Deutsche Schule Bilbao, Info 2
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Deutsche Schule Bilbao, Info 2
2 • 2006/ 07 Info Deutsche Schule Bilbao Editorial • Inhalt • Wie wird die Gesellschaft aussehen, wenn die heute 3- oder 5-Jährigen in mehr als zehn Jahren die Schule verlassen? • Welche Voraussetzungen müssen junge Menschen besitzen, um dann erfolgreich in einem heute vielleicht noch gar nicht existierenden Beruf zu bestehen, um sich auch als Persönlichkeiten in dieser Gesellschaft zurechtfinden und wohlfühlen zu können? Die DSB versucht, diese ›Quadratur der Zukunft‹ dadurch zu meistern, dass sie nicht nur Kenntnisse, Fakten und Inhalte vermittelt, sondern einen besonDr. Gottfried Thomas, Schulleiter deren Schwerpunkt ihrer Ausbildung auf die Vermittlung von Methoden, Problemlöseverfahren sowie Fach- und sozialen Kompetenzen legt. Nur so werden wir aus einer erfolgreichen Tradition heraus die Vorbereitungen der Schülerinnen und Schüler von heute auf die uns allen unbekannte Zukunft von morgen leisten können, eine Aufgabe, an der alle in der Schule Tätigen mit großem Einsatz arlungen seit 1917, ihren persönlichen beiten, gestern, heute und morgen. Eindrücken und Erinnerungen. Auch der nachfolgende Tag (16. 2.) vermittelte Dieses Info erscheint – zunächst als insbesondere den angereisten Gästen Probelauf – in neuer Aufmachung. Über – ehemaligen Schülern, Lehrern, Schul- Rückmeldungen von Ihnen, verehrte Leleitern und früheren Mitarbeitern – durch serinnen und Leser, würden wir uns sehr die besonderen Veranstaltungen und Ak- freuen ([email protected]). tionen Einblicke in das aktive Leben an der DSB im Jahr 2007. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Ein Blick zurück sollte immer auch Lektüre dieses Heftes und schon heute einen Blick nach vorn implizieren – vor einen schönen Frühling. allem an einer Schule. Denn alles, was hier geschieht, ist auf die Vorbereitung der Zukunft ihrer Schülerinnen und Schüler gerichtet. Doch das Problem, das Schulen – ebenso wie Eltern und Lernende – haben, ist die Ungewissheit über die Zukunft selbst! 90 Jahre Deutsche Schule Bilbao Blick zurück in die Vergangenheit – Blick nach vorn in die Zukunft Liebe Leserinnen und Leser Liebe Freunde der Deutschen Schule Bilbao Das Jubiläumsjahr 2007 ist für die Deutsche Schule Bilbao ein ganz besonderes. Es begann im Januar mit einer Veranstaltung, die auf die deutsche Ratspräsidentschaft in der EU aufmerksam machen sollte und die am traditionellen Tag der deutsch-französischen Freundschaft gemeinsam mit der Französischen Schule durchgeführt wurde (siehe, S. 4). Am 15. 2. 2007 wurde dann das Jubiläumsjahr offiziell mit einer Festveranstaltung eröffnet. Die Redner widmeten sich weitgehend der Vergangenheit der DSB, ihren Veränderungen und Entwick- Inhalt News Eröffnungsfeier zum Jubiläumsjahr: 90 Jahre Deutsche Schule Bilbao Deutsch-französische Freundschaft stilvoll gefeiert Immer was los im Kindergarten! Fasching 2007 Von Sternschnuppen, Regenbögen und Orkanen ›Imagine …‹ Schule wie vor 100 Jahren Info 2 • 2006/ 07 3 3 4 5 6 7 8 8 Besuch aus dem Bundestag: Lothar Mark in DSB DSB gewinnt 1. Preis bei ›Jugend Forscht– Iberia‹ Schüler aus Spanien lernen in Schleswig fürs Abitur Die Ergebnisse des Wettbewerbs ›National Geographic‹ ›Jugend musiziert 2007‹ Es geht doch! 25 Stühle für Kindergarten gestiftet 9 Leute 11 9 Aufgepasst! Termine 2006/ 2007 12 12 Organisation Schulentwicklung und Lehrerfortbildung 13 13 Rubrik 15 9 10 10 10 10 News Eröffnungsfeier zum Jubiläumsjahr: 90 Jahre Deutsche Schule Bilbao Amüsantes und Nachdenkliches – unterhaltsames Rahmenprogramm Der Grundschulchor lädt mit »Alouette zum großen Feste« Annett Böhm und »Chörchen« Am Donnerstag, dem 15.02., fand in der Aula eine bunte Feier zur Eröffnung der Feierlichkeiten zum 90. Jubiläum der DSB statt. Zahlreiche illustre Gäste waren dazu geladen. Neben Konsul Boogen Heudorf kamen auch Ehemalige nach Bilbao, wie der frühere Schulleiter Dr. Heinz Rüland. Die Mitglieder der Junta und der Verwaltung sowie das Kollegium lauschten mit ihren Gästen den Worten des Präsidenten Juan Ignacio Gietz und denen unseres Schulleiters, Dr. Gottfried Thomas. Reden, die auch zum Schmunzeln anregten (Boogen Heudorf) wechselten sich ab mit schauspielerischen (»Dinner for One« mit Marta Pinedo / Fernando Aguirregomoscorta) und musikalischen Einlagen (Chöre des Gymnasiums sowie der Grundschule unter der Leitung von Annett Böhm sowie Rosie Castera, Percussion-Solo von Yago Servatius). Ein Schüler des 12. Jahrgangs trug eine Episode aus einem alten Jahrbuch vor. Nachdenkliches wurde von Dr. Rüland augenzwinkernd präsentiert. Die Gäste amüsierten sich und genossen den vielseitigen Abend. Im Anschluss an die Veranstaltung konnte die Foto-Ausstellung von Helga Perez-Mato besichtigt werden: Gelegenheit, Gedanken und