Dokumentation für Lehrpersonen
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Dokumentation für Lehrpersonen
Vermittlung Gewerbemuseum Winterthur LehrerInnendokumentation f ür für alle Klassen fgab en mit Au den Ausstellungsbesuch ab Lesealter Zur Ausstellung vom 6.3. bis 18.9.2016 Plot in Plastilin Inhalt Übersichtsplan Ausstellung 3 Stationen zu den Auftragskarten Organisatorisches 4 Vorbereitung und Anmeldung Ankunft Orientierung Museumsregeln Zum Ausstellungsbesuch 5 Einführung in die Ausstellung Ausstellungsbetrachtung Weiterführende Ideen 7 Eigene Stop-Motion-Animationen Bildnerisches Gestalten mit Plastilin Zur Ausstellung 9 Plot in Plastilin Informationen und Links 14 Einen Animationsfilm erstellen Links YouTube-Schlagworte 15 Aufgaben für den Ausstellungsbesuch 16 Beispiele Auftragskarten Übersichtsplan Ausstellung 4m 5 Stationen zu den Auftragskarten 3m Mungge – Nid scho widr! 2m Selber einen Knet-Film machen Bau einer Trickfilmfigur 0 1m Prozess Animationsstudio Werkplatz für Besucher Modelliere etwas Pingu Jobs Morph, Shaun, Wallace and … Creature Comforts 50/200/25 Journey through a Melting … Sledgehammer & Speed Demon TERRASSE Coca Cola Hasta Los Huesos Flengel & Co. La Traviata Forest Baby Snakes Bar Café Deutschland … Modell 50/50/25 LIFT Titel BÜRO 50/50/25 50/50/25 7 More Minutes 200 x 200 x 50 Glasbearbeitung Klangtisch KIRCHPLATZ 14 us Leitfähigkeit Magnetism - Strom Strom SEUM WINTERTHUR Computer Natursteine der Schweiz ASTILLIN - Ausstellungsgrundriss - Masstab 1:50 3 8400 WINTERTHUR - TEL 052 267 51 36 - Autodesign FAX 052 267 68 20 Dezember 2015 25/25/25 EINGANG Organisatorisches Vorbereitung und Anmeldung Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie den Besuch mit der Klasse im Voraus anmelden. Dies hilft uns, ungünstige Überschneidungen, beispielsweise mit einer Führung, zu vermeiden. Kontakt: 052 267 51 36, [email protected] Sie können vorbereitete Auftragskarten für die Ausstellungsbetrachtung ausleihen. Um die Fragen und Skizzieraufträge zu bearbeiten, brauchen die Schülerinnen und Schüler eigenes Papier und Schreibzeug. Bitte beachten Sie, dass in der Ausstellung nur Bleistifte zugelassen sind. Für die Vorbereitung des Ausstellungsbesuches haben Sie freien Eintritt ins Museum. Gerne können Sie die vorbereiteten Auftragskarten ausleihen, um zu planen, wie Sie dieses Angebot beim Besuch mit Ihrer Klasse nutzen möchten. Ankunft Der Museumsbesuch ist für Schulen gratis. Bei Ihrer Ankunft melden Sie sich am Empfang. Die Aufsichten informieren Sie zur Garderoben- und zur Ausstellungssituation und unterstützen Sie bei Fragen gerne. Orientierung Die Ausstellung umfasst einen Raum im zweiten Geschoss und den Übergangsbereich im angrenzenden Material-Archiv. In dieser Dokumentation finden Sie einen Ausstellungsplan, auf dem die Filmstationen eingezeichnet sind. Die Filme und Objekte zu den Beobachtungsaufgaben können über den Ausstellungsplan und über die Abbildungen aufgefunden werden. Museumsregeln Während des Museumsbesuches liegt die Verantwortung und die Aufsichtspflicht bei Ihnen, der Lehrperson. Die Exponate dürfen nicht berührt werden. Sich in normaler Lautstärke zu unterhalten und zu gehen, anstatt zu rennen, ermöglicht auch anderen Museumsbesucherinnen und -besuchern einen angenehmen Aufenthalt. Als Schreibzeug sind nur Bleistifte zugelassen, so können wir allfällige Kritzeleien ausradieren. 