Von Hildesheim nach Lehrte

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Von Hildesheim nach Lehrte
Regionales Radwandern
Von Hildesheim nach Lehrte
Länge:
Start:
Hildesheim
Steigung: + 93 m / - 91 m
40.00
Verlauf:
Harsum, Algermissen, Lühnde
Dauer:
Ziel:
Lehrte
1 Tag
Überblick
Eichfahrt am Kanal entlang
Tourbeschreibung
Bahnhöfe unterwegs: Harsum, Algermissen, Sehnde.
Streckenfahrplan der DB Nr. 26 (Das Fahrrad darf in allen
Nahverkehrszügen mitgenommen werden, wenn die
Platzverhältnisse es erlauben. Wer ganz sicher gehen
möchte, fährt erst mit der Bahn und radelt dann zurück.
Ermäßigte Tarife enthalten das Niedersachsenticket, mit dem
werktags bis zu 5 Personen in ganz Niedersachsen fahren
können, und das Wochenendticket. Streckenbeschaffenheit:
Autofreie, befestigte Wege, meist asphaltiert. Am Wegesrand:
Hafen Hildesheim, Stichkanal, Fahrradcomputer-Eichstrecke,
Schleuse Bolzum, Zeugen des Kali-Bergbaus. Vom
Bahnhofsausgang halten wir uns scharf rechts auf dem Fuß- /
Radweg zwischen Bahndamm und Busbahnhof, unterqueren
die Bahn und fahren in die Steuerwalder Straße. Wir nehmen
die zweite Straße links (Bischofskamp) und folgen ihr über
den Cheruskerring bis an ihr Ende. Dort führt uns links ein
Fuß-/Radweg immer geradeaus über die Innerste bis an den
Kupferstrang, an dem wir auf dieser Seite Richtung Norden
entlangfahren und den wir, dem Weg folgend, auch
überqueren. An der Mastbergstraße fahren wir rechts über die
Innerste, dann die erste Straße links (Rutscheplatenstraße)
bis zum Ende am Hafenbecken. Der Hildesheimer Hafen
wurde nach dem Bau des Stichkanals 1928 in Betrieb
genommen. Seitdem ist Hildesheim an den Mittellandkanal
angeschlossen und mit dem Netz der deutschen
Binnenwasserstraßen verbunden. Hauptumschlaggüter sind
(in der Reihenfolge der Umschlagmenge): Brennstoffe,
Getreide und Futtermittel, Schrott und Düngemittel. Wir
erkennen die jeweiligen Lagerstellen und Silos. In den letzten
Jahren wurde der Hafen ständig modernisiert und für die
immer größer werdenden Europaschiffe vorbereitet. Der
Ausbau des Stichkanals bis zur Schleuse Bolzum steht noch
bevor. Ein Schild am Ufer sagt uns, dass er 14,4 km lang ist.