Erinnerungen auszutauschen. Besonderen Anklang und Absatz fand die umfangreiche Festschrift zum Jubiläum! Zahlreiche Fotos zu dieser Veranstaltung finden sich auf unserer Homepage. Kai Wiegmann Derzeitiger Chef (Dr. Gottfried Thomas, o.) und ehemaliger Schulleiter (Dr. Heinz Rüland) Konsul Boogen Heudorf (o.) und Vorstandspräsident Juan Ignacio Gietz Info 2 • 2006/ 07 News Deutsch-französische Freundschaft stilvoll gefeiert Feier zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 in der Aula der DSB Aus diesem Anlass feierten die Deutsche Schule Bilbao und die Französische Schule Bilbao am traditionellen Tag der deutsch-französischen Freundschaft. Dabei traten neben den Chören der beiden Schulen und dem Schulorchester der Deutschen Schule als Festredner folgende Personen auf: • Herr Horst José Boogen Heudorf (Honorarkonsul der BRD in Bilbao) • Herr Thierry Fraysse (Französischer Generalkonsul in Bilbao) • Herr Gilles Eloy (Schulleiter der Französischen Schule Bilbao) • Herr Dr. Gottfried Thomas (Schulleiter sikstücken (»Caresse sur l’ océan« und »Vois sur ton chemin«) die enge Zusamder Deutschen Schule Bilbao) menarbeit zwischen Deutschland und Die Veranstaltung war ausgezeichnet Frankreich auch im spanischen Ausland besucht, sodass vor Beginn noch zu- demonstrierten. sätzliche Sitzgelegenheiten herbeigeholt Beim abschließenden ›Vino español‹ werden mussten. So war die Aula der wurden noch viele interkulturelle GeDeutschen Schule Bilbao bis auf den letz- spräche zwischen Deutschen, Franzoten Platz besetzt, und die Anwesenden sen, Spaniern und Bürgern anderer Natigenossen die Festreden ebenso wie die onen der EU geführt. Dr. Gottfried Thomas musikalischen Darbietungen der Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen, die neben getrennten Darbietungen vor allem auch in zwei gemeinsamen Mu- von links: Karl-Heinz Jasinski, Gilles Eloy, Dr. Gottfried Thomas gemeinsamer Auftritt vor großem Publikum Info 2 • 2006/ 07 Gilles Eloy im Gespräch mit Dr. Gottfried Thomas News Immer was los im Kindergarten! Seit den Weihnachtsferien sind schon wieder einige Monate vergangen und es ist einiges passiert im Kindergarten. Wir haben uns – trotz des wenig dazu passenden Wetters – ausgiebig mit dem Thema ›Winter‹ beschäftigt und viele Aktionen dazu gemacht, z. B. Schneemänner gebastelt, gedruckt und auch gebacken. Anlässlich der Friedenswoche haben wir uns mit dem Thema ›Frieden‹ auseinandergesetzt. Wie sehen die Kinder den Frieden? Hier eine Auswahl aus den bewegenden und nachdenklich stimmenden Antworten: »Kein Essen wegwerfen«; »Keine Bäume fällen«, »keine Pistolen«, »Uns gern haben, nicht streiten«, »keine Flugzeuge abschießen«, „dass die Haie nicht die kleinen Fische fressen«. Friedensplakat Einige Kinder waren mit ihren Erzieherinnen beim Aktionstag ›Schulen gegen Gewalt‹ dabei und fasziniert von der Friedenstaube, die zum Ende der Veranstaltung Richtung Himmel flog. Kommentar eines Kindes: »Die bringt jetzt den Frieden zu den Menschen!« Die letzten Wochen waren voll von Karnevalsvorbereitungen. In allen Gruppen wurde gebastelt, geschmückt, gesungen und gemalt. Am Freitag (16.2.) war im Kindergarten große Fete! Alle kamen verkleidet und waren oft nicht mehr wiederzuerkennen! Jede Gruppe gestaltete zunächst ihre eigene kleine Feier mit Tanz, Musik, Spielen und Essen. Danach konnten die Kinder in alle Gruppen gehen und gemeinsam spielen, tanzen und feiern. Was für ein Trubel! Pünktlich zur großen Feier an Karneval hatte unser neuer Kollege Ingo Penner am 15. Februar seinen Einstand. Die Kinder waren sehr auf das weitere Mitglied unseres Teams gespannt und begegneten ihm offen und neugierig. Wir begrüßen Ingo auch an dieser Stelle herzlich im Team des Kindergartens, freuen uns auf die kommende Zusammenarbeit. Überraschenderweise bekamen wir an den freien Karnevalstagen Besuch aus Lissabon. Mit einigen Kolleginnen der dortigen Deutschen Schule, die wir ebenso spontan an der Puente im Dezember besucht hatten, war ein reger Kontakt entstanden. Unsere Besucherinnen waren sehr angetan vom Gelände, dem Kindergarten und unserer Einrichtung. Carolina Deiner Zum 90jährigen Geburtstag der Schule gestalteten die Kinder ein Plakat, das im Kindergarten aushängt. Sie fanden es verwunderlich, dass auch eine Schule Geburtstag feiern kann und dann auch noch »sooooooo alt« wird! Info 2 • 2006/ 07 News F a s c Nach der Eröffnungsfeier am Donnerstag Abend (s. S. 3) erschienen die Grundschulkinder am nächsten Tag in bunten, schillernden, fantasievollen Kostümen und feierten in ihren geschmückten Klassen: Da wurde getanzt, Kostümschau auf einem Laufsteg gemacht, Spiele gespielt und nicht zuletzt lecker gegessen … Auch die Lehrerinnen hatten sich verwandelt, die die Kinder morgens schon ungeduldig erwarteten: So tauchten ein Gespenst, ein Teufelchen, eine Indianerin, eine