4 Zum Ausstellungsbesuch Einführung in die Ausstellung In der Ausstellung spielen Animationsfilme, die im StopMotion-Verfahren realisiert wurden, eine zentrale Rolle. Für ein besseres Verständnis der Ausstellung lohnt es sich, dieses Verfahren zu thematisieren. Stop-Motion-Animation Im Treppenhaus im zweiten Geschoss, gleich unter dem Ausstellungstitel «Plot in Plastilin» ist eine erste Stop-Motion-Animation aus Plastilin zu sehen. Dieser Ort eignet sich, um mit der Klasse dieses Animationsverfahren zu besprechen. Stop-Motion ist ein Animationsverfahren, bei dem eine Illusion von Bewegung erzeugt wird, indem einzelne Bilder von unbewegten Motiven aufgenommen und anschliessend aneinandergereiht werden. Werden die Objekte von Bild zu Bild kontinuierlich leicht verändert, entsteht im Film aufgrund der Aneinanderreihung dieser Bilder eine Bewegung. Eine Fernsehfilmsekunde setzt sich aus 25 Einzelbildern zusammen. Plastilin Neben dem Einsatz im Animationsfilm spielt Plastilin auch in Kunst und Design eine Rolle. Im Material-Archiv wird der Einsatz von sogenanntem Clay oder Industrieplastilin als Entwurfsmaterial für Autokarosserien und -interieurs und für professionelle Masken gezeigt. Ausstellungsbetrachtung Auftragskarten zur Ausstellungsbetrachtung Mit den Auftragskarten können Sie die Ausstellungsbetrachtung etwas koordinieren, sodass alle Gelegenheit haben, die beliebtesten Stationen zu besuchen. Die meisten Monitore der Animationsfilme sind 5 mit zwei Kopfhörern ausgestattet. Da die Filme erst zusammen mit der Vertonung komplett wirken, können also immer nur zwei Personen an einer Station verweilen. Auch die interaktiven Stationen wie beispielsweise «Plastilin kneten» oder «eine Animationssequenz aufnehmen» können nicht in grösseren Gruppen genutzt werden. Inhaltliche Vertiefung Die in der Ausstellung gezeigten Trickfilme öffnen das Feld des Animationsfilmes. Die Fragen, Aufträge und Informationen auf den Karten vermitteln Hintergründe zum Thema und regen zu vertiefteren Beobachtungen an. Wählen Sie diejenigen Karten aus, die zu ihrer Klasse passen und entscheiden Sie, welche der Aufträge auf der Karte Ihre Schülerinnen und Schüler bearbeiten sollen. Sie können die Karten bei einem vorgängigen Ausstellungsbesuch gerne ausleihen, um in der Ausstellung zu entscheiden, wie Sie dieses Angebot beim Besuch mit Ihrer Klasse nutzen möchten. Auf den meisten Monitoren an der Wand wird ein einziger Film gezeigt. Hingegen zeigen die Monitore am Boden Loops von mehreren Filmen oder lange Filme. In den Auftragskarten werden, mit einer Ausnahme, nur ausgewählte Monitore berücksichtigt, die einen einzigen, relativ kurzen Film zeigen. So kann konkret auf diesen Film eingegangen werden. Doch sind die Filme auf den Monitoren am Boden selbstverständlich auch sehr sehenswert. Folgende Karten richten sich eher an ältere Schülerinnen und Schüler: Baby Snakes Hasta los Huesos 7 More Minutes 6 Weiterführende Ideen Eigene Stop-Motion-Animationen Die Ausstellung bietet viele Anregungen für die Realisation eigener Animationsfilme mit Plastilin. Sammeln Sie mit Ihrer Klasse bereits in der Ausstellung konkrete Ideen. Das Material