Aus dem Department Editorial - Humanwissenschaftliche Fakultät
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Aus dem Department Editorial - Humanwissenschaftliche Fakultät
4 07 Newsletter des Departments Heilpädagogik und Rehabilitation der Universität zu Köln o Editorial Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, ein Hauch von Elite hat die Kölner Universität gestreift. Ein Geldregen in Sachen Exzellenzcluster Alternsforschung steht bevor. Für dieses Forschungsprojekt erhält die Universität in den nächsten fünf Jahren jeweils durchschnittlich 6,5 Millionen Euro. Wenn auch die eigentliche Elite nun vor den Toren Kölns in Aachen angekommen ist, zeigt doch auch der Kölner Campus Ansätze für wesentliche Bedingungen. Berücksichtigt man etwa, dass die Münchner Elite-Aktivitäten in einer Baracke bzw. in provisorisch aufgestellten Wohncontainern eine erste Heimat gefunden haben, könnte optimistisch gestimmt sein, wer über den Campus Frangenheimstr./Gronewaldstr. schlendert. Der silbergrau verblendete Pavillon hat einen kleinen weißen Bruder bekommen. Zeichen der Zeit? Für die zum Wintersemester immatrikulierten rund 350 Erstsemester in der Sonderpädagogik und für die Dozierenden im Department bedeutet dies vor allem: Herausforderungen über Herausforderungen. Werner Schlummer o Aus dem Department Forschungsausschuss aktiv Ein erstes sichtbares Ergebnis hat der Forschungsausschuss des Departments mit der Veröffentlichung des „Forschungsberichtes 05-06“ über die Aktivitäten der ehemaligen Heilpädagogischen Fakultät geliefert. Unter der Leitung von Professorin Dr. Lieselotte Ahnert hat der Bericht gegenüber früheren Ausgaben eine modifizierte Struktur erhalten. Der Ausschuss befasst sich auch mit der entsprechenden Aussendarstellung der Forschungsaktivitäten z.B. über die Aktualisierung und Pflege der entsprechenden Seiten auf der Homepage des Departments. Zur Verbesserung der Forschungsmotivation im Department sollen insbesondere die Studierenden noch effektiver als bisher in laufende Forschungsvorhaben einbezogen werden, so die Vorstellungen des Ausschusses. Entsprechende Empfehlungen beziehen sich u.a. auf eine verstärkte Anbindung der Methodenausbildung an konkrete Forschungsprojekte, auf eine Präzisierung entsprechender Module im zu revidierenden Lehramts- bzw. im neu zu konzipierenden Masterstudiengang, auf eine größere Unterstützung von Examens- und Diplomarbeiten im Kontext aktueller Forschungsvorhaben. Eine eindeutige Position bezieht der Ausschuss auch im Bezug auf Examens- und Diplomkolloquien. Diese sollen selbstverständlicher Bestandteil des Lehrdeputats aller Hochschulleher darstellen. wer Beim „Runden Tisch“ innerhalb der Auftaktveranstaltung zur Kölner Tagung „Erwachsenenbildung und Behinderung“ diskutierten auf dem Podium (v.l.n.r.): Tina Winter (Bundesvorstand Lebenshilfe), Prof. Theo Klauß (PH Heidelberg), Ulrich Niehoff (Bundesvereinigung Lebenshilfe), Dörte Bernhard (Präsidium Gesellschaft Erwachsenenbildung und Behinderung), Gerd Rieger (Vorstand Lebenshilfe Krefeld), Bernd Frauendorf (Rat behinderter Menschen, Bundesvereinigung Lebenshilfe) und Marita Reinecke (Behindertenbeauftragte der Stadt Köln). Foto: G. Heß Erwachsenenbildung und Empowerment Rund 450 Teilnehmer waren aus ganz Deutschland und aus europäischen Ländern nach Köln gereist, um sich drei Tage unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten mit Erwachsenenbildung für Menschen mit (geistiger) Behinderung zu