Dokumentation für Lehrpersonen

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Dokumentation für Lehrpersonen
Vermittlung Gewerbemuseum Winterthur
LehrerInnendokumentation
f ür
für alle Klassen
fgab en
mit Au
den Ausstellungsbesuch
ab Lesealter
Zur Ausstellung vom 6.3. bis 18.9.2016
Plot in Plastilin
Inhalt
Übersichtsplan Ausstellung
3
Stationen zu den Auftragskarten
Organisatorisches
4
Vorbereitung und Anmeldung
Ankunft
Orientierung
Museumsregeln
Zum Ausstellungsbesuch
5
Einführung in die Ausstellung
Ausstellungsbetrachtung
Weiterführende Ideen
7
Eigene Stop-Motion-Animationen
Bildnerisches Gestalten mit Plastilin
Zur Ausstellung
9
Plot in Plastilin
Informationen und Links
14
Einen Animationsfilm erstellen
Links
YouTube-Schlagworte
15
Aufgaben für den Ausstellungsbesuch
16
Beispiele Auftragskarten
Übersichtsplan Ausstellung
4m
5
Stationen zu den Auftragskarten
3m
Mungge – Nid scho widr!
2m
Selber einen Knet-Film machen
Bau einer Trickfilmfigur
0
1m
Prozess
Animationsstudio
Werkplatz
für Besucher
Modelliere etwas
Pingu
Jobs
Morph, Shaun, Wallace and …
Creature Comforts
50/200/25
Journey through a Melting …
Sledgehammer & Speed Demon
TERRASSE
Coca Cola
Hasta Los Huesos
Flengel & Co.
La Traviata
Forest
Baby Snakes
Bar
Café Deutschland …
Modell
50/50/25
LIFT
Titel
BÜRO
50/50/25
50/50/25
7 More Minutes
200 x 200 x 50
Glasbearbeitung
Klangtisch
KIRCHPLATZ 14
us
Leitfähigkeit Magnetism
-
Strom
Strom
SEUM WINTERTHUR
Computer
Natursteine der Schweiz
ASTILLIN - Ausstellungsgrundriss - Masstab 1:50
3
8400 WINTERTHUR
-
TEL 052 267 51 36
-
Autodesign
FAX 052 267 68 20
Dezember 2015
25/25/25
EINGANG
Organisatorisches
Vorbereitung und Anmeldung
Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie den Besuch mit der Klasse
im Voraus anmelden. Dies hilft uns, ungünstige Überschneidungen, beispielsweise mit einer Führung, zu vermeiden.
Kontakt: 052 267 51 36, [email protected]
Sie können vorbereitete Auftragskarten für die Ausstellungsbetrachtung ausleihen. Um die Fragen und Skizzieraufträge zu bearbeiten, brauchen die Schülerinnen und
Schüler eigenes Papier und Schreibzeug. Bitte beachten
Sie, dass in der Ausstellung nur Bleistifte zugelassen sind.
Für die Vorbereitung des Ausstellungsbesuches haben Sie
freien Eintritt ins Museum. Gerne können Sie die vorbereiteten Auftragskarten ausleihen, um zu planen, wie Sie dieses
Angebot beim Besuch mit Ihrer Klasse nutzen möchten.
Ankunft
Der Museumsbesuch ist für Schulen gratis.
Bei Ihrer Ankunft melden Sie sich am Empfang. Die Aufsichten informieren Sie zur Garderoben- und zur Ausstellungssituation und unterstützen Sie bei Fragen gerne.
Orientierung
Die Ausstellung umfasst einen Raum im zweiten Geschoss
und den Übergangsbereich im angrenzenden Material-Archiv. In dieser Dokumentation finden Sie einen Ausstellungsplan, auf dem die Filmstationen eingezeichnet sind. Die Filme
und Objekte zu den Beobachtungsaufgaben können über
den Ausstellungsplan und über die Abbildungen aufgefunden werden.
Museumsregeln
Während des Museumsbesuches liegt die Verantwortung
und die Aufsichtspflicht bei Ihnen, der Lehrperson.