Plastilin kann sowohl als Figur im Raum wie auch liegend, als Relief, animiert werden. Plastilin eignet sich für Form-Metamorphosen. Werden Plastilin-Figuren mit gleichbleibender Form animiert, bewähren sich eher kompakte Formen oder Figuren mit eingearbeitetem Metallgerüst. Der Schauplatz In den gezeigten Animationsfilmen können unterschiedliche Schauplätze beobachtet werden: Sehr einfache, bühnenartige Umgebungen, aufwendig gestaltete Plastilin-Umgebungen oder solche aus zusätzlichen Materialien. Das Licht spielt eine zentrale Rolle, um den Schauplatz ideal zu nutzen. Auch Greenscreen-/Bluescreen-Anwendungen können beobachtet werden. Die Animation Die Ausstellung vermittelt einen umfassenden Einblick in die Stop-Motion-Animation. Die Filme regen zu Ideen für eigene Stop-Motion-Filme an. Der interaktive Aufnahmetisch und das Making-of, beides in Zusammenarbeit mit dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design & Kunst entstanden, geben Einblicke in die Produktion eines Animationfilmes. Bildnerisches Gestalten mit Plastilin Die auch als Knete bezeichnete dauerplastische Modelliermasse Plastilin ist die einzige Modelliermasse, der Pigmente beigefügt werden – bei allen anderen Modelliermassen wird die gesamte Masse eingefärbt. Deshalb ist sie sehr farbintensiv und -stabil und verschiedenfarbige Plastilinmassen lassen sich gut miteinander mischen. Plastilin wird mög- 7 lichst bei Zimmertemperatur verarbeitet und sollte keinen Temperaturen über 45 °C ausgesetzt werden. Farbnuancen Mit Plastilin können feinste Farbabstufungen gemischt werden. Die Firma Caran d'Ache stellt Plastilin in Grundfarben her, die sich für Mischungen und für die Farbenlehre eignen. Das Material kann entweder durch Kneten bei Zimmertemperatur gemischt werden oder dann durch das sorgfältige Erwärmen bis zum Schmelzpunkt. Plastizität In der Ausstellung regen die beiden dreidimensionalen, farblich fein abgestimmten Arbeiten von Katia Kelm – «Blogger VI, Niggemeier im Teppich» und «Neue Höhlen» – zu eigenen Stillleben oder Illustrationen an. Die Plastizität von Plastilin ermöglicht eine präzise Formsuche, da sowohl abtragend wie addierend gearbeitet werden kann. Pointillistisches Bild Henrik Jacobs Arbeiten «Bodyman 1» und «Café Deutschland International» sind mit Knete überarbeitete und transformierte Fotografien oder Zeitungsausschnitte. Die gekneteten Bilder erinnern an impressionistische Verfahren. Der Fingerabdruck des Künstlers wird zum Pixelpunkt. Ein ähnliches Verfahren ist für den Kunstunterricht denkbar. Gefundene Bilder können mit einer Acryloder Glasscheibe abgedeckt werden, auf dem transparenten Material findet eine Bildübersetzung in Plastilin statt. 8 Zur Ausstellung Plot in Plastilin Erstmals befasst sich eine Ausstellung mit der Wandelbarkeit und der ästhetischen Ausdruckskraft von Plastilin. Knete ist nicht nur für das Spiel in Kinderhänden gemacht, sondern kommt in ganz unterschiedlichen kreativen Feldern zum Einsatz: Mit über 40 internationalen Werken aus Animation, zeitgenössischer Kunst und Design stehen die Vielfältigkeit und die Geschichte dieses faszinierenden Materials im Fokus. So ist es auch eine Hommage an ein Material mit einer bunten Tradition, wird doch heute Plastilin gerade im Animationsfilm laufend von