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Geschäftsbericht 2008 Geschäftsbericht 2008 Inhaltsverzeichnis Der Geschäftsbericht 2008 im Überblick 06–19 Unternehmen Kennzahlen 2008 Vorwort der Vorsitzenden des Vorstandes Struktur der Raiffeisen Centrobank-Gruppe Organe der Gesellschaft Corporate Governance Bericht Vorwort des Vorsitzenden des Aufsichtsrats Der RZB-Konzern 20–55 Die Geschäftsbereiche Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe im Überblick Highlights 2008 Wilhelm Celeda, Wertpapierhandel und -sales Mag. Heike Arbter, Strukturierte Produkte Mag. Birgit Kuras, Company Research Dr. Gerhard Grund, Equity Capital Markets Dr. Erich Obersteiner, Equity Capital Markets CEE Mag. Monika Jung, Private Banking Mag. Heinz Sernetz, Dr. Wolfgang Putschek und Mag. Martin Schwedler, Raiffeisen Investment AG Mag. Andreas Rosenbaum, Controlling & Risk Management Dipl. Ing. Günter Völker, IT & Organisation 56–70 Konzernlagebericht Gesamtwirtschaftliches Umfeld Geschäfts- und Ergebnisentwicklung 2008 Betrachtung der Geschäftsbereiche Leistungsindikatoren Risikomanagement Human Resources Ausblick auf 2009 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Forschung und Entwicklung Erklärung gemäß §82 Börsegesetz Bericht des Aufsichtsrats 06 06 08 11 12 14 16 18 20 20 21 22 26 28 32 36 40 44 48 52 56 58 60 62 66 67 68 68 69 69 69 70 71–80 Konzernabschluss 2008 Erfolgsrechnung Bilanz Eigenkapitalentwicklung Kapitalflussrechnung Segmentberichterstattung 81–134 Konzernanhang 2008 Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zu Finanzinstrumenten Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konzernabschluss Konsolidierungskreis 135–146 Service und Information Glossar: Zertifikate Glossar: allgemeine Finanzbegriffe Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe RZB-Konzernunternehmen Kontakte und Ansprechpartner 71 72 73 74 75 76 81 81 90 97 113 125 131 133 135 136 138 141 142 146 Kennzahlen 2008 der Raiffeisen Centrobank-Gruppe Erfolgsrechnung 2008 2007 Veränderung Angaben in Tausend Euro bzw. Prozent Zinsüberschuss 8.004 6.343 + 26,2 % Provisionsüberschuss 17.605 37.958 - 53,6 % Handelsergebnis 33.300 63.358 - 47,4 % - 53.353 - 58.207 - 8,3 % Jahresüberschuss vor Steuern 12.421 54.926 - 77,4 % Jahresüberschuss nach Steuern 10.643 42.453 - 74,9 % 359.384 197.859 + 81,6 % 96.104 118.647 - 19,0 % 1.167.902 1.684.721 - 30,7 % 235.303 122.907 + 91,5 % Verwaltungsaufwendungen Bilanz Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Handelsaktiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Handelspassiva Eigenkapital inkl. Jahresgewinn 215.589 218.779 - 1,5 % 1.130.609 1.617.999 - 30,1 % 106.246 129.556 - 18,0 % 1.769.298 2.159.951 - 18,1 % Return on Equity vor Steuern 13,5 % 64,6 % – Cost/Income Ratio 82,8 % 51,2 % – + 25,7 % Bilanzsumme Kennzahlen Bankspezifische Kennzahlen gemäß Bankwesengesetz (BWG) Anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 + Tier 2) 98.014 77.946 Gesamtes Eigenmittelerfordernis 53.061 55.470 - 4,3 % Überdeckung 44.952 22.476 + 100,0 % 184,7 % 140,5 % - 312 280 +11,4 % Überdeckungsquote Ressourcen Anzahl Mitarbeiter zum Stichtag Jahresüberschuss vor Steuern Return on Equity vor Steuern in Tausend Euro in Prozent 64,6 54.926 40,9 32.905 41,3 29.129 12.421 2005 2006 2007 2008 13,5 2005 Betriebserträge* Bilanzsumme in Tausend Euro in Tausend Euro 2006 107.211 2007 2008 2.159.951 2.034.610 1.769.298 1.627.057 69.660 61.905 60.223 2005 2006 2007 2008 2005 2006 2007 2008 *) die Betriebserträge umfassen den Zinsüberschuss vor Kreditrisikovorsorge, den Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Finanzinvestitionen. 08_09 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Vorwort der Vorsitzenden des Vorstandes Das Jahr 2008 brachte im Gefolge der US-Subprime-Krise ein weltweites Vertrauensdefizit in die Mechanismen der Geld- und Kapitalmärkte, was schließlich durch die nachhaltig andauernden Liquiditätsengpässe in eine allgemeine Bankenkrise mündete. Ohne Frage waren es vor allem die international tätigen Investmentbanken, deren Geschäftsmodelle – nach den großen Immobilienfinanzierern – den realen Stresstest nicht bestanden und insbesondere in den USA und in Großbritannien durch den Mitbewerb oder durch den Staat aufgefangen werden mussten. Durch die Entscheidung der US-Regierung im September 2008, Lehman Brothers in die Insolvenz zu schicken, eskalierte die krisenhafte Entwicklung schließlich in einer Weise und in einem Ausmaß, dem sich in einem globalisierten und dicht vernetzten Wirtschaftsgefüge kein Markt, keine Branche mehr entziehen konnte. Für unser Haus – als das Spezialinstitut des RZB-Konzerns für das Aktiengeschäft – war der Geschäftsverlauf 2008 dabei insbesondere durch historische Kursverluste an den internationalen Börsen geprägt, von denen die österreichische mit einem Kursrückgang von über 60 Prozent überproportional betroffen war und die in der Beurteilung der Anleger eine Umkehr des langjährigen „Ostbonus“ in einen „Malus“ hinnehmen musste. Eine entsprechende Entwicklung verzeichneten auch die Aktienmärkte in der CEE-Region, wo Kursverluste von bis zu 70 Prozent den dramatischen Vertrauensverlust hinsichtlich der globalen Wirtschaftslage widerspiegelten. Korrelierend damit trocknete auch der Markt für Kapitalmarkttransaktionen de facto zur Gänze aus und ging der Markt für M&A-Transaktionen mangels entsprechender Finanzierungen und zufriedenstellender Pricings empfindlich zurück. Schrumpfende Volumina auf den Aktienmärkten und steigende Risikoaversion der Investoren haben zwar ihre Spuren im Konzernergebnis 2008 der Raiffeisen Centrobank hinterlassen, wo das Rekordergebnis des Jahres 2007 nicht wiederholt werden konnte, doch muss man im zuvor beschriebenen Umfeld besonders hervorheben, dass es unserem Haus im Jahr 2008 gelungen ist, eindrucksvoll unter Beweis zu stellen, dass unser Geschäftsmodell einer Investmentbank intakt ist und die gewählten Strukturen auch in Krisenzeiten funktionieren. Unser Ansatz einer überregionalen, vom Standort Wien aus agierenden Investmentbank beruht auf einem starken, transaktionsorientierten Kundengeschäft mit hoher Beratungskomponente. Die Raiffeisen Centrobank ist mit mehr als 2.000 Zertifikaten und Optionsscheinen führender Emittent in Österreich und bedeutender Nischenanbieter am deutschen Zertifikatemarkt. Anders als bei den in die negativen Schlagzeilen geratenen angloamerikanischen Investmentbanken beruht das stetige und beeindruckende Bilanzsummenwachstum der Gruppe auf diesem Fundament des Kundengeschäfts und nicht auf Geschäft mit hohem Leverage-Faktor und schwacher Eigenmittelquote. Bezogen auf das Kernkapital der Bank betrug die Eigenmittelquote der Raiffeisen Centrobank zum Jahresende 2008 stabile 12,3 Prozent. Auf die erwähnte Struktur des Kundengeschäfts ist es auch zurückzuführen, dass wir vom Thema Liquidität, dem großen Krisentreiber des Jahres 2008, de facto nicht betroffen waren. Ein weiterer Baustein des guten Ergebnisses im „annus horribilis“ der Kapitalmärkte war auch der Umstand, dass wir schon 2007 begonnen haben, auf die sich verschlechternden Credit Spreads der internationalen Finanzinstitute zu reagieren und unsere Marked-to-market- Bewertungen laufend und nicht schockartig anzupassen – eine Vorgangsweise, die wir aufgrund des stabilen operativen Ergebnisses auch 2008 fortsetzen konnten. Das Jahr 2008 wurde sehr aktiv dafür genutzt, Systeme und Prozesse, insbesondere im Bereich Risk Management, weiterzuentwickeln, eine maßvolle Ressourcenanpassung vorzunehmen und unseren Dienstleistungskatalog auf die sich ändernden Bedürfnisse unserer Kunden abzustimmen. Wir sehen darin entscheidende Schritte zur langfristigen Absicherung unseres Unternehmens in einem unverändert schwierigen Marktumfeld. * Dr. Eva Marchart Vorsitzende des Vorstandes * 10_11 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Die Qualität unserer Dienstleistungen und die Kompetenz unserer MitarbeiterInnen wurden erneut durch externe Auszeichnungen bestätigt – beispielsweise jene des Analystenteams, das im Rahmen der jährlich vom US-Analysehaus StarMine ermittelten Rangliste zum Sieger für die beste Gewinneinschätzung der beobachteten Unternehmen gekürt wurde. Wie bereits im Vorjahr sicherte das Team Strukturierte Produkte für die Raiffeisen Centrobank gegen renommierte internationale Konkurrenz den Gesamtsieg bei den „Zertifikate Awards Austria“, die vom „Zertifikate Journal Austria“ in Kooperation mit dem Zertifikate Forum Austria vergeben werden. Was die Erwartungen für 2009 anbelangt, zeigen die Konjunkturvorlaufindikatoren per Saldo noch keine Erholung. Wichtig ist dabei jedoch zu beachten, dass die Auswirkungen der staatlichen und supranationalen Hilfsmaßnahmen, die diesmal im Gegensatz zu vergangenen Krisen zeitnah und mit substanziellen Beträgen beschlossen wurden, erst Schritt für Schritt umgesetzt werden und noch nicht in vollem Umfang bei den Begünstigten angelangt sind bzw. durch die Prognoseinstrumente aufgrund der Einmaligkeit der momentanen Wirtschaftssituation nicht befriedigend berücksichtigt werden können. Erste positive Auswirkungen sind aufgrund der expansiven Fiskal- und Geldpolitik noch für 2009, wenn auch in bescheidenem Ausmaß, zu erwarten. 2010 sollte die Wirtschaft dann wieder, wenn auch geringfügig, wachsen. Jedenfalls gilt es zu vermeiden, in einer Art „Tunnelblick“ nur mehr negative Nachrichten wahrzunehmen und beispielsweise auch in der Beurteilung der weiteren Entwicklung der CEE-Region, dem so wichtigen Teil unseres Heimmarktes, zu wenig zu differenzieren und außer Acht zu lassen, welch überdurchschnittliches Potenzial hier unverändert gegeben ist. Zur Unterstützung dieser Maßnahmen wird es unabdingbar sein, zusätzliche vertrauensbildende Maßnahmen in Richtung der Finanzmärkte und vor allem in Richtung aller Teilnehmer an diesen Märkten umzusetzen. Auf EU-Ebene wird an Vorschlägen für eine verbesserte Aufsicht, insbesondere im Hinblick auf grenzüberschreitende Kooperation, auf die Einbeziehung bis- lang nichtregulierter Marktteilnehmer, aber auch im Hinblick auf einen Paradigmenwechsel hin zu einer komplexeren, stärker qualitativ ausgerichteten Aufsicht gearbeitet. Themen wie die Stärkung der Eigenkapitalausstattung der Finanzinstitute, aber auch eine Überarbeitung der Rechnungslegungsbestimmungen (IFRS), um jene unerwünschten prozyklischen Effekte zu vermeiden, die sich während der aktuellen Finanzkrise gezeigt haben, ergänzen den notwendigen Maßnahmenkatalog. Zu begrüßen wäre auch als Gegengewicht zu den marktdominierenden USamerikanischen Agenturen, die an der Entstehung der Finanzkrise maßgeblich beteiligt waren, die Schaffung einer europäischen Rating-Agentur, bei deren Einrichtung die erkannten systemischen Mängel heutiger Rating-Agenturen vermieden werden könnten. Die Raiffeisen Centrobank sieht sich gut gerüstet, 2009 auch in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld positive Ergebnisse für ihre Alleineigentümerin, die Raiffeisen Zentralbank, zu erwirtschaften, der wir für das konstante Vertrauen und die Unterstützung unserer Geschäftstätigkeit danken möchten. Unser Dank gilt im Besonderen auch unseren MitarbeiterInnen, die in der Lage waren, sich rasch und effizient auf stark veränderte Marktverhältnisse einzustellen und unter zum Teil sehr schwierigen Bedingungen die zuvor beschriebene ausgezeichnete Leistung zu erbringen. Basis und Ausgangspunkt all unserer Bemühungen sind selbstverständlich unsere Kunden und Geschäftspartner, denen wir für Zusammenarbeit und Vertrauen danken und mit denen wir auch 2009 an der gemeinsamen Überwindung schwieriger Geschäftsvoraussetzungen arbeiten. Dr. Eva Marchart Vorsitzende des Vorstandes Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Wien 100 % Raiffeisen Centrobank AG Wien 100 % 100 % 49 % 100 % Centrotrade Holding AG Wien Raiffeisen Investment AG Wien Syrena Immobilien Holding AG Wien Centrotrade Investment AG Zug 100 % 100 % 100 % 100 % Centrotrade Deutschland GmbH Eschborn Centrotrade Minerals & Metals Inc. Chesapeake Trade Name: Centrotrade Rubber USA, Inc. Centrotrade Singapore Pte. Ltd. Singapur Centrotrade Chemicals AG Zug 100 % 6% Centro Asset Management Ltd. Jersey Scanviwood Ltd. Vietnam Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 12_13 Organe der Gesellschaft Vorstand Dr. Eva Marchart Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund Vorsitzende des Vorstandes Stellvertretender Vorsitzender Mitglied Aufsichtsrat Dr. Walter Rothensteiner Generaldirektor Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien Vorsitzender Patrick Butler Mitglied des Vorstandes Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien 1. stellvertretender Vorsitzender Dr. Herbert Stepic Generaldirektor Raiffeisen International Bank Holding AG, Wien 2. stellvertretender Vorsitzender Helfried Marek Wien Mitglied bis 23.04.2008 Dr. Karl Sevelda Mitglied des Vorstandes Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien Mitglied Dr. Johann Strobl Mitglied des Vorstandes Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien Mitglied seit 23.04.2008 Mag. Christian Teufl Direktor Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien Mitglied Staatskommissäre Dr. Peter Braumüller Bereichsleiter Dr. Tamara Els Ministerialrätin * Dr. Gerhard Grund, Mag. Alfred Michael Spiss, Dr. Eva Marchart (von links nach rechts) * 14_15 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Corporate Governance Bericht Die Raiffeisen Centrobank ist selbst aktienseitig nicht börsenotiert. Als Emittentin einer Vielzahl von strukturierten Produkten und als eines der bedeutendsten Wertpapierhandelshäuser in Wien und anderen Börsenplätzen orientiert sich die Raiffeisen Centrobank an den Regeln und Grundsätzen der guten und verantwortungsvollen Unternehmensführung, wie sie im Österreichischen Corporate Governance Kodex niedergelegt sind, soweit diese Regeln und Grundsätze auf die Raiffeisen Centrobank anwendbar sind. Eine formale Verpflichtung zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex ist die Raiffeisen Centrobank (bislang) nicht eingegangen. Vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit der verschiedenen Gesellschaftsorgane, die Wahrung der Aktionärsinteressen sowie eine offene und transparente Kommunikation sind für die Raiffeisen Centrobank zentrale Leitlinien bei der Beachtung zeitgemäßer Corporate Governance. Die vorliegenden Erläuterungen sind Beispiele für die Beachtung des Kodex durch die Raiffeisen Centrobank im Beobachtungszeitraum (1. Jänner bis 31. Dezember 2008) und beziehen sich auf die Neufassung des Österreichischen Corporate Governance Kodex vom Jänner 2006. Vorstand Der Vorstand besteht aus mehreren Personen, wobei der Vorstand einen Vorsitzenden hat. In der Geschäftsordnung sind die Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit des Vorstandes geregelt. Der Vorstand nimmt Kommunikationsaufgaben, die das Erscheinungsbild des Unternehmens für die Eigentümer wesentlich prägen, umfassend wahr und wird dabei von den entsprechenden Abteilungen unterstützt. Eine interne Revision ist als eigene Stabsstelle des Vorstandes eingerichtet; diese berichtet dem Vorstand regelmäßig über Revisionsplan und wesentliche Ergebnisse ihrer Tätigkeit. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat überwacht und unterstützt den Vorstand im Rahmen der Leitung der Raiffeisen Centrobank, insbesondere bei Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung. Der Aufsichtsrat hat den Katalog zustimmungspflichtiger Geschäfte der Raiffeisen Centrobank (und deren Konzernunternehmen) konkretisiert und passende Betragsgrenzen festgelegt. Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand Eine den Grundsätzen guter Corporate Governance folgende Unternehmensführung findet im Rahmen offener Diskussionen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat und innerhalb dieser Organe statt. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung, einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements in der Gesellschaft und in den wesentlichen Konzernunternehmen. Der Aufsichtsratsvorsitzende hält insbesondere mit der Vorsitzenden des Vorstandes regelmäßig Kontakt und diskutiert mit ihr die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement. Bei wichtigem Anlass berichtet der Vorstand dem Aufsichtsratsvorsitzenden unverzüglich; ferner über Umstände, die für die Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sind. Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Strategieumsetzung. Der Aufsichtsrat tagt mindestens viermal im Geschäftsjahr. Regeln für Interessenkonflikte und Eigengeschäfte Die Raiffeisen Centrobank hat zur Hintanhaltung von Insider-Geschäften organisatorische Vorkehrungen getroffen (Einrichtung von Vertraulichkeitsbereichen) sowie interne Richtlinien für den Umgang mit Insider- bzw. insiderrelevanten Informationen erlassen (Compliance-Handbuch). Die Raiffeisen Centrobank unterrichtet alle Mitarbeiter durch Schulungen über diese Maßnahmen und überwacht die Einhaltung dieser Maßnahmen entsprechend. Unternehmen Vorwort Vorstand Organigramm Organe der Gesellschaft Corporate Governance Vorwort Aufsichtsrat RZB-Konzern Der Vorstand fasst seine Beschlüsse fachkundig und frei von Eigeninteressen. Vorstandsmitglieder legen wesentliche persönliche Interessen an Transaktionen der Raiffeisen Centrobank und ihrer Konzernunternehmen sowie sonstige Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat gegenüber offen. Alle Geschäfte zwischen der Raiffeisen Centrobank bzw. deren Konzernunternehmen und Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen oder Unternehmen entsprechen den branchenüblichen Standards und werden im Voraus durch den Aufsichtsrat genehmigt. Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte betreiben ohne Einwilligung des Aufsichtsrats weder ein Unternehmen noch nehmen sie Organfunktionen in anderen Unternehmen an, außer diese sind mit der Raiffeisen Centrobank konzernmäßig verbunden oder die Raiffeisen Centrobank ist an diesen unternehmerisch beteiligt. Ebenso wenig betreiben Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte ohne Einwilligung des Aufsichtsrats weder im Geschäftszweig der Raiffeisen Centrobank für eigene oder fremde Rechnung Geschäfte noch beteiligen sie sich an anderen unternehmerisch tätigen Gesellschaften als persönlich haftende Gesellschafter. Der Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank orientiert sich bei der Festlegung der Kriterien für die Beurteilung der Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds an den folgenden Leitlinien: Transparente Informationspolitik Offenheit und Transparenz in der Kommunikation mit Aktionären und der interessierten Öffentlichkeit sind der Raiffeisen Centrobank ein besonderes Anliegen. Auf der Website werden daher umfangreiche Informationen angeboten: » Pressemeldungen, Datenüberblick » Aktionärs- und Beteiligungsstruktur » Geschäftsberichte als PDF zum Herunterladen » Wertpapierprospekte als PDF zum Herunterladen » Raiffeisen Centrobank Aktienanalysen und Produktbroschüren als PDF zum Herunterladen etc. Kriterien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern im Sinne des Österreichischen Corporate Governance Kodex Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen. » Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstandes oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen sein. » Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben. » Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein. » Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist. » Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden. Im Sinn der Kriterien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern sind sämtliche Aufsichtsräte der Raiffeisen Centrobank als unabhängig anzusehen. Compliance Die Raiffeisen Centrobank wendet selbstverständlich als Basis für ihre Geschäftstätigkeit, insbesondere in den Bereichen Handel mit Finanzinstrumenten, Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Emissionen und Finanzanalyse sowie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, den von der österreichischen Kreditwirtschaft gemeinsam entwickelten Standard Compliance Code vollinhaltlich an und geht in vielen Bereichen über die dort gesetzten Standards weit hinaus. 16_17 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Vorwort des Vorsitzenden des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren, das Jahr 2008 war für die internationale Banken- und Finanzbranche durch die bislang schwerste Finanzmarktkrise geprägt. Es hat sich gezeigt, dass der oft zitierte Prozess der Globalisierung und wirtschaftlichen Verflechtung voll umgesetzt und Realität geworden ist. Tiefgreifende Störungen in den Wirtschaftssystemen einzelner Ökonomien, in diesem Fall eben jener der USA, können durch den gemeinsamen Blutkreislauf der Finanzwirtschaft in bisher nicht gekanntem Ausmaß auf andere Länder und Volkswirtschaften übergreifen. Betrafen die Turbulenzen vorerst insbesondere Finanzinstitute und Börsen, so hat sich die negative Entwicklung nun auch einen Weg in die Realwirtschaft gebahnt, wo sie Wirtschaft und Politik gleichermaßen vor neue Herausforderungen stellt. Zeitnah und in zunehmend koordinierter Form beschlossen die Regierungen und Nationalbanken der G-20-Staaten, substanzielle Mittel zur Stabilisierung der Finanzmärkte bereitzustellen, und griffen mit konjunkturfördernden Maßnahmen ein, um der sich ausbreitenden Konjunkturschwäche beizukommen. Demnach ist zu erwarten, dass sich nicht zuletzt aufgrund der Staatsgarantien das durch die Finanzkrise schwer beeinträchtigte Vertrauen innerhalb der Branche nach und nach wieder einstellen und der Geldkreislauf wieder in Schwung gebracht wird. Ich rechne daher damit, dass die Bankenkrise in Westeuropa im Jahr 2009 zu überwinden sein sollte, die Krise der Realwirtschaft wird vermutlich noch länger – bis ins Jahr 2010 hinein – anhalten. Vor dem Hintergrund dieses Szenarios ist es umso erfreulicher, dass es der RZB Group mit ihrer Tochtergesellschaft Raiffeisen Centrobank sowie deren Tochter Raiffeisen Investment AG gelungen ist, dieses speziell für Investmentbanken so negative Jahr mit einem sehr respektablen Ergebnis abzuschließen und den Nachweis zu erbringen, dass mit einem ordentlichen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftsmodell auch das Investmentbankgeschäft seriös durch wirtschaftlich schwierige Zeiten geführt werden kann. Bewährt haben sich dabei auch die verstärkten Anstrengungen unserer Aktienspezialbank im Bereich des modernen Risikomanagements, die unter anderem in einem umfangreichen Projekt zur Gesamtbankrisikosteuerung ihren Ausdruck gefunden haben. Das Geschäft wird in Zukunft mit Sicherheit schwieriger, aber es wird auch weiterhin eine Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Kapitalmarktprodukten und -services geben. Entscheidend für eine Investmentbank wird dabei sein, mit einem an die geänderten Bedürfnisse der Kunden angepassten Dienstleistungsangebot zu reagieren. Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe hat ein besonders schwieriges Jahr gemeistert, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben erneut ihr Know-how, ihre Expertise und ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt. Dafür möchte ich mich im Namen des Aufsichtsrats bedanken und ich bin davon überzeugt, dass die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sind, um sich erfolgreich den Herausforderungen des neuen Geschäftsjahres 2009 zu stellen. Dr. Walter Rothensteiner Vorsitzender des Aufsichtsrats * Dr. Walter Rothensteiner Vorsitzender des Aufsichtsrats * Der RZB-Konzern Slowakei Bratislava Polen Warschau Finnland Helsinki Schweden Stockholm Weißrussland Minsk Deutschland Frankfurt Belgien Brüssel Großbritannien London Österreich Wien Schweiz Bern Tschechien Prag Frankreich Paris Italien Mailand Spanien Madrid Slowenien Maribor Malta Sliema Kroatien Zagreb Türkei Istanbul Montenegro Podgorica Bulgarien Sofia Indien Mumbai Albanien Tirana Bosnien und Herzegowina Sarajewo Serbien Belgrad Kosovo Pristina Korea Seoul Russland Moskau Ukraine Kiew Moldau Chisinau Ungarn Budapest Rumänien Bukarest China Peking China Hong Kong Vietnam Ho Chi Minh City Singapur Singapur Kasachstan Almaty 20_21 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe im Überblick Die vom US-Immobilienmarkt ausgehende Finanzkrise entwickelte sich im Vorjahr zu einem weltweiten Flächenbrand, insbesondere in der Investmentbank-Branche. Zahlreiche große Häuser schrieben massive Verluste, manche wie Bear Stearns oder Merrill Lynch mussten aufgefangen werden oder schlitterten wie das USInstitut Lehman Brothers sogar in die Insolvenz. Die Raiffeisen Centrobank, das Equity House des RZB-Konzerns, hat die Krise hingegen erfolgreich bewältigt und auch im Geschäftsjahr 2008 einen sehr respektablen Gewinn erwirtschaftet. Maßgeblich dafür war vor allem das Geschäftsmodell, das sich deutlich von jenem der angelsächsischen Institute unterscheidet und sich gerade im Vorjahr als krisenfest erwiesen hat. Die Raiffeisen Centrobank konzentriert sich auf die Bereiche Eigenkapital-Finanzierungen, Wertpapierhandel und -sales, Zertifikate, Private Banking, sowie Mergers & Acquisitions und deckt dabei den EU-Raum mit besonderem Schwerpunkt auf Österreich sowie Zentral- und Osteuropa ab. Das Bilanzsummenwachstum entstand durch organisches Wachstum und Ausweitung der Produkt- und Kundenbasis. Die Säulen der Geschäftstätigkeit sind der Wertpapier-Handel mit hoher Umschlags- und Transaktionshäufigkeit, die starke Kundenbasis sowie der überregionale Ansatz, der mittlerweile auch ein integriertes Leistungsangebot für den CEE-Raum umfasst. extrem ungünstig, daher wurden andere Produkte – etwa Kapitalerhöhungen, Beratungsmandate, Umlistings, Wandelanleihen – forciert und ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Wertpapierhandel und -sales Am österreichischen Kapitalmarkt zählt die Raiffeisen Centrobank zu den größten Wertpapierhäusern. Auch in der Region Zentralund Osteuropa ist sie eine der führenden Investmentbanken. Zudem ist sie einer der größten Emittenten von Optionsscheinen und Zertifikaten. Als Aktienspezialbank konnte sie sich der schweren Finanzkrise nicht entziehen, Umsätze und Erträge blieben im abgelaufenen Geschäftsjahr hinter den überdurchschnittlichen Werten des Jahres 2007 zurück. Unverändert hoch ist der Marktanteil der Raiffeisen Centrobank am heimischen Aktienmarkt sowie an der ÖTOB. Mergers & Acquisitions Die Raiffeisen Investment AG ist eine hundertprozentige Tochter der Raiffeisen Centrobank und der führende M&A- und Privatisierungsberater in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa. Mit Teams in insgesamt 13 Ländern vertreten, deckt sie mit ihrem Branchen-Know-how alle wesentlichen Industriesektoren ab. Im Geschäftsjahr 2008 wurden insgesamt 33 Transaktionen betreut. Wegen der Finanzkrise reduzierte sich das M&A-Geschäft im zweiten Halbjahr, während die Zahl der staatlichen Aufträge anstieg. Sehr erfolgreich entwickelte sich die seit 2007 bestehende Kooperation mit der internationalen Investmentbank Lazard. Equity Capital Markets Als eine der führenden heimischen Emissionsbanken verfügt die Raiffeisen Centrobank im Bereich Equity Capital Markets sowohl in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa über eine starke Marktposition. Für Börsengänge war im Jahr 2008 das Umfeld Company Research Im Bereich Company Research analysiert die Raiffeisen Centrobank regelmäßig 100 Unternehmen in insgesamt acht Ländern. Das Analystenteam, das im Vorjahr erneut international ausgezeichnet wurde, umfasst 30 Personen. Die Sektorspezialisten in Wien und die lokalen Experten in Osteuropa decken gemeinsam sowohl den österreichischen als auch die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte ab. Private Banking Das Private Banking der Raiffeisen Centrobank betreut rund 800 Kunden – davon zwei Drittel Privatpersonen und ein Drittel Unternehmen und Stiftungen. Mit Fokus auf der Vermögenssicherung werden dem Kunden eine risikobewusste Anlage- und Vermögensberatung sowie ein maßgeschneidertes Portfoliomanagement geboten. Im Zuge der Marktturbulenzen ging 2008 das verwaltete Vermögen von 1,8 auf 1,45 Milliarden Euro zurück, wenn auch neue Kundengelder gewonnen werden konnten. Commodity Trading Über ihre Tochtergesellschaften Centrotrade Holding AG sowie Centrotrade Investment AG ist die Gruppe auch im Kautschukhandel sowie im Handel mit Olefinen tätig. Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe Highlights des Jahres 2008 > Wertpapier & Zertifikate Mitgliedschaft Börse Bukarest Größter Market Maker an der Wiener Börse Erstmals Zertifikate-Listing an der Budapester Börse im Februar 08 in Kooperation mit der Raiffeisenbank Ungarn. Ausbau der gelisteten Zertifikate-Produktpalette an der Warsaw Stock Exchange und an der Prague Stock Exchange CEE Market Forum Award „Schaffung eines neuen Segments an der Warschauer Börse“ für das erste Listing von Anlage-Zertifikaten Zertifikate Award Austria – Gesamtsieger Zertifikate-Innovationen im Rohstoffbereich > Company Research > US Analysehaus StarMine: in der Kategorie Treffsicherheit der Gewinnschätzungen Nummer eins ECM Österreich & CEE The Banker – Deal of the Year Award 2008 für IPO STRABAG (1,3 Mrd) > Mit AT&S ein weiteres im Ausland notiertes österreichisches Unternehmen bei Weg an die Wiener Börse begleitet. SPO: X5 Retail Group (USD 1,18 Mrd.), Russland Raiffeisen Investment AG EMEA Finance-Award: Best M&A House in CEE EMEA Finance-Award: Best Deal in CEE: Akquisition der rumänischen Asiban durch französische Groupama Heineken: Akquisition von zwei Brauereien in Weißrussland Wiener Börse: Akquisition der Börse Ljubljana The Banker – Deal of the Year Award 2008 für Beratung von AIG beim Kauf der Bulgarischen Telekom BTC (1,6 Mrd.) Wilhelm Celeda Direktor Wertpapierhandel und -sales 24_25 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Wilhelm Celeda Direktor Wertpapierhandel und -sales Wie hat in der Raiffeisen Centrobank der Bereich Wertpapierhandel und -sales das Krisenjahr 2008 bewältigt? Natürlich ist die Finanzkrise auch an uns nicht spurlos vorübergegangen. Wir mussten im Vorjahr deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen, auch der Ertrag ist kräftig gesunken. Insgesamt konnte sich aber die Raiffeisen Centrobank, das Wertpapierhaus der Raiffeisen Bankengruppe, auch im turbulenten Jahr 2008 als eine der führenden Investmentbanken für Österreich und die Region Zentral- und Osteuropa behaupten. Wann war es für Sie im Vorjahr am stressigsten? Die schwierigste Phase war im September und Oktober, als der gesamte Finanzmarkt zusammenbrach. Jeden Tag wurden wir mit neuen negativen News über andere Banken überrascht. Es galt, täglich die Risikopositionen neu zu analysieren und die Lage im Griff zu behalten. Was haben Sie im Bereich Aktien-Sales unternommen, um die Investoren zu informieren? Unser Fokus war weiterhin darauf gerichtet, nationale und internationale Investoren über den heimischen Aktienmarkt sowie die CEE-Märkte sowohl mittels Analyse als auch durch von uns organisierte Roadshows zu informieren. Das Highlight war dabei wie schon in den Jahren zuvor im April unsere Veranstaltung in Zürs. Daran haben 55 österreichische und osteuropäische Unternehmen und 120 institutionelle Kunden teilgenommen, beides neue Rekordwerte. Konferenzen gab es in Kooperation mit den Börsen Wien und Laibach. Weiters organisierten wir mit insgesamt 55 börsenotierten Unternehmen Einzel-Roadshows und 36 Präsentationen unserer Research-Publikationen bei institutionellen Investoren in Wien sowie an wichtigen europäischen Börsenplätzen. Wir sind also unserer Strategie treu geblieben, einen umfassenden Service für die Aktienmärkte in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa zu bieten. Die Aktienkurse waren im Vorjahr im Sinkflug, vor allem die heimischen Titel, die in den Jahren zuvor eine ausgezeichnete Performance hingelegt hatten, kamen kräftig unter die Räder. Machen in einem derart negativen Umfeld Roadshows und Präsentationen überhaupt Sinn? Das Interesse war trotz der schlechten Kursentwicklung stark, teilweise sogar größer als in den Jahren zuvor. Offenbar besteht bei den Investoren gerade wegen der unsicheren Lage ein verstärkter Aufklärungsbedarf. Sie haben das Bedürfnis, sich mit dem Management zu unterhalten, um jenseits von Börsenkursen auch einen persönlichen Eindruck von den börsenotierten Firmen zu bekommen. Dazu kommt, dass einige unserer Mitbewerber den Bereich Österreich und CEE aus Einsparungsgründen nicht mehr abdecken, wodurch die Betreuungsqualität gesunken ist. Unser Angebot wird daher verstärkt angenommen. Wie hat sich 2008 der Bereich Strukturierte Produkte entwickelt? Unsere Emissionstätigkeit umfasste die gesamte Produktpalette von Garantie-Zertifikaten, Index- und Basket-Zertifikaten bis hin zu Bonus-Zertifikaten, Optionsscheinen und Turbo-Zertifikaten. Damit wurde den Anlegern für jeden Risikoappetit das geeignete Instrument zur Verfügung gestellt und außerdem ein einfacher Marktzugang auch zu exotischeren Aktienmärkten wie Kasachstan oder der Ukraine geboten. An den Börsenplätzen Prag und Warschau haben wir 2008 die Produktpalette der gelisteten Zertifikate erweitert, in Budapest wurden erstmals unsere strukturierten Produkte gelistet. Die nachhaltige Qualität unserer Arbeit wurde auch 2008 wie schon in den Jahren zuvor durch zahlreiche Auszeichnungen bestätigt. Wie sieht das Ergebnis in Zahlen aus? Die Finanzkrise spiegelt sich selbstverständlich in unseren Zahlen wider. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2007, das ein Rekordergebnis brachte, gab es einen Rückgang um etwa 60 Prozent, wobei der Beitrag des Bereichs Wertpapierhandel und -sales mit 55 Prozent Anteil am Gesamtergebnis unangefochten an der Spitze steht. Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Wie haben sich im Vorjahr die Börsenumsätze generell entwickelt? Vor allem im vierten Quartal, als sich die Finanzkrise dramatisch zuspitzte, wurde das Geschäft sicher enorm schwierig. Nach dem von Rekordumsätzen geprägten Jahr 2007 stand 2008 an den Börsen im Zeichen von deutlichen Umsatzrückgängen. Diese Rückgänge fielen umso höher aus, je kleiner und daher weniger liquid ein Finanzmarkt war. So ging der Umsatz an der Wiener Börse um etwa 24 Prozent auf 144 Milliarden Euro zurück. In Deutschland sank der Umsatz nur um etwa zwölf Prozent, in Rumänien hingegen um rund 50 Prozent. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass 2008 die Risikoreduktion im Mittelpunkt stand. Weltweit wurden Maßnahmen ergriffen, um die Bilanzsummen der Banken und damit das Risiko zu reduzieren. Das führte dazu, dass vor allem im vierten Quartal in der Region Österreich und CEE, die bei uns im Fokus steht, die Aktivitäten bei Aktientransaktionen nahezu zum Erliegen kamen. Unsere Hauptaufgabe bestand darin, für Aktienpakete, die aufgrund von Rückflüssen in Investmentfonds frei wurden, Investoren zu suchen, um damit eine für beide Seiten zufriedenstellende Transaktion durchzuführen. Wie sind Ihre Erwartungen für das Jahr 2009? Die Unsicherheit ist im Moment sehr groß, weder Analysten noch Unternehmen können einigermaßen verlässliche Prognosen abgeben. Das prägt natürlich das Verhalten der Investoren. Die Börsenumsätze dürften daher weiter deutlich zurückgehen. Einerseits weil die Kurse seit Jahresbeginn nochmals kräftig gesunken sind, andererseits wegen der geringeren Aktivität der Kunden. Eine Erholung erwarten wir, sobald sich die Geld- und Kreditmärkte stabilisieren. Wie verlief die Umsatzentwicklung bei der Raiffeisen Centrobank? Der Umsatz der Raiffeisen Centrobank an der Wiener Börse, der 2007 mit 18,1 Milliarden Euro einen Rekordwert erreicht hatte, sank im Vorjahr auf 10,4 Milliarden Euro. Als Market Maker sind wir unverändert die Nummer eins in Wien, die Mehrheit der österreichischen Aktien wird von uns betreut. Unser Gesamtumsatz im Bereich Wertpapierhandel und -sales sank von 58,8 Milliarden Euro im Jahr 2007 auf 36,3 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2008. Wie hat sich der Eigenhandel der Raiffeisen Centrobank im Vorjahr entwickelt? Auch im Eigenhandel haben wir versucht, die Risikopositionen zu reduzieren und damit den neuen Marktbedingungen mit erhöhter Volatilität und reduzierter Liquidität Rechnung zu tragen. Das Ergebnis war für dieses enorm schwierige Umfeld sehr zufriedenstellend. Das zeigt auch, dass die laufende Kontrolle der Positionen und somit des Risikos hervorragend funktioniert hat. Osteuropa wird derzeit von den Analysten durchwegs negativ beurteilt. Ist das Ihrer Meinung nach gerechtfertigt, und welche Auswirkungen hat es für die Raiffeisen Centrobank, wenn internationale Investoren die Finanzmärkte im Osten meiden? Ich glaube, dass man Osteuropa differenziert sehen muss. Märkte wie Rumänien oder die Ukraine haben nachhaltige Schwierigkeiten und werden länger brauchen, um sich wieder zu erholen. Märkte wie Russland oder Polen sind deutlich reifer, dort erwarte ich erste Erholungstendenzen schon früher, etwa parallel mit den westlichen Märkten. Die Abneigung der Investoren gegenüber Osteuropa trifft uns natürlich. Wir werden aber unseren Fokus dort belassen. Sobald die Krise ausgestanden ist, wird es sich wieder rechnen, in diesen Ländern sowohl im Handel als auch in der Analyse engagiert zu sein. Einige internationale Banken ziehen sich wegen der Finanzkrise aus Osteuropa zurück. Werden Sie davon profitieren können? Ich glaube, dass wir dadurch in der Region Marktanteile gewinnen können. Damit und durch verstärkte Aktivitäten im Eigenhandel werden wir die zu erwartenden Umsatzrückgänge zumindest teilweise kompensieren können. »ZERTIFIKATE HABEN DIE FEUERPROBE DURCH DIE FINANZKRISE SEHR GUT BESTANDEN.« Mag. Heike Arbter Stellvertretende Direktorin, Strukturierte Produkte Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Heike Arbter Stellvertretende Direktorin, Strukturierte Produkte Wie hat sich die Finanzkrise im Vorjahr auf den österreichischen Zertifikatemarkt ausgewirkt, und wie war die Situation bei der Raiffeisen Centrobank? Österreichs Zertifikatemarkt ist gemessen an dem bei Privatanlegern ausstehenden Volumen rund zwölf Milliarden Euro schwer. 