Hausarbeit (EFM) - Facility Management Nachwuchs

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Hausarbeit (EFM) - Facility Management Nachwuchs
Hausarbeit (EFM)
Computer Aided Facility Management Systeme
Thema:
CAFM Systeme
Eingereicht bei:
Prof. Dr. Frank Ehrenheim
Vorgelegt von:
Michelle Funk
Christof Stöhr
Eingereicht am:
18.03.2013
Semester:
WS 2012/13
Inhalt
1
Kernfragen .......................................................................................................................... 3
2
CAFM - Begriffsbestimmung und Leistungsmerkmale...................................................... 4
3
2.1
Definition ..................................................................................................................... 4
2.2
Anforderungen an CAFM ............................................................................................ 4
2.3
CAFM-Funktionalitäten .............................................................................................. 5
2.4
Sonstige Anforderungen .............................................................................................. 7
2.5
Datenbasis für CAFM .................................................................................................. 8
IT-Integration von CAFM Software ................................................................................... 9
3.1
CAFM Software .......................................................................................................... 9
3.2
CAFM Systeme ......................................................................................................... 10
4
Einführung eines CAFM Systems oder eine CAFM Software ......................................... 12
5
Fazit / Zukunftsausblick CAFM ....................................................................................... 13
6
Erläuterungen .................................................................................................................... 14
7
Quellenverzeichnis ............................................................................................................ 15
2
1 Kernfragen
Was ist ein CAFM-System?
Computer Aided Facility Management (CAFM) ist die Unterstützung des FacilityManagements durch die Informationstechnik in Form eines Computerprogramms, welches
aus einer Datenbank und einer Anwenderoberfläche besteht. Dabei stehen die Bereitstellung
von Informationen über die Facilities und die Unterstützung von Arbeitsprozessen im
Vordergrund.
Mit welchen bereits bestehenden IT Systemen kann/soll es
vernetzt bzw. kann es in bestehende Systeme integriert
werden?
Idealerweise sollte ein CAFM-System mit evtl. bestehenden Systemen, wie z.B.
Gebäudeinformationssysteme (GIS) und Dokumenten Management-Systemen (DMS)
vernetzt werden. Die in vielen Unternehmen genutzten ERP Systeme wie SAP oder Microsoft
Dynamics NAV bieten eigene CAFM Module und erleichtern somit die Integration.
Welche Vorteile bringt ein solches System?
Ein CAFM-System soll zur Abbildung von Facility-Management-Prozessen verwendet
werden. So ist es beispielsweise möglich, von einem Gebäudenutzer (z. B. einem
Büroangestellten etc.) gemeldete Defekte (z. B. eine defekte Beleuchtung) als
Reparaturaufträge in dem System zu hinterlegen. Diese Aufträge können dann von dem
entsprechenden Fachbereich oder einer externen Firma eingesehen und bearbeitet werden. Es
kann eine Auftragsverfolgung eingesetzt werden, bei der die offenen Aufträge dem
Fachbereich bzw. der durchführenden Firma wieder vorgelegt werden, falls der Auftrag nach
einer bestimmten Zeitspanne noch nicht erledigt sein sollte. Ist ein Auftrag erledigt worden,
wird er im System als erledigt vermerkt und es kann automatisch eine Erledigungsmeldung z. B. per E-Mail - an den Auftraggeber gesendet werden. Auf diese Weise können
Arbeitsvorgänge überwacht und die Kundenzufriedenheit erhöht werden.
3
2 CAFM - Begriffsbestimmung und Leistungsmerkmale
2.1 Definition
Als CAFM Software im Sinne der GEFMA 400 gelten Programme, welche die Prozesse des
FM und die direkt und indirekt (z.B. Informationen für externe Dienstleister) daran beteiligten
Personen unterstützen. Alle im Lebenszyklus anfallenden Daten (Abbildung 2.2 Seite 8)
werden elektronisch erfasst und verarbeitet.
CAFM Software und CAFM Systeme, werden in der GEFMA 400 Richtlinie unterschieden.
Eine CAFM Software ist oft nur ein Softwareprodukt, das Einzelprozesse des FM (z. B.
Instandhaltung, Fuhrparkmanagement) unterstützt. Ein CAFM System ist eine
individualisierte Komplett-Lösung, die auf die spezifischen Anforderungen des FM eines
Unternehmens oder einer Branche zugeschnitten ist.
2.2 Anforderungen an CAFM
Eine der bedeutendsten Anforderungen an eine CAFM-Software ist, dass sie FM-Prozesse
gemäß der GEFMA-Richtlinie 100 unterstützt.
Das heißt, dass eine CAFM-Software den Anwender in geeigneter Form (z.B. durch
prozessorientierte Abfolge von Bildschirmmasken) bei der Abwicklung von Aufgaben, die
mehrere Schritte erfordern (Workflow), unterstützen muss.
Dabei soll sie an die spezifischen Besonderheiten, wie Betreiberkonzept und
Organisationsstruktur, anpassbar sein.
Diese Software soll also Facilities in ihrem gesamten Lebenszyklus von der Planung des
Objekts über Umbau, Sanierung oder Modernisierung bis hin zum Abriss, begleiten
(Abb. 2.1).
Abbildung 2.1
4
2.3 CAFM-Funktionalitäten
Um den komplexen Ansprüchen und den notwendigen Verknüpfungen der wichtigsten FMProzesse im erforderlichen Umfang zu genügen, soll eine CAFM-Software die nachfolgenden
CAFM-Funktionalitäten enthalten. Im Folgenden werden die Funktionen kurz beschrieben
und es werden ausgewählte Beispiele genannt:

