftsministerium waren lukrativ. Allerdings steht man oft vor dem
Problem, dass man nicht genau weiß, wie die Antragsformulare auszufüllen sind. Man kennt nicht alle Fallstricke, mancher Antrag muss dreimal überarbeitet werden. Jeder ist hier nur ein Einzelkämpfer, in Universitäten kümmern sich spezialisierte Abteilungen darum. Die Erfahrung mit Förderanträgen müsste gebündelt werden. Vielleicht könnte
eine noch schlagkräftigere TIBS3 oder ein spezialisierter wissenschaftlicher Mitarbeiter das konkrete Schreiben der Anträge übernehmen, so
dass man als Professor nur eine Projektskizze erstellen müsste.
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HOCHSCHULE
Energiesparen durch Erdkühlung
Abwärme von Computern wird in der Erde gekühlt
Die Erweiterung des Kühlkreislaufs um ein Erdregister reduziert die Betriebsstunden der Kälteanlage
Von Peter Richter
Steigende Energiepreise, steigende IT-Vernetzung und Datenkommunikation sowie
Einsparungen bei finanziellen Zuwendungen
lassen alternative Ideen im Energiebereich
immer notwendiger werden. Bedeutende
Energieverbraucher an der FH Brandenburg
sind mittlerweile die zahlreichen Server und
andere Computer. Die Energie, die für den
Betrieb der Rechner notwendig ist, wird in
ähnlicher Höhe noch einmal benötigt, um die
Abwärme der Geräte zu beseitigen.
Hier setzt eine kleine Baumaßnahme an, die
die FH Brandenburg im Februar 2007 mit dem
Titel „Errichtung eines Flächenkollektors für
IT-Abwärme, Informatikzentrum“ beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kultur (MWFK) beantragt hat. Die Idee ist, die
Klimaanlage zu entlasten, indem der Kühlkreislauf um einen unterirdischen Bereich erweitert wird. Dort wird das Wasser-GlykolGemisch durch den kalten Boden gekühlt.
Somit werden die Betriebsstunden der Kälteanlage reduziert.
Im Herbst vergangenen Jahres erhielt das
Brandenburger Planungsbüro MBW den Auftrag, die technische Realisierbarkeit zu untersuchen. Nach der Erstellung der Haushaltsunterlagen BAU durch den Technischen
Dienst der FH Brandenburg konnten Finanzierungsmöglichkeiten durch den Brandenburger Landesbetrieb für Liegenschaften und
Bauen (BLB) gefunden werden. Noch in diesem Herbst werden die Bauarbeiten im Außenbereich stattfinden.
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Das Erdregister wird unter den Rasen zwischen Ingenieurwissenschaftlichem Zentrum I und der Alten Kürassierkaserne verlegt werden.
Foto/Repro: Parsch, Voigt
Zwischen der Alten Kürassierstraße und dem
Ingenieurwissenschaftlichen Zentrum I werden in 1,2 Metern Tiefe Rohren aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD) im Abstand von
einem Meter zueinander verlegt. Eine kleine
Umwälzpumpe sorgt für ein langsames
Durchfließen der Kühlflüssigkeit.
Mit dem Erdkollektor sollen Energiespitzen
durch Großverbraucher an der FH Brandenburg geglättet werden. Er ist der praktische
Beginn für neue Lösungen der FH Brandenburg auf dem Wärmesektor. Weitere Prozess-
studien und Ideen werden notwendig werden, um den Betrieb der Informations- und
Haustechnik an der FH Brandenburg weniger
energieintensiv zu gestalten. Auch die Entwicklung neuer Verfahren zur Prozesskühlung werden Veränderungen in den bisher
angewendeten Techniken hervorbringen. Wir
freut sich über alle neuen Ideen zur Senkung
der Energiekosten.
___________________________
Technischer Hausdienst: Peter Richter
E-Mail: „[email protected]“, Telefon: 355-130
infocus 03 | 2008
FORSCHUNG
Tagung zu Biokraftstoffen in Schweden
Austausch über die Zukunft der Biokraftstoffe
Tagung in Mittelschweden im Rahmen eines Projekts der Europäischen Union
Von Prof. Dr. Reiner Malessa
In Deutschland kaum bemerkt, hat sich
Schweden zu einem führenden Hersteller und
Nutzer von Biokraftstoffen entwickelt. Vor
allem Bioethanol wird anstelle des bei uns
vorwiegend genutzten Rapsöls eingesetzt.
So erschien die Einladung der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) mit der Delegation des Landes zu Gesprächen in die
„Biofuel Region“ nach Sundsvall in Mittelschweden zu reisen, recht interessant zu werden. Der Study Visit war Bestandteil des EUProjektes „Benchmarking and Foresight for
Regions of Europe, BEFORE“. In diesem Projekt geht es neben dem Austausch über erfolgreiche Konzepte der Innovationsförderung vor allem um die Entwicklung ausgewählter Zukunftsfelder wie zum Beispiel regenerative Energien.
Im Rahmen dieses Projekts trafen sich Vertreter aus Spanien, Rumänien, Lettland und
Brandenburg an der Mid Sweden University
in Sundsvall zu mehrtägigen Gesprächen,
Besichtigungen und Vorträgen u. a. zum
Einsatz von Biokraftstoffen.
Schweden als europäischer Vorreiter der E85Flexifuel-Fahrzeuge, die mit 85 Prozent Bioethanol betrieben werden, besitzt einige Erfahrung bei der Herstellung von Biokraftstoffen und seinem Einsatz in Kraftfahrzeugen.
Hergestellt wird der Kraftstoff aus den Abfall-
produkten bei der Papierherstellung aus
Holz. Statt den Abfall
aufwändig zu entsorgen, wird er als Basis
zur Kraftstoffherstellung eingesetzt. Damit ist dieses Verfahren volkswirtschaftlich gesehen weitaus
interessanter als der
in Deutschland zurzeit
noch zur Bioethanolherstellung eingesetzte Rohstoff Getreide,
der ja auch als Nahrungsmittel genutzt
werden kann.
Aber man arbeitet in
Schweden wie auch in
Deutschland bereits
an Biokraftstoffen der Internationale Arbeitsgruppe aus Lettland, Rumänien, Spanien und Brandenburg
an der Mid Sweden University in Sundsvall, Mittelschweden.
Foto: Thilo Lang
zweiten Generation,
Und wie lebt es sich so an einer Universität
bei denen man Holz vergast und anschlieim Norden Europas? Bei Wintertemperaturen
ßend das Gas zu sehr hochwertigem Fischerbis zu -35 Grad Celsius sind natürlich alle
Tropsch-Diesel umsetzt. Für das waldreiche
Universitätsgebäude wettergeschützt durch
Schweden ist das natürlich eine weitere Zuunterirdische Gänge miteinander verbunkunftsoption zur Herstellung von Kraftstofden. Zwischen den Gebäuden liegen große,
fen. Da diese Variante der Kraftstoffherarchitektonisch interessant gestaltete bestellung das Thema meiner Dissertation war,
heizte Glastrakte mit freiem Blick in die Naergaben sich natürlich zahlreiche interestur. So hat man zu jeder Jahreszeit fast das
sante Gespräche mit den Wissenschaftlern
Gefühl im Park zu sein. Ganz Schweden freut
der Mid Sweden University.
sich natürlich auf den warmen Sommer und
die Mitternachtssonne. Ab Ende Juni wird
dann gleichzeitig im gesamten Land der
komplette Jahresurlaub von fünf bis sechs
Wochen genommen, so dass im Juli kaum
noch jemand zu erreichen ist. Selbst einige
große Tageszeitungen stellen dann ihr Erscheinen ein.
Auf einer Hügelkette stehend den Lauf der
Mitternachtssonne zu verfolgen ist dann
schon faszinierend. Um 24:00 Uhr war dann
bei unserem Studienaufenthalt leider
Schluss, den ganzen Tag über wissenschaftliche Diskussionen und Vorträge, da braucht
man einfach genug Schlaf.
___________________________
Mid Sweden University: http://www.miun.se
Blick über die waldreiche Schärenküste im Bereich Höga Kusten, ein UNESCO-Weltnaturerbe.
infocus 03 | 2008
Foto: Thilo Lang
BEFORE: http://www.before-project.org/
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I N T E R N AT I O N A L
TIM 2007 goes to Brussels
Excerpts from the trip diary
How it all started (by Zakir)
It was in the middle of our first semester i.e. in
winter semester 2007 of Technology and Innovation Management (TIM). In our English lesson, we learned about many aspects of the
European Union (EU) and European countries.
It was a usual day of lessons when all of a sudden it came to our teacher’s, i.e. Ms Lloyd’s,
mind and she suggested that we could try to
get more practical experience of the EU. And
what better place to do this than Brussels? We
were at that time really excited and shouted
together ‘That’s great’ and the story began.
We met in every class and after the lesson we
discussed together how to proceed. We discussed a time schedule, the plan of what we
would like to do, and very importantly, how to
finance the trip.
We decided to travel from May 13th to May
18th 2008. We worked together under her guidance to walk towards the goal. A few days
later she came into our class with a smiling
face and said that she had received some
positive news regarding financial support for
the excursion. At the beginning of our second
semester we started to think about a definite
time schedule. It was our task to look for the
travel-related information like hotel accommodation, travel to Brussels, local transport
etc. Our contacts at HONIM, our partner university in Brussels, helped us a lot with all the
arrangements for accommodation and visits
to EU institutions and companies based in
Brussels.
Everything was going on so smoothly. On May
13th we met at Schönefeld airport at 2:30 PM
with our luggage. Ms Lloyd and Thomas, our
TIM counsellor, also accompanied us. Our
flight took off on time and suddenly we found
ourselves in a kingdom of clouds. We saw our
beloved Germany just below us. We would
miss it for a few days but we hoped to get to
know more about Europe as a whole, of which
it is just one part. We relaxed in our seats and
started to dream of the next five days and
what was in store for us.
Day 1 - May 14th (by Maritza and Rodrigo)
The first stop during our trip to Brussels was
the European Commission. Hans Denruyter
from HONIM picked us up at the hotel and
took us on a whirlwind tour through the European Quarter.
We were lucky enough to visit the Latin America Directorate and meet with Mr Baiges
Planas, one of the specialists on South American issues. We had a brainstorming session,
where we discussed the views of the European Union on Latin America, covering political, economical and social issues. Venezuela
was brought up several times due to the big
left political movement that is now taking
place there and it was surprising to see the
neutrality of the answers of the EU diplomat
regarding our questions.
Because our visit coincided with the beginning of the fifth EU-LAC (European Union Latin America - Caribbean) summit in Lima,
which was to take place on the 16th and 17th
of May 2008, we were interested to hear
about the objectives and hopes for this high
level meeting where the opportunity to conso-
A visit in the Centre of Leuwen (left picture) and a well-earned rest in a Brussels restaurant (right picture).
12
Our namesake: the Belgian Tim (Tintin).
lidate the partnership between Europe and
Latin America was the main focus. Latin
America and the European Union are natural
allies linked by strong historical, cultural and
economic ties and the EU is really interested
in improving and strengthening these ties and
relationships. Moreover, cooperation, social
cohesion, democracy and good governance
are the main strengths in Europe and the main
goals in the developing countries in South
America. Having the European Union as a
source of knowledge and experience to achieve these goals is of great value.
Our first day in Brussels continued with a visit
to HONIM where we enjoyed a nice baguettebuffet sponsored by our generous hosts. After
we had recovered some energy, we attended
to a very interesting and illustrative lecture
given by Professor Jos Depondt. In addition to
his teaching commitments at HONIM, he has
been working at the European Commission
since 1978 (at present at the Directorate-General for Enterprise) so could give us firsthand information about what really happens
there. His lecture provided the perfect theoretical complement to our visit since Mr Despondt provided a detailed explanation of the
important events in the formation of the European Union, as well as its main institutions
and functions. Thanks to his lively and informative talk, we now have a very clear picture
of the structure and the workings of the EU.
infocus 03 | 2008
I N T E R N AT I O N A L
TIM 2007 goes to Brussels
Day 2 - May 15th (by Vladimir and Cristian)
We started our second day in Brussels with a
tour of the city. Brussels is a beautiful place,
packed with interesting sights in a relatively
small area so is ideal for a walking tour. We
started at the market place (Groete Markt) and
just walked through the city. Our guide
Goedele Meylaerts from HONIM told us many
interesting facts and stories about the history
and culture of Belgium. We visited many places and took millions of photos. Though we
walked a lot, it was exciting to see the city
hall, the palace of justice and many other
historical buildings and to hear about the
events which took place there. Apart from the
fact that we lost one of our group members
(who shall remain anonymous!) for a while,
we thoroughly enjoyed ourselves and even
managed to buy some chocolate for friends
and family at home.
In the afternoon we visited Cisco at Pegasus
Park, Digem. Cisco is the leading supplier of
networking equipment and network management for the Internet. We were accompanied
by Yvan Rooseleer, a lecturer at HONIM. On
arrival at the Cisco site, after being registered
as guests at a visitor registration counter, we
were escorted to one of the meeting rooms
where we had a presentation prepared by Mr
Luc David, one of the Cisco Senior Managers.
The presentation was about the Cisco corporate overview and about the Cisco Technical
Assistance Centre (TAC). During the presentation Mr David explained how Cisco technical
support is managed and how the customers'
service requests are handled. We learned that
Cisco Belgium is one of the only few connected technical support centres and laboratories
worldwide serving customers 24/7 from all
over the world. Besides we were pleased to
be at the site where Cisco's very talented
people work for the TAC serving customers
from all over the world.
After the informative presentation, we were
escorted to the technical laboratory, where
Cisco products in the live system are simulated for customers in Europe, Middle East and
Africa. The laboratory is able to reproduce any
technical problem in the live system so that
any technical query from customers can be
tested when needed. Inside the laboratory we
had a guided tour by the Head of Laboratory
explaining each of the Laboratory sections.
After the tour, we ended our visit and had
some refreshments at the company cafeteria.
Finally we left the very welcoming Cisco staff
and the modern office site for another valuab-
infocus 03 | 2008
le experience in the European Capital, while
thinking about appropriate questions for the
visit to the European Institute for Asian
Studies the next morning.
Day 3 - May 16th (by Winne)
On the morning of our third day in Brussels we
visited the European Institute for Asian
Studies. We met with Dr Paul Lim, the Deputy
Director of this research institute. Instead of
giving us a lecture, Dr Lim initiated a lively discussion enabling us to exchange our own
experience and opinions about Asian perceptions of Europe. We discussed if and how our
own attitudes have changed since coming to
Europe. Finally we learned a lot about cooperation between the EU and Asian countries in
regard to economic, social and political issues. The EU is the biggest funding donor for
Asian countries and we learned about the aid
given to help victims of the recent flood disaster in Bangladesh.
Our whirlwind trip through the European Quarter.
They main program for Asian countries is to
build strategic partnerships. One example of
the results of this partnership was the help for
reconstruction, building of expert networks
between the EU and specific Asian countries,
and funding and loans when most South East
Asian countries were hit by monetary crisis.
Next October there will be summit in Asia of
the EU and Asian countries to discuss further
cooperation.
After lunch we moved on to the Brandenburger Landesvertretung to discover more about
the role of the Committee of the Regions. Ms
Rahn, the deputy director, explained why
each German federal state has its own office
in Brussels and how the interests of Brandenburg are supported by increasing the participation of the region in community life.
Day 4 - May 17th (by Vladimir)
During our trip to Belgium we got acquainted
not only with Brussels, but also visited
Leuven, the small but beautiful city in the
heart of Flanders. Hans Denruyter, a native of
Leuwen, took us on a guided tour. Belgium is
divided into two parts, the smaller part of the
country being Flanders, where people speak
Dutch. Actually Flanders has a better developed economy, people here normally know
several foreign languages and are willing to
speak them. It was a rainy day, but it didn't
have a negative impact on our impression of
the city. We visited the city-hall in Leuven, the
university and walked through the old town.
At the end there was a wonderful lunch in one
Photographer: TIM 2007
of the oldest taverns of Leuven, where they
make their own beer using original technology
(in wooden barrels). It seemed as if our group
had made a trip by time-machine into the XVI
century.
TIM 2007 would like thank to thank the staff of
HONIM for their friendly support. A special
thanks to Mr Stefaan Debrabandere for his
help in organizing the trip - definitely beyond
the call of duty. Finally, a big thank you to our
sponsors: DAAD, the FHB International Office
and Professor Bettina Burger-Menzel, without
whom the trip would not have been possible.
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I N T E R N AT I O N A L
10 Studenten aus der Ukraine zu Gast
Großartige Erfahrung für ukrainische Studenten
Im Vorfeld der Kooperation mit der Poltava National Technical University waren 10 Studenten zu Gast
Von Norbert Lutz
Ende 2006 erhielt die Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS) unverhofften
Besuch: Dr. Ulf Bethmann stellte sich als Experte des Centrums für internationale Migration und Entwicklung (CIM) vor. Das CIM war
uns bislang unbekannt und wir lernten im Gespräch mit Dr. Bethmann, dass das CIM im
Auftrag der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und des Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit
ähnliche entwicklungspolitische Ziele verfolgt
wie etwa der Deutsche Entwicklungsdienst
DED. Unser Gast Dr. Bethmann arbeitet zurzeit
als CIM-Experte an der Poltava National Technical University (PNTU) in Poltava (Ukraine).
