Im Bilde 02/2008 - BBK

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Im Bilde 02/2008 - BBK
war eine rundum gelungene Ausstellungsaktivität des Landesverbandes Bayern (s.
auch letztes Heft). KünstlerInnen aus
allen Regionen Bayerns kamen zusammen und miteinander ins Gespräch. Es
gab beachtliche ca. 1400 Besucher. Die
Rückmeldungen waren ausschließlich
positiv und die Bayer. Staatsgemäldesammlungen kauften für ca. 9.000 Euro
Arbeiten an. Einziger Wermutstropfen:
die Presse ließ sich nicht blicken.
Bei der Eröffnung: links Staatsminister Dr. Thomas
Goppel, rechts BBK-Vorsitzender Klaus von Gaffron
(Fotos Gerhard Schlötzer). Unten Impressionen von
Aufbau und Vernissage (Fotos Monika Meinhart)
im Bilde 2/08
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BBK München und Oberbayern
BBK München und Oberbayern
Position Fotografie
Joss Bachhofer, Fudo Lang/Alberto Troia, Isabelle Kurz, Kirsten Kleie, Oh-Seok Kwon,
Stefanie Höll, Ursula Paletta, Yukara Shimizu, Christof Rehm, Jette Hampe, Cora Piantoni, Noémie Stegmüller, Dagmar Tränkle, Ulrike Riede, Verena Frensch, Sabine Pfaff
Erstmals seit 1984 wird in der Galerie der
Künstler wieder eine Ausstellung zu sehen
sein, die sich ausschließlich mit dem Medium
der Fotografie beschäftigt. Waren es in der
früheren Ausstellung noch überwiegend Positionen, die das Medium der Fotografie auf
zumeist experimentelle Art und Weise (bis
hin zur Fotografie eines schwarzen Punktes)
abklopften und hinterfragten, sind es nun Positionen von 15 Künstler(innen), die die Fotografie – mit Blick auf unsere Gesellschaft,
auf die innere und äußere Welt, die objektive
und die subjektive Realität – für einen eher
reflektierenden, erzählerischen und emotionalen Bildentwurf nutzen.
Joss Bachhofer zeigt im Medium der von
ihm entwickelten, experimentellen, „hybriden Fotografie“, bei der vorgefundene, fotografische Bildmaterialien mit malerischen
Techniken kombiniert werden, seine dreiteilige Serie „Profiteroles“. Überlebensgroß und
auf Papier ausgedruckt, als Triptychon angeordnet, zwischen Werbeplakat und fragiler
Wandinstallation werden Models auf dem
Laufsteg durch die vom Künstler hinzugefügte pastellige, geradezu venezianisch wirkende Farbfassung zu zeitgemäßen Göttinnen erhöht.
Das Münchner Künstlerduo Alberto Troia
und Fudo Lang beschäftigt sich in ihrer ge2
im Bilde 2/08
meinsamen, vierteiligen Fotoarbeit „me i’m
not, red carpet portraits 1-4“ mit Identität
und Starkult, mit ihren eigenen Projektionen
und mit der Auslöschung derselben. Die
Künstler agierten als Jäger von Gejagten –
zum Zwecke der Selbstheilung: „...da es unser Öl ist, mit dem ihr Motor läuft, es unsere
Projektionen sind, die sie zum strahlen bringen“, haben sie Porträts von Stars vom Bildschirm abfotografiert. Der Blitz hat dabei die
Gesichter überstrahlt und damit die Identität
der eingefangenen Berühmtheiten ausgelöscht.
Entgegen jedwedem Starkult und Voyeurismus zeigt Isabelle Kurz eine Serie von drei
groß aufgezogenen Polaroids, auf denen eine
nackte, junge Frau dem Betrachter pur, entschieden und provokant gegenübertritt. Subtil, verheißungsvoll und durch ihre Verkleidung enthüllt, wirken dagegen ihre Fotografien von Posen weiblicher Beine, die von
einem Netz aus Blütenblätter-Strumpfmuster
überzogen, ein Bild feinstmaschiger Erotik
einfangen.
Zu Bildpaaren angeordnete Bilder „heiler
Welten“ entlarven sich selbst: Kirsten Kleie
stellt die repräsentativen Freizeitaufnahmen
(„Uns geht es gut!“) eines bürgerlichen
Paares, Motiven gegenüber, die aus vergrößerten Ausschnittsaufnahmen aus einem auf
Würfel aufgebrachten, gemalten Kinderpuzzle stammen. Sowohl die S/W-Aufnahmen
des Paares als auch die farbigen Ausschnitte
aus dem Kinderspiel stammen aus den 60er
Jahren. In einem feinsinnigen, ebenso ironischen wie humorvollen Dialog wird der
grenzenlos beschönigende Gehalt der Bilder
offenbar und zusammen mit einem Hauch
von Gesellschaftskritik persifliert.
Stefanie Höll ist mit Fotografien vertreten,
die zu psychischen Diagrammen angeordnet
sind. Ungewöhnliche, surrealistisch und intim wirkende Motive – wie z.B. Haare, die in
Milch schwimmen - in radikal vergrößerten
Ausschnitten sorgen dafür, dass die Objektivität des Bildes mit der Subjektivität der
Empfindung und der Erinnerung des Betrachters in einer Weise zusammenfallen, die
für ihn kaum mehr auseinanderzuhalten ist.
Ursula Paletta zeigt Bilder des Alleinseins.
In großen, melancholisch und manchmal
auch mystisch wirkenden Tableaus verbindet
sich gleichsam die Psyche des Menschen mit
den umgebenden, menschenleeren Orten. Es
handelt sich dabei um Orte, die den jeweiligen Zustand eines Menschen reflektieren
und bergen können. Und es handelt sich um
Menschen, deren selbstvergessener und versunkener Ausdruck zu einer Beschreibung
der jeweiligen Orte wird.
Yukara Shimizu widmet sich in ihrem Triptychon „Wind“ einem quasi zauberhaften,
augenblicklich wahrgenommenem Naturerleben. Die Unschärfe blaugrüner, in Dämmerlicht getauchter und vom Wind bewegter
Baumkronen birgt die Bewegungen der Blätter in Bildern, die der Natur abgelauscht sind.
Die Künstlerin sucht und erfindet im Medium der Fotografie ein bildnerisches Pendant
zu natürlichen bzw. in der Natur zu beobachtenden Vorgängen.
Oh-Seok Kwon entisckelt in seinen Installationen, Videos, Fotografien und Zeichnungen ein ironisches Weltbild das von Witz
und Absurdität geprägt ist, zugleich aber
auch Einsichten in Machtverhältnisse und gesellschaftliche Zwänge bietet. Die in seinen
Arbeiten angelegte scheinbare Harmlosigkeit
streut dabei immer wieder Sand ins Getriebe
einer glatten Wahrnehmung und Weltbestätigung (Dr. Patricia Drück).
Auch Christof Rehm beschäftigt sich in
seinen Fotografien mit Natur. Er präsentiert
gleichsam im Vorübergehen aufgenommene
Handybilder von bäuerlichem Nutzwald, von
licht geschlagenen Schneisen, von gerodeten
Feldern und von Waldrändern hinter denen
die Dorfkirche zum Vorschein kommt. Die
Fotografien nutzen Erscheinungen wie Zwielicht und Nebel als natürliche Agenten in Bildern, die sich auf dem schmalen Grat zwischen stimmungsvoller Romantik und scharf
beobachteter Aufklärung bewegen. Seine
Wälder und Landschaften formulieren ein
Verhältnis zur Welt, in dem sie Persönliches
und Überpersönliches sowohl medienkritisch, als auch geheimnisvoll und zeitentho-
Cora Piantoni „in Gesellschaft von Bäumen“
(linke Seite)
Verena Frensch „Drone“, 120 x 80 cm (oben)
und „Kind“, 120 x 80 cm
Dagmar Tränkle „Strand“ (rechts)
ben in Bilder verwandeln. Jette Hampe und
Cora Piantoni beziehen mit dem eigenen
Körper „Position“. In ihren Wald- und Baumaufnahmen identifizieren sie sich nicht nur
mit ihrem Bildgegenstand, sondern sie werden dabei selbst zum Bildgegenstand. Jette
Hampe zeigt eine Fotografie vom „Bild im
Bild“. Sie reflektiert eine Selbstinszenierung
im nächtlichen Wald, indem sie sich nochmals vor die nunmehr überlebensgroß ausbelichtete, auf Papierparzellen ausgedruckte
und installierte Fotografie stellt und diese
mit samt dem Intérieur, in dem sie sich befindet, aufnimmt. Cora Piantoni bringt sich auf
ihren Fotografien wie ein Chamäleon mit
ein. Aus dem Verständnis und der Erkenntnis
der spezifischen Situation heraus, verschmilzt die Künstlerin ebenso spielerisch
wie einfühlsam mit den Gegebenheiten: Mal
in Solidarität mit einem abgebrochenen
Baumstamm, mal im Spiel mit den herabhängenden, gefiederten Armen einer Fichte.