Zigeunerin, eine Trachtenfrau auf dem Schulhof auf … und schließlich die Schulleiterin als tapsender Bär. ›Bärin‹ Brombacher Während die Kinder in ihren Klassen tüchtig feierten, war für die Gäste der Jubiläumsfeier im ersten Stock des Grundschulgebäudes eine Rallye mit verschiedenen Stationen aufgebaut. Hier wurden das ›San Bonifacio-Logo‹ als Riesen-Puzzle zusammengesetzt, ein Wörter-Srabble gespielt, Schulbegriffe gemalt und geraten, Schulgegenstände erfühlt, ein Sodoku-Zahlendenksport angeboten … Am Ende ging es dann mit einem ›Buchstabenlöffel‹ balancierend die Treppe Info 2 • 2006/ 07 h i n g runter zum Ziel: Ein Glas Sekt mit einem Stück Geburtstagstorte zusammen mit einer ausgestellten Urkunde über die erbrachte Leistung. Die ca. 30 Gäste aller Altersklassen, die den Weg zu uns fanden, hatten ihren Spaß, wenngleich manche Aufgaben ziemlich kniffelig waren, besonders für die nicht deutsch sprechenden Besucher. Rosie Castera 2 0 0 7 News Von Sternschnuppen, Regenbögen und Orkanen Pädagogischer Tag in der Grundschule »Welche Farben reflektieren am stärksten?« – Fragen der Kinder: Anlass für Nachforschungen und Experimente »Warum sieht man zuerst den Blitz und hört dann den Donner?« »Wie entsteht Sturm?« »Wie kommt es zu Hagelkörnern in der Größe von Tennisbällen?« »Gibt es Wetter auf dem Mond?« Die Fragen, die sich die Teilnehmer der Fortbildung ›Keine Angst vor dem Warum‹ anlässlich des Pädagogischen Tages (21.02.) aus Sicht der Kinder stellten, interessieren auch Erwachsene. Fragen der Kinder ernst nehmen, zum Anlass für Nachforschungen und Experimente machen – dies nannte Sonja, die Leiterin der Fortbildung, als Ziele, die sie und ihr Team bei der Arbeit mit Kindern verfolgen. Aus vielen möglichen naturwissenschaftlichen Themen wählte sie für den Pädagogischen Tag ›Wetter‹ aus; ein Thema, das in allen Lehrplänen für deutsche Grundschulen verankert ist und innerhalb des Spiralcurriculums im Laufe der Schulzeit vertieft wird. Auf Basis möglicher Kinderfragen beschäftigten sich die Teilnehmer der Fortbildung mit Experimenten und Modellen, die unter Einbeziehung einfacher Hilfsmittel durchgeführt werden können: Eine Pampelmuse wurde so zur Erdkugel, mit deren Hilfe die Entstehung von Tag und Nacht sowie der Jahreszeiten verdeutlicht werden konnte. Steine verwandelten sich in Meteoriten, die auf der Oberfläche eines Planeten – einem mit Sand gefüllten Eimer – einschlugen. Mit Hilfe von Kristallen und Gänsefedern ließen die Teilnehmer Regenbögen entstehen, die dann anschließend von ihnen nach farbiger Kleidung geordnet als Reflektion von Lichtstrahlen dargestellt wurden. Während der Durchführung einer Gruppenarbeit beschäftigten sich zwei Teams jeweils mit der Planung und der gegenseitigen Präsentation einer Unterrichtsstunde mit Versuchen. Dabei wurden die Bereiche ›Entstehung von Wind‹ und ›Was bewirkt Wind?‹ näher behandelt. Federn zeigten, über eine warme Oberfläche gehalten, an, dass warme Luft nach oben steigt. Und Strohhalme halfen, verschiedene Materialien daraufhin zu untersuchen, wie leicht sie von Wind fortgeblasen werden können. Bei der anschließenden Herstellung eines Landschaftsmodells konnten die in den Versuchen gemachten Beobachtungen dazu genutzt werden, Rückschlüsse auf Naturphänomene zu ziehen sowie Überlegungen zum windsicheren Bau eines Dorfes anzustellen. Im abschließenden Teil der Fortbildung wurden die zu Anfang gestellten Fragen beantwortet und vertieft. Neben fachlichem Hintergrundwissen bekamen die Teilnehmer der Fortbildung auch Tipps zur Durchführung von Wettermessungen mit auf den Weg. Die Fragen ›Was ist ein Barometer?‹ oder ›Was macht ein Barometer?‹ können die Teilnehmer der Fortbildung nun leicht beantworten: mit Hilfe eines Einmachglases, eines Luftballons und eines Strohhalms. Lilian Boesel Wetterphänomenen auf der Spur Info 2 • 2006/ 07 News Fensterbilder der Grundschülerinnen und -schüler ›Imagine …‹ Tag der Schulen gegen Gewalt Bereits seit vielen Jahren beteiligt sich die Deutsche Schule Bilbao am Friedenstag, der in ganz Spanien stattfindet und Mahatma Ghandi mit seinem lebenslangen, gewaltlosen Eintreten gegen Diskriminierung und Rassismus zum Vorbild hat. Die Aktionen ziehen sich über eine Woche hin; so werden zum Beispiel an allen Schulen im Baskenland ›Friedensbriefe‹ geschrieben, die in extra dafür aufgestellten Briefkästen in den Städten und Dörfern gesammelt werden. Die Dachorganisation ›Fundacion ITACA‹ stellt anschließend viele Briefe Interessierten im Internet zur Verfügung. Toni Bocus und Christina de la Rica organisierten das diesjährige Programm für den 30.1.07, das draußen vor dem Eingang der Aula stattfand, der mit einem Friedensbaum und Friedenstauben eindruckvoll geschmückt war. Alle Schüler und der Kindergarten versammelten sich davor auf der großen Treppe. Während der Chor der 12. Klassen mit