Die Exponate dürfen nicht berührt werden. Sich in normaler
Lautstärke zu unterhalten und zu gehen, anstatt zu rennen,
ermöglicht auch anderen Museumsbesucherinnen und -besuchern einen angenehmen Aufenthalt.
Als Schreibzeug sind nur Bleistifte zugelassen, so können
wir allfällige Kritzeleien ausradieren.
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Zum Ausstellungsbesuch
Einführung in die Ausstellung
In der Ausstellung spielen Animationsfilme, die im StopMotion-Verfahren realisiert wurden, eine zentrale Rolle. Für
ein besseres Verständnis der Ausstellung lohnt es sich, dieses Verfahren zu thematisieren.
Stop-Motion-Animation
Im Treppenhaus im zweiten Geschoss, gleich unter
dem Ausstellungstitel «Plot in Plastilin» ist eine erste
Stop-Motion-Animation aus Plastilin zu sehen. Dieser
Ort eignet sich, um mit der Klasse dieses Animationsverfahren zu besprechen.
Stop-Motion ist ein Animationsverfahren, bei
dem eine Illusion von Bewegung erzeugt wird,
indem einzelne Bilder von unbewegten Motiven aufgenommen und anschliessend aneinandergereiht werden. Werden die Objekte von
Bild zu Bild kontinuierlich leicht verändert, entsteht im Film aufgrund der Aneinanderreihung
dieser Bilder eine Bewegung. Eine Fernsehfilmsekunde setzt sich aus 25 Einzelbildern
zusammen.
Plastilin
Neben dem Einsatz im Animationsfilm spielt Plastilin
auch in Kunst und Design eine Rolle. Im Material-Archiv wird der Einsatz von sogenanntem Clay oder Industrieplastilin als Entwurfsmaterial für Autokarosserien und -interieurs und für professionelle Masken
gezeigt.
Ausstellungsbetrachtung
Auftragskarten zur Ausstellungsbetrachtung
Mit den Auftragskarten können Sie die Ausstellungsbetrachtung etwas koordinieren, sodass alle Gelegenheit haben, die beliebtesten Stationen zu besuchen. Die meisten Monitore der Animationsfilme sind
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mit zwei Kopfhörern ausgestattet. Da die Filme erst
zusammen mit der Vertonung komplett wirken, können also immer nur zwei Personen an einer Station
verweilen. Auch die interaktiven Stationen wie beispielsweise «Plastilin kneten» oder «eine Animationssequenz aufnehmen» können nicht in grösseren
Gruppen genutzt werden.
Inhaltliche Vertiefung
Die in der Ausstellung gezeigten Trickfilme öffnen
das Feld des Animationsfilmes. Die Fragen, Aufträge
und Informationen auf den Karten vermitteln Hintergründe zum Thema und regen zu vertiefteren Beobachtungen an.
Wählen Sie diejenigen Karten aus, die zu ihrer Klasse passen und entscheiden Sie, welche der Aufträge auf der Karte
Ihre Schülerinnen und Schüler bearbeiten sollen. Sie können
die Karten bei einem vorgängigen Ausstellungsbesuch gerne ausleihen, um in der Ausstellung zu entscheiden, wie Sie
dieses Angebot beim Besuch mit Ihrer Klasse nutzen möchten.
Auf den meisten Monitoren an der Wand wird ein einziger
Film gezeigt. Hingegen zeigen die Monitore am Boden Loops
von mehreren Filmen oder lange Filme. In den Auftragskarten werden, mit einer Ausnahme, nur ausgewählte Monitore
berücksichtigt, die einen einzigen, relativ kurzen Film zeigen.
So kann konkret auf diesen Film eingegangen werden.
Doch sind die Filme auf den Monitoren am Boden selbstverständlich auch sehr sehenswert.
Folgende Karten richten sich eher an ältere Schülerinnen
und Schüler:
Baby Snakes
Hasta los Huesos
7 More Minutes
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Weiterführende Ideen
Eigene Stop-Motion-Animationen
Die Ausstellung bietet viele Anregungen für die Realisation
eigener Animationsfilme mit Plastilin. Sammeln Sie mit Ihrer
Klasse bereits in der Ausstellung konkrete Ideen.