Noémie Stegmüller zeigt auf ihren Fotografien menschlenleere, fein gezeichnete und
fragile Kulissen von Fahrgeschäften auf dem
Oktoberfest. Es ist, als hätte die Künstlerin
die an solchen Orten üblichen Menschenmengen, den Lärm und die Bewegung mitsamt der überschüssigen Farbe aus den Fotografien heraus gewaschen. Es bleibt ein
kaum greifbarer Eindruck, eine seltsam entleerte Stimmung und ein Innehalten, das sich
einschleicht, wenn die stete Gegenwart des
Vorläufigen sich bemerkbar macht. Dagmar
Tränkle zeigt Fotografien von Landschaftsräumen, die als Gleichnis für seelische Befindlichkeiten erfahrbar sind. Äußerst reduzierte, karge Landschaftstypen, wie Wüstenoder Steppenlandschaften, dehnen sich endlos oder bis zur Horizontlinie aus. Manchmal
verliert der Betrachter sich im unbegrenzten
Bildraum und manchmal setzt ihm das Bild
etwas entgegen, so wie das ohnmächtige
Starren zweier rostiger Schiffsrümpfe auf
dem Trockenen.
Ulrike Riede zeigt Fotografien von Wasser
in einem Betonbecken. Die Künstlerin beginnt dort zu sehen und wahrzunehmen, wo es
für andere nichts mehr zu sehen gibt. Sehen
heißt darstellen. Jenseits des Spektakulären,
öffnet sich ihr Kameraauge den subtilen Ordnungen oder dem unbeschreiblichen Chaos
des Sichtbaren. Die von der bewegten Wasseroberfläche verzerrten Spiegelungen bringen abstrakte Malereien zum Vorschein, die
sich vom eigentlichen Motiv in eine autonome Bildsprache hineinentwickeln.
Die eigentümlich, mit sich selbst beschäftigten und isoliert wirkenden Badegäste auf
den Fotografien von Verena Frensch bewegen sich buchstäblich durch’s Wolkenmeer.
Der Landschaftsraum „Meeresstrand“ und
Freizeitbeschäftigungen des Menschen, wie
die des Muschelsuchens werden in ein befremdlich, unwirkliches Licht getaucht und
über die Wolken katapultiert. In ebenso surrealistischen wie sprichwörtlichen Bildern
erzählt die Künstlerin von einer der Hauptbe-
schäftigungen des Menschen, von der Suche.... nach Sinn, nach Glück oder vom Griff
nach den Sternen.
Sabine Pfaff besticht durch Fotografien,
die wirklicher sind als die Wirklichkeit. Sie
lassen das Vorgefundene für sich sprechen
und geben Aufschluss über Strukturen und
einen zugespitzten Einblick in Vorstellungswelten, in denen sich unsere „bessere“ Gesellschaft selber sieht und verwirklicht. Ob
künstliche Kinderwelten eines Möbelhauses
oder Messestände von Herstellern biologischer Lebensmittel: die scharfgesichtigen
Aufnahmen der Künstlerin entlarven und
entkleiden Performances einer maßgeschneiderten Welt. Radikales, Provokantes, Ungeschöntes und Minimalistisches steht dem
märchenhaft, zarten, melancholischen und
mystisch Verklärten gegenüber. In Erzählungen, Bildgedichten, Selbstinszenierungen
und im Aufgriff bereits vorgefundener Bildwelten, in Bildern vom Menschen und in Bildern von Natur, Wasser oder Landschaft spüren die Fotokünstler(innen) der von ihnen
wahrgenommenen Realität nach. Sie erweitern diese oder setzen ihr das Spezifische ihrer fotografischen Visionen entgegen. Klaus
von Gaffron hat die Ausstellung kuratiert
und dabei eine Auswahl getroffen, in denen
sich Intérieur und Extérieur, Natur und Kultur, Model und Akt, Dokumentarisches und
Poetisches – manchmal auch in einem einzigen Bildentwurf – gegenüberstehen.
Cornelia Kleÿboldt, M.A.
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BBK München und Oberbayern
BBK München und Oberbayern
Stefan Wischnewski „Center Court“, im Hintergrund
Wandmalerei von Annegret Hoch
Alfred Kurz „Tut Euch Achtung“
Alljährlich zeichnet das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kunst junge begabte Künstler mit dem mit je
5.000 Euro dotierten Bayerischen Kunstförderpreis aus. Die Qualitätsvorgaben fordern
eine außergewöhnliche Begabung und bereits
durch hervorragende Leistungen aufgefallen
zu sein. Der Preis ist Anerkennung für das
bisher Geleistete und soll Ansporn und Unterstützung in ideeller und materieller Hinsicht für zukünftige Projekte sein.
Die Preise wurden bereits im November
durch Kunstminister Thomas Goppel in der
Residenz überreicht, wie üblich folgte dann
die Ausstellung in den Räumen der GALERIE DER KÜNSTLER.
Ausschreibungen
Bundes- und bayernweite aktuelle Ausschreibungen können im Internet abgerufen
werden unter
www.bundesverband.de
www.bbk-bayern.de
www.bbk-muc-obb.de
Aufnahmejury
Der BBK München und Oberbayern beraumt
jährlich zwei Aufnahmejurys ein. In der
zweiten Sitzung diesen Jahres wurden 14
neue Mitglieder aufgenommen.
Die nächsten Aufnahmetermine sind am
1. Juli 2008 und am 15. Januar 2009.
Informationen und Formulare finden Sie
unter www.bbk-muc-obb.de/aufnahm.html
Bayerische Kunstförderpreise Bildende Kunst 2007
Thorsten Franck, Axel Gercke, Annegret Hoch, Alfred Kurz, Stefan Wischnewski
Thorsten Franck erhielt den Bayerischen
Kunstförderpreis im Spezialfach ‚Möbeldesign’. Die von ihm entworfenen Möbel sind
leicht aber stabil, reagieren auf ihre Umgebung, sind mobil und schnell auf- und abzubauen, also ideal für die modernen Stadtnomaden – build_in_a minute – Schnelligkeit
als Konzept. ‚Ein modernes Ballett der dienlichen Dinge – die Poesie des Funktionalen’
(T. F.) Gestalten bedeutet für T. Franck nach
neuen zeitgemäßen Lösungen zu suchen,
das Experimentieren mit unerwarteten Lösungen, die gewohnten Abläufe zu hinterfragen, ohne dabei auf die handwerkliche
Qualität zu verzichten. Das Material kann
bis an die Grenzen seiner Möglichkeiten ausgereizt und entsprechend seiner Eigenschaften konstruktiv eingesetzt werden. Die
Funktionen sind jeweils eindeutig definiert.
Die Schönheit der einfachen Konstruktionen
bleibt auch im seriellen Herstellungsprozess
erhalten. Rustikal & modern zelebriert Handlungen unseres Alltags neu: eine Bierbank
als Tisch, Ornament als Raumstruktur, eine
Feuerstelle als Sofa – schmückende Accessoires als Werkzeuge.
Axel Gercke arbeitet in der Tradition der
realistischen, figurativen Malerei. Seine Motive und Themen entstammen der eigenen
unmittelbar erlebten Umgebung im Alltag:
Stadtszenen aus Nürnberg und Krakau, Freizeitszenen, Radler (der Künstler ist selbst
begeisterter Radfahrer) , Billardkugeln,
plein-air gemalte Landschaften und Porträts.
Die Kompositionen sind klar strukturiert,
die Präsentation der Themen inspiriert eine
„anekdotische Neugier“ (P. Angermann).
Diese bleibt aber bei lapidaren, sachlichen
Beobachtungen unter Verzicht auf überflüssige Ausschmückungen, einem ruhigen
Sehen und Berichten, unaufgeregt und ohne
Manierismen. Die erzählerischen Motive und
genauen Details kontrastieren den gestischen
Malduktus des Künstlers. Die Pinselführung
bleibt sichtbar. Feinmalerei steht in Span4
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nung zu freien Pinselschwüngen. Die Farben
der Palette reichen vom lebhaften, heiteren,
intensiven Kolorit bis zu raumgreifenden,
monochromen Partien. Diese großen und
ruhigen Flächen werden bewusst in malerischen Kontrast gesetzt zu den kleinteilig
bewegten Flächen. Neben Bildern mit Öl
oder Acryl auf Leinwand gibt es bei den Porträts auch Malerei auf Holz, ein Rückgriff
auf eine alte Tradition. So bestimmen auch
die Bildträger und nicht nur die Malmittel die
Wirkung und Leuchtkraft der aufgetragenen
Farbe. Vordergründig erscheint die Lust am
Abbilden, am Berichten und Erzählen das
Ziel der Malerei von Axel Gercke zu sein.
Doch sind die gegenständlichen Motive Mittel für das künstlerische Anliegen dahinter:
die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Malerei, ihrer Technik und ihrer
Geschichte.
