Berichte aus den Partnerschaften 2012/2014

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Berichte aus den Partnerschaften 2012/2014
Berichte aus den Partnerschaften
der Evangelischen Kirche in Deutschland
und der Kirche von England
im Rahmen des Meissen-Prozesses
2012/2014
Evangelische Kirche
in Deutschland
2
Inhaltsverzeichnis
Vorwort:
4
Evangelische Landeskirche in Baden
Kirchenbezirk Markgräflerland – Diözese Dover
und Canterbury
ACK Freiburg – Diözese Guildford
5
8
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Kirchenkreis Bayreuth – Diözese Chichester
Kirchengemeinde Stegaurach – Kirchengemeinde
St. Nicholas Arundel
Kirchenkreis Nürnberg – Diözese Hereford
9
11
13
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz – Diözese London und Diözese Chichester
15
Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Braunschweig
Blackburn
17
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
St. Albanigemeinde, Göttingen – St. Mary`s in Painswick
20
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Kirchenkreis Erfurt – Diözese Bradford
21
Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
Diözesen Lichfield, Ely und Durham
22
Evangelische Kirche der Pfalz
United Reformed Church
34
Evangelische Kirche im Rheinland
Kirchenkreis Bonn – Diözese Oxford
Kirchenkreis Aachen – Halifax Minster
38
41
Evangelisch-Lutherische Kirche Sachsens
Stiftung Frauenkirche Dresden – Coventry Cathedral
43
Evangelische Kirche von Westfalen
Kirchenkreis Lünen – Salford
Kirchengemeinde Datteln – St Luke Cannock
45
47
3
Vorwort
Partnerschaften – Schritte auf dem Weg zur vollen,
sichtbaren Einheit
In den Ausführungsbestimmungen der Meissener Erklärung von 1991
haben sich die Kirche von England und die EKD zur Aufgabe gemacht,
einander wechselseitig am kirchlichen Leben teilhaben zu lassen.
Seitdem ist diese Aufgabe schon in vielfältiger Weise umgesetzt worden.
Die für uns wichtigsten Formen einer lebendigen Partnerschaft sind
persönliche Begegnungen, die Anteilnahme am Ergehen der Partner
sowie nicht zuletzt die spirituelle und geistliche Verbundenheit im
Füreinander-Beten und in der gemeinsamen gottesdienstlichen und
eucharistischen Feier.
Durch die Meissen-Partnerschaften wird all dies in eindrücklicher Weise
gepflegt und praktiziert. Darum danken wir allen herzlich, die sich aktiv in
der Partnerschaftsarbeit engagieren.
Die hier zusammengefassten Berichte aus der Partnerschaftsarbeit
wurden am 26. November 2014 auf dem zweijährlich stattfindenden
Partnerschaftstreffen der EKD in Hannover vorgestellt. Schon zwei Jahre
zuvor entstand die Idee, alle Berichte aus der Partnerschaftsarbeit ab
sofort auch den anderen Meissen-Partnerschaften zur Verfügung zu
stellen, um voneinander zu wissen, miteinander zu lernen und nicht
zuletzt, um Anregungen für die eigene Partnerschaftsarbeit vor Ort zu
erhalten.
Wir hoffen, dass wir auf diesem Wege in Zukunft noch weitere
Partnerschaftsgruppen dazu ermutigen können, anderen von den
reichhaltigen Erfahrungen aus ihrer Meissen-Arbeit zu erzählen und dass
die vorliegenden Berichte Ihnen für Ihre Partnerschaftsarbeit nützlich
sind.
Christoph Ernst
Geschäftsführer des EKD-Meissen-Ausschusses
Manuela Barbknecht
Mitarbeiterin für den EKD-Meissen-Ausschuss
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Ev. Kirchenbezirk Markgräflerland
c/o Pfr. Joachim Kruse
Müssmatttsr. 2
79618 Rheinfelden/Baden
, im Oktober 2014
Trilaterale Partnerschaft zwischen
Kirchenkreis Zossen-Flämig (EKBO)
Diocese of Dover and Canterbury (CoE)
Kirchenbezirk Markgräflerland (EKIBA)
Bericht über Aktivitäten 2012-2014
In den vergangenen beiden Jahren gab es mehrfach wechselseitige
Treffen und Besuche:
 Besuch einer Delegation und Gemeindegruppe aus dem
Markgräflerland zum GATHERING (Kirchentag) in Canterbury im
Mai 2013
 Einwöchiges Trilaterales Partnerschaftstreffen von Hauptamtlichen
mit dem Schwerpunkt „Diakonie“ im Oktober 2013 in Canterbury
Unterzeichnung einer Partnerschaftserklärung (s. Anhang)
 Besuch einer Delegation aus Canterbury beim Kirchentag im
Rheinknie (KIRK) in Lörrach im Mai 2014
 Begegnung zwischen Hauptamtlichen aus Zossen-Flämig und
Markgräflerland im Oktober 2014 in Berlin
 Daneben fanden wechselseitige Besuche auf Gemeindeebene
statt zwischen Kirchengemeinde Vorderes Kleines Wiesental und
Wittstable (CoE) sowie Rötteln und Zossen (EKBO)
 Zugleich wurden Partnerschaftsgruppen mit synodaler
Beauftragung in Zossen und Markgräflerland eingesetzt
Weitere Verabredungen sind gemäß der Trilateren Vereinbarung
gemacht worden:
 Einladung zum GATHERING nach Canterbury wurde für Mai 2015
ausgesprochen
 Einladung zum gemeinsamen Treffen auf dem Meißen-Stand
während des DEKT in Stuttgart im Mai 2015
 Vorbereitung eines einwöchigen Trilateralen Partnerschaftstreffens
zum Thema “Reformation“ im Oktober 2015 in Zossen und
Wittenberg
5
CANTERBURY - MARKGRÄFLERLAND- ZOSSEN
Partnerschaft der Kirchenbezirke
Verpflichtung
Wir, die Diocese of Canterbury in der Church of England, der
Evangelische Kirchenbezirk Markgräflerland und der Evangelische
Kirchenbezirk Zossen-Fläming, freuen uns über den Glauben, der uns
verbindet und erkennen an,
 dass wir, als Glieder des Leibes Jesu Christi, einen gemeinsamen
Auftrag gegenüber der Welt haben,
 dass wir viel voneinander lernen müssen, um uns den
Herausforderungen zu stellen und die Gelegenheiten zu nutzen,
die wir teilen.
Wir verpflichten uns zur Partnerschaft und dazu, diese Partnerschaft im
Leben unserer Kirchen konkret zu verwirklichen.
Vereinbarungen
Übereinstimmend verpflichten wir uns, basierend auf der Meißener
Erklärung:
- eine Gemeinschaft im Gebet zu bilden, in der einzelne Dekanate
oder Gemeinden füreinander beten, sowie einzelnen Gemeinden
oder Personen zu ermöglichen Freundschaften einzugehen, für die
sie dann eigene konkrete Ausdrucksformen finden;
- gemeinsame Herausforderungen und Themen, die beide Kirchen
betreffen, auszumachen;
- Probleme von Mission und geistlicher Amtsführung zu entdecken,
in denen ein Partner gute Erfahrungen mit dem anderen teilen
kann;
- Gelegenheiten für Gruppen aus jeder Partnerkirche zu schaffen,
um die pastoralen Arbeit in vergleichbaren Situationen
kennenzulernen, zum Beispiel in Jugendarbeit und Diakonie;
- Vorkehrungen zu treffen, damit die eine Partnerkirche Experten der
anderen Kirche zu Rate ziehen kann, um die Kompetenzen, die der
jeweils andere hat, zu nutzen. Dies soll sowohl lokal als auch
regional möglich sein;
- in jeder Partnerkirche Gelegenheiten für angehende Pfarrerinnen
und Pfarrer, sowie solche, die bereits im Amt sind, zu schaffen,
um Erfahrungen in den Gemeinden der jeweils anderen zu machen
oder das Leben und die Aufgaben der Kirche im anderen Land
kennenzulernen.
- angemessene Gelegenheiten anzubieten, damit die, die auf
gleichwertigen Ebenen in den jeweiligen Partnerkirchen
Verantwortung tragen, beobachten und teilen können;
6
- Wege zu suchen, damit die theoretische und praktische
theologische Ausbildung in den Partnerkirchen in die Partnerschaft
eingebracht werden kann;
- Vertreter zu speziellen Gelegenheiten in die jeweils andere
Partnerkirche, entweder als Delegierte oder Beobachter, zu
senden, oder sei es auch nur, um an einem freudigen oder
anderen wichtigen Anlass teilzuhaben;
- in regelmäßigen Abständen (alle sechs Jahre) einen
Auswertungsprozess zu starten, um die bis dahin gemachten
Erfahrungen zu reflektieren und über die Zukunft der Partnerschaft
nachzudenken;
- sich zu bemühen, dass Partnerschaftsbegegnungen an
verschiedenen Orten alle zwei Jahre stattfinden.
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ACK Freiburg - Guildford
Bericht 2014
Unsere Partnerschaft besteht fort.
Im vergangenen Jahr war eine Gruppe in Guildford. Fünf Mitglieder der
Gruppe waren Anglikaner. Der Suffragan Bischof zelebrierte eine
Eucharistie Feier für uns, war auch einem Treffen von Pfarrern
gegenüber aufgeschlossen.
Im kommenden Jahr erwarten wir wieder Besuch aus England.
Unsere Verbindung ist mehr oder weniger ein privates Anliegen weniger
Enthusiasten. Wir werden von keiner offiziellen Stelle unterstützt. Es wird
zunehmend schwerer Mitarbeiter zu finden, sowohl in England als auch
bei uns. Der Anteil älterer Personen (die Mehrheit ist zwischen 60 und
80) ist beiderseits sehr groß. Zwischen durch vermitteln wir zwar
gelegentlich den Aufenthalt jüngerer Leute in Guildford, aber das
Interesse ist relativ gering sich an einer kirchlichen Initiative zu
beteiligen.
Almut Schulz
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Bericht zur Lage der Partnerschaft zwischen dem EvangelischLutherischen Kirchenkreis Bayreuth und der Diözese von
Chichester für das Jahr 2014
Kirchenkreisebene
Im Rahmen der Coburg-Konferenz treffen sich weiterhin alle zwei Jahre
Delegierte aus der römisch-katholischen Erzdiözese Bamberg, dem
Evangelisch-Lutherischen
Kirchenkreis
Bayreuth,
der
unierten
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und
der anglikanischen Diözese Chichester. Die XVI. Konferenz fand im
Oktober 2013 in Bamberg statt, die XVII. folgt im Oktober 2015 in Berlin.
Junge Theologinnen und Theologen aus diesen (vier) Partnerkirchen
treffen sich (alternierend mit der Coburg-Konferenz) alle zwei Jahre zur
Feuersteinkonferenz, zuletzt im Mai 2014 in Chichester. Bei diesem
letzten Treffen haben, um die Kompatibilität mit der Coburg-Konferenz
herzustellen, erstmals Delegierte aus der EKBO teilgenommen.
Sehr gute Beziehungen bestehen zwischen den kirchenleitenden
Personen:
Regionalbischöfin Dr. Greiner, Canon of honour der Kathedrale von
Chichester, besuchte den neuen Bischof Dr. Warner (Oktober 2013) und
hielt im Sonntagsgottesdienst die Predigt.
Eine Delegation aus dem Kirchenkreis nahm an der Verabschiedung von
Dean Frayling teil (Februar 2014). Regionalbischöfin Dr. Greiner war für
die ökumenischen Partner um das Grußwort gebeten worden.
Im November 2014 war jeweils ein Mitglied des Domkapitels von
Chichester beim ökumenischen Gottesdienst in Bamberg (zu 50 Jahre
Ökumenismusdekret Unitatis Redintegratio) und zur Wiedereinweihung
der Bayreuther Stadtkirche (die Regionalbischöfin ist an dieser Kirche
Hauptpredigerin) vertreten.