Das Material
Plastilin kann sowohl als Figur im Raum wie auch liegend, als Relief, animiert werden. Plastilin eignet sich
für Form-Metamorphosen. Werden Plastilin-Figuren
mit gleichbleibender Form animiert, bewähren sich
eher kompakte Formen oder Figuren mit eingearbeitetem Metallgerüst.
Der Schauplatz
In den gezeigten Animationsfilmen können unterschiedliche Schauplätze beobachtet werden: Sehr
einfache, bühnenartige Umgebungen, aufwendig
gestaltete Plastilin-Umgebungen oder solche aus
zusätzlichen Materialien. Das Licht spielt eine zentrale Rolle, um den Schauplatz ideal zu nutzen. Auch
Greenscreen-/Bluescreen-Anwendungen
können
beobachtet werden.
Die Animation
Die Ausstellung vermittelt einen umfassenden Einblick in die Stop-Motion-Animation. Die Filme regen
zu Ideen für eigene Stop-Motion-Filme an. Der interaktive Aufnahmetisch und das Making-of, beides in
Zusammenarbeit mit dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design & Kunst entstanden, geben
Einblicke in die Produktion eines Animationfilmes.
Bildnerisches Gestalten mit Plastilin
Die auch als Knete bezeichnete dauerplastische Modelliermasse Plastilin ist die einzige Modelliermasse, der Pigmente
beigefügt werden – bei allen anderen Modelliermassen wird
die gesamte Masse eingefärbt. Deshalb ist sie sehr farbintensiv und -stabil und verschiedenfarbige Plastilinmassen
lassen sich gut miteinander mischen. Plastilin wird mög-
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lichst bei Zimmertemperatur verarbeitet und sollte keinen
Temperaturen über 45 °C ausgesetzt werden.
Farbnuancen
Mit Plastilin können feinste Farbabstufungen gemischt werden. Die Firma Caran d'Ache stellt Plastilin
in Grundfarben her, die sich für Mischungen und für
die Farbenlehre eignen. Das Material kann entweder
durch Kneten bei Zimmertemperatur gemischt werden oder dann durch das sorgfältige Erwärmen bis
zum Schmelzpunkt.
Plastizität
In der Ausstellung regen die beiden dreidimensionalen, farblich fein abgestimmten Arbeiten von Katia
Kelm – «Blogger VI, Niggemeier im Teppich» und
«Neue Höhlen» – zu eigenen Stillleben oder Illustrationen an. Die Plastizität von Plastilin ermöglicht eine
präzise Formsuche, da sowohl abtragend wie addierend gearbeitet werden kann.
Pointillistisches Bild
Henrik Jacobs Arbeiten «Bodyman 1» und «Café
Deutschland International» sind mit Knete überarbeitete und transformierte Fotografien oder Zeitungsausschnitte. Die gekneteten Bilder erinnern an impressionistische Verfahren. Der Fingerabdruck des
Künstlers wird zum Pixelpunkt.
Ein ähnliches Verfahren ist für den Kunstunterricht
denkbar. Gefundene Bilder können mit einer Acryloder Glasscheibe abgedeckt werden, auf dem transparenten Material findet eine Bildübersetzung in
Plastilin statt.
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Zur Ausstellung
Plot in Plastilin
Erstmals befasst sich eine Ausstellung mit der Wandelbarkeit und der ästhetischen Ausdruckskraft von Plastilin. Knete ist nicht nur für das Spiel in Kinderhänden gemacht, sondern kommt in ganz unterschiedlichen kreativen Feldern
zum Einsatz: Mit über 40 internationalen Werken aus Animation, zeitgenössischer Kunst und Design stehen die Vielfältigkeit und die Geschichte dieses faszinierenden Materials
im Fokus. So ist es auch eine Hommage an ein Material mit
einer bunten Tradition, wird doch heute Plastilin gerade im
Animationsfilm laufend von anderen Materialien und von
Digitalisierungsverfahren abgelöst. Und trotzdem: Die Attraktivität von Plastilin bleibt unübertroffen und die farbige
Knete wird sich ihre Anhänger spielend erhalten können.
