Infosion 6. Ausgabe April 2013 - Marienhaus Klinikum im Kreis

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Infosion 6. Ausgabe April 2013 - Marienhaus Klinikum im Kreis
MARIENHAUS KLINIKUM IM KREIS AHRWEILER
Infosion
Klinik-Information // April 2013
ST. JOSEF-KRANKENHAUS ADENAU | KRANKENHAUS MARIA HILF BAD NEUENAHR | BROHLTAL-KLINIK ST. JOSEF BURGBROHL
Ein Blick in die Gesichter zeigt,
wie viel Freude ihnen das
Musizieren macht
GERIATRISCHE REHABILITATION // Seite 5
Das Leben der Patienten
retten
INTENSIVMEDIZIN // Seite 11
Auch der eine oder andere
bekannte Rennfahrer wurde
schon in Adenau behandelt
ALLGEMEINCHIRURGIE / UNFALLCHIRURGIE /
ORTHOPÄDIE // Seite 12
Mit einer deutlichen
Steigerung der Lebensqualität
belohnt
GYNÄKOLOGIE / UROLOGIE // Seite 14
Jeder Mitarbeiter kann das
Klinische Ethik Komitee um
Beratung bitten
ETHIK // Seite 16
Infosion
Klinik-Information // April 2013
EDITORIAL
Wir präsentieren Ihnen in der sechsten Ausgabe unserer
Infosion wieder Interessantes und Wissenswertes aus unserem Klinikum.
Liebe Leserinnen und Leser
Seit Januar dieses Jahres liegt die Weiterentwicklung der
Gefäßchirurgie am Krankenhaus Maria Hilf des Marienhaus
Klinikum im Kreis Ahrweiler in neuen Händen. Wir konnten
mit Dr. Bernhard Kiemen und Dr. Georg Nowak zwei versierte Gefäßchirurgen für unser Klinikum gewinnen. Im kollegialen Chefarztsystem tragen sie zum Ausbau des Herz- und
Gefäßzentrums Rhein-Ahr bei.
ST. JOSEF-KRANKENHAUS
Mühlenstraße 31-35 53518 Adenau
Telefon: 02691 303 - 0
Telefax: 02691 303 - 4799
Der neue Haupteingang des Krankenhauses Maria Hilf
wurde im Februar eröffnet. Im hellen und freundlichen Foyer
KRANKENHAUS MARIA HILF
befindet sich die Information. Die neue Zentrale Aufnahme
Dahlienweg 3 53474 Bad Neuenahrschließt sich dem Foyer unmittelbar an. Hier wird die AnmelAhrweiler
Telefon: 02641 83 - 0
dung, die Aufnahme und die 24-Stunden Notaufnahme mitTelefax: 02641 83 - 1771
einander vereint. So setzen wir bei diesem Konzept nicht nur
auf eine moderne Optik durch eine große Theke und moderne
Behandlungsräume, sondern vor allem auf Know-How. Die
Patienten, die mit unklaren Beschwerden den Gang ins Krankenhaus antreten, werden von medizinisch geschultem Personal empfangen und umgehend dem Arzt der entsprechenden Fachabteilung vorgestellt, der alle weiteren, notwendigen
BROHLTAL-KLINIK ST. JOSEF
Schritte einleitet. Das Konzept ermöglicht eine PlanungssiKirchstraße 16 56659 Burgbrohl
cherheit sowie eine schnelle und zuverlässige Diagnose direkt
Telefon: 02636 53 - 0
Telefon: 02636 53 - 3799
bei der Aufnahme und fördert die vernetzten Abläufe innerhalb der Klinik. Alle Informationen laufen an einem Punkt zusammen. Solche optimierten Prozesse kommen dann vor allem dem Patienten zu Gute. Lange Wartezeiten
werden verhindert und eine direkte Hilfe in der Notaufnahme wird gewährleistet.
Die Bereitschaftsdienstzentrale-Mittelahr (BDZ) ist zum 1. April in die Räumlichkeiten der ehemaligen chirurgischen Ambulanz im Krankenhaus Maria Hilf umgezogen. Die BDZ ist der zentrale Anlaufpunkt für Patienten außerhalb der Praxisöffnungszeiten des behandelnden Arztes. Für die Bürger ändert sich lediglich die
Telefonnummer. Die BDZ wird an die bundesweit einheitliche Bereitschaftsdienstnummer 116 117 angeschlossen. Die alte Rufnummer bleibt vorerst geschaltet.
Auch mit dieser Ausgabe der Infosion hoffen wir, Ihr Interesse zu wecken. Wir freuen uns, wenn Sie Kontakt
mit uns aufnehmen. Die Ansprechpartner finden Sie auf der Rückseite unserer Informationsschrift.
Nah am Menschen. Stark als Partner.
Ihr Direktorium des Marienhaus Klinikums im Kreis Ahrweiler
// 2
Gaby Frömbgen
Dr. Josef Spanier
Blerim Hetemi
Thomas Karls
Krankenhausoberin
Ärztlicher Direktor
Pflegedirektor
Kaufmännischer Direktor
SPRACHTHERAPIE/LOGOPÄDIE
Schluckstörungen erkennen –
Komplikationen vermeiden
Krankenhaus Maria Hilf: Prävention durch frühzeitige Intervention
Bad Neuenahr-Ahrweiler (as/cb). Voraussetzung
einer wirksamen Sprach- und Schlucktherapie
ist eine profunde Diagnostik. „Denn nur so
kann die Ursache einer Sprach- oder Schluckstörung erkannt werden“, sagt Christina Bange,
Leitende Sprachtherapeutin und Klinische Linguistin im Krankenhaus Maria Hilf und in der
Brohltal-Klinik St. Josef, der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation. Darüber hinaus betont
sie, dass Schluckstörungen, die nicht oder zu
spät entdeckt werden, schwere Lungenentzündungen hervorrufen können, wenn Nahrung in
die Luftröhre gelangt.
Die Logopädin Christine Butenkemper, Mitarbeiterin des sprachtherapeutischen
Teams, führt mit einer Patientin eine Übung zur Kräftigung der Zunge durch.
Christina Bange arbeitet seit 14 Jahren am Ma-
auch andere Altersleiden. Das Wissen um diese
rienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler. In dieser
Störungsbilder und ihre Behandlung hat zu-
Zeit hat sich viel verändert. Damals zählten zu
nehmend Bedeutung, auch in der Sprachthera-
ihren Patienten in erster Linie Menschen, die ei-
pie. „Bei diesen älteren Menschen sind die Ur-
nen Schlaganfall erlitten hatten. Infolge der
sachen für Schluck- und Sprachstörungen sehr
demographischen Entwicklung in Deutschland
vielfältig“, so Christina Bange. „Kognitive Funk-
kommen zunehmend ältere und hochbetagte
tionsstörungen, wie zum Beispiel eine vermin-
Menschen mit Mehrfacherkrankungen in die
derte Aufmerksamkeit oder ein nachlassendes
Klinik. Zu ihren Beschwerden gehören oft die
Gedächtnis, können die Kommunikationsfähig-
Demenz und die Parkinson-Krankheit, aber
keit sowie die Nahrungsaufnahme erheblich
INHALT
// 5
GERIATRISCHE REHABILITATION
Ein Blick in die Gesichter zeigt,
wie viel Freude ihnen das Musizieren macht
// 7
GERIATRISCHES ZENTRUM
In vielen Fällen steht die
Schmerzbekämpfung an erster Stelle
// 8
// 10
// 11
HERZ- UND GEFÄSSZENTRUM RHEIN-AHR
Eine Gefäßchirurgie „auf höchstem Niveau“
PERSONALIEN
Thomas Karls: Neuer Kaufmännischer Direktor
// 12
ALLGEMEINCHIRURGIE /
UNFALLCHIRURGIE / ORTHOPÄDIE
Auch der eine oder andere bekannte Rennfahrer
wurde schon in Adenau behandelt
// 14
GYNÄKOLOGIE / UROLOGIE
Mit einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität belohnt
// 16
ETHIK
Jeder Mitarbeiter kann das Klinische Ethik
Komitee um Beratung bitten
// 18
ALLGEMEIN-, VISZERAL-, UND UNFALLCHIRUGIE
Mit Lupenbrille, Neuromonitoring und viel
Erfahrung
// 19
Veranstaltungen
// 20
Ärzteübersicht
INTENSIVMEDIZIN
Das Leben der Patienten retten
// 3
Infosion
Klinik-Information // April 2013
beeinträchtigen“, ergänzt
„Auch die Therapie erfordert eine gute Zusam-
die Logopädin Christine
menarbeit zwischen Pflegekräften, Ärzten und
Butenkemper, Mitarbeite-
Sprachtherapeuten“, erläutert sie. Die Sprach-
rin des sprachtherapeuti-
therapeuten machen sich aufgrund der Befun-
schen Teams in Bad Neuen-
de und der vorliegenden Pathophysiologie ein
ahr. Häufig ist bei diesen
genaues Bild und entwickeln ein individuelles
Patienten die Erkrankung
Therapieprogramm. Abhängig vom Störungs-
fortschreitend, während
bild erhalten die Patienten ein gezieltes
Sprach- und Schluckstö-
Schlucktraining. Zusätzlich wird mit den Pfle-
rungen
einem
gekräften die Form der Ernährung abge-
Schlaganfall meist aus
stimmt. „Im Rahmen der Therapie überprüfen
der akuten Schädigung ei-
wir regelmäßig die Schluckfunktionen sowie
nes umschriebenen Hirn-
den Allgemeinzustand und die Kooperations-
areals entstehen und in
möglichkeiten des Patienten, um die Maßnah-
der Regel eine bessere
men anpassen zu können“, so Christina Bange.
