BARCLAYS COVER

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BARCLAYS COVER
Geschäftsbericht 2008
Geschäftsbericht 2008
Inhaltsverzeichnis Der Geschäftsbericht 2008 im Überblick
06–19
Unternehmen
Kennzahlen 2008
Vorwort der Vorsitzenden des Vorstandes
Struktur der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
Organe der Gesellschaft
Corporate Governance Bericht
Vorwort des Vorsitzenden des Aufsichtsrats
Der RZB-Konzern
20–55
Die Geschäftsbereiche
Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe im Überblick
Highlights 2008
Wilhelm Celeda, Wertpapierhandel und -sales
Mag. Heike Arbter, Strukturierte Produkte
Mag. Birgit Kuras, Company Research
Dr. Gerhard Grund, Equity Capital Markets
Dr. Erich Obersteiner, Equity Capital Markets CEE
Mag. Monika Jung, Private Banking
Mag. Heinz Sernetz, Dr. Wolfgang Putschek und
Mag. Martin Schwedler, Raiffeisen Investment AG
Mag. Andreas Rosenbaum, Controlling & Risk Management
Dipl. Ing. Günter Völker, IT & Organisation
56–70
Konzernlagebericht
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Geschäfts- und Ergebnisentwicklung 2008
Betrachtung der Geschäftsbereiche
Leistungsindikatoren
Risikomanagement
Human Resources
Ausblick auf 2009
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Forschung und Entwicklung
Erklärung gemäß §82 Börsegesetz
Bericht des Aufsichtsrats
06
06
08
11
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20
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66
67
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68
69
69
69
70
71–80
Konzernabschluss 2008
Erfolgsrechnung
Bilanz
Eigenkapitalentwicklung
Kapitalflussrechnung
Segmentberichterstattung
81–134
Konzernanhang 2008
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk Konzernabschluss
Konsolidierungskreis
135–146
Service und Information
Glossar: Zertifikate
Glossar: allgemeine Finanzbegriffe
Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
RZB-Konzernunternehmen
Kontakte und Ansprechpartner
71
72
73
74
75
76
81
81
90
97
113
125
131
133
135
136
138
141
142
146
Kennzahlen 2008 der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
Erfolgsrechnung
2008
2007
Veränderung
Angaben in Tausend Euro bzw. Prozent
Zinsüberschuss
8.004
6.343
+ 26,2 %
Provisionsüberschuss
17.605
37.958
- 53,6 %
Handelsergebnis
33.300
63.358
- 47,4 %
- 53.353
- 58.207
- 8,3 %
Jahresüberschuss vor Steuern
12.421
54.926
- 77,4 %
Jahresüberschuss nach Steuern
10.643
42.453
- 74,9 %
359.384
197.859
+ 81,6 %
96.104
118.647
- 19,0 %
1.167.902
1.684.721
- 30,7 %
235.303
122.907
+ 91,5 %
Verwaltungsaufwendungen
Bilanz
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Handelsaktiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Handelspassiva
Eigenkapital inkl. Jahresgewinn
215.589
218.779
- 1,5 %
1.130.609
1.617.999
- 30,1 %
106.246
129.556
- 18,0 %
1.769.298
2.159.951
- 18,1 %
Return on Equity vor Steuern
13,5 %
64,6 %
–
Cost/Income Ratio
82,8 %
51,2 %
–
+ 25,7 %
Bilanzsumme
Kennzahlen
Bankspezifische Kennzahlen gemäß Bankwesengesetz (BWG)
Anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 + Tier 2)
98.014
77.946
Gesamtes Eigenmittelerfordernis
53.061
55.470
- 4,3 %
Überdeckung
44.952
22.476
+ 100,0 %
184,7 %
140,5 %
-
312
280
+11,4 %
Überdeckungsquote
Ressourcen
Anzahl Mitarbeiter zum Stichtag
Jahresüberschuss vor Steuern
Return on Equity vor Steuern
in Tausend Euro
in Prozent
64,6
54.926
40,9
32.905
41,3
29.129
12.421
2005
2006
2007
2008
13,5
2005
Betriebserträge*
Bilanzsumme
in Tausend Euro
in Tausend Euro
2006
107.211
2007
2008
2.159.951
2.034.610
1.769.298
1.627.057
69.660
61.905
60.223
2005
2006
2007
2008
2005
2006
2007
2008
*) die Betriebserträge umfassen den Zinsüberschuss vor Kreditrisikovorsorge, den Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Finanzinvestitionen.
08_09
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Vorwort der Vorsitzenden des Vorstandes
Das Jahr 2008 brachte im Gefolge der US-Subprime-Krise ein
weltweites Vertrauensdefizit in die Mechanismen der Geld- und
Kapitalmärkte, was schließlich durch die nachhaltig andauernden Liquiditätsengpässe in eine allgemeine Bankenkrise mündete. Ohne Frage waren es vor allem die international tätigen Investmentbanken, deren Geschäftsmodelle – nach den großen
Immobilienfinanzierern – den realen Stresstest nicht bestanden
und insbesondere in den USA und in Großbritannien durch den
Mitbewerb oder durch den Staat aufgefangen werden mussten.
Durch die Entscheidung der US-Regierung im September 2008,
Lehman Brothers in die Insolvenz zu schicken, eskalierte die krisenhafte Entwicklung schließlich in einer Weise und in einem
Ausmaß, dem sich in einem globalisierten und dicht vernetzten
Wirtschaftsgefüge kein Markt, keine Branche mehr entziehen
konnte. Für unser Haus – als das Spezialinstitut des RZB-Konzerns
für das Aktiengeschäft – war der Geschäftsverlauf 2008 dabei
insbesondere durch historische Kursverluste an den internationalen Börsen geprägt, von denen die österreichische mit einem
Kursrückgang von über 60 Prozent überproportional betroffen
war und die in der Beurteilung der Anleger eine Umkehr des
langjährigen „Ostbonus“ in einen „Malus“ hinnehmen musste.
Eine entsprechende Entwicklung verzeichneten auch die Aktienmärkte in der CEE-Region, wo Kursverluste von bis zu 70 Prozent
den dramatischen Vertrauensverlust hinsichtlich der globalen
Wirtschaftslage widerspiegelten. Korrelierend damit trocknete
auch der Markt für Kapitalmarkttransaktionen de facto zur Gänze aus und ging der Markt für M&A-Transaktionen mangels entsprechender Finanzierungen und zufriedenstellender Pricings
empfindlich zurück.
Schrumpfende Volumina auf den Aktienmärkten und steigende Risikoaversion der Investoren haben zwar ihre Spuren im Konzernergebnis 2008 der Raiffeisen Centrobank hinterlassen, wo
das Rekordergebnis des Jahres 2007 nicht wiederholt werden
konnte, doch muss man im zuvor beschriebenen Umfeld besonders hervorheben, dass es unserem Haus im Jahr 2008 gelungen
ist, eindrucksvoll unter Beweis zu stellen, dass unser Geschäftsmodell einer Investmentbank intakt ist und die gewählten Strukturen auch in Krisenzeiten funktionieren.
Unser Ansatz einer überregionalen, vom Standort Wien aus
agierenden Investmentbank beruht auf einem starken, transaktionsorientierten Kundengeschäft mit hoher Beratungskomponente. Die Raiffeisen Centrobank ist mit mehr als 2.000 Zertifikaten und Optionsscheinen führender Emittent in Österreich
und bedeutender Nischenanbieter am deutschen Zertifikatemarkt. Anders als bei den in die negativen Schlagzeilen geratenen angloamerikanischen Investmentbanken beruht das stetige
und beeindruckende Bilanzsummenwachstum der Gruppe auf
diesem Fundament des Kundengeschäfts und nicht auf Geschäft mit hohem Leverage-Faktor und schwacher Eigenmittelquote. Bezogen auf das Kernkapital der Bank betrug die Eigenmittelquote der Raiffeisen Centrobank zum Jahresende 2008
stabile 12,3 Prozent.
Auf die erwähnte Struktur des Kundengeschäfts ist es auch
zurückzuführen, dass wir vom Thema Liquidität, dem großen Krisentreiber des Jahres 2008, de facto nicht betroffen waren.
Ein weiterer Baustein des guten Ergebnisses im „annus horribilis“ der Kapitalmärkte war auch der Umstand, dass wir schon
2007 begonnen haben, auf die sich verschlechternden Credit
Spreads der internationalen Finanzinstitute zu reagieren und unsere Marked-to-market- Bewertungen laufend und nicht schockartig anzupassen – eine Vorgangsweise, die wir aufgrund des stabilen operativen Ergebnisses auch 2008 fortsetzen konnten.
Das Jahr 2008 wurde sehr aktiv dafür genutzt, Systeme und
Prozesse, insbesondere im Bereich Risk Management, weiterzuentwickeln, eine maßvolle Ressourcenanpassung vorzunehmen
und unseren Dienstleistungskatalog auf die sich ändernden Bedürfnisse unserer Kunden abzustimmen. Wir sehen darin entscheidende Schritte zur langfristigen Absicherung unseres Unternehmens in einem unverändert schwierigen Marktumfeld.
* Dr. Eva Marchart
Vorsitzende des Vorstandes
*
10_11
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Die Qualität unserer Dienstleistungen und die Kompetenz unserer MitarbeiterInnen wurden erneut durch externe Auszeichnungen bestätigt – beispielsweise jene des Analystenteams, das
im Rahmen der jährlich vom US-Analysehaus StarMine ermittelten Rangliste zum Sieger für die beste Gewinneinschätzung der
beobachteten Unternehmen gekürt wurde. Wie bereits im Vorjahr sicherte das Team Strukturierte Produkte für die Raiffeisen
Centrobank gegen renommierte internationale Konkurrenz den
Gesamtsieg bei den „Zertifikate Awards Austria“, die vom „Zertifikate Journal Austria“ in Kooperation mit dem Zertifikate Forum
Austria vergeben werden.
Was die Erwartungen für 2009 anbelangt, zeigen die Konjunkturvorlaufindikatoren per Saldo noch keine Erholung. Wichtig ist
dabei jedoch zu beachten, dass die Auswirkungen der staatlichen
und supranationalen Hilfsmaßnahmen, die diesmal im Gegensatz zu vergangenen Krisen zeitnah und mit substanziellen Beträgen beschlossen wurden, erst Schritt für Schritt umgesetzt
werden und noch nicht in vollem Umfang bei den Begünstigten
angelangt sind bzw. durch die Prognoseinstrumente aufgrund
der Einmaligkeit der momentanen Wirtschaftssituation nicht befriedigend berücksichtigt werden können. Erste positive Auswirkungen sind aufgrund der expansiven Fiskal- und Geldpolitik
noch für 2009, wenn auch in bescheidenem Ausmaß, zu erwarten. 2010 sollte die Wirtschaft dann wieder, wenn auch geringfügig, wachsen. Jedenfalls gilt es zu vermeiden, in einer Art „Tunnelblick“ nur mehr negative Nachrichten wahrzunehmen und beispielsweise auch in der Beurteilung der weiteren Entwicklung
der CEE-Region, dem so wichtigen Teil unseres Heimmarktes, zu
wenig zu differenzieren und außer Acht zu lassen, welch überdurchschnittliches Potenzial hier unverändert gegeben ist.
Zur Unterstützung dieser Maßnahmen wird es unabdingbar
sein, zusätzliche vertrauensbildende Maßnahmen in Richtung
der Finanzmärkte und vor allem in Richtung aller Teilnehmer an
diesen Märkten umzusetzen. Auf EU-Ebene wird an Vorschlägen
für eine verbesserte Aufsicht, insbesondere im Hinblick auf
grenzüberschreitende Kooperation, auf die Einbeziehung bis-
lang nichtregulierter Marktteilnehmer, aber auch im Hinblick
auf einen Paradigmenwechsel hin zu einer komplexeren, stärker
qualitativ ausgerichteten Aufsicht gearbeitet. Themen wie die
Stärkung der Eigenkapitalausstattung der Finanzinstitute, aber
auch eine Überarbeitung der Rechnungslegungsbestimmungen
(IFRS), um jene unerwünschten prozyklischen Effekte zu vermeiden, die sich während der aktuellen Finanzkrise gezeigt haben,
ergänzen den notwendigen Maßnahmenkatalog. Zu begrüßen
wäre auch als Gegengewicht zu den marktdominierenden USamerikanischen Agenturen, die an der Entstehung der Finanzkrise maßgeblich beteiligt waren, die Schaffung einer europäischen Rating-Agentur, bei deren Einrichtung die erkannten systemischen Mängel heutiger Rating-Agenturen vermieden werden könnten.
Die Raiffeisen Centrobank sieht sich gut gerüstet, 2009 auch
in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld positive Ergebnisse für ihre Alleineigentümerin, die Raiffeisen Zentralbank, zu erwirtschaften, der wir für das konstante Vertrauen und die Unterstützung unserer Geschäftstätigkeit danken möchten. Unser
Dank gilt im Besonderen auch unseren MitarbeiterInnen, die in
der Lage waren, sich rasch und effizient auf stark veränderte
Marktverhältnisse einzustellen und unter zum Teil sehr schwierigen Bedingungen die zuvor beschriebene ausgezeichnete Leistung zu erbringen. Basis und Ausgangspunkt all unserer Bemühungen sind selbstverständlich unsere Kunden und Geschäftspartner, denen wir für Zusammenarbeit und Vertrauen danken
und mit denen wir auch 2009 an der gemeinsamen Überwindung schwieriger Geschäftsvoraussetzungen arbeiten.
Dr. Eva Marchart
Vorsitzende des Vorstandes
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Wien
100 %
Raiffeisen Centrobank AG Wien
100 %
100 %
49 %
100 %
Centrotrade
Holding AG Wien
Raiffeisen
Investment AG Wien
Syrena Immobilien
Holding AG Wien
Centrotrade
Investment AG Zug
100 %
100 %
100 %
100 %
Centrotrade Deutschland
GmbH Eschborn
Centrotrade Minerals &
Metals Inc. Chesapeake
Trade Name: Centrotrade
Rubber USA, Inc.
Centrotrade Singapore
Pte. Ltd. Singapur
Centrotrade
Chemicals AG Zug
100 %
6%
Centro Asset
Management Ltd. Jersey
Scanviwood Ltd.
Vietnam
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
12_13
Organe der Gesellschaft
Vorstand
Dr. Eva Marchart
Mag. Alfred Michael Spiss
Dr. Gerhard Grund
Vorsitzende des Vorstandes
Stellvertretender Vorsitzender
Mitglied
Aufsichtsrat
Dr. Walter Rothensteiner
Generaldirektor
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG, Wien
Vorsitzender
Patrick Butler
Mitglied des Vorstandes
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG, Wien
1. stellvertretender Vorsitzender
Dr. Herbert Stepic
Generaldirektor
Raiffeisen International
Bank Holding AG, Wien
2. stellvertretender Vorsitzender
Helfried Marek
Wien
Mitglied bis 23.04.2008
Dr. Karl Sevelda
Mitglied des Vorstandes
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG, Wien
Mitglied
Dr. Johann Strobl
Mitglied des Vorstandes
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG, Wien
Mitglied seit 23.04.2008
Mag. Christian Teufl
Direktor Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG, Wien
Mitglied
Staatskommissäre
Dr. Peter Braumüller
Bereichsleiter
Dr. Tamara Els
Ministerialrätin
* Dr. Gerhard Grund, Mag. Alfred Michael Spiss, Dr. Eva Marchart
(von links nach rechts)
*
14_15
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Corporate Governance Bericht
Die Raiffeisen Centrobank ist selbst aktienseitig nicht börsenotiert. Als Emittentin einer Vielzahl von strukturierten Produkten
und als eines der bedeutendsten Wertpapierhandelshäuser in
Wien und anderen Börsenplätzen orientiert sich die Raiffeisen
Centrobank an den Regeln und Grundsätzen der guten und verantwortungsvollen Unternehmensführung, wie sie im Österreichischen Corporate Governance Kodex niedergelegt sind, soweit
diese Regeln und Grundsätze auf die Raiffeisen Centrobank anwendbar sind. Eine formale Verpflichtung zur Einhaltung des
Corporate Governance Kodex ist die Raiffeisen Centrobank (bislang) nicht eingegangen.
Vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit der verschiedenen Gesellschaftsorgane, die Wahrung der Aktionärsinteressen sowie eine offene und transparente Kommunikation sind für
die Raiffeisen Centrobank zentrale Leitlinien bei der Beachtung
zeitgemäßer Corporate Governance. Die vorliegenden Erläuterungen sind Beispiele für die Beachtung des Kodex durch die
Raiffeisen Centrobank im Beobachtungszeitraum (1. Jänner bis 31.
Dezember 2008) und beziehen sich auf die Neufassung des
Österreichischen Corporate Governance Kodex vom Jänner 2006.
Vorstand
Der Vorstand besteht aus mehreren Personen, wobei der Vorstand einen Vorsitzenden hat. In der Geschäftsordnung sind die
Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit des Vorstandes
geregelt. Der Vorstand nimmt Kommunikationsaufgaben, die
das Erscheinungsbild des Unternehmens für die Eigentümer wesentlich prägen, umfassend wahr und wird dabei von den entsprechenden Abteilungen unterstützt.
Eine interne Revision ist als eigene Stabsstelle des Vorstandes
eingerichtet; diese berichtet dem Vorstand regelmäßig über Revisionsplan und wesentliche Ergebnisse ihrer Tätigkeit.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat überwacht und unterstützt den Vorstand im Rahmen der Leitung der Raiffeisen Centrobank, insbesondere bei Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung. Der Aufsichtsrat hat
den Katalog zustimmungspflichtiger Geschäfte der Raiffeisen
Centrobank (und deren Konzernunternehmen) konkretisiert und
passende Betragsgrenzen festgelegt.
Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand
Eine den Grundsätzen guter Corporate Governance folgende
Unternehmensführung findet im Rahmen offener Diskussionen
zwischen Vorstand und Aufsichtsrat und innerhalb dieser Organe
statt.
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah
und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung, einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements in
der Gesellschaft und in den wesentlichen Konzernunternehmen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende hält insbesondere mit der Vorsitzenden des Vorstandes regelmäßig Kontakt und diskutiert mit ihr die
Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement. Bei wichtigem
Anlass berichtet der Vorstand dem Aufsichtsratsvorsitzenden unverzüglich; ferner über Umstände, die für die Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sind.
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Strategieumsetzung.
Der Aufsichtsrat tagt mindestens viermal im Geschäftsjahr.
Regeln für Interessenkonflikte und Eigengeschäfte
Die Raiffeisen Centrobank hat zur Hintanhaltung von Insider-Geschäften organisatorische Vorkehrungen getroffen (Einrichtung
von Vertraulichkeitsbereichen) sowie interne Richtlinien für den
Umgang mit Insider- bzw. insiderrelevanten Informationen erlassen (Compliance-Handbuch). Die Raiffeisen Centrobank unterrichtet alle Mitarbeiter durch Schulungen über diese Maßnahmen und überwacht die Einhaltung dieser Maßnahmen entsprechend.
Unternehmen
Vorwort Vorstand
Organigramm
Organe der Gesellschaft
Corporate Governance
Vorwort Aufsichtsrat
RZB-Konzern
Der Vorstand fasst seine Beschlüsse fachkundig und frei von
Eigeninteressen. Vorstandsmitglieder legen wesentliche persönliche Interessen an Transaktionen der Raiffeisen Centrobank und
ihrer Konzernunternehmen sowie sonstige Interessenkonflikte
dem Aufsichtsrat gegenüber offen. Alle Geschäfte zwischen der
Raiffeisen Centrobank bzw. deren Konzernunternehmen und
Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen
oder Unternehmen entsprechen den branchenüblichen Standards und werden im Voraus durch den Aufsichtsrat genehmigt.
Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte betreiben ohne
Einwilligung des Aufsichtsrats weder ein Unternehmen noch nehmen sie Organfunktionen in anderen Unternehmen an, außer diese
sind mit der Raiffeisen Centrobank konzernmäßig verbunden oder
die Raiffeisen Centrobank ist an diesen unternehmerisch beteiligt.
Ebenso wenig betreiben Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte ohne Einwilligung des Aufsichtsrats weder im Geschäftszweig der Raiffeisen Centrobank für eigene oder fremde Rechnung
Geschäfte noch beteiligen sie sich an anderen unternehmerisch tätigen Gesellschaften als persönlich haftende Gesellschafter.
Der Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank orientiert sich bei
der Festlegung der Kriterien für die Beurteilung der Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds an den folgenden Leitlinien:
Transparente Informationspolitik
Offenheit und Transparenz in der Kommunikation mit Aktionären
und der interessierten Öffentlichkeit sind der Raiffeisen Centrobank ein besonderes Anliegen. Auf der Website werden daher
umfangreiche Informationen angeboten:
» Pressemeldungen, Datenüberblick
» Aktionärs- und Beteiligungsstruktur
» Geschäftsberichte als PDF zum Herunterladen
» Wertpapierprospekte als PDF zum Herunterladen
» Raiffeisen Centrobank Aktienanalysen und Produktbroschüren
als PDF zum Herunterladen etc.
Kriterien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern
im Sinne des Österreichischen Corporate Governance Kodex
Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn
es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der
Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen.
» Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstandes oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der
Gesellschaft gewesen sein.
» Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem
Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben.
» Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht
Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein. » Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied
der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.
» Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds oder von Personen sein, die sich in einer in
den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden.
Im Sinn der Kriterien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern sind sämtliche Aufsichtsräte der Raiffeisen Centrobank als
unabhängig anzusehen.
Compliance
Die Raiffeisen Centrobank wendet selbstverständlich als Basis
für ihre Geschäftstätigkeit, insbesondere in den Bereichen Handel mit Finanzinstrumenten, Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Emissionen und Finanzanalyse sowie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, den von der österreichischen Kreditwirtschaft gemeinsam entwickelten Standard Compliance Code vollinhaltlich an und geht in vielen Bereichen über die dort gesetzten Standards weit hinaus.
16_17
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Vorwort des Vorsitzenden des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren, das Jahr 2008 war für die internationale Banken- und Finanzbranche durch die bislang schwerste Finanzmarktkrise geprägt. Es hat sich gezeigt, dass der oft zitierte Prozess der Globalisierung und wirtschaftlichen Verflechtung voll umgesetzt und Realität geworden ist. Tiefgreifende
Störungen in den Wirtschaftssystemen einzelner Ökonomien, in
diesem Fall eben jener der USA, können durch den gemeinsamen
Blutkreislauf der Finanzwirtschaft in bisher nicht gekanntem
Ausmaß auf andere Länder und Volkswirtschaften übergreifen.
Betrafen die Turbulenzen vorerst insbesondere Finanzinstitute
und Börsen, so hat sich die negative Entwicklung nun auch einen
Weg in die Realwirtschaft gebahnt, wo sie Wirtschaft und Politik
gleichermaßen vor neue Herausforderungen stellt. Zeitnah und
in zunehmend koordinierter Form beschlossen die Regierungen
und Nationalbanken der G-20-Staaten, substanzielle Mittel zur
Stabilisierung der Finanzmärkte bereitzustellen, und griffen mit
konjunkturfördernden Maßnahmen ein, um der sich ausbreitenden Konjunkturschwäche beizukommen. Demnach ist zu erwarten, dass sich nicht zuletzt aufgrund der Staatsgarantien das
durch die Finanzkrise schwer beeinträchtigte Vertrauen innerhalb der Branche nach und nach wieder einstellen und der Geldkreislauf wieder in Schwung gebracht wird. Ich rechne daher damit, dass die Bankenkrise in Westeuropa im Jahr 2009 zu überwinden sein sollte, die Krise der Realwirtschaft wird vermutlich
noch länger – bis ins Jahr 2010 hinein – anhalten.
Vor dem Hintergrund dieses Szenarios ist es umso erfreulicher,
dass es der RZB Group mit ihrer Tochtergesellschaft Raiffeisen
Centrobank sowie deren Tochter Raiffeisen Investment AG gelungen ist, dieses speziell für Investmentbanken so negative Jahr
mit einem sehr respektablen Ergebnis abzuschließen und den
Nachweis zu erbringen, dass mit einem ordentlichen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftsmodell auch das Investmentbankgeschäft seriös durch wirtschaftlich schwierige Zeiten
geführt werden kann. Bewährt haben sich dabei auch die verstärkten Anstrengungen unserer Aktienspezialbank im Bereich
des modernen Risikomanagements, die unter anderem in einem
umfangreichen Projekt zur Gesamtbankrisikosteuerung ihren
Ausdruck gefunden haben.
Das Geschäft wird in Zukunft mit Sicherheit schwieriger, aber
es wird auch weiterhin eine Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Kapitalmarktprodukten und -services geben. Entscheidend
für eine Investmentbank wird dabei sein, mit einem an die geänderten Bedürfnisse der Kunden angepassten Dienstleistungsangebot zu reagieren.
Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe hat ein besonders schwieriges Jahr gemeistert, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben erneut ihr Know-how, ihre Expertise und ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt. Dafür möchte ich mich im Namen
des Aufsichtsrats bedanken und ich bin davon überzeugt, dass
die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sind, um sich erfolgreich den Herausforderungen des neuen Geschäftsjahres
2009 zu stellen.
Dr. Walter Rothensteiner
Vorsitzender des Aufsichtsrats
* Dr. Walter Rothensteiner
Vorsitzender des Aufsichtsrats
*
Der RZB-Konzern
Slowakei
Bratislava
Polen
Warschau
Finnland
Helsinki
Schweden
Stockholm
Weißrussland
Minsk
Deutschland
Frankfurt
Belgien
Brüssel
Großbritannien
London
Österreich
Wien
Schweiz
Bern
Tschechien
Prag
Frankreich
Paris
Italien
Mailand
Spanien
Madrid
Slowenien
Maribor
Malta
Sliema
Kroatien
Zagreb
Türkei
Istanbul
Montenegro
Podgorica
Bulgarien
Sofia
Indien
Mumbai
Albanien
Tirana
Bosnien und Herzegowina
Sarajewo
Serbien
Belgrad
Kosovo
Pristina
Korea
Seoul
Russland
Moskau
Ukraine
Kiew
Moldau
Chisinau
Ungarn
Budapest
Rumänien
Bukarest
China
Peking
China
Hong Kong
Vietnam
Ho Chi Minh City
Singapur
Singapur
Kasachstan
Almaty
20_21
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe im Überblick
Die vom US-Immobilienmarkt ausgehende Finanzkrise entwickelte sich im Vorjahr zu einem weltweiten Flächenbrand, insbesondere in der Investmentbank-Branche. Zahlreiche große Häuser
schrieben massive Verluste, manche wie Bear Stearns oder Merrill
Lynch mussten aufgefangen werden oder schlitterten wie das USInstitut Lehman Brothers sogar in die Insolvenz. Die Raiffeisen
Centrobank, das Equity House des RZB-Konzerns, hat die Krise hingegen erfolgreich bewältigt und auch im Geschäftsjahr 2008 einen sehr respektablen Gewinn erwirtschaftet. Maßgeblich dafür
war vor allem das Geschäftsmodell, das sich deutlich von jenem
der angelsächsischen Institute unterscheidet und sich gerade im
Vorjahr als krisenfest erwiesen hat. Die Raiffeisen Centrobank
konzentriert sich auf die Bereiche Eigenkapital-Finanzierungen,
Wertpapierhandel und -sales, Zertifikate, Private Banking, sowie
Mergers & Acquisitions und deckt dabei den EU-Raum mit besonderem Schwerpunkt auf Österreich sowie Zentral- und Osteuropa
ab. Das Bilanzsummenwachstum entstand durch organisches
Wachstum und Ausweitung der Produkt- und Kundenbasis. Die
Säulen der Geschäftstätigkeit sind der Wertpapier-Handel mit hoher Umschlags- und Transaktionshäufigkeit, die starke Kundenbasis sowie der überregionale Ansatz, der mittlerweile auch ein integriertes Leistungsangebot für den CEE-Raum umfasst.
extrem ungünstig, daher wurden andere Produkte – etwa Kapitalerhöhungen, Beratungsmandate, Umlistings, Wandelanleihen – forciert und ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt.
Wertpapierhandel und -sales
Am österreichischen Kapitalmarkt zählt die Raiffeisen Centrobank
zu den größten Wertpapierhäusern. Auch in der Region Zentralund Osteuropa ist sie eine der führenden Investmentbanken. Zudem ist sie einer der größten Emittenten von Optionsscheinen
und Zertifikaten. Als Aktienspezialbank konnte sie sich der
schweren Finanzkrise nicht entziehen, Umsätze und Erträge
blieben im abgelaufenen Geschäftsjahr hinter den überdurchschnittlichen Werten des Jahres 2007 zurück. Unverändert hoch
ist der Marktanteil der Raiffeisen Centrobank am heimischen
Aktienmarkt sowie an der ÖTOB.
Mergers & Acquisitions
Die Raiffeisen Investment AG ist eine hundertprozentige Tochter der Raiffeisen Centrobank und der führende M&A- und Privatisierungsberater in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa. Mit Teams in insgesamt 13 Ländern vertreten, deckt sie mit
ihrem Branchen-Know-how alle wesentlichen Industriesektoren ab. Im Geschäftsjahr 2008 wurden insgesamt 33 Transaktionen betreut. Wegen der Finanzkrise reduzierte sich das
M&A-Geschäft im zweiten Halbjahr, während die Zahl der
staatlichen Aufträge anstieg. Sehr erfolgreich entwickelte sich
die seit 2007 bestehende Kooperation mit der internationalen
Investmentbank Lazard.
Equity Capital Markets
Als eine der führenden heimischen Emissionsbanken verfügt die
Raiffeisen Centrobank im Bereich Equity Capital Markets sowohl
in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa über eine starke
Marktposition. Für Börsengänge war im Jahr 2008 das Umfeld
Company Research
Im Bereich Company Research analysiert die Raiffeisen Centrobank regelmäßig 100 Unternehmen in insgesamt acht Ländern.
Das Analystenteam, das im Vorjahr erneut international ausgezeichnet wurde, umfasst 30 Personen. Die Sektorspezialisten in
Wien und die lokalen Experten in Osteuropa decken gemeinsam
sowohl den österreichischen als auch die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte ab.
Private Banking
Das Private Banking der Raiffeisen Centrobank betreut rund 800
Kunden – davon zwei Drittel Privatpersonen und ein Drittel
Unternehmen und Stiftungen. Mit Fokus auf der Vermögenssicherung werden dem Kunden eine risikobewusste Anlage- und
Vermögensberatung sowie ein maßgeschneidertes Portfoliomanagement geboten. Im Zuge der Marktturbulenzen ging 2008
das verwaltete Vermögen von 1,8 auf 1,45 Milliarden Euro zurück,
wenn auch neue Kundengelder gewonnen werden konnten.
Commodity Trading
Über ihre Tochtergesellschaften Centrotrade Holding AG sowie
Centrotrade Investment AG ist die Gruppe auch im Kautschukhandel sowie im Handel mit Olefinen tätig.
Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe Highlights des Jahres 2008
>
Wertpapier & Zertifikate
Mitgliedschaft
Börse Bukarest
Größter Market Maker
an der Wiener Börse
Erstmals Zertifikate-Listing
an der Budapester Börse im
Februar 08 in Kooperation mit
der Raiffeisenbank Ungarn.
Ausbau der gelisteten Zertifikate-Produktpalette an der
Warsaw Stock Exchange
und an der Prague Stock
Exchange
CEE Market Forum Award
„Schaffung eines neuen Segments an der Warschauer
Börse“ für das erste Listing
von Anlage-Zertifikaten
Zertifikate Award Austria –
Gesamtsieger
Zertifikate-Innovationen im
Rohstoffbereich
>
Company Research
>
US Analysehaus StarMine: in
der Kategorie Treffsicherheit
der Gewinnschätzungen
Nummer eins
ECM Österreich & CEE
The Banker – Deal of the
Year Award 2008 für IPO
STRABAG (1,3 Mrd)
>
Mit AT&S ein weiteres im
Ausland notiertes österreichisches Unternehmen bei
Weg an die Wiener Börse
begleitet.
SPO: X5 Retail Group (USD
1,18 Mrd.), Russland
Raiffeisen Investment AG
EMEA Finance-Award: Best
M&A House in CEE
EMEA Finance-Award: Best
Deal in CEE: Akquisition der
rumänischen Asiban durch
französische Groupama
Heineken: Akquisition von
zwei Brauereien in Weißrussland
Wiener Börse: Akquisition
der Börse Ljubljana
The Banker – Deal of the
Year Award 2008 für Beratung von AIG beim Kauf der
Bulgarischen Telekom BTC
(1,6 Mrd.)
Wilhelm Celeda
Direktor Wertpapierhandel und -sales
24_25
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Wilhelm Celeda
Direktor Wertpapierhandel und -sales
Wie hat in der Raiffeisen Centrobank der Bereich Wertpapierhandel
und -sales das Krisenjahr 2008 bewältigt?
Natürlich ist die Finanzkrise auch an uns nicht spurlos vorübergegangen. Wir mussten im Vorjahr deutliche Umsatzrückgänge
hinnehmen, auch der Ertrag ist kräftig gesunken. Insgesamt
konnte sich aber die Raiffeisen Centrobank, das Wertpapierhaus
der Raiffeisen Bankengruppe, auch im turbulenten Jahr 2008 als
eine der führenden Investmentbanken für Österreich und die Region Zentral- und Osteuropa behaupten.
Wann war es für Sie im Vorjahr am stressigsten?
Die schwierigste Phase war im September und Oktober, als der
gesamte Finanzmarkt zusammenbrach. Jeden Tag wurden wir
mit neuen negativen News über andere Banken überrascht. Es
galt, täglich die Risikopositionen neu zu analysieren und die Lage
im Griff zu behalten.
Was haben Sie im Bereich Aktien-Sales unternommen, um die
Investoren zu informieren?
Unser Fokus war weiterhin darauf gerichtet, nationale und internationale Investoren über den heimischen Aktienmarkt sowie
die CEE-Märkte sowohl mittels Analyse als auch durch von uns
organisierte Roadshows zu informieren. Das Highlight war dabei
wie schon in den Jahren zuvor im April unsere Veranstaltung in
Zürs. Daran haben 55 österreichische und osteuropäische Unternehmen und 120 institutionelle Kunden teilgenommen, beides
neue Rekordwerte. Konferenzen gab es in Kooperation mit den
Börsen Wien und Laibach. Weiters organisierten wir mit insgesamt 55 börsenotierten Unternehmen Einzel-Roadshows und 36
Präsentationen unserer Research-Publikationen bei institutionellen Investoren in Wien sowie an wichtigen europäischen Börsenplätzen. Wir sind also unserer Strategie treu geblieben, einen
umfassenden Service für die Aktienmärkte in Österreich sowie
Zentral- und Osteuropa zu bieten.
Die Aktienkurse waren im Vorjahr im Sinkflug, vor allem die heimischen Titel, die in den Jahren zuvor eine ausgezeichnete Performance hingelegt hatten, kamen kräftig unter die Räder. Machen in
einem derart negativen Umfeld Roadshows und Präsentationen
überhaupt Sinn?
Das Interesse war trotz der schlechten Kursentwicklung stark,
teilweise sogar größer als in den Jahren zuvor. Offenbar besteht
bei den Investoren gerade wegen der unsicheren Lage ein verstärkter Aufklärungsbedarf. Sie haben das Bedürfnis, sich mit
dem Management zu unterhalten, um jenseits von Börsenkursen auch einen persönlichen Eindruck von den börsenotierten
Firmen zu bekommen. Dazu kommt, dass einige unserer Mitbewerber den Bereich Österreich und CEE aus Einsparungsgründen
nicht mehr abdecken, wodurch die Betreuungsqualität gesunken ist. Unser Angebot wird daher verstärkt angenommen.
Wie hat sich 2008 der Bereich Strukturierte Produkte entwickelt?
Unsere Emissionstätigkeit umfasste die gesamte Produktpalette
von Garantie-Zertifikaten, Index- und Basket-Zertifikaten bis hin
zu Bonus-Zertifikaten, Optionsscheinen und Turbo-Zertifikaten.
Damit wurde den Anlegern für jeden Risikoappetit das geeignete Instrument zur Verfügung gestellt und außerdem ein einfacher Marktzugang auch zu exotischeren Aktienmärkten wie Kasachstan oder der Ukraine geboten. An den Börsenplätzen Prag
und Warschau haben wir 2008 die Produktpalette der gelisteten
Zertifikate erweitert, in Budapest wurden erstmals unsere strukturierten Produkte gelistet. Die nachhaltige Qualität unserer Arbeit wurde auch 2008 wie schon in den Jahren zuvor durch zahlreiche Auszeichnungen bestätigt.
Wie sieht das Ergebnis in Zahlen aus?
Die Finanzkrise spiegelt sich selbstverständlich in unseren Zahlen
wider. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2007, das ein Rekordergebnis
brachte, gab es einen Rückgang um etwa 60 Prozent, wobei der
Beitrag des Bereichs Wertpapierhandel und -sales mit 55 Prozent
Anteil am Gesamtergebnis unangefochten an der Spitze steht.
Geschäftsbereiche
Überblick Geschäftsbereiche
Highlights 2008
Wertpapierhandel und -sales
Strukturierte Produkte
Company Research
Equity Capital Markets Österreich
Equity Capital Markets CEE
Private Banking
Raiffeisen Investment AG
Controlling & Risk Management
IT & Organisation
Wie haben sich im Vorjahr die Börsenumsätze generell entwickelt?
Vor allem im vierten Quartal, als sich die Finanzkrise dramatisch
zuspitzte, wurde das Geschäft sicher enorm schwierig.
Nach dem von Rekordumsätzen geprägten Jahr 2007 stand
2008 an den Börsen im Zeichen von deutlichen Umsatzrückgängen. Diese Rückgänge fielen umso höher aus, je kleiner und daher weniger liquid ein Finanzmarkt war. So ging der Umsatz an
der Wiener Börse um etwa 24 Prozent auf 144 Milliarden Euro zurück. In Deutschland sank der Umsatz nur um etwa zwölf Prozent, in Rumänien hingegen um rund 50 Prozent. Diese Zahlen
zeigen deutlich, dass 2008 die Risikoreduktion im Mittelpunkt
stand. Weltweit wurden Maßnahmen ergriffen, um die Bilanzsummen der Banken und damit das Risiko zu reduzieren. Das
führte dazu, dass vor allem im vierten Quartal in der Region
Österreich und CEE, die bei uns im Fokus steht, die Aktivitäten
bei Aktientransaktionen nahezu zum Erliegen kamen. Unsere
Hauptaufgabe bestand darin, für Aktienpakete, die aufgrund
von Rückflüssen in Investmentfonds frei wurden, Investoren zu
suchen, um damit eine für beide Seiten zufriedenstellende
Transaktion durchzuführen.
Wie sind Ihre Erwartungen für das Jahr 2009?
Die Unsicherheit ist im Moment sehr groß, weder Analysten
noch Unternehmen können einigermaßen verlässliche Prognosen abgeben. Das prägt natürlich das Verhalten der Investoren.
Die Börsenumsätze dürften daher weiter deutlich zurückgehen.
Einerseits weil die Kurse seit Jahresbeginn nochmals kräftig gesunken sind, andererseits wegen der geringeren Aktivität der
Kunden. Eine Erholung erwarten wir, sobald sich die Geld- und
Kreditmärkte stabilisieren.
Wie verlief die Umsatzentwicklung bei der Raiffeisen Centrobank?
Der Umsatz der Raiffeisen Centrobank an der Wiener Börse, der
2007 mit 18,1 Milliarden Euro einen Rekordwert erreicht hatte,
sank im Vorjahr auf 10,4 Milliarden Euro. Als Market Maker sind
wir unverändert die Nummer eins in Wien, die Mehrheit der
österreichischen Aktien wird von uns betreut. Unser Gesamtumsatz im Bereich Wertpapierhandel und -sales sank von 58,8 Milliarden Euro im Jahr 2007 auf 36,3 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2008.
Wie hat sich der Eigenhandel der Raiffeisen Centrobank im Vorjahr
entwickelt?
Auch im Eigenhandel haben wir versucht, die Risikopositionen
zu reduzieren und damit den neuen Marktbedingungen mit erhöhter Volatilität und reduzierter Liquidität Rechnung zu tragen.
Das Ergebnis war für dieses enorm schwierige Umfeld sehr zufriedenstellend. Das zeigt auch, dass die laufende Kontrolle der
Positionen und somit des Risikos hervorragend funktioniert hat.
Osteuropa wird derzeit von den Analysten durchwegs negativ beurteilt. Ist das Ihrer Meinung nach gerechtfertigt, und welche Auswirkungen hat es für die Raiffeisen Centrobank, wenn internationale Investoren die Finanzmärkte im Osten meiden?
Ich glaube, dass man Osteuropa differenziert sehen muss. Märkte wie Rumänien oder die Ukraine haben nachhaltige Schwierigkeiten und werden länger brauchen, um sich wieder zu erholen.
Märkte wie Russland oder Polen sind deutlich reifer, dort erwarte
ich erste Erholungstendenzen schon früher, etwa parallel mit
den westlichen Märkten. Die Abneigung der Investoren gegenüber Osteuropa trifft uns natürlich. Wir werden aber unseren Fokus dort belassen. Sobald die Krise ausgestanden ist, wird es sich
wieder rechnen, in diesen Ländern sowohl im Handel als auch in
der Analyse engagiert zu sein.
Einige internationale Banken ziehen sich wegen der Finanzkrise
aus Osteuropa zurück. Werden Sie davon profitieren können?
Ich glaube, dass wir dadurch in der Region Marktanteile gewinnen können. Damit und durch verstärkte Aktivitäten im Eigenhandel werden wir die zu erwartenden Umsatzrückgänge zumindest teilweise kompensieren können.
»ZERTIFIKATE HABEN
DIE FEUERPROBE
DURCH DIE FINANZKRISE
SEHR GUT BESTANDEN.«
Mag. Heike Arbter
Stellvertretende Direktorin, Strukturierte Produkte
Geschäftsbereiche
Überblick Geschäftsbereiche
Highlights 2008
Wertpapierhandel und -sales
Strukturierte Produkte
Company Research
Equity Capital Markets Österreich
Equity Capital Markets CEE
Private Banking
Raiffeisen Investment AG
Controlling & Risk Management
IT & Organisation
Heike Arbter
Stellvertretende Direktorin, Strukturierte Produkte
Wie hat sich die Finanzkrise im Vorjahr auf den österreichischen
Zertifikatemarkt ausgewirkt, und wie war die Situation bei der
Raiffeisen Centrobank?
Österreichs Zertifikatemarkt ist gemessen an dem bei Privatanlegern ausstehenden Volumen rund zwölf Milliarden Euro
schwer. 2008 ist er wegen der Finanzkrise um knapp sechs Prozent geschrumpft. Der Rückgang fiel deshalb sehr glimpflich
aus, weil 80 Prozent des Volumens auf Garantiezertifikate, also
die sicherste Kategorie, entfallen. Hier gab es kaum Rückflüsse.
Bei der Raiffeisen Centrobank war der Rückgang mit 12,5 Prozent
größer. Die Raiffeisen Centrobank bietet mehr Hebelprodukte
an und hat auch einen starken Fokus auf Osteuropa-Produkte
gelegt. In diesen beiden Bereichen gab es aufgrund des zunehmenden Risikobewusstseins mehr Rückflüsse. Gut gelaufen sind
hingegen indexgebundene Lebensversicherungsprodukte, bei
denen wir für Versicherungsunternehmen Produkte mit Aktienkomponenten strukturiert haben.