Er stellte uns kurz die PNTU vor. Sie ist eine
von sechs Hochschulen in Poltava, einer Stadt
mit über 300 000 Einwohner, die etwa 330
Kilometer südöstlich von Kiew liegt. Die PNTU
bildet in sieben Fakultäten rund 10 000 Studierende aus u. a. in den Richtungen Architektur und Bau, Wirtschaft und Informatik, Elektrotechnik und Fahrzeugtechnik. An der PTNU
existiert auch eine Fakultät für Fernstudien,
die in Projekten mit der Fern-Universität Hagen
kooperiert. Und genau dieses Engagement
gab auch den Anlass, Kontakt zu uns aufzunehmen, schließlich kann man auch im fernen
Poltava die Aktivitäten der FHB in Sachen
Online-Studiengänge via Internet verfolgen. So
kam eben die TIBS zu dem Vergnügen des Besuchs von Dr. Bethmann.
Students from Poltava with a figurine inspired by Brandenburgs famous comedian Loriot.
bauen und als ersten Schritt lud Dr. Helmstädter eine 10-köpfige studentische Gruppe aus
Poltava für eine Woche an die FHB ein.
Diese Exkursion an die FHB erfolgte Anfang
Mai, daran nahmen sechs Studentinnen und
vier Studenten des 6. bis 8. Semesters der
Fachrichtung Internationale Wirtschaft bzw.
Finanzen und Bankwesen in Begleitung von
Dr. Ulf Bethmann teil. Die Teilnehmenden hatten sich durch besondere Studienleistungen
für die Exkursion qualifiziert. Zum Auftakt des
Besuchs an der FHB gab es einen Empfang
durch den Präsidenten, dabei wurde Dr. Helmstädter zu einem Gegenbesuch in Poltava ein-
Diesem ersten Kontakt folgte dann bald ein
weiterer, denn der Rektor der
PTNU, Prof. Dr. Volodymyr O.
Onyshchenko, nutzte die Gelegenheit einer Deutschlandreise zu einem Besuch an der
FHB. Im Gespräch mit dem damaligen Präsidenten der FHB,
Prof. Dr. Rainer Janisch, wurden
der Wunsch nach intensiveren
Kontakten geäußert und die Idee
einer Exkursion von Studenten
der PTNU an die FHB entwickelt.
Nach einem weiteren Besuch
von Prof. Onyshchenko, diesmal
beim neuen FHB-Präsidenten Dr.
Hans Georg Helmstädter, war
man sich einig, eine Kooperation
zwischen FHB und PTNU aufzu- The students with Norbert Lutz (r.) and Dr. Ulf Bethmann (2nd of r.)
14
Foto: lryna Sadovnikova
geladen. Er nahm diese Einladung an und wird
am 29. Oktober zum Abschluss eines Kooperationsvertrages mit der PTNU zu seinem
Amtskollegen nach Poltava fahren.
Im folgenden Bericht schildert lryna Sadovnikova
ihre Eindrücke vom Besuch an der FHB.
The road to Brandenburg was long and hard. A
thick train with uncomfortable temperature
brought us in 25 hours from Kiew to Berlin,
where we arrived on teh early Sunday morning
at 7 o’clock. At the station, one of our advisors
Mr. Lutz was waiting for us and because we
had some time before travelling to Brandenburg, we took the chance to catch
a first glance of the centre of Berlin
around the new main station,
Reichstag and Brandenburg gate.
But that was only the beginning.
Our program of staying was filled
by lections, excursions and events
that after each day we returned
tired but happy and impressed by
all we saw!
Foto: Parsch
At our 1st evening in Brandenburg
we were invited to a welcome barbecue. There we get acquainted to
some professors from FHB (Prof.
Loose with his wife, Prof. Schwill).
First we all communicated in Eng-
infocus 03 | 2008
I N T E R N AT I O N A L
10 Studenten aus der Ukraine zu Gast
lish, but soon we discovered that Prof. Loose
had studied in Ukraine, his wife is a native of
Ukraine and also the master of barbecue,
Misha is also from Ukraine. Thus sometimes it
was easier to communicate in Ukraine or
Russian than in English. We were told that
there are a lot of people from the Ukrainian
region in the former USSR here in Brandenburg
and we had possibility to see them at the
Ukrainian evening some days later.
On Monday morning the program at the FHB
started with an introductory meeting and the
President of FHB welcomed us. The democratic
style of behaviour and all the atmosphere in
the university seemed new and a little unusually to us. At an excursion over the university
and we saw the accommodations which students of FHB have. They are very different from
what we have in our university, of course. I
wish we had such facilities …! The system of
studying also differs from our one. Ukrainian
educational system uses more administrative
methods of influence, while in Germany they
use personal desire. Later on we were introduced into the way of studying of that three faculties there are in University. Our group was
impressed by all that things students do on
infocus 03 | 2008
their practice classes (robots, media-projects
and researches on different materials).
The next days were filled by excursions and
lessons in. We went to Potsdam to Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) where we were
introduced to the economic policy and the
regional business development. In the afternoon a long foot travel over parks of Potsdam
(Babelsberg and Sanssouci) was so impressive, those fantastic parks and architecture of
buildings of town gave us unforgettable
impressions!
On Sunday Mr. Lutz accompanied us to a big
wine festival in Werder. There we felt how
Germans have arrest, and, frankly saying, the
do it not worse than Ukrainians! :-) Next day
we spent in Berlin with our other advisor, Ms.
Fröhlich, we simply called her Ms. Happy. This
day was also by foot and fulfilled with world
famous museums and buildings and in the
evening we could visit a big printing plant
where they started printing Spinger newspapers for the next day.
One of the surprises of our being in Brandenburg was an Ukrainian evening. The people
that were invited were emigrants from Ukraine
and Russia. They came with their children, and
went immediately after an official part - presentation of our Poltava National Technical
University and a speech of Chancellor of FHB.
That was a proof of enclosed community of
post-Soviet people in Europe, which kept
Soviet way of thinking and behaviour after
years and years.
Other lovely moments of our stay in Brandenburg were: the excursion over the city, a
trip with a Slavonic boat, visiting local clubs
and cafés, and, of course, the invitation in
Ratskeller at the final evening.
In conclusion it is necessary to add, that this
trip to Germany was a great experience for us,
some people in our group were out of Ukraine
for the first time. The acquaintanceship with
Europe of ten Ukrainian students was unforgettable. We appreciate all the efforts of
people who made our being in hospitable
Germany comfortable and useful. Thank you!
___________________________
Poltava National Technical Yuri Kondratyuk University:
http://www.pntu.edu.ua/index.php
15
Die große Party zum zehnjährigen Bestehen des Studentenkellers IQ in der ehemaligen Kantine fand am 3. April 2008 statt.
Fotos (3): AStA
Vierköpfiges Team bringt frischen Wind ins IQ
Der Studentenkeller feiert sein Comeback und ist im Wintersemester wieder regulär geöffnet
Von Nils Berger
Seit Juli 2008 gibt es endlich wieder ein
neues IQ-Team, das sich des Studentenkellers angenommen hat. Gut ein halbes Jahr
lang wurde dieser nur notdürftig von einigen
wenigen Studenten und dem AStA-Team
gestützt und am Leben erhalten. Dieser
Kampf soll jetzt endlich der Vergangenheit
angehören! Das neue IQ-Team, der AStA und
die FH Brandenburg arbeiten Hand in Hand,
um den IQ wieder zu beleben und ihm zu
einem Comeback zu verhelfen. Dieses ist das
ehrgeizige Ziel des neuen Teams.
Seit zehn Jahren gibt es den IQ jetzt
schon an der FH Brandenburg. Er
wurde damals von Studierenden
ins Leben gerufen und in Eigenregie
geführt. Zuvor befand sich in den
Räumlichkeiten die alte Kantine,
die mittlerweile durch die Mensa
ersetzt wurde.
Der Studentenkeller ist mehr als
eine Bar, in der man günstig Bier
trinken kann und mehr als eine
Diskothek, für die man keinen Ein-
tritt bezahlen muss. Der IQ ist studentischer
Freiraum, studentische Kultur und Ausdruck
von Leben auf dem Campus. Das neue IQTeam besteht aus Anne-Sophie Bindemann,
Christin Kinza, Martin Halbert und Nils Berger. Sie haben schon zahlreiche Ideen für
Verbesserungen und Veranstaltungen. Was
sich wo und wie verändert, können alle FHBStudierende aktiv durch ihre Vorschläge und
Mitgestaltung beeinflussen. Das IQ-Team
freut sich immer über jede Idee, jede Kritik
und jede Unterstützung.
An dieser Stelle bedankt sich das IQ-Team
ganz herzlich bei allen, die den Studentenkeller bisher unterstütz haben und hoffentlich noch lange unterstützen werden.
___________________________
Mehr zum Studentenkeller IQ:
http://www.studentenkeller-iq.de
TK – vor Ort
TK-Service für Studenten und Mitarbeiter
Beratung:
z
zur Krankenversicherung
z
Service, Leistungen, attraktive Wahltarife
und mehr
z Wechsel zur TK!
Sollten Sie Interesse haben, dann vereinbaren Sie
einfach einen Beratungstermin vor Ort.
Ansprechpartnerin: Susanne Große
0151 57 11 79 34 @ [email protected]
16
infocus 03 | 2008
STUDIERENDE
Ein Kinderfahrzeug als Projektarbeit
Ein Nachfolger des Holländers auf großer Fahrt
Eine Projektarbeit für das Fach Simultaneous Engineering brachte Kinderfahrzeuge für einen Kindergarten
Von Julia Musiol und Christian Schindler
Am diesjährigen Tag der offenen Tür wurden
zwei muskelbetriebene Kinder-Fahrzeuge mit
Marketing-Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt. Anschließend konnten die Kinder des
Montessori-Kindergartens die Gefährte auf
dem Campus der FH Brandenburg testen. Die
beiden Fahrzeuge waren die handfesten Ergebnisse eines Projekts des interdiszipinären
Fachs „Simultaneous Engineering“.
Die Studenten des 6. Semesters Maschinenbau und eine Handvoll Studenten aus dem
Fachbereich Wirtschaft hatten im Sommersemester eine entsprechende Aufgabe erhalten. Die sechs Gruppen setzten aus jeweils
sieben Maschinenbauern und ein bis zwei
BWLern zusammen.
Zunächst lernten die Gruppen in einem Wochenendkurs die Grundlagen der Teamarbeit
durch Lösen kleiner Aufgaben, wie z. B. dem
Bau eines Turmes aus Papier. Diese Herausforderung wurde von allen Gruppen erfolgreich, mehr oder weniger kreativ und zum Lachen für die anderen und über sich selbst,
gemeistert. Danach erfolgte die Vorstellung
der eigentlichen Hauptaufgabe durch Prof.
Schröder: Konstruktion und Marketingplan eines von Hand betriebenen Kinderfahrzeuges
(auch bekannt als „Holländer“). Von diesem
Zeitpunkt an hatten die Gruppen fünf Wochen
Zeit, sich ein überzeugendes Konzept einfallen zu lassen, vor allem unter den Maßstäben
der Fertigbarkeit in der FH-eigenen Werkstatt.
Nachdem sich die Studenten bei einem gemütlichen Grillabend mit den Professoren und
technischen Mitarbeitern näher kennen gelernt hatten, mussten sie sich untereinander
Die beiden erfolgreichen Teams mit ihren Fahrzeugen und einem Original-Holländer (vorn).
auf die verschiedenen Arbeitsfelder aufteilen,
z. B. Konstruktion, Marketing, Einkauf, Organisation und Dokumentation des Projekts.
Nach den fünf Wochen wurden zwei Konzepte
zur Verwirklichung ausgewählt: Das „Dutchi“
der Gruppe B und das „Mucki-Car“ der Gruppe E. Diese beiden Gruppen mussten nun
innerhalb von zwei Wochen zusammen mit
der Werkstatt der FHB ihr Fahrzeug bauen.
Dabei mussten fertigungsgerechte Einzelteilund Zusammenbauzeichnungen erstellt werden, die auch später der Dokumentation beigefügt wurden. Bereits am Anfang des Pro-
jektes stand fest, dass die beiden verwirklichten Fahrzeuge dem DRK-Kindergarten in Brandenburg an der Havel gespendet werden sollen - das geschah dann auch nach einigen
Optimierungen am 5. Juli 2008.
Die Studenten waren überwiegend begeistert
von dieser Aufgabe, welche einen ersten Eindruck für das wirkliche Arbeiten im Berufsleben eines Akademikers darstellte. Zudem war
das Projekt eine Vorbereitung für das nachfolgende Semester, in dem die gleichen Gruppen Aufgaben aus der Wirtschaft in echten
Unternehmen zu bearbeiten haben werden.
Nach der Präsentation am Tag der offenen Tür (links) wurden die Fahrzeuge noch etwas optimiert und am 5. Juli dem DRK-Kindergarten übergeben.
infocus 03 | 2008
Foto: Parsch
Fotos: Voigt, Kapons
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GRÜNDER
Internetportal für Taube und Schwerhörige
Öffnung der Internetmedien für Hörgeschädigte
Nadine Lehmann und Kevin Lücke haben ihr Portal „deafvision.de“ bereits umgesetzt
Nadine Lehmann (25) und Kevin Lücke (25)
haben sich ein Ziel gesetzt: 100 Prozent Untertitel für Gehörlose und Schwerhörige.
Nach einem langen, steinigen und komplizierten Weg durch den Gründungsprozess
wollen sie diesem Ziel bald ins Auge sehen.
eigentlich überall, wo es
Video gibt, gibt es fast keine
Untertitel“, kreidet Nadine
an. Sie kennt das Problem
aus Erfahrung, denn ihre
Eltern sind gehörlos.
„Ich hätte nie gedacht, dass das Interesse an
Medien so verbinden kann“, sagt Nadine
Lehmann, wenn sie auf die vergangenen acht
Jahre gemeinsamer Arbeit mit Kevin Lücke
blickt. Kennen gelernt haben sich die jungen
Firmengründer während ihres gemeinsamen
Medienabiturs „Medien und Kommunikation“ an der Voltaire Schule in Potsdam. Dies
ist ein Pilotprojekt der Schule, bei dem der
Ausbildungsfokus auf die Arbeit mit den
neuen Medien gelegt wird.
Sie selbst beherrscht die Gebärdensprache von klein auf
und so war die Brücke zur Integration von Gebärdensprache in ein Videoformat
schnell geschlagen und eine
innovative Idee für die Diplomarbeit geboren. Kevin
Lücke legte seinen Fokus in Nadine Lehmann und Kevin Lücke (r.) bei einem Dreh für Campus TV an
Foto: Parsch
der FH Brandenburg im Jahr 2004.
der anstehenden Arbeit auf
die Entwicklung einer interaktiven AbspielEs bietet Community-Funktionen mit der Mögumgebung für Web-TV. Nadine Lehmann konlichkeit, eigene Beiträge zu erstellen. Es gibt
zentrierte sich auf die Entwicklung einer WebNachrichten tagesaktuell, zu denen man
vision Umgebung für hörgeschädigte Nutzer.
Kommentare abgeben kann. Und es wird in
So gelang es in den vergangenen Monaten ihr
naher Zukunft einen Kanal geben - speziell für
Kind aus der Taufe zu heben - „deafVision“,
Menschen mit schlechtem Gehör. Sie können
das Portal für Gehörlose
dort Untertitel und Gebärdensprache hinzu
und Schwerhörige.
schalten und eigene Untertitel erstellen.
Dieses Interesse trieb die beiden dann auch
an die FH Brandenburg, wo Nadine Lehmann
und Kevin Lücke gemeinsam das Studium der
Informatik mit dem Schwerpunkt Digitalen
Medien absolviert haben.
„Es ist nicht leicht, den
Weg aus der Hochschule
hinaus in die Wirtschaft zu
gehen“, meint Kevin Lücke,
„aber für mich stand fest,
dass ich mich selbstständig machen wollte.“
Auch Nadine Lehmann wollte am liebsten ihr
eigener Chef sein. Bei einem abendlichen
Cocktail in der Strandbar in Potsdam kam beiden die Idee: „Im Fernsehen, im Internet und
Dank der Unterstützung
durch den Gründerservice
der FH Brandenburg mit
der Einbindung weiterer Partner können sich
Nadine Lehmann und Kevin Lücke jetzt über
ihren Erfolg freuen. „deafVision.de“ ist seit
Mitte Juli als Beta-Version online und erfreut
sich bereits jetzt bester Beliebtheit.
In den vergangenen acht Jahren hat sich das
Team gefunden, kennengelernt und angefangen miteinander zu arbeiten. Nun wächst
„deafVision.de“ und macht seine ersten
eigenen Schritte in Richtung Zukunft.
___________________________
Kontakt: http://www.deafvision.de, [email protected]
Mehr Gründerberatung
Unterstützung durch studentische Kräfte
Das Team des Gründerservice hat seit Juli 2008 Zuwachs
bekommen. Die drei studentischen Hilfskräfte Annette
Witzenhausen, Nadine Kabelitz (Fachbereich Wirtschaft),
Jens Wennrich (Fachbereich Informatik und Medien) unterstützen die Arbeit des Gründerservice, der potenzielle
GründerInnen so noch mehr informieren, beraten und unterstützen kann.
Die Verstärkung (v. l.): Jens Wennrich, Annette Witzenhausen, Nadine Kabelitz.