Prognose haben.
„Das erfordert ein differenziertes Wissen und
nach
viel Erfahrung“.
Bei
Schluckstörungen
(Dysphagien) ist das ge-
Kann der Patient innerhalb der ersten Woche
samte
interdisziplinäre
immer noch nicht essen oder trinken, ist die An-
Team, bestehend aus Ärz-
lage einer Magensonde, eine sogenannten PEG
ten,
Pflegemitarbeitern
(percutane endoskopische Gastrostomie), das
und Therapeuten, gefor-
Mittel der Wahl. „Das ist häufig eine vorüberge-
dert. Eine differenzierte
hende Maßnahme, die den Patienten entlas-
und strukturierte Diagnostik durch die Sprachtherapeuten ist dabei
tet“, so Christine Butenkemper. Die Erfahrung
eine wichtige Voraussetzung für das anschlie-
wieder entfernt wird. Die Trainingsfortschritte
ßende Dysphagie-Management. „Werden die
sind jedoch sehr unterschiedlich. Es gibt Patien-
Störungen frühzeitig erfasst, können Kompli-
ten, die nach vier bis sechs Wochen wieder gut
kationen wie Lungenentzündungen oder
schlucken können, bei anderen kann es auch
Mangelernährung verhindert werden. Es ist
erheblich länger dauern. Christina Bange be-
wissenschaftlich erwiesen, dass bei der Diag-
richtet, „dass auch bei Patienten mit anfänglich
nostik ein geeignetes Handlungsdiagramm
schwergradigen Schluckstörungen nach einer
eine entscheidende Rolle spielt“, betont Chris-
intensiven Schlucktherapie eine PEG nach zwei
tina Bange. „Bei unklarer Sachlage empfehlen
Jahren wieder entfernt werden konnte“.
Christina Bange (rechts), Klinische Linguistin
und Leitende Sprachtherapeutin führt eine endoskopische Schluckuntersuchung durch.
zeigt, dass bei vielen Patienten die PEG auch
wir, eine endoskopische Schluckuntersuchung durchzuführen, ein bildgebendes Ver-
Ist die Behandlung der akuten Erkrankung im
fahren, bei dem der Schluckakt und seine Stö-
Krankenhaus Maria Hilf abgeschlossen, wer-
rung direkt beobachtet werden können“.
den viele Patienten zur Weiterbehandlung in
die Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation
Ansprechpartner:
MARIENHAUS KLINIKUM
IM KREIS AHRWEILER
Christina Bange (M.A.)
Leitende Sprachtherapeutin,
Klinische Linguistin (DKL)
Tel: 02641 83-85418
nach Burgbrohl verlegt. Hier werden sie von
Christina Bange und ihrem Mitarbeiter, dem
Logopäden, Martin Köller sprachtherapeutisch
weiter versorgt. Dadurch ist die Kontinuität
der Behandlung gesichert, was für die Patienten vorteilhaft ist, so Christina Bange. Denn es
besteht bereits ein Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeut und dem Patienten bleibt eine erneute zeitaufwendige Diagnostik erspart.
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GERIATRISCHE REHABILITATION
Ein Blick in die Gesichter zeigt,
wie viel Freude ihnen das Musizieren macht
Brohltal-Klinik St. Josef Burgbrohl: Brigitte Breuer bietet dementiell erkrankten
Patienten drei Mal wöchentlich eine musiktherapeutische Gruppe an
Mit großer Freude musizieren und singen die Teilnehmer der Mach-mit-Gruppe, die von der Musikgeragogin Brigitte Breuer
(links) geleitet wird.
Burgbrohl (as) „Ach, was haben Sie hier schöne
sem Morgen liegen Muscheln, blaue Tücher,
Tassen“, freut sich Rosemarie Maier als sie in
kleine Schiffchen und ein Sonnenhut in der
den Gruppenraum kommt und die Sammel-
Mitte des Tisches. Rosemarie Maier greift nach
tassen im Wandschrank entdeckt. Die alte
dem Hut, setzt ihn sich auf und lässt sich von
Dame, die nicht mit ihrem richtigen Namen
den andern Gästen bewundern. „Schönes Hüt-
genannt werden möchte, ist Patientin in der
chen“, meint sie.
Brohltal-Klinik St. Josef, der Fachklinik für geriatrische Rehabilitation. Drei Mal in der Woche
„Wir wollen, dass sich die Patienten wohlfüh-
nimmt sie teil an der sogenannten Mach-Mit-
len“, erläutert Brigitte Breuer, die als Fachthe-
Gruppe, die eigens für Patienten mit starken
rapeutin für kognitive Therapie die Gruppe
kognitiven (das Wahrnehmen, Denken und Er-
leitet. Die dementielle Erkrankung führt dazu,
kennen betreffenden) Einschränkungen ange-
dass die Betroffenen immer mehr vergessen.
boten wird, so zum Beispiel für ältere Men-
Für diese Menschen geht die Welt, in der sie
schen, die an einer Demenz erkrankt sind, oder
leben, nach und nach verloren. Sie spüren das
nach einem Schlaganfall an Sprachstörungen,
und es verunsichert sie. Viele ziehen sich des-
einer Aphasie, leiden. Der Gruppenraum ist
halb zurück und leben zunehmend sozial iso-
mit einigen alten Möbelstücken eingerichtet,
liert. Wegen ihrer besonderen Einschränkun-
der Tisch je nach Jahreszeit dekoriert, das alles
gen und weil ihre Gedächtnisleistung reduziert
hilft den Patienten, sich zu orientieren. An die-
ist, fördert und aktiviert Brigitte Breuer die
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Infosion
Klinik-Information // April 2013
ihnen das Lied Mein Hut der hat drei Ecken. Der
Text ist allen bekannt. „Das Singen lässt Gemeinschaft erleben“, so die Therapeutin. Zudem tut es den Patienten gut, wenn sie merken, dass sie sich noch an die Liedtexte, die sie
meist in früher Jugend gelernt haben, erinnern. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein.
Nach dem Singen teilt Brigitte Breuer Ahornblätter aus, die sie für die Patienten mitgebracht hat, und liest ihnen das Gedicht Ein
grünes Blatt von Theodor Storm vor. Auch das
weckt Erinnerungen, denn alle haben als Schulkinder Gedichte lernen müssen: Eine Patientin
erzählt von Waldspaziergängen und Wanderungen, die sie als junge Frau unternommen
hat. Und die Texte der Lieder, die sie anschließend singen: Das Wandern ist des Müllers Lust
und Es klappert die Mühle am rauschenden Bach
sind ihnen noch alle im Gedächtnis.
Besonders gerne nutzt Brigitte Breuer Orffsche
Ganz besonders beliebt bei den Patienten ist die Wiege-Harfe Mira. Sie klingt immer
harmonisch und die hellen warmen Töne wirken entspannend und beruhigen.