Welche Vorteile bieten Zertifikate den Kunden?
Ein Kunde kann bei seiner Aktien- oder Indexveranlagung durch
die richtige Zertifikateauswahl nicht nur optimal seine Themenschwerpunkte abbilden, sondern diese auch mit seiner eigenen
Risikoeinstellung abstimmen. Wer ein Marktrisiko in Kauf nehmen will, wählt das Index-Zertifikat. Wer mehr riskieren kann,
greift zu Turbo-Zertifikaten oder Optionsscheinen. Für weniger
Risikoappetit gibt es die große Palette sogenannter risikooptimierter Produkte wie Bonus- oder Discount-Zertifikate bis zu
Produkten mit kompletter Kapitalgarantie. Darüber hinaus sind
Zertifikate einfach in der Handhabung und jederzeit handelbar.
Wie groß ist Ihre Produktpalette, und welche Produkte waren im
Vorjahr am meisten gefragt?
Wir sind ein Komplettanbieter und mit etwa 2.000 Produkten die
Nummer eins in Österreich. Auf Garantie- und Index-Zertifikate
entfällt der größte Anteil des Umsatzes, rund 20 Prozent unseres
Umsatzes sind Turbo-Zertifikate für risikofreudige Anleger.
Welche Innovationen gab es im Zertifikatebereich im Vorjahr?
An den Rohstoffmärkten gab es 2008 enorme Preisschwankungen. Mit unseren Short-Zertifikaten, die neu auf den Markt kamen,
konnte man erstmals ohne Hebel bei Rohstoffen auf einen Preisverfall setzen. Neu waren auch die Outperformance-Zertifikate.
Bei diesem Produkt setzt man beispielsweise darauf, dass sich
der Goldpreis besser entwickelt als der Eurostoxx. Unsere Arbeit
wurde im Vorjahr auch entsprechend gewürdigt. Wir wurden
Gesamtsieger beim Zertifikate Award Austria 2008 und erhielten in Warschau den „Award for Creation of a new segment at
Warsaw Stock Exchange“.
Rechtlich sind Zertifikate Schuldverschreibungen einer Bank, der
Käufer trägt also das Emittentenrisiko. Haben Sie nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman bei den Kunden
Verunsicherung gespürt?
In Österreich war das weniger der Fall, sehr wohl aber in
Deutschland, wo die Lehman-Pleite hohe Wellen geschlagen
hat. Der deutsche Zertifikatemarkt, der ebenfalls stark von Garantieprodukten dominiert wird, ist im Vorjahr von 135 auf 80
Milliarden Euro geschrumpft.
Welche neuen Börsenlistings gab es im Vorjahr?
Alle unsere Produkte sind in Wien gelistet. Marktplatz Nummer
zwei ist für uns die EUWAX in Stuttgart, die größte Zertifikatebörse der Welt. 2006 haben wir erstmals Zertifikate in Prag gelistet, 2007 in Warschau. In beiden Märkten haben wir 2008 die
Palette der gelisteten Zertifikate ausgebaut. Außerdem erfolgte
im Vorjahr in Kooperation mit der Raiffeisenbank Ungarn erstmals ein Listing in Budapest.
Welche Erwartungen haben Sie für 2009?
Zertifikate haben die Feuerprobe durch die Finanzkrise sehr gut
bestanden. Das Interesse an diesen Produkten, die Derivate auch
bei Privatinvestoren salonfähig gemacht haben, wächst. Vor allem angesichts sinkender Zinsen dürften sich viele Anleger, die
im Vorjahr zum Sparbuch gegriffen haben, wieder nach Alternativen umsehen – und das können eben auch Zertifikate sein. Gefragt sein werden dabei vor allem die risikoarmen Produkte, also
Garantie- und Bonus-Zertifikate. Auch Rohstoff-Zertifikate könnten weiterhin interessant sein. Weitere Ziele sind der kontinuierliche Ausbau der Produktpalette sowie auch ein Listing an der
Zertifikatebörse Scoach.
Mag. Birgit Kuras
Direktorin Company Research
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Birgit Kuras
Direktorin Company Research
Was unterscheidet das Research der Raiffeisen Centrobank von
dem anderer Häuser, wo ist Ihr USP?
Wir decken mit unserem Team, das aus 30 Personen besteht, den
heimischen und die wesentlichen osteuropäischen Aktienmärkte umfassend ab. Insgesamt covern wir ständig 100 Unternehmen in acht Ländern. Für viele internationale Häuser ist die Analyse der Ostregion nur ein Add-on. Wir beobachten diese Region
nicht nur, wir leben in ihr, haben dort ein flächendeckendes
Netzwerk und können das gebündelte Know-how in der Gruppe
nutzen. Auch in Österreich hat sich der Kapitalmarkt schrittweise entwickelt. Die jahrelangen Erfahrungen, die wir dabei gemacht haben, können wir nun perfekt einsetzen.
Das Problem war vor allem, dass die Unternehmen selbst nicht
mehr wussten, wie die Entwicklung in den nächsten Monaten
sein wird. Analysten arbeiten ja mit Szenarien, und dieses Fehlen
der Guidance seitens der Unternehmen hat die Annahmen für
die Prognosemodelle in einen extrem breiten Bogen gebracht.
Deshalb haben Kursziele und Empfehlungen oft nicht mehr zusammengepasst, die einzelnen Research-Häuser lagen mit ihren
Einschätzungen manchmal meilenweit auseinander. Bei den Investoren lag nach dem Motto „Nur Cash ist fesch“ der Fokus eindeutig auf der Liquiditätssituation. Wachstum war weniger wichtig als die Frage, ob ein Unternehmen die Krise überlebt. Tendenziell gefragt waren defensive Titel mit hoher Dividendenrendite.
Ist die Analyse in der Raiffeisen Centrobank nach Branchen oder
nach Ländern organisiert?
Wir fahren seit einigen Jahren einen Branchenansatz, der sich
sehr bewährt hat. Es gibt Sektorverantwortliche, die in Wien sitzen und für eine Gesamtbranche zuständig sind. Die lokalen
Analysten vor Ort bringen in einer Matrixstruktur lokales Knowhow und lokalen News-Flow ein. Ganz wichtig ist uns die Nachhaltigkeit. Wir werden den Ostansatz und die Matrixstruktur
beibehalten und nicht in zwei Jahren etwas anderes machen.
Nach Ansicht vieler Investoren haben die Aktienanalysten im Vorjahr völlig versagt, weil sie auf die Krise viel zu langsam reagiert
haben. Gibt Ihnen diese Kritik zu denken?
Natürlich gibt sie mir zu denken, und es ist eine Tatsache, dass
alle Analysten dieser Welt nicht rasch genug waren. Offenbar
sind auch wir Analysten lieber optimistisch. Man muss sich aber
immer vor Augen halten, dass Analyse nicht nur aus Kurszielen
und Empfehlungen besteht. Um die Investoren bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, geht es vor allem darum,
herauszufiltern, welche Faktoren das Ergebnis wie stark beeinflussen. Und gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist tiefgehendes Research unvergleichlich stärker gefragt als reine Tradingideen. Wichtig war, dass wir nicht wie manch andere Banken
auf Tauchstation gegangen sind, sondern konsequent klare Meinungen geäußert haben.
Wie haben Sie das Jahr 2008 erlebt, und worauf haben Investoren
besonders Wert gelegt?
Grundsätzlich ist das Research auch oder sogar vor allem in
schwierigen Zeiten wichtig. Konjunkturzyklen hat es immer gegeben, das ist für Analysten ja nichts Neues. Diesmal sind aber
Finanzmarktkrise und Rezession zusammengetroffen und zwar
in einem völlig überraschenden und nicht planbaren Ausmaß.
Das hat uns Analysten vor eine schwierige Aufgabe gestellt, es
war eine Situation, die seit dem Bestehen der Analyse noch nicht
vorgekommen ist.
Scheuen sich Analysten, für eine Aktie eine Sell-Empfehlung abzugeben?
Wir schrecken nicht davor zurück, es gibt bei uns auch Reduceund Sell-Empfehlungen, wenngleich weniger als Kaufempfehlungen. Auch die betroffenen Unternehmen können heute gut
mit Reduce oder Sell leben. Die Zeiten, da es in solchen Fällen Beschwerden gab, sind vorbei, das Umfeld ist viel professioneller
geworden.
Geschäftsbereiche
Überblick Geschäftsbereiche
Highlights 2008
Wertpapierhandel und -sales
Strukturierte Produkte
Company Research
Equity Capital Markets Österreich
Equity Capital Markets CEE
Private Banking
Raiffeisen Investment AG
Controlling & Risk Management
IT & Organisation
Wie hat sich der Job des Analysten im Lauf der Jahre verändert?
Unsere Arbeit hat sich dramatisch verändert. Früher haben wir
vom Schreibtisch aus produziert. Die Arbeit war angebotsorientiert, man hat einfach Informationen weitergegeben. Heute sind
die Analysten ganz nah bei den Investoren und kennen deren
Wünsche und Bedürfnisse. Die Investoren haben heute meist
eine extrem gute Ausbildung und sprechen direkt mit den Analysten. Es gibt weit mehr Roadshows und Investorenveranstaltungen als früher, und man ist öfter bei den Firmen, die man
analysiert. Wegen der hohen Volatilität ist in der Analyse das
richtige Timing noch wichtiger geworden.
Gibt es für Sie Lehren aus der Finanzkrise?
Wer in unserem Geschäft noch keine Krise miterlebt hat, ist kein
Vollblutanalyst. Eine gewisse Demut ist auch in unserem Handwerk wichtig, und man lernt in Krisenzeiten weit mehr, als wenn
die Märkte boomen.
Vor allem im angloamerikanischen Raum gibt es Staranalysten.
Wer sind denn Ihre Stars?
Wir haben ein Starteam. Nach einer Umstrukturierung vor zwei
Jahren haben wir jetzt eine sehr anerkannte, schlagkräftige
Mannschaft – und zwar ohne Starallüren. Der Zusammenhalt in
der Gruppe ist sehr stark, Freundschaften reichen über die Kollegialität hinaus. Das sind ganz wichtige Erfolgsfaktoren.
Wie erfahren Sie, ob die Investoren mit Ihrer Arbeit zufrieden sind?
Häufig direkt, es gibt ja immer mehr Investoren, die direkt mit uns
Analysten sprechen. Rückmeldungen bekommen wir auch über
unsere Kollegen aus dem Sales-Bereich. Und außerdem gibt es offizielle Rankings, in denen unsere Arbeit objektiv beurteilt wird. Besonders stolz sind wir im Research-Team der Raiffeisen Centrobank
darauf, dass wir vom US-Analysehaus StarMine in der Kategorie
Treffsicherheit der Gewinnschätzungen zur Nummer eins gekürt
wurden. Bei der Treffsicherheit der Empfehlungen waren wir weltweit Nummer vier und damit beste österreichische Bank. Solche
Auszeichnungen schaffen bei den Kunden großes Vertrauen.
Dient das Research bei Investmenthäusern wie der Raiffeisen Centrobank auch als Door Opener für Kunden in anderen Bereichen?
Ja, eindeutig. Bei Emittenten, die unser Research kennen und
schätzen, haben wir einen Vertrauensvorschuss. Gute Analysten
sind bei den Emittenten erwünschte Gesprächspartner, weil wir
durch unseren Branchenansatz deren Markt kennen und auch
wissen, was die Investoren denken. Unsere Arbeit ist also oft
Door Opener für andere Bereiche bis hin zum Private Banking.
Was werden 2009 die Schwerpunkte Ihrer Arbeit sein? Börsenkandidaten, die Sie analysieren können, wird es ja kaum geben …
Nein, da wird es nicht sehr viele geben, wohl aber Kapitalerhöhungen. Wir werden unser Universum weiter covern, die Produkte wollen wir noch markt- und zeitnäher gestalten. So wollen wir
vor allem in den Branchen, die im Moment von besonderem Interesse sind, die Anleger mit einer klaren Meinung und möglichst viel an Informationen versorgen. Beispiele sind da unsere
Sektorberichte über Banken sowie über den Bereich Öl und Gas.
Außerdem wollen wir mit unseren Produkten noch schneller
sein, etwa auf Nachrichten aus den Unternehmungen sofort mit
einer Ersteinschätzung reagieren. Die tiefergehende Analyse, die
umfassende Planungsmodelle enthält, kommt dann später. Dieses Stufenkonzept schätzen die Investoren sehr.
Wegen der Finanzkrise fahren einige Häuser ihre Analysekapazitäten zurück. Wie reagiert Ihr Haus?
Diese Reduktion gibt es bei einigen Mitbewerbern, und es ist für
Investoren sicher ein Nachteil, wenn zu einzelnen Unternehmen
die Meinungsvielfalt fehlt. Die Raiffeisen Centrobank reduziert
nicht; die Coverage unseres Universums, das rund 100 Unternehmen umfasst, wird lückenlos weitergeführt. Wir sind keine
Schönwetter-Analysten, sondern machen unsere Arbeit in guten
und in schlechten Zeiten.
Dr. Gerhard Grund
Mitglied des Vorstandes, Equity Capital Markets
34_35
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Gerhard Grund
Mitglied des Vorstandes, Equity Capital Markets
Wie haben sich die Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt auf das Geschäft im Bereich Equity Capital Markets ausgewirkt?
Wir hatten 2007 das beste Jahr unserer Geschichte. Die beiden
damals von uns betreuten Großtransaktionen – der Börsengang
der Strabag und die Kapitalerhöhung der Raiffeisen International – haben noch positiv ins Jahr 2008 herübergestrahlt. 2008
ergab sich dann aus dem Zusammenbruch der Kapitalmärkte
sowie der heraufziehenden Rezession ein toxischer Cocktail, der
selbst sehr erfahrene und hartgesottene Investmentbanker vor
Herausforderungen stellte, wie sie sie noch nie erlebt hatten.
Einzelne Bereiche des Kapitalmarktes sind völlig darnieder gelegen. Weltweit ist das IPO-Geschäft zusammengebrochen. Auch
am heimischen Kapitalmarkt wurden im Vorjahr sämtliche Börsengänge abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben.
Wenn das wichtigste Geschäftsfeld wegbricht, dann kann man
entweder auf bessere Zeiten warten oder sich nach Alternativen
umsehen. Wie haben Sie reagiert?
Wir haben uns rasch auf andere Produkte konzentriert. So waren
wir etwa bei den Kapitalerhöhungen der AUA und der Uniqa-Versicherung federführend. Weiters haben wir diverse Beratungsmandate sowie Umlistings übernommen, etwa jenes der AT&S,
und Übernahmen durchgeführt und konnten so das Jahr 2008
insgesamt sehr erfolgreich abschließen. Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrungen am Kapitalmarkt haben wir ja ausreichend Know-how im Umgang mit schwierigen Phasen sammeln können, zuletzt in den Jahren 2002 und 2003.
Kann man sich so schnell umstellen?
Wir sind ein relativ kleines Team und deshalb nicht so arbeitsteilig organisiert wie die großen internationalen Häuser. Bei uns
muss jeder Mitarbeiter sehr vieles beherrschen. Deshalb konnten wir flexibel auf die veränderte Situation reagieren. Die Zeit
der Standardprodukte im Kapitalmarktgeschäft ist vorüber, auch
das kommt einem Haus wie der Raiffeisen Centrobank zugute.
Wie läuft die Kundenakquisition bei Ihnen ab?
Wir gehen, unterstützt von den Kundenbetreuern der RZB,
grundsätzlich immer aktiv auf unsere Kunden zu und warten
nicht, bis die Unternehmungen zu uns kommen. Besonders in
schwierigen Zeiten wie jetzt konzentrieren wir uns stark darauf,
welche Bedürfnisse der Kunde hat und ob es Produkte gibt, die
für seine Situation passen.
Wie sieht das Ergebnis unterm Strich aus?
2007 hatten wir für die größte Anzahl an Börseneinführungen
und für das größte an der Börse gelistete Volumen verantwortlich gezeichnet und deshalb ein absolutes Rekordergebnis geschafft. 2008 haben wir trotz des extrem negativen Umfelds
knapp 80 Prozent des Vorjahresergebnisses erreicht, allerdings
mit anderen Produkten. Das lineare Denken ist auch in unserem
Geschäft vorbei.
Wird sich durch die Finanzkrise das Kapitalmarktgeschäft grundsätzlich ändern, oder wird nach ein bis zwei Jahren alles wieder
laufen wie zuvor?
Ich glaube, wir werden uns daran gewöhnen müssen, künftig
kleinere Brötchen zu backen. Die Deals werden einfach kleiner
werden, mit Riesen-IPOs, bei denen die Investmentbanken entsprechend hohe Fees kassieren konnten, rechne ich auf absehbare Zeit nicht mehr. Es wird weniger und kleinere Transaktionen
geben. Darunter werden etwa Beratungsmandate sein, wo es
darum geht, wie Unternehmen ihre Finanzierungs- und Aktionärsstruktur optimieren können.
Geschäftsbereiche
Überblick Geschäftsbereiche
Highlights 2008
Wertpapierhandel und -sales
Strukturierte Produkte
Company Research
Equity Capital Markets Österreich
Equity Capital Markets CEE
Private Banking
Raiffeisen Investment AG
Controlling & Risk Management
IT & Organisation
Investmentbanker stehen derzeit vielfach am Pranger, weil man in
ihnen die Verursacher der weltweiten Finanzkrise sieht. Wie stehen
Sie als Verantwortlicher für den Bereich ECM zu dieser Kritik?
Auf uns in der Raiffeisen Centrobank trifft sie nicht zu. Ich kann
jedem, der ein Produkt von uns gekauft hat, nach wie vor in die
Augen schauen. Wir haben keine toxischen Produkte erfunden
und auch keine Emissionen in den Sand gesetzt. Bei jeder Aktientransaktion, die unser Haus in der Vergangenheit gemacht hat,
konnte der Anleger nach dem Abschluss noch Kursgewinne verbuchen. Selbst mit der Strabag-Aktie, die zu einem schon kritischen Zeitpunkt auf den Markt kam, ging es zuerst noch leicht
nach oben, bis dann der gesamte Markt und erst in der Folge die
Aktie eingebrochen sind. Gegenüber den großen internationalen
Investmentbankern haben wir sogar an Selbstvertrauen gewonnen. Denn die haben zwar für alles das passende Finanzinstrument erfunden, gegen die Krise bisher aber noch keines.
Worin unterscheidet sich die Raiffeisen Centrobank von Ihren Mitbewerbern? Wo sehen Sie bei der Umsetzung von Equity Capital
Markets-Themen Wettbewerbsvorteile?
Zu unseren Stärken gehören einmal die Überschaubarkeit des
Hauses und unsere schlanke und flexible Struktur. Wir können
die Produkte, die unsere Kunden brauchen, kostengünstig maßschneidern. Weitere Vorteile gerade in schwierigen Zeiten sind
das dichte Netzwerk von Raiffeisen und die Möglichkeit, unter
Einbindung der Raiffeisen Zentralbank die gesamte Produktpalette an Investmentbankprodukten anbieten zu können. Sollte
etwa für einen Kunden eine M&A-Transaktion günstiger sein als
eine Kapitalerhöhung, haben wir mit unserer Tochtergesellschaft Raiffeisen Investment AG auch dafür die Spezialisten an
der Hand. Für ganz wichtig halte ich die Stabilität in den Kundenbeziehungen, die es bei uns gibt. Wir existieren als ECMTeam länger, als die meisten CEOs oder CFOs der in Wien börsenotierten Unternehmen im Amt sind. Wir kennen die von uns
betreuten Firmen und ihre Organe genau und müssen – anders
als unsere internationalen Mitbewerber – für Transaktionen
nicht erst einfliegen. Wir sind auf das Thema Aktien fokussiert,
bieten daher Konstanz im Produktangebot und machen nicht
wie andere Häuser, immer wieder völlig neue Dinge. Sehr gut
läuft bei uns auch die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen
Equity Capital Markets, Sales und Research. Wenn es dabei auch
strikte Vorschriften hinsichtlich Chinese Walls zwischen den Abteilungen zu beachten gilt, so funktioniert der geordnete Wissens- und Know-how-Transfer eben doch besser, wenn der Branchenanalyst nur zwei Zimmer weiter und nicht in Chicago sitzt.
Was erwarten Sie vom Geschäftsjahr 2009?
Wir werden wie schon gesagt kleinere Brötchen backen müssen.
Mit Börsengängen rechne ich in Wien zumindest im ersten
Halbjahr 2009 nicht. Kapitalerhöhungen wird es hingegen sehr
wohl geben, und zwar auch größere. Geld ist bei den Investoren
ja nach wie vor vorhanden; was wir derzeit erleben, ist eher eine
Angebotsverweigerung. Bei Kapitalerhöhungen erwarte ich einen Paradigmenwechsel. Bisher wurden sie vorwiegend zur Finanzierung von großen Übernahmen gemacht, der Markt wollte
eine Wachstumsstory, nur das war sexy. Künftig werden Firmen
über Kapitalerhöhungen vor allem ihre Bilanzstruktur verbessern. Das klingt zwar zunächst mäßig spannend, wird aber nötig
sein, weil die Banken bei der Kreditvergabe zunehmend großen
Wert darauf legen, dass die Firmen auch eine ausreichende Eigenkapitalquote haben.
Dr. Erich Obersteiner
Direktor Equity Capital Markets CEE
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Erich Obersteiner
Direktor Equity Capital Markets CEE
Die Finanzkrise hat im Vorjahr auch die Kapitalmärkte im Osten
voll erfasst. Sie leiten in der Raiffeisen Centrobank den Bereich
Equity Capital Markets Zentral- und Osteuropa – wie stark haben
Sie diesen Einbruch zu spüren bekommen?
Zu Jahresanfang 2008 war in der Region, die wir betreuen, das
Umfeld für Börsengänge noch sehr gut. Wir sind mit einer vollen
IPO-Pipeline gestartet. Ab dem Sommer hat sich die Stimmung
deutlich verschlechtert, alle Projekte, an denen wir bereits gearbeitet hatten, wurden von den Emittenten zurückgezogen. IPOs
konnten nicht mehr platziert werden. Die Kapitalerhöhung beim
russischen Retailer X5, bei der wir dabei waren, war das Einzige,
was noch über die Bühne gebracht werden konnte. Neue Mandate gab es nicht, vorbereitete Transaktionen wurden abgesagt
oder auf längere Sicht verschoben. Im dritten Quartal 2008 ist
das IPO-Volumen in der Region im Jahresvergleich um 90 Prozent eingebrochen, und im vierten Quartal ging dann gar nichts
mehr. Die Situation war übrigens im Westen nicht anders: In den
USA gab es Monate, in denen nicht ein einziges Unternehmen
neu an die Börse ging. So etwas hatten wir seit zehn Jahren nicht
mehr erlebt.
Wie haben Sie auf diese schwierige Situation reagiert?
Weil in unserem Kerngeschäft, das sind IPOs und Kapitalerhöhungen, absolute Flaute herrschte, haben wir ab dem Herbst
2008 unsere Produktpalette erweitert. Wir haben analysiert, was
in der Vergangenheit auch in schlechten Börsenzeiten relativ gut
funktioniert hat, und sind so auf die Wandelanleihe gekommen.
Dieses Produkt kann in schwierigen Phasen sowohl für die Emittenten als auch für die Investoren interessant sein. Einige Projekte, z. B. in Russland und Slowenien, gibt es bereits, weitere sollen
folgen. Auch Börsenrückzüge sind derzeit ein Thema, wir bieten
dafür Know-how-Unterstützung an. Viele Staaten in Zentraleuropa brauchen dringend Geld und werden auch vom Internationalen Währungsfonds, der Kredite nur gegen strenge Auflagen
gewährt, zu Privatisierungen gedrängt, die im Moment aber
auch nicht ganz einfach durchzuführen sind. Exchangeable
Bonds, die ähnlich einer Wandelanleihe funktionieren, können
für diese Regierungen eine interessante Lösung sein. Das haben
wir ebenso angeboten wie Investor Relations Packages, unabhängige Unternehmensbewertungen, Fairness Opinions oder
Pre-IPO-Advisory. Das dauert je nach Lage eines Unternehmens
bis zu eineinhalb Jahre, deshalb ist dafür jetzt die ideale Zeit.
Konnten Sie mit diesen Alternativen den Ausfall von Börsengängen und Kapitalerhöhungen ertragsmäßig kompensieren?
Ein IPO ist, auch was den Ertrag betrifft, das Königsprodukt im
Kapitalmarktgeschäft. Unser Geschäft ist extrem zyklisch. Während etwa die Autoindustrie bereits bei einem Einbruch um 20
Prozent in schwere Probleme gerät, sind für uns Schwankungen
von bis zu 90 Prozent keine Seltenheit. In Zeiten wie diesen sind
wir froh, wenn wir unsere Kosten decken können.
Zentral- und Osteuropa wurde in den vergangenen Jahren als
Wachstumsmarkt hoch gelobt, jetzt werden diese Länder von den
Analysten durchwegs extrem negativ beurteilt. Wie sehen Sie aufgrund der Erfahrungen vor Ort die Region?
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass sie langfristig mehr Chancen als Probleme bietet und sich wieder erholen wird. Man darf
auch nicht außer Acht lassen, wie stark wir in Österreich schon
von Osteuropa profitiert haben. Im Osten waren die Wachstumsraten über viele Jahre hinweg sehr hoch, da ist das Korrekturpotenzial dann eben auch entsprechend groß. In Summe
wächst die Region auch jetzt noch deutlich stärker als Westeuropa. Die aktuelle Phase ist natürlich eine echte Herausforderung. Langfristig sind die Chancen in Osteuropa weit größer als
im Westen. Sie haben Rohstoffe, einen großen Binnenmarkt und
gut ausgebildete Menschen, die bereit sind, aus ihrem Leben etwas zu machen.
Geschäftsbereiche
Überblick Geschäftsbereiche
Highlights 2008
Wertpapierhandel und -sales
Strukturierte Produkte
Company Research
Equity Capital Markets Österreich
Equity Capital Markets CEE
Private Banking
Raiffeisen Investment AG
Controlling & Risk Management
IT & Organisation
Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, und wie
beurteilen Sie die weitere Entwicklung in Russland?
Es wäre völlig falsch, die ganze Region über einen Kamm zu scheren. Das zieht sich enorm auseinander. Länder, die der EU angehören, sind anders zu beurteilen als solche außerhalb. Russland wird
die Krise mit Sicherheit überstehen. Aus den Öleinnahmen wurde
dort ein riesiger Staatsfonds aufgebaut. Russland steht heute
ganz anders da als Ende der neunziger Jahre, als es ebenfalls in
eine schwere Finanzkrise geraten war. Damals war der russische
Staat komplett am Ende, jetzt sind die Oligarchen komplett am
Ende, und der Staat luchst ihnen ihre Unternehmen wieder um
ein Butterbrot ab. Das ist sicher eine Ironie des Schicksals. Positiv
ist auch, dass Russland als einziges Land im Osten ein aktives Programm für die Banken und die Wirtschaft durchzieht.
wie Getreide oder Soja sehr gut zur Energiegewinnung nutzen.
Mit einer deutlichen Belebung des IPO-Marktes rechnen wir erst
wieder ab dem Jahr 2010. Schon früher wird sich in Osteuropa
der Markt für Kapitalerhöhungen beleben. Wegen der Kreditkrise werden die Unternehmen verstärkt zu alternativen Finanzierungsformen greifen müssen. Auch die Zahl der Beratungsmandate wird zunehmen – und zwar aus zwei Gründen: Die Unternehmen müssen sich auf die neuen Finanzierungsbedingungen
einstellen, und wer mittelfristig an einem geplanten Börsengang festhält, wird die Zeit bis dahin zur intensiven Vorbereitung
nützen. Bei unorthodoxen Privatisierungen, etwa über Exchangeable Bonds, rechnen wir uns ebenfalls gute Chancen aus.
Sie erwarten also, dass sich Osteuropa wirtschaftlich wieder erholen wird. Wann werden diese Märkte bei den internationalen Investoren wieder gefragt sein?
Diese Trendwende erwarte ich spätestens dann, wenn die Investoren in Westeuropa die ersten Gewinne eingefahren haben.
Sobald die Gewinne im Westen nicht mehr so laufen und sich in
Osteuropa neue Chancen auftun, wird man sich der Region wieder zuwenden. Dass so etwas funktioniert, haben wir schon bei
der Krise Ende der neunziger Jahre erlebt. 1998 war Russland völlig out, zwei Jahre später hat dieser Markt wieder geboomt. Die
Erholung wird zuerst in den großen Märkten Platz greifen und
dann mit einem Time-Lag auch die kleineren erfassen. Gemessen an der Bewertung sind die osteuropäischen Märkte teilweise enorm billig, die fundamentalen Daten und das enorme Aufholpotenzial sprechen nach wie vor für die Region.
Wie wird sich das Kapitalmarktgeschäft in Osteuropa heuer entwickeln?
Für klassische Börsengänge bleibt das Umfeld ungünstig. Wenn
überhaupt etwas geht, dann ab der zweiten Jahreshälfte einige
wenige Spezial-IPOs. Interessant sein könnte dabei besonders
der Bereich Agricultural Products. In Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Serbien oder Weißrussland könnte man Agrarprodukte
Sie sind in insgesamt 17 Ländern tätig und decken die komplette Ostregion bis nach Kasachstan ab. Werden Sie aufgrund der Krise Ihre
Präsenz reduzieren, sich aus einzelnen Ländern sogar zurückziehen?
Wir covern die Region von Wien aus, und zwar in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Einheiten der Raiffeisen International
Bank Holding AG und unserer Tochtergesellschaft Raiffeisen Investment AG, die wir auch als Vertriebsweg nützen. Raiffeisen
wird mit Sicherheit in Osteuropa bleiben. Wir werden von Wien
aus in nächster Zeit den Fokus eher auf die größeren Länder legen, weil dort die Erholung beginnen wird. Polen wird sich am
schnellsten erholen, Russland wird wieder kommen, auch Rumänien aufgrund der Größe des Marktes. In den kleineren Ländern
werden wir uns auf Spezialprodukte konzentrieren. Für uns
könnten sich durch die Krise sogar mehr Chancen ergeben, da
die internationalen Investmentbanken dort mit Ausnahme von
Russland und Polen ihre Zelte abbrechen, die großen Mitbewerber also wegfallen.
Mag. Monika Jung
Direktorin Private Banking
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Monika Jung
Direktorin Private Banking
Das Jahr 2008 war an den internationalen Finanzmärkten von der
schlimmsten Krise seit den dreißiger Jahren geprägt. Wie haben Sie
im Private Banking der Raiffeisen Centrobank auf diese schwierige
Situation reagiert?
Wir haben wegen der Krise, deren Ausmaß und Dauer auch uns
überrascht hat, in der Kundenveranlagung das Risiko kontinuierlich reduziert, das heißt, wir haben laufend Aktien verkauft, wobei man aus heutiger Sicht durchaus radikaler hätte vorgehen
können. Risiko herausnehmen und das Geld in sicheren Häfen
wie etwa Festgeld oder kurz laufenden Staatsanleihen parken
war im Vorjahr die einzig mögliche Strategie. À-la-BaisseSpekulationen haben wir bewusst nicht gemacht, da wir auf
Kundenportfolios derivative Instrumente grundsätzlich nur zur
Absicherung einsetzen. Wichtig war uns auch, mit unseren Kunden besonders intensiven Kontakt zu halten. Meine MitarbeiterInnen und ich hatten im Vorjahr sicher fünfmal so viele Kundengespräche wie in „normalen“ Jahren.
Marktnähe unserer Kundenbetreuer und der großen Zahl an direkten Börseanschlüssen, über welche die Raiffeisen Centrobank
verfügt. Aktien können auch telefonisch gekauft oder verkauft
werden, die Aufträge werden von unseren eigenen Händlern sofort durchgeführt.
Welche Phase war für Sie und Ihre Mitarbeiter am stressigsten,
und wie kann man sich da motivieren?
Ende September, Anfang Oktober, das waren die zwei schlimmsten Wochen. Wichtig ist in solchen Phasen ein guter Zusammenhalt im Team, interne Schuldzuweisungen als Reaktion auf
externe Krisen bringen gar nichts. In der extremen Phase hatten
wir jeden Tag mehrere Meetings, um die Situation miteinander
zu analysieren und die entsprechenden Schritte zu setzen.
Wie hat sich das von Ihrem Haus verwaltete Vermögen im Vorjahr
entwickelt, und wie viel haben Ihre Kunden im Vorjahr verloren?
Das von uns verwaltete Vermögen ist im Vorjahr von 1,8 auf 1,45
Milliarden Euro zurückgegangen. Kunden, die ein Portfolio mit
geringem bis mittlerem Risiko haben, mussten bis zu zehn Prozent Verlust hinnehmen. Wer mehr Risikoappetit hatte, verlor
15 bis 20 Prozent. Natürlich ist für jeden Kunden ein Minus
schmerzlich, vor allem wenn unmittelbar nicht die Aussicht besteht, den Verlust rasch wieder aufholen zu können. Besonders
hart war die Entwicklung für jene Kunden, die noch nicht so lange in Aktien veranlagt haben, von den guten Jahren bis 2007 also
nicht profitiert haben. Positiv ist, dass unsere Kunden Aktien
nicht auf Kredit gekauft haben.
Was ist die Anlagephilosophie Ihres Hauses, was unterscheidet Sie
von den Mitbewerbern?
Wir stehen für professionelle und risikobewusste Anlageberatung und ein aktives, maßgeschneidertes Portfoliomanagement. Oberstes Ziel ist die Wahrung des Vermögens unserer
Kunden. Wir bieten natürlich die gesamte Wertpapierpalette –
Aktien, Fonds, Anleihen, Zertifikate usw. – an, wobei wir bei der
Produktauswahl volle Freiheit hinsichtlich der Wahl der Anbieter
haben. Unsere Kunden werden also nicht darauf reduziert, ein
Hausprodukt zu kaufen, wenn ein anderes für sie besser wäre.
Das wird sehr geschätzt. Zu unseren Kernkompetenzen gehört
neben Anlageberatung und Portfoliomanagement auch das Brokerage. Unsere tradingorientierten Kunden profitieren von der
Wie viele Kunden hat das Private Banking der Raiffeisen Centrobank,
und woher stammen diese? Betreuen Sie auch superreiche Russen?
Wir haben rund 800 Kunden. Zwei Drittel davon sind Privatpersonen, ein Drittel Unternehmungen und Stiftungen. Ein Fünftel
der Kunden kommt aus dem Ausland, darunter sind auch einige
aus Osteuropa. Über eine Kooperation mit der Raiffeisenbank
Moskau haben wir einige Kunden aus Russland bekommen, wobei auch hier das Kundenportfolio genauso gestreut ist wie bei
anderen Nationalitäten. Grundsätzlich gilt, dass dieser Kundenkreis sehr konservativ veranlagt, meist in Festgeld und Staatsanleihen in US-Dollar oder Euro.
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Wie haben die Kunden darauf reagiert, dass sie 2008 Verluste hatten, während simple Sparbücher gute Zinsen brachten?
Sie haben gute Nerven bewiesen. Ich bin seit 20 Jahren im Bankgeschäft tätig, die Investoren sind heute viel informierter als früher. Daher wurden sie von der Entwicklung nicht gänzlich überrascht und konnten auch die Ursachen recht gut interpretieren.
Wir konnten sogar neue Kundengelder gewinnen, trotz der
schlechten Marktentwicklung hat man uns also zusätzliches
Vertrauen geschenkt. Aber der Bedarf an Beratung und laufender Kommunikation ist natürlich erheblich gestiegen.
und transparentes Geschäftsmodell sowie eine entsprechende
Historie aufweisen können. In den nächsten Monaten wollen
wir in mehreren Schritten vorsichtig zukaufen. Im Fokus stehen
dabei die etablierten Märkte, also der EU-Raum und die USA, bei
den Branchen setzen wir auf Nahrungsmittel, Gesundheitsthemen, Versorger. Später könnte man sich auch wieder an Zykliker
wagen, etwa Maschinenbauwerte. Ganz wichtig wird dabei die
Einzeltitelselektion sein. Bei Staatsanleihen setzen wir auf solide
EU-Länder wie Deutschland, Österreich oder Frankreich und
Laufzeiten bis längstens 2011. Die Zinsen für Festgeld sind kräftig
gesunken, will man Mittel parken, muss man eben in den sauren
Apfel beißen. Wer etwas mehr Risiko akzeptiert, dem empfehlen
wir Bonus-Zertifikate.
Einige Ihrer Mitbewerber, etwa die Constantia Bank oder die Meinl
Bank, haben zuletzt für negative Schlagzeilen gesorgt. Hat Ihr
Haus davon profitiert?
Ja, es gab etliche Kunden dieser beiden Häuser, die ihre Depots
zur Raiffeisen Centrobank übertragen haben, aber ganz grundsätzlich sind solche Entwicklungen vor allem bedauerlich und
für den Marktplatz nicht zuträglich.
Welche Anlagestrategie haben Sie 2008 verfolgt?
Wir haben – anders als einige unserer Mitbewerber – bereits im
Februar damit begonnen, Rohstofffonds zu verkaufen. Ab Mai
wurden dann die Aktienquoten konsequent zurückgefahren, wir
haben in mehreren Wellen verkauft, und zwar quer durch. Geparkt wurden die Mittel in Festgeld sowie in Staatsanleihen mit
kurzen Laufzeiten. Dabei setzten wir auf Jumbos, also große
Emissionen, und natürlich auf beste Bonität. Das Inflationsthema, auf das einige Banken 2008 mit speziellen Produkten gesetzt haben, wurde von uns nicht gespielt. Wir haben nicht daran geglaubt, und die Entwicklung hat uns recht gegeben. Die Inflation ist heute kein Thema mehr.
Wie sieht der Ausblick für heuer aus?
Da wir weitere Rückschläge für möglich halten, setzen wir unsere defensive Strategie zunächst fort. Bei Unternehmensanleihen
üben wir starke Zurückhaltung. Da sowohl Staaten als auch Unternehmen heuer riesige Volumina emittieren werden, kann
man davon ausgehen, bessere Renditen zu bekommen, wenn
man erst später kauft. Sehr wohl glauben wir weiterhin an Aktien und da vor allem an Substanzwerte, die ein nachhaltiges
Erwarten Sie durch die Finanzkrise eine generelle Trendwende bei
den Anlegern?
Die Kunden werden nur noch Anlageprodukte wählen, die klar
und verständlich sind. Dies gilt auch für extreme Transparenz bei
Konditionen und Spesen. Die Anleger sind außerdem sehr diszipliniert geworden, es gibt mehr Limit-Orders und Stop-Losses als
früher. Das wird die Zukunft sein. Aktien kaufen und liegen lassen ist nicht mehr „in“. Wenn man sich bei einer Anlageentscheidung geirrt hat, steigt man auch kurzfristig wieder aus.
Wann rechnen Sie an den internationalen Kapitalmärkten mit einer Trendwende?
Die Trendwende könnte kommen, wenn es von den Unternehmen wieder positive Nachrichten gibt. Bei den tiefen Niveaus,
die wir erreicht haben, ist es leichter, eine Verbesserung auszuweisen. Sobald die Stimmung wieder positiver wird, ist auch der
Aktienmarkt für eine starke Erholung gut. Im Vorjahr ging es je
nach Land um 40 bis 80 Prozent nach unten, da ist eine Erholung
um 50 Prozent durchaus möglich. Man wird aber weiterhin mit
großen Kurssprüngen rechnen müssen, die Märkte werden mit
Sicherheit volatil bleiben.
Mag. Heinz Sernetz, Dr. Wolfgang Putschek und Mag. Martin Schwedler
Vorstand Raiffeisen Investment AG
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Heinz Sernetz, Wolfgang Putschek und Martin Schwedler
Vorstand Raiffeisen Investment AG
Was sind die Kernkompetenzen der Raiffeisen Investment AG, in
welchen Ländern und in welchen Branchen sind Sie tätig?
Sernetz: Wir sind die einzige in ganz Zentral- und Osteuropa und
der Türkei vor Ort präsente Corporate-Finance-Gesellschaft. In
dieser Region sind wir der führende M&A- und Privatisierungsberater. In Wien haben wir eine Branchenorientierung und dekken alle wesentlichen Industriesektoren ab. Die Palette reicht
von Energie über Telekom, Chemie, Pharma und Stahl bis zu Konsumgütern und Nahrungsmitteln. Unsere Sektorspezialisten
stehen in ständigem Kontakt mit den Firmen und sind mit den
Entwicklungen und Trends ihrer Branche bestens vertraut. In insgesamt zwölf Ländern Osteuropas und der Türkei sind wir mit
unseren Teams lokal vertreten und verfügen deshalb auch über
die lokale Expertise. Bei Transaktionen arbeiten die Sektorspezialisten gemeinsam mit den lokalen Teams. Wir arbeiten auch mit
den Netzwerkbanken der Raiffeisen International auf den jeweiligen lokalen Märkten sehr eng zusammen.
kaherstellers Labormed an Advent, die Akquisition zweier weißrussischer Brauereien durch Heineken / Brau Union, die Übernahme der Börse Laibach durch die Wiener Börse sowie mehrere Privatisierungen in der türkischen E-Wirtschaft. Unsere stärksten
Märkte waren im Vorjahr jene in Südosteuropa inklusive Rumänien, auch in Russland und der Ukraine haben wir viel gemacht.
Für unsere Arbeit haben wir 2008 vier Awards bekommen.
Wie hat sich die Finanzkrise 2008 auf Ihr Geschäft ausgewirkt?
Sernetz: International sind die M&A-Transaktionen gegenüber
dem Rekordjahr 2007 um 50 Prozent zurückgegangen. Bei uns ist
das Geschäft im ersten Halbjahr 2008 noch gut gelaufen, wir
konnten einige bedeutende Transaktionen abschließen. Gemessen an der Anzahl der Deals lag die Raiffeisen Investment AG, die
zu 100 Prozent der Raiffeisen Centrobank gehört, in diesem Zeitraum im gesamten CEE- und CIS-Raum an erster Stelle. Im zweiten Halbjahr ist die Finanz- und Wirtschaftskrise dann auch auf
unsere Märkte in Osteuropa übergeschwappt, besonders im vierten Quartal ging das M&A-Volumen in der Region deutlich zurück. Etwas gemildert wurde die negative Entwicklung dadurch,
dass wir mehr staatliche Aufträge bekamen. So waren wir etwa in
Russland in der Bewertung von Infrastrukturprojekten gemeinsam mit einem US-Mitbewerber der absolute Marktführer.
Sie haben seit 2007 eine Kooperation mit der Investmentbank
Lazard. Wie entwickelt sich diese Zusammenarbeit?
Schwedler: Die Kooperation mit Lazard läuft sehr gut und wurde
jetzt um zwei Jahre verlängert. Sechs Transaktionen haben wir
bereits erfolgreich abgeschlossen, derzeit arbeiten wir an 20 gemeinsamen Mandaten. Die Unternehmenskultur des Hauses Lazard, das anders als die großen Player der Investmentbankszene
von der Finanzkrise nicht betroffen ist, passt sehr gut mit jener
der Raiffeisen Investment AG zusammen, auch deshalb sind wir
mit dieser Kooperation sehr zufrieden.
Was waren die wichtigsten Deals, die Sie im Vorjahr betreut haben?