Die Ausstellung stellt aktuelle und frühe Anwendungen seit
den 1950er-Jahren bis heute nebeneinander, gewährt Einblick in eine Vielzahl von Animationsfilmklassikern, in internationale Erfolgsfilme für Kinder und Erwachsene sowie in
Musikvideos und Experimentalfilme. Daneben präsentiert
sie künstlerische Positionen, Objekte und Installationen wie
auch Modelle aus dem Produktedesign. Abgerundet wird
die Schau mit der Inszenierung eines Making-ofs.
Wie kein anderes Material steht Plastilin für Metamorphose.
Die mühelos formbare und weiche Knete kann spielend und
rasch verändert werden und eröffnet gerade auch für den
Animationsfilm seit jeher ein kreatives Paradies sondergleichen. Auch in der zeitgenössischen Kunst findet sich der
vielfältig wandelbare und inspirierende Stoff, sei es in Installationen, Fotografien oder animierten Videoarbeiten; und im
Produktedesign, aber auch als Vorlage für grafische Gestaltungen erfährt das modellierbare Plastilin dank seiner technischen Vorteile ebenso Verwendung.
Die Ausstellung «Plot in Plastilin» widmet sich dem grossartigen Variantenreichtum von Plastilin in Animation, zeitgenössischer Kunst und Design. Dazu gehören Animationsfilmklassiker von Jan Švankmajer oder Bruce Bickford,
welche schon früh die fantasievolle Ausdruckskraft von
Knete würdigten; die Ausstellung präsentiert jedoch auch
bekannte Produktionen wie «Wallace & Gromit» und «Shaun
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the Sheep», Kinderserien wie «Pingu», eine Schweizer Erfindung, sowie alte und neue Experimental-,
Kurz- und Werbefilme, Musikvideos und künstlerische
Arbeiten, die eine stete Auseinandersetzung mit dem
ganz eigenen ästhetischen Ausdruck des Materials
demonstrieren.
Gleichzeitig bietet diese Eigenproduktion des Gewerbemuseums einen Einblick in die Geschichte
dieser Knetmasse und erlaubt ebenso einen Blick
hinter die Kulissen mit einem inszenierten Making-of
eines Animationsfilms, das in Zusammenarbeit mit
dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design
& Kunst erarbeitet wurde. Im vielfältigen Rahmenprogramm stehen farbenfrohe Handarbeit und Trickfilme
im Zentrum.
«Plot in Plastilin» fügt sich bestens ein in eine breit
gefächerte Themenpalette, welche die Eigenschaften von Materialien und deren Qualitäten in der Gestaltung und im ästhetischen Ausdruck untersucht,
denen sich das Gewerbemuseum Winterthur in regelmässigen Abständen widmet. Die verspielte und
farbenfrohe Inszenierung des Themas mit künstlerischen Positionen, Projektionen mit Animationsfilmen
in Voll- oder Teillängen, Musikvideos und Experimentalfilmen, Serien mit Fotografien, Bildern oder Werbung breitet das Thema in einer fächerartigen Erzählung aus und lädt zum Verweilen ein. Die Ausstellung
richtet sich an Kunst- und Designinteressierte, Cinephile und Material-Aficionados ebenso wie an Schulen und Familien.
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Künstlerische Positionen
Künstlerische Arbeiten aus dem internationalen und
nationalen Raum demonstrieren eine stete und sehr
vielfältige Auseinandersetzung mit dem ganz eigenen
ästhetischen Ausdruck des Materials: Knete ist wichtiger Bestandteil der bildstarken, hintersinnigen Manipulationen des Schweizer Künstlers Beni Bischof,
und das Künstlerduo Una Szeemann & Bohdan Stehlik fotografiert in Plastilin modellierte Szenen aus der
Filmgeschichte. Junge Schweizer Künstler wie Bertold Stallmach, Camillo Paravicini oder Philipp Hänger
zeigen ihre unterschiedlichen Arbeiten, aber auch die
naturgetreue Installation einer Bar aus Plastilin von
Henrik Jacob überrascht mit der verblüffenden Präsenz dieses lebendigen Materials.