Die ungegenständliche Malerei von Annegret Hoch beschäftigt sich aus einer Urskepsis dem Medium gegenüber mit dem Prozess
des Malaktes und der Wirkung von Farbe
und Raum. Vom Tafelbild ausgehend gelangte sie zu raumgreifenden Installationen
in Form von Wandmalereien, wobei diese
nicht nur auf einer Fläche bleiben, sondern
über Ecken, Böden, Decken und Fenster die
Dreidimensionalität der Architektur mit einbeziehen. Diese Arbeitsweise geht aus vom
Motiv des Mäanders, der die Unendlichkeit
als Weiterdenken über den Bildrand hinaus
impliziert. Ein anderer künstlerischer Aspekt
ist die Beschäftigung mit Ornament und Muster. In Bilder von der Rolle (Passau 2005)
werden die Muster von Tapetenbahnen auf
deren Rückseite aufgenommen und dem
Rapport ihres Ornaments zwar rhythmisch
entsprochen, malerisch aber wird er aufgelöst und neu interpretiert. Die kontrastierend
gegeneinander gesetzten kräftigen Farben
werden quasi als Zeichenstift verwendet. EiTempera oder Acryl mischt die Künstlerin
selbst und setzt sie lasierend oder deckend
ein. Pigmentspuren von nicht ganz aufgelösten Farbpartikeln im Bild sind erwünscht und
entsprechen der Absicht, so auch der zweidimensionalen Farbfläche Plastizität zu geben.
In der GALERIE DER KÜNSTLER zeigt
die Künstlerin ein großes Eck-Wandbild,
ausgeführt mit einem Besen als Pinsel für
die dynamischen, großen Farbschwünge. Ergänzend gibt es seit 2007 entstehende neue
Adaptionen des Tafelbildes: über traditionelle
Leinwände aufgezogene, regelmäßig gemusterte Kleiderstoffe, deren Motive als Malanlass aufgenommen und weitergezeichnet
werden, und auf die A. Hoch sie verändernd
reagiert.
Bereits im Herbst 2007 war Alfred Kurz
im Rahmen der Debutanten-Ausstellung in
der GALERIE DER KÜNSTLER zu sehen:
in der zentralen Blickachse der Galerieräume
stand – leicht verschoben – ein raumgreifendes weißes Holzpodest, aus dessen Oberfläche rote, unregelmäßige Kegel ragten,
die sich als Spitzen der Zipfelmützen von
Gartenzwergen entpuppten, welche unter
der Konstruktion verborgen blieben. Dieses
Mal wird eine große Pyramide „Tut Ench
Achtung“ (2004) einen Raum beherrschen.
Die allseits bekannten Verkehrsschilder des
Straßenverkehrs wurden auf eine Holzkonstruktion von ca. 4 Meter Seitenlänge gebaut.
Die vertrauten Zeichen ergeben in diesem
Zusammenspiel neue, auch komische Sinnkombinationen. In Umkehrung der Gebote
der Straßenverkehrsordnung entsteht ein
Spiel mit den Piktogrammen, dessen Regeln
und Aussagen nun der Künstler bestimmt. So
bewegen sich Fahrräder plötzlich im Kreis
und Fußgänger werden zu Kopffüßlern. Die
bildhauerische Kraft, Raum mit Form zu
besetzen und zu definieren, paart sich mit
kritischem Witz und Ironie. So war es auch
schon bei den großformatigen Skulpturen
„Trojanischer Schaukelhirsch“ (2005 vor der
Akademie) und beim „Teddyberg für Pauline“ (BUGA 2005). Der dreidimensionalen
DIE AKTUELLE AUSSTELLUNG
6000 Jahre München
Klasse Stefan Huber: Fudo Lang, Felix
Burger, Sandra Hauser, Carmen Runge,
Daniel Permanetter, Florian FroesePeeck, Anja Buchheister, Isabell Groß,
Nina Märkl, Ben Golgotha, Ali Kardudman, Matthias Walther, Anita Edenhöfer,
Diego Perathoner, Lisa Reitmeier, Christian Hartard, Ute Heim, Verena Seibt,
Matthias Numberger, Max Biek, Theo
Linger
Wucht seiner Pyramide setzt Alfred Kurz
eine Serie von Fotos, „Grado“, über eine Intervention im öffentlichen Raum entgegen.
In dem italienischen Seebad hat er lebensgroße Sandfiguren, Körperabformungen mit
enormen Standfüßen, wie Sonnenanbeter in
einer Reihe an den Strand platziert. Da liegen sie nun in starrer Haltung wie eine Serie
Mumien und warten auf das Austrocknen,
die langsame Deformation und den Zerfall in
der Sonne.
Das Grundmaterial von Stefan Wischnewskis Objekten und Installationen sind
Baumaterialien oder Alltagsgegenstände,
meist aus der Freizeitkultur. Durch das Auseinandernehmen und Umbauen, durch neue
Zusammensetzungen oder durch Umnähen
(z.B. von Zelten, Rucksäcken, Reisetaschen)
entstehen aus Gebrauchsartikeln künstlerische Skulpturen. Spielerisch, witzig, ironisch, sozialkritisch überraschen und provozieren die unkonventionellen Interventionen
und Interaktionen mit einem völlig neuen
konstruktivistischen Formvokabular den Betrachter. „Meine Arbeiten können Menschen
dazu anregen, Denkmuster oder -strukturen,
die gesellschaftliche Normen und Formate
festlegen, neu zu definieren“ (S. W.). In der
GALERIE DER KÜNSTLER zeigt Stefan
Wischnewski zwei Großinstallationen. Die
Arbeit „Wandschoner“ transformiert Dialeinwände zu einem Schonersegel (ca. 1.90
x 2.60 m), das aus der Wand in den Raum
ragt. Mit dem konventionellen Projektorlicht,
einen Sonnenaufgang simulierend, entsteht
eine nostalgische Reisediashow, die an maritime Bilddarstellungen des 19. Jahrhunderts
erinnert. Die filigrane Konstruktion „center
court“ aus verknüpften und verschweißten
Ballsportnetzen pendelt als Form zwischen
futuristischer Architektur, Plastik und Environment. Mit Theaterstrahlern in Szene
gesetzt, wirkt sie scheinbar entmaterialisiert
und wirft komplexe Schatten. In der Mitte
befindet sich ein Ball in einem Kugelsack,
ursprünglich ein EASTPAK-Rucksack, hier
zur neuen Metapher auseinander genommen
und anders zusammengesetzt.
Dr. Jutta Tezmen-Siegel
Website
Website des BBK München und Oberbayern:
www.bbk-muc-obb.de.
Jour Fixe
ACHTUNG! ab 2008 wird unser Kommunikationsabend „Jour Fix“ nur noch an
folgenden Terminen, jeweils von 19 – 22 Uhr
wie gehabt im Allotriakeller des Künstlerhauses am Lenbachplatz 8, München, stattfinden: 9. Juni, 8. September, 8. Dezember
2008. Erica Heisinger und Georg Juranits
betreuen den Jour Fixe.
Die Ausstellung soll ein Spiegelbild einer
Stadt sein, die zwischen Internationalität und
Regionalität changiert. Tiefste mentale Provinz, selbstzufriedener Reichtum, politische
Ignoranz prallen auf Schönheit der Architektur, Hedonismus und Freizeitgesellschaft.
Doch gibt es auch das Querdenkerische, das
subversive Querulantentum, die regionalen
Nischen, die Unterschiedenheit in dieser
großen Gemütlichkeitsmaschine München.
Die Ausstellung ist der Versuch des subkulturellen Flanierens in dem barocken oberflächlichen Lebensgefühl (Stefan Huber).
Ausstellungsdauer: 28. Mai – 20. Juni 2008
GALERIE DER KÜNSTLER
Maximilianstr. 42, 80538 München
Tel. 089. 22 04 63
eMail: [email protected]
NEUE ÖFFNUNGSZEITEN
seit September 2007 !!!!!!!!!!
Mi – So 11 – 18 Uhr,
Do 11 – 20 Uhr,
Mo + Di + Feiertags geschlossen
Geschäftsstelle
Adelgundenstr. 18, 80538 München
Tel. 089. 21 99 60 0, Fax 089. 21 99 60 50
eMail: [email protected]
(Di – Fr 9 – 12 Uhr)
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BBK Unterfranken
BBK Unterfranken
noch im Naturzustand, unbearbeitet. Im Naturzustand sind auch die Strandpartien auf
den Aquarellen, sichtlich entstanden, nachdem die Künstlerin „abgeräumt“ hat. Bevor
die Künstlerin das Treibgut auf Mallorca und
somit ihre Objektkunst entdeckte, machte
sie sich einen Namen und bekam Preise als
Illustratorin für Bilder- und Jugendbücher.
Unsere BBK-Galerie im Kulturspeicher
besteht nun seit vier Jahren. Jetzt wird sie
von außen noch attraktiver, denn da entsteht
ein strahlender Kulturspeicher. Die Wiener
Künstlerin Waltraud Cooper montiert z.Zt.
eine blaue Lichtinstallation an der Fassade.
Leonardo, Barbara
und Otto-Normalverbraucher
Georg Ruedinger
„uomo universale ?!“, 1.2. – 24.2.
