Rudolf Wöhrl AG

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Rudolf Wöhrl AG
Rudolf Wöhrl AG
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
MODE & SPORT MIT STARKEN MARKEN
WICHTIGE FINANZKENNZAHLEN
INHALT
HJ 2014/15
(01.08.14 - 31.01.15)
(ungeprüft)
HJ 2013/14
(01.08.13 - 31.01.14)
(ungeprüft)
Verkaufserlöse
169,5
182,6
Vorwort des Vorstands
4
Nettoumsatzerlöse
136,5
149,0
Wichtige Ereignisse
6
Warenrohertrag
63,5
71,4
Konzernlagebericht10
Warenrohertragsmarge
46,5 %
47,9 %
Konzerngewinn- und Verlustrechnung
5,9
9,1
Konzernbilanz20
4,3 %
6,1 %
Konzernanhang22
3,2
6,6
Impressum30
2,3 %
4,4 %
EBT
1,3
4,0
Jahresüberschuss
0,9
3,0
Wirtschaftliches Eigenkapital*
25,2
25,7
Liquide Mittel
10,2
25,5
Bilanzsumme
91,9
95,6
EBITDA
EBITDA Marge
EBIT
EBIT Marge
*einschließlich Gesellschafterdarlehen und Mezzaninkapital
19
04
RUDOLF WÖHRL AG
Vorwort
Liebe Investoren und Geschäftspartner
der Rudolf Wöhrl AG,
vereinfacht, so dass Warenumlagerungen schneller
durchgeführt werden können.
Mit diesen Maßnahmen gewinnen wir mehr Flexibilität und können so besser auf das veränderte Kaufverhalten unserer Kunden reagieren: den bedarfsnahen
Kauf sowie den erhöhten Anspruch an Modeneuheiten und Kompetenz auf den Verkaufsflächen. Dies
wird nun auch bei der Wareneinsteuerung stärker berücksichtigt. Dadurch ist es uns möglich mehr Kaufimpulse zu setzen, indem wir unsere Kunden fortlaufend
mit unserer Mode inspirieren und begeistern.
das erste Halbjahr 2014/15 hat uns marktseitig vor
große Herausforderungen gestellt, deren Auswirkungen
sich auch in unserer Umsatz- und Ertragslage widerspiegeln. Wir haben bereits entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet und werden weitere Anpassungen vornehmen, um in Zukunft noch schneller und
flexibler auf extreme Wetterbedingungen sowie auf
sich verändernde Bedürfnisse und das Kaufverhalten
unserer Kunden reagieren zu können.
Durch die enge Zusammenarbeit der beiden Unternehmen WÖHRL und SinnLeffers konnten wir nicht nur
erhebliche Kostensynergien, sondern auch zusätzliche
Mengensynergien bei der Beschaffung von Handelsware realisieren, wodurch die Wareneinsatzquote
verbessert und die Entwicklung der Rohertragsmarge
positiv beeinflusst werden konnte.
Zudem haben wir bei der Warenbestellung und der
Bestandssteuerung Prozessoptimierungen vorgenommen. Bei der Bestellung der Winterware haben wir
z.B. die Vororderquote reduziert und zusammen mit
unseren Industriepartnern Möglichkeiten identifiziert, bedarfsnahe Nachbestellungen von Ware zu gewährleisten. Auch den Prozess der Bestandssteuerung haben wir
Dennoch gab es auch Faktoren, welche die Rohertragsmarge belastet haben. So trugen Maßnahmen zur Lagerbereinigung und die Durchführung von Kundenaktionen zur Erhöhung der Frequenz zu Erlösschmälerungen
bei. Entsprechend belief sich die Rohertragsmarge bei
einem Nettoumsatz von 136,5 Mio. € (VJ: 149,0 Mio.
Euro) auf 46,5 % (VJ: 47,9 %). Die Umsatzeinbußen sind
dabei maßgeblich auf die Witterungsbedingungen, insbesondere in den Monaten September bis Dezember,
zurückzuführen. Hinzu kommen auch noch starke Vergleichszahlen aus dem Vorjahr, in dem wir mit vielen
Marketingaktionen unser 80-jähriges Firmenjubiläum
gefeiert haben. Doch auch neue Wettbewerber und der
steigende Marktanteil des Onlinehandels spielen hier
eine Rolle. Beides schlägt sich entsprechend auf die Kundenfrequenz und das Kaufverhalten nieder. Das warme
Wetter hat das Kaufverhalten der Bedarfskunden gehemmt und somit stieß die Winterware in diesen Monaten auf geringe Nachfrage. Mit dem einsetzenden Winter und diversen Rabattaktionen konnten wir zwar im
Rahmen des Winterschlussverkaufs den Abverkauf steigern und den Warenbestand deutlich verringern, dies
jedoch zu niedrigeren Margen und somit zulasten von
Umsatz und Ertrag. Dadurch wurden die neu gewonnenen Kostenvorteile fast vollständig neutralisiert.
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
Vor diesem Hintergrund sind wir mit einem EBIT in
Höhe von 3,2 Mio. Euro (VJ: 6,6 Mio. Euro) zufrieden.
Neben den Kostensynergien, die erst im kommenden
Geschäftsjahr voll zum Tragen kommen werden,
arbeiten wir an einer Reihe weiterer Maßnahmen, um
unser Geschäftsmodell für die Zukunft gegen etwaige
Witterungsschwankungen, steigende Beschaffungskosten und veränderte Konsumgewohnheiten im Einzelhandel zu wappnen.
Viele wechselnde Kollektionen, vor allem auch wetterneutralere Zwischenkollektionen, sollen dazu beitragen, kontinuierliche Kaufanreize für die Kunden zu
setzen und die Nutzung der Verkaufsflächen zu optimieren. Durch dieses verbesserte Flächenmanagement wollen wir auch den Einsatz von Rabatten über
den Saisonverlauf verringern. Darüber hinaus wird
unser Häuserportfolio einem fortlaufenden Assessment unterzogen sowie neue Formate getestet und bei
Erfolg auch an anderen Standorten umgesetzt. So
haben wir in Forchheim (BY), Waidhaus (BY) und
Halle (ST) weitere Topmarken-Outlets eröffnet, wo wir
uns auf die Vermarktung von Saisonware und margenträchtigen Sonderposten konzentrieren.
Wir verfolgen derzeit im Rahmen unserer Filialstrategie das Ziel unser Flächenportfolio weiter zu optimieren. Unter diesem Gesichtspunkt eröffneten wir
Anfang März in Aschaffenburg ein Modehaus mit
knapp 3.000 Quadratmetern. Positive Effekte daraus
erwarten wir bereits im Laufe dieses Geschäftsjahres.
Mit der Präsenz in Aschaffenburg ist es uns möglich
einen neuen Kundenstamm zu erschließen und unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Ebenfalls dieser Strategie Rechnung trägt die Entscheidung das Modehaus in Zwickau Ende März 2016 zu
schließen. Aufgrund rückläufiger Kundenfrequenzen
und Umsatzzahlen haben wir uns im Sinne eines ertragreichen und zukunftsfähigen Filialportfolios nun zu
diesem Schritt entschlossen.
Als weitere umsatzsteigernde Maßnahme treibt
WÖHRL die Multichannel-Strategie konsequent voran.
Entsprechend wird es in den nächsten Monaten einen
Relaunch des Onlineauftrittes geben, bei dem unter
anderem eine Curated-Shopping-Lösung (Stilberatung
05
im Internet) angeboten wird. Im Zuge des Ausbaus
der digitalen Services ist zukünftig der Start eigener
Online­
shops für WÖHRL und den Concept Store
U-eins geplant. Im Fokus stehen dabei die Verknüpfung von kunden­gruppenspezifischen digitalen und
stationären Angeboten aus Sortiments-, Beratungs-,
Service- und Kommunikationsleistungen. Das digitale
Kauf­erleb­nis wird auf diese Weise ein integraler Bestandteil der Markenwahrnehmung unserer Kunden
werden. Um den Erfolg dieses Konzepts sicherzustellen, lassen wir hier auch alle Erkenntnisse über
die Bedürfnisse unserer über 1,5 Mio. stylecard
Kunden einfließen.