Gemeindepartnerschaften und Kirchenmusik
Zusätzlich zu den vier bereits bestehenden Gemeindepartnerschaften
wurde eine weitere zwischen der Kirchengemeinde Schney, Dekanat
Michelau, und den Gemeinden Findon, Clapham und Patching
gegründet. Sechs Personen aus England waren zur Unterzeichnung der
Partnerschaftsurkunde Ende Oktober 2014 zu Besuch in die Schney.
Miteinander Gottesdienst und Andachten feiern zu können und im
Glauben und im Alltag Gemeinsamkeiten zu entdecken, war eine
wertvolle Erfahrung. Jetzt freuen sich die Schneyer auf den Besuch in
England, der für Anfang September 2015 geplant ist.
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Gemeindepartnerschaft Münchberg – Durrington: Das letzte „große“
Treffen fand im Sommer 2012 in Münchberg statt. Eine kleine Delegation
war bei der Verabschiedung von Father Norman Taylor Anfang 2013 in
Durrington. Seit seinem Ruhestand wird die Gemeinde von einem
pensionierten Pfarrer aushilfsweise versorgt. Aus diesem Grund konnte
die eigentlich für Sommer 2014 geplante Reise nach England nicht
stattfinden, doch acht Gäste aus Durrington waren anlässlich der 650Jahrfeier der Stadt im Juli 2014 in Münchberg. Für August 2015 ist zum
100-jährigen Jubiläum der Kirche St. Symphorian’s in Durrington wieder
der Besuch einer größeren Gruppe in England geplant.
Partnerschaft Pegnitz – Crowborough: Der All-Saints-Choir aus
Crowborough war im Mai 2014 zu Gast in Pegnitz. Auf dem Programm
standen gemeinsame Gottesdienste, ein Konzert in einer
Nachbargemeinde und Ausflüge in die nähere Umgebung. Ein
Partnerschaftsabend vertiefte die offiziellen und privaten Beziehungen.
Der Gegenbesuch ist für Mai 2016 bereits vereinbart.
Gemeindepartnerschaft Bad Berneck – Lavant: Im Mai 2013 war eine
Gruppe aus Bad Berneck zu Besuch in Lavant und Umgebung. Nach
dem Pfarrerwechsel in Lavant und dem Wegzug bzw. Tod mehrerer
Personen, die dort die Partnerschaft am Leben hielten, ist die Zukunft
gegenwärtig unklar.
Gemeindepartnerschaft Stegaurach (Bamberg – St. Stephan) –
Arundel: Die Partnerschaft ist durch Besuche und Gegenbesuche alle
zwei Jahre sehr lebendig: Im Sommer 2014 war eine große Delegation
aus Arundel in Stegaurach zu Gast. Der Gegenbesuch ist für 2016
geplant.
Der
Studierendenchor
der
Hochschule
für
evangelische
Kirchenmusik Bayreuth führte in den Jahren 2004 und 2009
Konzertreisen in die Diözese Chichester durch. Eine weitere
Konzertreise ist in Planung.
Michael Thein
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Bericht für EKD zum Thema Partnerschaften mit Anglikanischen
Kirchen
Ökumenische Partnerschaft Stegaurach Arundel 2012 bis 2014
Im Jahr 2012 feierte Stegaurach 1200 Jahre und so kam es beim
großen Festwochenende zu einem Treffen mit Freunden der
ökumenischen Partnerschaft aus Arundel und Gästen der gemeindlichen
Partnerschaft von Onet le Chateau (Südfrankreich). In diesem Rahmen
wurde ein besonderer ökumenischer Gottesdienst mit drei Konfessionen
aus drei Nationen gefeiert. Im Dezember 2012 besuchte eine Gruppe
Stegauracher Arundel, um bei der Aufführung des
Weihnachtstheaterstück „Christmas Carol“ durch Mitglieder der
Partnerpfarrei in der Pfarrkirche St. Nicholas dabei zu sein.
Nach dem vollen Jahr 2012, war das Jahr 2013 insgesamt ein ruhiges.
Hier fanden viele kleine Besuche, private Kontakte und Urlaubsreisen
statt. So zeigte eine Stegauracher Familie eine Woche lang ihren
englischen Freunden, auf einer großen Fahrradtour über420 km, die
Schönheiten unserer fränkischen Heimat. Im Advent kamen „schon
traditionell“ wieder mehrere Freunde aus England zu den deutschen
Weihnachtsmärkten. So konnten wir auch wieder ein gemeinsames,
adventliches Ökumenisches Abendgebet feiern.
Das Jahr 2014 stand am Anfang ganz unter den Vorbereitungen für den
geplanten großen Besuch in Stegaurach. Aus diesem Grund fuhr eine
kleine Delegation Ende März nach Arundel um die Pläne zu besprechen
und vor Ort „Werbung“ für den Besuch zu machen.
Am 1.August konnten wir dann 40 Gäste aus Arundel in Stegaurach
begrüßen. Auf dem abwechslungsreichen Programm standen
gemeinsame Gebete, Gottesdienste, ein Informationsabend über „Das
Leben der Christen in Palästina“ mit Kadra Zreineh aus Bethlehem, ein
Besuch des Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in
Nürnberg, aber auch viel Spaß bei „Spiel ohne Grenzen“, Fußball,
Rockkonzert und Feiern.
Die Partnerschaft prägt immer noch ein herzliches Miteinander mit viel
Verständnis und Freude für und miteinander:
 Gemeinsames Beten und Gottesdienst feiern, um die Wurzeln der
Partnerschaft zu stärken.
 Gemeinsam auf die Geschichte der Nationen schauen, um
voneinander zu lernen, Verständnis zu wecken, aber auch dafür zu
sorgen, dass Fehler der Vergangenheit nicht mehr wiederholt
werden können.
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 Gemeinsam Spiele, Spaß und Feiern, um die Gemeinschaft zu
stärken und Freundschaften zu schließen, bzw. zu stärken.
Im Advent 2014 erwarten wir wieder Freunde/Gäste aus England zu
Weihnachtsmarkt und Glühwein.
Andreas Schreiber
Stegaurach
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Partnerschaftsprojekte zwischen dem Kirchenkreis Nürnberg und
der Diözese Hereford 2014
Das Jahr 2014 hat Neue Initiativen hervorgebracht, aber es scheinen
auch liebgewonnene Verbindungen zusende zu gehen. Eine neue
Initiative, die auf dem verbindenden Charakter der Musik beruht, ging
vom Dekanat Erlangen aus: der Dekanatskantor fuhr mit einer Gruppe
sangesbegeisterter Mittelfranken nach Hereford, wo sangesbegeisterte
Engländer dazu stießen. Gemeinsam brachte man dann am Ende des
Workshops die eingeübte Musik zur Aufführung.
Theologische Impulse sind aus der Diözese Hereford in den Kirchenkreis
Nürnberg gekommen. „Fresh expressions of church“ ist eine Bewegung
innerhalb der anglikanischen Kirche, die neue Formen der Kirchlichkeit
und der Durchdringung der Gesellschaft durch den christlichen Glauben
in einer säkularen Welt leben will. Das Ehepaar Carol und Michael
Whittock referierten Ende Oktober in Weissenburg über diesen Aufbruch
in England.
Eine Verbindung mit Tradition ist die des Arbeitskreises
Nagelkreuzgemeinschaft an der Nürnberger St. Sebald Kirche nach
England. Liegen die Ursprünge dieser Verbindung zwar in der Cathedral
of Coventry, so sieht man den Versöhnungsauftrag auch in der
Partnerschaftsarbeit mit der Diözese Hereford gegeben. Im September
ist eine Gruppe des Arbeitskreises dort gewesen.
In der Diözese hat es einen richtungsweisenden Wechsel gegeben. Am
22.11.2014 wurde Richard Frith als 105. Bischof der Diözese eingesetzt.
Dekanin Schürmann aus Gräfenberg vertrat als Vorsitzende des
Partnerschaftskreises die Regionalbischöfe, die an der Kathedrale von
Hereford den Status als Ehrendomherren genießen. Dekanin Schürmann
bedankte sich in diesem Zusammenhang noch einmal für die
vertrauensvolle Zusammenarbeit, die es mit Friths Vorgänger Anthony
Priddis gegeben hat und drückte ihren Wunsch aus, diese
Zusammenarbeit fortzusetzen und zu vertiefen.
Eine neue Partnerschaft vor Ort hat sich auch angebahnt: das Dekanat
Altdorf besuchte unter Leitung von Dekan Jörg Breu das englische
Dekanat Ledbury vom 7.-11.Juli 2014. Eine Partnerschaft ist angebahnt,
der Gegenbesuch nach Altdorf wird im kommenden Jahr zu den
Wallensteinfestspielen stattfinden.
Im Kirchenkreis wurde die Partnerschaft zwischen der evangelischen
Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg und der The Bishop of Hereford
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Bluecoat School in Hereford immer als besonders wichtig empfunden, da
hier Versöhnungs- und Partnerschaftsarbeit schon bei jungen Leuten
geschehen kann. Leider wird es immer schwerer, für diese Arbeit Partner
auf englischer Seite zu finden, einfach weil Deutsch als Fremdsprache in
England immer weniger gelernt wird und nur wenige englische
Schülerinnen und Schüler ein Interesse an einem Besuch in Deutschland
zeigen. Trotz starkem Engagements von Lehrkräften auf beiden Seiten
und der Schulleitung in Nürnberg scheint diese Partnerschaft jedenfalls
für den Moment ruhen zu müssen.
Alexander Reichelt, PhD
Pfarrer
[email protected]
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Pfarrer Dr. Christof Theilemann, Ev. Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz
Diözese London – Diözese Chichester – weitere Kontakte zur Kirche
von England
Die EKBO hat Kontakte zur United Reformed Church in Großbritannien
und vor allem zwei offizielle Partnerschaften zur Kirche von England:
a) zur Diözese London (auf der Basis eines Partnerschaftsvertrages von
1998),
b) zur Diözese Chichester (im Rahmen der alle zwei Jahren
stattfindenden Coburg-Konferenzen zwischen der Diözese Chichester,
der Erzdiözese Bamberg der römisch-katholischen Kirche, dem Ev.-Luth.
Kirchenkreis Bayreuth und der EKBO).
Dazu kommen
c) ein Austausch zwischen dem Berliner Dom und der St Paul'sKathedrale London,
d) Gemeinden der EKBO nehmen an der Nagelkreuzkonferenz
(Coventry) teil.
a) beinhaltet zahlreiche Kontakte auf Gemeinde-, Schul- und
Kirchenkreisebene, zwischen Dienststellen und Werken der beiden
Partner, Entsendungen von Freiwilligen und AuslandsvikarInnen nach
London, Besuche von Pfarrkonventen und kirchenleitender Personen
sowie alle zwei Jahre eine PfarrerInnen und MitarbeiterInnen-Konferenz
in London bzw. Berlin zu beiderseitig interessierenden Themen. Diese
Partnerschaft wird vom Sprengel Berlin der EKBO stellvertretend für die
ganze Landeskirche wahrgenommen und wie b) von einem UK-Beirat
unter Schirmherrschaft der Generalsuperintendentin von Berlin, Ulrike
Trautwein, koordiniert. Vorsitzender dieses Beirates ist der
Superintendent des Kirchenkreises Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf,
Herr Carsten Bolz, Geschäftsführer dieses Gremiums der
landeskirchliche Pfarrer der EKBO für Ökumene und Weltmission (Dr.
Theilemann).
b) beinhaltet die o. g. Konferenz sowie eine Gemeindepartnerschaft
zwischen der Kirchengemeinde Berlin-Alt-Schöneberg und der
Kirchengemeinde St Paul's, Chichester (mit Unterstützung des
Kirchenkreises Berlin-Schöneberg), und seit 2012 die regelmäßige
Teilnahme von NachwuchstheologInnen an der Feuerstein-Konferenz.
c) beinhaltet einen Austausch von hauptamtlichen und ehrenamtlichen
MitarbeiterInnen sowie gegenseitige Besuche der Geistlichen.