18
Foto: Parsch
In einem größeren Team können auch neue Ziele verwirklicht werden, so ist auch viel Spannendes in diesem Semester für die Studierenden und Alumni geplant, wie unter anderem eine „Schnupper-Vorlesung“ für Gründungsinteressierte und ein Planspiel, in dem jeder einmal testen
kann, wie er oder sie sich als UnternehmerIn schlägt.
infocus 03 | 2008
GRÜNDER
Befragung ehemaliger GründerInnen
Ehemalige Gründer wünschen Austauschmöglichkeit
Interessante Blickwinkel und wertvolle Anregungen in den Ergebnissen der Gründerbefragung 2008
Das Gründernetzwerk BIEM e. V. (ehemals
BEGiN) an der FH Brandenburg hat seit dem
Jahr 2004 über 60 akademische Gründungen
unterstützt und beraten. Nicht zu allen ehemaligen Gründern besteht noch Kontakt, da
die Förderung hauptsächlich auf die Vorgründungs- und Startphase der Unternehmung
konzentriert ist. So kam die Frage auf, wie sich
die gegründeten Unternehmen entwickelt
haben, ob für die Region Vorteile entstanden
sind und wie deren Zukunftsprognose lautet.
Von 63 angemailten ehemaligen GründerInnen füllten 27, hinter denen auf Grund von
Teamgründungen knapp 50 GründerInnen stehen, den Online-Fragebogen aus. Die Ergebnisse der Umfrage bieten neue, interessante
Blickwinkel, sie geben Anstoß zu Neuerungen
und enthalten wertvolle Anregungen, wie man
GründerInnen noch besser unterstützen kann.
auch konkrete Verbesserungsvorschläge genannt, z. B. wurde eine Plattform gewünscht,
auf der sich die GründerInnen gegenseitig
kennen lernen und bei Bedarf unterstützen
können. Vielfach wurde auch der Wunsch
nach einer Beratung über die Gründungsphase hinaus geäußert (63 %), z. B. durch weitere
Beratungsangebote im Bereich Finanzkontrolle / Steuern und Marketing / Vertrieb.
Als unzureichend wurde die Beratung im
Bereich Marketing / Vertrieb empfunden, an
dieser Stelle gab die Mehrheit an, seit der
Gründung auf Barrieren gestoßen zu sein.
Weiterhin wurde von den TeilnehmerInnnen
abgefragt, wie sie auf den Gründerservice aufmerksam geworden sind. Dabei stellte sich
heraus, dass dies vorwiegend durch HochschulmitarbeiterInnen und DozentInnen geschah, an zweiter Stelle jedoch auch durch EMail und Internet. Dieses Ergebnis zeigt, wie
wichtig es auch weiterhin für den Gründerservice sein wird, die Lehrkräfte entsprechend zu
briefen. Zudem sollte die Informationsübermittlung über das Internet ausgebaut werden.
Schließlich gaben über 75 % eine Internetplattform als bevorzugte Vernetzungsform an.
Diesen Wunsch wird der Gründerservice in
Form eines Internetforums in Kürze umsetzen.
___________________________
Gründerservice: E-Mail: [email protected]
Internet: www.fh-brandenburg.de/gruenderservice.html
Telefon: 355-517 (Diana Deinert), 355-228 (Thomas Rau)
Jedoch bestätigen sich auch altbekannte Vermutungen und Erfahrungen. So lässt sich anhand der Umfrageergebnisse zeigen, dass die
Informatik an der FH Brandenburg als ein besonders gründungsaffiner Bereich angesehen
werden sollte. Rund 50 % der TeilnehmerInnen ordnen ihr Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche zu.
Viele gute Neuigkeiten und positive Ergebnisse wurden durch die Umfrage zu Tage
gebracht, wie etwa die Angabe von 60% der
TeilnehmerInnen, mit ihrer Unternehmung
bereits im Vollerwerb tätig zu sein. Und addiert man alle Angaben der UmfrageteilnehmerInnen zu der Zahl der eingestellten MitarbeiterInnen, kommt man bei der relativ geringen Anzahl von 14 antwortenden Personen
auf 211 eingestellte MitarbeiterInnen.
Auch die Zukunft ihrer Unternehmen schätzen
die TeilnehmerInnen laut der Umfrageergebnisse in der überragenden Mehrheit der Antworten (70 %) als „Gut“ und „Sehr gut“ ein.
Über die Hälfte der Befragten (55 %) gab außerdem an, in den nächsten zwei Jahren Investitionen tätigen zu wollen, zudem planen
40 % die Einstellung neuer MitarbeiterInnen.
Die Leistungen des Gründerservice wurden
insgesamt sehr positiv bewertet. So bewerteten 35 % der TeilnehmerInnen diese mit „gut“
und sogar 45 % mit „sehr gut“. Es wurden
infocus 03 | 2008
Workshop im Juli zur Gründungskultur an Hochschulen.
Foto: Thomas Rau
Reger Erfahrungsaustausch
Kooperation Brandenburgischer Hochschulen beim Thema Gründung
Beim Thema Gründung ziehen die Brandenburgischen Hochschulen am selben Strang,
deshalb sind alle Hochschulen in der gemeinsamen Plattform, dem Brandenburgischen Institut für Mittelstandförderung und
Existenzgründung e.V. (BIEM e.V.), vertreten.
In diesem Rahmen findet regelmäßig ein
Workshop statt, bei dem sich über alle wichtigen Fragen der Gründungskultur an den
Hochschulen ausgetauscht wird. Ende Juli
war die FH Brandenburg Gastgeber dieses
Treffens. Wichtig sind den Hochschulen ein
einheitliches Auftreten beim Thema Exis-
tenzgründung, das durch die Zusammenarbeit forciert wird.
Im letzten Workshop ging es deshalb auch
um die Gestaltung des Marketings, mit dem
der BIEM e.V. zukünftig potenzielle Gründer
auf sein Angebot aufmerksam machen will.
Es kam zu einem regen Erfahrungsaustausch zwischen den Standortmanagern
und Gründerlotsen, die allen interessante
und anregende Einblicke aus dem Gründerleben ihrer Hochschule geben konnten. Erste gemeinsame Aktivitäten sind in Planung.
19
I N T E R N AT I O N A L
Engagierte Kolumbianerin erhält DAAD-Preis
DAAD-Preis für kolumbianische Master-Studentin
Mónica Marcela Gutiérrez Fernández für ihre Studienleistung und ihr Engagement ausgezeichnet
Der diesjährige Preis des Deutschen Akademischen Austausch
Dienstes (DAAD) für hervorragende akademische Leistungen
ausländischer Studierender an
der FH Brandenburg ging an
Mónica Marcela Gutiérrez Fernández aus Kolumbien. Die Studentin des Master-Studiengangs
„BWL - Internationales Management“ erhielt den mit 1 000 Euro
dotierten Preis am 26. August
aus den Händen von FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter. Neben den Studienleistungen wurde das soziale Engagement der Preisträgerin in
ihrem Heimatland gewürdigt.
richtet sie jedes Jahr ein Weihnachtsfest für die Schulkinder
aus. Für jedes Kind sucht sie einen Paten, der es beschenkt, vor
allem mit Kleidung und Schuhen, aber auch ein kleines Spielzeug ist immer dabei. Weiterhin
hat sie erreicht, dass einige
Unternehmen das Weihnachtsessen und andere Aktivitäten
der Schule unterstützen. Auch
zum Aufbau der Schulbibliothek
konnte sie beitragen, da sie eine
Privatschule davon überzeugen
konnte, ihre gebrauchten Schulbücher zu spenden.
FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter (l.) übergab den DAAD-Preis an Mónica
Marcela Gutiérrez Fernández, die wie alle ausländischen Studierenden der FHB von
Heike Wolff (r.) vom Akademischen Auslandsamt betreut wird.
Foto: Parsch
Mónica Gutiérrez hat in Kolumbien bereits ein
Bachelor-Studium abgeschlossen und war im
ersten Semester des aktuellen Studiums
Jahrgangsbeste. Sie möchte nach Studienabschluss die Druckerei ihres Vaters in Bogotá
übernehmen und international ausrichten.
Nachdem sie ein Jahr bei ihrem Vater gearbeitet hatte, gab ihr die Druckerei auch den Anlass für ein Studium in Deutschland: „Dort
steht eine Heidelberger Druckmaschine, die
hat weltweit einen guten Ruf.“ Ausschlaggebend für die Wahl der FH Brandenburg war,
dass die Lehrveranstaltungen auf Deutsch
und auf Englisch abgehalten werden: „Ich
20
möchte schließlich auch die Landessprache
lernen und nicht nur Englisch sprechen.“
Die Druckerei ihres Vaters druckt Zeitungen,
Zeitschriften und Bücher, vorwiegend für die
indigene Bevölkerung. Die Unterstützung sozial Benachteiligter wurde auch zu ihrem Anliegen. „Wir haben seit Jahren einen Krieg in
Kolumbien, der die Landbevölkerung in die
Städte treibt, so dass immer mehr arme Viertel entstehen.“ Sie suchte Kontakt zu einer
kleinen Schule in Bogotá, die vor allem von
armen Kindern besucht wird und bat Freunde
und Bekannte um Unterstützung. Seit 2003
Auch in Deutschland hat sie weiter an dem Projekt mitgearbeitet
und erreicht, dass jedes Jahr mehr und mehr
Personen teilnehmen. „In der Zukunft möchte
ich dieses Projekt in eine gemeinnützige Organisation umwandeln, so dass die Kinder
eine permanente Unterstützung bekommen.“
Deutsche können das Engagement am besten
durch Geldspenden unterstützen, da der
Transport von Sachspenden zu teuer würde.
Interessierte können sich an das Akademische Auslandsamt wenden.
___________________________
Akademisches Auslandsamt: Telefon (03381) 355-104
E-Mail [email protected]
infocus 03 | 2008
HOCHSCHULE
Chronik Mai - August 2008
Chronik des Geschehens - Vier Monate FH Brandenburg
Überblick über die wichtigsten Veranstaltungen und Ereignisse von Mai bis August 2008
Monat Mai
26. Unter inhaltlicher Federführung der FH
Brandenburg findet in Frankfurt am Main
der Kongress „Herausforderung Qualifizierung: zukünftige Anforderungen an
Sicherheitsdienstleister“ statt. Er dient
zur Ermittlung einer Landkarte für Qualifikationen und Karrierepfade im Bereich
Sicherheit. Dies ist ein erstes Teilziel des
„Kompetenzzentrums für Forschung,
Qualifizierung und Industriekooperation
im Bereich Sicherheit an der FH
Brandenburg“ (KomSiB).
27. Die TIBS veranstaltet die erste Tagung
„Forum Optische Technologien in Brandenburg“. Die Teilnehmer werden über
neue Studieninhalte, Innovationen bei
Unternehmen der Augenoptikbranche sowie über Einsatzgebiete der Lasermaterialbearbeitung informiert.
Monat Juni
6. Der Tag der offenen Tür und das Campusfest finden nach 2007 zum zweiten Mal
am selben Tag statt (siehe Seite 20).
12. Die Präsenzstelle Prignitz bietet im Laserund Applikationszentrum der Bildungs-
Mit bis zu sieben Personen pro Tag beteiligt sich die FH Brandenburg an der Tour de Prignitz vom 19. bis 24. Mai.
Von Studierenden und Mitarbeitern über Professoren bis hin zum Präsidenten ist täglich ein Team am Start.
Insgesamt vertreten fast 40 FHB-Mitarbeiter, gekleidet in rote Shirts, die Hochschule in der Prignitz. Foto: privat
gesellschaft Pritzwalk mbH die erste
Hochschul-Reihe zum Thema „Lasermaterialbearbeitung“ an. Im ersten Teil geht
es um das Beschriften von Materialien
mittels eines Lasers (siehe Seite 29).
12. Im Rahmen des 7. Berlin-Brandenburger
SAP-Forums der FH Brandenburg erhalten
die FHB-Absolventen Frederic Gurr und
Benjamin Schmidt für herausragende Di-
plomarbeiten den Absolventenpreis des
„Arbeitskreises Software-Qualität und Fortbildung e.V.“ (siehe Seite 28).
13. Die Fachtagung des Hochschulverbundes
Distance Learning (HDL) steht unter dem
Motto „Wirtschaftsnahe Qualifizierung
durch Fernstudium & Weiterbildung“. Im
Rahmen der Tagung werden verschiedene Kooperationsmöglichkeiten von Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen in
den Bereichen Weiterbildung und Fernstudium vorgestellt.
Monat Juli
10. Auftakt zur Tagung des Arbeitskreises
Rechnungswesen der deutschen Fachhochschulkanzler mit dem Schwerpunkt
„Einführung einer kaufmännischen Rechnungslegung“.
18. Die ersten ehemaligen Zeitsoldaten und
Absolventen der Ausbildung zum „Staatlich geprüften Betriebswirt“ nehmen ihre
Abschlusszeugnisse bei einer Feierstunde entgegen (siehe Seite 27).
Monat August
Prall gefüllt mit Fußballfans war das Audimax am 16. Juni bei der Live-Übertragung des letzten Vorrundenspiels
der deutschen Nationalmannschaft gegen Österreich bei der Fußball-Europameisterschaft. Dank des Sponsors
Continental AG gab es zudem Freibier und Würstchen. Am 25. Juni wurde auch das Halbfinalspiel gegen die Türkei
Foto: Parsch
im Audimax übertragen.
infocus 03 | 2008
29. Das Diploma Event im Fachbereich Informatik und Medien als Absolventenabschlussfeier findet zum 5. Mal statt.
21
HOCHSCHULE
Ein Tag voller Informationen und Spaß
Tag der offenen Tür und Campusfest zogen hunderte Besucher an
Nach dem guten Zuspruch im vergangenen
Jahr wurden auch 2008 Tag der offenen Tür
und das Campusfest auf einen Tag gelegt.
Erstmals wurde eine zentrale Informationsveranstaltung im Audimax durchgeführt, die
gut besucht war und die es auch im nächsten
Jahr geben soll. Rund hundert weitere Einzelveranstaltungen waren in einem 24-seitigen Programmheft aufgeführt.
Ab 16 Uhr schloss sich das Campusfest an. Es
war schwerpunktmäßig ein internationales
Fest mit Länderinseln, auf denen sich die
Gäste über Kulturen unterschiedlicher Nationen informieren können. Des Weiteren wurde
das Gericht von William Tandarto, der als
Sieger aus einem Rezeptwettbewerb des Akademischen Auslandsamtes hervorgegangen
war, in der Mensa in 600 Portionen gekocht.
Nach Sportveranstaltungen, Kinderprogramm und dem Wettbewerb „Flying Ei“, bei
dem rohe Eier in selbstkonstruierten verpakkungen vom WWZ geworfen wurden, zeigten
am Nachmittag drei Schülerbands aus der
Region ihr Können. Ab 19 Uhr spielte die
Band „Garden’s End“, die auch FHB-Song geschrieben hat, später sorgte Axl Makana
(ehemals Mutabor) mit seinem Ohrkesta für
Stimmung. In die Nacht hinein rockten KIM
mit ihrer Mischung aus Pop-Punk und Alternative die etwa 700 Besucher.
Bild oben: Für den Studiengang Medizininformatik
machte Tobias Kiertscher einen Belastungstest.
Bild links: William Tandarto kochte gemeinsam mit
Mensachef Norbert Fröhnel (M.) ein traditionelles
indonesisches Gericht.
Die erstmals angebotene zentrale Informationsveranstaltung im Audimax war gut besucht
Am Nachmittag folgen rohe Eier, leicht verpackt, 18 Meter in die Tiefe, am Abend wurde zu Livemusik (hier von KIM) ausgelassen getanzt.
22
infocus 03 | 2008
Fotos (3): Voigt
Fotos (2): Parsch
HOCHSCHULE
Kompetenzzentrum für Sicherheit gegründet
Qualifizierung im Bereich Sicherheit
Kompetenzzentrum für Sicherheit an der FH Brandenburg gegründet
Von Daira Posselt
Im Mai dieses Jahres wurde das Kompetenzzentrum für Forschung, Qualifizierung und
Industriekooperation im Bereich der Sicherheit an der Fachhochschule (kurz: KomSiB)
gegründet. Das Kompetenzzentrum bietet
den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der FH Brandenburg, die auf dem Gebiet
der Sicherheit aktiv sind, die Möglichkeit, ihr
Know-How, ihre Erfahrungen und ihre Projektideen auf einer gemeinsamen Plattform
(www.kompetenzzentrum-sicherheit.de) einzubringen.
Neben der hochschulinternen Vernetzung
wurde das Thema „Qualifizierung“ für Sicherheit als einen ersten Schwerpunkt gewählt.
Zur Analyse des Aus- und Weiterbildungsangebots im Sicherheitsumfeld zum einen und
des Qualifizierungsbedarfs seitens der Industrie zum anderen führen wir derzeit zwei
Studien durch. Über einen strukturierten Abgleich der Studienergebnisse sollen Impulse
für eine nachhaltige Verbesserung des Qualifizierungsangebots gegeben werden.
Für die Ermittlung von Qualifizierungserfordernissen konnten in Zusammenarbeit mit
der SIMEDIA GmbH, einem führenden Anbieter von Sicherheits-Weiterbildungen und
-Seminaren, führende Unternehmen Deutschlands als Interviewpartner gewonnen werden.
Gegenwärtig werden weitere Kooperationspartner gesucht, die ebenfalls aktiv an der
Verbesserung des Aus- und Weiterbildungsangebots mitwirken möchten.