Instrumente. „Mit ihnen kann jeder musizieren“, ist ihre Erfahrung. Die Gruppenteilnehmer
suchen sich eines der Instrumente aus, und ge-
Patienten über die Sinne. Dementiell Erkrank-
meinsam begleiten sie an diesem Morgen die
te sind dafür besonders empfänglich. „Beson-
Amboss-Polka rhythmisch, die aus einem CD-
ders gut kann ich diese Patienten mit Musik
Player erklingt. Ein Blick in die Gesichter zeigt,
erreichen“, so ihre Erfahrung. Deshalb steht
wie viel Freude ihnen das Musizieren macht. Sie
das Singen und Musik machen bei jedem
wirken entspannt und gelöst.
Gruppentreffen im Mittelpunkt.
„Für diese Patienten ist es ganz wichtig, dass sie
An diesem Morgen nutzt sie den Sonnenhut,
in der Gruppe keinem Leistungsdruck ausge-
um mit den sechs Gruppenteilnehmern über
setzt sind“, so Brigitte Breuer. Mit Hilfe der Mu-
ihre Erinnerungen zu sprechen, die der Hut bei
sik erreicht sie, dass sie sich in der Gemein-
ihnen weckt. Sie erzählen von heißen Som-
schaft
mertagen in den Bergen und am Meer. Und
Erinnerungen werden geweckt und die Musik
dann singt Brigitte Breuer, die eine Weiterbil-
kann ihnen helfen, Gefühle auszudrücken, die
dung zur Musikgeragogin absolviert hat, mit
sie sprachlich nicht mehr formulieren können.
wohlfühlen
und
Spaß
haben.
Brigitte Breuer erlebt, dass Menschen, die sich
Ansprechpartner:
BROHLTAL-KLINIK
ST. JOSEF BURGBROHL
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation
Chefarzt
Dr. Martin Holl
Tel.: 02636 53 - 3910
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stark zurückgezogen haben, wieder aus sich herausgehen können. Patienten die stark von Unruhe getrieben werden, finden mit der Musik
zur Ruhe. Brigitte Breuer öffnet ihnen Wege,
um wieder in Kontakt mit sich und der Umwelt
zu kommen, denn das trägt zum Wohlbefinden
bei. Und als Rosemarie Maier nach dem Abschiedslied sagt: „Das war heute wieder sehr
schön“, da weiß Brigitte Breuer, dass sie an diesem Morgen ihr Ziel erreicht hat.
GERIATRISCHES
ZENTRUM
- MARIENHAUS KLINIKUM IM KREIS AHRWEILER
GERIATRISCHES
ZENTRUM
In vielen Fällen steht die
Schmerzbekämpfung an erster Stelle
Das Geriatrische Zentrum im Kreis Ahrweiler veranstaltete das Geriatrische Forum
zum Thema Palliative Versorgung in der Geriatrie
Dernau (as). Dass die Palliativmedizin eine sinnvolle Ergänzung der akutgeriatrischen Behandlung aber auch der geriatrischen Rehabilitation
sein kann, davon sind Dr. Thomas Lepping und
Dr. Martin Holl überzeugt. Lepping, der Chefarzt der Akutgeriatrie und Frührehabilitation,
und Holl, der Chefarzt der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation Brohltal-Klinik St. Josef,
stellten im Rahmen des Geriatrischen Forums
im Kloster Marienthal in Dernau palliativmedizinische Aspekte in der Geriatrie vor. Die geriatrischen Patienten leiden neben ihrer akuten
Erkrankung, oft an mehreren zusätzlichen
Krankheiten, die bei der Behandlung mit berücksichtigt werden müssen. „Viele dieser Patienten sind in ihrer letzten Lebensphase“, so Dr.
Lepping. Deshalb steht im Vordergrund der Behandlung nicht das Heilen einer oder mehrerer
schweren Erkrankungen, sondern eine ganz-
schen in den Mittelpunkt rückt.
Dr. Martin Holl, der Chefarzt der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation Burgbrohl (2. von links), Dr. Thomas Lepping, der Chefarzt der Akutgeriatrie und
Frührehabilitation des Krankenhauses Maria Hilf (rechts), und alle Referenten
betonten beim Geriatrischen Forum im Kloster Marienthal die große Bedeutung
der interdisziplinären Teamarbeit bei der Behandlung geriatrischer Patienten.
In vielen Fällen steht dabei die Schmerzbekämp-
achten die Patienten und haben bestimmte Kriteri-
fung an erster Stelle. „Denn viele unserer Patien-
en, anhand derer wir erkennen, ob ein Patient
ten leiden schon seit Jahren unter Schmerzen“,
unter Schmerzen leidet“, erläuterte Susanne Weiß.
weiß Lepping. Um ihnen zu helfen, müssen die
Die pflegerische Leiterin der Akutgeriatrie kann
Ärzte die Ursache der Schmerzen finden. Das sei
beispielsweise an der Mimik, der Atmung und der
häufig nicht einfach, denn oft ist der Schmerz
Gestik sehen, wie es einem Patienten geht.
heitliche Therapie, die die Symptome lindert
und das Wohlbefinden des hochbetagten Men-
chronisch und die Vielzahl der Erkrankungen
kann die Schmerzursache verschleiern. Zudem
An der Schmerztherapie ist das gesamte geriatri-
reagieren ältere Menschen wesentlich empfind-
sche Team beteiligt. Sie umfasst neben einer sorg-
licher auf Schmerzmittel als jüngere, die Gefahr
fältig abgestimmten medikamentösen Therapie
von Nebenwirkungen ist groß. Alte Menschen
zum Beispiel Physiotherapie, Ergotherapie und
können zum Beispiel durch eine hohe Schmerz-
Stromanwendungen. Auch Seelsorger, Psycholo-
mittelgabe in ein sogenanntes Delir, einen Ver-
gen, Sozialarbeiter und speziell ausgebildete Pfle-
wirrtheitszustand geraten. Deshalb ist bei ihnen
gekräfte gehören dem geriatrischen Team an und
eine sorgfältige Dosierung sehr wichtig.
begleiten die Patienten. „Die interdisziplinäre
Teamarbeit ist die Grundlage für die ganzheitli-
Besonders viel Aufmerksamkeit legen die Pflege-
che Behandlung der geriatrischen Patienten“, be-
kräfte der Akutgeriatrie im Marienhaus Klinikum
tonte Dr. Holl. „Nur gemeinsam können wir unse-
auf die Schmerzerfassung bei Menschen, die sich
ren
nicht mehr gut mitteilen können, weil sie beispiel-
anbieten, die auch in ihrer letzten Lebensphase
weise an einer Demenz erkrankt sind. „Wir beob-
zur Verbesserung ihrer Lebensqualität beiträgt.“
hochbetagten
Patienten
die
Therapie
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Infosion
Klinik-Information // April 2013
Das nächste Geriatrische
Ansprechpartner:
Forum findet am Mitt-
BROHLTAL-KLINIK
ST. JOSEF BURGBROHL
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
Fachklinik für Geriatrische
Rehabilitation
Akutgeriatrie und
Frührehabilitation
Chefarzt
Dr. Martin Holl
Tel.: 02636 53 - 3910
woch, 5. Juni 2013 um 18
Uhr statt. Sie sind herzlich eingeladen, merken
Sie sich den Termin vor!
Weitere
Chefarzt
Dr. Thomas Lepping
Informationen
folgen.
Tel.: 02641 83 - 5471
HERZ- UND GEFÄSSZENTRUM RHEIN-AHR
Eine Gefäßchirurgie „auf höchstem Niveau“
Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler: Dr. Bernhard Kiemen und
Dr. Georg Nowak leiten die Gefäßchirurgie im Kollegialsystem
Gefäßzentrum Rhein-Ahr, das die beiden Kliniken 2009 gegründet haben und das eines der
größten Zentren dieser Art in ganz Deutschland ist, soll durch die Berufung von Bernhard
Kiemen und Georg Nowak weiter ausgebaut
und intensiviert werden.