Sernetz: Insgesamt waren es 33 Transaktionen. So haben wir
etwa die heimische RailCargo bei der Akquisition der ungarischen MavCargo beraten, beim Bösendorfer-Deal haben wir den
Käufer Yamaha beraten, ebenso den Käufer der Waldquelle. Erwähnenswert sind weiters der Verkauf des rumänischen Generi-
Wie sieht es im Geschäftsjahr 2008 unterm Strich aus, wie stark
hat die Krise sich in Ihren Zahlen niedergeschlagen?
Schwedler: Mit 96 Mitarbeitern, davon 40 in Wien, erwirtschaftete die Raiffeisen Investment AG im Vorjahr ein Bruttohonorarvolumen von 25,4 Millionen Euro. 2007 waren es 30,7 Millionen.
Das Ergebnis vor Steuern, das 2007 mit 10,5 Millionen Euro einen
Rekordwert erreicht hatte, sank auf 3,7 Millionen Euro. Hier spürte man die Finanzkrise, die Zahl der Transaktionen ist ja nur wenig gesunken.
Geschäftsbereiche
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Highlights 2008
Wertpapierhandel und -sales
Strukturierte Produkte
Company Research
Equity Capital Markets Österreich
Equity Capital Markets CEE
Private Banking
Raiffeisen Investment AG
Controlling & Risk Management
IT & Organisation
Wie sind die Aussichten für das Geschäftsjahr 2009?
Putschek: Das erste Halbjahr 2009 wird auf dem M&A-Markt sicher noch schwierig, im zweiten Halbjahr sollte es jedoch zu einer Erholung kommen. Insgesamt sind wir vorsichtig optimistisch. Es wird vermutlich heuer im internationalen M&A-Geschäft keine schlagzeilenträchtigen Milliardendeals geben, weil
diese meist mit einem hohen Leverage, also viel Fremdkapital,
durchgezogenen Transaktionen wegen der Finanzkrise nicht
mehr darstellbar sind. Das war aber ohnehin nicht unsere Liga.
Weiterhin hohe Kauf- und Verkaufsaktivitäten erwarten wir hingegen im Mid-Market mit Transaktionsaktionsgrößen zwischen
50 und 500 Millionen Euro, wo wir stark sind. Ein guter Teil unseres Mandat-Portfolios besteht derzeit aus Fällen, in denen Unternehmen wegen der Finanzkrise zum Verkauf gezwungen sind
und sich die Transaktionswerte in dem genannten Bereich bewegen. Wir haben zum Beispiel einige Aufträge aus Island. Isländische Holdings haben in der Vergangenheit im Ausland zum Teil
aggressiv zugekauft und müssen jetzt schnellstens wieder verkaufen. Generell werden wegen der schwierigen Wirtschaftslage
viele Unternehmen ihre Strategie neu ausrichten und sich dabei
auf das Kerngeschäft konzentrieren. Bereiche, die nicht dazu gehören, werden verkauft.
den also billiger. Irgendwann ist da ein Boden erreicht, wo man
zuschlagen muss. Positiv wird sich für die Käufer auch die Abwertung der Ost-Währungen auswirken, weil sie für einen EuroKaufpreis mehr Marktanteil bekommen als früher. Nicht zuletzt
müssen Käufer jetzt nicht mehr viel Geld für überhöhte Good
Wills hinblättern, was bis 2007 durchaus üblich war und jetzt so
manchem auf den Kopf fällt.
Das heißt, Sie erwarten wegen der Finanzkrise nicht weniger Geschäft, aber andere Transaktionen als in wirtschaftlich rosigeren
Zeiten?
Putschek: Ja, unser Portfolio hat sich völlig verändert. Vor zwei
Jahren hat man sich noch zu jedem Verkaufsmandat gratuliert,
denn mit 90-prozentiger Sicherheit konnte man damit rechnen,
einen Käufer zu finden – und zwar entweder einen strategischen
Investor oder eine Private-Equity-Gesellschaft. Wer mehr zahlte,
kam zum Zug. 2009 wird sich dieser Trend umkehren. Erfolgversprechende Aufträge sind jene, wo wir Käufer mit viel Liquidität
beim Erwerb von Unternehmen beraten.
Wie hat sich durch die Finanzkrise das Umfeld für M&A-Deals verändert?
Sernetz: Die Bewertungen haben sich gemessen an den Multiples, die verlangt und auch bezahlt werden, bereits im Vorjahr
halbiert und werden heuer noch weiter sinken, die Firmen wer-
Wer hat noch genügend Geld, um zuzukaufen, und in welchen
Branchen erwarten Sie heuer die meisten Transaktionen?
Putschek: Ich sehe drei große Käufergruppen: einmal die strategischen Investoren, die sich in der Vergangenheit gegen die Private-Equity-Firmen nicht durchsetzen konnten. Viele von ihnen
haben noch immer eine schöne Kriegskasse und warten nur darauf, zuzuschlagen. Manche Private-Equity-Fonds haben Geld angesammelt, aber wegen der Krise ihre Einkaufstätigkeit gestoppt. Die kommen jetzt langsam unter Druck und müssen investieren. Außerdem sind nicht alle Oligarchen finanziell unter
die Räder gekommen. Es gibt auch solche, die rechtzeitig verkauft haben und jetzt über große Cash-Bestände verfügen. Branchenmäßig erwarte ich die meisten Aktivitäten in den relativ
stabilen Bereichen wie Lebensmittel, Energie, Telekom und Pharma. Aus diesen Branchen hat unser Haus bereits entsprechende
Aufträge, und wir sind zuversichtlich, diese Transaktionen erfolgreich abwickeln zu können. Im Bereich Telekom rechne ich heuer
auch mit weiteren Privatisierungen, weil viele Länder in Osteuropa große Budgetdefizite finanzieren müssen.
Mag. Andreas Rosenbaum
Direktor Controlling & Risk Management
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Andreas Rosenbaum
Direktor Controlling & Risk Management
Das Risikomanagement war für viele Banken früher oft nur
Pflichtübung, die Finanzkrise hat diesen Bereich nun ins Scheinwerferlicht gerückt. Wie haben Sie in der Raiffeisen Centrobank
das schwierige Jahr 2008 bewältigt?
Grundsätzlich war die Raiffeisen Centrobank durch ihre Spezialisierung auf Handel und Brokerage mit Aktien und Aktienderivaten den Turbulenzen, die die internationalen Finanzmärkte erfasst haben, weniger stark ausgesetzt als Häuser, die auch im
Zinsgeschäft, speziell jenem mit Kreditderivaten, tätig sind oder
große Wertpapierpositionen halten. Unsere Systeme sind auf ein
transaktionsorientiertes Geschäftsmodell ausgerichtet, die Zuständigkeiten sind klar geregelt: Dass ein anstehendes Thema
von niemandem aufgegriffen oder nicht gesehen wird, kommt
bei uns nicht vor. Das war gerade im schwierigen Jahr 2008 ein
großer Vorteil. Generell sind wir selbstverständlich vorsichtiger
geworden und haben seit dem Sommer, wo es möglich war, weiter Risiko abgebaut. Wesentlich war dabei auch, dass der Anstieg
der Bilanzsumme der Raiffeisen Centrobank in den letzten Jahren nicht auf Leverage aufgebaut war, sondern auf der erfolgreichen Platzierung unserer Eigenemissionen.
Wie ist das Risikomanagement der Raiffeisen Centrobank in jenes
der Konzernmutter RZB eingebettet?
Als Tochterunternehmen der RZB sind wir in das Risikomanagement der RZB-Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt
durch die verschiedenen Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen sicher, dass alle wesentlichen Risiken gemessen und limitiert bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des Risiko-Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden. Da wir ein Spezialinstitut sind, haben wir naturgemäß ein
anderes Risikoprofil, als es dem Konzernschnitt entspricht, und
konzentrieren uns auf unserer Managementebene insbesondere
und unterstützt durch entsprechende Systeme auf unseren
Kernbereich, den Umgang mit Marktrisiken im Zusammenhang
mit Aktien und Aktienderivaten.
Hat Sie das Ausmaß der Krise überrascht?
Überrascht hat uns, wie viele in der Branche, dass das Kreditrisiko, das davor vor allem im Interbankengeschäft über Jahre hinweg als untergeordnet angesehen wurde, in kurzer Zeit das alles
bestimmende Thema geworden ist. Man hatte wohl geglaubt, es
durch Basel II mit einem System von Ratings und historischen
Ausfallszahlen im Griff zu haben. Aber außergewöhnliche Ereignisse wie jenes, dass im September die US-Investmentbank Lehman von der US-Regierung bzw. dem übrigen Bankenapparat
fallen gelassen wurde, werden dadurch nicht abgedeckt.
Wie funktioniert das Risikomanagement der RCB konkret, und wo
lagen 2008 die besonderen Herausforderungen?
Die RCB verfolgt den Ansatz einer Gesamtbankrisikosteuerung,
die auf einer definierten Risikopolitik und einem umfassenden
Planungs- und Controlling-Prozess basiert. Der Fokus liegt hierbei besonders auf Market, Credit und Operational Risk. Die Risikomessung selbst gründet auf einer Verknüpfung von Sensitivitätslimiten mit einem gesamtheitlichen Value-at-Risk-Konzept.
Ergänzend hierzu werden auch umfangreiche Stresstests entwickelt. Durch all diese Maßnahmen, dargestellt in einem detaillierten Risikoreporting, ist es dem Vorstand möglich, Risiken
frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen
Steuerungsmaßnahmen einzuleiten.
Da wir ein großer Emittent von Zertifikaten und Derivaten
sind, müssen wir im Besonderen das Marktrisiko aus dynamischem Hedging im Griff haben. Wir haben in diesem Bereich
über die Jahre viel Know-how aufgebaut und unsere Systeme
immer weiter perfektioniert. So haben wir im letzten Jahr neben
der Umsetzung von MiFID- und Basel-II-Vorgaben unter Zuziehung externen Know-hows ein umfangreiches Projekt zur Weiterentwicklung des Risikomanagements in Richtung einer Gesamtbankrisikosteuerung erfolgreich abgeschlossen. Schwerpunkte waren dabei die Überarbeitung und Neudefinition der
Risikostrategie mit der Betonung von Risikoappetit und Risikotragfähigkeit, die Entwicklung eines Monte-Carlo-Systems für
das Marktrisiko und die Quantifizierung des Operationellen
Risikos über Value-at-Risk-konsistente Messwerte.
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Haben all diese Maßnahmen für die besonderen Herausforderungen des Jahres 2008 genügt?
Das können wir bejahen. Die extremen Ausschläge, die es vor allem ab September 2008 an den internationalen Finanzmärkten
gab, haben das Hedging deutlich erschwert; es ist uns jedoch gelungen, es erfolgreich abzuwickeln. Im Geschäft mit den großen
internationalen Investmentbanken, die man für manche Produkte als Partner braucht, haben wir schon ab dem Sommer 2007 die
Ausweitung der Credit Spreads zum Anlass genommen, uns entsprechend vorsichtig zu positionieren bzw. Vorsorge zu treffen.
Ein weiteres großes Thema war für viele Banken im Vorjahr
das Liquiditätsrisiko. Uns trifft dies weit weniger als andere Häuser. Wir refinanzieren uns – vor allem aus dem Wertpapieremissionsgeschäft heraus – weitgehend selbst. Geringe Überhänge
konnten im Interbankenmarkt, selbstverständlich unterstützt
vom guten Standing unserer Mutter RZB, immer problemlos abgedeckt werden.
Viele Experten meinen, dass die Basel-II-Bestimmungen und die internationalen Bilanzierungsregeln die Finanzkrise nicht nur nicht
verhindert, sondern sogar noch verschärft haben. Teilen Sie als Risikomanager diese Einschätzung?
Basel II hat sicher das Bewusstsein für den Umgang mit Risiken
geschärft, man muss es in einzelnen Bereichen aber auch durchaus kritisch sehen. So hat es wohl auch dazu geführt, dass man
sich zu sehr auf Systeme verlässt und den kritischen Blick auf die
Wirklichkeit vernachlässigt. Basel II wirkt mit Sicherheit prozyklisch und trägt damit in Krisenzeiten zur Kreditverknappung
bei. Äußerst kritisch sehe ich auch die amerikanischen Bilanzierungsregeln. Wenn eine Investmentbank eine Verschlechterung
ihrer Bonität in einen Gewinn umwandeln kann, indem sie ihre
Verbindlichkeiten abwertet, muss einen das nachdenklich stimmen. Kritisch hinterfragen muss man schließlich die Umsetzung
der Marked-to-market-Bewertung. Dass Banken Positionen bewerten müssen, für die es keinen Markt gibt, hat in den vergangenen Monaten die Probleme sicher kräftig verschärft.
Der Zusammenbruch von Lehman im September 2008 war nach
Meinung vieler entscheidend dafür, dass die Finanzkrise dermaßen
desaströs geworden ist. Teilen Sie diese Einschätzung?
Rückblickend betrachtet haben die Entscheidungsträger in den
USA den Dominoeffekt, der von der Lehman-Pleite ausging, offensichtlich unterschätzt. Bis dahin hatte man geglaubt, dass
das System keine der großen Banken fallen lassen wird. An dem
Tag, als es doch passierte, ist die Finanzwelt eine völlig andere
geworden. Das Vertrauen zwischen den Banken war komplett
weg, das Interbankengeschäft kam zum Erliegen. Unter diesem
Problem leiden die Finanzwirtschaft und in zunehmendem
Maße die Realwirtschaft bis jetzt.
Kann es sein, dass Sie aus Risikoüberlegungen gegen ein neues Produkt Einspruch erheben, das Ihre Kollegen aus der Wertpapierabteilung auf den Markt bringen wollen?
Ja, es kommt vor, dass Produktideen wegen des damit verbundenen Markt- oder Kreditrisikos von uns nicht unterstützt werden
können. Das letzte Wort hat dann im Vorstand unser Chief Risk
Officer. In derart schwierigen Zeiten, wie wir sie derzeit an den
Wertpapiermärkten erleben, ist man aber bei Produktideen eher
zurückhaltend. Innovationen gibt es eher in Boomphasen.
Zieht man im Risikomanagement aus der Finanzkrise Lehren für
die Zukunft?
Wichtig ist, dass wir unser Handwerkszeug für neue Entwicklungen laufend adaptieren. Und wir dürfen nicht zu systemgläubig
sein. Man muss das Geschäft verstehen und wissen, was eine Position treibt, und darf sich nicht allein auf die Risikotools mit ihren mathematisch-statistischen Methoden – so wichtig die auch
sind – verlassen. Im Risikomanagement gehört eine gesunde
Skepsis neben Computern und Kennzahlen einfach dazu.
Welche Herausforderungen erwarten Sie im Geschäftsjahr 2009?
Leichter wird Ihre Arbeit ja wohl nicht werden?
Das nicht, aber auch nicht schwerer als 2008.
Dipl. Ing. Günter Völker
Direktor IT & Organisation
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Günter Völker
Direktor IT & Organisation
Es ist bekannt, dass die gesamte Finanzindustrie heute extrem
technologieabhängig ist. Was sind in einem auf das Wertpapiergeschäft spezialisierten Haus wie der Raiffeisen Centrobank die besonderen Herausforderungen im IT-Bereich?
Unser Motto in der IT ist: Konzentration auf das Wesentliche und
permanenter Fokus auf das Ganze. Dies bedingt eine konsequent durchgezogene IT-Strategie und ein ebenso konsequentes
Management der IT-Architektur. Wildwuchs muss verhindert, die
IT-Struktur hinsichtlich ihrer Effizienz und Effektivität permanent hinterfragt werden. Man muss immer danach trachten, fit
für den Wettbewerb zu sein – und dieser Herausforderung fühlen wir uns gewachsen.
Was zeichnet das IT-Team der Raiffeisen Centrobank aus?
Wir sind ein kleines, aber feines Team, eine hochqualitative
Mannschaft, die mit dem entsprechenden Know-how und Effektivität an der Weiterentwicklung unserer IT-Systeme arbeitet.
Die Lösungen werden für die Bedürfnisse unserer Kunden maßgeschneidert. Unsere Mitarbeiter sind nicht nur IT-Spezialisten,
sie verstehen auch sehr viel vom Bankgeschäft, ein vielleicht entscheidender Wettbewerbsvorteil für unser Haus. Um den Ansprüchen unserer Kunden noch besser gerecht zu werden, haben
wir im Vorjahr das Team für Security & Quality Management
und das Helpdesk-Team verstärkt.
Was zeichnet die Raiffeisen Centrobank im Wertpapierhandel aus?
In Österreich sind wir die Bank mit den meisten direkten Börsenmitgliedschaften. Die Mehrzahl unserer Mitbewerber kooperiert
im Ausland mit lokalen Brokern – wir wollen das selber machen
und sind deshalb mit insgesamt 15 Börsenplätzen direkt verbunden. Darunter sind nicht nur die großen westeuropäischen Börsenplätze, sondern auch solche in Zentral- und Osteuropa, etwa
Budapest, Bukarest, Warschau und Moskau. Für unsere IT-Abteilung bedeutet das durch den hohen Wartungsaufwand natürlich eine große Herausforderung. Unsere Kunden profitieren
aber davon, sie sind durch den direkten Zugang, den wir ihnen
bieten, näher am lokalen Markt. So erfahren sie direkt und nicht
aus zweiter oder dritter Hand, was sich dort abspielt. Gerade in
Osteuropa erfährt man vieles nicht über Agenturen, sondern ist
stärker als im Westen auf lokale Informationen angewiesen. Diesen Wissensvorsprung und diese Marktnähe können nur wir unseren Kunden bieten und sind damit unseren Mitbewerbern
einen kleinen, aber vielleicht ausschlaggebenden Schritt voraus.
Was waren in diesem Bereich die Neuerungen des Jahres 2008?
Seit September 2008 sind wir Mitglied an der Bucharest Stock
Exchange. Die Mitgliedschaft bei Scoach, einem neuen Börsensegment für strukturierte Produkte in Frankfurt, wurde im Vorjahr vorbereitet. Im Frühjahr 2009 wird unsere gesamte Zertifikatepalette in Scoach handelbar sein.
Wie sieht Ihr Service für institutionelle Kunden der Raiffeisen Centrobank aus?
Unsere Devise lautet „Sie wünschen, wir spielen“. Unsere ITMannschaft ist in der Lage, jedem Kunden den von ihm gewünschten Technologiestandard für elektronisches Order-Routing anzubieten. Wir wissen genau, was Versicherungen, Fondsgesellschaften etc. brauchen, können institutionellen Kunden
nahezu alle gebräuchlichen Order-Routing-Lösungen „auf
Knopfdruck“ freischalten, bieten auf Kundenwunsch aber auch
individuelle Lösungen an.
Und was bieten Sie den Privatinvestoren?
Das Wichtigste für unsere Privatkunden ist natürlich die Rendite.
Diese und das Portfolio selbst sollen bestmöglich dargestellt
werden, und zwar sowohl die Entwicklung im Zeitverlauf als
auch der aktuelle Status. Wir bieten unseren Private BankingKunden einen sehr umfassenden, tagaktuellen und jederzeit verfügbaren Portfoliobericht, in dem der aktuelle „Net Asset Value“
fast wie in einer Bilanz aufgeschlüsselt wird. Wer will, kann diesen Portfoliobericht täglich aktuell im Internet abrufen. Auf der
Website www.rcb.at bieten wir unseren Kunden eine Reihe von
durchdachten Tools und Online-Services, darunter auch Watchlists, Factsheets und Kursalarme per SMS: kostenfrei! Unsere
Kunden können via pda.rcb.at auch mobil über ihren Blackberry
oder ihr iPhone auf unsere Services zugreifen und sind damit
auch unterwegs immer up to date.
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Ist die Finanzkrise, die 2008 die Kapitalmärkte erschüttert hat, an
Ihnen spurlos vorübergegangen, oder spürt man sie auch in der ITAbteilung, etwa durch ein punktuell erhöhtes Orderaufkommen?
Wir spüren die Finanzkrise natürlich auch im IT-Umfeld. In Zeiten
extremer Kursausschläge steigen auch die Transaktionszahlen
massiv an. In den Monaten September und Oktober 2008, als
sich die Krise dramatisch zuspitzte, schnellte bei uns die Zahl der
Wertpapiertransaktionen zeitweise auf bis zu 12.000 pro Tag
hoch. In normalen Zeiten verzeichnen wir im Schnitt 5.000 bis
6.000 Transaktionen pro Tag. Unsere Systeme haben diese Orderflut locker geschafft, es gab keine Probleme.
externen Anbindungen an Börsen und Datenlieferanten und
durch den Betrieb elektronischer Order-Routing-Systeme ein erhöhtes Risiko von Systemausfällen haben. So arbeiten wir beispielsweise mit zwei vollwertigen, modernst ausgestatteten Rechenzentren. Alle geschäftskritischen Systeme sind redundant
ausgelegt, die Daten werden zwischen den Rechenzentren gespiegelt, und zwar real time. Unsere Techniker werden über SMSAlerts über jede Anomalie in den IT-Systemen informiert, und
zwar rund um die Uhr, sieben Tage pro Woche. Insgesamt überwachen wir dabei derzeit etwa 1.800 IT-Parameter bzw. Messpunkte wie Temperatur- oder Feuchtigkeitsfühler. Sobald ein Problem auftritt, wird der zuständige Techniker über SMS alarmiert.
Dass sich dieses System bewährt, zeigt die Statistik: 2007 hatten
wir noch insgesamt sechs geschäftskritische Teilausfälle von ITSystemen, im Vorjahr keinen einzigen „Operational Risk Incident“. Das System der SMS-Alerts wird permanent verfeinert,
um die Zuverlässigkeit unserer Systeme noch weiter zu erhöhen.
Wird Ihrer Einschätzung nach durch die Krise die technologische
Entwicklung in der Finanzbranche gebremst werden?
Natürlich werden in allen Banken derzeit die Budgets reduziert,
so auch im IT-Bereich. Die technologische Entwicklung wird meines Erachtens durch die Finanzkrise aber nicht gebremst, werden
im Gegenteil: Die Banken werden zur Innovation gezwungen,
weil der Kostendruck höher wird. Gerade in schwierigen Zeiten
sind Effizienzsteigerungen in der Transaktionsabwicklung gefragt.
Mittelfristig rechne ich daher mit einem weiteren Technologieschub in der Finanzwelt.
Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit im Jahr 2009?
Wir werden unseren Privatkunden einen nochmals verbesserten,
modernisierten Portfolio-Report anbieten. Im Sinne einer ständigen Weiterentwicklung des Risikomanagements wird es ein
neues, umfassendes Limitüberwachungssystem für alle Geschäftsbereiche geben. Weiters planen wir eine neue Website für
unsere institutionellen Kunden, um ihnen dort hochwertige Research-Informationen zur Verfügung stellen zu können. Auch
unsere Website wird einem optischen und inhaltlichen Relaunch
unterzogen. Besonderes Augenmerk widmen wir auch dem Themenbereich IT-Security & IT-Quality-Management.
Wie gehen Sie da konkret vor?
Wir beschäftigen uns nicht erst seit Basel II mit dem Thema
Operationelles Risiko und der Minimierung derartiger Gefahren.
Das ist notwendig, weil wir durch unser vergleichsweise komplexes IT-Umfeld mit seiner Vielzahl von Schnittstellen und
Was ist im IT-Bereich einer Bank die größte Bedrohung, also der
„Worst Case“?
Der „Worst Case“ wäre wohl ein Datenpirat, der unser System
entert und Daten stiehlt. Datendiebstahl ist in der internationalen Finanzbranche leider ein Riesenthema geworden, mit dem
auch die Branchengrößen zu kämpfen haben. Wir setzen deshalb auf ein straffes IT-Security-Management. Es gibt in der
Raiffeisen Centrobank kein Projekt, bei dem nicht der Security
Officer grünes Licht geben muss. Gerade im Bereich Sicherheit
darf man niemals stehen bleiben, man muss permanent nach
potenziellen Schwachstellen suchen, diese finden, bevor dies andere tun, und laufend – also auch in Krisenzeiten – in die neuesten Abwehrmechanismen investieren.
Konzernlagebericht der Raiffeisen Centrobank AG zum 31. Dezember 2008 nach International
Financial Reporting Standards (IFRS)
Mit Raiffeisen Centrobank-Gruppe wird auf den Konzern der Raiffeisen Centrobank AG Bezug genommen. Das Unternehmen auf Einzelbasis (die Muttergesellschaft) wird mit Raiffeisen Centrobank bezeichnet.
Es wird darauf hingewiesen, dass es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen zu geringfügigen Differenzen kommen kann. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf den tatsächlichen und nicht auf den dargestellten gerundeten Werten.
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Das Jahr 2008 wird als Schreckensjahr in die Annalen des Kapitalmarktes eingehen. Insbesondere der Zusammenbruch von
Lehman Brothers im vierten Quartal hat die von den USA ausgehende Finanzmarktkrise nochmals verschärft und zur schlimmsten Wirtschaftskrise der jüngsten Vergangenheit geführt.
Die Bankenkrise und in deren Gefolge extreme Blockaden bei
den Kreditvergaben bewirkten einen globalen Wirtschaftsabschwung. Die Parallelität von Finanz- und Wirtschaftskrise hatte
eine massive Beschleunigung der Abwärtsspirale an den Kapitalmärkten und einen völligen Vertrauensverlust zur Folge. Die Unsicherheit über das Ausmaß auf die realwirtschaftliche Entwicklung haben Unternehmen und Finanzmarktteilnehmer gleichermaßen paralysiert, Prognosen als Basis für Investitionsentscheidungen wurden eingestellt oder verloren an Glaubwürdigkeit.
Vor allem in den letzten Monaten des vergangenen Jahres
sind die Konjunkturvorlaufindikatoren dramatisch eingebrochen. Sowohl bei Unternehmens- als auch Konsumentenumfragen wurden seit Jahrzehnten keine so tiefen Werte registriert,
und jede kleine Gegenkorrektur wurde bislang von neuen historischen Tiefstständen abgelöst. Weltweit haben Politik und Nationalbanken mit der Einleitung von Maßnahmen für Konjunkturhilfspakete einerseits sowie geldpolitischer Lockerung andererseits reagiert. Die Zentralbanken haben sich fast überall auf
eine Nullzinspolitik festgelegt. Selbst die Europäische Zentralbank (EZB) steuert in Verbindung mit sehr tiefen Inflationsraten
auf historische Zinstiefs zu.
Dabei standen noch zur Jahresmitte die europäischen Notenbanken vor der Entscheidung, angesichts einer im Zuge der rasanten Rohstoffpreissteigerungen steigenden Inflation die Zinsen zu erhöhen und so diesen „großen Feind, der wieder sein
Haupt erhebt“ zu bekämpfen oder einer sich abzeichnenden Wirtschaftsschwäche mit Zinssenkungen zu begegnen. Nachdem
sich bis in den Spätsommer die internationalen Rohstoffpreise
und der Ölpreis rasant verteuert haben, kam es in den Folgemonaten zu einem ebenso dramatischen Preisverfall, der z. B. den
Kurs für Rohöl um 70 Prozent von seinem Spitzenwert reduzierte.
Der Wirtschaftsabschwung machte sich auch schon in den
Zahlen einzelner Unternehmen zum vierten Quartal bemerkbar.
Nachdem für die ersten drei Quartale 2008 vielfach noch gute
bis exzellente Ergebnisse berichtet wurden, erlitten Frühzykliker
ab dem dritten Quartal schon einen deutlichen Nachfrageeinbruch. Ein Trend, der sich über nahezu alle Branchen verstärkt
fortsetzte. Die jüngst berichteten Zahlen zum vierten Quartal
brachten mit wenigen Ausnahmen negative Überraschungen.
Über den Erwartungen liegende Ergebnisse blieben gänzlich
aus, nur ein paar wenige Unternehmen erfüllten die Prognosen.
Die Unsicherheit der Unternehmen über die weitere Entwicklung führte zu einem nahezu völligen Ausfall konkreter, bezifferter Ausblicke. Die damit verbundene hohe Bandbreite möglicher
Szenarien resultierte in überproportionalen Kursabschlägen. Ein
dramatischer Themenwechsel zeichnete sich auf mikroökonomischer Ebene ab. Ziele wie Wachstum, Investitionen, Akquisitionen sind dem Bedürfnis nach ausreichender Liquidität und Kapitalausstattung gewichen.
Das beherrschende Thema in der unmittelbaren Berichtsperiode, aber auch für die bevorstehenden Monate ist die Entwicklung des internationalen Bankensystems und die Stabilität im
Kreditwirtschaftssystem, die zum Teil durch bereits erfolgte Verstaatlichungen gewährleistet werden muss.
Konjunktur
In den USA, wo die ursprünglich vom schrumpfenden Immobilienmarkt herrührende Konjunkturschwäche vor allem durch die
Kreditkrise – die Refinanzierungen aller Art über den Markt phasenweise unmöglich machte – verstärkt wurde, ist historisch betrachtet mit einer der schärfsten Rezessionen zu rechnen. Erst
mit einer Beruhigung der Kreditkrise und einer Bodenbildung
der Vorlaufindikatoren kann eine Stabilisierung der US-Konjunktur erwartet werden.
Obwohl sich die wichtigsten Vorlaufindikatoren auf den tiefsten Niveaus seit 30 Jahren befinden, ist der steile Abwärtstrend
noch nicht gebrochen, wiewohl erstmals kleine Gegenkorrekturen zu beobachten sind.
Die Wirtschaft und die Finanzmärkte erwarten von der neuen
US-Administration ein Konjunkturhilfspaket im Ausmaß des bereits verabschiedeten Bankenhilfspaketes von USD 750 Mrd., was
Konzernlagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Ergebnisentwicklung
Geschäftsbereiche
Leistungsindikatoren
Risikomanagement
Human Resources
Ausblick auf 2009
Wesentliche Ereignisse 2009
Forschung und Entwicklung
Erklärung lt. §82 Börsegesetz
Bericht des Aufsichtsrats
einer Größenordnung von rund 3 Prozent des BIP entspräche
und somit eine massive konjunkturelle Unterstützung darstellen würde. Dies in Kombination mit dem stark gefallenen Ölpreis
und den äußerst tiefen Leitzinsen sollte positive Impulse für die
US-Konjunktur darstellen. Da eine Entspannung des Finanzierungsumfeldes erst mit Verzögerung auf das Wirtschaftswachstum durchschlägt, muss von einer Stabilisierung des negativen
Konjunkturverlaufs erst in der zweiten Jahreshälfte ausgegangen werden; ein positives, wenngleich schwaches Wirtschaftswachstum ist nicht vor 2010 absehbar.
Die Konjunktur in der Eurozone präsentierte sich zunächst robuster als erwartet, obwohl die Hoffnung auf eine Abkoppelung
von der US-Wirtschaftsentwicklung zur Jahresmitte schockartig
zunichte gemacht wurde, zu einem Zeitpunkt, als der Leitzins in
Sorge vor einer steigenden Inflation noch angehoben wurde. Die
Ursachen für den Abschwung in Westeuropa waren mannigfaltig. Neben dem US-Konjunkturabschwung setzten eine starke
Aufwertung des Euros, explodierende Rohstoffpreise sowie nach
oben schießende Inflationsraten Unternehmen und Konsumenten immer mehr zu. Großbritannien, Irland, Spanien sowie die
nordischen Länder wurden zusätzlich durch einen Zusammenbruch des Immobilienbooms belastet. Die noch zur Jahresmitte
stark ausgeprägte Inflationsangst ist mittlerweile aufgrund der
massiv rückläufigen Rohstoffpreise der Furcht vor einem Deflationsgespenst gewichen.
Derzeit deuten die Signale noch nicht darauf hin, dass das
Konjunkturtief bald erreicht bzw. sogar überwunden werden
könnte. Die Konjunkturvorlaufindikatoren zeigen per Saldo noch
keine Erholung, die Wirtschaftsdynamik weist unverändert steil
nach unten. Die sich verschärfende Rezession ist vor allem von
starken Einbrüchen bei der Industrieproduktion bzw. Investitions- und Exportnachfrage begleitet. Es wurden jedoch europaweit bereits mehrere Maßnahmenpakete zur Gegensteuerung
in die Wege geleitet. Nach den staatlichen Hilfen für die Banken,
die die Regierungen bereits Schritt für Schritt umsetzen, werden
auch bereits Konjunkturpakete geschnürt. Im Gegensatz zur vergangenen Abschwungphase wird diesmal relativ zeitgleich die
Fiskalpolitik in den meisten europäischen Ländern expansiv ausgerichtet werden, unterstützt von der Notenbank, die jedenfalls
die Zinsen weiter nach unten senkt.
Erste positive Auswirkungen aufgrund der expansiven Fiskalund Geldpolitik werden in einem bescheidenen Ausmaß noch
für 2009 erwartet, für 2010 sollte die Wirtschaft wieder, wenn
auch geringfügig, wachsen.
Nach den Rekordwachstumszahlungen der vergangenen Jahre steht nun auch den zentral- und osteuropäischen Volkswirtschaften für 2009 eine empfindliche Abkühlung bevor. Grund
dafür sind die indirekten Auswirkungen der Entwicklung an den
globalen Finanzmärkten, die sich in der zweiten Jahreshälfte verstärkt manifestiert haben. Faktoren, die in den vergangenen Jahren die Konjunktur angetrieben haben, machen nun empfindliche Revisionen des Wirtschaftswachstums notwendig.
Verantwortlich dafür ist einerseits die drastische Verschlechterung der Exportaussichten und vor allem das Abreißen der Kapitalströme und damit auch die günstige Finanzierungsmöglichkeit über Kredite. Um das langfristige Wachstumspotenzial wieder auszuschöpfen, ist ein Anpassungsprozess eingeleitet worden, der seine Spuren noch bis in das Jahr 2010 hinterlassen
wird. Erhebliche Rückführung der Kreditgewährung sowie Reallohneinbußen stellen in Verbindung mit der Einbremsung bei
Budgetausgaben Grundbedingungen für die Sanierung der großteils unhaltbar hohen Leistungsbilanzdefizite dar.
Die stärksten Rückschläge sind wahrscheinlich in Ungarn und
der Ukraine zu erwarten. Mit ihrer Finanzhilfe für Ungarn hat die
EU ein wichtiges Zeichen gesetzt, dass die Europäische Union in
der Lage und willens ist, ihre Mitgliedsstaaten in finanzieller
Notlage zu unterstützen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Länder beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und bei
der EU um Finanzhilfe zur Stützung ihrer Volkswirtschaften und
Währungen ansuchen werden. Russland befindet sich zwar
ebenfalls in einer akuten Schwächephase, hat aber die Ressourcen für eine Sanierung.
In den Emerging Markets verlief das Jahr 2008 noch sehr erfolgreich. In Lateinamerika wurde das Wachstum von stark steigenden Rohstoffpreisen angetrieben. In Asien kam zunächst
noch der Stimulus von der Nachfrage aus etablierten Ländern
sowie einem stetig ansteigenden Inlandskonsum. Die Hausse
bei den Rohstoffpreisen führte allerdings zu erhöhten Inflationsraten und zu Zinsanhebungen. Mit den Turbulenzen an den Finanzmärkten kam es aber auch in den Emerging Markets zu
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
einer Verschärfung der Liquiditätssituation. Lateinamerika wurde in der Folge durch den Absturz der Rohstoffe belastet. Asien
bekam den Nachfragerückgang aus den etablierten Weltregionen zu spüren.
„Guidance“ durch die Unternehmen erhöht die Unsicherheit
noch. Trotzdem sind die Bewertungen zum Teil schon auf historischen Tiefstständen, sodass ein deutlicher Puffer für weitere
Gewinnenttäuschungen besteht.
Besonders komfortabel ist die diesbezügliche Situation am
österreichischen Aktienmarkt. Die Aktienbewertung mit dem
bloß fünf- bis sechsfachen Kurs-Gewinn-Verhältnis stellt ein historisches Tief dar.
Generell sind die Aktienmärkte derzeit gefangen zwischen der
Hoffnung auf erste positive Signale von den Konjunkturprogrammen und den nach wie vor laufend veröffentlichten schwachen bzw. negativen Konjunktur- und Unternehmensdaten. Eine
deutliche Erholung der Indizes ist gegen Jahresende im Zuge von
ersten positiven Effekten der Konjunkturpakete und einer nachhaltigen Stabilisierung des Finanzsektors zu erwarten. Im Laufe
des Jahres werden erste positive Überraschungen von der Unternehmensfront durchaus für attraktive Rebounds sorgen.
Aktienmärkte
Das Jahr 2008 wird ohne Übertreibung als „historisch“ in die
Börsengeschichte eingehen. Nachdem das erste Halbjahr bereits
deutliche Kursverluste für die internationalen Börsen brachte,
kam es im Sommer zwar kurz zu einer von Unsicherheit getragenen Seitwärtsbewegung, die jedoch, ausgelöst von der Eskalation der Finanzmarktkrise, seit dem September sogar noch einmal
zu einer Beschleunigung von Kursverlusten führte und für viele
Teilnehmer an den Kapitalmärkten historisch einmalige Verluste
zur Folge hatte.
Besonders betroffen war der österreichische Aktienmarkt, der
2008 mehr als 60 Prozent verlor und somit statt des langjährigen „Ostbonus“ nun einen dementsprechenden Malus in der Beurteilung der Anleger hinnehmen musste. Eine ähnliche und
teilweise noch drastischere Entwicklung verzeichneten die Aktienmärkte in der CEE-Region, wo beispielsweise die Länder
Russland, Ukraine und Rumänien Kursverluste von zum Teil über
70 Prozent hinnehmen mussten. Die großen Aktienmärkte USA,
Japan, Euroland hatten mit einem Rückgang von rund 40 Prozent nicht ganz so dramatische Gesamteinbrüche zu verzeichnen. Besonders unter die Räder kamen auch die Emerging Markets, wo das gestiegene Risikobewusstsein in Verbindung mit
der üblicherweise geringen Liquidität im Markt zu massiven
Kurseinbrüchen führte.
Der Abwärtstrend hat sich leider auch im laufenden Jahr 2009
fortgesetzt. Seit Jahresbeginn sind die wichtigsten Börsen mit
rund 20 Prozent deutlich zweistellig im Minus. Lediglich die
Emerging Markets konnten mit Ausnahme von Indien Kursgewinne einfahren.
Eine besondere Bedeutung haben die Gewinnerwartungen
für das Jahr 2009. Nachdem die laufend veröffentlichten Jahresergebnisse für 2008 deutliche Gewinnrückgänge bescherten
und großteils unter den Erwartungen lagen, scheinen die für
2009 gegebenen Gewinnprognosen zum Teil noch viel zu optimistisch bis völlig unrealistisch zu sein. Das Fehlen einer
Geschäfts- und Ergebnisentwicklung 2008
Der Geschäftsverlauf des Jahres war spürbar von den Auswirkungen der globalen Finanzkrise beeinträchtigt. Der Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern belief sich für das Geschäftsjahr 2008
auf EUR 10,643 Mio. und blieb damit um EUR 31,810 Mio. oder
rund 75 Prozent unter dem Konzern-Jahresüberschuss 2007,
dem bisher erfolgreichsten Geschäftsjahr in der Geschichte der
Raiffeisen Centrobank-Gruppe, zurück. In der Reihenfolge der Ergebnisbeiträge (vor Konsolidierungsbuchungen) steht die Raiffeisen
Centrobank, die einen Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe
von EUR 19,112 Mio. erzielt hat, an erster Stelle. Darin enthalten ist
eine Dividendenausschüttung der vollkonsolidierten Raiffeisen
Investment AG für das Geschäftsjahr 2007 in Höhe von EUR
10,000 Mio., die im Rahmen der Ertragskonsolidierung bei der Ermittlung des Konzernergebnisses nicht berücksichtigt wird. An
zweiter Stelle folgt mit bereits deutlichem Abstand die im Handel mit Olefinen tätige Centrotrade Chemicals AG, die 2008 ein
versteuertes Jahresergebnis von EUR 1,954 Mio. erzielt hat.
Konzernlagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Ergebnisentwicklung
Geschäftsbereiche
Leistungsindikatoren
Risikomanagement
Human Resources
Ausblick auf 2009
Wesentliche Ereignisse 2009
Forschung und Entwicklung
Erklärung lt. §82 Börsegesetz
Bericht des Aufsichtsrats
Die dargestellte Ergebnisentwicklung ist insbesondere auf
den Rückgang des Handelsergebnisses um rund 47 Prozent bzw.
EUR 30,058 Mio. auf EUR 33,300 Mio. (Vorjahr: EUR 63,358 Mio.)
sowie auf einen um rund 54 Prozent oder EUR 20,353 Mio. auf
EUR 17,605 Mio. (Vorjahr: EUR 37,958 Mio.) gesunkenen Provisionsüberschuss zurückzuführen.
Die angeführten Ertragsrückgänge konnten teilweise durch
einen um EUR 1,661 Mio. auf EUR 8,004 Mio. gestiegenen Zinsüberschuss (Vorjahr: EUR 6,343 Mio.) und eine Verbesserung im
Ergebnis aus Finanzinvestitionen um EUR 1,762 Mio. auf EUR
1,314 Mio. (Vorjahr: EUR –0,448 Mio.) kompensiert werden. Zudem wurde kostenseitig auf die geänderte Ertragslage reagiert
und entsprechend gegengesteuert, sodass die Verwaltungsaufwendungen um rund 8 Prozent oder EUR 4,854 Mio. auf EUR
53,353 Mio. (Vorjahr: 58,207 Mio.) reduziert werden konnten.
Das deutlich schwächere Handelsergebnis spiegelt die dramatische Entwicklung der internationalen Finanzmärkte in den vergangenen Monaten mit sinkenden Kursniveaus und reduzierten
Handelsvolumina wider. Rückläufig war auch das abgesetzte Volumen strukturierter Produkte der Raiffeisen Centrobank. Hier
hat sich der in der Vergangenheit gezielt gesteigerte Anteil von
Produkten mit Osteuropa-Bezug besonders ausgewirkt, da die
Volkswirtschaften dieser Region stark von der aktuellen Krise betroffen sind. Partiell konnten die Rückgänge im Kundengeschäft
durch eine Forcierung des Eigenhandels unter Einhaltung strenger Risikovorgaben wettgemacht werden.
Zusätzlich zu den negativen Auswirkungen der Finanzmarktturbulenzen auf das operative Geschäft wurde das Handelsergebnis durch substanzielle Bewertungsabschläge von Structured
Notes verschiedener Kredit- und Finanzinstitute durch gestiegene Credit Spreads der Emittenten bzw. Garantiegeber negativ beeinflusst. Zudem führten Abschreibungen aus einem LehmanEngagement zu einer Verringerung des Handelsergebnisses von
rd. EUR 18 Mio. Eine weitere Belastung des Ergebnisses durch ein
Lehman-Engagement in der Höhe von rund EUR 57 Mio. konnte
durch die Inanspruchnahme der Garantie eines Dritten vermieden werden.
Der Rückgang im Provisionsüberschuss ist einerseits auf die
bereits mehrfach erwähnte Finanzmarktkrise, die Kapitalmarkttransaktionen und somit Erträge aus dem Emissionsgeschäft im
laufenden Jahr praktisch zum Erliegen brachte, und andererseits
auf gesunkene Beratungserträge aus Mergers & Acquisitions zurückzuführen.
Die Reduktion bei den Verwaltungsaufwendungen stammt zum
überwiegenden Teil aus dem Personalkostenbereich, wo personalstands- und kollektivvertragsbedingte Erhöhungen durch geringere Bonifikationsvorsorgen mehr als kompensiert werden konnten.
Darüber hinaus konnte der Sachaufwand durch ein strafferes
Kostenmanagement unter dem Vorjahresvergleichswert gehalten werden. Hingegen bleiben die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte auf Vorjahresniveau.