Zudem sollen gezieltere und effizientere Marketingmaßnahmen im Rahmen des Customer-RelationshipManagements die Kundenfrequenz in unseren Häusern erhöhen und den Verkauf unterstützen.
Meine Vorstandskollegen und ich arbeiten weiter intensiv daran, die Rudolf Wöhrl AG fit für die Zukunft zu
machen und den Erfolg des Unternehmens nachhaltig
zu sichern. Mit Einführung der auf der WÖHRL Warenwirtschaft basierenden IT-Lösung für SinnLeffers sind
die maßgeblichen Harmonisierungsprojekte vorerst
abgeschlossen und die AG kann die Früchte dieser ergebniswirksamen Prozessvereinfachungen nun ernten.
Trotz der schwierigen Entwicklung im ersten Halbjahr
erwarten wir noch ein EBT auf Vorjahresniveau.
Dieses Ergebnis haben wir nicht nur den eingeleiteten
Maßnahmen zur Optimierung unserer Kostenstrukturen
und Prozesse zu verdanken, sondern vor allem dem
engagierten Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die alle Entscheidungen und Veränderungen
voll mitgetragen und durch ihre tatkräftige Unterstützung ihren Beitrag zum Erfolg unseres Unternehmens
geleistet haben. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle
erneut ein ‚herzliches Dankeschön‘ aussprechen.
Ihr Olivier Wöhrl
Vorstandsvorsitzender
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RUDOLF WÖHRL AG
WICHTIGE EREIGNISSE
WÖHRL STYLECARD: DIGITALISIERUNG DES
KUNDENBINDUNGSPROGRAMMS
Im August 2014 hat WÖHRL das Serviceangebot
für seine Kunden im digitalen Bereich weiter ausgebaut. Sie haben seitdem die Möglichkeit, ihre
WÖHRL Kundenkarte (stylecard) mithilfe der NuBON-App mobil zu beantragen oder die Daten der
bereits existierenden Kundenkarte ins Smartphone
zu übertragen.
Die Kunden profitieren dabei neben den bekannten
Vorteilen der stylecard von zahlreichen weiteren
Möglichkeiten: So lassen sich mit der App etwa
eine Ausgabenübersicht oder Einkaufslisten erstellen. Das Beantragen der Kundenkarte erfolgt
schnell und einfach über ein mobiles Endgerät. Das
Anmeldeformular lässt sich über die App bequem
ERFOLGREICHE UMBAU- UND MODERNISIERUNGSMASSNAHMEN AN ZAHLREICHEN
WÖHRL STANDORTEN
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
metern Orientierung und Kompetenz in Sachen
Modefragen und stellt damit eine der Konstanten
im Einzelhandel von Augsburgs Innenstadt dar.
von unterwegs ausfüllen. Dazu bedarf es nur weniger Eingaben. Die Registrierung erfolgt umgehend,
so dass ein Einsatz der Kundenkarte und die Nutzung der Vorteile direkt im Anschluss möglich sind.
Bei einem Einkauf genügt es fortan das
Smartphone mit der digitalen stylecard vorzuzeigen – das spart auch
Platz im Portemonnaie.
Der Umsatz wird dann
automatisch dem persönlichen Kundenkonto
gutgeschrieben.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2014/15
hat WÖHRL weitere Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. So wurde das Modehaus im Olympia-Einkaufszentrum im September
2014 nach erfolgreicher Umbauphase der drei Etagen neu eröffnet. Auch das Ansbacher Modehaus
wurde umfassend modernisiert und die Verkaufs­
fläche dabei komplett neu aufgeteilt und gestaltet,
so dass Kundinnen der Damenoberbekleidung nun
auf weiteren 210 Quadratmetern Modetrends von
vielen neuen Marken entdecken können.
Das WÖHRL Haus in Augsburg erstrahlt seit September ebenfalls in neuem Glanz. Zudem erweiterte
der Fashionretailer in der Fuggerstadt sein Angebot
um zahlreiche neue Markenshops. Das Modehaus
am Moritzplatz bietet seinen Kunden bereits seit 26 Jah­ren auf einer Verkaufsfläche von 6.500 Quadrat-
In neuem Gewand zeigt sich seit Oktober 2014 nach
fünfwöchiger Umbauphase auch das Modehaus in
Amberg. Der Geschäftsbetrieb wurde währenddessen aufrechterhalten. Die einzelnen Modewelten wurden modernisiert und die Wegführung durch das
knapp 4.000 Quadratmeter große Haus intuitiver
gestaltet, damit Kunden sich noch leichter zurechtfinden. Zudem beinhaltet das Sortiment des Fashionretailers jetzt auch Damen- und Herrenschuhe.
Die Neueröffnungen wurden jeweils gebührend mit
Happy-Hour-Shoppingevents oder VIP-Abenden für
Stammgäste und stylecard Besitzer gefeiert.
Zudem starteten im Dezember die umfangreichen
Umbau- und Modernisierungsarbeiten im WÖHRL
Haus Nürnberg-City, dem Flagshipstore. Im Vordergrund der Maßnahmen stand die Umschichtung
des Sortiments. Dabei wurden fünf Fashionwelten
geschaffen, die den Kunden schnellere und leichtere Orientierung bieten sollen. Die dadurch entstandenen verkürzten Laufwege erleichtern den Mitarbeitern das Bedienen auf einer Etage, wodurch der
Kunde mehr Ansprechmöglichkeiten besitzt, mehr
Zeit für dessen Beratung bleibt und sich so insgesamt die Serviceleistungen des Modehauses verbessern.
WÖHRL vergrößerte im Rahmen des Umbaus auch
seine Fläche auf nunmehr 20.000 Quadratmeter,
auf welcher der Fashionretailer fortan ein noch größeres Sortiment und weitere Topmarken präsentieren kann. So hielten weitere renommierte Designerlabels wie Armani, René Lezard und Windsor
Einzug in das Modehaus. Das Haus wurde im März
2015 erfolgreich neu eröffnet.
07
JUBILÄEN VON WÖHRL MODEHÄUSERN
Im Herbst 2014 stand auch eine Reihe von Häusergeburtstagen an. Neben dem fünfjährigen Bestehen der
Modehäuser in Günthersdorf bei Leipzig und Bad
Neustadt feierte das Haus in Ingolstadt bereits sein
35-jähriges Jubiläum. Auch das Modehaus in Nürnberg City hatte allen Grund zu feiern. Bereits seit
1949 ist der Flagshipstore von WÖHRL am Weißen
Turm Anziehungspunkt für Fashionbegeisterte und somit das älteste Modehaus des Fashionretailers.
WÖHRL ERÖFFNET POP-UP-STORE IN
ASCHAFFENBURG
Anfang Dezember 2014 eröffnete WÖHRL in der
City-Galerie Aschaffenburg den ersten Pop-up-Store
seiner Unternehmensgeschichte. Dieser befand sich
in den Räumlichkeiten des neuen WÖHRL Modehauses, das im März 2015 seine Türen öffnete. Dort präsentierte der Fashionretailer auf einer Fläche von
400 Quadratmetern aktuelle Damenmode. Gestartet wurde der Verkaufsbetrieb mit Damen- und Herrenmode. Die Erfahrungen, die aus dieser ersten
Verkaufsphase gewonnen wurden, dienten dazu die
Bedürfnisse der Aschaffenburger Kunden kennenzulernen und das Sortiment des Modehauses entsprechend der Nachfrage vor Ort abzustimmen. Da sich
dieses Modell als erfolgreich erwiesen hat, ist ein
zukünftiger Einsatz an anderen Standorten durchaus
möglich. Im März eröffnete dort ein Modehaus mit
einer Fläche von knapp 3.000 Quadratmetern.