Obwohl das Universalgenie Leonardo da
Vinci schon ein paar Jahrhunderte tot ist,
wirken seinen zahlreichen Ideen aus heutiger Sicht sehr modern. So hat ein skandinavischer Heimausstatter den „Mann der Proportionen“ sozialisiert und als Kuscheldecke
und Wandbehang unters Volk gebracht.
Barbara Schaper-Oeser hat ihn auch genauso
im Keller der BBK-Galerie aufgehängt, um
sich schließlich über das Triviale erheben zu
können. Denn natürlich ist da Vinci mehr. Er
ist in erster Linie Ideengeber und lebendiges
Symbol für den universal gebildeten Renaissancemenschen, wie man ihn heute schmerzlich vermisst. Und genau hier beginnt Schaper-Oesers eigentliche Arbeit: sie übersetzt
Teile der damaligen Vorstellungen in die
Gegenwart. Auf allumfassende Bildung des
Betrachters hat die Künstlerin leider keinen
Einfluss, sie muss sie als gegeben voraussetzen! Also werden zunächst Elemente der
Proportionslehre von ihr herausgegriffen.
Wie sich gezeigt hat, überschneiden sich
menschlicher Grundriss, Quadrat und Kreis
in den selben Punkten immer wieder. Das
ist nicht nur ein Grundgesetz der Ästhetik,
sondern es ist, in moderner Sprache ausgedrückt, die Schnittmenge zwischen Mensch
und Geometrie. Die Künstlerin hat diese
Punkte herauspräpariert, um sie bei Bedarf
auf allerhand Materialien als löchriges Raster
zu übertragen. Das erinnert schon mal an
die Oberfläche des bekannten Leibnitz-Kekses. Und tatsächlich, erste Prototypen eines
neuartigen da Vinci Crackers sollen bereits
ihre bestens eingeführte Feinschmeckerküche verlassen haben. Gleichzeitig können
diese Raster zur Anlage von Straßenzügen
und Bauwerken dienen und nehmen damit
Bezug auf Architektur der Renaissance und
Neuzeit. Aber hier verweigert Schaper-Oeser
dem System die strenge Gefolgschaft. Bei
ihren Stadtansichten arbeitet sie mit großflächigem Farbauftrag und vermeidet geometrisch exakte Formen und Begrenzungen.
Damit lässt sie die Vorgaben des Systems
grundsätzlich bestehen, fügt aber jene humane und zerbrechliche Komponente hinzu,
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die eine Stadtlandschaften erst bewohnbar
machen. Und eines sucht man auf diesen
Bildern vergebens: Es gibt keine Festungsanlagen und Kriegsmaschinen, die den Altmeistern und ihren Auftraggebern damals so
wichtig waren. Wenn das kein Zeichen der
Hoffnung ist: Kunst und Künstler sind friedfertiger geworden.
Magnus Kuhn
Suche nach
Verwertbarem
Mallorca Projekt 1987 – 2008,
BBK-Galerie, 4.4. – 27.4.08
Die Wände der Galerie wirken mit dieser
Ausstellung von Sophie Brandes besonders
narrativ. Eine umfangreiche Erzählung gibt
es da zu sehen. Erzählt wird von Strand-Brisen, warmem Sand, zerschlagenen Wracks
und alles in eine poetische Fabulierwelt
gefasst. Der Betrachter wird beim Betreten
des Raumes erst mal innehalten und diese
Welt in ihrer berstenden Üppigkeit auf sich
wirken lassen. Er kann gar nicht anders, als
sich einen Einstieg zum Sehen und ein Plätzchen zum Atmen zu suchen. Geschichten
und Fundstücke, die das Meer ausgeworfen
hat oder Relikte einer vergehenden Bauernkultur, eingebettet in Assemblagen, Stelen
und Wandkästen. Das evoziert Fantasmen
in einer Dieses und Jenes einfangenden Gegenständlichkeit. Strandgut vom Spülsaum
des Meeres, überwiegend Knüppelholz und
Plankenteile, sind individuell bearbeitet mit
Farbe oder durch Montage verfremdet oder
gefestigt. Freizügig gestaltet sorgen diese
Materialien in ihrer Nachbarschaft für dialogische Spannung. In vielem steckt ein
undogmatisches Lächeln. Sophie Brandes,
die Strandläuferin, immer auf der Suche nach
Verwertbarem, wanderte 20 Jahre lang die
Strände von Mallorca ab und hob dort Schätze, die ihr das Material für ihre Reliefs und
Skulpturen lieferten. Sehr lebhaft wird das
veranschaulicht durch einen locker hindrapierten Treibguthaufen. Eben die Schätze
Wie man der Kunst
auf den Leim geht
Ausstellung „Collage – Montage“,
29.2. – 30.3.
Zusammenkleben und Aneinanderreihen
von Papierschnipseln und Fundstücken, dazu
muss man kein Künstler sein, so tönt es allenthalben. Die Wirklichkeit sieht anders aus.
Es bedarf zunächst einer gehörigen Portion
Demut, Materialfragmente als vorgegeben
hinzunehmen und unverwüstlicher Fantasie,
um trotzdem alles mit einem gewissen Hintersinn zusammen zu fügen. Diese Talente
sind nicht jedem gegeben. Aber mehr als 30
Mitglieder des BBK Unterfranken haben es
versucht und beeindruckende Arbeiten zur
Ausstellung eingeliefert. Zusätzlich mussten
sich die Künstler noch einen irgendwie passenden Satz ausdenken, der dann zu einer
Textcollage mit Instrumentalbegleitung verarbeitet und vorgetragen wurde.
In der Ausstellung überwiegen denn auch
die klassischen Papierarbeiten. Ins Auge fällt
zunächst ein tadellos geformter Kegel aus geschichteter Wellpappe. Rätselhaft bleibt, wie
der anschließend so makellos in Form geschnitten wurde. Man findet auch Papier getränkt in Kunstharz und mit Farbfeldern bestückt. Das Ganze wird von einem Stahlrohrrahmen wirkungsvoll begrenzt. Diesen strengen Rahmen würden andere gerne verlassen.
Sand und Sackleinen sieht man zu einer öden
Gefängniszelle arrangiert. Davor ist ein Eimer angekettet. Wenn man dort erst mal
wohnt, ist das ganze Leben im Eimer.
Schnell im Eimer wäre auch die Montage
von Schokohasen und -Nikoläusen wenn es
wärmer würde. Langsam dahinschmelzend
könnte so eine neue Form entstehen. Da
blitzt feiner Humor auf, der auch in anderen Arbeiten zu finden ist. Die Verbindung
von Zeichnung und Pralinenbanderolen aus
buntem Stanniol-Papier hat man so nicht erwartet und Teebeutel als eine Art Selbstportrait stimmen heiter und versöhnlich.
Da verliert dann auch der Grabstein seinen
Schrecken, der zersägt zu einem 15-teiligen
Puzzle angeordnet wurde. Damit ist so ganz
nebenbei ein mathematischer Präzedenzfall
geschaffen worden, der mit Invarianten bleibende Phänomene sichtbar macht. Und genau
darauf nimmt der Werkstitel „Gott bleibt“
Bezug. Das ist dann doch beruhigend. Bleibt
Gott wirklich da, kann auch die Kunst erhalten werden.
Magnus Kuhn
Blick zurück auf
>Innerei<
Würzburger BBK-Künstlerinnen und die
Gruppe Zart und Zackig.
Als sich die Würzburger Künstlerinnen in
der Galerie beim BBK-Wie geht´s weiterTreffen am 4.3.08 begegneten, wurden für
die kommenden Jahre gleich neue Pläne geschmiedet. Doch ich will nicht vorgreifen,
also der Reihe nach. Vom 6.1. bis 29.1.05 gab
es die Ausstellung „Leibhaftig“ in der BBK
Galerie im Kulturspeicher der Gruppe „Zart
und Zackig“ Bonn - Berlin (siehe im Bilde
1/06). Die Revanche der 19 Würzburger
BBK-Künstlerinnen zeigte dann vom 14.10.
bis 4.11.07 die Ausstellung „Innerei“ im
Künstlerforum Bonn. Verpflichtet der zeitgenössischen Mal-Kultur, der symbolischen
Intensionen, der additiven Bildgeschichten
aus dem Innenleben, dem Auf und Ab der
emotionalen Befindlichkeit. Gezeigt werden
Arbeiten von Schönheit, Beweglichkeit und
von sensibler Behandlung des Themas. Auf
obigem Foto sehen wir die teilnehmenden
Würzburger Künstlerinnen. Verena Rempel
und Petra Blume erstellten zusammen eine
Video-Installation, spannender Titel „Brainstorm in the Black Box“. Die Blackbox steht
für das Innere des Gehirns, dem Zentralorgan der Sinne. Berit Holzner stellte Plastiken
in organischen Formen vor, die wachsen und
sich winden, zart und verletzlich. Gertrude
E. Lantenhammer erinnerte mit ihrem Reliquien-Lageplan an den Wallfahrtsort Altötting, wo sie aufwuchs. Votivgaben und Devotionalien haben sie schon als Kind beeindruckt. Georgia Templiner vertritt eine großformatige Malerei mit Stilleben aus prallen
oder platzenden Schoten und Kokons. Jutta
Schmitt hing eine „Ahnenkette“ in Form
eines buddhistischen Tempelschmuckes auf.