Insgesamt gingen die Erträge, die den Zinsüberschuss, den
Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das Ergebnis
aus Finanzinvestitionen umfassen, im Vergleich zum Vorjahr um
EUR 46,988 Mio. oder rund 44 Prozent auf EUR 60,223 Mio. zurück. Das sonstige betriebliche Ergebnis, das als wesentliche Position den Rohertrag der konsolidierten Commodity-Handelstöchter beinhaltet, bewegt sich mit EUR 5,635 Mio. in etwa auf
Vorjahresniveau (Vorjahr: EUR 6,006 Mio.).
Der Jahresüberschuss vor Steuern erreichte somit EUR 12,421
Mio., was um rund 77 Prozent oder EUR 42,505 Mio. unter dem Ergebnis des Vorjahres lag. Unter Berücksichtigung der Steuern
von Einkommen und Ertrag, die sich auf EUR 1,778 Mio. (Vorjahr:
EUR 12.473 Mio.) beliefen, ergab sich ein Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von EUR 10,643 Mio. (Vorjahr: EUR
42,453 Mio.).
Bilanzseitig verringerte sich die Bilanzsumme im Jahresabstand um rund 18 Prozent von EUR 2.159,951 Mio. auf EUR
1.769,298 Mio.
Auf der Aktivseite lag die wesentliche Veränderung gegenüber
dem Vorjahr in der Position „Handelsaktiva“, die sich gegenüber
dem Ultimo 2007 um EUR 516,819 Mio. auf EUR 1.167,902 Mio.
verringerte. Ihr Anteil, gemessen an der Bilanzsumme, hat sich
dadurch von rund 78 Prozent zum 31. 12. 2007 auf rund 66 Prozent vermindert. Teilweise kompensiert wurde diese Entwicklung durch eine Ausweitung des Bilanzpostens „Forderungen an
Kreditinstitute“ (Anteil an der Bilanzsumme zum 31. 12. 2008 rd.
20 Prozent, zum 31. 12. 2007: rd. 9 Prozent) um rund EUR 161,525
Mio. auf EUR 359,384 Mio.
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Die Reduktion des Bilanzpostens „Handelsaktiva“ resultiert volumensbedingt durch den Rückgang der von der Raiffeisen Centrobank begebenen Optionsscheine und sonstigen Zertifikate infolge des geänderten Marktumfeldes. Die in den „Handelsaktiva“
enthaltenen Aktienbestände stellen einerseits zusammen mit
zugekauften Optionen und Zero Bonds die Hedgeposition zu den
emittierten Zertifikaten und Optionsscheinen dar und sind andererseits Bestandteil der Market-Maker-Aktivitäten der Bank.
Der Bilanzposten „Forderungen an Kreditinstitute“ setzte sich
hauptsächlich aus Interbankendepots und Sicherheitsleistungen für aufgenommene Wertpapierleihen zusammen. Die erwähnten Interbankendepots enthalten Ende Dezember 2008
vor allem an die RZB gegebene Depots.
Der Bilanzposten „Forderungen an Kunden“ verringerte sich
gegenüber dem Vorjahreswert insbesondere durch die Rückführung eines Großkredits.
Entsprechend der Entwicklung der Aktivseite fand die wesentliche Veränderung auf der Passivseite im Bilanzposten „Handelspassiva“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme rd. 64 Prozent, Vorjahr rd. 75 Prozent), die sich im Jahresabstand um EUR 487,390
Mio. auf EUR 1.130,609 Mio. reduziert hat, statt. Bei den Handelspassiva handelt es sich vor allem um die von der Raiffeisen Centrobank emittierten strukturierten Garantieprodukte, beispielsweise die bekannten Winner- oder Blue-Chip-Zertifikate, sowie
um Optionsscheine und sonstige Zertifikate, etwa die Turbozertifikate auf Indizes und Einzelaktien. Entsprechend der rückläufigen Kursentwicklung der jeweiligen Underlyings waren einerseits im abgelaufenen Geschäftsjahr Anpassungen bei den Bestandswerten vorzunehmen. Andererseits war infolge des Marktumfeldes das Emissionsvolumen rückläufig bzw. kam es zu Rückführungen. Auf die vorstehenden Ausführungen zur Entwicklung
der Position „Handelsaktiva“ und die zwischen diesen Positionen
bestehenden Hedgebeziehungen wird verwiesen.
Der Rückgang in den Handelspassiva wurde zum Teil durch
eine Erhöhung des Bilanzpostens „Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme rd. 13 Prozent, Vorjahr: rd. 6 Prozent) aufgrund eines höheren Refinanzierungsbedarfs von EUR 122,907 Mio. auf EUR 235,303 Mio. kompensiert. Im Bilanzposten „Nachrangiges Kapital“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme rd. 1 Prozent) ist die im Jänner 2008
begebene Nachranganleihe einschließlich abgegrenzter Zinsen
im Betrag von EUR 20,986 Mio. enthalten. Das Nachrangkapital
wurde zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel emittiert.
Infolge des geringeren Konzern-Jahresüberschusses und durch
die Gewinnausschüttung in Höhe von EUR 34,715 Mio. hat sich
das Konzerneigenkapital im Jahresvergleich von EUR 129,556 Mio.
auf EUR 106,246 Mio. verringert.
Betrachtung der Geschäftsbereiche
Bankgeschäftsbereiche
Wertpapierabteilung
In der Segmentberichterstattung ist die Entwicklung des Ergebnisses der Wertpapierabteilung im Wesentlichen aus der Summe des Handelsergebnisses in den Segmenten „Corporate Customers“, „Financial Institutions and Public Sector“ sowie „Treasury/Investment Banking“ ersichtlich.
Die Entwicklung der Wertpapierabteilung war im Jahr 2008
von dem Ergebniseinbruch im dritten Quartal, hervorgerufen
durch den von der Insolvenz der Investmentbank Lehman
Brothers ausgelösten weltweiten Finanzmarktkollaps, geprägt.
Der Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres ist durch die stark rückläufigen Volumina im Kundengeschäft
in allen Märkten und auf einen deutlichen Rückgang im abgesetzten Volumen strukturierter Produkte zurückzuführen. Die in
der Vergangenheit verstärkte Positionierung in Produkten mit
CEE-Bezug wirkte sich unter den gegebenen Umständen durch
die besonders starken Auswirkungen der aktuellen Krise auf die
Volkswirtschaften dieser Region zusätzlich belastend aus.
Das Geschäftsvolumen der Raiffeisen Centrobank, gemessen an
den Umsätzen an der Wiener Börse, verringerte sich im Jahr 2008
auf rund EUR 11 Mrd. (2007: EUR 18 Mrd.). Ein daraus resultierender
Marktanteil von rund 8 Prozent (2007: rd. 10 Prozent) bedeutet den
vierten Rang unter allen Börseteilnehmern. Bemerkenswert ist der
ab dem vierten Quartal des Vorjahres spürbare Rückgang in der
Präsenz ausländischer Marktteilnehmer an der Wiener Börse, der
sich marktbedingt auch in der nächsten Zeit fortsetzen dürfte.
Konzernlagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Ergebnisentwicklung
Geschäftsbereiche
Leistungsindikatoren
Risikomanagement
Human Resources
Ausblick auf 2009
Wesentliche Ereignisse 2009
Forschung und Entwicklung
Erklärung lt. §82 Börsegesetz
Bericht des Aufsichtsrats
Unangefochten geblieben ist die Position der Raiffeisen Centrobank als größter Market Maker und Spezialist an der Wiener
Börse, nachdem in der Auktion im April 2008 wiederum annähernd 50 Prozent der vergebenen Mandate zugeteilt wurden.
Im Gegensatz zum Aktienmarkt konnte die Raiffeisen Centrobank beim Geschäft mit österreichischen Derivaten im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Marktanteil nicht nur halten, sondern
sogar noch erhöhen. Mit über 30 Prozent der an der Wiener Börse gehandelten Derivate konnte die zweite Position eingenommen werden. Zusammen mit dem Geschäft von Optionsscheinen und strukturierten Produkten mit aktuell mehr als 1.700 börsenotierten Instrumenten wurde die Marktführerschaft im Geschäft mit Aktienderivaten in Österreich erfolgreich verteidigt.
Im Geschäft mit osteuropäischen Derivaten an der ÖTOB hielt
die Raiffeisen Centrobank 2008 mit einem Marktanteil von rund
30 Prozent einmal mehr eine führende Position unter allen Börseteilnehmern.
Sämtliche Emissionen strukturierter und derivativer Produkte
der Raiffeisen Centrobank sind neben der Börse Wien auch am
eigentlichen Haupthandelsplatz der Derivatebörse in Stuttgart,
der führenden europäischen Derivatebörse, zum Handel zugelassen. Das Umsatzvolumen der Produkte der Raiffeisen Centrobank an der Stuttgarter Wertpapierbörse bewegte sich infolge
der marktbedingt stark reduzierten Emissionstätigkeit an strukturierten Produkten in der Berichtsperiode allerdings auf historisch tiefem Niveau.
Trotz der schwierigen Grundstimmung an den Finanzmärkten
wurden die Roadshow- und Präsentationsaktivitäten im Bereich
des Sekundärmarktgeschäftes im Sinne einer kontinuierlichen
Kundenbetreuung auch während des Jahres 2008 uneingeschränkt fortgeführt.
So konnten neben dem IPO der Energie AG – die Raiffeisen
Centrobank war als Co-Lead-Manager im Syndikat beteiligt –
auch die Börsengänge der Saubermacher Dienstleistungs-Aktiengesellschaft, von Frequentis AG, Breitenfeld AG und zuletzt
der KNAPP Aktiengesellschaft nicht realisiert werden.
Wie nachfolgend angeführte Beispiele zeigen, gelang aber
auch in diesem herausfordernden Umfeld eine erfolgreiche Positionierung am Markt.
So wurde die Raiffeisen Centrobank mit der Abwicklung und
Durchführung einer rd. 10-prozentigen Kapitalerhöhung der
UNIQA Versicherungen AG beauftragt, welche Mitte November
2008 abgeschlossen wurde.
Im Dezember 2008 wurde an die ECM-Abteilung das Mandat
für die Abwicklung und Durchführung einer rund 10-prozentigen Kapitalerhöhung der KTM Power Sports AG erteilt. Die Transaktion wurde im März 2009 abgeschlossen.
Darüber hinaus war die Raiffeisen Centrobank mit den Vorbereitungsarbeiten einer geplanten Kapitalerhöhung und des Bezugsrechtsangebots eines österreichischen börsenotierten Unternehmens im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Einstieg eines Großinvestors betraut.
Gemeinsam mit einer deutschen Bank wurde die Raiffeisen
Centrobank von der Raiffeisen Informatik Beteiligungen GmbH
für die Unterstützung und Betreuung einer grenzüberschreitenden Übernahmetransaktion mandatiert.
Im Mai wickelte ECM das Umlisting der AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft in den Prime Market
der Wiener Börse erfolgreich ab. Ebenso wurde ein Listing eines
Unternehmens im Dritten Markt der Wiener Börse durchgeführt.
Die Ottakringer Brauerei AG mandatierte die Raiffeisen Centrobank im Juli 2008 mit der Durchführung der Kündigung der
Kapitalanteilsscheine im Wege eines Umtausch- bzw eines Barabfindungsangebots.
Die hohe Qualität der von der ECM-Abteilung geleisteten Arbeit ist auch international anerkannt. Im Juni erfolgte die Verleihung des „Deal of the Year 2008“-Award für Österreich durch das
renommierte Branchenmagazin „The Banker“ an die Raiffeisen
Centrobank für die äußerst erfolgreiche Durchführung des Börsengangs der STRABAG SE unter schwierigen Marktkonditionen.
Equity Capital Markets (ECM)
Österreich
Das Jahr 2008 war aufgrund der krisenhaften Entwicklung an
den Finanzmärkten, die eine Platzierung von Emissionen schwierig bis unmöglich gemacht hat, von zahlreichen Absagen und
Verschiebungen geplanter Börsengänge geprägt.
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Zentral- und Osteuropa (CEE)
Das Geschäftsjahr 2008 war an den Aktienmärkten in Zentralund Osteuropa von ausgeprägt negativen Markttendenzen gekennzeichnet, die sich im Lauf des zweiten Halbjahrs noch verstärkt haben. Im Zuge des Kursverfalls und der damit einhergehenden extremen Volatilität an den Börsen ist der zentral- und
osteuropäische Emissionsmarkt völlig eingebrochen. Eine breite
Platzierung von Neuemissionen war nicht möglich, und bestehende Mandate konnten nicht abgewickelt werden.
Drei Börsengänge von Unternehmen aus der Region (Russland, Tschechien, Südosteuropa) wurden von ECM CEE bis zur
Marketingphase vorbereitet. Aufgrund der anhaltend schlechten Börsensituation konnten diese Börsegänge aus den Sektoren
Informationstechnologie, Stahl und Einzelhandel jedoch nicht
durchgeführt werden.
Im ersten Halbjahr 2008 begleitete ECM CEE als Co-LeadManager die größte Kapitalmarkttransaktion eines russischen
Unternehmens im Jahr 2008. Die Kapitalerhöhung der „X5 Retail
Group“ wurde über an der Börse London gehandelte Global Depository Receipts (GDR) durchgeführt und hatte ein Volumen
von mehr als USD 1 Mrd. Ebenfalls im ersten Halbjahr 2008 hat
ECM CEE eine Pre-IPO-Beratung für ein russisches Stahlunternehmen durchgeführt.
War auf Unternehmensseite das Interesse an Kapitalmarkttransaktionen in Russland und in Zentral- und Osteuropa vor dem
Sommer 2008 noch grundsätzlich aufrecht, hat sich die Situation
der Kapitalmärkte, vor allem in Russland, zunehmend verschlechtert. Die russische Börse, die als letzte Börse in der Region bis vor
dem Sommer noch eine leicht positive Entwicklung gezeigt hatte, ist in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Jahres zunehmend
unter Druck geraten. Der Abwärtstrend wurde durch den teils extremen Fremdkapitalanteil bei russischen Investments beschleunigt und verstärkt. Mittlerweile gehören die Moskauer Börsen,
nicht zuletzt durch die hohe Abhängigkeit der russischen Kapitalmärkte von internationalen Investoren, zu den größten Verlierern
weltweit. Der für den russischen Markt relevante RTS-Index hat
im Jahr 2008 über 70 Prozent seines Wertes eingebüßt.
Die Aktienmärkte in Zentral- und Osteuropa insgesamt haben
im Jahr 2008, gemessen am MSCI Emerging Market Eastern
Europe Aktienindex, 67 Prozent verloren. Vor allem internationale Investoren, unsere primäre Zielgruppe für den Vertrieb, haben
vermehrt Kapital aus den regionalen Aktienmärkten abgezogen
und zeigen nach wie vor – auch bei starken negativen Kursausschlägen – nur sehr zögerliches Kaufinteresse. Die Umsätze an
den Aktienmärkten der Region sind daher im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken.
Abgesehen von vereinzelten Kapitalerhöhungen an Altaktionären zur Liquiditätsbeschaffung und zum Zwecke der Rekapitalisierung ist der Markt für Kapitalmarkttransaktionen in Zentralund Osteuropa derzeit gänzlich ausgetrocknet.
Company Research
Vor dem Hintergrund eines extrem volatilen Kapitalmarktumfeldes hat die Abteilung Company Research die umfassende Coverage österreichischer und osteuropäischer Aktienmärkte konsequent weitergeführt. Wenngleich es äußerst schwierig war,
Kursziele und Empfehlungen den irrationalen Marktgegebenheiten anzupassen, wurden von den Analysten der Raiffeisen
Centrobank im Gegensatz zur Strategie vieler Mitbewerber klare
Meinungen zu Szenarien und Erwartungen abgegeben.
Auch dem Ziel „schneller und besser“ wurde mit der deutlichen Erhöhung der Frequenz von Updates nähergekommen. Insgesamt wurden 253 Company Updates zu den von uns analysierten Unternehmen verfasst, davon mehr als die Hälfte zu Unternehmen aus Zentral- und Osteuropa.
Die länderübergreifenden Sektorteams publizierten Sektorund Roadshow-Reports zu Öl & Gas, Banken (die aufgrund der
prekären Branchensituation besonderen Anklang fanden), Construction, Engineering, Basic Materials, Telekom, CEE-Versorger
und einen Spezialreport zu Privatisierungen. Diese Berichte wurden im Rahmen von Roadshow-Präsentationen in den Finanzzentren London, Paris, Frankfurt, Dublin, Edinburgh, Mailand, Zürich, Genf, Warschau, Moskau, Prag, Basel und Stockholm internationalen Investoren vorgestellt.
Konzernlagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Ergebnisentwicklung
Geschäftsbereiche
Leistungsindikatoren
Risikomanagement
Human Resources
Ausblick auf 2009
Wesentliche Ereignisse 2009
Forschung und Entwicklung
Erklärung lt. §82 Börsegesetz
Bericht des Aufsichtsrats
Besonders erfreulich in diesem Umfeld ist die internationale
Bestätigung der Markt- und Unternehmenskenntnisse des Research-Teams durch das jährlich veröffentlichte Ranking des renommierten US-amerikanischen Analysehauses StarMine. Das
Research der Raiffeisen Centrobank wurde im StarMine Report
als das beste Analysehaus betreffend Gewinnschätzungen ausgezeichnet. In der Kategorie „Anlageempfehlungen“ war die
Raiffeisen Centrobank als Nummer 4 das bestplatzierte österreichische Researchhaus.
Das Ergebnis der Researchabteilung ist in der Segmentberichterstattung im Wesentlichen unter „Financial Institutions
and Public Sector“ sowie unter „Corporate Customer“ enthalten.
Tochtergesellschaften
Private Banking
Das Private Banking, eine der zentralen strategischen Säulen der
Geschäftsaktivitäten der Bank, musste im Geschäftsjahr 2008
im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Ergebnisrückgang
hinnehmen.
Aufgrund der vorherrschenden schwierigen Finanzmarktsituation ist das Depotvolumen im abgelaufenen Jahr zurückgegangen und beträgt zum 31. 12. 2008 rund EUR 1,5 Mrd. (31. 12. 2007:
rund EUR 1,8 Mrd.). So wurde von den Kunden bereits im Februar
damit begonnen, Rohstofffonds zu verkaufen. Ab Mai wurden
dann die Aktienquoten konsequent zurückgefahren. Geparkt
wurden die frei gewordenen Mittel in Festgeld sowie in Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten. Der gesunkene Investmentgrad
und die rückläufige Wertentwicklung haben einen Rückgang der
Managementgebühren bedingt.
Umso erfreulicher ist es, dass es unter diesen schwierigen
Rahmenbedingungen nicht nur gelungen ist, die bestehenden
Kunden zu halten, sondern vielmehr die Kundenanzahl von rund
700 auf rund 800 zu erhöhen. Einerseits konnten neue Kunden
aus Österreich gewonnen werden, andererseits wurde die 2007
begonnene Marktbearbeitung in Zentral- und Osteuropa, insbesondere in Russland, intensiviert. Mittlerweile kommt ein Fünftel aller Kunden aus dem Ausland. Zwei Drittel aller Kunden sind
Privatpersonen, ein Drittel Unternehmen und Stiftungen.
Im schwierigen Jahr 2008 war der Kundenkontakt besonders
intensiv, es wurden rund fünfmal so viele Kundengespräche geführt wie in durchschnittlichen, „normalen“ Jahren.
Raiffeisen Investment AG
Die Raiffeisen Investment AG, eine 100-Prozent-Tochter der Raiffeisen Centrobank, ist seit 19 Jahren erfolgreich als M&A- und Privatisierungsberater in Zentral- und Osteuropa und Südosteuropa tätig. Die lokale Expertise der Niederlassungen vor Ort wird
ergänzt durch Industriesektorenteams (wie z. B. Telecom Media
Technology, Energy, Heavy Industry, Food & Beverage / Retail, Financial Sponsors sowie Chemicals und Industrials), die durch
ständigen Kontakt mit den Unternehmungen des Sektors mit
den jeweiligen Entwicklungen und Trends bestens vertraut sind.
Diese Sektorspezialisten arbeiten gemeinsam mit den lokalen
Teams an den einzelnen Transaktionen.
Während in Westeuropa das M&A-Volumen bereits im ersten
Halbjahr 2008 eingebrochen ist, konnte die Raiffeisen Investment
AG bis zur Jahresmitte auf ihren Märkten noch sehr erfolgreich
agieren und einige bedeutende Transaktionen abschließen. Erwähnenswert sind insbesondere der Verkauf des rumänischen Generikaherstellers Labormed an Advent, die bereits zweite Akquisition
einer weißrussischen Brauerei durch Heineken, die Akquisition der
Börse Ljubljana durch die Börse Wien sowie die Privatisierung mehrerer Elektrizitätsdistributionsgesellschaften in der Türkei. Weiters
hat die Raiffeisen Investment AG einige staatlich beauftragte Infrastrukturberatungen in Russland erfolgreich abgewickelt.
Das erfolgreiche erste Halbjahr spiegelte sich auch in Top-Platzierungen in einschlägigen Veröffentlichungen wider. In den offiziellen „League Tables“ des internationalen Informationsdienstleisters Mergermarket für diesen Zeitraum lag die Raiffeisen Investment AG gemessen an der Anzahl der Deals im gesamten CEE- und CIS-Raum an erster Stelle.
Im zweiten Halbjahr erreichte die Finanz- und Wirtschaftskrise
auch die Märkte in Osteuropa, wodurch insbesondere im vierten
Quartal das M&A-Volumen auch in dieser Region deutlich zurückging.
Die Raiffeisen Investment AG weist für 2008 ein Ergebnis vor
Steuern von EUR 0,2 Mio. (2007: 7,4 Mio.) aus. Zusätzlich erzielten
die Raiffeisen Investment Romania SRL und die Raiffeisen Investment Moskau Ltd., an denen die Raiffeisen Investment AG 100
Prozent der Anteile hält, aufgrund außergewöhnlicher, großer
66_67
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Geschäftsabschlüsse ein unversteuertes Jahresergebnis von EUR
3,6 Mio. bzw. EUR 1,1 Mio. Das Ergebnis dieser Gesellschaften, die
sich nicht im Vollkonsolidierungskreis der Raiffeisen CentrobankGruppe befinden, wird der Raiffeisen Investment AG periodenverschoben als Beteiligungsertrag zufließen.
Die erfolgreiche Kooperation mit dem führenden globalen
M&A-Spezialisten Lazard wurde um zwei Jahre verlängert. Derzeit wird an 20 gemeinsamen Mandaten gearbeitet, sechs Transaktionen wurden bereits erfolgreich abgewickelt.
Für das erste Halbjahr 2009 wird auf dem M&A-Markt weiterhin mit schwierigen Bedingungen gerechnet. Im zweiten Halbjahr sollte es jedoch zu einer Erholung kommen. Die veränderten
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen zu einer Strategieänderung der Unternehmen, insbesondere zu einer Konzentration auf das Kerngeschäft, das heißt zum Verkauf von nicht zum
Kerngeschäft zählenden Bereichen. Bei deutlich gesunkenen Bewertungen sollten diese dann auch auf entsprechendes Käuferinteresse stoßen. Dies trifft insbesondere auf die relativ stabilen
Bereiche wie Lebensmittel, Energie, Telecom Media Technology
und Pharma zu. In diesen Bereichen hat die Raiffeisen Investment
AG auch einen guten Auftragsbestand und ist zuversichtlich, diese Transaktionen erfolgreich abwickeln zu können.
Leistungsindikatoren
Commodity Trading
Die unter der Centrotrade Holding AG, Wien, zusammengefassten Tochtergesellschaften der Centrotrade-Gruppe sind zum einen im Kautschukhandel, zum anderen im Handel mit Olefinen
tätig. In letzterem Segment wurde 2008 das beste Ergebnis der
vergangenen Jahre erzielt, während die Ergebnisse der im Kautschukhandel tätigen Gesellschaften durch die Probleme in der
Automobil- und -zulieferindustrie im Vorjahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.
Mitarbeiter im Jahresschnitt
Finanzielle Leistungsindikatoren
Return on Equity vor Steuern (in %)
2008
2007
13,5
64,6
Cost/Income Ratio (in %)
82,8
51,2
Gewinn je Aktie (in Euro)
16,25
64,81
Der im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufige Jahresüberschuss
hat eine deutliche Reduktion des Return on Equity vor Steuern
von 64,6 auf 13,5 Prozent zur Folge. Da die Erträge im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentlich stärker gesunken sind als die Aufwände, verschlechterte sich der Cost/Income Ratio entsprechend
und erhöhte sich gegenüber 2007 von 51,2 auf 82,8 Prozent.
Der Gewinn je Aktie verminderte sich bei unverändert 655.000
im Umlauf befindlichen Stammaktien im Vergleich zum Vorjahr
um rund 75 Prozent und beläuft sich im Geschäftsjahr 2008 auf
EUR 16,25.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Börsenmitgliedschaften
Anzahl der neu emittierten Optionsscheine
und -zertifikate
2008
2007
306
259
12
12
1.433
1.696
Während des Geschäftsjahres 2008 waren durchschnittlich 306
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, was gegenüber
dem Vorjahr einen Anstieg um 47 Personen oder 18 Prozent darstellt.
Die Anzahl der Börsenmitgliedschaften beläuft sich im Jahresvergleich unverändert auf zwölf, die der im abgelaufenen Geschäftsjahr emittierten Optionsscheine und -zertifikate sank
2008 um 16 Prozent auf rund 1.400.
Konzernlagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Ergebnisentwicklung
Geschäftsbereiche
Leistungsindikatoren
Risikomanagement
Human Resources
Ausblick auf 2009
Wesentliche Ereignisse 2009
Forschung und Entwicklung
Erklärung lt. §82 Börsegesetz
Bericht des Aufsichtsrats
Risikomanagement
für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke zuständig. Im
regelmäßig tagenden Risikokomitee werden alle Fragestellungen
und Regularien aus dem Bereich Risikomanagement behandelt
und Empfehlungen für den Gesamtvorstand erarbeitet bzw. Beschlüsse vorbereitet. Weiters erfolgt im Rahmen des Asset Liability
Committees eine periodische Evaluierung der Zinsänderungsund Bilanzstrukturrisiken sowie der Liquiditätsrisiken.
Die Raiffeisen Centrobank wendet in ihrem Risikomanagement innovative Methoden und Konzepte an. Basis für das Risikomanagement ist eine Risikostrategie, die den Fokus auf Risikoappetit und Risikotragfähigkeit legt. Darauf aufbauend wird ein
Gesamtbank-Limitsystem verwendet, auf Basis dessen das gewünschte Risiko-Exposure der Bank auf Bereichsebene, Abteilungsebene und schließlich Deskebene heruntergebrochen werden kann. Von weiterer großer Bedeutung ist die Quantifizierung
des operationellen Risikos mittels eines VaR-konsistenten Messwerts. Auf dieser Basis ist es der Raiffeisen Centrobank möglich,
auch dieses Risiko zu quantifizieren und mittels eines VaR-konsistenten Risikomesswerts neben den Hauptrisikoarten Marktrisiko und Kreditrisiko in der Gesamtbankrisikosteuerung durch den
Vorstand entsprechend zu berücksichtigen.
Die Raiffeisen Centrobank war durch ihre Spezialisierung auf
Handel und Brokerage mit Aktien und Aktienderivaten den Turbulenzen, die die internationalen Finanzmärkte erfasst haben,
weniger stark ausgesetzt als Häuser, deren Bilanzstruktur von einem hohen Leverage-Faktor geprägt ist. Das Hedging der Raiffeisen Centrobank Positionen war zwar durch die extremen Ausschläge, die es vor allem ab September 2008 an den internationalen Finanzmärkten gab, erschwert, es konnte jedoch in allen
Phasen durchgeführt werden. Generell wurde mit gesteigerter
Vorsicht und entsprechend defensiv agiert, sodass auch diese
schwierigen Monate gemeistert wurden.
Während des Jahres wurde das aus Hedgetransaktionen resultierende Exposure gegenüber internationalen Investmentbanken
zurückgefahren, vor allem durch Umschichtungen hin zu unserem Eigentümer, aber auch durch den Abbau von Positionen.
An dieser Stelle wird auch auf den ausführlichen Risikobericht
im Anhang verwiesen, der insbesondere die aktuellen Risikomessverfahren beinhaltet.
Die Raiffeisen Centrobank ist als Tochterunternehmen der RZB in
das Risikomanagement der RZB-Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen sicher, dass alle
wesentlichen Risiken gemessen und limitiert bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des Risiko-Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden. Zu diesem Zweck berücksichtigt das Risikomanagementkonzept dabei neben den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere die jeweilige Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäfte und die
daraus resultierenden Risiken.
Das Risikomanagementkonzept der Raiffeisen Centrobank berücksichtigt insbesondere das dem Unternehmen eigene Risikoprofil. Die Grundlagen und die Methoden des Risikomanagements sind in den Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und
den Vorstand sowie in Organisationsrichtlinien und Manuals
festgelegt. Der Vorstand wird auf Basis eines umfassenden Planungs- und Controllingprozesses in die Lage versetzt, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Er entscheidet im Rahmen seines Pouvoirs über die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von Limiten für alle
relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung der Risiken. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil der Gesamtbankrisikosteuerung – Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher
Geschäftsbereiche sind systematisch miteinander verknüpft.
Eine unabhängige Abteilung für Risikomanagement, angesiedelt im Controlling, unterstützt den Vorstand bei der Erfüllung
dieser Aufgaben. Diese Abteilung berichtet regelmäßig an den
Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden Risikolimite. Sie unterstützt den Vorstand bei der Allokation des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und unternehmensübergreifendes Gremium ist die Abteilung für die Implementierung und laufende Kalibrierung der Methoden zur Risikomessung und zur Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie
68_69
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Human Resources
geleitet. Nach den staatlichen Hilfen für die Banken, die die Regierungen bereits Schritt für Schritt umsetzen, werden auch
Konjunkturpakete geschnürt. Im Gegensatz zur vergangenen
Abschwungphase wird diesmal relativ zeitgleich die Fiskalpolitik
in den meisten europäischen Ländern expansiv ausgerichtet
werden, unterstützt von der Europäischen Zentralbank (EZB), die
jedenfalls die Zinsen weiter nach unten senkt.
Die Wirtschaft und die Finanzmärkte erwarten von der neuen
US-Administration in dieser Größe noch nie gesehene Konjunkturhilfspakete (das bereits verabschiedete Bankenhilfspaket
TARP (Troubled Assets Relief Program) im Ausmaß von rund USD
700 Mrd., das Bad Asset Program im Ausmaß von rund USD
1.000 Mrd. und ein Fiskalpaket im Ausmaß von rund USD 790
Mrd.), was somit eine massive konjunkturelle Unterstützung
darstellen würde. Dies in Kombination mit dem stark gefallenen
Ölpreis und den äußerst tiefen Leitzinsen sollte positive Impulse
für die US-Konjunktur darstellen. Da eine Entspannung des Finanzierungsumfeldes erst mit Verzögerung auf das Wirtschaftswachstum durchschlägt, muss von einer Stabilisierung des negativen Konjunkturverlaufs erst in der zweiten Jahreshälfte ausgegangen werden; ein positives, wenngleich schwaches Wirtschaftswachstum ist nicht vor 2010 absehbar.
Generell sind die Aktienmärkte derzeit gefangen zwischen der
Hoffnung auf erste positive Signale von den Konjunkturprogrammen und den nach wie vor laufend veröffentlichten schwachen bzw. negativen Konjunktur- und Unternehmensdaten. Eine
deutliche Erholung der Indizes ist gegen Jahresende im Zuge von
ersten positiven Effekten der Konjunkturpakete und einer nachhaltigen Stabilisierung des Finanzsektors zu erwarten. Im Lauf
des Jahres werden aber erste positive Überraschungen von der
Unternehmensfront durchaus für attraktive Rebounds sorgen.
Für die Raiffeisen Centrobank ist trotz dieser widrigen Rahmenbedingungen auf Basis der vorhandenen kosteneffizienten
Strukturen und aufgrund der bereits im Jahr 2008 getroffenen
Maßnahmen (strikte Marktbewertungen von Assets unter Hinzuziehung von Credit Spreads, Reduktion der Bilanzsumme, eine
noch engere Zusammenarbeit mit dem Eigentümer) auch ein
potenziell schwächeres Geschäftsjahr 2009 mit einem durchaus
respektablen Ergebnis zu bewältigen.
Die turbulenten Zeiten des vergangenen Geschäftsjahres wurden von einem überaus engagierten und kompetenten Mitarbeiterstab, der gegenüber Ende Dezember 2007 von 280 auf 312
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angewachsen ist, sehr erfolgreich bewältigt. Ein leichter Ausbau fand in allen Bereichen, verstärkt jedoch im Controlling/Risk Management sowie im IT-Bereich statt, um der zunehmenden Komplexität und den eigenen
hohen Standards Rechnung zu tragen.
Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe investiert laufend in die
Motivation und Weiterentwicklung des gesamten Mitarbeiterstabes durch interne und externe, vorwiegend fachspezifische
Ausbildungsmaßnahmen.
Das breite und tiefe Know-how unserer Mitarbeiter in unseren
Kernbereichen spiegelt sich in der Vielfalt der länderspezifischen
Expertise wider. Allein in der Muttergesellschaft Raiffeisen Centrobank sind 14 verschiedenen Nationalitäten vertreten. Auch
die Repräsentanz von Frauen zeigt ein ausgeglichenes Bild. So
liegt der Frauenanteil unter den Prokuristen und Direktoren mit
47 Prozent und über alle Funktionen gerechnet mit 44 Prozent
ausgesprochen hoch. Der Mitarbeiterbestand ist mit einer geringen Fluktuation von 4,6 Prozent sehr stabil.
Im Durchschnitt waren in der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
im abgelaufenen Geschäftsjahr 306 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 259).
Ausblick auf 2009
Das Gesamtjahr 2008 wird aus Kapitalmarktsicht historisch betrachtet wohl als „annus horribilis“ beschrieben werden. Auch
Anfang 2009 deuten die Signale noch nicht darauf hin, dass das
Konjunkturtief bald erreicht bzw. gar überwunden sein könnte.
Die Konjunkturvorlaufindikatoren zeigen per Saldo noch keine
Erholung, die Wirtschaftsdynamik weist unverändert steil nach
unten. Die sich verschärfende Rezession ist vor allem von starken
Einbrüchen bei der Industrieproduktion bzw. Investitions- und
Exportnachfrage begleitet. Es wurden jedoch europaweit bereits
mehrere Maßnahmenpakete zur Gegensteuerung in die Wege
Konzernlagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Ergebnisentwicklung
Geschäftsbereiche
Leistungsindikatoren
Risikomanagement
Human Resources
Ausblick auf 2009
Wesentliche Ereignisse 2009
Forschung und Entwicklung
Erklärung lt. §82 Börsegesetz
Bericht des Aufsichtsrats
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis
und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern
ausgesetzt ist.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit
den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte
Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf,
das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.
Forschung und Entwicklung
Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe mit den Schwerpunkten der
Geschäftstätigkeit im Investmentbanking sowie im Handel mit
Kautschuk und Olefinen übt keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit aus.
Erklärung der gesetzlichen Vertreter
gemäß §82 Börsegesetz
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit
den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte
Wien, 3. April 2009
Der Vorstand
Dr. Eva Marchart
Vorsitzende des Vorstandes
Mag. Alfred Michael Spiss
stv. Vorsitzender des Vorstandes
Dr. Gerhard Grund
Mitglied des Vorstandes
70_71
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Bericht des Aufsichtsrats
Der vom gewählten Jahresabschlussprüfer – KPMG Austria
GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft,
Porzellangasse 51, 1090 Wien – geprüfte und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss
2008 wurde der 36. ordentlichen Hauptversammlung am 28.
April 2009 vorgelegt und von dieser zustimmend zur Kenntnis
genommen.
Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft hat im April 2009 die Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2008 fertiggestellt und diesem ebenfalls einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem von der KPMG Austria
GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs Gesellschaft
geprüften Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 eingehend beschäftigt und ihn für in Ordnung befunden.
Wien, im April 2009
Dr. Walter Rothensteiner
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Konzernabschluss der Raiffeisen Centrobank AG zum 31. Dezember 2008 nach International
Financial Reporting Standards (IFRS)
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
72_73
Erfolgsrechnung
Angaben in Tausend Euro
Anhang
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Veränderung
1.1. - 31.12.2008
1.1. - 31.12.2007
19.321
20.361
- 5,1 %
- 11.318
- 14.018
- 19,3 %
Zinsüberschuss
(2)
8.004
6.343
26,2 %
Kreditrisikovorsorgen
(3)
- 83
- 84
- 1,2 %
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen
Provisionserträge
Provisionsaufwendungen
7.921
6.259
26,6 %
27.437
45.108
- 39,2 %
- 9.831
- 7.150
37,5 %
Provisionsüberschuss
(4)
17.605
37.958
- 53,6 %
Handelsergebnis
(5)
33.300
63.358
- 47,4 %
Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten
(6)
0
0
0
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
(7)
1.314
- 448
>100 %
Verwaltungsaufwendungen
(8)
- 53.353
- 58.207
- 8,3 %
Sonstiges betriebliches Ergebnis
(9)
5.635
6.006
- 6,2 %
12.421
54.926
- 77,4 %
- 1.778
- 12.473
- 85,7 %
10.643
42.453
- 74,9 %
16,25
64,81
- 48,56
Jahresüberschuss vor Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
(10)
Jahresüberschuss nach Steuern =
Konzern-Jahresüberschuss
Gewinn je Aktie (in Euro)
(11)
Konzernabschluss
Erfolgsrechnung
Bilanz
Eigenkapitalentwicklung
Kapitalflussrechnung
Segmentberichterstattung
Bilanz
Aktiva
Anhang
31.12.2008
31.12.2007
Veränderung
(13)
16.327
9.940
64,3 %
Forderungen an Kreditinstitute
(14, 32, 33)
359.384
197.859
81,6 %
Forderungen an Kunden
(15, 32, 33)
96.104
118.647
- 19,0 %
Angaben in Tausend Euro
Barreserve
Kreditrisikovorsorgen
(16)
- 625
- 1.342
- 53,4 %
Handelsaktiva
(17, 32)
1.167.902
1.684.721
- 30,7 %
Derivative Finanzinstrumente
(18, 32)
129
813
- 84,1 %
Wertpapiere und Beteiligungen
(19, 32)
47.613
72.249
- 34,1 %
Immaterielle Vermögenswerte
(20, 22)
244
437
- 44,2 %
Sachanlagen
(21, 22)
14.841
15.153
- 2,1 %
Sonstige Aktiva
(23)
67.379
61.474
9,6 %
1.769.298
2.159.951
- 18,1 %
Anhang
31.12.2008
31.12.2007
Veränderung
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(24, 32, 33)
235.303
122.907
91,5 %
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
(25, 32, 33)
215.589
218.779
- 1,5 %
- 22,6 %
Aktiva gesamt
Passiva
Angaben in Tausend Euro
Rückstellungen
(26)
25.486
32.924
Handelspassiva
(27)
1.130.609
1.617.999
- 30,1 %
Derivative Finanzinstrumente
(28)
50
110
- 54,5 %
Sonstige Passiva
(29)
35.029
37.676
- 7,0 %
Nachrangkapital
(30)
20.986
-
-
Eigenkapital
(31)
106.246
129.556
- 18,0 %
Konzern-Eigenkapital
95.603
87.103
9,8 %
Konzern-Jahresüberschuss
10.643
42.453
- 74,9 %
1.769.298
2.159.951
- 18,1 %
Passiva gesamt
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
74_75
Eigenkapitalentwicklung
Angaben in Tausend Euro
Eigenkapital 1.1.2008
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
KonzernJahresüberschuss
Anteile
anderer Gesellschafter
Gesamt
47.599
6.651
32.853
42.453
0
129.556
Kapitalein-/-auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Einstellung in Gewinnrücklagen
0
0
7.738
- 7.738
0
0
Gewinnausschüttung
0
0
0
- 34.715
0
- 34.715
Umfassendes Ergebnis
0
0
763
10.643
0
11.406
Eigenkapital 31.12.2008
47.599
6.651
41.354
10.643
0
106.246
Eigenkapital 1.1.2007
47.599
6.651
25.482
27.698
0
107.431
Kapitalein-/-auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Einstellung in Gewinnrücklagen
0
0
10.013
- 10.013
0
0
Gewinnausschüttung
0
0
0
- 17.685
0
- 17.685
Umfassendes Ergebnis
0
0
- 2.643
42.453
0
39.810
47.599
6.651
32.853
42.453
0
129.556
2008
2007
Eigenkapital 31.12.2007
Umfassendes Ergebnis Konzern-Eigenkapital
Angaben in Tausend Euro
Konzern-Jahresüberschuss
Währungsdifferenzen
Bewertungsänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerte (AfS)
Umfassendes Ergebnis
10.643
42.453
763
- 1.318
0
- 1.325
11.406
39.810
Die Entwicklung der in den Gewinnrücklagen gebuchten Posten stellt sich wie folgt dar:
Gewinnrücklagen
Angaben in Tausend Euro
Stand 1.1.2008
Nettoveränderungen im Geschäftsjahr
Währungsumrechnungsdifferenzen
AfSRücklage
- 3.968
0
763
0
Stand 31.12.2008
- 3.205
0
Stand 1.1.2007
- 2.650
1.325
Nettoveränderungen im Geschäftsjahr
- 1.318
- 1.325
Stand 31.12.2007
- 3.968
0
Konzernabschluss
Erfolgsrechnung
Bilanz
Eigenkapitalentwicklung
Kapitalflussrechnung
Segmentberichterstattung
Kapitalflussrechnung
Angaben in Tausend Euro
Jahresüberschuss
2008
2007
10.643
42.453
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und
Überleitung auf den Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit:
Abschreibungen, Zuschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen
Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen
Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen
Sonstige Anpassungen (per Saldo)
Zwischensumme
2.575
2.645
- 8.220
10.581
0
- 76
3.475
- 1.432
8.473
54.171
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
- 150.144
96.041
Handelsaktiva/Handelspassiva (per Saldo)
- 261.058
- 153.333
Sonstige Aktiva / Sonstige Passiva (per Saldo)
306.203
- 17.736
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden
114.484
42.831
Erhaltene Zinsen
12.073
16.184
Gezahlte Zinsen
- 5.980
- 11.756
Ertragsteuerzahlungen
- 553
0
23.498
26.402
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen
24
3.451
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
82
123
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus der Veräußerung von:
Auszahlungen für den Erwerb von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen
- 367
- 707
- 2.135
- 3.667
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
- 2.397
- 800
Ein-/Auszahlungen nachrangiges Kapital
20.000
0
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
Dividendenzahlungen
- 34.715
- 17.685
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
- 14.715
- 17.685
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode
9.940
2.023
23.498
26.402
- 2.397
- 800
- 14.715
- 17.685
16.327
9.940
76_77
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung und Veränderungen des Zahlungsmittelbestands des Geschäftsjahres
und teilt sich in die drei Bereiche operative Geschäftstätigkeit,
Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Als Cash-Flow
aus operativer Geschäftstätigkeit werden Zahlungszu- und -abflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden, aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie
aus verbrieften Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zu- und Abgänge aus Handelsaktiva und Handelspassiva, aus derivativen Finanzinstrumenten sowie aus sonstigen Aktiva und Passiva gehören ebenfalls zur operativen Geschäftstätigkeit. Des Weiteren
wurden die aus dem operativen Geschäft resultierenden Zinsund Dividendenzahlungen im Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit getrennt dargestellt.
Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit zeigt die Zahlungszuund -abflüsse für Finanzanlagen, Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte.
Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit umfasst Ein- und
Auszahlungen beim Eigenkapital und beim nachrangigen Kapital. Im abgelaufenen Geschäftsjahr handelt es sich dabei um Dividendenzahlungen und um den Mittelzufluss aus der Begebung einer nachrangigen Anleihe.
Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Barreserve, der sich aus Kassenbestand sowie täglich fälligen Guthaben bei der Oesterreichischen Nationalbank zusammensetzt.
Nicht einbezogen werden täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute. Diese werden der operativen Geschäftstätigkeit zugerechnet.
Segmentberichterstattung
Segmentbericht nach Geschäftsbereichen
Die primäre Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 ist kundenorientiert. Das Geschäft wird dabei in die folgenden Segmente geteilt:
»
»
»
»
»
Corporate Customers
Financial Institutions and Public Sector
Private Banking
Treasury and Investment Banking
Commodity Trading and other Participations
Das Segment „Corporate Customers“ erfasst die Geschäftstätigkeit mit Unternehmen, mit denen das Kreditgeschäft und die
Abwicklung des Zahlungsverkehrs sowie Kapitalmarkt-Transaktionen die Schwerpunkte der Geschäftsbeziehung darstellen. In
diese Kategorie fallen kleinere, mittlere und große Unternehmen, große Konzerne sowie gewinnorientierte Unternehmen im
staatlichen Besitz. Die Abgrenzung zum Private Banking ergibt
sich aus dem Schwerpunkt der Geschäftsbeziehungen.
Das Segment „Financial Institutions and Public Sector“ berichtet über Geschäfte mit Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen, Versicherungen sowie mit staatlichen Stellen. In diesem
Segment wird auch das Emissionsgeschäft (Optionsscheine und
strukturiere Produkte bzw. Zertifikate) ausgewiesen.
Das Kundensegment „Private Banking“ hat als Zielgruppe vermögende Privatpersonen, selbstständig Erwerbstätige (High Networth Individuals) sowie Unternehmen, für die ein individueller
Beratungsansatz für Veranlagung und Vermögensverwaltung
angeboten wird.
Konzernabschluss
Erfolgsrechnung
Bilanz
Eigenkapitalentwicklung
Kapitalflussrechnung
Segmentberichterstattung
Treasury and Investment Banking: „Treasury“ umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzmäßigen (z. B. Geldmarktdepots)
und außerbilanzmäßigen Produkten (Termingeschäfte, Optionen). Darunter fallen Zinsgeschäfte, Währungsgeschäfte, Liquiditätsmanagement und das Aktiv-Passiv-Management (Fristentransformation). Zum Bereich „Investment Banking“ gehört der
Wertpapiereigenhandel. Hingewiesen wird, dass unter der „Bemessungsgrundlage“ die Hedgepositionen zu den strukturierten Produkten und Zertifikaten volumsmäßig hier enthalten
sind, während die daraus erzielten Ergebnisse im Handelsergebnis der jeweiligen Segmente dargestellt wurden.
Das Segment „Commodity Trading and other Participations“
beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten das Handelsergebnis der
konsolidierten Handelsunternehmen der Raiffeisen CentrobankGruppe.
Basis für die Segmentberichterstattung ist die Management-Erfolgsrechnung des Konzerns. Dabei handelt es sich um eine stufenweise Deckungsbeitragsrechnung. Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht zugeordnet. Ertragspositionen
sind der Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das sonstige betriebliche Ergebnis, wobei der Zinsüberschuss auf Basis der Marktzinsmethode kalkuliert wird.
Der Zinsnutzen aus dem Eigenkapital sowie die Refinanzierung von Beteiligungen in der Muttergesellschaft werden den
Segmenten auf Basis einer Managementberechnung zugeordnet und im Zinsüberschuss dargestellt.
Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Nettoneubildungen von Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken, Direktabschreibungen, aber auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet direkte und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und Sachkosten) werden von den Geschäftsfeldern verantwortet, die indirekten Kosten werden auf Basis von vereinbarten Schlüsseln zugeordnet.
Im Konzern werden zwei Steuerungsgrößen eingesetzt:
» Der Return on Equity vor Steuern errechnet sich aus dem Verhältnis des unversteuerten Gewinns zum durchschnittlich
eingesetzten Eigenkapital und zeigt die Verzinsung des im
Geschäftsbereich eingesetzten Kapitals.
» Die Cost/Income Ratio stellt die Kosteneffizienz der Geschäftsbereiche dar. Die Cost/Income Ratio errechnet sich als
Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen einerseits und
der Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis (korrigiert um das Bewertungsergebnis aus Hedge Accounting
und sonstigen Derivaten) andererseits.
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
78_79
Als branchenspezifischer Ersatz für das Segmentsvermögen wird die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG (inklusive
Marktrisiko) herangezogen:
Geschäftsjahr 2008
Corporate
Customers
Financial
Institutions
and Public
Sector
Private
Banking
Treasury
and
Investment
Banking
Commodity
Trading
and other
Participations
Gesamt
2.177
199
3.223
3.015
- 610
8.004
- 60
0
- 23
0
0
- 83
2.117
199
3.200
3.015
- 610
7.921
13.825
513
2.739
- 150
679
17.605
1.534
17.804
343
13.618
0
33.300
Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten
0
0
0
0
0
0
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
0
0
0
1.322
-8
1.314
- 14.876
- 15.112
- 3.387
- 11.103
- 8.875
- 53.353
0
0
0
0
5.635
5.635
2.600
3.404
2.895
6.701
- 3.179
12.421
64.725
25.501
56.700
341.636
49.513
538.075
Angaben in Tausend Euro
Zinsüberschuss
Kreditrisikovorsorgen
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen
Provisionsüberschuss
Handelsergebnis
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Jahresüberschuss vor Steuern
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko)
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
84
85
21
62
54
306
Cost/Income Ratio
85,1 %
81,6 %
53,9 %
67,4 %
155,6 %
82,8 %
Durchschnittliches Eigenkapital
11.095
4.371
9.720
58.564
8.488
92.237
Return on Equity (ROE) vor Steuern
23,4 %
77,9 %
29,8 %
11,4 %
- 37,5 %
13,5 %
Konzernabschluss
Geschäftsjahr 2007
Erfolgsrechnung
Bilanz
Eigenkapitalentwicklung
Kapitalflussrechnung
Segmentberichterstattung
Corporate
Customers
Financial
Institutions
and Public
Sector
Private
Banking
Treasury
and
Investment
Banking
Commodity
Trading
and other
Participations
Gesamt
Zinsüberschuss 1)
920
- 601
2.165
4.116
- 258
6.343
Kreditrisikovorsorgen
- 63
0
- 21
-0
0
- 84
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen
857
- 601
2.144
4.116
- 258
6.259
28.086
3.117
3.963
2.656
136
37.958
1.754
38.609
1.674
21.174
147
63.358
Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten
0
0
0
0
0
0
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
0
0
0
- 481
33
- 448
- 19.646
- 18.538
- 3.820
- 10.376
- 5.827
- 58.207
0
0
0
0
6.006
6.006
Jahresüberschuss vor Steuern
11.051
22.587
3.961
17.089
237
54.926
Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko)
49.468
19.197
46.688
503.793
58.123
677.269
Angaben in Tausend Euro
Provisionsüberschuss
Handelsergebnis
Verwaltungsaufwendungen
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
Cost/Income Ratio
Durchschnittliches Eigenkapital
Return on Equity (ROE) vor Steuern
70
83
19
47
40
259
63,9 %
45,1 %
49,0 %
37,1 %
96,6 %
51,2 %
6.208
2.409
5.859
63.219
7.294
84.987
178,0 %
937,6 %
67,6 %
27,0 %
3,2 %
64,6 %
1) Ab 2008 wird der Eigenmittelnutzen aus dem Eigenkapital sowie die Refinanzierung von Beteiligungen in der Muttergesellschaft den Segmenten zugeordnet und im Zinsüberschuss dargestellt.
Um eine Vergleichbarkeit mit dem aktuellen Segmentbericht 2008 zu gewährleisten, wurden die Werte 2007 entsprechend angepasst.
Segmentbericht nach geografischen Märkten
Die sekundäre Segmentberichterstattung zeigt die Ergebniskomponenten und Bestandsgrößen nach regionalen Gesichtspunkten. Als Zuordnungskriterium dient der Sitz der jeweiligen Geschäftsstellen. Neben den direkt erzielten Ergebnissen werden
den Regionen auch Refinanzierungskosten, Kosten aus Kapitalabsicherungsmaßnahmen und direkt in Zusammenhang mit der
Steuerung stehende Kosten verursachungsgerecht zugeteilt. Die
berichteten regionalen Segmente sind nachfolgend erläutert:
» Österreich Unter „Österreich“ werden die Banktätigkeiten,
der Bereich Corporate Finance Advisory und Headoffice-Funktionen für die Handelsunternehmen ausgewiesen.
» Westeuropa Unter „Westeuropa“ werden die in Deutschland
und der Schweiz beheimateten Commodity-Handelstöchter
gezeigt.
» USA In den „USA“ befindet sich ebenfalls eine CommodityHandelstochter.
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
80_81
Die regionale Zuordnung nach dem jeweiligen Sitz der Geschäftsstellen ergibt die folgende Verteilung:
Geschäftsjahr 2008
Österreich
Westeuropa
USA
Gesamt
9.378
- 745
- 629
8.004
- 83
0
0
- 83
Angaben in Tausend Euro
Zinsüberschuss
Kreditrisikovorsorgen
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen
9.295
- 745
- 629
7.921
Provisionsüberschuss
17.822
- 179
- 38
17.605
Handelsergebnis
33.300
0
0
33.300
0
0
0
0
Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
1.314
0
0
1.314
- 48.801
- 3.562
- 990
- 53.353
Sonstiges betriebliches Ergebnis
- 1.351
5.009
1.977
5.635
Jahresüberschuss vor Steuern
11.579
522
320
12.421
1.703.069
43.978
22.251
1.769.298
276
19
11
306
Cost/Income Ratio
82,6 %
87,2 %
75,6 %
82,8 %
Durchschnittliches Eigenkapital
76.238
13.323
2.676
92.237
Return on Equity (ROE) vor Steuern
15,2 %
3,9 %
12,0 %
13,5 %
Österreich
Westeuropa
USA
Gesamt
8.114
- 914
- 857
6.343
- 84
0
0
- 84
8.030
- 914
- 857
6.259
Provisionsüberschuss
38.104
- 149
3
37.958
Handelsergebnis
63.358
0
0
63.358
0
0
0
0
- 448
0
0
- 448
- 58.207
Verwaltungsaufwendungen
Summe Aktiva
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
Geschäftsjahr 2007
Angaben in Tausend Euro
Zinsüberschuss
Kreditrisikovorsorgen
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen
Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten
Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Verwaltungsaufwendungen
- 53.881
- 3.365
- 961
Sonstiges betriebliches Ergebnis
- 2.723
6.373
2.356
6.006
Jahresüberschuss vor Steuern
52.440
1.945
541
54.926
2.096.173
43.980
19.798
2.159.951
Summe Aktiva
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
228
20
11
259
Cost/Income Ratio
50,4 %
63,4 %
64,0 %
51,2 %
Durchschnittliches Eigenkapital
71.952
10.776
2.259
84.987
Return on Equity (ROE) vor Steuern
72,9 %
18,0 %
23,9 %
64,6 %
Konzernabschluss/Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Anhang
Unternehmen
Die Raiffeisen Centrobank AG, Wien (Raiffeisen Centrobank) ist
seit dem 29. März 1974 beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter der Nummer 117507 f registriert. Die Firmenanschrift
lautet Wien 1, Tegetthoffstraße 1.
Die Raiffeisen Centrobank ist eine Tochtergesellschaft der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, die 654.999
Stückaktien des in 655.000 Stückaktien zerlegten Grundkapitals
über die RZB KI-Beteiligungs GmbH., Wien, beziehungsweise über
deren Tochter RZB IB-Beteiligungs GmbH., Wien, hält. Eine Stückaktie wird über die Raiffeisen Invest GmbH, Wien, gehalten.
Die Raiffeisen Centrobank, Wien, steht mit der der RaiffeisenLandesbanken-Holding GmbH, Wien, (oberste Muttergesellschaft) in einem Konzernverhältnis und gehört deren Vollkonsolidierungskreis an. Diese Finanzholdinggesellschaft hält die Mehrheit an der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft.
Darüber hinaus wird die Raiffeisen Centrobank-Gruppe auch in
den Konzernabschluss der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft einbezogen.
Die Raiffeisen Centrobank ist eine führende österreichische Investmentbank, die das gesamte Spektrum der Dienstleistungen
und Produkte rund um Aktien, Derivate und Eigenkapitaltransaktionen in- und außerhalb der Börse abdeckt. Auf Basis dieser Position bietet die Spezialbank außerdem ein exklusives und individuelles Private Banking an. Das Mergers & Acquisitions-Geschäft
wird über die Tochtergesellschaft Raiffeisen Investment AG ausgeübt, die als vollkonsolidiertes Unternehmen im Konzernabschluss enthalten ist. Die übrigen mit der Bank einen Konzern bildenden Gesellschaften sind im Bereich des internationalen Commodity-Handels mit Schwerpunkt Kautschuk und Chemikalien
(Olefine) tätig.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 3. April 2009
vom Vorstand unterzeichnet und anschließend an den Aufsichtsrat zur Prüfung und Billigung (Feststellung) weitergeleitet.
Grundlagen der Konzernrechnungslegung
Grundsätze
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 und die Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2007 wurden in Überein-
stimmung mit den vom International Accounting Standards
Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting
Standards (IFRS) und der auf Basis der IAS Verordnung (EG)
1606/2002 durch die EU übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards einschließlich der bereits anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) aufgestellt.
Alle Standards, die vom IASB als für den Jahresabschluss 2008
anzuwendende International Accounting Standards veröffentlicht und von der EU übernommen wurden, wurden angewandt.
IAS 11, 20, 23, 29, 31, 34, 40 und 41 sowie IFRS 2, 4, 5 und 6 wurden
nicht berücksichtigt, weil für den Konzern keine entsprechenden
Geschäftsfälle vorlagen.
Für neue, seit 2008 verpflichtende Interpretationen wie IFRIC
12 (Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen), IFRIC 13 (Kundenbindungsprogramme), IFRIC 14 (IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung), IFRIC 15 (Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien) und IFRIC 16 (Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb) sind im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls
keine Anwendungsfälle aufgetreten.
Gemäß dem im Oktober 2008 geänderten und von der EU übernommenen IAS 39.50 können unter außergewöhnlichen Umständen nicht derivative Finanzinstrumente der Kategorie „Handelsaktiva“ in die Kategorien „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte“ und „Kredite und Forderungen“ – bis 31. Oktober 2008
auch rückwirkend zum 1. Juli 2008 – umgegliedert werden. Von dieser Umgliederungsmöglichkeit wurde kein Gebrauch gemacht.
Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis
konzerneinheitlicher Standards und IFRS-Bestimmungen erstellten Berichtspakete aller vollkonsolidierten Unternehmen. Alle
vollkonsolidierten Gesellschaften erstellen ihre Jahresabschlüsse per 31. Dezember. Die Zahlen im vorliegenden Abschluss sind
in EUR Tausend angegeben.
Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, so wurden diese in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen. Sie
basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie
Planungen und – nach heutigem Ermessen – wahrscheinlichen
82_83
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Erwartungen oder Prognosen zukünftiger Ereignisse. Hievon betroffen sind im Wesentlichen die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft, der beizulegende Wert (insbesondere einzelne Parameter
zur Ermittlung) und die Wertminderung von Finanzinstrumenten
und die Rückstellung für Pensionen und Abfertigungen. Die tatsächlichen Werte können von den geschätzten Werten abweichen.
Der Ausweis der latenten Steuern wird in der Erfolgsrechnung
und in der Bilanz nicht gesondert vorgenommen. Details sind in
den entsprechenden Posten des Anhangs dargestellt.
lanzposten Wertpapiere und Beteiligungen ausgewiesen und
mit den Anschaffungskosten bewertet.
Anteile an sonstigen Unternehmen, die zur Gänze nicht börsenotiert sind, werden, da für sie ein Marktwert nicht verfügbar ist
bzw. dieser nicht verlässlich ermittelt werden kann, mit den Anschaffungskosten angesetzt.
Herausgegebene, noch nicht verpflichtend anzuwendende IFRS
Von der vorzeitigen Anwendung anderer relevanter Standards
und Interpretationen, die zwar verabschiedet sind, deren Anwendung aber noch nicht verpflichtend ist, wurde abgesehen.
Dies betrifft die geänderten IAS 1 (Darstellung des Abschlusses;
Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IAS 23 (Fremdkapitalkosten; Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IFRS 8 (Geschäftssegmente; Inkrafttreten
1. Jänner 2009), IAS 32 (Finanzinstrumente: Angaben; Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IFRS 2 (Anteilsbasierte Vergütungen; Inkrafttreten 1. Jänner 2009) sowie Änderungen im Rahmen des sogenannten „Improvements Projects“.
Konsolidierungsmethoden
Alle wesentlichen Tochterunternehmen der Raiffeisen Centrobank, an denen die Gesellschaft direkt oder indirekt mehr als 50
Prozent der Anteile hält oder einen beherrschenden Einfluss auf
die Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt, werden vollkonsolidiert. Diese Tochtergesellschaften werden grundsätzlich ab dem
Tag in den Konsolidierungskreis einbezogen, an dem der Konzern
die faktische Kontrolle erlangt, und scheiden im Fall, dass die
Bank nicht länger einen beherrschenden Einfluss ausübt, ab diesem Zeitpunkt aus dem Konsolidierungskreis.
Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
werden at equity einbezogen. Im vorliegenden Konzernabschluss werden aufgrund der untergeordneten Bedeutung derartiger Gesellschaften auf den Abschluss keine Unternehmen
nach der At-equity-Methode einbezogen. Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung in den
Konzernabschluss nicht einbezogen, und Anteile an assoziierten
Unternehmen, die nicht at equity erfasst wurden, sind in dem Bi-
Unternehmenserwerbe
Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden sämtliche identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 neu bewertet. Die
Anschaffungskosten werden mit dem anteiligen Nettovermögen verrechnet. Daraus gegebenenfalls resultierende aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert und unterliegen einem jährlichen Impairment-Test. Wenn Indikatoren für
eine Wertminderung erkennbar sind, wird der Firmenwert zusätzlich unterjährlich auf Werthaltigkeit geprüft.
Entstehen im Rahmen der Erstkonsolidierung passive Unterschiedsbeträge, werden diese sofort erfolgswirksam erfasst.
Konsolidierungsbuchungen
Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne
Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander aufgerechnet.
Dabei verbleibende zeitliche Differenzen werden in der Konzernbilanz unter Sonstige Aktiva / Sonstige Passiva ausgewiesen.
Konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden ebenfalls
miteinander aufgerechnet, wobei temporäre Aufrechnungsdifferenzen aus dem Bankgeschäft im Zinsergebnis dargestellt
werden. Andere Differenzen werden im Posten „Sonstiges betriebliches Ergebnis“ erfasst.
Zwischengewinne werden dann eliminiert, wenn sie einen
wesentlichen Einfluss auf die Posten der Erfolgsrechnung haben.
Bank- und sonstige Geschäfte, die zwischen den einzelnen Gesellschaften des Konzerns getätigt werden, erfolgen üblicherweise zu Marktkonditionen.
Konsolidierungskreis
Der Vollkonsolidierungskreis der Centrobank-Gruppe umfasste
2008 unverändert sieben Tochterunternehmen.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage wurde auf die Einbeziehung von 16
Tochterunternehmen (2007: 19) verzichtet. Diese werden zu Anschaffungskosten als Anteile an verbundenen Unternehmen unter dem Posten Wertpapiere und Beteiligungen erfasst.
Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen
und die sonstigen Beteiligungen ist der Übersicht auf Seite 134 ff
zu entnehmen.
Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen
Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Die Bewertung der Finanzinstrumente richtet sich nach der Zugehörigkeit
zu bestimmten Bewertungskategorien, die wie folgt unterschieden werden:
Währungsumrechnung
Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse der Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises wurden nach der modifizierten Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet,
wobei das Eigenkapital mit einem historischen Kurs, alle anderen
Aktiva und Passiva sowie Anhangangaben mit dem Stichtagskurs
angesetzt wurden. Aus der Währungsumrechnung der Eigenkapitalbestandteile (historische Kurse) resultierende Differenzen
wurden ergebnisneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Die Posten der Erfolgsrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs des Jahres auf Basis der Monatsultimokurse berechnet. Währungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs in
der Bilanz und dem Durchschnittskurs in der Erfolgsrechnung
werden ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet.
Bei drei Gesellschaften stellt der US-Dollar aufgrund des wirtschaftlichen Gehalts der zugrunde liegenden Geschäftsfälle die
funktionale Währung dar.
Für die Währungsumrechnung wurden folgende US-DollarKurse herangezogen:
Kurse in Währung
pro Euro
US-Dollar (USD)
2008
Stichtag
2008
Durchschnitt
2007
Stichtag
2007
Durchschnitt
1,392
1,473
1,472
1,374
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (IAS 39)
Ein Finanzinstrument ist per definitionem ein Vertrag, der
gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen
» Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
a. Handelsaktiva/-passiva
b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value
» Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte (HtM)
» Kredite und Forderungen
» Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)
» Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
a. Handelsaktiva/-passiva
Handelsaktiva/-passiva dienen der Nutzung von kurzfristigen
Marktpreisschwankungen. Die zu Handelszwecken dienenden
Wertpapiere (inklusive Leerverkäufe von Wertpapieren) und derivativen Instrumente werden zum Marktwert bilanziert. Für die
Ermittlung des Marktwerts werden bei börsenotierten Produkten die Börsekurse herangezogen. Sind solche Kurse nicht vorhanden, werden bei originären Finanzinstrumenten und Termingeschäften interne Preise auf Basis von Barwertberechnungen
und bei Optionen anhand von geeigneten Optionspreismodellen ermittelt. Der Barwertberechnung wird die Zero Coupon
Curve zugrunde gelegt. Als Optionspreisformeln werden je nach
Optionsart geeignete Modelle angewandt. Für Plain-Vanilla-Optionen (amerikanische und europäische Ausübung) werden das
Black-Scholes-Modell und Binomialmodelle nach Cox-RossRubinstein verwendet. Asiatische Optionen und auch GarantieAnleihen werden mit der Curran-Approximation berechnet, Barrier-Optionen mit dem Modell nach Heinen-Kat und Spread-Optionen mit dem Kirk-Modell.
Die zu Handelszwecken dienenden Derivate werden unter dem
Bilanzposten Handelsaktiva bzw. Handelspassiva ausgewiesen.
Wenn positive Marktwerte inklusive Zinsabgrenzungen (Dirty
84_85
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Price) bestehen, werden diese den Handelsaktiva zugeordnet.
Bei Bestehen von negativen Marktwerten sind diese unter dem
Bilanzposten Handelspassiva ausgewiesen. Eine Verrechnung
von positiven und negativen Marktwerten wird nicht vorgenommen. Die Wertänderung des Dirty Price wird erfolgswirksam im
Handelsergebnis dargestellt.
keiner der drei anderen Kategorien zugeordnet wurden. Die
Bewertung erfolgt, soweit sich ein Marktwert verlässlich bestimmen lässt, zu diesem. Bewertungsdifferenzen sind im Eigenkapital auszuweisen und werden nur dann ergebniswirksam
erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung
besteht. Eine Wertaufholung derartiger ergebniswirksam verbuchter Wertminderungen ist nur im Fall von Schuldinstrumenten über die Erfolgsrechnung zu verbuchen, wohingegen sie im
Fall von Eigenkapitalinstrumenten über das Eigenkapital zu erfolgen hat. Der Ausweis der Finanzinstrumente selbst erfolgt im
Bilanzposten Wertpapiere und Beteiligungen.
b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value
Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen jene finanziellen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes unabhängig von einer Handelsabsicht unwiderruflich als designiertes Finanzinstrument zum Fair Value gewidmet wurden
(sog. Fair Value Option). Die Anwendung der Fair Value Option ist
an die Voraussetzung geknüpft, dass sie zu relevanteren Informationen für den Bilanzleser führt. Dies ist der Fall für jene finanziellen Vermögenswerte, die einem Portfolio angehören, für
das die Steuerung und Performance-Messung auf der Basis von
Fair Values erfolgt.
Diese Finanzinstrumente – es handelt sich dabei ausschließlich um Schuldverschreibungen – sind gemäß IAS 39 zum Marktwert bewertet. Der Bilanzausweis erfolgt unter dem Bilanzposten Wertpapiere und Beteiligungen, laufende Erträge werden
im Zinsüberschuss dargestellt, Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse werden erfolgswirksam im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt.
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen liegen
nicht vor.
Kredite und Forderungen
Kredite und Forderungen werden mit dem Nennwert vor Abzug von
Wertberichtigungen inklusive abgegrenzter Zinsen angesetzt. Abgegrenzte Zinsen werden nur dann erfolgswirksam verbucht, wenn
mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deren Eingang zu rechnen ist.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Die Kategorie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfasst jene Finanzinstrumente (im Wesentlichen
Unternehmensanteile, für die kein aktiver Markt besteht), die
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt. Abgezinst begebene Schuldverschreibungen und ähnliche Verbindlichkeiten werden zum Barwert
ausgewiesen.
Beizulegender Zeitwert (Fair Value)
Als beizulegenden Zeitwert bezeichnet man den Betrag, zu dem
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander
unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht
oder eine Schuld beglichen werden könnte.
a. Notierte Preise in einem aktiven Markt (Level I)
Der beizulegende Zeitwert wird am besten durch einen Marktwert ausgedrückt, soweit ein öffentlich notierter Marktpreis zur
Verfügung steht. Dies gilt insbesondere für an Börsen gehandelte Eigenkapitalinstrumente, im Interbankenmarkt gehandelte
Fremdkapitalinstrumente und börsegehandelte Derivate.
b. Bewertungsverfahren mittels beobachtbarer Parameter (Level II)
In den Fällen, in denen keine Börsenotierungen für einzelne Finanzinstrumente vorliegen, werden zur Bestimmung des Fair
Value die Marktpreise vergleichbarer Finanzinstrumente herangezogen oder durch anerkannte Bewertungsmodelle mithilfe
von beobachtbaren Preisen oder Parametern (insbesondere Barwertmethoden oder Optionspreismodelle) ermittelt. Diese Verfahren betreffen die Mehrheit der OTC-Derivate und nicht börsennotierte Fremdkapitalinstrumente.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
c. Bewertungsverfahren mittels nicht beobachtbarer Parameter
(Level III)
Sind keine beobachtbaren Börsekurse oder Preise verfügbar, wird
der Fair Value anhand von Bewertungsmodellen ermittelt, die
für das jeweilige Instrument angemessen sind. Die Anwendung
dieser Modelle erfordert Annahmen und Einschätzungen des
Managements, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug
auf das Finanzinstrument und dessen Markt sowie von der Komplexität des Instruments abhängt.
bracht wird, ist die Bildung von Klassen an denjenigen Posten der
Bilanz ausgerichtet worden, die Finanzinstrumente beinhalten.
Klassen von Finanzinstrumenten der Aktivseite sind vor allem
Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden, Handelsaktiva, derivative Finanzinstrumente, Derivate aus Sicherungsgeschäften und Wertpapiere und Beteiligungen (darunter separat nicht auf einem aktiven Markt gehandelte finanzielle
Vermögenswerte, die zu Anschaffungskosten bewertet werden).
Klassen von Finanzinstrumenten der Passivseite sind insbesondere die Handelspassiva, derivative Finanzinstrumente, Derivate aus Sicherungsgeschäften, Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, verbriefte Verbindlichkeiten und nachrangige Verbindlichkeiten.
Klassen der Finanzinstrumente gemäß IFRS 7
Da die Wesensart der Finanzinstrumente bereits in geeigneter
Weise durch die Gliederung der Bilanzposten zum Ausdruck ge-
Klassenbildung
Wesentlicher Bewertungsmaßstab
Fair Value Amortised Cost
Sonstige
Kategorie gemäß IAS 39
Nominalwert
n/a
Aktivische Klassen
Barreserve
Handelsaktiva
X
Handelsaktiva
Derivative Finanzinstrumente
X
Handelsaktiva
Forderungen an Kreditinstitute
X
Kredite und Forderungen
Forderungen an Kunden
X
Kredite und Forderungen
Wertpapiere und Beteiligungen
X
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Wertpapiere und Beteiligungen
X
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
davon nicht auf einem aktiven
Markt gehandelte finanzielle
Vermögenswerte
Positive Marktwerte aus Sicherungsderivaten gemäß IAS 39
At Cost
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
X
n/a
Handelspassiva
X
Handelspassiva
Derivative Finanzinstrumente
X
Passivische Klassen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Handelspassiva
X
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
X
Finanzielle Verbindlichkeiten
Nachrangige Verbindlichkeiten
X
Finanzielle Verbindlichkeiten
Negative Marktwerte aus
Sicherungsderivaten gemäß IAS 39
X
n/a
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Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Sicherungsgeschäfte
Zu den in der Raiffeisen Centrobank-Gruppe eingesetzten Derivaten zählen Swaps, standardisierte Terminkontrakte, Termingeschäfte sowie Optionen und ähnliche Kontrakte. Im Rahmen der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werden unterschiedliche Transaktionen mit derivativen Finanzinstrumenten sowohl zu Handels- als auch zu Sicherungszwecken abgewickelt. Derivative Finanzinstrumente, die nicht dem Handelsbestand zugeordnet
sind, weil sie zu Sicherungszwecken erworben wurden, werden
infolge ihrer unterschiedlichen Abbildung in der IFRS-Bilanz in
folgende Kategorien geteilt:
Sowohl das Ergebnis aus der Veränderung der Buchwerte der
abzusichernden Positionen als auch das Ergebnis aus der Veränderung der Clean Prices der Derivate werden im Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten (Ergebnis aus dem Hedge Accounting) erfolgswirksam gebucht.
a. Fair Value Hedge gemäß IAS 39
IAS 39 sieht die Anwendung des Hedge Accounting für Derivate
vor, die der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts bilanzierter Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten dienen. Einem solchen Marktwertrisiko unterliegt insbesondere das Kreditgeschäft, sofern es sich um festverzinsliche Forderungen handelt.
Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei einzelnen Krediten werden Interest Rate Swaps abgeschlossen, welche die Voraussetzungen für Hedge Accounting erfüllen. Dies bedeutet,
dass die Sicherungsgeschäfte dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch wirksam eingestuft werden. Es kann also über
die gesamte Laufzeit des Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden, dass Änderungen des beizulegenden Zeitwerts eines gesicherten Grundgeschäfts nahezu vollständig durch eine
Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments kompensiert werden und die tatsächlichen Ergebnisse in
einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent liegen.
Derivate, die zur Absicherung des Marktwerts von einzelnen
Bilanzposten (ausgenommen Handelsaktiva/-passiva) abgeschlossen werden, werden mit dem Marktwert (Dirty Price) unter dem Bilanzposten Derivative Finanzinstrumente (aktivseitig:
positive Marktwerte, passivseitig: negative Marktwerte) bilanziert. Die Buchwertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts
(Aktiva oder Passiva) werden direkt den betroffenen Bilanzposten zugerechnet und im Anhang gesondert ausgewiesen.
b. Sonstige Derivate
Derivate, die zur Absicherung gegen Marktrisiken des Bankbuchs
abgeschlossen werden und nicht die Bedingung für IAS 39 Hedge Accounting erfüllen, werden wie folgt bilanziert: Die positiven Dirty Prices sind unter den unter dem Bilanzposten Derivative Finanzinstrumente (aktivseitig: positive Marktwerte, passivseitig: negative Marktwerte) bilanziert. Die Wertänderung dieser Derivate auf der Basis des Clean Price ist im Handelsergebnis
enthalten, die Zinsen werden im Zinsüberschuss gezeigt.
Barreserve
Die Barreserve enthält den Kassenbestand und täglich fällige
Forderungen gegenüber der Oesterreichischen Nationalbank.
Diese werden mit ihrem Nennwert dargestellt.
Kreditrisikovorsorgen
Risiken des Kreditgeschäfts wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Einzelwertberichtigungen werden nicht mit den entsprechenden Forderungen verrechnet, sondern in der Bilanz offen ausgewiesen. Die Bildung einer portfoliobasierten Wertberichtigung unterblieb mangels
Wesentlichkeit.
Für die bei Kunden- und Bankforderungen vorhandenen Bonitätsrisiken werden nach konzerneinheitlichen Maßstäben Vorsorgen in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet. Eine Ausfallsgefährdung wird dann angenommen, wenn – unter Berücksichtigung der Sicherheiten – die diskontierten voraussichtlichen
Rückzahlungsbeträge und Zinszahlungen unter dem Buchwert
der Forderung liegen.
Der Gesamtbetrag der Kreditrisikovorsorgen, der sich auf bilanzielle Forderungen bezieht (ausschließlich Einzelwertberichtigungen), wird als eigener Posten auf der Aktivseite nach den
Forderungen ausgewiesen. Die Risikovorsorge für außerbilanzielle Geschäfte wird als Rückstellung bilanziert.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten
Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts wird in Betracht gezogen, wenn die vertraglich vereinbarten Ansprüche
auf Cash-Flows aus dem finanziellen Vermögenswert erlöschen
oder der Konzern diese übertragen hat oder bei Eintritt bestimmter Kriterien die Verpflichtung übernommen hat, diese
Cash-Flows an einen oder mehrere Empfänger weiterzuleiten.
Ein übertragener Vermögenswert wird ausgebucht, wenn alle
wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an
dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden.
Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der
Abschreibungsgründe erfolgt die Zuschreibung bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten.
Beteiligungen
Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter
Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen wurden,
und Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at equity erfasst wurden, sowie Anteile an sonstigen Unternehmen sind in
den Wertpapieren und Beteiligungen ausgewiesen und – soweit
kein Börsekurs oder sonstiger aktueller Marktwert vorliegt – mit
den Anschaffungskosten bewertet.
Immaterielle Vermögenswerte
Unter diesem Posten wird erworbene Software ausgewiesen.
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte
werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Immaterielle Vermögenswerte
ohne bestimmbare Nutzungsdauer liegen nicht vor. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für Software beträgt zwischen drei
und sieben Jahren.
Sachanlagen
Sachanlagen werden mit den Anschaffungskosten, vermindert
um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Den linearen Abschreibungen werden folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde gelegt:
Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer
Gebäude
Büro- und Geschäftsausstattung
Hardware
Jahre
10 - 40
3 - 10
3-5
Operating Leasing
Operating Leasing (Operating Lease) liegt vor, wenn die mit dem
Eigentum verbundenen Risiken und Chancen beim Leasinggeber
liegen. Die Leasinggegenstände werden beim Leasinggeber dem
Bilanzposten Sachanlagen zugeordnet und Abschreibungen
nach den für das jeweilige Anlagevermögen geltenden Grundsätzen vorgenommen. Die von der Raiffeisen Centrobank-Gruppe für die Nutzung der Leasinggegenstände geleisteten Zahlungen (Leasingraten) werden in der Erfolgsrechnung als Sachaufwand erfasst.
Vorräte
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter
Beachtung des Niederstwertprinzips. Abwertungen werden vorgenommen, sofern der Anschaffungswert über dem Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag liegt oder wenn aufgrund
eingeschränkter Verwertbarkeit oder langer Lagerzeit eine Wertminderung der Vorräte eingetreten ist.
Rückstellungen
Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungsverpflichtungen) werden gemäß IAS 19
– Employee Benefits – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt.
88_89
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Pensionszusagen bestehen gegenüber einem bestimmten aktiv
tätigen Personenkreis. Pensionsverpflichtungen gegenüber Pensionisten bestehen nicht. Für die versicherungsmathematische
Berechnung der Pensionsverpflichtungen wurden folgende Annahmen getroffen:
Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen die AVÖ 2008-P-Rechnungsgrundlagen
für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte herangezogen.
Sonstige Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme gebildet. Eine Abzinsung dieser Rückstellungen
wird aufgrund der Unwesentlichkeit des aus der Diskontierung
resultierenden Zinseffektes nicht vorgenommen.
Angaben in Prozent
2008
2007
Diskontierungszinssatz
6,0
5,0
Pensionswirksame Gehaltssteigerung
bei aktiven Dienstnehmern
3,0
3,0
Individueller Karrieretrend bei
aktiven Dienstnehmern
2,0
2,0
Erwartete Pensionserhöhung
Erwartete Rendite aus Planvermögen
2,0
2,0
4,25
4,25
Es wurde ein frühestmöglicher Pensionsantritt unter Berücksichtigung der Änderung des ASVG gemäß Budgetbegleitgesetz
2003 sowie einzelvertraglicher Besonderheiten unterstellt.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen werden sofort erfolgswirksam verbucht. Das Wahlrecht gemäß IAS 19.92 (Korridormethode) wird nicht ausgeübt.
Für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen wurden folgende Annahmen getroffen:
Angaben in Prozent
2008
2007
Diskontierungszinssatz
6,0
5,0
Durchschnittliche Gehaltssteigerung
3,0
3,0
Individueller Karrieretrend
2,0
2,0
Beitragsorientierte Pensionsvorsorge
Im Rahmen beitragsorientierter Vorsorgepläne entrichtet das
Unternehmen festgelegte Beiträge an eine Pensionskasse. Die
Zahlungen werden in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand
erfasst.
Nachrangkapital
Im Bilanzposten werden nachrangige Verbindlichkeiten nach § 23
Abs. 8 BWG ausgewiesen. Verbriefte und unverbriefte Vermögenswerte sind nachrangig, wenn die Forderungen im Fall der
Liquidation oder des Konkurses erst nach den Forderungen der anderen nicht nachrangigen Gläubiger befriedigt werden können.
Zinsüberschuss
Zinsen und ähnliche Erträge umfassen vor allem Zinserträge aus
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie aus festverzinslichen Wertpapieren. Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen umfassen vor allem Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Weiters
werden laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (Dividenden), so sie nicht dem Handelsergebnis zuzuordnen sind, Beteiligungserträge sowie Erträge
und Aufwendungen mit zinsähnlichem Charakter im Zinsüberschuss ausgewiesen.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Provisionsüberschuss
Im Wesentlichen werden Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen aus dem Zahlungsverkehr, dem nicht das Handelsergebnis betreffende Wertpapiergeschäft einschließlich Erträge
aus der Bereitstellung von Dienstleistungen im Zusammenhang
mit Kapitalmarkttransaktionen (IPOs und SPOs), dem Devisenund dem Kreditgeschäft sowie Beratungserträge aus Mergers &
Acquisitions im Provisionsüberschuss erfasst. Die Erträge und
Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt.
Die Raiffeisen Centrobank AG, Wien, und die Raiffeisen Investment Aktiengesellschaft, Wien, sind seit 2008 Gruppenmitglieder innerhalb der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG der
Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft. Die Raiffeisen Centrobank AG ist weiters seit 2006 Mitbeteiligter einer Beteiligungsgemeinschaft gemäß § 9 KStG betreffend einer Gesellschaft, an der sie eine Minderheitsbeteiligung hält. Forderungen
und Verbindlichkeiten aus der Gruppenbesteuerung aus einer
positiven bzw. negativen Steuerumlage werden in den Bilanzposten Sonstige Aktiva respektive Sonstige Passiva ausgewiesen.
Handelsergebnis
Das Handelsergebnis umfasst die Händlermarge aus dem Devisengeschäft, das Ergebnis aus der Fremdwährungsbewertung
sowie alle realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste
aus den zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Weiters sind hier sämtliche aus Handelsaktivitäten resultierenden Zins- und Dividendenerträge sowie die auf den Handelsbestand entfallenden Refinanzierungskosten enthalten.
Verwaltungsaufwendungen
In den Verwaltungsaufwendungen werden der Personalaufwand,
der Sachaufwand sowie Wertminderungen auf Sachanlagen und
auf immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen.
Ertragsteuern
Die Bilanzierung und Berechnung von latenten Steuern erfolgen
in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode. Auf alle temporären Differenzen, die
aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und steuerlichen Buchwerten resultieren und sich in den Folgeperioden wieder ausgleichen, werden latente Steuern unter Zugrundelegung
der landesspezifischen Steuersätze berechnet. Für Verlustvorträge werden aktive latente Steuern angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steuerbaren Gewinnen in entsprechender Höhe in der selben Gesellschaft zu rechnen ist. Eine
Aufrechnung von latenten Steueransprüchen mit latenten Steuerverpflichtungen wird je Tochterunternehmen vorgenommen.
Treuhandgeschäfte
Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten für fremde Rechnung zur Basis haben, werden in
der Bilanz nicht ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen
Geschäften werden im Provisionsüberschuss gezeigt.
Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken
Neben den Informationen zu Risiken aus Finanzinstrumenten in
den einzelnen Anhangsangaben enthält insbesondere das Kapitel
Risikobericht ausführliche Darstellungen zu den Themen Marktrisiko, Kreditrisiko, Operationelle Risiken, Beteiligungsrisiko und
Sonstige Risiken.
Kapitalmanagement
Angaben zum Kapitalmanagement sowie zu den aufsichtsrechtlichen Eigenmitteln und Risikoaktiva sind im Anhang unter Punkt
47 Kapitalmanagement und Eigenmittel nach BWG dargestellt.
90_91
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
(1) Erfolgsrechnung nach Bewertungskategorien
In der nachfolgenden Tabelle ist die Erfolgsrechnung gemäß den in IAS 39 definierten Bewertungskategorien aufgeführt:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
29.911
58.891
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
3.169
1.044
Nettozinsertrag
1.817
1.527
Gewinne (Verluste) aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten des Handelsbestands
Gewinne (Verluste) aus zum beizulegenden Zeitwert
bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto)
1.352
- 483
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
1.301
1.616
Nettozinsertrag
1.340
1.581
0
1.393
Realisierte Gewinne (Verluste) aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten (netto)
Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerten
- 39
- 1.359
Kredite und Forderungen
15.870
17.148
Nettozinsertrag
15.953
17.232
Realisierte Gewinne (Verluste) aus nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten (netto)
0
0
- 83
- 84
Bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte
0
0
Nettozinsertrag
0
0
Realisierte Gewinne (Verluste) aus nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten (netto)
0
0
Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten
0
0
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
- 11.318
- 14.018
Zinsaufwendungen
Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten
- 11.318
- 14.018
Derivate für Sicherungsmaßnahmen
211
20
Nettozinsertrag
211
20
0
0
Positive (negative) Zeitwertanpassungen bei der Bilanzierung von Sicherungsmaßnahmen (netto)
Erfolgsbeiträge aus Währungsumrechnung (netto)
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Jahresüberschuss vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen
3.389
4.467
- 30.112
- 14.242
12.421
54.926
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(2) Zinsüberschuss
Im Zinsüberschuss sind Zinserträge und -aufwendungen aus Posten des Bankgeschäfts, Dividendenerträge sowie Gebühren und
Provisionen mit Zinscharakter enthalten.
