Fotokalender 2012: Praias do Brasil – Traumstrände Brasilien

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Fotokalender 2012: Praias do Brasil – Traumstrände Brasilien
KULTUR | CULTURA
MUSIK | MÚSICA
Fotokalender 2012
„Traumstrände Brasilien“
Brasilianer, von tropischen Paradiesen im Nordosten bis hin zu den subtropischen Badewannen im europäisch geprägten Süden des Giganten.
Der cybertours-x Verlag veröffentlicht seit 2003 Reisehandbücher und
Bildbände für Individualreisende, so
zuletzt ein Fotobuch über den brasilianischen Bundesstaat Bahia. Erstmals ist nun mit dem umfangreichen
Bildmaterial auch ein ansprechender
Fotokalender entstanden, der im September 2011 in den Buchhandel
gelangen wird. Herausgeber und
Fotojournalist Ralf Falbe bereist Brasilien seit 1998 und veröffentlichte
seine Fotos bereits u. a. im „stern“, in
der „FÜR SIE“ und in der Tageszeitung „DIE RHEINPFALZ“. �
B
rasilien – das sind über 7.000
Kilometer Küste in Südamerikas größtem Land zwischen
Anden und Atlantik. Und der Gigant
rückt weiter in den Fokus der Weltge-
meinschaft, nicht zuletzt aufgrund
der nächsten Fußballweltmeisterschaft 2014, der Olympiade 2016 und
einer boomenden Wirtschaft. Der
Strand aber ist das Wohnzimmer der
Kalender „Praias do Brasil –
Traumstrände Brasilien“,
ISBN 978-3940777-15-7,
Ladenpreis 16,80 Euro,
Format A3, Spiralbindung,
13 Seiten
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„Sem Nostalgia“,
das neue Album
von Lucas Santtana
Sehr alt
und
sehr gegenwärtig.
Schon der Anfang dieses Werks ist berauschend. Ein schnelles Fingerpicking auf einer Gitarre, dazu gesellen sich
Geräusche und Klänge, ein rasanter Breakbeat setzt ein. Sind das Sounds aus den Weiten digitaler Klangerzeugung,
die sich da mit akustischen Instrumenten mischen? Nein, alles ist handgemacht. Mit Stimme und akustischer Gitarre. Bearbeitet mit Sampler und Filter. Ein wilder Tanz, ein atemloses Stück Musik.
TEXT: MARC PESCHKE
L
ucas Santtana ist einer der spannendsten jüngeren Musiker Brasiliens. Sein musikalischer
Partner ist Arto Lindsay und gemeinsam haben
sie mit „Sem Nostalgia“ ein Album geschaffen, das
sehr weit in die Geschichte der brasilianischen Musik
zurückschaut. Es ist die lange Tradition des „voz e
violão”, des Miteinanders
von
Stimme und Akustikgitarre,
die
Santtana hier wiederbelebt. Größen
wie João Gilberto
oder Tom Ze sind
in Hörweite, doch
gelingt es dem
Gitarristen
und
Sänger
immer
wieder, musikalische Rückschau
mit der verschachtelten, komplexen
Klangwelt des 21.
Jahrhunderts zu
verbinden.
„Sem Nostalgia“ ist einmal
ruhig fließendes,
dann wieder sehr verwirrendes Album. Überraschend
ist die Instrumentierung. Santtana lässt Gitarren klingen wie Perkussionsinstrumente, doppelt diese, lässt
sie tönen wie eine ganze Band. Und was man noch so
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Tópicos 03 | 2011
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alles mit einer Gitarre machen kann: Schlagzeug
spielen, zum Beispiel!
Sanftmütige, oft auch englisch gesungene Balladen
wie „Hold Me In“ oder „Night-Time In The Backyard“ wechseln ab mit betörenden Soundcollagen, die
den Einfluss des großen JazzPop-Avantgarde-Grenzgängers Arto Lindsays verraten.
„Sem Nostalgia“ von Lucas
Santtana ist ein sehr modernes Album – eines, das, wie
die „Süddeutsche Zeitung“
richtig bemerkt hat, beweist,
wie nahe sich Avantgarde und
Schönheit manchmal kommen können.
Und was es ganz außergewöhnlich macht: Santtana
gelingt es auf seinem vierten
Album spielerisch, die Seiten
zwischen Song- und Soundmusik zu wechseln, Altes und
Neues zusammenfließen zu
lassen, der Tradition neues
Leben einzuhauchen. So
klingt sie, die beste neue
Musik aus Brasilien: sehr alt
... und sehr gegenwärtig. Im selben Moment. �
Lucas Santtana: Sem Nostalgia
(Mais Um Discos/Kartel/Indigo)
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