08
RUDOLF WÖHRL AG
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
10 JAHRE U-EINS
WÖHRL WEITERHIN MIT BB RATING
Im Jahr 2004 gründete WÖHRL den Concept Store
U-eins. Das vom Deutschen Einzelhandel als „Store
of the Year“ prämierte Konzept feierte im September bereits sein 10-jähriges Jubiläum. Es vereint Fashion, Entertainment sowie Lifestyle und bietet einer
jungen, modeaffinen Zielgruppe Markenware von
jungen Designerlabeln und etablierten Key-Brands.
Die Rudolf Wöhrl AG hat im Rahmen des Folgeratings
von der Euler Hermes Rating Deutschland GmbH erneut die Note BB (Ausblick: stabil) erhalten.
Nach erfolgreicher Einführung in Nürnberg wurde U-eins nach und nach an 29 weiteren WÖHRL
Standorten implementiert. Mit neuem Logo und
überarbeiteter, moderner Website startete das
Trendlabel in das nächste Jahrzehnt. U-eins hat sich
mit einem eigenen Lifestyle-Magazin, zahlreichen
Bloggerkooperationen und attraktiven Marketingaktionen mit Unterstützung der sozialen Netzwerke
zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt.
Positiv bewertet Euler Hermes Rating dabei unter anderem die gute regionale Marktposition und Mar-
09
kenbekanntheit von WÖHRL. Neben der regionalen
Erweiterung des stationären Flächennetzes honorieren die Analysten von Euler Hermes auch die weiterführende Kooperation mit SinnLeffers. Die sich daraus ergebenden Skalenvorteile bei Beschaffung,
Logistik und Verwaltung sollen in den kommenden
Jahren auch bei stabilen Umsätzen zu einer Verbesserung der Ertragskraft führen.
WECHSEL IM AUFSICHTSRAT
Andreas E. Mach
Manfred Zipp
Bei der jährlichen Hauptversammlung der Rudolf
Wöhrl AG wurden zwei neue Mitglieder in den Aufsichtsrat berufen.
Ebenfalls neu ins Amt berufen wurde Manfred Zipp,
ehemaliger WÖHRL Vorstand. Er löst Patrick Feller,
geschäftsführender Gesellschafter der DIH Gruppe, ab.
Zipp, Partner bei der WP Force Solutions, bekleidete
zuvor langjährige Geschäftsführerpositionen u. a. beim
Multi-Label-Retailer Breuninger, dem britischen Luxuskaufhaus Harrods, dem Gastronomiekonzern Nordsee
sowie der SB-Warenhausgruppe Globus. Er komplettiert damit das Kontrollgremium der WÖHRL Gruppe,
bei dem Dr. Ekkehard Franzke den Vorsitz führt.
Andreas E. Mach ist Nachfolger von FriedrichWilhelm Göbel, seit Juli 2014 Geschäftsführer der
SinnLeffers GmbH. Der studierte Geistes- und Sozialwissenschaftler sowie Volkswirt gehört einer
in der fünften Generation befindlichen süddeutschen Unternehmerfamilie an. Er verfügt über
25 Jahre Berufserfahrung im Bereich Beratung und
Finanzierung von Familienunternehmen sowie der
Umsetzung von Expansionsstrategien und Nachfolgeregelungen. Seit der Gründung der 2962
Enterprises Geiger & Mach Group im Jahr 2009 ist
er als geschäftsführender Gesellschafter tätig. 2005
gründete Mach das Familienunternehmernetzwerk
ALPHAZIRKEL, dem er seither als Sprecher vorsteht.
Mach wie Zipp stellen aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen in unterschiedlichen Branchen einen wertvollen Zugewinn für die Rudolf Wöhrl AG dar. Im Rahmen
ihrer Aufsichtsratstätigkeiten werden sie gemeinsam mit
dem Vorstand der WÖHRL Gruppe an der zukunftsfähigen Ausrichtung des Unternehmens arbeiten und damit zu einer positiven Geschäftsentwicklung beitragen.
010
RUDOLF WÖHRL AG
KONZERNLAGEBERICHT
zum 31.01.2015
1. GESCHÄFTSMODELL UND GESCHÄFTSENTWICKLUNG BEI WÖHRL
Die WÖHRL Gruppe konzentriert sich ausschließlich auf den deutschen Markt und hängt damit maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung sowie
der Kaufkraftentwicklung und Konsumbereitschaft
der Verbraucher in Deutschland ab. Gemäß der
Pressemitteilungen der GfK war der Konjukturoptimismus in den Monaten August und September sehr
gedämpft, jedoch verbesserte sich das Konsumklima in den Folgemonaten und legte im Januar 2015
spürbar zu.1
Lt. Statistischem Bundesamt hat sich das Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr 2014 um 1,6 % erhöht
und lag damit über dem Durchschnitt der letzten
zehn Jahre von 1,2 %. Im Vorjahresvergleich hat
sich das Wirtschaftswachstum seit dem Sommer
etwas beschleunigt: Das preisbereinigte BIP stieg
im vierten Quartal 2014 um 1,6 %, nach +1,2 % im
dritten Quartal.2
Diesem Trend konnte der Textilhandel nicht folgen.
Im Besonderen die Modehäuser meldeten fünf der
sechs Monate eine negative Entwicklung zum Vorjahr mit Ausnahme des Monats August. Bezüglich
der Winterware war das Konsumverhalten in der
ersten Saisonhälfte sehr verhalten. Die Nachfrage
nach den typischen Winterartikeln zog erst zwischen
November und Januar an, was sicherlich auch mit
den massiven Reduzierungen ab der Saisonmitte zu
erklären ist.3
1
2
3
Die Einzelhandelsbranche steht weiterhin vor der
großen Herausforderung den stationären Handel
so zu gestalten, dass die rückläufige Frequenz in
den Innenstädten gestoppt werden kann. Die Verzahnung des Retailgeschäfts mit dem E-Commerce
beschäftigt besonders die stationären Händler weiter. Ziel ist es, den Absatzkanal E-Commerce so in
den Handel zu integrieren, dass er einen Mehrwert
für den Kunden bietet und nachhaltig wirtschaftlich
für das Unternehmen funktioniert.
2. UNTERNEHMENSSPEZIFISCHE EREIGNISSE
Die in 2013 begonnene Zusammenarbeit mit der
SinnLeffers GmbH hat zum 01.01.2015 planmäßig
die Endausbaustufe erreicht. Ziel dieser Partnerschaft ist die Hebung von Kosten- und Einkaufssynergien sowie Optimierungen in der Marktbearbeitung.
Wesentliche zentrale Dienstleistungen in der Verwaltung (z.B. Einkauf und Bestandsmanagement, Marketing und Kommunikation, Personaladministration
und -entwicklung, Rechnungswesen, Controlling und
IT-Services) werden seit dem 01.01.2015 von der
SinnLeffers GmbH nicht mehr selbst erbracht, sondern
von der Rudolf Wöhrl AG fremdbezogen. Rechte
und Pflichten beider Partner sind in einem Dienstleistungsvertrag geregelt. Die Erträge aus diesem
Dienstleistungsgeschäft werden bei WÖHRL unter
den Sonstigen Betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Die für die gemeinsame Dienstleistungszentrale notwendige IT-Harmonisierung ist ebenfalls planmäßig
vorangeschritten. Die IT-Applikationen SAP FI, SAP CO
Pressemitteilungen GfK vom 27.08.2014, 26.09.2014, 24.10.2014, 27.11.2014, 19.12.2014 und 28.01.2015
Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung vom 24. Februar 2015 - 61/15
www.textilwirtschaft.de, HML Modemarketing: Sale befeuert Nachfrage
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
und SAP HR sowie das BI-System DeltaMaster werden
mittlerweile von beiden Kooperationspartnern genutzt, redundante Altsysteme wurden bereits abgeschaltet. Im Integrationsprojekt zur Warenwirtschaft
wurden die Meilensteine fristgerecht erreicht. Zur
Steuerung der Saison Herbst/Winter 2015 wird das
auf Microsoft Dynamics AX basierende System bereits
von beiden Unternehmen verwendet, die finale Migration der warenwirtschaftlichen Daten von SinnLeffers
erfolgt zum 01.05.2015.