Angaben in Tausend Euro
Zinserträge
aus Guthaben bei Zentralbanken
2008
2007
17.956
18.745
215
216
aus Forderungen an Kreditinstitute
9.511
10.744
aus Forderungen an Kunden
6.206
6.264
aus Wertpapieren
1.814
1.500
aus derivativen Finanzinstrumenten (non-trading), netto
Laufende Erträge
aus Aktien und nicht festverzinslichen Wertpapieren
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen
aus sonstigen Beteiligungen
Zinsähnliche Erträge
Zinsen und zinsähnliche Erträge gesamt
Zinsaufwendungen
210
21
1.343
1.609
3
28
1.340
1.468
0
113
22
7
19.321
20.361
- 11.299
- 13.992
für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 4.102
- 3.162
für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
- 6.212
- 10.830
für Nachrangkapital
- 985
0
Zinsähnliche Aufwendungen
- 19
- 26
- 11.318
- 14.018
8.004
6.343
Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen gesamt
Zinsüberschuss
Die Zinsspanne – bezogen auf die jeweiligen Durchschnitte der angegebenen Basis – hat sich wie folgt entwickelt:
Angaben in Prozent
2008
2007
Zinsspanne (Bilanzsumme)
0,41
0,30
Zinsspanne (Risikoaktiva des Bankbuchs)
3,91
2,93
92_93
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(3) Kreditrisikovorsorgen
Die Kreditrisikovorsorgen für bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfte setzen sich wie folgt zusammen:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Einzelwertberichtigungen
- 83
- 84
Zuführung zu Risikovorsorgen
- 83
- 84
Direktabschreibungen
0
0
Eingänge auf abgeschriebene Forderungen
0
0
- 83
- 84
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Zahlungsverkehr
- 117
- 39
9
22
Wertpapiergeschäft
8.734
16.782
Beratungserträge aus Merger & Acquisition
8.649
20.415
Gesamt
Detailangaben über die Risikovorsorgen sind unter Punkt (16) Kreditrisikovorsorgen dargestellt.
(4) Provisionsüberschuss
Kreditbearbeitung und Avalgeschäft
Sonstige Bankdienstleistungen
Gesamt
330
778
17.605
37.958
Die Provisionserträge betragen EUR 27,436 Mio. (Vorjahr: EUR 45,108 Mio.). Die Provisionsaufwendungen belaufen sich auf EUR 9,831 Mio.
(Vorjahr: EUR 7,150 Mio.).
(5) Handelsergebnis
Angaben in Tausend Euro
Zinsbezogenes Geschäft
Währungsbezogenes Geschäft
2008
2007
706
2.489
- 5.958
- 8.928
Aktien-/indexbezogenes Geschäft
38.552
69.797
Gesamt
33.300
63.358
Neben realisierten und unrealisierten Ergebnissen des Handelsbestandes beinhaltet das Handelsergebnis Zinserträge aus Schuldinstrumenten und Dividendenerträge aus Eigenkapitalinstrumenten des Handelsbestandes und Refinanzierungskosten der Handelsaktiva.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(6) Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten
Angaben in Tausend Euro
Änderungen im Barwert derivativer Instrumente
Änderungen im beizulegenden Zeitwert des Grundgeschäfts
Gesamt
2008
2007
703
226
- 703
- 226
0
0
Beim Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Fair Value Hedges im Sinne des Hedge Accounting nach IAS 39.
(7) Ergebnis aus Finanzinvestitionen
Im Ergebnis aus Finanzinvestitionen sind Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapieren sowie aus Unternehmensanteilen enthalten. Darunter befinden sich Anteile an verbundenen Unternehmen und sonstigen Unternehmen.
Angaben in Tausend Euro
Ergebnis aus Unternehmensanteilen
Bewertungsergebnis aus Unternehmensanteilen
Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen
2008
2007
- 38
34
-7
0
- 31
34
Ergebnis aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapieren
1.352
- 483
Bewertungsergebnis aus Wertpapieren
1.075
- 483
277
0
1.314
- 448
Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren
Gesamt
Der unter „Bewertungsergebnis aus Wertpapieren“ ausgewiesene Ertrag resultiert aus der marktbedingten Aufwertung von im sonstigen Umlaufvermögen gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren. Das Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen betrifft
die Schließung von drei nicht einbezogenen, verbundenen Tochterunternehmen der Raiffeisen Centrobank.
94_95
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(8) Verwaltungsaufwendungen
Die Verwaltungsaufwendungen im Konzern setzen sich aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen
und immaterielle Vermögenswerte zusammen und stellen sich wie folgt dar:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Personalaufwand
- 35.618
- 39.634
Löhne und Gehälter
- 27.751
- 32.588
- 5.062
- 5.122
Soziale Abgaben
Freiwilliger Sozialaufwand
- 996
- 753
- 1.809
- 1.171
Sachaufwand
- 15.167
- 15.928
Raumaufwand
- 1.869
- 1.752
IT-Aufwand
- 1.602
- 1.843
Kommunikationsaufwand
- 3.232
- 2.717
Rechts- und Beratungsaufwand
- 1.800
- 3.779
Werbe- und Repräsentationsaufwand
- 2.208
- 2.344
Büroaufwand
- 327
- 368
KFZ-Aufwand
- 541
- 353
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen
Sicherheitsaufwand
Reiseaufwand
Ausbildungsaufwand
- 28
- 23
- 1.519
- 1.452
- 411
- 334
Sonstiger Sachaufwand
- 1.630
- 963
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
- 2.568
- 2.645
Sachanlagen
- 2.248
- 2.290
Immaterielle Vermögenswerte
Gesamt
- 320
- 355
- 53.353
- 58.207
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(9) Sonstiges betriebliches Ergebnis
Im Sonstigen betrieblichen Ergebnis sind unter anderem die Umsätze und die Aufwendungen der Commodity-Handelstöchter sowie
aus sonstigen bankfremden Tätigkeiten und die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte enthalten.
Angaben in Tausend Euro
Nettoergebnis
2008
2007
10.408
7.144
407.297
315.301
- 396.889
- 308.157
0
42
Sonstige Steuern
- 3.002
- 1.216
Ergebnis aus Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen
- 1.388
- 2.192
Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten
Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Gesamt
4.989
7.586
- 5.372
- 5.358
5.635
6.006
Der gegenüber 2007 angestiegene Aufwand in der Position „Sonstige Steuern“ ist primär auf die Dotierung einer Vorsorge für Umsatzsteuerverpflichtungen in Folge der steuerlichen Betriebsprüfung zurückzuführen.
(10) Steuern vom Einkommen und Ertrag
Die Ertragsteueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
Angaben in Tausend Euro
Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag
Inland
Ausland
Latente Steuern
Gesamt
2008
2007
- 1.651
- 11.985
- 1.647
- 11.529
-4
- 456
- 127
- 488
- 1.778
- 12.473
96_97
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und effektiver Steuerbelastung:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Jahresüberschuss vor Steuern
12.421
54.926
Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen Ertragsteuersatz von 25 Prozent
- 3.105
- 13.731
141
193
Auswirkungen abweichender ausländischer Steuersätze
Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und steuerbefreiten sonstigen Erträgen
Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen
Sonstiges
833
821
- 414
- 112
767
357
Effektive Steuerbelastung
- 1.778
- 12.472
Steuerquote in Prozent
14,3 %
22,7 %
In der Position „Sonstiges“ ist unter anderem die Steuerersparnis durch die Gruppenbesteuerung in der Höhe von EUR 1.050 Tausend
(2007: EUR 316 Tausend) enthalten.
(11) Gewinn je Aktie
Angaben in Tausend Euro
Konzern-Jahresüberschuss
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Stammaktien
Gewinn je Aktie in EUR
2008
2007
10.643
42.453
655.000
655.000
16,25
64,81
Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Gewinns je Aktie fand daher nicht statt.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Erläuterungen zur Bilanz
(12) Bilanz nach Bewertungskategorien
In der nachfolgenden Tabelle sind die Buchwerte der nach IAS 39 definierten Bewertungskategorien aufgeführt:
Aktiva nach Bewertungskategorien
2008
2007
1.168.031
1.684.881
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente
562.955
1.045.290
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
214.667
621.372
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
390.409
18.219
40.680
65.652
Angaben in Tausend Euro
Handelsaktiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
50
124
40.630
65.528
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
5.168
5.168
Sonstige Beteiligungen
5.168
5.168
Kredite und Forderungen
538.569
386.577
Forderungen an Kreditinstitute
375.711
207.799
Forderungen an Kunden
96.104
118.647
Sonstige nicht derivative finanzielle Vermögenswerte
67.379
61.473
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Kreditrisikovorsorgen
- 625
- 1.342
Derivate für Sicherungsmaßnahmen
0
653
Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge
0
653
16.850
17.018
Sonstige Aktiva
Anteile an sonstigen verbundenen Unternehmen
1.765
1.429
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
15.085
15.589
1.769.298
2.159.951
Aktiva gesamt
98_99
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Passiva nach Bewertungskategorien
2008
2007
Handelspassiva
1.130.660
1.618.109
Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente
1.055.057
1.565.186
Angaben in Tausend Euro
Leerverkauf von Handelsaktiva
75.602
52.923
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
506.855
379.362
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
235.303
122.907
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
215.589
218.779
Nachrangkapital
20.985
0
Sonstige nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
34.978
37.677
50
0
Derivate für Sicherungsmaßnahmen
Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge
Rückstellungen
Eigenkapital
Passiva gesamt
50
0
25.486
32.924
106.246
129.556
1.769.298
2.159.951
2008
2007
(13) Barreserve
Angaben in Tausend Euro
Kassenbestand
395
392
Guthaben bei Zentralbanken
15.932
9.548
Gesamt
16.327
9.940
(14) Forderungen an Kreditinstitute
Angaben in Tausend Euro
Giro- und Clearinggeschäft
2008
2007
88.844
96.085
Geldmarktgeschäft
270.540
101.774
Gesamt
359.384
197.859
Die Forderungen an Kreditinstitute stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:
Angaben in Tausend Euro
Österreich
2008
2007
300.111
128.872
Ausland
59.273
68.987
Gesamt
359.384
197.859
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(15) Forderungen an Kunden
Angaben in Tausend Euro
Kommerzkunden – Großkunden
Retailkunden – Privatpersonen
Gesamt
2008
2007
86.461
101.287
9.643
17.360
96.104
118.647
Die Forderungen an Kunden verteilen sich auf folgende Asset-Klassen (gemäß Basel-II-Definition):
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Inland
4.848
9.377
Ausland
91.257
109.270
Gesamt
96.104
118.647
(16) Kreditrisikovorsorgen
Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab. Eine
Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen findet sich im Risikobericht auf Seite 118. Die Kreditrisikovorsorgen werden folgenden Assetklassen (gemäß Basel II-Definition) zugeordnet:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Kommerzkunden – Großkunden
196
936
Retailkunden – Privatkunden
429
406
Gesamt
625
1.342
Bei den Retail-Privatkunden handelt es sich ausschließlich um vermögende Privatpersonen und selbstständig Erwerbstätige (High
Networth Individuals).
100_101
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(17) Handelsaktiva
Die Handelsaktiva umfassen folgende zu Handelszwecken dienende Wertpapiere und derivative Instrumente:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
261.623
18.219
Anleihen und Schuldverschreibungen von Kreditinstituten
138.882
18.219
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten
122.741
0
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
214.667
621.372
Aktien und vergleichbare Wertpapiere
155.974
556.181
58.693
65.191
Positive Marktwerte aus derivativen Geschäften
691.612
1.045.130
Strukturierte Produkte
491.364
740.606
21.020
5.040
2.012
0
Investmentfondsanteile
Zinssatzgeschäft
Wechselkursgeschäft
Aktien-/indexbezogenes Geschäft
Gesamt
177.216
299.484
1.167.902
1.684.722
Die Aktienbestände, die einerseits auf Market-Making-Aktivitäten zurückgehen, stellen zudem gemeinsam mit den sonstigen Wertpapieren, Optionspositionen und zugekauften strukturierten Produkten Hedgepositionen für die von der Raiffeisen Centrobank emittierten Zertifikate und Optionsscheine dar.
(18) Derivative Finanzinstrumente
Angaben in Tausend Euro
Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge
Zinssatzgeschäft
2008
2007
0
653
0
653
Positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs
129
160
Wechselkursgeschäft
129
160
Gesamt
129
813
In diesem Posten werden die positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die nicht zu Handelszwecken gehalten
werden. Zudem werden, sofern vorliegend und wenn die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, derivative Finanzinstrumente in der Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte im
Zusammenhang mit Fair Value Hedge sind Forderungen an Kunden. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Buchwertänderungen der gesicherten Grundgeschäfte in IAS 39 Fair Value Hedge sind in den jeweiligen Bilanzposten enthalten.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(19) Wertpapiere und Beteiligungen
In diesen Posten sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere) und langfristig gehaltene strategische Unternehmensanteile enthalten.
Angaben in Tausend Euro
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen
2008
2007
40.630
65.528
0
62.704
Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen
10.304
2.824
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten
30.326
0
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
50
124
Aktien
50
50
Investmentfondsanteile
0
74
Unternehmensanteile
6.933
6.597
Anteile an verbundenen Unternehmen
1.765
1.429
Sonstige Beteiligungen
Gesamt
5.168
5.168
47.613
72.249
Der Anstieg bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen geht im Wesentlichen auf die Einzahlung der zweiten Hälfte des Gesellschaftskapitals bei der OOO Raiffeisen Investment, Moskau/Russland, zurück.
Angaben zu assoziierten Unternehmen gemäß IAS 28: Die Syrena Immobilien Holding AG weist in ihrem vorläufigen Jahresabschluss
zum 31. 12. 2008 eine Bilanzsumme von EUR 32.064 Tausend (31. 12. 2007: EUR 31.592 Tausend), ein Eigenkapital von EUR 29.057 Tausend (31. 12. 2007: EUR 28.948 Tausend) und einen Jahresüberschuss von EUR 109 Tausend (2007: EUR 235 Tausend) aus.
(20) Immaterielle Vermögenswerte
Angaben in Tausend Euro
Software
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Gesamt
2008
2007
241
432
3
5
244
437
(21) Sachanlagen
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude
7.954
7.968
Sonstige Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Gesamt
6.887
7.185
14.841
15.153
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
102_103
(22) Anlagenspiegel
Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2008 wie folgt:
Anschaffungs-/
Herstellungskosten
Stand
1.1.2008
Änderung
Konsolidierungskreis
Währungs
differenzen
Zugänge
Abgänge
3.161
43
0
7
131
0
0
0
3.118
0
7
30.325
0
Betrieblich genutzte
Grundstücke und Gebäude
9.051
hievon Grundwert der
bebauten Grundstücke
2.006
Angaben in Tausend Euro
Immaterielle Vermögenswerte
Firmenwerte
Software
Sachanlagen
Umbuchungen
Stand
31.12.2008
- 10
0
3.289
0
0
43
131
- 10
0
3.246
26
2.004
- 203
0
32.151
0
1
107
-1
0
9.158
0
0
0
0
0
2.006
Sonstige Sachanlagen
21.274
0
25
1.897
- 202
0
22.993
Gesamt
33.485
0
32
2.135
- 213
0
35.440
kumuliert
Zuschreibungen
Abschreibungen
Stand
31.12.2008
- 3.045
0
- 320
244
- 43
0
0
0
Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen
Angaben in Tausend Euro
Immaterielle Vermögenswerte
Firmenwerte
Software
Sachanlagen
Betrieblich genutzte
Grundstücke und Gebäude
hievon Grundwert der
bebauten Grundstücke
- 3.002
0
- 320
244
- 17.310
0
- 2.248
14.841
- 1.204
0
- 121
7.954
2.006
0
0
0
Sonstige Sachanlagen
- 16.106
0
- 2.127
6.887
Gesamt
- 20.355
0
- 2.568
15.085
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2007 wie folgt:
Anschaffungs-/
Herstellungskosten
Stand
1.1.2007
Änderung
Konsolidierungskreis
Währungs
differenzen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand
31.12.2007
2.964
0
- 15
219
-8
0
3.160
Angaben in Tausend Euro
Immaterielle Vermögenswerte
Firmenwerte
43
0
0
0
0
0
43
2.921
0
- 15
219
-8
0
3.117
27.179
0
- 45
3.448
- 257
0
30.325
8.691
0
0
0
0
360
9.051
Software
Sachanlagen
Betrieblich genutzte
Grundstücke und Gebäude
hievon Grundwert der
bTauten Grundstücke
2.006
0
0
0
0
0
2.006
Sonstige Sachanlagen
18.488
0
- 45
3.448
- 257
- 360
21.274
Gesamt
30.143
0
- 60
3.667
- 265
0
33.485
kumuliert
Zuschreibungen
Abschreibungen
Stand
31.12.2007
- 2.725
0
- 355
437
- 43
0
0
0
- 2.682
0
- 355
437
- 15.172
0
- 2.290
15.152
- 1.083
0
- 190
7.968
2.006
Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen
Angaben in Tausend Euro
Immaterielle Vermögenswerte
Firmenwerte
Software
Sachanlagen
Betrieblich genutzte
Grundstücke und Gebäude
hievon Grundwert der
bebauten Grundstücke
0
0
0
Sonstige Sachanlagen
- 14.089
0
- 2.099
7.184
Gesamt
- 17.897
0
- 2.645
15.589
104_105
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(23) Sonstige Aktiva
Angaben in Tausend Euro
Steuerforderungen
Laufende Steuerforderungen
Latente Steuerforderungen
Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Vorräte
Übrige Aktiva
Gesamt
2008
2007
3.685
5.699
775
2.670
2.910
3.029
30.311
31.011
1.546
2.114
25.808
19.742
6.029
2.908
67.379
61.474
Der Saldo latenter Steuern stammt aus folgenden Posten:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
1.268
1.302
Unternehmensanteile
667
938
Sonstige Aktiva
153
74
Rückstellungen
317
337
Sonstige Passiva
Steuerliche Verlustvorträge
Übrige Bilanzposten
Latente Steueransprüche
Sonstige Aktiva
Übrige Bilanzposten
Latente Steuerverpflichtungen
Saldo latenter Steuern
0
34
293
189
265
347
2.963
3.221
47
163
6
29
53
192
2.910
3.029
(24) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Angaben in Tausend Euro
Giro-/Clearinggeschäft
Geldmarktgeschäft
Langfristige Finanzierungen
Gesamt
2008
2007
22.274
6.841
212.865
115.739
164
327
235.303
122.907
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:
Angaben in Tausend Euro
Österreich
2008
2007
87.555
104.609
Ausland
147.748
18.298
Gesamt
235.303
122.907
(25) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Angaben in Tausend Euro
Sichteinlagen
2008
2007
111.541
163.748
Termineinlagen
104.048
55.031
Gesamt
215.589
218.779
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden teilen sich gemäß Basel II-Definition wie folgt auf:
Angaben in Tausend Euro
Kommerzkunden – Großkunden
2008
2007
112.761
121.483
Retailkunden – Privatpersonen
102.828
97.296
Gesamt
215.589
218.779
Bei den Retail-Privatkunden handelt es sich ausschließlich um vermögende Privatpersonen und selbstständig Erwerbstätige (High
Networth Individuals).
Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:
Angaben in Tausend Euro
Österreich
2008
2007
159.369
135.975
Ausland
56.220
82.804
Gesamt
215.589
218.779
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
106_107
(26) Rückstellungen
Stand
1.1.2008
Änderung
Konsolidierungskreis
Zuführungen
Auflösungen
Verbrauch
Umbuchungen
Stand
31.12.2008
4.303
0
788
-4
- 92
0
4.995
Pensionen
922
0
92
- 15
0
1
1.000
Steuern
382
0
164
-4
- 84
10
468
382
0
164
-4
- 84
10
468
4.707
0
1.120
0
- 1.380
0
4.447
Angaben in Tausend Euro
Abfertigungen
Laufende
Offene Rechtsfälle
Unverbrauchter Urlaub
2.345
0
137
0
0
-1
2.481
Sonstige
20.265
0
12.541
- 3.157
- 17.609
55
12.095
Gesamt
32.924
0
14.842
- 3.180
- 19.165
65
25.486
Stand
1.1.2007
Änderung
Konsolidierungskreis
Zuführungen
Auflösungen
Verbrauch
Umbuchungen
Stand
31.12.2007
4.303
Angaben in Tausend Euro
Abfertigungen
4.069
0
429
- 195
0
0
Pensionen
756
0
168
-1
0
-1
922
Steuern
127
0
342
0
- 77
- 10
382
127
0
342
0
- 77
- 10
382
Offene Rechtsfälle
2.289
0
2.418
0
0
0
4.707
Unverbrauchter Urlaub
2.251
0
548
- 455
0
1
2.345
Laufende
Sonstige
13.042
0
18.320
- 522
- 10.478
- 97
20.265
Gesamt
22.534
0
22.225
- 1.173
- 10.555
- 107
32.924
Unter den sonstigen Rückstellungen sind als wesentliche Position Vorsorgen für Mitarbeiterbonifikationen in Höhe von EUR 7,113 Mio.
(Vorjahr: EUR 14,160 Mio.) ausgewiesen. Weiters enthält der Posten Vorsorgen für Umsatzsteuerverpflichtungen aufgrund einer steuerlichen Betriebsprüfung im Betrag von EUR 1,500 Mio. (Vorjahr: EUR 0 Mio.) sowie Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen in Höhe von EUR 1,964 Mio. (Vorjahr: EUR 1,682 Mio.).
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(27) Handelspassiva
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
1.055.007
1.565.076
214.620
617.269
90.944
13.485
Strukturierte Produkte
749.443
934.322
Leerverkauf von Handelsaktiva
75.602
52.923
1.130.609
1.617.999
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente
Optionsscheine
OTC-Geschäft
Gesamt
Bei den „Handelspassiva“ handelt es sich einerseits um die strukturierten Garantieprodukte der Raiffeisen Centrobank wie beispielsweise die bekannten Winner- oder Blue-Chip-Zertifikate. Andererseits beinhaltet die Position Optionsscheine und sonstige Zertifikate wie zum Beispiel die Turbozertifikate auf Indizes und Einzelaktien.
(28) Derivative Finanzinstrumente
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge
50
0
Zinssatzgeschäft
50
0
Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs
0
110
Wechselkursgeschäft
0
110
50
110
Gesamt
Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in ihrer Funktion von
Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte im Zusammenhang mit Fair Value Hedge
sind Forderungen an Kunden. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Negative Marktwerte für derivative Sicherungsinstrumente für Fair Value Hedges gemäß IAS 39 bestanden 2007 nicht. In diesem Posten werden auch die positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die weder zu Handelszwecken gehalten werden noch ein Sicherungsinstrument für einen Fair
Value Hedge gemäß IAS 39 darstellen.
108_109
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(29) Sonstige Passiva
Angaben in Tausend Euro
Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
2008
2007
14.050
22.621
883
614
Übrige Passiva
20.096
14.441
Gesamt
35.029
37.676
2008
2007
(30) Nachrangkapital
Angaben in Tausend Euro
Nachrangkapital
20.986
0
Gesamt
20.986
0
Beim Nachrangkapital handelt es sich um eine im Jänner 2008 zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Raiffeisen Centrobank begebene nachrangige Anleihe im Nominale von TEUR 20.000, die in dieser Position einschließlich der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Zinsen mit einem Gesamtbetrag von TEUR 20.986 ausgewiesen ist. Die Anleihe weist eine unbegrenzte Laufzeit mit
einem frühestmöglichen Kündigungsrecht durch die Emittentin zum 31. Jänner 2013 auf. Die Verzinsung beträgt EURIBOR + 100 bp.
Der Aufwand für Nachrangkapital betrug 2008 EUR 0,986 Mio. (Vorjahr: EUR 0 Mio.).
(31) Eigenkapital
Angaben in Tausend Euro
Konzern-Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
2008
2007
95.603
87.103
47.599
47.599
Kapitalrücklagen
6.651
6.651
Gewinnrücklagen
41.353
32.853
Konzern-Jahresüberschuss
10.643
42.453
106.246
129.556
Gesamt
Das gezeichnete Kapital der Raiffeisen Centrobank AG ist unverändert in 655.000 nennwertlose Stückaktien zerlegt. Das Gesamtnominale beträgt gemäß Satzung EUR 47.598.850. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn im
Einzelabschluss der Raiffeisen Centrobank AG zum 31. Dezember 2008 in Höhe von EUR 19.994 Tausend eine Dividende von EUR 21,00
je Stammaktie auszuschütten – dies entspricht einer Ausschüttungssumme von EUR 13.755 Tausend – und den Restbetrag in Höhe
von EUR 6.239 Tausend auf neue Rechnung vorzutragen. Die Eigenkapitalentwicklung ist im Detail der Seite 74 zu entnehmen.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(32) Restlaufzeitengliederung
31.12.2008
Angaben in Tausend Euro
täglich fällig
bzw. ohne Laufzeit
bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
mehr als 5 Jahre
Barreserve
16.327
0
0
0
0
Forderungen an Kreditinstitute
86.689
271.872
0
823
0
Forderungen an Kunden
Handelsaktiva
Wertpapiere und Beteiligungen
33.940
5.670
35.056
14.204
7.234
281.504
29.273
58.341
476.013
322.771
6.933
10.822
0
29.858
0
Restliche Aktiva
40.667
32.840
8.461
0
0
Aktiva gesamt
466.060
350.477
101.858
520.898
330.005
23.174
211.266
864
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
111.541
71.244
32.804
0
0
Handelspassiva
128.732
26.374
62.739
620.340
292.424
Nachrangkapital
0
985
0
0
20.000
Restliche Passiva
29.021
26.832
4.662
0
50
Zwischensumme
292.468
336.701
101.069
620.340
312.474
Eigenkapital
106.246
0
0
0
0
Passiva gesamt
398.714
336.701
101.069
620.340
312.474
bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
mehr als 5 Jahre
0
0
31.12.2007
Angaben in Tausend Euro
Barreserve
täglich fällig
bzw. ohne Laufzeit
9.940
0
Forderungen an Kreditinstitute
92.349
102.589
2.921
0
0
Forderungen an Kunden
41.010
5.822
6.464
50.171
15.180
621.992
5.158
96.981
490.838
469.753
6.672
4.026
115
61.438
0
Handelsaktiva
Wertpapiere und Beteiligungen
0
Restliche Aktiva
36.698
31.489
7.679
0
666
Aktiva gesamt
808.661
149.084
114.160
602.447
485.599
7.740
114.839
164
164
0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
135.737
47.016
6.456
28.012
1.558
Handelspassiva
52.923
15.004
166.079
943.335
440.658
Restliche Passiva
44.593
23.626
2.360
131
0
Zwischensumme
240.993
200.485
175.059
971.642
442.216
Eigenkapital
129.556
0
0
0
0
Passiva gesamt
370.549
200.485
175.059
971.642
442.216
110_111
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(33) Angaben zu nahestehenden Unternehmen
Unternehmen können mit nahestehenden Unternehmen und
Personen Geschäfte abschließen, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens auswirken können.
Die nahestehenden Unternehmen der Raiffeisen CentrobankGruppe wurden in folgende Kategorien aufgeteilt:
» Als verbundene Unternehmen werden jene verbundenen Unternehmen der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft klassifiziert, die nicht in den Konzernabschluss der
Raiffeisen Centrobank AG einbezogen wurden.
» Sonstige Beteiligungen
Angaben zu den Beziehungen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
mit Personen in Schlüsselpositionen (Vorstand) sind unter Punkt
50 ersichtlich. Im Geschäftsjahr 2008 wurden mit folgenden
nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich
folgendermaßen widerspiegeln:
» Unter Mutterunternehmen sind Raiffeisen-LandesbankenHolding GmbH, Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, RZB KI Beteiligungs GmbH und RZB IB Beteiligungs
GmbH zu verstehen.
Angaben in Tausend Euro
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Handelsaktiva
Wertpapiere und Beteiligungen
Sonstige Aktiva (inkl. Derivative Finanzinstrumente)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Mutterunternehmen
Unternehmen mit
maßgeblichem Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
275.265
0
1.452
0
0
0
46.820
514
461.986
46.342
24.135
0
0
0
1.765
5.168
1.020
0
60
24
17.140
0
981
0
0
0
4.199
585
Rückstellungen
160
0
0
0
Handelspassiva
14.398
0
3.194
0
Sonstige Passiva
6.504
0
44
0
Nachrangkapital
0
0
20.985
0
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Zum 31. Dezember 2007 stellten sich die Geschäfte mit folgenden nahestehenden Unternehmen wie folgt dar:
Angaben in Tausend Euro
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Handelsaktiva
Wertpapiere und Beteiligungen
Sonstige Aktiva (inkl. Derivative Finanzinstrumente)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Mutterunternehmen
Unternehmen mit
maßgeblichem Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
104.812
0
2.325
0
0
0
47.663
514
305.579
0
36.703
0
0
0
1.429
5.168
889
34
55
25
100.178
0
5.897
0
0
0
1.170
20
Rückstellungen
770
0
0
0
Handelspassiva
0
0
1.916
0
5.661
0
1
0
Sonstige Passiva
(34) Fremdwährungsvolumina
Im Konzernabschluss sind folgende auf fremde Währung lautende Vermögenswerte und Schulden enthalten:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Aktiva
234.743
569.127
Passiva
124.847
173.319
(35) Auslandsaktiva/-passiva
Die Vermögenswerte mit Vertragspartnern außerhalb Österreichs stellen sich folgendermaßen dar:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Aktiva
628.497
1.338.343
Passiva
195.423
188.539
112_113
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(36) Nachrangige Vermögenswerte
In den Aktiva sind folgende nachrangige Vermögenswerte enthalten:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Handelsaktiva
1.552
5.018
Gesamt
1.552
5.018
(37) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte
Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Sonstige Passiva
89.665
77.504
Gesamt
89.665
77.504
Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten zur Verfügung
gestellt:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Forderungen an Kreditinstitute
57.557
77.972
Handelsaktiva
95.010
33.264
Sonstiges Finanzumlaufvermögen
Gesamt
30.176
30.340
182.743
141.576
(38) Operating Leasing
Operating Leasing aus der Sicht der Raiffeisen Centrobank als Leasingnehmer
Die zukünftigen Leasingzahlungen im Rahmen des unkündbaren operativen Leasingvertrags stellen sich wie folgt dar:
Angaben in Tausend Euro
2008
Bis 1 Jahr
1.098
651
1 bis 5 Jahre
3.002
2.505
Gesamt
4.100
3.156
2007
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Risikobericht
(39) Risiken von Finanzinstrumenten
Gesamtrisikomanagement und Struktur
Aktives Risikomanagement bedeutet für die Raiffeisen Centrobank die Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung
der betriebswirtschaftlichen Risiken, um sodann aus der kontrollierten Übernahme von Risiken Gewinne erzielen zu können.
Hierbei werden die Geschäfte nach Art, Umfang, Komplexität
und vor dem Hintergrund der regulatorischen Vorgaben hinsichtlich ihres Risikogehalts und ihres Ertragspotenzials beurteilt. In einem koordinierten Prozess werden vor allem Marktrisiko, Kreditrisiko, operationelles Risiko und Beteiligungsrisiko sowie die sonstigen Risiken gesteuert.
Die Raiffeisen Centrobank ist als Tochterunternehmen der RZB
in das Risikomanagement der RZB-Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen sicher, dass alle
wesentlichen Risiken gemessen und limitiert bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des Risiko-Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden. Zu diesem Zweck berücksichtigt das Risikomanagementkonzept dabei neben den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere die jeweilige Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäfte und die
daraus resultierenden Risiken.
Das Risikomanagementkonzept der Raiffeisen Centrobank berücksichtigt insbesondere das dem Unternehmen eigene Risikoprofil, das sich aus der Ausrichtung auf das Aktien- und Aktienderivategeschäft ergibt. Die Grundlagen und die Methoden des Risikomanagements sind in den Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und den Vorstand sowie in Organisationsrichtlinien und
Manuals festgelegt. Der Vorstand wird auf Basis eines umfassenden Planungs- und Controllingprozesses in die Lage versetzt, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen
Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Er entscheidet im Rahmen
seines Pouvoirs über die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von Limiten für alle
relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung der Risiken. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil der Gesamtbankrisikosteuerung, in der Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher Geschäftsbereiche systematisch miteinander verknüpft sind.
Eine unabhängige Abteilung für Risikomanagement, angesiedelt im Controlling, unterstützt den Gesamtvorstand bei der Erfüllung dieser Aufgaben. Diese Abteilung berichtet regelmäßig
an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter
Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden Risikolimite. Sie unterstützt den Vorstand bei der Allokation
des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und
unternehmensübergreifendes Gremium ist die Abteilung für die
Implementierung und laufende Kalibrierung der Methoden zur
Risikomessung und zur Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke zuständig. Im regelmäßig tagenden Risikokomitee werden alle Fragestellungen und Regularien aus dem Bereich Risikomanagement behandelt und Empfehlungen für den Gesamtvorstand erarbeitet bzw. Beschlüsse vorbereitet. Dem Risikokomitee gehören neben dem Gesamtvorstand die Leiter der Abteilungen Risikomanagement, Wertpapierabteilung und Treasury an. Weiters
erfolgt im Rahmen des Asset Liability Committees eine periodische Evaluierung der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken
sowie der Liquiditätsrisiken.
Die Raiffeisen Centrobank wendet in ihrem Risikomanagement innovative Methoden und Konzepte an. Basis für das Risikomanagement ist eine Risikostrategie, die den Fokus auf Risikoappetit und Risikotragfähigkeit legt. Darauf aufbauend wird ein
Gesamtbank-Limitsystem verwendet, auf Basis dessen das gewünschte Risiko-Exposure der Bank auf Bereichsebene, Abteilungsebene und schließlich Desk-Ebene heruntergebrochen
werden kann. Von weiterer großer Bedeutung ist die Quantifizierung des operationellen Risikos mittels eines VaR-konsistenten
Messwerts. Auf dieser Basis ist es der Raiffeisen Centrobank
möglich, auch dieses Risiko zu quantifizieren und mittels eines
VaR-konsistenten Risikomesswerts neben den Hauptrisikoarten
Marktrisiko und Kreditrisiko in der Gesamtbankrisikosteuerung
durch den Vorstand entsprechend zu berücksichtigen.
Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung
Die Risikotragfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit einer Bank, die
Risiken ihres Geschäfts durch Eigenkapital und eigenkapitalähnliche Positionen zu decken. Da eine Bank den Eintritt von Risiken
grundsätzlich nicht vollständig verhindern kann, sollen die bei
114_115
Schlagendwerden von Risiken eintretenden Verluste durch diese
Mittel, bezeichnet als Risikodeckungsmassen, aufgefangen werden. Über die Höhe der vorhandenen Risikodeckungsmassen werden Art und Ausmaß der risikobehafteten Aktivitäten der Bank
auf ein für die Bank angemessenes Niveau limitiert. Somit hat die
Risikotragfähigkeit signifikante Auswirkungen auf das Verhalten
einer Bank bei der Übernahme von Risiken und somit auch auf die
Fokussierung und den Umfang ihrer Geschäftstätigkeit.
Die bestehende Risikotragfähigkeitsanalyse der RZB-Kreditinstitutsgruppe wird ergänzt durch dem Geschäftsmodell der
Raiffeisen Centrobank angepasste Szenarien, anhand derer überprüft wird, ob potenzielle Verluste (das „Risikopotenzial“) die
Höhe der jeweils verfügbaren Risikodeckungsmassen nicht
übersteigen. Die Verlustszenarien umfassen die Going-ConcernPerspektive (berechnet mit einem Konfidenzintervall von 95 Prozent und einer Haltedauer von drei Monaten) und die Liquidationsperspektive (mit einem erhöhten Konfidenzniveau von 99,9
Prozent) ergänzt um Stresstests für die Beurteilung der Auswirkung von signifikanten negativen Veränderungen in Risikofaktoren, die im Value-at-Risk-Modell möglicherweise nicht adäquat
abgebildet werden.
Die Festlegung und die laufende Weiterentwicklung der Risikostrategie sind wesentliche Bestandteile der Gesamtbankrisikosteuerung der Raiffeisen Centrobank. Die Risikostrategie leitet
sich aus der geschäftspolitischen Ausrichtung, dem Risikoappetit und der Risikotragfähigkeit der Bank ab. Die Risikostrategie
dient der Verknüpfung von Geschäftsstrategie und Risikotragfähigkeit und wird vom Vorstand der Bank festgelegt.
Das Sicherstellen der angemessenen Kapitalausstattung ist
eines der wesentlichen Ziele des Risikomanagements in der
Raiffeisen Centrobank. Die Angemessenheit der Kapitalausstattung wird quartalsweise auf Basis des nach internen Modellen
ermittelten Risikos beurteilt. Dieses Kapitaladäquanz-Framework berücksichtigt sowohl die Kapitalerfordernisse von regulatorischer Seite (Going-Concern-Perspektive) als auch von einem
ökonomischen Gesichtspunkt (Liquidationsperspektive). In beiden Betrachtungsweisen werden alle materiellen Risiken durch
ein Value-at-Risk-Modell ermittelt.
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Anteil der einzelnen Risikoarten
6
6
1
5
5
1
4
4
3
3
2
Going-Concern-Perspektive
per 31.12.2008
Liquidations-Perspektive
per 31.12.2008
1. Marktrisiko
53,7 %
1. Marktrisiko
2. Kreditrisiko
7,7 %
2. Kreditrisiko
3. Operationelles Risiko
7,6 %
3. Operationelles Risiko
4. Geschäftsrisiko
1,3 %
4. Geschäftsrisiko
5. Beteiligungsrisiko
6. Sonstige Risiken
2
22,2 %
7,5 %
37,2 %
9,0 %
22,8 %
1,8 %
5. Beteiligungsrisiko
15,5 %
6. Sonstige Risiken
15,5 %
Das Marktrisiko macht bei beiden Betrachtungsweisen das
größte Einzelrisiko aus. Dieses trägt mit 54 bzw. 37 Prozent zum
Gesamtrisiko bei.
Marktrisiko
Der Schwerpunkt der Risikopolitik der Raiffeisen Centrobank
liegt im Bereich Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank definiert
Marktrisiko als einen potenziell möglichen Verlust, der aus Änderungen von Marktpreisen (z. B. Aktien-, Devisen-, Wertpapierkursen) und preisbeeinflussenden Parametern (z. B. Zinssätzen,
Volatilitäten) resultiert. Dazu liegen umfangreiche und zeitnah
verfügbare Auswertungen im Bereich Marktrisiko vor, die sodann mit den weiteren Risikoarten zu einer gesamthaften Darstellung der Risikosituation aggregiert werden. Marktrisiken bestehen vor allem in Form von Aktienkurs-, Optionspreis-, Zinsänderungs- und Devisenkursrisiken und werden von den Unternehmensbereichen Wertpapierhandel und Treasury gemanagt.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der Raiffeisen Centrobank liegt im Wertpapierhandel sowie in der Emission von aktien- und aktienindexbezogenen Derivaten und strukturierten
Produkten (Zertifikaten und Garantieanleihen). Die mit Risiko
behafteten Positionen resultieren vor allem aus dem dynamischen Hedging der von der Raiffeisen Centrobank emittierten
Optionsscheine und Zertifikate. Das Marktrisiko der Handelsbücher der Raiffeisen Centrobank wird somit vorrangig von dem
aus Handelsbuchpositionen in Aktien und Derivaten resultierenden Preisrisiko geprägt.
Die Raiffeisen Centrobank misst, überwacht und steuert diese
Marktrisiken durch den Einsatz unterschiedlicher Limite, die im
Hinblick auf die Risikotragfähigkeit der Bank festgelegt werden.
Zu diesen Limiten gehören je nach Geschäftsart Volumens- und
Positionslimite, Sensitivitätslimite (Delta, Gamma, Vega, BasisPoint-Value) sowie Stop-Loss-Limite, die in ein VaR-basiertes Gesamtbanklimitsystem eingebettet sind. Die Limitausnützungen
werden täglich vom Securities Controlling im Rahmen eines umfangreichen Reportings zeitnah an den Vorstand berichtet.
Eine wichtige Bedeutung kommt dem Value-at-Risk zu, der täglich auf Basis eines Varianz-Kovarianz-Modells berechnet wird.
Dieser Berechnung werden ein Konfidenzniveau von 99 Prozent
und eine Haltedauer von 10 Tagen zugrunde gelegt, wobei die
Marktdaten für die Berechnung von Volatilitäten und Korrelationen aus einer Historie von einem Jahr gewonnen werden.
Die am Seitenende folgende Tabelle zeigt den Value-at-Risk
(gemäß Varianz-Kovarianz-Modell) für das Marktrisiko der Handelsbücher je Risikoart. Der Rückgang im Value-at-Risk ist
hauptsächlich auf Kursrückgänge in den Aktienmärkten zurückzuführen.
Neben der Varianz-Kovarianz-Methode wird der Value-at-Risk
auch mit der statistisch exakteren Monte-Carlo-Simulation errechnet. Damit können die für das Marktrisiko relevanten, aus
dem Einsatz von Optionen resultierenden, nichtlinearen Risiken
berücksichtigt werden. Die Monte-Carlo-Simulation basiert auf
einer vollständigen Bewertung des Portfolios. Die zukünftige
Entwicklung des Portfolios wird durch zufällig generierte Kursentwicklungen der enthaltenen Instrumente simuliert. Die Realisierungen der Zufallsvariablen (Risikofaktoren) werden durch
einen stochastischen Prozess (Verteilungen und Zufallspfade)
sowie durch Parameter (z. B. Volatilität, Korrelationen) aus historischen Daten oder vordefinierten Szenarien gesteuert. Dies
stellt eine wesentliche Erhöhung der Flexibilität der Risikomessmethode dar. Dies betrifft im Speziellen die Integration neuer
Bewertungsmodelle, nichtnormaler Verteilungsannahmen und
nichtlinearer Korrelationsmodelle wie z. B. Copulas. Das Portfolio
der Raiffeisen Centrobank enthält unter anderem exotische Optionen und pfadabhängige Instrumente. Daher ist die MonteCarlo-Simulation für die Risikomessung des Portfolios der Raiffeisen Centrobank der bestmögliche Ansatz. Zusätzlich werden
durch die Integration von Stresstests extreme Marktschwankungen und Katastrophenereignisse sowie Konzentrations- und länderspezifische Risiken berücksichtigt. Der nach der Monte-CarloMethode errechnete Value-at-Risk für das Marktrisiko (95 Prozent Konfidenzintervall, 3 Monate Haltedauer) beträgt zum 31. 12.
2008 EUR 7,95 Mio. (30.09. 2008: EUR 11,04 Mio.).
Die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuches erfolgt gemäß § 22 o BWG. Das Eigenmittelerfordernis für
das Wertpapierhandelsbuch betrug zum Jahresende EUR 26,7 Mio.
(31.12.2007: EUR 37,9 Mio. – nach Basel I-Standardverfahren ermittelt).
Für das in seiner Bedeutung untergeordnete Zinsänderungsrisiko im Bankbuch kommen klassische Methoden der Kapitalund Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Für das Zinsänderungsrisiko erfolgt eine quartalsweise Berichterstattung im Rahmen der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde.
Angaben in Tausend Euro
31.12.2008
30.09.2008
30.06.2008
31.03.2008
31.12.2007
Zinsrisiko
860
920
650
530
420
Währungsrisiko
198
85
43
121
74
Preisrisiko
3.585
3.779
6.974
6.689
8.315
Summe
4.643
4.784
7.667
7.340
8.809
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
116_117
Der Zinsbindungsgap im Bankbuch der Raiffeisen Centrobank beläuft sich per 31. 12. 2008 auf:
>6M–1J
>1–2J
>2–5J
>5J
EUR
45.376
0
30.598
2
USD
2.020
0
0
0
0
0
0
0
>5J
Angaben in Tausend Euro
Sonstige
Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank beläuft sich per 31. 12. 2007 auf:
>6M–1J
>1–2J
>2–5J
EUR
25.146
15.134
46.418
0
USD
- 155
0
0
0
0
0
0
0
Angaben in Tausend Euro
Sonstige
Ein positiver Zinsbindungsgap bedeutet einen Aktivüberhang, ein negativer einen Passivüberhang.