Bestandsdokumentation
Mit dieser Funktionalität werden Bestandsdaten zu Liegenschaften, Gebäuden,
Räumen, technischen Anlagen sowie Freiflächen und Inventar dokumentiert. Darunter
fallen Unterlagen wie z.B. Textdokumente, Listen, Tabellen, Verzeichnisse, Bilder
und CAD-Pläne. Die Verwaltung der Daten findet in einer oder mehreren
Datenbanken statt. Die Daten sollen nach bestimmten Kriterien auffindbar sein.
Es ist angebracht, dass die Aufgabe der Dokumentenverwaltung mit abgedeckt wird
(DMS Dokumenten-Management-System). Die Bestandsdokumentation ist die
entscheidende Grundlage aller eingesetzten und prozessunterstützenden Module im
Rahmen des CAFM-Systems. Mit ihrem Aufbau und ihrer Qualität entscheidet die
Bestandsdokumentation über die Effizienz des Gesamtsystems.

Flächenmanagement
Für eine möglichst hohe Effizienz eines Flächenmanagements sind bezogen auf die
Objekte u.a. folgende Daten notwendig:
- Flächenmaßgrößen (m²)
- Flächenart (nach DIN)
- Nutzungsart nach anwenderspezifischen Kategorien
- etc.
Die Verknüpfung von Daten mit Räumen bzw. Raumzonen sind z.B. erforderlich für
Kostenbelastungen oder für Mitarbeiter als Nutzer von Arbeitsflächen.
Die Auswertungen sind z.B. erforderlich und sehr hilfreich für die Erstellung von
flächenbezogenen Ausschreibungsunterlagen (beispielsweise für Sanierungen oder um
Reinigungsaufträge zu vergeben).

Reinigungsmanagement
Die Reinigung beinhaltet die komplexe Glas-, Fassaden-, und Unterhaltsreinigung,
sowie Winterdienst und Pflege von Grünflächen/Pflanzen.
Hier sollen Leistungsverzeichnisse über die Verknüpfung mit dem zu reinigenden
Objekt (z.B. Raum) integriert sein, die den Reinigungsumfang in Verbindung mit
einem zu definierenden Zyklus beschreiben.
Damit soll z.B. die Auswertung von geleisteten Arbeiten und die
Qualitätsüberwachung unterstützt werden.

