Reisetipps - Deutsche Herzstiftung
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Reisetipps - Deutsche Herzstiftung
n Langstreckenflüge: Patienten mit koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Herzklappenpatienten, Schrittmacher- und Defiträger können fliegen, wenn sie gut belastbar sind. Die Krankenunterlagen sollten während des Fluges griffbereit sein. Defiträger sollten vorab die Fluglinie informieren. Langes Sitzen bei Langstreckenflügen bringt die Gefahr einer Thrombose mit sich, die zu einer Lungenembolie führen kann. Ein besonderes Risiko einer solchen Gerinnselbildung haben Patienten mit Venenleiden, abgelaufener Venenthrombose, nach Operationen z. B. am Knie und im Bauchraum, mit Gerinnungsstörungen, Raucher, Frauen nach einer Geburt, Frauen, die die Pille einnehmen. Gegenmaßnahmen: Mit dem Arzt die Notwendigkeit von Thrombosestrümpfen und Heparinspritzen klären. Auf jeden Fall Bordgymnastik: Ferse und Zehen abwechselnd heben, Fußkreisel, Unterschenkel beugen und strecken, Knie anheben, Rückendrücken. Viel trinken, vor allem Mineralwasser und Säfte, keinen Alkohol. Regelmäßig im Gang spazieren gehen. nE xtremsituationen meiden: z. B. Hitze, Kälte, Höhe über 2 000 Meter, lange Autofahrten, Reisestress, schwere Bergtouren, Wüstensafaris, Grönlandtouren. Eine sorgfältige Reisevorbereitung verringert das Risiko einer Überbelastung. Reisetips 2015.indd 1 n Langsame Eingewöhnung am Urlaubsort, z. B. nicht in den ersten Tagen Bergtouren machen oder stundenlang in der Sonne liegen. n Regelmäßige leichte bis mittlere Belastung ist wünschenswert, z. B. Wandern oder Radfahren. n Regelmäßige Medikamenteneinnahme. n Auf gesunde Ernährung (Mittelmeerküche mit viel Obst und Gemüse, wenig Fett und Salz) und ausreichende Flüssigkeit (Mineralwasser, Tee) achten. Besonders zu beachten Für Patienten mit koronarer Herzkrankheit: bei neuerlicher Angina pectoris oder Belastungsluftnot den Arzt aufsuchen, Belastung vermeiden, bei schwerer oder anhaltender Angina pectoris den Rettungswagen rufen. Für Herzklappenpatienten: bei neuerlicher Belastungsluftnot, zunehmenden Ödemen oder Gewichtszunahme Arzt aufsuchen, Belastungen vermeiden, INR-Wert kontrollieren. Wenn der INR niedrig ist (unter 2 liegt), ist die Gefahr eines Schlaganfalls hoch. Bei Lähmungen, Schwäche eines Arms oder Beins, auf einer Seite hängender Mundwinkel oder Sprachstörungen sofort in die Klinik. Für Patienten mit Herzschwäche: bei neuerlicher Belastungsluftnot, zunehmenden Ödemen oder Gewichtszunahme Arzt aufsuchen, Belastungen vermeiden, tägliche Gewichtskontrolle, ggf. INR-Wert kontrollieren. Für Patienten mit Herzschrittmacher: bei neuerlicher Bewusstlosigkeit, langsamem Herzschlag, Muskelzucken (im Schrittmacherbereich) Arzt aufsuchen. Für Patienten mit Defibrillator: Bei häufigen ICDEntladungen oder bei Verdacht auf Infektionen des Elektrodensystems unverzüglich das nächste DefiZentrum aufsuchen. Außereuropäisch (z. B. Nordafrika, Türkei) gibt es nur vereinzelt Defi-Zentren. Informationen vom Hersteller einholen. Für Patienten, die Marcumar nehmen: Gewohnte Einnahmezeit beibehalten, so ist die Gefahr am geringsten, dass das Medikament vergessen wird. Genau beobachten, was während des Urlaubs gegessen wird, z. B. ob weniger Salate oder grünes Gemüse zu sich genommen wird als zu Hause. Klimawechsel, Stressbelastungen oder „Ausklinken“ aus dem Stress von daheim können dazu führen, dass der MarcumarBedarf sich deutlich ändert. Gerinnung deshalb in kürzeren Abständen kontrollieren. Reisetipps für Herzpatienten nkheiten bei Herzkra en e st li ck e h Tipp: Reise-C stiftung.de/sicher-reis www.herz ostenfrei -k Reise-Checkliste Die Reise-Checkliste der Deutschen Herzstiftung hilft Ihnen bei der Vorbereitung Ihrer Reise. Zum Ausdrucken: www.herzstiftung.de/sicher-reisen Deutsche Herzstiftung e.V. Bockenheimer Landstr. 