Mit den beiden neuen Chefärzten hat das Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler zwei
überaus versierte und erfahrene Gefäßchirurgen gewinnen können. Bernhard Kiemen, der
sagt, dass es in seinen Augen beruflich „nichts
Schöneres als die Gefäßchirurgie“ gibt, bringt
Dr. Bernhard Kiemen (2. von rechts) und Dr. Georg Nowak (Bildmitte) wurden im Februar als Chefärzte der Gefäßchirurgie im Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler feierlich in ihr Amt eingeführt. Unser Bild zeigt sie zusammen mit Krankenhausoberin Gaby
Frömbgen, dem Ärztlichen Direktor Dr. Josef Spanier (2. von links) und dem neuen Kaufmännischen Direktor Thomas Karls.
mehr als 20 Jahre Erfahrung in diesem Spezialgebiet mit nach Bad Neuenahr. Der gebürtige
Westfale, der in Köln Medizin studiert hat, hat
zuletzt in Mönchengladbach und Euskirchen
gearbeitet und ist davon überzeugt, dass die
Bad Neuenahr-Ahrweiler. (hf). Mit einer Dop-
Abteilung von der Doppelspitze nur profitie-
pelspitze geht die Gefäßchirurgie des Marien-
ren kann.
haus Klinikums im Kreis Ahrweiler ins neue
// 8
Jahr. Dr. Bernhard Kiemen und Dr. Georg No-
Georg Nowak hat in Bonn Medizin studiert
wak leiten die Abteilung im Kollegialsystem.
und lange Jahre in einer Klinik in Remscheid
Dr. Jürgen Remig, der in den zurückliegenden
gearbeitet. Es folgten viereinhalb Jahre Tätig-
Jahren in Personalunion die Gefäßchirurgie im
keit in einer Gemeinschaftspraxis für Gefäß-
Bonner Gemeinschaftskrankenhaus und im
chirurgie. Mitte 2009 kam Nowak dann als
Marienhaus Klinikum geleitet hatte, konzen-
Oberarzt für Gefäßchirurgie in das Gemein-
triert seine Tätigkeit wieder vornehmlich auf
schaftskrankenhaus Bonn. Die Arbeitsweise
Bonn. Die überaus erfolgreiche Zusammenar-
und die Philosophie des Herz- und Gefäßzent-
beit von Bad Neuenahr und Bonn im Herz- und
rums Rhein-Ahr kennt Nowak also sehr genau.
3
Die Menschen werden in der Regel immer älter,
und damit wächst auch die Zahl der Patienten,
die an einer arteriellen Gefäßerkrankung leiden, stetig. Sie haben einen Herzinfarkt oder
einen Schlaganfall erlitten oder leiden unter
Durchblutungsstörungen der Beine. Ihnen helfen die Experten des Herz- und Gefäßzentrums
Rhein-Ahr; und das sind die Gefäßchirurgen,
die Kardiologen und die Radiologen. Deswegen
sprechen Dr. Kiemen und Dr. Nowak auch lieber
von der „Gefäßmedizin“, wenn sie ihre Arbeit
beschreiben; denn „nicht jeder Patient, der zu
uns kommt, ist auch von vornherein ein Fall für
uns Chirurgen“, betonen Kiemen und Nowak
unisono.
schematische Abbildung: Gefäße im Herzbereich
Ob eine konservative, also medikamentöse The-
Zunehmend an Bedeutung gewinnt auch die
rapie für den Patienten das Richtige ist; ob ver-
Gruppe der Patienten, die an einer Erkrankung
engte Gefäße mit Ballonkathetern aufgedehnt
der Arterien im Bein- und Beckenbereich leiden.
und (falls erforderlich) mit einem Stent stabili-
Unter ihnen sind viele Raucher und immer
siert werden (also interventionell therapiert
mehr Diabetiker. Für viele von ihnen ist eine
wird); oder ob letztlich doch nur eine Operation
Operation die letzte Möglichkeit, um die Ampu-
Aussicht auf Erfolg bietet, das wird in vielen Fäl-
tation des Fußes, des Unterschenkels oder gar
len gemeinschaftlich beraten. So werden alle
des ganzen Beines zu verhindern. Hier setzen
Befunde und Röntgenbilder der Patienten in ei-
Kiemen und Nowak auf die Zusammenarbeit
ner gemeinsamen Konferenz vorgestellt und
mit Dr. Markus Menzen, dem Ärztlichen Leiter
das therapeutische Vorgehen auch gemeinsam
des Diabeteszentrums, das Bad Neuenahr und
festgelegt. Und von dieser gebündelten Kom-
Bonn im Frühjahr 2011 gemeinschaftlich ge-
petenz von Gefäßchirurgen, Radiologen und
gründet haben. Denn eine Folgeerkrankung,
Kardiologen profitieren die Patienten in Bonn
unter der viele Diabetiker leiden, ist das diabeti-
wie in Bad Neuenahr.
sche Fußsyndrom. Gemeinsam wird man alles
tun, den Patienten ihr Bein und damit viel Le-
Dr. Bernhard Kiemen und Dr. Georg Nowak
bensqualität zu erhalten.
bieten in Bad Neuenahr ein sehr breites gefäßchirurgisches Leistungsspektrum an. Dazu ge-
Patienten mit Gefäßerkrankungen, das ist
hören operative Eingriffe an den Halsschlag-
Bernhard Kiemen und Georg Nowak sehr
adern und den Gefäßen im Brust- und
wichtig, sind schwer kranke Menschen. Ihnen
Bauchraum ebenso wie venöse Leiden oder
wollen die beiden ganzheitlich helfen. Dafür
langfristige Gefäßzugänge für die Dialyse oder
ist es wesentlich, dass sie eingebettet sind in
eine Infusionstherapie.
das Herz- und Gefäßzentrum Rhein-Ahr.
Ansprechpartner:
KRANKENHAUS MARIA HILF
BAD NEUENAHR-AHRWEILER
Gefäßchirurgie
Chefarzt
Dr. Bernhard Kiemen
Tel.: 02641 83-5270
KRANKENHAUS MARIA HILF
BAD NEUENAHR-AHRWEILER
1
Gefäßchirurgie
Chefarzt
Dr. Georg Nowak
Tel.: 02641 83-5270
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Infosion
Klinik-Information // April 2013
PERSONALIEN
Thomas Karls:
Neuer Kaufmännischer Direktor
Thomas Karls (rechts im Bild) ist seit dem 1. März neuer Kaufmännischer Direktor des Marienhaus Klinikums im Kreis Ahrweiler.
Geschäftsführer Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger gratulierte ihm herzlich.
Bad Neuenahr-Ahrweiler (hf). Neuer Kauf-
bereits zusammen mit Alfred Pitzen und
männischer Direktor des Marienhaus Klini-
Klaus Wilhelm, die in Adenau und Burgbrohl
kums im Kreis Ahrweiler ist seit dem 1. März
als Standortleiter tätig sind, um die kaufmän-
Thomas Karls. Er ist bereits seit Anfang 2007
nischen Belange des Marienhaus Klinikums
für das Klinikum tätig, und zwar als Leiter des
mit seinen drei Standorten in Bad Neuenahr-
Personalmanagements.
Ahrweiler, Adenau und Burgbrohl verant-
Die
Position
des
Kaufmännischen Direktors war seit dem Aus-
wortlich gekümmert.
scheiden von Bernd Witte, der innerhalb der
Marienhaus Unternehmensgruppe neue Auf-
Thomas Karls ist Betriebswirt und hat lange
gaben übernommen hat, knapp ein Jahr va-
Jahre für die Landeszentralbank in Mainz gear-
kant. In dieser Zeit hatte sich Thomas Karls
beitet. Dort hat er auch das Personalwesen,
wie er selbst sagt, „von der Pike auf gelernt“.
Ansprechpartner:
2007 wechselt der 49-Jährige, der mit seiner
Frau und den drei Kindern in Leutesdorf am
MARIENHAUS KLINIKUM
IM KREIS AHRWEILER
Rhein wohnt, in das Marienhaus Klinikum im
Kreis Ahrweiler. Seit dem 1. März nun trägt er
als Kaufmännischer Direktor Verantwortung
Kaufmännischer Direktor
Thomas Karls
für diese Einrichtung, die mit 960 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im Kreis Ahrweiler ist.