2008 ist er wegen der Finanzkrise um knapp sechs Prozent geschrumpft. Der Rückgang fiel deshalb sehr glimpflich aus, weil 80 Prozent des Volumens auf Garantiezertifikate, also die sicherste Kategorie, entfallen. Hier gab es kaum Rückflüsse. Bei der Raiffeisen Centrobank war der Rückgang mit 12,5 Prozent größer. Die Raiffeisen Centrobank bietet mehr Hebelprodukte an und hat auch einen starken Fokus auf Osteuropa-Produkte gelegt. In diesen beiden Bereichen gab es aufgrund des zunehmenden Risikobewusstseins mehr Rückflüsse. Gut gelaufen sind hingegen indexgebundene Lebensversicherungsprodukte, bei denen wir für Versicherungsunternehmen Produkte mit Aktienkomponenten strukturiert haben. Welche Vorteile bieten Zertifikate den Kunden? Ein Kunde kann bei seiner Aktien- oder Indexveranlagung durch die richtige Zertifikateauswahl nicht nur optimal seine Themenschwerpunkte abbilden, sondern diese auch mit seiner eigenen Risikoeinstellung abstimmen. Wer ein Marktrisiko in Kauf nehmen will, wählt das Index-Zertifikat. Wer mehr riskieren kann, greift zu Turbo-Zertifikaten oder Optionsscheinen. Für weniger Risikoappetit gibt es die große Palette sogenannter risikooptimierter Produkte wie Bonus- oder Discount-Zertifikate bis zu Produkten mit kompletter Kapitalgarantie. Darüber hinaus sind Zertifikate einfach in der Handhabung und jederzeit handelbar. Wie groß ist Ihre Produktpalette, und welche Produkte waren im Vorjahr am meisten gefragt? Wir sind ein Komplettanbieter und mit etwa 2.000 Produkten die Nummer eins in Österreich. Auf Garantie- und Index-Zertifikate entfällt der größte Anteil des Umsatzes, rund 20 Prozent unseres Umsatzes sind Turbo-Zertifikate für risikofreudige Anleger. Welche Innovationen gab es im Zertifikatebereich im Vorjahr? An den Rohstoffmärkten gab es 2008 enorme Preisschwankungen. Mit unseren Short-Zertifikaten, die neu auf den Markt kamen, konnte man erstmals ohne Hebel bei Rohstoffen auf einen Preisverfall setzen. Neu waren auch die Outperformance-Zertifikate. Bei diesem Produkt setzt man beispielsweise darauf, dass sich der Goldpreis besser entwickelt als der Eurostoxx. Unsere Arbeit wurde im Vorjahr auch entsprechend gewürdigt. Wir wurden Gesamtsieger beim Zertifikate Award Austria 2008 und erhielten in Warschau den „Award for Creation of a new segment at Warsaw Stock Exchange“. Rechtlich sind Zertifikate Schuldverschreibungen einer Bank, der Käufer trägt also das Emittentenrisiko. Haben Sie nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman bei den Kunden Verunsicherung gespürt? In Österreich war das weniger der Fall, sehr wohl aber in Deutschland, wo die Lehman-Pleite hohe Wellen geschlagen hat. Der deutsche Zertifikatemarkt, der ebenfalls stark von Garantieprodukten dominiert wird, ist im Vorjahr von 135 auf 80 Milliarden Euro geschrumpft. Welche neuen Börsenlistings gab es im Vorjahr? Alle unsere Produkte sind in Wien gelistet. Marktplatz Nummer zwei ist für uns die EUWAX in Stuttgart, die größte Zertifikatebörse der Welt. 2006 haben wir erstmals Zertifikate in Prag gelistet, 2007 in Warschau. In beiden Märkten haben wir 2008 die Palette der gelisteten Zertifikate ausgebaut. Außerdem erfolgte im Vorjahr in Kooperation mit der Raiffeisenbank Ungarn erstmals ein Listing in Budapest. Welche Erwartungen haben Sie für 2009? Zertifikate haben die Feuerprobe durch die Finanzkrise sehr gut bestanden. Das Interesse an diesen Produkten, die Derivate auch bei Privatinvestoren salonfähig gemacht haben, wächst. Vor allem angesichts sinkender Zinsen dürften sich viele Anleger, die im Vorjahr zum Sparbuch gegriffen haben, wieder nach Alternativen umsehen – und das können eben auch Zertifikate sein. Gefragt sein werden dabei vor allem die risikoarmen Produkte, also Garantie- und Bonus-Zertifikate. Auch Rohstoff-Zertifikate könnten weiterhin interessant sein. Weitere Ziele sind der kontinuierliche Ausbau der Produktpalette sowie auch ein Listing an der Zertifikatebörse Scoach. Mag. Birgit Kuras Direktorin Company Research 30_31 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Birgit Kuras Direktorin Company Research Was unterscheidet das Research der Raiffeisen Centrobank von dem anderer Häuser, wo ist Ihr USP? Wir decken mit unserem Team, das aus 30 Personen besteht, den heimischen und die wesentlichen osteuropäischen Aktienmärkte umfassend ab. Insgesamt covern wir ständig 100 Unternehmen in acht Ländern. Für viele internationale Häuser ist die Analyse der Ostregion nur ein Add-on. Wir beobachten diese Region nicht nur, wir leben in ihr, haben dort ein flächendeckendes Netzwerk und können das gebündelte Know-how in der Gruppe nutzen. Auch in Österreich hat sich der Kapitalmarkt schrittweise entwickelt. Die jahrelangen Erfahrungen, die wir dabei gemacht haben, können wir nun perfekt einsetzen. Das Problem war vor allem, dass die Unternehmen selbst nicht mehr wussten, wie die Entwicklung in den nächsten Monaten sein wird. Analysten arbeiten ja mit Szenarien, und dieses Fehlen der Guidance seitens der Unternehmen hat die Annahmen für die Prognosemodelle in einen extrem breiten Bogen gebracht. Deshalb haben Kursziele und Empfehlungen oft nicht mehr zusammengepasst, die einzelnen Research-Häuser lagen mit ihren Einschätzungen manchmal meilenweit auseinander. Bei den Investoren lag nach dem Motto „Nur Cash ist fesch“ der Fokus eindeutig auf der Liquiditätssituation. Wachstum war weniger wichtig als die Frage, ob ein Unternehmen die Krise überlebt. Tendenziell gefragt waren defensive Titel mit hoher Dividendenrendite. Ist die Analyse in der Raiffeisen Centrobank nach Branchen oder nach Ländern organisiert? Wir fahren seit einigen Jahren einen Branchenansatz, der sich sehr bewährt hat. Es gibt Sektorverantwortliche, die in Wien sitzen und für eine Gesamtbranche zuständig sind. Die lokalen Analysten vor Ort bringen in einer Matrixstruktur lokales Knowhow und lokalen News-Flow ein. Ganz wichtig ist uns die Nachhaltigkeit. Wir werden den Ostansatz und die Matrixstruktur beibehalten und nicht in zwei Jahren etwas anderes machen. Nach Ansicht vieler Investoren haben die Aktienanalysten im Vorjahr völlig versagt, weil sie auf die Krise viel zu langsam reagiert haben. Gibt Ihnen diese Kritik zu denken? Natürlich gibt sie mir zu denken, und es ist eine Tatsache, dass alle Analysten dieser Welt nicht rasch genug waren. Offenbar sind auch wir Analysten lieber optimistisch. Man muss sich aber immer vor Augen halten, dass Analyse nicht nur aus Kurszielen und Empfehlungen besteht. Um die Investoren bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, geht es vor allem darum, herauszufiltern, welche Faktoren das Ergebnis wie stark beeinflussen. Und gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist tiefgehendes Research unvergleichlich stärker gefragt als reine Tradingideen. Wichtig war, dass wir nicht wie manch andere Banken auf Tauchstation gegangen sind, sondern konsequent klare Meinungen geäußert haben. Wie haben Sie das Jahr 2008 erlebt, und worauf haben Investoren besonders Wert gelegt? Grundsätzlich ist das Research auch oder sogar vor allem in schwierigen Zeiten wichtig. Konjunkturzyklen hat es immer gegeben, das ist für Analysten ja nichts Neues. Diesmal sind aber Finanzmarktkrise und Rezession zusammengetroffen und zwar in einem völlig überraschenden und nicht planbaren Ausmaß. Das hat uns Analysten vor eine schwierige Aufgabe gestellt, es war eine Situation, die seit dem Bestehen der Analyse noch nicht vorgekommen ist. Scheuen sich Analysten, für eine Aktie eine Sell-Empfehlung abzugeben? Wir schrecken nicht davor zurück, es gibt bei uns auch Reduceund Sell-Empfehlungen, wenngleich weniger als Kaufempfehlungen. Auch die betroffenen Unternehmen können heute gut mit Reduce oder Sell leben. Die Zeiten, da es in solchen Fällen Beschwerden gab, sind vorbei, das Umfeld ist viel professioneller geworden. Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Wie hat sich der Job des Analysten im Lauf der Jahre verändert? Unsere Arbeit hat sich dramatisch verändert. Früher haben wir vom Schreibtisch aus produziert. Die Arbeit war angebotsorientiert, man hat einfach Informationen weitergegeben. Heute sind die Analysten ganz nah bei den Investoren und kennen deren Wünsche und Bedürfnisse. Die Investoren haben heute meist eine extrem gute Ausbildung und sprechen direkt mit den Analysten. Es gibt weit mehr Roadshows und Investorenveranstaltungen als früher, und man ist öfter bei den Firmen, die man analysiert. Wegen der hohen Volatilität ist in der Analyse das richtige Timing noch wichtiger geworden. Gibt es für Sie Lehren aus der Finanzkrise? Wer in unserem Geschäft noch keine Krise miterlebt hat, ist kein Vollblutanalyst. Eine gewisse Demut ist auch in unserem Handwerk wichtig, und man lernt in Krisenzeiten weit mehr, als wenn die Märkte boomen. Vor allem im angloamerikanischen Raum gibt es Staranalysten. Wer sind denn Ihre Stars? Wir haben ein Starteam. Nach einer Umstrukturierung vor zwei Jahren haben wir jetzt eine sehr anerkannte, schlagkräftige Mannschaft – und zwar ohne Starallüren. Der Zusammenhalt in der Gruppe ist sehr stark, Freundschaften reichen über die Kollegialität hinaus. Das sind ganz wichtige Erfolgsfaktoren. Wie erfahren Sie, ob die Investoren mit Ihrer Arbeit zufrieden sind? Häufig direkt, es gibt ja immer mehr Investoren, die direkt mit uns Analysten sprechen. Rückmeldungen bekommen wir auch über unsere Kollegen aus dem Sales-Bereich. Und außerdem gibt es offizielle Rankings, in denen unsere Arbeit objektiv beurteilt wird. Besonders stolz sind wir im Research-Team der Raiffeisen Centrobank darauf, dass wir vom US-Analysehaus StarMine in der Kategorie Treffsicherheit der Gewinnschätzungen zur Nummer eins gekürt wurden. Bei der Treffsicherheit der Empfehlungen waren wir weltweit Nummer vier und damit beste österreichische Bank. Solche Auszeichnungen schaffen bei den Kunden großes Vertrauen. Dient das Research bei Investmenthäusern wie der Raiffeisen Centrobank auch als Door Opener für Kunden in anderen Bereichen? Ja, eindeutig. Bei Emittenten, die unser Research kennen und schätzen, haben wir einen Vertrauensvorschuss. Gute Analysten sind bei den Emittenten erwünschte Gesprächspartner, weil wir durch unseren Branchenansatz deren Markt kennen und auch wissen, was die Investoren denken. Unsere Arbeit ist also oft Door Opener für andere Bereiche bis hin zum Private Banking. Was werden 2009 die Schwerpunkte Ihrer Arbeit sein? Börsenkandidaten, die Sie analysieren können, wird es ja kaum geben … Nein, da wird es nicht sehr viele geben, wohl aber Kapitalerhöhungen. Wir werden unser Universum weiter covern, die Produkte wollen wir noch markt- und zeitnäher gestalten. So wollen wir vor allem in den Branchen, die im Moment von besonderem Interesse sind, die Anleger mit einer klaren Meinung und möglichst viel an Informationen versorgen. Beispiele sind da unsere Sektorberichte über Banken sowie über den Bereich Öl und Gas. Außerdem wollen wir mit unseren Produkten noch schneller sein, etwa auf Nachrichten aus den Unternehmungen sofort mit einer Ersteinschätzung reagieren. Die tiefergehende Analyse, die umfassende Planungsmodelle enthält, kommt dann später. Dieses Stufenkonzept schätzen die Investoren sehr. Wegen der Finanzkrise fahren einige Häuser ihre Analysekapazitäten zurück. Wie reagiert Ihr Haus? Diese Reduktion gibt es bei einigen Mitbewerbern, und es ist für Investoren sicher ein Nachteil, wenn zu einzelnen Unternehmen die Meinungsvielfalt fehlt. Die Raiffeisen Centrobank reduziert nicht; die Coverage unseres Universums, das rund 100 Unternehmen umfasst, wird lückenlos weitergeführt. Wir sind keine Schönwetter-Analysten, sondern machen unsere Arbeit in guten und in schlechten Zeiten. Dr. Gerhard Grund Mitglied des Vorstandes, Equity Capital Markets 34_35 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Gerhard Grund Mitglied des Vorstandes, Equity Capital Markets Wie haben sich die Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt auf das Geschäft im Bereich Equity Capital Markets ausgewirkt? Wir hatten 2007 das beste Jahr unserer Geschichte. Die beiden damals von uns betreuten Großtransaktionen – der Börsengang der Strabag und die Kapitalerhöhung der Raiffeisen International – haben noch positiv ins Jahr 2008 herübergestrahlt. 2008 ergab sich dann aus dem Zusammenbruch der Kapitalmärkte sowie der heraufziehenden Rezession ein toxischer Cocktail, der selbst sehr erfahrene und hartgesottene Investmentbanker vor Herausforderungen stellte, wie sie sie noch nie erlebt hatten. Einzelne Bereiche des Kapitalmarktes sind völlig darnieder gelegen. Weltweit ist das IPO-Geschäft zusammengebrochen. Auch am heimischen Kapitalmarkt wurden im Vorjahr sämtliche Börsengänge abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Wenn das wichtigste Geschäftsfeld wegbricht, dann kann man entweder auf bessere Zeiten warten oder sich nach Alternativen umsehen. Wie haben Sie reagiert? Wir haben uns rasch auf andere Produkte konzentriert. So waren wir etwa bei den Kapitalerhöhungen der AUA und der Uniqa-Versicherung federführend. Weiters haben wir diverse Beratungsmandate sowie Umlistings übernommen, etwa jenes der AT&S, und Übernahmen durchgeführt und konnten so das Jahr 2008 insgesamt sehr erfolgreich abschließen. Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrungen am Kapitalmarkt haben wir ja ausreichend Know-how im Umgang mit schwierigen Phasen sammeln können, zuletzt in den Jahren 2002 und 2003. Kann man sich so schnell umstellen? Wir sind ein relativ kleines Team und deshalb nicht so arbeitsteilig organisiert wie die großen internationalen Häuser. Bei uns muss jeder Mitarbeiter sehr vieles beherrschen. Deshalb konnten wir flexibel auf die veränderte Situation reagieren. Die Zeit der Standardprodukte im Kapitalmarktgeschäft ist vorüber, auch das kommt einem Haus wie der Raiffeisen Centrobank zugute. Wie läuft die Kundenakquisition bei Ihnen ab? Wir gehen, unterstützt von den Kundenbetreuern der RZB, grundsätzlich immer aktiv auf unsere Kunden zu und warten nicht, bis die Unternehmungen zu uns kommen. Besonders in schwierigen Zeiten wie jetzt konzentrieren wir uns stark darauf, welche Bedürfnisse der Kunde hat und ob es Produkte gibt, die für seine Situation passen. Wie sieht das Ergebnis unterm Strich aus? 2007 hatten wir für die größte Anzahl an Börseneinführungen und für das größte an der Börse gelistete Volumen verantwortlich gezeichnet und deshalb ein absolutes Rekordergebnis geschafft. 2008 haben wir trotz des extrem negativen Umfelds knapp 80 Prozent des Vorjahresergebnisses erreicht, allerdings mit anderen Produkten. Das lineare Denken ist auch in unserem Geschäft vorbei. Wird sich durch die Finanzkrise das Kapitalmarktgeschäft grundsätzlich ändern, oder wird nach ein bis zwei Jahren alles wieder laufen wie zuvor? Ich glaube, wir werden uns daran gewöhnen müssen, künftig kleinere Brötchen zu backen. Die Deals werden einfach kleiner werden, mit Riesen-IPOs, bei denen die Investmentbanken entsprechend hohe Fees kassieren konnten, rechne ich auf absehbare Zeit nicht mehr. Es wird weniger und kleinere Transaktionen geben. Darunter werden etwa Beratungsmandate sein, wo es darum geht, wie Unternehmen ihre Finanzierungs- und Aktionärsstruktur optimieren können. Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Investmentbanker stehen derzeit vielfach am Pranger, weil man in ihnen die Verursacher der weltweiten Finanzkrise sieht. Wie stehen Sie als Verantwortlicher für den Bereich ECM zu dieser Kritik? Auf uns in der Raiffeisen Centrobank trifft sie nicht zu. Ich kann jedem, der ein Produkt von uns gekauft hat, nach wie vor in die Augen schauen. Wir haben keine toxischen Produkte erfunden und auch keine Emissionen in den Sand gesetzt. Bei jeder Aktientransaktion, die unser Haus in der Vergangenheit gemacht hat, konnte der Anleger nach dem Abschluss noch Kursgewinne verbuchen. Selbst mit der Strabag-Aktie, die zu einem schon kritischen Zeitpunkt auf den Markt kam, ging es zuerst noch leicht nach oben, bis dann der gesamte Markt und erst in der Folge die Aktie eingebrochen sind. Gegenüber den großen internationalen Investmentbankern haben wir sogar an Selbstvertrauen gewonnen. Denn die haben zwar für alles das passende Finanzinstrument erfunden, gegen die Krise bisher aber noch keines. Worin unterscheidet sich die Raiffeisen Centrobank von Ihren Mitbewerbern? Wo sehen Sie bei der Umsetzung von Equity Capital Markets-Themen Wettbewerbsvorteile? Zu unseren Stärken gehören einmal die Überschaubarkeit des Hauses und unsere schlanke und flexible Struktur. Wir können die Produkte, die unsere Kunden brauchen, kostengünstig maßschneidern. Weitere Vorteile gerade in schwierigen Zeiten sind das dichte Netzwerk von Raiffeisen und die Möglichkeit, unter Einbindung der Raiffeisen Zentralbank die gesamte Produktpalette an Investmentbankprodukten anbieten zu können. Sollte etwa für einen Kunden eine M&A-Transaktion günstiger sein als eine Kapitalerhöhung, haben wir mit unserer Tochtergesellschaft Raiffeisen Investment AG auch dafür die Spezialisten an der Hand. Für ganz wichtig halte ich die Stabilität in den Kundenbeziehungen, die es bei uns gibt. Wir existieren als ECMTeam länger, als die meisten CEOs oder CFOs der in Wien börsenotierten Unternehmen im Amt sind. Wir kennen die von uns betreuten Firmen und ihre Organe genau und müssen – anders als unsere internationalen Mitbewerber – für Transaktionen nicht erst einfliegen. Wir sind auf das Thema Aktien fokussiert, bieten daher Konstanz im Produktangebot und machen nicht wie andere Häuser, immer wieder völlig neue Dinge. Sehr gut läuft bei uns auch die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Equity Capital Markets, Sales und Research. Wenn es dabei auch strikte Vorschriften hinsichtlich Chinese Walls zwischen den Abteilungen zu beachten gilt, so funktioniert der geordnete Wissens- und Know-how-Transfer eben doch besser, wenn der Branchenanalyst nur zwei Zimmer weiter und nicht in Chicago sitzt. Was erwarten Sie vom Geschäftsjahr 2009? Wir werden wie schon gesagt kleinere Brötchen backen müssen. Mit Börsengängen rechne ich in Wien zumindest im ersten Halbjahr 2009 nicht. Kapitalerhöhungen wird es hingegen sehr wohl geben, und zwar auch größere. Geld ist bei den Investoren ja nach wie vor vorhanden; was wir derzeit erleben, ist eher eine Angebotsverweigerung. Bei Kapitalerhöhungen erwarte ich einen Paradigmenwechsel. Bisher wurden sie vorwiegend zur Finanzierung von großen Übernahmen gemacht, der Markt wollte eine Wachstumsstory, nur das war sexy. Künftig werden Firmen über Kapitalerhöhungen vor allem ihre Bilanzstruktur verbessern. Das klingt zwar zunächst mäßig spannend, wird aber nötig sein, weil die Banken bei der Kreditvergabe zunehmend großen Wert darauf legen, dass die Firmen auch eine ausreichende Eigenkapitalquote haben. Dr. Erich Obersteiner Direktor Equity Capital Markets CEE 38_39 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Erich Obersteiner Direktor Equity Capital Markets CEE Die Finanzkrise hat im Vorjahr auch die Kapitalmärkte im Osten voll erfasst. Sie leiten in der Raiffeisen Centrobank den Bereich Equity Capital Markets Zentral- und Osteuropa – wie stark haben Sie diesen Einbruch zu spüren bekommen? Zu Jahresanfang 2008 war in der Region, die wir betreuen, das Umfeld für Börsengänge noch sehr gut. Wir sind mit einer vollen IPO-Pipeline gestartet. Ab dem Sommer hat sich die Stimmung deutlich verschlechtert, alle Projekte, an denen wir bereits gearbeitet hatten, wurden von den Emittenten zurückgezogen. IPOs konnten nicht mehr platziert werden. Die Kapitalerhöhung beim russischen Retailer X5, bei der wir dabei waren, war das Einzige, was noch über die Bühne gebracht werden konnte. Neue Mandate gab es nicht, vorbereitete Transaktionen wurden abgesagt oder auf längere Sicht verschoben. Im dritten Quartal 2008 ist das IPO-Volumen in der Region im Jahresvergleich um 90 Prozent eingebrochen, und im vierten Quartal ging dann gar nichts mehr. Die Situation war übrigens im Westen nicht anders: In den USA gab es Monate, in denen nicht ein einziges Unternehmen neu an die Börse ging. So etwas hatten wir seit zehn Jahren nicht mehr erlebt. Wie haben Sie auf diese schwierige Situation reagiert? Weil in unserem Kerngeschäft, das sind IPOs und Kapitalerhöhungen, absolute Flaute herrschte, haben wir ab dem Herbst 2008 unsere Produktpalette erweitert. Wir haben analysiert, was in der Vergangenheit auch in schlechten Börsenzeiten relativ gut funktioniert hat, und sind so auf die Wandelanleihe gekommen. Dieses Produkt kann in schwierigen Phasen sowohl für die Emittenten als auch für die Investoren interessant sein. Einige Projekte, z. B. in Russland und Slowenien, gibt es bereits, weitere sollen folgen. Auch Börsenrückzüge sind derzeit ein Thema, wir bieten dafür Know-how-Unterstützung an. Viele Staaten in Zentraleuropa brauchen dringend Geld und werden auch vom Internationalen Währungsfonds, der Kredite nur gegen strenge Auflagen gewährt, zu Privatisierungen gedrängt, die im Moment aber auch nicht ganz einfach durchzuführen sind. Exchangeable Bonds, die ähnlich einer Wandelanleihe funktionieren, können für diese Regierungen eine interessante Lösung sein. Das haben wir ebenso angeboten wie Investor Relations Packages, unabhängige Unternehmensbewertungen, Fairness Opinions oder Pre-IPO-Advisory. Das dauert je nach Lage eines Unternehmens bis zu eineinhalb Jahre, deshalb ist dafür jetzt die ideale Zeit. Konnten Sie mit diesen Alternativen den Ausfall von Börsengängen und Kapitalerhöhungen ertragsmäßig kompensieren? Ein IPO ist, auch was den Ertrag betrifft, das Königsprodukt im Kapitalmarktgeschäft. Unser Geschäft ist extrem zyklisch. Während etwa die Autoindustrie bereits bei einem Einbruch um 20 Prozent in schwere Probleme gerät, sind für uns Schwankungen von bis zu 90 Prozent keine Seltenheit. In Zeiten wie diesen sind wir froh, wenn wir unsere Kosten decken können. Zentral- und Osteuropa wurde in den vergangenen Jahren als Wachstumsmarkt hoch gelobt, jetzt werden diese Länder von den Analysten durchwegs extrem negativ beurteilt. Wie sehen Sie aufgrund der Erfahrungen vor Ort die Region? Ich bin nach wie vor überzeugt, dass sie langfristig mehr Chancen als Probleme bietet und sich wieder erholen wird. Man darf auch nicht außer Acht lassen, wie stark wir in Österreich schon von Osteuropa profitiert haben. Im Osten waren die Wachstumsraten über viele Jahre hinweg sehr hoch, da ist das Korrekturpotenzial dann eben auch entsprechend groß. In Summe wächst die Region auch jetzt noch deutlich stärker als Westeuropa. Die aktuelle Phase ist natürlich eine echte Herausforderung. Langfristig sind die Chancen in Osteuropa weit größer als im Westen. Sie haben Rohstoffe, einen großen Binnenmarkt und gut ausgebildete Menschen, die bereit sind, aus ihrem Leben etwas zu machen. Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, und wie beurteilen Sie die weitere Entwicklung in Russland? Es wäre völlig falsch, die ganze Region über einen Kamm zu scheren. Das zieht sich enorm auseinander. Länder, die der EU angehören, sind anders zu beurteilen als solche außerhalb. Russland wird die Krise mit Sicherheit überstehen. Aus den Öleinnahmen wurde dort ein riesiger Staatsfonds aufgebaut. Russland steht heute ganz anders da als Ende der neunziger Jahre, als es ebenfalls in eine schwere Finanzkrise geraten war. Damals war der russische Staat komplett am Ende, jetzt sind die Oligarchen komplett am Ende, und der Staat luchst ihnen ihre Unternehmen wieder um ein Butterbrot ab. Das ist sicher eine Ironie des Schicksals. Positiv ist auch, dass Russland als einziges Land im Osten ein aktives Programm für die Banken und die Wirtschaft durchzieht. wie Getreide oder Soja sehr gut zur Energiegewinnung nutzen. Mit einer deutlichen Belebung des IPO-Marktes rechnen wir erst wieder ab dem Jahr 2010. Schon früher wird sich in Osteuropa der Markt für Kapitalerhöhungen beleben. Wegen der Kreditkrise werden die Unternehmen verstärkt zu alternativen Finanzierungsformen greifen müssen. Auch die Zahl der Beratungsmandate wird zunehmen – und zwar aus zwei Gründen: Die Unternehmen müssen sich auf die neuen Finanzierungsbedingungen einstellen, und wer mittelfristig an einem geplanten Börsengang festhält, wird die Zeit bis dahin zur intensiven Vorbereitung nützen. Bei unorthodoxen Privatisierungen, etwa über Exchangeable Bonds, rechnen wir uns ebenfalls gute Chancen aus. Sie erwarten also, dass sich Osteuropa wirtschaftlich wieder erholen wird. Wann werden diese Märkte bei den internationalen Investoren wieder gefragt sein? Diese Trendwende erwarte ich spätestens dann, wenn die Investoren in Westeuropa die ersten Gewinne eingefahren haben. Sobald die Gewinne im Westen nicht mehr so laufen und sich in Osteuropa neue Chancen auftun, wird man sich der Region wieder zuwenden. Dass so etwas funktioniert, haben wir schon bei der Krise Ende der neunziger Jahre erlebt. 1998 war Russland völlig out, zwei Jahre später hat dieser Markt wieder geboomt. Die Erholung wird zuerst in den großen Märkten Platz greifen und dann mit einem Time-Lag auch die kleineren erfassen. Gemessen an der Bewertung sind die osteuropäischen Märkte teilweise enorm billig, die fundamentalen Daten und das enorme Aufholpotenzial sprechen nach wie vor für die Region. Wie wird sich das Kapitalmarktgeschäft in Osteuropa heuer entwickeln? Für klassische Börsengänge bleibt das Umfeld ungünstig. Wenn überhaupt etwas geht, dann ab der zweiten Jahreshälfte einige wenige Spezial-IPOs. Interessant sein könnte dabei besonders der Bereich Agricultural Products. In Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Serbien oder Weißrussland könnte man Agrarprodukte Sie sind in insgesamt 17 Ländern tätig und decken die komplette Ostregion bis nach Kasachstan ab. Werden Sie aufgrund der Krise Ihre Präsenz reduzieren, sich aus einzelnen Ländern sogar zurückziehen? Wir covern die Region von Wien aus, und zwar in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Einheiten der Raiffeisen International Bank Holding AG und unserer Tochtergesellschaft Raiffeisen Investment AG, die wir auch als Vertriebsweg nützen. Raiffeisen wird mit Sicherheit in Osteuropa bleiben. Wir werden von Wien aus in nächster Zeit den Fokus eher auf die größeren Länder legen, weil dort die Erholung beginnen wird. Polen wird sich am schnellsten erholen, Russland wird wieder kommen, auch Rumänien aufgrund der Größe des Marktes. In den kleineren Ländern werden wir uns auf Spezialprodukte konzentrieren. Für uns könnten sich durch die Krise sogar mehr Chancen ergeben, da die internationalen Investmentbanken dort mit Ausnahme von Russland und Polen ihre Zelte abbrechen, die großen Mitbewerber also wegfallen. Mag. Monika Jung Direktorin Private Banking 42_43 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Monika Jung Direktorin Private Banking Das Jahr 2008 war an den internationalen Finanzmärkten von der schlimmsten Krise seit den dreißiger Jahren geprägt. Wie haben Sie im Private Banking der Raiffeisen Centrobank auf diese schwierige Situation reagiert? Wir haben wegen der Krise, deren Ausmaß und Dauer auch uns überrascht hat, in der Kundenveranlagung das Risiko kontinuierlich reduziert, das heißt, wir haben laufend Aktien verkauft, wobei man aus heutiger Sicht durchaus radikaler hätte vorgehen können. Risiko herausnehmen und das Geld in sicheren Häfen wie etwa Festgeld oder kurz laufenden Staatsanleihen parken war im Vorjahr die einzig mögliche Strategie. À-la-BaisseSpekulationen haben wir bewusst nicht gemacht, da wir auf Kundenportfolios derivative Instrumente grundsätzlich nur zur Absicherung einsetzen. Wichtig war uns auch, mit unseren Kunden besonders intensiven Kontakt zu halten. Meine MitarbeiterInnen und ich hatten im Vorjahr sicher fünfmal so viele Kundengespräche wie in „normalen“ Jahren. Marktnähe unserer Kundenbetreuer und der großen Zahl an direkten Börseanschlüssen, über welche die Raiffeisen Centrobank verfügt. Aktien können auch telefonisch gekauft oder verkauft werden, die Aufträge werden von unseren eigenen Händlern sofort durchgeführt. Welche Phase war für Sie und Ihre Mitarbeiter am stressigsten, und wie kann man sich da motivieren? Ende September, Anfang Oktober, das waren die zwei schlimmsten Wochen. Wichtig ist in solchen Phasen ein guter Zusammenhalt im Team, interne Schuldzuweisungen als Reaktion auf externe Krisen bringen gar nichts. In der extremen Phase hatten wir jeden Tag mehrere Meetings, um die Situation miteinander zu analysieren und die entsprechenden Schritte zu setzen. Wie hat sich das von Ihrem Haus verwaltete Vermögen im Vorjahr entwickelt, und wie viel haben Ihre Kunden im Vorjahr verloren? Das von uns verwaltete Vermögen ist im Vorjahr von 1,8 auf 1,45 Milliarden Euro zurückgegangen. Kunden, die ein Portfolio mit geringem bis mittlerem Risiko haben, mussten bis zu zehn Prozent Verlust hinnehmen. Wer mehr Risikoappetit hatte, verlor 15 bis 20 Prozent. Natürlich ist für jeden Kunden ein Minus schmerzlich, vor allem wenn unmittelbar nicht die Aussicht besteht, den Verlust rasch wieder aufholen zu können. Besonders hart war die Entwicklung für jene Kunden, die noch nicht so lange in Aktien veranlagt haben, von den guten Jahren bis 2007 also nicht profitiert haben. Positiv ist, dass unsere Kunden Aktien nicht auf Kredit gekauft haben. Was ist die Anlagephilosophie Ihres Hauses, was unterscheidet Sie von den Mitbewerbern? Wir stehen für professionelle und risikobewusste Anlageberatung und ein aktives, maßgeschneidertes Portfoliomanagement. Oberstes Ziel ist die Wahrung des Vermögens unserer Kunden. Wir bieten natürlich die gesamte Wertpapierpalette – Aktien, Fonds, Anleihen, Zertifikate usw. – an, wobei wir bei der Produktauswahl volle Freiheit hinsichtlich der Wahl der Anbieter haben. Unsere Kunden werden also nicht darauf reduziert, ein Hausprodukt zu kaufen, wenn ein anderes für sie besser wäre. Das wird sehr geschätzt. Zu unseren Kernkompetenzen gehört neben Anlageberatung und Portfoliomanagement auch das Brokerage. Unsere tradingorientierten Kunden profitieren von der Wie viele Kunden hat das Private Banking der Raiffeisen Centrobank, und woher stammen diese? Betreuen Sie auch superreiche Russen? Wir haben rund 800 Kunden. Zwei Drittel davon sind Privatpersonen, ein Drittel Unternehmungen und Stiftungen. Ein Fünftel der Kunden kommt aus dem Ausland, darunter sind auch einige aus Osteuropa. Über eine Kooperation mit der Raiffeisenbank Moskau haben wir einige Kunden aus Russland bekommen, wobei auch hier das Kundenportfolio genauso gestreut ist wie bei anderen Nationalitäten. Grundsätzlich gilt, dass dieser Kundenkreis sehr konservativ veranlagt, meist in Festgeld und Staatsanleihen in US-Dollar oder Euro. Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Wie haben die Kunden darauf reagiert, dass sie 2008 Verluste hatten, während simple Sparbücher gute Zinsen brachten? Sie haben gute Nerven bewiesen. Ich bin seit 20 Jahren im Bankgeschäft tätig, die Investoren sind heute viel informierter als früher. Daher wurden sie von der Entwicklung nicht gänzlich überrascht und konnten auch die Ursachen recht gut interpretieren. Wir konnten sogar neue Kundengelder gewinnen, trotz der schlechten Marktentwicklung hat man uns also zusätzliches Vertrauen geschenkt. Aber der Bedarf an Beratung und laufender Kommunikation ist natürlich erheblich gestiegen. und transparentes Geschäftsmodell sowie eine entsprechende Historie aufweisen können. In den nächsten Monaten wollen wir in mehreren Schritten vorsichtig zukaufen. Im Fokus stehen dabei die etablierten Märkte, also der EU-Raum und die USA, bei den Branchen setzen wir auf Nahrungsmittel, Gesundheitsthemen, Versorger. Später könnte man sich auch wieder an Zykliker wagen, etwa Maschinenbauwerte. Ganz wichtig wird dabei die Einzeltitelselektion sein. Bei Staatsanleihen setzen wir auf solide EU-Länder wie Deutschland, Österreich oder Frankreich und Laufzeiten bis längstens 2011. Die Zinsen für Festgeld sind kräftig gesunken, will man Mittel parken, muss man eben in den sauren Apfel beißen. Wer etwas mehr Risiko akzeptiert, dem empfehlen wir Bonus-Zertifikate. Einige Ihrer Mitbewerber, etwa die Constantia Bank oder die Meinl Bank, haben zuletzt für negative Schlagzeilen gesorgt. Hat Ihr Haus davon profitiert? Ja, es gab etliche Kunden dieser beiden Häuser, die ihre Depots zur Raiffeisen Centrobank übertragen haben, aber ganz grundsätzlich sind solche Entwicklungen vor allem bedauerlich und für den Marktplatz nicht zuträglich. Welche Anlagestrategie haben Sie 2008 verfolgt? Wir haben – anders als einige unserer Mitbewerber – bereits im Februar damit begonnen, Rohstofffonds zu verkaufen. Ab Mai wurden dann die Aktienquoten konsequent zurückgefahren, wir haben in mehreren Wellen verkauft, und zwar quer durch. Geparkt wurden die Mittel in Festgeld sowie in Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten. Dabei setzten wir auf Jumbos, also große Emissionen, und natürlich auf beste Bonität. Das Inflationsthema, auf das einige Banken 2008 mit speziellen Produkten gesetzt haben, wurde von uns nicht gespielt. Wir haben nicht daran geglaubt, und die Entwicklung hat uns recht gegeben. Die Inflation ist heute kein Thema mehr. Wie sieht der Ausblick für heuer aus? Da wir weitere Rückschläge für möglich halten, setzen wir unsere defensive Strategie zunächst fort. Bei Unternehmensanleihen üben wir starke Zurückhaltung. Da sowohl Staaten als auch Unternehmen heuer riesige Volumina emittieren werden, kann man davon ausgehen, bessere Renditen zu bekommen, wenn man erst später kauft. Sehr wohl glauben wir weiterhin an Aktien und da vor allem an Substanzwerte, die ein nachhaltiges Erwarten Sie durch die Finanzkrise eine generelle Trendwende bei den Anlegern? Die Kunden werden nur noch Anlageprodukte wählen, die klar und verständlich sind. Dies gilt auch für extreme Transparenz bei Konditionen und Spesen. Die Anleger sind außerdem sehr diszipliniert geworden, es gibt mehr Limit-Orders und Stop-Losses als früher. Das wird die Zukunft sein. Aktien kaufen und liegen lassen ist nicht mehr „in“. Wenn man sich bei einer Anlageentscheidung geirrt hat, steigt man auch kurzfristig wieder aus. Wann rechnen Sie an den internationalen Kapitalmärkten mit einer Trendwende? Die Trendwende könnte kommen, wenn es von den Unternehmen wieder positive Nachrichten gibt. Bei den tiefen Niveaus, die wir erreicht haben, ist es leichter, eine Verbesserung auszuweisen. Sobald die Stimmung wieder positiver wird, ist auch der Aktienmarkt für eine starke Erholung gut. Im Vorjahr ging es je nach Land um 40 bis 80 Prozent nach unten, da ist eine Erholung um 50 Prozent durchaus möglich. Man wird aber weiterhin mit großen Kurssprüngen rechnen müssen, die Märkte werden mit Sicherheit volatil bleiben. Mag. Heinz Sernetz, Dr. Wolfgang Putschek und Mag. Martin Schwedler Vorstand Raiffeisen Investment AG 46_47 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Heinz Sernetz, Wolfgang Putschek und Martin Schwedler Vorstand Raiffeisen Investment AG Was sind die Kernkompetenzen der Raiffeisen Investment AG, in welchen Ländern und in welchen Branchen sind Sie tätig? Sernetz: Wir sind die einzige in ganz Zentral- und Osteuropa und der Türkei vor Ort präsente Corporate-Finance-Gesellschaft. In dieser Region sind wir der führende M&A- und Privatisierungsberater. In Wien haben wir eine Branchenorientierung und dekken alle wesentlichen Industriesektoren ab. Die Palette reicht von Energie über Telekom, Chemie, Pharma und Stahl bis zu Konsumgütern und Nahrungsmitteln. Unsere Sektorspezialisten stehen in ständigem Kontakt mit den Firmen und sind mit den Entwicklungen und Trends ihrer Branche bestens vertraut. In insgesamt zwölf Ländern Osteuropas und der Türkei sind wir mit unseren Teams lokal vertreten und verfügen deshalb auch über die lokale Expertise. Bei Transaktionen arbeiten die Sektorspezialisten gemeinsam mit den lokalen Teams. Wir arbeiten auch mit den Netzwerkbanken der Raiffeisen International auf den jeweiligen lokalen Märkten sehr eng zusammen. kaherstellers Labormed an Advent, die Akquisition zweier weißrussischer Brauereien durch Heineken / Brau Union, die Übernahme der Börse Laibach durch die Wiener Börse sowie mehrere Privatisierungen in der türkischen E-Wirtschaft. Unsere stärksten Märkte waren im Vorjahr jene in Südosteuropa inklusive Rumänien, auch in Russland und der Ukraine haben wir viel gemacht. Für unsere Arbeit haben wir 2008 vier Awards bekommen. Wie hat sich die Finanzkrise 2008 auf Ihr Geschäft ausgewirkt? Sernetz: International sind die M&A-Transaktionen gegenüber dem Rekordjahr 2007 um 50 Prozent zurückgegangen. Bei uns ist das Geschäft im ersten Halbjahr 2008 noch gut gelaufen, wir konnten einige bedeutende Transaktionen abschließen. Gemessen an der Anzahl der Deals lag die Raiffeisen Investment AG, die zu 100 Prozent der Raiffeisen Centrobank gehört, in diesem Zeitraum im gesamten CEE- und CIS-Raum an erster Stelle. Im zweiten Halbjahr ist die Finanz- und Wirtschaftskrise dann auch auf unsere Märkte in Osteuropa übergeschwappt, besonders im vierten Quartal ging das M&A-Volumen in der Region deutlich zurück. Etwas gemildert wurde die negative Entwicklung dadurch, dass wir mehr staatliche Aufträge bekamen. So waren wir etwa in Russland in der Bewertung von Infrastrukturprojekten gemeinsam mit einem US-Mitbewerber der absolute Marktführer. Sie haben seit 2007 eine Kooperation mit der Investmentbank Lazard. Wie entwickelt sich diese Zusammenarbeit? Schwedler: Die Kooperation mit Lazard läuft sehr gut und wurde jetzt um zwei Jahre verlängert. Sechs Transaktionen haben wir bereits erfolgreich abgeschlossen, derzeit arbeiten wir an 20 gemeinsamen Mandaten. Die Unternehmenskultur des Hauses Lazard, das anders als die großen Player der Investmentbankszene von der Finanzkrise nicht betroffen ist, passt sehr gut mit jener der Raiffeisen Investment AG zusammen, auch deshalb sind wir mit dieser Kooperation sehr zufrieden. Was waren die wichtigsten Deals, die Sie im Vorjahr betreut haben? Sernetz: Insgesamt waren es 33 Transaktionen. So haben wir etwa die heimische RailCargo bei der Akquisition der ungarischen MavCargo beraten, beim Bösendorfer-Deal haben wir den Käufer Yamaha beraten, ebenso den Käufer der Waldquelle. Erwähnenswert sind weiters der Verkauf des rumänischen Generi- Wie sieht es im Geschäftsjahr 2008 unterm Strich aus, wie stark hat die Krise sich in Ihren Zahlen niedergeschlagen? Schwedler: Mit 96 Mitarbeitern, davon 40 in Wien, erwirtschaftete die Raiffeisen Investment AG im Vorjahr ein Bruttohonorarvolumen von 25,4 Millionen Euro. 2007 waren es 30,7 Millionen. Das Ergebnis vor Steuern, das 2007 mit 10,5 Millionen Euro einen Rekordwert erreicht hatte, sank auf 3,7 Millionen Euro. Hier spürte man die Finanzkrise, die Zahl der Transaktionen ist ja nur wenig gesunken. Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Wie sind die Aussichten für das Geschäftsjahr 2009? Putschek: Das erste Halbjahr 2009 wird auf dem M&A-Markt sicher noch schwierig, im zweiten Halbjahr sollte es jedoch zu einer Erholung kommen. Insgesamt sind wir vorsichtig optimistisch. Es wird vermutlich heuer im internationalen M&A-Geschäft keine schlagzeilenträchtigen Milliardendeals geben, weil diese meist mit einem hohen Leverage, also viel Fremdkapital, durchgezogenen Transaktionen wegen der Finanzkrise nicht mehr darstellbar sind. Das war aber ohnehin nicht unsere Liga. Weiterhin hohe Kauf- und Verkaufsaktivitäten erwarten wir hingegen im Mid-Market mit Transaktionsaktionsgrößen zwischen 50 und 500 Millionen Euro, wo wir stark sind. Ein guter Teil unseres Mandat-Portfolios besteht derzeit aus Fällen, in denen Unternehmen wegen der Finanzkrise zum Verkauf gezwungen sind und sich die Transaktionswerte in dem genannten Bereich bewegen. Wir haben zum Beispiel einige Aufträge aus Island. Isländische Holdings haben in der Vergangenheit im Ausland zum Teil aggressiv zugekauft und müssen jetzt schnellstens wieder verkaufen. Generell werden wegen der schwierigen Wirtschaftslage viele Unternehmen ihre Strategie neu ausrichten und sich dabei auf das Kerngeschäft konzentrieren. Bereiche, die nicht dazu gehören, werden verkauft. den also billiger. Irgendwann ist da ein Boden erreicht, wo man zuschlagen muss. Positiv wird sich für die Käufer auch die Abwertung der Ost-Währungen auswirken, weil sie für einen EuroKaufpreis mehr Marktanteil bekommen als früher. Nicht zuletzt müssen Käufer jetzt nicht mehr viel Geld für überhöhte Good Wills hinblättern, was bis 2007 durchaus üblich war und jetzt so manchem auf den Kopf fällt. Das heißt, Sie erwarten wegen der Finanzkrise nicht weniger Geschäft, aber andere Transaktionen als in wirtschaftlich rosigeren Zeiten? Putschek: Ja, unser Portfolio hat sich völlig verändert. Vor zwei Jahren hat man sich noch zu jedem Verkaufsmandat gratuliert, denn mit 90-prozentiger Sicherheit konnte man damit rechnen, einen Käufer zu finden – und zwar entweder einen strategischen Investor oder eine Private-Equity-Gesellschaft. Wer mehr zahlte, kam zum Zug. 2009 wird sich dieser Trend umkehren. Erfolgversprechende Aufträge sind jene, wo wir Käufer mit viel Liquidität beim Erwerb von Unternehmen beraten. Wie hat sich durch die Finanzkrise das Umfeld für M&A-Deals verändert? Sernetz: Die Bewertungen haben sich gemessen an den Multiples, die verlangt und auch bezahlt werden, bereits im Vorjahr halbiert und werden heuer noch weiter sinken, die Firmen wer- Wer hat noch genügend Geld, um zuzukaufen, und in welchen Branchen erwarten Sie heuer die meisten Transaktionen? Putschek: Ich sehe drei große Käufergruppen: einmal die strategischen Investoren, die sich in der Vergangenheit gegen die Private-Equity-Firmen nicht durchsetzen konnten. Viele von ihnen haben noch immer eine schöne Kriegskasse und warten nur darauf, zuzuschlagen. Manche Private-Equity-Fonds haben Geld angesammelt, aber wegen der Krise ihre Einkaufstätigkeit gestoppt. Die kommen jetzt langsam unter Druck und müssen investieren. Außerdem sind nicht alle Oligarchen finanziell unter die Räder gekommen. Es gibt auch solche, die rechtzeitig verkauft haben und jetzt über große Cash-Bestände verfügen. Branchenmäßig erwarte ich die meisten Aktivitäten in den relativ stabilen Bereichen wie Lebensmittel, Energie, Telekom und Pharma. Aus diesen Branchen hat unser Haus bereits entsprechende Aufträge, und wir sind zuversichtlich, diese Transaktionen erfolgreich abwickeln zu können. Im Bereich Telekom rechne ich heuer auch mit weiteren Privatisierungen, weil viele Länder in Osteuropa große Budgetdefizite finanzieren müssen. Mag. Andreas Rosenbaum Direktor Controlling & Risk Management 50_51 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Andreas Rosenbaum Direktor Controlling & Risk Management Das Risikomanagement war für viele Banken früher oft nur Pflichtübung, die Finanzkrise hat diesen Bereich nun ins Scheinwerferlicht gerückt. Wie haben Sie in der Raiffeisen Centrobank das schwierige Jahr 2008 bewältigt? Grundsätzlich war die Raiffeisen Centrobank durch ihre Spezialisierung auf Handel und Brokerage mit Aktien und Aktienderivaten den Turbulenzen, die die internationalen Finanzmärkte erfasst haben, weniger stark ausgesetzt als Häuser, die auch im Zinsgeschäft, speziell jenem mit Kreditderivaten, tätig sind oder große Wertpapierpositionen halten. Unsere Systeme sind auf ein transaktionsorientiertes Geschäftsmodell ausgerichtet, die Zuständigkeiten sind klar geregelt: Dass ein anstehendes Thema von niemandem aufgegriffen oder nicht gesehen wird, kommt bei uns nicht vor. Das war gerade im schwierigen Jahr 2008 ein großer Vorteil. Generell sind wir selbstverständlich vorsichtiger geworden und haben seit dem Sommer, wo es möglich war, weiter Risiko abgebaut. Wesentlich war dabei auch, dass der Anstieg der Bilanzsumme der Raiffeisen Centrobank in den letzten Jahren nicht auf Leverage aufgebaut war, sondern auf der erfolgreichen Platzierung unserer Eigenemissionen. Wie ist das Risikomanagement der Raiffeisen Centrobank in jenes der Konzernmutter RZB eingebettet? Als Tochterunternehmen der RZB sind wir in das Risikomanagement der RZB-Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen sicher, dass alle wesentlichen Risiken gemessen und limitiert bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des Risiko-Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden. Da wir ein Spezialinstitut sind, haben wir naturgemäß ein anderes Risikoprofil, als es dem Konzernschnitt entspricht, und konzentrieren uns auf unserer Managementebene insbesondere und unterstützt durch entsprechende Systeme auf unseren Kernbereich, den Umgang mit Marktrisiken im Zusammenhang mit Aktien und Aktienderivaten. Hat Sie das Ausmaß der Krise überrascht? Überrascht hat uns, wie viele in der Branche, dass das Kreditrisiko, das davor vor allem im Interbankengeschäft über Jahre hinweg als untergeordnet angesehen wurde, in kurzer Zeit das alles bestimmende Thema geworden ist. Man hatte wohl geglaubt, es durch Basel II mit einem System von Ratings und historischen Ausfallszahlen im Griff zu haben. Aber außergewöhnliche Ereignisse wie jenes, dass im September die US-Investmentbank Lehman von der US-Regierung bzw. dem übrigen Bankenapparat fallen gelassen wurde, werden dadurch nicht abgedeckt. Wie funktioniert das Risikomanagement der RCB konkret, und wo lagen 2008 die besonderen Herausforderungen? Die RCB verfolgt den Ansatz einer Gesamtbankrisikosteuerung, die auf einer definierten Risikopolitik und einem umfassenden Planungs- und Controlling-Prozess basiert. Der Fokus liegt hierbei besonders auf Market, Credit und Operational Risk. Die Risikomessung selbst gründet auf einer Verknüpfung von Sensitivitätslimiten mit einem gesamtheitlichen Value-at-Risk-Konzept. Ergänzend hierzu werden auch umfangreiche Stresstests entwickelt. Durch all diese Maßnahmen, dargestellt in einem detaillierten Risikoreporting, ist es dem Vorstand möglich, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Da wir ein großer Emittent von Zertifikaten und Derivaten sind, müssen wir im Besonderen das Marktrisiko aus dynamischem Hedging im Griff haben. Wir haben in diesem Bereich über die Jahre viel Know-how aufgebaut und unsere Systeme immer weiter perfektioniert. So haben wir im letzten Jahr neben der Umsetzung von MiFID- und Basel-II-Vorgaben unter Zuziehung externen Know-hows ein umfangreiches Projekt zur Weiterentwicklung des Risikomanagements in Richtung einer Gesamtbankrisikosteuerung erfolgreich abgeschlossen. Schwerpunkte waren dabei die Überarbeitung und Neudefinition der Risikostrategie mit der Betonung von Risikoappetit und Risikotragfähigkeit, die Entwicklung eines Monte-Carlo-Systems für das Marktrisiko und die Quantifizierung des Operationellen Risikos über Value-at-Risk-konsistente Messwerte. Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Haben all diese Maßnahmen für die besonderen Herausforderungen des Jahres 2008 genügt? Das können wir bejahen. Die extremen Ausschläge, die es vor allem ab September 2008 an den internationalen Finanzmärkten gab, haben das Hedging deutlich erschwert; es ist uns jedoch gelungen, es erfolgreich abzuwickeln. Im Geschäft mit den großen internationalen Investmentbanken, die man für manche Produkte als Partner braucht, haben wir schon ab dem Sommer 2007 die Ausweitung der Credit Spreads zum Anlass genommen, uns entsprechend vorsichtig zu positionieren bzw. Vorsorge zu treffen. Ein weiteres großes Thema war für viele Banken im Vorjahr das Liquiditätsrisiko. Uns trifft dies weit weniger als andere Häuser. Wir refinanzieren uns – vor allem aus dem Wertpapieremissionsgeschäft heraus – weitgehend selbst. Geringe Überhänge konnten im Interbankenmarkt, selbstverständlich unterstützt vom guten Standing unserer Mutter RZB, immer problemlos abgedeckt werden. Viele Experten meinen, dass die Basel-II-Bestimmungen und die internationalen Bilanzierungsregeln die Finanzkrise nicht nur nicht verhindert, sondern sogar noch verschärft haben. Teilen Sie als Risikomanager diese Einschätzung? Basel II hat sicher das Bewusstsein für den Umgang mit Risiken geschärft, man muss es in einzelnen Bereichen aber auch durchaus kritisch sehen. So hat es wohl auch dazu geführt, dass man sich zu sehr auf Systeme verlässt und den kritischen Blick auf die Wirklichkeit vernachlässigt. Basel II wirkt mit Sicherheit prozyklisch und trägt damit in Krisenzeiten zur Kreditverknappung bei. Äußerst kritisch sehe ich auch die amerikanischen Bilanzierungsregeln. Wenn eine Investmentbank eine Verschlechterung ihrer Bonität in einen Gewinn umwandeln kann, indem sie ihre Verbindlichkeiten abwertet, muss einen das nachdenklich stimmen. Kritisch hinterfragen muss man schließlich die Umsetzung der Marked-to-market-Bewertung. Dass Banken Positionen bewerten müssen, für die es keinen Markt gibt, hat in den vergangenen Monaten die Probleme sicher kräftig verschärft. Der Zusammenbruch von Lehman im September 2008 war nach Meinung vieler entscheidend dafür, dass die Finanzkrise dermaßen desaströs geworden ist. Teilen Sie diese Einschätzung? Rückblickend betrachtet haben die Entscheidungsträger in den USA den Dominoeffekt, der von der Lehman-Pleite ausging, offensichtlich unterschätzt. Bis dahin hatte man geglaubt, dass das System keine der großen Banken fallen lassen wird. An dem Tag, als es doch passierte, ist die Finanzwelt eine völlig andere geworden. Das Vertrauen zwischen den Banken war komplett weg, das Interbankengeschäft kam zum Erliegen. Unter diesem Problem leiden die Finanzwirtschaft und in zunehmendem Maße die Realwirtschaft bis jetzt. Kann es sein, dass Sie aus Risikoüberlegungen gegen ein neues Produkt Einspruch erheben, das Ihre Kollegen aus der Wertpapierabteilung auf den Markt bringen wollen? Ja, es kommt vor, dass Produktideen wegen des damit verbundenen Markt- oder Kreditrisikos von uns nicht unterstützt werden können. Das letzte Wort hat dann im Vorstand unser Chief Risk Officer. In derart schwierigen Zeiten, wie wir sie derzeit an den Wertpapiermärkten erleben, ist man aber bei Produktideen eher zurückhaltend. Innovationen gibt es eher in Boomphasen. Zieht man im Risikomanagement aus der Finanzkrise Lehren für die Zukunft? Wichtig ist, dass wir unser Handwerkszeug für neue Entwicklungen laufend adaptieren. Und wir dürfen nicht zu systemgläubig sein. Man muss das Geschäft verstehen und wissen, was eine Position treibt, und darf sich nicht allein auf die Risikotools mit ihren mathematisch-statistischen Methoden – so wichtig die auch sind – verlassen. Im Risikomanagement gehört eine gesunde Skepsis neben Computern und Kennzahlen einfach dazu. Welche Herausforderungen erwarten Sie im Geschäftsjahr 2009? Leichter wird Ihre Arbeit ja wohl nicht werden? Das nicht, aber auch nicht schwerer als 2008. Dipl. Ing. Günter Völker Direktor IT & Organisation 54_55 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Günter Völker Direktor IT & Organisation Es ist bekannt, dass die gesamte Finanzindustrie heute extrem technologieabhängig ist. Was sind in einem auf das Wertpapiergeschäft spezialisierten Haus wie der Raiffeisen Centrobank die besonderen Herausforderungen im IT-Bereich? Unser Motto in der IT ist: Konzentration auf das Wesentliche und permanenter Fokus auf das Ganze. Dies bedingt eine konsequent durchgezogene IT-Strategie und ein ebenso konsequentes Management der IT-Architektur. Wildwuchs muss verhindert, die IT-Struktur hinsichtlich ihrer Effizienz und Effektivität permanent hinterfragt werden. Man muss immer danach trachten, fit für den Wettbewerb zu sein – und dieser Herausforderung fühlen wir uns gewachsen. Was zeichnet das IT-Team der Raiffeisen Centrobank aus? Wir sind ein kleines, aber feines Team, eine hochqualitative Mannschaft, die mit dem entsprechenden Know-how und Effektivität an der Weiterentwicklung unserer IT-Systeme arbeitet. Die Lösungen werden für die Bedürfnisse unserer Kunden maßgeschneidert. Unsere Mitarbeiter sind nicht nur IT-Spezialisten, sie verstehen auch sehr viel vom Bankgeschäft, ein vielleicht entscheidender Wettbewerbsvorteil für unser Haus. Um den Ansprüchen unserer Kunden noch besser gerecht zu werden, haben wir im Vorjahr das Team für Security & Quality Management und das Helpdesk-Team verstärkt. Was zeichnet die Raiffeisen Centrobank im Wertpapierhandel aus? In Österreich sind wir die Bank mit den meisten direkten Börsenmitgliedschaften. Die Mehrzahl unserer Mitbewerber kooperiert im Ausland mit lokalen Brokern – wir wollen das selber machen und sind deshalb mit insgesamt 15 Börsenplätzen direkt verbunden. Darunter sind nicht nur die großen westeuropäischen Börsenplätze, sondern auch solche in Zentral- und Osteuropa, etwa Budapest, Bukarest, Warschau und Moskau. Für unsere IT-Abteilung bedeutet das durch den hohen Wartungsaufwand natürlich eine große Herausforderung. Unsere Kunden profitieren aber davon, sie sind durch den direkten Zugang, den wir ihnen bieten, näher am lokalen Markt. So erfahren sie direkt und nicht aus zweiter oder dritter Hand, was sich dort abspielt. Gerade in Osteuropa erfährt man vieles nicht über Agenturen, sondern ist stärker als im Westen auf lokale Informationen angewiesen. Diesen Wissensvorsprung und diese Marktnähe können nur wir unseren Kunden bieten und sind damit unseren Mitbewerbern einen kleinen, aber vielleicht ausschlaggebenden Schritt voraus. Was waren in diesem Bereich die Neuerungen des Jahres 2008? Seit September 2008 sind wir Mitglied an der Bucharest Stock Exchange. Die Mitgliedschaft bei Scoach, einem neuen Börsensegment für strukturierte Produkte in Frankfurt, wurde im Vorjahr vorbereitet. Im Frühjahr 2009 wird unsere gesamte Zertifikatepalette in Scoach handelbar sein. Wie sieht Ihr Service für institutionelle Kunden der Raiffeisen Centrobank aus? Unsere Devise lautet „Sie wünschen, wir spielen“. Unsere ITMannschaft ist in der Lage, jedem Kunden den von ihm gewünschten Technologiestandard für elektronisches Order-Routing anzubieten. Wir wissen genau, was Versicherungen, Fondsgesellschaften etc. brauchen, können institutionellen Kunden nahezu alle gebräuchlichen Order-Routing-Lösungen „auf Knopfdruck“ freischalten, bieten auf Kundenwunsch aber auch individuelle Lösungen an. Und was bieten Sie den Privatinvestoren? Das Wichtigste für unsere Privatkunden ist natürlich die Rendite. Diese und das Portfolio selbst sollen bestmöglich dargestellt werden, und zwar sowohl die Entwicklung im Zeitverlauf als auch der aktuelle Status. Wir bieten unseren Private BankingKunden einen sehr umfassenden, tagaktuellen und jederzeit verfügbaren Portfoliobericht, in dem der aktuelle „Net Asset Value“ fast wie in einer Bilanz aufgeschlüsselt wird. Wer will, kann diesen Portfoliobericht täglich aktuell im Internet abrufen. Auf der Website www.rcb.at bieten wir unseren Kunden eine Reihe von durchdachten Tools und Online-Services, darunter auch Watchlists, Factsheets und Kursalarme per SMS: kostenfrei! Unsere Kunden können via pda.rcb.at auch mobil über ihren Blackberry oder ihr iPhone auf unsere Services zugreifen und sind damit auch unterwegs immer up to date. Geschäftsbereiche Überblick Geschäftsbereiche Highlights 2008 Wertpapierhandel und -sales Strukturierte Produkte Company Research Equity Capital Markets Österreich Equity Capital Markets CEE Private Banking Raiffeisen Investment AG Controlling & Risk Management IT & Organisation Ist die Finanzkrise, die 2008 die Kapitalmärkte erschüttert hat, an Ihnen spurlos vorübergegangen, oder spürt man sie auch in der ITAbteilung, etwa durch ein punktuell erhöhtes Orderaufkommen? Wir spüren die Finanzkrise natürlich auch im IT-Umfeld. In Zeiten extremer Kursausschläge steigen auch die Transaktionszahlen massiv an. In den Monaten September und Oktober 2008, als sich die Krise dramatisch zuspitzte, schnellte bei uns die Zahl der Wertpapiertransaktionen zeitweise auf bis zu 12.000 pro Tag hoch. In normalen Zeiten verzeichnen wir im Schnitt 5.000 bis 6.000 Transaktionen pro Tag. Unsere Systeme haben diese Orderflut locker geschafft, es gab keine Probleme. externen Anbindungen an Börsen und Datenlieferanten und durch den Betrieb elektronischer Order-Routing-Systeme ein erhöhtes Risiko von Systemausfällen haben. So arbeiten wir beispielsweise mit zwei vollwertigen, modernst ausgestatteten Rechenzentren. Alle geschäftskritischen Systeme sind redundant ausgelegt, die Daten werden zwischen den Rechenzentren gespiegelt, und zwar real time. Unsere Techniker werden über SMSAlerts über jede Anomalie in den IT-Systemen informiert, und zwar rund um die Uhr, sieben Tage pro Woche. Insgesamt überwachen wir dabei derzeit etwa 1.800 IT-Parameter bzw. Messpunkte wie Temperatur- oder Feuchtigkeitsfühler. Sobald ein Problem auftritt, wird der zuständige Techniker über SMS alarmiert. Dass sich dieses System bewährt, zeigt die Statistik: 2007 hatten wir noch insgesamt sechs geschäftskritische Teilausfälle von ITSystemen, im Vorjahr keinen einzigen „Operational Risk Incident“. Das System der SMS-Alerts wird permanent verfeinert, um die Zuverlässigkeit unserer Systeme noch weiter zu erhöhen. Wird Ihrer Einschätzung nach durch die Krise die technologische Entwicklung in der Finanzbranche gebremst werden? Natürlich werden in allen Banken derzeit die Budgets reduziert, so auch im IT-Bereich. Die technologische Entwicklung wird meines Erachtens durch die Finanzkrise aber nicht gebremst, werden im Gegenteil: Die Banken werden zur Innovation gezwungen, weil der Kostendruck höher wird. Gerade in schwierigen Zeiten sind Effizienzsteigerungen in der Transaktionsabwicklung gefragt. Mittelfristig rechne ich daher mit einem weiteren Technologieschub in der Finanzwelt. Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit im Jahr 2009? Wir werden unseren Privatkunden einen nochmals verbesserten, modernisierten Portfolio-Report anbieten. Im Sinne einer ständigen Weiterentwicklung des Risikomanagements wird es ein neues, umfassendes Limitüberwachungssystem für alle Geschäftsbereiche geben. Weiters planen wir eine neue Website für unsere institutionellen Kunden, um ihnen dort hochwertige Research-Informationen zur Verfügung stellen zu können. Auch unsere Website wird einem optischen und inhaltlichen Relaunch unterzogen. Besonderes Augenmerk widmen wir auch dem Themenbereich IT-Security & IT-Quality-Management. Wie gehen Sie da konkret vor? Wir beschäftigen uns nicht erst seit Basel II mit dem Thema Operationelles Risiko und der Minimierung derartiger Gefahren. Das ist notwendig, weil wir durch unser vergleichsweise komplexes IT-Umfeld mit seiner Vielzahl von Schnittstellen und Was ist im IT-Bereich einer Bank die größte Bedrohung, also der „Worst Case“? Der „Worst Case“ wäre wohl ein Datenpirat, der unser System entert und Daten stiehlt. Datendiebstahl ist in der internationalen Finanzbranche leider ein Riesenthema geworden, mit dem auch die Branchengrößen zu kämpfen haben. Wir setzen deshalb auf ein straffes IT-Security-Management. Es gibt in der Raiffeisen Centrobank kein Projekt, bei dem nicht der Security Officer grünes Licht geben muss. Gerade im Bereich Sicherheit darf man niemals stehen bleiben, man muss permanent nach potenziellen Schwachstellen suchen, diese finden, bevor dies andere tun, und laufend – also auch in Krisenzeiten – in die neuesten Abwehrmechanismen investieren. Konzernlagebericht der Raiffeisen Centrobank AG zum 31. Dezember 2008 nach International Financial Reporting Standards (IFRS) Mit Raiffeisen Centrobank-Gruppe wird auf den Konzern der Raiffeisen Centrobank AG Bezug genommen. Das Unternehmen auf Einzelbasis (die Muttergesellschaft) wird mit Raiffeisen Centrobank bezeichnet. Es wird darauf hingewiesen, dass es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen zu geringfügigen Differenzen kommen kann. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf den tatsächlichen und nicht auf den dargestellten gerundeten Werten. 58_59 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Gesamtwirtschaftliches Umfeld Das Jahr 2008 wird als Schreckensjahr in die Annalen des Kapitalmarktes eingehen. Insbesondere der Zusammenbruch von Lehman Brothers im vierten Quartal hat die von den USA ausgehende Finanzmarktkrise nochmals verschärft und zur schlimmsten Wirtschaftskrise der jüngsten Vergangenheit geführt. Die Bankenkrise und in deren Gefolge extreme Blockaden bei den Kreditvergaben bewirkten einen globalen Wirtschaftsabschwung. Die Parallelität von Finanz- und Wirtschaftskrise hatte eine massive Beschleunigung der Abwärtsspirale an den Kapitalmärkten und einen völligen Vertrauensverlust zur Folge. Die Unsicherheit über das Ausmaß auf die realwirtschaftliche Entwicklung haben Unternehmen und Finanzmarktteilnehmer gleichermaßen paralysiert, Prognosen als Basis für Investitionsentscheidungen wurden eingestellt oder verloren an Glaubwürdigkeit. Vor allem in den letzten Monaten des vergangenen Jahres sind die Konjunkturvorlaufindikatoren dramatisch eingebrochen. Sowohl bei Unternehmens- als auch Konsumentenumfragen wurden seit Jahrzehnten keine so tiefen Werte registriert, und jede kleine Gegenkorrektur wurde bislang von neuen historischen Tiefstständen abgelöst. Weltweit haben Politik und Nationalbanken mit der Einleitung von Maßnahmen für Konjunkturhilfspakete einerseits sowie geldpolitischer Lockerung andererseits reagiert. Die Zentralbanken haben sich fast überall auf eine Nullzinspolitik festgelegt. Selbst die Europäische Zentralbank (EZB) steuert in Verbindung mit sehr tiefen Inflationsraten auf historische Zinstiefs zu. Dabei standen noch zur Jahresmitte die europäischen Notenbanken vor der Entscheidung, angesichts einer im Zuge der rasanten Rohstoffpreissteigerungen steigenden Inflation die Zinsen zu erhöhen und so diesen „großen Feind, der wieder sein Haupt erhebt“ zu bekämpfen oder einer sich abzeichnenden Wirtschaftsschwäche mit Zinssenkungen zu begegnen. Nachdem sich bis in den Spätsommer die internationalen Rohstoffpreise und der Ölpreis rasant verteuert haben, kam es in den Folgemonaten zu einem ebenso dramatischen Preisverfall, der z. B. den Kurs für Rohöl um 70 Prozent von seinem Spitzenwert reduzierte. Der Wirtschaftsabschwung machte sich auch schon in den Zahlen einzelner Unternehmen zum vierten Quartal bemerkbar. Nachdem für die ersten drei Quartale 2008 vielfach noch gute bis exzellente Ergebnisse berichtet wurden, erlitten Frühzykliker ab dem dritten Quartal schon einen deutlichen Nachfrageeinbruch. Ein Trend, der sich über nahezu alle Branchen verstärkt fortsetzte. Die jüngst berichteten Zahlen zum vierten Quartal brachten mit wenigen Ausnahmen negative Überraschungen. Über den Erwartungen liegende Ergebnisse blieben gänzlich aus, nur ein paar wenige Unternehmen erfüllten die Prognosen. Die Unsicherheit der Unternehmen über die weitere Entwicklung führte zu einem nahezu völligen Ausfall konkreter, bezifferter Ausblicke. Die damit verbundene hohe Bandbreite möglicher Szenarien resultierte in überproportionalen Kursabschlägen. Ein dramatischer Themenwechsel zeichnete sich auf mikroökonomischer Ebene ab. Ziele wie Wachstum, Investitionen, Akquisitionen sind dem Bedürfnis nach ausreichender Liquidität und Kapitalausstattung gewichen. Das beherrschende Thema in der unmittelbaren Berichtsperiode, aber auch für die bevorstehenden Monate ist die Entwicklung des internationalen Bankensystems und die Stabilität im Kreditwirtschaftssystem, die zum Teil durch bereits erfolgte Verstaatlichungen gewährleistet werden muss. Konjunktur In den USA, wo die ursprünglich vom schrumpfenden Immobilienmarkt herrührende Konjunkturschwäche vor allem durch die Kreditkrise – die Refinanzierungen aller Art über den Markt phasenweise unmöglich machte – verstärkt wurde, ist historisch betrachtet mit einer der schärfsten Rezessionen zu rechnen. Erst mit einer Beruhigung der Kreditkrise und einer Bodenbildung der Vorlaufindikatoren kann eine Stabilisierung der US-Konjunktur erwartet werden. Obwohl sich die wichtigsten Vorlaufindikatoren auf den tiefsten Niveaus seit 30 Jahren befinden, ist der steile Abwärtstrend noch nicht gebrochen, wiewohl erstmals kleine Gegenkorrekturen zu beobachten sind. Die Wirtschaft und die Finanzmärkte erwarten von der neuen US-Administration ein Konjunkturhilfspaket im Ausmaß des bereits verabschiedeten Bankenhilfspaketes von USD 750 Mrd., was Konzernlagebericht Wirtschaftliches Umfeld Ergebnisentwicklung Geschäftsbereiche Leistungsindikatoren Risikomanagement Human Resources Ausblick auf 2009 Wesentliche Ereignisse 2009 Forschung und Entwicklung Erklärung lt. §82 Börsegesetz Bericht des Aufsichtsrats einer Größenordnung von rund 3 Prozent des BIP entspräche und somit eine massive konjunkturelle Unterstützung darstellen würde. Dies in Kombination mit dem stark gefallenen Ölpreis und den äußerst tiefen Leitzinsen sollte positive Impulse für die US-Konjunktur darstellen. Da eine Entspannung des Finanzierungsumfeldes erst mit Verzögerung auf das Wirtschaftswachstum durchschlägt, muss von einer Stabilisierung des negativen Konjunkturverlaufs erst in der zweiten Jahreshälfte ausgegangen werden; ein positives, wenngleich schwaches Wirtschaftswachstum ist nicht vor 2010 absehbar. Die Konjunktur in der Eurozone präsentierte sich zunächst robuster als erwartet, obwohl die Hoffnung auf eine Abkoppelung von der US-Wirtschaftsentwicklung zur Jahresmitte schockartig zunichte gemacht wurde, zu einem Zeitpunkt, als der Leitzins in Sorge vor einer steigenden Inflation noch angehoben wurde. Die Ursachen für den Abschwung in Westeuropa waren mannigfaltig. Neben dem US-Konjunkturabschwung setzten eine starke Aufwertung des Euros, explodierende Rohstoffpreise sowie nach oben schießende Inflationsraten Unternehmen und Konsumenten immer mehr zu. Großbritannien, Irland, Spanien sowie die nordischen Länder wurden zusätzlich durch einen Zusammenbruch des Immobilienbooms belastet. Die noch zur Jahresmitte stark ausgeprägte Inflationsangst ist mittlerweile aufgrund der massiv rückläufigen Rohstoffpreise der Furcht vor einem Deflationsgespenst gewichen. Derzeit deuten die Signale noch nicht darauf hin, dass das Konjunkturtief bald erreicht bzw. sogar überwunden werden könnte. Die Konjunkturvorlaufindikatoren zeigen per Saldo noch keine Erholung, die Wirtschaftsdynamik weist unverändert steil nach unten. Die sich verschärfende Rezession ist vor allem von starken Einbrüchen bei der Industrieproduktion bzw. Investitions- und Exportnachfrage begleitet. Es wurden jedoch europaweit bereits mehrere Maßnahmenpakete zur Gegensteuerung in die Wege geleitet. Nach den staatlichen Hilfen für die Banken, die die Regierungen bereits Schritt für Schritt umsetzen, werden auch bereits Konjunkturpakete geschnürt. Im Gegensatz zur vergangenen Abschwungphase wird diesmal relativ zeitgleich die Fiskalpolitik in den meisten europäischen Ländern expansiv ausgerichtet werden, unterstützt von der Notenbank, die jedenfalls die Zinsen weiter nach unten senkt. Erste positive Auswirkungen aufgrund der expansiven Fiskalund Geldpolitik werden in einem bescheidenen Ausmaß noch für 2009 erwartet, für 2010 sollte die Wirtschaft wieder, wenn auch geringfügig, wachsen. Nach den Rekordwachstumszahlungen der vergangenen Jahre steht nun auch den zentral- und osteuropäischen Volkswirtschaften für 2009 eine empfindliche Abkühlung bevor. Grund dafür sind die indirekten Auswirkungen der Entwicklung an den globalen Finanzmärkten, die sich in der zweiten Jahreshälfte verstärkt manifestiert haben. Faktoren, die in den vergangenen Jahren die Konjunktur angetrieben haben, machen nun empfindliche Revisionen des Wirtschaftswachstums notwendig. Verantwortlich dafür ist einerseits die drastische Verschlechterung der Exportaussichten und vor allem das Abreißen der Kapitalströme und damit auch die günstige Finanzierungsmöglichkeit über Kredite. Um das langfristige Wachstumspotenzial wieder auszuschöpfen, ist ein Anpassungsprozess eingeleitet worden, der seine Spuren noch bis in das Jahr 2010 hinterlassen wird. Erhebliche Rückführung der Kreditgewährung sowie Reallohneinbußen stellen in Verbindung mit der Einbremsung bei Budgetausgaben Grundbedingungen für die Sanierung der großteils unhaltbar hohen Leistungsbilanzdefizite dar. Die stärksten Rückschläge sind wahrscheinlich in Ungarn und der Ukraine zu erwarten. Mit ihrer Finanzhilfe für Ungarn hat die EU ein wichtiges Zeichen gesetzt, dass die Europäische Union in der Lage und willens ist, ihre Mitgliedsstaaten in finanzieller Notlage zu unterstützen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Länder beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und bei der EU um Finanzhilfe zur Stützung ihrer Volkswirtschaften und Währungen ansuchen werden. Russland befindet sich zwar ebenfalls in einer akuten Schwächephase, hat aber die Ressourcen für eine Sanierung. In den Emerging Markets verlief das Jahr 2008 noch sehr erfolgreich. In Lateinamerika wurde das Wachstum von stark steigenden Rohstoffpreisen angetrieben. In Asien kam zunächst noch der Stimulus von der Nachfrage aus etablierten Ländern sowie einem stetig ansteigenden Inlandskonsum. Die Hausse bei den Rohstoffpreisen führte allerdings zu erhöhten Inflationsraten und zu Zinsanhebungen. Mit den Turbulenzen an den Finanzmärkten kam es aber auch in den Emerging Markets zu 60_61 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 einer Verschärfung der Liquiditätssituation. Lateinamerika wurde in der Folge durch den Absturz der Rohstoffe belastet. Asien bekam den Nachfragerückgang aus den etablierten Weltregionen zu spüren. „Guidance“ durch die Unternehmen erhöht die Unsicherheit noch. Trotzdem sind die Bewertungen zum Teil schon auf historischen Tiefstständen, sodass ein deutlicher Puffer für weitere Gewinnenttäuschungen besteht. Besonders komfortabel ist die diesbezügliche Situation am österreichischen Aktienmarkt. Die Aktienbewertung mit dem bloß fünf- bis sechsfachen Kurs-Gewinn-Verhältnis stellt ein historisches Tief dar. Generell sind die Aktienmärkte derzeit gefangen zwischen der Hoffnung auf erste positive Signale von den Konjunkturprogrammen und den nach wie vor laufend veröffentlichten schwachen bzw. negativen Konjunktur- und Unternehmensdaten. Eine deutliche Erholung der Indizes ist gegen Jahresende im Zuge von ersten positiven Effekten der Konjunkturpakete und einer nachhaltigen Stabilisierung des Finanzsektors zu erwarten. Im Laufe des Jahres werden erste positive Überraschungen von der Unternehmensfront durchaus für attraktive Rebounds sorgen. Aktienmärkte Das Jahr 2008 wird ohne Übertreibung als „historisch“ in die Börsengeschichte eingehen. Nachdem das erste Halbjahr bereits deutliche Kursverluste für die internationalen Börsen brachte, kam es im Sommer zwar kurz zu einer von Unsicherheit getragenen Seitwärtsbewegung, die jedoch, ausgelöst von der Eskalation der Finanzmarktkrise, seit dem September sogar noch einmal zu einer Beschleunigung von Kursverlusten führte und für viele Teilnehmer an den Kapitalmärkten historisch einmalige Verluste zur Folge hatte. Besonders betroffen war der österreichische Aktienmarkt, der 2008 mehr als 60 Prozent verlor und somit statt des langjährigen „Ostbonus“ nun einen dementsprechenden Malus in der Beurteilung der Anleger hinnehmen musste. Eine ähnliche und teilweise noch drastischere Entwicklung verzeichneten die Aktienmärkte in der CEE-Region, wo beispielsweise die Länder Russland, Ukraine und Rumänien Kursverluste von zum Teil über 70 Prozent hinnehmen mussten. Die großen Aktienmärkte USA, Japan, Euroland hatten mit einem Rückgang von rund 40 Prozent nicht ganz so dramatische Gesamteinbrüche zu verzeichnen. Besonders unter die Räder kamen auch die Emerging Markets, wo das gestiegene Risikobewusstsein in Verbindung mit der üblicherweise geringen Liquidität im Markt zu massiven Kurseinbrüchen führte. Der Abwärtstrend hat sich leider auch im laufenden Jahr 2009 fortgesetzt. Seit Jahresbeginn sind die wichtigsten Börsen mit rund 20 Prozent deutlich zweistellig im Minus. Lediglich die Emerging Markets konnten mit Ausnahme von Indien Kursgewinne einfahren. Eine besondere Bedeutung haben die Gewinnerwartungen für das Jahr 2009. Nachdem die laufend veröffentlichten Jahresergebnisse für 2008 deutliche Gewinnrückgänge bescherten und großteils unter den Erwartungen lagen, scheinen die für 2009 gegebenen Gewinnprognosen zum Teil noch viel zu optimistisch bis völlig unrealistisch zu sein. Das Fehlen einer Geschäfts- und Ergebnisentwicklung 2008 Der Geschäftsverlauf des Jahres war spürbar von den Auswirkungen der globalen Finanzkrise beeinträchtigt. Der Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern belief sich für das Geschäftsjahr 2008 auf EUR 10,643 Mio. und blieb damit um EUR 31,810 Mio. oder rund 75 Prozent unter dem Konzern-Jahresüberschuss 2007, dem bisher erfolgreichsten Geschäftsjahr in der Geschichte der Raiffeisen Centrobank-Gruppe, zurück. In der Reihenfolge der Ergebnisbeiträge (vor Konsolidierungsbuchungen) steht die Raiffeisen Centrobank, die einen Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von EUR 19,112 Mio. erzielt hat, an erster Stelle. Darin enthalten ist eine Dividendenausschüttung der vollkonsolidierten Raiffeisen Investment AG für das Geschäftsjahr 2007 in Höhe von EUR 10,000 Mio., die im Rahmen der Ertragskonsolidierung bei der Ermittlung des Konzernergebnisses nicht berücksichtigt wird. An zweiter Stelle folgt mit bereits deutlichem Abstand die im Handel mit Olefinen tätige Centrotrade Chemicals AG, die 2008 ein versteuertes Jahresergebnis von EUR 1,954 Mio. erzielt hat. Konzernlagebericht Wirtschaftliches Umfeld Ergebnisentwicklung Geschäftsbereiche Leistungsindikatoren Risikomanagement Human Resources Ausblick auf 2009 Wesentliche Ereignisse 2009 Forschung und Entwicklung Erklärung lt. §82 Börsegesetz Bericht des Aufsichtsrats Die dargestellte Ergebnisentwicklung ist insbesondere auf den Rückgang des Handelsergebnisses um rund 47 Prozent bzw. EUR 30,058 Mio. auf EUR 33,300 Mio. (Vorjahr: EUR 63,358 Mio.) sowie auf einen um rund 54 Prozent oder EUR 20,353 Mio. auf EUR 17,605 Mio. (Vorjahr: EUR 37,958 Mio.) gesunkenen Provisionsüberschuss zurückzuführen. Die angeführten Ertragsrückgänge konnten teilweise durch einen um EUR 1,661 Mio. auf EUR 8,004 Mio. gestiegenen Zinsüberschuss (Vorjahr: EUR 6,343 Mio.) und eine Verbesserung im Ergebnis aus Finanzinvestitionen um EUR 1,762 Mio. auf EUR 1,314 Mio. (Vorjahr: EUR –0,448 Mio.) kompensiert werden. Zudem wurde kostenseitig auf die geänderte Ertragslage reagiert und entsprechend gegengesteuert, sodass die Verwaltungsaufwendungen um rund 8 Prozent oder EUR 4,854 Mio. auf EUR 53,353 Mio. (Vorjahr: 58,207 Mio.) reduziert werden konnten. Das deutlich schwächere Handelsergebnis spiegelt die dramatische Entwicklung der internationalen Finanzmärkte in den vergangenen Monaten mit sinkenden Kursniveaus und reduzierten Handelsvolumina wider. Rückläufig war auch das abgesetzte Volumen strukturierter Produkte der Raiffeisen Centrobank. Hier hat sich der in der Vergangenheit gezielt gesteigerte Anteil von Produkten mit Osteuropa-Bezug besonders ausgewirkt, da die Volkswirtschaften dieser Region stark von der aktuellen Krise betroffen sind. Partiell konnten die Rückgänge im Kundengeschäft durch eine Forcierung des Eigenhandels unter Einhaltung strenger Risikovorgaben wettgemacht werden. Zusätzlich zu den negativen Auswirkungen der Finanzmarktturbulenzen auf das operative Geschäft wurde das Handelsergebnis durch substanzielle Bewertungsabschläge von Structured Notes verschiedener Kredit- und Finanzinstitute durch gestiegene Credit Spreads der Emittenten bzw. Garantiegeber negativ beeinflusst. Zudem führten Abschreibungen aus einem LehmanEngagement zu einer Verringerung des Handelsergebnisses von rd. EUR 18 Mio. Eine weitere Belastung des Ergebnisses durch ein Lehman-Engagement in der Höhe von rund EUR 57 Mio. konnte durch die Inanspruchnahme der Garantie eines Dritten vermieden werden. Der Rückgang im Provisionsüberschuss ist einerseits auf die bereits mehrfach erwähnte Finanzmarktkrise, die Kapitalmarkttransaktionen und somit Erträge aus dem Emissionsgeschäft im laufenden Jahr praktisch zum Erliegen brachte, und andererseits auf gesunkene Beratungserträge aus Mergers & Acquisitions zurückzuführen. Die Reduktion bei den Verwaltungsaufwendungen stammt zum überwiegenden Teil aus dem Personalkostenbereich, wo personalstands- und kollektivvertragsbedingte Erhöhungen durch geringere Bonifikationsvorsorgen mehr als kompensiert werden konnten. Darüber hinaus konnte der Sachaufwand durch ein strafferes Kostenmanagement unter dem Vorjahresvergleichswert gehalten werden. Hingegen bleiben die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte auf Vorjahresniveau. Insgesamt gingen die Erträge, die den Zinsüberschuss, den Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das Ergebnis aus Finanzinvestitionen umfassen, im Vergleich zum Vorjahr um EUR 46,988 Mio. oder rund 44 Prozent auf EUR 60,223 Mio. zurück. Das sonstige betriebliche Ergebnis, das als wesentliche Position den Rohertrag der konsolidierten Commodity-Handelstöchter beinhaltet, bewegt sich mit EUR 5,635 Mio. in etwa auf Vorjahresniveau (Vorjahr: EUR 6,006 Mio.). Der Jahresüberschuss vor Steuern erreichte somit EUR 12,421 Mio., was um rund 77 Prozent oder EUR 42,505 Mio. unter dem Ergebnis des Vorjahres lag. Unter Berücksichtigung der Steuern von Einkommen und Ertrag, die sich auf EUR 1,778 Mio. (Vorjahr: EUR 12.473 Mio.) beliefen, ergab sich ein Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von EUR 10,643 Mio. (Vorjahr: EUR 42,453 Mio.). Bilanzseitig verringerte sich die Bilanzsumme im Jahresabstand um rund 18 Prozent von EUR 2.159,951 Mio. auf EUR 1.769,298 Mio. Auf der Aktivseite lag die wesentliche Veränderung gegenüber dem Vorjahr in der Position „Handelsaktiva“, die sich gegenüber dem Ultimo 2007 um EUR 516,819 Mio. auf EUR 1.167,902 Mio. verringerte. Ihr Anteil, gemessen an der Bilanzsumme, hat sich dadurch von rund 78 Prozent zum 31. 12. 2007 auf rund 66 Prozent vermindert. Teilweise kompensiert wurde diese Entwicklung durch eine Ausweitung des Bilanzpostens „Forderungen an Kreditinstitute“ (Anteil an der Bilanzsumme zum 31. 12. 2008 rd. 20 Prozent, zum 31. 12. 