anderen Materialien und von Digitalisierungsverfahren abgelöst. Und trotzdem: Die Attraktivität von Plastilin bleibt unübertroffen und die farbige Knete wird sich ihre Anhänger spielend erhalten können. Die Ausstellung stellt aktuelle und frühe Anwendungen seit den 1950er-Jahren bis heute nebeneinander, gewährt Einblick in eine Vielzahl von Animationsfilmklassikern, in internationale Erfolgsfilme für Kinder und Erwachsene sowie in Musikvideos und Experimentalfilme. Daneben präsentiert sie künstlerische Positionen, Objekte und Installationen wie auch Modelle aus dem Produktedesign. Abgerundet wird die Schau mit der Inszenierung eines Making-ofs. Wie kein anderes Material steht Plastilin für Metamorphose. Die mühelos formbare und weiche Knete kann spielend und rasch verändert werden und eröffnet gerade auch für den Animationsfilm seit jeher ein kreatives Paradies sondergleichen. Auch in der zeitgenössischen Kunst findet sich der vielfältig wandelbare und inspirierende Stoff, sei es in Installationen, Fotografien oder animierten Videoarbeiten; und im Produktedesign, aber auch als Vorlage für grafische Gestaltungen erfährt das modellierbare Plastilin dank seiner technischen Vorteile ebenso Verwendung. Die Ausstellung «Plot in Plastilin» widmet sich dem grossartigen Variantenreichtum von Plastilin in Animation, zeitgenössischer Kunst und Design. Dazu gehören Animationsfilmklassiker von Jan Švankmajer oder Bruce Bickford, welche schon früh die fantasievolle Ausdruckskraft von Knete würdigten; die Ausstellung präsentiert jedoch auch bekannte Produktionen wie «Wallace & Gromit» und «Shaun 9 the Sheep», Kinderserien wie «Pingu», eine Schweizer Erfindung, sowie alte und neue Experimental-, Kurz- und Werbefilme, Musikvideos und künstlerische Arbeiten, die eine stete Auseinandersetzung mit dem ganz eigenen ästhetischen Ausdruck des Materials demonstrieren. Gleichzeitig bietet diese Eigenproduktion des Gewerbemuseums einen Einblick in die Geschichte dieser Knetmasse und erlaubt ebenso einen Blick hinter die Kulissen mit einem inszenierten Making-of eines Animationsfilms, das in Zusammenarbeit mit dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design & Kunst erarbeitet wurde. Im vielfältigen Rahmenprogramm stehen farbenfrohe Handarbeit und Trickfilme im Zentrum. «Plot in Plastilin» fügt sich bestens ein in eine breit gefächerte Themenpalette, welche die Eigenschaften von Materialien und deren Qualitäten in der Gestaltung und im ästhetischen Ausdruck untersucht, denen sich das Gewerbemuseum Winterthur in regelmässigen Abständen widmet. Die verspielte und farbenfrohe Inszenierung des Themas mit künstlerischen Positionen, Projektionen mit Animationsfilmen in Voll- oder Teillängen, Musikvideos und Experimentalfilmen, Serien mit Fotografien, Bildern oder Werbung breitet das Thema in einer fächerartigen Erzählung aus und lädt zum Verweilen ein. Die Ausstellung richtet sich an Kunst- und Designinteressierte, Cinephile und Material-Aficionados ebenso wie an Schulen und Familien. 