befassen. Mit einer „Kölner Erklärung“ unterstrichen sie zum Ende der Tagung zentrale Anliegen, Sichtweisen und Forderungen. Das vielfältige Programm der Veranstalter, zu denen die beiden Lehrstühle Fornefeld und Niehaus gehörten, war einerseits auf die beiden Begriffe Erwachsenenbildung und Empowerment ausgerichtet, andererseits bot es Gelegenheit, dass sich interessierte Menschen mit Behinderung und Fachleute aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern in etwa fünfzig Arbeitsgruppen zu den jeweiligen Themen austauschen konnten. Dabei war die Themenpalette im Hauptgebäude der Universität und im Philosophikum breit angelegt. Es ging um Assistenz in der Erwachsenenbildung, um Biografiearbeit, Erwachsenenbildung im Alter, Lernen und Wohnen, um Politik und Bildung, um Streit schlichten bis hin zur persönlichen Zukunftsplanung. In seinem Eröffnungsvortrag hatte Dr. Theo Klauß, Professor an der Pädagogischen Modularisierung der Sonderpädagogik Im Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig ging es im Sommersemester um die Modularisierung der BA-/MA-Studiengänge in Deutschland. Gemeinsam mit der Gastgeberin, Professorin Dr. Kerstin Popp, nahmen die Teilnehmer dieses Treffens die Situation innerhalb der Sonderpädagogik unter die Lupe. Kölner Vertreter war PD Dr. Norbert Heinen, der im Auftrag der Departmentleitung die Kölner Erfahrungen mit der Modularisierung einbrachte. Die Diskussionen verdeutlichten große Unterschiede zwischen den Ausbildungsstätten insgesamt und auch innerhalb einzelner Bundesländer. Dringend erforderlich erschien den Teilnehmern daher, einen genaueren Überblick durch eine Erhebung herzustellen. Eine derartige Zusammen- Universität zu Köln | Department Heilpädagogik und Rehabilitation Hochschule Heidelberg und Mitglied des Bundesvorstandes der Lebenshilfe, seinen Traum von einer unbehinderten Erwachsenenbildung vorgestellt. Seine grundsätzliche Auseinandersetzung mit Bildung und dem Recht auf Bildung stimmte die Teilnehmer in die Tagung ein. Die Schirmherrschaft der Tagung vom 20.-22. September 2007 hatte Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, übernommen. In ihrem schriftlichen Grußwort unterstrich sie bereits die Bedeutung des lebenslangen Lernens. Sie hatte aber auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass Menschen mit geistiger Behinderung Gelegenheiten erhalten, „sich so selbstverständlich wie andere persönlich weiterzuentwickeln und in das gesellschaftliche Leben einzumischen“. Nicht zuletzt durch die finanzielle Unterstützung des Ministeriums und der Aktion Mensch konnte sich die Tagung dieser Herausforderung stellen und Menschen mit Behinderung als Teilnehmer mit reduzierten Telnahmegebühren einbeziehen. Den Veranstaltern bzw. Kooperationspartnern – Bundesvereinigung Lebenshilfe, Gesellschaft Erwachsenenbildung und Behinderung, Universität zu Köln, Volkshochschule Köln sowie Lebenshilfe NRW und Lebenshilfe Köln – war diese konzeptionelle Ausrichtung der Tagung besonders wichtig. wer schau des Ausbildungsstandes sei insbesondere für die Beratung von Studierenden wichtig, so die Gesprächsteilnehmer in Leipzig. Eine solche Synopse wäre aber auch hilfreich für die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung der neuen Studiengänge an den einzelnen Studienstätten. Derzeit läuft noch die Auswertung der im Juli verschickten Fragebögen. Neben Fragen nach dem Ist-Stande und allgemeinen konzeptionellen Überlegungen geht der Fragebogen auch auf die Themen Praxisanteile, zweite Ausbildungsphase und Akkreditierung ein. news Zentrum für Hochschuldidaktik Mit Mitteln aus Studiengebühren wird zurzeit das Zentrum für Hochschuldidaktik der Fakultät aufgebaut. Die kommissarische Leitung ist Dr. Dirk Rohr übertragen. news Newsletter 2007/4 | Oktober 2007 Aktuell Finissage Die Jahresausstellung von Studierenden der Humanwissenschaftlichen Fakultät endet mit der Finissage am 23.10.2007, 15.30 Uhr, Studiengalerie, Frangenheimstr. 