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Höhepunkte in den Jahren 2013 und 2014 (u. a.!):

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Seit September 2012 regelmäßige Entsendung von Freiwilligen in
die Gemeinden Primrose Hill und St Luke’s, West Kilburn
2013/2014 Auslandsvikariat von Herrn Florian Kunz in West
Kilburn (London)
Besuch des Direktors des Berliner Missionswerks, Roland Herpich,
der Zuständigen für die Freiwilligen und von Dr. Theilemann in
London Anfang 2013
Besuch des Direktors des Berliner Missionswerkes, der Pröpstin,
des Personaldezernenten und des Landespfarrers für Ökumene in
London Ende 2013
Coburg-Konferenz in Vierzehnheiligen bzw. Bamberg im Herbst
2013 (vgl. o.)
Besuch der Generalsuperintendentin von Berlin und von Dr.
Theilemann zur Verabschiedung des Deans der Kathedrale
Chichester Anfang 2014
Feuersteinkonferenz von NachwuchstheologInnen der CoburgPartner in Chichester 2014
Besuch des Kirchenpräsidenten von Anhalt, des Missionsdirektors
und von Dr. Theilemann in London im Sommer 2014
Besuch des Bischofs von London und weiterer Delegierter aus
London und Chichester beim Jubiläum des Berliner
Missionswerkes 2014
Konferenz London – Berlin in Berlin 2014
zahlreiche Partnerbesuche von Gemeindegruppen (Jugend und
Chöre etc.) und Pfarrkonventen aus Berlin bei ihren Partnern in
London und Chichester
Ehrenamtlichenaustausch zwischen Berliner Dom und St Paul's
("working guests")
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The Church of England
Diocese of Blackburn
Evangelisch-lutherische
Landeskirche in Braunschweig
Group Chair: the Revd Colin Penfold, The Vicarage Church Lane, Great Harwood BB6 7PU
Phone: 0044 1254 884039 /Mob: 0044 7753 255419 email: [email protected]
Vorsitz des Arbeitskreises: Pfr. Woldemar Flake, Muldeweg 5, D-38120 Braunschweig
Telefon: 0049 531 28769321 /Mob: 0049 1717 293004 email: [email protected]
Informationen zur Partnerschaft Blackburn - Braunschweig
Arbeitsfelder der Partnerschaft:
 Gemeindepartnerschaften
o Flöthe – Poulton le Fylde (LEP, Pr. Ralf Ohainski)
o Lobmachtersen – Churchtown (Pfr. Jan-Matthias Flake)
o Ohlendorf – Great Harwood (Pfr. Bernd Klosendorf)
o Südasse – Colne and Villages (LEP, rechtlicher Status
unklar)
o Schandelah – Clitheroe (Pfr. Christoph Holstein)
o Timmerlah – Warton (LEP, Pfr. Harald Welge)
o Goslar Innenstadt – Lancaster (Pr. Thomas Gunkel)
 Lektoren/Prädikanten - Readers
o Ca. alle zwei Jahre gegenseitige Besuche mit thematischer
Arbeit an bestimmten Schwerpunkten: Keltische Heilige,
Bonhoeffer, Liturgien, Fresh Expressions of Church (ThZ,
Pfn. Ingrid Drost-von Bernewitz)
 Dom – Kathedrale
o Regelmäßige Kontakte, Einladung zu bes. Veranstaltungen,
Gespräche zwischen den Mitarbeitenden zu gemeinsamen
Themen
 ESG Braunschweig – Chaplaincy Uni Lancaster
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 Besuche von Gruppen (Liste nicht vollständig)
o Pfarrkonvent Schöppenstedt
o Pfarrkonvent Salzgitter-Bad
o Junges Blech (Markowis)
o Jugendkantorei Braunschweiger Dom
 Kontakte auf Ebene der Kirchenleitung
o Offizielle Besuche der Bischöfe
o Einladungen zu bes. Veranstaltungen, Ordinationen etc., die
nicht immer vom Landesbischof selbst wahrgenommen
wurden
o Gemeinsame Sitzungen der Kirchenleitungen (bisher
vereinzelt Teilnahme an Sitzungen, wo es sich im Rahmen
eines Besuches anbot)
 ARP-M
o Die offiziellen Kontakte zum Board of Education sind immer
wieder zum Erliegen gekommen, u.a. wegen häufiger
personeller Veränderungen in Blackburn.
 Stiftung Ökumenisches Lernen
o Stipendiaten der Stiftung arbeiten in einer karitativen
Einrichtung in Blackpool mit (Streetlife).
AK Blackburn
 Besteht aus den Vertretern der unterschiedlichen Arbeitsbereiche
und thematisch oder punktuell Interessierten.
 Ca. vier Sitzungen pro Jahr.
 Das Link Committee auf englischer Seite wird von Rev. Colin
Penfold geleitet, Pfarrer in Great Harwood. Er war einige Jahre
Mitglied der Meissen Kommission und in seiner alten Diözese
Bradford in der Partnerschaft mit Erfurt aktiv.
 Der AK koordiniert und unterstützt nach seinen Möglichkeiten die
Arbeit, wo erforderlich und erwünscht.
 Werbung für die Partnerschaft, Vorträge zu spezifischen Themen
(u.a. zu „Fresh Expressions of Church“, Geschichte der Kirche in
England, Meissen-Prozess…)
 Präsenz auf dem Kirchentagsstand „Meissen“.
 Vorsitz auf dt. Seite wird i.d.R. alle drei Jahre gewählt. Liegt seit
2013 wieder bei W. Flake, Geschäftsführung liegt beim
Ökumenereferat, derzeit Pfn. Martina Helmer-Pham Xuan.
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Theologische Gespräche
 Ca. alle zwei Jahre, es nehmen Mitglieder des AK / des Link
Committee teil, außerdem i.d.R. einer der Bischöfe (zuletzt Bishop
Geoff), von unserer Seite Ökumenereferent/in.
 Themen: Interfaith Issues (Whalley 2003); Local Ecumenical
Partnership / Covenant CoE – Methodist Church (Goslar 2005);
Mission Shaped Church (Lancaster 2007); Authority
(Braunschweig 2009).
 Plan: Interfaith - Multi-Cultural Britain (Thema muss noch genauer
fixiert werden), 10.-13. Oktober 2015.
Persönliche Kontakte und die Bedeutung der Kirchenleitungen
 Als Meissen-Partnerschaft bewegen wir uns im Kontext EKD CoE: gegenseitige Anerkennung als Kirchen zwar mit Meissen
gegeben, insbesondere aber hinsichtlich des Amtes / Episkopé und
des jeweiligen Verständnisses von Apostolizität weiterhin
Unterschiede. Meissen-Prozess an dieser Stelle nicht
„abgeschlossen“, die „volle sichtbare Einheit“ steht aus.
 Deswegen ist in den Partnerschaftsvereinbarungen immer auch ein
besonderer Wert auf offizielle Kontakte der Kirchenleitungen gelegt
worden.
Woldemar Flake
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Partnerschaftsarbeit der EKD mit der Church of England
Bericht 2013-14
Gemeindepartnerschaft zwischen der lutherischen St.
Albanigemeinde, Göttingen (Hann. Landeskirche), und St. Mary’s in
Painswick, Diözese Gloucester, mit in einem Benefice verbundenen
6 weiteren Gemeinden.
Die Gemeindepartnerschaft besteht seit 1995; der Anstoß dazu kam von
dem damaligen Pfarrer der Gemeinden in und um Painswick, Glos. Ein
erstes Treffen, zu dem eine Gruppe aus der Albanigemeinde nach
Painswick gereist war, fand zum 8. Mai 1995, mit Gedenken des
Kriegsendes vor 50 Jahren, statt. Seither kam es zu gegenseitigen
Besuchen von Gruppen, aber auch von Einzelpersonen. Persönliche
Bekanntschaften und Freundschaften entstanden. Begünstigt werden
Kontakte dadurch, dass die Stadt Göttingen eine Städtepartnerschaft mit
der in der Nähe von Painswick gelegenen Stadt Cheltenham hat und der
Landkreis Göttingen eine Partnerschaft zum County Strout, zu dem
Painswick gehört. Auf dieser Ebene werden im zweijährigen Rhythmus
wechselseitige Delegationsbesuche organisiert, bei denen sich
Teilnehmer der Kirchenpartnerschaft anschließen. Trotzdem sind
Austausch und Begegnungen derzeit nicht so intensiv, wie man sich das
wünschen könnte.
In Painswick gab es in den letzten Jahren zweimal einen Pfarrerwechsel,
und auch die Albanigemeinde hat seit einigen Jahren einen neuen
Pfarrer. Die Partnerschaftsarbeit liegt darum ausschließlich in der Hand
von Gemeindegliedern bzw. Kirchenvorstandsmitgliedern. Auf der
persönlichen Ebene gibt es zum Teil lebendige Kontakte und auch
immer wieder einen Austausch zu kirchlichen Themen. So ergaben sich
rege Diskussionen zur Bestattungspraxis, zum Change ringing etc. Als
nächstes steht der Besuch einer Gruppe von St. Albani in Painswick an,
im Juni 2015.
Marianne Mühlenberg
Kirchenvorstand St. Albani
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Kirchenkreis Erfurt – Diözese Bradford
Bericht 2014
Erfurts Partnerdiözese Bradford ist verschmolzen worden mit zwei
anderen Diözesen, deren Bischof erfreulicherweise wieder Nickolas
Baines geworden ist, und wir sind in diesem Sommer 2014 zu den
feierlichen Gottesdiensten nach York und dann Bradford gereist.
In den letzten eineinhalb Jahren hat Erfurt zweimal eine Abordnung aus
der Partnerdiözese empfangen, einen Kirchenchor und eine Gruppe
interessierter Erwachsener um Bischof Nick Baines.
Außerdem gab es im letzten Herbst einen Gegenbesuch einer Erfurter
Gruppe um Senior Dr. Matthias Rein.
Außerdem hat es in diesem wie in jedem Jahr freundschaftliche Besuche
Einzelner hin und her gegeben.
Im Schuljahr 2012/2013 hat eine Schülerin für ein Jahr die Oberstufe der
Bradford Grammar School besucht und bei der engagierten
Pfarrerfamilie Tudge gewohnt. Ab kommenden Herbst 2015 wird wieder
eine Schülerin für ein 8 Monate in Yorkshire ein Internat besuchen.
Am 25. November wird eine Abordnung nach Jena fahren, wo Bischof
Nick Baines in einem feierlichen Akt mit der Ehrendoktorwürde
ausgezeichnet wird.
Gabriele Eleonore Burbank, Erfurt
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Pastorin Christa Hunzinger, Europareferentin,
Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland - Diözesen
Lichfield, Ely und Durham
Seit der Fusion zu Pfingsten 2012 hat die Evangelisch-Lutherische
Kirche in Norddeutschland Partnerschaften zu den Diözesen Lichfield,
Ely und Durham. Engagierte aller drei Partnerschaften treffen sich
mindestens zweimal jährlich, bis Mai 2014 im Ausschuss Anglikanische
Kirchengemeinschaften, seit 1. Oktober 2014 im neu gegründeten
Ausschuss Kirche von England, der als Vorstandsausschuss am
Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit (ZMÖ)
angebunden ist. Die Koordination der Partnerschaften geschieht im
Europareferat des ZMÖ.
Beim Kirchentag in Hamburg 2013 nahmen Gäste aus allen drei
Partnerdiözesen teil und wirkten beim Meißen-Stand mit. Revd John
Yule aus der Diözese Ely transportierte dafür sogar das Modell einer
englischen Kirchenglocke nach Hamburg. Auf dem MarktPlatz des
Kirchentages
interviewte
Europareferentin
Christa
Hunzinger
verschiedene Akteurinnen und Akteure aus den Meißen-Partnerschaften,
u.a. die beiden Co-Vorsitzenden der Meißen-Kommission, Bischof
Friedrich Weber und Bishop Nick Baines, und die beiden
Geschäftsführer sowie Aktive in der Partnerschaftsarbeit.