Animationsfilme
Die Ausstellung versammelt zahlreiche internationale
Erfolgsfilme und zeigt beispielsweise Ausschnitte
aus den populären Werken der kreativen britischen
Produktionsstätte Aardman Animations wie «Wallace
& Gromit» (1993, Nick Park) und «Shaun the Sheep»
(2007, Richard Goleszowski) oder auch «Harvie
Krumpet» von Adam Elliot (2003). Ein Teil der Ausstellung befasst sich mit bekannten TV-Serien für
Kinder: die Schweizer Knetanimation «Pingu» (ab
1986) oder die tschechische Produktion «Luzie, der
Schrecken der Strasse» (1980), die wohl die Kindheitserinnerungen ganzer Generationen prägten, wie
auch neue Kinderanimationen wie «Billy & Tony» des
Australiers Nick Donkin (2015).
Aber auch frühe Animationsfilmklassiker wie zum
Beispiel «Gumbasia» (1953) von Art Clokey sowie
«Closed Mondays» (1974) von Will Vinton und Bob
Gardiner wie auch das surrealistische Werk «Dimensions of Dialogue» (1982) von Jan Švankmajer werden
gezeigt. Daneben stehen Trouvaillen wie «La Traviata»
(1993) von Guionne Leroy, «Down to the Bone» (2001)
von René Castillo sowie «The Tram No. 9 Goes On»
(2002) von Stepan Koval sowie neue Animationen ei-
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ner jungen Generation wie «Darling» (2013) der polnischen Animationsfilmerin Izabela Plucinskas oder
«Warm Snow» (2014) der russisch-israelischen Filmerin Ira Elshanskys.
Musikvideos und Experimentalfilme
Ebenso sind in Musikvideos aus Plastilin geformte
Figuren und Szenerien in erfrischenden und fantasievollen Stop-Motion-Produktionen gestalterisches
Element. Beispiele dafür sind frühe Werke wie der
legendäre Musikfilm «Baby Snakes» (1979) von Frank
Zappa mit den fantastischen Animationen von Bruce
Bickford oder Peter Gabriels «Sledgehammer» (1986,
Aardman Animations). Auch David Daniels, der Erfinder der Strata-Cut-Technik, hat die visuelle Welt der
Animationen in Musik-, Experimental- und Werbefilmen geprägt. Daneben arbeitet auch die junge amerikanische Künstlerin Allison Schulnik ganz eigenwillig mit Plastilin. Eindrücklich zeigt dies beispielsweise
das Musikvideo «Forest» (2009), das sie für die USamerikanische Indie Rock Band «Grizzly Bear» realisierte. In der Schweizer Musikszene fällt der überraschende Musikclip des jungen Zürcher Animators
Moritz Stillhard auf, den er für den Song «Jobs» (2015)
des Zürcher Rappers «Texter» realisiert hat.
Illustrationen, Werbung, Kinderbücher
Die Schweizer Illustratorin Brigitta Garcia López hat
mit «Flengel» eine herausragende Kunstfigur geschaffen. Ihre Arbeiten mit Knete und Mixed Media
stehen für die innovative Verwendung der farbenfrohen Modelliermasse im Bereich der Illustration und
des Graphic Design. Aber auch Werbefilme für Coca
Cola etc. zeigen exzellente und witzige Arbeiten mit
dem Material.
Produktedesign
Modelle und Vorstudien aus dem Bereich Produktedesign wie in der Autoindustrie oder in der Arbeit von
Maskenbildnern demonstrieren die Vorzüge und Materialqualitäten von Plastilin und zeigen die Geschichte sowie die industrielle Verwendung auf.