4 Graduierten-Workshop Das Center for Diversity Studies (cedis) führt zum zweiten Mal einen Graduierten-Workshop durch. 26./27. 10.2007, Raum 18, Gronewaldstraße 2; weitere Informationen: http://www.cedis.uni-koeln.de „Trauma und Musiktherapie“ Um Ansätze und Wege in der musiktherapeutischen Behandlung psychisch traumatisierter Menschen geht es im Vortrag von Regine Weiß am 29.10.2007, 18 Uhr, Raum K5, Frangenheimstr. 4 Kongress „Eine Schule für Alle“ Der Fachkongress und öffentliche Kongress findet in der Universität zu Köln statt. 16.-18.11.2007, Hauptgebäude und Philosophikum, Albertus-Magnus-Platz weitere Informationen: http://www.eine-schule-fuer-alle.info Tagung „Alter und Behinderung“ Die 16. Tagung des Zentrums für Heilpädagogische Gerontologie hat das Thema „In Würde leben - In Würde sterben“. 19./20.11.2007, Repräsentationssaal und Tagungsräume, Klosterstraße 79b „Community Music Therapy“ Vortrag von Gerd Rieger über Musiktherapie und Gemeinwesenarbeit 19.11.2007, 18 Uhr, Raum K5, Frangenheimstr. 4 Nachwuchsforscher präsentieren 2. Präsentationstag für Studierende der Humanwissenschaftlichen Fakultät. 4.12.2007, 9.30-16 Uhr, Repräsentationssaal, Klosterstraße 79b o Personalia Prof. Dr. Matthias Grünke Den Ruf auf den Lehrstuhl „Konzeption und Evaluation schulischer Förderung im Förderschwerpunkt Lernen“ hat Prof. Dr. Matthias Grünke zum 1. August 2007 angenommen. Er tritt damit die Nachfolge von Prof. Willand an. Prof. Grünke war zuletzt an der Carl von Ossietzky Universität Veranstaltungen rund um Autismus Gemeinsam mit dem Kölner Autismus Forum hat das Department Heilpädagogik und Rehabilitation im Sommersemester eine Veranstaltungsreihe begründet, die im zweijährigen Abstand aktuelle Aspekte rund um das Thema Autismus aufgreifen und der Öffentlichkeit Machten den Auftakt zur neuen Autismus-Reihe (v.l.n.r.): Claus präsentieren will. Lechmann, Stefan Fleck, Tony Attwood, Rüdiger Kißgen. Foto: privat Die Organisation des Forums wird zur Ge- bei Printmedien, Hörfunk und Fernsehen. währleistung eines Forschungs- und Praxis- Letzteres wurde sicher auch dadurch bebezuges in Kooperation zwischen dem neu- günstigt, dass Michael Madore - ein vom rowissenschaftlich-psychiatrischen Arbeits- Asperger-Syndrom betroffener New Yorker bereich des Departments (Dr. S. Fleck, PD Künstler - zahlreiche seiner Werke anlässDr. R. Kißgen) und dem Kölner Autismus lich des Forums im Kölner Gürzenich ausTherapie Zentrum (C. Lechmann) übernom- stellte. Last but not least können die Orgamen. In diesem Jahr stand das Asper- nisatoren darauf verweisen, dass die durch ger-Syndrom im Vordergrund der dreitägi- das „Netzwerk Medien - Filmproduktion“ produgen Veranstaltung. zierte Veranstaltungs-DVD mittlerweile über Während der erste Forumstag mit deutsch- 250-mal verkauft worden ist. sprachigen Vorträgen zu aktuellen For- Eine Vertiefung zum Thema Asperger-Synschungsarbeiten aus verschiedenen Fakul- drom stellte Ende Juni im H1 des Departtäten der Universität zu Köln und