Inwendig sind Geschichten als Metaphern
für Wiedergeburt und Gleichzeitigkeit. Antje
Vega mit ihren speziellen Portraits, in denen sich Leid und Verletzung als die Spuren
von linker Seite nach rechts: Blick in die Ausstellung "uomo universale" / Treibholzfigur von Sophie
Brandes / Der 1. Vors. Th. Reuter übergibt während der Vernissage der Jahresausstellung
„Collage-Montage“ der scheidenden Galerieleitung M. Garutti eine Klangschaale, Fotos: Horst Ziegler /
Die Künstlerinnen der Ausstellung „Innerei“ vor dem Künstlerforum in Bonn
des Lebens niedergelassen haben. Sophie
Brandes montierte ihre „Tagestäfelchen“ zugehörig zu ihrem visuellen Tagebuch. Träume, Visionen, Empfindungen. Heide Siethoff
nennt ihr Objekt „viele Wohnungen“. Ein mit
kleinen Figuren besetzter Kastenmensch.
Ein Bezug zur inneren Befindlichkeit des
Menschen. Ich bewohne mich selbst. Mit „Inund Auswendig“ spricht Anita Scholz den
Spieltrieb im Menschen an, indem sie durch
Drehen eines Stück Blechs unterschiedliche
Figuren erzeugt. Bettina Gammert lässt den
Mund ihres wuchtigen Holzkopfes „Ah“
sagen. Sie sieht den Mund als Verknüpfung
zwischen innen und außen. Alles in allem,
ein sensorischer Reflexionsspiegel in einem
top gestylten Raum, ein Ambiente des überzeugenden Künstlerforums.
Georg Ruedinger
Bildern, ja, da war einer, der konnte noch so
richtig gut malen. Dabei blieb er bescheiden
und die Kunst war ihm vor allem ein geistiges Anliegen. Vom umtriebigen Gewerbe,
das heute viele Künstler mobilisiert, den manischen Events, ließ sich Krause nicht scheu
machen. Sein Nachlass bringt es an den Tag.
Viele der schönen Werke wurden öffentlich
noch nie gezeigt, was auch daran liegen mag,
dass dieser Maler etwas zurückhaltend war.
Gleichsam abrundend zu den Ölbildern,
zeigt diese Ausstellung auch Zeichnungen,
Aquarelle und Collagen. Alles von großem
Reiz und gutem künstlerischem Handwerk.
1938 als Sohn des Missionsarztes Dr. Anton Krause in Südwestafrika geboren, kam
Alfred 1944 nach Franken. Von 1961 – 1965
Studium in München an der Akademie für
grafisches Gewerbe. Danach Grafiker beim
US-Militär und zuletzt arbeitete er als freier
Grafiker in Würzburg.
Georg Ruedinger
Der stille Poet.
Alfred Krause zum Siebzigsten.
Werkstattgalerie im Künstlerhaus,
Würzburg, 12.3. – 3.4.08
Er kann das Auge nachhaltig fesseln mit
sensibler Farbabstimmung und Behandlung.
Flächen, Massen und Partien sind mit Sorgfalt ins Bild organisiert. Im Stil hat er sich
eine leicht wirkende, duftige Expressivität
erarbeitet. In manchen Bildern stabilisieren
Kubo-Elemente offene, nur aus Farbe bestehende Massen. Es gibt Landschaften und
Stilleben, in denen sich die Gegenständlichkeit zugunsten einer freien Malerei auflöst.
Da ist ein Maler, der sich noch durch Studien
und dazugehörige Konsequenz in seine Malerei hineingearbeitet hat. Eine Lebensaufgabe für Alfred Krause. Leider weilt er nicht
mehr unter uns. Er verstarb 2006. Nun hat er
in unserem Künstlerhaus eine gute Ausstellung bekommen und man sieht es an seinen
Kurzmeldungen
Vor Gericht sahen sich ein Münchner BBKMitglied und der Geschäftsführer eines
Würzburger Steinbruchs wieder: unberechtigter Weise hatte die Firma eine auf ihrem
Gelände abgestellte Steinplastik an eine Stadt
verramscht. Da steht natürlich Schadensersatz ins Haus. Über Kunst und Entschädigung müssen jetzt die Gutachter befinden.
Das kann dauern. Der Prozess wurde vertagt
und wir werden weiter berichten.
Öffnungszeiten:
Mi / Do / Fr / So 11.00 – 18.00 Uhr
Sa 13.00 – 20.00 Uhr
Mo / Di geschlossen
Internetadresse: www.bbk-unterfranken.de
im Bilde 2/08
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BBK Oberfranken
BBK Oberbayern Nord und Ingolstadt
nicht alles ist Gold, was stinkt
Hans im Glück
Hans hatte sieben Jahre für die Kunst gearbeitet, da sprach er zu ihr: „meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim nach
Franken, gib mir meinen Lohn.“ Die Kunst
antwortete: „Du hast mir treu und ehrlich
gedient; wie der Dienst war, so soll der Lohn
sein“, und gab ihm ein Stück Talent, das so
groß als Hansens Kopf war. Hans, mit dem
Talent auf seinen Schultern, machte sich auf
den Weg nach Franken. Wie er so dahin ging
und immer ein Bein vor das andere setzte,
kam ihm der Kulturpakt in die Augen, der
frisch und fröhlich auf einem Kunstkarren
fuhr. „Ach“, sprach Hans ganz laut, „was ist
der Kunstkarren für ein schönes Ding. Da
fährt einer seine Talente mitten in die Stadt,
stößt sich an keinen Stein, spart die Gebühren und kommt fort, er weiß nicht wie“. Der
Kulturpakt, der das gehört hatte, hielt an
und rief: „Ei, Hans, warum läufst du auch zu
Fuß?“ „Ich muss ja wohl“, antwortete er, „da
habe ich einen Klumpen heimzutragen – es
ist zwar Talent, aber ich kann den Kopf dabei
nicht gerad halten, auch drückt mir’s auf die
Schulter.“ – „Weißt du was“, sagte der Kulturpakt, „komm doch mit mir – ich geb dir
einen Platz auf meinem Kunstkarren, und du
gibst mir deinen Klumpen.“ - „Von Herzen
gern“, sprach Hans, „aber ich sage Euch, Ihr
müsst Euch damit schleppen.“ Der Kulturpakt half Hans hinauf auf den Kunstkarren,
nahm den Klumpen und die Zügel fest in
seine Hände und versprach: „Wenn er kaputt
geht, bezahle ich den Schaden.“
Der Kulturpakt kam in die Bredouille,
weil die Möblierung der Stadt mit dem
Kunstkarren nicht so harmonisch verlief, wie
es die Stadtväter gerne haben. Kunst müsste
doch der Verschönerung und der Wellness
dienen und nun protestierten empörte Bürger
gegen Hansens Klumpen, eine Installation
mit totem Kaninchen in Spiritus. Oweh und
das vor der Wahl (immer ist irgendeine
Wahl), das Ding musste weg. Leserbriefe hin
und her, die Posse gedieh, die Stadt schickte
die Polizei. Dann erfuhr sie, dass das Kaninchen ein gewöhnliches auf der Straße überfahrenes Kaninchen war und rief das Kommando zurück. Peinlich; wenn man wegen
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im Bilde 2/08
Hans Doppel: Teilverwitterung (vorher), Teilverwitterung (nachher)
jedem überfahrenen Kaninchen oder Igel
oder Katze die Polizei schicken wollte, die
hätte was zu tun.
Da legten die Empörten (nächtens und unerkannt) selbst Hand an und demolierten das
Objekt.
Der störrische Hans wollte sein kaputtes
Kunstwerk aber so nicht wieder abholen,
weil der Kulturpakt doch den Schaden zu bezahlen versprochen hatte. Der Kulturpakt
schickte ein Ultimatum mit folgendem Nachdruck: „…Der Kulturpakt will keine Konfrontation mit der Stadt…Der Kulturpakt
wünscht eine weitere Zusammenarbeit mit
Ihnen. Wenn Sie das Kunstwerk nicht entfernen, wird es in Zukunft keine Kooperation
mehr geben. Falls bis zum soundsovielten
das Objekt ‚Teilverwitterung’ nicht entfernt
ist, wird der Kulturpakt eine Entfernung auf
Ihre Kosten veranlassen.“
Hans konnte sich des Gedankens nicht erwehren, wie gut es wäre, wenn er diese Drohungen gerade jetzt nicht zu tragen brauchte.
Ob er aber Gott danken sollte, der ihn auf eine solche Art von dem schweren Klumpen
befreit hatte, da er nun mit leichtem Herzen
und frei von aller Last wäre, das muss doch
in einem anderen Märchen stehen.
Die Moral von der Geschichte: wer Kunst
macht, zahlt die Rechnung. Oder?
Aufpassen!
Rote Ohren? Arme Künstler?
Rote Pinsel! Freche Künstler!