Wir werden dem Stichkanal bis zu seinem Anfang folgen, mal
direkt dran, mal weiter entfernt, so wie die Wege es
ermöglichen. Mal sind wir auf der selben Höhe, mal liegt der
Kanal tief eingeschnitten in der Landschaft, mal läuft er auf
einem Damm über der Umgebung. Fast immer ist er von
Bäumen und Büschen bestanden, so dass wir ihn nicht
unbedingt wahrnehmen. Der schmale Uferpfad führt vor der
zweiten Kanalbrücke nach oben, wir folgen dem Feldweg
oben weiter parallel zum Kanal bis zum Feldkreuz. Auf dem
von Hasede (links) kommenden Asphaltweg liegt hier eine
1000-m-Kalibrierstrecke der Haseder Marathonläufer. Sie
leistet auch uns zum Eichen unserer Fahrradcomputer gute
Dienste. Den Start markiert, etwa 25 m hinter dem Feldkreuz
an der linken Seite des schnurgeraden Asphaltweges
Richtung Hasede, ein gelber Punkt. Er befindet sich neben
dem ersten von 3 rot-weiß gestrichenen Schutzgittern um das
herausragende Ende einer Rohrleitung. Der ebenfalls gelbe
Endpunkt liegt vor dem ersten Haus des Ortes auf der Höhe
des Verkehrsschildes, das von Hasede aus das Befahren
dieses Weges für Kraftfahrzeuge verbietet. Zum Eichen
benötigen wir einen Taschenrechner, Stift und Papier. Am
Startpunkt notieren wir den Radumfang, der im
Fahrradcomputer gespeichert ist. Möglichst geradlinig fahren
wir die 1.000-m-Strecke vom Start- zum Zielpunkt. Genau hier
lesen wir den Wert ab, den unser Tacho nach dem
Eich-Kilometer anzeigt. Ihn teilen wir als km-Wert (z.B. 1,020
oder 0,975) durch den bisher eingestellten Radumfang. Das
Ergebnis ist der wirkliche Radumfang, den wir jetzt in unseren
Fahrradcomputer eingeben. Anschließend fahren wir die
1.000 m zum Feldkreuz zurück und überprüfen unsere
Einstellung, indem wir den Test wiederholen. Stimmt die
km-Angabe unseres Fahrradcomputers nun mit den 1.000
Metern der Eichstrecke exakt überein, dürfen wir uns künftig
auf ihn verlassen. Hier noch einmal der Rechenschritt in
Kürze: Eingestellter Radumfang : vom Computer angezeigter
km-Wert für die Testrecke = tatsächlicher Radumfang.
Achtung! Wir fahren jetzt nicht weiter geradeaus, denn dieser
Weg führt gleich auf die andere Seite des Kanals. Statt
dessen halten wir uns 50 m Richtung Hasede
(Kalibrierstrecke) und benutzen dann den Weg rechts weiter
nach Norden. Erst an der nächsten Kreuzung biegen wir
rechts ab und überqueren die Autobahn (A 7, Hannover Kassel), dann den Kanal. Harsum streifen wir nur an einem
Neubaugebiet. Bei Erreichen der Straße Harsum - Förste geht
http://navigator.geolife.de/tour-900000498-8000.html - Ausdruck: 20.01.2017, 22:35 Uhr
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Regionales Radwandern
Von Hildesheim nach Lehrte
es westlich auf dem Radweg bis an den Waldrand, dann
biegen wir rechts nach Norden ab, immer geradeaus,
schließlich am Unsinnbach entlang und über den
Bruchgraben. Der Bruchgraben verläuft west-östlich und
entwässert das ganze Gebiet nördlich von Hildesheim
zwischen der Innerste und der Linie Nettlingen - Feldbergen Hohenhameln. Er unterquert (!) den Stichkanal und mündet
bei der Malzfeldtschen Mühle bei Sarstedt in die Innerste.
Früher war das ganze Gebiet sehr sumpfig. Durch den
Bruchgraben wurde es beiderseits trockengelegt und für den
Ackerbau nutzbar gemacht. Auffällig ist, dass wir in dieser
weithin ebenen Landschaft der Hildesheimer Lössbörde
Bäume fast ausschließlich an der Böschung des Stichkanals
finden. Waldstücke gibt es kaum. Der Boden hier, entstanden
auf dem eiszeitlichen Lößlehm, gehört zu den fruchtbarsten in
Deutschland und ist deshalb für Wald viel zu kostbar. Die
Landwirte bevorzugen den Anbau von Zuckerrüben und
Weizen. Vor Jahrzehnten wurden sind allerdings viele von
ihnen inzwischen stillgelegt. Auf unserer Strecke stoßen im
Herbst noch die Werke in Harsum, Clauen und Lehrte die
typischen gewaltigen weißen Wasserdampfwolken aus. Ein
Zeugnis des verbreiteten Weizenanbaus ist der Silokomplex,
den wir westlich vor Algermissen stehen sehen. Ein
Familienbetrieb kauft seit fast 150 Jahren das Getreide der
Bauern dieser Gegend auf. Die ältesten der Silos wurden in
den 30er Jahren nach dem Bau des Stichkanals an seinem
Ufer errichtet, um das Getreide zwischenzulagern und dann
per Schiff weiterzutransportieren. In Algermissen müssen wir
ein Stück auf der Straße nach Sarstedt fahren, um über den
Kanal und weiter nach Lühnde zu kommen. Im 20.