94-96 60323 Frankfurt am Main Telefon 069 955128-0 Telefax 069 955128-313 Dr. med. Wolf Andreas Fach, Cardioangiologisches Centrum, Bethanien-Krankenhaus Frankfurt am Main, Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Becker, Hanau Spendenkonto Commerzbank AG (vormals Dresdner Bank) IBAN DE94 5008 0000 0090 0060 00 BIC DRESDEFFXXX [email protected] www.herzstiftung.de Deutsche Herzstiftung FB0020 Auf der Reise Deutsche Herzstiftung 08.04.2015 15:00:47 Kann ich reisen? Auf was muss ich achten? Das sind Fragen, die sich Herzkranke immer wieder stellen. Die nachfolgende Übersicht gibt Antworten. Wer soll nicht reisen? nP atienten innerhalb der ersten 3 Wochen nach Aufdehnung der Herzkranzgefäße, 3 Wochen nach Einsetzen eines Herzschrittmachers, 3 Wochen nach Einsetzen eines Defibrillators, je nach Befund 3 Wochen nach Herzinfarkt, je nach Befund 3 Wochen nach Herzoperation. nP atienten mit Angina pectoris (Brustenge) bei niedriger Leistungsstufe wie Gehen zu ebener Erde oder Beschwerden bei wenigen Treppenstufen. n Patienten mit zunehmender Angina pectoris. n Patienten mit Luftnot bei niedriger Leistungsstufe wie Gehen zu ebener Erde oder Beschwerden bei wenigen Treppenstufen. n Patienten mit zunehmender Luftnot oder zunehmenden Ödemen. n Patienten mit wiederholtem Schwindel. n Patienten mit plötzlichen Bewusstlosigkeiten. Wer kann reisen? Grundsätzlich können Patienten 3 Wochen nach Aufdehnung der Herzkranzgefäße, 3 Wochen nach Einsetzen eines Herzschrittmachers, 3 Wochen nach Einsetzen eines Defibrillators, 3 Monate nach Herzinfarkt, 3 Monate nach Herzoperation reisen, wenn ihre körperliche Leistungsfähigkeit nicht wesentlich eingeschränkt ist. 75 Watt sollten problemlos geschafft werden können. Mit dem behandelnden Arzt sollte geklärt werden, ob der Patient reisefähig ist, und was er sich zumuten kann. Reisevorbereitungen n Ärztliche Untersuchung rund drei Wochen vor der Reise (um noch Änderungen oder Kontrollen vornehmen zu können). n Krankheitsunterlagen mitnehmen (OPBericht, Dilatationsbericht, letzter Arztbrief, Ausweis für Gerinnungshemmer, Schritt macherausweis, Defi-Ausweis) und alles in einer weiteren Kopie fürs Handgepäck. nÄ rztliche und Notfall-Versorgung am Urlaubsort klären, z. B. ob zur Infarktbehandlung Katheter mit 24-h-Bereitschaft möglich ist? nT elefonnummern von Arzt Rettungswagen Klinik Kardiologe am Urlaubsort vorher erfragen. n I mpfungen (nicht intramuskulär bei Marcumarpatienten). nA uslandskrankenversicherung, Krankenversicherungsunterlagen. Im Ausland muss oft vor jeder Behandlung bar bezahlt werden. für Herzklappenpatienten n I NR-Wert überprüfen, nG erinnungshemmer-Ausweis mitführen, nM erkblatt zur Endokarditisprophylaxe (Zahnbehandlung u. Ä.) mitnehmen, n letzten Ultraschall-Bericht (Echokardiografie) mitnehmen, n S elbstbestimmung des Gerinnungswertes ist auf Reisen besonders vorteilhaft. für Patienten mit Herzschwäche n letzten Ultraschall-Bericht (Echokardiografie) mitnehmen, n letzten Röntgenbericht mitnehmen. für Schrittmacherpatienten n S chrittmacher kontrollieren lassen, n S chrittmacherausweis mitnehmen. n Rückholversicherung etc. n Reiserücktrittsversicherung Spezielle Reisevorbereitungen für Patienten mit koronarer Herzkrankheit nB elastungs-EKG machen lassen (Reisefähigkeit: wenn 100 Watt problemlos geschafft werden können). für Patienten mit Defibrillator nV or Auslandsreisen empfiehlt es sich, den Hersteller des Defibrillators anzurufen, um sich Adressen im Ausland zu beschaffen, die bei Zwischenfällen Hilfe leisten können. n Verordnete Medikamente in ausreichender Menge besorgen, Beipackzettel nicht vergessen, damit notfalls im Ausland diese Medikamente beschafft werden können (auch hier sicherheitshalber eine Kopie fürs Handgepäck). Reisetips 2015.indd 2 08.04.2015 15:00:49