2011 1 Dubbo D - flydoc australia ev
Transcrição
2011 1 Dubbo D - flydoc australia ev
flydoc australia e.v. RFDS Base Dubbo – South Eastern Section Freitag, 4. März 2011 Meilenstein in der Vereinsgeschichte (Bericht von Dr. Hans-Ullrich Henschel) Immer wieder zeigt man uns anlässlich der Spendenübergaben von unserem Verein an den Royal Flying Doctor Service of Australia große Dankbarkeit und Herzlichkeit. Die Verwunderung ist groß, dass die Unterstützung aus so großer Entfernung wie Deutschland kommt. Wir werden oft nach der Motivation für diese ehrenhafte Unterstützung gefragt. In der Zeitung „Weekend Liberal“ fand ich dann dieses abgedruckt: Fast symbolisch haben Rena Brede und ich nach der langen Reise von Deutschland nach Australien mit 15.668 Flugkilometern auch im Traumland Down Under einen weiten Weg von Adelaide bis Dubbo zurück gelegt, um diese Spende „an den Mann“ bzw. zum RFDS zu bringen. 1.384 Kilometer one way fuhren wir über den Barrier Highway und hatten so manchen Kontakt und manches Erlebnis auf diesem Weg. Unterwegs hatten wir einige Begegnungen mit Menschen, die direkt oder auch indirekt eine Beziehung zum RFDS haben. Wir besuchten den Künstler Howard William Steer in seinem Atelier in Broken Hill. Neugierig und interessiert hörte er sich unsere Geschichte um den ´Meilenstein in der Vereinsgeschichte´ an und war so begeistert, dass er uns ein Original-Gemälde in seiner typischen Art des Flügel schwingenden Flying Doctors zur Versteigerung überließ. ´The Birth´ ist der Titel dieses Bildes. Der Erlös aus dieser Auktion soll dem RFDS zu Gute kommen. © D r. H ans-U llrich H enschel Seite 1 von 5 flydoc australia e.v. Es war großartig, direkt von ihm über seine Aktionen zur Unterstützung des Flying Doctors zu hören. So stammen auch die Illustrationen des kürzlich vom Autoren Bill ´Swampy´ Marsh aus Victor Habor erschienenen Buches „New Great Australian Flying Doctor Storys“ von Howard William Steer. Es war beeindruckend, auf unserer Reise beide Künstler an ihrem jeweiligen Wirkungsort zu treffen. In Broken Hill sagten wir in der RFDS Base kurz „Hello“. Achtmal haben wir diese Base zuvor schon besucht, meist in Verbindung mit einer Spenden-übergabe von unserer „German RFDS Support Group ´flydoc australia e.v.´“. Das Wiedersehen mit „alten Bekannten“ war herzlich und wir frischten so manche Erinnerung an frühere Treffen auf. Die Folgen der Unwetter durch die Queensland Flood, den Cyclon Yasi und vieler weiterer Überschwemmungen waren auf unserer Fahrt durch das weite einsame Outback immer noch unübersehbar. Auf dem Weg nach White Cliffs waren die Straßen noch streckenweise sehr durch die Unterspülungen beschädigt. Aber es wurde fleißig an vielen Stellen repariert. In der einsamen Geisterstadt Silverton wollte man wieder einen australischen Actionfilm drehen, ´Mad Max 4´. Filmteams aus aller Welt nutzen immer wieder den apokalyptischen Hindergrund des Outbacks in der Mundi Mundi-Ebene als Kulisse für ihre Aufnahmen. Die Dreharbeiten für „Mad Max 4“ wurden gerade abgesagt. Das karge, trockene, trostlose Outback war nach den ungewöhnlich heftigen Regenfluten grün und sah überhaupt nicht mehr so unwirtlich spektakulär aus. Als wir am Donnerstag, den 3. März 2011 nach langer Fahrt in Dubbo ankamen und unser Motelzimmer bezogen hatten, ahnten wir noch nicht, was am nächsten Tag auf uns zu kommen würde. Wir wussten auch nicht, dass in der Zeitung ´Daily Liberal´ schon am 23. Februar 2011 ein nicht zu übersehender Artikel gestanden stand: ´German friends of RFDS fly across cash´. © D r. H ans-U llrich H enschel Seite 2 von 5 flydoc australia e.v. Bei Familie Brendt genossen wir ein typisch australisches BBQ. Und wir lernten den Nachwuchs kennen, der hier vor wenigen Wochen angekommen war, Johanna ist sehr stolz auf ihr Brüderchen Peter Lukas. Als Gast im Brendt´schen Homestead trafen wir einen weiteren deutschen Flying Doctor, Dr. Marc Schnekenburger, der mit Dr. Peter Brendt in der RFDS Dubbo Base Dienst tut. Was wir am Morgen des 4. März 