Jahrhundert hat die Förderung eines Bodenschatzes das
Gesicht der hiesigen Gegend geprägt: der Kalibergbau. Den
ersten Zeugen, die Kali-Abraumhalde der Grube Siegfried
Giesen, sahen wir schon von der Kalibrierstrecke aus. Je nach
Wetter erscheint sie mal schmutziggrau, mal strahlend weiß.
Vom Kaliwerk Carlshall bei Lühnde ist nichts mehr zu sehen.
Hier wurde von 1910 - 1929 gefördert. Beim Abriss 1984 hat
man eine Seilscheibe der Schachtanlage beim Sportplatz
Lühnde als Denkmal aufgestellt. Erhalten sind auch die beiden
Straßen mit den ehemaligen Schachtarbeiter-Häusern, die
aus dem dörflichen Siedlungsbild herausfallen. Um aus
Lühnde autofrei heraus wieder zum Kanal zu kommen, biegen
wir am Schild "Sportanlagen" rechts ab, und fahren nach 50 m
links an der Schule vorbei nach Norden zur Schleuse Bolzum.
Die Bolzumer Schleuse gleicht für den Binnenschiffsverkehr
den Anstieg des Geländes nach Süden Richtung Hildesheim
aus. Die Schiffe werden hier ein paar Meter angehoben, bzw.
abgesenkt. Trotzdem ist der Kanal, wie wir gesehen haben, an
einigen Stellen tief in die Landschaft eingeschnitten. Wir
betrachten die Schleuse von der Brücke aus. Eventuell haben
wir auch die Möglichkeit, die Schautafel auf dem
Schleusengelände am anderen Ufer aus der Nähe
anzusehen. Weiter geht es geradeaus in der ursprünglichen
Richtung über die Straße bis zur Mündung des Stichkanals in
den Mittellandkanal. Weil der Weg hier etwas verschlungen
ist, schieben wir unser Rad an dieser Stelle für ca. 100 m.
Vielleicht gefällt uns dieser Platz auch zum Beobachten des
regen Schiffsverkehrs. Zwei Bänke laden uns zu einer Pause
ein. Auf dem anderen Ufer sehen wir die Kalihalde von
Siegfriedshall. Hinter der ersten Brücke schieben wir unsere
Räder den Zick-Zack-Weg hinauf, um am anderen Ufer
weiterzufahren. Vor der nächsten Brücke führt der Asphaltweg
rechts ab nach Köthenwald. In Ilten und Köthenwald befinden
sich die Wahrendorffschen Anstalten. Hier leben und arbeiten
psychisch Kranke und geistig behinderte Patienten. Die
zugehörigen Parks strahlen durch ihr über hundertjähriges
Alter eine besondere Atmosphäre aus. Auf den letzten
Kilometern vor Lehrte kommen wir an der dritten Kalihalde
vorbei. Es ist die des Kaliwerks Hugo. Die Förderung ist wie
bei allen anderen Schächten der näheren und weiteren
Umgebung eingestellt. Jedoch findet die Verarbeitung weiter
statt. Die Firma K+S produziert hier vor allem Düngemittel, bei
Bedarf in strengen Wintern auch Streusalze. Das Material
kommt per Bahn und per LKW, vor allem aus dem Kaliwerk
Zielitz nördlich von Magdeburg. Unser Weg von Köthenwald
stößt auf die Iltener Straße, die wir nach rechts Richtung
Lehrte Zentrum fahren. Um den Bahnhof auf möglichst
verkehrsarmer Strecke zu erreichen, nehmen wir nach 600 m
an der nächsten Kreuzung schräg links den Fuß-/Radweg, der
uns durch eine kleine Grünanlage zur Köthenwaldstraße führt.