dem MPI ments die Lesung „Ein guter Tag ist ein Tag für Bildungsforschung Berlin bestritten wur- mit Wirsing“ mit Nicole Schuster dar. Etwa de, konnte mit Prof. Tony Attwood, Ph.D. 80 Zuhörer lauschten der vom Asper(Aperger´s Syndrome Clinic, Queensland / ger-Syndrom betroffenen Studentin, die einAustralia) ein international renommierter drucksvoll den Alltag aus ihrer Perspektive Fachmann für die Workshops und Vorträge schilderte. Auch diese Veranstaltung wurde des zweiten und dritten Tages gewonnen von der Initiatorengruppe des Kölner Autiswerden. mus Forums organisiert. Sie wurde berücksichtigt Der Erfolg der im Kölner Gürzenich durch- in der Dokumentationsreihe „37 Grad“ des ZDF. geführten Veranstaltung kann zum einen Die Veranstaltungen verdeutlichten das daran bemessen werden, dass diese von rege fachliche und öffentliche Interesse an mehr als 800 Teilnehmern aus ganz Europa der Situation autistischer Menschen. Die Inbesucht wurde. Zum anderen stieß das Köl- itiatorengruppe will dies mit weiteren Veranner Autismus Forum auf intensives Interesse staltungen aufrecht erhalten. Rüdiger Kißgen Oldenburg im Themenfeld „Pädagogik bei o Publikationen Beeinträchtigungen des schulischen LerFaßbender, K.-J. / Schlüter, M. (Hrsg.) nens“ tätig. (2007): Pflegeabhängigkeit und Körperbehinderung. Theoretische FundierunVom BMAS berufen gen und praktische Erfahrungen. KlinkIm Sommer wurde Professorin Mathilde hardt. 224 S., EUR 19,80, ISBN: Niehaus vom Staatssekretär im Bundesmi- 978-3-7815-1551-2 nisterium für Arbeit und Soziales als Mitglied der Wissenschaftlichen Fachgruppe Forschungsausschuss des Departments Heilpädagogik und Rehabilitation (Hrsg.) „RehaFutur“ berufen. (2007): Forschungsbericht 2005-2006. Universität zu Köln PDF-Fassung unter: http://www.hf.uni-koeln.de Impressum Köln entdecken war das Thema eines Seminars im Arbeitsbereich Geistigbehindertenpädagogik, das 24 Menschen mit Behinderung und ihre Betreuer sowie 36 Studierende nicht nur auf den Stufen zum Kölner Dom zusammenbrachte. Ziel der Veranstaltung am Lehrstuhl von Professorin Dr. Barbara Fornefeld war es, Köln „barrierefrei“ erleben zu können. Die aus dem 90 Kilometer entfernten Heinsberg angereisten Menschen mit Behinderung lernten die Geschichte der Stadt Köln und andere Besonderheiten und Spezialitäten kennen. Der von den Studierenden im vorgeschalteten Seminar entwickelte 24-seitige Stadtführer weckte großes Interesse bei der neuen Behindertenbeauftragten der Stadt. Angela Edith Thiemann, Mitarbeiterin im Büro der Behindertenbeauftragten, ließ es sich daher nicht nehmen, die Gruppe aus Heinsberg den ganzen Tag zu begleiten. Für den Lehrbeauftragten Michael Kleinen – assistiert von Alexander Scheufens – war dies mehr als eine Geste im Rahmen eines Pflichtprogramms. Foto: Michael Kleinen Universität zu Köln | Department Heilpädagogik und Rehabilitation Der Newsletter erscheint im Department Heilpädagogik und Rehabilitation der Humanwissenschaftlichen Fakultät und steht in der Tradition des Newsletters der ehemaligen Heilpädagogischen Fakultät. Redaktion (ViSdP) und Layout: Werner Schlummer (wer) Auflage 500 Exemplare Beiträge für den Newsletter sollten nicht mehr als 1.500 Zeichen umfassen. Die Beiträge werden als Word-Datei per eMail oder auf Diskette erbeten an: Dr. W. Schlummer <[email protected]> Den Newsletter finden Sie auch als .pdf-Datei unter Aktuelles auf den Webseiten des Departments: http://www.hf.uni-koeln.de/ Newsletter 2007/4 | Oktober 2007