Umzugsmanagement
Die Umzugsplanung umfasst folgende planerische Erfordernisse:
Die Ermittlung von verfügbaren Freiflächen und die Erstellung von Einrichtungs- und
Umzugsvarianten.
Die Vorbereitung und die Durchführung von Veränderungen im jeweiligen Standort
(wie z.B. Aufkleber mit Angabe des Zielortes zur Kennzeichnung des
Umzugsinventars, aktualisierte Grundriss- und Einrichtungspläne, Listenausdrucke für
Speditionen) sind Inhalte des Umzuges selbst.
5

Medienverbräuche
Das Bereitstellen von Sondermedien (für spezielle technologische Prozesse) ist, neben
der Grundversorgung (Strom, Wärme und Wasser), zu unterstützen. Die Absicht ist
eine maximale Transparenz über Verbräuche und Kosten. Um dies sicherzustellen sind
eine komplexe Erfassung aller Zähler und ihrer internen Struktur, die exakte
Zuordnung von Versorgungsbereichen und eine regelmäßige Erfassung der
Zählerstände notwendig. Im Normalfall erfolgt größtenteils noch eine manuelle
Datenerfassung. Die allgemeinen Auswertungen beziehen sich auf das Beobachten der
Entwicklung von Verbräuchen, um Unregelmäßigkeiten rechtzeitig zu erkennen.

Instandhaltungsmanagement
Mit dem Instandhaltungsmanagement werden vorbeugende, geplante
Instandhaltungsmaßnahmen, sowie die Abwicklung von außerplanmäßigen Aufträgen
geplant und gesteuert. Der Schwerpunkt hier ist also Störungs- und
Auftragsmanagement, das mit den Objekten der Bestandsdokumentation verknüpft ist.
Zu unterstützende Teilprozesse sind z.B. das Entgegennehmen von Störungen und
Qualifizieren durch eine konkrete Zuordnung der betroffenen baulichen oder
technischen Anlagen.

Schließanlagenmanagement
Eine Grundvoraussetzung für die Gewährleistung einer hohen Sicherheit ist, dass die
Schließanlage in einem Objekt exakt dokumentiert und verwaltet wird. Wenn die
Informationen vom Schlüssel über den Schließzylinder und die Tür zum Nutzer des
Raumes miteinander verknüpft werden, so garantiert dies eine Transparenz, um die
Zutrittsregelungen zu überwachen. Mit diesem „Management“ soll es z.B. möglich
sein, komplexe Auswertungen folgender Art zu machen: „Welcher Schlüssel schließt
welche Tür?“ oder „Wer hat Zugang zu welchem Raum?“

Vertragsmanagement
Mit dem Vertragsmanagement werden die wichtigsten Eckdaten der abgeschlossenen
Verträge (wie Dienstleistungs- oder Mietverträge) verwaltet. Zu den Eckdaten gehören
u.a. Laufzeit von/bis, Kündigungstermine und –fristen, sowie Adressen von
Vertragspartnern. Funktionen zur rechtzeitigen Erinnerung bei Vertragsauslauf bzw.
des Kündigungstermins sollten integriert sein. Ebenso eine Verknüpfung der Verträge
zur Bestandsdokumentation.

Vermietungsmanagement
Mit dieser Funktionalität werden die Prozesse der externen und internen Vermietung
sowie der Anmietung unterstützt. Der Schwerpunkt ist relevante Mietvertragsdaten
historisiert zu erfassen und zu dokumentieren, z.B. allgemeine Angaben zum Mieter,
Laufzeit des Vertrages und Kündigungsfristen, exakte architektonische
Flächenzuordnung und Mietkonditionen für Grundmiete + Betriebskosten. Spezielle
Auswertungen sollen beispielweise die Übersicht der Leerstände, die Überwachung
von Kündigungsfristen und die Übersicht zu auslaufenden Verträgen gewährleisten.
6

Betriebskostenmanagement
Inhalt dieser Funktionalität ist es, alle im Verantwortungsbereich relevanten Kosten zu
dokumentieren und auszuwerten. Wenn ein Raumbezug (z.B. Büro im OG)
gewährleistet ist, dann ist dies die Grundlage für eine verursachergerechte Umlage auf
Nutzer bzw. Mieter. Die Verteilung der Kosten erfolgt bei interner Verrechnung in der
Regel über eine Kostenstellenstruktur. Die Abrechnung auf Basis der Konditionen des
Mietvertrages erfolgt bei externer Vermietung über entsprechende Sollstellungen in
der Finanzbuchhaltung. (Sollstellungen sind Einträge, die in bestimmten Perioden und
an bestimmten Tagen automatisch oder manuell eine Rechnung generieren)