Ihr folgen wir schnurgerade, bis nach 1.200 m nach rechts die
Wilhelmstraße abgeht. An ihrem Ende nehmen wir schräg
rechts die Leinestraße, von der nach 50 m links ein
Fuß-Radweg zwischen den Häusern direkt zum Hintereingang
des Bahnhofs Lehrte führt. Bis 1843 war Lehrte ein
beschauliches Dorf, dann kam der Bau der Eisenbahn und
Lehrte wurde Kreuzungspunkt der Linien
Hannover-Braunschweig und Celle-Hildesheim. Wegen der
jetzt günstigen Verkehrslage ließen Gewerbe und Industrie
den Ort schnell wachsen. Beherrschend am Bahnhof ist die
Zuckerfabrik. Werktags bringt uns die Bahn stündlich,
sonntags alle zwei Stunden nach Hildesheim zurück.
Urheber: © Uwe Jenss, ADFC Hildesheim
Kartenmaterial
Radwanderkarten 1 : 75 000 | RC30|
Hannover und Umgebung
Regionalkarte 1 : 100 000
Großraum Hannover
http://navigator.geolife.de/tour-900000498-8000.html - Ausdruck: 20.01.2017, 22:35 Uhr
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Regionales Radwandern
Von Hildesheim nach Lehrte
Position
N 52° 09.23279', E 009° 56.18916'
Kontakt und Infos
ADFC Hildesheim
Uwe Jenss
Tel. u. Fax: 05121-34226
jenss(at)adfc-hildesheim.de
www.adfc.de
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Regionales Radwandern
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Interessante Punkte entlang der Tour
Die Nummer vor den Einträgen entsprechen den Nummern in der Karte.
Es werden ausschließlich Ziele in direkter Nähe der Tour auf der Karte dargestellt.
Freizeit
1 Sportwelt Hildesheim
Lerchenkamp 60, 31137 Hildesheim
Detailkarte: 1
Gastronomie
2 Le Méridien
Markt 4 4, 31134 Hildesheim
Detailkarte: 2
Kulturelles
3 Paltrockmühle Asel
Hildesheimer Straße, 31177 Harsum
Detailkarte: 3
Sehenswertes
4 Kaliberg Hugo bei Ilten
31319 Sehnde
Detailkarte: 4
5 Unesco-Weltkulturerbe Hildesheim
Domhof, 31112 Hildesheim
Detailkarte: 2
Unterkünfte
6 Gästehaus Rautenberghof
Kirchweg 3, 31319 Sehnde
Telefon: 05138 50369-0
Detailkarte: 5
7 Hotel Gutshof Busch
Gödringer Straße 15, 31157 Sarstedt
Detailkarte: 6
8 SRS-Median-Hotel
Zum Blauen See 3, 31275 Lehrte
Detailkarte: 7
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Detailkarte 1 - Hildesheim
Detailkarte 2 - Hildesheim
Detailkarte 3 - Harsum
Detailkarte 4 - Sehnde
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Detailkarte 5 - Sehnde
Detailkarte 6 - Sarstedt
Detailkarte 7 - Lehrte
http://navigator.geolife.de/tour-900000498-8000.html - Ausdruck: 20.01.2017, 22:35 Uhr
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Länge:
Start:
Hildesheim
Steigung: + 93 m / - 91 m
40.00
Verlauf:
Harsum, Algermissen, Lühnde
Dauer:
Ziel:
Lehrte
1 Tag
Karte: LGLN
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Länge:
Start:
Hildesheim
Steigung: + 93 m / - 91 m
40.00
Verlauf:
Harsum, Algermissen, Lühnde
Dauer:
Ziel:
Lehrte
1 Tag
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