Tel.: 02641 83 - 5751
// 10
GERIATRISCHES
ZENTRUM - MARIENHAUS KLINIKUM IM KREIS AHRWEILER
INTENSIVMEDZIN
Das Leben der Patienten retten
Auf der interdisziplinären Intensivstation des Krankenhauses Maria Hilf werden
Patienten mit unterschiedlichen schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen
versorgt
Bad Neuenahr-Ahrweiler (as). Nach schweren
Operationen werden Patienten meist für ein bis
drei Tage auf die Intensivstation verlegt. „Zum
Beispiel nach großen Darm- und Magen-OPs
oder nach gravierenden urologischen Eingriffen
müssen die Patienten stabilisiert und intensiv
überwacht werden“, berichtet Albert Giritsch,
der Leiter der Intensivstation des Krankenhauses
Maria Hilf. Insgesamt neun Betten stehen auf
der Intensivstation für schwerkranke Patienten
aller Abteilungen zur Verfügung. Auch beatmungspflichtige Patienten können hier versorgt
Arbeiten eng zusammen, um das Leben der Patienten zu retten: Dr. Oliver Grzan, der
Oberarzt der Inneren Medizin/Kardiologie, Georg Henk, der Oberarzt der Anästhesie
und Albert Giritsch, der Leiter der Intensivstation (von rechts).
werden, denn fünf Plätze sind mit Beatmungs-
tung verantwortlich. Er bringt den Notfallwagen
geräten ausgestattet. Zusätzlich stehen Geräte
unter anderem mit einem Defibrillator und ei-
für das Nierenersatzverfahren für Patienten be-
nem mobilen Beatmungsgerät mit. Ein Notfall-
reit, die ein akutes Nierenversagen erlitten ha-
schlüssel sorgt dafür, dass das Notfallteam den
ben. „Wir sind in der Lage viele Patienten mit
Aufzug sofort zur Verfügung hat. Im richtigen
unterschiedlichen schweren und lebensbedroh-
Stockwerk angekommen, werden sie direkt an
lichen Erkrankungen adäquat zu versorgen“, be-
der Aufzugtür abgeholt und zum Patienten ge-
tonen Georg Henk, der Oberarzt der Anästhesie
bracht. Das Stationsteam hat zu diesem Zeit-
und Dr. Oliver Grzan, der Oberarzt der Inneren
punkt schon mit den Basismaßnahmen zur Wie-
Medizin, Kardiologie gleichermaßen. Auf der In-
derbelebung
tensivstation wird interdisziplinär gearbeitet: So
übernimmt die Reanimation des Patienten. Je-
führen die Ärzte verschiedener Fachrichtungen
der weiß genau, was er zu tun hat, denn die Auf-
zum Beispiel gemeinsam die Visite durch und
gaben für die Notfall-Versorgung eines Patien-
besprechen die therapeutischen Maßnahmen.
ten sind klar verteilt.
Zusammen mit Albert Giritsch gehören auch die
Die Team-Mitglieder sind gut aufeinander ein-
beiden Ärzte sowie ein Anästhesie-Pfleger zum
gespielt. Regelmäßig finden an allen drei Stand-
Notfallteam des Hauses, das immer dann geru-
orten des Marienhaus Klinikums im Kreis Ahr-
fen wird, wenn es einem Patienten auf einer Sta-
weiler sogenannte Megacode-Trainings statt.
tion lebensbedrohlich schlecht geht, er zum Bei-
„Hier erlernen und üben die Ärzte und Pflege-
spiel einen Herzstillstand erleidet. Auf jeder
kräfte das strukturierte Vorgehen bei der Herz-
Station gibt es ein mobiles Telefon, das derjenige
Lungen-Wiederbelebung. Sie trainieren jeden
bei sich trägt, der im Notfall Dienst hat. Hier
einzelnen Handgriff“, so Albert Giritsch, der die-
geht der sogenannte Ringruf mit einem eigenen
se Schulungen durchführt.
begonnen.
Das
Notfallteam
charakteristischen Klingelton ein. Der Arzt oder
der Pfleger erkennt schon am Rufton, dass es
Wenn es dem Team gelungen ist, den Patienten
sich um einen Notfall handelt. Und der hat abso-
zu stabilisieren, das heißt, wenn er wieder at-
lute Priorität. Der Internist, der Anästhesist und
met und der Puls regelmäßig zu fühlen ist,
die beiden Pfleger machen sich sofort auf den
dann wird der Patient auf die Intensivstation
Weg zu dem betroffenen Patienten. Als Intensiv-
verlegt. Hier wird er überwacht und erhält eine
pfleger ist Albert Giritsch für die Notfallausrüs-
medikamentöse Therapie. Gleichzeitig wird er
// 11
Infosion
Klinik-Information // April 2013
Ansprechpartner
gründlich diagnostiziert, denn „wir suchen die
Ursache, die zu der lebensbedrohlichen Situati-
KRANKENHAUS MARIA HILF
BAD NEUENAHR-AHRWEILER
Albert Giritsch
Leitung Intensivstation
Telefon über die Zentrale: 02641 83-0
on geführt hat“, erläutert Dr. Grzan. Je nach Erkrankung wird der Patient zum Beispiel im CT,
mit Ultraschall oder dem Herzkatheter untersucht. Die Diagnostik findet rund um die Uhr
statt – falls erforderlich auch mitten in der
Nacht. Das ist oft die Voraussetzung, um das
ALLGEMEINCHIRURGIE / UNFALLCHIRURGIE / ORTHOPÄDIE
Auch der eine oder andere bekannte Rennfahrer
wurde schon in Adenau behandelt
Das St. Josef-Krankenhaus hat sich neben der Grund- und Regelversorgung auf die Endoprothetik
und die Behandlung von Unfallopfern spezialisiert
Adenau (as). „Wir versorgen alle, die bei Veranstaltungen auf dem Nürburgring und auf den Straßen rund um die Rennstrecke verunglücken, solange sie nicht schwerstverletzt sind“, so Wolfgang
Petersen. Der Chefarzt der Abteilung für Chirurgie
und Unfallchirurgie am St. Josef-Krankenhaus in
Adenau ist gleichzeitig der medizinische Leiter
des Medical Center auf dem Nürburgring, das
vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Marienhaus Unternehmensgruppe gemeinsam betrieben wird. Seit auf dem Ring Rennen gefahren
werden, ist das kleine, familiäre Krankenhaus in
Adenau durch seine günstige Lage der erste Anlaufpunkt für verletzte Rennfahrer, Monteure, Automechaniker, Filmteams, Zuschauer aber auch
für Hobbyrennfahrer, die in ihrer Freizeit den Ring
besuchen. Petersen hat auch schon den einen
oder anderen bekannten Rennfahrer behandelt,
// 12
deren Namen er jedoch nicht nennt, „denn das
fällt unter die ärztliche Schweigepflicht“, betont
er. Unter den Patienten sind häufig Verkehrsteilnehmer, die sich durch das Renngeschehen animiert fühlen und zu schnell über die kurvigen Eifelstraßen fahren. „Gerade die rennbegeisterten
Laien sind besonders gefährdet“, weiß Petersen.