Kreditrisiko
Das Kreditrisiko ist die Gefahr des Verlustes, der dadurch entsteht, dass ein Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht
nachkommen kann oder ausfällt, wenn bereits Leistungen (liquide Mittel, Wertpapiere, Dienstleistungen) erbracht wurden bzw.
unrealisierte Gewinne aus schwebenden Geschäften nicht mehr
vereinnahmt werden können.
Der klassische Kreditbereich ist im Hinblick auf das Geschäftsvolumen und die strategische Ausrichtung der Bank von untergeordneter Bedeutung. Weitere Kreditrisiken entstammen vor
allem aus Positionen von zugekauften Schuldtiteln und strukturierten Produkten, die dem Hedging von emittierten Schuldtiteln und strukturierten Produkten dienen.
Die Limitierung und Messung der Risiken erfolgten vor allem
über Nominallimite und über vom Risk Management der RZBKreditinstitutsgruppe bereitgestellte Credit-VaR-Kennzahlen.
Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind.
Vor dem Hintergrund der Basel II-Eigenkapitalvorschriften für
Kreditinstitute werden somit eine durchgehende Steuerung,
Überwachung und Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe gewährleistet. In der konzernweiten Rating- und
Ausfallsdatenbank werden Kunden erfasst und bewertet und
Ausfallsereignisse dokumentiert.
Die Raiffeisen Centrobank verwendet für die interne Risikomessung einen modifizierten Basel II-IRB-Ansatz, mit dem ein
VaR-konsistenter Risikomesswert ermittelt wird und der im Gegensatz zur originären IRB-Formel auch den Expected Loss inkludiert. Das Kreditrisiko der Raiffeisen Centrobank wird sowohl auf
Einzelkreditbasis (hierbei auf Grundlage einer umfassenden und
fundierten Analyse der Bonität bzw. der gestellten Sicherheiten
des potenziellen Kreditnehmers) als auch auf Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Die Berechnungsmethode stellt ein gesamthaftes Bild des Kreditrisikos in der Bank dar und zeigt dessen geringe Bedeutung im Verhältnis zum Marktrisiko.
Die Raiffeisen Centrobank hat am 31.12.2008 ein dem Kreditrisiko unterliegendes verzinsliches Aktivvolumen sowie ein außerbilanzmäßiges Volumen von insgesamt EUR 786.160 Tausend
vor Abzug von Wertberichtigungen.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Aktivvolumen
31.12.2008
31.12.2007
Angaben in Tausend Euro
Schuldtitel öffentlicher Stellen
62.703
Forderung an Kreditinstitute
491.968
188.919
Forderung an Kunden
130.380
138.701
Schuldverschreibungen
161.087
21.044
783.435
411.367
Produktgewichtete außerbilanzmäßige Geschäfte
2.725
Uneinbringlich
Ausfallsgefährdet
Anmerkungsbedürftig
2.144
786.160
100,0 %
413.511
100,0 %
628
0,1 %
1.342
0,3 %
2.164
0,3 %
0
0
14.000
3,4 %
Der nachfolgend abgebildete Risikovorsorgespiegel zeigt die Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen (Einzelwertberichtigungen) je
Bilanzposten:
Stand
1.1.2008
Zuführungen1
Auflösungen
Verbrauch
Einzelwertberichtigungen
1.342
83
0
- 800
0
625
Forderungen an Kunden
1.342
83
0
- 800
0
625
1.342
83
0
- 800
0
625
1.342
83
0
- 800
0
625
Stand
1.1.2007
Zuführungen1
Auflösungen
Verbrauch
Umbuchung,
Währungs
differenzen
Stand
31.12.2007
Einzelwertberichtigungen
1.259
84
0
0
0
1.342
Forderungen an Kunden
1.259
84
0
0
0
1.342
Angaben in Tausend Euro
hievon Österreich
Gesamt
Angaben in Tausend Euro
hievon Österreich
Gesamt
1
Umbuchung,
Währungs
differenzen
Stand
31.12.2008
1.259
84
0
0
0
1.342
1.259
84
0
0
0
1.342
Zuführungen inklusive Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen.
118_119
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Die Forderungen sowie die Wertberichtigungen nach Asset-Klassen analog der RZB gemäß Basel II stellen sich wie folgt dar:
31.12.2008
Buchwert
Einzelwertberichtigungen
NettoBuchwert
Einzelwert
berichtigte
Aktiva
Fair Value
359.384
0
359.384
0
359.384
86.461
196
86.265
196
87.221
9.643
429
9.214
429
9.214
455.488
625
454.863
625
455.819
Buchwert
Einzelwertberichtigungen
NettoBuchwert
Einzelwert
berichtigte
Aktiva
Fair Value
Angaben in Tausend Euro
Kreditinstitute
Kommerzkunden – Großkunden
Retailkunden – Privatpersonen
Gesamt
31.12.2007
Angaben in Tausend Euro
Kreditinstitute
197.859
0
197.859
0
197.859
Kommerzkunden – Großkunden
101.287
936
100.351
936
100.380
Retailkunden – Privatpersonen
Gesamt
Unsere Eigentümerin, die Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, verwendet für das Kreditrisiko den auf internen
Ratings basierenden IRB-Ansatz. Die Raiffeisen Centrobank AG
verwendet den Standardansatz, für den der „Permanent Partial
Use“ genehmigt ist.
Operationelle Risiken
Unter dem operationellen Risiko wird Basel II entsprechend das
Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge der
Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren,
Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen Risikoarten gilt auch für das operationelle Risiko das Prinzip
der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling.
Basierend auf den Ergebnissen von tourlichen Self Risk Assessments, auf der Betrachtung standardisierter Frühwarnindikatoren, auf den Ergebnissen von Risikoszenarien und auf der
konzerninternen historischen Verlustdatensammlung erfolgten
die Analyse und Steuerung des operationellen Risikos.
17.360
406
16.954
406
16.953
316.506
1.342
315.164
1.342
315.192
Für die Kapitalunterlegung des operationellen Risikos gemäß
Basel II findet der Standardansatz Anwendung, der auf den Betriebserträgen je Geschäftsfeld beruht. Für schwebende Rechtsrisiken werden entsprechend der Einschätzung von möglichen
Prozessverlusten Rückstellungen gebildet. Auf Basis der für den
Basel II-Standardansatz ermittelten Betriebserträge für die regulatorisch vorgegebenen Geschäftsfelder (Standard Business Lines) erfolgt die Berechnung eines VaR-konsistenten Risikomesswerts. Die verwendete Quantifizierungsmethode beruht auf einer groß angelegten empirischen Studie über fortgeschrittene
Messansätze zur Analyse operationeller Verlustdatenbanken
und deren Zusammenhang mit dem Basel II-Standardansatz.
Durch die darin präsentierten empirischen Daten ist es möglich,
auf Basis von Erfahrungswerten in einem Reversed-EngineeringAnsatz die Parameter der Verteilungsfunktion für operationelle
Verluste abzuleiten. Die Berechnung des VaR-konsistenten Risikomesswerts ermöglicht die sofortige integrierte Betrachtung
von operationellen Risiken innerhalb der Gesamtbankrisikomessung und des Gesamtbanklimitsystems. Dieser VaR-konsistente
Risikomesswert (95 Prozent Konfidenzintervall, 3 Monate Haltedauer) belief sich zum 31.12.2008 auf EUR 1,13 Mio. (31.12.2007:
EUR 1,38 Mio.).
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Beteiligungsrisiko
Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus den (allesamt nicht börsenotierten) Beteiligungen verstanden. Zum 31. 12.
2008 betrug der Buchwert der Beteiligungen in der Raiffeisen
Centrobank rund EUR 15,6 Mio., der sich daraus ergebende Anteil
der Beteiligungen an den erforderlichen Eigenmitteln der Raiffeisen Centrobank beläuft sich somit auf 2,34 Prozent (Vorjahreswert 2,24 Prozent).
Das Kernstück der Beteiligungssteuerung liegt im Limitwesen
für die Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank. Financial und
Trading Limits werden durch das Interne Kreditkomitee der Raiffeisen Centrobank bzw. ab bestimmten Grenzen durch den Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank genehmigt. Darauf aufbauend existieren umfangreiche standardisierte Reports inklusive
Risk Reports für Performance Risk, Financial Risk und Position
Risk, die zumindest monatlich, je nach Gesellschaft bis zu täglich, erstellt werden. Die Limite werden mehrstufig überwacht:
durch die Tochtergesellschaften selbst, durch das Beteiligungscontrolling in der Raiffeisen Centrobank und mittels der wirtschaftlichen Kontrolle durch die Kreditabteilung der Bank im
Rahmen der Betreuung der Betriebsmittelkredite für die Töchter.
Die Ergebnisreports aller Beteiligungen werden monatlich in einer gemeinsamen Darstellung zusammengeführt und an den
Vorstand der Raiffeisen Centrobank sowie quartalsweise an dessen Aufsichtsrat berichtet.
Für Risikomesszwecke wird zwischen Beteiligungspositionen
im engeren Sinne und allen weiteren Exposures gegenüber diesen Beteiligungen („beteiligungsähnliche Positionen“) unterschieden. Die Quantifizierung erfolgt grundsätzlich analog zum
Kreditrisiko mittels eines modifizierten IRB-Ansatzes. Direkte Beteiligungspositionen werden analog zum PD/LGD-Ansatz (§§ 72,
77 Abs. 4 SolvaV) quantifiziert. Beteiligungsähnliche Positionen
werden in einer Einzelfallbetrachtung entsprechend ihrem Charakter entweder als Beteiligungsposition oder als Kreditposition
behandelt.
Sonstige Risiken
Dem kurzfristigen Liquiditätsrisiko kommt in der Raiffeisen Centrobank eine untergeordnete Bedeutung zu, weil die Refinanzierung zum Großteil über die RZB erfolgt. Die ebenfalls untergeordneten Risikoarten (wie z. B. Geschäfts-, FX-, Reputationsrisiko)
werden in der Risikotragfähigkeitsanalyse hinkünftig über Risikopuffer und -zuschläge erfasst.
Überfällige Finanzinstrumente
In der Ausfallsdefinition und bei der Einschätzung der Einbringlichkeit von Forderungen spielt die Dauer des Zahlungsverzugs
eine wesentliche Rolle. Überfällige – nicht einzelwertberichtigte
– Forderungen lagen weder zum 31. Dezember 2008 noch zum
31. Dezember 2007 vor. Der Gesamtbetrag der nicht einzelwertberichtigten Forderungen betrug zum 31. Dezember 2008 EUR
454.863 Tausend (31. 12. 2007: EUR 315.164 Tausend).
120_121
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Wertgeminderte Finanzinstrumente
Die nachfolgende Tabelle zeigt den Buchwert der einzelwertberichtigten Forderungen, die darauf entfallenden Einzelwertberichtigungen und die dem Nettobuchwert gegenüberstehenden Sicherheiten:
Wertminderungen und Sicherheiten
31.12.2008
Einzelwertberichtigte
Aktiva
Einzelwertberichtigungen
Einzelwertberichtigte Aktiva nach Abzug der EWBs
Sicherheiten
für einzelwertberichtigte
Aktiva
Zinsen auf
einzelwertberichtigte
Aktiva
Kommerzkunden – Großkunden
196
196
0
0
45
Retailkunden – Privatpersonen
429
429
0
0
23
Gesamt
625
625
0
0
68
Einzelwertberichtigte
Aktiva
Einzelwertberichtigungen
Einzelwertberichtigte Aktiva nach Abzug der EWBs
Sicherheiten
für einzelwertberichtigte
Aktiva
Zinsen auf
einzelwertberichtigte
Aktiva
936
936
0
0
51
406
406
0
0
21
1.342
1.342
0
0
72
Angaben in Tausend Euro
Wertminderungen und Sicherheiten
31.12.2007
Angaben in Tausend Euro
Kommerzkunden – Großkunden
Retailkunden – Privatpersonen
Gesamt
Das maximale Kreditrisiko (inklusive widerruflicher und unwiderruflicher Kreditzusagen) und die Marktwerte (Fair Values) der wiederveräußerbaren bzw. verpfändbaren Sicherheiten ohne Ausfall des Schuldners stellen sich wie folgt dar:
31.12.2008
Angaben in Tausend Euro
Kreditinstitute
Kommerzkunden – Großkunden
Retailkunden – Privatpersonen
Maximales Kreditobligo
NettoObligo
Fair Value der Sicherheiten
Eventualverpflichtungen/
gegebene Garantien
Wiederverkauf/
Wiederverpfändung erlaubt
359.384
145
3.039
86.265
1.078
86.585
9.214
475
31.349
Gesamt
454.863
1.697
120.973
31.12.2007
Maximales Kreditobligo
Fair Value der Sicherheiten
NettoObligo
Eventualverpflichtungen/
gegebene Garantien
Wiederverkauf/
Wiederverpfändung erlaubt
Kreditinstitute
197.859
0
0
Kommerzkunden – Großkunden
100.351
1.126
128.352
16.954
455
28.370
315.164
1.581
156.722
Angaben in Tausend Euro
Retailkunden – Privatpersonen
Gesamt
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(40) Derivative Finanzinstrumente
Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2008 wie folgt dar:
Nominalbeträge nach Restlaufzeit
Angaben in Tausend Euro
Gesamt
Zinssatzverträge
Marktwert
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
positiv
negativ
998.223
1.643.945
1.522.337
4.164.507
951.787
- 1.055.057
44.371
183.323
320.200
547.895
21.020
- 64
19.750
183.323
320.200
523.274
20.588
- 49
0
0
0
0
0
0
OTC-Produkte:
Zinsswaps
Zinstermingeschäfte
Börsegehandelte Produkte:
Zinsterminkontrakte (Futures)
24.621
0
0
24.621
432
- 15
77.496
5.668
6.801
89.965
2.140
- 9.358
Devisentermingeschäfte
32.515
0
0
32.515
212
- 92
Währungsoptionen – Käufe
15.865
0
0
15.865
1.056
0
Währungsoptionen – Verkäufe
15.865
0
0
15.865
0
- 1.056
0
5.668
6.801
12.469
0
- 8.210
Wechselkurs- und Goldverträge
OTC-Produkte:
Sonstige Währungsverträge
Börsegehandelte Produkte:
Devisenterminkontrakte (Futures)
13.251
0
0
13.251
872
0
861.560
1.428.305
1.190.552
3.480.417
924.684
- 1.016.076
Aktien/Index – Optionen – Käufe
111.953
244.317
315.255
671.526
119.988
0
Aktien/Index – Optionen – Verkäufe
107.557
78.970
216.269
402.796
0
- 83.750
Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte
293.438
1.091.815
659.028
2.044.281
748.331
- 888.245
Wertpapierbezogene Geschäfte
OTC-Produkte:
Börsegehandelte Produkte:
Aktien-/Index-Terminkontrakte
93.169
1.753
0
94.922
11.814
- 1.558
255.443
11.450
0
266.893
44.551
- 42.523
Warentermingeschäfte
5.387
19.549
1.141
26.077
3.232
- 19.835
Edelmetallgeschäfte
9.409
7.100
3.643
20.152
711
- 9.724
Aktien-/Indexoptionen
Dem Überhang an negativen Marktwerten bei wertpapierbezogenen Geschäften stehen zu Sicherungszwecken erworbene Aktien in
den Handelsaktiva gegenüber, die in der obigen Tabelle nicht enthalten sind.
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
122_123
Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2007 wie folgt dar:
Nominalbeträge nach Restlaufzeit
Angaben in Tausend Euro
Gesamt
Zinssatzverträge
Marktwert
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
positiv
negativ
1.644.763
1.502.554
1.184.850
4.332.167
1.059.145
- 1.565.186
82.599
64.750
163.795
311.144
5.693
- 1.466
0
64.750
163.795
228.545
5.693
0
14.000
0
0
14.000
0
- 16
OTC-Produkte:
Zinsswaps
Zinstermingeschäfte
Börsegehandelte Produkte:
Zinsterminkontrakte (Futures)
68.599
0
0
68.599
0
- 1.450
328.420
3.812
18.342
350.574
1.497
- 11.832
63.053
0
0
63.053
17
- 19
Währungsoptionen – Käufe
120.000
0
0
120.000
481
0
Währungsoptionen – Verkäufe
120.000
0
0
120.000
0
- 481
0
3.812
18.342
22.154
0
- 11.332
Wechselkurs- und Goldverträge
OTC-Produkte:
Devisentermingeschäfte
Sonstige Währungsverträge
Börsegehandelte Produkte:
Devisenterminkontrakte (Futures)
25.367
0
0
25.367
999
0
1.209.692
1.422.727
988.904
3.621.323
1.051.221
- 1.535.002
Aktien/Index – Optionen – Käufe
177.275
102.172
221.509
500.956
207.212
0
Aktien/Index – Optionen – Verkäufe
128.913
69.268
18.634
216.815
0
- 17.404
Wertpapierbezogene Geschäfte
OTC-Produkte:
Börsegehandelte Produkte:
Aktien-/Index-Terminkontrakte
97.029
2.469
0
99.498
604
- 3.255
Aktien-/Indexoptionen
156.728
15.478
0
172.206
33.951
- 33.171
Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte
649.747
1.233.340
748.761
2.631.848
809.454
- 1.481.172
1.848
1.128
1.078
4.054
106
- 2.337
22.204
10.137
12.731
45.072
627
- 14.549
Warentermingeschäfte
Edelmetallgeschäfte
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
(41) Marktwerte von Finanzinstrumenten
Als Fair Value bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden
könnte. Soweit Marktpreise (im Wesentlichen bei an Börsen und
auf funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und Derivaten) verfügbar waren, wurden diese herangezogen. Alle übrigen Finanzinstrumente wurden nach internen Bewertungsmodellen, insbesondere nach Barwertmodellen oder anerkannten Opti-
onspreismodellen bewertet. Für die fix verzinslichen Forderungen
und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten/Kunden
wird nur dann ein vom Bilanzwert abweichender Marktwert ermittelt, wenn diese eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen. Die variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten werden dann einbezogen, wenn eine Zinsanpassungsperiode
von mehr als einem Jahr besteht. Nur in diesen Fällen ist der Effekt
aus der Diskontierung unter Anwendung eines kalkulatorischen,
marktkonformen Zinsfußes nicht unwesentlich.
Angaben in Tausend Euro
Fair Value
Buchwert
2008
Differenz
Fair Value
Buchwert
2007
Differenz
0
Aktiva
Barreserve
16.327
16.327
0
9.940
9.940
359.384
359.384
0
197.859
197.859
0
96.435
96.104
331
119.258
118.647
611
6.933
6.933
0
6.597
6.597
0
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
15.085
15.085
0
15.589
15.589
0
Sonstige Aktiva
67.378
67.378
0
61.473
61.473
0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
234.531
235.303
- 772
122.793
122.907
- 113
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Beteiligungen
Passiva
215.589
215.589
0
218.779
218.779
0
Nachrangkapital
20.985
20.985
0
0
0
0
Sonstige Verbindlichkeiten
35.028
35.028
0
37.677
37.677
0
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
124_125
(42) Fair Value von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value ausgewiesen werden
Angaben in Tausend Euro
Notierte
Marktpreise
(Level I)
Auf Markdaten
basierende
Bewertungsmethoden
(Level II)
2008
Nicht auf
Markdaten
basierende
Bewertungsmethoden
(Level III)
Handelsaktiva
564.483
603.547
0
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente
229.359
462.381
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
214.667
0
Schuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere
120.457
141.166
40.680
50
40.630
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Schuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere
Notierte
Marktpreise
(Level I)
Auf Markdaten
basierende
Bewertungsmethoden
(Level II)
2007
Nicht auf
Markdaten
basierende
Bewertungsmethoden
(Level III)
759.866
925.016
0
0
120.275
925.016
0
0
621.372
0
0
0
18.219
0
0
0
0
65.652
0
0
0
0
124
0
0
0
0
65.528
0
0
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
0
0
5.168
0
0
5.168
Sonstige Beteiligungen
0
0
5.168
0
0
5.168
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
0
0
0
0
0
0
Derivatives – Hedge Accounting
0
0
0
653
0
0
Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente
0
0
0
653
0
0
Notierte
Marktpreise
(Level I)
Auf Markdaten
basierende
Bewertungsmethoden
(Level II)
2008
Nicht auf
Markdaten
basierende
Bewertungsmethoden
(Level III)
Notierte
Marktpreise
(Level I)
Auf Markdaten
basierende
Bewertungsmethoden
(Level II)
2007
Nicht auf
Markdaten
basierende
Bewertungsmethoden
(Level III)
Handelspassiva
809.829
320.831
0
1.368.890
249.219
0
Negative Marktwerte sonstiger
derivativer Finanzinstrumente
734.226
320.831
0
1.315.967
249.219
0
Leerverkauf von Handelsaktiva
75.602
0
0
52.923
0
0
Angaben in Tausend Euro
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Sonstige Angaben
(43) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Eventualverpflichtungen
812
716
Sonstige Bürgschaften
670
522
Akkreditive
142
194
Kreditrisiken
886
865
Unwiderrufliche Kreditzusagen / Stand-by Facilities
886
865
Bis 1 Jahr
886
433
0
432
Über 1 Jahr
Die Kreditrisiken enthalten ausschließlich unwiderrufliche Kreditzusagen.
(44) Treuhandgeschäfte
Die in der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte waren am Bilanzstichtag mit folgenden Volumina abgeschlossen:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Wertpapiere und Beteiligungen
7.091
7.091
Sonstiges Treuhandvermögen
2.000
2.018
Treuhandvermögen
9.091
9.109
Sonstige Treuhandverbindlichkeiten
9.091
9.109
Treuhandverbindlichkeiten
9.091
9.109
126_127
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen
(45) Zum Börsehandel zugelassene Wertpapiere gemäß § 64 BWG
Angaben in Tausend Euro
2008
börsenotiert
2008
nicht börsenotiert
2007
börsenotiert
2007
nicht börsenotiert
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
161.087
0
83.747
0
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
384.084
322.073
697.901
664.698
(46) Volumen des Wertpapierhandelsbuches gemäß § 22b BWG
Angaben in Tausend Euro
Wertpapiere
Sonstige Finanzinstrumente
Gesamt
(47) Kapitalmanagement und Eigenmittel nach BWG
Kapital ist eine zentrale Größe in der Banksteuerung. Regulatorische Werte werden für die Raiffeisen Centrobank durch das
österreichische Bankwesengesetz basierend auf entsprechenden EU-Vorgaben vorgegeben. In der internen Steuerung verwendet die Raiffeisen Centrobank jeweils Zielwerte, die alle Risikoarten (inklusive Handelsbuch, Währungsrisiko und operationelles Risiko) umfassen. Das Hauptaugenmerk bei der Steuerung liegt auf Eigenmittel- und Kernkapitalquote. Daneben wird
2008
2007
967.782
1.380.198
190.842
304.524
1.158.624
1.684.722
eine auf Value-at-Risk-Kennzahlen basierende Risikotragfähigkeit – einerseits für ein Going-Concern-Szenario unter Heranziehung von durch die Risikostrategie definierten Risikodeckungsmassen und andererseits für ein Liquidationsszenario – errechnet. Im Geschäftsjahr 2008 hat die Raiffeisen Centrobank eine
im Tier 2-Kapital anrechenbare Nachranganleihe im Nominale
von EUR 20.000 Mio. emittiert. Für weitere Informationen wird
auf die Ausführungen im Risikobericht verwiesen.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Die Eigenmittel der Raiffeisen Centrobank gemäß österreichischem Bankwesengesetz setzen sich wie folgt zusammen:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Eingezahltes Kapital
47.599
47.599
Erwirtschaftetes Kapital
30.721
30.721
- 208
- 374
78.112
77.946
Immaterielle Vermögenswerte
Kernkapital (Tier-1-Kapital)
Abzugsposten vom Kernkapital (Vorleistungen)
- 49
0
Anrechenbares Kernkapital (nach Abzugsposten)
78.063
77.946
Langfristiges nachrangiges Kapital
20.000
0
Ergänzende Eigenmittel (Tier-2-Kapital)
20.000
0
- 49
0
Abzugsposten von den ergänzenden Eigenmitteln
Anrechenbare ergänzende Eigenmittel (nach Abzugsposten)
19.951
0
Gesamte Eigenmittel
98.014
77.946
Gesamteigenmittelerfordernis
53.061
55.470
Eigenmittelüberschuss
44.952
22.476
184,7 %
140,5 %
Kernkapitalquote (Tier 1), Kreditrisiko
39,0 %
37,2 %
Kernkapitalquote (Tier 1) gesamt (inkl. Markt- und operationelles Risiko)
11,8 %
11,2 %
Eigenmittelquote
14,8 %
11,2 %
Überdeckungsquote
Die Kernkapitalquote ist auf die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG bezogen. Die Werte zum 31. Dezember
2007 basieren auf Basel I und wurden an das neue Darstellungsschema angepasst.
Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen:
Angaben in Tausend Euro
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG
davon 8 Prozent Mindesteigenmittelerfordernis für das Kreditrisiko gemäß §§ 22a bis 22h BWG
Abwicklungsrisiko
Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Schuldtiteln, Substanzwerten und Waren
Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Fremdwährungen
2008
2007
200.313
209.350
16.025
16.748
33
0
26.635
37.890
286
832
Eigenmittelerfordernis für das operationelle Risiko
10.082
0
Gesamteigenmittelerfordernis
53.061
55.470
128_129
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(48) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (im Sinne von Vollzeitäquivalenten) stellt
sich wie folgt dar:
Vollzeitäquivalente
Angestellte
2008
2007
298
252
Arbeiter
8
7
Gesamt
306
259
(49) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte
- 203
- 401
Andere Arbeitnehmer
Gesamt
- 963
- 736
- 1.166
- 1.137
(50) Beziehungen zu Organen
Bezüge des Vorstandes
An den Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG wurden folgende Bezüge bezahlt:
Angaben in Tausend Euro
2008
2007
Kurzfristig fällige Leistungen
2.722
2.278
0
0
2.722
2.278
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Gesamt
In der Tabelle sind fixe und erfolgsabhängige Bezüge enthalten, darunter Bonuszahlungen und Sachbezüge. Entgelte für Organfunktionen bei Tochterunternehmen wurden nicht gewährt. Es gibt keine vertraglichen Verpflichtungen, dem Aufsichtsrat und früheren Mitgliedern des Vorstandes Bezüge zu gewähren.
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Die Beziehungen des Vorstandes der Raiffeisen Centrobank AG zur Raiffeisen Centrobank-Gruppe stellen sich wie folgt dar (Marktwerte):
Angaben in Tausend Euro
Kredite
Sichteinlagen
2008
2007
0
0
336
449
In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Vorstandes zur Raiffeisen Centrobank-Gruppe dargestellt:
Angaben in Tausend Euro
Kredite
Sichteinlagen
2008
2007
0
0
622
787
130_131
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
(51) Organe
2. stellvertretender Vorsitzender
Dr. Herbert Stepic
Generaldirektor der
Raiffeisen International Aktiengesellschaft, Wien
Mitglieder
Helfried Marek
bis 23. April 2008
Dr. Karl Sevelda
Mitglied des Vorstandes der
Raiffeisen Zentralbank Österreich
Aktiengesellschaft, Wien
Dr. Johann Strobl
ab 23. April 2008
Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank
Österreich Aktiengesellschaft, Wien
Mag. Christian Teufl
Direktor der Raiffeisen Zentralbank
Österreich Aktiengesellschaft, Wien
Vorstand
Vorsitzende des Vorstandes
Dr. Eva Marchart
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes
Mag. Alfred Michael Spiss
Mitglied des Vorstandes
Dr. Gerhard Grund
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Dr. Walter Rothensteiner
Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank
Österreich Aktiengesellschaft, Wien
1. stellvertretender Vorsitzender
Patrick Butler
Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank
Österreich Aktiengesellschaft, Wien
Wien, 3. April 2009
Der Vorstand
Staatskommissäre
Dr. Peter Braumüller
Bereichsleiter
Dr. Tamara Els
Ministerialrätin
Dr. Eva Marchart
Vorsitzende des Vorstandes
Mag. Alfred Michael Spiss
stv. Vorsitzender des Vorstandes
Dr. Gerhard Grund
Mitglied des Vorstandes
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk
Bericht zum Konzernabschluss
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Raiffeisen
Centrobank, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31.
Dezember 2008 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2008, die Konzern-Gewinnund-Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2008 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangangaben.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter
für den Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial
Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind,
vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und
die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit
dieser Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen – sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler – ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungsund Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die
unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen
angemessen erscheinen.
Verantwortung des Abschlussprüfers
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer
Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in
Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der
International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten
und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit
hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob
der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen
ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der
Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter
Fehler. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit
es für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen
wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung
eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil
darstellt.
132_133
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Prüfungsurteil
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund
der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen
Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2008
sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für
das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2008 in
Übereinstimmung mit den International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind.
Bericht zum Konzernlagebericht
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der in Österreich geltenden
gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss im Einklang steht und ob die sonstigen Angaben
im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der
Lage des Konzerns erwecken. Der Konzernlagebericht steht nach
unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Wien, am 6. April 2009
KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Wilhelm Kovsca
Wirtschaftsprüfer
ppa. Mag. Dr. Josef Kirchknopf
Steuerberater
Konzernanhang
Grundlagen
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konsolidierungskreis
Konsolidierungskreis
Liste der vollkonsolidierten Unternehmen
Unternehmen, Sitz (Land)
Centrotrade Chemicals AG, Zug (CH)
Gesellschaftskapital
in Währung
Anteil
in %
hievon
indirekt1
Typ2
5.000.000 CHF
100,0
SU
410.000 EUR
100,0
SU
Centrotrade Holding AG, Wien (AT)
3.000.000 EUR
100,0
SU
Centrotrade Investment AG, Zug (CH)
5.900.000 CHF
100,0
SU
2.000 USD
100,0
SU
47.598.850 EUR
100,0
KI
730.000 EUR
100,0
FI
Gesellschaftskapital
in Währung
Anteil
in %
2.500 GBP
100,0
Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE)
Centrotrade Minerals & Metals Inc., Chesapeake (US)
Raiffeisen Centrobank AG, Wien (AT)
Raiffeisen Investment Aktiengesellschaft, Wien (AT)
Sonstige nicht einbezogene Tochterunternehmen
Unternehmen, Sitz (Land)
A.X. Finance Limited, St. Helier (JE)
Centro Asset Management Limited, St. Helier (JE)
hievon
indirekt1
Typ2
FI
10.000 GBP
100,0
FI
500.000 SGD
100,0
SU
MENARAI Holding GmbH, Wien (AT)
35.000 EUR
100,0
SU
MIRA Beteiligungsholding GmbH, Wien (AT)
35.000 EUR
100,0
SU
Raiffeisen Energy & Metals Beteiligungsverwaltungs GesmbH, Wien (AT)
35.000 EUR
100,0
SU
Raiffeisen Investment (Bulgaria) EOOD, Sofia (BG)
60.050 BGN
100,0
FI
Raiffeisen Investment (Malta) Limited, Sliema (MT)
5.000 EUR
99,8
FI
24.000.000 RUB
100,0
FI
Raiffeisen Investment Polska sp.z.o.o., Warschau (PL)
360.000 PLN
100,0
FI
Raiffeisen Investment Romania SRL, Bukarest (RO)
159.130 RON
100,0
FI
Raiffeisen Investment s.r.o., Prag (CZ)
200.000 CZK
100,0
FI
3.733.213 UAH
100,0
FI
RAISHOP Holding GmbH, Wien (AT)
35.000 EUR
100,0
FH
SORANIS Raiffeisen Portfolio Management GmbH, Wien (AT)
35.000 EUR
100,0
SU
Sophia Plaza Holding GmbH, Wien (AT)
35.000 EUR
100,0
SU
Centrotrade Singapore Pte. Ltd., Singapur (SG)
OOO Raiffeisen Investment, Moskau (RU)
Raiffeisen Investment Ukraine TOV, Kiew (UA)
134_135
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
Sonstige Beteiligungen
Unternehmen, Sitz (Land)
Alpenbank Aktiengesellschaft, Innsbruck (AT)
Centrotrade (Malaysia) Sdn. Berhad in Liquidation, Kuala Lumpur (MY)
Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H., Wien (AT)
Gesellschaftskapital
Anteil
hievon
Typ2
in Währung
in %
10.220.000 EUR
0,0
indirekt
FI
100.000 MYR
40,0
SU
SU
1
2.900 EUR
3,6
2.500.000 USD
6,0
SU
Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication s.c., La Hulpe (BE)
14.009.000 EUR
0,1
SU
Syrena Immobilien Holding AG, Spittal an der Drau (AT)
22.600.370 EUR
21,0
SU
418.956.270 RUB
7,4
Scanviwood Co. Ltd., Ho Chi Minh City (VN)
AGC Bor Glasworks, Bor City (RU)
1 Anteile, die über Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)
2 Unternehmenskategorie
KI = Kreditinstitut
BH = Anbieter von Nebenleistungen
FH = Finanzholding
FI = Finanzinstitut
SU = Sonstiges Unternehmen
7,4
SU
Service & Information
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
136_137
Glossar: Zertifikate
A
Aufgeld
Diese Kennzahl drückt aus, um wie
viel der Erwerb des Basiswerts über
einen Optionsschein gegenüber dem
direkten Kauf des Basiswerts teurer ist.
Ausgabeaufschlag
Beim Erwerb von Zertifikaten innerhalb
der Zeichnungsfrist fällt meist eine einmalige Gebühr an, die als Ausgabeaufschlag bezeichnet wird. Dieser Betrag
dient als Provision für den Vertrieb.
Ausgabekurs
auch Emissionspreis genannt. Der Ausgabekurs stellt den Preis dar, zu dem
neue Zertifikate ausgegeben werden.
Außerbörslicher Handel
auch OTC-Handel genannt. Außerbörslicher Handel bezeichnet finanzielle
Transaktionen zwischen Finanzmarktteilnehmern, die nicht über die Börse
abgewickelt werden.
B
Basiswert
auch Underlying genannt. Aktie,
Aktienkorb, Index, Rohstoff etc., auf
deren/dessen Kursentwicklung sich
ein Zertifikat bezieht.
Basket
Das Wort Basket (zu Deutsch Korb)
bezeichnet ein Underlying, das aus
mehreren Aktien, Indizes oder Rohstoffen besteht. Die einzelnen Werte eines
Baskets sind nicht unbedingt gleich
gewichtet.
Bezugsverhältnis
gibt an auf wie viele Einheiten des
Basiswerts sich das Zertifikat bezieht.
Benchmark
Maßstab dafür, wie eine einzelne
Geldanlage relativ zur Entwicklung
des Gesamtmarktes abgeschnitten
hat. Als Benchmark wird zumeist ein
passender Index verwendet.
C
Cap
Der Cap bezeichnet den maximalen
Auszahlungsbetrag des Zertifikats am
Ende der Laufzeit.
Closingpreis
Schlusskurs eines Wertpapiers am
Ende eines Handelstages.
D
Direktinvestment
bezeichnet die Situation, dass ein
Anleger statt eines Zertifikats direkt
den Basiswert erwirbt.
Dividende
Die Dividende ist der Gewinn, der
anteilig für eine Aktie von der Aktiengesellschaft ausgeschüttet wird.
E
Emission
Auflage eines neuen Zertifikats.
Emittent
Ein Emittent ist der Herausgeber von
Wertpapieren. Bei Aktien handelt es
sich dabei um Unternehmen; bei Anleihen kann es sich um Unternehmen,
öffentliche Körperschaften, den Staat
und andere Institutionen handeln,
während Zertifikate hauptsächlich
von Banken begeben werden.
EUWAX (European Warrant Exchange)
Segment der Stuttgarter Wertpapierbörse, an dem derivative Produkte
Zertifikate und Optionsscheine
gehandelt werden. Die EUWAX ist die
größte Zertifikatebörse der Welt.
F
Fälligkeit
Zeitpunkt, zu dem ein Zertifikat ausläuft. Index-Zertifikate sind meist
„Open-end“ ausgestattet, d. h., sie
haben keine fixierte Endlaufzeit.
I
Index
fortlaufend berechnetes Kursbarometer, das die Kursentwicklung vieler einzelner Wertpapiere (Aktien, Anleihen)
in einer einzigen Ziffer zusammenfasst. Üblicherweise in regelmäßigen
Abständen anhand transparenter Kriterien (Börsenumsätze, Marktkapitalisierung) neu zusammengestellt.
ISIN (International Securities
Identification Number)
zwölfstellige Buchstaben-ZahlenKombination zur weltweit eindeutigen Identifikation eines Wertpapiers.
L
Laufzeit
Die Laufzeit bezeichnet die Zeitspanne
von der Auflegung bis zur Fälligkeit
des Zertifikats.
M
Market Maker
Als Market Maker werden offizielle
Börsenmitglieder bezeichnet, die für
bestimmte Wertpapiere laufend Geldund Briefkurse stellen. Bei Zertifikaten
fungiert der Emittent meist als Market Maker und gewährleistet somit,
dass laufend Angebot und Nachfrage
vorhanden sind.
O
Open-end
Produktzusatz bei Zertifikaten, die
keine Laufzeitbegrenzung besitzen.
Outperformance
beschreibt den Umstand, dass ein
Investment im Vergleich mit einem
anderen Investment eine höhere Rendite aufweist. Mit OutperformanceZertifikaten ist es möglich, genau diese
marktneutrale Rendite zu generieren.
P
Partizipation
gibt Aufschluss darüber, in welchem
Umfang ein Zertifikat den Anleger
an Kursbewegungen des Basiswertes
beteiligt.
Performance
Wertentwicklung oder Rendite eines
Investments. Die Performance wird
meist in Prozenten angeben.
Q
Quanto
Der Zusatz Quanto deklariert bei Zertifikaten die eingebaute Währungssicherung, d. h., Wechselkurseinflüsse
haben keinen Einfluss auf den Kurs
des Zertifikats.
R
Risikopuffer
Betrag, um den der Basiswert eines
Zertifikats maximal fallen darf, ohne
dass der Anleger in die Verlustzone
rutscht.
S
Spread
Der Spread bezeichnet beim Wertpapierhandel die Spanne zwischen Geldund Briefkurs. Bei Zertifikaten ist der
Spread maßgeblich von der Liquidität
des Basiswertes abhängig.
V
Volatilität
Intensität von Kurs- oder Renditeschwankungen, zumeist gemessen
in Prozent (auf Basis der statistischen
Kennzahl „Standardabweichung“).
Bei einigen Zertifikate-Typen, etwa
bei Discount-Zertifikaten, sorgt eine
hohe Volatilität für besonders
attraktive Einstiegsmöglichkeiten.
Z
Zertifikat
Zertifikate sind börsengelistete, verbriefte Finanzinstrumente, die von
Banken bzw. Emittenten als Schuldverschreibung ausgegeben werden. Zertifikate bestehen aus Derivaten und
sind damit immer vollständig
von der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts abhängig.
Service und Information
Aktienanleihen
Aktienanleihen beziehen sich in der
Regel auf Aktien und sind damit an
die Kursentwicklung des Basiswerts
gekoppelt. Sie sind wie Anleihen mit
einem Kupon ausgestattet, der Zinszahlungen garantiert, allerdings wird
die Rendite einer Aktienanleihe meist
über der einer klassischen Anleihe liegen. Am Ende der Laufzeit wird dem
Anleger der Emissionspreis entweder
in bar zurückgezahlt oder er erhält
eine zuvor festgelegte Zahl von Aktien
bzw. deren Gegenwert. Die Zinsen
werden vom Emittenten in jedem
Fall ausbezahlt. Notiert die Aktie am
Ende der Laufzeit auf oder über dem
vereinbarten Basispreis, so wird die
Bank den Nominalbetrag der Anleihe
in bar zurückzahlen. Sinkt der Kurs der
zugrunde liegenden Aktie jedoch unter eine bestimmte, bei der Emission
festgelegte Schwelle, den sogenannten Ausübungspreis, liefert der Emittent die jeweilige Aktie in vordefinierter Anzahl bzw. deren Gegenwert. Der
Geldwert dieser Aktien errechnet sich
aus der vereinbarten Aktienzahl, multipliziert mit dem Aktienkurs. Der Kurs
einer Aktienanleihe notiert in Prozent
des Nennbetrags. 100 Prozent entsprechen dem Nennbetrag von 1.000 Euro,
90 Prozent einem Betrag von 900
Euro und 110 Prozent entsprechen
1.100 Euro.
Bonus-Zertifikate
Zu Beginn der Laufzeit wird das BonusZertifikat mit Bonuslevel, Barriere und
eventuell einem Cap (= maximaler
Auszahlungsbetrag) ausgestattet.
Diese Parameter werden abhängig
von Laufzeit, Volatilität und den zu
erwartenden Dividenden festgesetzt
und bleiben über die gesamte Laufzeit konstant. Wird die im Vorhinein
definierte Barriere während der Laufzeit niemals berührt oder unterschritten, so erhält der Anleger am Ende der
Laufzeit den im Vorhinein definierten
Bonuslevel bzw. den entsprechend
höheren Wert ausbezahlt.
Glossar: Zertifikate
Glossar: allgemeine Finanzbegriffe
Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
RZB-Konzernunternehmen
Kontakte und Ansprechpartner
Ist ein Cap vorhanden, so stellt dieser
den maximalen Auszahlungsbetrag
dar. Bei Emission entspricht der Preis
des Bonus-Zertifikats in etwa dem
Kurs des Basiswerts. Der Abstand zur
Barriere bietet allerdings nur eine partielle Absicherung bei Kursrückgängen
bis zur Barriere. Bei kräftigen Kurseinbrüchen und bei Berühren bzw. Unterschreiten der Barriere wird der Bonusmechanismus außer Kraft gesetzt und
das Zertifikat entwickelt sich analog
zum Basiswert – z. B. der Aktie oder
dem Index. Eine spezielle Form der Bonus-Zertifikate stellen sogenannte
Plus Bonus-Zertifikate dar, bei denen
die Barriere ausschließlich am Laufzeitende beobachtet wird.
Discount-Zertifikate
Für Anleger, die auch bei seitwärts
gerichteten Marktphasen Gewinne
erzielen wollen, sind Discount-Zertifikate eine attraktive Investmentform.
Mit Discount-Zertifikaten steigen
Anleger mit einem attraktiven Preisnachlass (Discount) in einen bestimmten Basiswert (Aktie oder Index) ein.
Man zahlt für das Discount-Zertifikat
nämlich nicht den Gegenwert des
aktuellen Basiswertkurses, sondern
den niedrigeren Discount-Preis. Dieser
Preisnachlass bietet einen Risikopuffer,
der mögliche Kursverluste abfedert,
und sorgt gleichzeitig in einem Seitwärtsmarkt, in dem sich der Basiswertkurs nicht verändert, für einen
Gewinn, den der Anleger mit einer
direkten Investition in den Basiswert
nicht erzielt hätte. Zum Ausgleich für
diesen Preisabschlag ist die Partizipation an der Kursentwicklung des Basiswerts nach oben durch eine Obergrenze (Cap) begrenzt. An weiteren Kursanstiegen über den Cap hinaus nimmt
der Anleger nicht mehr teil.