Controlling
Das Controlling übernimmt im CAFM eine zentrale Funktion: Hier ist eine
vollständige Dokumentation bezüglich des Lebenszyklus von Gebäuden oder Anlagen
die Basis. Technische und kaufmännische Daten sollten in einer Datenquelle für den
Nutzer zur Verfügung stehen, damit eine geeignete Auswertung möglich wird. Der
Anwender sollte an geeigneter Stelle im Programm u.a. folgende Möglichkeiten des
Controllings vorfinden:
- Warnmeldungen (bei Ausfall oder Unregelmäßigkeit im System)
- Statistiken (über Störungen + Ausfallzeiten einschließlich der Auswirkung auf die
Kosten)
- Verfügbarkeit und Nutzungsgrad der Anlagen (z.B. Betriebsstunden etc.)
- Einhaltung von Fristen
- Flächen- und Kostenkennzahlen
2.4 Sonstige Anforderungen
Die CAFM-Software soll möglichst leicht verständlich zu bedienen sein, so dass der
Anwender theoretisch fast automatisch die Funktionen findet. Die Menschen, die diese
Software bedienen, haben sehr unterschiedliche Computerkenntnisse und kommen aus vielen
verschiedenen Arbeitsbereichen. CAFM-Software soll sich einfach und flexibel auf deren
Arbeitsweise einstellen lassen. Die Aufteilung der einzelnen Menübefehle soll nicht zu viele
Hierarchieebenen enthalten. Dem Anwender soll die Möglichkeit gegeben werden, dass er
häufig gebrauchte Befehle leicht und einfach ausführen kann (sie direkt im Blick hat) oder
diese in einem benutzerspezifischen Menü einrichten kann. Funktionen, die der Anwender
nicht benötigt, sollen ausgeblendet werden können. Damit dem Anwender der Umgang mit
der Software leichter fällt, sollen Hilfe- und Assistenzfunktionen angeboten werden.
Außerdem sollen auch Tutorials zur Verfügung stehen, um sich in das Programm
einzuarbeiten, typische CAFM-Anwendungen eigenständig auszuführen und diese bei Bedarf
noch auszubauen.
7
2.5 Datenbasis für CAFM
Eine zentrale Aufgabe von CAFM-Software ist die Verwaltung und Auswertung der
notwendigen Gebäudedaten für die Unterstützung und Steuerung von FM-Prozessen.
Im Folgenden wird die Datenbasis für Facility Management kurz beschrieben und in der
Abbildung 2.2 dargestellt:
Abbildung 2.2
Grundlegende Daten im FM
Prozessdaten
Bestandsdaten
Sonstige Daten
alphanum.
grafische
Auftrags-
Zustands-
Verbrauchs-
Leistungs-
Kaufm.
Daten
Daten
daten
daten
daten
kataloge
Daten
•Vertragsdaten
• Kosten und Preise
• Sonstige kaufm. Daten
•Daten über zu erbringende
Leistungen
•Energie
•Wasser
• Betriebsmittel
• Betriebszustände
• Störmeldungen
• Umweltdaten
• Instandhaltung
•Umzugsmanagement
• Servicemanagement
•Pläne jeder Art
• Skizzen, Kennlinien
• Fotos, Videos
•Listen, Verzeichnisse, Aufstellungen
•textliche Beschreibungen
Die übergeordneten Daten sind die Bestands-, Prozess- und sonstige Daten.
Die Bestandsdaten beschreiben den Ist-Zustand (Bestand) eines Gebäudes und teilen sich auf
in alphanummerische und grafische Daten. Unter die Prozessdaten fallen die Auftrags-,
Zustands- und Verbrauchsdaten. Die sonstigen Daten enthalten Leistungskataloge und die
kaufmännischen Daten.
8
3 IT-Integration von CAFM-Software
3.1 CAFM-Software