dem Beatles-Song Imagine – ›Stell dir vor, Frieden in der ganzen Welt …‹ den Auftakt bildete, trugen anschließend einige Schüler ihre Gedanken zum Thema Frieden und Toleranz vor. Auch der Kindergarten hatte selbst gefertigte Friedens-Plakate mitgebracht. Nachdem die Grundschüler gemeinsam Hevenu Shalem Alechem – ›Wir wollen Frieden für alle‹ gesungen hatten, trat zum Abschluss noch einmal der Oberstufen-Chor mit Imagine auf. Rosie Castera Toni Bocos: Appell zum Frieden Schule wie vor 100 Jahren Strenger Blick: Gritt Ulbricht im Gouvernantenhabit Info 2 • 2006/ 07 Während sich besonders in der Grundschule und im Kindergarten Lehrer und Schüler von ihrer närrischen Seite zeigten und in den tollsten Verkleidungen und Kostümen umherliefen fand im Gymnasium ein Projekt besonderer Art statt: ›Schule vor 100 Jahren‹. Schüler und Lehrer verkleideten sich in traditioneller Kleidung und erlebten einen Unterricht wie anno dazumal. Die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse mussten sich auf diesen Tag intensiv vorbereiten und kamen ganz schön ins Schwitzen. Sie lernten u. a. in der alten deutschen Schrift (Sütterlin) zu schreiben und benutzten dafür Pergament und Tintenfass. Besuch bekamen sie vom ehemaligen Schulleiter, Heinz Kita-Kinder mit ihren selbstgemalten Friedensplakaten Rüland (vgl. S. 3) sowie von Dr. Thomas und dessen Frau. Die Schülerinnen und Schüler würden das außergewöhnliche Projekt gerne im nächsten Jahr wiederholen! Kai Wiegmann News Besuch aus dem Bundestag: Lothar Mark in DSB Schüler aus Spanien lernen in Schleswig fürs Abitur Wirtschaftspraktikum in Kooperation mit der Lornsenschule / Landrat empfängt Gäste im Kreishaus Abgeordneter Mark beim Rundgang mit Dr. Thomas Am 10.02. besuchte der Bundestagsabgeordnete Lothar Mark (SPD) die DSB. Herr Mark zeigte sich beeindruckt vom persönlichen Ambiente an unserer Schule und betonte ausdrücklich das spürbare Engagement aller Beteiligten. Im Gespräch mit dem Schulleiter der DSB, Dr. Thomas, dem Präsidenten des Vorstands, Herrn Gietz, der Leiterin der Grundschule, Karin Brombacher, Mitgliedern des Vorstands sowie des Lehrerbeirats kamen wichtige Themen zur Sprache, wie z.B. Förderungsmöglichkeiten und Sanierungsbedarf. Herr Mark ließ es sich auch nicht nehmen, einen ausführlichen Rundgang durch die Schule zu machen. Hierbei schrieb er sich ins Gästebuch der Grundschule ein und hatte ein offenes Ohr für die unterschiedlichsten Themen und Anliegen. Zum Abschluss präsentierte sich Herr Mark von seiner sportlichen Seite und zeigte leidenschaftliche Begeisterung für Fußball und Eishockey seiner Heimatstadt Mannheim. Kai Wiegmann DSB gewinnt 1. Preis bei ›Jugend Forscht – Iberia‹ Bilbao/ Madrid: Drei Schüler der Deutschen Schule Bilbao haben beim diesjährigen Wettbewerb ›Jugend Forscht – Iberia‹ in Madrid den ersten Preis im Fachbereich Chemie gewonnen. Sie erhielten außerdem eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb ›Jugend Forscht – Nordrheinwestfahlen‹ und werden ihre Arbeit am 11. und 12. Mai 2007 in Bochum (Deutschland) präsentieren. Die Schüler Yago Servatius, Iker Basáñez Barco und Vincent Tieleman (alle 12) haben eine Kanone entwickelt, die mit Soda und Essig funktioniert und einen Korken fast 10m weit schießen kann. In der Laudatio der Jury wurden sie für ihr methodisches Vorgehen und ihre Begeisterungsfähigkeit gelobt. Die andere Gruppe der DSB hat einen zweiten Platz im Fachbereich Informatik gewonnen. Sonia Olaechea (12), Jone Ruiz de Zárate (12) und Irene Llona (13) haben ein Programm entwickelt, mit dem Schüler rechnen üben und mathematische Begriffe auf Deutsch und Spanisch lernen können. Beide Gruppen wurden von ihrem Lehrer Axel Stöcker betreut. Mit dem Wettbewerb ›Jugend Forscht‹ werden Schülerinnen und Schüler, die an naturwissenschaftlicher Forschung interessiert sind, gefördert. Er wird von der deutschen Regierung und zahlreichen Sponsoren aus der Industrie unterstützt. In Deutschland existiert ›Jugend Forscht‹ seit mehr als 40 Jahren, auf der iberischen Halbinsel seit sechs Jahren. Im kommenden Jahr wird der Wettbewerb an der deutschen Schule Bilbao stattfinden. Axel Stöcker Schleswig / sn (Sept. 2006) Schüler des Deutschen Gymnasiums in Bilbao absolvieren derzeit in Schleswig und Umgebung ein Wirtschaftspraktikum. Der Kontakt kam über die Lornsenschule zustande. Sie ist eine von vier Partnerschulen der Schule in Bilbao. Zum Auftakt wurden sie im Kreishaus von Landrat Bogislav-Tessen von Gerlach empfangen. Der Landrat würdigte den Schüleraustausch, der auf deutscher Seite durch den Verein Europaschulen organisiert wird, als „die beste Form der Völkerverständigung.