2007: rd. 9 Prozent) um rund EUR 161,525 Mio. auf EUR 359,384 Mio. 62_63 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Die Reduktion des Bilanzpostens „Handelsaktiva“ resultiert volumensbedingt durch den Rückgang der von der Raiffeisen Centrobank begebenen Optionsscheine und sonstigen Zertifikate infolge des geänderten Marktumfeldes. Die in den „Handelsaktiva“ enthaltenen Aktienbestände stellen einerseits zusammen mit zugekauften Optionen und Zero Bonds die Hedgeposition zu den emittierten Zertifikaten und Optionsscheinen dar und sind andererseits Bestandteil der Market-Maker-Aktivitäten der Bank. Der Bilanzposten „Forderungen an Kreditinstitute“ setzte sich hauptsächlich aus Interbankendepots und Sicherheitsleistungen für aufgenommene Wertpapierleihen zusammen. Die erwähnten Interbankendepots enthalten Ende Dezember 2008 vor allem an die RZB gegebene Depots. Der Bilanzposten „Forderungen an Kunden“ verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert insbesondere durch die Rückführung eines Großkredits. Entsprechend der Entwicklung der Aktivseite fand die wesentliche Veränderung auf der Passivseite im Bilanzposten „Handelspassiva“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme rd. 64 Prozent, Vorjahr rd. 75 Prozent), die sich im Jahresabstand um EUR 487,390 Mio. auf EUR 1.130,609 Mio. reduziert hat, statt. Bei den Handelspassiva handelt es sich vor allem um die von der Raiffeisen Centrobank emittierten strukturierten Garantieprodukte, beispielsweise die bekannten Winner- oder Blue-Chip-Zertifikate, sowie um Optionsscheine und sonstige Zertifikate, etwa die Turbozertifikate auf Indizes und Einzelaktien. Entsprechend der rückläufigen Kursentwicklung der jeweiligen Underlyings waren einerseits im abgelaufenen Geschäftsjahr Anpassungen bei den Bestandswerten vorzunehmen. Andererseits war infolge des Marktumfeldes das Emissionsvolumen rückläufig bzw. kam es zu Rückführungen. Auf die vorstehenden Ausführungen zur Entwicklung der Position „Handelsaktiva“ und die zwischen diesen Positionen bestehenden Hedgebeziehungen wird verwiesen. Der Rückgang in den Handelspassiva wurde zum Teil durch eine Erhöhung des Bilanzpostens „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme rd. 13 Prozent, Vorjahr: rd. 6 Prozent) aufgrund eines höheren Refinanzierungsbedarfs von EUR 122,907 Mio. auf EUR 235,303 Mio. kompensiert. Im Bilanzposten „Nachrangiges Kapital“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme rd. 1 Prozent) ist die im Jänner 2008 begebene Nachranganleihe einschließlich abgegrenzter Zinsen im Betrag von EUR 20,986 Mio. enthalten. Das Nachrangkapital wurde zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel emittiert. Infolge des geringeren Konzern-Jahresüberschusses und durch die Gewinnausschüttung in Höhe von EUR 34,715 Mio. hat sich das Konzerneigenkapital im Jahresvergleich von EUR 129,556 Mio. auf EUR 106,246 Mio. verringert. Betrachtung der Geschäftsbereiche Bankgeschäftsbereiche Wertpapierabteilung In der Segmentberichterstattung ist die Entwicklung des Ergebnisses der Wertpapierabteilung im Wesentlichen aus der Summe des Handelsergebnisses in den Segmenten „Corporate Customers“, „Financial Institutions and Public Sector“ sowie „Treasury/Investment Banking“ ersichtlich. Die Entwicklung der Wertpapierabteilung war im Jahr 2008 von dem Ergebniseinbruch im dritten Quartal, hervorgerufen durch den von der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers ausgelösten weltweiten Finanzmarktkollaps, geprägt. Der Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres ist durch die stark rückläufigen Volumina im Kundengeschäft in allen Märkten und auf einen deutlichen Rückgang im abgesetzten Volumen strukturierter Produkte zurückzuführen. Die in der Vergangenheit verstärkte Positionierung in Produkten mit CEE-Bezug wirkte sich unter den gegebenen Umständen durch die besonders starken Auswirkungen der aktuellen Krise auf die Volkswirtschaften dieser Region zusätzlich belastend aus. Das Geschäftsvolumen der Raiffeisen Centrobank, gemessen an den Umsätzen an der Wiener Börse, verringerte sich im Jahr 2008 auf rund EUR 11 Mrd. (2007: EUR 18 Mrd.). Ein daraus resultierender Marktanteil von rund 8 Prozent (2007: rd. 10 Prozent) bedeutet den vierten Rang unter allen Börseteilnehmern. Bemerkenswert ist der ab dem vierten Quartal des Vorjahres spürbare Rückgang in der Präsenz ausländischer Marktteilnehmer an der Wiener Börse, der sich marktbedingt auch in der nächsten Zeit fortsetzen dürfte. Konzernlagebericht Wirtschaftliches Umfeld Ergebnisentwicklung Geschäftsbereiche Leistungsindikatoren Risikomanagement Human Resources Ausblick auf 2009 Wesentliche Ereignisse 2009 Forschung und Entwicklung Erklärung lt. §82 Börsegesetz Bericht des Aufsichtsrats Unangefochten geblieben ist die Position der Raiffeisen Centrobank als größter Market Maker und Spezialist an der Wiener Börse, nachdem in der Auktion im April 2008 wiederum annähernd 50 Prozent der vergebenen Mandate zugeteilt wurden. Im Gegensatz zum Aktienmarkt konnte die Raiffeisen Centrobank beim Geschäft mit österreichischen Derivaten im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Marktanteil nicht nur halten, sondern sogar noch erhöhen. Mit über 30 Prozent der an der Wiener Börse gehandelten Derivate konnte die zweite Position eingenommen werden. Zusammen mit dem Geschäft von Optionsscheinen und strukturierten Produkten mit aktuell mehr als 1.700 börsenotierten Instrumenten wurde die Marktführerschaft im Geschäft mit Aktienderivaten in Österreich erfolgreich verteidigt. Im Geschäft mit osteuropäischen Derivaten an der ÖTOB hielt die Raiffeisen Centrobank 2008 mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent einmal mehr eine führende Position unter allen Börseteilnehmern. Sämtliche Emissionen strukturierter und derivativer Produkte der Raiffeisen Centrobank sind neben der Börse Wien auch am eigentlichen Haupthandelsplatz der Derivatebörse in Stuttgart, der führenden europäischen Derivatebörse, zum Handel zugelassen. Das Umsatzvolumen der Produkte der Raiffeisen Centrobank an der Stuttgarter Wertpapierbörse bewegte sich infolge der marktbedingt stark reduzierten Emissionstätigkeit an strukturierten Produkten in der Berichtsperiode allerdings auf historisch tiefem Niveau. Trotz der schwierigen Grundstimmung an den Finanzmärkten wurden die Roadshow- und Präsentationsaktivitäten im Bereich des Sekundärmarktgeschäftes im Sinne einer kontinuierlichen Kundenbetreuung auch während des Jahres 2008 uneingeschränkt fortgeführt. So konnten neben dem IPO der Energie AG – die Raiffeisen Centrobank war als Co-Lead-Manager im Syndikat beteiligt – auch die Börsengänge der Saubermacher Dienstleistungs-Aktiengesellschaft, von Frequentis AG, Breitenfeld AG und zuletzt der KNAPP Aktiengesellschaft nicht realisiert werden. Wie nachfolgend angeführte Beispiele zeigen, gelang aber auch in diesem herausfordernden Umfeld eine erfolgreiche Positionierung am Markt. So wurde die Raiffeisen Centrobank mit der Abwicklung und Durchführung einer rd. 10-prozentigen Kapitalerhöhung der UNIQA Versicherungen AG beauftragt, welche Mitte November 2008 abgeschlossen wurde. Im Dezember 2008 wurde an die ECM-Abteilung das Mandat für die Abwicklung und Durchführung einer rund 10-prozentigen Kapitalerhöhung der KTM Power Sports AG erteilt. Die Transaktion wurde im März 2009 abgeschlossen. Darüber hinaus war die Raiffeisen Centrobank mit den Vorbereitungsarbeiten einer geplanten Kapitalerhöhung und des Bezugsrechtsangebots eines österreichischen börsenotierten Unternehmens im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Einstieg eines Großinvestors betraut. Gemeinsam mit einer deutschen Bank wurde die Raiffeisen Centrobank von der Raiffeisen Informatik Beteiligungen GmbH für die Unterstützung und Betreuung einer grenzüberschreitenden Übernahmetransaktion mandatiert. Im Mai wickelte ECM das Umlisting der AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft in den Prime Market der Wiener Börse erfolgreich ab. Ebenso wurde ein Listing eines Unternehmens im Dritten Markt der Wiener Börse durchgeführt. Die Ottakringer Brauerei AG mandatierte die Raiffeisen Centrobank im Juli 2008 mit der Durchführung der Kündigung der Kapitalanteilsscheine im Wege eines Umtausch- bzw eines Barabfindungsangebots. Die hohe Qualität der von der ECM-Abteilung geleisteten Arbeit ist auch international anerkannt. Im Juni erfolgte die Verleihung des „Deal of the Year 2008“-Award für Österreich durch das renommierte Branchenmagazin „The Banker“ an die Raiffeisen Centrobank für die äußerst erfolgreiche Durchführung des Börsengangs der STRABAG SE unter schwierigen Marktkonditionen. Equity Capital Markets (ECM) Österreich Das Jahr 2008 war aufgrund der krisenhaften Entwicklung an den Finanzmärkten, die eine Platzierung von Emissionen schwierig bis unmöglich gemacht hat, von zahlreichen Absagen und Verschiebungen geplanter Börsengänge geprägt. 64_65 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Zentral- und Osteuropa (CEE) Das Geschäftsjahr 2008 war an den Aktienmärkten in Zentralund Osteuropa von ausgeprägt negativen Markttendenzen gekennzeichnet, die sich im Lauf des zweiten Halbjahrs noch verstärkt haben. Im Zuge des Kursverfalls und der damit einhergehenden extremen Volatilität an den Börsen ist der zentral- und osteuropäische Emissionsmarkt völlig eingebrochen. Eine breite Platzierung von Neuemissionen war nicht möglich, und bestehende Mandate konnten nicht abgewickelt werden. Drei Börsengänge von Unternehmen aus der Region (Russland, Tschechien, Südosteuropa) wurden von ECM CEE bis zur Marketingphase vorbereitet. Aufgrund der anhaltend schlechten Börsensituation konnten diese Börsegänge aus den Sektoren Informationstechnologie, Stahl und Einzelhandel jedoch nicht durchgeführt werden. Im ersten Halbjahr 2008 begleitete ECM CEE als Co-LeadManager die größte Kapitalmarkttransaktion eines russischen Unternehmens im Jahr 2008. Die Kapitalerhöhung der „X5 Retail Group“ wurde über an der Börse London gehandelte Global Depository Receipts (GDR) durchgeführt und hatte ein Volumen von mehr als USD 1 Mrd. Ebenfalls im ersten Halbjahr 2008 hat ECM CEE eine Pre-IPO-Beratung für ein russisches Stahlunternehmen durchgeführt. War auf Unternehmensseite das Interesse an Kapitalmarkttransaktionen in Russland und in Zentral- und Osteuropa vor dem Sommer 2008 noch grundsätzlich aufrecht, hat sich die Situation der Kapitalmärkte, vor allem in Russland, zunehmend verschlechtert. Die russische Börse, die als letzte Börse in der Region bis vor dem Sommer noch eine leicht positive Entwicklung gezeigt hatte, ist in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Jahres zunehmend unter Druck geraten. Der Abwärtstrend wurde durch den teils extremen Fremdkapitalanteil bei russischen Investments beschleunigt und verstärkt. Mittlerweile gehören die Moskauer Börsen, nicht zuletzt durch die hohe Abhängigkeit der russischen Kapitalmärkte von internationalen Investoren, zu den größten Verlierern weltweit. Der für den russischen Markt relevante RTS-Index hat im Jahr 2008 über 70 Prozent seines Wertes eingebüßt. Die Aktienmärkte in Zentral- und Osteuropa insgesamt haben im Jahr 2008, gemessen am MSCI Emerging Market Eastern Europe Aktienindex, 67 Prozent verloren. Vor allem internationale Investoren, unsere primäre Zielgruppe für den Vertrieb, haben vermehrt Kapital aus den regionalen Aktienmärkten abgezogen und zeigen nach wie vor – auch bei starken negativen Kursausschlägen – nur sehr zögerliches Kaufinteresse. Die Umsätze an den Aktienmärkten der Region sind daher im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken. Abgesehen von vereinzelten Kapitalerhöhungen an Altaktionären zur Liquiditätsbeschaffung und zum Zwecke der Rekapitalisierung ist der Markt für Kapitalmarkttransaktionen in Zentralund Osteuropa derzeit gänzlich ausgetrocknet. Company Research Vor dem Hintergrund eines extrem volatilen Kapitalmarktumfeldes hat die Abteilung Company Research die umfassende Coverage österreichischer und osteuropäischer Aktienmärkte konsequent weitergeführt. Wenngleich es äußerst schwierig war, Kursziele und Empfehlungen den irrationalen Marktgegebenheiten anzupassen, wurden von den Analysten der Raiffeisen Centrobank im Gegensatz zur Strategie vieler Mitbewerber klare Meinungen zu Szenarien und Erwartungen abgegeben. Auch dem Ziel „schneller und besser“ wurde mit der deutlichen Erhöhung der Frequenz von Updates nähergekommen. Insgesamt wurden 253 Company Updates zu den von uns analysierten Unternehmen verfasst, davon mehr als die Hälfte zu Unternehmen aus Zentral- und Osteuropa. Die länderübergreifenden Sektorteams publizierten Sektorund Roadshow-Reports zu Öl & Gas, Banken (die aufgrund der prekären Branchensituation besonderen Anklang fanden), Construction, Engineering, Basic Materials, Telekom, CEE-Versorger und einen Spezialreport zu Privatisierungen. Diese Berichte wurden im Rahmen von Roadshow-Präsentationen in den Finanzzentren London, Paris, Frankfurt, Dublin, Edinburgh, Mailand, Zürich, Genf, Warschau, Moskau, Prag, Basel und Stockholm internationalen Investoren vorgestellt. Konzernlagebericht Wirtschaftliches Umfeld Ergebnisentwicklung Geschäftsbereiche Leistungsindikatoren Risikomanagement Human Resources Ausblick auf 2009 Wesentliche Ereignisse 2009 Forschung und Entwicklung Erklärung lt. §82 Börsegesetz Bericht des Aufsichtsrats Besonders erfreulich in diesem Umfeld ist die internationale Bestätigung der Markt- und Unternehmenskenntnisse des Research-Teams durch das jährlich veröffentlichte Ranking des renommierten US-amerikanischen Analysehauses StarMine. Das Research der Raiffeisen Centrobank wurde im StarMine Report als das beste Analysehaus betreffend Gewinnschätzungen ausgezeichnet. In der Kategorie „Anlageempfehlungen“ war die Raiffeisen Centrobank als Nummer 4 das bestplatzierte österreichische Researchhaus. Das Ergebnis der Researchabteilung ist in der Segmentberichterstattung im Wesentlichen unter „Financial Institutions and Public Sector“ sowie unter „Corporate Customer“ enthalten. Tochtergesellschaften Private Banking Das Private Banking, eine der zentralen strategischen Säulen der Geschäftsaktivitäten der Bank, musste im Geschäftsjahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen. Aufgrund der vorherrschenden schwierigen Finanzmarktsituation ist das Depotvolumen im abgelaufenen Jahr zurückgegangen und beträgt zum 31. 12. 2008 rund EUR 1,5 Mrd. (31. 12. 2007: rund EUR 1,8 Mrd.). So wurde von den Kunden bereits im Februar damit begonnen, Rohstofffonds zu verkaufen. Ab Mai wurden dann die Aktienquoten konsequent zurückgefahren. Geparkt wurden die frei gewordenen Mittel in Festgeld sowie in Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten. Der gesunkene Investmentgrad und die rückläufige Wertentwicklung haben einen Rückgang der Managementgebühren bedingt. Umso erfreulicher ist es, dass es unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen nicht nur gelungen ist, die bestehenden Kunden zu halten, sondern vielmehr die Kundenanzahl von rund 700 auf rund 800 zu erhöhen. Einerseits konnten neue Kunden aus Österreich gewonnen werden, andererseits wurde die 2007 begonnene Marktbearbeitung in Zentral- und Osteuropa, insbesondere in Russland, intensiviert. Mittlerweile kommt ein Fünftel aller Kunden aus dem Ausland. Zwei Drittel aller Kunden sind Privatpersonen, ein Drittel Unternehmen und Stiftungen. Im schwierigen Jahr 2008 war der Kundenkontakt besonders intensiv, es wurden rund fünfmal so viele Kundengespräche geführt wie in durchschnittlichen, „normalen“ Jahren. Raiffeisen Investment AG Die Raiffeisen Investment AG, eine 100-Prozent-Tochter der Raiffeisen Centrobank, ist seit 19 Jahren erfolgreich als M&A- und Privatisierungsberater in Zentral- und Osteuropa und Südosteuropa tätig. Die lokale Expertise der Niederlassungen vor Ort wird ergänzt durch Industriesektorenteams (wie z. B. Telecom Media Technology, Energy, Heavy Industry, Food & Beverage / Retail, Financial Sponsors sowie Chemicals und Industrials), die durch ständigen Kontakt mit den Unternehmungen des Sektors mit den jeweiligen Entwicklungen und Trends bestens vertraut sind. Diese Sektorspezialisten arbeiten gemeinsam mit den lokalen Teams an den einzelnen Transaktionen. Während in Westeuropa das M&A-Volumen bereits im ersten Halbjahr 2008 eingebrochen ist, konnte die Raiffeisen Investment AG bis zur Jahresmitte auf ihren Märkten noch sehr erfolgreich agieren und einige bedeutende Transaktionen abschließen. Erwähnenswert sind insbesondere der Verkauf des rumänischen Generikaherstellers Labormed an Advent, die bereits zweite Akquisition einer weißrussischen Brauerei durch Heineken, die Akquisition der Börse Ljubljana durch die Börse Wien sowie die Privatisierung mehrerer Elektrizitätsdistributionsgesellschaften in der Türkei. Weiters hat die Raiffeisen Investment AG einige staatlich beauftragte Infrastrukturberatungen in Russland erfolgreich abgewickelt. Das erfolgreiche erste Halbjahr spiegelte sich auch in Top-Platzierungen in einschlägigen Veröffentlichungen wider. In den offiziellen „League Tables“ des internationalen Informationsdienstleisters Mergermarket für diesen Zeitraum lag die Raiffeisen Investment AG gemessen an der Anzahl der Deals im gesamten CEE- und CIS-Raum an erster Stelle. Im zweiten Halbjahr erreichte die Finanz- und Wirtschaftskrise auch die Märkte in Osteuropa, wodurch insbesondere im vierten Quartal das M&A-Volumen auch in dieser Region deutlich zurückging. Die Raiffeisen Investment AG weist für 2008 ein Ergebnis vor Steuern von EUR 0,2 Mio. (2007: 7,4 Mio.) aus. Zusätzlich erzielten die Raiffeisen Investment Romania SRL und die Raiffeisen Investment Moskau Ltd., an denen die Raiffeisen Investment AG 100 Prozent der Anteile hält, aufgrund außergewöhnlicher, großer 66_67 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Geschäftsabschlüsse ein unversteuertes Jahresergebnis von EUR 3,6 Mio. bzw. EUR 1,1 Mio. Das Ergebnis dieser Gesellschaften, die sich nicht im Vollkonsolidierungskreis der Raiffeisen CentrobankGruppe befinden, wird der Raiffeisen Investment AG periodenverschoben als Beteiligungsertrag zufließen. Die erfolgreiche Kooperation mit dem führenden globalen M&A-Spezialisten Lazard wurde um zwei Jahre verlängert. Derzeit wird an 20 gemeinsamen Mandaten gearbeitet, sechs Transaktionen wurden bereits erfolgreich abgewickelt. Für das erste Halbjahr 2009 wird auf dem M&A-Markt weiterhin mit schwierigen Bedingungen gerechnet. Im zweiten Halbjahr sollte es jedoch zu einer Erholung kommen. Die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen zu einer Strategieänderung der Unternehmen, insbesondere zu einer Konzentration auf das Kerngeschäft, das heißt zum Verkauf von nicht zum Kerngeschäft zählenden Bereichen. Bei deutlich gesunkenen Bewertungen sollten diese dann auch auf entsprechendes Käuferinteresse stoßen. Dies trifft insbesondere auf die relativ stabilen Bereiche wie Lebensmittel, Energie, Telecom Media Technology und Pharma zu. In diesen Bereichen hat die Raiffeisen Investment AG auch einen guten Auftragsbestand und ist zuversichtlich, diese Transaktionen erfolgreich abwickeln zu können. Leistungsindikatoren Commodity Trading Die unter der Centrotrade Holding AG, Wien, zusammengefassten Tochtergesellschaften der Centrotrade-Gruppe sind zum einen im Kautschukhandel, zum anderen im Handel mit Olefinen tätig. In letzterem Segment wurde 2008 das beste Ergebnis der vergangenen Jahre erzielt, während die Ergebnisse der im Kautschukhandel tätigen Gesellschaften durch die Probleme in der Automobil- und -zulieferindustrie im Vorjahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Mitarbeiter im Jahresschnitt Finanzielle Leistungsindikatoren Return on Equity vor Steuern (in %) 2008 2007 13,5 64,6 Cost/Income Ratio (in %) 82,8 51,2 Gewinn je Aktie (in Euro) 16,25 64,81 Der im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufige Jahresüberschuss hat eine deutliche Reduktion des Return on Equity vor Steuern von 64,6 auf 13,5 Prozent zur Folge. Da die Erträge im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentlich stärker gesunken sind als die Aufwände, verschlechterte sich der Cost/Income Ratio entsprechend und erhöhte sich gegenüber 2007 von 51,2 auf 82,8 Prozent. Der Gewinn je Aktie verminderte sich bei unverändert 655.000 im Umlauf befindlichen Stammaktien im Vergleich zum Vorjahr um rund 75 Prozent und beläuft sich im Geschäftsjahr 2008 auf EUR 16,25. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Börsenmitgliedschaften Anzahl der neu emittierten Optionsscheine und -zertifikate 2008 2007 306 259 12 12 1.433 1.696 Während des Geschäftsjahres 2008 waren durchschnittlich 306 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 47 Personen oder 18 Prozent darstellt. Die Anzahl der Börsenmitgliedschaften beläuft sich im Jahresvergleich unverändert auf zwölf, die der im abgelaufenen Geschäftsjahr emittierten Optionsscheine und -zertifikate sank 2008 um 16 Prozent auf rund 1.400. Konzernlagebericht Wirtschaftliches Umfeld Ergebnisentwicklung Geschäftsbereiche Leistungsindikatoren Risikomanagement Human Resources Ausblick auf 2009 Wesentliche Ereignisse 2009 Forschung und Entwicklung Erklärung lt. §82 Börsegesetz Bericht des Aufsichtsrats Risikomanagement für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke zuständig. Im regelmäßig tagenden Risikokomitee werden alle Fragestellungen und Regularien aus dem Bereich Risikomanagement behandelt und Empfehlungen für den Gesamtvorstand erarbeitet bzw. Beschlüsse vorbereitet. Weiters erfolgt im Rahmen des Asset Liability Committees eine periodische Evaluierung der Zinsänderungsund Bilanzstrukturrisiken sowie der Liquiditätsrisiken. Die Raiffeisen Centrobank wendet in ihrem Risikomanagement innovative Methoden und Konzepte an. Basis für das Risikomanagement ist eine Risikostrategie, die den Fokus auf Risikoappetit und Risikotragfähigkeit legt. Darauf aufbauend wird ein Gesamtbank-Limitsystem verwendet, auf Basis dessen das gewünschte Risiko-Exposure der Bank auf Bereichsebene, Abteilungsebene und schließlich Deskebene heruntergebrochen werden kann. Von weiterer großer Bedeutung ist die Quantifizierung des operationellen Risikos mittels eines VaR-konsistenten Messwerts. Auf dieser Basis ist es der Raiffeisen Centrobank möglich, auch dieses Risiko zu quantifizieren und mittels eines VaR-konsistenten Risikomesswerts neben den Hauptrisikoarten Marktrisiko und Kreditrisiko in der Gesamtbankrisikosteuerung durch den Vorstand entsprechend zu berücksichtigen. Die Raiffeisen Centrobank war durch ihre Spezialisierung auf Handel und Brokerage mit Aktien und Aktienderivaten den Turbulenzen, die die internationalen Finanzmärkte erfasst haben, weniger stark ausgesetzt als Häuser, deren Bilanzstruktur von einem hohen Leverage-Faktor geprägt ist. Das Hedging der Raiffeisen Centrobank Positionen war zwar durch die extremen Ausschläge, die es vor allem ab September 2008 an den internationalen Finanzmärkten gab, erschwert, es konnte jedoch in allen Phasen durchgeführt werden. Generell wurde mit gesteigerter Vorsicht und entsprechend defensiv agiert, sodass auch diese schwierigen Monate gemeistert wurden. Während des Jahres wurde das aus Hedgetransaktionen resultierende Exposure gegenüber internationalen Investmentbanken zurückgefahren, vor allem durch Umschichtungen hin zu unserem Eigentümer, aber auch durch den Abbau von Positionen. An dieser Stelle wird auch auf den ausführlichen Risikobericht im Anhang verwiesen, der insbesondere die aktuellen Risikomessverfahren beinhaltet. Die Raiffeisen Centrobank ist als Tochterunternehmen der RZB in das Risikomanagement der RZB-Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen sicher, dass alle wesentlichen Risiken gemessen und limitiert bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des Risiko-Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden. Zu diesem Zweck berücksichtigt das Risikomanagementkonzept dabei neben den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere die jeweilige Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäfte und die daraus resultierenden Risiken. Das Risikomanagementkonzept der Raiffeisen Centrobank berücksichtigt insbesondere das dem Unternehmen eigene Risikoprofil. Die Grundlagen und die Methoden des Risikomanagements sind in den Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und den Vorstand sowie in Organisationsrichtlinien und Manuals festgelegt. Der Vorstand wird auf Basis eines umfassenden Planungs- und Controllingprozesses in die Lage versetzt, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Er entscheidet im Rahmen seines Pouvoirs über die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von Limiten für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung der Risiken. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil der Gesamtbankrisikosteuerung – Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher Geschäftsbereiche sind systematisch miteinander verknüpft. Eine unabhängige Abteilung für Risikomanagement, angesiedelt im Controlling, unterstützt den Vorstand bei der Erfüllung dieser Aufgaben. Diese Abteilung berichtet regelmäßig an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden Risikolimite. Sie unterstützt den Vorstand bei der Allokation des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und unternehmensübergreifendes Gremium ist die Abteilung für die Implementierung und laufende Kalibrierung der Methoden zur Risikomessung und zur Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie 68_69 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Human Resources geleitet. Nach den staatlichen Hilfen für die Banken, die die Regierungen bereits Schritt für Schritt umsetzen, werden auch Konjunkturpakete geschnürt. Im Gegensatz zur vergangenen Abschwungphase wird diesmal relativ zeitgleich die Fiskalpolitik in den meisten europäischen Ländern expansiv ausgerichtet werden, unterstützt von der Europäischen Zentralbank (EZB), die jedenfalls die Zinsen weiter nach unten senkt. Die Wirtschaft und die Finanzmärkte erwarten von der neuen US-Administration in dieser Größe noch nie gesehene Konjunkturhilfspakete (das bereits verabschiedete Bankenhilfspaket TARP (Troubled Assets Relief Program) im Ausmaß von rund USD 700 Mrd., das Bad Asset Program im Ausmaß von rund USD 1.000 Mrd. und ein Fiskalpaket im Ausmaß von rund USD 790 Mrd.), was somit eine massive konjunkturelle Unterstützung darstellen würde. Dies in Kombination mit dem stark gefallenen Ölpreis und den äußerst tiefen Leitzinsen sollte positive Impulse für die US-Konjunktur darstellen. Da eine Entspannung des Finanzierungsumfeldes erst mit Verzögerung auf das Wirtschaftswachstum durchschlägt, muss von einer Stabilisierung des negativen Konjunkturverlaufs erst in der zweiten Jahreshälfte ausgegangen werden; ein positives, wenngleich schwaches Wirtschaftswachstum ist nicht vor 2010 absehbar. Generell sind die Aktienmärkte derzeit gefangen zwischen der Hoffnung auf erste positive Signale von den Konjunkturprogrammen und den nach wie vor laufend veröffentlichten schwachen bzw. negativen Konjunktur- und Unternehmensdaten. Eine deutliche Erholung der Indizes ist gegen Jahresende im Zuge von ersten positiven Effekten der Konjunkturpakete und einer nachhaltigen Stabilisierung des Finanzsektors zu erwarten. Im Lauf des Jahres werden aber erste positive Überraschungen von der Unternehmensfront durchaus für attraktive Rebounds sorgen. Für die Raiffeisen Centrobank ist trotz dieser widrigen Rahmenbedingungen auf Basis der vorhandenen kosteneffizienten Strukturen und aufgrund der bereits im Jahr 2008 getroffenen Maßnahmen (strikte Marktbewertungen von Assets unter Hinzuziehung von Credit Spreads, Reduktion der Bilanzsumme, eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Eigentümer) auch ein potenziell schwächeres Geschäftsjahr 2009 mit einem durchaus respektablen Ergebnis zu bewältigen. Die turbulenten Zeiten des vergangenen Geschäftsjahres wurden von einem überaus engagierten und kompetenten Mitarbeiterstab, der gegenüber Ende Dezember 2007 von 280 auf 312 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angewachsen ist, sehr erfolgreich bewältigt. Ein leichter Ausbau fand in allen Bereichen, verstärkt jedoch im Controlling/Risk Management sowie im IT-Bereich statt, um der zunehmenden Komplexität und den eigenen hohen Standards Rechnung zu tragen. Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe investiert laufend in die Motivation und Weiterentwicklung des gesamten Mitarbeiterstabes durch interne und externe, vorwiegend fachspezifische Ausbildungsmaßnahmen. Das breite und tiefe Know-how unserer Mitarbeiter in unseren Kernbereichen spiegelt sich in der Vielfalt der länderspezifischen Expertise wider. Allein in der Muttergesellschaft Raiffeisen Centrobank sind 14 verschiedenen Nationalitäten vertreten. Auch die Repräsentanz von Frauen zeigt ein ausgeglichenes Bild. So liegt der Frauenanteil unter den Prokuristen und Direktoren mit 47 Prozent und über alle Funktionen gerechnet mit 44 Prozent ausgesprochen hoch. Der Mitarbeiterbestand ist mit einer geringen Fluktuation von 4,6 Prozent sehr stabil. Im Durchschnitt waren in der Raiffeisen Centrobank-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 306 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 259). Ausblick auf 2009 Das Gesamtjahr 2008 wird aus Kapitalmarktsicht historisch betrachtet wohl als „annus horribilis“ beschrieben werden. Auch Anfang 2009 deuten die Signale noch nicht darauf hin, dass das Konjunkturtief bald erreicht bzw. gar überwunden sein könnte. Die Konjunkturvorlaufindikatoren zeigen per Saldo noch keine Erholung, die Wirtschaftsdynamik weist unverändert steil nach unten. Die sich verschärfende Rezession ist vor allem von starken Einbrüchen bei der Industrieproduktion bzw. Investitions- und Exportnachfrage begleitet. Es wurden jedoch europaweit bereits mehrere Maßnahmenpakete zur Gegensteuerung in die Wege Konzernlagebericht Wirtschaftliches Umfeld Ergebnisentwicklung Geschäftsbereiche Leistungsindikatoren Risikomanagement Human Resources Ausblick auf 2009 Wesentliche Ereignisse 2009 Forschung und Entwicklung Erklärung lt. §82 Börsegesetz Bericht des Aufsichtsrats Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor. Forschung und Entwicklung Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe mit den Schwerpunkten der Geschäftstätigkeit im Investmentbanking sowie im Handel mit Kautschuk und Olefinen übt keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit aus. Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß §82 Börsegesetz Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Wien, 3. April 2009 Der Vorstand Dr. Eva Marchart Vorsitzende des Vorstandes Mag. Alfred Michael Spiss stv. Vorsitzender des Vorstandes Dr. Gerhard Grund Mitglied des Vorstandes 70_71 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Bericht des Aufsichtsrats Der vom gewählten Jahresabschlussprüfer – KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Porzellangasse 51, 1090 Wien – geprüfte und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss 2008 wurde der 36. ordentlichen Hauptversammlung am 28. April 2009 vorgelegt und von dieser zustimmend zur Kenntnis genommen. Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft hat im April 2009 die Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2008 fertiggestellt und diesem ebenfalls einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs Gesellschaft geprüften Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 eingehend beschäftigt und ihn für in Ordnung befunden. Wien, im April 2009 Dr. Walter Rothensteiner Vorsitzender des Aufsichtsrats Konzernabschluss der Raiffeisen Centrobank AG zum 31. Dezember 2008 nach International Financial Reporting Standards (IFRS) Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 72_73 Erfolgsrechnung Angaben in Tausend Euro Anhang Zinserträge Zinsaufwendungen Veränderung 1.1. - 31.12.2008 1.1. - 31.12.2007 19.321 20.361 - 5,1 % - 11.318 - 14.018 - 19,3 % Zinsüberschuss (2) 8.004 6.343 26,2 % Kreditrisikovorsorgen (3) - 83 - 84 - 1,2 % Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen Provisionserträge Provisionsaufwendungen 7.921 6.259 26,6 % 27.437 45.108 - 39,2 % - 9.831 - 7.150 37,5 % Provisionsüberschuss (4) 17.605 37.958 - 53,6 % Handelsergebnis (5) 33.300 63.358 - 47,4 % Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten (6) 0 0 0 Ergebnis aus Finanzinvestitionen (7) 1.314 - 448 >100 % Verwaltungsaufwendungen (8) - 53.353 - 58.207 - 8,3 % Sonstiges betriebliches Ergebnis (9) 5.635 6.006 - 6,2 % 12.421 54.926 - 77,4 % - 1.778 - 12.473 - 85,7 % 10.643 42.453 - 74,9 % 16,25 64,81 - 48,56 Jahresüberschuss vor Steuern Steuern vom Einkommen und Ertrag (10) Jahresüberschuss nach Steuern = Konzern-Jahresüberschuss Gewinn je Aktie (in Euro) (11) Konzernabschluss Erfolgsrechnung Bilanz Eigenkapitalentwicklung Kapitalflussrechnung Segmentberichterstattung Bilanz Aktiva Anhang 31.12.2008 31.12.2007 Veränderung (13) 16.327 9.940 64,3 % Forderungen an Kreditinstitute (14, 32, 33) 359.384 197.859 81,6 % Forderungen an Kunden (15, 32, 33) 96.104 118.647 - 19,0 % Angaben in Tausend Euro Barreserve Kreditrisikovorsorgen (16) - 625 - 1.342 - 53,4 % Handelsaktiva (17, 32) 1.167.902 1.684.721 - 30,7 % Derivative Finanzinstrumente (18, 32) 129 813 - 84,1 % Wertpapiere und Beteiligungen (19, 32) 47.613 72.249 - 34,1 % Immaterielle Vermögenswerte (20, 22) 244 437 - 44,2 % Sachanlagen (21, 22) 14.841 15.153 - 2,1 % Sonstige Aktiva (23) 67.379 61.474 9,6 % 1.769.298 2.159.951 - 18,1 % Anhang 31.12.2008 31.12.2007 Veränderung Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (24, 32, 33) 235.303 122.907 91,5 % Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (25, 32, 33) 215.589 218.779 - 1,5 % - 22,6 % Aktiva gesamt Passiva Angaben in Tausend Euro Rückstellungen (26) 25.486 32.924 Handelspassiva (27) 1.130.609 1.617.999 - 30,1 % Derivative Finanzinstrumente (28) 50 110 - 54,5 % Sonstige Passiva (29) 35.029 37.676 - 7,0 % Nachrangkapital (30) 20.986 - - Eigenkapital (31) 106.246 129.556 - 18,0 % Konzern-Eigenkapital 95.603 87.103 9,8 % Konzern-Jahresüberschuss 10.643 42.453 - 74,9 % 1.769.298 2.159.951 - 18,1 % Passiva gesamt Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 74_75 Eigenkapitalentwicklung Angaben in Tausend Euro Eigenkapital 1.1.2008 Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen KonzernJahresüberschuss Anteile anderer Gesellschafter Gesamt 47.599 6.651 32.853 42.453 0 129.556 Kapitalein-/-auszahlungen 0 0 0 0 0 0 Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0 7.738 - 7.738 0 0 Gewinnausschüttung 0 0 0 - 34.715 0 - 34.715 Umfassendes Ergebnis 0 0 763 10.643 0 11.406 Eigenkapital 31.12.2008 47.599 6.651 41.354 10.643 0 106.246 Eigenkapital 1.1.2007 47.599 6.651 25.482 27.698 0 107.431 Kapitalein-/-auszahlungen 0 0 0 0 0 0 Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0 10.013 - 10.013 0 0 Gewinnausschüttung 0 0 0 - 17.685 0 - 17.685 Umfassendes Ergebnis 0 0 - 2.643 42.453 0 39.810 47.599 6.651 32.853 42.453 0 129.556 2008 2007 Eigenkapital 31.12.2007 Umfassendes Ergebnis Konzern-Eigenkapital Angaben in Tausend Euro Konzern-Jahresüberschuss Währungsdifferenzen Bewertungsänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerte (AfS) Umfassendes Ergebnis 10.643 42.453 763 - 1.318 0 - 1.325 11.406 39.810 Die Entwicklung der in den Gewinnrücklagen gebuchten Posten stellt sich wie folgt dar: Gewinnrücklagen Angaben in Tausend Euro Stand 1.1.2008 Nettoveränderungen im Geschäftsjahr Währungsumrechnungsdifferenzen AfSRücklage - 3.968 0 763 0 Stand 31.12.2008 - 3.205 0 Stand 1.1.2007 - 2.650 1.325 Nettoveränderungen im Geschäftsjahr - 1.318 - 1.325 Stand 31.12.2007 - 3.968 0 Konzernabschluss Erfolgsrechnung Bilanz Eigenkapitalentwicklung Kapitalflussrechnung Segmentberichterstattung Kapitalflussrechnung Angaben in Tausend Euro Jahresüberschuss 2008 2007 10.643 42.453 Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf den Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit: Abschreibungen, Zuschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen Sonstige Anpassungen (per Saldo) Zwischensumme 2.575 2.645 - 8.220 10.581 0 - 76 3.475 - 1.432 8.473 54.171 Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile: Forderungen an Kreditinstitute und Kunden - 150.144 96.041 Handelsaktiva/Handelspassiva (per Saldo) - 261.058 - 153.333 Sonstige Aktiva / Sonstige Passiva (per Saldo) 306.203 - 17.736 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 114.484 42.831 Erhaltene Zinsen 12.073 16.184 Gezahlte Zinsen - 5.980 - 11.756 Ertragsteuerzahlungen - 553 0 23.498 26.402 Finanzanlagen und Unternehmensanteilen 24 3.451 Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 82 123 Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus der Veräußerung von: Auszahlungen für den Erwerb von: Finanzanlagen und Unternehmensanteilen - 367 - 707 - 2.135 - 3.667 Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - 2.397 - 800 Ein-/Auszahlungen nachrangiges Kapital 20.000 0 Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Dividendenzahlungen - 34.715 - 17.685 Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - 14.715 - 17.685 Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit Cash-Flow aus Investitionstätigkeit Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 9.940 2.023 23.498 26.402 - 2.397 - 800 - 14.715 - 17.685 16.327 9.940 76_77 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung und Veränderungen des Zahlungsmittelbestands des Geschäftsjahres und teilt sich in die drei Bereiche operative Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Als Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit werden Zahlungszu- und -abflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden, aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie aus verbrieften Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zu- und Abgänge aus Handelsaktiva und Handelspassiva, aus derivativen Finanzinstrumenten sowie aus sonstigen Aktiva und Passiva gehören ebenfalls zur operativen Geschäftstätigkeit. Des Weiteren wurden die aus dem operativen Geschäft resultierenden Zinsund Dividendenzahlungen im Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit getrennt dargestellt. Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit zeigt die Zahlungszuund -abflüsse für Finanzanlagen, Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit umfasst Ein- und Auszahlungen beim Eigenkapital und beim nachrangigen Kapital. Im abgelaufenen Geschäftsjahr handelt es sich dabei um Dividendenzahlungen und um den Mittelzufluss aus der Begebung einer nachrangigen Anleihe. Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Barreserve, der sich aus Kassenbestand sowie täglich fälligen Guthaben bei der Oesterreichischen Nationalbank zusammensetzt. Nicht einbezogen werden täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute. Diese werden der operativen Geschäftstätigkeit zugerechnet. Segmentberichterstattung Segmentbericht nach Geschäftsbereichen Die primäre Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 ist kundenorientiert. Das Geschäft wird dabei in die folgenden Segmente geteilt: » » » » » Corporate Customers Financial Institutions and Public Sector Private Banking Treasury and Investment Banking Commodity Trading and other Participations Das Segment „Corporate Customers“ erfasst die Geschäftstätigkeit mit Unternehmen, mit denen das Kreditgeschäft und die Abwicklung des Zahlungsverkehrs sowie Kapitalmarkt-Transaktionen die Schwerpunkte der Geschäftsbeziehung darstellen. In diese Kategorie fallen kleinere, mittlere und große Unternehmen, große Konzerne sowie gewinnorientierte Unternehmen im staatlichen Besitz. Die Abgrenzung zum Private Banking ergibt sich aus dem Schwerpunkt der Geschäftsbeziehungen. Das Segment „Financial Institutions and Public Sector“ berichtet über Geschäfte mit Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen, Versicherungen sowie mit staatlichen Stellen. In diesem Segment wird auch das Emissionsgeschäft (Optionsscheine und strukturiere Produkte bzw. Zertifikate) ausgewiesen. Das Kundensegment „Private Banking“ hat als Zielgruppe vermögende Privatpersonen, selbstständig Erwerbstätige (High Networth Individuals) sowie Unternehmen, für die ein individueller Beratungsansatz für Veranlagung und Vermögensverwaltung angeboten wird. Konzernabschluss Erfolgsrechnung Bilanz Eigenkapitalentwicklung Kapitalflussrechnung Segmentberichterstattung Treasury and Investment Banking: „Treasury“ umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzmäßigen (z. B. Geldmarktdepots) und außerbilanzmäßigen Produkten (Termingeschäfte, Optionen). Darunter fallen Zinsgeschäfte, Währungsgeschäfte, Liquiditätsmanagement und das Aktiv-Passiv-Management (Fristentransformation). Zum Bereich „Investment Banking“ gehört der Wertpapiereigenhandel. Hingewiesen wird, dass unter der „Bemessungsgrundlage“ die Hedgepositionen zu den strukturierten Produkten und Zertifikaten volumsmäßig hier enthalten sind, während die daraus erzielten Ergebnisse im Handelsergebnis der jeweiligen Segmente dargestellt wurden. Das Segment „Commodity Trading and other Participations“ beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten das Handelsergebnis der konsolidierten Handelsunternehmen der Raiffeisen CentrobankGruppe. Basis für die Segmentberichterstattung ist die Management-Erfolgsrechnung des Konzerns. Dabei handelt es sich um eine stufenweise Deckungsbeitragsrechnung. Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht zugeordnet. Ertragspositionen sind der Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das sonstige betriebliche Ergebnis, wobei der Zinsüberschuss auf Basis der Marktzinsmethode kalkuliert wird. Der Zinsnutzen aus dem Eigenkapital sowie die Refinanzierung von Beteiligungen in der Muttergesellschaft werden den Segmenten auf Basis einer Managementberechnung zugeordnet und im Zinsüberschuss dargestellt. Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Nettoneubildungen von Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken, Direktabschreibungen, aber auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet direkte und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und Sachkosten) werden von den Geschäftsfeldern verantwortet, die indirekten Kosten werden auf Basis von vereinbarten Schlüsseln zugeordnet. Im Konzern werden zwei Steuerungsgrößen eingesetzt: » Der Return on Equity vor Steuern errechnet sich aus dem Verhältnis des unversteuerten Gewinns zum durchschnittlich eingesetzten Eigenkapital und zeigt die Verzinsung des im Geschäftsbereich eingesetzten Kapitals. » Die Cost/Income Ratio stellt die Kosteneffizienz der Geschäftsbereiche dar. Die Cost/Income Ratio errechnet sich als Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen einerseits und der Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis (korrigiert um das Bewertungsergebnis aus Hedge Accounting und sonstigen Derivaten) andererseits. Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 78_79 Als branchenspezifischer Ersatz für das Segmentsvermögen wird die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG (inklusive Marktrisiko) herangezogen: Geschäftsjahr 2008 Corporate Customers Financial Institutions and Public Sector Private Banking Treasury and Investment Banking Commodity Trading and other Participations Gesamt 2.177 199 3.223 3.015 - 610 8.004 - 60 0 - 23 0 0 - 83 2.117 199 3.200 3.015 - 610 7.921 13.825 513 2.739 - 150 679 17.605 1.534 17.804 343 13.618 0 33.300 Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten 0 0 0 0 0 0 Ergebnis aus Finanzinvestitionen 0 0 0 1.322 -8 1.314 - 14.876 - 15.112 - 3.387 - 11.103 - 8.875 - 53.353 0 0 0 0 5.635 5.635 2.600 3.404 2.895 6.701 - 3.179 12.421 64.725 25.501 56.700 341.636 49.513 538.075 Angaben in Tausend Euro Zinsüberschuss Kreditrisikovorsorgen Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen Provisionsüberschuss Handelsergebnis Verwaltungsaufwendungen Sonstiges betriebliches Ergebnis Jahresüberschuss vor Steuern Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 84 85 21 62 54 306 Cost/Income Ratio 85,1 % 81,6 % 53,9 % 67,4 % 155,6 % 82,8 % Durchschnittliches Eigenkapital 11.095 4.371 9.720 58.564 8.488 92.237 Return on Equity (ROE) vor Steuern 23,4 % 77,9 % 29,8 % 11,4 % - 37,5 % 13,5 % Konzernabschluss Geschäftsjahr 2007 Erfolgsrechnung Bilanz Eigenkapitalentwicklung Kapitalflussrechnung Segmentberichterstattung Corporate Customers Financial Institutions and Public Sector Private Banking Treasury and Investment Banking Commodity Trading and other Participations Gesamt Zinsüberschuss 1) 920 - 601 2.165 4.116 - 258 6.343 Kreditrisikovorsorgen - 63 0 - 21 -0 0 - 84 Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen 857 - 601 2.144 4.116 - 258 6.259 28.086 3.117 3.963 2.656 136 37.958 1.754 38.609 1.674 21.174 147 63.358 Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten 0 0 0 0 0 0 Ergebnis aus Finanzinvestitionen 0 0 0 - 481 33 - 448 - 19.646 - 18.538 - 3.820 - 10.376 - 5.827 - 58.207 0 0 0 0 6.006 6.006 Jahresüberschuss vor Steuern 11.051 22.587 3.961 17.089 237 54.926 Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) 49.468 19.197 46.688 503.793 58.123 677.269 Angaben in Tausend Euro Provisionsüberschuss Handelsergebnis Verwaltungsaufwendungen Sonstiges betriebliches Ergebnis Durchschnittliche Mitarbeiterzahl Cost/Income Ratio Durchschnittliches Eigenkapital Return on Equity (ROE) vor Steuern 70 83 19 47 40 259 63,9 % 45,1 % 49,0 % 37,1 % 96,6 % 51,2 % 6.208 2.409 5.859 63.219 7.294 84.987 178,0 % 937,6 % 67,6 % 27,0 % 3,2 % 64,6 % 1) Ab 2008 wird der Eigenmittelnutzen aus dem Eigenkapital sowie die Refinanzierung von Beteiligungen in der Muttergesellschaft den Segmenten zugeordnet und im Zinsüberschuss dargestellt. Um eine Vergleichbarkeit mit dem aktuellen Segmentbericht 2008 zu gewährleisten, wurden die Werte 2007 entsprechend angepasst. Segmentbericht nach geografischen Märkten Die sekundäre Segmentberichterstattung zeigt die Ergebniskomponenten und Bestandsgrößen nach regionalen Gesichtspunkten. Als Zuordnungskriterium dient der Sitz der jeweiligen Geschäftsstellen. Neben den direkt erzielten Ergebnissen werden den Regionen auch Refinanzierungskosten, Kosten aus Kapitalabsicherungsmaßnahmen und direkt in Zusammenhang mit der Steuerung stehende Kosten verursachungsgerecht zugeteilt. Die berichteten regionalen Segmente sind nachfolgend erläutert: » Österreich Unter „Österreich“ werden die Banktätigkeiten, der Bereich Corporate Finance Advisory und Headoffice-Funktionen für die Handelsunternehmen ausgewiesen. » Westeuropa Unter „Westeuropa“ werden die in Deutschland und der Schweiz beheimateten Commodity-Handelstöchter gezeigt. » USA In den „USA“ befindet sich ebenfalls eine CommodityHandelstochter. Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 80_81 Die regionale Zuordnung nach dem jeweiligen Sitz der Geschäftsstellen ergibt die folgende Verteilung: Geschäftsjahr 2008 Österreich Westeuropa USA Gesamt 9.378 - 745 - 629 8.004 - 83 0 0 - 83 Angaben in Tausend Euro Zinsüberschuss Kreditrisikovorsorgen Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen 9.295 - 745 - 629 7.921 Provisionsüberschuss 17.822 - 179 - 38 17.605 Handelsergebnis 33.300 0 0 33.300 0 0 0 0 Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten Ergebnis aus Finanzinvestitionen 1.314 0 0 1.314 - 48.801 - 3.562 - 990 - 53.353 Sonstiges betriebliches Ergebnis - 1.351 5.009 1.977 5.635 Jahresüberschuss vor Steuern 11.579 522 320 12.421 1.703.069 43.978 22.251 1.769.298 276 19 11 306 Cost/Income Ratio 82,6 % 87,2 % 75,6 % 82,8 % Durchschnittliches Eigenkapital 76.238 13.323 2.676 92.237 Return on Equity (ROE) vor Steuern 15,2 % 3,9 % 12,0 % 13,5 % Österreich Westeuropa USA Gesamt 8.114 - 914 - 857 6.343 - 84 0 0 - 84 8.030 - 914 - 857 6.259 Provisionsüberschuss 38.104 - 149 3 37.958 Handelsergebnis 63.358 0 0 63.358 0 0 0 0 - 448 0 0 - 448 - 58.207 Verwaltungsaufwendungen Summe Aktiva Durchschnittliche Mitarbeiterzahl Geschäftsjahr 2007 Angaben in Tausend Euro Zinsüberschuss Kreditrisikovorsorgen Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten Ergebnis aus Finanzinvestitionen Verwaltungsaufwendungen - 53.881 - 3.365 - 961 Sonstiges betriebliches Ergebnis - 2.723 6.373 2.356 6.006 Jahresüberschuss vor Steuern 52.440 1.945 541 54.926 2.096.173 43.980 19.798 2.159.951 Summe Aktiva Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 228 20 11 259 Cost/Income Ratio 50,4 % 63,4 % 64,0 % 51,2 % Durchschnittliches Eigenkapital 71.952 10.776 2.259 84.987 Return on Equity (ROE) vor Steuern 72,9 % 18,0 % 23,9 % 64,6 % Konzernabschluss/Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Anhang Unternehmen Die Raiffeisen Centrobank AG, Wien (Raiffeisen Centrobank) ist seit dem 29. März 1974 beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter der Nummer 117507 f registriert. Die Firmenanschrift lautet Wien 1, Tegetthoffstraße 1. Die Raiffeisen Centrobank ist eine Tochtergesellschaft der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, die 654.999 Stückaktien des in 655.000 Stückaktien zerlegten Grundkapitals über die RZB KI-Beteiligungs GmbH., Wien, beziehungsweise über deren Tochter RZB IB-Beteiligungs GmbH., Wien, hält. Eine Stückaktie wird über die Raiffeisen Invest GmbH, Wien, gehalten. Die Raiffeisen Centrobank, Wien, steht mit der der RaiffeisenLandesbanken-Holding GmbH, Wien, (oberste Muttergesellschaft) in einem Konzernverhältnis und gehört deren Vollkonsolidierungskreis an. Diese Finanzholdinggesellschaft hält die Mehrheit an der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft. Darüber hinaus wird die Raiffeisen Centrobank-Gruppe auch in den Konzernabschluss der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft einbezogen. Die Raiffeisen Centrobank ist eine führende österreichische Investmentbank, die das gesamte Spektrum der Dienstleistungen und Produkte rund um Aktien, Derivate und Eigenkapitaltransaktionen in- und außerhalb der Börse abdeckt. Auf Basis dieser Position bietet die Spezialbank außerdem ein exklusives und individuelles Private Banking an. Das Mergers & Acquisitions-Geschäft wird über die Tochtergesellschaft Raiffeisen Investment AG ausgeübt, die als vollkonsolidiertes Unternehmen im Konzernabschluss enthalten ist. Die übrigen mit der Bank einen Konzern bildenden Gesellschaften sind im Bereich des internationalen Commodity-Handels mit Schwerpunkt Kautschuk und Chemikalien (Olefine) tätig. Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 3. April 2009 vom Vorstand unterzeichnet und anschließend an den Aufsichtsrat zur Prüfung und Billigung (Feststellung) weitergeleitet. Grundlagen der Konzernrechnungslegung Grundsätze Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 und die Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2007 wurden in Überein- stimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) und der auf Basis der IAS Verordnung (EG) 1606/2002 durch die EU übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards einschließlich der bereits anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) aufgestellt. Alle Standards, die vom IASB als für den Jahresabschluss 2008 anzuwendende International Accounting Standards veröffentlicht und von der EU übernommen wurden, wurden angewandt. IAS 11, 20, 23, 29, 31, 34, 40 und 41 sowie IFRS 2, 4, 5 und 6 wurden nicht berücksichtigt, weil für den Konzern keine entsprechenden Geschäftsfälle vorlagen. Für neue, seit 2008 verpflichtende Interpretationen wie IFRIC 12 (Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen), IFRIC 13 (Kundenbindungsprogramme), IFRIC 14 (IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung), IFRIC 15 (Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien) und IFRIC 16 (Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb) sind im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls keine Anwendungsfälle aufgetreten. Gemäß dem im Oktober 2008 geänderten und von der EU übernommenen IAS 39.50 können unter außergewöhnlichen Umständen nicht derivative Finanzinstrumente der Kategorie „Handelsaktiva“ in die Kategorien „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte“ und „Kredite und Forderungen“ – bis 31. Oktober 2008 auch rückwirkend zum 1. Juli 2008 – umgegliedert werden. Von dieser Umgliederungsmöglichkeit wurde kein Gebrauch gemacht. Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis konzerneinheitlicher Standards und IFRS-Bestimmungen erstellten Berichtspakete aller vollkonsolidierten Unternehmen. Alle vollkonsolidierten Gesellschaften erstellen ihre Jahresabschlüsse per 31. Dezember. Die Zahlen im vorliegenden Abschluss sind in EUR Tausend angegeben. Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, so wurden diese in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen. Sie basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen und – nach heutigem Ermessen – wahrscheinlichen 82_83 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Erwartungen oder Prognosen zukünftiger Ereignisse. Hievon betroffen sind im Wesentlichen die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft, der beizulegende Wert (insbesondere einzelne Parameter zur Ermittlung) und die Wertminderung von Finanzinstrumenten und die Rückstellung für Pensionen und Abfertigungen. Die tatsächlichen Werte können von den geschätzten Werten abweichen. Der Ausweis der latenten Steuern wird in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz nicht gesondert vorgenommen. Details sind in den entsprechenden Posten des Anhangs dargestellt. lanzposten Wertpapiere und Beteiligungen ausgewiesen und mit den Anschaffungskosten bewertet. Anteile an sonstigen Unternehmen, die zur Gänze nicht börsenotiert sind, werden, da für sie ein Marktwert nicht verfügbar ist bzw. dieser nicht verlässlich ermittelt werden kann, mit den Anschaffungskosten angesetzt. Herausgegebene, noch nicht verpflichtend anzuwendende IFRS Von der vorzeitigen Anwendung anderer relevanter Standards und Interpretationen, die zwar verabschiedet sind, deren Anwendung aber noch nicht verpflichtend ist, wurde abgesehen. Dies betrifft die geänderten IAS 1 (Darstellung des Abschlusses; Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IAS 23 (Fremdkapitalkosten; Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IFRS 8 (Geschäftssegmente; Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IAS 32 (Finanzinstrumente: Angaben; Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IFRS 2 (Anteilsbasierte Vergütungen; Inkrafttreten 1. Jänner 2009) sowie Änderungen im Rahmen des sogenannten „Improvements Projects“. Konsolidierungsmethoden Alle wesentlichen Tochterunternehmen der Raiffeisen Centrobank, an denen die Gesellschaft direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Anteile hält oder einen beherrschenden Einfluss auf die Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt, werden vollkonsolidiert. Diese Tochtergesellschaften werden grundsätzlich ab dem Tag in den Konsolidierungskreis einbezogen, an dem der Konzern die faktische Kontrolle erlangt, und scheiden im Fall, dass die Bank nicht länger einen beherrschenden Einfluss ausübt, ab diesem Zeitpunkt aus dem Konsolidierungskreis. Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden at equity einbezogen. Im vorliegenden Konzernabschluss werden aufgrund der untergeordneten Bedeutung derartiger Gesellschaften auf den Abschluss keine Unternehmen nach der At-equity-Methode einbezogen. Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen, und Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at equity erfasst wurden, sind in dem Bi- Unternehmenserwerbe Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden sämtliche identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 neu bewertet. Die Anschaffungskosten werden mit dem anteiligen Nettovermögen verrechnet. Daraus gegebenenfalls resultierende aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert und unterliegen einem jährlichen Impairment-Test. Wenn Indikatoren für eine Wertminderung erkennbar sind, wird der Firmenwert zusätzlich unterjährlich auf Werthaltigkeit geprüft. Entstehen im Rahmen der Erstkonsolidierung passive Unterschiedsbeträge, werden diese sofort erfolgswirksam erfasst. Konsolidierungsbuchungen Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander aufgerechnet. Dabei verbleibende zeitliche Differenzen werden in der Konzernbilanz unter Sonstige Aktiva / Sonstige Passiva ausgewiesen. Konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden ebenfalls miteinander aufgerechnet, wobei temporäre Aufrechnungsdifferenzen aus dem Bankgeschäft im Zinsergebnis dargestellt werden. Andere Differenzen werden im Posten „Sonstiges betriebliches Ergebnis“ erfasst. Zwischengewinne werden dann eliminiert, wenn sie einen wesentlichen Einfluss auf die Posten der Erfolgsrechnung haben. Bank- und sonstige Geschäfte, die zwischen den einzelnen Gesellschaften des Konzerns getätigt werden, erfolgen üblicherweise zu Marktkonditionen. Konsolidierungskreis Der Vollkonsolidierungskreis der Centrobank-Gruppe umfasste 2008 unverändert sieben Tochterunternehmen. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurde auf die Einbeziehung von 16 Tochterunternehmen (2007: 19) verzichtet. Diese werden zu Anschaffungskosten als Anteile an verbundenen Unternehmen unter dem Posten Wertpapiere und Beteiligungen erfasst. Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen und die sonstigen Beteiligungen ist der Übersicht auf Seite 134 ff zu entnehmen. Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Die Bewertung der Finanzinstrumente richtet sich nach der Zugehörigkeit zu bestimmten Bewertungskategorien, die wie folgt unterschieden werden: Währungsumrechnung Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse der Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises wurden nach der modifizierten Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet, wobei das Eigenkapital mit einem historischen Kurs, alle anderen Aktiva und Passiva sowie Anhangangaben mit dem Stichtagskurs angesetzt wurden. Aus der Währungsumrechnung der Eigenkapitalbestandteile (historische Kurse) resultierende Differenzen wurden ergebnisneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Posten der Erfolgsrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs des Jahres auf Basis der Monatsultimokurse berechnet. Währungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs in der Bilanz und dem Durchschnittskurs in der Erfolgsrechnung werden ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Bei drei Gesellschaften stellt der US-Dollar aufgrund des wirtschaftlichen Gehalts der zugrunde liegenden Geschäftsfälle die funktionale Währung dar. Für die Währungsumrechnung wurden folgende US-DollarKurse herangezogen: Kurse in Währung pro Euro US-Dollar (USD) 2008 Stichtag 2008 Durchschnitt 2007 Stichtag 2007 Durchschnitt 1,392 1,473 1,472 1,374 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (IAS 39) Ein Finanzinstrument ist per definitionem ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen » Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden a. Handelsaktiva/-passiva b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value » Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte (HtM) » Kredite und Forderungen » Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) » Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden a. Handelsaktiva/-passiva Handelsaktiva/-passiva dienen der Nutzung von kurzfristigen Marktpreisschwankungen. Die zu Handelszwecken dienenden Wertpapiere (inklusive Leerverkäufe von Wertpapieren) und derivativen Instrumente werden zum Marktwert bilanziert. Für die Ermittlung des Marktwerts werden bei börsenotierten Produkten die Börsekurse herangezogen. Sind solche Kurse nicht vorhanden, werden bei originären Finanzinstrumenten und Termingeschäften interne Preise auf Basis von Barwertberechnungen und bei Optionen anhand von geeigneten Optionspreismodellen ermittelt. Der Barwertberechnung wird die Zero Coupon Curve zugrunde gelegt. Als Optionspreisformeln werden je nach Optionsart geeignete Modelle angewandt. Für Plain-Vanilla-Optionen (amerikanische und europäische Ausübung) werden das Black-Scholes-Modell und Binomialmodelle nach Cox-RossRubinstein verwendet. Asiatische Optionen und auch GarantieAnleihen werden mit der Curran-Approximation berechnet, Barrier-Optionen mit dem Modell nach Heinen-Kat und Spread-Optionen mit dem Kirk-Modell. Die zu Handelszwecken dienenden Derivate werden unter dem Bilanzposten Handelsaktiva bzw. Handelspassiva ausgewiesen. Wenn positive Marktwerte inklusive Zinsabgrenzungen (Dirty 84_85 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Price) bestehen, werden diese den Handelsaktiva zugeordnet. Bei Bestehen von negativen Marktwerten sind diese unter dem Bilanzposten Handelspassiva ausgewiesen. Eine Verrechnung von positiven und negativen Marktwerten wird nicht vorgenommen. Die Wertänderung des Dirty Price wird erfolgswirksam im Handelsergebnis dargestellt. keiner der drei anderen Kategorien zugeordnet wurden. Die Bewertung erfolgt, soweit sich ein Marktwert verlässlich bestimmen lässt, zu diesem. Bewertungsdifferenzen sind im Eigenkapital auszuweisen und werden nur dann ergebniswirksam erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung besteht. Eine Wertaufholung derartiger ergebniswirksam verbuchter Wertminderungen ist nur im Fall von Schuldinstrumenten über die Erfolgsrechnung zu verbuchen, wohingegen sie im Fall von Eigenkapitalinstrumenten über das Eigenkapital zu erfolgen hat. Der Ausweis der Finanzinstrumente selbst erfolgt im Bilanzposten Wertpapiere und Beteiligungen. b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen jene finanziellen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes unabhängig von einer Handelsabsicht unwiderruflich als designiertes Finanzinstrument zum Fair Value gewidmet wurden (sog. Fair Value Option). Die Anwendung der Fair Value Option ist an die Voraussetzung geknüpft, dass sie zu relevanteren Informationen für den Bilanzleser führt. Dies ist der Fall für jene finanziellen Vermögenswerte, die einem Portfolio angehören, für das die Steuerung und Performance-Messung auf der Basis von Fair Values erfolgt. Diese Finanzinstrumente – es handelt sich dabei ausschließlich um Schuldverschreibungen – sind gemäß IAS 39 zum Marktwert bewertet. Der Bilanzausweis erfolgt unter dem Bilanzposten Wertpapiere und Beteiligungen, laufende Erträge werden im Zinsüberschuss dargestellt, Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse werden erfolgswirksam im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen liegen nicht vor. Kredite und Forderungen Kredite und Forderungen werden mit dem Nennwert vor Abzug von Wertberichtigungen inklusive abgegrenzter Zinsen angesetzt. Abgegrenzte Zinsen werden nur dann erfolgswirksam verbucht, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deren Eingang zu rechnen ist. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Die Kategorie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfasst jene Finanzinstrumente (im Wesentlichen Unternehmensanteile, für die kein aktiver Markt besteht), die Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt. Abgezinst begebene Schuldverschreibungen und ähnliche Verbindlichkeiten werden zum Barwert ausgewiesen. Beizulegender Zeitwert (Fair Value) Als beizulegenden Zeitwert bezeichnet man den Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte. a. Notierte Preise in einem aktiven Markt (Level I) Der beizulegende Zeitwert wird am besten durch einen Marktwert ausgedrückt, soweit ein öffentlich notierter Marktpreis zur Verfügung steht. Dies gilt insbesondere für an Börsen gehandelte Eigenkapitalinstrumente, im Interbankenmarkt gehandelte Fremdkapitalinstrumente und börsegehandelte Derivate. b. Bewertungsverfahren mittels beobachtbarer Parameter (Level II) In den Fällen, in denen keine Börsenotierungen für einzelne Finanzinstrumente vorliegen, werden zur Bestimmung des Fair Value die Marktpreise vergleichbarer Finanzinstrumente herangezogen oder durch anerkannte Bewertungsmodelle mithilfe von beobachtbaren Preisen oder Parametern (insbesondere Barwertmethoden oder Optionspreismodelle) ermittelt. Diese Verfahren betreffen die Mehrheit der OTC-Derivate und nicht börsennotierte Fremdkapitalinstrumente. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis c. Bewertungsverfahren mittels nicht beobachtbarer Parameter (Level III) Sind keine beobachtbaren Börsekurse oder Preise verfügbar, wird der Fair Value anhand von Bewertungsmodellen ermittelt, die für das jeweilige Instrument angemessen sind. Die Anwendung dieser Modelle erfordert Annahmen und Einschätzungen des Managements, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug auf das Finanzinstrument und dessen Markt sowie von der Komplexität des Instruments abhängt. bracht wird, ist die Bildung von Klassen an denjenigen Posten der Bilanz ausgerichtet worden, die Finanzinstrumente beinhalten. Klassen von Finanzinstrumenten der Aktivseite sind vor allem Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden, Handelsaktiva, derivative Finanzinstrumente, Derivate aus Sicherungsgeschäften und Wertpapiere und Beteiligungen (darunter separat nicht auf einem aktiven Markt gehandelte finanzielle Vermögenswerte, die zu Anschaffungskosten bewertet werden). Klassen von Finanzinstrumenten der Passivseite sind insbesondere die Handelspassiva, derivative Finanzinstrumente, Derivate aus Sicherungsgeschäften, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, verbriefte Verbindlichkeiten und nachrangige Verbindlichkeiten. Klassen der Finanzinstrumente gemäß IFRS 7 Da die Wesensart der Finanzinstrumente bereits in geeigneter Weise durch die Gliederung der Bilanzposten zum Ausdruck ge- Klassenbildung Wesentlicher Bewertungsmaßstab Fair Value Amortised Cost Sonstige Kategorie gemäß IAS 39 Nominalwert n/a Aktivische Klassen Barreserve Handelsaktiva X Handelsaktiva Derivative Finanzinstrumente X Handelsaktiva Forderungen an Kreditinstitute X Kredite und Forderungen Forderungen an Kunden X Kredite und Forderungen Wertpapiere und Beteiligungen X Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Wertpapiere und Beteiligungen X Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte davon nicht auf einem aktiven Markt gehandelte finanzielle Vermögenswerte Positive Marktwerte aus Sicherungsderivaten gemäß IAS 39 At Cost Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte X n/a Handelspassiva X Handelspassiva Derivative Finanzinstrumente X Passivische Klassen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Handelspassiva X Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden X Finanzielle Verbindlichkeiten Nachrangige Verbindlichkeiten X Finanzielle Verbindlichkeiten Negative Marktwerte aus Sicherungsderivaten gemäß IAS 39 X n/a 86_87 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Sicherungsgeschäfte Zu den in der Raiffeisen Centrobank-Gruppe eingesetzten Derivaten zählen Swaps, standardisierte Terminkontrakte, Termingeschäfte sowie Optionen und ähnliche Kontrakte. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werden unterschiedliche Transaktionen mit derivativen Finanzinstrumenten sowohl zu Handels- als auch zu Sicherungszwecken abgewickelt. Derivative Finanzinstrumente, die nicht dem Handelsbestand zugeordnet sind, weil sie zu Sicherungszwecken erworben wurden, werden infolge ihrer unterschiedlichen Abbildung in der IFRS-Bilanz in folgende Kategorien geteilt: Sowohl das Ergebnis aus der Veränderung der Buchwerte der abzusichernden Positionen als auch das Ergebnis aus der Veränderung der Clean Prices der Derivate werden im Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten (Ergebnis aus dem Hedge Accounting) erfolgswirksam gebucht. a. Fair Value Hedge gemäß IAS 39 IAS 39 sieht die Anwendung des Hedge Accounting für Derivate vor, die der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts bilanzierter Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten dienen. Einem solchen Marktwertrisiko unterliegt insbesondere das Kreditgeschäft, sofern es sich um festverzinsliche Forderungen handelt. Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei einzelnen Krediten werden Interest Rate Swaps abgeschlossen, welche die Voraussetzungen für Hedge Accounting erfüllen. Dies bedeutet, dass die Sicherungsgeschäfte dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch wirksam eingestuft werden. Es kann also über die gesamte Laufzeit des Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden, dass Änderungen des beizulegenden Zeitwerts eines gesicherten Grundgeschäfts nahezu vollständig durch eine Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments kompensiert werden und die tatsächlichen Ergebnisse in einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent liegen. Derivate, die zur Absicherung des Marktwerts von einzelnen Bilanzposten (ausgenommen Handelsaktiva/-passiva) abgeschlossen werden, werden mit dem Marktwert (Dirty Price) unter dem Bilanzposten Derivative Finanzinstrumente (aktivseitig: positive Marktwerte, passivseitig: negative Marktwerte) bilanziert. Die Buchwertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts (Aktiva oder Passiva) werden direkt den betroffenen Bilanzposten zugerechnet und im Anhang gesondert ausgewiesen. b. Sonstige Derivate Derivate, die zur Absicherung gegen Marktrisiken des Bankbuchs abgeschlossen werden und nicht die Bedingung für IAS 39 Hedge Accounting erfüllen, werden wie folgt bilanziert: Die positiven Dirty Prices sind unter den unter dem Bilanzposten Derivative Finanzinstrumente (aktivseitig: positive Marktwerte, passivseitig: negative Marktwerte) bilanziert. Die Wertänderung dieser Derivate auf der Basis des Clean Price ist im Handelsergebnis enthalten, die Zinsen werden im Zinsüberschuss gezeigt. Barreserve Die Barreserve enthält den Kassenbestand und täglich fällige Forderungen gegenüber der Oesterreichischen Nationalbank. Diese werden mit ihrem Nennwert dargestellt. Kreditrisikovorsorgen Risiken des Kreditgeschäfts wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Einzelwertberichtigungen werden nicht mit den entsprechenden Forderungen verrechnet, sondern in der Bilanz offen ausgewiesen. Die Bildung einer portfoliobasierten Wertberichtigung unterblieb mangels Wesentlichkeit. Für die bei Kunden- und Bankforderungen vorhandenen Bonitätsrisiken werden nach konzerneinheitlichen Maßstäben Vorsorgen in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet. Eine Ausfallsgefährdung wird dann angenommen, wenn – unter Berücksichtigung der Sicherheiten – die diskontierten voraussichtlichen Rückzahlungsbeträge und Zinszahlungen unter dem Buchwert der Forderung liegen. Der Gesamtbetrag der Kreditrisikovorsorgen, der sich auf bilanzielle Forderungen bezieht (ausschließlich Einzelwertberichtigungen), wird als eigener Posten auf der Aktivseite nach den Forderungen ausgewiesen. Die Risikovorsorge für außerbilanzielle Geschäfte wird als Rückstellung bilanziert. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts wird in Betracht gezogen, wenn die vertraglich vereinbarten Ansprüche auf Cash-Flows aus dem finanziellen Vermögenswert erlöschen oder der Konzern diese übertragen hat oder bei Eintritt bestimmter Kriterien die Verpflichtung übernommen hat, diese Cash-Flows an einen oder mehrere Empfänger weiterzuleiten. Ein übertragener Vermögenswert wird ausgebucht, wenn alle wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der Abschreibungsgründe erfolgt die Zuschreibung bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Beteiligungen Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen wurden, und Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at equity erfasst wurden, sowie Anteile an sonstigen Unternehmen sind in den Wertpapieren und Beteiligungen ausgewiesen und – soweit kein Börsekurs oder sonstiger aktueller Marktwert vorliegt – mit den Anschaffungskosten bewertet. Immaterielle Vermögenswerte Unter diesem Posten wird erworbene Software ausgewiesen. Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Immaterielle Vermögenswerte ohne bestimmbare Nutzungsdauer liegen nicht vor. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für Software beträgt zwischen drei und sieben Jahren. Sachanlagen Sachanlagen werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Den linearen Abschreibungen werden folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer Gebäude Büro- und Geschäftsausstattung Hardware Jahre 10 - 40 3 - 10 3-5 Operating Leasing Operating Leasing (Operating Lease) liegt vor, wenn die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen beim Leasinggeber liegen. Die Leasinggegenstände werden beim Leasinggeber dem Bilanzposten Sachanlagen zugeordnet und Abschreibungen nach den für das jeweilige Anlagevermögen geltenden Grundsätzen vorgenommen. Die von der Raiffeisen Centrobank-Gruppe für die Nutzung der Leasinggegenstände geleisteten Zahlungen (Leasingraten) werden in der Erfolgsrechnung als Sachaufwand erfasst. Vorräte Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips. Abwertungen werden vorgenommen, sofern der Anschaffungswert über dem Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag liegt oder wenn aufgrund eingeschränkter Verwertbarkeit oder langer Lagerzeit eine Wertminderung der Vorräte eingetreten ist. Rückstellungen Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungsverpflichtungen) werden gemäß IAS 19 – Employee Benefits – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. 88_89 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Pensionszusagen bestehen gegenüber einem bestimmten aktiv tätigen Personenkreis. Pensionsverpflichtungen gegenüber Pensionisten bestehen nicht. Für die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen wurden folgende Annahmen getroffen: Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen die AVÖ 2008-P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte herangezogen. Sonstige Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme gebildet. Eine Abzinsung dieser Rückstellungen wird aufgrund der Unwesentlichkeit des aus der Diskontierung resultierenden Zinseffektes nicht vorgenommen. Angaben in Prozent 2008 2007 Diskontierungszinssatz 6,0 5,0 Pensionswirksame Gehaltssteigerung bei aktiven Dienstnehmern 3,0 3,0 Individueller Karrieretrend bei aktiven Dienstnehmern 2,0 2,0 Erwartete Pensionserhöhung Erwartete Rendite aus Planvermögen 2,0 2,0 4,25 4,25 Es wurde ein frühestmöglicher Pensionsantritt unter Berücksichtigung der Änderung des ASVG gemäß Budgetbegleitgesetz 2003 sowie einzelvertraglicher Besonderheiten unterstellt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen werden sofort erfolgswirksam verbucht. Das Wahlrecht gemäß IAS 19.92 (Korridormethode) wird nicht ausgeübt. Für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen wurden folgende Annahmen getroffen: Angaben in Prozent 2008 2007 Diskontierungszinssatz 6,0 5,0 Durchschnittliche Gehaltssteigerung 3,0 3,0 Individueller Karrieretrend 2,0 2,0 Beitragsorientierte Pensionsvorsorge Im Rahmen beitragsorientierter Vorsorgepläne entrichtet das Unternehmen festgelegte Beiträge an eine Pensionskasse. Die Zahlungen werden in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst. Nachrangkapital Im Bilanzposten werden nachrangige Verbindlichkeiten nach § 23 Abs. 8 BWG ausgewiesen. Verbriefte und unverbriefte Vermögenswerte sind nachrangig, wenn die Forderungen im Fall der Liquidation oder des Konkurses erst nach den Forderungen der anderen nicht nachrangigen Gläubiger befriedigt werden können. Zinsüberschuss Zinsen und ähnliche Erträge umfassen vor allem Zinserträge aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie aus festverzinslichen Wertpapieren. Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen umfassen vor allem Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Weiters werden laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (Dividenden), so sie nicht dem Handelsergebnis zuzuordnen sind, Beteiligungserträge sowie Erträge und Aufwendungen mit zinsähnlichem Charakter im Zinsüberschuss ausgewiesen. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Provisionsüberschuss Im Wesentlichen werden Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen aus dem Zahlungsverkehr, dem nicht das Handelsergebnis betreffende Wertpapiergeschäft einschließlich Erträge aus der Bereitstellung von Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kapitalmarkttransaktionen (IPOs und SPOs), dem Devisenund dem Kreditgeschäft sowie Beratungserträge aus Mergers & Acquisitions im Provisionsüberschuss erfasst. Die Erträge und Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Die Raiffeisen Centrobank AG, Wien, und die Raiffeisen Investment Aktiengesellschaft, Wien, sind seit 2008 Gruppenmitglieder innerhalb der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft. Die Raiffeisen Centrobank AG ist weiters seit 2006 Mitbeteiligter einer Beteiligungsgemeinschaft gemäß § 9 KStG betreffend einer Gesellschaft, an der sie eine Minderheitsbeteiligung hält. Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Gruppenbesteuerung aus einer positiven bzw. negativen Steuerumlage werden in den Bilanzposten Sonstige Aktiva respektive Sonstige Passiva ausgewiesen. Handelsergebnis Das Handelsergebnis umfasst die Händlermarge aus dem Devisengeschäft, das Ergebnis aus der Fremdwährungsbewertung sowie alle realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste aus den zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Weiters sind hier sämtliche aus Handelsaktivitäten resultierenden Zins- und Dividendenerträge sowie die auf den Handelsbestand entfallenden Refinanzierungskosten enthalten. Verwaltungsaufwendungen In den Verwaltungsaufwendungen werden der Personalaufwand, der Sachaufwand sowie Wertminderungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Ertragsteuern Die Bilanzierung und Berechnung von latenten Steuern erfolgen in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode. Auf alle temporären Differenzen, die aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und steuerlichen Buchwerten resultieren und sich in den Folgeperioden wieder ausgleichen, werden latente Steuern unter Zugrundelegung der landesspezifischen Steuersätze berechnet. Für Verlustvorträge werden aktive latente Steuern angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steuerbaren Gewinnen in entsprechender Höhe in der selben Gesellschaft zu rechnen ist. Eine Aufrechnung von latenten Steueransprüchen mit latenten Steuerverpflichtungen wird je Tochterunternehmen vorgenommen. Treuhandgeschäfte Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten für fremde Rechnung zur Basis haben, werden in der Bilanz nicht ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen Geschäften werden im Provisionsüberschuss gezeigt. Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken Neben den Informationen zu Risiken aus Finanzinstrumenten in den einzelnen Anhangsangaben enthält insbesondere das Kapitel Risikobericht ausführliche Darstellungen zu den Themen Marktrisiko, Kreditrisiko, Operationelle Risiken, Beteiligungsrisiko und Sonstige Risiken. Kapitalmanagement Angaben zum Kapitalmanagement sowie zu den aufsichtsrechtlichen Eigenmitteln und Risikoaktiva sind im Anhang unter Punkt 47 Kapitalmanagement und Eigenmittel nach BWG dargestellt. 90_91 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Erläuterungen zur Erfolgsrechnung (1) Erfolgsrechnung nach Bewertungskategorien In der nachfolgenden Tabelle ist die Erfolgsrechnung gemäß den in IAS 39 definierten Bewertungskategorien aufgeführt: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 29.911 58.891 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 3.169 1.044 Nettozinsertrag 1.817 1.527 Gewinne (Verluste) aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten des Handelsbestands Gewinne (Verluste) aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto) 1.352 - 483 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 1.301 1.616 Nettozinsertrag 1.340 1.581 0 1.393 Realisierte Gewinne (Verluste) aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten (netto) Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerten - 39 - 1.359 Kredite und Forderungen 15.870 17.148 Nettozinsertrag 15.953 17.232 Realisierte Gewinne (Verluste) aus nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten (netto) 0 0 - 83 - 84 Bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte 0 0 Nettozinsertrag 0 0 Realisierte Gewinne (Verluste) aus nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten (netto) 0 0 Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten 0 0 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten - 11.318 - 14.018 Zinsaufwendungen Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten - 11.318 - 14.018 Derivate für Sicherungsmaßnahmen 211 20 Nettozinsertrag 211 20 0 0 Positive (negative) Zeitwertanpassungen bei der Bilanzierung von Sicherungsmaßnahmen (netto) Erfolgsbeiträge aus Währungsumrechnung (netto) Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen Jahresüberschuss vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 3.389 4.467 - 30.112 - 14.242 12.421 54.926 Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (2) Zinsüberschuss Im Zinsüberschuss sind Zinserträge und -aufwendungen aus Posten des Bankgeschäfts, Dividendenerträge sowie Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter enthalten. Angaben in Tausend Euro Zinserträge aus Guthaben bei Zentralbanken 2008 2007 17.956 18.745 215 216 aus Forderungen an Kreditinstitute 9.511 10.744 aus Forderungen an Kunden 6.206 6.264 aus Wertpapieren 1.814 1.500 aus derivativen Finanzinstrumenten (non-trading), netto Laufende Erträge aus Aktien und nicht festverzinslichen Wertpapieren aus Anteilen an verbundenen Unternehmen aus sonstigen Beteiligungen Zinsähnliche Erträge Zinsen und zinsähnliche Erträge gesamt Zinsaufwendungen 210 21 1.343 1.609 3 28 1.340 1.468 0 113 22 7 19.321 20.361 - 11.299 - 13.992 für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 4.102 - 3.162 für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden - 6.212 - 10.830 für Nachrangkapital - 985 0 Zinsähnliche Aufwendungen - 19 - 26 - 11.318 - 14.018 8.004 6.343 Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen gesamt Zinsüberschuss Die Zinsspanne – bezogen auf die jeweiligen Durchschnitte der angegebenen Basis – hat sich wie folgt entwickelt: Angaben in Prozent 2008 2007 Zinsspanne (Bilanzsumme) 0,41 0,30 Zinsspanne (Risikoaktiva des Bankbuchs) 3,91 2,93 92_93 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (3) Kreditrisikovorsorgen Die Kreditrisikovorsorgen für bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfte setzen sich wie folgt zusammen: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Einzelwertberichtigungen - 83 - 84 Zuführung zu Risikovorsorgen - 83 - 84 Direktabschreibungen 0 0 Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 0 0 - 83 - 84 Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Zahlungsverkehr - 117 - 39 9 22 Wertpapiergeschäft 8.734 16.782 Beratungserträge aus Merger & Acquisition 8.649 20.415 Gesamt Detailangaben über die Risikovorsorgen sind unter Punkt (16) Kreditrisikovorsorgen dargestellt. (4) Provisionsüberschuss Kreditbearbeitung und Avalgeschäft Sonstige Bankdienstleistungen Gesamt 330 778 17.605 37.958 Die Provisionserträge betragen EUR 27,436 Mio. (Vorjahr: EUR 45,108 Mio.). Die Provisionsaufwendungen belaufen sich auf EUR 9,831 Mio. (Vorjahr: EUR 7,150 Mio.). (5) Handelsergebnis Angaben in Tausend Euro Zinsbezogenes Geschäft Währungsbezogenes Geschäft 2008 2007 706 2.489 - 5.958 - 8.928 Aktien-/indexbezogenes Geschäft 38.552 69.797 Gesamt 33.300 63.358 Neben realisierten und unrealisierten Ergebnissen des Handelsbestandes beinhaltet das Handelsergebnis Zinserträge aus Schuldinstrumenten und Dividendenerträge aus Eigenkapitalinstrumenten des Handelsbestandes und Refinanzierungskosten der Handelsaktiva. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (6) Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten Angaben in Tausend Euro Änderungen im Barwert derivativer Instrumente Änderungen im beizulegenden Zeitwert des Grundgeschäfts Gesamt 2008 2007 703 226 - 703 - 226 0 0 Beim Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Fair Value Hedges im Sinne des Hedge Accounting nach IAS 39. (7) Ergebnis aus Finanzinvestitionen Im Ergebnis aus Finanzinvestitionen sind Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapieren sowie aus Unternehmensanteilen enthalten. Darunter befinden sich Anteile an verbundenen Unternehmen und sonstigen Unternehmen. Angaben in Tausend Euro Ergebnis aus Unternehmensanteilen Bewertungsergebnis aus Unternehmensanteilen Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen 2008 2007 - 38 34 -7 0 - 31 34 Ergebnis aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapieren 1.352 - 483 Bewertungsergebnis aus Wertpapieren 1.075 - 483 277 0 1.314 - 448 Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren Gesamt Der unter „Bewertungsergebnis aus Wertpapieren“ ausgewiesene Ertrag resultiert aus der marktbedingten Aufwertung von im sonstigen Umlaufvermögen gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren. Das Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen betrifft die Schließung von drei nicht einbezogenen, verbundenen Tochterunternehmen der Raiffeisen Centrobank. 94_95 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (8) Verwaltungsaufwendungen Die Verwaltungsaufwendungen im Konzern setzen sich aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte zusammen und stellen sich wie folgt dar: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Personalaufwand - 35.618 - 39.634 Löhne und Gehälter - 27.751 - 32.588 - 5.062 - 5.122 Soziale Abgaben Freiwilliger Sozialaufwand - 996 - 753 - 1.809 - 1.171 Sachaufwand - 15.167 - 15.928 Raumaufwand - 1.869 - 1.752 IT-Aufwand - 1.602 - 1.843 Kommunikationsaufwand - 3.232 - 2.717 Rechts- und Beratungsaufwand - 1.800 - 3.779 Werbe- und Repräsentationsaufwand - 2.208 - 2.344 Büroaufwand - 327 - 368 KFZ-Aufwand - 541 - 353 Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen Sicherheitsaufwand Reiseaufwand Ausbildungsaufwand - 28 - 23 - 1.519 - 1.452 - 411 - 334 Sonstiger Sachaufwand - 1.630 - 963 Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte - 2.568 - 2.645 Sachanlagen - 2.248 - 2.290 Immaterielle Vermögenswerte Gesamt - 320 - 355 - 53.353 - 58.207 Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (9) Sonstiges betriebliches Ergebnis Im Sonstigen betrieblichen Ergebnis sind unter anderem die Umsätze und die Aufwendungen der Commodity-Handelstöchter sowie aus sonstigen bankfremden Tätigkeiten und die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte enthalten. Angaben in Tausend Euro Nettoergebnis 2008 2007 10.408 7.144 407.297 315.301 - 396.889 - 308.157 0 42 Sonstige Steuern - 3.002 - 1.216 Ergebnis aus Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen - 1.388 - 2.192 Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen Gesamt 4.989 7.586 - 5.372 - 5.358 5.635 6.006 Der gegenüber 2007 angestiegene Aufwand in der Position „Sonstige Steuern“ ist primär auf die Dotierung einer Vorsorge für Umsatzsteuerverpflichtungen in Folge der steuerlichen Betriebsprüfung zurückzuführen. (10) Steuern vom Einkommen und Ertrag Die Ertragsteueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: Angaben in Tausend Euro Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag Inland Ausland Latente Steuern Gesamt 2008 2007 - 1.651 - 11.985 - 1.647 - 11.529 -4 - 456 - 127 - 488 - 1.778 - 12.473 96_97 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und effektiver Steuerbelastung: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Jahresüberschuss vor Steuern 12.421 54.926 Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen Ertragsteuersatz von 25 Prozent - 3.105 - 13.731 141 193 Auswirkungen abweichender ausländischer Steuersätze Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und steuerbefreiten sonstigen Erträgen Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen Sonstiges 833 821 - 414 - 112 767 357 Effektive Steuerbelastung - 1.778 - 12.472 Steuerquote in Prozent 14,3 % 22,7 % In der Position „Sonstiges“ ist unter anderem die Steuerersparnis durch die Gruppenbesteuerung in der Höhe von EUR 1.050 Tausend (2007: EUR 316 Tausend) enthalten. (11) Gewinn je Aktie Angaben in Tausend Euro Konzern-Jahresüberschuss Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Stammaktien Gewinn je Aktie in EUR 2008 2007 10.643 42.453 655.000 655.000 16,25 64,81 Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Gewinns je Aktie fand daher nicht statt. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Erläuterungen zur Bilanz (12) Bilanz nach Bewertungskategorien In der nachfolgenden Tabelle sind die Buchwerte der nach IAS 39 definierten Bewertungskategorien aufgeführt: Aktiva nach Bewertungskategorien 2008 2007 1.168.031 1.684.881 Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 562.955 1.045.290 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 214.667 621.372 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 390.409 18.219 40.680 65.652 Angaben in Tausend Euro Handelsaktiva Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 50 124 40.630 65.528 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 5.168 5.168 Sonstige Beteiligungen 5.168 5.168 Kredite und Forderungen 538.569 386.577 Forderungen an Kreditinstitute 375.711 207.799 Forderungen an Kunden 96.104 118.647 Sonstige nicht derivative finanzielle Vermögenswerte 67.379 61.473 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Kreditrisikovorsorgen - 625 - 1.342 Derivate für Sicherungsmaßnahmen 0 653 Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 0 653 16.850 17.018 Sonstige Aktiva Anteile an sonstigen verbundenen Unternehmen 1.765 1.429 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 15.085 15.589 1.769.298 2.159.951 Aktiva gesamt 98_99 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Passiva nach Bewertungskategorien 2008 2007 Handelspassiva 1.130.660 1.618.109 Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 1.055.057 1.565.186 Angaben in Tausend Euro Leerverkauf von Handelsaktiva 75.602 52.923 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 506.855 379.362 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 235.303 122.907 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 215.589 218.779 Nachrangkapital 20.985 0 Sonstige nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten 34.978 37.677 50 0 Derivate für Sicherungsmaßnahmen Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge Rückstellungen Eigenkapital Passiva gesamt 50 0 25.486 32.924 106.246 129.556 1.769.298 2.159.951 2008 2007 (13) Barreserve Angaben in Tausend Euro Kassenbestand 395 392 Guthaben bei Zentralbanken 15.932 9.548 Gesamt 16.327 9.940 (14) Forderungen an Kreditinstitute Angaben in Tausend Euro Giro- und Clearinggeschäft 2008 2007 88.844 96.085 Geldmarktgeschäft 270.540 101.774 Gesamt 359.384 197.859 Die Forderungen an Kreditinstitute stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar: Angaben in Tausend Euro Österreich 2008 2007 300.111 128.872 Ausland 59.273 68.987 Gesamt 359.384 197.859 Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (15) Forderungen an Kunden Angaben in Tausend Euro Kommerzkunden – Großkunden Retailkunden – Privatpersonen Gesamt 2008 2007 86.461 101.287 9.643 17.360 96.104 118.647 Die Forderungen an Kunden verteilen sich auf folgende Asset-Klassen (gemäß Basel-II-Definition): Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Inland 4.848 9.377 Ausland 91.257 109.270 Gesamt 96.104 118.647 (16) Kreditrisikovorsorgen Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab. Eine Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen findet sich im Risikobericht auf Seite 118. Die Kreditrisikovorsorgen werden folgenden Assetklassen (gemäß Basel II-Definition) zugeordnet: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Kommerzkunden – Großkunden 196 936 Retailkunden – Privatkunden 429 406 Gesamt 625 1.342 Bei den Retail-Privatkunden handelt es sich ausschließlich um vermögende Privatpersonen und selbstständig Erwerbstätige (High Networth Individuals). 100_101 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (17) Handelsaktiva Die Handelsaktiva umfassen folgende zu Handelszwecken dienende Wertpapiere und derivative Instrumente: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 261.623 18.219 Anleihen und Schuldverschreibungen von Kreditinstituten 138.882 18.219 Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 122.741 0 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 214.667 621.372 Aktien und vergleichbare Wertpapiere 155.974 556.181 58.693 65.191 Positive Marktwerte aus derivativen Geschäften 691.612 1.045.130 Strukturierte Produkte 491.364 740.606 21.020 5.040 2.012 0 Investmentfondsanteile Zinssatzgeschäft Wechselkursgeschäft Aktien-/indexbezogenes Geschäft Gesamt 177.216 299.484 1.167.902 1.684.722 Die Aktienbestände, die einerseits auf Market-Making-Aktivitäten zurückgehen, stellen zudem gemeinsam mit den sonstigen Wertpapieren, Optionspositionen und zugekauften strukturierten Produkten Hedgepositionen für die von der Raiffeisen Centrobank emittierten Zertifikate und Optionsscheine dar. (18) Derivative Finanzinstrumente Angaben in Tausend Euro Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge Zinssatzgeschäft 2008 2007 0 653 0 653 Positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs 129 160 Wechselkursgeschäft 129 160 Gesamt 129 813 In diesem Posten werden die positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Zudem werden, sofern vorliegend und wenn die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, derivative Finanzinstrumente in der Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte im Zusammenhang mit Fair Value Hedge sind Forderungen an Kunden. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Buchwertänderungen der gesicherten Grundgeschäfte in IAS 39 Fair Value Hedge sind in den jeweiligen Bilanzposten enthalten. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (19) Wertpapiere und Beteiligungen In diesen Posten sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere) und langfristig gehaltene strategische Unternehmensanteile enthalten. Angaben in Tausend Euro Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 2008 2007 40.630 65.528 0 62.704 Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 10.304 2.824 Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 30.326 0 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 50 124 Aktien 50 50 Investmentfondsanteile 0 74 Unternehmensanteile 6.933 6.597 Anteile an verbundenen Unternehmen 1.765 1.429 Sonstige Beteiligungen Gesamt 5.168 5.168 47.613 72.249 Der Anstieg bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen geht im Wesentlichen auf die Einzahlung der zweiten Hälfte des Gesellschaftskapitals bei der OOO Raiffeisen Investment, Moskau/Russland, zurück. Angaben zu assoziierten Unternehmen gemäß IAS 28: Die Syrena Immobilien Holding AG weist in ihrem vorläufigen Jahresabschluss zum 31. 12. 2008 eine Bilanzsumme von EUR 32.064 Tausend (31. 12. 2007: EUR 31.592 Tausend), ein Eigenkapital von EUR 29.057 Tausend (31. 12. 2007: EUR 28.948 Tausend) und einen Jahresüberschuss von EUR 109 Tausend (2007: EUR 235 Tausend) aus. (20) Immaterielle Vermögenswerte Angaben in Tausend Euro Software Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamt 2008 2007 241 432 3 5 244 437 (21) Sachanlagen Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 7.954 7.968 Sonstige Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamt 6.887 7.185 14.841 15.153 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 102_103 (22) Anlagenspiegel Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2008 wie folgt: Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand 1.1.2008 Änderung Konsolidierungskreis Währungs differenzen Zugänge Abgänge 3.161 43 0 7 131 0 0 0 3.118 0 7 30.325 0 Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 9.051 hievon Grundwert der bebauten Grundstücke 2.006 Angaben in Tausend Euro Immaterielle Vermögenswerte Firmenwerte Software Sachanlagen Umbuchungen Stand 31.12.2008 - 10 0 3.289 0 0 43 131 - 10 0 3.246 26 2.004 - 203 0 32.151 0 1 107 -1 0 9.158 0 0 0 0 0 2.006 Sonstige Sachanlagen 21.274 0 25 1.897 - 202 0 22.993 Gesamt 33.485 0 32 2.135 - 213 0 35.440 kumuliert Zuschreibungen Abschreibungen Stand 31.12.2008 - 3.045 0 - 320 244 - 43 0 0 0 Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen Angaben in Tausend Euro Immaterielle Vermögenswerte Firmenwerte Software Sachanlagen Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude hievon Grundwert der bebauten Grundstücke - 3.002 0 - 320 244 - 17.310 0 - 2.248 14.841 - 1.204 0 - 121 7.954 2.006 0 0 0 Sonstige Sachanlagen - 16.106 0 - 2.127 6.887 Gesamt - 20.355 0 - 2.568 15.085 Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2007 wie folgt: Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand 1.1.2007 Änderung Konsolidierungskreis Währungs differenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2007 2.964 0 - 15 219 -8 0 3.160 Angaben in Tausend Euro Immaterielle Vermögenswerte Firmenwerte 43 0 0 0 0 0 43 2.921 0 - 15 219 -8 0 3.117 27.179 0 - 45 3.448 - 257 0 30.325 8.691 0 0 0 0 360 9.051 Software Sachanlagen Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude hievon Grundwert der bTauten Grundstücke 2.006 0 0 0 0 0 2.006 Sonstige Sachanlagen 18.488 0 - 45 3.448 - 257 - 360 21.274 Gesamt 30.143 0 - 60 3.667 - 265 0 33.485 kumuliert Zuschreibungen Abschreibungen Stand 31.12.2007 - 2.725 0 - 355 437 - 43 0 0 0 - 2.682 0 - 355 437 - 15.172 0 - 2.290 15.152 - 1.083 0 - 190 7.968 2.006 Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen Angaben in Tausend Euro Immaterielle Vermögenswerte Firmenwerte Software Sachanlagen Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude hievon Grundwert der bebauten Grundstücke 0 0 0 Sonstige Sachanlagen - 14.089 0 - 2.099 7.184 Gesamt - 17.897 0 - 2.645 15.589 104_105 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (23) Sonstige Aktiva Angaben in Tausend Euro Steuerforderungen Laufende Steuerforderungen Latente Steuerforderungen Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Vorräte Übrige Aktiva Gesamt 2008 2007 3.685 5.699 775 2.670 2.910 3.029 30.311 31.011 1.546 2.114 25.808 19.742 6.029 2.908 67.379 61.474 Der Saldo latenter Steuern stammt aus folgenden Posten: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1.268 1.302 Unternehmensanteile 667 938 Sonstige Aktiva 153 74 Rückstellungen 317 337 Sonstige Passiva Steuerliche Verlustvorträge Übrige Bilanzposten Latente Steueransprüche Sonstige Aktiva Übrige Bilanzposten Latente Steuerverpflichtungen Saldo latenter Steuern 0 34 293 189 265 347 2.963 3.221 47 163 6 29 53 192 2.910 3.029 (24) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Angaben in Tausend Euro Giro-/Clearinggeschäft Geldmarktgeschäft Langfristige Finanzierungen Gesamt 2008 2007 22.274 6.841 212.865 115.739 164 327 235.303 122.907 Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar: Angaben in Tausend Euro Österreich 2008 2007 87.555 104.609 Ausland 147.748 18.298 Gesamt 235.303 122.907 (25) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Angaben in Tausend Euro Sichteinlagen 2008 2007 111.541 163.748 Termineinlagen 104.048 55.031 Gesamt 215.589 218.779 Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden teilen sich gemäß Basel II-Definition wie folgt auf: Angaben in Tausend Euro Kommerzkunden – Großkunden 2008 2007 112.761 121.483 Retailkunden – Privatpersonen 102.828 97.296 Gesamt 215.589 218.779 Bei den Retail-Privatkunden handelt es sich ausschließlich um vermögende Privatpersonen und selbstständig Erwerbstätige (High Networth Individuals). Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar: Angaben in Tausend Euro Österreich 2008 2007 159.369 135.975 Ausland 56.220 82.804 Gesamt 215.589 218.779 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 106_107 (26) Rückstellungen Stand 1.1.2008 Änderung Konsolidierungskreis Zuführungen Auflösungen Verbrauch Umbuchungen Stand 31.12.2008 4.303 0 788 -4 - 92 0 4.995 Pensionen 922 0 92 - 15 0 1 1.000 Steuern 382 0 164 -4 - 84 10 468 382 0 164 -4 - 84 10 468 4.707 0 1.120 0 - 1.380 0 4.447 Angaben in Tausend Euro Abfertigungen Laufende Offene Rechtsfälle Unverbrauchter Urlaub 2.345 0 137 0 0 -1 2.481 Sonstige 20.265 0 12.541 - 3.157 - 17.609 55 12.095 Gesamt 32.924 0 14.842 - 3.180 - 19.165 65 25.486 Stand 1.1.2007 Änderung Konsolidierungskreis Zuführungen Auflösungen Verbrauch Umbuchungen Stand 31.12.2007 4.303 Angaben in Tausend Euro Abfertigungen 4.069 0 429 - 195 0 0 Pensionen 756 0 168 -1 0 -1 922 Steuern 127 0 342 0 - 77 - 10 382 127 0 342 0 - 77 - 10 382 Offene Rechtsfälle 2.289 0 2.418 0 0 0 4.707 Unverbrauchter Urlaub 2.251 0 548 - 455 0 1 2.345 Laufende Sonstige 13.042 0 18.320 - 522 - 10.478 - 97 20.265 Gesamt 22.534 0 22.225 - 1.173 - 10.555 - 107 32.924 Unter den sonstigen Rückstellungen sind als wesentliche Position Vorsorgen für Mitarbeiterbonifikationen in Höhe von EUR 7,113 Mio. (Vorjahr: EUR 14,160 Mio.) ausgewiesen. Weiters enthält der Posten Vorsorgen für Umsatzsteuerverpflichtungen aufgrund einer steuerlichen Betriebsprüfung im Betrag von EUR 1,500 Mio. (Vorjahr: EUR 0 Mio.) sowie Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen in Höhe von EUR 1,964 Mio. (Vorjahr: EUR 1,682 Mio.). Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (27) Handelspassiva Angaben in Tausend Euro 2008 2007 1.055.007 1.565.076 214.620 617.269 90.944 13.485 Strukturierte Produkte 749.443 934.322 Leerverkauf von Handelsaktiva 75.602 52.923 1.130.609 1.617.999 Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente Optionsscheine OTC-Geschäft Gesamt Bei den „Handelspassiva“ handelt es sich einerseits um die strukturierten Garantieprodukte der Raiffeisen Centrobank wie beispielsweise die bekannten Winner- oder Blue-Chip-Zertifikate. Andererseits beinhaltet die Position Optionsscheine und sonstige Zertifikate wie zum Beispiel die Turbozertifikate auf Indizes und Einzelaktien. (28) Derivative Finanzinstrumente Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 50 0 Zinssatzgeschäft 50 0 Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs 0 110 Wechselkursgeschäft 0 110 50 110 Gesamt Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in ihrer Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte im Zusammenhang mit Fair Value Hedge sind Forderungen an Kunden. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Negative Marktwerte für derivative Sicherungsinstrumente für Fair Value Hedges gemäß IAS 39 bestanden 2007 nicht. In diesem Posten werden auch die positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die weder zu Handelszwecken gehalten werden noch ein Sicherungsinstrument für einen Fair Value Hedge gemäß IAS 39 darstellen. 108_109 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (29) Sonstige Passiva Angaben in Tausend Euro Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten Rechnungsabgrenzungsposten 2008 2007 14.050 22.621 883 614 Übrige Passiva 20.096 14.441 Gesamt 35.029 37.676 2008 2007 (30) Nachrangkapital Angaben in Tausend Euro Nachrangkapital 20.986 0 Gesamt 20.986 0 Beim Nachrangkapital handelt es sich um eine im Jänner 2008 zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Raiffeisen Centrobank begebene nachrangige Anleihe im Nominale von TEUR 20.000, die in dieser Position einschließlich der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Zinsen mit einem Gesamtbetrag von TEUR 20.986 ausgewiesen ist. Die Anleihe weist eine unbegrenzte Laufzeit mit einem frühestmöglichen Kündigungsrecht durch die Emittentin zum 31. Jänner 2013 auf. Die Verzinsung beträgt EURIBOR + 100 bp. Der Aufwand für Nachrangkapital betrug 2008 EUR 0,986 Mio. (Vorjahr: EUR 0 Mio.). (31) Eigenkapital Angaben in Tausend Euro Konzern-Eigenkapital Gezeichnetes Kapital 2008 2007 95.603 87.103 47.599 47.599 Kapitalrücklagen 6.651 6.651 Gewinnrücklagen 41.353 32.853 Konzern-Jahresüberschuss 10.643 42.453 106.246 129.556 Gesamt Das gezeichnete Kapital der Raiffeisen Centrobank AG ist unverändert in 655.000 nennwertlose Stückaktien zerlegt. Das Gesamtnominale beträgt gemäß Satzung EUR 47.598.850. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn im Einzelabschluss der Raiffeisen Centrobank AG zum 31. Dezember 2008 in Höhe von EUR 19.994 Tausend eine Dividende von EUR 21,00 je Stammaktie auszuschütten – dies entspricht einer Ausschüttungssumme von EUR 13.755 Tausend – und den Restbetrag in Höhe von EUR 6.239 Tausend auf neue Rechnung vorzutragen. Die Eigenkapitalentwicklung ist im Detail der Seite 74 zu entnehmen. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (32) Restlaufzeitengliederung 31.12.2008 Angaben in Tausend Euro täglich fällig bzw. ohne Laufzeit bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre Barreserve 16.327 0 0 0 0 Forderungen an Kreditinstitute 86.689 271.872 0 823 0 Forderungen an Kunden Handelsaktiva Wertpapiere und Beteiligungen 33.940 5.670 35.056 14.204 7.234 281.504 29.273 58.341 476.013 322.771 6.933 10.822 0 29.858 0 Restliche Aktiva 40.667 32.840 8.461 0 0 Aktiva gesamt 466.060 350.477 101.858 520.898 330.005 23.174 211.266 864 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 111.541 71.244 32.804 0 0 Handelspassiva 128.732 26.374 62.739 620.340 292.424 Nachrangkapital 0 985 0 0 20.000 Restliche Passiva 29.021 26.832 4.662 0 50 Zwischensumme 292.468 336.701 101.069 620.340 312.474 Eigenkapital 106.246 0 0 0 0 Passiva gesamt 398.714 336.701 101.069 620.340 312.474 bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre 0 0 31.12.2007 Angaben in Tausend Euro Barreserve täglich fällig bzw. ohne Laufzeit 9.940 0 Forderungen an Kreditinstitute 92.349 102.589 2.921 0 0 Forderungen an Kunden 41.010 5.822 6.464 50.171 15.180 621.992 5.158 96.981 490.838 469.753 6.672 4.026 115 61.438 0 Handelsaktiva Wertpapiere und Beteiligungen 0 Restliche Aktiva 36.698 31.489 7.679 0 666 Aktiva gesamt 808.661 149.084 114.160 602.447 485.599 7.740 114.839 164 164 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 135.737 47.016 6.456 28.012 1.558 Handelspassiva 52.923 15.004 166.079 943.335 440.658 Restliche Passiva 44.593 23.626 2.360 131 0 Zwischensumme 240.993 200.485 175.059 971.642 442.216 Eigenkapital 129.556 0 0 0 0 Passiva gesamt 370.549 200.485 175.059 971.642 442.216 110_111 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (33) Angaben zu nahestehenden Unternehmen Unternehmen können mit nahestehenden Unternehmen und Personen Geschäfte abschließen, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens auswirken können. Die nahestehenden Unternehmen der Raiffeisen CentrobankGruppe wurden in folgende Kategorien aufgeteilt: » Als verbundene Unternehmen werden jene verbundenen Unternehmen der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft klassifiziert, die nicht in den Konzernabschluss der Raiffeisen Centrobank AG einbezogen wurden. » Sonstige Beteiligungen Angaben zu den Beziehungen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe mit Personen in Schlüsselpositionen (Vorstand) sind unter Punkt 50 ersichtlich. Im Geschäftsjahr 2008 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich folgendermaßen widerspiegeln: » Unter Mutterunternehmen sind Raiffeisen-LandesbankenHolding GmbH, Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, RZB KI Beteiligungs GmbH und RZB IB Beteiligungs GmbH zu verstehen. Angaben in Tausend Euro Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Handelsaktiva Wertpapiere und Beteiligungen Sonstige Aktiva (inkl. Derivative Finanzinstrumente) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Mutterunternehmen Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss Verbundene Unternehmen Sonstige Beteiligungen 275.265 0 1.452 0 0 0 46.820 514 461.986 46.342 24.135 0 0 0 1.765 5.168 1.020 0 60 24 17.140 0 981 0 0 0 4.199 585 Rückstellungen 160 0 0 0 Handelspassiva 14.398 0 3.194 0 Sonstige Passiva 6.504 0 44 0 Nachrangkapital 0 0 20.985 0 Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Zum 31. Dezember 2007 stellten sich die Geschäfte mit folgenden nahestehenden Unternehmen wie folgt dar: Angaben in Tausend Euro Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Handelsaktiva Wertpapiere und Beteiligungen Sonstige Aktiva (inkl. Derivative Finanzinstrumente) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Mutterunternehmen Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss Verbundene Unternehmen Sonstige Beteiligungen 104.812 0 2.325 0 0 0 47.663 514 305.579 0 36.703 0 0 0 1.429 5.168 889 34 55 25 100.178 0 5.897 0 0 0 1.170 20 Rückstellungen 770 0 0 0 Handelspassiva 0 0 1.916 0 5.661 0 1 0 Sonstige Passiva (34) Fremdwährungsvolumina Im Konzernabschluss sind folgende auf fremde Währung lautende Vermögenswerte und Schulden enthalten: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Aktiva 234.743 569.127 Passiva 124.847 173.319 (35) Auslandsaktiva/-passiva Die Vermögenswerte mit Vertragspartnern außerhalb Österreichs stellen sich folgendermaßen dar: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Aktiva 628.497 1.338.343 Passiva 195.423 188.539 112_113 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (36) Nachrangige Vermögenswerte In den Aktiva sind folgende nachrangige Vermögenswerte enthalten: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Handelsaktiva 1.552 5.018 Gesamt 1.552 5.018 (37) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Sonstige Passiva 89.665 77.504 Gesamt 89.665 77.504 Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten zur Verfügung gestellt: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Forderungen an Kreditinstitute 57.557 77.972 Handelsaktiva 95.010 33.264 Sonstiges Finanzumlaufvermögen Gesamt 30.176 30.340 182.743 141.576 (38) Operating Leasing Operating Leasing aus der Sicht der Raiffeisen Centrobank als Leasingnehmer Die zukünftigen Leasingzahlungen im Rahmen des unkündbaren operativen Leasingvertrags stellen sich wie folgt dar: Angaben in Tausend Euro 2008 Bis 1 Jahr 1.098 651 1 bis 5 Jahre 3.002 2.505 Gesamt 4.100 3.156 2007 Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Risikobericht (39) Risiken von Finanzinstrumenten Gesamtrisikomanagement und Struktur Aktives Risikomanagement bedeutet für die Raiffeisen Centrobank die Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung der betriebswirtschaftlichen Risiken, um sodann aus der kontrollierten Übernahme von Risiken Gewinne erzielen zu können. Hierbei werden die Geschäfte nach Art, Umfang, Komplexität und vor dem Hintergrund der regulatorischen Vorgaben hinsichtlich ihres Risikogehalts und ihres Ertragspotenzials beurteilt. In einem koordinierten Prozess werden vor allem Marktrisiko, Kreditrisiko, operationelles Risiko und Beteiligungsrisiko sowie die sonstigen Risiken gesteuert. Die Raiffeisen Centrobank ist als Tochterunternehmen der RZB in das Risikomanagement der RZB-Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen sicher, dass alle wesentlichen Risiken gemessen und limitiert bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des Risiko-Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden. Zu diesem Zweck berücksichtigt das Risikomanagementkonzept dabei neben den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere die jeweilige Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäfte und die daraus resultierenden Risiken. Das Risikomanagementkonzept der Raiffeisen Centrobank berücksichtigt insbesondere das dem Unternehmen eigene Risikoprofil, das sich aus der Ausrichtung auf das Aktien- und Aktienderivategeschäft ergibt. Die Grundlagen und die Methoden des Risikomanagements sind in den Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und den Vorstand sowie in Organisationsrichtlinien und Manuals festgelegt. Der Vorstand wird auf Basis eines umfassenden Planungs- und Controllingprozesses in die Lage versetzt, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Er entscheidet im Rahmen seines Pouvoirs über die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von Limiten für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung der Risiken. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil der Gesamtbankrisikosteuerung, in der Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher Geschäftsbereiche systematisch miteinander verknüpft sind. Eine unabhängige Abteilung für Risikomanagement, angesiedelt im Controlling, unterstützt den Gesamtvorstand bei der Erfüllung dieser Aufgaben. Diese Abteilung berichtet regelmäßig an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden Risikolimite. Sie unterstützt den Vorstand bei der Allokation des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und unternehmensübergreifendes Gremium ist die Abteilung für die Implementierung und laufende Kalibrierung der Methoden zur Risikomessung und zur Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke zuständig. Im regelmäßig tagenden Risikokomitee werden alle Fragestellungen und Regularien aus dem Bereich Risikomanagement behandelt und Empfehlungen für den Gesamtvorstand erarbeitet bzw. Beschlüsse vorbereitet. Dem Risikokomitee gehören neben dem Gesamtvorstand die Leiter der Abteilungen Risikomanagement, Wertpapierabteilung und Treasury an. Weiters erfolgt im Rahmen des Asset Liability Committees eine periodische Evaluierung der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken sowie der Liquiditätsrisiken. Die Raiffeisen Centrobank wendet in ihrem Risikomanagement innovative Methoden und Konzepte an. Basis für das Risikomanagement ist eine Risikostrategie, die den Fokus auf Risikoappetit und Risikotragfähigkeit legt. Darauf aufbauend wird ein Gesamtbank-Limitsystem verwendet, auf Basis dessen das gewünschte Risiko-Exposure der Bank auf Bereichsebene, Abteilungsebene und schließlich Desk-Ebene heruntergebrochen werden kann. Von weiterer großer Bedeutung ist die Quantifizierung des operationellen Risikos mittels eines VaR-konsistenten Messwerts. Auf dieser Basis ist es der Raiffeisen Centrobank möglich, auch dieses Risiko zu quantifizieren und mittels eines VaR-konsistenten Risikomesswerts neben den Hauptrisikoarten Marktrisiko und Kreditrisiko in der Gesamtbankrisikosteuerung durch den Vorstand entsprechend zu berücksichtigen. Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung Die Risikotragfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit einer Bank, die Risiken ihres Geschäfts durch Eigenkapital und eigenkapitalähnliche Positionen zu decken. Da eine Bank den Eintritt von Risiken grundsätzlich nicht vollständig verhindern kann, sollen die bei 114_115 Schlagendwerden von Risiken eintretenden Verluste durch diese Mittel, bezeichnet als Risikodeckungsmassen, aufgefangen werden. Über die Höhe der vorhandenen Risikodeckungsmassen werden Art und Ausmaß der risikobehafteten Aktivitäten der Bank auf ein für die Bank angemessenes Niveau limitiert. Somit hat die Risikotragfähigkeit signifikante Auswirkungen auf das Verhalten einer Bank bei der Übernahme von Risiken und somit auch auf die Fokussierung und den Umfang ihrer Geschäftstätigkeit. Die bestehende Risikotragfähigkeitsanalyse der RZB-Kreditinstitutsgruppe wird ergänzt durch dem Geschäftsmodell der Raiffeisen Centrobank angepasste Szenarien, anhand derer überprüft wird, ob potenzielle Verluste (das „Risikopotenzial“) die Höhe der jeweils verfügbaren Risikodeckungsmassen nicht übersteigen. Die Verlustszenarien umfassen die Going-ConcernPerspektive (berechnet mit einem Konfidenzintervall von 95 Prozent und einer Haltedauer von drei Monaten) und die Liquidationsperspektive (mit einem erhöhten Konfidenzniveau von 99,9 Prozent) ergänzt um Stresstests für die Beurteilung der Auswirkung von signifikanten negativen Veränderungen in Risikofaktoren, die im Value-at-Risk-Modell möglicherweise nicht adäquat abgebildet werden. Die Festlegung und die laufende Weiterentwicklung der Risikostrategie sind wesentliche Bestandteile der Gesamtbankrisikosteuerung der Raiffeisen Centrobank. Die Risikostrategie leitet sich aus der geschäftspolitischen Ausrichtung, dem Risikoappetit und der Risikotragfähigkeit der Bank ab. Die Risikostrategie dient der Verknüpfung von Geschäftsstrategie und Risikotragfähigkeit und wird vom Vorstand der Bank festgelegt. Das Sicherstellen der angemessenen Kapitalausstattung ist eines der wesentlichen Ziele des Risikomanagements in der Raiffeisen Centrobank. Die Angemessenheit der Kapitalausstattung wird quartalsweise auf Basis des nach internen Modellen ermittelten Risikos beurteilt. Dieses Kapitaladäquanz-Framework berücksichtigt sowohl die Kapitalerfordernisse von regulatorischer Seite (Going-Concern-Perspektive) als auch von einem ökonomischen Gesichtspunkt (Liquidationsperspektive). In beiden Betrachtungsweisen werden alle materiellen Risiken durch ein Value-at-Risk-Modell ermittelt. Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Anteil der einzelnen Risikoarten 6 6 1 5 5 1 4 4 3 3 2 Going-Concern-Perspektive per 31.12.2008 Liquidations-Perspektive per 31.12.2008 1. Marktrisiko 53,7 % 1. Marktrisiko 2. Kreditrisiko 7,7 % 2. Kreditrisiko 3. Operationelles Risiko 7,6 % 3. Operationelles Risiko 4. Geschäftsrisiko 1,3 % 4. Geschäftsrisiko 5. Beteiligungsrisiko 6. Sonstige Risiken 2 22,2 % 7,5 % 37,2 % 9,0 % 22,8 % 1,8 % 5. Beteiligungsrisiko 15,5 % 6. Sonstige Risiken 15,5 % Das Marktrisiko macht bei beiden Betrachtungsweisen das größte Einzelrisiko aus. Dieses trägt mit 54 bzw. 37 Prozent zum Gesamtrisiko bei. Marktrisiko Der Schwerpunkt der Risikopolitik der Raiffeisen Centrobank liegt im Bereich Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank definiert Marktrisiko als einen potenziell möglichen Verlust, der aus Änderungen von Marktpreisen (z. B. Aktien-, Devisen-, Wertpapierkursen) und preisbeeinflussenden Parametern (z. B. Zinssätzen, Volatilitäten) resultiert. Dazu liegen umfangreiche und zeitnah verfügbare Auswertungen im Bereich Marktrisiko vor, die sodann mit den weiteren Risikoarten zu einer gesamthaften Darstellung der Risikosituation aggregiert werden. Marktrisiken bestehen vor allem in Form von Aktienkurs-, Optionspreis-, Zinsänderungs- und Devisenkursrisiken und werden von den Unternehmensbereichen Wertpapierhandel und Treasury gemanagt. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der Raiffeisen Centrobank liegt im Wertpapierhandel sowie in der Emission von aktien- und aktienindexbezogenen Derivaten und strukturierten Produkten (Zertifikaten und Garantieanleihen). Die mit Risiko behafteten Positionen resultieren vor allem aus dem dynamischen Hedging der von der Raiffeisen Centrobank emittierten Optionsscheine und Zertifikate. Das Marktrisiko der Handelsbücher der Raiffeisen Centrobank wird somit vorrangig von dem aus Handelsbuchpositionen in Aktien und Derivaten resultierenden Preisrisiko geprägt. Die Raiffeisen Centrobank misst, überwacht und steuert diese Marktrisiken durch den Einsatz unterschiedlicher Limite, die im Hinblick auf die Risikotragfähigkeit der Bank festgelegt werden. Zu diesen Limiten gehören je nach Geschäftsart Volumens- und Positionslimite, Sensitivitätslimite (Delta, Gamma, Vega, BasisPoint-Value) sowie Stop-Loss-Limite, die in ein VaR-basiertes Gesamtbanklimitsystem eingebettet sind. Die Limitausnützungen werden täglich vom Securities Controlling im Rahmen eines umfangreichen Reportings zeitnah an den Vorstand berichtet. Eine wichtige Bedeutung kommt dem Value-at-Risk zu, der täglich auf Basis eines Varianz-Kovarianz-Modells berechnet wird. Dieser Berechnung werden ein Konfidenzniveau von 99 Prozent und eine Haltedauer von 10 Tagen zugrunde gelegt, wobei die Marktdaten für die Berechnung von Volatilitäten und Korrelationen aus einer Historie von einem Jahr gewonnen werden. Die am Seitenende folgende Tabelle zeigt den Value-at-Risk (gemäß Varianz-Kovarianz-Modell) für das Marktrisiko der Handelsbücher je Risikoart. Der Rückgang im Value-at-Risk ist hauptsächlich auf Kursrückgänge in den Aktienmärkten zurückzuführen. Neben der Varianz-Kovarianz-Methode wird der Value-at-Risk auch mit der statistisch exakteren Monte-Carlo-Simulation errechnet. Damit können die für das Marktrisiko relevanten, aus dem Einsatz von Optionen resultierenden, nichtlinearen Risiken berücksichtigt werden. Die Monte-Carlo-Simulation basiert auf einer vollständigen Bewertung des Portfolios. Die zukünftige Entwicklung des Portfolios wird durch zufällig generierte Kursentwicklungen der enthaltenen Instrumente simuliert. Die Realisierungen der Zufallsvariablen (Risikofaktoren) werden durch einen stochastischen Prozess (Verteilungen und Zufallspfade) sowie durch Parameter (z. B. Volatilität, Korrelationen) aus historischen Daten oder vordefinierten Szenarien gesteuert. Dies stellt eine wesentliche Erhöhung der Flexibilität der Risikomessmethode dar. Dies betrifft im Speziellen die Integration neuer Bewertungsmodelle, nichtnormaler Verteilungsannahmen und nichtlinearer Korrelationsmodelle wie z. B. Copulas. Das Portfolio der Raiffeisen Centrobank enthält unter anderem exotische Optionen und pfadabhängige Instrumente. Daher ist die MonteCarlo-Simulation für die Risikomessung des Portfolios der Raiffeisen Centrobank der bestmögliche Ansatz. Zusätzlich werden durch die Integration von Stresstests extreme Marktschwankungen und Katastrophenereignisse sowie Konzentrations- und länderspezifische Risiken berücksichtigt. Der nach der Monte-CarloMethode errechnete Value-at-Risk für das Marktrisiko (95 Prozent Konfidenzintervall, 3 Monate Haltedauer) beträgt zum 31. 12. 2008 EUR 7,95 Mio. (30.09. 2008: EUR 11,04 Mio.). Die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuches erfolgt gemäß § 22 o BWG. Das Eigenmittelerfordernis für das Wertpapierhandelsbuch betrug zum Jahresende EUR 26,7 Mio. (31.12.2007: EUR 37,9 Mio. – nach Basel I-Standardverfahren ermittelt). Für das in seiner Bedeutung untergeordnete Zinsänderungsrisiko im Bankbuch kommen klassische Methoden der Kapitalund Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Für das Zinsänderungsrisiko erfolgt eine quartalsweise Berichterstattung im Rahmen der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde. Angaben in Tausend Euro 31.12.2008 30.09.2008 30.06.2008 31.03.2008 31.12.2007 Zinsrisiko 860 920 650 530 420 Währungsrisiko 198 85 43 121 74 Preisrisiko 3.585 3.779 6.974 6.689 8.315 Summe 4.643 4.784 7.667 7.340 8.809 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 116_117 Der Zinsbindungsgap im Bankbuch der Raiffeisen Centrobank beläuft sich per 31. 12. 2008 auf: >6M–1J >1–2J >2–5J >5J EUR 45.376 0 30.598 2 USD 2.020 0 0 0 0 0 0 0 >5J Angaben in Tausend Euro Sonstige Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank beläuft sich per 31. 12. 2007 auf: >6M–1J >1–2J >2–5J EUR 25.146 15.134 46.418 0 USD - 155 0 0 0 0 0 0 0 Angaben in Tausend Euro Sonstige Ein positiver Zinsbindungsgap bedeutet einen Aktivüberhang, ein negativer einen Passivüberhang. Kreditrisiko Das Kreditrisiko ist die Gefahr des Verlustes, der dadurch entsteht, dass ein Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann oder ausfällt, wenn bereits Leistungen (liquide Mittel, Wertpapiere, Dienstleistungen) erbracht wurden bzw. unrealisierte Gewinne aus schwebenden Geschäften nicht mehr vereinnahmt werden können. Der klassische Kreditbereich ist im Hinblick auf das Geschäftsvolumen und die strategische Ausrichtung der Bank von untergeordneter Bedeutung. Weitere Kreditrisiken entstammen vor allem aus Positionen von zugekauften Schuldtiteln und strukturierten Produkten, die dem Hedging von emittierten Schuldtiteln und strukturierten Produkten dienen. Die Limitierung und Messung der Risiken erfolgten vor allem über Nominallimite und über vom Risk Management der RZBKreditinstitutsgruppe bereitgestellte Credit-VaR-Kennzahlen. Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind. Vor dem Hintergrund der Basel II-Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute werden somit eine durchgehende Steuerung, Überwachung und Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe gewährleistet. In der konzernweiten Rating- und Ausfallsdatenbank werden Kunden erfasst und bewertet und Ausfallsereignisse dokumentiert. Die Raiffeisen Centrobank verwendet für die interne Risikomessung einen modifizierten Basel II-IRB-Ansatz, mit dem ein VaR-konsistenter Risikomesswert ermittelt wird und der im Gegensatz zur originären IRB-Formel auch den Expected Loss inkludiert. Das Kreditrisiko der Raiffeisen Centrobank wird sowohl auf Einzelkreditbasis (hierbei auf Grundlage einer umfassenden und fundierten Analyse der Bonität bzw. der gestellten Sicherheiten des potenziellen Kreditnehmers) als auch auf Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Die Berechnungsmethode stellt ein gesamthaftes Bild des Kreditrisikos in der Bank dar und zeigt dessen geringe Bedeutung im Verhältnis zum Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank hat am 31.12.2008 ein dem Kreditrisiko unterliegendes verzinsliches Aktivvolumen sowie ein außerbilanzmäßiges Volumen von insgesamt EUR 786.160 Tausend vor Abzug von Wertberichtigungen. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Aktivvolumen 31.12.2008 31.12.2007 Angaben in Tausend Euro Schuldtitel öffentlicher Stellen 62.703 Forderung an Kreditinstitute 491.968 188.919 Forderung an Kunden 130.380 138.701 Schuldverschreibungen 161.087 21.044 783.435 411.367 Produktgewichtete außerbilanzmäßige Geschäfte 2.725 Uneinbringlich Ausfallsgefährdet Anmerkungsbedürftig 2.144 786.160 100,0 % 413.511 100,0 % 628 0,1 % 1.342 0,3 % 2.164 0,3 % 0 0 14.000 3,4 % Der nachfolgend abgebildete Risikovorsorgespiegel zeigt die Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen (Einzelwertberichtigungen) je Bilanzposten: Stand 1.1.2008 Zuführungen1 Auflösungen Verbrauch Einzelwertberichtigungen 1.342 83 0 - 800 0 625 Forderungen an Kunden 1.342 83 0 - 800 0 625 1.342 83 0 - 800 0 625 1.342 83 0 - 800 0 625 Stand 1.1.2007 Zuführungen1 Auflösungen Verbrauch Umbuchung, Währungs differenzen Stand 31.12.2007 Einzelwertberichtigungen 1.259 84 0 0 0 1.342 Forderungen an Kunden 1.259 84 0 0 0 1.342 Angaben in Tausend Euro hievon Österreich Gesamt Angaben in Tausend Euro hievon Österreich Gesamt 1 Umbuchung, Währungs differenzen Stand 31.12.2008 1.259 84 0 0 0 1.342 1.259 84 0 0 0 1.342 Zuführungen inklusive Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen. 118_119 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Die Forderungen sowie die Wertberichtigungen nach Asset-Klassen analog der RZB gemäß Basel II stellen sich wie folgt dar: 31.12.2008 Buchwert Einzelwertberichtigungen NettoBuchwert Einzelwert berichtigte Aktiva Fair Value 359.384 0 359.384 0 359.384 86.461 196 86.265 196 87.221 9.643 429 9.214 429 9.214 455.488 625 454.863 625 455.819 Buchwert Einzelwertberichtigungen NettoBuchwert Einzelwert berichtigte Aktiva Fair Value Angaben in Tausend Euro Kreditinstitute Kommerzkunden – Großkunden Retailkunden – Privatpersonen Gesamt 31.12.2007 Angaben in Tausend Euro Kreditinstitute 197.859 0 197.859 0 197.859 Kommerzkunden – Großkunden 101.287 936 100.351 936 100.380 Retailkunden – Privatpersonen Gesamt Unsere Eigentümerin, die Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, verwendet für das Kreditrisiko den auf internen Ratings basierenden IRB-Ansatz. Die Raiffeisen Centrobank AG verwendet den Standardansatz, für den der „Permanent Partial Use“ genehmigt ist. Operationelle Risiken Unter dem operationellen Risiko wird Basel II entsprechend das Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen Risikoarten gilt auch für das operationelle Risiko das Prinzip der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling. Basierend auf den Ergebnissen von tourlichen Self Risk Assessments, auf der Betrachtung standardisierter Frühwarnindikatoren, auf den Ergebnissen von Risikoszenarien und auf der konzerninternen historischen Verlustdatensammlung erfolgten die Analyse und Steuerung des operationellen Risikos. 17.360 406 16.954 406 16.953 316.506 1.342 315.164 1.342 315.192 Für die Kapitalunterlegung des operationellen Risikos gemäß Basel II findet der Standardansatz Anwendung, der auf den Betriebserträgen je Geschäftsfeld beruht. Für schwebende Rechtsrisiken werden entsprechend der Einschätzung von möglichen Prozessverlusten Rückstellungen gebildet. Auf Basis der für den Basel II-Standardansatz ermittelten Betriebserträge für die regulatorisch vorgegebenen Geschäftsfelder (Standard Business Lines) erfolgt die Berechnung eines VaR-konsistenten Risikomesswerts. Die verwendete Quantifizierungsmethode beruht auf einer groß angelegten empirischen Studie über fortgeschrittene Messansätze zur Analyse operationeller Verlustdatenbanken und deren Zusammenhang mit dem Basel II-Standardansatz. Durch die darin präsentierten empirischen Daten ist es möglich, auf Basis von Erfahrungswerten in einem Reversed-EngineeringAnsatz die Parameter der Verteilungsfunktion für operationelle Verluste abzuleiten. Die Berechnung des VaR-konsistenten Risikomesswerts ermöglicht die sofortige integrierte Betrachtung von operationellen Risiken innerhalb der Gesamtbankrisikomessung und des Gesamtbanklimitsystems. Dieser VaR-konsistente Risikomesswert (95 Prozent Konfidenzintervall, 3 Monate Haltedauer) belief sich zum 31.12.2008 auf EUR 1,13 Mio. (31.12.2007: EUR 1,38 Mio.). Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Beteiligungsrisiko Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus den (allesamt nicht börsenotierten) Beteiligungen verstanden. Zum 31. 12. 2008 betrug der Buchwert der Beteiligungen in der Raiffeisen Centrobank rund EUR 15,6 Mio., der sich daraus ergebende Anteil der Beteiligungen an den erforderlichen Eigenmitteln der Raiffeisen Centrobank beläuft sich somit auf 2,34 Prozent (Vorjahreswert 2,24 Prozent). Das Kernstück der Beteiligungssteuerung liegt im Limitwesen für die Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank. Financial und Trading Limits werden durch das Interne Kreditkomitee der Raiffeisen Centrobank bzw. ab bestimmten Grenzen durch den Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank genehmigt. Darauf aufbauend existieren umfangreiche standardisierte Reports inklusive Risk Reports für Performance Risk, Financial Risk und Position Risk, die zumindest monatlich, je nach Gesellschaft bis zu täglich, erstellt werden. Die Limite werden mehrstufig überwacht: durch die Tochtergesellschaften selbst, durch das Beteiligungscontrolling in der Raiffeisen Centrobank und mittels der wirtschaftlichen Kontrolle durch die Kreditabteilung der Bank im Rahmen der Betreuung der Betriebsmittelkredite für die Töchter. Die Ergebnisreports aller Beteiligungen werden monatlich in einer gemeinsamen Darstellung zusammengeführt und an den Vorstand der Raiffeisen Centrobank sowie quartalsweise an dessen Aufsichtsrat berichtet. Für Risikomesszwecke wird zwischen Beteiligungspositionen im engeren Sinne und allen weiteren Exposures gegenüber diesen Beteiligungen („beteiligungsähnliche Positionen“) unterschieden. Die Quantifizierung erfolgt grundsätzlich analog zum Kreditrisiko mittels eines modifizierten IRB-Ansatzes. Direkte Beteiligungspositionen werden analog zum PD/LGD-Ansatz (§§ 72, 77 Abs. 4 SolvaV) quantifiziert. Beteiligungsähnliche Positionen werden in einer Einzelfallbetrachtung entsprechend ihrem Charakter entweder als Beteiligungsposition oder als Kreditposition behandelt. Sonstige Risiken Dem kurzfristigen Liquiditätsrisiko kommt in der Raiffeisen Centrobank eine untergeordnete Bedeutung zu, weil die Refinanzierung zum Großteil über die RZB erfolgt. Die ebenfalls untergeordneten Risikoarten (wie z. B. Geschäfts-, FX-, Reputationsrisiko) werden in der Risikotragfähigkeitsanalyse hinkünftig über Risikopuffer und -zuschläge erfasst. Überfällige Finanzinstrumente In der Ausfallsdefinition und bei der Einschätzung der Einbringlichkeit von Forderungen spielt die Dauer des Zahlungsverzugs eine wesentliche Rolle. Überfällige – nicht einzelwertberichtigte – Forderungen lagen weder zum 31. Dezember 2008 noch zum 31. Dezember 2007 vor. Der Gesamtbetrag der nicht einzelwertberichtigten Forderungen betrug zum 31. Dezember 2008 EUR 454.863 Tausend (31. 12. 2007: EUR 315.164 Tausend). 120_121 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Wertgeminderte Finanzinstrumente Die nachfolgende Tabelle zeigt den Buchwert der einzelwertberichtigten Forderungen, die darauf entfallenden Einzelwertberichtigungen und die dem Nettobuchwert gegenüberstehenden Sicherheiten: Wertminderungen und Sicherheiten 31.12.2008 Einzelwertberichtigte Aktiva Einzelwertberichtigungen Einzelwertberichtigte Aktiva nach Abzug der EWBs Sicherheiten für einzelwertberichtigte Aktiva Zinsen auf einzelwertberichtigte Aktiva Kommerzkunden – Großkunden 196 196 0 0 45 Retailkunden – Privatpersonen 429 429 0 0 23 Gesamt 625 625 0 0 68 Einzelwertberichtigte Aktiva Einzelwertberichtigungen Einzelwertberichtigte Aktiva nach Abzug der EWBs Sicherheiten für einzelwertberichtigte Aktiva Zinsen auf einzelwertberichtigte Aktiva 936 936 0 0 51 406 406 0 0 21 1.342 1.342 0 0 72 Angaben in Tausend Euro Wertminderungen und Sicherheiten 31.12.2007 Angaben in Tausend Euro Kommerzkunden – Großkunden Retailkunden – Privatpersonen Gesamt Das maximale Kreditrisiko (inklusive widerruflicher und unwiderruflicher Kreditzusagen) und die Marktwerte (Fair Values) der wiederveräußerbaren bzw. verpfändbaren Sicherheiten ohne Ausfall des Schuldners stellen sich wie folgt dar: 31.12.2008 Angaben in Tausend Euro Kreditinstitute Kommerzkunden – Großkunden Retailkunden – Privatpersonen Maximales Kreditobligo NettoObligo Fair Value der Sicherheiten Eventualverpflichtungen/ gegebene Garantien Wiederverkauf/ Wiederverpfändung erlaubt 359.384 145 3.039 86.265 1.078 86.585 9.214 475 31.349 Gesamt 454.863 1.697 120.973 31.12.2007 Maximales Kreditobligo Fair Value der Sicherheiten NettoObligo Eventualverpflichtungen/ gegebene Garantien Wiederverkauf/ Wiederverpfändung erlaubt Kreditinstitute 197.859 0 0 Kommerzkunden – Großkunden 100.351 1.126 128.352 16.954 455 28.370 315.164 1.581 156.722 Angaben in Tausend Euro Retailkunden – Privatpersonen Gesamt Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (40) Derivative Finanzinstrumente Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2008 wie folgt dar: Nominalbeträge nach Restlaufzeit Angaben in Tausend Euro Gesamt Zinssatzverträge Marktwert bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt positiv negativ 998.223 1.643.945 1.522.337 4.164.507 951.787 - 1.055.057 44.371 183.323 320.200 547.895 21.020 - 64 19.750 183.323 320.200 523.274 20.588 - 49 0 0 0 0 0 0 OTC-Produkte: Zinsswaps Zinstermingeschäfte Börsegehandelte Produkte: Zinsterminkontrakte (Futures) 24.621 0 0 24.621 432 - 15 77.496 5.668 6.801 89.965 2.140 - 9.358 Devisentermingeschäfte 32.515 0 0 32.515 212 - 92 Währungsoptionen – Käufe 15.865 0 0 15.865 1.056 0 Währungsoptionen – Verkäufe 15.865 0 0 15.865 0 - 1.056 0 5.668 6.801 12.469 0 - 8.210 Wechselkurs- und Goldverträge OTC-Produkte: Sonstige Währungsverträge Börsegehandelte Produkte: Devisenterminkontrakte (Futures) 13.251 0 0 13.251 872 0 861.560 1.428.305 1.190.552 3.480.417 924.684 - 1.016.076 Aktien/Index – Optionen – Käufe 111.953 244.317 315.255 671.526 119.988 0 Aktien/Index – Optionen – Verkäufe 107.557 78.970 216.269 402.796 0 - 83.750 Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte 293.438 1.091.815 659.028 2.044.281 748.331 - 888.245 Wertpapierbezogene Geschäfte OTC-Produkte: Börsegehandelte Produkte: Aktien-/Index-Terminkontrakte 93.169 1.753 0 94.922 11.814 - 1.558 255.443 11.450 0 266.893 44.551 - 42.523 Warentermingeschäfte 5.387 19.549 1.141 26.077 3.232 - 19.835 Edelmetallgeschäfte 9.409 7.100 3.643 20.152 711 - 9.724 Aktien-/Indexoptionen Dem Überhang an negativen Marktwerten bei wertpapierbezogenen Geschäften stehen zu Sicherungszwecken erworbene Aktien in den Handelsaktiva gegenüber, die in der obigen Tabelle nicht enthalten sind. Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 122_123 Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2007 wie folgt dar: Nominalbeträge nach Restlaufzeit Angaben in Tausend Euro Gesamt Zinssatzverträge Marktwert bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt positiv negativ 1.644.763 1.502.554 1.184.850 4.332.167 1.059.145 - 1.565.186 82.599 64.750 163.795 311.144 5.693 - 1.466 0 64.750 163.795 228.545 5.693 0 14.000 0 0 14.000 0 - 16 OTC-Produkte: Zinsswaps Zinstermingeschäfte Börsegehandelte Produkte: Zinsterminkontrakte (Futures) 68.599 0 0 68.599 0 - 1.450 328.420 3.812 18.342 350.574 1.497 - 11.832 63.053 0 0 63.053 17 - 19 Währungsoptionen – Käufe 120.000 0 0 120.000 481 0 Währungsoptionen – Verkäufe 120.000 0 0 120.000 0 - 481 0 3.812 18.342 22.154 0 - 11.332 Wechselkurs- und Goldverträge OTC-Produkte: Devisentermingeschäfte Sonstige Währungsverträge Börsegehandelte Produkte: Devisenterminkontrakte (Futures) 25.367 0 0 25.367 999 0 1.209.692 1.422.727 988.904 3.621.323 1.051.221 - 1.535.002 Aktien/Index – Optionen – Käufe 177.275 102.172 221.509 500.956 207.212 0 Aktien/Index – Optionen – Verkäufe 128.913 69.268 18.634 216.815 0 - 17.404 Wertpapierbezogene Geschäfte OTC-Produkte: Börsegehandelte Produkte: Aktien-/Index-Terminkontrakte 97.029 2.469 0 99.498 604 - 3.255 Aktien-/Indexoptionen 156.728 15.478 0 172.206 33.951 - 33.171 Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte 649.747 1.233.340 748.761 2.631.848 809.454 - 1.481.172 1.848 1.128 1.078 4.054 106 - 2.337 22.204 10.137 12.731 45.072 627 - 14.549 Warentermingeschäfte Edelmetallgeschäfte Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis (41) Marktwerte von Finanzinstrumenten Als Fair Value bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden könnte. Soweit Marktpreise (im Wesentlichen bei an Börsen und auf funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und Derivaten) verfügbar waren, wurden diese herangezogen. Alle übrigen Finanzinstrumente wurden nach internen Bewertungsmodellen, insbesondere nach Barwertmodellen oder anerkannten Opti- onspreismodellen bewertet. Für die fix verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten/Kunden wird nur dann ein vom Bilanzwert abweichender Marktwert ermittelt, wenn diese eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen. Die variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten werden dann einbezogen, wenn eine Zinsanpassungsperiode von mehr als einem Jahr besteht. Nur in diesen Fällen ist der Effekt aus der Diskontierung unter Anwendung eines kalkulatorischen, marktkonformen Zinsfußes nicht unwesentlich. Angaben in Tausend Euro Fair Value Buchwert 2008 Differenz Fair Value Buchwert 2007 Differenz 0 Aktiva Barreserve 16.327 16.327 0 9.940 9.940 359.384 359.384 0 197.859 197.859 0 96.435 96.104 331 119.258 118.647 611 6.933 6.933 0 6.597 6.597 0 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 15.085 15.085 0 15.589 15.589 0 Sonstige Aktiva 67.378 67.378 0 61.473 61.473 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 234.531 235.303 - 772 122.793 122.907 - 113 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Beteiligungen Passiva 215.589 215.589 0 218.779 218.779 0 Nachrangkapital 20.985 20.985 0 0 0 0 Sonstige Verbindlichkeiten 35.028 35.028 0 37.677 37.677 0 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 124_125 (42) Fair Value von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value ausgewiesen werden Angaben in Tausend Euro Notierte Marktpreise (Level I) Auf Markdaten basierende Bewertungsmethoden (Level II) 2008 Nicht auf Markdaten basierende Bewertungsmethoden (Level III) Handelsaktiva 564.483 603.547 0 Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 229.359 462.381 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 214.667 0 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 120.457 141.166 40.680 50 40.630 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Notierte Marktpreise (Level I) Auf Markdaten basierende Bewertungsmethoden (Level II) 2007 Nicht auf Markdaten basierende Bewertungsmethoden (Level III) 759.866 925.016 0 0 120.275 925.016 0 0 621.372 0 0 0 18.219 0 0 0 0 65.652 0 0 0 0 124 0 0 0 0 65.528 0 0 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 0 0 5.168 0 0 5.168 Sonstige Beteiligungen 0 0 5.168 0 0 5.168 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0 0 0 0 0 0 Derivatives – Hedge Accounting 0 0 0 653 0 0 Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente 0 0 0 653 0 0 Notierte Marktpreise (Level I) Auf Markdaten basierende Bewertungsmethoden (Level II) 2008 Nicht auf Markdaten basierende Bewertungsmethoden (Level III) Notierte Marktpreise (Level I) Auf Markdaten basierende Bewertungsmethoden (Level II) 2007 Nicht auf Markdaten basierende Bewertungsmethoden (Level III) Handelspassiva 809.829 320.831 0 1.368.890 249.219 0 Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 734.226 320.831 0 1.315.967 249.219 0 Leerverkauf von Handelsaktiva 75.602 0 0 52.923 0 0 Angaben in Tausend Euro Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Sonstige Angaben (43) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Eventualverpflichtungen 812 716 Sonstige Bürgschaften 670 522 Akkreditive 142 194 Kreditrisiken 886 865 Unwiderrufliche Kreditzusagen / Stand-by Facilities 886 865 Bis 1 Jahr 886 433 0 432 Über 1 Jahr Die Kreditrisiken enthalten ausschließlich unwiderrufliche Kreditzusagen. (44) Treuhandgeschäfte Die in der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte waren am Bilanzstichtag mit folgenden Volumina abgeschlossen: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Wertpapiere und Beteiligungen 7.091 7.091 Sonstiges Treuhandvermögen 2.000 2.018 Treuhandvermögen 9.091 9.109 Sonstige Treuhandverbindlichkeiten 9.091 9.109 Treuhandverbindlichkeiten 9.091 9.109 126_127 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen (45) Zum Börsehandel zugelassene Wertpapiere gemäß § 64 BWG Angaben in Tausend Euro 2008 börsenotiert 2008 nicht börsenotiert 2007 börsenotiert 2007 nicht börsenotiert Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 161.087 0 83.747 0 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 384.084 322.073 697.901 664.698 (46) Volumen des Wertpapierhandelsbuches gemäß § 22b BWG Angaben in Tausend Euro Wertpapiere Sonstige Finanzinstrumente Gesamt (47) Kapitalmanagement und Eigenmittel nach BWG Kapital ist eine zentrale Größe in der Banksteuerung. Regulatorische Werte werden für die Raiffeisen Centrobank durch das österreichische Bankwesengesetz basierend auf entsprechenden EU-Vorgaben vorgegeben. In der internen Steuerung verwendet die Raiffeisen Centrobank jeweils Zielwerte, die alle Risikoarten (inklusive Handelsbuch, Währungsrisiko und operationelles Risiko) umfassen. Das Hauptaugenmerk bei der Steuerung liegt auf Eigenmittel- und Kernkapitalquote. Daneben wird 2008 2007 967.782 1.380.198 190.842 304.524 1.158.624 1.684.722 eine auf Value-at-Risk-Kennzahlen basierende Risikotragfähigkeit – einerseits für ein Going-Concern-Szenario unter Heranziehung von durch die Risikostrategie definierten Risikodeckungsmassen und andererseits für ein Liquidationsszenario – errechnet. Im Geschäftsjahr 2008 hat die Raiffeisen Centrobank eine im Tier 2-Kapital anrechenbare Nachranganleihe im Nominale von EUR 20.000 Mio. emittiert. Für weitere Informationen wird auf die Ausführungen im Risikobericht verwiesen. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Die Eigenmittel der Raiffeisen Centrobank gemäß österreichischem Bankwesengesetz setzen sich wie folgt zusammen: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Eingezahltes Kapital 47.599 47.599 Erwirtschaftetes Kapital 30.721 30.721 - 208 - 374 78.112 77.946 Immaterielle Vermögenswerte Kernkapital (Tier-1-Kapital) Abzugsposten vom Kernkapital (Vorleistungen) - 49 0 Anrechenbares Kernkapital (nach Abzugsposten) 78.063 77.946 Langfristiges nachrangiges Kapital 20.000 0 Ergänzende Eigenmittel (Tier-2-Kapital) 20.000 0 - 49 0 Abzugsposten von den ergänzenden Eigenmitteln Anrechenbare ergänzende Eigenmittel (nach Abzugsposten) 19.951 0 Gesamte Eigenmittel 98.014 77.946 Gesamteigenmittelerfordernis 53.061 55.470 Eigenmittelüberschuss 44.952 22.476 184,7 % 140,5 % Kernkapitalquote (Tier 1), Kreditrisiko 39,0 % 37,2 % Kernkapitalquote (Tier 1) gesamt (inkl. Markt- und operationelles Risiko) 11,8 % 11,2 % Eigenmittelquote 14,8 % 11,2 % Überdeckungsquote Die Kernkapitalquote ist auf die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG bezogen. Die Werte zum 31. Dezember 2007 basieren auf Basel I und wurden an das neue Darstellungsschema angepasst. Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen: Angaben in Tausend Euro Risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG davon 8 Prozent Mindesteigenmittelerfordernis für das Kreditrisiko gemäß §§ 22a bis 22h BWG Abwicklungsrisiko Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Schuldtiteln, Substanzwerten und Waren Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Fremdwährungen 2008 2007 200.313 209.350 16.025 16.748 33 0 26.635 37.890 286 832 Eigenmittelerfordernis für das operationelle Risiko 10.082 0 Gesamteigenmittelerfordernis 53.061 55.470 128_129 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (48) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (im Sinne von Vollzeitäquivalenten) stellt sich wie folgt dar: Vollzeitäquivalente Angestellte 2008 2007 298 252 Arbeiter 8 7 Gesamt 306 259 (49) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte - 203 - 401 Andere Arbeitnehmer Gesamt - 963 - 736 - 1.166 - 1.137 (50) Beziehungen zu Organen Bezüge des Vorstandes An den Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG wurden folgende Bezüge bezahlt: Angaben in Tausend Euro 2008 2007 Kurzfristig fällige Leistungen 2.722 2.278 0 0 2.722 2.278 Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Gesamt In der Tabelle sind fixe und erfolgsabhängige Bezüge enthalten, darunter Bonuszahlungen und Sachbezüge. Entgelte für Organfunktionen bei Tochterunternehmen wurden nicht gewährt. Es gibt keine vertraglichen Verpflichtungen, dem Aufsichtsrat und früheren Mitgliedern des Vorstandes Bezüge zu gewähren. Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Die Beziehungen des Vorstandes der Raiffeisen Centrobank AG zur Raiffeisen Centrobank-Gruppe stellen sich wie folgt dar (Marktwerte): Angaben in Tausend Euro Kredite Sichteinlagen 2008 2007 0 0 336 449 In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Vorstandes zur Raiffeisen Centrobank-Gruppe dargestellt: Angaben in Tausend Euro Kredite Sichteinlagen 2008 2007 0 0 622 787 130_131 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 (51) Organe 2. stellvertretender Vorsitzender Dr. Herbert Stepic Generaldirektor der Raiffeisen International Aktiengesellschaft, Wien Mitglieder Helfried Marek bis 23. April 2008 Dr. Karl Sevelda Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien Dr. Johann Strobl ab 23. April 2008 Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien Mag. Christian Teufl Direktor der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien Vorstand Vorsitzende des Vorstandes Dr. Eva Marchart Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Mag. Alfred Michael Spiss Mitglied des Vorstandes Dr. Gerhard Grund Aufsichtsrat Vorsitzender Dr. Walter Rothensteiner Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien 1. stellvertretender Vorsitzender Patrick Butler Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien Wien, 3. April 2009 Der Vorstand Staatskommissäre Dr. Peter Braumüller Bereichsleiter Dr. Tamara Els Ministerialrätin Dr. Eva Marchart Vorsitzende des Vorstandes Mag. Alfred Michael Spiss stv. Vorsitzender des Vorstandes Dr. Gerhard Grund Mitglied des Vorstandes Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk Bericht zum Konzernabschluss Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Raiffeisen Centrobank, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2008 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2008, die Konzern-Gewinnund-Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2008 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangangaben. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen – sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler – ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungsund Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen. Verantwortung des Abschlussprüfers Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt. 132_133 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Prüfungsurteil Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2008 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2008 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind. Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist aufgrund der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss im Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Wien, am 6. April 2009 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft Mag. Wilhelm Kovsca Wirtschaftsprüfer ppa. Mag. Dr. Josef Kirchknopf Steuerberater Konzernanhang Grundlagen Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Erläuterungen zur Bilanz Risikobericht Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk Konsolidierungskreis Konsolidierungskreis Liste der vollkonsolidierten Unternehmen Unternehmen, Sitz (Land) Centrotrade Chemicals AG, Zug (CH) Gesellschaftskapital in Währung Anteil in % hievon indirekt1 Typ2 5.000.000 CHF 100,0 SU 410.000 EUR 100,0 SU Centrotrade Holding AG, Wien (AT) 3.000.000 EUR 100,0 SU Centrotrade Investment AG, Zug (CH) 5.900.000 CHF 100,0 SU 2.000 USD 100,0 SU 47.598.850 EUR 100,0 KI 730.000 EUR 100,0 FI Gesellschaftskapital in Währung Anteil in % 2.500 GBP 100,0 Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE) Centrotrade Minerals & Metals Inc., Chesapeake (US) Raiffeisen Centrobank AG, Wien (AT) Raiffeisen Investment Aktiengesellschaft, Wien (AT) Sonstige nicht einbezogene Tochterunternehmen Unternehmen, Sitz (Land) A.X. Finance Limited, St. Helier (JE) Centro Asset Management Limited, St. Helier (JE) hievon indirekt1 Typ2 FI 10.000 GBP 100,0 FI 500.000 SGD 100,0 SU MENARAI Holding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 SU MIRA Beteiligungsholding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 SU Raiffeisen Energy & Metals Beteiligungsverwaltungs GesmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 SU Raiffeisen Investment (Bulgaria) EOOD, Sofia (BG) 60.050 BGN 100,0 FI Raiffeisen Investment (Malta) Limited, Sliema (MT) 5.000 EUR 99,8 FI 24.000.000 RUB 100,0 FI Raiffeisen Investment Polska sp.z.o.o., Warschau (PL) 360.000 PLN 100,0 FI Raiffeisen Investment Romania SRL, Bukarest (RO) 159.130 RON 100,0 FI Raiffeisen Investment s.r.o., Prag (CZ) 200.000 CZK 100,0 FI 3.733.213 UAH 100,0 FI RAISHOP Holding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 FH SORANIS Raiffeisen Portfolio Management GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 SU Sophia Plaza Holding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 SU Centrotrade Singapore Pte. Ltd., Singapur (SG) OOO Raiffeisen Investment, Moskau (RU) Raiffeisen Investment Ukraine TOV, Kiew (UA) 134_135 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 Sonstige Beteiligungen Unternehmen, Sitz (Land) Alpenbank Aktiengesellschaft, Innsbruck (AT) Centrotrade (Malaysia) Sdn. Berhad in Liquidation, Kuala Lumpur (MY) Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H., Wien (AT) Gesellschaftskapital Anteil hievon Typ2 in Währung in % 10.220.000 EUR 0,0 indirekt FI 100.000 MYR 40,0 SU SU 1 2.900 EUR 3,6 2.500.000 USD 6,0 SU Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication s.c., La Hulpe (BE) 14.009.000 EUR 0,1 SU Syrena Immobilien Holding AG, Spittal an der Drau (AT) 22.600.370 EUR 21,0 SU 418.956.270 RUB 7,4 Scanviwood Co. Ltd., Ho Chi Minh City (VN) AGC Bor Glasworks, Bor City (RU) 1 Anteile, die über Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil) 2 Unternehmenskategorie KI = Kreditinstitut BH = Anbieter von Nebenleistungen FH = Finanzholding FI = Finanzinstitut SU = Sonstiges Unternehmen 7,4 SU Service & Information Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 136_137 Glossar: Zertifikate A Aufgeld Diese Kennzahl drückt aus, um wie viel der Erwerb des Basiswerts über einen Optionsschein gegenüber dem direkten Kauf des Basiswerts teurer ist. Ausgabeaufschlag Beim Erwerb von Zertifikaten innerhalb der Zeichnungsfrist fällt meist eine einmalige Gebühr an, die als Ausgabeaufschlag bezeichnet wird. Dieser Betrag dient als Provision für den Vertrieb. Ausgabekurs auch Emissionspreis genannt. Der Ausgabekurs stellt den Preis dar, zu dem neue Zertifikate ausgegeben werden. Außerbörslicher Handel auch OTC-Handel genannt. Außerbörslicher Handel bezeichnet finanzielle Transaktionen zwischen Finanzmarktteilnehmern, die nicht über die Börse abgewickelt werden. B Basiswert auch Underlying genannt. Aktie, Aktienkorb, Index, Rohstoff etc., auf deren/dessen Kursentwicklung sich ein Zertifikat bezieht. Basket Das Wort Basket (zu Deutsch Korb) bezeichnet ein Underlying, das aus mehreren Aktien, Indizes oder Rohstoffen besteht. Die einzelnen Werte eines Baskets sind nicht unbedingt gleich gewichtet. Bezugsverhältnis gibt an auf wie viele Einheiten des Basiswerts sich das Zertifikat bezieht. Benchmark Maßstab dafür, wie eine einzelne Geldanlage relativ zur Entwicklung des Gesamtmarktes abgeschnitten hat. Als Benchmark wird zumeist ein passender Index verwendet. C Cap Der Cap bezeichnet den maximalen Auszahlungsbetrag des Zertifikats am Ende der Laufzeit. Closingpreis Schlusskurs eines Wertpapiers am Ende eines Handelstages. D Direktinvestment bezeichnet die Situation, dass ein Anleger statt eines Zertifikats direkt den Basiswert erwirbt. Dividende Die Dividende ist der Gewinn, der anteilig für eine Aktie von der Aktiengesellschaft ausgeschüttet wird. E Emission Auflage eines neuen Zertifikats. Emittent Ein Emittent ist der Herausgeber von Wertpapieren. Bei Aktien handelt es sich dabei um Unternehmen; bei Anleihen kann es sich um Unternehmen, öffentliche Körperschaften, den Staat und andere Institutionen handeln, während Zertifikate hauptsächlich von Banken begeben werden. EUWAX (European Warrant Exchange) Segment der Stuttgarter Wertpapierbörse, an dem derivative Produkte Zertifikate und Optionsscheine gehandelt werden. Die EUWAX ist die größte Zertifikatebörse der Welt. F Fälligkeit Zeitpunkt, zu dem ein Zertifikat ausläuft. Index-Zertifikate sind meist „Open-end“ ausgestattet, d. h., sie haben keine fixierte Endlaufzeit. I Index fortlaufend berechnetes Kursbarometer, das die Kursentwicklung vieler einzelner Wertpapiere (Aktien, Anleihen) in einer einzigen Ziffer zusammenfasst. Üblicherweise in regelmäßigen Abständen anhand transparenter Kriterien (Börsenumsätze, Marktkapitalisierung) neu zusammengestellt. ISIN (International Securities Identification Number) zwölfstellige Buchstaben-ZahlenKombination zur weltweit eindeutigen Identifikation eines Wertpapiers. L Laufzeit Die Laufzeit bezeichnet die Zeitspanne von der Auflegung bis zur Fälligkeit des Zertifikats. M Market Maker Als Market Maker werden offizielle Börsenmitglieder bezeichnet, die für bestimmte Wertpapiere laufend Geldund Briefkurse stellen. Bei Zertifikaten fungiert der Emittent meist als Market Maker und gewährleistet somit, dass laufend Angebot und Nachfrage vorhanden sind. O Open-end Produktzusatz bei Zertifikaten, die keine Laufzeitbegrenzung besitzen. Outperformance beschreibt den Umstand, dass ein Investment im Vergleich mit einem anderen Investment eine höhere Rendite aufweist. Mit OutperformanceZertifikaten ist es möglich, genau diese marktneutrale Rendite zu generieren. P Partizipation gibt Aufschluss darüber, in welchem Umfang ein Zertifikat den Anleger an Kursbewegungen des Basiswertes beteiligt. Performance Wertentwicklung oder Rendite eines Investments. Die Performance wird meist in Prozenten angeben. Q Quanto Der Zusatz Quanto deklariert bei Zertifikaten die eingebaute Währungssicherung, d. h., Wechselkurseinflüsse haben keinen Einfluss auf den Kurs des Zertifikats. R Risikopuffer Betrag, um den der Basiswert eines Zertifikats maximal fallen darf, ohne dass der Anleger in die Verlustzone rutscht. S Spread Der Spread bezeichnet beim Wertpapierhandel die Spanne zwischen Geldund Briefkurs. Bei Zertifikaten ist der Spread maßgeblich von der Liquidität des Basiswertes abhängig. V Volatilität Intensität von Kurs- oder Renditeschwankungen, zumeist gemessen in Prozent (auf Basis der statistischen Kennzahl „Standardabweichung“). Bei einigen Zertifikate-Typen, etwa bei Discount-Zertifikaten, sorgt eine hohe Volatilität für besonders attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Z Zertifikat Zertifikate sind börsengelistete, verbriefte Finanzinstrumente, die von Banken bzw. Emittenten als Schuldverschreibung ausgegeben werden. Zertifikate bestehen aus Derivaten und sind damit immer vollständig von der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts abhängig. Service und Information Aktienanleihen Aktienanleihen beziehen sich in der Regel auf Aktien und sind damit an die Kursentwicklung des Basiswerts gekoppelt. Sie sind wie Anleihen mit einem Kupon ausgestattet, der Zinszahlungen garantiert, allerdings wird die Rendite einer Aktienanleihe meist über der einer klassischen Anleihe liegen. Am Ende der Laufzeit wird dem Anleger der Emissionspreis entweder in bar zurückgezahlt oder er erhält eine zuvor festgelegte Zahl von Aktien bzw. deren Gegenwert. Die Zinsen werden vom Emittenten in jedem Fall ausbezahlt. Notiert die Aktie am Ende der Laufzeit auf oder über dem vereinbarten Basispreis, so wird die Bank den Nominalbetrag der Anleihe in bar zurückzahlen. Sinkt der Kurs der zugrunde liegenden Aktie jedoch unter eine bestimmte, bei der Emission festgelegte Schwelle, den sogenannten Ausübungspreis, liefert der Emittent die jeweilige Aktie in vordefinierter Anzahl bzw. deren Gegenwert. Der Geldwert dieser Aktien errechnet sich aus der vereinbarten Aktienzahl, multipliziert mit dem Aktienkurs. Der Kurs einer Aktienanleihe notiert in Prozent des Nennbetrags. 