Erste Projekte unter anderem mit der Brandenburger und Berliner Polizei sind akquiriert. In Zusammenarbeit mit iSQI (International Software Quality Institute) beispielsweise ist zurzeit die Entwicklung eines Ausbildungsstandard für Unternehmenssicherheit geplant.
infocus 03 | 2008
Das KomSiB konnte bereits zwei Diplomandinnen für das Kompetenzzentrum gewinnen. Ein Diplomthema stellt hierbei die Erstellung einer Plattform dar, über die zum einen die Bildungsträger ihre Aus- und Weiterbildungsangebote anbieten und zum anderen sich Interessierte über Karrieremöglichkeiten im Sicherheitsumfeld informieren
können. Das setzt für letztere Gruppe die
Darstellung von Karrierepfaden voraus, die
u. a. im zweiten Diplomthema entwickelt werden sollen. An Sicherheit interessierten
Schülern, Studenten und Berufstätigen soll
somit die Gelegenheit geboten werden, sich
über Karrieremöglichkeiten entsprechend ihres bisherigen Ausbildungsstandes zu informieren. Diese Form einer interaktiven Plattform für Anbieter und Nachfrager ist derzeit
deutschlandweit einmalig.
Momentan ist ein weiteres Diplomthema zu
vergeben, in dem neue Erkenntnisse zu Qualifizierungsanforderungen speziell in der Sicherheitsindustrie gewonnen werden sollen.
Unterstützung jeder Art ist herzlich willkommen, sei es in Form von Anregungen, Bildung
von Kooperationen oder die aktive Mitwirkung im Kompetenzzentrum. Auch für Fragen
steht Interessierten das KomSiB jederzeit
gern zur Verfügung. Ansprechpartnerin für
interessierte Mitarbeiter/innen und Studierende ist Daira Posselt, Telefon 03381 /355241 oder „[email protected]“.
Fachlich wird das Kompetenzzentrum geleitet von Honorarprofessor Dr. Sachar Paulus
(ehemaliger Chief Security Officer der SAP
AG). Die organisatorische Leitung obliegt
Prof. Dr. Hartmut Heinrich. Das Projekt wird
durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Brandenburg
sowie durch die FH Brandenburg gefördert
(Projektlaufzeit: bis Februar 2011).
Erfolgreicher
Start ins Berufsleben
Irgendwann während des Studiums steht jeder vor der Frage, was denn wohl nach dem
Studienabschluss passieren soll? Da die Arbeitswelt in den letzten Jahren komplexer geworden ist und sich manche früher noch gültigen Regeln relativiert haben, ist die Beantwortung dieser Frage schwieriger geworden.
Deshalb sollten Studierende sich bereits
während ihres Studiums überlegen, wohin
sie später beruflich möchten. Derjenige, der
sich bereits während des Studiums mit der
Zeit danach intensiv befasst, erhöht seine
Jobchancen beträchtlich.
Das Hochschulteam der Agentur für Arbeit
Potsdam bietet während des Studiums und
bis ein Jahr nach Studienabschluss individuelle Beratung an. Dabei werden u.a. folgende
Themen behandelt:
z Chancen, Anforderungen und Entwicklungen auf dem akademischen Arbeitsmarkt
z Klärung der persönlichen Stärken und Interessen
z Studienschwerpunktplanung und Berufszielbestimmung
z Tipps und Hinweise für die Arbeitsplatzsuche
z Planung der individuellen Bewerbungsstrategie
z Durchsicht von Bewerbungsunterlagen
Die Beratung können Studierende der FH
Brandenburg in der Agentur für Arbeit Potsdam erhalten oder jeden ersten Mittwoch im
Monat auch direkt an der Fachhochschule
(Anmeldung hierfür unter „careers@fh-bran
denburg.de“).
Darüber hinaus organisiert das Team für
jedes Semester ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit mehr als 30 Terminen,
ein Teil davon direkt an der FH Brandenburg.
Informationen zu allen Veranstaltungen sind
unter „www.arbeitsagentur.de/potsdam“
unter „Veranstaltungen“ abrufbar. Die aktuelle Veranstaltungsbroschüre des Hochschulteams liegt zudem an der FHB aus (Studienberatung, Career Service, Mensa).
___________________________
Infos: [email protected]
Kirsten Mantho: 0331/880-1151
Claudia Tennikait-Handschuh: 0331/880-1152
23
STUDIERENDE
FHB-Studierende beim SIFE-Wettbewerb
FHB-Studierende im Wettbewerb um das beste Projekt
Landeswettbewerb der Organisation „Students In Free Enterprise“ - SIFE in Düsseldorf
dabei. Wir hatten seit Monaten an unseren ProjekMenzel
ten gearbeitet und hofften
Der diesjährige, erneut
auf eine gute Platzierung
vom Wirtschaftsberatungsim Wettbewerb. Die Konunternehmen KPMG orgakurrenzsituation war hart
nisierte SIFE-Landeswettund es wurde leider nichts
bewerb fand vom 19. bis
aus der Siegertreppe. Es
20. Juni bei Henkel in Düsgewann die Internationale
seldorf statt, an dem 17
Universität Bruchsal, weldeutsche
Hochschulen
che eine Vermittlungsteilnahmen. Die FH Branplattform für Eltern und
denburg reiste mit einem
qualifizierte Babysitter mit
neu aufgestellten Team
Namen „Schäfchenclub“
aus 12 Studenten und Stugründeten. Dabei finden
dentinnen im 6. Semester
interessierte Eltern auf eider BetriebswirtschaftsSIFE-Gruppe der FHB mit Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel (5. von rechts), die diese studentische
ner Internetplattform gut
lehre an, das ein Jahr en- Wettbewerbsplattform seit vergangenem Jahr aufbaut.
Foto: privat
ausgebildete Babysitter
gagierter Projektarbeit hinfür ihre Kinderbetreuung.
ter sich gebracht hatte. Zum FHB-Team gehörFHB-Team nahm mit zwei von drei Projekten
ten Ives Lucke, Thomas Neubert, Ray Myan dem Wettbewerb teil. Einige von uns hatWas blieb war die Zufriedenheit über das
langa, Priscilla Thalita, Diana Kaiser, Jacqueten ein Kinderhospiz in Berlin mit Namen
gelernte Wissen sowie die Erfahrung und die
line Sprung, Korinna Eilert, Katharina Pfaffe,
„Sonnenhof“ in den Bereichen Sponsoring
erfolgreiche Arbeit im Team. Nach dem WettBjörn Dahlmann, Dominique Hannig, Victoria
und Marketing unterstützt. Ein anderes Stubewerb stellten wir fest, dass alle froh waren,
Koppehele und Bianka Grünke.
dententeam, zu dem auch ich gehörte, half
an diesem Wettbewerb teilgenommen und
dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) unter dem
so den studentischen Alltag und das theore„Students In Free Enterprise“ (SIFE) ist mit
eigens gewählten Namen „Studiblut“ bei
tische Wissen aus den Vorlesungen in die
über 1 800 Universitäten in 47 Ländern eine
Blutspendeterminen im Land Brandenburg.
Praxis transportiert zu haben. Nun ist es für
der größten Studierendenorganisationen der
Wir entwickelten ein neues Marketingkonuns wichtig neue Studenten zu finden, welWelt. Sie wird von Sponsoren aus der Wirtzept, welches auf Studenten zugeschnitten
che die Arbeit unserer Teams weiterführen
schaft gefördert, deren Vertreter auch als
war, da diese zuvor keine gesonderte Beachoder neue Projekte ins Leben rufen, um wieBerater und Juroren zur Verfügung stehen.
tung als Zielgruppe gefunden hatten.
der im nächsten Jahr bei SIFE dabei sein zu
können.“
Teilnehmerin Bianka Grünke berichtet: „Ziel der
SIFE organisierte einen straffen Zeitplan, bei
dem wir schon leicht ins Schwitzen kamen.
Projekte ist es, das während des Studiums
___________________________
Von einer Karrieremesse, über zahlreiche inerworbene Wissen in eigene Praxisprojekte
teressante Vorträge bis hin zum Vorentscheid
zu überführen und dadurch Dritten wirtInformationen bei Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel
und Entscheid des Wettbewerbs war alles
schaftliche Perspektiven zu eröffnen. Unser
E-Mail: [email protected]
Von Prof. Dr. Bettina Burger-
24
infocus 03 | 2008
STUDIERENDE
Drei BWL-Studierende in der F.A.Z.
Mit der Projektarbeit in die Frankfurter Allgemeine
Zeitungsbericht über Kundenzufriedenheitsbefragung im Vertiefungsfach „Dienstleistungsmanagement“
Von Stefan Parsch
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung gehört zu
den bedeutenden überregionalen Tageszeitungen in Deutschland, was in der F.A.Z.
steht, findet bundesweit Beachtung. Katharina Black, Marco Brauser und Mirko Schulz,
Studierende der Betriebswirtschaftslehre an
der FH Brandenburg, waren im Juni die Protagonisten eines großen Artikels der Journalistin Nina Brodbeck. Sie war von Prof. Dr. Anja
Lüthy eingeladen worden, um sich die enge
Verzahnung von Theorie und Praxis im Vertiefungsfach „Dienstleistungsmanagement“
aus der Nähe anzusehen. Black, Brauser und
Schulz präsentierten ihr die Ergebnisse ihrer
Kundenzufriedenheitsbefragung unter Bewohnern des Betreuten Wohnens im Wohnund Pflegezentrum Rathenow.
Nina Brodbeck war beeindruckt. „Aufwendig
gestaltete Grafiken und Fragebögen, detaillierte Handlungsempfehlungen - Marco Brauser, und seine beiden Mitstreiter sind trotz
dieser Attribute keine hochbezahlten Profis
eines Marktforschungsinstituts ...“, schrieb
Marco Brauser, Katharina Black und Mirko Schulz.
sie in ihrem Artikel, der am Ende darauf hinaus läuft, dass an deutschen Hochschulen
der Praxisbezug verstärkt wird, wie es in den
Bologna-Reformen verlangt werde. Nicht nur
die Umsetzung der gelernten Theorien, sondern auch Kontakte in die Wirtschaft und im
Idealfall am Ende sogar eine Einstellung
nach dem Studienabschluss seien die positiven Merkmale dieser Tendenz.
Prof. Dr. Anja Lüthy verlangt im Fach „Dienst-
infocus 03 | 2008
leistungsmanagement“, dass sie ihre erworbenen Kenntnisse in einem konkreten
Projekt anwenden: Sie müssen sich ein Unternehmen oder eine öffentliche Institution
suchen, Kontakt mit der Geschäftsleitung
aufnehmen, Fragebögen konzipieren, Befragungen durchführen, anschließend auswerten und präsentieren - wenn möglich, auch
vor Vertretern der jeweiligen Geschäftsleitung. In Bereichen, in denen viele der Befragten Unzufriedenheit äußern, sollen sie konkrete Handlungsempfehlungen geben.
Katharina Black kennt das Betreute Wohnen
des Wohn- und Pflegezentrums Rathenow
durch ihre Großmutter, die dort untergekommen ist. Auch ihre Kommilitonen interessierten sich bald für das Thema, zumal der demografische Wandel im Land Brandenburg
dafür sorgen wird, dass der Anteil der Über65-Jährigen in den kommenden 40 Jahren
enorm ansteigen wird. Sie erstellten einen
Fragebogen, in dem zum einen die Wichtigkeit eines Sachverhalt, zum anderen die Zufriedenheit damit abgefragt wurden. Dabei
ging es Kriterien wie
„Größe der Wohnung“,
„Ausstattung der Küche“, die „Beleuchtung
im Gebäudebereich“
oder die „Höhe des
Mietpreises“.
Mit dem Einverständnis der Geschäftsführung ließen sie über
eine Betreuerin ein Informationsblatt an alle
107 Bewohner verteilen. Anschließend nahmen sie zu allen telefonisch Kontakt auf. 82
Foto: Parsch
Personen waren mit
der Befragung einverstanden, das entspricht
einer Rücklaufquote von 76 Prozent, die die
Drei vor allem ihrem Einsatz zu verdanken
haben: „Es war gar nicht so einfach, das Vertrauen der Bewohner zu erlangen“, berichtet
Katharina Black. Zudem fühlten sich nur wenige in der Lage, den Fragebogen allein auszufüllen, so dass im Dezember 2007 und Januar 2008 insgesamt 75 Interviews geführt
wurden. „Das brauchte Zeit, denn zu fast jeder Frage wurde eine kleine Geschichte er-
In den Häusern der Rathenower Forststraße, in denen
Betreutes Wohnen angeboten wird, haben die BWL-Studierenden ihre Zufriedenheitsbefragungen durchgeführt. Fotos: Wohn- und Pflegezentrum Havelland GmbH
zählt, oder bei der Frage nach dem Bad gleich
das Bad gezeigt“, erinnert sich Mirko Schulz.
Im Ergebnis stellten die BWL-Studenten eine
hohe Zufriedenheit bei den Bewohnern fest:
1,6 (als Schulnote) lautete der Gesamtdurchschnitt. Alle drei empfanden die praktische
Anwendung ihres Wissens als eine wichtige
Erfahrung. Und Katharina Black möchte
Dienstleistungsmanagement zum Thema
ihrer Abschlussarbeit machen und strebt
danach einen Job im Gesundheitswesen an.
___________________________
Gesamter FAZ-Artikel: „http://berufundchance.fazjob.net“
- in der Suchfunktion „Lüthy“ eingeben
25
I N T E R N AT I O N A L
Zentrum für Internationales und Sprachen
Paddeln mit Olympiasiegerin und interkulturelles Training
Informationen und Neuigkeiten aus dem Zentrum für Internationales und Sprachen
Wer kennt eine Olympiasiegerin?
„Ich“, könnten jetzt alle Austauschstudierenden der FH Brandenburg verkünden. Sie hatten im Juni die Chance, die hier wohnhafte
achtfache Olympiasiegerin Birgit Fischer kennenzulernen. Beim Grillen im Garten des
Stadtmuseums beantwortete die Sportlerin
viele Fragen zu ihrer Karriere, signierte Autogrammkarten und ließ die Erasmusstudenten
auch mal ihre olympischen Medaillen anprobieren. Anschließend wurde zur gemeinsamen Paddeltour aufgebrochen, um Brandenburg mal aus einer ganz anderen Perspektive
kennen zu lernen.
Gruppenbild mit Pilot: Die chinesischen Studenten nach ihrem Rundflug über Brandenburg.
Neue Partnerhochschulen in Spanien und Jordanien
Studierende des Fachbereiches Informatik
und Medien können ab jetzt an der Universidad Politécnica de Valencia studieren, die
dortigen Lehrveranstaltungen werden auf
Englisch und Spanisch angeboten. Spanien
kann nun ebenfalls das Ziel für die Studierenden des Studiengangs „International Management“ werden, denn ab sofort sind
Plätze für ein Studium an der Universidad de
Girona für die Masterstudenten verfügbar.
Einen etwas exotischeren Studienort stellt
Amman dar, dort ist die Deutsch-Jordanische
Universität (DJU) beheimatet, an der BachelorStudierende der Mechatronik und Informatik
Lehrveranstaltungen besuchen können. Für
das Studium an allen Partnerhochschulen
müssen keine Studiengebühren bezahlt werden, Interessenten wenden sich bitte an das
Akademische Auslandsamt.
„Happy English hour“ in our IQ
Those of you who want to talk to others in
English in a relaxed atmosphere are warmly
welcomed to a „Happy English hour“: once a
month in our IQ. English-native speaker Gilray
Mlyanga (a. k. a. Ray) will oversee this event.
Some of you might remember him as the energetic moderator of the English Conversation
Forum in the last winter semester. Watch your
e-mails for more details at the beginning of
the new semester.
DAAD informiert über Stipendien
Der Deutsche Akademische Austauschdienst
(DAAD) ist zentraler Ansprechpartner für alle
Studierenden und Hochschulmitarbeiter, die
einen akademischen Auslandsaufenthalt planen. Die Institution vergibt Stipendien für Auslandsstudien und -praktika, Sprach- und Sommerkurse, Abschlussarbeiten, Mitarbeiter-
Foto: privat
und Dozentenaustausch. Alle Interessierten
können am 8. Oktober detaillierte Informationen erhalten, an diesem Tag präsentiert
sich der DAAD mit einem Stand in der Mensa.
Interkulturelles Training für Outgoings
Als Outgoings bezeichnet man alle Studierenden, die einen Teil ihres Studiums im Ausland
absolvieren. Diejenigen, die das jetzige Semester im europäischen Ausland verbringen,
konnten sich in einem Vorbereitungsseminar
über landeskundliche Besonderheiten und
mögliche interkulturelle Fettnäpfchen in ihren
Zielländern informieren. Die Trainerin legte
weiterhin Wert auf die Schärfung der Sinne für
die eigene Kultur, da man sich bewusst machen sollte, dass man im Ausland oftmals als
„der Deutsche“ wahrgenommen wird und sich
mit dort herrschenden Stereotypen über die
deutsche Kultur auseinandersetzen muss.
Das interkulturelle Training soll künftig jedes
Jahr angeboten werden.
„Von Brandenburg in die Welt“ ist wieder da
Die prämierten Fotos der Studierenden, die in
den letzten Semestern einen Auslandsaufenthalt absolvierten, sind nun wieder zu sehen.
Nachdem die Bilder im letzten Jahr viel Aufmerksamkeit während der Ausstellung in der
Hochschulbibliothek erhielten, verschönern
sie seit kurzem das Sprachlabor im WWZ (R.