Vom 1. bis 3. April 2014 gab es in Güstrow ein erstes Joint Committee
der Mitglieder des Ausschusses Anglikanische Kirchengemeinschaft der
Nordkirche mit Mitgliedern der Partnerschaftsausschüsse aller drei
Partnerdiözesen Lichfield, Ely und Durham in Güstrow. Hier wurden
Entwürfe für Partnerschaftsvereinbarungen mit den Diözesen Ely,
Lichfield und Durham entwickelt, die in der Landessynode der
Nordkirche vom 25. bis 27. September 2014 einstimmig verabschiedet
wurden. Die Unterzeichnung der Vereinbarung mit Lichfield geschieht
am 29. November 2014 durch Landesbischof Gerhard Ulrich und Bishop
Jonathan Gledhill in der Kathedrale von Lichfield. Die Termine für die
Unterzeichnung der beiden anderen Partnerschaftsvereinbarungen
stehen noch nicht fest.
In den Partnerschaftsvereinbarungen, die nach fünf Jahren überprüft
werden sollen, wurde ein Schwerpunkt auf die Versöhnungsarbeit,
besonders in den Jahren des 100-jährigen Gedenkens des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918, gelegt. Pastorin Petra Judith Schneider aus
der Nordkirche und Revd Sally Smith aus der Diözese Lichfield haben
einen deutsch-englischen Gottesdienst zum Gedenken an den Beginn
des Ersten Weltkriegs erarbeitet, der Anfang Juli 2014 an alle
22
Pastorinnen und Pastoren der Nordkirche per Mail verschickt wurde. Es
gibt jedes Jahr einen Austausch zum Remembrance Sunday und
Volkstrauertag, 2014 mit besonderer Intensität. Außerdem zieht
traditionell bei jedem Ordinationsgottesdienst in Durham und Ely
Cathedral ein Vertreter oder Vertreterin aus der Nordkirche mit ein.
Für die Ausstellung „Germany. Memories of a Nation“, die vom 16.
Oktober 2014 bis 25. Januar 2015 im British Museum in London gezeigt
wird, wurde Barlachs Skulptur „Der Schwebende“ aus Güstrow nach
London ausgeliehen. Im Rahmen dieser Ausstellung gibt es in London
und Güstrow besondere Veranstaltungen und Begegnungen.
Am 18. Juni 2014 hat der Europaausschuss des Zentrums für Mission
und Ökumene eine Länderpolicy England verabschiedet. Sie behandelt
die Geschichte der drei Partnerbeziehungen der Nordkirche und legt
Herausforderungen und Ziele der Partnerschaft dar.
Einige wichtige Punkte zu den einzelnen Partnerbeziehungen:
1. Diözese Lichfield (Partnerschaft mit Mecklenburg seit den 80er
Jahren, vertraglich seit 1999 jeweils für 5 Jahre durch einen
Covenant festgelegt, verlängert 2004 und 2009, erneuert am 29.
November 2014)
Die Partnerbeziehung zwischen dem Schweriner Dom und Lichfield
Cathedral fand seinen Höhepunkt in der Einladung an den Dompastor
Albrecht Martins, am 3. August 2014 im Gedenkgottesdienst aus Anlass
des 100. Jubiläums des Beginns des Ersten Weltkriegs in Lichfield
Cathedral zu predigen.
Vom 24. bis 30. Juli 2014 nahmen Jugendliche aus Mecklenburg zum
vierten Mal am Camp „Soul Survivor“ in der Diözese Lichfield zusammen
mit Jugendlichen aus der Partnerdiözese teil.
Jedes Jahr am 1. Advent gibt es ein Partnertreffen mit dem Thema
„Anticipating Advent“, 2013 fand es in Güstrow statt, 2014 fährt dazu
eine größere Gruppe aus der Nordkirche mit Landesbischof Gerhard
Ulrich nach Lichfield.
2. Diözese Ely (Partnerschaft mit Nordelbien seit 1990)
Es gibt mehrere gemeindliche Kontakte, ein neuer ist im Entstehen, nur
die seit 2003 vertraglich festgelegte LEP zwischen der Kirchengemeinde
Ely und dem Kirchenkreis Nordfriesland, Bezirk Nord (ehemals
Südtondern) ruht.
Das Pastoralkolleg Ratzeburg und Continuing Ministerial Education, die
Fortbildungsinstitution der Diözese Ely, haben alle zwei Jahre
23
gemeinsame Kurse, zuletzt im Mai 2013 in Ratzeburg, wegen
Personalwechsel in Ely ist die nächste für 2016 geplant.
Bischof Stephen Conway und seine Mitarbeitenden haben im April 2013
ihr einwöchiges Senior Staff Meeting in Ratzeburg gehalten. Im März
2015 plant Bischof Stephen einen einwöchigen Besuch in der
Nordkirche.
3. Diözese Durham (Partnerschaft mit Nordelbien seit 1998)
Es gibt fünf gemeindliche Kontakte zur Diözese Durham.
Das gesamte Ausbildungsteam des Predigerseminars Ratzeburg
besuchte im März 2014 „Lindisfarne Regional Training Partnerhip“, die
Ausbildungsstätte der Church of England für die Diözesen Durham und
Newcastle, für eine gemeinsame Klausurtagung. Im Mai 2015 soll die
„Summer School“ der englischen Ausbildungsgruppe in Ratzeburg
stattfinden.
Bei der Einführung des neuen Bischofs von Durham, Paul Butler, am 22.
Februar 2014 nahmen OKR Andreas Flade und Europareferentin Christa
Hunzinger teil. Am Remembrance Sunday sind jeweils VertreterInnen
der Nordkirche eingeladen, in der Diözese zu predigen, genauso
umgekehrt englische Gäste beim Volkstrauertag. Für November 2015 ist
ein gemeinsames Seminar zur Taufe in Durham mit zwölf Pastorinnen
und Pastoren aus der Diözese Durham und zwölf aus der Nordkirche
geplant.
Christa Hunzinger, 13. November 2014
24
Der Europaausschuss
des Zentrums für Mission und Ökumene – nordkirche weltweit
c/o Europareferat
Agathe-Lasch-Weg 16, 22605 Hamburg
Tel.: +49 40 88181- 413
Fax: +49-40 88181- 310
[email protected]
www.nordkirche-weltweit.de
Länderpolicy England – Diözesen Durham, Ely und Lichfield
A. Wo und wer?
1. Informationen über das Land – geschichtliche, politische und
religiöse Situation
England ist Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien
(England, Schottland, Wales) und Nordirland. Das Vereinigte Königreich
hat 63.705.000 Einwohner, davon leben 53.493.729 Millionen in
England, das mit 130 395 km² rund zwei Drittel der Fläche von
Großbritannien einnimmt. Das Vereinigte Königreich ist in seiner
Staatsform eine parlamentarisch-konstitutionelle Monarchie. In seinem
Regierungssystem ist es eine parlamentarische Demokratie. Staatsoberhaupt ist die Königin, Regierungschef der Premierminister.
Laut der Volkszählung von 2011 verstehen sich 31 Millionen (57%)
Menschen in England als Christen, ca. zwei Drittel als anglikanisch. 2,6
Millionen sind Muslime, 1,2 Millionen Hindus u. Sikhs; 261.000 Juden;
238.000 Buddhisten. 13 Millionen (24,5%) fühlen sich keiner Religion
zugehörig. Laut der British Election Study 2011 fühlen sich nur noch
46,1% einer christlichen Kirche zugehörig und 47,3% als religionslos.
2. Informationen über die Partnerkirche:
a. Geschichte der Anglikanischen Kirche
Die anglikanische Kirche verdankt ihre Prägung der Reformationszeit in
England. Äußerer Anlass war der Bruch König Heinrich VIII. mit Rom
1531. Als Papst Clemens VII. König Heinrich VIII. die Auflösung seiner
Ehe verwehrte, löste Heinrich VIII. sich und die Kirche in England von
der römisch-katholischen Kirche und erklärte sich selbst zum Oberhaupt
der Kirche. Die innerkirchlichen Reformbewegungen, die Heinrich VIII.
zuvor bekämpft hatte, ließen eine eigenständige anglikanische Theologie
entstehen, die in den 1571 fixierten 39 Artikeln ihren Niederschlag fand.
Bis heute sind sie das grundlegende Bekenntnis der anglikanischen
Kirche.
25
Die anglikanische Kirche steht seit der Reformationszeit in der Spannung
zwischen Protestantismus und Katholizismus. Aus der sogenannten
Oxford movement um 1830 entwickelte sich der Anglokatholizismus, der
weite Teile der anglikanischen Kirche in Liturgik und Sakramentsverständnis prägt. Dies hat insbesondere Auswirkungen auf das
Amtsverständnis. Die Ordination ist eine Weihe. Die bischöfliche
Sukzession ist, wie in der Lambeth Conference 1888 festgeschrieben
wurde, neben den drei altkirchlichen Bekenntnissen, der Bibel und Taufe
und Abendmahl notwendiger Bestandteil für die Einheit der Kirche.
Heute sind anglikanische Kirchen auf der ganzen Welt zu finden. Sie
sind voneinander unabhängig, stimmen sich jedoch in der alle zehn
Jahre stattfindenden Lambeth Konferenz miteinander ab.
b. Die Diözesen Lichfield, Ely und Durham der Kirche von England
Die Kirche von England (Church of England) ist Teil der weltweiten
anglikanischen Kirchengemeinschaft. Damit ist diese Partnerschaft im
Gegensatz zu vielen anderen der Nordkirche eine Partnerschaft über
Konfessionsgrenzen hinweg. Mit etwa 20 Millionen Mitgliedern ist die
Kirche von England die größte anglikanische Kirche, zugleich auch die
Mutterkirche. Sie ist eine Staatskirche, Oberhaupt der Kirche von
England ist die britische Monarchin als Supreme Governor of the Church
of England. Auf Empfehlung des Premierministers ernennt sie die
Bischöfe. 26 Bischöfe sind Mitglieder im House of Lords, dem Oberhaus
des Britischen Parlaments.
Die Kirche von England hat 44 Diözesen und ist in zwei Provinzen,
Canterbury und York, aufgeteilt. Jede Diözese hat einen Bischof und
einen oder mehrere Suffraganbischöfe. Die Kirche von England
finanziert sich zum größten Teil aus Spenden. Für Amtshandlungen wie
Beerdigungen oder Trauungen erhebt sie Gebühren. Die Kirche von
England ist Träger vieler Schulen, etwa ein Viertel aller Grundschulen.
Anders als in Deutschland gibt es wenige kirchliche Kindergärten oder
größere diakonische Einrichtungen.
Die Kirche von England umfasst viele verschiedene theologische
Richtungen, die von evangelikal oder charismatisch bis zu hochkirchlich
und katholisch reichen.
- Die Diözese Lichfield
Die Diözese Lichfield ist eine der ältesten und größten Diözesen der
Kirche von England. Sie liegt zwischen Birmingham und Wales und hat
fast 2 Millionen Einwohner. Die größte Stadt in der Diözese ist
Wolverhampton. Sie ist geprägt von Kohle- und Stahlindustrie. Die
26
Diözese hat 427 Gemeinden mit 567 Kirchen. In ihr arbeiten 137
Pastorinnen und 361 Pastoren, davon 294 hauptamtlich. Die Diözese hat
einen vergleichsweise hohen Anteil von 49 ehrenamtlichen Pastorinnen
und Pastoren, die nur für ihre Gemeinde ordiniert wurden (Ordained
Local Ministers). Bischofssitz ist die Kathedrale von Lichfield an einem
Ort mit 30.000 Einwohnern. Bischof der Diözese ist The Right Reverend
Jonathan Gledhill, dazu gibt es drei Suffraganbischöfe. Das Motto der
Diözese lautet: „Going for Growth“.
- Die Diözese Ely
Die Diözese Ely entstand im Jahr 1109. Bischofssitz ist die Kathedrale
von Ely. Die Diözese liegt in Ostengland und ist eher ländlich geprägt.