10 Künstlerische Positionen Künstlerische Arbeiten aus dem internationalen und nationalen Raum demonstrieren eine stete und sehr vielfältige Auseinandersetzung mit dem ganz eigenen ästhetischen Ausdruck des Materials: Knete ist wichtiger Bestandteil der bildstarken, hintersinnigen Manipulationen des Schweizer Künstlers Beni Bischof, und das Künstlerduo Una Szeemann & Bohdan Stehlik fotografiert in Plastilin modellierte Szenen aus der Filmgeschichte. Junge Schweizer Künstler wie Bertold Stallmach, Camillo Paravicini oder Philipp Hänger zeigen ihre unterschiedlichen Arbeiten, aber auch die naturgetreue Installation einer Bar aus Plastilin von Henrik Jacob überrascht mit der verblüffenden Präsenz dieses lebendigen Materials. Animationsfilme Die Ausstellung versammelt zahlreiche internationale Erfolgsfilme und zeigt beispielsweise Ausschnitte aus den populären Werken der kreativen britischen Produktionsstätte Aardman Animations wie «Wallace & Gromit» (1993, Nick Park) und «Shaun the Sheep» (2007, Richard Goleszowski) oder auch «Harvie Krumpet» von Adam Elliot (2003). Ein Teil der Ausstellung befasst sich mit bekannten TV-Serien für Kinder: die Schweizer Knetanimation «Pingu» (ab 1986) oder die tschechische Produktion «Luzie, der Schrecken der Strasse» (1980), die wohl die Kindheitserinnerungen ganzer Generationen prägten, wie auch neue Kinderanimationen wie «Billy & Tony» des Australiers Nick Donkin (2015). Aber auch frühe Animationsfilmklassiker wie zum Beispiel «Gumbasia» (1953) von Art Clokey sowie «Closed Mondays» (1974) von Will Vinton und Bob Gardiner wie auch das surrealistische Werk «Dimensions of Dialogue» (1982) von Jan Švankmajer werden gezeigt. Daneben stehen Trouvaillen wie «La Traviata» (1993) von Guionne Leroy, «Down to the Bone» (2001) von René Castillo sowie «The Tram No. 9 Goes On» (2002) von Stepan Koval sowie neue Animationen ei- 11 ner jungen Generation wie «Darling» (2013) der polnischen Animationsfilmerin Izabela Plucinskas oder «Warm Snow» (2014) der russisch-israelischen Filmerin Ira Elshanskys. Musikvideos und Experimentalfilme Ebenso sind in Musikvideos aus Plastilin geformte Figuren und Szenerien in erfrischenden und fantasievollen Stop-Motion-Produktionen gestalterisches Element. Beispiele dafür sind frühe Werke wie der legendäre Musikfilm «Baby Snakes» (1979) von Frank Zappa mit den fantastischen Animationen von Bruce Bickford oder Peter Gabriels «Sledgehammer» (1986, Aardman Animations). Auch David Daniels, der Erfinder der Strata-Cut-Technik, hat die visuelle Welt der Animationen in Musik-, Experimental- und Werbefilmen geprägt. Daneben arbeitet auch die junge amerikanische Künstlerin Allison Schulnik ganz eigenwillig mit Plastilin. Eindrücklich zeigt dies beispielsweise das Musikvideo «Forest» (2009), das sie für die USamerikanische Indie Rock Band «Grizzly Bear» realisierte. In der Schweizer Musikszene fällt der überraschende Musikclip des jungen Zürcher Animators Moritz Stillhard auf, den er für den Song «Jobs» (2015) des Zürcher Rappers «Texter» realisiert hat. Illustrationen, Werbung, Kinderbücher Die Schweizer Illustratorin Brigitta Garcia López hat mit «Flengel» eine herausragende Kunstfigur geschaffen. Ihre Arbeiten mit Knete und Mixed Media stehen für die innovative Verwendung der farbenfrohen Modelliermasse im Bereich der Illustration und des Graphic Design. Aber auch Werbefilme für Coca Cola etc. zeigen exzellente und witzige Arbeiten mit dem Material. Produktedesign Modelle und Vorstudien aus dem Bereich Produktedesign wie in der