212). Besucher sind herzlich willkommen!
Die mexikanische Austauschstudentin Veronica Marcela Gómez Medina teilte sich das Kajak mit Olympiasiegerin Birgit Fischer und beendete den Ausflug - im Gegensatz zu anderen Teilnehmern - in trockener Kleidung. Foto: privat
26
Unvergessliche Erlebnisse mit Patenfamilie
Bereits im letzten infocus berichteten wir von
dem Engagement der Patenfamilie Lorenz, die
sich in ihrer Freizeit um vier chinesische
Gaststudenten kümmert. Die letzten Wochen
infocus 03 | 2008
STUDIUM
AWW - Fachschule für Wirtschaft
ihres Studienaufenthaltes gestalteten sie für
die vier so erlebnisreich wie möglich: Die
Studenten nahmen an einem Schwimmkurs
teil, saßen als Co-Piloten in einem Segelflugzeug und sahen dabei Brandenburg aus der
Luft, waren beim Finale der U-23-Weltmeisterschaft im Rudern am Beetzsee, erklommen
im Harz den Hexentanzplatz und lernten in
Leipzig Dr. Faustus und Mephisto kennen. Im
September fahren die Studierenden mit vielen
Erlebnissen zurück nach Shanghai, werden
aber nach kurzem Aufenthalt in der Heimat
wieder nach Deutschland zurückkehren. Der
Kontakt zur Patenfamilie wird weiterhin bestehen und für das nächste Jahr plant Familie
Lorenz bereits eine Reise nach China.
Sprachlabor fürs Selbststudium geöffnet
An zwei Nachmittagen pro Woche wird künftig
das Sprachlabor (WWZ, Raum 212) für alle Interessierten geöffnet sein, die Kenntnisse in
einer Fremdsprache erwerben oder vorhandene Kompetenzen verbessern wollen. Englisch,
Französisch und Spanisch können auf verschiedenen Niveaustufen trainiert werden, für
Sprachen wie etwa Schwedisch, Norwegisch,
Türkisch oder Ungarisch sind Materialien für
den Erwerb von Grundkenntnissen verfügbar.
Programme zum Erlernen der deutschen
Sprache für Nicht-Muttersprachler sind ebenfalls vorhanden. Konkrete Öffnungszeiten werden zu Beginn des Wintersemesters durch
Aushänge und Mails bekannt gegeben.
___________________________
Anfragen zum Auslandsaufenthalt an das Akademische
Auslandsamt: [email protected]
Leiterin des ZIS, Dr. Annett Kitsche:
[email protected]
Soldaten sind nun „Staatlich geprüfte Betriebswirte“
Erster Abschlussjahrgang im Kooperationsmodell der AWW e.V. mit FHB und Bundeswehr verabschiedet
Am 18. Juli fand im Rittersaal der FH Brandenburg eine Abschlussfeier der besonderen
Art statt. Die ersten 27 erfolgreichen Absolventen der Ausbildung zum „Staatlich geprüften Betriebswirt“ an der Agentur für wissenschaftliche Weiterbildung und Wissenstransfer (AWW e.V.) nahmen ihre Abschlusszeugnisse in Empfang. Die 2003 von Hochschulmitgliedern gegründete AWW e. V. ist
mittlerweile auch staatlich anerkannte Fachschule für Wirtschaft.
Die Feier war der bisherige Höhepunkt des
erfolgreichen Kooperationsprojektes der
AWW e. V., der FH Brandenburg und der Bundeswehrfachschule Berlin. Ausgehend von
den langjährigen intensiven Kontakten der
Hochschule zur Bundeswehrfachschule Berlin war mit Unterstützung des Ministeriums
für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) eine
Ausbildung entwickelt worden mit dem Ziel,
ehemaligen Zeitsoldaten der Bundeswehr
ein mehrstufiges Qualifizierungsprogramm
mit an ihren individuellen Fähigkeiten angepassten beruflichen Perspektiven zu bieten.
Das Besondere an diesem Programm: Die
insgesamt zweijährige Ausbildung zum
„Staatlich geprüften Betriebswirt“ wird auf
Teile des betriebswirtschaftlichen Studiums
am FB Wirtschaft der FH Brandenburg anerkannt. So können die Teilnehmer innerhalb
von vier Jahren insgesamt drei Bildungsabschlüsse erreichen:
z Die Fachhochschulreife nach dem ersten
Ausbildungsjahr an der Bundeswehrfachschule Berlin,
z den berufsqualifizierenden Abschluss
„Staatlich geprüfter Betriebswirt“ nach
infocus 03 | 2008
z
dem zweiten Ausbildungsjahr an der AWW
e. V. - Fachschule für Wirtschaft und
den Bachelor of Science nach weiteren vier
Semestern Studium „BWL - Allgemeines
Management“ am Fachbereich Wirtschaft
der FH Brandenburg.
„Damit ist die FH Brandenburg hochinnovativ. Die Hochschule setzt die aktuell in der
Bildungspolitik diskutierte Forderung nach
der Anerkennung außerhalb des Hochschulbereichs erbrachter Leistungen praktisch um
und nimmt eine Vorreiterposition ein. Außerdem erhält die Zielgruppe durch das mehrstufige Qualifizierungsprogramm optimierte
Möglichkeiten zur Ausnutzung ihrer Potenziale. Und nicht zuletzt wird auch ein Beitrag
zur Beseitigung des Fachkräftemangels in
der Region geleistet“, sagt Dr. Annette
Strauß, Geschäftsführerin und Schulleiterin
der AWW e. V. „Deswegen möchten wir dieses Programm auch ausweiten.“
Mit den 27 Absolventen, von denen 15 ein
Studium an der FH Brandenburg beginnen
werden, freuten sich der Vizepräsident für
Forschung und Technologie, Prof. Dr. Arno
Fischer, der Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, Prof. Dr. Hartmut Heinrich, die Gäste
aus der Bundeswehrfachschule Berlin und
dem MBJS sowie die beteiligten Dozenten.
Mit Sekt wurde auf den Erfolg angestoßen.
Die nächsten Soldaten stehen übrigens
schon bereit, um ab September ihre Uniformen gegen Laptops zu tauschen und das
attraktive Angebot zu nutzen.
___________________________
AWW e.V.: http://www.aww-brandenburg.de
Bei der Feier im Rittersaal erhielten die frisch gebackenen Absolventen ihre Urkunden. Anschließend wurde
mit Sekt angestoßen.
Fotos: D. Voigt (2), G. Freude
27
V E R A N S TA LT U N G / S T U D I E R E N D E
Austausch zu Business Intelligence
7. Berlin-Brandenburger SAP-Forum der Fachhochschule Brandenburg
Von Carmen Reber, Prof. Dr. Robert Franz, Prof. Dr.
Hartmut Heinrich
Die FH Brandenburg war am 12. Juni 2008
bereits zum 7. Mal Veranstalter des BerlinBrandenburger SAP-Forums. Die von Prof. Dr.
Robert U. Franz, Prof. Dr. Hartmut Heinrich
und Prof. Dr. Andreas Johannsen geleitete Tagung soll Anwender, Beratungshäuser und
Entwickler, die mit Software der SAP arbeiten, zu einem Erfahrungsaustausch innerhalb der Region Brandenburg zusammenführen. Eingeleitet wurde die Veranstaltung
durch eine Begrüßungsansprache vom Kanzler der FH Brandenburg, Dr. Walter Kühme.
Wie auch in den vergangenen Jahren, wurde
ein Leitthema gewählt, welches bei ERP-Anwendern, IT-Verantwortlichen sowie Unternehmensführungen gleichermaßen von besonderem und aktuellem Interesse ist: Business Intelligence (BI). Die Teilnehmer wurden
mit den neuesten Instrumenten und Trends
für ein automatisiertes Berichtswesen (Reporting) vertraut gemacht - sei es nun innerhalb der SAP-Welt oder seien es Tools, die als
Zusatz verwendet werden können. Die Referenten informierten in Erfahrungsberichten
über konkrete Projekte und gaben auf diese
Weise den Netzwerkteilnehmern Hilfestellung bei der eigenen Planung. Unter Beteiligung zahlreicher renommierter Unternehmen
aus der ganzen Bundesrepublik (u. a. SAP,
Accenture, Vattenfall, ZF Brandenburg, TSystems, Bayer Schering) fanden sich gut
100 Teilnehmer, die auf dem Campus der FHB
über „Business Intelligence - ein Mehrwert
für das Unternehmen?“ diskutierten. Mehrere Unternehmen nutzten die Gelegenheit,
sich in einer Ausstellung dem interessierten
Publikum zu präsentieren. Im Rahmen der
Veranstaltung wurde der ASQF-Förderpreis
für herausragende Diplomarbeiten und Studienleistungen an zwei Absolventen der FH
Brandenburg verliehen (Artikel unten).
FHB-Kanzler Dr. Walter Kühme
Foto: Voigt
Unterstützt wird diese Veranstaltung auch
durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.
Staatssekretär Dr. Johann Komusiewicz zeigte sich in seinen Grußworten auf der Veranstaltung sehr angetan von der Initiative.
___________________________
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
www.bb-sap-forum.de
Hervorragende Abschlussarbeiten ausgezeichnet
Zwei Absolventen der FH Brandenburg erhielten den bundesweit vergebenen ASQF-Diplompreis
Von Carmen Reber, Prof. Dr. Robert
Franz, Prof. Dr. Hartmut Heinrich
Für die Geschäftsleitung des
Arbeitskreises Software Qualität und Fortbildung (ASQF e.V.)
vergab Stephan Goericke, Direktor des International Software Quality Institute (iSQI),
im Rahmen des 7. Berlin-Brandenburger SAP-Forum der FH
Brandenburg den mit 500 Euro
dotierten ASQF-Diplompreis
an die FHB-Absolventen Frederic Gurr (Informatik) und
Benjamin Schmidt (Wirtschaftsinformatik). Der ASQFAbsolventenpreis wird bundesweit vergeben.
zation and deserialization of
semantic based business data
models, represented in XML
Schema, in compliance with
the UN/ CEFACT XML Naming
and Design Rules for CCTS“
ausgezeichnet. Seine Abschlussarbeit entstand in Kooperation mit der SAP AG in
Walldorf.
Der ASQF e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und dient dem
Austausch von Erfahrungen,
Kenntnissen und Ideen auf
den Gebieten Software-Entwicklung und QualitätsmaBei der Preisübergabe (v. l.): Stephan Goericke (iSQI), Frederic Gurr (Informatik-Absolvent)
nagement. Die iSQI GmbH mit
und Benjamin Schmidt (WI-Absolvent), Prof. Dr. Robert U. Franz.
Foto: ASQF
Sitz in Potsdam und Erlangen
entwickelt international anerkannte Zertifiarbeit von Schmidt entstand in Kooperation
Benjamin Schmidt erhält die Auszeichnung
zierungsstandards für die Weiterbildung im
mit dem Fraunhofer Institut für Produktionsfür seine herausragende Diplomarbeit mit
Bereich der Softwarequalität. Sie wurde
anlagen und Konstruktionstechnik in Berlin.
dem Titel „Anforderungsanalyse, Konzeption
2004 als Tochterunternehmen des ASQF e.V.
und Implementierung eines webbasierten
gegründet und arbeitet mit internationalen
Frederic Gurr wurde für besondere LeistunKontaktmanagement-Systems zur UnterstütOrganisationen und mit Unternehmen in
gen während des Studiums und seine Dizung großer Verbundprojekte“ und seine
über 40 Staaten zusammen.
plomarbeit mit dem Titel „Automatic serialiausgezeichnete Studienleistung. Die Diplom-
28
infocus 03 | 2008
Präsenzstellen in Prignitz und Uckermark
Arbeit in verschiedenen Netzwerken
Zahlreiche Aktivitäten der Präsenzstelle Uckermark in Schwedt
Seit der letzten Ausgabe des infocus hat sich
viel in der Präsenzstelle Uckermark der Fachhochschulen Eberswalde und Brandenburg
getan. So wurde die Arbeit mit den beteiligten Unternehmen auf dem Gebiet der berufsbzw. ausbildungsbegleitenden Fortbildung
vertieft. Derzeit wird die Einrichtung von zwei
Studiengängen im technischen Bereich diskutiert. Hier könnte der Fachbereich Technik der
FHB eine Schlüsselrolle spielen. Parallel dazu
wird gerade sondiert, in welchen Größenordnungen der Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre der FH Brandenburg in der
Uckermark Anklang findet.
Auch auf dem Gebiet der Studienberatung
etabliert sich nach und nach das Angebot der
Präsenzstelle in der Region. So wird die Arbeit
an Schulen derzeit auf die gesamte Uckermark ausgedehnt, um Schüler über Chancen
und Perspektiven eines akademischen Werdegangs aufzuklären.
Ein weiterer Bestandteil dieser Arbeit ist auch
die Präsentation beider Hochschulen auf regionalen Messen. So informierte sich eine
Vielzahl von Schülern auf der INKONTAKT in
Schwedt über Studiengänge und die Brandenburger Hochschullandschaft. Es entstanden
viele Kontakte zu regionalen Unternehmen
und Institutionen die ihr Augenmerk besonders auf die Problematik der Fachkräftegewinnung gerichtet hatten. Auch bei SAM, der
Schwedter Ausbildungsmesse, vertritt die Präsenzstelle Uckermark beide Hochschulen mit
einem großen Stand.
Andy Stolz (links, hier mit FHB-Präsident Dr. Hans
Georg Helmstädter) leitet jetzt die Präsenzstelle
Prignitz in Pritzwalk.
Foto: privat
Weitere Handlungsfelder sind zurzeit die
Arbeit in verschiedenen Netzwerken, die Vorbereitung des Regionalausscheides der LegoLeague in Schwedt und der Auf- und Ausbau
einer Datenbank in die sich Abiturienten und
Studenten aufnehmen lassen können um
frühzeitig in der Personalplanung von Partnerunternehmen berücksichtigt zu werden um
so ihre Karriereplanung verbessern zu können. In diesem Zusammenhang werden laufend Anfragen zu Praktika und Abschlussarbeiten bearbeitet. Aktuell sucht ein Unternehmen aus der Papierbranche einen Diplomanden, der die Auslegung eines Rundverteilers im Stoffauflauf einer Fasergussmaschine mit geringen Masseströmen erarbeitet.
___________________________
Andy Stolz ist der neue Ansprechpartner in
der Präsenzstelle Prignitz. Der 25-Jährige ließ
sich zum Sport- und Fitnesskaufmann ausbilden, bevor er an der TFH Wildau Europäisches Management studierte und mit dem
Bachelor abschloss. Seine Hobbys sind
Sport, Lesen und seine Tätigkeit als FußballSchiedsrichter
Neu in Pritzwalk
Andy Stolz leitet Präsenzstelle
Zu seinen Aufgaben gehören die Beratung
von Studieninteressierten, der Kontakt zu
Unternehmen, die Unterstützung des Technologietransfers, die Organisation und
Durchführung von Veranstaltungen sowie die
Betreuung des Prignitzer Nachwuchspools.
___________________________
Präsenzstelle Prignitz in der Bildungsgesellschaft
Präsenzstelle Uckermark: Volker Kessels
Pritzwalk GmbH, An der Promenade 5, 16928 Pritzwalk
Telefon: 03332 / 53 89 19; Mobil: 01577 / 304 14 59
Andy Stolz, E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Telefon: 03395 / 764 414, Telefax: 03395 / 764 444
Geschäftsführer und Fachkräfte
Hochschul-Reihe zur Lasermaterialbearbeitung in Pritzwalk
Von René Stahl
Das Engagement der FH Brandenburg an der
Präsenzstelle Prignitz in Pritzwalk wird durch
eine neue Vortragsreihe erweitert. Am 12.
Juni führte das Laserapplikationszentrum der
FHB, vertreten durch Dr.-Ing. Klaus Sowoidnich, die erste Vortragsreihe zum Thema Lasermaterialbeschriftung durch. Die Vortragsreihe wurde gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum der Bildungsgesellschaft Pritzwalk,
der Außenstelle der FHB und der Technologie- und Innovationsberatungstelle unserer
Hochschule organisiert.
Neben den physikalischen Grundlagen, den
Eigenschaften der Laserstrahlung und den
möglichen Wechselwirkungen der verschiedenen Materialien mit dem Laserstrahl, wurden die gängigsten Lasertypen in der Laser-
infocus 03 | 2008
beschriftung aufgezeigt. Durch
die abschließende Gegenüberstellung der herkömmlichen Beschriftungsverfahren zur Laserbeschriftung hinsichtlich der
Kosten bzw. des Nutzens, konnten den Unternehmen auch betriebswirtschaftliche Ansatzpunkte zur Entscheidungsunterstützung für den möglichen Einsatz dieser Technologie geliefert
werden. Zum Auditorium gehör- Vortrag von Dr. Klaus Sowoidnich am 12. Juni in Pritzwalk im Rahmen
der Hochschul-Reihe zur Lasermaterialbearbeitung. Foto: FB Technik
ten Geschäftsführer und Fachz 20. November 2008 (Laserschweißen)
kräfte regionaler Unternehmen, Interessierte
z 12. März 2009 (Bohren mit Lasertechnik)
aus Institutionen, aber auch Auszubildende
und Schüler aus dem Bereich Prignitz.