100 Prozent entsprechen dem Nennbetrag von 1.000 Euro, 90 Prozent einem Betrag von 900 Euro und 110 Prozent entsprechen 1.100 Euro. Bonus-Zertifikate Zu Beginn der Laufzeit wird das BonusZertifikat mit Bonuslevel, Barriere und eventuell einem Cap (= maximaler Auszahlungsbetrag) ausgestattet. Diese Parameter werden abhängig von Laufzeit, Volatilität und den zu erwartenden Dividenden festgesetzt und bleiben über die gesamte Laufzeit konstant. Wird die im Vorhinein definierte Barriere während der Laufzeit niemals berührt oder unterschritten, so erhält der Anleger am Ende der Laufzeit den im Vorhinein definierten Bonuslevel bzw. den entsprechend höheren Wert ausbezahlt. Glossar: Zertifikate Glossar: allgemeine Finanzbegriffe Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe RZB-Konzernunternehmen Kontakte und Ansprechpartner Ist ein Cap vorhanden, so stellt dieser den maximalen Auszahlungsbetrag dar. Bei Emission entspricht der Preis des Bonus-Zertifikats in etwa dem Kurs des Basiswerts. Der Abstand zur Barriere bietet allerdings nur eine partielle Absicherung bei Kursrückgängen bis zur Barriere. Bei kräftigen Kurseinbrüchen und bei Berühren bzw. Unterschreiten der Barriere wird der Bonusmechanismus außer Kraft gesetzt und das Zertifikat entwickelt sich analog zum Basiswert – z. B. der Aktie oder dem Index. Eine spezielle Form der Bonus-Zertifikate stellen sogenannte Plus Bonus-Zertifikate dar, bei denen die Barriere ausschließlich am Laufzeitende beobachtet wird. Discount-Zertifikate Für Anleger, die auch bei seitwärts gerichteten Marktphasen Gewinne erzielen wollen, sind Discount-Zertifikate eine attraktive Investmentform. Mit Discount-Zertifikaten steigen Anleger mit einem attraktiven Preisnachlass (Discount) in einen bestimmten Basiswert (Aktie oder Index) ein. Man zahlt für das Discount-Zertifikat nämlich nicht den Gegenwert des aktuellen Basiswertkurses, sondern den niedrigeren Discount-Preis. Dieser Preisnachlass bietet einen Risikopuffer, der mögliche Kursverluste abfedert, und sorgt gleichzeitig in einem Seitwärtsmarkt, in dem sich der Basiswertkurs nicht verändert, für einen Gewinn, den der Anleger mit einer direkten Investition in den Basiswert nicht erzielt hätte. Zum Ausgleich für diesen Preisabschlag ist die Partizipation an der Kursentwicklung des Basiswerts nach oben durch eine Obergrenze (Cap) begrenzt. An weiteren Kursanstiegen über den Cap hinaus nimmt der Anleger nicht mehr teil. Garantie-Zertifikate Ein bei Anlegern äußerst beliebtes Investment stellen Garantie-Zertifikate dar. Mit diesen Produkten ist das eingesetzte Kapital geschützt. Die Kapitalgarantie bezieht sich meist auf 100 Prozent des Nominalbetrags, der am Laufzeitende auf jeden Fall zurückbezahlt wird. Die Kombination von Sicherheit und Ertrag erreicht man durch die Verknüpfung zweier herkömmlicher Komponenten. Den Grundstock für jedes Garantie-Zertifikat bilden Anleihen, die für den Kapitalschutz zum Ende der Laufzeit herangezogen werden. Der Einsatz von Optionen ermöglicht auf der anderen Seite bei entsprechender Entwicklung die überdurchschnittliche Verzinsung bzw. die Partizipation am zugrunde liegenden Index bzw. Aktien-Basket. Garantie-Zertifikate können daher entweder kupon- oder wachstumsorientiert sein und eignen sich perfekt für den konservativen Anteil eines Portfolios. Index-Zertifikate und Basket-Zertifikate Für Anleger, die sowohl den Einstiegsals auch den Ausstiegszeitpunkt ihrer Investition selbst bestimmen möchten und eine transparente 1:1-Partizipation ohne Kursschwellen oder strukturierte Auszahlungsprofile schätzen, sind Index-Zertifikate und Basket-Zertifikate ein attraktives Investitionsinstrument. Der Basiswert kann ein klassischer Aktienindex wie beispielsweise der österreichische Leitindex ATX, ein einzelner Rohstoff wie beispielsweise Gold oder Öl oder ein vom Emittenten zusammengestellter Korb mehrerer Aktien bzw. Rohstoffe, sein. Die Struktur von Index- und BasketZertifikaten ist einfach und transparent, steigt der Basiswert um 5 Prozent, so steigt auch der Wert des Zertifikats um 5 Prozent. Anleger tragen daher das Marktrisiko. Zusätzlich zu beachten ist ein mögliches Wechselkursrisiko, falls die Währung des Zertifikats nicht der Währung des Basiswerts entspricht. Turbo-Zertifikate Turbo-Zertifikate ermöglichen aufgrund ihrer Hebelwirkung eine überproportionale Gewinnchance. Die Konstruktionsweise eines Turbo-Zertifikats ähnelt der eines Futures. Wie bei Futures steht dem Anleger die Möglichkeit offen, mit Turbo Long-Zertifikaten auf steigende Kurse und mit Turbo ShortZertifikaten auf fallende Kurse zu setzen. Der Anleger muss nur einen Teil des Basiswerts bezahlen (innerer Wert) und bekommt den Rest von der Emittentin finanziert. Der Ausübungspreis des Turbo-Zertifikats gibt die Höhe des Finanzierungslevels an. Je näher der Ausübungspreis beim Kurs des Basiswerts ist, desto größer ist die Hebelwirkung des Zertifikats. Um den Anleger von einer Nachschusspflicht, wie dies bei Future-Geschäften üblich ist, zu befreien, wird bei Long-Zertifikaten knapp über dem Ausübungspreis, bei Short-Zertifikaten knapp unter dem Ausübungspreis eine Stop-Loss-Grenze eingezogen, die sogenannte Barriere. Berührt oder unterschreitet der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit die Barriere, so wird das Zertifikat ausgestoppt und der Anleger erhält den Restwert ausbezahlt. Entwickelt sich der Kurs des Basiswerts in die „richtige“ Richtung, ermöglichen Turbo-Zertifikate überproportionale Renditechancen, andererseits ist der Anleger aufgrund der Hebelwirkung auch an den Verlusten überproportional beteiligt. Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 138_139 Glossar: allgemeine Finanzbegriffe A Assoziierte Unternehmen Unternehmen, auf deren Geschäftsbzw. Finanzpolitik ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird. Ausfallrisiko/Kreditrisiko Gefahr, dass ein Vertragspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann und dadurch bei dem anderen Partner finanzielle Verluste verursacht. B Backtesting Unter Backtesting versteht man den Rückvergleich der ermittelten VaRWerte mit den tatsächlich eingetretenen Ergebnissen zur Beurteilung der Qualität des Modells. Bankbuch alle Positionen, die nicht dem Handelsbuch zugeordnet werden. Basel II bezeichnet die Gesamtheit der Eigenkapitalvorschriften, die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht zur Sicherung der Finanzmarktstabilität veröffentlicht wurden. Der Basel-IIAkkord vom 26. Juni 2004 stellt eine Weiterentwicklung des Basel-I Rahmenwerks dar. Basispunkt Maß zur Quotierung von Zins- und Renditedifferenzen. Ein Basispunkt entspricht dem hundertsten Teil eines Prozentpunktes (1 BP = 0,01 Prozent). Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) besteht aus der Bemessungsgrundlage nach § 22 BWG plus dem 12,5fachen des Eigenmittelerfordernisses für das Wertpapierhandelsbuch und der offenen Devisenposition. BWG [Österreichisches] Bundesgesetz über das Bankwesen (Bankwesengesetz). C Cash-Flow Zuflüsse und Abflüsse von Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten. D DBO Defined Benefit Obligation = Barwert leistungsorientierter Verpflichtungen. Der Barwert einer leistungsorientierten Verpflichtung ist der ohne Abzug von Planvermögen beizulegende Barwert erwarteter künftiger Zahlungen, die erforderlich sind, um die aufgrund von Arbeitnehmerleistungen in der laufenden Periode oder in früheren Perioden entstandenen Verpflichtungen abgelten zu können. CIS Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), die sich überwiegend aus den Staaten der früheren Sowjetunion gebildet hat. Derivate Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert sich infolge einer Änderung eines genannten Zinssatzes, Wertpapierkurses, Rohstoffpreises, Wechselkurses, Preis- oder Zinsindex, Bonitätsratings oder Kreditindex oder einer ähnlichen Variable verändert, die keine oder nur geringfügige anfängliche Netto-Investitionen erfordern und die zu einem späteren Zeitpunkt beglichen werden. Clean Price Preis eines Zinsinstruments ohne Stückzinsen (Zinsabgrenzung). Dirty Price Preis eines Zinsinstruments inklusive Stückzinsen (Zinsabgrenzung). Cost/Income Ratio Kennzahl, die die Kosteneffizienz im Unternehmen widerspiegelt, indem sie die Relation von Aufwand und Ertrag ermittelt. Sie errechnet sich, indem die Verwaltungsaufwendungen (bestehend aus Personal- und Sachaufwand sowie den Abschreibungen auf Sach- und immaterielles Anlagevermögen) ins Verhältnis zu den Betriebserträgen (Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und Handelsergebnis sowie sonstiges betriebliches Ergebnis) gesetzt werden. E Eigenmittel nach BWG bestehen aus Kernkapital (Tier 1), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital (Tier 2), dem kurzfristigen Nachrangkapital und dem umgewidmeten Tier-2-Kapital (Tier 3). CEE Zentral- und Osteuropa (Central and Eastern Europe). Credit Spread Von der Bonität eines Unternehmens/ Emittenten abhängiger Risikoaufschlag auf den risikolosen Zinssatz zur Berücksichtigung von Ausfallsrisiken. Eigenmittelquote Die Quote beinhaltet im Zähler die Eigenmittel nach BWG und im Nenner die Bemessungsgrundlage inklusive Marktrisiko plus dem 12,5-fachen des Eigenmittelerfordernisses für das Wertpapierhandelsbuch und der offenen Devisenposition. F Fair Value Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte. Firmenwert Überschuss, der sich bei einem Unternehmenserwerb aus dem Unterschied zwischen Kaufpreis und beizulegendem Zeitwert der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden ergibt. FRA Forward Rate Agreement – außerbörslich gehandelter Terminkontrakt zwischen zwei Partnern zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken. Futures standardisierte, börsengehandelte Terminkontrakte, bei welchen zu einem im Vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt ein dem Geld- und Kapital-, Edelmetall- oder Devisenmarkt zugehöriges Handelsobjekt zum börsenmäßig festgesetzten Kurs zu liefern bzw. abzunehmen ist. Service und Information G Garantieanleihe Anleihe, die den Anlegern einen bestimmten Mindestbetrag für das investierte Kapital garantiert. Gewinn je Aktie/ Earnings per Share (EPS) Jahresüberschuss, dividiert durch die Anzahl der durchschnittlich im Umlauf befindlichen Stammaktien. H Handelsbuch bankaufsichtsrechtlicher Begriff für Positionen, die von einem Kreditinstitut zum Zwecke des kurzfristigen Wiederverkaufs unter Ausnutzung von Preis- und Zinsschwankungen gehalten werden. Hedging Sicherungsgeschäfte zur Absicherung bestehender oder künftiger Positionen gegen Risiken (z. B. Kurs- und Zinsänderungsrisiken), damit eine Änderung ihres beizulegenden Zeitwertes einen teilweisen oder vollständigen Ausgleich des geänderten beizulegenden Zeitwertes oder der Cash-Flows eines gesicherten Grundgeschäfts bewirkt. Held-for-trading Wertpapiere, die der Nutzung von kurzfristigen Marktpreisschwankungen dienen. Held-to-maturity im Regelfall Wertpapiere mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, die das Unternehmen bis zur Endfälligkeit halten will und kann. HGB Handelsgesetzbuch, seit 2007: Unternehmensgesetzbuch (UGB). Glossar: Zertifikate Glossar: allgemeine Finanzbegriffe Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe RZB-Konzernunternehmen Kontakte und Ansprechpartner I ICAAP Internal Capital Adequacy Assessment Process. Methoden und Verfahren einer integrierten Gesamtbankrisikosteuerung und Risikomanagements, mit denen Institute sicherzustellen haben, dass stets genügend Eigenkapital zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken vorhanden ist. K Kapitalflussrechnung Ermittlung und Darstellung des Cash-Flows, der im Geschäftsjahr aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit erwirtschaftet und verbraucht wurde, sowie Abstimmung des Zahlungsmittelbestands zu Beginn und Ende des Geschäftsjahres. IFRIC, SIC International Financial Reporting Interpretation Committee – Interpretationen der International Financial Reporting Standards, früher auch SIC – Standing Interpretations Committee (SIC) genannt. Kernkapital eingezahltes Kapital und Rücklagen abzüglich immaterieller Vermögenswerte und Bilanzverluste sowie negativer materieller Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr. IFRS, IAS International Financial Reporting Standards bzw. International Accounting Standards sind Rechnungslegungsvorschriften, die vom IASB (International Accounting Standards Board) mit dem Ziel, eine transparente und vergleichbare Rechnungslegung auf internationaler Basis zu schaffen, herausgegeben wurden. Impairment Test Prüfung, ob Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Nach IFRS verpflichtend für bestimmte Aktiva wie Firmenwert oder immaterielle Vermögenswerte ohne bestimmte Nutzungsdauer durchzuführen. IRB-Ansatz auf dem internen Rating basierende Methode zur Berechnung der Eigenkapitalunterlegung für das Kreditrisiko nach Basel II. IPO Initial Public Offering, Börsengang. Kernkapitalquote Die Quote beinhaltet im Zähler das Kernkapital (Tier 1) und im Nenner die Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko). Kreditderivate Instrumente, mittels derer die mit Darlehen, Anleihen oder anderen Risikoaktiva bzw. Marktrisikopositionen verbundenen Kreditrisiken auf eine andere Person übertragen werden. L Länderrisiko Dies umfasst das Transfer- und Konvertibilitätsrisiko bzw. das politische Risiko. Latente Steueransprüche Beträge an Ertragssteuern, die in zukünftigen Perioden erstattungsfähig sind (abzugsfähige temporäre Unterschiede und ungenutzte steuerliche Verlustvorträge). Latente Steuerschulden Beträge an Ertragssteuern, die in zukünftigen Perioden resultierend aus zu versteuernden temporären Unterschieden zahlbar sind. Leerverkauf / Short Selling Verkauf von Wertpapieren, die der Verkäufer nicht besitzt und die zu einem späteren Zeitpunkt zurückgekauft und retourniert werden müssen. Liquiditätsrisiko Risiko, dass ein Kreditinstitut seine gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder zeitgerecht erfüllen kann. Es entsteht durch die Gefahr, dass z. B. die Refinanzierung nur zu sehr unvorteilhaften Konditionen durchgeführt werden kann oder gänzlich unmöglich ist. Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 140_141 M Marktkapitalisierung ergibt sich aus der Multiplikation des Aktienkurses zu einem bestimmten Stichtag mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien. Marktrisiko Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der Marktpreise verändert. Dabei können solche Fluktuationen auf Faktoren zurückzuführen sein, die für ein individuelles Wertpapier oder seinen Emittenten charakteristisch sind, oder auch auf solche, die alle im Markt gehandelten Wertpapiere betreffen. O Operationelles Risiko Risiko von unerwarteten Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich des Rechtsrisikos eintreten. Optionen Recht, den zugrunde liegenden Optionsgegenstand von einem Vertragspartner zu einem im Vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitraum zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). OTC-Instrumente Finanzinstrumente, die nicht standardisiert sind und nicht an einer Börse, sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern (over-the-counter) gehandelt werden. P Partial Use teilweise Anwendung des IRB-Ansatzes in Kombination mit dem Standardansatz. Partial Use ermöglicht die Beibehaltung des Standardansatzes für bestimmte Forderungsklassen bzw. Forderungsarten neben dem IRB-Ansatz. Planvermögen Vermögen, das durch einen langfristig ausgelegten Fonds zur Erfüllung von Leistungen an Arbeitnehmer gehalten wird. Projected Unit Credit Method Anwartschaftsansammlungsverfahren; nach IAS 19 ein Kapitalansammlungsverfahren, nach dem die Verpflichtung mit dem versicherungsmathematischen Barwert des am Abschlussstichtag bestehenden Versorgungsanspruchs anzusetzen ist. Dabei sind Gehaltssteigerungen zu berücksichtigen, der Rechnungszinssatz orientiert sich am langfristigen Kapitalmarkt. R Risikoaktiva des Bankbuchs gemäß BWG die nach Geschäftsrisiko bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und besonderen außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches. ROE (Return on Equity) Eigenkapitalrendite bezogen auf das durchschnittliche Eigenkapital. Berechnet aus Jahresüberschuss vor Steuern oder nach Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital. RZB Konzern der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft. RZB-Kreditinstitutsgruppe Die RZB-Kreditinstitutsgruppe besteht gemäß § 30 BWG aus allen Kreditinstituten, Finanzinstituten, Wertpapierfirmen und Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten, an denen die Raiffeisen Zentralbank als übergeordnetes Institut mehrheitlich mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist oder auf die sie einen beherrschenden Einfluss ausübt. S Segmentberichterstattung Offenlegung von Ertrags- und Vermögensinformationen nach Tätigkeitsbereichen (primär) und geografischen Gesichtspunkten (sekundär). SEPA Single European Payments Area bezeichnet im Bankwesen das Projekt eines europaweit einheitlichen Zahlungsraums. In diesem Zahlungsraum sollen für Kunden keine Unterschiede mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen bestehen. SPO Secondary Public Offering Kapitalerhöhung. Standardansatz Verfahren zur Ermittlung des Eigenmittelerfordernisses einer Bank für das Kreditrisiko oder das operationelle Risiko. Steuerquote Relation der Steuern von Einkommen und Ertrag zum Jahresüberschuss vor Steuern. Swap Tausch von Zinsverpflichtungen (Zinsswap) und/oder Währungspositionen (Währungsswap). Stresstest Mittels Stresstests wird versucht, extreme Schwankungen der Marktparameter zu simulieren, weil diese in der Regel über VaR-Modelle nicht adäquat berücksichtigt werden (VaR-Werte prognostizieren maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen). T Treuhandgeschäft Transaktion, die der Treuhänder, oft eine Bank, in seinem eigenen Namen, aber im Auftrag und für Rechnung und Gefahr des Treugebers abwickelt. U Überdeckungsquote Verhältnis der Eigenmittelüberdekkung zum gesamten Eigenmittelerfordernis. V VaR Der Value-at-Risk entspricht dem potenziellen Verlust, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent innerhalb der Haltedauer im betrachteten Portfolio nicht überschritten wird. Verbundene Unternehmen Unternehmen, auf deren Geschäftsbzw. Finanzpolitik ein beherrschender Einfluss genommen wird. Z Zinsspanne Zinsüberschuss in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme. Service und Information Glossar: Zertifikate Glossar: allgemeine Finanzbegriffe Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe RZB-Konzernunternehmen Kontakte und Ansprechpartner Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe Beteiligungen CENTROTRADE CHEMICALS AG, Schweiz Bahnhofstrasse 21 6301 Zug Tel.: (+41-41) 710 66 44 Fax: (+41-41) 711 10 80 CENTROTRADE DEUTSCHLAND GMBH, Deutschland Kölner Straße 10 b 65760 Eschborn Tel.: (+49-6196) 775 08-0 Fax: (+49-6196) 775 08-55 SYRENA IMMOBILIEN HOLDING AG, Wien Donau-City-Straße 9 1220 Wien Tel.: (+43-1) 515 20 410 Fax: (+43-1) 515 20 5410 RAIFFEISEN INVESTMENT AG, Wien Krugerstraße 13 1015 Wien Tel.: (+43-1) 710 54 00 0 Fax: (+43-1) 710 54 00-169 CENTROTRADE MINERALS & METALS, INC., USA 1317 Executive Blvd. Suite 120 Chesapeake, VA 23320 USA Tel.: (+1-757) 518 23 00 Fax: (+1-757) 518 23 05 CENTROTRADE SINGAPORE PTE LTD., Singapur 10, Anson Road #14–08A, International Plaza Singapore 079903 Tel.: (+65) 6535 91 33 Fax: (+65) 6534 13 45 CENTROTRADE HOLDING AG, Wien Tegetthoffstraße 1 1010 Wien Tel.: (+43-1) 205 10 74 Fax: (+43-1) 205 10 74-111 SCANVIWOOD CO., LTD., Vietnam 52 An Doung Vuong Binh Tan District Ho Chi Minh City, Vietnam Tel.: (+84-8) 877 65 55 Fax: (+84-8) 875 00 90 Repräsentanzen CENTROTRADE CHEMICALS AG, Großbritannien 1 D The Courtyard 3 & 5 Market Square Westerham, Kent TN 16 1AZ Großbritannien Tel.: (+44-1959) 56 58 59 Fax: (+44-1959) 56 33 23 RACO TRADING PHILS., INC., Philippinen 10th floor, Rufino Building 6784 Ayala Avenue 1226 Makati City, The Philippines Tel.: (+63-2) 810 03 01 Fax: (+63-2) 810 39 27 Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 142_143 Ausgewählte RZB-Konzernunternehmen Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Österreich Am Stadtpark 9, 1030 Wien Tel.: +43-1-717 07-0 Fax: +43-1-717 07-1715 SWIFT/BIC: RZBAATWW www.rzb.at Ansprechpartner: Austrian Corporate Customers Joseph Eberle Tel.: +43-1-717 07-1487 [email protected] Multinational Corporate Customers Peter Bazil Tel.: +43-1-717 07-1547 [email protected] Central and Eastern European Corporate Customers Nikolay Shterev Tel.: +43-1-717 07-1530 [email protected] Corporate, Trade & Export Finance Helmut Breit Tel.: +43-1-717 07-1321 [email protected] Global Markets Patrick Butler Tel.: +43-1-717 07-2662 [email protected] Transaction Services Günther Gall Tel.: +43-1-717 07-1168 [email protected] Raiffeisen International Bank-Holding AG Am Stadtpark 3, 1030 Wien Tel.: +43-1-717 07-3504 Fax: +43-1-717 07-1377 www.ri.co.at Ansprechpartner: Roman Hager [email protected] China Filiale Beijing Beijing International Club, Suite 200 21, Jianguomenwai Dajie 100020 Beijing Tel.: +86-10-65 32 33 88 Fax: +86-10-65 32 59 26 SWIFT/BIC: RZBACNBJ Ansprechpartner: Andreas Werner [email protected] Filiale Xiamen Unit B,32/F, Zhongmin Building No. 72 Hubin North Road Xiamen 361012, Fujian Province Tel.: + 86-592-262 39 88 Fax: + 86-592-262 39 98 Ansprechpartner: Mickle Han [email protected] Großbritannien Filiale London 10, King William Street London EC4N 7TW Tel.: +44-20-79 33 80 00 Fax: +44-20-79 33 80 99 SWIFT/BIC: RZBAGB2L www.london.rzb.at Ansprechpartner: Mark Bowles [email protected] Malta Raiffeisen Malta Bank plc 52, Il-Piazzetta, Tower Road Sliema SLM1607, Malta Tel.: +356-22 60 00 00 Fax: +356-21 32 09 54 Ansprechpartner: Anthony C. Schembri [email protected] Singapur Filiale Singapur One Raffles Quay #38-01 North Tower Singapore 048583 Tel.: +65-63 05 60 00 Fax: +65-63 05 60 01 Ansprechpartner: Rainer Šilhavý [email protected] U.S.A. RZB Finance LLC 1133, Avenue of the Americas 16th floor, New York, N.Y. 10036 Tel.: +1-212-845 41 00 Fax: +1-212-944 20 93 www.rzbfinance.com Bulgarien Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD 18/20 Ulica N. Gogol, 1504 Sofia Tel.: +359-2-91 98 51 01 Fax: +359-2-943 452 8 SWIFT/BIC: RZBBBGSF www.rbb.bg Ansprechpartner: Dieter Beintrexler dbeintrexler@rzbfinance.com Ansprechpartner: Momtchil Andreev [email protected] Bankennetz in Zentral- und Osteuropa Kosovo Raiffeisen Bank Kosovo J.S.C. Rruga UÇK, No. 51, Prishtina 10 000 Tel.: +381-38-22 22 22 Fax: +381-38-20 30 11 30 SWIFT/BIC: RBKORS22 www.raiffeisen-kosovo.com Albanien Raiffeisen Bank Sh.a. European Trade Center Bulevardi „Bajram Curri“, Tiranë Tel.: +355-4-222 26 69 Fax: +355-4-227 55 99 SWIFT/BIC: SGSBALTX www.raiffeisen.al Ansprechpartner: Oliver J. Whittle [email protected] Belarus Priorbank, OAO Ul. V. Khoruzhey, 31-A 220002 Minsk Tel.: +375-17-289 90 90 Fax: +375-17-289 91 91 SWIFT/BIC: PJCBBY2X www.priorbank.by Ansprechpartner: Olga Gelakhova [email protected] Bosnien und Herzegowina Raiffeisen Bank d.d. Bosna i Hercegovina Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo Tel.: +387-33-28 71 00 Fax: +387-33-21 38 51 SWIFT/BIC: RZBABA2S www.raiffeisenbank.ba Ansprechpartner: Michael G. Mueller [email protected] Ansprechpartner: Bogdan Merfea [email protected] Kroatien Raiffeisenbank Austria d.d. Petrinjska 59, 10 000 Zagreb Tel.: +385-1-456 64 66 Fax: +385-1-481 16 24 SWIFT/BIC: RZBHHR2X www.rba.hr Ansprechpartner: Vesna Ciganek-Vukovic [email protected] Polen Raiffeisen Bank Polska S.A. Ul. Pie˛kna 20, 00-549 Warszawa Tel.: +48-22-585 20 01 Fax: +48-22-585 25 85 SWIFT/BIC: RCBWPLPW www.raiffeisen.pl Ansprechpartner: Piotr Czarnecki [email protected] Service und Information Glossar: Zertifikate Glossar: allgemeine Finanzbegriffe Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe RZB-Konzernunternehmen Kontakte und Ansprechpartner Rumänien Raiffeisen Bank S.A. Pia˛ta Charles de Gaulle 15 011857 Bucureşti 1 Tel.: +40-21-306 10 00 Fax: +40-21-230 07 00 SWIFT/BIC: RZBRROBU www.raiffeisen.ro Slowenien Raiffeisen Banka d.d. Slovenska ulica 17 2000 Maribor Tel.: +386-2-229 31 00 Fax: +386-2-252 47 79 SWIFT/BIC: KREKSI22 www.raiffeisen.si Ansprechpartner: Steven C. van Groningen [email protected] Ansprechpartner: Klemens Nowotny [email protected] Repräsentanzen in Europa Belgien Brüssel Rue du Commerce 20–22 1000 Bruxelles Tel.: +32-2-549 06 78 Mobil: +43-664-88 88-2881 Fax: +32-2-502 64 07 www.rzb.at Ansprechpartner: Josef-Christoph Swoboda [email protected] Russland ZAO Raiffeisenbank Smolenskaya-Sennaya, 28 119002 Moskwa Tel.: +7-495-721 99 00 Fax: +7-495-721 99 01 SWIFT/BIC: RZBMRUMM www.raiffeisen.ru Tschechische Republik Raiffeisenbank a.s. Hvezdova 1716/2b 140 78 Praha 4 Tel.: +420-221-14 11 11 Fax: +420-221-14 21 11 SWIFT/BIC: RZBCCZPP www.rb.cz Ansprechpartner: Pavel Gourine [email protected] Ansprechpartner: Lubor Žalman [email protected] Ansprechpartner: Dorothea Renninger [email protected] Serbien Raiffeisen banka a.d. Bulevar Zorana Djindji ća 64a 11070 Novi Beograd Tel.: +381-11-320 21 00 Fax: +381-11-220 70 80 SWIFT/BIC: RZBSRSBG www.raiffeisenbank.rs Ukraine VAT Raiffeisen Bank Aval Vul Leskova, 9 , 01011 Kyiv Tel.: +38-044-490 88 88 Fax: +38-044-285 32 31 SWIFT/BIC: AVAL UA UK www.aval.ua Frankreich Paris 9–11, Avenue Franklin Roosevelt 75008 Paris Tel.: +33-1-45 61 27 00 Fax: +33-1-45 61 16 06 Ansprechpartner: Oliver Rögl [email protected] Slowakei Tatra banka, a.s. Hodžovo námestie 3 811 06 Bratislava 1 Tel.: +421-2-59 19 11 11 Fax: +421-2-59 19 11 10 SWIFT/BIC: TATRSKBX www.tatrabanka.sk Ansprechpartner: Igor Vida [email protected] Ansprechpartner: Leonid Zyabrev [email protected] Ungarn Raiffeisen Bank Zrt. Akadémia utca 6 1054 Budapest Tel.: +36-1-484 44 00 Fax: +36-1-484 44 44 SWIFT/BIC: UBRTHUHB www.raiffeisen.hu Ansprechpartner: Petra Reok [email protected] Deutschland Frankfurt am Main Mainzer Landstraße 51 D-60329 Frankfurt am Main Tel.: +49-69-29 92 19-18 Fax: +49-69-29 92 19-22 Ansprechpartner: Harald Stoffaneller [email protected] Italien Mailand Via Andrea Costa 2, 20131 Milano Tel.: +39-02-28 04 06 46 Fax: +39-02-28 04 06 58 www.rzb.it Ansprechpartner: Miriam Korsic [email protected] Moldau Chisinau (Raiffeisen Bank S.A.) Alexandru cel Bun 51 Chişinǎu, MD-2012 Tel.: +373-22-27 93 31 Fax: +373-22-22 83 81 Ansprechpartner: Victor Bodiu [email protected] Russland Moskau 14, Pretchistensky Pereulok Building 1, 119034 Moskwa Tel.: +7-495-721 99 05 Fax: +7-495-721 99 07 Ansprechpartner: Svyatoslav Bulanenkov [email protected] Schweden/Nordische Länder Stockholm Norrlandsgatan 12 P.O. Box 7810 SE-103 96 Stockholm Tel.: +46-8-440 50 86 Fax: +46-8-440 50 89 Ansprechpartner: Lars Bergström [email protected] Repräsentanzen in Amerika und Asien China Harbin 3/F, No.202 Changjiang Street, Nanggang District Harbin 150090 Tel.: +86-451-55 53 19 88 Fax: +86-451-55 53 19 88 Ansprechpartner: Qu Yinhou yinhou [email protected] Hongkong Unit 2001, 20th floor, Tower 1 Lippo Centre, 89 Queensway Hong Kong Tel.: +85-2-27 30 21 12 Fax: +85-2-27 30 60 28 Ansprechpartner: Edmond Wong [email protected] Zhuhai Room 2404, Yue Cai Building 188, Jingshan Road, Jida 519015 Zhuhai Tel.: +86-756-323 35 00 Fax: +86-756-323 33 21 Ansprechpartner: Susanne Zhang-Pongratz [email protected] Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 144_145 Indien Mumbai 87, Maker Chambers VI Nariman Point, Mumbai 400 021 Tel.: +91-22-66 30 17 00 Fax: +91-22-66 32 19 82 Ansprechpartner: Anupam Johri [email protected] Südkorea Seoul Leema Building, 8th floor 146-1, Soosong-dong Chongro-ku, 110-755 Seoul Tel.: +822-398 58 40 Fax: +822-398 58 07 Ansprechpartner: Kun II Chung [email protected] U.S.A. Chicago (RZB Finance LLC) 150 N. Martingale Road, Suite 840 Schaumburg, IL 60173 Tel.: +1-847-995 88 84 Fax: +1-847-995 88 80 Ansprechpartner: Charles T. Hiatt chiatt@rzbfinance.com Houston (RZB Finance LLC) 10777 Westheimer, Suite 1100 Houston, TX 77042 Tel.: +1-713-260 96 97 Fax: +1-713-260 96 02 Ansprechpartner: Stephen A. Plauche splauche@rzbfinance.com Los Angeles (RZB Finance LLC) 29556 Fountainwood St. Agoura Hills, CA 91301 Tel.: +1-818-706 73 85 Fax: +1-818-706 73 05 Ansprechpartner: JDee Christensen jchristensen@rzbfinance.com New York 1133, Avenue of the Americas 16th floor, New York, NY 10036 Tel.: +1-212-593 75 93 Fax: +1-212-593 98 70 Ansprechpartner: Dieter Beintrexler [email protected] Ansprechpartner: Ta Thi Kim Thanh [email protected] Bosnien und Herzegowina Raiffeisen Bank d.d. Bosna i Hercegovina Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo Tel.: +387-33-28 71 00 od. 28 71 21 Fax: +387-33-21 38 51 www.raiffeisenbank.ba Russland ZAO Raiffeisenbank Smolenskaya-Sennaya pl., 28 119002 Moskwa Tel.: +7-495-721 99 00 Fax: +7-495-721 99 01 www.raiffeisen.ru Investment Banking Ansprechpartner: Dragomir Grgić [email protected] Ansprechpartner: Pavel Gourine [email protected] Bulgarien Raiffeisen Asset Management EAD 18/20 Ulica N. Gogol, 1504 Sofia Tel.: +359-2-91 98 56 32 Fax: +359-2-943 45 28 www.ram.bg Serbien Raiffeisen Investment AG Bulevar Zorana Djindjica 64a 11070 Novi Beograd Tel.: +381-11-212 92 11 Fax: +381-11-212 92 13 Ansprechpartner: Mihail Atanasov [email protected] Ansprechpartner: Radoš Ilinčić [email protected] Kroatien Raiffeisenbank Austria d.d. Petrinjska 59, 10000 Zagreb Tel.: +385-1-456 64 66 Fax: +385-1-456 64 90 www.rba.hr Slowakei Tatra banka, a.s. Hodzǒvo námestie 3 811 06 Bratislava 1 Tel.: +421-2-59 19 11 11 Fax: +421-2-59 19 11 10 www.tatrabanka.sk Vietnam 6 Phung Khac Khoan Str., Room G6 Dist. 1, Ho Chi Minh City Tel.: +84-8-38 29 79 34 Fax: +84-8-38 22 13 18 Österreich Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Global Markets Am Stadtpark 9, 1030 Wien Tel.: +43-1-717 07-2662 Fax: +43-1-717 07-762662 www.rzb.at Ansprechpartner: Patrick Butler [email protected] Raiffeisen Centrobank AG Equity Tegetthoffstraße 1, 1015 Wien SWIFT/BIC: CENBATWW Tel.: +43-1-515 20-0 Fax: +43-1-513 43 96 www.rcb.at Ansprechpartner: Eva Marchart [email protected] Raiffeisen Investment AG Krugerstraße 13, 1015 Wien Tel.: +43-1-710 54 00-0 Fax: +43-1-710 54 00-169 www.raiffeisen-investment.com Anprechpartner: Heinz Sernetz [email protected] Tochterfirmen und Repräsentanzen in Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Tschechien, Türkei, Ukraine und Ungarn Ansprechpartner: Ivan Žižic [email protected] Polen Raiffeisen Investment Polska Sp.z o.o. Ul. Pie˛kna 20, 00-549 Warszawa Tel.: +48-22-585 29 00 Fax: +48-22-585 29 01 Ansprechpartner: Marzena Bielecka [email protected] Rumänien Raiffeisen Asset Management România Piaţa Charles de Gaulle 15, et. IV 011857 Bucureşti 1 Tel.: +40-21-306 17 11 Fax: +40-21-312 05 33 www.raiffeisenfonduri.ro Ansprechpartner: Mihail Ion [email protected] Raiffeisen Capital & Investment S.A. Piaţa Charles de Gaulle 15 011857 Bucureşti 1 Tel.: +40-21-306 12 33 Fax: +40-21-230 06 84 www.rciro.ro Ansprechpartner: Dana Mirela Ionescu [email protected] Ansprechpartner: Igor Vida [email protected] Slowenien Raiffeisen Banka d.d. Slovenska ulica 17 2000 Maribor Tel.: +386-2-229 31 19 Fax: +386-2-252 55 18 www.raiffeisen.si Ansprechpartner: Primož Kovačič [email protected] Tschechien Raiffeisenbank a.s. Olbrachtova 2006/9 14021 Praha 4 Tel.: +420-221-14 18 63 Fax: +420-221-14 38 04 www.rb.cz Ansprechpartner: Martin Bláha [email protected] Service und Information Ukraine Raiffeisen Investment TOV 2, Mechnikova vul., 01601Kyiv Tel./Fax: +38-044-490 68 97 oder: +38-044-490 68 97-98 Ansprechpartner: Vyacheslav Yakymuk [email protected] Ungarn Raiffeisen Bank Zrt. Akadémia utca 6 1054 Budapest Tel.: +36-1-484 44 00 Fax: +36-1-484 44 44 www.raiffeisen.hu Ansprechpartner: Gábor Liener [email protected] Ausgewählte Raiffeisen Spezialunternehmen Österreich Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft Wipplingerstraße 25, 1010 Wien Tel.: +43-1-534 51-600 Fax: +43-1-534 51-599 SWIFT/BIC: KTBKATWW www.kathrein.at Ansprechpartner: Claudio Cantele [email protected] Raiffeisen Bausparkasse Ges.m.b.H. Wiedner Hauptstraße 94 , 1050 Wien Tel.: +43-1-546 46-1420 Fax: +43-1-546 46-2359 SWIFT/BIC: RBSKAT W1 www.wohnbausparen.at Ansprechpartner: Sonja Hochreiter [email protected] Beteiligungen in Kroatien, Rumänien, der Slowakei und Tschechien Glossar: Zertifikate Glossar: allgemeine Finanzbegriffe Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe RZB-Konzernunternehmen Kontakte und Ansprechpartner Raiffeisen Capital Management (Raiffeisen Kapitalanlage Ges.m.b.H.) Am Schwarzenbergplatz 3, 1010 Wien Tel.: +43-1-711 70-1250 Fax: +43-1-711 70-761250 www.rcm.at Raiffeisen-Leasing International GmbH Am Stadtpark 3, 1030 Wien Tel.: +43-1-717 07-2966 Fax: +43-1-717 07-762966 Ansprechpartner: Monika Riedel [email protected] Tochterfirmen in Albanien, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kasachstan, Kosovo, Kroatien, Moldau, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn Raiffeisen Versicherung AG Untere Donaustraße 21, 1029 Wien Tel.: +43-1-211 19-0 Fax: +43-1-211 19-1134 www.raiffeisen-versicherung.at [email protected] Die Raiffeisen Versicherung ist ein Unternehmen des UNIQA Konzerns, der über weitere Töchter in Österreich, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn sowie in Deutschland, Italien, Liechtenstein und der Schweiz verfügt. Raiffeisen-Leasing GmbH Hollandstraße 11–13, 1020 Wien Tel.: +43-1-716 01-8440 Fax: +43-1-716 01-98448 www.raiffeisen-leasing.at Ansprechpartner: Andrea Weber [email protected] Tochterfirmen in Deutschland, Finnland, Italien, Schweden und der Schweiz Ansprechpartner: Dieter Scheidl [email protected] ÖPAG Pensionskassen AG Ernst-Melchior-Gasse 22, 1020 Wien Tel.: +43-1-316 48-100 Fax: +43-1-316 48-66100 www.oepag.at Ansprechpartner: Dir. Rudolf Böhm [email protected] ÖVK Vorsorgekasse AG Untere Donaustraße 21, 1029 Wien Tel.: +43-810-53 00 99 Fax: +43-810-53 00 98 www.oevk.co.at Ansprechpartner: Bernhard Breunlich offi[email protected] Raiffeisen evolution project development GmbH Ernst-Melchior-Gasse 22, 1020 Wien Tel.: +43-1-717 06-600 Fax: +43-1-717 06-410 www.raiffeisenevolution.com Ansprechpartner: Markus Neurauter [email protected] Tochterfirmen in Bulgarien, Kroatien, Polen, Serbien, der Slowakei, Rumänien, Russland, Tschechien, der Ukraine und Ungarn F. J. Elsner Trading GesmbH Am Heumarkt 10, 1030 Wien Tel.: + 43-1-797 36-0 Fax: + 43-1-797 36-9142 www.elsner.at Ansprechpartner: Siegfried Purrer [email protected] Filialen in China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien und den USA Notartreuhandbank AG Landesgerichtsstraße 20, 1010 Wien Tel.: +43-1-535 68 86-208 Fax: +43-1-535 68 86-250 www.notar.at Ansprechpartner: Karl Grünberger [email protected] Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG Börsegasse 9, 1010 Wien Tel.: +43-1-535 11 24-0 Fax: +43-1-535 11 24-33 www.lli.at Ansprechpartner: Christian Teufl offi[email protected] Raiffeisen Informatik GmbH Lilienbrunngasse 7–9, 1020 Wien Tel.: +43-1-993 99-1010 Fax: +43-1-993 99-1011 www.raiffeiseninformatik.at Ansprechpartner: Ursula Freiseisen-Pfneiszl [email protected] Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008 146_147 Kontakte und Ansprechpartner der Raiffeisen Centrobank Wilhelm Celeda Wertpapierhandel und -sales [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-402 Mag. Heike Arbter Strukturierte Produkte [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-407 Mag. Klaus della Torre Equity Sales [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-472 Helga Frohner WP-Backoffice [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-421 Mag. Birgit Kuras Company Research Equity Capital Markets Österreich [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-150 Mag. Stefan Maxian Company Research [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-177 Dr. Erich Obersteiner Equity Capital Markets CEE [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-145 MMag. Gerald Deimel Legal, Tax & Compliance [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-160 Mag. Andreas Rosenbaum Controlling & Risikomanagement [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-356 Mag. Monika Jung Private Banking [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-417 Dipl.Ing. Günter Völker IT & Organisation [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-280 John Dinhobel Kredit [email protected] Tel.: +43 (1) 51520-390 Mag. 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