Die dominierende Stadt ist Cambridge mit ihrer Universität. Der
Universitätsbetrieb und seine Versorgung hat Einfluss auf das ganze
Gebiet der Diözese. Die Preise für Wohnen und Leben sind immens. Die
Diözese hat insgesamt 303 Gemeinden mit 335 Kirchen. In der Diözese
leben 641.000 Menschen. In ihr arbeiten etwa 200 Pastorinnen und
Pastoren, ein Drittel von ihnen im Ehrenamt, fast die Hälfte sind Frauen.
Bischof von Ely ist seit März 2011 The Right Reverend Stephen Conway,
Suffraganbischof The Right Reverend Dr. David Thomson, Bischof von
Huntingdon.
- Die Diözese Durham
Die Diözese Durham entstand im Jahr 1000. Sie liegt im Nordosten
Englands und grenzt an die Nordsee. Hier leben etwa 1,5 Millionen
Menschen. Die Region war im 19. und bis Ende des 20. Jahrhunderts
vom Bergbau dominiert, heute hat sie mit Arbeitslosigkeit und Armut zu
kämpfen. Die Diözese hat fast 250 Kirchengemeinden mit 300 Kirchen.
In ihr arbeiten 221 Pastorinnen und Pastoren, von ihnen arbeitet die
knappe Hälfe im Ehrenamt, ein Drittel sind Frauen.
Bischof von Durham ist seit Februar 2014 The Right Reverend Paul
Butler, Suffraganbischof The Right Reverend Mark Bryant, Bischof von
Jarrow. Bischofssitz ist die Kathedrale von Durham, die aus dem 11.
Jahrhundert stammt und in einer Umfrage der BBC von 2001 zufolge das
meist-geliebte Gebäude der Nation ist. Gemeinsam mit dem Schloss
steht die Kathedrale seit 1986 auf der UNESCO-Liste des
Weltkulturerbes.
27
3. Informationen über die Partnerschaft
a. Was sind die geschichtlichen Hintergründe der Beziehung?
Die Beziehung zwischen England und Deutschland ist geprägt durch die
Erfahrung von zwei Weltkriegen, in denen sich die Länder als Feinde
gegenüberstanden. Zugleich gab es auch immer freundschaftliche
Beziehungen zwischen einzelnen Menschen, exemplarisch steht dafür
die Freundschaft zwischen Bischof George Bell und Dietrich Bonhoeffer.
Bischof George Bell hielt 1945 einen Gedenkgottesdienst für Dietrich
Bonhoeffer in Westminster Abbey, heute ist die Statue Dietrich
Bonhoeffers am Portal dieser Kirche neben anderen Märtyrern zu sehen.
Bereits früh knüpfte die Kathedrale von Coventry Kontakte zu
Gemeinden in Deutschland im Rahmen ihrer Versöhnungsarbeit. 1947
wurde die Nikolaikirche in Kiel das erste deutsche Mitglied der
Nagelkreuzgemeinschaft, 1960 folgte die Hamburger Hauptkirche St.
Katharinen, 1971 die Lübecker St. Marienkirche, 1993 das Mahnmal St.
Nikolai in Hamburg, 1999 die Insel Hiddensee, 2005 die Stralsunder St.
Marienkirche und 2009 die Insel Usedom.
1983 stellte der Erzbischof von Canterbury Dr. Robert Runcie bei seinem
Besuch anlässlich des Lutherjahres in der DDR fest: „[Wir] ... haben uns
das Kirche-Sein nie abgesprochen“. Dies war mit ein Anstoß für
Gespräche zwischen der EKD, dem Bund der Evangelischen Kirchen in
der DDR und der Kirche von England, die zur „Meißener Erklärung: Auf
dem Weg zu sichtbarer Einheit“ von 1988 führten. Hierin erkennen sich
die beteiligten Kirchen gegenseitig als Kirchen an, in denen das Wort
Gottes authentisch gepredigt und die Sakramente von Taufe und
Abendmahl recht verwaltet werden. Auch die ordinierten Ämter werden
„gegenseitig als von Gott gegeben und als Werkzeuge seiner Gnade“
anerkannt und die Meißener Erklärung sagt: „Wir … freuen uns auf die
Zeit, wenn sich unsere Kirchen in vollem Einklang befinden werden und
damit die volle Austauschbarkeit der Geistlichen möglich sein wird“. Die
Kirchen verpflichten sich, „gemeinsam nach der vollen, sichtbaren
Einheit zu streben“ und legen Schritte auf dem Weg zur sichtbaren
Einheit fest. Die sogenannte „Meissen-Kommission“, zu der Delegierte
der Kirche von England und der EKD gehören, arbeitet theologisch an
der Weiterentwicklung der Beziehung.
b. Wie ist die Partnerschaft entstanden?
Die älteste Partnerbeziehung der Nordkirche entstand in den 80er
Jahren
zwischen
der
Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche
Mecklenburgs und der Diözese Lichfield. Sie begann durch persönliche
Kontakte zwischen Mary Philips, Reader in der Diözese und von Beruf
Übersetzerin, und Fritz Neubauer, Pastor in Badendiek. In Mecklenburg
28
wurde der „Arbeitskreis Lichfield“ gegründet. 1999 wurde auf fünf Jahre
ein Covenant zwischen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche
Mecklenburgs und der Diözese Lichfield geschlossen und der damalige
Kirchenkreis Güstrow mit der Pflege der Partnerschaft betraut. Der
Partnerschaftsvertrag wurde 2004 und 2009 erneuert.
1990 knüpfte die Nordelbische Kirche partnerschaftliche Kontakte mit der
Diözese Ely. Sie begannen durch die Initiative des Nordelbischen
Bischofs Dr. Hans-Christian Knuth und des Bischofs von Ely Gordon
Roe, die gemeinsam Vorsitzende der „Meissen-Komission“ waren. So
waren die Träger der Partnerschaft zunächst vor allem die
Kirchenleitungen und Synoden, zunehmend entwickelten sich
Partnerschaften zwischen Gemeinden und zwischen Institutionen.
1996 trat der damalige Dean der Kathedrale von Durham, The Very
Reverend John Arnold, an das Nordelbische Kirchenamt mit der Bitte
heran, eine Partnerschaft zwischen der Nordelbischen Kirche und der
Diözese Durham zu beginnen. Nach Zustimmung des Ausschusses
Anglikanische Kirchengemeinschaft wurde die Partnerschaft 1997
zwischen Durham Cathedral und dem Dom zu Lübeck konkretisiert. In
der Diözese von Durham gründete sich ein „Nordelbienausschuss“.
Weitere Gemeindebeziehungen entstanden.
Seit der Fusion zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland
zu Pfingsten 2012 ist die gesamte Nordkirche Partnerkirche der
Diözesen Ely, Durham und Lichfield. Durch die unterschiedlichen
Entstehungsgeschichten der Partnerschaften liegt der Schwerpunkt der
Partnerbeziehungen nach Lichfield in Mecklenburg, nach Ely in
Schleswig-Holstein und nach Durham in Hamburg und Lübeck. Dabei ist
die Meißener Erklärung die Grundlage für alle drei Partnerbeziehungen.
Koordiniert werden die Partnerschaften durch den Ausschuss
Anglikanische Kirchengemeinschaft, der sich zweimal im Jahr trifft.
Vorsitzender des Ausschusses ist der Dezernent des Dezernats M, die
Geschäftsführung liegt im Europareferat.
c. Der Stand der Zusammenarbeit
Konkrete
Institutionen
Zusammenarbeit
zwischen
Gemeinden
bzw.
Zu allen drei Diözesen gibt es partnerschaftliche Beziehungen auf
verschiedenen Ebenen - zwischen Gemeinden, zwischen Institutionen
und auf landeskirchlicher Ebene.
1995/1996 wurde zwischen der Diözese Ely und der Nordelbischen
Kirche das Austauschprogramm für ordinierte Theologinnen und
Theologen „Shadowing & Sharing“ vereinbart. Dieses Programm
29
ermöglicht Pastorinnen und Pastoren, für einen Zeitraum von ungefähr
vier Wochen das Leben in einer Gemeinde der jeweils anderen Kirche
kennenzulernen. Jedes zweite Jahr gibt es eine gemeinsame Fortbildung
der Diözese Ely und der Nordkirche, organisiert vom Pastoralkolleg
Ratzeburg und dem Fortbildungsinstitut der Diözese Ely. Zwischen 2001
und 2005 absolvierten zwei Vikarinnen und ein Vikar ein
Auslandsvikariat in der Diözese Ely. Regelmäßig treffen sich die
PrädikantInnen und Licensed Lay Ministers (Readers) beider Kirchen
zum Austausch. Seit 2012 können jährlich bis zu zwei PastorInnen der
Nordkirche für zwei Monate ein Sabbatical am Westcott House,
Cambridge, dem College der Anglikanischen Kirche, verbringen. Alle 18
Monate finden gemeinsame Ausschusssitzungen der Ausschüsse der
Nordkirche und der Diözese Ely über mehrere Tage statt, jeweils im
Wechsel in der Diözese Ely und der Nordkirche.
Das Predigerseminar Ratzeburg hat seit 2011 regelmäßigen Austausch
mit
dem
Lindisfarne
Regional
Training
Partnership,
der
Ausbildungsstätte der Kirche von England für die Diözesen Durham und
Newcastle.
Zwischen dem Kirchenkreis Mecklenburg und der Diözese Lichfield gibt
es seit 2010 die Tradition, sich am 1. Adventswochenende zu treffen und
gemeinsam „Anticipating Advent“ zu feiern. Auch nehmen seit 2010
Mecklenburgische Jugendliche am Festival Soul Survivor teil, das jeden
Sommer in der Diözese Lichfield für mehrere Tausend Jugendliche
stattfindet.
Es gibt eine Reihe von Gemeindebeziehungen:
Christianskirche Hamburg-Ottensen - Parish Churches of Warboys,
Diözese Ely
Kirchenkreis Nordfriesland Nord – Kirchengemeinde Ely (LEP, Local
Ecumenical Partnership), Diözese Ely
Kirchengemeinde Bad Oldesloe - Holy Trinity Church, Orton Longueville,
Diözese Ely
Kirchengemeinde Wyk auf Föhr – Kirchengemeinde Whittlesey, Diözese
Ely
Kirchengemeinde
Diözese Ely
Joldelund
–
Kirchengemeinde
Swaffham
Prior,
Dom zu Lübeck – Durham Cathedral
Eirene-Kirchengemeinde Hamburg-Langenhorn – Parish of Blaydon &
Swalwell, Diözese Durham, seit 2004
Kirchengemeinde Hamburg-Stellingen – The Parish of All Saints’ and
Salutation, Darlington, Diözese Durham, seit 2005
30
Kirchengemeinde Eddelak - Kirchengemeinde Egglescliffe, Diözese
Durham, seit 2008
Dom zu Schwerin – Lichfield Cathedral.
Es gibt gegenseitige Besuche; in einigen Gemeinden gibt es spezielle
Partnerschaftsgottesdienste oder -abende. Eine wichtige Rolle spielt die
Versöhnungsarbeit, oft gibt es einen Besuch und eine Rede eines
englischen Pastors oder Pastorin in Deutschland bei den Feiern zum
Volkstrauertag und eines deutschen Pastors oder Pastorin beim
Remembrance Sunday in England.
Ein wichtiger Ausdruck der Verpflichtung der Kirchen zur Einheit und
Apostolizität der Kirche ist die Einladung eines Bischofs oder Pastors
oder einer Pastorin zur Ordination in der jeweils anderen Kirche (vgl.
Schritt 7 der „Nächsten Schritte“). So gibt es eine regelmäßige
Teilnahme eines nordkirchlichen Geistlichen bei den Ordinationen in
Durham und Ely und wenn möglich auch Gäste bei Ordinationen der
Nordkirche.
- Woran wird noch gearbeitet?