___________________________
Die Vortragsreihe zur Lasermaterialbearbeitung setzt sich wie folgt fort:
Kontakt zum Laserapplikationszentrum:
E-Mail: [email protected], Telefon 355-342
29
HOCHSCHULE
Erneuerung der Kommunikationsinfrastruktur
Kommunikation an der Hochschule soll verbessert werden
FHB-Konzept zur Erneuerung von IT- und Telekommunikationsinfrastruktur positiv bewertet
Von Jürgen Hinrichs, Sprecher des ZIMK*
Für viele Nutzer der Informationstechnologie
ist die Verfügbarkeit der Dienste wie E-Mail
und Zugriff auf Dokumentenserver selbstverständlich, aber es fällt auf, wenn die Internetverbindung, die Verbindung der FH Brandenburg an das World Wide Web, unterbrochen
ist. Die FHB benutzt seit Beginn des akademischen Netzwerks das Deutsche Forschungsnetz (DFN) als Provider. Verschiedene kommerzielle Carrier (Unternehmen für Datentransport) bieten die Leitungen an. Nicht
immer ist die Bereitstellung der Leitung auch
zuverlässig, wie wir beim Umstieg auf einen
neuen Carrier Anfang 2008 erfahren mussten.
Bei der Ursachensuche für die mehrmaligen
Ausfälle arbeitet das Rechenzentrum eng mit
dem Provider zusammen, gleichzeitig planen
wir aber auch, eine redundante Anbindung
über eine zweite, getrennte Nebenleitung
über einen anderen Carrier bereitzustellen.
Dies sollte die Zuverlässigkeit der Internetverbindung wesentlich verbessern.
IT-Infrastruktur ist aber auch das Campusnetz,
die Server, sowie die Server- und Technikräume. Das Netz und die Räume wurden in
den 90er Jahren für die zu dem Zeitpunkt üblichen Dienste konzipiert. Zusätzliche Dienste
erfordern mehr und leistungsfähigere Server,
schnellere Netze und auch
die Klimatisierung der Räume muss verbessert werden.
Mit dem normalen Haushalt
können kleinere Ergänzungen und Verbesserungen
erreicht werden, für grundlegende Änderungen sind zusätzliche Mittel aus den Förderungen des Landes und
Bundes notwendig.
Seit einiger Zeit besteht ein
mit den Fachbereichen geplantes Konzept für grundlegende Veränderungen, die
nun über das Ministerium
für Wissenschaft, Forschung
und Kultur (MWFK) in Potsdam von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
positiv begutachtet und die
Freigabe der benötigten
Mittel empfohlen wurde.
Das Zentrum der aktuellen Telefonanlage der FHB.
Die existierende Telefonanlage hat ihre Leistungsgrenze erreicht, sie wurde 1995/96 in
Betrieb genommen, ist nicht mehr auf dem
neuesten Stand der Technik und kaum ausbaufähig. Geplant ist, von dieser klassischen
* ZIMK - Was ist das eigentlich?
Abkürzungen sind nicht immer leicht aufzulösen, so auch im Fall des ZIMK. Auch wenn
man weiß, dass sich dahinter das „Zentrum
für Information, Medien und Kommunikation“ verbirgt, weiß man noch nicht, was es
ist und was es macht.
Um an Hochschulen sicher zu stellen, dass
Information zu jeder Zeit an jedem Ort
gezielt, schnell, aktuell, vollständig und
qualitativ hochwertig verfügbar ist, ist es
notwendig, die Infrastruktur zur Informationsversorgung an diese Anforderungen
anzupassen. Aus diesem Grunde wurden
2003 die Bereiche
z Hochschulbibliothek
z Rechenzentrum und
z Hochschuldruckerei
zu einer gemeinsamen zentralen Betriebs-
30
einheit, dem ZIMK, zusammengeschlossen.
Hiermit wurden zentrale Dienstleistungen
gebündelt, um sie qualitativ noch hochwertiger als bisher erbringen zu können, sowie
schrittweise im Bereich der Informationsund Kommunikationsdienstleistungen eine
neue Servicequalität an der Fachhochschule
zu erreichen.
Mit diesem Schritt folgte die FHB den Empfehlungen des Wissenschaftsrates von
2001. Inzwischen existieren Zentren zur
Informationsversorgung in Berlin / Brandenburg u. a. an der Humboldt Universität
Berlin, BTU Cottbus, Europa Universität
Viadrina Frankfurt / Oder und im gesamten
Bundesgebiet. International gibt es den
Trend zur Fusion der informationsversorgenden Einrichtungen schon sehr lange.
Foto: ZIMK
Telefonanlage auf eine digitale Anlage mit
Voice-over-Internet-Protocol-(VoIP)-Technik
umzustellen. Neben möglichen Einsparungen
von Telefongebühren bei Telefonaten über das
Datennetz gibt es zusätzliche Vorteile.
Die Verfügbarkeit wird durch die Einrichtung
redundanter Telefonieserver, sowie redundanter Zugänge zum öffentlichen Telefonnetz
wesentlich verbessert. Die Sicherheit wird
durch die Verschlüsselung von Sprachdaten
erhöht, denn dies verhindert weitgehend das
Abhören der VoIP-Gespräche. Mit einer VoIPAnlage können nicht nur die vorhandenen
Dienstmerkmale der klassischen Telefonie abgebildet werden, sondern es stehen zusätzliche Dienste, wie z. B. Anrufbeantworter für
alle Teilnehmer, durch die neuen offenen
Standardprotokolle zur Verfügung. Dies verbessert die Flexibilität. Durch die Zusammenlegung von Sprach- und Datennetz entfällt die
Administration und Pflege des separaten
Telefonnetzes und erspart doppelte Verkabelungen. Die VoIP-Anlage kann analog zu den
aktiven Komponenten des Datennetzes komplett in Eigenregie administriert werden. Die
Administration der Anlage geschieht über
Webbrowser, unabhängig vom Standort des
Administrators. Durch eine Import- und Ex-
infocus 03 | 2008
HOCHSCHULE
Erneuerung der Kommunikationsinfrastruktur
portfunktionalität können mehrere Geräte
gleichzeitig konfiguriert und neu angelegt
werden. Auch Datenschutzvorgaben für die
Gebührenerfassung und Speicherung der Verbindungsdaten können leichter geändert und
angepasst werden.
z
z
Das Datennetz der FH Brandenburg wird vorrangig für Lehre und Forschung genutzt, was
sich in einer sehr komplexen Struktur und einer Vielzahl unterschiedlicher, häufig wechselnder Anwendungen und Benutzer niederschlägt. Dies macht das Netz vor allem von
innen her (WLAN, Studentenwohnheim, offene Labore, Hochschulbibliothek) angreifbar.
Ein effektiver Schutz gegen Angriffe und Fehlbedienungen von innen muss durch entsprechende Hard- und Softwarekomponenten, die
über hohe Flexibilität verfügen und bereits im
Backbone (Kernbereich eines Telekommunikationsnetzes) wirksam werden, erfolgen.
Mit der Planung der VoIP-Technologie werden
zusätzliche Dienste und Protokolle im Datennetz erforderlich. Die Abwicklung des Telefonverkehrs mit VoIP stellt höhere Anforderungen
an die Verfügbarkeit der Datenverteiler und
erfordert deren Aus- bzw. Nachrüstung mit
entsprechend dimensionierten unterbrechungsfreien Stromversorgungen.
Die gestiegenen Datenübertragungsleistungen der Geräte und deren elektrische Versorgung über das Netz, u.a. die Nutzung der
Power over Ethernet Technologie (PoE), benötigen eine größere elektrische Leistung, was
bereits im gegenwärtigen Ausbauzustand des
Datennetzwerkes zu deutlich stärkerer Wärmeentwicklung in den Verteilerräumen führt,
als das beim Betrieb der ursprünglich installierten Datenverteiler der Fall war. Die freigesetzte Wärme kann in den meisten Fällen mit
der jetzigen Ausstattung ohne die vorgeschlagenen Erweiterungen nicht ohne zusätzliche
Klimatisierung abgeführt werden.
Daraus ergeben sich folgende Schwerpunkte
für die Weiterentwicklung des Kommunikationsnetzes der FH Brandenburg:
z Versorgung der Datenendgeräte über eine
komplett bis zur Anschlussdose geswitchte
Struktur
z Erhöhung des Anteils von Endgeräteanschlussdosen, die je nach Endgerät eine
Übertragungsgeschwindigkeit von 10, 100
oder 1000 MB/s ermöglichen
z Unterstützung notwendiger Standards und
Verfahren wie Class of Service (CoS), Quality of Service (QoS), Power over Ethernet
infocus 03 | 2008
z
z
(PoE), multiuser authentication durch die
aktiven Netzwerkkomponenten (Switches
und Router)
Sicherung eines ausreichenden Datendurchsatzes bezogen auf die jeweiligen
Dienste
Erhöhung der Ausfallsicherheit der Etagenverteiler durch den Einsatz von unterbrechungsfreien Stromversorgungen
Erhöhung der Sicherheit des Netzes durch
Firewalls, Intrusion Detection System, Intrusion Prevention System und Verschlüsselungsverfahren
Sicherstellung der geforderten Umgebungstemperaturen in den Verteilerräumen durch
Klimatisierung entsprechend der auftretenden thermischen Verlustleistungen.
Für die Planung wurde das Inventar und dessen Energiebedarf für alle Technik- und Serverräume der FH Brandenburg aktualisiert
und über ein Ingenieurbüro eine Expertenanalyse für die Bereitstellung einer effizienteren
und effektiveren Klimatisierung der Räume
angefordert. Das Konzept zur Erneuerung der
Telefonanlage, des Datennetzes und der
Klimatisierung wartet nun auf die Bereitstellung der Mittel durch das Ministerium.
Exklusiv für Studis:
der BBI-Campus
Der Ausbau des Flughafens Schönefeld zum
Airport Berlin Brandenburg International
(BBI) ist das wichtigste Zukunftsprojekt der
Hauptstadtregion. Mit seiner Fertigstellung
im Jahr 2011 sichern sich Berlin und Brandenburg einen Spitzenplatz unter den wichtigsten europäischen Luftfahrtstandorten.
Am Flughafen und in der Region werden nach
Eröffnung des BBI fast 40 000 Personen mehr
beschäftigt sein als heute. Der gesamte Beschäftigungseffekt für die Region wird bei
73 000 Arbeitsplätzen liegen.
Um die Tür zum BBI und zu einem Netzwerk
unterschiedlichster Unternehmen aus dem
Bereich der Luft- und Raumfahrt für Studierende zu öffnen, haben die Berliner Flughäfen zusammen mit der Agentur für Arbeit
Potsdam den BBI-Campus entwickelt, eine
Kombination aus Wissenschaft und angewandter Praxis, die flughafenspezifische und
fächerübergreifende Inhalte behandeln. Die
Studierenden erhalten die Möglichkeit, von
Um ein solches Projekt neben der normalen
Arbeit realisieren zu können, ist die volle
Personalstärke im Rechenzentrum erforderlich. Die Hochschulleitung hat bereits begonnen, eine Evaluierung der hochschulweiten ITVersorgung der FH Brandenburg durch eine
externe Organisation durchführen zu lassen.
Untersucht werden sollen die angebotenen
und notwendigen IT-Dienste und Serviceleistungen und das dafür notwendige Personal.
Prozesse dieser Art werden von den Beteiligten immer mit gemischten Gefühlen begleitet.
Einerseits sind alle an einer effizienten
Arbeitsorganisation interessiert. Andererseits
befürchten sie jedoch, dass externe Gutachter
möglicherweise falsche Eindrücke gewinnen
könnten, die nachteilig rückwirken. Nach
unserer Ansicht hat sich das ZIMK die ihm
zugeordneten Aufgaben arbeitsteilig gut erfüllt. Der Ausspruch „es wurde zusammengefügt, was zusammen gehört“, hat sich bewahrheitet, denn die gemeinsame Arbeit war
fruchtbringend für alle Seiten. Nun sind wir
gespannt auf das Evaluationsergebnis, auf
mögliche Synergievorschläge und damit die
weitere Verbesserung der Informations- und
Kommunikationsdienstleistungen und somit
der Servicequalität an der Fachhochschule
Brandenburg.
3D-Simulation des neuen Flughafens in der maximalen Ausbaustufe.
Grafik: EVS Digitale Medien GmbH / Berliner Flughäfen
Wissen und Erfahrungen der Flughafen- und
Luftverkehrsexperten im direkten Dialog zu
profitieren.
Die Möglichkeit, an diesen kostenlosen Vorlesungen teilzunehmen, besteht für Studierende aller Fachrichtungen.
z Start Wintersemester 2008/09
z 4 Vorlesungen pro Semester (einmal monatlich, voraussichtlich dienstags, 18:30 Uhr)
z Veranstaltungsort: Besucherzentrum der
Berliner Flughäfen, airportworld bbi, (gegenüber S-Bahnhof Schönefeld)
___________________________
Weitere Informationen: http://www.berlin-airport.de
31
STUDIERENDE
Studierendenstiftung der FH Brandenburg
Dank für die Unterstützung der Studierendenstiftung
Kerstin Mudrak und Arthur Kaiser hätten ohne Stipendien ihre Studienpläne aufgeben müssen
Land Brandenburg braucht doch kluSeit einem Jahr vergibt die „Studiege Köpfe und Facharbeiter.“ Kaiser,
rendenstiftung der Fachhochschule
der sich auch beim Christlichen VerBrandenburg“ Stipendien und erstatein Junger Menschen engagiert, ist
tet Kosten für Auslandsaufenthalte
jedenfalls sehr froh, dass ihm die
oder Medienbeschaffung. Die am 20.
Studierendenstiftung geholfen hat,
März 2007 durch Vertreter der Wirtsein Studium fortsetzen zu können.
schaft und der FH Brandenburg gegründete Stiftung will jungen MenKerstin Mudrak aus Pritzwalk hatte
schen ein Studium auch dann erlange schon das Bedürfnis gespürt,
möglichen, wenn die jeweiligen fidurch ein Hochschulstudium ihre
nanziellen Voraussetzungen nicht in
berufliche Situation zu verbessern.
vollem Umfang gegeben sind. Bevorzugte Förderung erhalten junge Stipendiaten der Studienstiftung der Fachhochschule Brandenburg: Arthur Zwar arbeitete die gelernte Kauffrau
Kaiser und Kerstin Mudrak.
Fotos: Gottschalk-Kipferling, Parsch
im Einzelhandel zuletzt als AusbilMenschen aus dem Land Brandenderin, aber der Wunsch nach etwas Neuem
ter an, doch während er zuvor BAföG erhielt,
burg, die sich für ein Studium an der FH Branwurde immer größer. Da traf es sich gut, dass
erhält er für den weiterbildenden Masterstudenburg entschieden haben. Wichtigste Vodie FH Brandenburg in ihrer Präsenzstelle in
diengang keine staatliche Unterstützung.
raussetzung für eine Förderung ist Begeisder Bildungsgesellschaft mbH Pritzwalk einen
Zwar hatte Arthur Kaiser zu Beginn des Zweitterung und Begabung für das Studienfach,
Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre mit
studiums einen Job, doch der ernährte ihn
verbunden mit der Bereitschaft zum geselleinem Diplom als Abschluss anbot. Alles
nicht. „Selbst als Diplom-Informatiker ist es
schaftspolitischen Engagement.
schien zu passen und nach der Babypause
schwer, hier eine Arbeit zu finden, bei der gestürzte sich Kerstin Mudrak im vergangenen
nügend Zeit für das Studium bleibt“, hat Kai„Ohne die Studierendenstiftung hätte ich
Herbst in das Abenteuer Studium.
ser festgestellt. Sein Studium hat er schon immein Studium aufgegeben“, konstatiert Armer Ernst genommen, die guten Leistungen
thur Kaiser, der den Master-Studiengang InAlles lief gut an, doch durch die Arbeitslosigbelegen das. Und welcher Student schreibt
formatik studiert. Sein großes Ziel ist der Dokkeit ihres Mannes geriet sie in finanzielle Not.
schon während seines Studiums ein Fachtortitel, aber das ist für einen FachhochschulSie war schon drauf und dran, ihr gerade
buch, das auch publiziert wird? „Individualstudenten nicht leicht, denn er muss einen
begonnenes Studium wieder aufzugeben, als
systeme im Web - Generieren, Testen, PfleBetreuer an einer Universität finden. Dort aber
sie in einem Zeitungsartikel von der Studiegen“ heißt sein Buch, das 2007 beim VDM
gelten FH-Absolventen oft nur als bedingt gerendenstiftung las, die Stipendien für bedürfVerlag Dr. Müller erschienen ist.
eignet für die Promotion. Mit einem Master
tige und für leistungsstarke Studierende verwäre Kaiser solche Probleme los.
gibt. Ende Januar bewarb sie sich und wenige
Arthur Kaiser wundert sich, dass es nicht mehr
Wochen später hatte sie die Zusage, dass sie
Unterstützung für Studenten aus einkomZwar erkennt die Hochschule etwa ein Semeszunächst für ein halbes Jahr 250 Euro pro
mensschwachen Familien gibt: „Gerade das
ter aus seinem Diplom-Studium für den MasMonat erhält, eine weitere Unterstützung im
Anschluss daran ist möglich.
„Es ist ein kleiner Segen“, sagt Kerstin
Mudrak heute, denn obwohl ihr Mann inzwischen wieder Arbeit gefunden hat, steht der
jungen Familie nicht viel Geld zur Verfügung,
zumal die Präsenzzeiten an der FH Brandenburg auch Fahrt- und Übernachtungskosten
verursachen. „Das Stipendium ist mir eine
enorme Hilfe", sagt Kerstin Mudrak und bedankt sich noch einmal ausdrücklich für die
Unterstützung.