2011 noch nicht wussten, erzählte uns Peter später. Er war schon früh zeitig vom Radio aus dem Bett geklingelt worden und musste Interviews geben. Es war bekannt, dass an diesem Tag ein ´Meilenstein in der Vereinsgeschichte´ in der RFDS Dubbo Base stattfinden sollte. Das RFDS Marketing Office in Sydney hatte die Medien darüber unterrichtet. Nur gut, dass wir noch nicht so viel davon wussten. Gegen 9 Uhr am Morgen fuhren wir zur RFDS Base am Dubbo Airport. Der Betrieb um die Base war wie an jedem gewöhnlichen Tag, so war unser Eindruck. Als wir aber mit Familie Brendt die Base betraten, sah es anders aus. Eine Abordnung der ´RFDS Dubbo Support Group´ war erschienen und bei so vielen anwesenden Menschen haben wir vielleicht noch nicht einmal alle begrüßt. Eine andere Gruppe Leute machte uns unruhig, sie trugen große Kameras und Mikrofone. Peter machte für alle eine große Führung durch die Base und stellte vor allem den gerade fertig gestellten Neubau mit Patientenübernahme und vielen Büros vor. Durch diesen schönen zweckmäßigen Neubau ist die Base natürlich sehr aufgewertet worden. Vor allem der Bereich der Patientenübergabe ist jetzt modern und zeitgemäß. Dieser Neubau wurde durch Spenden finanziert. In den alten Räumen der Base soll ein kleines Visitor Center entstehen. © D r. H ans-U llrich H enschel Seite 3 von 5 flydoc australia e.v. Der Augenblick des eigentlichen Ereignisses kam. Die vielen Menschen versammelten sich im Hangar an einer Beechcraft KingAir B200. Hier wurde an die Mitarbeiter der Base eine Spende unseres Vereins ´flydoc australia e.v.´ in Höhe von A$ 5.000 übergeben, so dass die Gesamtsumme der bisher durch unsere ´German RFDS Support Group´ übergeben Spenden die sechsstellige Summe von 101.055,00 Aussie Dollar erreichte. Das ist ein ´Meilenstein in der Vereinsgeschichte´, auf die wir stolz sind. Spontaner Dank und Anerkennung durch alle Anwesenden war uns gewiss. Jetzt wollten die zahlreichen Medienvertreter auch zu ihrem Recht kommen. Nicht nur Peter und ich mussten viele Fragen beantworten, auch einige andere Anwesende hatten plötzlich ein Mikrofon vor sich. Blickt man zurück, dann war das eigentlich gar nicht so schlimm. Natürlich wurde Englisch gesprochen. Ich war froh, dass ich das Ausmaß dieses Events nicht schon vorher gewusst habe. © D r. H ans-U llrich H enschel Seite 4 von 5 flydoc australia e.v. Als wir von den vielen Kameras und Mikrofonen erlöst waren, und schnell auch noch selbst ein paar Bilder zur Erinnerung geschossen hatten, war noch viel Zeit, um persönliche Gespräche zu führen. Für mich war ein besonderes Highlight, dass ich den Engineer John Maljeers wieder getroffen habe, dem ich bei meinem ersten Besuch in Dubbo im Oktober 2004 eine Spende übergeben hatte. Damals konnte ich auch an einem Einsatzflug nach Collarenabri teilnehmen. Am Abend kam in den News eine Reportage über unseren Besuch in der Base mit der Spendenübergabe. Der Kommentar strahlte Dankbarkeit und Anerkennung für unsere Unterstützung an den RFDS aus. Nur die Wurzeln unseres Vereins, nämlich „The Real Flying Doctors“, wurden nicht korrekt dargestellt. Man nahm irrtümlicherweise Bezug auf die TV-Serie „Die Fliegenden Ärzte“, die zur Gründung des FanClub Germany geführt hatte. ´German RFDS Support Group flydoc australia e.v.´ und ´FanClub´ sind zwei unterschiedliche Gruppen, sowohl vom Gründungsgedanken her, als auch von den Inhalten. Australien tut sich schwer, das zu unterscheiden. Fast eine ganze Seite war am nächsten Tag dem Ereignis in der Zeitung gewidmet. Durch das große Bild war der gut geschriebene Artikel nicht zu übersehen. Peter hatte in den Interviews gesagt, dass hier in der RFDS Dubbo Base noch nie ein australischer Arzt gearbeitet hat, immer nur Mediziner von Übersee. Nach Dr. Ingo Stormer sind nun mit Peter und Marc schon drei deutsche Fliegende Ärzte im Zusammenhang mit Dubbo und dem RFDS zu nennen, die hier im Dienst standen bzw. es noch tun. Wir sind gespannt auf die Zukunft. © D r. H ans-U llrich H enschel Seite 5 von 5