“ Die elf Schüler werden einen Einblick in verschiedene Wirtschaftszweige erhalten. Drei Beispiele: Alicia Ruiz arbeitet im Martin-Luther-Krankenhaus, während Philipp Sessious seine Erfahrungen bei der Wasserversorgung sammeln wird. Ihr Klassenkamerad Thomas Schröder ist gespannt auf sein Praktikum in einer BMW-Werkstatt. Für sie alle ist es nicht der erste längere Deutschlandbesuch. Sie haben in der Vergangenheit bereits an mehreren Austauschprogrammen teilgenommen. Das Auslandspraktikum ist nach Ansicht der Schüler eine günstige Gelegenheit, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Gerade zum richtigen Zeitpunkt: Da die gymnasiale Ausbildung in Spanien nur zwölf Schuljahre umfasst, beginnt in Bilbao nach der Rückkehr sofort der „Abitur-Stress“. Und da ist Deutsch Pflichtfach. Nicht zuletzt soll der Austausch dazu dienen, Freundschaften zwischen Spaniern und Deutschen entstehen zu lassen, eventuell vorhandene Vorurteile abzubauen und ein fremdes Land kennen zu lernen. Daher gibt es während des Praktikums regelmäßig Veranstaltungen, die für grenzüberschreitende Kontakte sorgen sollen. Der Wechsel vom vermeintlich warmen Spanien ins herbstliche Schleswig ist für die Schüler kein Problem. Sorgen vor einem „Kälteschock“ erklärt Axel Stötter, Lehrer am Deutschen Gymnasium, seien unbegründet: „In Bilbao ist es zu dieser Jahreszeit auch oft regnerisch und kühl. Schleswiger Nachrichten Info 2 • 2006/ 07 News Die Ergebnisse des Wettbewerbs ›National Geographic – Wissen 2007‹ ›Jugend musiziert 2007‹ Ende Januar fand der diesjährige Regionalwettbewerb von ›Jugend musiAuch in diesem Schuljahr nahmen alle Schüler der Klassen 8, 9 und 10 un- ziert‹ an unserer Schule statt. serer Schule an dem Geographie-Wettbewerb der Zeitschrift National GeograDer Kreis der sich diesmal der Jury (Anphic Deutschland und des Verbandes Deutscher Schulgeographen teil. nett Böhm, Ute Ostermann, Peter Castera) stellte, war klein aber fein. Qualifiziert Die Besten der Klassenstufen sind: für den Landeswettbewerb in Barcelona (Mitte März) haben sich: Klasse Name Punkte – Adriana Nieto (Violine) aus der 4. Klasse, 8 Laeticia Lang 16 – Aitana Gomez (Violine) aus der Klasse Paul Tieleman 12 6c, – Yago Servatius (Percussion) aus der 9 Diego Zuluaga 17 Klasse 7a1 und Rafa Urrutia 14 – Sandra Stanculescu (Violine) als ehe malige Schülerin. 10 Mikel Urrutikoetxea 17 Iñaki Losada 15 Alvaro Arana 14 Jorge Bilbao 14 In der 2. Runde des Wettbewerbs wurde Iñaki Losada (Klasse 10ac2) als Schulsieger ermittelt. Er wird unsere Schule, wie im vergangenen Jahr, beim Ausscheid aller Deutschen Auslandsschulen vertreten. Den 2. Platz erkämpften sich Diego Zuluaga und Rafa Urrutia (Klasse 9ac2). Wir gratulieren allen Preisträgern zu der erfolgreichen Teilnahme und wünschen Iñaki viel Erfolg bei der nächsten Runde. Ingo Ulbricht 25 Stühle für Kindergarten gestiftet Der Baby- und Kinderausstatter Maga aus Bilbao hat unserem Kindergarten 25 Stühle der Marke ›Stokke‹ gestiftet. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für diese großzügige Spende bedanken und sind uns sicher, dass unsere Kleinen sie gut gebrauchen können. Es geht doch! Am Samstag (24. 2. 07) spielten die ›Deutsche Schule-Freunde‹ gegen den GSI Bilbo. GSI Bilbo ist die Indor-Fußball-Mannschaft von Bilbao – vergleichbar dem Athletic Bilbao im Rasenfußball. Somit trafen die besten Spieler Vizcayas und die Mannschaft der 9ten Klasse aufeinander. Laut Tabelle der Erste gegen den Zweiten der Liga. Der Unterschied zwischen beiden ist aber gewaltig! 10 Info 2 • 2006/ 07 Eine ganz klare Angelegenheit für die Mannschaft der Stadt also sollte man denken. In der 15. Minute der ersten Hälfte stand es auch schon 0:2 für die Bilbainer, was alle Erwartungen bestätigte. Aber ein Tor noch vor der Pause brachte die Schule wieder ins Spiel. Die zweite Halbzeit bot schönen ausgeglichenen Fußball von beiden Seiten. Nach spektakulärem Spiel, stand es am Ende 4:3 für die Deutsche Schule! Unsere Spieler können es also mit jedem Gegner aufnehmen. Jacobo de la Sierra Diaz de Tudanca Leute Ich heiße Ingo Penner, bin 36 Jahre alt und freue mich, ab dem 15.2.2007 im Team des Kindergartens der deutschen Schule Bilbao mitzuarbeiten. Nach dem Abitur wollte ich etwas Handwerkliches lernen und habe eine Schreinerlehre absolviert. Für die Familie meines Chefs war ich schon damals der Babysitter und habe an den Kindergeburtstagen mitgeholfen, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Bevor ich schließlich zu meiner Berufung als Erzieher fand, studierte ich noch zwei Jahre Lehramt im Fach Deutsch und arbeitete drei Jahre als Schreinergeselle. Im Jahr 2001 habe ich meine Ausbildung zum Erzieher abgeschlossen. Seit- dem arbeitete ich bis jetzt in einem Kindergarten in Wiesbaden mit 20 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. In meiner Freizeit interessiere ich mich für Fußball und Sprachen, besonders Spanisch. Mit der Anstellung an der deutschen Schule in Bilbao geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich habe eine