Autoindustrie oder in der Arbeit von Maskenbildnern demonstrieren die Vorzüge und Materialqualitäten von Plastilin und zeigen die Geschichte sowie die industrielle Verwendung auf. 12 Making-of In Zusammenarbeit mit dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design & Kunst kann mit dem inszenierten Making-of des Animationsfilms «Mungge – Nid scho widr!» (Claudia Röthlin, Irmgard Walthert, Adrian Flückiger, 2010) ein Blick hinter die Kulissen geworfen werden. Anhand der diversen Produktionsschritte im Character Design (Figurendesign) u. a. wird gezeigt, welche aktuellen Materialien und digitalen Verfahren die aufwendige Handarbeit mit Plastilin abgelöst haben und im heutigen Animationsfilmschaffen favorisiert werden, ist doch die Arbeit mit Plastilin sehr zeitaufwendig und diffizil und das Material ist nur schlecht konservierbar. Und trotzdem: Der plastische Ausdruck von Plastilin bleibt unübertroffen und das Material büsst trotz anspruchsvoller Anwendung nicht an Attraktivität ein. Auch in einer jungen Generation von Animationsfilmschaffenden findet Plastilin nach wie vor seine Anhängerschaft. 13 Informationen und Links Einen Animationsfilm erstellen Software Das kostenlose App «stop motion studio» ermöglicht auf Android und Apple, Tablets und Smartphones das Erstellen von in Stop-Motion animierten Filmen. Und das direkt auf dem Gerät, ohne zusätzliche Computer. Das App ist einfach zu bedienen, hat eine deutschsprachige Menüführung und enthält alle nötigen Anwendungsmöglichkeiten. Zusätzliche Anwendungen wie Greenscreen können nach Bedarf und preisgünstig freigeschaltet werden. Das Wichtigste in Kürze Ein Stativ oder ein fester Standort für die Kamera, damit keine Verwackelungen im Bildausschnitt entstehen. Gleichmässige Beleuchtung, da sonst hinterher im Film ein Flackern entstehen kann. Ein gut durchdachtes Drehbuch: Vorher genau aufschreiben, was im Film geschehen soll und welche Abläufe parallel passieren. Im besten Fall wird das Drehbuch mithilfe von kleinen Zeichnungen geplant. Kleine Veränderungen zwischen den Bildern erzeugen einen flüssigen und langsamen Bewegungsablauf. (Zu schnelle Abläufe können mit einer geringen Anzahl Bilder pro Sekunde «gerettet» werden. Die Filme werden zwar etwas ruckartiger, dafür aber ist die Handlung nachvollziehbar.) Links Einen Animationsfilm selber machen Filmtricks im Unterricht. Praxisbeispiele zur Trickfilmarbeit mit und ohne Trickbox. http://filmothek-nrw.de/uploads/media/Filmtricks_ im_Unterricht.pdf 14 Hintergrundwissen zu den Aardman-Studios Helden aus Knete? Über die Filme & Erfolge des britischen Filmstudios Aardman, Stephan Wissner. http://kisd.de/~stephan/alt/knete.pdf YouTube-Schlagworte Künstlernamen für die YouTube-Suche Aardman Animations Diego Akel René Castillo Art Clokey Nick Donkin (z. B. Coca Cola movies) Adam Elliot Ira Elshansky) Stepan Koval (The Tram Nr 9 Goes) Guionne Leroy Izabela Plucinska Allison Schulnik Moritz Stillhard Jan Švankmajer Will Vinton Bruce Bickford (eher für ältere SchülerInnen) Filmfiguren und Serientitel für die YouTube-Suche Morph Bill & Tony Luzie, der Schrecken der Strasse L’Italiano in Rosso e Blu Pingu 15 Aufgaben für den Ausstellungsbesuch Beispiele Auftragskarten Einblick in eine Auswahl der 19 Auftragskarten, die Sie am