CAFM-Software lässt sich durch die zunehmende Vernetzung der Unternehmensbereiche zu
zentralen Softwarelösungen (z. B. ERP Software wie SAP) meist problemlos in bestehende ITInfrastrukturen einbinden. Hier ist klar zwischen CAFM-Software und einem CAFM-System
zu unterscheiden.
Definition nach GEFMA 400
„ … Die häufig gleichwertig besetzten Begriffe CAFM- Software und CAFM-System werden in
dieser Richtlinie so unterschieden, dass ein CAFM-System eine individualisierte und damit auf
die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens bzw. einer Branche angepasste
Komplettlösung zur Unterstützung der Prozesse des Facility Managements darstellt.
Ein CAFM-System kann aus einer CAFM-Software, der Kombination monofunktionaler
Software-Werkzeuge oder sonstiger Standard- oder Individualsoftware bestehen und ist bei
Bedarf an die kaufmännische Unternehmenssoftware und Gebäudeautomationssysteme über
Schnittstellen anzubinden. ….“
Bei Einführung einer CAFM-Software muss daher im Vorfeld ein Schnittstellenkonzept
erarbeitet werden. Ein Schnittstellenprogramm stellt die Datenverbindung zwischen
einzelnen Programmen her.
Abbildung 3.1
Auslesen der
Daten aus dem
Ursprungsort
Überprüfung der
Daten im
Zielprogramm
Einlesen der
Daten im
Zielprogramm
Rückmeldung
über erfolgreiche
oder fehlerhaste
Datenübernahme
Der Nachteil einer Lösung, die mittels Schnittstellensoftware an bestehende Systeme
angebunden wird, ist der oft nur in eine Richtung möglich Datenaustausch, es findet kein
direkter Abgleich der Datensätze statt, Kontrollfunktionen sind nur schwer zu realisieren.
9
3.2 CAFM-Systeme
Eine CAFM Software ist stets ein Teil eines CAFM-Systems. In einem CAFM-System sind
alle Softwarekomponenten über eine Integrationssoftware zu einem einheitlichen System
verbunden. Datenaustausch ist bidirektional möglich, Einzelkomponenten arbeiten Hand in
Hand.
Abbildung 3.2
Fallbeispiel (Abb. 3.3):
In einem Wärmetauscher einer Klimaanlage wird eine Störung festgestellt, die Störung wird
an die CAFM-Software weitergeleitet, diese meldet die Störung an den entsprechenden
internen oder externen Dienstleister weiter. Wenn die Störung behoben wurde, wird
automatisch die Störung aus der GLT/GIS Software gelöscht, die Fehlerdokumentation wird
aus dem Rechnungseingang der Büro Software in die Dokumentation übernommen.
Abbildung 3.3
GLT/GIS
Software
meldet eine
Störung
Störung wird
automatisch
an CAFM
Software
übermittelt
Fehlerdokum
entation wird
übernommen
und abgelegt
Störungsmeldung
wird an den in der
CAFM Software
hinterlegten
Dienstleister
übermittelt
Störung wurde
vom
Dienstleister
behoben
10
Um solche Vorgänge realisieren zu können ist es nötig, externe Dienstleister an das CAFMSystem anzubinden, dies wird häufig über ein Webinterface realisiert, um
plattformunabhängig und flexibel zu bleiben. Rechnungsstellung des Dienstleisters erfolgt
häufig ebenfalls über dieses Interface, so können Daten wie Fehlerdokumentationen direkt in
das CAFM-System zurück übernommen werden. (Abb. 3.4)
Abbildung 3.4
Grundsätzlich lässt sich hier sagen, ein CAFM-System soll folgende Kriterien erfüllen:




Effiziente Strukturierung von Daten
Automatisierung manueller Datenabläufe
Verbesserung des Informationsflusses
Gemeinsame Nutzung erfasster Daten
Dadurch ergibt sich Einsparpotenzial in direkt messbaren Größen,




Zeitgrößen
Kosten
Nutzungsgrade
Werterhaltung
und folgenden nicht quantifizierbaren Größen




Verbesserung der Bewirtschaftungsprozesse
Aktueller Informationsstand
Fehlerreduzierung und erhöhte Ausfallsicherheit
Höhere Planungsbereitschaft
11
4 Einführung eines CAFM-Systems oder eine CAFMSoftware
Wenn in einem Unternehmen die Entscheidung getroffen wurde, ein CAFM-System
einzuführen, sollten im Vorfeld einige Punkte geklärt werden. Eine Beispielcheckliste könnte
wie folgt aussehen:
 Grundlagenermittlung / Grundsatzgedanken
 Nutzungskonzept erstellen
 CAFM Pflichtenhefte erstellen
 CAFM Softwareanforderungen ermitteln
 Datenaufnahme
 Durchführung eines Pilotprojektes
 Auswertung und Reporting
In der Grundlagenermittlung sollte ein Unternehmen sich grundsätzlich Gedanken machen, in
welchem Umfang CAFM genutzt werden soll. Nicht immer ist die Einführung eines
kompletten CAFM-Systems auch die kosteneffektivste Möglichkeit. An dieser Stelle sollte
ein Nutzungskonzept erstellt werden, um zu prüfen ob eine CAFM-Software mit
entsprechender Schnittstellensoftware die auf Dauer effizientere Lösung darstellt. Anhand
dieses Nutzungskonzepts lassen sich CAFM Pflichtenhefte erstellen und die hieraus
resultierenden Softwareanforderungen ableiten.
Im Anschluss sollten einige Daten für ein Pilotprojekt aufgenommen werden, um ein
Planspiel über die vorher festgelegten Strukturen durchführen zu können.
In der abschließenden Auswertung des Pilotprojekts, lässt sich zumindest der etwaige
Nutzenfaktor für das Unternehmen abbilden.
Die Einführung eines CAFM-Systems stellt immer einen hohen Anschaffungsaufwand dar,
Bestandsdaten müssen eingepflegt werden, Mitarbeiter geschult und die IT Infrastruktur des
Unternehmens ggf. erweitert werden. In der Einführungsphase ist CAFM ein großer
Kostenfaktor, welcher sich aber nach erfolgreicher Einführung durch direkt und indirekt
quantifizierbares Einsparpotenzial als sinnvoll erweist. (Abb. 4.1)
Abbildung 4.1
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5 Fazit / Zukunftsausblick CAFM
Ein CAFM-Systeme/ Software stellt durch seine Programmstruktur mit zentraler
Datenverwaltung und der Anbindung an alle wichtigen Systeme einer Gesellschaft, die
notwendigen Daten zur erfolgreichen Verwaltung von Liegenschaften über den ganzen
Lebenszyklus zur Verfügung. Einzellösungen wie Wartungsbücher in selbst angelegten Excel
Tabellen oder Bestandspläne in der CAD Software, werden durch die Zentralisierung in
einem System automatisch abgeglichen und aktualisiert, das bedeutet mehrere Personen
können gleichzeitig Informationen in ein Projekt hinzufügen, dadurch sind alle auf einem
Informationstand.
Nach eingehender Bearbeitung des Themas CAFM, ist es nicht einfach sich ein Urteil ohne
praktische Erfahrungswerte zu bilden. Abschließend lässt sich sagen, dass CAFM-Systeme
die Zukunft des Facility Management darstellen. Für kommende Generationen von Facility
Managern wird CAFM-Software einen immer größeren Stellenwert im täglichen
Arbeitsablauf einnehmen.
Im vergangenen Jahr 2012 wurden Apps für CAFM-Software entwickelt und in der Praxis
getestet. Mit einer App haben Nutzer die Möglichkeit auch außerhalb des Büros
Informationen einzugeben, wie beispielsweise Störmeldungen zu erfassen, Zählerstände
ablesen, Bestellungen zu tätigen oder Meetings einzuberufen. Die Bedienungsoberfläche der
App ist auf das Display eines Smart-Phones optimiert und somit auch leicht ohne Einweisung
zu verstehen. Das Problem bei der App ist, dass die Darstellung auf einem mobilen Endgerät
immer schwieriger wird, je mehr Informationen ausgetauscht und visualisiert werden.
Mit der App wird CAFM raus aus der FM-Abteilung gebracht, da sich hier ausgeprägt die
Tatsache zeigt, dass nicht nur Facility Manager mit CAFM arbeiten, sondern auch deren
Kunden (die ganz normalen Mitarbeiter in Unternehmen).
Für die Zukunft sollte man darauf achten, dass neben technologischen Fortschritten, auch
stetig die Software selbst weiter entwickelt und verbessert wird (z.B. in Bezug auf
Bedieneroberflächen oder Nutzerfreundlichkeit).
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6 Erläuterungen
GLT (Gebäudeleittechnik); GIS (Gebäudeinformationssysteme)