„Sie haben nicht so viel Erfahrung und fahren
nicht so sichere Autos wie die Profis.“
Die Versorgung Unfallverletzter spielt schon lange eine große Rolle im Adenauer Krankenhaus,
das darüber hinaus die Grund- und Regelversorgung für die ortsansässige Bevölkerung sicherstellt. Zusätzlich führen die Ärzte viele endoprothetische
Operationen
durch,
setzen
also
künstliche Knie- oder Hüftgelenke ein. Das Spektrum der Verletzungen, die im St. Josef-Krankenhaus behandelt werden, ist umfangreich: Viele
Deshalb werden sämtliche Abläufe analysiert
Patienten kommen mit Knochenbrüchen der Ex-
und, wenn nötig, neu organisiert. Zwei Assistenz-
tremitäten, der Hüfte, des Beckens und der Wir-
ärzte haben erst kürzlich einen ATLS-Kurs (Advan-
belsäule, aber auch mit Weichteilverletzungen
ced Trauma Life Support) absolviert, eine spezielle
und Verbrennungen. „Die Verletzten werden auch
Weiterbildung zur Versorgung Schwerverletzter.
mit dem Hubschrauber zu unserem Haus geflo-
ATLS ist ein Ausbildungskonzept, das in den USA
gen“, so Petersen. Wenn ein Schwerstverletzter
entwickelt wurde und die diagnostischen und
nicht stabil genug ist, um einen längeren Trans-
therapeutischen Handlungsabläufe in der Erst-
portweg zu überstehen, wird er zunächst in das
versorgung von schwerverletzten Patienten im
Adenauer Krankenhaus gebracht. „Wir sorgen
Schockraum festlegt. Weltweit werden Ersthelfer
dann dafür, dass er transportfähig wird und den
nach diesem Konzept ausgebildet. Darüber hin-
Flug in das nächste größere Traumazentrum gut
aus bildet Petersen Assistenzärzte zu Notärzten
übersteht“, erläutert er.
aus. „Die Ärzte unseres Krankenhauses fahren
auch raus, wenn Unfälle in der Region passiert
Die Ärzte des St. Josef-Krankenhauses betreuen
sind“, so Petersen. Dafür wird in Zukunft ein Not-
zusammen mit dem DRK alle Veranstaltungen
arzteinsatzfahrzeug angeschafft, mit dem der
auf dem Nürburgring. Bei großen internationalen
Notarzt fährt, und so viel schneller den Unfallort
Veranstaltungen wie der Formel 1 oder der Deut-
erreicht, als wenn er wie bisher im Krankenwa-
schen Touren Meisterschaft (DTM) ist auch Peter-
gen mitfährt. Für die Verletzten ist es wichtig,
sen dabei, denn es ist vorgeschrieben, dass immer
dass der Arzt so schnell wie möglich bei ihnen
ein Unfallchirurg vor Ort ist. Und bei Rock am Ring
ist, denn je schneller sie versorgt werden, umso
haben alle Mitarbeiter des Krankenhauses Ur-
besser ist ihre Prognose.
laubssperre. In dieser Ausnahmesituation brauchen wir auch ärztliche Verstärkung aus anderen
Ansprechpartner
Häusern. „Wir machen dann Tag und Nacht Doppelschichten“, so Petersen. „Das ist dosierter
Wahnsinn.“
Derzeit bereitet sich das St. Josef-Krankenhaus
auf die Zertifizierung zum lokalen Traumazentrum vor. Bei der Versorgung Unfallverletzter müssen alle Beteiligten genau wissen, was zu tun ist.
ST. JOSEF-KRANKENHAUS
ADENAU
Allgemein-, Viszeral- und
Unfallchirurgie
Chefarzt:
Wolfgang Petersen
Tel.: 02691 303 - 4250
// 13
Infosion
Klinik-Information // April 2013
GYNÄKOLOGIE / UROLOGIE
Mit einer deutlichen Steigerung der
Lebensqualität belohnt
Krankenhaus Maria Hilf: Dr. Herbert Griesbaum und Dr. Josef Spanier behandeln
Patientinnen und Patienten, die an Inkontinenz leiden
Bad Neuenahr-Ahrweiler (as). Den Betroffenen
„Am Anfang der Behandlung steht immer eine
ist es peinlich und unangenehm, wenn sie spü-
gründliche Anamnese und Diagnostik“, erläu-
ren, dass sie ihren Urin oder sogar den Stuhl
tert Dr. Griesbaum. „Denn eine Inkontinenz
nicht mehr halten können. Häufig ziehen sie
kann vielfältige Ursachen haben.“ Dazu stehen
sich zurück, leben isoliert und sprechen oft
den Ärzten modernste Geräte zur Untersu-
noch nicht einmal mit ihrem Arzt darüber.
chung der Harn- wie auch der Stuhlinkontinenz
Deutschlandweit sind vier bis fünf Millionen
zur Verfügung, so zum Beispiel ein urodynami-
Menschen von Inkontinenz betroffen. Aber nur
scher Messplatz, mit dem die unterschiedli-
rund 20 Prozent lassen sich ärztlich behandeln.
chen Formen der Harninkontinenz diagnosti-
„Dabei gibt es gute Möglichkeiten, ihnen zu
ziert werden können. Auch die Defäkografie
helfen“, so Dr. Herbert Griesbaum, der Chefarzt
wird im Krankenhaus Maria Hilf durchgeführt,
der Urologie und Dr. Josef Spanier, der Chefarzt
eine radiologische Untersuchung der Stuhlent-
der Gynäkologie und Geburtshilfe. Beide arbei-
leerung.
ten eng zusammen und sind Ansprechpartner
// 14
für Menschen, die unter dieser chronischen Er-
Von Inkontinenz sind vor allem Frauen betrof-
krankung leiden und von einem niedergelasse-
fen. Lediglich 25 Prozent der Patienten sind
nen Facharzt an das Krankenhaus Maria Hilf
Männer. Bei ihnen ist eine Inkontinenz häufig
überwiesen werden.
eine Folge einer Tumor-Operation im kleinen
STATIONS- UND CHEFARZTSEKRETARIATE
Becken. „Mit Hilfe verschiedener Operations-
schwächt und beruhigt den überaktiven Bla-
methoden kann diesen Patienten oftmals gut
senmuskel. Auch bei Patienten, bei denen der
geholfen werden“, so Dr. Griesbaum, der sich
Blasenmuskel dauerhaft verkrampft ist, ein
unter anderem auf Inkontinenzchirurgie spezi-
Symptom, das bei Multipler Sklerose oder der
alisiert hat. So setzt er Patienten, die zum Bei-
Parkinson-Krankheit auftreten kann, ist Botox
spiel nach einer Prostata-Operation den Urin
das Mittel der Wahl, denn die Verkrampfung
nicht mehr halten können, einen künstlichen
kann damit gelöst werden.
Blasenschließmuskel ein. Eine flüssigkeitsgefüllte Manschette wird dabei um die Harnröhre
Verlieren Patienten beim Husten, Lachen oder
gelegt und dichtet diese ab. „Mit Hilfe einer
schwerem Heben unwillkürlich Harn, dann lei-
Pumpe kann der Patient die Flüssigkeit aus der
den sie an einer Belastungs-Harninkontinenz,
Manschette pumpen und der Harn fließt ab.
„die wir gut konservativ behandeln können“, so
Anschließend füllt sich die Manschette wieder“,
Dr. Spanier. Unter Anleitung eines Physiothera-
beschreibt Dr. Griesbaum dieses sehr wirkungs-
peuten erlernen sie gymnastische Übungen,
volle Verfahren.
die die Muskulatur des Beckenbodens kräftigen
und so den Blasenverschluss wieder verbes-
Frauen, die unter Inkontinenz leiden, haben
sern. Manchen Frauen hilft eine sogenannte
häufig mehrere Kinder geboren. Aber auch eine
Pessartherapie: Ein Ring oder ein Würfel wird in
frühe Gebärmutterentfernung, genetische Ver-
die Scheide eingeführt und stützt so den Be-
anlagung, chronische Verstopfung oder starkes
ckenboden.
Übergewicht und Diabetes können die Ursache
dafür sein, dass das Bindegewebe, das die
Bringt die konservative Therapie nicht den ge-
Bauchhöhle nach unten verschließt, geschädigt
wünschten Erfolg, dann können sich Patienten,
ist. Senkungen von Gebärmutter, Blase oder
die an einer Belastungs-Harninkontinenz lei-
Darm sind die Folge und führen zu Beschwer-
den, operieren lassen. Dabei wird ein netzarti-
den.
ges Bändchen unter den mittleren Teil der
Harnröhre gelegt. Sie wird dadurch gestützt,
Allerdings ist es nicht immer erforderlich, dass
und das verhindert den unwillkürlichen Urin-
Patienten operiert werden müssen. So kann
verlust. Mit dieser Operation können die Urolo-
eine Dranginkontinenz mit Medikamenten be-
gen und Gynäkologen Männern genauso hel-
handelt werden. Bei diesen Patientinnen und
fen wie Frauen. Vor allem älteren Frauen
Patienten ist die Blase überaktiv, sie zieht sich
empfiehlt Dr. Spanier diesen wirkungsvollen
häufig zusammen. Der Harndrang tritt oftmals
Eingriff. Denn er belastet wenig und moderne
so plötzlich ein und ist so stark, dass bereits
Narkosen sind gut verträglich. Allerdings soll-
Urin verloren geht, bevor die Toilette erreicht
ten die Patienten nach dem Eingriff weiter ih-
wird. „Auch eine Botox-Behandlung kann bei
ren Beckenboden trainieren, damit der Operati-
eine Dranginkontinenz helfen“, berichten Dr.
onserfolg auch langfristig erhalten bleibt. Sie
Spanier und Dr. Griesbaum. Beide führen die
werden dafür mit einer deutlichen Steigerung
Therapie mit diesem Nervengift durch. Es
ihrer Lebensqualität belohnt.