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Making-of
In Zusammenarbeit mit dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design & Kunst kann mit dem inszenierten Making-of des Animationsfilms «Mungge –
Nid scho widr!» (Claudia Röthlin, Irmgard Walthert,
Adrian Flückiger, 2010) ein Blick hinter die Kulissen
geworfen werden. Anhand der diversen Produktionsschritte im Character Design (Figurendesign) u. a.
wird gezeigt, welche aktuellen Materialien und digitalen Verfahren die aufwendige Handarbeit mit Plastilin
abgelöst haben und im heutigen Animationsfilmschaffen favorisiert werden, ist doch die Arbeit mit
Plastilin sehr zeitaufwendig und diffizil und das Material ist nur schlecht konservierbar. Und trotzdem: Der
plastische Ausdruck von Plastilin bleibt unübertroffen
und das Material büsst trotz anspruchsvoller Anwendung nicht an Attraktivität ein. Auch in einer jungen
Generation von Animationsfilmschaffenden findet
Plastilin nach wie vor seine Anhängerschaft.
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Informationen und Links
Einen Animationsfilm erstellen
Software
Das kostenlose App «stop motion studio» ermöglicht
auf Android und Apple, Tablets und Smartphones das
Erstellen von in Stop-Motion animierten Filmen. Und
das direkt auf dem Gerät, ohne zusätzliche Computer.
Das App ist einfach zu bedienen, hat eine deutschsprachige Menüführung und enthält alle nötigen Anwendungsmöglichkeiten.
Zusätzliche Anwendungen wie Greenscreen können
nach Bedarf und preisgünstig freigeschaltet werden.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Stativ oder ein fester Standort für die Kamera,
damit keine Verwackelungen im Bildausschnitt entstehen.
Gleichmässige Beleuchtung, da sonst hinterher im
Film ein Flackern entstehen kann.
Ein gut durchdachtes Drehbuch: Vorher genau aufschreiben, was im Film geschehen soll und welche
Abläufe parallel passieren. Im besten Fall wird das
Drehbuch mithilfe von kleinen Zeichnungen geplant.
Kleine Veränderungen zwischen den Bildern erzeugen einen flüssigen und langsamen Bewegungsablauf. (Zu schnelle Abläufe können mit einer geringen
Anzahl Bilder pro Sekunde «gerettet» werden. Die
Filme werden zwar etwas ruckartiger, dafür aber ist
die Handlung nachvollziehbar.)
Links
Einen Animationsfilm selber machen
Filmtricks im Unterricht. Praxisbeispiele zur Trickfilmarbeit mit und ohne Trickbox.
http://filmothek-nrw.de/uploads/media/Filmtricks_
im_Unterricht.pdf
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Hintergrundwissen zu den Aardman-Studios
Helden aus Knete? Über die Filme & Erfolge des britischen Filmstudios Aardman, Stephan Wissner.
http://kisd.de/~stephan/alt/knete.pdf
YouTube-Schlagworte
Künstlernamen für die YouTube-Suche
Aardman Animations
Diego Akel
René Castillo
Art Clokey
Nick Donkin (z. B. Coca Cola movies)
Adam Elliot
Ira Elshansky)
Stepan Koval (The Tram Nr 9 Goes)
Guionne Leroy
Izabela Plucinska
Allison Schulnik
Moritz Stillhard
Jan Švankmajer
Will Vinton
Bruce Bickford (eher für ältere SchülerInnen)
Filmfiguren und Serientitel für die YouTube-Suche
Morph
Bill & Tony
Luzie, der Schrecken der Strasse
L’Italiano in Rosso e Blu
Pingu
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Aufgaben für den Ausstellungsbesuch
Beispiele Auftragskarten
Einblick in eine Auswahl der 19 Auftragskarten, die Sie am
Empfang des Museums ausleihen können:
Forest
Werbefilme für Coco Cola
→
Wie wird die Knete in diesem Film eingesetzt?
Welche Möglichkeiten des Materials werden genutzt?
→
→
Achte dich auf den Wind und auf das Licht.
Wie wird die Wirkung von Wind erzeugt? Versuche, dir
das vorzustellen.