fünfjährige Tochter, Maria-Shirin, sie freut sich schon, mich in Bilbao zu besuchen. Ingo Penner Hola, mein Name ist Rosie Castera. Ich arbeite seit dem 1. November 2006 als neue Musiklehrerin in der Grundschule und stehe als Konrektorin Karin Brombacher zur Seite. Die musikalische Arbeit mit den Kindern macht mir sehr viel Spaß, vor allem deshalb, weil die Kinder hier viel Musikalität mitbringen und sehr motiviert sind. So konnten wir mit der Chor-AG in kurzer Zeit schon einige Aufführungen auf die Beine stellen – Kompliment an die tollen Kinder! Außerhalb der Schule würde ich auch gerne Musik machen, vielleicht eine Band gründen?? Ich singe gerne Jazz, liebe die lateinamerikanische Musik und habe mehrere Jahre als Bassistin in einer Salsa-Band mitgespielt. Um auf die Schule zurückzukommen, so würde ich mich gerne für eine kleine Caféteria engagieren, die von Schülern und Lehrern in den großen Pausen genutzt werden kann. Eine Arbeitsgruppe hat sich gerade frisch gegründet. Hoffen wir auf ein erfolgreiches Umsetzen der Pläne. Rosie Castera Hola, mein Name ist Peter Castera. Wie man vermuten kann, sind Rosie und ich verheiratet. Ich bin in der Grundschule Sportlehrer und unterrichte im Gymnasium die Klassen 5–7 in Musik. Nach dem Abitur wollte ich zunächst Journalist werden, habe ein Praktikum bei einer Zeitung gemacht und ein Germanistik- und Geschichtsstudium in Freiburg begonnen. Da ich nebenbei mit Schlagzeug angefangen hatte, kam ich in Kontakt mit Studenten der dortigen Musikhochschule. Und so ging es dann richtig los: Fakultät gewechselt und Studium als Orchestermusiker – mit Gastspielen in einigen Orchestern. Irgendwie hat mich dann die Vergangenheit eingeholt, denn ich wurde ›Musiker-Journalist‹ beim Metzler Verlag in Stuttgart, genauer: Musikredakteur im Bereich Schulbuch. So habe ich die Schule in den letzten 20 Jahren hinter den Kulissen erlebt (Rahmenrichtlinien umsetzen, mit Lehren als Autoren zusammen gearbeitet). Dazwischen lagen einige Umzüge, da Metzler zweimal aufgekauft wurde – von Schroedel (Hannover) und zuletzt von Westermann (Braunschweig). In Hannover habe ich von tollen Musikern das gelernt, was man in Freiburg damals noch nicht geboten bekam: Jazz und Salsa. Nach so vielen Jahren Schreibtisch wollte ich noch einmal etwas ganz Neues machen – und nach meinen ersten Erfahrungen hier ist das auf jeden Fall gelungen! Musikalisch werde auch ich meine Fühler ausstrecken. Mal sehen, was so kommt. Ich wünsche mir für die Schülerinnen und Schüler besonders, dass sie auch außerhalb der Schule mit dem Gelernten etwas anfangen können. Peter Castera Info 2 • 2006/ 07 11 Aufgepasst! Termine: Schuljahr 2006/ 2007 Genannt werden jeweils der erste und letzte Ferientag März 07 15.3. (Do) Jahreshauptversammlung des Schulvereins: 20:00 Uhr, Aula 30.3. (Fr) Letzter Schultag vor den Osterferien 9:35–13:05: Kindergarten 9:35–13:05: Grundschule 7:45–13:05: Klassen 5–12 Bus: 13:15 Uhr; Schulmensa um 13:05 Uhr; Mensa-Bus um 14:00 Uhr 31.3. (Sa) Beginn der Osterferien April 07 15.4. (Do) Ende der Osterferien 21.4. (Sa) Tag der Offenen Tür, anschließend Schulfest: 11:00–14:00 Uhr 28.4. (Sa) bis 1.5. (Di) Verlängertes Wochenende wegen Maifeiertag Mai 07 7.5. (Mo) Zeugnisausgabe für Klasse 12 11.5. (Fr) Mündliches Abitur – (Klassen 5–11: unterrichtsfrei) 14.5. (Mo) 16.5. (Mi) Mündliches Abitur Mündliches Abitur 21.5. (Mo) Gesamtkonferenz der Lehrer (Unterrichtsende um 14:05 Uhr) Schulmensa findet statt 25.5. (Fr) 26.5. (Sa) Jubiläums-Fußballturnier: 12:00 – ca. 18:00 Uhr DSB – DS San Sebastián – Lycée Français Bilbao Juni 07 21.6. (Do) 22.6. (Fr) Fest des Ehemaligenvereins der DSB (ACAB): ab mittags Schulsportfest am Gymnasium: vormittags Zeugnisausgabe und letzter Schultag vor den Sommerferien 9:35–12:15: Kindergarten 9:35–12:15: Grundschule 7:45–12:15: Klassen 5–12 Bus: 12:30 Uhr 23.6. (Sa) Sommerferien bis 11. September (Di) 12.9. (Mi) Erster Unterrichtstag des Schuljahres 2007/ 08 12 Info 2 • 2006/ 07 Organisation Schulentwicklung und Lehrerfortbildung Die Schule entwickelt sich. Neue Herausforderungen erfordern die Weiterentwicklung von Unterrichtsinhalten (Stichwort: ›Methodenlernen‹) aber auch die Optimierung von Arbeitsabläufen. Die folgenden Artikel von Helmut Frost und Silvia Lorenz geben einen Einblick in den Stand der Arbeiten. ›SEIS‹ & Co. 90 Jahre DSB sind auch 90 Jahre Entwicklung und Geschichte. Alles ist im Fluss und in der Entwicklung begriffen – und einen Spiegel dieser Entwicklung bietet die Memoria zum 90jährigen Bestehen der Schule. Die Entwicklung ist vielfältig in den einzelnen Fächern und Abteilungen (Kindergarten, Grundschule, Gymnasium). Eine Schule entwickelt sich bzw. muss weiterentwickelt werden. Wir sprechen hier von einem ›lernenden System‹. Um dies in den Blick und möglicherweise auch in den Griff zu bekommen, gibt es die Schulentwicklung. Diese ist im spezifischen Sinne eine besondere Anstrengung mit methodisch abgesicherten Instrumenten und Verfahren. 