Garantie-Zertifikate
Ein bei Anlegern äußerst beliebtes Investment stellen Garantie-Zertifikate
dar. Mit diesen Produkten ist das eingesetzte Kapital geschützt. Die Kapitalgarantie bezieht sich meist auf 100
Prozent des Nominalbetrags, der am
Laufzeitende auf jeden Fall zurückbezahlt wird. Die Kombination von
Sicherheit und Ertrag erreicht man
durch die Verknüpfung zweier herkömmlicher Komponenten. Den Grundstock für jedes Garantie-Zertifikat
bilden Anleihen, die für den Kapitalschutz zum Ende der Laufzeit herangezogen werden. Der Einsatz von
Optionen ermöglicht auf der anderen
Seite bei entsprechender Entwicklung
die überdurchschnittliche Verzinsung
bzw. die Partizipation am zugrunde
liegenden Index bzw. Aktien-Basket.
Garantie-Zertifikate können daher
entweder kupon- oder wachstumsorientiert sein und eignen sich perfekt
für den konservativen Anteil eines
Portfolios.
Index-Zertifikate und Basket-Zertifikate
Für Anleger, die sowohl den Einstiegsals auch den Ausstiegszeitpunkt ihrer
Investition selbst bestimmen möchten und eine transparente 1:1-Partizipation ohne Kursschwellen oder strukturierte Auszahlungsprofile schätzen,
sind Index-Zertifikate und Basket-Zertifikate ein attraktives Investitionsinstrument. Der Basiswert kann ein
klassischer Aktienindex wie beispielsweise der österreichische Leitindex
ATX, ein einzelner Rohstoff wie beispielsweise Gold oder Öl oder ein vom
Emittenten zusammengestellter Korb
mehrerer Aktien bzw. Rohstoffe, sein.
Die Struktur von Index- und BasketZertifikaten ist einfach und transparent, steigt der Basiswert um 5 Prozent, so steigt auch der Wert des Zertifikats um 5 Prozent. Anleger tragen
daher das Marktrisiko. Zusätzlich zu
beachten ist ein mögliches Wechselkursrisiko, falls die Währung des Zertifikats nicht der Währung des Basiswerts entspricht.
Turbo-Zertifikate
Turbo-Zertifikate ermöglichen aufgrund ihrer Hebelwirkung eine überproportionale Gewinnchance. Die Konstruktionsweise eines Turbo-Zertifikats
ähnelt der eines Futures. Wie bei Futures steht dem Anleger die Möglichkeit
offen, mit Turbo Long-Zertifikaten auf
steigende Kurse und mit Turbo ShortZertifikaten auf fallende Kurse zu setzen. Der Anleger muss nur einen Teil
des Basiswerts bezahlen (innerer
Wert) und bekommt den Rest von der
Emittentin finanziert. Der Ausübungspreis des Turbo-Zertifikats gibt die
Höhe des Finanzierungslevels an.
Je näher der Ausübungspreis beim
Kurs des Basiswerts ist, desto größer
ist die Hebelwirkung des Zertifikats.
Um den Anleger von einer Nachschusspflicht, wie dies bei Future-Geschäften üblich ist, zu befreien, wird
bei Long-Zertifikaten knapp über dem
Ausübungspreis, bei Short-Zertifikaten
knapp unter dem Ausübungspreis
eine Stop-Loss-Grenze eingezogen, die
sogenannte Barriere. Berührt oder unterschreitet der Kurs des Basiswerts
während der Laufzeit die Barriere, so
wird das Zertifikat ausgestoppt und
der Anleger erhält den Restwert ausbezahlt. Entwickelt sich der Kurs des
Basiswerts in die „richtige“ Richtung,
ermöglichen Turbo-Zertifikate überproportionale Renditechancen, andererseits ist der Anleger aufgrund der
Hebelwirkung auch an den Verlusten
überproportional beteiligt.
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
138_139
Glossar: allgemeine Finanzbegriffe
A
Assoziierte Unternehmen
Unternehmen, auf deren Geschäftsbzw. Finanzpolitik ein maßgeblicher
Einfluss ausgeübt wird.
Ausfallrisiko/Kreditrisiko
Gefahr, dass ein Vertragspartner bei
einem Geschäft über ein Finanzinstrument seinen Verpflichtungen nicht
nachkommen kann und dadurch bei
dem anderen Partner finanzielle Verluste verursacht.
B
Backtesting
Unter Backtesting versteht man den
Rückvergleich der ermittelten VaRWerte mit den tatsächlich eingetretenen Ergebnissen zur Beurteilung der
Qualität des Modells.
Bankbuch
alle Positionen, die nicht dem
Handelsbuch zugeordnet werden.
Basel II
bezeichnet die Gesamtheit der Eigenkapitalvorschriften, die vom Basler
Ausschuss für Bankenaufsicht zur
Sicherung der Finanzmarktstabilität
veröffentlicht wurden. Der Basel-IIAkkord vom 26. Juni 2004 stellt eine
Weiterentwicklung des Basel-I Rahmenwerks dar.
Basispunkt
Maß zur Quotierung von Zins- und
Renditedifferenzen. Ein Basispunkt
entspricht dem hundertsten Teil eines
Prozentpunktes (1 BP = 0,01 Prozent).
Bemessungsgrundlage
(inklusive Marktrisiko)
besteht aus der Bemessungsgrundlage nach § 22 BWG plus dem 12,5fachen des Eigenmittelerfordernisses
für das Wertpapierhandelsbuch und
der offenen Devisenposition.
BWG
[Österreichisches] Bundesgesetz über
das Bankwesen (Bankwesengesetz).
C
Cash-Flow
Zuflüsse und Abflüsse von Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten.
D
DBO
Defined Benefit Obligation = Barwert
leistungsorientierter Verpflichtungen.
Der Barwert einer leistungsorientierten Verpflichtung ist der ohne Abzug
von Planvermögen beizulegende Barwert erwarteter künftiger Zahlungen,
die erforderlich sind, um die aufgrund
von Arbeitnehmerleistungen in der
laufenden Periode oder in früheren
Perioden entstandenen Verpflichtungen abgelten zu können.
CIS
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
(GUS), die sich überwiegend aus den
Staaten der früheren Sowjetunion
gebildet hat.
Derivate
Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert sich infolge einer Änderung
eines genannten Zinssatzes, Wertpapierkurses, Rohstoffpreises, Wechselkurses, Preis- oder Zinsindex, Bonitätsratings oder Kreditindex oder einer
ähnlichen Variable verändert, die keine
oder nur geringfügige anfängliche
Netto-Investitionen erfordern und
die zu einem späteren Zeitpunkt
beglichen werden.
Clean Price
Preis eines Zinsinstruments ohne
Stückzinsen (Zinsabgrenzung).
Dirty Price
Preis eines Zinsinstruments inklusive
Stückzinsen (Zinsabgrenzung).
Cost/Income Ratio
Kennzahl, die die Kosteneffizienz im
Unternehmen widerspiegelt, indem
sie die Relation von Aufwand und
Ertrag ermittelt. Sie errechnet sich,
indem die Verwaltungsaufwendungen
(bestehend aus Personal- und Sachaufwand sowie den Abschreibungen
auf Sach- und immaterielles Anlagevermögen) ins Verhältnis zu den Betriebserträgen (Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und Handelsergebnis
sowie sonstiges betriebliches Ergebnis)
gesetzt werden.
E
Eigenmittel nach BWG
bestehen aus Kernkapital (Tier 1), dem
Ergänzungs- und Nachrangkapital
(Tier 2), dem kurzfristigen Nachrangkapital und dem umgewidmeten
Tier-2-Kapital (Tier 3).
CEE
Zentral- und Osteuropa (Central and
Eastern Europe).
Credit Spread
Von der Bonität eines Unternehmens/
Emittenten abhängiger Risikoaufschlag
auf den risikolosen Zinssatz zur
Berücksichtigung von Ausfallsrisiken.
Eigenmittelquote
Die Quote beinhaltet im Zähler die
Eigenmittel nach BWG und im Nenner
die Bemessungsgrundlage inklusive
Marktrisiko plus dem 12,5-fachen des
Eigenmittelerfordernisses für das Wertpapierhandelsbuch und der offenen
Devisenposition.
F
Fair Value
Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern
ein Vermögenswert getauscht oder
eine Schuld beglichen werden könnte.
Firmenwert
Überschuss, der sich bei einem Unternehmenserwerb aus dem Unterschied
zwischen Kaufpreis und beizulegendem Zeitwert der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden ergibt.
FRA
Forward Rate Agreement – außerbörslich gehandelter Terminkontrakt zwischen zwei Partnern zur Absicherung
von Zinsänderungsrisiken.
Futures
standardisierte, börsengehandelte Terminkontrakte, bei welchen zu einem
im Vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt ein dem
Geld- und Kapital-, Edelmetall- oder
Devisenmarkt zugehöriges Handelsobjekt zum börsenmäßig festgesetzten
Kurs zu liefern bzw. abzunehmen ist.
Service und Information
G
Garantieanleihe
Anleihe, die den Anlegern einen
bestimmten Mindestbetrag für das
investierte Kapital garantiert.
Gewinn je Aktie/
Earnings per Share (EPS)
Jahresüberschuss, dividiert durch
die Anzahl der durchschnittlich im
Umlauf befindlichen Stammaktien.
H
Handelsbuch
bankaufsichtsrechtlicher Begriff für
Positionen, die von einem Kreditinstitut zum Zwecke des kurzfristigen
Wiederverkaufs unter Ausnutzung
von Preis- und Zinsschwankungen
gehalten werden.
Hedging
Sicherungsgeschäfte zur Absicherung
bestehender oder künftiger Positionen
gegen Risiken (z. B. Kurs- und Zinsänderungsrisiken), damit eine Änderung
ihres beizulegenden Zeitwertes einen
teilweisen oder vollständigen Ausgleich des geänderten beizulegenden
Zeitwertes oder der Cash-Flows eines
gesicherten Grundgeschäfts bewirkt.
Held-for-trading
Wertpapiere, die der Nutzung von
kurzfristigen Marktpreisschwankungen dienen.
Held-to-maturity
im Regelfall Wertpapiere mit festen
oder bestimmbaren Zahlungen sowie
einer festen Laufzeit, die das Unternehmen bis zur Endfälligkeit halten
will und kann.
HGB
Handelsgesetzbuch, seit 2007:
Unternehmensgesetzbuch (UGB).
Glossar: Zertifikate
Glossar: allgemeine Finanzbegriffe
Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
RZB-Konzernunternehmen
Kontakte und Ansprechpartner
I
ICAAP
Internal Capital Adequacy Assessment
Process. Methoden und Verfahren einer
integrierten Gesamtbankrisikosteuerung und Risikomanagements, mit
denen Institute sicherzustellen haben,
dass stets genügend Eigenkapital zur
Abdeckung aller wesentlichen Risiken
vorhanden ist.
K
Kapitalflussrechnung
Ermittlung und Darstellung des
Cash-Flows, der im Geschäftsjahr aus
operativer Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit
erwirtschaftet und verbraucht wurde,
sowie Abstimmung des Zahlungsmittelbestands zu Beginn und Ende
des Geschäftsjahres.
IFRIC, SIC
International Financial Reporting Interpretation Committee – Interpretationen der International Financial
Reporting Standards, früher auch SIC –
Standing Interpretations Committee
(SIC) genannt.
Kernkapital
eingezahltes Kapital und Rücklagen
abzüglich immaterieller Vermögenswerte und Bilanzverluste sowie
negativer materieller Ergebnisse im
laufenden Geschäftsjahr.
IFRS, IAS
International Financial Reporting
Standards bzw. International Accounting Standards sind Rechnungslegungsvorschriften, die vom IASB
(International Accounting Standards
Board) mit dem Ziel, eine transparente
und vergleichbare Rechnungslegung
auf internationaler Basis zu schaffen,
herausgegeben wurden.
Impairment Test
Prüfung, ob Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Nach IFRS verpflichtend für bestimmte Aktiva wie
Firmenwert oder immaterielle Vermögenswerte ohne bestimmte
Nutzungsdauer durchzuführen.
IRB-Ansatz
auf dem internen Rating basierende
Methode zur Berechnung der Eigenkapitalunterlegung für das Kreditrisiko
nach Basel II.
IPO
Initial Public Offering, Börsengang.
Kernkapitalquote
Die Quote beinhaltet im Zähler das
Kernkapital (Tier 1) und im Nenner
die Bemessungsgrundlage (inklusive
Marktrisiko).
Kreditderivate
Instrumente, mittels derer die mit Darlehen, Anleihen oder anderen Risikoaktiva bzw. Marktrisikopositionen
verbundenen Kreditrisiken auf eine
andere Person übertragen werden.
L
Länderrisiko
Dies umfasst das Transfer- und
Konvertibilitätsrisiko bzw. das
politische Risiko.
Latente Steueransprüche
Beträge an Ertragssteuern, die in zukünftigen Perioden erstattungsfähig
sind (abzugsfähige temporäre Unterschiede und ungenutzte steuerliche
Verlustvorträge).
Latente Steuerschulden
Beträge an Ertragssteuern, die in zukünftigen Perioden resultierend aus
zu versteuernden temporären Unterschieden zahlbar sind.
Leerverkauf / Short Selling
Verkauf von Wertpapieren, die der Verkäufer nicht besitzt und die zu einem
späteren Zeitpunkt zurückgekauft und
retourniert werden müssen.
Liquiditätsrisiko
Risiko, dass ein Kreditinstitut seine
gegenwärtigen und zukünftigen
Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder zeitgerecht erfüllen
kann. Es entsteht durch die Gefahr,
dass z. B. die Refinanzierung nur zu
sehr unvorteilhaften Konditionen
durchgeführt werden kann oder
gänzlich unmöglich ist.
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
140_141
M
Marktkapitalisierung
ergibt sich aus der Multiplikation des
Aktienkurses zu einem bestimmten
Stichtag mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien.
Marktrisiko
Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der Marktpreise verändert.
Dabei können solche Fluktuationen
auf Faktoren zurückzuführen sein, die
für ein individuelles Wertpapier oder
seinen Emittenten charakteristisch sind,
oder auch auf solche, die alle im Markt
gehandelten Wertpapiere betreffen.
O
Operationelles Risiko
Risiko von unerwarteten Verlusten, die
infolge der Unangemessenheit oder
des Versagens von internen Verfahren,
Menschen und Systemen oder von
externen Ereignissen einschließlich
des Rechtsrisikos eintreten.
Optionen
Recht, den zugrunde liegenden Optionsgegenstand von einem Vertragspartner zu einem im Vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimmten
Zeitpunkt oder in einem bestimmten
Zeitraum zu kaufen (Call-Option) oder
zu verkaufen (Put-Option).
OTC-Instrumente
Finanzinstrumente, die nicht standardisiert sind und nicht an einer Börse,
sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern (over-the-counter)
gehandelt werden.
P
Partial Use
teilweise Anwendung des IRB-Ansatzes in Kombination mit dem Standardansatz. Partial Use ermöglicht die Beibehaltung des Standardansatzes für
bestimmte Forderungsklassen bzw.
Forderungsarten neben dem
IRB-Ansatz.
Planvermögen
Vermögen, das durch einen langfristig
ausgelegten Fonds zur Erfüllung von
Leistungen an Arbeitnehmer gehalten
wird.
Projected Unit Credit Method
Anwartschaftsansammlungsverfahren; nach IAS 19 ein Kapitalansammlungsverfahren, nach dem die Verpflichtung mit dem versicherungsmathematischen Barwert des am
Abschlussstichtag bestehenden Versorgungsanspruchs anzusetzen ist.
Dabei sind Gehaltssteigerungen zu
berücksichtigen, der Rechnungszinssatz orientiert sich am langfristigen
Kapitalmarkt.
R
Risikoaktiva des Bankbuchs
gemäß BWG die nach Geschäftsrisiko
bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva,
außerbilanzmäßigen und besonderen
außerbilanzmäßigen Positionen des
Bankbuches.
ROE (Return on Equity)
Eigenkapitalrendite bezogen auf
das durchschnittliche Eigenkapital.
Berechnet aus Jahresüberschuss vor
Steuern oder nach Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen
bilanziellen Eigenkapital.
RZB
Konzern der Raiffeisen Zentralbank
Österreich Aktiengesellschaft.
RZB-Kreditinstitutsgruppe
Die RZB-Kreditinstitutsgruppe besteht
gemäß § 30 BWG aus allen Kreditinstituten, Finanzinstituten, Wertpapierfirmen und Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten, an denen die Raiffeisen Zentralbank als übergeordnetes
Institut mehrheitlich mittelbar oder
unmittelbar beteiligt ist oder auf
die sie einen beherrschenden
Einfluss ausübt.
S
Segmentberichterstattung
Offenlegung von Ertrags- und Vermögensinformationen nach Tätigkeitsbereichen (primär) und geografischen
Gesichtspunkten (sekundär).
SEPA
Single European Payments Area
bezeichnet im Bankwesen das Projekt
eines europaweit einheitlichen Zahlungsraums. In diesem Zahlungsraum
sollen für Kunden keine Unterschiede
mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen bestehen.
SPO
Secondary Public Offering
Kapitalerhöhung.
Standardansatz
Verfahren zur Ermittlung des Eigenmittelerfordernisses einer Bank für
das Kreditrisiko oder das operationelle
Risiko.
Steuerquote
Relation der Steuern von Einkommen
und Ertrag zum Jahresüberschuss vor
Steuern.
Swap
Tausch von Zinsverpflichtungen
(Zinsswap) und/oder Währungspositionen (Währungsswap).
Stresstest
Mittels Stresstests wird versucht, extreme Schwankungen der Marktparameter zu simulieren, weil diese in der
Regel über VaR-Modelle nicht adäquat
berücksichtigt werden (VaR-Werte
prognostizieren maximale Verluste
unter normalen Marktbedingungen).
T
Treuhandgeschäft
Transaktion, die der Treuhänder, oft
eine Bank, in seinem eigenen Namen,
aber im Auftrag und für Rechnung
und Gefahr des Treugebers abwickelt.
U
Überdeckungsquote
Verhältnis der Eigenmittelüberdekkung zum gesamten Eigenmittelerfordernis.
V
VaR
Der Value-at-Risk entspricht dem potenziellen Verlust, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent innerhalb der Haltedauer im betrachteten
Portfolio nicht überschritten wird.
Verbundene Unternehmen
Unternehmen, auf deren Geschäftsbzw. Finanzpolitik ein beherrschender
Einfluss genommen wird.
Z
Zinsspanne
Zinsüberschuss in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme.
Service und Information
Glossar: Zertifikate
Glossar: allgemeine Finanzbegriffe
Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
RZB-Konzernunternehmen
Kontakte und Ansprechpartner
Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
Beteiligungen
CENTROTRADE
CHEMICALS AG, Schweiz
Bahnhofstrasse 21
6301 Zug
Tel.: (+41-41) 710 66 44
Fax: (+41-41) 711 10 80
CENTROTRADE DEUTSCHLAND
GMBH, Deutschland
Kölner Straße 10 b
65760 Eschborn
Tel.: (+49-6196) 775 08-0
Fax: (+49-6196) 775 08-55
SYRENA IMMOBILIEN
HOLDING AG, Wien
Donau-City-Straße 9
1220 Wien
Tel.: (+43-1) 515 20 410
Fax: (+43-1) 515 20 5410
RAIFFEISEN INVESTMENT AG,
Wien
Krugerstraße 13
1015 Wien
Tel.: (+43-1) 710 54 00 0
Fax: (+43-1) 710 54 00-169
CENTROTRADE MINERALS
& METALS, INC., USA
1317 Executive Blvd.
Suite 120
Chesapeake, VA 23320 USA
Tel.: (+1-757) 518 23 00
Fax: (+1-757) 518 23 05
CENTROTRADE SINGAPORE
PTE LTD., Singapur
10, Anson Road
#14–08A, International Plaza
Singapore 079903
Tel.: (+65) 6535 91 33
Fax: (+65) 6534 13 45
CENTROTRADE HOLDING AG,
Wien
Tegetthoffstraße 1
1010 Wien
Tel.: (+43-1) 205 10 74
Fax: (+43-1) 205 10 74-111
SCANVIWOOD CO., LTD., Vietnam
52 An Doung Vuong
Binh Tan District
Ho Chi Minh City, Vietnam
Tel.: (+84-8) 877 65 55
Fax: (+84-8) 875 00 90
Repräsentanzen
CENTROTRADE CHEMICALS AG,
Großbritannien
1 D The Courtyard
3 & 5 Market Square
Westerham, Kent TN 16 1AZ
Großbritannien
Tel.: (+44-1959) 56 58 59
Fax: (+44-1959) 56 33 23
RACO TRADING PHILS., INC.,
Philippinen
10th floor, Rufino Building
6784 Ayala Avenue
1226 Makati City, The Philippines
Tel.: (+63-2) 810 03 01
Fax: (+63-2) 810 39 27
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
142_143
Ausgewählte RZB-Konzernunternehmen
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG
Österreich
Am Stadtpark 9, 1030 Wien
Tel.: +43-1-717 07-0
Fax: +43-1-717 07-1715
SWIFT/BIC: RZBAATWW
www.rzb.at
Ansprechpartner:
Austrian Corporate Customers
Joseph Eberle
Tel.: +43-1-717 07-1487
[email protected]
Multinational Corporate Customers
Peter Bazil
Tel.: +43-1-717 07-1547
[email protected]
Central and Eastern European
Corporate Customers
Nikolay Shterev
Tel.: +43-1-717 07-1530
[email protected]
Corporate, Trade & Export Finance
Helmut Breit
Tel.: +43-1-717 07-1321
[email protected]
Global Markets
Patrick Butler
Tel.: +43-1-717 07-2662
[email protected]
Transaction Services
Günther Gall
Tel.: +43-1-717 07-1168
[email protected]
Raiffeisen International
Bank-Holding AG
Am Stadtpark 3, 1030 Wien
Tel.: +43-1-717 07-3504
Fax: +43-1-717 07-1377
www.ri.co.at
Ansprechpartner: Roman Hager
[email protected]
China
Filiale Beijing
Beijing International Club, Suite 200
21, Jianguomenwai Dajie
100020 Beijing
Tel.: +86-10-65 32 33 88
Fax: +86-10-65 32 59 26
SWIFT/BIC: RZBACNBJ
Ansprechpartner: Andreas Werner
[email protected]
Filiale Xiamen
Unit B,32/F, Zhongmin Building
No. 72 Hubin North Road
Xiamen 361012, Fujian Province
Tel.: + 86-592-262 39 88
Fax: + 86-592-262 39 98
Ansprechpartner: Mickle Han
[email protected]
Großbritannien
Filiale London
10, King William Street
London EC4N 7TW
Tel.: +44-20-79 33 80 00
Fax: +44-20-79 33 80 99
SWIFT/BIC: RZBAGB2L
www.london.rzb.at
Ansprechpartner: Mark Bowles
[email protected]
Malta
Raiffeisen Malta Bank plc
52, Il-Piazzetta, Tower Road
Sliema SLM1607, Malta
Tel.: +356-22 60 00 00
Fax: +356-21 32 09 54
Ansprechpartner:
Anthony C. Schembri
[email protected]
Singapur
Filiale Singapur
One Raffles Quay
#38-01 North Tower
Singapore 048583
Tel.: +65-63 05 60 00
Fax: +65-63 05 60 01
Ansprechpartner: Rainer Šilhavý
[email protected]
U.S.A.
RZB Finance LLC
1133, Avenue of the Americas
16th floor, New York, N.Y. 10036
Tel.: +1-212-845 41 00
Fax: +1-212-944 20 93
www.rzbfinance.com
Bulgarien
Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD
18/20 Ulica N. Gogol, 1504 Sofia
Tel.: +359-2-91 98 51 01
Fax: +359-2-943 452 8
SWIFT/BIC: RZBBBGSF
www.rbb.bg
Ansprechpartner: Dieter Beintrexler
dbeintrexler@rzbfinance.com
Ansprechpartner: Momtchil Andreev
[email protected]
Bankennetz in Zentral- und Osteuropa
Kosovo
Raiffeisen Bank Kosovo J.S.C.
Rruga UÇK, No. 51, Prishtina 10 000
Tel.: +381-38-22 22 22
Fax: +381-38-20 30 11 30
SWIFT/BIC: RBKORS22
www.raiffeisen-kosovo.com
Albanien
Raiffeisen Bank Sh.a.
European Trade Center
Bulevardi „Bajram Curri“, Tiranë
Tel.: +355-4-222 26 69
Fax: +355-4-227 55 99
SWIFT/BIC: SGSBALTX
www.raiffeisen.al
Ansprechpartner: Oliver J. Whittle
[email protected]
Belarus
Priorbank, OAO
Ul. V. Khoruzhey, 31-A
220002 Minsk
Tel.: +375-17-289 90 90
Fax: +375-17-289 91 91
SWIFT/BIC: PJCBBY2X
www.priorbank.by
Ansprechpartner: Olga Gelakhova
[email protected]
Bosnien und Herzegowina
Raiffeisen Bank d.d.
Bosna i Hercegovina
Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo
Tel.: +387-33-28 71 00
Fax: +387-33-21 38 51
SWIFT/BIC: RZBABA2S
www.raiffeisenbank.ba
Ansprechpartner: Michael G. Mueller
[email protected]
Ansprechpartner: Bogdan Merfea
[email protected]
Kroatien
Raiffeisenbank Austria d.d.
Petrinjska 59, 10 000 Zagreb
Tel.: +385-1-456 64 66
Fax: +385-1-481 16 24
SWIFT/BIC: RZBHHR2X
www.rba.hr
Ansprechpartner: Vesna Ciganek-Vukovic
[email protected]
Polen
Raiffeisen Bank Polska S.A.
Ul. Pie˛kna 20, 00-549 Warszawa
Tel.: +48-22-585 20 01
Fax: +48-22-585 25 85
SWIFT/BIC: RCBWPLPW
www.raiffeisen.pl
Ansprechpartner: Piotr Czarnecki
[email protected]
Service und Information
Glossar: Zertifikate
Glossar: allgemeine Finanzbegriffe
Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
RZB-Konzernunternehmen
Kontakte und Ansprechpartner
Rumänien
Raiffeisen Bank S.A.
Pia˛ta Charles de Gaulle 15
011857 Bucureşti 1
Tel.: +40-21-306 10 00
Fax: +40-21-230 07 00
SWIFT/BIC: RZBRROBU
www.raiffeisen.ro
Slowenien
Raiffeisen Banka d.d.
Slovenska ulica 17
2000 Maribor
Tel.: +386-2-229 31 00
Fax: +386-2-252 47 79
SWIFT/BIC: KREKSI22
www.raiffeisen.si
Ansprechpartner: Steven C. van Groningen
[email protected]
Ansprechpartner: Klemens Nowotny
[email protected]
Repräsentanzen in Europa
Belgien
Brüssel
Rue du Commerce 20–22
1000 Bruxelles
Tel.: +32-2-549 06 78
Mobil: +43-664-88 88-2881
Fax: +32-2-502 64 07
www.rzb.at
Ansprechpartner: Josef-Christoph Swoboda
[email protected]
Russland
ZAO Raiffeisenbank
Smolenskaya-Sennaya, 28
119002 Moskwa
Tel.: +7-495-721 99 00
Fax: +7-495-721 99 01
SWIFT/BIC: RZBMRUMM
www.raiffeisen.ru
Tschechische Republik
Raiffeisenbank a.s.
Hvezdova 1716/2b
140 78 Praha 4
Tel.: +420-221-14 11 11
Fax: +420-221-14 21 11
SWIFT/BIC: RZBCCZPP
www.rb.cz
Ansprechpartner: Pavel Gourine
[email protected]
Ansprechpartner: Lubor Žalman
[email protected]
Ansprechpartner: Dorothea Renninger
[email protected]
Serbien
Raiffeisen banka a.d.
Bulevar Zorana Djindji ća 64a
11070 Novi Beograd
Tel.: +381-11-320 21 00
Fax: +381-11-220 70 80
SWIFT/BIC: RZBSRSBG
www.raiffeisenbank.rs
Ukraine
VAT Raiffeisen Bank Aval
Vul Leskova, 9 , 01011 Kyiv
Tel.: +38-044-490 88 88
Fax: +38-044-285 32 31
SWIFT/BIC: AVAL UA UK
www.aval.ua
Frankreich
Paris
9–11, Avenue Franklin Roosevelt
75008 Paris
Tel.: +33-1-45 61 27 00
Fax: +33-1-45 61 16 06
Ansprechpartner: Oliver Rögl
[email protected]
Slowakei
Tatra banka, a.s.
Hodžovo námestie 3
811 06 Bratislava 1
Tel.: +421-2-59 19 11 11
Fax: +421-2-59 19 11 10
SWIFT/BIC: TATRSKBX
www.tatrabanka.sk
Ansprechpartner: Igor Vida
[email protected]
Ansprechpartner: Leonid Zyabrev
[email protected]
Ungarn
Raiffeisen Bank Zrt.
Akadémia utca 6
1054 Budapest
Tel.: +36-1-484 44 00
Fax: +36-1-484 44 44
SWIFT/BIC: UBRTHUHB
www.raiffeisen.hu
Ansprechpartner: Petra Reok
[email protected]
Deutschland
Frankfurt am Main
Mainzer Landstraße 51
D-60329 Frankfurt am Main
Tel.: +49-69-29 92 19-18
Fax: +49-69-29 92 19-22
Ansprechpartner: Harald Stoffaneller
[email protected]
Italien
Mailand
Via Andrea Costa 2, 20131 Milano
Tel.: +39-02-28 04 06 46
Fax: +39-02-28 04 06 58
www.rzb.it
Ansprechpartner: Miriam Korsic
[email protected]
Moldau
Chisinau (Raiffeisen Bank S.A.)
Alexandru cel Bun 51
Chişinǎu, MD-2012
Tel.: +373-22-27 93 31
Fax: +373-22-22 83 81
Ansprechpartner: Victor Bodiu
[email protected]
Russland
Moskau
14, Pretchistensky Pereulok
Building 1, 119034 Moskwa
Tel.: +7-495-721 99 05
Fax: +7-495-721 99 07
Ansprechpartner: Svyatoslav Bulanenkov
[email protected]
Schweden/Nordische Länder
Stockholm
Norrlandsgatan 12
P.O. Box 7810
SE-103 96 Stockholm
Tel.: +46-8-440 50 86
Fax: +46-8-440 50 89
Ansprechpartner: Lars Bergström
[email protected]
Repräsentanzen
in Amerika und Asien
China
Harbin
3/F, No.202 Changjiang Street,
Nanggang District
Harbin 150090
Tel.: +86-451-55 53 19 88
Fax: +86-451-55 53 19 88
Ansprechpartner: Qu Yinhou
yinhou [email protected]
Hongkong
Unit 2001, 20th floor, Tower 1
Lippo Centre, 89 Queensway
Hong Kong
Tel.: +85-2-27 30 21 12
Fax: +85-2-27 30 60 28
Ansprechpartner: Edmond Wong
[email protected]
Zhuhai
Room 2404, Yue Cai Building
188, Jingshan Road, Jida
519015 Zhuhai
Tel.: +86-756-323 35 00
Fax: +86-756-323 33 21
Ansprechpartner: Susanne Zhang-Pongratz
[email protected]
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
144_145
Indien
Mumbai
87, Maker Chambers VI
Nariman Point, Mumbai 400 021
Tel.: +91-22-66 30 17 00
Fax: +91-22-66 32 19 82
Ansprechpartner: Anupam Johri
[email protected]
Südkorea
Seoul
Leema Building, 8th floor
146-1, Soosong-dong
Chongro-ku, 110-755 Seoul
Tel.: +822-398 58 40
Fax: +822-398 58 07
Ansprechpartner: Kun II Chung
[email protected]
U.S.A.
Chicago (RZB Finance LLC)
150 N. Martingale Road, Suite 840
Schaumburg, IL 60173
Tel.: +1-847-995 88 84
Fax: +1-847-995 88 80
Ansprechpartner: Charles T. Hiatt
chiatt@rzbfinance.com
Houston (RZB Finance LLC)
10777 Westheimer, Suite 1100
Houston, TX 77042
Tel.: +1-713-260 96 97
Fax: +1-713-260 96 02
Ansprechpartner: Stephen A. Plauche
splauche@rzbfinance.com
Los Angeles (RZB Finance LLC)
29556 Fountainwood St.
Agoura Hills, CA 91301
Tel.: +1-818-706 73 85
Fax: +1-818-706 73 05
Ansprechpartner: JDee Christensen
jchristensen@rzbfinance.com
New York
1133, Avenue of the Americas
16th floor, New York, NY 10036
Tel.: +1-212-593 75 93
Fax: +1-212-593 98 70
Ansprechpartner: Dieter Beintrexler
[email protected]
Ansprechpartner: Ta Thi Kim Thanh
[email protected]
Bosnien und Herzegowina
Raiffeisen Bank d.d.
Bosna i Hercegovina
Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo
Tel.: +387-33-28 71 00 od. 28 71 21
Fax: +387-33-21 38 51
www.raiffeisenbank.ba
Russland
ZAO Raiffeisenbank
Smolenskaya-Sennaya pl., 28
119002 Moskwa
Tel.: +7-495-721 99 00
Fax: +7-495-721 99 01
www.raiffeisen.ru
Investment Banking
Ansprechpartner: Dragomir Grgić
[email protected]
Ansprechpartner: Pavel Gourine
[email protected]
Bulgarien
Raiffeisen Asset Management EAD
18/20 Ulica N. Gogol, 1504 Sofia
Tel.: +359-2-91 98 56 32
Fax: +359-2-943 45 28
www.ram.bg
Serbien
Raiffeisen Investment AG
Bulevar Zorana Djindjica 64a
11070 Novi Beograd
Tel.: +381-11-212 92 11
Fax: +381-11-212 92 13
Ansprechpartner: Mihail Atanasov
[email protected]
Ansprechpartner: Radoš Ilinčić
[email protected]
Kroatien
Raiffeisenbank Austria d.d.
Petrinjska 59, 10000 Zagreb
Tel.: +385-1-456 64 66
Fax: +385-1-456 64 90
www.rba.hr
Slowakei
Tatra banka, a.s.
Hodzǒvo námestie 3
811 06 Bratislava 1
Tel.: +421-2-59 19 11 11
Fax: +421-2-59 19 11 10
www.tatrabanka.sk
Vietnam
6 Phung Khac Khoan Str., Room G6
Dist. 1, Ho Chi Minh City
Tel.: +84-8-38 29 79 34
Fax: +84-8-38 22 13 18
Österreich
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Global Markets
Am Stadtpark 9, 1030 Wien
Tel.: +43-1-717 07-2662
Fax: +43-1-717 07-762662
www.rzb.at
Ansprechpartner: Patrick Butler
[email protected]
Raiffeisen Centrobank AG
Equity
Tegetthoffstraße 1, 1015 Wien
SWIFT/BIC: CENBATWW
Tel.: +43-1-515 20-0
Fax: +43-1-513 43 96
www.rcb.at
Ansprechpartner: Eva Marchart
[email protected]
Raiffeisen Investment AG
Krugerstraße 13, 1015 Wien
Tel.: +43-1-710 54 00-0
Fax: +43-1-710 54 00-169
www.raiffeisen-investment.com
Anprechpartner: Heinz Sernetz
[email protected]
Tochterfirmen und Repräsentanzen
in Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Montenegro, Polen, Rumänien,
Russland, Serbien, Tschechien, Türkei,
Ukraine und Ungarn
Ansprechpartner: Ivan Žižic
[email protected]
Polen
Raiffeisen Investment Polska Sp.z o.o.
Ul. Pie˛kna 20, 00-549 Warszawa
Tel.: +48-22-585 29 00
Fax: +48-22-585 29 01
Ansprechpartner: Marzena Bielecka
[email protected]
Rumänien
Raiffeisen Asset Management România
Piaţa Charles de Gaulle 15, et. IV
011857 Bucureşti 1
Tel.: +40-21-306 17 11
Fax: +40-21-312 05 33
www.raiffeisenfonduri.ro
Ansprechpartner: Mihail Ion
[email protected]
Raiffeisen Capital & Investment S.A.
Piaţa Charles de Gaulle 15
011857 Bucureşti 1
Tel.: +40-21-306 12 33
Fax: +40-21-230 06 84
www.rciro.ro
Ansprechpartner: Dana Mirela Ionescu
[email protected]
Ansprechpartner: Igor Vida
[email protected]
Slowenien
Raiffeisen Banka d.d.
Slovenska ulica 17
2000 Maribor
Tel.: +386-2-229 31 19
Fax: +386-2-252 55 18
www.raiffeisen.si
Ansprechpartner: Primož Kovačič
[email protected]
Tschechien
Raiffeisenbank a.s.
Olbrachtova 2006/9
14021 Praha 4
Tel.: +420-221-14 18 63
Fax: +420-221-14 38 04
www.rb.cz
Ansprechpartner: Martin Bláha
[email protected]
Service und Information
Ukraine
Raiffeisen Investment TOV
2, Mechnikova vul., 01601Kyiv
Tel./Fax: +38-044-490 68 97
oder: +38-044-490 68 97-98
Ansprechpartner: Vyacheslav Yakymuk
[email protected]
Ungarn
Raiffeisen Bank Zrt.
Akadémia utca 6
1054 Budapest
Tel.: +36-1-484 44 00
Fax: +36-1-484 44 44
www.raiffeisen.hu
Ansprechpartner: Gábor Liener
[email protected]
Ausgewählte Raiffeisen
Spezialunternehmen
Österreich
Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank
Aktiengesellschaft
Wipplingerstraße 25, 1010 Wien
Tel.: +43-1-534 51-600
Fax: +43-1-534 51-599
SWIFT/BIC: KTBKATWW
www.kathrein.at
Ansprechpartner: Claudio Cantele
[email protected]
Raiffeisen Bausparkasse Ges.m.b.H.
Wiedner Hauptstraße 94 , 1050 Wien
Tel.: +43-1-546 46-1420
Fax: +43-1-546 46-2359
SWIFT/BIC: RBSKAT W1
www.wohnbausparen.at
Ansprechpartner: Sonja Hochreiter
[email protected]
Beteiligungen in Kroatien, Rumänien,
der Slowakei und Tschechien
Glossar: Zertifikate
Glossar: allgemeine Finanzbegriffe
Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe
RZB-Konzernunternehmen
Kontakte und Ansprechpartner
Raiffeisen Capital Management
(Raiffeisen Kapitalanlage Ges.m.b.H.)
Am Schwarzenbergplatz 3, 1010 Wien
Tel.: +43-1-711 70-1250
Fax: +43-1-711 70-761250
www.rcm.at
Raiffeisen-Leasing International GmbH
Am Stadtpark 3, 1030 Wien
Tel.: +43-1-717 07-2966
Fax: +43-1-717 07-762966
Ansprechpartner: Monika Riedel
[email protected]
Tochterfirmen in Albanien, Belarus,
Bosnien und Herzegowina, Bulgarien,
Kasachstan, Kosovo, Kroatien, Moldau,
Polen, Rumänien, Russland, Serbien,
der Slowakei, Slowenien, Tschechien,
der Ukraine und Ungarn
Raiffeisen Versicherung AG
Untere Donaustraße 21, 1029 Wien
Tel.: +43-1-211 19-0
Fax: +43-1-211 19-1134
www.raiffeisen-versicherung.at
[email protected]
Die Raiffeisen Versicherung ist ein
Unternehmen des UNIQA Konzerns,
der über weitere Töchter in Österreich,
Albanien, Bosnien und Herzegowina,
Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien,
Serbien, der Slowakei, Slowenien,
Tschechien, Ukraine und Ungarn
sowie in Deutschland, Italien, Liechtenstein und der Schweiz verfügt.
Raiffeisen-Leasing GmbH
Hollandstraße 11–13, 1020 Wien
Tel.: +43-1-716 01-8440
Fax: +43-1-716 01-98448
www.raiffeisen-leasing.at
Ansprechpartner: Andrea Weber
[email protected]
Tochterfirmen in Deutschland,
Finnland, Italien, Schweden und
der Schweiz
Ansprechpartner: Dieter Scheidl
[email protected]
ÖPAG Pensionskassen AG
Ernst-Melchior-Gasse 22, 1020 Wien
Tel.: +43-1-316 48-100
Fax: +43-1-316 48-66100
www.oepag.at
Ansprechpartner: Dir. Rudolf Böhm
[email protected]
ÖVK Vorsorgekasse AG
Untere Donaustraße 21, 1029 Wien
Tel.: +43-810-53 00 99
Fax: +43-810-53 00 98
www.oevk.co.at
Ansprechpartner: Bernhard Breunlich
offi[email protected]
Raiffeisen evolution project
development GmbH
Ernst-Melchior-Gasse 22, 1020 Wien
Tel.: +43-1-717 06-600
Fax: +43-1-717 06-410
www.raiffeisenevolution.com
Ansprechpartner: Markus Neurauter
[email protected]
Tochterfirmen in Bulgarien, Kroatien,
Polen, Serbien, der Slowakei, Rumänien,
Russland, Tschechien, der Ukraine
und Ungarn
F. J. Elsner Trading GesmbH
Am Heumarkt 10, 1030 Wien
Tel.: + 43-1-797 36-0
Fax: + 43-1-797 36-9142
www.elsner.at
Ansprechpartner: Siegfried Purrer
[email protected]
Filialen in China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien und den USA
Notartreuhandbank AG
Landesgerichtsstraße 20, 1010 Wien
Tel.: +43-1-535 68 86-208
Fax: +43-1-535 68 86-250
www.notar.at
Ansprechpartner: Karl Grünberger
[email protected]
Leipnik-Lundenburger
Invest Beteiligungs AG
Börsegasse 9, 1010 Wien
Tel.: +43-1-535 11 24-0
Fax: +43-1-535 11 24-33
www.lli.at
Ansprechpartner: Christian Teufl
offi[email protected]
Raiffeisen Informatik GmbH
Lilienbrunngasse 7–9, 1020 Wien
Tel.: +43-1-993 99-1010
Fax: +43-1-993 99-1011
www.raiffeiseninformatik.at
Ansprechpartner: Ursula Freiseisen-Pfneiszl
[email protected]
Raiffeisen Centrobank Geschäftsbericht 2008
146_147
Kontakte und Ansprechpartner der Raiffeisen Centrobank
Wilhelm Celeda
Wertpapierhandel und -sales
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-402
Mag. Heike Arbter
Strukturierte Produkte
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-407
Mag. Klaus della Torre
Equity Sales
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-472
Helga Frohner
WP-Backoffice
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-421
Mag. Birgit Kuras
Company Research
Equity Capital Markets Österreich
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-150
Mag. Stefan Maxian
Company Research
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-177
Dr. Erich Obersteiner
Equity Capital Markets CEE
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-145
MMag. Gerald Deimel
Legal, Tax & Compliance
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-160
Mag. Andreas Rosenbaum
Controlling & Risikomanagement
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-356
Mag. Monika Jung
Private Banking
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-417
Dipl.Ing. Günter Völker
IT & Organisation
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-280
John Dinhobel
Kredit
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-390
Mag. Sabine Holzer
Public Relations
[email protected]
Tel.: +43 (1) 51520-214
Impressum
Eigentümer, Herausgeber und Verleger
Raiffeisen Centrobank AG
A-1015 Wien, Tegetthoffstraße 1
Tel.: +43-1-51520-0
Fax: +43-1-513 43 96
www.rcb.at
Konzeption, Grafik
Buero 16, Wien
www.buero16.com
Fotos
Joachim Haslinger
Produktion
Lindenau Productions, Wien
Für weitere Informationen
Mag. Sabine D. Holzer
Tel.: +43-1-51520-214
[email protected]
www.rcb.at

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