___________________________
Studierendenstiftung der Fachhochschule Brandenburg
Frau Monika Gottschalk-Kipferling
Postfach 2132, 14737 Brandenburg an der Havel
E-Mail: [email protected], Telefon: 355-105
www.fh-brandenburg.de/studierendenstiftung.html
32
infocus 03 | 2008
A LU M N I
Berufseinstieg BWL-Absolvent
Ein Berufseinstieg mit guten Perspektiven
BWL-Absolvent Ronny Homuth arbeitet bei der Zeitarbeits-Tochter der Deutschen Bahn AG
Ronny Homuth hat am 18. Juli dieses Jahres
sein Studium der Betriebswirtschaft an der
FH Brandenburg erfolgreich abgeschlossen.
Zum 15. August wurde er bei der DB Zeitarbeit GmbH angestellt. Es ist eine Zeitarbeitsfirma mit der Besonderheit, dass sie ausschließlich Stellen bei der Deutschen Bahn
AG vermittelt. Das Einstiegsgehalt ist nicht
mit dem aus der Zeitarbeitsbranche vergleichbar, da es an den Status des Arbeitnehmers angepasst ist. Dazu genießt ein Zeitarbeiter alle Vorteile, die ein DB-Mitarbeiter bekommt. Ronny Homuth wird im kaufmännischen Bereich nur dort eingesetzt, wo eine
Hochschulausbildung von Nöten ist.
Präsentationsvorbereitung / -durchführung
und das Hochschulmarketing.
infocus: Welche Bereiche Ihres Studiums
können Sie jetzt besonders gut gebrauchen?
Homuth: In erster Linie war meine Nebentätigkeit an der FH Brandenburg im Bereich
Hochschulmarketing wichtig, um diesen Job
zu bekommen. Ansonsten ist es wichtig,
dass ich im Personalmanagement vertieft
habe und wissenschaftliches Arbeiten und
Rhetorik kennen gelernt habe. Dadurch kann
ich mich auf einem fachlichen Niveau mit
den Kollegen unterhalten und bringe entsprechende Vorkenntnisse für die Präsentationsvorbereitung und -durchführung mit.
infocus: Was genau ist Ihre Aufgabe in dem
infocus: Was war die größte Umstellung
Job?
gegenüber dem Studium?
Homuth: Mein erstes Einsatzgebiet ist der
Homuth: Die größte Umstellung gegenüber
Assistent eines Senior Recruiters in der
Abteilung
Nachwuchsgewinnung und Hochschulmarketing (HMH). In dieser Abteilung werden die Fach- und
Führungsnachwuchskräfte
zentral für den DB-Konzern
gesucht. Ich bin dafür zuständig, die alltäglich eingehenden Bewerbungen für die
Fachbereiche
Marketing,
Personal, Logistik, Recht und
Vertrieb zu sichten und eine
Vorauswahl zu treffen. Dazu
gehört zu meinen Aufgaben
die Bewerberdatenbank zu
pflegen. Nach dem Screening werden Telefoninterviews (TI) mit den Kandidaten vereinbart und durchRonny Homuth an seinem Arbeitsplatz in Berlin.
geführt. Wenn die Bewerber
dem Studium war das sehr frühe Aufstehen.
das TI erfolgreich absolvieren, werden diese
Ich habe, da ich in Brandenburg wohne und
zu einem Auswahltag eingeladen. Der
in Berlin arbeite, einen Fahrtweg von 1,5
Auswahltag wird in Form eines Assessment
Stunden. Aus diesem Grund muss ich jeden
Center (AC) abgehalten und von HMH koordiMorgen schon um 6:00 Uhr aufstehen und
niert und durchgeführt. Die Kandidaten werbin von 6:30 Uhr bis 18:30 Uhr aus dem
den in diversen Übungen auf alle relevanten
Haus. Dabei bleibt das Familienleben wähpersönlichen und fachlichen Kriterien für den
rend der Woche ein wenig auf der Strecke,
DB-Konzern geprüft. Sie müssen im AC gut
aber dafür sind die Wochenenden umso inabschneiden, um im Konzern einzusteigen.
tensiver. Ich bin schon Familienvater und geMeist findet im Anschluss ein Gespräch im
nieße die Zeit mit meiner Tochter und Frau
Fachbereich statt, bei dem die Aufgaben und
am Wochenende sehr. Ich habe aber auch
Schwerpunkte der Tätigkeit abgesprochen
noch eine positive Umstellung festgestellt.
werden. Weitere Aufgaben bei HMH sind die
Wenn ich Feierabend habe, dann habe ich
Organisation von Messen, Messebetreuung,
infocus 03 | 2008
auch Feierabend und kann mich mit anderen
Dingen beschäftigen. Im Studium war das nie
so. Nebenbei war ich ständig arbeiten, saß
an Referaten, Hausarbeiten oder war ehrenamtlich aktiv.
infocus: Welche Perspektiven sehen Sie in
Ihrem Job?
Homuth: Ich sehe große Perspektiven in
erster Linie darin, dass ich durch die DB Zeitarbeit GmbH in wechselnden Aufgaben aktiv
werden kann. Dazu bietet der DB-Konzern
wunderbare Voraussetzungen für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung.
infocus: Würden Sie Studierenden der FH
Brandenburg die Deutsche Bahn für ein Praktikum oder Absolventen für den Berufseinstieg empfehlen?
Homuth: Die Deutsche Bahn kann ich nur
jedem Studierenden und
Absolventen empfehlen, da
sie ein hervorragender Arbeitgeber ist. Man genießt
so viele Vorteile als DB-Mitarbeiter: Es gibt in jeder Position die Möglichkeiten zur
beruflichen Weiterentwicklung. Die Aufgabengebiete
sind sehr vielseitig. Es gibt
ein kostengünstiges Jobticket für den Arbeitsweg.
Man bekommt 16 Freifahrten im Jahr für private Angelegenheiten. Es gibt einen
Familienservice, der sich um
die Kinderbetreuung kümmert.
Noch ein kleiner Tipp für die
Foto: privat
Studierenden: Wer ein Praktikum bei der Deutschen Bahn gemacht hat,
der braucht nicht das Telefoninterview bestehen. Denn wenn die Bewerbung in die enge
Auswahl kommt, nehmen die DB-Praktikanten sofort am Auswahltag teil.
___________________________
Kontakt Ronny Homuth: [email protected]
Bewerbung Trainee:
Deutsche Bahn AG, Jobservice, Caroline-Michaelis-Straße
5-11, 10115 Berlin
Bewerbung Direkteinstieg Zeitarbeit:
DB Zeitarbeit GmbH, Vertriebsregion Nord, Invalidenstraße 17, 10115 Berlin
33
HOCHSCHULE
Willkommen und auf Wiedersehen
Eingestellte und ausgeschiedene Mitarbeiter seit Mitte April
Eingestellte Mitarbeiter:
Erhardt Ewert (15.04.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im ESF-Projekt „Coaching
Center
Raum 232/WWZ, -283
Katharina Menzel (24.04.2008), Wissenschaftliche Mitarbeiterin im SG Wirtschaftsinformatik (20 h)
Raum 142/WWZ, -245
Frank Hofmann (01.05.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Netfox“ (20 h)
Raum 142/WWZ, -245
Daira Posselt (01.05.2008), Wissenschaftliche Mitarbeiterin im ESF-Projekt „SQ“
Raum 336/WWZ, -241
Andreas Niemann (01.06.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Ch. Zink
Raum 408/IWZ I, -315
Karolin Fischer (02.06.2008), Mitarbeiterin
im ZIS
Raum 117/WWZ, -117
Raum 239/WWZ, -104
Jens Adelmeier (09.06.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im CIDAS-Projekt
Raum 008 InfZ/InfZ, -447
Benjamin Schmidt (15.07.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter Wirtschaftsinformatik (HSP 2020)
Raum 142/WWZ, -245
Sabine Szola (15.07.2008), Wissenschaftliche Mitarbeiterin Betriebswirtschaftslehre
(HSP 2020)
Raum 337/WWZ, -282
Jonas Brüstel (01.08.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im FBI-Projekt „Waldnavigation“
Raum 008/InfZ, -447
Volker Gniosdorz (01.08.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Ch. Zink
Raum 408/IWZ, -759
Andy Stolz (18.08.2008), Wiss. Mitarbeiter,
Präsenzstelle Prignitz
033 95 / 76 44 14
Marco Langerwisch (01.09.2008), Mitarbeiter Technischer Labordienst FB Wirtschaft
(HSP 2020)
Raum 145/WWZ, -279
Stefan Pratsch (01.09.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF-Projekt „ASIC“
Raum 008/WWZ, -447
Lars Gohlke (01.09.2008), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF-Projekt „ASIC“
Raum 008/WWZ, -447
Severine Meiser (01.09.2008), Auszubildende „Bürokauffrau“ in der Hochschulverwaltung
Raum 128/WWZ, -110
Ausgeschiedene Mitarbeiter:
Jürgen Medloff (30.06.2008), Mitarbeiter
ZIMK / Rechenzentrum (Rentenantritt)
Prof. Dr. Falko Ihme (31.08.2008), Gastprofessur Wirtschaftsinformatik (Vertragsende)
Dr. Barbara Link (14.08.2008), Wissenschaftliche Mitarbeiterin FBI (Auflösungsvertrag)
In den Hafen der Ehe
Im Jahr 2004 lernten sich Annelie Wengzinski und
Marcus Rasehorn während des Informatik-Studiums
an der FH Brandenburg kennen. Drei Jahre später
haben sie ihr Studium erfolgreich mit dem Diplom
abgeschlossen und im Mai 2008 geheiratet. Auf diese
Weise bedanken sie sich bei den Professoren und
Kommilitonen für die „schöne gemeinsame StudienFoto: Kati Krüger
zeit“.
6 000 Euro beim
Innovationspreis
Gute Ideen zahlen sich aus - ganz konkret
beim 7. Innovationspreis „Innovative Lösung
praxisnaher Probleme in Brandenburg“, der
mit insgesamt 6 000 Euro dotiert ist. Junge
Beschäftigte, Unternehmer und Studierende
im Kammerbezirk Potsdam (von Teltow-Fläming bis zur Prignitz) können ihre Ideen, Projekte und Entwicklungen bis zum 19. Oktober
2008 in schriftlicher Form bei der FH Brandenburg einreichen. Nähere Informationen
zur Wettbewerbsausschreibung finden sich
im Internet unter „Aktuelles“ auf „www.fhbrandenburg.de“ oder können bei der Technologie- und Innovationsberatungsstelle angefordert werden: E-Mail „tibs@fh-branden
burg.de“, Telefon (03381) 355-122.
34
infocus 03 | 2008
A LU M N I
5. Diploma Event im FB Informatik und Medien
Diploma Event würdigt erfolgreiche Studienabschlüsse
Feierliche Verabschiedung der Absolventen des Fachbereichs Informatik und Medien fand zum 5. Mal statt
Dem erfolgreichen Studienabschluss einen
feierlichen Rahmen geben - das war die Motivation von Prof. Dr. Barbara Wiesner, die Initiative für ein „Diploma Event“ zu ergreifen.
Am 29. August 2008 fand diese Veranstaltung
zum 5. Mal statt und ist mittlerweile ein fester
Bestandteil des akademischen Lebens im
Fachbereich Informatik und Medien.
In seiner Ansprache verwies Dekan Prof. Dr.
Jochen Heinsohn darauf, dass es seit dem
letzten Diploma Event eine erneut gestiegene
Zahl von Absolventen gab: insgesamt 79 (37
im Winter-, 42 im Sommersemester). Diese 79
ist eine deutliche Steigerung gegenüber 2007
mit 63 (2006: 51) Absolventen. Zurückzuführen sei diese Steigerung allerdings auf den
neuen Bachelor-Studiengang Informatik mit
kürzerer Regelstudienzeit, der in diesem Jahr
zeitgleich zum Diplom-Studiengang zu Absolventen führt.
26 Absolventen des Fachbereichs Informatik und Medien kamen zum Diploma Event am 29. August. Foto: Parsch
Schwarz auf Weiß
Publikationen von Prof. Dr. Michael Vollmer
Zeitschriften- und Buchbeiträge:
K.-P. Möllmann, M. Vollmer: Interferometrie auf dem Küchentisch. In:
Physik in unserer Zeit 39/1, 30-33 (2008)
Englischsprachige Zeitschriftenbeiträge und Proceedings:
M. Vollmer, K.-P. Möllmann, F. Pinno: Cheese cubes, light bulbs, soft
drinks: An unusual approach to study convection, radiation and size
dependent heating and cooling. In: Inframation 2008 Proceedings Vol. 9
K.-P. Möllmann, F. Pinno, M. Vollmer: Night Sky Radiant Cooling Influence on Outdoor Thermal Imaging Analysis. In: Inframation 2008
Proceedings Vol. 9
F. Pinno, K.-P. Möllmann, M. Vollmer: Thermography of window panes
- problems, possibilities and troubleshooting. In: Inframation 2008
Proceedings Vol. 9
M. Vollmer, S. D. Gedzelman: Simulating irradiance during lunar
eclipses: the spherically symmetric case. In: Applied Optics 47/34,
H52-61 (2008)
N. Hernitschek, E. Schmidt and M. Vollmer: Lunar Eclipse
Photometry: Absolute Luminance Measurements and Modeling. In:
Applied Optics 47/34, H62-71 (2008)
M. Vollmer, K.-P. Möllmann: Michelson Interferometer for your kitchen table. In: The Physics Teacher 46, 114-117 (2008)
G. Planinsic, M. Vollmer: The surface to volume ratio in thermal physics: from cheese cube physics to animal metabolism. In: EJP 29, 369384 (2008); also 29, 661 (2008)
S. Gedzelman, M. Vollmer: Atmospheric Optical Phenomena and
Radiative Transfer. In: Bull. Am. Met. Soc. 89, 471-485 (April 2008)
infocus 03 | 2008
35
HOCHSCHULE
Erfolgreicher PerspektivWechsel
An der FH Brandenburg Lösungsansätze gefunden
FHB-Vizepräsident Prof. Dr. Arno Fischer und Geschäftsführer Torsten Gärtner tauschten ihre Jobs
Von Stefan Parsch
Zum zweiten Mal hat sich die FH Brandenburg erfolgreich an dem Projekt
„PerspektivWechsel“ beteiligt, bei dem
ein Unternehmer und ein Professor für
einen Tag ihre Arbeitsplätze tauschen.
Nach dem Präsidenten der Industrieund Handelskammer (IHK) Potsdam,
Dr. Victor Stimming, und dem Präsidenten der FH Brandenburg, Dr. Hans Georg
Helmstädter, im vergangenen Jahr
waren es am 12. Juni der Geschäftsführer der Concert GmbH in Falkenhagen, Torsten Gärtner, und der FHB-Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer, Prof. Dr. Arno Fischer, die
einen Einblick in den Arbeitsbereich
des jeweils anderen bekamen.
wurden zwei Diplomarbeiten aus dem
Fachbereich Wirtschaft im Bereich Personalwesen gemeinsam mit Prof. Dr.
Ingeborg Böhm betreut. Neben der
Zusammenarbeit mit Studenten sind
auch Kooperationen mit FHB-Institutionen und -Instituten geplant, u. a. auf
den Gebieten Prozesstechnik und simulation.
Die Concert GmbH ist ein Tochterunternehmen des kanadischen Konzerns
Concert Industries Corp. und produziert
am Standort Falkenhagen bei Pritzwalk
(Landkreis Prignitz) mit rund 300 Mitarbeitern luftgelegte Verbundvliesstoffe auf Cellulose-Basis, die besonders
innovative Produkteigenschaften haben und den Gebrauchswert gegenüber vergleichbaren Produkten deutlich erhöhen.
Organisiert von der IHK Potsdam und
dem Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kultur (MWFK), ermög- Geschäftsführer Torsten Gärtner (l.) in der Maschinenhalle des
Fachbereichs Technik im Gespräch mit dem Leiter der TIBS, Norbert
licht das Projekt durch den Wechsel Lutz.
Prof. Dr. Arno Fischer nahm in der
Foto: Parsch
des Blickwinkels neue Perspektiven:
Concert GmbH an einem Entwicklungsführerin der Agentur für wissenschaftliche
An der FH Brandenburg sprach Torsten
meeting teil, lernte bei einem Werkrundgang
Weiterbildung und Wissenstransfer e.V.
Gärtner mit einem Studenten, der seine Masdie Produktionstechnologie und den Ferti(AWW), Dr. Annette Strauß, über berufliche
ter-Arbeit bei Prof. Dr. Uwe Höft im Bereich
gungsprozess kennen und beteiligte sich an
Aus- und Weiterbildung. Zum Abschluss beLogistik schreiben möchte. Anschließend
der Auswertung zum Grundlagenprojekt „Effisuchte er die CCDM GmbH, ein An-Institut der
hielt er in einer Vorlesung von Prof. Dr. Reiner
zienzsteigerung“. Prof. Fischer empfand die
FH Brandenburg, dessen Geschäftsführer
Malessa zu Auto und Umweltthemen einen
Arbeitsweise und die Atmosphäre im UnProf. Fischer ist.
kurzen Vortrag über Produktentwicklungen
ternehmen als „sehr erfrischend“. Auf dem
seines Unternehmens für die AutoGebiet der Vorprodukte für die Damenhymobilindustrie.
giene sei die Concert GmbH mit einem MarktTorsten Gärtner hat nach eigener Aussage
anteil von 26 Prozent Marktführer in Europa,
einen sehr positiven Eindruck von der FH
Nach dem Mittagessen mit dem Präsidenten
ein so genannter „Hidden Champion“.