Wie wird mit dem Licht gearbeitet?
Forest
Werbefilme für Coco Cola
«Forest» ist ein Musikvideo für die New Yorker Indie-Rock-Band Grizzly Bear.
→
Wie wird die Knete in diesem Film eingesetzt?
Welche Möglichkeiten des Materials werden genutzt?
→
Achte dich auf den Wind und auf das Licht.
Wie wird die Wirkung von Wind erzeugt? Versuche, dir
das vorzustellen.
Wie wird mit dem Licht gearbeitet?
«Forest» ist ein Musikvideo für die New Yorker Indie-Rock-Band Grizzly Bear.
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Weshalb hat Nick Donkin diese Figuren aus Knete
gemacht? Welche Materialeigenschaften von Knete
werden hier wunderbar genutzt?
→
→
Beobachte im Film die Gesichter der Brüder
Weshalb hat Nick
Donkin
diese Figuren
aus
Knete
Bill &
Tony. Skizziere
einige
der
unterschiedligemacht? Welche
von Knete
chenMaterialeigenschaften
Gesichtsausdrücke, indem
du Augen,
werden hier wunderbar
genutzt?
Augenbrauen und Mundform abzeichnest.
→
Beobachte im Film die Gesichter der Brüder
Bill & Tony. Skizziere einige der unterschiedlichen Gesichtsausdrücke, indem du Augen,
Augenbrauen und Mundform abzeichnest.
7 More Minutes
Sieben weitere Minuten
In «7 More Minutes» wird ein Ort geschaffen, der sich als Übergang ins Jenseits
interpretieren lässt. Wie in all ihren Filmen, gelingt es der polnischen Animationsfilmerin Izabela Plucinska, mit Liebe zum Detail einen einnehmenden kleinen
Kosmos zu schaffen und komplexe Themen, wie in diesem Film den Tod, in einer
ganz eigenen Ästhetik zu behandeln.
Mungge – Nid scho widr!
Die Geschichte des Filmes kann als eine «Metapher»
verstanden werden. Eine «Metapher» ist eine Übersetzung eines Vorganges, einer Idee oder einer kurzen
Geschichte in ein Bild. Das Bild erzählt aber noch mehr
als das, was man im ersten Moment sieht.
Schau dir den Animationsfilm an. Er wurde teilweise in
der Höhle, die in der Ausstellung zu sehen ist, aufgenommen. Siehe dazu auch untenstehende Abbildung an.
Die Menschen in diesem Film befinden sich nach
einem schweren Zugunglück plötzlich an einem
Strand. Am Strand entkleiden sie sich, begeben
sich ins Meer und verschwinden darin.
→
→
Beschreibe die Stimmung des Filmes.
→
Der Film kann als eine Art «Metapher» verstanden werden. Wofür stehen wohl die Bilder am Strand? Und das
langsame Verschwinden der Menschen im Wasser?
Selber einen Knet-Film machen
Im Ausstellungsraum hinten links steht ein Trickfilmtisch. AnSelber
der Wandeinen
dahinter
siehst du Filme,
die andere
Knet-Film
machen
Besucherinnen und Besucher aufgenommen haben.
Im Ausstellungsraum hinten links steht ein Trickfilmtisch. An der Wand dahinter siehst du Filme, die andere
Besucherinnen und Besucher aufgenommen haben.
Wofür sind die kleinen Münder über der Höhle?
Betrachte nochmals einen Teil des Filmes und versuche
die Funktion der Münder herauszufinden.
Autodesign
Im angrenzenden Raum des Material-Archivs findest du
ein etwas
kleineres, modelliertes Automodell.
Autodesign
→
→
Was soll denn das
sein? Knete fürRaum
Autofans?
Im angrenzenden
des Material-Archivs findest du
ein etwas kleineres, modelliertes Automodell.
Den Knete-Knollen vor der Absperrung darfst du berühren. Ist das
Knete?
→ normale
Was soll
denn das sein? Knete für Autofans?