Beleuchtung bedarfs-, tageszeit- bzw. jahreszeit- und bewegungsabhängig schalten
bzw. dimmen
Heizung, Lüftungsanlage oder Klimaanlage bedarfs- und zeitgerecht steuern
Verschattungseinrichtungen in Abhängigkeit von Sonnenlicht und Wind zeit- und
bedarfsgerecht steuern
Sicherheit erhöhen durch die Überwachung von Fenster- und Türkontakten, sowie
von Bewegungsmeldern
Zutrittskontrollsysteme realisieren
alle Steuerungsvorgänge im Gebäude zentral erfassen und anzeigen
Fernüberwachung und Fernsteuerung über das Telefonnetz oder über das Internet
(Fernwirken)
Verbrauchsdatenerfassung von Wärmezählern, Wasserzählern, Gaszählern und
Stromzählern.
Laststeuerung auf Basis der Verbrauchsdatenerfassung durch sequenzielles
Einschalten von Beleuchtungen
Steuern der Mediengeräte, Multiraumsysteme in den Schulungs-, Seminar- und
Medienräumen
ERP Systeme
Ein ERP-System ist eine komplexe Anwendungssoftware zur Unterstützung der
Ressourcenplanung eines gesamten Unternehmens.
ERP-Systeme sollten weitgehend alle Geschäftsprozesse abbilden. Eine durchgehende
Integration und eine Abkehr von Insellösungen führen zu einem ganzheitlichen ERP-System,
in dem Ressourcen unternehmensweit verwaltet werden können. ERP-Systeme verbessern
zudem den Kommunikationsfluss im Unternehmen und können im Sinne von E-Kollaboration
die Zusammenarbeit im Unternehmen effizienter gestalten.
Typische Funktionsbereiche einer ERP-Software sind
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Materialwirtschaft (Beschaffung, Lagerhaltung, Disposition),
Produktion,
Finanz- und Rechnungswesen,
Controlling,
Personalwirtschaft,
Forschung und Entwicklung,
Verkauf und Marketing,
Stammdatenverwaltung,
Produktdatenmanagement,
Dokumentenmanagement
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CAD Software
Eine CAD Software ist ein Anwendungsprogramm, mit dem sich zweidimensionale
Konstruktionszeichnungen, aber auch 3-dimensionale Modelle entwickeln lassen.
Lasten- /Pflichtenheft
Das Pflichtenheft beschreibt in konkreter Form, wie der Auftragnehmer die Anforderungen
des Auftraggebers zu lösen gedenkt – das sogenannte wie und womit. Der Auftraggeber
beschreibt vorher im Lastenheft möglichst präzise die Gesamtheit der Forderungen – was er
entwickelt oder produziert haben möchte. Erst wenn der Auftraggeber das Pflichtenheft
akzeptiert, sollte die eigentliche Umsetzungsarbeit beim Auftragnehmer beginnen.
DMS (Dokumentenmanagement System)
Der Begriff des Dokumentenmanagement (auch Dokumentenverwaltungssystem) bezeichnet
die datenbankgestützte Verwaltung elektronischer und/oder digitalisierter, ursprünglich
papiergebundener Dokumente in elektronischen Systemen.
7 Quellenverzeichnis




GEFMA Richtlinien 400, 410, 420
CAFM Skript, Mario Bodenbender
CAFM Skript, Prof. Dr.-Ing. K. Fehlauer, Hochschule Wismar
Zeitschrift „ Der Facility Manager“, Heft 1/2, Jahrgang 20
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