1. Die erste Phase der Schulentwicklung begann mit einer Tagung der Schulleiter des deutschen Auslandsschulewesens in Lissabon, an der neben Wolfgang Reinhardt als damaligem Direktor auch Gerhard Trumpfheller teilnahm. Hier wurden die Grundlagen für ein Qualitätsverständnis an den deutschen Auslandschulen erarbeitet. Die Fortführung dieser Arbeit bei uns vor Ort wurde bis Juni 2005 durch Marcos Sarasola von der Fundación Horréum (Bilbao) angeleitet. Dies war insgesamt ein recht aufwendiger Prozess, zu dem eine Lehrerfortbildung mit drei Nachmittagen, die Installierung einer Steuergruppe und zahlreiche Arbeitssitzungen mit allen Beteiligten gehörten. Am Ende stand die Einigung über eine gemeinsame Vision, über Schulziele, über ein Leitbild und über Grundlagen der Qualität, wobei verschiedene Funktionen und Abläufe der schulischen Arbeit bearbeitet wurden. 2. Phase: Die DSB befindet sich im Moment in der zweiten Phase der Schulentwicklung, die damit begann, dass zu Beginn des Schuljahres 2005/ 2006 zwei interne Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) benannte wurden. Während in der ersten Phase hauptsächlich mit einem systembezogenen Ansatz gearbeitet wurde, verlegte sich der Akzent in der neuen Phase der Schulentwicklung auf einen stärker pädagogischen Ansatz. Hauptsache ist jetzt die pädagogische Schulentwicklung – teilweise in Anlehnung an das in Deutschland bekannte Konzept der Unterrichtsentwicklung von Heinz Klippert. Entsprechend wurde am 31. März 2006 für die Lehrkräfte der Grundschule und des Gymnasiums ein Schulentwicklungstag angesetzt, bei dem Simone Peleikes als auswärtige Referentin mit uns ein Methodentraining für den Unterricht durchführte. Die Auswertung dieser Tagung hatte im Kollegium brachte eine sehr positive Resonanz. Im weiteren Verlauf des letzten Schuljahres konnte die Schule dann auf ein sehr geeignetes neues Instrument für die Schulentwicklung zurückgreifen. Dieses Instrument heißt ›Selbstevaluation in Schulen‹ – abgekürzt SEIS – und wurde von der Bertelsmann-Stiftung entwickelt und den Schulen in Deutschland angeboten. SEIS ist ein Instrument zur Datenerhebung und wird in Form einer Befragung eingesetzt. Diese enthält ca. 250 Fragen, die den verschiedenen an der jeweiligen Schule beteiligten Gruppen (Schüler, Eltern usw.) vorgelegt werden. In Wirklichkeit sind diese ›Fragen‹ jedoch keine Fragen, sondern Aussagen (Items), denen man zustimmen kann oder auch nicht. Die SEIS-Erhebung (siehe: www.das-macht-schule. de) untersucht eine Schule mit Hilfe von fünf Dimensionen (z.B. Bildungs- und Erziehungsauftrag) und insgesamt 25 Kriterien (z.B. Fachkompetenz). Dieses Befragungsinstrument wurde erweitert mit Ergänzungsfragen für die deutschen Auslandsschulen (deshalb heißt es dort jetzt SEIS+). Die Erhebung mit SEIS+ geschieht online und wurde im Juni 2006 mit großem Engagement von Uwe Noack (einem der beiden QMBs) bei den folgenden Gruppen durchgeführt: Schüler und Eltern der Klassen 9 und 11. Befragt wurde auch das gesamte Lehrpersonal (einschließlich Kindergarten). Die Ergebnisse wurden der Schule nach den Sommerferien in einem umfangreichen Bericht vorgelegt. Er enthält nicht nur die reinen Daten, sondern auch einen Vergleich mit anderen Schulen sowie Kommentare von Experten. Die Schule steht gegenwärtig im Pro- zess der Rezeption und Interpretation der Ergebnisse dieser Befragung. Insgesamt fällt das Ergenis für die DSB sehr positiv aus und spiegelt bei allen Beteiligten eine große Zufriedenheit wieder. Selbstverständlich gibt es auch Punkte, die bearbeitet und verbessert werden können, denn dazu ist ein solches Evaluierungsverfahren da. So wird weiter an einer Qualitätsverbesserung der Schule gearbeitet! Hierzu ist eine neue Steuergruppe eingerichtet worden. Die Schulentwicklung gehört in den größeren Rahmen von Organisationsentwicklung. Organisationen – gleich ob private oder öffentliche Einrichtungen, Firmen, Wirtschaftsbetriebe, Profit- oder Nonprofitorganisationen – entwickeln sich zwar immer auch von selbst, brauchen andererseits aber eine bewusste und gezielte Weiterentwicklung, wobei das angestrebte Ziel für die DSB eine Zertifizierung mit einem Gütesiegel ist. 3. Phase: Die Begleitung der Unterrichtsentwicklung durch effiziente Fortbildungsmaßnahmen stellt einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit an unserer Schule dar. Die Lehrerfortbildung ist eng mit der Schul- und Unterrichtsentwicklung gekoppelt. Dazu gehört – wie schon erwähnt – regelmäßig ein pädagogischer Tag, der als Schulentwicklungstag gestaltet wird. Hierbei wird weniger das Spektrum der einzelnen Unterrichtsfächer, als die schulische Arbeit an der DSB insgesamt in den Blick genommen – auch mit