Beim BBK Oberfranken stehen, wie alle
drei Jahre, Neuwahlen an. Wer will sich zur
Wahl stellen? Wer freut sich auf die Gestaltungsmöglichkeiten? Wer soll das Orchester
leiten? Vorstandsarbeit kann sehr anregend
sein, wenn die Gruppe passt, was wir jahrelang erleben durften. Da der amtierende
Vorstand nicht mehr antritt, rauchen nun die
Köpfe, denn wer sich zur Wahl stellen wird,
soll natürlich sagen, was er für die oberfränkische Kunst machen will.
Der neue Vorstand wird jedenfalls unbelastet
ans Werk gehen können.
Deshalb noch mal der Appell an alle KollegInnen: Stellt vor, was Ihr in Sachen Kunst (anders)
machen wollt.
Traut Euch, das wird der spannende Teil des
Programms!
Christine Gruber
neue Mitglieder
Als neue Mitglieder im Verband begrüßen
wir Hermine Gold (Pinzberg) und
Wieland Prechtl (Bayreuth).
links: Lobby, oben: work (Fotos: Bernd Ellinghoven)
BABETTE UEBERSCHÄR: LIFE – LINE
Ausstellung in der Städtischen Galerie Harderbastei Ingolstadt, 18.2. – 16.3.2008
LIFE - LINE: Lebenslinie, gleichzeitig auch
Rettungsleine, so der Ausstellungstitel der
Ingolstädter Künstlerin Babette Ueberschär
in der Harderbastei. Eine raumhohe Installation empfängt den Besucher im vorderen Galerieteil. Zahlreiche tiefschwarze, miteinander kunstvoll und fest verflochtene Fahrradschläuche gleiten kaskadenartig vom hohen
Deckengewölbe, kommen auf dem Boden zur
Ruhe, breiten sich aus, vermitteln Schwere
und Schwerelosigkeit zugleich.
Es ist ein Alltagsmaterial, das Babette
Ueberschär in dieser Ausstellung verwendet.
Fahrradschläuche, dehnbar, weich, jedoch
auch spröde und sehr stabil. Sie fand sie in
ihrer Garage, experimentierte, knüpfte an alte Themen an, wagte Neues. Die Beschränkung auf wenige Materialien und die sich daraus ergebende Formensprache verstärkt
noch die Raumwirkung.
Im hinteren Teil der Galerie wird das Konzept weitergeführt. Die Kugel erlebt eine Metamorphose. Zur Kugelform verspannte, aufgeschnittene Fahrradschläuche sind ringsum,
Tentakeln gleich, mit Ventilen bestückt.
Tiefste Dunkelheiten und Metallglanz suggerieren eine Begegnung mit rätselhaften Objekten.
Eine Irritation ergibt sich auch beim Betrachten der Bodenarbeit „Liegestuhl“.
Nachtschwarz glänzende, mit Schlauchmaterial bezogene Stuhlteile sind kunstvoll auf
dem Boden arrangiert. Mehrere Wandarbeiten mit diesem Material, das so stringent
verwendet wird, muten an wie Rettungswesten – oder zusammen mit Leinenstreifen in
schwarz-weißen Rastern verwoben – wie hypermoderne Schutzkleidung. Eine konsequente Fortführung des Themas Kleid – Hülle – Schutz. „Meine Flüsse“, acht großformatige Arbeiten in Mischtechnik auf Papier,
bieten Erzählstränge in ihrer mehrfachen
Übermalung und ästhetischen Ordnung. Die
wohl durchdachte Hängung lässt den Objekten und Installationen genügend Raum.
Mit weiteren Wandarbeiten (Latexhandschuhe) und Objekten (zur Kugel geformte
Boxhandschuhe) wird die Harderbastei zur
vielschichtigen Ausstellungsplattform für
Babette Ueberschärs Lebens-Kunst-Projekt.
Eine Überraschung auch die schmale Holztreppe am Hinterausgang der Galerie: Stufe
um Stufe, dicht an dicht mit weißen Papierkissen belegt, führt diese kontemplative Installation den Blick des Betrachters aufwärts
zum (Tages-)Licht.
Den kleinen Nebenraum der Harderbastei
verwandelte Babette Ueberschär in ein privates Archiv. Hier liegen in Vitrinen ihre
Künstlertagebücher aufgeschlagen eng nebeneinander, zeigen Poetisches, Erlebtes,
Erdachtes … Zeichnungen, Bilder, Collagen,
Wörter, Texte, Skizzen ... Seit 1999 arbeitet
sie an diesem Buchprojekt. „LIFE – LINE“
in überzeugender Form. Hier werden auch
die „Gender Studies“, achtzehn Objektkästchen aus Holz gezeigt, die mit kleinen Materialarbeiten sehr intime, sehr private Antworten auf die vieldiskutierte Frage „männlich –
weiblich“ geben.
Eine vielschichtige Ausstellung, die Babette Ueberschär in der Harderbastei präsentiert. Zeitgleich zeigt sie in ihrem Ingolstädter Atelier „Private Mythologien“, eine Wunder- kammer, die schlüssig die Verbindung
von Kunst und Leben herstellt.
Heide Frahm
Blick in die Ausstellung mit
Raumarbeit (Verspannung), Fahrradschläuche,
500 x 100 x 200 cm, 2008
Raumarbeit (Treppe), Kissen aus
Papier/Mais/Bienenwachs, je 40x40 cm
Kugel, Fahrradschläuche/Felgen,
Durchmesser 68 cm, 2007
im Bilde 2/08
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BBK Schwaben-Süd
BBK Schwaben Nord und Augsburg
Mit 25 Jahren kann jeder Talent haben.
Mit fünfzig Jahren Talent zu haben, darauf
kommt es an.( Edgar Degas)
Künstler Jahrgänge
1938 und 1939
BBK Galerie im Kulturforum Abraxas,
17.2. – 16.3.2008
Aktuelle Kunst im Museum
Schwäbische Künstler in Irsee XX
Bilder, Objekte, Grafik, Fotografie
04.04. – 20.04.2008
Zwanzig Jahre alt ist sie geworden und sie ist
„noch immer lebendig und spannend – und
um manche technische und künstlerische
Variante bereichert“, wie Helmut Domnik,
Vorsitzender des BBK Schwaben Süd,
in seinem Grußwort hervorhob. 108
Mitglieder der beiden Berufsverbände
aus ganz Schwaben hatten 196 Arbeiten
eingereicht, wovon schließlich 73 Werke
von 60 Künstlerinnen und Künstler von der
neunköpfigen Jury angenommen wurden.
Klug arrangiert und luftig platziert, erfreuten sie nicht nur die zahlreichen Gäste an
der Vernissage, sondern zogen auch viele Besucher an. Der mit 3000 Euro dotierte
Magnus-Remy-Preis, von der Meckatzer
Löwenbräu, Heimenkirch, nun schon seit
vielen Jahren gestellt, wurde von Michael
Weiß, dem geschäftsführenden
Gesellschafter an die Malerin Burga
Endhardt aus Buttenwiesen-Frauenstetten
übergeben. Die Jury hatte ihr einstimmig den
Preis für das Gemälde „Ries“ zugesprochen.
Dr. Rainer Jehl beschrieb die Arbeit in seiner
Laudatio so: „... Ein sicherer und sensibler
Umgang mit der Farbe und ein ungeheuer
dynamischer, aber deshalb nicht weniger
präziser Pinselstrich zeichnen die Arbeit aus
und schaffen Atmosphäre, schaffen jenen
Augenblick, in dem Licht unter einem
dunklen Himmel in das Ried einbricht...“
Ein weiterer Höhepunkt der Vernissage
war die Übergabe zweier Tonplastiken,
„Antlitz I und II“, von Christine Kirschbaum
aus Nersingen. Sie wurden von den beiden
Verbänden angekauft und als Dank an die
Schwabenakademie und das Schwäbische
Von 24 Künstlerinnen und Künstlern wurden
41 Arbeiten angenommen. Leider wurden
dieses Jahr so wenig dreidimensionale
Arbeiten eingereicht, dass sich die Jury
entschied, das Refektorium nicht zu
bespielen. In den anschließenden Räumen
wurde aber eine abwechslungsreiche und
stimmige Ausstellung arrangiert, in denen
am Abend der Vernissage dichtgedrängt
die Gäste standen. In seinem Grußwort
dankte Bürgermeister Christian Gangl vor
allem den Künstlerinnen und Künstlern
für ihr Engagement – auch den materiellen
und zeitlichen Aufwand der vielen
Fahrten einbeziehend und stellte dafür
auch Ankäufe durch die Stadt in Aussicht
(was zwischenzeitlich auch geschah).
Helmut Domnik ging dann auf die gute
Zusammenarbeit mit Thomas Riedmiller,
dem Kulturamtsleiter der Stadt Füssen, ein
und erklärte, dass man für die Zukunft die
Ausschreibung in Absprache mit ihm noch
modifizieren werde. Dass der BBK sehr
gerne hier ins Museum kommt, verknüpfte er
auch mit dem „eigenartigen Spannungsfeld,
das durch die historische Architektur des
Gebäudes und dem Hauch des Sakralen
vergangener Zeiten verstärkt wird.“
Zwei der vier Vorsitzenden der schwäbischen
BBK-Verbände – Annemarie Helmer Heichele
(Nord und Augsburg) und Winfried Becker (Süd) –
bei der Übergabe der Tonplastiken von Christine
Kirschbaum an die Schwabenakademie und das
Schwäbische Bildungszentrum, vertreten durch
Dr. Rainer Jehl (links) und Dr. Stefan Raueiser (2.v.r.).