Empfang des Museums ausleihen können: Forest Werbefilme für Coco Cola → Wie wird die Knete in diesem Film eingesetzt? Welche Möglichkeiten des Materials werden genutzt? → → Achte dich auf den Wind und auf das Licht. Wie wird die Wirkung von Wind erzeugt? Versuche, dir das vorzustellen. Wie wird mit dem Licht gearbeitet? Forest Werbefilme für Coco Cola «Forest» ist ein Musikvideo für die New Yorker Indie-Rock-Band Grizzly Bear. → Wie wird die Knete in diesem Film eingesetzt? Welche Möglichkeiten des Materials werden genutzt? → Achte dich auf den Wind und auf das Licht. Wie wird die Wirkung von Wind erzeugt? Versuche, dir das vorzustellen. Wie wird mit dem Licht gearbeitet? «Forest» ist ein Musikvideo für die New Yorker Indie-Rock-Band Grizzly Bear. 16 Weshalb hat Nick Donkin diese Figuren aus Knete gemacht? Welche Materialeigenschaften von Knete werden hier wunderbar genutzt? → → Beobachte im Film die Gesichter der Brüder Weshalb hat Nick Donkin diese Figuren aus Knete Bill & Tony. Skizziere einige der unterschiedligemacht? Welche von Knete chenMaterialeigenschaften Gesichtsausdrücke, indem du Augen, werden hier wunderbar genutzt? Augenbrauen und Mundform abzeichnest. → Beobachte im Film die Gesichter der Brüder Bill & Tony. Skizziere einige der unterschiedlichen Gesichtsausdrücke, indem du Augen, Augenbrauen und Mundform abzeichnest. 7 More Minutes Sieben weitere Minuten In «7 More Minutes» wird ein Ort geschaffen, der sich als Übergang ins Jenseits interpretieren lässt. Wie in all ihren Filmen, gelingt es der polnischen Animationsfilmerin Izabela Plucinska, mit Liebe zum Detail einen einnehmenden kleinen Kosmos zu schaffen und komplexe Themen, wie in diesem Film den Tod, in einer ganz eigenen Ästhetik zu behandeln. Mungge – Nid scho widr! Die Geschichte des Filmes kann als eine «Metapher» verstanden werden. Eine «Metapher» ist eine Übersetzung eines Vorganges, einer Idee oder einer kurzen Geschichte in ein Bild. Das Bild erzählt aber noch mehr als das, was man im ersten Moment sieht. Schau dir den Animationsfilm an. Er wurde teilweise in der Höhle, die in der Ausstellung zu sehen ist, aufgenommen. Siehe dazu auch untenstehende Abbildung an. Die Menschen in diesem Film befinden sich nach einem schweren Zugunglück plötzlich an einem Strand. Am Strand entkleiden sie sich, begeben sich ins Meer und verschwinden darin. → → Beschreibe die Stimmung des Filmes. → Der Film kann als eine Art «Metapher» verstanden werden. Wofür stehen wohl die Bilder am Strand? Und das langsame Verschwinden der Menschen im Wasser? Selber einen Knet-Film machen Im Ausstellungsraum hinten links steht ein Trickfilmtisch. AnSelber der Wandeinen dahinter siehst du Filme, die andere Knet-Film machen Besucherinnen und Besucher aufgenommen haben. Im Ausstellungsraum hinten links steht ein Trickfilmtisch. An der Wand dahinter siehst du Filme, die andere Besucherinnen und Besucher aufgenommen haben. Wofür sind die kleinen Münder über der Höhle? Betrachte nochmals einen Teil des Filmes und versuche die Funktion der Münder herauszufinden. Autodesign Im angrenzenden Raum des Material-Archivs findest du ein etwas kleineres, modelliertes Automodell. Autodesign → → Was soll denn das sein? Knete fürRaum Autofans? Im angrenzenden des Material-Archivs findest du