Ansprechpartner:
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA HILF
BAD NEUENAHR
Gynäkologie und
Geburtshilfe/Brustzentrum
Chefarzt
Dr. Josef Spanier
Urologie
Tel.: 02641 83 - 5350
Tel.: 02641 83 - 5650
Chefarzt
Dr. Herbert Griesbaum
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Infosion
Klinik-Information // April 2013
ETHIK
Jeder Mitarbeiter kann das Klinische Ethik
Komitee um Beratung bitten
Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler: Beim Klinischen Ethik Komitee, im EthikCafé und mit ethischen Fallbesprechungen können sich Mitarbeiter Unterstützung
bei ethischen Fragen holen
Das Team des Klinischen Ethik-Komitees am Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler.
Bad Neuenahr-Ahrweiler (as). Vier Mal im Jahr
So befasst sich das Klinische Ethik Komitee zum
treffen sich die Mitglieder des Klinischen Ethik
Beispiel mit dem Thema Patientenverfügung.
Komitees des Marienhaus Klinikums im Kreis
„Dazu gibt es einen steigenden Informations-
Ahrweiler. Sie stammen aus allen Berufsgrup-
bedarf, das erleben wir tagtäglich in unseren
pen der drei Standorte des Klinikums. So gehö-
Krankenhäusern“, so Krämers Erfahrung. Des-
ren diesem Gremium unter anderem Ärzte,
halb hat das Klinikum für Mitarbeiter des ärztli-
Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuthen,
chen und pflegerischen Dienstes Fortbildungs-
Sozialarbeiter, Seelsorger, Mitarbeiter der Ver-
veranstaltungen organisiert und ehrenamtliche
waltung, der Schule für Gesundheits- und Pfle-
Mitarbeiter ausgebildet, die auf Wunsch Bera-
geberufe sowie ein Teilnehmer des Ethikrates
tungsgespräche mit Patienten und Angehöri-
an der Philosophisch-Theologischen Hochschu-
gen führen. Auch zum Umgang mit Sterbenden
le Vallendar und des Trägers an. Jedes Mitglied
und zum Thema Wahrheit am Krankenbett ver-
des Ethik Komitees wurde eigens von Schwes-
anstaltet das Ethik Komitee Fortbildungen für
ter M. Basina Kloos, der Vorstandsvorsitzenden
die Mitarbeiter des Klinikums.
der Marienhaus Stiftung, berufen. „Gemein-
// 16
sam wollen wir erreichen, dass ethische Werte
Darüber hinaus diskutieren die Mitglieder
wie Verantwortung, Selbstbestimmungsrecht,
des Gremiums in jeder Sitzung auch aktuelle
Vertrauen, Respekt, Rücksicht und Mitgefühl
ethische Themen, die sich aus dem klinischen
die Entscheidungen und den Umgang mit Pati-
Alltag ergeben. Sei es die Frage, ob eine Wahl-
enten, Angehörigen, Kollegen und Mitarbeiten-
leistungsstation einer Zwei-Klassen-Medizin
den im Krankenhaus prägen“, beschreibt Albert
Vorschub leistet, oder ob eine Änderung des
Krämer, der Teamleiter der Seelsorge und Leiter
Therapiezieles sinnvoll ist. „Wir stellen uns al-
des Klinischen Ethik Komitees, das Ziel der Zu-
len Fragen, die an uns herangetragen wer-
sammenarbeit.
den“, so Krämer. Jeder Mitarbeiter kann das
Klinische Ethik Komitee um eine Beratung
ßern kann und von dem keine Patientenver-
bitten.
fügung vorliegt. „Eine ethische Fallbesprechung kann jeder einberufen, Pflegekräfte
Der Austausch und das Gespräch über ethi-
genauso wie Ärzte, Therapeuten oder Ange-
sche Fragen stehen auch beim Ethik-Café im
hörige“, so Krämer. Binnen 48 Stunden setzen
Mittelpunkt, das das Klinische Ethik Komitee
sich dann alle zusammen, die an der Behand-
ins Leben gerufen hat. Vier bis sechs mal im
lung (Therapie) des Patienten beteiligt sind,
Jahr findet es an allen drei Standorten des
und besprechen unter der Leitung eines dafür
Klinikums statt. Eingeladen sind alle Mitar-
ausgebildeten Moderators die Situation des
beiterinnen und Mitarbeiter, die sich für ethi-
Patienten. Häufig geht es darum, ob eine ma-
sche Fragen interessieren und mit anderen
ximale Therapie weitergeführt werden soll.
darüber ins Gespräch kommen möchten. Die
„Gemeinsam besprechen wir, welche Weiter-
Teilnahme gilt übrigens als Arbeitszeit.
behandlung für den Patienten sinnvoll und
mit seiner Würde und Selbstbestimmung ver-
Schon seit rund fünf Jahren finden in allen
einbar ist“, erläutert Krämer. Viele Ärzte
Abteilungen der drei Standorte bei Bedarf
schätzen die ethischen Fallbesprechungen
ethische Fallbesprechungen statt. Anlass
sehr. Denn die Teilnehmer sprechen eine
kann zum Beispiel die Unklarheit über den
Empfehlung für die weitere Therapie des Pati-
mutmaßlichen Willen eines schwerkranken
enten aus, die den Arzt bei seinen Entschei-
Patienten sein, der sich selbst nicht mehr äu-
dungen unterstützen kann.
Das erste Ethik-Café wurde von 40 Mitarbeitenden besucht.
Ansprechpartner:
MARIENHAUS KLINIKUM
IM KREIS AHRWEILER
KRANKENHAUS MARIA HILF
BAD NEUENAHR-AHRWEILER
Leitung Seelsorge
Krankenhausoberin
Albert Krämer
Gaby Frömbgen
2
Tel: 02641 83-85705
Tel: 02641 83-5701
// 17
Infosion
Klinik-Information // April 2013
ÄRZTLICHE FORTBILDUNG
ALLGEMEIN-,
VISZERAL-, UND UNFALLCHIRUGIE
Mit Lupenbrille, Neuromonitoring und viel Erfahrung
Eingriffe an der Schilddrüse gehören zu den häufigen Operationen im Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler (as).
tersuchung durchführen (sog. Schnellschnitt)
Laut Statistik haben etwa 30 Pro-
und so direkt entscheiden, ob gutartige oder
zent der Bevölkerung in Deutsch-
bösartige Veränderungen vorliegen. Dies kann
land eine Störung der Schilddrü-
das weitere Vorgehen beeinflussen und so dem
senfunktion. Da die Schilddrüse
Patienten unter Umständen eine notwendige
ein Organ ist, das Hormone pro-
zweite Operation ersparen. Schon am ersten
duziert, hat eine Erkrankung
Werktag nach der Operation wird den Patien-
häufig auch Auswirkungen auf
ten das endgültige Ergebnis der Gewebeunter-
das Wohlbefinden des Patienten.
suchung mitgeteilt. Dann wird über die weitere
„Betroffene sollten sich deshalb
Medikation und die eventuell weiteren not-
immer behandeln lassen“, so Pri-
wendigen Untersuchungen oder Behandlun-
vatdozent Dr. Klaus Prenzel, der
gen gesprochen.