Die gemeinsame Logistik für WÖHRL und SinnLeffers
wird seit dem 01.01.2015 durch die Wöhrl Mode
und Textildienstleistungen GmbH (kurz: WTHG) erbracht, diese Gesellschaft gehört nicht zum WÖHRL
Konzern. Im Zuge dieser Reorganisation ist der Logistikbereich der Rudolf Wöhrl AG zum 01.01.2015 per
Betriebsübergang in die WTHG gewechselt. Die
SinnLeffers GmbH hat den zum 31.12.2014 ausgelaufenen Logistikoutsourcingvertrag am Standort
Mülheim nicht prolongiert, sondern stattdessen einen
entsprechenden Dienstleistungsvertrag mit der WTHG
geschlossen. Die WTHG betreibt zwei Logistikstandorte, einen in der WÖHRL Zentrale in Nürnberg und einen am Sitz der SinnLeffers GmbH in
Hagen, so dass die Warenflüsse optimal gesteuert
werden können.
Um die Wettbewerbsfähigkeit von WÖHRL weiter
zu verbessern, werden die einzelnen Standorte einem
permanenten Assessment unterzogen. Aus dieser
Bewertung ergibt sich ein Investitionsplan, welcher
einerseits zu gezielten Modernisierungen bestehender
Standorte führt und andererseits aber auch zu Neuansiedlungen oder Geschäftsaufgaben. Im Berichtszeitraum wurden die Filialen im Münchener OlympiaEinkaufszentrum, in Ansbach, Augsburg und Amberg
modernisiert. Neu eröffnet wurden im März 2015
die Filiale Aschaffenburg sowie Topmarken-Outlets
in Forchheim, Waidhaus und Halle. Den Standort
Zwickau wird WÖHRL nach Ablauf der Mietzeit in
2016 nicht weiterbetreiben, da kein adäquater, d.h.
011
wirtschaftlich rentabler, Neuvertrag abgeschlossen
werden konnte. Am Standort Neumakt wird
WÖHRL die Immobilie wechseln. Weitere Standorte
zur Neuansiedlung sind aktuell in Prüfung oder
Verhandlung.
3. ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE
Die Vermögens- und Finanzlage von WÖHRL ist
stabil und gut, die Ertragslage war im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres wegen der Umsatzentwicklung im Gesamtmarkt allerdings unbefriedigend.
3.1. Ertragslage
Die Umsatzerlöse sind im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres in einem rückläufigen Gesamtmarkt
von 149,0 Mio. € auf 136,5 Mio. €, also um
12,5 Mio. €, gesunken. Dies entsprach einem Rückgang von 8,4 %. Die Umsätze wurden weitestgehend auf vergleichbarer Fläche erzielt.
Der Warenrohertrag („Umsatzerlöse“ abzgl. „Aufwendungen für bezogene Waren“) sank um 7,9 Mio. €
bzw. 11,1 %. Die erzielten Einkaufssynergien aus
der Partnerschaft zwischen WÖHRL und SinnLeffers
wurden durch erhöhte Rabatte in der Wintersaison
vollständig aufgebraucht. Die Warenrohertragsmarge
(„Warenrohertrag“ in Relation zu den „Umsatzerlösen“) verringerte sich somit von 47,9 % auf 46,5 %.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 4,0 Mio. €
gestiegen, die im Wesentlichen für die Prolongation
eines Mietvertrages und in Form eines Baukostenzuschusses vereinnahmt wurden. Des Weiteren
erhält die Rudolf Wöhrl AG ab dem 01.01.2015
Erträge für die Verrechnung von Dienstleistungen an
die Logistikgesellschaft WTHG und an Sinn Leffers,
die sich im Januar auf 0,8 Mio. € beliefen.
012
Trotz der Erbringung der zusätzlichen Leistungen für
die Partnerunternehmen SinnLeffers und WTHG
konnten die Personal- und Sachkosten reduziert werden.
Die Personalkosten sanken um 0,4 Mio. €, wobei
die Personalkosten der Filialen leicht über dem Plan
lagen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
konnten ebenfalls um 0,4 Mio. € verringert werden.
Die höhere Leistung bei leicht gesunkenen Kosten
zeigt, dass sich die geplanten Kostensynergien aus
dem Verbund WÖHRL/SinnLeffers realisieren.
Der marktbedingt gesunkene Warenrohertrag konnte
über die sonstigen betrieblichen Erträge und die geringeren Kosten nur teilweise kompensiert werden.
Das EBITDA sank im Berichtszeitraum von 9,1 Mio. €
auf 5,9 Mio. €.
Das EBIT reduzierte sich von 6,6 Mio. € auf 3,2 Mio. €,
da die Abschreibungen investitionsbedingt gestiegen sind.
RUDOLF WÖHRL AG
Das Eigenkapital stieg durch den Gewinn im ersten
Halbjahr von 4,6 Mio. € auf 5,5 Mio €.
Das Mezzanine-Darlehen ist durch seinen Nachrang eigenkapitalähnlich.
Unter Berücksichtigung der Gesellschafterdarlehen
und des Mezzanine-Darlehens ergab sich ein wirtschaftliches Eigenkapital in Höhe von 25,2 Mio. €
(per 31.07.2014: 24,3 Mio. €), was einer Quote
von 27,4 % entsprach.
3.3. Finanzlage
Die liquiden Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten) sind gegenüber dem letzten Bilanzstichtag 31.07.2014 um 3,8 Mio. € gesunken und
lagen somit bei 10,2 Mio. €. Der Rückgang resultierte aus der Kreditgewährung an die SinnLeffers
GmbH und ist daher nur vorübergehend.
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE ZEIT 01. AUGUST 2014 BIS 31. JANUAR 2015
2014/15
(T€)
1. +/- Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
2. +/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
3.2. Vermögenslage
Das Anlagevermögen stellt unverändert den wesentlichen Vermögensposten dar. Es belief sich auf
44,3 Mio. € (per 31.07.2014: 44,6 Mio. €). Die
Vorräte konnten im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres von 21,6 Mio. € auf 20,3 Mio. € reduziert
werden.
Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände erhöhten sich von 6,9 Mio. € auf 16,5 Mio. €,
da die Kreditlinie, die der SinnLeffers GmbH gewährt
wurde, von ihr am Stichtag in Höhe von 10 Mio. €
in Anspruch genommen wurde. Die Rückführung
des kompletten Kredits ist für April 2015 vorgesehen.
Die Summe aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, aus Anleihe und aus Mezzanine ist gegenüber dem Bilanzstichtag 31.07.2014 leicht von
47,8 Mio. € auf 48,1 Mio. € gestiegen. Tilgungen
von langfristigen Darlehen i.H.v. 1,8 Mio. € standen
dabei eine um 2 Mio. € höhere Inanspruchnhame
von Kontokorrentlinien gegenüber. Zur Absicherung
des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs standen weiterhin mehr als ausreichende Kontokorrentlinien zur
Verfügung. Im Vergleich zum letzten Abschluss blieben die Gesellschafterdarlehen quasi unverändert.
Die Kapitalflussrechnung stellt die Zahlungsströme
für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres
2014/2015 dar und gibt somit Auskunft, wie der
Konzern finanzielle Mittel erwirtschaftet hat und
welche Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen
vorgenommen wurden.
922
2.720
3. +/- Zunahme/Abnahme der langfristigen Rückstellungen
0
4. +/- sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
0
5.
