TAXI 18.p65 - TAXI Magazin
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TAXI 18.p65 - TAXI Magazin
V.A.: Pump Tape eastbound ds. Dass in der CHIndie Hip Hop Szene eifrig gewerkelt wird, beweist dieser Sampler: 15 Tracks unterschiedlicher Qualität zeigen einen Querschnitt unabhängigen Rap-Schaffens mit Namen wie Tibner 97er, MC Serena, Greis, Ämoh oder Mindharpoon. Eastbound bietet da eine engagierte Plattform. Die zweite CD enthält einen Video fürPC/Mac. Wert fürs Geld! Soft Works: Abracadabra Shrapnel/Disctrade ds. Ein Quartett aus der Jazzecke. Bestbekannt Allan Holdsworth, Meister der ambientischen Gitarrenflächen. Wie seine Mitstreiter Hugh Hopper, Bass, John Marshall, Drums und Elton Dean am Altsax und an den Tasten , war auch er eine Zeit lang Mitglied bei Softmachine, der britischen JazzrockLegende schlechthin. So tönt’s dann auch: Mal treibend, mal sphärisch klingen die Mittsiebziger Jahre an. Angenehm. Cornerstone: Once Upon Our Yesterdays Massacre/MV ds. Der Schotte Dougie White, der schon bei Blackmore und Malmsteen sang, hat in Basser Steen Morgensen einen starken musikalischen Partner gefunden. Auf dem bereits dritten Album beweisen sie und die drei weiteren Bandmitglieder, dass auch 2004 Platz ist für grossartig interpretierte, phantasievolle Hard’n’Heavy Musik. Partynews Trance: Mixed By Flutlicht DJBeat/MV ds. Zum zehnjärigen Jubiläum des Lifestyle Magazins Partynews serviert uns CH-Act Flutlicht innovativen, treibenden Trance. Internationale Produktionen von Grössen wie Tiësto oder Pulser und eigene Tracks ergänzen sich zu einem sphärischen bis progressiven Tanztrip erster Klasse. 26 TAXI Nr. 18 Ken Tamplin: Wake The Nations Mascot/Disctrade ds. Biblischer Mainstream Powerrock aus den USA. Kraftvolle Rockriffs, geschmackvolle Gitarrenarbeit des Ausnahmeartisten Ken Tamplin. Zu den Texten kann sich jedeR selbst was denken, man/ frau kann sie auch schlicht überhören... Als Gäste treten unter anderem Sänger Jeff Scott Soto und die Gitarristen Richie Kotzen, Marty Friedman (exMegadeth) und Reb Beach (ex-Winger) in Erscheinung. Die zweite CD enthält zwei MPEGII Videos und Backstagematerial. Blackburn: Poker Face PointMusic/MV ds. Ehrlicher, gradliniger Hardock, ein ziemlich vernachlässigtes Soundfeld. Umso vergnüglicher, dass es allenthalben doch wieder Bands zu entdekken gibt, die es gekonnt beackern. Hier fallen vor allem die doroesken Leadvocals und die erdigen Gitarrenriffs und Powersoli auf: Kein Gefrickel - aber Herzblut. Michael Bormann, Sänger der deutschen Metaller Jaded Heart hat das Debut der Aargauer sachkundig produziert. Gut! Wurzel 5: Verdächtig Muve/MV ds. Berner Rap entwikkelt sich immer mehr zum Gütesiegel. Da bilden auch Tiersch, Diens, Serej und DJ Link keine Ausnahme: Gekonnt geschmiedete Rhymes, ein mitreissender Flow zu multikulturell groovenden Beats, äusserst witzige Hörspielsequenzen, die als roter Faden durchs Album leiten, was will HipHopperIn mehr? Weed Killaz: Beat Chillaz Nation Records ds. Treffsichere Rhymes zu geschmackvollen Beats liefert dieser Live Hip Hop Act aus Aarau. Viel Gesang und richtige Instrumente sind zu hören. Collabos mit Sendak oder dem Latin-Saxer Tony Martinez runden den gelungenen Erstling ab. Ein Fragezeichen allerdings zu den R’n’B Versuchen mit Sängerin Joy, die nicht wirklich überzeugen können... Paul Gilbert: Best Of.../Gilbert Hotel Mascot/Disctrade ds. Supergitarrero PG war schon des öftern Gast in dieser Kolumne. Diese Compilation zeigt einen abwechslungsreichen Querschnitt durch seinen Songfundus. Dazu gibt’s eine zweite Scheibe mit geschmackvollen Unplugged-Kompositionen. Forum: 16 Songs aus Zürich Phonogen/Disctrade ds. Neues Quartierzentrum präsentiert einheimisches LoungeSchaffen: Das Forum an der Badenerstrasse gab beim Produzententeam Reno Vegas und DJ Rockay eine Compilation in Auftrag, die einen Querschnitt durch Zürichs aktuelle Musikwelt abbilden soll. Entstanden ist ein ansprechend abwechslungsreiches Album mit Beiträgen von Minus 8, Lexx, Tweak, Bio