→
→
Lege eine Form aus Plastilin hin und verändere sie von
Bild zu Bild. Drückst du auf den schwarzen grossen
Knopf, nimmt die Kamera ein Bild auf. Schon für einen
kurzen Bewegungsablauf
brauchst
du viele hin
einzelne
→
Lege eine Form
aus Plastilin
und verändere sie von
Bilder.
Bild zu Bild. Drückst du auf den schwarzen grossen
Knopf, nimmt die Kamera ein Bild auf. Schon für einen
kurzen Bewegungsablauf brauchst du viele einzelne
Bilder.
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Den Knete-Knollen vor der Absperrung darfst du berühren. Ist das normale Knete?
Industrieplastilin wird in der Automobilbranche verwendet, um neue Fahrzeugmodelle in Originalgrösse zu entwerfen. Über einen Grundkörper aus Holz oder
Hartschaumstoff tragen die Modelleure das erwärmte Industrieplastilin auf.
Danach wird es, mithilfe von Schlingen, Schabern und flexiblen Stahlklingen,
detailliert ausgeformt und geglättet.
Industrieplastilin wird in der Automobilbranche verwendet, um neue FahrzeugUm die Licht- und Schattenverläufe in echter Grösse zu beurteilen, wird das fermodelle in Originalgrösse zu entwerfen. Über einen Grundkörper aus Holz oder
tige Modell mit einer glänzenden Folie überzogen. Stimmt die Formgebung nicht
Hartschaumstoff tragen die Modelleure das erwärmte Industrieplastilin auf.
mit den Erwartungen überein, kann die Folie wieder abgezogen und das Modell
Danach wird es, mithilfe von Schlingen, Schabern und flexiblen Stahlklingen,
angepasst werden.
detailliert ausgeformt und geglättet.
Um die Licht- und Schattenverläufe in echter Grösse zu beurteilen, wird das fertige Modell mit einer glänzenden Folie überzogen. Stimmt die Formgebung nicht
mit den Erwartungen überein, kann die Folie wieder abgezogen und das Modell
angepasst werden.
Die M
den si
könne
Vorau
«Repla
beispi
Gewerbemuseum
Kirchplatz 14
8400 Winterthur
T 052 267 51 36
F 052 267 68 20
g [email protected]
w ww.gewerbemuseum.ch
Öffnungszeiten
Di–So 10–17 Uhr
Do 10–20 Uhr
Bildnachweis
S. 1: © Allison Schulnik (US): Forest, US 2009, Musikvideo der Band Grizzly Bear, Filmstill.
S. 2: © Bertold Stallmach (CH/DE): Sieben ziehen sich aus der Affäre, 2013.
S. 5: © Moritz Stillhard (CH): Jobs, CH 2015. Foto: Amanda Nikolic.
S. 6: © Bruce Bickford (US), Prometheus' Garden, US 1988, Filmstill.
S. 7: © Camillo Paravicini (CH): Untitled. Portraits, 2014.
S. 8: © Katia Kelm (DE): Neue Höhlen, 2013.
S. 8: © Henrik Jacob (DE): Bodyman I, 2012.
S. 10: © Izabela Plucinska (PL): Darling, DE 2013, Animationsfilm.
S. 13: © BMW Group, München.
S. 14: © Guionne Leroy (BE): La Traviata, FR 1993, Animationsfilm.
S. 15: © Ira Elshansky (RU/IL): Warm Snow, IL 2014, Animationsfilm.
S. 15: © Aardman Animations 2007, Animationsfilm.
S. 16: © David Daniels (US): Journey through a Melting Brain, US 1987–2000, Animationsfilm.
S. 16: © Beni Bischof (CH): Grace Jones, Living my Life, 2014.
Impressum
Herausgeber: Gewerbemuseum Winterthur
Texte: Kathrin Keller, Luzia Davi, Gewerbemuseum Winterthur
Lektorat: Luzia Davi
Layout: Kathrin Keller
Grafisches Konzept: Alexandra Noth
Museumsaufsicht: Jürgen Baumann, Ines Hauseder, Irene Kaspar,
Karin Weber, Irmgard Wehrle, Judith Fasler

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