den Aspekten und Bedürfnissen der einzelnen Abteilungen (Kindergarten, Grundschule, Gymnasium). Weiter gibt es Angebote für regionale Fortbildung (Refo) und für schulinterne Fortbildung (SchilF). Letztere sind entweder pädagogisch oder fachlich ausgerichtet und werden von Reinhold Bödeker als SchilF-Koordinatoren koordiniert. Neuerdings werden die Berichte über die schulinterne Fortbildungen auch ins Internet gestellt (www.dsbilbao.org / Aktivitäten è Lehrerfortbildung). Das Engagement des Kollegiums für die Fortbildung ist sehr hoch, das gilt sowohl für eigene Angebote der einzelnen Lehrer/innen Info 2 • 2006/ 07 13 Organisation als auch für deren Teilnahme. Auf Dauer werden sich Schulentwicklungsverfahren und Fortbildungsaktivitäten eo ipso noch stärker miteinander verbinden. Schließlich und endlich ist für die Schulentwicklung auch ein personbezogener Ansatz bzw. Aspekt von Bedeutung. Lehrer und Erzieher sind in der heutigen Gesellschaft keine leichten Berufe. Deshalb brauchen die an der Schule tätigen neben pädagogischen und fachbezogenen Fortbildungen auch eine gezielt personbezogene Förderung und Unterstützung (entsprechend den unterschiedlichen Schulentwicklungsansätzen nach Heinz Klippert). Ganz in diesem Sinn werden seit zwei Jahren an der DSB counseling-Kurse angeboten, die gerne angenommen werden. Diese Kurse, die jeweils aus drei Nachmittagen bestehen, hatten bisher die Themen: ›Einführung in die Supervision‹, ›Stress- management‹, ›Zeitmanagement‹ und ›Selbstmanagement‹ (hierbei geht es um Erfolgsfaktoren). Der Hintergrund für derartige Kurse ist eine Ausbildung und Kompetenz des verantwortlichen Kursleiters in humanistischer Psychologie, welche sich im personbezogenen Kontext besonders bewährt hat, weil sie persönliches Wachstum (personal growth) fördert und begünstigt. Helmut Frost Das Schulforum Das Schulforum ist ein Gesprächskreis, in dem sich Vertreter aller Gruppen der Schule, also Schüler, Eltern, Lehrer, Ehemaligenverein, Freunde der Schule, Direktion und Schulvorstand zum regelmäßigen Gedankenaustausch treffen können. Neben dem Kennen lernen anderer Standpunkte, die es bei einer solch heterogenen Zusammensetzung naturgemäß gibt, sollen bei diesen Treffen Themen erörtert werden, für die im hektischen Schulalltag normalerweise die Muße fehlt. Dass das Schulforum als informelle Gruppe keine Entscheidungen treffen kann, wird dabei durchaus nicht als Nachteil betrachtet, weil so erst einmal mutig-visionäre Ideen entwickelt werden können, die dann natürlich die Hürde des Machbaren nehmen müssen. Zur Zeit wird im Schulforum über folgende Themen nachgedacht: – Schulklima: Wie kann man das Verhalten der Personen an der Schule positiv beeinflussen um die Atmosphäre angenehmer zu machen. – Organisation des Jubiläumsjahres – Alternative Einnahmequellen für die Schule – Organisation des Verkaufs von gebrauchten Schulbüchern – Erarbeitung einer Satzung für das Schulforum Silvia Lorenz 14 Info 2 • 2006/ 07 Rubrik Elternsprechstunden 2006/ 2007 (Klassen 5–12) • nach Vereinbarung (Anmeldung über das Sekretariat) • Feste Zeiten Bench, Ulrich Bocos, Toni Bödeker, Reinhold Böhm, Annett Böhm, Matthias Calleja, Maider Castera, Peter De la Rica, Cristina De la Sierra, Jacobo Frost, Helmut Guaresti, Pedro Hogekamp, Annika Jasinski, Karl-Heinz Kaamel, Gabriele Lang, Gerhard Lorenz, Silvia Loroño, Fernando Meissner, Elsa Möbius, Ulrich Noack, Uwe Pfeiffer, Christian Schwarzer, Dr. Bert Stöcker, Axel Strube, Andrea Thomas, Dr. Gottfried Ulbricht, Grit Ulbricht, Ingo Urrutia, Ramón Alcibar, Miren Karmele: Dienstag, 3. Std. Azcarate, Teresa: Mittwoch, 6. Std. Basaldua, Pilar: Freitag, 2. Std. Buron, Ma Carmen: Donnerstag, 2. Std. Del Agua, Miguel: Freitag, 2. Std. Hanf, Günter Ernst: Montag, 10:25, Physikraum Mendiguren, María: Donnerstag, 1. Std., Lehrerzimmer Möbius, Ulrich: Montag, 3. St., Lehrerzimmer Oppenhorst, Astrid: Mittwoch, 6. St. Piculjan, Patricia: Donnerstag, 2. Std., Lehrerzimmer Rieble, Réné: Mittwoch, ab 9:00 Uhr Trumpfheller, Gerhard: Dienstag, 2. Std. Wiegmann, Kai: Mittwoch, 2. Std. Wolkenhauer, Claudia: Mittwoch, 5. Std. Impressum Deutsche Schule Bilbao Colegio Alemán Bilbao Avda. Jesús Galindez,3 E–48004 Bilbao Leitung: Dr. Gottfried Thomas Tel: 94 – 459 80 90 Fax: 94 – 473 18 61 Sekretariat und Übersetzungen: Idoia Doiz email: [email protected] Redaktion und Layout dieser Ausgabe: Peter Castera Druck und Bindung: mpresión Fotos Kontakt: [email protected] Karin Brombacher: 1 o., 6 Torte, drei Besucherinnen, Klassenzimmer, 7, 8 Toni, Kita-Kinder, Gritt Isabelle Castera: 11 m. Carolina Deiner: 5 Monika Hoffmann: 6 ›Bärin‹ Thomas Menath: 4 Julka Mozolova: 1 u.l., u.r., 6 o., drei Kinder, Lehrerkollegium, 8 o. Ingo Penner: 11 o. Jacobo de la Sierra Diaz de Tudanca: 10 Dr. Gottfried Thomas: 2 Kai Wiegmann: 1 u.m., 3, 9 Info 2 • 2006/ 07 15