Bonsai und vielen mehr. Corey Harris: Mississippi to Mali Rounder/Disctrade ds. Dass der Blues in Afrika seine Wurzeln hat, ist hinlänglich bekannt. Faszinierend nun zu hören, dass der „Rückimport“ amerikanischer Musik nach Afrika auch funktioniert: Gäste wie Ali Farka Touré oder die zwölfjährige Shardé Thomas spielen Bluesstandards auf jeweils eigene Art. Erdige Deltasounds stossen auf charakteristische westafrikanische Instrumentalklänge. Aufgenommen wurde das Hörzückerchen „im Feld“ in Mississippi und Mali. Attacker: Soul Taker Iron Glory/MV ds. 80er Metal ohne den Bombast, den (Nord-)Europäer diesem Genre häufig aufzudrücken pflegen: Eine Erfrischung für die Ohren. Der US-Ostküsten Fünfer, gegründet 1983, hatte sich ab 1989 zurückgezogen, um vierzehn Jahre später mit leicht verändertem Line Up, aber dem unverkennbaren Originalsänger wieder Arsch zu treten. Metalfans - zugreifen! Paul Mc Bonvin: Ainsi va la vie PMB/Disctrade ds. Eine überwiegend melancholische, countrylastige Scheibe präsentiert der Walliser Cajunspezialist. Trotz Gästen wie Albert Collins und Dusty Wakeman geht hier die Post nur selten wirklich ab. Handwerklich erste Sahne zwar, aber eher etwas für verregnete Winternachmittage... Lynch Mob: Revolution Mascot/Disctrade ds. Gitarrenmeister George Lynch hat hier ältere Eigenkompositionen überarbeitetund mit seinen LM-Kumpels Manson (voc) und Esposito (b) neu eingespielt. Durch Verwendung einer Baritongitarre tönt alles tiefer und dreckiger. Dieses gelungene Facelifting lässt die Songs frischer und direkter wirken als die Originale. Unverschnnörkelter Powermetal des neuen Jahrtausends. Within Temptation: Mother Earth GUN/BMG mn. Wunderbar intensive und dramatische Rockmusik. Naja eigentlich Gothic-Metal. Darin verbirgt sich mehr als nur ein Universum. Die ganze Bandbreite des Weltschmerzes, Poesie und der unendlichen Liebe. Schade dass ds. bei dieser Art Musik weit weg rennt. Ich liebe das gefühlvoll-theatralische der Sängerin Sharon den Adel. Die Singleauskoppelungen„Mother Eart“ und „Ice Queen“ sind nur ein Vorgeschmack auf die CD und die DVD der Mother Earth Tour. Darauf zeigen die NiederländerInnen was bei ihnen live abgeht. Als nächstes wird „Running up that hill“, ein Cover von Kate Bush als Single ausgekoppelt. Wieder ein Highlight für süsse Stimmen und brachiale Instrumentierung. Preluders: Girls In The House Polydor/Universal mn. Ist das die Musik der Zukunft? Kann damit Geld verdient werden? Denn das scheint inzwischen das wichtigste Kriterium zu sein, damit Musik/MusikerInnen überhaupt noch die Chance erhalten von einer Firma gefördert zu werden. Das ist eine tragische Situation. Nichts gegen den Sound der PreLuders. Der ist eingängig, hitverdächtig und nichts was uns Boney M. nicht schon vor Jahrzehnten beschert hätten. Aber wenn ich an all die Mädels und Jungs in ihren muffigen Übungsräumen denke, die sich von Joghurt ernähren, damit sie Geld für Gitarresaiten aufbringen können und die von den Plattenfirmen links liegen gelassen werden, weil sie keinen perfekten Body, sondern krumme Nasen und kurze Beine haben - ja dann werd ich echt sauer. Pietra Montecorvino: Napoli mediterranea ED/ mn. Die raue Stimme und der karge, etwas schräge Sound der Oud, Schlaggitarre und Perkussion, lässt Meer, Steine und unwirkliche Farben spüren. Inhaltlich werden Brücken gebaut zwischen Italien und „den Fremden“, den ImmigrantInnen. Aber auch neapolitanische Lieder finden Platz. Alles in Allem ein kraftvolles Album, ideal für die Gänsehaut. Ani Di Franco: Educated Guess righteous babe mn. Das schöne an Ani DiFranco ist, sie kocht derart über vor Kreativität, dass ich niemals nach einer neuen CD von ihr hungern muss. In 15 Jahren 18 Alben veröffentlicht! Diesmal ist minimaler Hüttengroove angesagt. Mit Regengeplätscher, vorbeifahrenden Zügen und dem Cover ganz in braun gehalten. Zum Einstimmen ein Gedicht, dann akustische Gitarre und Anis Stimme. Kein Country, auch nicht klassisches Singer-Songwriting. Aber schön. Carmen Consoli: Un