Bei den Gemeindebeziehungen ist es immer wieder wichtig, neue
Engagierte zu finden, gerade in der jüngeren Generation. Dabei stellt
sich auch die Frage nach Themen, die behandelt werden. Im Gegensatz
zu vielen anderen Partnerschaften weltweit geht es nicht um die
Unterstützung von Projekten. Eine Herausforderung ist dafür die
Begegnung mit einer anderen Konfession sowie mit der zunehmenden
Säkularisierung, die in England noch stärker zu erleben ist als bisher in
Deutschland.
In der Meißener Erklärung erkennen sich die beteiligten Kirchen als
Kirchen an, auch die ordinierten Ämter werden gegenseitig als „von Gott
gegeben und als Werkzeug seiner Gnade“ anerkannt. Jedoch gehört
nach anglikanischem Verständnis zur vollen sichtbaren Einheit das
historische Episkopat, d.h. die bischöfliche Sukzession. Es ist die
Auffassung, dass es für die Einheit der Kirche wichtig ist, dass die
Bischöfe durch Handauflegung in einer Nachfolge von den ersten
Bischöfen der Urkirche bis heute stehen. Eine volle Austauschbarkeit
von Geistlichen wäre nur möglich, wenn auch die deutschen
evangelischen Pastorinnen und Pastoren von Bischöfen ordiniert sind,
die in dieser bischöflichen Sukzession stehen. Da dies jedoch in keiner
Landeskirche der Fall ist, können lutherische Pastorinnen und Pastoren
in einem anglikanischen Gottesdienst nicht das Abendmahl einsetzen.
An einer theologischen Klärung dieser Frage arbeitet die MeissenKommission.
31
- Schwierigkeiten in der Partnerschaft
Eine Schwierigkeit in der Partnerschaft nach England ist wie in vielen
anderen Partnerschaftsbeziehungen die Kontinuität. Oft entstehen
Partnerschaften durch persönliche Freundschaften, vielfach der
PastorInnen, verlassen diese die Gemeinde, endet mitunter auch die
Partnerschaft. Eine weitere Herausforderung besteht darin, die jüngere
Generation in die Partnerschaftsarbeit einzubeziehen.
- Finanzielle Unterstützung in der Partnerschaft
Es gibt keine finanzielle Unterstützung der Partnerkirche. Die einzigen
Kosten entstehen durch gegenseitige Besuche. Diese werden
gleichberechtigt aufgeteilt.
B. Was? Aufgaben und Themen
1. Herausforderungen in der Region und in der Kirche –
gesellschaftlich, kirchlich, diakonisch
Die großen theologischen Herausforderungen der Kirche von England
und der weltweiten anglikanischen Gemeinschaft liegen nach ihrer
eigenen Einschätzung in der Debatte um die Weihe von Frauen zu
Bischöfen und in dem Umgang mit Homosexuellen im Amt. Diese
Diskussion spannt die anglikanische Kirche weltweit aber auch intern
fast bis zum Zerreißen.
Eine große Herausforderung ist die finanzielle Situation der Kirche und
die zunehmende Säkularisierung. So wurden zum Beispiel in Gemeinden
von einer Pastorin in der Diözese Ely in den 60er Jahren noch 93 % der
Kinder getauft, 2009 waren es noch 3,5 %. Es herrscht ein
Vertrauensverlust gegenüber traditionellen Institutionen wie Politikern,
Rechtsanwälten, Banken, Versicherungen, und weniger Respekt
gegenüber Autoritäten. Der Staat zieht sich aus einer Reihe von
öffentlichen Diensten zurück, mehr Dinge müssen ehrenamtlich geleistet
werden (z.B. Büchereien). Es gibt eine hohe Jugendarbeitslosigkeit.
Zugleich wird die Gesellschaft immer älter und die Notwendigkeit von
Betreuung und Pflege wächst, die Renten dagegen sinken.
In der Kirche von England ist in einigen Regionen die Zahl der
Geistlichen in den letzten 25 Jahren auf weniger als die Hälfte gesunken.
Sowohl weil es weniger Geistliche gibt als auch aus finanziellen
Gründen. Die Aufgaben der Geistlichen haben sich von der pastoralen
Tätigkeit mehr zum Management verschoben. Dies erfordert die
Stärkung der Geistlichen im Ehrenamt. England hat seit langem eine
32
Tradition der Licensed Lay Ministers (Readers), die wesentlich
ausgeprägter ist als die der Prädikanten in Deutschland. Die Zahl der
Gottesdienstbesucher nimmt ab und die, die kommen, werden älter.
Mission, Wachstum ist die größte Herausforderung. Jede Diözese hat
einen „Mission Action Plan“. Es gibt Programme wie Fresh Expressions
und Messy Church, die vor allem junge Menschen ansprechen. Die
Herausforderung besteht darin, diese jungen Menschen nach dem
ersten Kontakt auch im Glauben und in der Kirche zu halten. Der Erhalt
der vielen Gebäude ist eine weitere Herausforderung. Zunehmend wird
auch die Nutzung von Dorfkirchen als Dorfgemeinschaftszentren
überlegt. Erste Projekte wurden bereits umgesetzt.
2. Ziele in der Partnerschaft
1.) Gemeinsam erfahren: Wir sind Teil der weltweiten Kirche.
2.) Gemeinsam Glauben leben: Feiern gemeinsamer Gottesdienste über
konfessionelle Grenzen hinweg, Teilen des Glaubens im Alltagsleben.
3.) Austausch über theologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede
4.) Voneinander lernen: Wir wollen lernen, wieviel wir trotz
konfessioneller Unterschiede gemeinsam haben. Zugleich ist die
Partnerschaft für uns wie ein Spiegel, um uns selbst und unsere eigene
Tradition, die uns geprägt hat, zu verstehen. In der Kirche von England
können wir erleben, wie eine Kirche mit der Herausforderung umgeht,
Kirche in einer zunehmend entkirchlichten Gesellschaft zu sein. Sowohl
in dem Bereich Mission als auch beim Fundraising und Umgang mit
Gebäuden ist diese Kirche bereits weite Wege gegangen.
5.) Frieden und Versöhnung: Auch fast 70 Jahre nach Ende des Zweiten
Weltkrieges ist das gemeinsame Gedenken und einander Vergeben von
großer Bedeutung.
6.) Einbeziehung der Laien – Bei allen theologischen Diskussionen darf
nicht die Rolle der Laien in der Partnerschaft vernachlässigt werden.
verabschiedet vom Europaausschuss der Nordkirche am 18. Juni 2014
33
Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zwischen der Evangelischen
Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und der United
Reformed Church
Seit 1957 besteht eine offizielle Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft
zwischen dem damaligen International Congregational Council und der
Pfälzischen Landeskirche. Sie war ein Zeichen der Versöhnung nach
den Wunden zweier Weltkriege. Ihre konkreten Wurzeln hat sie in der
Begegnung von deutschen Kriegsgefangenen mit
kongregationalistischen Gemeinden sowie Care-Paketen, die die
englische Gemeinde in Worthing der pfälzischen Gemeinde Wolfstein
geschickt hat – und den daraus folgenden Begegnungen auf vielen
Ebenen. Nach der Union der Kongregationalisten in England und Wales
mit der Presbyterianischen Kirche in England 1972 wurde diese
Gemeinschaft 1976 feierlich erneuert und bestätigt. 1981 kamen die
Churches of Christ, im Jahr 2000 die Congregational Union of Scotland
zur United Reformed Church. Im Jahr 2002 wurde mit einer
Vereinbarung zwischen beiden Kirchen den veränderten Strukturen
Rechnung getragen. In dieser Vereinbarung werden drei Ebenen
aufgeführt, auf denen Partnerschaftliche Beziehungen gepflegt werden:
die Eben der Kirchenleitungen, die mittlere Ebene (Freundeskreise in der
Pfalz und der URC, Frauenarbeit, früher auch Lehrerbegegnungen, die
es nicht mehr gibt) und Gemeinden. Als Ziel wird genannt,
„... dass diese Vereinbarung die Arbeit der Versöhnung fortführt,
die ein wichtiges Element der Kanzel- und
Abendmahlsgemeinschaft ist, und zugleich dazu beiträgt, die
Partnerschaft zwischen unseren beiden Kirchen in einem sich
vereinigenden Europa weiter zu entwickeln.“
1. Die Ebene der Kirchenleitung
Auf der Ebene der Kirchenleitung wird regelmäßig zum Besuch der
Landessynode bzw. General Assembly eingeladen. Darüber hinaus gibt
es alle zwei Jahre eine Theologische Konsultation. Themen der
vergangenen Jahre: Die Autorität der Schrift (1998), Approaches to
Community, Nation and World (2000), Gottesdienst in einem sich
verändernden Umfeld (2002), Ministry in Today's Church (2004), 50
Jahre Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft (zwei Treffen in Speyer und
Leeds 2007), Mission (2010) und Toleranz (2013).
2. Mittlere Ebene
Der Freundeskreis Pfalz-URC ist ein Netzwerk der Gemeinden, die eine
Partnerschaft zu einer URC-Gemeinde haben. Der Austausch mit
34
gegenseitiger Information und Unterstützung ist das Ziel der jährlichen
Treffen. 2011 hat der Freundeskreis Vertreter/-innen der URCGemeinden zu einem Austausch nach Landau eingeladen. Der
Freundeskreis Pfalz in der URC ist nicht ganz so aktiv. 2013 gab es ein
Treffen von Vertreter/-innen der Partnerschaftsgemeinden in London mit
dem Ziel, innerhalb der URC ein Netzwerk der an der Partnerschaft
beteiligten Gemeinde aufzubauen.
Gemeinsam mit Anhalt organisieren die Frauenarbeit in der Pfalz und
das Yorkshire Synod Women's Committee ein jährliches Treffen.
3. Die Ebene der Gemeinden
3.1. Gemeindepartnerschaften zwischen der Evangelischen Kirche
der Pfalz und der United Reformed Church:
Ernstweiler
Frankenthal, Lutherkirche
Frankenthal,
Zwölf-Apostel-Kirche
Höheischweiler
Kerzenheim
Landau, Stiftskirche
Landau, Predigerseminar
Ludwigshafen, Friedenskirche
Ludwigshafen, Erlöserkirche
Ludwigshafen-Oggersheim,
Markuskirche
Mußbach
Neustadt – Hambach,
Pauluskirche
Pirmasens – Erlenbrunn
Pirmasens – Johanneskirche
Speyer, Gedächtniskirche
Speyer, Christuskirche
St. Ingbert
Winnweiler
Wolfstein
Carrs Lane, Birmingham ?
St. Andrew's Roundhay URC in Leeds (1971)
Broadstone URC (1988)
Newport Pagnall (2006)
Wilmslow URC (1979)
Emmanuel URC, Cambridge (1981)
Westminster College, Cambridge (2010)
Banstead URC (1964)
Romford URC (1980)
Cheltenham URC (1997)
Castle Hill URC in Ipswich (1982)
St. Andrew's with Newland, Lincoln (1999)
Bromley (1997)
Stowmarket (2007)
Purley URC (1967)
Spalding
Bath
Avenue St. Andrew's. Southampton (2010)
Shelley Road Church, Worthing (1946)
3.2. Beispiel für eine Gemeindepartnerschaft: Lutherkirche
Frankenthal
Die Lutherkirche in Frankenthal begann 1971 eine Partnerschaft mit St.
Andrew's Roundhay in Leeds, die nach der Wende durch eine
Partnerschaft mit der Martinskirche in Bernburg (Anhalt) ergänzt wurde.
35
Das alle zwei Jahre stattfindende Treffen für
Erwachsene wird seit 2009 ergänzt durch ein Jährliches
Jugendtreffen.