= Cashflow
6. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
3.642
110
7. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva
-8.425
8. +/- Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva
4.081
9. +/- Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen
-970
10. = Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
-1.562
11. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens
12. -
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen
13. = Mittelzufluss/-abfluss aus der Investitionstätigkeit
14. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
Das Vorsteuerergebnis EBT betrug 1,3 Mio. € und
lag damit nur 2,6 Mio. € unter dem Vorjahr, da das
Zinsergebnis, das im Vorjahr durch eine steuerliche
Betriebsprüfung belastet war, im Berichtszeitraum
gut 0,7 Mio. € besser ausfiel.
013
15. -
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten
16. = Mittelzufluss/-abfluss aus der Finanzierungstätigkeit Finanzmittelbestands
17. +/- Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands
Änderungen des Finanzmittelbestands
18. +/- Wechselkursbedingte und sonstige Wertänderungen des Finanzmittelbestands
19. + Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
20. = Finanzmittelbestand am Ende der Periode
0
-2.509
-2.509
0
-1.798
-1.798
-5.869
0
14.087
8.218
014
RUDOLF WÖHRL AG
4. EREIGNISSE NACH DEM STICHTAG 31.01.2015
5. RISIKOBERICHT
Die am Stichtag bestehende Forderung aus dem Kreditvertrag mit der SinnLeffers GmbH über 10 Mio. €
sowie der Kreditvertrag selbst werden im April 2015
auf die Gesellschafter der Rudolf Wöhrl AG übertragen. Zeitgleich werden die Gesellschafterdarlehen
um 10 Mio. € reduziert. Durch diese Maßnahme
wird WÖHRL jährlich um 0,7 Mio. € Zinsaufwand
für die Gesellschafterdarlehen entlastet und gleichzeitig wird die strikte Trennung der Finanzierungskreise WÖHRL und SinnLeffers wiederhergestellt.
Der Risikobericht für das Geschäftsjahr erläutert die
aus heutiger Sicht erkennbaren wesentlichen Risiken
in der WÖHRL Gruppe.
Zur Stärkung des Eigenkapitals der Rudolf Wöhrl
AG und zur Kompensation der reduzierten Gesellschafterdarlehen werden die Gesellschafter im April
2015 6,0 Mio. € in die freie Kapitalrücklage einzahlen. Ferner wird das im August 2015 endende
Mezzanine-Darlehen der Hypovereinsbank vorzeitig
und zu verbesserten Bedingungen bis Oktober
2017 verlängert.
Die vorstehenden Maßnahmen haben eine deutlich
positive Wirkung auf die Vermögens- und Finanzlage sowie auf die Bilanzstrukturen von WÖHRL.
5.1. W
irtschaftliche Rahmenbedingungen /
Branchenrisiko
Durch die ausschließliche Konzentration auf den
deutschen Markt hängt die WÖHRL Gruppe maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung sowie
der Kaufkraftentwicklung und Konsumbereitschaft
der Verbraucher in Deutschland ab.
Negative Einflüsse können unverändert von vertikalen Wettbewerbern ausgehen, die die gesamte
Wertschöpfungskette eines Produkts vom Design
über die Produktion bis zur Vermarktung beim Konsumenten kontrollieren. Die meist preisaggressiven
Konzepte werden von neuen Verkaufs- und
„Erlebnis“konzepten begleitet und befinden sich vor
allem in Deutschland auf einem starken Expansionskurs. Wir begegnen dieser Herausforderung mit
dem intensiven Aufbau enger Partnerschaften mit
Kernlieferanten, die unsere Unternehmenschancen
und -risiken teilen. Diese teilvertikalisierten Prozesse
ermöglichen eine optimierte Anpassung an die Konsumentenbedürfnisse.
Der allgemeine Trend zur Ausweitung der Verkaufsflächen führt bei stagnierenden oder nur moderat
steigenden Umsätzen zu sinkenden Flächenproduktivitäten und verschärft den Wettbewerb um Gewerbeimmobilien in 1A-Lagen. Das bestehende Filialnetz
wird regelmäßig auf seine langfristige Qualität
überprüft, der Kontakt zu wichtigen Projektentwicklern und Immobilienmaklern wie zur WÖHRL-nahen
Immobiliengesellschaft TETRIS nimmt dabei eine
besondere Rolle ein.
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
Wichtiger denn je für den Markterfolg ist ein klares,
für den Kunden erkennbares Profil. Der Claim
„Mode und Sport mit starken Marken“, der ein klares
Bekenntnis zu einem qualitätsorientierten Anbieter
von Markenmode signalisiert, wurde durch Investitionen in das Sortiment, den Ladenbau inkl. Visual
Merchandising sowie weitere Marketingaktivitäten
mit Leben erfüllt.
015
5.3. Forderungsausfall
Das Forderungsausfallrisiko bei WÖHRL ist im Wesentlichen auf die Risiken im Zahlungsverkehr mit
den Endverbrauchern beschränkt. Durch Vereinbarung mit der Firma Ingenico, die den Zahlungsverkehr mit EC-Karten für WÖHRL abwickelt, gehen
sämtliche Forderungen aus Rücklastschriften an den
Dienstleister über.
5.2. Finanzwirtschaftliche Risiken
Das größte finanzwirtschaftliche Risiko besteht
grundsätzlich in einem überraschend eintretenden
Liquiditätsengpass. WÖHRL minimiert dieses Risiko
durch kurz- und mittelfristige Finanzplanungen sowie
umfangreiche Kontokorrentlinien stark. Die kurzfristige
Finanzplanung umfasst eine taggenaue Vorausschau für die nächsten 60 Tage. Für das laufende
und das nachfolgende Geschäftsjahr wird der zu
erwartende Finanzbedarf im Rahmen einer integrierten Ergebnis-, Bilanz- und Cashflowplanung auf
Monatsbasis ermittelt. Die WÖHRL zur Verfügung
stehenden Kontokorrentlinien decken stets den höchsten Tagesbedarf im Jahresverlauf zuzüglich eines
erheblichen Risikopuffers ab. So werden saisonelle
oder ggf. durch Umsatzschwankungen verursachte,
ungeplante Liquiditätsbedarfsspitzen abgesichert.
Weiterhin besteht durch ein zentralisiertes CashPooling-Verfahren zu jedem Zeitpunkt eine vollständige Transparenz über die Liquiditätssituation der
Unternehmensgruppe.
Währungsrisiken spielen keine Rolle. Bis auf wenige
Ausnahmen werden alle Geschäfte von WÖHRL in
Euro fakturiert.
Zinsrisiken sind bei Bankdarlehen durch Festzinsvereinbarungen sowie in Teilen durch Zinsswaps abgesichert.
Über die Entwicklung einzelner größerer Forderungen
an Lieferanten wird unternehmensintern zeitnah berichtet.
5.4. Rechtliche Risiken
Die Gesellschaften sind im Tagesgeschäft als Kläger
und Beklagte an Rechtsstreitigkeiten beteiligt. Diese
Verfahren haben aber weder einzeln noch insgesamt wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche
Lage der Unternehmensgruppe.
5.5. IT-Risiken
Die Steuerung und die Prozesse von WÖHRL sind
maßgeblich von einer komplexen Informationstechnologie abhängig. Die Aufrechterhaltung und Optimierung der IT-Systeme erfolgt durch qualifizierte
interne und externe Fachleute. In einer zentralisierten
und standardisierten IT-Umgebung besteht das Risiko
der Abhängigkeit von einem System oder einem
Rechenzentrum. Um das Risiko eines Systemausfalls
zu minimieren, wurden wesentliche Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Dazu gehören unter anderem
der Ausbau der Serverlandschaft, so sind z.B.
Großteile der Back-up-Systeme sowie die Datenspiegelungen in ein zweites Rechenzentrum ausgelagert. Risiken aufgrund von unberechtigten Datenzugriffen und Datenmissbrauch oder Datenverlust
begegnen wir durch verschiedene technische und
organisatorische Maßnahmen. So gehören zu den
technischen Schutzmaßnahmen beispielsweise der
Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen.