sorso in piu Polydor/Universal mn. „L’ eccezione“ war ein wunderschöner Herbsthit. Die italienische Sängerin hat unzählige Songs veröffentlicht, in denen Melodie, Gitarre und ihre Stimme die tragenden Säulen sind. Ihre Lieder handeln vom Leben, aber nicht auf der simplen HerzSchmerz-Schiene. Carmen Consoli hinterfragt Gegebenheiten und sticht somit aus dem üblichen italienischen Gesülze heraus. Ihr Live-Album zeigt die musikalische Fülle der Sängerin und Gitarristin. Elephant Man: Good 2 Go Atlantic/Warner mn. Religion und Geld, perfekt gebaute, allzeit willige Mädchen (damit sind Frauen, auf dem geistigen Stand eines Mädchens, gemeint) und natürlich krasseste Homophobie. Der Sound ist gut und Ele-phant Man zählt zu den Grossen seines Genres. Bloss haben er und viele seiner Kollegen den Sprung in die Zivilisation die auf dem Level von Gleichberechtigung funktioniert noch nicht geschafft. Leider werden ihre Videos weiterhin verbreitet und auch hiesige Konzertveranstalter lassen solche Typen unkommentiert ihren sexistisch-homophoben Scheiss unter die Leute bringen. Our Own Voices Trikont/RecRec mn. Das Trikont-Label bringt Musik spannender Bands aus aller Welt in kleine Plattenläden. Wer das Label noch nicht so kennt, oder sich nicht gleich mit dutzenden von neuen Bands eindecken will, hat die Möglichkeit eine Auswahl der Perlen zu entdecken. Ob finnischen Tango, Russendisko, Deutschrock, Akkordeon, Mambo, Attwenger, Afrikarap, Black&Proud, ach es wären soviele zu nennen. Allen gemeinsam ist, dass sie nicht auf der üblichen Schiene fahren und trotzdem oder gerade deswegen super gut rüberkommen. Eine empfehlenswerte CD für Alle die sich für Sounds ausserhalb des millionenschrotts interessieren. DVD DVD Mani Matter: Warum syt Dir so truurig? SwissFilmCollection/Columbus Mani Matter gehört zur Geschichte der Schweiz. Interviews mit ZeitzeugInnen und Musikern versuchen den subtil-kritischen Menschen und Musiker Matter zu zeichnen und spiegeln die 1960er Jahre, als viele noch an die Möglichkeit der Veränderung zum Guten glaubten. Doch das Wunderbarste sind Matters Lieder und Texte. Wer möchte diese missen? Im Anhang die vollständige Biblio- und Diskografie. Enrique Iglesias: Seven Interscope/Universal mn. Wie bei Ricky Martin, funktioniert die Latin-Disco-Nummer auch hier. Salsa mit europäisch vertrauten Discobeat. Füllt Tanzflächen und ist ein ideales Mitbringsel für ein Geburtstagsgeschenk. G-Sax: Color Of Passion Strichcode/K-tel mn. Roland Graf, einer der aktivsten schweizer Saxophonisten. Ob House oder verträumte Balladen, sein Sax hat alles drauf. War früher James Last bekannt für peppigen Sound gibts heute G-Sax. Ulrich Tukur und die Rhythmus Boys: Morphium INDIGO/Roofmusic mn. Das kurligste seit Max Raabe. Tukur performt mit den Rhythmus Boys, Schlager aus den 1920-40er Jahren, bei denen es sich um Drogen dreht. Im Takte des Foxtrott geht’s um Morphium, Opium und weitere Traumverursacher. Melancholische Eigenkompositionen wie „Kein Weg zurück“ und „Roter Mond“ passen da wunderbar ins düster-lüpfige Ganze. Exquisit. Dvorak: Piano Concerto Teldec/Warner mn. Der französische Klaviervirtuose PierreLaurent Aimard interpretiert Antonin Dvorak. Sein empfindsames Spiel ist facettenreich. Mit der Live Einspielung des Klavierkonzerts g-Moll Op.33 und der sinfonischen Dichtung „Das Goldene Spinnrad Op. 109“, setzen Pierre-Laurent Aimard und das Royal Concertgebouw Orchestra von Nikolaus Harnoncourt einen weiteren Stein auf dem Weg ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit. DVD DVD Sportsfreunde Stiller: Ohren zu und durch Universal Als Einstieg, den Gig beim FM4-Festival (A) der Sportfreunde Stiller. Dazu alle Videos und das Making of: „Komm schon“ von den Sportfreunden mit viel Internas gewürzt. Vier Kurzfilme zeigen, was das Trio in den letzten Jahren so erlebt hat. Zum Beispiel in Usbekistan und der Toskana. Im HomeSweet-Home-Teil werden die witzigen Sportis selbst noch zu allen möglichen und unmöglichen Themen befragt. TAXI Nr. 18 27