Hier das Programm des letzten Jugendaustausches vom 27.10.-2.11.2014:
Montag / Monday 27th October
Ankunft und Willkommen in der Lutherkirche
Dienstag / Tuesday 28th October
10 Uhr
Gemeindehaus: Kennenlernen/Spiele
Grillen und gemeinsame Mittagessensvorbereitung
13.30 Uhr
Mannheim
16.45 Uhr
mf-TV-Studio
Rückkehr Bahnhof FT um 19.30 / 20 Uhr
Mittwoch / Wednesday 29th October
9.15 Uhr Treffpunkt Bahnhof
10 Uhr
Betriebsbesichtigung BASF
Mittagessen KSB
14.30 Uhr
Rathaus: Ausstellung „Heimatfront“
Film über 1. Weltkrieg: „Im Westen nichts Neues“
Spieleabend mit der Gemeinde im Gemeindehaus
Donnerstag / Thursday 30th October
7.30 Uhr Treffpunkt Lutherkirche
Fahrt nach Verdun, eines der schrecklichen
Schlachtfelder des 1. Weltkrieges. Bei einem Besuch im
vergangenen Jahr fanden wir heraus, dass David
Pickerings Großvater und Martin Henningers Großvater
in der Schlacht an der Somme gegeneinander gekämpft
haben – und jetzt sind ihre Enkel und deren Gemeinden
Freunde geworden. 100 Jahr nach Beginn des 1. Weltkrieges erinnern wir uns an den Hass und feiern die
Versöhnung.
Freitag /Friday 31st October
9.15 Uhr Fahrt Nach Heidelberg: Zug und Straßenbahn zum
Bismarckplatz
11 – 13 Uhr
Stadtrally vom Uni-Platz aus Gruppen je nach
Interesse: Schloss / Shoppen / Uni …
Abends: Nachtgeländespiel + Chilli con Carne (CVJM)
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Samstag /Saturday 1st November
Tag mit den Gastfamilien. Vorbereitung des Jugendbeitrages für
den Festgottesdienst
Sonntag / Sunday 2nd November
10 Uhr
Festgottesdienst zum 50-jährigen Bestehen der
Lutherkirche.
11.45 Uhr frühes Mittagessen im Gemeindehaus für die
Jugendlichen + Gastgeber
Abschluss / Abschied
Martin Henninger, Prot. Pfarramt Lutherkirche, Bohnstraße 16, 67227
Frankenthal, Tel. 06233 – 8897568, [email protected]
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Ökumenische Begegnung in Oxford - 100 Jahre nach dem
1 . Weltkrieg
Zum 34sten Mal – Beginn 1980 - trafen in diesen Tagen (19.6.-23.6.)
Christen im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Bonn und Oxford
– diesmal in Oxford zusammen. Eine 40 köpfige Delegation der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bonn (ACK) reisten unter der
Leitung von Pfarrer Wolfgang Wallrich 5 Tage lang nach Oxford. Die
meisten Teilnehmer waren in Oxford privat untergebracht – oft in seit
Jahren gewachsenen Freundschaften.
In diesem Jahr war „Krieg und Frieden im Licht von 1914 und die
Antworten der Kirchen in Vergangenheit und im Heute“ das gemeinsam
beschlossene Thema. Schon bei der Hinreise mit dem Bus kamen die
Bonner auf „Spuren“ des 1.Weltkrieges – belgische Ortsnamen
erinnerten einige Mitreisende an noch vorhandene „Briefe von der Front“,
die sie von ihren Großvätern hatten.
In Oxford begann das Treffen in der „New Road Baptist Church“ am
Bonn Square –also am „Bonn Platz“ – einem sehr lebendigen Platz in
der Oxforder City. Eine Morgenandacht mit dem Oxforder Leiter der
Partnerschaft David Fields in der einfachen Kirche dankte für
Freundschaft und bat um gegenseitiges Verstehen. Pfarrer Wolfgang
Wallrich hielt eine „Bibelarbeit“ über 1.Mose 3 – die „Geschichte der
Vertreibung aus dem Paradies“, aus der Menschen gierig die Freiheit der
Grenzüberschreitungen eigenmächtig nutzen und damit
Kettenreaktionen hervorrufen: Ein Versteckspiel von Wahrheit und Lüge
beginnt und die Entfremdung wächst. Lebhaft und kontrovers wurde über
diesen Text englisch-deutsch diskutiert.
Oxforder Frauen stellten die Arbeit von „Pax Christi“ und „Felowship of
Reconciliation“ als Beispiele christlicher Friedensbewegungen in
England vor. Erinnerungen an den 1.Weltkrieg aus noch privat
vorhandenen englischen und deutschen „Briefen von der Front“ und
„Briefen aus der Gefangenschaft“ von beiden Seiten bewegten die
Zuhörer stark..
Am Abend gab es eine große „Begegnungs- Party“ in St Michael“s
Church Hall in Oxford – Summertown. Der kleine aber feine Bläserchor
unter der Leitung von Dr.Michael Geffert spielte englische und deutsche
Lieder. Ein leckeres Buffet der Oxforder Gastgeber und Weine aus
Deutschland schafften die Grundlage für einen geselligen Abend.
Am nächsten Tag stellte Donald Norwood in „St Michael at the
Northgate“, der Oxforder Citykirche, in seinem Vortrag „Theologians at
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war with war“ die Theologie der anglikanischen Kirche um 1914 dar und
eröffnete mit seiner eindeutigen Haltung „against war“ eine lebhafte und
emationale Diskussion. Bonner TeilnehmerInnnen erinnerten an das
„Halleluja-Geschrei zum Kriegsbeginn 1914“ in deutschen Aufrufen und
Predigten und wiesen so auf das Versagen der deutschen Kirchen hin.
Anette Bygott aus Oxford sprach anschließend eindrücklich über „Berta
von Suttner“ ( geboren 9.5.1843 in Prag – gestorben 21.6.1914 in Wien)
Berta von Suttner war österreichische Pazifistin und Friedensforscherin,
die 1905 den Friedensnobelpreis erhielt. Sie war eine Gegenstimme
gegen männliche Macht-, Aufrüst- und Siegesvorstellungen.
Elisabeth Matthies, ehemalige Lehrerin am Ernst-Moritz Arndt
Gymnasium in Bonn, stellte dann ein Projekt des Gymnasiums zur
Erinnerung an den 1.Weltkrieg vor. Schüler begaben sich auf
Spurensuche in Archiven, auf Friedhöfen und in Gesprächen mit noch
lebenden Angehörigen. – Briefe, Fotos und Texte der jungen Menschen
und besonders ein Film von der beeindruckenden Tanzpantomime der
Schülerinnnen gaben Zeugnis von ihrer Auseinandersetzung mit dem
1.Weltkrieg. Den Abend verbrachten die Bonner beim „Evensong“ in der
Cathedral Christ Church und dann die Nacht bei einem Strassenfest „7
roads street party“, das den Bonner BesucherInnen nachahmenswert im
Gedächtnis bleien wird:„Alle stellen ihre Gartenmöbel auf die Straße,
bringen Essen und Trinken mit – der Nachbar spielt Gitarre – die Kinder
und Enkel anderer Leute singen – und um 22 Uhr sehen alle „Bonny and
Clide“. Der Bornheimer Bläserchor eröffnete das gesellige
Zusammensein.
Der vierte Tag wurde der Höhepunkt der Reise. Die Bonner fuhren mit
einigen Gastgebern nach Coventry in die West Midlands – einer Stadt
von heute 320 000 Einwohnern.
Nach einem beeindruckenden Gottesdienst mit Eucharistie in der neuen
Kathedrale erlebten sie eine aufwühlende Kirchenführung in der Ruine
der alten Kathedrale St.Michael , die bei den Luftangriffen am
14.11.1940 von deutscher Luftwaffe unter dem Decknahmen
„Unternehmen Mondscheinsonate“ schwer zerstört wurde und völlig
ausbrannte. Ein Küster fand nach den Angriffen zwei halb - verbrannte
Deckenbalken, aus 3 Zimmermannsnägeln zusammengehalten. Aus
diesen 3 Nägeln bildete man das erste sogenannte „Nagelkreuz von
Coventry“ als Zeichen der direkt nach dem Krieg beginnenden
Versöhnungsarbeit der Menschen in Coventry. Direkt nach dem Krieg
begann die Stadt Coventry eine Städtepartnerschaft mit Kiel – ab 1959
kam die Partnerschaft mit Dresden dazu. Von Coventry ging und geht
eine regelrechte Versöhnungsarbeit aus. Ort der
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„Nagelkreuzgemeinschaft“ ist die wundervolle Nagelkreuzkapelle neben
der Kathedrale. Zur Einweihung der beeindruckenden neuen Kathedrale
aus Glas und Stein, direkt gegenüber der Ruine, wurde 1962 das „War
Requiem“ von Benjamin Britten uraufgeführt.
Zwischen Ruine und Neubau spielte dann der Posaunenchor
Friedenslieder – „begleitet“ vom Glockenspiel aus dem Turm der Ruine.
Das Wetter war so wunderbar, dass die Bonner bei der Rückfahrt von
Coventry nach Oxford noch in Stratford upon Avon hielten, wunderbar
durch die alten Straßen spazierten und Teehäuser und Orte besuchten,
die Shakespeare zugeschrieben werden.
Der Abfahrtstag nach kurzer Nacht bei den Oxforder GastgeberInnen –
begann mit Danke sagen und Gebeten und Liedern. Termine für den
Besuch der Oxforder Christen 2016 in Bonn wurden gesucht und
Themen für das gemeinsame 35.Treffen vorgeschlagen. „Thanks, liebe
Oxforder!“.
Die Oxforder antworteten „Auf Wiedersehen“.
Dann ging es nachhause. Gut vorbereitet während der Busfahrt durch
einen Busvortrag von Dr. Harald Uhl über „Anselm von Canterbury“ und
durch Elisabeth Matties zu „Alles zur Canterbury-Kathedrale“, nutzen wir
noch eine Stunde Pause in Canterbury. Ermüdet und Glücklich kamen
wir alle in Bonn um Mitternacht zurück.
Wolfgang Wallrich
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Kirchenkreis Aachen
Bericht 2013/14
zu den Konsultationen aus der Partnerschaftsarbeit der EKD mit
der Kirche von England
Kontakt zum Halifax Minster Halifax
Diözese West Yorkshire and the Dales
Der Vicar des Halifax Minster, Canon Hilary Barber besuchte Aachen im
Rahmen der Karlspreisfeierlichkeiten an Himmelfahrt 2013. Dabei
konnten wir eine Reihe von Ideen und Planungen für die Folgejahre
absprechen.
So begrüßten wir in der Woche nach Ostern 2014 die „Choristers of
Halifax Minster“ zu einer Konzerttournee im Rheinland. Dies war die
allererste Tournee der Sängerinnen und Sänger und sie führte sie zu
Konzerten in die ökumenische Citykirche St. Nikolaus Aachen, in die
evangelische Finkenbergkirche in Stolberg/Rhld. und in die All Saints
Church in Köln. Im Rahmen des Besuches gestaltete der Chor u.a
Mittagsandachten im Aachener und Kölner Dom mit und wurde sowohl
vom Aachener Superintendenten Hans-Peter Bruckhoff als auch vom
Bürgermeister der Stadt Björn Jansen empfangen.
Im Rahmen der Feierlichkeiten am Remembrance Day zum
100.Jahrestags des Beginns der Ersten Weltkrieges luden die
Repräsentanten von Stadt, Militär und Kirche in Halifax/Calderdale ihre
jeweiligen Gegenüber aus Aachen und der Region zur Teilnahme in
England ein. Die Bürgermeisterin Dr. Margarethe Schmeer, eine
Fahnenabordnung der Bundeswehr und auch eine sechsköpfige
Delegation des Kirchenkreises machte sich auf den Weg. Der
Berichterstatter wurde gebeten, im Gottesdienst am 9. November im
Halifax Minster zu predigen.