ein etwas kleineres, modelliertes Automodell. Den Knete-Knollen vor der Absperrung darfst du berühren. Ist das Knete? → normale Was soll denn das sein? Knete für Autofans? → → Lege eine Form aus Plastilin hin und verändere sie von Bild zu Bild. Drückst du auf den schwarzen grossen Knopf, nimmt die Kamera ein Bild auf. Schon für einen kurzen Bewegungsablauf brauchst du viele hin einzelne → Lege eine Form aus Plastilin und verändere sie von Bilder. Bild zu Bild. Drückst du auf den schwarzen grossen Knopf, nimmt die Kamera ein Bild auf. Schon für einen kurzen Bewegungsablauf brauchst du viele einzelne Bilder. 17 Den Knete-Knollen vor der Absperrung darfst du berühren. Ist das normale Knete? Industrieplastilin wird in der Automobilbranche verwendet, um neue Fahrzeugmodelle in Originalgrösse zu entwerfen. Über einen Grundkörper aus Holz oder Hartschaumstoff tragen die Modelleure das erwärmte Industrieplastilin auf. Danach wird es, mithilfe von Schlingen, Schabern und flexiblen Stahlklingen, detailliert ausgeformt und geglättet. Industrieplastilin wird in der Automobilbranche verwendet, um neue FahrzeugUm die Licht- und Schattenverläufe in echter Grösse zu beurteilen, wird das fermodelle in Originalgrösse zu entwerfen. Über einen Grundkörper aus Holz oder tige Modell mit einer glänzenden Folie überzogen. Stimmt die Formgebung nicht Hartschaumstoff tragen die Modelleure das erwärmte Industrieplastilin auf. mit den Erwartungen überein, kann die Folie wieder abgezogen und das Modell Danach wird es, mithilfe von Schlingen, Schabern und flexiblen Stahlklingen, angepasst werden. detailliert ausgeformt und geglättet. Um die Licht- und Schattenverläufe in echter Grösse zu beurteilen, wird das fertige Modell mit einer glänzenden Folie überzogen. Stimmt die Formgebung nicht mit den Erwartungen überein, kann die Folie wieder abgezogen und das Modell angepasst werden. Die M den si könne Vorau «Repla beispi Gewerbemuseum Kirchplatz 14 8400 Winterthur T 052 267 51 36 F 052 267 68 20 g [email protected] w ww.gewerbemuseum.ch Öffnungszeiten Di–So 10–17 Uhr Do 10–20 Uhr Bildnachweis S. 1: © Allison Schulnik (US): Forest, US 2009, Musikvideo der Band Grizzly Bear, Filmstill. S. 2: © Bertold Stallmach (CH/DE): Sieben ziehen sich aus der Affäre, 2013. S. 5: © Moritz Stillhard (CH): Jobs, CH 2015. Foto: Amanda Nikolic. S. 6: © Bruce Bickford (US), Prometheus' Garden, US 1988, Filmstill. S. 7: © Camillo Paravicini (CH): Untitled. Portraits, 2014. S. 8: © Katia Kelm (DE): Neue Höhlen, 2013. S. 8: © Henrik Jacob (DE): Bodyman I, 2012. S. 10: © Izabela Plucinska (PL): Darling, DE 2013, Animationsfilm. S. 13: © BMW Group, München. S. 14: © Guionne Leroy (BE): La Traviata, FR 1993, Animationsfilm. S. 15: © Ira Elshansky (RU/IL): Warm Snow, IL 2014, Animationsfilm. S. 15: © Aardman Animations 2007, Animationsfilm. S. 16: © David Daniels (US): Journey through a Melting Brain, US 1987–2000, Animationsfilm. S. 16: © Beni Bischof (CH): Grace Jones, Living my Life, 2014. Impressum Herausgeber: Gewerbemuseum Winterthur Texte: Kathrin Keller, Luzia Davi, Gewerbemuseum Winterthur Lektorat: Luzia Davi Layout: Kathrin Keller Grafisches Konzept: Alexandra Noth Museumsaufsicht: Jürgen Baumann, Ines Hauseder, Irene Kaspar, Karin Weber, Irmgard Wehrle, Judith Fasler