Rechts Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert.
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im Bilde 2/08
Bildungszentrum, vertreten durch Dr. Jehl
und Dr. Raueiser, überreicht. Dadurch sollte
die starke Verbundenheit mit der
Bildungseinrichtung des Bezirks Schwaben,
aber auch die jahrzehntelange ausgezeichnete Betreuung durch deren Mitarbeiter zum
Ausdruck gebracht werden. Dass sich die
Berichterstattung des Herrn Dosch in der
Allgäuer Zeitung (19.03.08) nicht auf diese
wichtigen Teile bezog, obwohl eine Unzahl
von Fotos von einem autorisierten Mitarbeiter geschossen wurden, finde ich bedauerlich, fast schon ignorant – dafür ziert den
Bericht ein gekünsteltes Foto, durch eine farbige Holzskulptur aufgenommen. Gut, dass
wenigstens die Fotografen innovative Künstler sind ... Aber immerhin gab er uns „100
Wünsche zum 20. Jubiläum“ mit auf den
Weg, wobei er sich auf das „Wunscharchiv“
von Edith Toth bezog, die in 100 Einmachgläsern Wunschzettel anonymer Autoren
präsentierte. „Solch fröhlich-plakative Objektkunst durchbricht auf erfrischende Weise
die Dominanz von Pinsel, Farbe und Stifte,
und gerne würde man künftig mehr davon
zu Gesicht bekommen“, schließt Herr Dosch
seinen Bericht.
dom
dom
Funkenflug
in der Kunsthalle
Kempten
Die Funkenschwestern sind weiß gekleidet
und tragen ein rotes Kreuz auf der Brust.
Sie könnten sofort erste Hilfe leisten, falls
es beim „Funkenflug“ zu Verbrennungen
kommt, oder der „Zündstoff“ aus Versehen
in die Luft fliegen sollte. Tatsächlich preisen
die beiden „Sanitäterinnen“ Susanne Krämer
und Karin Rank-Ringholz Utensilien wie
Liebesfunken, Schutzbrillen und Sprüche
in Pappkartons während ihrer Kunstaktion zur Ausstellungseröffnung „funken“ an.
Insgesamt 42 Künstler mit ihren Exponaten
sind in der themenbezogenen Präsentation des Berufsverbandes Bildender Künstler Schwaben Süd (BBK) in der Kunsthalle Kempten vertreten. Um „Turmfeuer“,
„Leucht-Zeichen“, „Funkantennen“ und
„Masken“ geht es ihnen. Sie zeigen Malerei,
Zeichnung, Fotografie, Drucke und Installationen. Eine gewaltige Feuerwolke lässt
Manfred Küchle auflodern und die Funken
sprühen in alle Richtungen. Ganz heiß wird
es dem Betrachter bei diesem Bild, während
es Uwe Neuhaus um die „Erleuchtung“ aus
einem Zauberhut geht. Benedikt Zint inszeniert seine aschefarbene „Funkenmarie“ als
plastische Form und Judith Kappeler regt
einen goldenen Funkensprung auf Eisensockel an. Sowohl auf den alten Brauch des
Funkenfeuers am ersten Sonntag nach Fasnacht beziehen sich die vielfältigen Werke,
gleichwohl sind ebenso spontane Ideen und
deren eigenwillige Umsetzungen zu sehen.
Es lodert also nicht nur rotglühend aus den
vielen Bildern, sondern feine Strukturen hinter Glas von Gerda Mühl und eine energische
Strichgebung von Ursula Horstkotte sorgen
für sinnige und ambivalente Werke in der
feurigen Schau. Wer sich schließlich völlig in
das Thema vertiefen will, dem kann die
Buchinstallation „Funkantennen“ von Waltraud Janzen eine Hilfe bieten. Oder er kann
sich mit Anita Kreck auf die „Spuren keltischer Mystik“ begeben.
Anna Köhl
Die musikalische Interpretationen zum „funken“
von Thomas Sutter (Saxophon), Josef Strauss (Posaune) und Stephan Walter (Tuba) brachten lautstark
den Funken zum Übersprung und begeisterten das
zahlreiche Vernissagepublikum. Diese Aktion, als
musikalischer Funken, wurde gesponsert vom AÜW
Kempten. Darunter Kunstaktion von Susanne
Krämer und Karin Ringholz-Rank: „Die Funkenschwestern“, „Funkensprung“ von Judith
Kappeler und „Segment“ von Manfred Küchle
Die vom BBK organisierte und vom bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst unterstützte Ausstellung beweist das kreative Potenzial der Kolleginnen und Kollegen. Für einen Künster
bedeutet der Eintritt in den „Unruhestand”
keinen Bruch in der Arbeit, sondern ist
Fortführung und Weiterentwicklung seiner
künstlerischen Tätigkeit ohne wesentliche
Veränderung. Weiterhin besteht die Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen in seiner
künstlerischen Ausdrucksweise und damit
die Gesellschaft zu bereichern. Und vielleicht
wohnt gerade deshalb in den Werken eine
Kraft, vom Leben geschrieben, manchmal
diktiert, und durch die Reife des „Alters” zu
einenm reichen Ganzen gebündelt. Interessant zu beobachten, wie sich Veränderungen
vollziehen, Weiterentwicklungen stattfinden,
andere Richtungen sich auftun, oder aber der
eigene Stil und Sprache ausdrucksstärker
wird. Ausstellungen ermöglichen die Veränderungen in der künstlerischen Ausdrucksweise nachzuvollziehen, sie zu begreifen
oder in Frage zu stellen, sie zu reflektieren
und eigene künstlerische Erfahrungen miteinzubeziehen. Es ist der stattfindende Dialog, der Sinn macht.
Elfriede Frauendorfer: Die Ausdruckskraft
und Differenziertheit der Farbe Weiß, so
stark, dass sie sich bestimmt in den Vordergrund schiebt und ein spannendes, sprachliches Wortspiel zu dem Titel „Gletscherferne“ entwickelt. Hintergründiges Orange
bricht aus blauvioletten Farbfeldern hervor,
Landschaft ungegenständlich, im Spannungsfeld meditativer Stille und pulsierender
Farbkraft.
Günther Fritsch, den grafischen Drucktechniken zugetan, zeigt Holz- und Linolschnitte in farblicher Klarheit und Liniensprache. Weiche runde, Linien, die bewegte
Formen bilden, umhüllen die „Polly im Labyrinth der Träume”, die zwar nach innengewandt, aber nach außen sehr sinnlich weiblich präsent ist.
Armin Hahner zeigt Holzskulpturen. Die
Eichenholzblöcke werden immer wieder von
klaren senkrechten Linien, die fast scheibenartig in der Plastizität wirken, durchfurcht.
Zaven Peter Hanbeck: Insekt, das Wesen
hat eine farbige Leichtigkeit und Vielfalt, geprägt durch die Technik des Aquarellierens,
der Blick fängt sich an den Faben und etwas
eckigen Formen. Anlehnung an Scherenschnitt und doch ungleich farbiger, lebendiger und absolut zielorientiert marschiert
die „Dritte Generation” auf uns zu.
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BBK Schwaben Nord und Augsburg
BBK Schwaben Nord und Augsburg
Helga Hegendörfer: Fast schwebend zeichnet
sich der gesichtslose Knabe vor dem stillen
Blau des Himmels ab. Die Halde, bunt gestisch bewegt, fast sympathisch, der ganze
Unrat, der Müll, den wir täglich produzieren,
wenn nicht die eindringlich mahnende Gestalt des kleinen Menschen wäre, der darauf
Fuß fasst. „Knabe auf Halde”, ein Hinauswachsen aus dem Alltagsblickwinkel.
Christine Kirschbaum: „Informand”, dunkel fast düster, Ton, klare rechteckige Form.
Die formale Ge- oder Verschlossenheit steht
im Kontrast zu den Zeichen, die in kürzelhafter Formsprache erzählen.
Heinz Schwarzmeier setzt sich mit Mensch
und Technik auseinander. Sein Arbeitsstil ist
streng gegenständlich, sowie sein Farbkanon
Erinnerung an Bilder „alter Meister “ weckt.
Nackt sitzt das Menschenkind in karger
Landschaft, durchzogen von gewinkelten
Metallrohren geometrischen Formsprachen
und beklemmender Ödnis. Die Technik im
Rücken, uns zugewandt blickt das Kind in
einer Pose von Verschränktsein und Nachdenklichkeit..
Sepp Strubel: Schauspieler, Regisseur,
Filmer, Rezitator und Grimme-Preisträger,
ein vielseitig Begabter, einer der zupackt.