016
RUDOLF WÖHRL AG
5.6. Sonstige Risiken
6. PROGNOSE
Politische Risiken, insbesondere das Risiko von Terroranschlägen weltweit oder auch in Deutschland sowie Schäden durch höhere Gewalt haben nach wie
vor eine grundsätzliche Bedeutung. Gegen Elementarschäden wurden Versicherungen abgeschlossen.
Durch den Einsatz einer WÖHRL nahestehenden
Versicherungsagentur wird dabei laufend der optimale Deckungsschutz geprüft und nach möglichen
Deckungslücken gesucht.
Für das 2. Halbjahr erwarten wir im Vergleich zum
1. Halbjahr eine leichte Verbesserung des Gesamtmarkts, gleichwohl stellen wir uns in den Bestandshäusern auf leicht rückläufige Umsätze im Vergleich
zum Vorjahr ein. Positiv wird der Umsatz durch die
vorgenommenen Flächenexpansionen beeinflusst
werden.
5.7. Gesamtrisiko
Auf das Geschäftsjahr 2014/2015 bezogen ist das
wesentliche Risiko die Fortsetzung der Nachfrageschwäche im Gesamtmarkt im 2. Halbjahr. Risiken,
die den Fortbestand des Unternehmens gefährden,
sind derzeit nicht erkennbar.
Die Kosten- und Einkaufssynergien werden im
2. Halbjahr erstmalig komplett wirken, so dass wir
für das 2. Halbjahr mit einem besseren Ergebnis als
im vergleichbaren Vorjahreszeitraum rechnen. Trotz
der schwierigen Entwicklung im 1. Halbjahr erwarten
wir daher noch ein EBT auf Vorjahresniveau.
Nürnberg, den 24. April 2015
Rudolf Wöhrl Aktiengesellschaft
Olivier Wöhrl
Vorstandsvorsitzender
Robert Rösch
Vorstand
Karsten Oberheide
Vorstand
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
017
018
RUDOLF WÖHRL AG
Konzernabschluss "
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
019
KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 01. AUGUST 2014 BIS 31. JANUAR 2015
2014/15
(€)
1.
Umsatzerlöse
2.
Sonstige betriebliche Erträge
3.
Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
4.
Personalaufwand
a)
Löhne und Gehälter
b)
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
2013/14
(T€)
136.526.283,64
148.996
6.219.745,78
2.221
142.746.029,42
151.217
73.025.363,92
77.566
25.530.201,49
25.976
4.806.196,29
4.722
30.336.397,78
30.698
2.719.666,16
2.522
5.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
6.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
33.481.416,09
33.869
7.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
277.364,95
176
8.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
2.124.724,79
2.771
9.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
1.335.825,63
3.967
voll zum Tragen kommen werden,
10.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
403.271,70
919
arbeiten wir an einer Reihe weiterer
11.
Sonstige Steuern
10.951,89
5
Maßnahmen, um unser Geschäfts-
12.
Konzern-Jahresfehlbetrag/-überschuss
921.602,04
3.043
„Neben den Kostensynergien, die
erst im kommenden Geschäftsjahr
modell für die Zukunft gegen
etwaige Witterungsschwankungen,
steigende Beschaffungskosten und
veränderte Konsumgewohnheiten im
Einzelhandel zu wappnen.“
O LI V I E R WÖ H R L , VO R STA N DSVO R SIT ZE N D E R
020
RUDOLF WÖHRL AG
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
021
KONZERNBILANZ ZUM 31. JANUAR 2015
AKTIVA
Stand
31.01.2015
Stand
31.07.2014
(€)
(T€)
PASSIVA
A.
ANLAGEVERMÖGEN
A.
EIGENKAPITAL
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
I.
Gezeichnetes Kapital
1.
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
II.
Kapitalrücklage
III.
Gewinnrücklagen
2.
Geschäftswert
3.
Geleistete Anzahlungen
II.
Sachanlagen
1.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2.
Betriebs- und Geschäftsausstattung
3.
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III.
Finanzanlagen
1.
Beteiligungen
2.
Wertpapiere des Anlagevermögens
B.
UMLAUFVERMÖGEN
I.
Vorräte
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2.
Sonstige Vermögensgegenstände
(davon aus Steuern EUR 1.256.738,14; Vj. TEUR 2.982)
III.
C.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
3.753.329,00
4.039
155.771,00
221
IV.
Gewinn-/Verlustvortrag
1.349.090,49
713
V.
Konzern-Jahresfehlbetrag/-überschuss
5.258.190,49
4.973
28.653.893,00
29.582
8.032.647,53
8.492
851.063,42
70
37.537.603,95
38.144
35.000,00
35
1.452.866,00
1.453
1.487.866,00
1.488,00
44.283.660,44
44.605
20.343.475,33
21.603
4.212.526,01
2.013
12.329.569,60
4.878
16.542.095,61
6.891
10.224.026,28
14.087
10.224.026,28
14.087
549.658,61
516
91.942.916,27
87.702
B.
RÜCKSTELLUNGEN
1.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2.
Steuerrückstellungen
3.
Sonstige Rückstellungen
Stand
31.01.2015
Stand
31.07.2014
(€)
(T€)
5.000.000,00
5.000,0
11.682.433,30
11.682
473.375,43
473
-12.576.751,90
-14.025
921.602,04
1.448
5.500.658,87
4.579
95.386,06
95
286.442,94
336
3.948.049,91
4.869
4.329.878,91
5.300
30.000.000,00
30.000
5.000.000,00
5.000
C.
VERBINDLICHKEITEN
1.
Anleihe
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 0,00; Vj. TEUR 0)
2.
Mezzanine-Bankdarlehen
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 5.000.000,00; Vj. TEUR 0)
3.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 4.531.320,63; Vj. TEUR 3.471)
13.055.855,43
12.828
4.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 11.738.995,62, Vj. TEUR 11.711)
11.738.995,62
11.711
5.
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 818.182,67, Vj. TEUR 838)
14.677.721,24
14.698
6.
Sonstige Verbindlichkeiten
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 7.616.412,14, Vj. TEUR 3.586)
(davon aus Steuern EUR 2.199.909,88; Vj. TEUR 792)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 162.653,80; Vj. TEUR 0)
7.639.806,20
3.586
82.112.378,49
77.823
91.942.916,27
87.702
022
RUDOLF WÖHRL AG
KONZERNANHANG
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
023
B. ANGABEN ZUM KONSOLIDIERUNGSKREIS
für das Geschäftshalbjahr vom 01.08.2014 bis 31.01.2015
Der Konsolidierungskreis besteht neben der Rudolf Wöhrl Aktiengesellschaft aus folgenden Unternehmen:
A. ALLGEMEINE ANGABEN
Die Rudolf Wöhrl Aktiengesellschaft weist unter den
Voraussetzungen des § 316 Abs. 1 HGB nach § 267
Abs. 3 HGB die Größenmerkmale einer großen
Kapitalgesellschaft auf.
Die Rudolf Wöhrl Aktiengesellschaft hat nach den
Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften und des Aktiengesetzes einen
Konzernzwischenabschluss aufgestellt.
Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde
das Gesamtkostenverfahren gewählt.
Der Zwischenabschluss wurde für den Zeitraum vom
1. August 2014 bis zum 31. Januar 2015 aufgestellt.
Als Vergleichsperiode für die Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung gilt der Zeitraum vom 1. August 2013
bis zum 31. Januar 2014. Für die Konzernbilanz
wurde der geprüfte Stichtag zum 31. Juli 2014 als
Vergleichsperiode genommen.
Der Zwischenabschluss wurde in Euro aufgestellt,
die Vergleichsperiode enthält die Werte in Tausend
Euro. Soweit nicht anders vermerkt, werden im Anhang alle Beträge in Tausend Euro (T€) angegeben.