Chefarzt der Allgemein-, Viszeralund Unfallchirurgie im Kranken-
„Neben der Sicherheit für den Patienten und der
haus Maria Hilf. In einigen Fällen
funktionsgerechten Chirurgie liegt uns eine kos-
kann es sein, dass eine Operation
metisch günstige Narbenbildung bei unseren
an der Schilddrüse notwendig ist,
Patienten sehr am Herzen“, so Dr. Prenzel. Aus
wenn zum Beispiel Knoten, Zys-
diesem Grunde werden - wenn möglich - sehr
ten oder Tumore diagnostiziert
kleine Hautschnitte angelegt. Es werden Hautfä-
werden. „Solche Eingriffe führen
den verwendet, die sich selbst auflösen und des-
wir häufig durch und haben des-
halb nicht gezogen werden müssen. Nach einem
halb auch viel Erfahrung damit“,
Eingriff an der Schilddrüse kann der Patient be-
erläutert Prenzel, der sich auf
Schilddrüsenoperationen spezialisiert hat. Für
reits nach zwei bis drei Tagen wieder aus dem
Wie Privatdozent Dr. Klaus Prenzel trägt
auch Dr. Paul-Ulrich Göbel, Oberarzt der
Abteilung Allgemein- Viszeral- und Unfallchirurgie, die Lupenbrille bei chirurgischen
Operationen, so auch bei SchilddrüsenOPs.
Krankenhaus entlassen werden.
diese Eingriffe verwendet er immer eine Lupenbrille und auch ein Neuromonitoring-System.
Sprechstunde
Die Lupenbrille erlaubt es, klein-ste Strukturen
zu erkennen und den Eingriff so schonend wie
Zur ausführlichen Besprechung und Planung der
möglich durchzuführen.
Operation, sowie zur postoperativen Kontrolle der
Patienten findet in der Chirurgischen Klinik am
Mit dem Neuromonitoring ist Dr. Prenzel in der
Krankenhaus Maria Hilf jeden Mittwoch von
Lage, während der Operation die unmittelbar hin-
14:00 Uhr bis 16:00 Uhr eine Schilddrüsensprech-
ter der Schilddrüse verlaufenden Stimmbandner-
stunde statt. Termine können über das Sekretari-
ven zu erkennen und vor Verletzungen zu schüt-
at unter der Telefonnummer 02641 83-5250 ver-
zen. Zusätzlich überprüft er mit diesem System
einbart werden.
nach der Operation, ob die Nerven unversehrt
sind. „Nervenverletzungen in diesem Bereich kön-
Ansprechpartner
nen nämlich zu Stimmbandlähmungen und
Schluckstörungen führen“, weiß Prenzel. Mit Hilfe
des Neuromonitoring kann der Operateur dieses
Risiko aber auf ein Minimum reduzieren.
Bei verdächtigen Knoten können die kooperierenden Pathologen des Krankenhauses noch
während der Operation eine feingewebliche Un// 18
KRANKENHAUS MARIA HILF
BAD NEUENAHR
Allgemein-, Viszeral- und
Unfallchirurgie
Chefarzt:
PD Dr. Klaus Prenzel
Tel.: 02641 83 - 5250
Veranstaltungsrückblick Herbst 2012
In Kooperation mit dem Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler
fand im Oktober 2012 im Ahr-Resort Bad Neuenahr ein Gesundheitstag mit dem Schwerpunkt Frauengesundheit statt. Die Experten der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe boten
interessierten Besucherinnen und Besuchern in Vorträgen und
Gesprächen umfangreiche Informationen und neueste Forschungsergebnisse zu verschiedenen Themen der Frauengesundheit an. Im Fokus stand dabei die Verhütung von Erkrankungen
durch Prävention und Vorsorge.
Herz in Gefahr. Beim 21. Herzseminar des Krankenhauses Maria
Hilf informierten sich über 100 Bürger über die Diagnostik und
Therapie der koronaren Herzkrankheit.
Rund 300 Teilnehmer kamen zum 8. Diabetikertag ins Krankenhaus Maria Hilf. Die Kontrolle des Blutzuckerspiegels durch Pflegekräfte sowie die anschließende Besprechung dieser Werte mit
einem Arzt wurden von vielen Besuchern wahrgenommen.
Seminare und Veranstaltungen für Patienten, Ärzte und Interessierte
Arzt-Patienten-Seminare / Veranstaltungen
Teilnahme kostenlos
Ärztliche Fortbildungen
Eine Anmeldung ist über unsere Sekretariate erforderlich:
Bauchaorta - Screening - Tag
Samstag 27. April 2013
10:00 Uhr
Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Schlaganfall - Tag
Samstag, 25. Mai 2013
10:00 Uhr
Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
5. Babyfest
Samstag, 8. Juni 2013
14:00 Uhr - 17:00 Uhr
Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
7. Informationstag Brustkrebs
Samstag, 28. September 2013,
Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
9. Diabetikertag
Samstag, 26. Oktober 2013
Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Geriatrisches Forum
Mittwoch, 5. Juni 2013
Kloster Marienthal, Dernau
Endoskopie-Workshop
21. Juni 2013
13:00 Uhr
Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
4. Großer Gesundheitstag
Medizinische Kompetenz im Ahrthal
Samstag, 9. November 2013
Steigenberger Kurhaus
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tag der offenen Tür
Brohltal-Klinik St. Josef
Samstag, 31. August 2013
Burgbrohl
// 19
Infosion
Klinik-Information // April 2013
Ärzteübersicht
ST. JOSEF-KRANKENHAUS
ADENAU
ST. JOSEF-KRANKENHAUS
ADENAU
ST. JOSEF-KRANKENHAUS
ADENAU
Anästhesie und Interdisziplinäre Intensivstation
Allgemein-, Viszeral- und
Unfallchirurgie
Innere Medizin
Chefarzt:
Dr. Werner Spira
Tel.: 02691 303 - 4100
Chefarzt:
Wolfgang Petersen
Tel.: 02691 303 - 4250
Chefarzt:
Dr. Manfred Rittich
Tel.: 02691 303 - 4450
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
Anästhesie und
Intensivmedizin
Gynäkologie und
Geburtshilfe/Brustzentrum
Urologie
Chefarzt:
Dr. Günter-Heribert Vins
Tel.: 02641 83 - 5150
Chefarzt:
Dr. Josef Spanier
Tel.: 02641 83 - 5350
Chefarzt:
Dr. Herbert Griesbaum
Tel.: 02641 83 - 5650
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
Allgemein-, Viszeral- und
Unfallchirurgie
Sektion
Unfallchirurgie
Innere Medizin/
Gastroenterologie
Chefarzt:
PD Dr. Klaus Prenzel
Tel.: 02641 83 - 5250
Leitender Arzt:
Dr. Reinhard Schneider
Tel.: 02641 83 - 5250
Chefarzt:
Prof. Dr. Jörg Heller
Tel.: 02641 83 - 5450
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
Akutgeriatrie und
Frührehabilitation
Innere Medizin/
Kardiologie
Innere Medizin/
Kardiologie
Chefarzt:
Dr. Thomas Lepping
Tel.: 02641 83 - 5471
Chefarzt:
Dr. Ulrich Gerckens
Tel.: 02641 83 - 5455
Chefarzt:
PD Dr. Luciano Pizzulli
Tel.: 02641 83 - 5455
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
KRANKENHAUS MARIA
HILF BAD NEUENAHR
Gefäßchirugie
Gefäßchirurgie
Radiologie
Chefarzt:
Dr. Bernhard Kiemen
Tel.: 02641 83-5270
Chefarzt:
Dr. Georg Nowak
Tel.: 02641 83-5270
Leitender Arzt:
Dr. Alfons Erwes
Tel.: 02641 83 - 5550
BROHLTAL-KLINIK
ST. JOSEF BURGBROHL
Fachklinik für Geriatrische
Rehabilitation
Chefarzt:
Dr. Martin Holl
Tel.: 02636 53 - 3910
IMPRESSUM
Infosion Klinik-Information // April 2013
Herausgeber:
MARIENHAUS KLINIKUM IM KREIS AHRWEILER
Dahlienweg 3, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Telefon 02641 83 - 0
Telefax 02641 83 - 1771
// 20E-Mail [email protected]
KRANKENHAUS MARIA HILF
BAD NEUENAHR
Zentrale Notaufnahme
Tel.: 02641 83 -1122
QR-Code für Ihr Handy
Redaktion Heribert Frieling
Cornelia Kreutzberg
Carmen Nelles
Andrea Schulze
Fotos
Layout
Heribert Frieling
Ute Grabowsky
Cornelia Kreutzberg
Anne Orthen
Andrea Schulze
Anne Orthen
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eine E-Mail an:
[email protected]
Weitere Informationen unter
www.marienhaus-klinikum-ahr.de

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