Brandenburg erhalten. „Es war sehr interesbesichtigte Gärtner einige Labore im Fachbesant zu sehen, dass es für mehrere Herausreich Technik und sprach mit der GeschäftsDer Erfolg gebe dem Führungspersonal die
forderungen in unserem Unternehmen an der
Möglichkeit, frühzeitig über die Zukunft des
FH Brandenburg LöUnternehmens nachzudenken, neue Produksungsansätze gibt.“
te zu entwickeln und neue Märkte zu erschlieGärtner zeigte sich
ßen. Denn in den Ausgangsstoff Cellulose
entschlossen, die Zukönnen verschiedene andere Stoffe eingesammenarbeit mit der
bracht werden, so dass sich eine große BandFH Brandenburg zu
breite von Produkten, von speziellen Tischintensivieren.
Die
decken bis zu Stoffen für den medizinischen
Concert GmbH hatte
Bereich hergestellt werden könnten. Die Conbereits kurz nach ÖffAlle lieferbaren Bücher online bestellen und nung der Präsenzstel- cert GmbH ist so erfolgreich, dass im komtrotzdem den Vor-Ort-Service nutzen:
menden Jahr und nach Abschluss einer dritle Prignitz in Pritzwalk
ten Erweiterung die jährliche ProduktionsStudierende
des
Fachwww.astler-buch.de Š [email protected]
menge erheblich erhöht werden wird. Das Rebereichs Technik einsümee von Prof. Fischer: „Ich habe jedenfalls
geladen
und
beim
Bücher Astler im Einkaufszentrum Wust
viel gelernt und freue mich, dass wir unsere
Gespräch
Ansätze
für
An der Bundesstraße 1 Š 14778 BRB-Wust
Hilfe anbieten können, eine Produktion auf
Problemlösungen
erTelefon: (03381) 522361 Š Fax: 522363
hohem Niveau weiter zu verbessern.“
halten.
Außerdem
36
infocus 03 | 2008
Physiotherapie und medizische Fußpflege
Den Füßen etwas Gutes tun
Medizinische Fußpflege direkt in der Hochschule
Der Büroalltag führt oft zu einer einseitigen körperlichen Belastung.
Um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, bietet die FH
Brandenburg Ihren Mitarbeitern, aber auch den Studierenden, medizinische Dienstleistungen im eigenen Hause an. Das Behandlungszimmer ist der Raum 002 / WWZ.
Eine dieser Dienstleistungen ist die medizinische Fußpflege von
Manuela Schulze. Die gelernte Drogistin hat sich zur Chiropodistin
weiterbilden lassen und sich in diesem Sommer mit einem mobilen
Fußpflegedienst selbständig gemacht. Alle 14 Tage bietet sie mittwochs in der FH Brandenburg Termine an. „Wir benutzen unsere Füße
den ganzen Tag, aber wir gönnen ihnen selten etwas Gutes“, sagt
Manuela Schulze. Oftmals würden die Füße geradezu vernachlässigt.
„Dabei manifestieren sich viele gesundheitliche Probleme in den
Füßen, bis hin zu
Schäden an inneren
Organen“. Mit einer
Fußreflexzonenmassage könne Beschwerden
abgeholfen und das Immunsystem gestärkt
werden. Nicht zuletzt kann die Fußmassage zur Entspannung
vom
Stress des Alltags
eingesetzt werden.
Zum Angebot von
Manuela Schulze
gehört die Behandlung von starker Verhornung der Haut,
stark eingewachsene Nägel oder Krallennägel sowie diaFußpflegerin Manuela Schulze mit ihrem Behandbetischen Füßen.
lungskoffer, der alle wichtigen Geräte für die mediziniFersenrisse, Hühnersche Fußpflege enthält.
Foto: Parsch
augen und Schwielen werden in der kosmetischen Fußpflege behandelt. Das Leistungsangebot umfasst weiterhin die Beratung zu eigenständigen Pflege
und zum richtigen Schuhwerk.
Physiotherapeutin Judith Wentzel
Foto: Parsch
Breites Massageangebot
... von Physiotherapeutin Judith Wentzel
Physiotherapeutische Angebote, insbesondere Massagen, gibt es
schon länger an der FH Brandenburg. Zuletzt bot Evelyn Hintze ihre
Dienste an, doch sie ist mit ihrer Familie weggezogen. Seit Juli führt
Judith Wentzel das Therapieangebot weiter. Sie ist seit sieben Jahren
Physiotherapeutin und seit einem Jahr freiberuflich tätig.
In den meisten Berufen sitzen die Arbeitnehmer stundenlang vor einem Computer. Dies führt gerade im Schulter- und Nackenbereich bei
vielen Menschen regelmäßig zu Verspannungen, die am besten mit
einer Massage gelöst werden können. Neben klassischen Massagen
bietet Judith Wentzel manuelle Lymphdrainage, Bindegewebsmassage, Segmentmassage, Triggerpunktbehandlung, Fußrelflexzonenmassage, Krankengymnastik, Beckenbodentraining und therapeutische Ultraschallbehandlung an. Auch Rezeptabrechnungen über die
Krankenkassen sind möglich.
Judith Wentzel ist donnerstags im Behandlungsraum 002 / WWZ.
Termine sind vorab telefonisch zu vereinbaren.
___________________________
Physiotherapeutisches Behandlungsangebot von Judith Wentzel:
Terminvereinbarungen unter Telefon 0176 / 483830 02
Nicht nur im Alltag, auch im Sport können die Füße sehr stark beansprucht werden. Deshalb, so betont Manuela Schulze, sei eine Fußzonenreflexmassage kein Luxus, sondern auch als vorbeugende
Maßnahme geeignet. Manuela Schulze ist 14-täglich mittwochs im
Raum 002 / WWZ. Termine sind vorab telefonisch zu vereinbaren.
___________________________
Mobile medizinische Fußpflege von Manuela Schulze:
Terminvereinbarungen unter Telefon: 033 81 / 80 18 08, mobil: 01 57 / 73 84 2933
infocus 03 | 2008
37
HOCHSCHULE
Überlegungen zur Hochschulfinanzierung
Hochschulfinanzierung in Deutschland
Gastbeitrag des früheren Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dr. Uwe Thomas
Von Staatssekretär a.D. Dr. Uwe Thomas
Im OECD*-Bericht „Bildung auf einen Blick
2007“ heißt es: „Das Tempo beim Ausbau
des tertiären Bildungssystems fiel in
Deutschland auch in den letzten Jahren deutlich hinter den Durchschnitt im OECD-Raum
zurück. Dadurch hat sich der in den achtziger
und neunziger Jahren angestaute Rückstand
tendenziell vergrößert.“ Tatsächlich liegt
Deutschland im OECD-Vergleich bei Studienanfängern und Hochschulabsolventen, bezogen auf die relevanten Altersjahrgänge, auf
einem der hinteren Plätze.
Nun kann man argumentieren, dass unser
duales Bildungssystems das Problem teilweise wettmacht. Das ist wahr. Aber eben nur
teilweise. Denn wenn es mit Blick auf die
Umwälzungen in den nächsten Jahrzehnten
um die Vorbereitung auf das lebenslange Lernen geht, ist eine gründliche Bildung in der
Wie überhaupt der Ausbau der Fachhochschulen bei gleichzeitiger Durchlässigkeit in
Richtung Universitäten und Promotion das
Gebot der Stunde ist. Ebenso die Fachhochschulreife nach einer guten Meisterprüfung.
Und zwar möglichst einheitlich geregelt,
über Ländergrenzen hinweg.
Aber die Studienanfängerquoten sind nur
ein Aspekt. Ein anderer ist die Fächerwahl
für ein Studium. Zwar ist der Anteil der
Studienanfänger(innen) in den Natur- und
Ingenieurwissenschaften in Deutschland mit
rund 27 Prozent vergleichsweise hoch. In
den USA und Japan ist die Quote nur halb so
hoch. Aber die insgesamt viel zu niedrigen
Studienanfängerquoten trüben das hoffnungsvolle Bild gleich wieder ein.
Vergleichen wir Deutschland, den amtierenden Exportweltmeister, mit anderen hoch
fen es viermal so viele Frauen, in diesen
Studienfächern zu reüssieren, wie in
Deutschland. Ein deutlicher Hinweis darauf,
wo anzusetzen wäre, um Mängel auszugleichen.
Hinzu kommt, dass wir zunehmend
Probleme beim Lehrernachwuchs in den
naturwissenschaftlichen Fächern haben.
Wenn die Lehrer(innen) im Bereich der
Naturwissenschaften quantitativ und qualitativ fehlen, wird es auch bei der Wahl eines
natur- oder ingenieurwissenschaftlichen
Studienfachs eng. Die Lage ist für den amtierenden Exportweltmeister dramatisch
genug, um sehr viel radikaler zu handeln, als
wir es bisher vermochten.
Wie kommt es, dass Deutschland so ins Hintertreffen geraten konnte? Wir sind in den
vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten
offenbar langsamer gelaufen,
wo andere bereits zum Spurt in
die Zukunft angesetzt haben.
Eine mögliche Erklärung lautet:
Wir haben die falschen Anreize.
Bei uns subventionieren einige
arme Länder die reichen. Das
arme Berlin wendet, bezogen
auf das Bruttoinlandsprodukt
(BIP), dreimal soviel auf, wie
das reiche Bayern. Besonders
interessant ist in diesem Zusammenhang, dass mit Ausnahme von Brandenburg die
ostdeutschen Ländern deutlich
über dem Bundesdurchschnitt
liegen. Das ist eine beachtliche
Leistung, die honoriert werden
sollte.
Summe der Ausgaben der Hochschulen für Lehre am Bruttoinlandsprodukt in Prozent.
Jugend von größter Bedeutung, weil man Lernen eben lernen muss. Wir brauchen beides,
praktische und formale Bildung, schon deshalb ist übrigens die Initiative in Baden-Württemberg für duale Fachhochschulen, aufbauend auf den Berufsakademien, ein interessantes Modell auch für andere Bundesländer.
* OECD: Organisation für wirtschaftliche Zusammen
arbeit und Entwicklung; fast alle Mitglieder sind
Industriestaaten
38
entwickelten Ländern, so fällt zweierlei auf.
Erstens gibt es viele Industrieländer, darunter unsere wichtigsten Konkurrenten, welche
- normiert auf die relevanten Jahrgänge doppelt so viele Hochschulabsolventen der
Natur- und Ingenieurwissenschaften ausbilden. Zweitens fällt auf, dass wir in Deutschland die Begabungsreserven der Frauen auf
diesem Gebiet geradezu sträflich vernachlässigen. Ausgerechnet in Südkorea schaf-
Ein spezifischer Hochschulfinanzausgleich zwischen den
Bundesländern nach dem Königsteiner
Schlüssel (Bevölkerung und BIP) könnte ein
Schritt in die richtige Richtung sein. Wer
unterproportional in Hochschulen investiert,
zahlt ein. Wer überproportional investiert,
profitiert. Damit entstünden Anreize,
Hochschulkapazitäten auszubauen und
genügend Studierende anzuwerben, um
vom Hochschulfinanzausgleich zu profitieren und nicht einzahlen zu müssen. Es ist ein
Quelle: Destatis
infocus 03 | 2008
HOCHSCHULE
Veranstaltungen und Termine
einfaches Modell, welches die Bundesländer
motivieren könnte, ihre Hochschulen so
attraktiv wie möglich zu machen, damit die
Studierenden zu ihnen kommen. Noch weitergehende Modelle, wie etwa Bildungsgutscheine über Ländergrenzen hinweg, könnten zu einem Wettbewerb zwischen den
Hochschulen um Studierende führen, der
erwünscht ist und auf jeden Fall wirkungsvoller als Studiengebühren.
Deshalb zum Schluss noch vier Überlegungen zur Bildungspolitik in einem Bundesland:
1. Wer nicht rechtzeitig gegensteuert im Hinblick auf den verheerenden Lehrermangel
vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern, der verbaut sich die wirtschaftliche
Zukunft.
2. Bereits im Kindergarten muss die Arbeit
beginnen, um alle Begabungsreserven zu
erschließen und in der Schule muss dafür
gesorgt werden, dass mehr Mädchen sich
für Technik und Naturwissenschaften interessieren.
3. Die Hochschulfinanzierung ist Chefsache.
Die Prioritätensetzung darf nicht den Finanzministern überlassen werden
4. Wir brauchen deutlich mehr Abiturient(inn)en und mehr Studienanfänger. Der
Hochschulzugang muss auch für qualifizierte Absolventen der Berufsausbildung
erleichtert werden.
Uwe Thomas war als Staatssekretär im Bundesministerium für
Bildung und Forschung mitverantwortlich dafür, dass durch eine
Reform der Studienfinanzierung
und zahlreiche Werbemaßnahmen die Studierendenquote sich
bis 2003 deutlich nach oben entwickelt hatte. Er setzte grundlegende Reformen in der Forschungsfinanzierung durch. Innerhalb der Friedrich-Ebert-Stiftung hat er mehrere Schriften veröffentlicht, darunter „Stiefkind Wissenschaftsmanagement“, „Das fabelhafte 3%-Ziel“ und „Fairer Wettbewerb für deutsche Hochschulen - eine Philippika gegen
die föderale Segmentierung“. Kontakt zu Staatssekretär
a.D. Dr.-Ing. e.h. Uwe Thomas: „[email protected]“.
Termine und Veranstaltungen
o
... im Wintersemester 2008/09 an der FHB
2
22.09.2008: Immatrikulationsfeier für die Studienanfänger im Wintersemester 2008/09. Ort: Audimax der FH, Uhrzeit: 09:30 - 11:00 Uhr
22.09.2008: Party im Studentenkeller „IQ“ - Gegrilltes, Freibier, LiveBands. Uhrzeit: ab 16:00 Uhr
22. - 25.09.2008: Gemeinsames Assessment Center für Gründungsinteressierte von FHB und FH Potsdam. Infos: (03381) 355-228
24.09.2008: Gaudimax: „Zärtlichkeiten mit Freunden“. MusikKasperett mit den Zuzweitunterhaltern Ines Fleiwa und Cordula Zwischenfisch. Ort: Audimax. Uhrzeit: 20:00 Uhr
11.10.2008: Alumni-Treffen
11.10.2008: Perspecta - Ausbildungs- und Perspektivmesse in Kyritz
Uhrzeit: 10:00 - 16:00 Uhr
20. - 24.10.2008: Projekt BrISaNT - 1. GirlsProject. Schnupperwoche
an Brandenburger Hochschulen
23.10.2008: Verleihung des Nachwuchswissenschaftlerpreises 2008.
Ort: Audimax
26.10.2008: Gaudimax: Désirée Nick - Liebling, ich komm später.
Kabarettistische Lesung. Ort: Audimax. Uhrzeit: 19:00 Uhr
06.11.2008: 27. Fachtag Informatik: UML (Unified Modeling
Language) und MDA (Modellgetriebene Softwareentwicklung). Ort:
Zentrum für informatik und Medien. Uhrzeit: 14:00 Uhr
08.11.2008: Gaudimax: Mark Benecke - Herr der Maden. Infotainment mit dem bekannten Kriminalbiologen. Ort: Audimax
Weitere Informationen zu den Terminen im Internet unter
„www.fh-brandenburg.de/3.html“
infocus 03 | 2008
1 Bei Abschluss eines Mobilfunkvertrages von O im Tarif O Active Data (keine Telefonie
2
2
möglich) und gleichz. Buchung des Internet-Pack-L entfällt in den ersten 24 Monaten im
Tarif O2Active Data die mtl. Grundgebühr i. H. v. 9,52 €, zudem erhältst du das InternetPack-L in den ersten 24 Monaten zum mtl. Pack Preis von 20 € (statt 25 €) und den O2Surf
Stick für nur 1 €. Details zum O2Active-Data-Tarif: Mindestvertragslaufzeit 24 Monate, Anschlusspreis 25 €, die mtl. Grundgebühr von 9,52 € entfällt. Details zum Internet-Pack-L:
Das Internet-Pack-L mit unbegrenztem mtl. Datenvolumen gilt nur für paketvermittelte Datennutzung innerhalb Deutschlands, nicht bei Sprachdiensten, Videotelefonie und VoIPNutzung. Ab einer Datennutzung von über 10 GB pro Kalendermonat wird die Übertragungsgeschwindigkeit auf max. 64 KBit/s für den Up- und Download gedrosselt. Mehrfachbuchungen nicht möglich. Mindestvertragslaufzeit 24 Monate, beiderseitige Kündigungsfrist
3 Monate. Dieses Angebot gilt nur für Studenten unter Vorlage des Studentenausweises bis
zum 31.12.2008. Angebot gilt nicht bei Inanspruchnahme anderer Sonderkonditionen.
O2 Partner Shop Brandenburg 2
Altstädtischer Markt 7, 14770 Brandenburg
Telefon: 03381 / 3251404
Mo. - Fr.: 9.00 bis 18.00 Uhr, Sa.: 10.00 bis 13.00 Uhr
39

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