Der Zwischenabschluss enthält nicht alle Informationen
und Aufstellungen, die für einen jährlichen Konzernabschluss notwendig sind. So wurde keine Inventur
zum Stichtag vorgenommen und für die Bewertung
der Pensionsrückstellung wurde kein separates Bewertungsgutachten in Auftrag gegeben. Deshalb
sollte der Zwischenabschluss im Zusammenhang mit
dem Konzernabschluss zum 31. Juli 2014 gesehen
werden.
1. Darstellungsstetigkeit
1.1 B
eibehaltung der Form der Darstellung insbesondere der Gliederung der aufeinander
folgenden Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen
Im Berichtsjahr wurden in der Bilanz und in der Gewinnund Verlustrechnung keine Ausweis-, Bilanzierungs- und
Bewertungsänderungen vorgenommen.
Name des Unternehmens
Sitz
Anteil am Kapital
Konsolidierungsgrund
Rudolf Wöhrl, das Haus der
Markenkleidung GmbH & Co. KG
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Wöhrl, das Haus der Markenkleidung
Rudolf Wöhrl GmbH & Co. KG
Würzburg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Weiden
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Ulm
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Unterföhring
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Georg Völk GmbH & Co. KG
Würzburg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
No.10 Mode GmbH & Co. KG
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Wöhrl-net GmbH & Co. KG
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Nadel & Zwirn GmbH
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Reichenschwand
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
MV Mode- und Vertriebs GmbH
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Wöhrl 15 GmbH
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Wöhrl 25 GmbH
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Textilhandels-40-GmbH
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
No.10 Mode-Beteiligungs GmbH
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
Wöhrl Verwaltungsgesellschaft mbH
Nürnberg
100,0
Mehrheit der Stimmrechte
WÖHRL, das Haus der Markenkleidung
GmbH & Co. KG
Kaufhaus Wöhrl GmbH & Co. KG
Wöhrl GmbH & Co. KG
Center für Mode und Sport
Wöhrl Akademie Gesellschaft zur
Aus- und Fortbildung von Textileinzelhandelsverkäufern mbH
024
RUDOLF WÖHRL AG
C. A
NGABEN ZU DEN KONSOLIDIERUNGSMETHODEN
Im Einzelnen wurde die Bewertung wie folgt vorgenommen:
Bei der Kapitalkonsolidierung wurde die Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 2 HGB a.F. angewandt. Dabei erfolgte die Verrechnung mit dem Eigenkapital auf der Grundlage der Wertansätze zum
Zeitpunkt der jeweiligen erstmaligen Einbeziehung
der Tochterunternehmen in den Konzernabschluss.
Anlagevermögen
Die aus der Kapitalkonsolidierung resultierenden Unterschiedsbeträge werden gem. § 301 HGB ausgewiesen.
Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1
HBG durch Eliminierung der Forderungen mit den
entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in
den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.
Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt
gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der
Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträgen
zwischen den Konzernunternehmen mit den auf sie
entfallenden Aufwendungen.
D. A
NGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND
BEWERTUNGSMETHODEN
Die Zwischenabschluss der einbezogenen Tochterunternehmen wurden in den Konzernabschluss entsprechend den gesetzlichen Vorschriften einheitlich
nach den bei der Wöhrl Aktiengesellschaft geltenden
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die im Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden entsprechen denen, die
im Konzernabschluss zum 31. Juli 2014 angewendet
wurden.
Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden
zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige,
lineare Abschreibungen angesetzt. Firmenwerte
werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
Die Sachanlagen sind mit den Anschaffungskosten
zzgl. Anschaffungsnebenkosten abzüglich Skonti
bewertet.
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
Die sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihren
Nominalwerten, Rückzahlungsbeträgen und Barwerten angesetzt.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bewertet.
Rechnungsabgrenzungsposten
Die Rechnungsabgrenzungsposten sind zu Anschaffungskosten bewertet. Sie betreffen Ausgaben für
eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag.
Pensionsrückstellungen werden zum versicherungsmathematischen Teilwert angesetzt. Die Grundlage
bildete ein versicherungsmathematisches Gutachten
der Prof. Dr. E. Neuburger & Partner, Institut für
Wirtschaftsmathematik und betriebliche Altersversorgung GmbH. Das Pensionsgutachten wurde zum
Bilanzstichtag per 31. Juli 2014 erstellt. Eine Neubewertung der Pensionsrückstellung zum 31. Januar
2015 wurde nicht vorgenommen.
Für Zugänge wurde die Abschreibung pro rata
temporis ermittelt.
Die versicherungsmathematische Berechnung erfolgte
unter Zugrundelegung
Fremdkapitalzinsen wurden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.
a) d
er Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck unter
Berücksichtigung von Standardfluktuationswahrscheinlichkeiten
b) eines technischen Zinsfußes von 4,73 % p.a.
(Stand Juli 2013, Restlaufzeit 15 Jahre)
c) eines Rententrends von 1,5 % p.a.
d) die Zusagen sehen nur feste Grund- bzw. Steigerungsbeträge vor, so dass diese Bemessungsgrundlagen als konstant angenommen werden
e) der Projected-Unit-Credit-Methode
Die Vorräte, wie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie
Handelswaren, sind mit den Anschaffungskosten
bzw. unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips mit dem niedrigeren am Bilanzstichtag
beizulegenden Wert angesetzt. Eine körperliche
Bestandsaufnahme der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
sowie der Handelsware wurde zum Abschlussstichtag am 31. Januar 2015 nicht vorgenommen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sind mit ihrem Nominalwert angesetzt. Erkennbare
Einzelrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.
Die Pensionsrückstellung i.H.v. T€ 105,8 wurde mit
dem beizulegenden Zeitwert von Rückdeckungsansprüchen aus Lebensversicherungen i.H.v. T€ 10,4
gem. § 246 Abs. 2 HGB verrechnet.
Die Steuerrückstellungen wurden in Höhe der voraussichtlichen Verpflichtung nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung dotiert.
Sonstige Rückstellungen wurden in Höhe des nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen
Erfüllungsbetrages angesetzt.
Rückstellungen
Die planmäßige Abschreibung erfolgte unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer mit den steuerlich zulässigen Höchstsätzen.
Die Vermögensgegenstände werden zum Teil linear
und zum Teil degressiv abgeschrieben. Der Übergang
von der degressiven zur linearen Abschreibung erfolgt, sobald die lineare Abschreibung zu höheren
Abschreibungen führt.
Umlaufvermögen
025
Die Anwartschaft auf Ehegattenrente wird nach der
Kollektivmethode bewertet.
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, wie sie von der
Deutschen Bundesbank monatlich bekannt gegeben
werden.
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten, wie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Mezzanine-Bankdarlehen,
Ver­
bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern und
sonstige Verbindlichkeiten sowie Anleihen, sind zu
Erfüllungsbeträgen angesetzt.
026
E. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
1. Anlagevermögen
Zum 31. Januar 2015 summiert sich das Anlagevermögen auf T€ 44.284 wobei im Wesentlichen
T€ 28.654 auf Grundstücke und Bauten, T€ 8.033
auf Betriebs- und Geschäftsausstattung und
T€ 1.488 auf die Finanzanlagen entfallen.
RUDOLF WÖHRL AG
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im
Wesentlichen ein kurzfristiges Darlehen aufgrund
einer Rahmendarlehensvereinbarung mit dem Kooperationspartner SinnLeffers GmbH in Höhe von
T€ 10.000 und Forderungen aus Steuern in Höhe
von T€ 1.257.
Der Kassenbestand und das Guthaben bei Kreditinstituten zum 31. Januar 2015 summieren sich auf
T€ 10.224.
2. Umlaufvermögen
3.1 Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital (= Grundkapital der Rudolf
Wöhrl Aktiengesellschaft) setzt sich zum 31. Januar
2015 wie folgt zusammen:
(T€)
Gerhard Wöhrl Beteiligungs GmbH
%
2.450
49,00
Die Kapitalrücklage beträgt unverändert T€ 11.682.