Die Auflösung der drei bisherigen Diözesen, die Neubildung der Diözese
West Yorkshire and the Dales sowie die Berufungen von Nick Baines
zum ersten Bischof von Leeds und Jonathan Gibbs zum ersten Bischof
von Huddersfield haben wir mit großem Interesse und Sympathie
verfolgt. Beide sind u.a. durch ihr großes Engagement in der MeißenKommission, ihre exzellenten deutschen Sprachkenntnisse und ihr
umfangreiches Wissen um die kirchlichen Verhältnisse in Deutschland
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und Europe sicherlich zukünftig sehr interessante Gesprächs- und
Kooperationspartner für weitergehende Kontakte.
Der Kirchenkreis Aachen freut sich über die so vertieften Kontakte nach
Halifax und in die Kirche von England.
Eine formale Partnerschaft mit dem Halifax Minster oder gar mit der
Diözese West Yorkshire and the Dales besteht allerdings nicht.
Monschau, im Oktober 2014
Jens-Peter Bentzin, Pfr.
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Partnerschaftsarbeit Stiftung Frauenkirche Dresden mit der Church
of England 2012 - 2014
In besonderer Partnerschaft steht die Dresdner Frauenkirche zu
Coventry Cathedral. Im Jahr 2005 wurde der Frauenkirche das
Nagelkreuz von Coventry verliehen. Seither steht es als Altarkreuz auf
der gebrochen erhalten gebliebenen Mensa des Altars der Dresdner
Frauenkirche. Jeden Freitag wird in der Mittagsandacht das
Versöhnungsgebet von Coventry gesprochen.
Seit Oktober 2005 werden in der Frauenkirche einmal im Monat
anglikanische Abendgottesdienste in englischer Sprache gefeiert.
Sie werden von der anglikanischen Gemeinde Berlin im
Zusammenwirken mit der Stiftung Frauenkirche organisiert und von
anglikanischen Geistlichen und Musikern gestaltet.
Anlässlich des 50. Jahrestages des Neubaus der Kathedrale von
Coventry hat die Stiftung Frauenkirche eine Bronzeskulptur in Auftrag
gegeben, die vom Dresdner Künstler Helmut Heinze geschaffen und
eine Woche vor dem Jubiläum 2012 durch Landesbischof Jochen Bohl,
sowie Frauenkirchenpfarrer Holger Treutmann übereicht werden konnte.
Die Skulptur „Chor der Überlebenden“ hat in der Ruine der alten
Kathedrale ihren Platz gefunden und ist Teil eines künstlerischen
Ensembles, das besonders an die zivilen Opfer der Kriege erinnert.
Informationsmaterial in englischer Sprache zur Skulptur ist derzeit in der
Entstehung, um Besucher mit dem Werk vertraut zu machen.
Besonders zu den Jahrestagen der Zerstörung beider Städte bieten sich
Möglichkeiten der Begegnung. So war der neugewählte Dean von
Coventry Cathedral John Whitcombe 2013 zu Gast in der Frauenkirche
und wirkte u.a. bei der Nacht der Stille am 13. Februar und im
Gottesdienst mit. Zum Kirchweihfest im Oktober 2013 hielt Canon David
Porter im ökumenischen Abendgottesdienst die Predigt. David Porter ist
inzwischen für die Versöhnungsarbeit der Church of England beim
Erzbischof von Canterbury Justin Welby zuständig und intensiviert die
internationalen Kontakte im Rahmen der Friedensarbeit.
Auf Einladung des Bischofs von Bradford Nick Banes war
Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt im Juni 2013 in England. Er hat in
der Kathedrale von Bradford die Predigt gehalten und hat am
darauffolgenden Mittwoch ihm Rahmen der Pfarrkonferenz der Diozese
über die Veränderungen in der Kirche durch den Umbruch der
Friedlichen Revolution 1989 in Ostdeutschland gesprochen. Jugendliche
aus Bradford nahmen im Gegenzug an der Peace Academy 2014 an
der Dresdner Frauenkirche teil.
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Bischof von Coventry Dr. Christopher Cocksworth ist als Bischof zum
Mitglied des House of Lords erkoren worden. Sein Vortrag im Rahmen
des forum frauenkirche im Herbst 2014 beleuchtete aus geistlicher
Perspektive die politische Rolle Großbritanniens in Europa und zeigte
angesichts von Abspaltungstendenzen, z.B. in Schottland,
Entwicklungen im britischen Parlament und der Bevölkerung auf.
Im Zusammenwirken mit den vier Dresdner Nagelkreuzzentren wurde
ein Bild des britischen Künstlers Terry Duffy in der Passionszeit 2013
im Altarraum der Kreuzkirche ausgestellt. Das Bild wurde in die
Gottesdienstgestaltung und in eigens gestaltete Friedensandachten
eingebunden.
Im Jahr 2015 wird sich die Zerstörung Dresdens zum 70. Mal jähren. Im
Gottesdienst am 15. Februar wird der Erzbischof von Canterbury in
der Dresdner Frauenkirche predigen. Eine Gedenkveranstaltung am 13.
Februar mit dem Bundespräsidenten ist in Anwesenheit der beiden
Bischöfe Welby und Cocksworth geplant.
Holger Treutmann, Pfarrer der Dresdner Frauenkirche
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Kirchenkreispartnerschaft Lünen – Salford
Bericht 2013/2014
2013 war in unserer Partnerschaftsgeschichte ein recht erfolgreiches
Jahr. Vom 23.10 bis 27.10.13 waren der Gospelchor „Voices'R'Us“ aus
Lünen-Mitte unter Leitung der Kreiskantorin zusammen mit einer
Begleitband und der Posaunenchor Lünen-Süd in Salford zu Gast. Die
Chöre mit insgesamt 52 Personen nahmen (u.a. wegen der Mitnahme
der Instrumente) die anstrengende Busfahrt in Kauf. Sie wohnten in
Salford im Hotel. Acht Mitglieder des Partnerschaftskomitees flogen als
Begleitgruppe einen Tag eher nach Salford und auch etwas später erst
zurück. Sie halfen mit bei der Bewirtung der großen Gruppe in einem
Gemeindehaus. Die Chöre gaben in zwei verschiedenen Stadtteilen
Abendkonzerte. Durch die gute Mischung der Musikstücke (Gospel, Pop
und Klassik, vor allem aus dem englischsprachigen Bereich) waren die
Konzerte ein voller Erfolg. Das Publikum reagierte begeistert und sang
oft mit. Ein Teil des Konzertprogramms wurde am Sonntag zur
Gestaltung des Abschiedsgottesdienstes übernommen.
Vom Leiter der Salforder Partnerschaftsgruppe war außerdem für ein
schönes Rahmenprogramm für die Chöre gesorgt. Der Bürgermeister
von Salford begrüßte die Gäste und spendierte ein Essen. Er und einige
Ratsmitglieder besuchten später auch ein Konzert. Es gab einen
Tagesausflug an die Küste nach Wales und Besuche in Salford und
Manchester. Zwischendurch war sogar noch Zeit für Chorproben.
Die Begleitgruppe hatte hinterher noch Gelegenheit einen ehemaligen
Pfarrer In seiner neuen Gemeinde am Rande von Wales zu besuchen.
Die Vorbereitung war aufwändig, wobei unsere englischen Freunde die
meiste Arbeit hatten. Aber als Folge der Chorreise haben wir drei neue
Mitglieder im Partnerschaftskomitee und mehrere Chormitglieder sind
neu bereit, bei Besuchen englische Gäste aufzunehmen. Die
Partnerschaft hat wieder an Bekanntheit gewonnen.
In diesem Jahr erwarten wir vom 29.10. bis 5.11.14 zwölf englische
Gäste in Lünen. In dieser Woche wollen wir uns mit dem Thema „Armut“
beschäftigen.
Wir werden uns den neuen Sozialbericht der Stadt Lünen vorstellen
lassen und sprechen mit Sozialarbeiterinnen vor Ort. Bei einem Besuch
in Dortmund informieren wir uns über Armutszuwanderung und ihre
Folgen für die Stadt. Außerdem besuchen wir die Suppenküche Kana
und lernen bei einem Spaziergang das schwierige Umfeld im
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Dortmunder Norden kennen. Gespräche mit einer Schulsozialarbeiterin
und einer Mitarbeiterin der „Tafel“ vervollständigen das Bild.
An einem Begegnungsabend, zu dem auch andere Interessierte
eingeladen sind, werden wir u. a. das 30jährige Bestehen der
Kirchenkreispartnerschaft feiern. Das Besondere dabei ist, dass der
Kirchenkreis Lünen seit dem 1.1.2014 Teil des Kirchenkreises Dortmund
geworden ist. Die Partnerschaft mit den Lüner Gemeinden bleibt aber
bestehen.
Ursel Rudolph
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Ev. Kirchengemeinde Datteln – St Luke Cannock
Unsere kirchliche Partnerschaft basiert auf der bereits seit 1971
bestehenden Städtepartnerschaft zwischen der ehemaligen
Bergbaustadt Datteln am Nordrand des Ruhrgebiets und der ehemaligen
Bergbaustadt Cannock nördlich von Birmingham.
Erst seit 2000 gibt es regelmäßige Begegnungen zwischen der Ev.
Kirchengemeinde Datteln und Gemeinden, die damals zum Team
Ministry der Church of England in Cannock gehörten. Im jährlichen
Wechsel gab es Besuche kleinerer und größerer Gemeindegruppen. In
zwei aufeinander folgenden Jahren sogar einen Jugendaustausch. Auch
der Gospelchor unserer Gemeinde war mit einer größeren Anzahl von
Mitgliedern in Cannock. Das gemeinsame Feiern des Gottesdienstes,
auch zeitweise unter Einbeziehung der methodistischen Gemeinde
sowie der Heilsarmee in Cannock, war jedes Mal Höhepunkt der
Begegnung.
Da das Team Ministry in Cannock vor einigen Jahren aufgelöst wurde
und sich die in ihm verbunden Gemeinden/Kirchen der Church of
England wieder verselbständigt haben, gibt es z. Zt. offiziell einzig den
Kontakt zur Kirchengemeinde St Luke im Zentrum von Cannock.
Aus der Vergangenheit gibt es aber auch weiterhin Kontakte von
einzelnen Dattelner Gemeindegliedern zu anderen – nun wieder
eigenständigen – Gemeinden in Cannock.
2010 fand ein Besuch von Pfarrer Thomas Mämecke mit vier
Gemeindegliedern in der Gemeinde St. Luke zur (erneuten)
Amtseinführung von Pfarrer Peter Hart nach den Strukturveränderungen
in Cannock statt. Die deutschen Besucher wohnten im Pfarrhaus der
Familie Hart.
2012 war die neue Pfarrerin von St Aidan Jane Nash mit zwei
Gemeindegliedern zu Besuch in Datteln und nahm am
Familiengottesdienst in der Lutherkirche und dem anschließenden
Gemeindefest teil.
Im September 2014 besuchte erneut Pfarrer Peter Hart mit seiner Frau
Liz Datteln. Gemeinsam wurde ein deutsch-englischer
Abendmahlsgottesdienst in der Lutherkirche gefeiert. Pfarrer Hart nahm
die Gelegenheit wahr, die Dattelner Gemeinde auf das Jubiläum
„Celebrating a journey of faith in Cannock for 900 years“ aufmerksam zu
machen und dazu einzuladen.
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Peter Hart ist ehemaliger Profi-Fußballspieler (Huddersfield Town FC,
Walsall FC) und nebenamtlich heute auch Club Chaplain bei seinem
ehemaligen Verein FC Walsall. Es war für ihn deshalb von großem
Interesse, am Wochenende seines diesjährigen Aufenthalts in
Deutschland sowohl ein Bundesligaspiel des FC Schalke 04 zu
besuchen als auch an einer Führung zur ökumenischen Arbeit auf
Schalke (Kapelle in der Arena) teilzunehmen.
Für 2015 ist innerhalb des 900-jährigen Jubiläums von St Luke die Reise
einer Dattelner Delegation nach Cannock geplant. In Datteln zu
gestaltende kleine Holzkreuze sollen in St Luke zum Jubiläum die
Verbundenheit beider Gemeinde veranschaulichen.
Thomas Mämecke
Pfarrer und Vorsitzender des Presbyteriums
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