3.3 Gewinn-/Verlustvortrag
Aus dem Prüfungsbericht zum 31. Juli 2014 lässt sich
die Position Gewinn-/Verlustvortrag zum 31. Januar
2015 folgendermaßen ableiten:
(2.297.440 Aktien im Nennbetrag zu je 1 €)
2.297
45,95
GVC Gesellschaft für Venture Capital Beteiligungen GmbH
(252.560 Aktien zum Nennbetrag zu je 1 €)
253
5,05
5.000
100,00
31.01.2015
(T€)
-14.025
Konzern-Jahresfehlbetrag/-überschuss zum 31. Juli 2014
-1.448
GEWINN-/VERLUSTVORTRAG ZUM 31. JANUAR 2015
-12.577
4. Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen zum 31.01.2015
setzen sich wie folgt zusammen:
(2.450.000 Aktien im Nennbetrag zu je 1 €)
GOVAN Verwaltungs GmbH
027
3.2 Kapitalrücklage
Gewinn-/Verlustvortrag zum 31. Juli 2014
3. Eigenkapital
Die Vorräte haben sich im Vergleich zum Vorjahr um
T€ 1.260 verringert und betragen zum 31. Januar
2015 T€ 20.343.
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
Personal
31.01.2015
(T€)
1.951
Jahresabschlussprüfung / Rechts- und Beratungskosten
220
Umsatzboni und Rabatte
851
Rückforderung Lieferanten
384
Ausstehende Rechnungen
403
Aufbewahrung Geschäftsunterlagen
85
Zinsen
54
STAND 31.01.2015
3.948
028
RUDOLF WÖHRL AG
5. Verbindlichkeiten
•
•
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestanden zum 31.01.2015 in Höhe von T€ 14.678.
Darin enthalten sind Darlehen in Höhe von
T€ 13.860 sowie Zinsansprüche aus diesen Darlehen
in Höhe von T€ 737. Darlehensgeber sind die Firmen
GVC Gesellschaft für Venture Capital Beteiligungen
GmbH mit T€ 7.818 und GOVAN Holding GmbH &
Co. KG mit T€ 6.041. Die Gesellschafter treten mit
ihren Darlehen hinter alle Ansprüche, die anderen
Gläubigern aus der Geschäftsverbindung mit der
Gesellschaft zustehen, zurück.
•
•
Nachrangigkeit
Längerfristigkeit
Erfolgsabhängigkeit der Vergütung
Verlustteilnahme bis zur vollen Höhe
HALBJAHRESBERICHT 2014/15
2. Personalaufwand
Das vorliegende Mezzanine-Darlehen weist eigenkapitalähnlichen Charakter auf. Wegen der fehlenden
kumulativen Erfüllung aller Voraussetzungen ist es
als Fremdkapital unter den Verbindlichkeiten auszuweisen. Nach dem Grundsatz der Klarheit ist die
Hinzufügung eines neuen Postens gem. § 265 Abs. 5
S. 2 HGB sachgerecht.
Der Zwischenbericht zum 31. Januar 2015 beinhaltet
Personalaufwendungen von insgesamt T€ 30.336.
In den Personalaufwendungen sind Aufwendungen
für Altersversorgung von T€ 16 enthalten.
3. S
onstige betriebliche Erträge und sonstige
betriebliche Aufwendungen
In den sonstigen betrieblichen Erträgen von T€ 6.220
sind unregelmäßige Erträge in Höhe von T€ 3.400
enthalten.
029
Aufsichtsrat
Herr Dr. Ekkehard Franzke (Aufsichtsratsvorsitzender)
Vice President Firma A.T. Kearney GmbH, München;
Herr Friedrich-Wilhelm Göbel (stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender bis 31.12.2014)
VISCARDI AG, München;
Herr Patrick Feller (bis 31.12.2014)
Geschäftsführer der DIH Deutsche Industrie-Holding
GmbH, Frankfurt/Main
Herr Andreas E. Mach (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ab 01.01.2015), Unternehmer;
Herr Manfred Zipp (ab 01.01.2015), Kaufmann
2. Angaben über die Gattung der Aktien
Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus
nachfolgendem Verbindlichkeitenspiegel:
Die wesentlichen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Betriebs- und Raumkosten in Höhe von
T€ 22.476, Vertriebskosten von T€ 6.492 und Verwaltungskosten von T€ 1.975.
mit einer Restlaufzeit
Gesamtbetrag
(T€)
1. Anleihen
zwischen 1
und 5 Jahren
(T€)
bis zu 1 Jahr
(T€)
mehr als
5 Jahre
(T€)
3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
30.000
0
30.000
0
5.000
5.000
0
0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
13.056
4.531
8.524
0
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
11.739
11.739
0
0
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
14.678
818
13.860
0
7.640
7.640
0
0
82.112
29.728
52.384
0
2. Mezzanine-Darlehen
6. Sonstige Verbindlichkeiten
Die Bilanzierung des Mezzanine-Bankdarlehens erfolgt in analoger Anwendung der Stellungnahme
des Hauptfachausschusses des Instituts der Wirtschaftsprüfer zur Behandlung von Genussrechten im
Jahresabschluss von Kapitalgesellschaften (IDW
HFA 1/1994).
Danach ist eine schuldrechtlich begründete Kapitalüberlassung nur dann als Eigenkapital auszuweisen,
wenn folgende Kriterien kumulativ erfüllt werden:
Das Grundkapital ist eingeteilt in 5.000.000 Namensaktien zum Nennwert von je € 1,00.
4. Zinsen und ähnliche Erträge / Aufwendungen
Die Position Zinsaufwand beinhaltet insbesondere
die Verzinsung der Anleihe in Höhe von T€ 975,
sowie die Verzinsung der Bankdarlehen in Höhe von
T€ 406 und des Mezzanine-Bankdarlehens in Höhe
von T€ 244.
Der Zinsertrag resultiert im Wesentlichen aus dem
Darlehen an die SinnLeffers GmbH.
F. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
G. SONSTIGE ANGABEN
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach
dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
1. N
amen der Mitglieder des Vorstandes und des
Aufsichtsrates der Rudolf Wöhrl Aktiengesellschaft
1. Umsatzerlöse
Vorstand
Der WÖHRL Konzern erreichte im Berichtszeitraum
einen Nettoumsatz von T€ 136.526 nach
T€ 148.996 im Vergleichszeitraum vom 1. August
2013 bis zum 31. Januar 2014. Der Warenrohertrag zum 31. Januar 2015 beträgt T€ 63.501,
was einer Rohertragsmarge von 46,5 % entspricht.
Herr Olivier Wöhrl, Vorstandsvorsitzender
Herr Robert Rösch
Herr Karsten Oberheide
Bei der Firma Rudolf Wöhrl, das Haus der Markenkleidung GmbH & Co. KG, Nürnberg ergibt sich aus
ihrer Funktion als Trägerunternehmen des Unterstützungsvereins der Textil- und Bekleidungshäuser
R + B Wöhrl e.V., Nürnberg ein Fehlbetrag wegen
nicht bilanzierter Versorgungsverpflichtungen i.S.v.
Art. 28 Abs. 2 EGHGB von T€ 1.791.
Desweiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen
aus mehrjährigen Miet-, Leasing- und Lizenzverträgen.
Die jährliche Verpflichtung aus diesen Verträgen beläuft sich auf T€ 607.
4. Haftungsverhältnisse
Zum Abschlusszeitpunkt bestanden Bankbürgschaften
im folgenden Umfang:
31.01.2015
(T€)
HypoVereinsbank, Nürnberg,
diverse Avalkonten
382
Rudolf Wöhrl AG
Lina-Ammon-Straße 10
D-90471 Nürnberg
Telefon: 0911 8121-300
Fax: 0911 8121-100
E-Mail: [email protected]
www.woehrl.de
Investor Relations
Instinctif Deutschland GmbH
Rindermarkt 5
D-80331 München
www.instinctif.de

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