Seit 95 als Bildhauer und Maler tätig. Seine
Holz-Bronze-Skulptur „Laufvogel” dominiert den Raum. Stolz schlägt der Vogel ein
Rad, beweist mit den kräftigen Beinen sehr
starke, stabile Bodenhaftung und vor allem
hocherhobenen Hauptes zeigt sich dieses
Tierwesen.
Anita Braxmeier und Bernd Wurzer haben die Ausstellung konzipiert. Begleitend
zu der Ausstellung der Katalog „Künstler
Jahrgänge”, eine dezidierte Abrundung der
Ausstellung.
Ingrid Olga Fischer
Lorem Ipsum
Ausstellung des Berufsverbandes Bildender Künstler Landesverband Bayern,
2. - 30. März 2008, München
Eine Ausstellung, die in ihrer Vielschichtigkeit die verschiedensten künstlerischen Positionen der Mitglieder der Berufsverbände aus
ganz Bayern aufzeigte und den Gang durch
die leerstehenden „aufgelassenen” Räume
des ehemaligen Infinion-Gebäudes, in einer
ganz anderen, neuen Funktion zu einem anregenden, faszinierendem Parcours werden
ließ.
Die gut besuchte Vernissage, die Dr. Thomas Goppel, bayerischer Staatsminister für
Wissenschaft Forschung und Kunst, eröffnete, bot Gelegenheit sich mit den Kollegen
auszutauschen, und es bleibt nur zu wünschen, dass die Zukunft weitere Möglichkeiten dieser Art bietet.
Die Vernetzung untereinander, das sich
Kennenlernen und Wahrnehmen, betrachtete
Klaus von Gaffron für ungemein wichtig, als
eine große Chance, und vor allem, die Idee
mitzunehmen, den Mut zu haben gemeinsam
ähnliche Projekte zu entwickeln an anderen
Orten.
Die teilnehmenden „Damen und Herren”
aus Augsburg und Schwaben-Nord zeigten in
den verschiedenen Ansätzen ihrer künstlerischen Sichtweise ein breit gefächertes
Spektrum.
Andreas Decke: In der fortlaufende Studie
„Im Tal“ wird ein immer gleicher Landschaftsausschnitt im ca. monatlichen Turnus
über mehrere Jahre hinweg malerisch beobachtet. Linien von Schneeresten, matschige
Äcker in ocker, blauer Schleier über der
Bernd Rummerts Installation aus gewickeltem Draht schiebt sich durch die Infineon-Korridore.
Landschaft, differenzierte Abstufungen in
Grün, die sich in Goldocker verwandeln, um
sich dann endgültig in eintöniges Grau
einzuhüllen.
Ingrid Olga Fischer: die Hinterglasbilder
erheben Farbe zum Element. Leuchtende
Farbströme – Rot. Rot steht für Feuer – Rot
ist Leben. Dem gegenüber Blau – differenzierte Schwingung, Transparenz. Die Technik der Hinterglasmalerei ist die Möglichkeit
der Farbbotschaft die größte suggestive, packende Farbkraft zu verleihen.
Friederike Klotz: Serie Mensch und Hund.
Durch den Auftrag der Ölfarbe mit der
Spachtel wird eine raffinierte Lichtschattenwirkung und durch die Verwendung reiner
Pigmente eine unglaublich intensive Farbkraft erzielt. Auf kleinem Format, durch die
Technik bedingt, die ausdruckstarke, narrative Serie.
Hama Lohrmann: Die gezeigten Fotografien sind Dokumentationen seiner Naturinstallationen. Mit den Arbeiten wird die Vergänglichkeit und Nichtbesitzbarkeit, das eigentliche Wesens der Kunst, thematisiert.
Darüber hinaus positioniert sich Hama Lohrmann selbst in dieser Welt, in dem er geordnete Zeichen in die scheinbar willkürlich,
chaotische Natur setzt.
Wolfgang Mennel: zeigt seine Bodeninstallation „transit“, inzwischen auf 76 Stahlplatten angewachsen, jeweils 50x50 cm groß,
teils gerostet, teils bemalt oder mit Fotos direkt bedruckt, ein starres, kaltes Bildarchiv
und zugleich ein frei bewegliches Pixelfeld,
das sich den verändernden Raumsituationen
anpasst.
Christine Reiter: „Landschaft“, Thema der
8-teiligen Serie. Die Beobachtung gelten den
kleinen „NaturWelten“, den Segmenten auf
und in der Erde. Kleine Refugien, Oasen
werden dargestellt, wiedergeben. Obgleich
zusammengefasst unter dem Titel „Landschaft“ stehen daneben immer Untertitel mit
individuellem Namen: MorgenGrau, MondNacht, ErdReich, GelbFluss, SeeStern ...
Bernd Rummert: seit 25 Jahren arbeitet
der Konzeptkünstler mit dem Thema „Mein
Versuch, sich einmal um die Erde zu drehen“.
Als Bestandteil dieser Auseinandersetzung
ist „Hoinzer“ zu verstehen. Zugrunde liegt
die Idee, eine Drahtstrecke, die den Umfang
der Erde, also 42.000 km hat, häppchenweise
zu verarbeiten, wobei immer auf die vorgefundenen Räumlichkeiten eingegangen wird
und die verschiedensten Materialien, wie Äste, Schaufelstiele, Stahlstangen etc. miteingearbeitet werden. Das Wissen um die Aussichtslosigkeit dieses Vorhabens ist Bestandteil des künstlerischen Konzepts.
Jeannette Scheidle: „re-use, I-V“, Farbholzschnitt. Die Betonskelette, deren Durchsichtigkeit zu einem Spiel von Formen und
Farben anregen, stehen bereit, eine neue
Funktion zu übernehmen, wobei sie ihre
Transparenz aufgeben.
Ingrid Olga Fischer
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im Bilde 2/08
Literarisches Papier
Am Sonntag, 13. April, wurde die Ausstellung „Literarisches Papier“ des Berufsverbandes Schwaben Nord und Augsburg eröffnet. Künstlerinnen und Künstler aus dem
gesamten deutschsprachigen Raum waren
aufgerufen. 93 Künstlerinnen und Künstler nahmen an der Ausschreibung teil. Die
6-köpfige Jury hat in 2-stufigem Verfahren
28 Künstler mit 36 Werken zu dieser Ausstellung zugelassen.
Zur Bekräftigung der Aussage wurde der
Hymnus aus Wassily Kandinskys „Klänge“
(1912) vorangestellt:
Innen wiegt die blaue Woge / das zerrissne rote Tuch. / Rote Fetzen, blaue Wellen. /
Das verschlossne alte Buch. / Schauen
schweigend in die Ferne. / Dunkles Irren in
dem Wald. / Tiefer werden blaue Wellen. /
Rotes Tuch versinkt nun bald.
Gesucht waren Malerbücher – Künstlerbücher – Skizzenbücher – Zeichnungen, Malerei, Illustrationen, Skulptur und Installation.
So empfing an lichtem Frühlingsmorgen,
dank dem Einsatz von Anita Braxmeier und
Friederike Klotz, uns eine spannend konzipierte, gehaltvolle Ausstellung.
Ingeborg Anderson (Wehringen) fesselte
die Betrachter mit ihren kunstvollen Skulpturfaltungen aus Buchblättern, deren Einband als Sockel diente. Esther Balázs (Türkenfeld): Ihr 5 1/2 jähriger Aufenthalt in Irland hat die Künstlerin zu der Arbeit „December ‘01“ inspiriert. Das Schreiben ihrer
Gedanken, die um das Abschiednehmen von
diesem Ort kreisen, so schnell, so flüchtig,
mit zarter H-Stärke des Stifts, dokumentiert,
Gedanken festgehalten und sofort wieder loslassen, als innerlicher, meditativer Prozess.
Kleine Fotografien der irischen Landschaft,
die bei ungenauem Hinsehen Grau-Töne ergeben in strenger Anordnung: Zeilen mit
roter Textur, als Zusammenfassung und Unterstreichung wichtiger Passagen.
Valerie Buess (Marburg): Wo Gedanken
Arbeiten von Ingeborg Anderson
(oben) und Bea Schmucker.
entstehen, ein Kleinod, gerolltes Papier ergibt ein stachelige äußere Schale, aufgeklappt, im Inneren, filigran, zart sprießende
Buchstabengewächse. Das Papier-Juwel, eine
Kugel, geöffnet, an deren Oberfläche schmale Textbänderkreise verlaufen, im Inneren
das Juwel, die Kostbarkeit.
Friederike Klotz (Augsburg): „Labyrinth
of Memory“, ihre New York Reise 2000 inspirierte die Künstlerin, die New York Trilogie von Paul Auster, deren Teil „city of glas”
sie während des Flugs gelesen und deren
Spuren sie in Manhattan begleitet hatten, zur
Auseinandersetzung. Zitate und dazu eigenständige entwickelte Bilder zeigen auf glattem Edelformat eine dezidierte Sprache.
„Stell Dir vor, alle Schritte, die Du im Leben
gegangen bist ...” eine Seite des Buchs – auf
der einen Seite eine graue leicht strukturierten Fläche, von einer durchzogenen Spur geprägt, gegenübergestellt ein mit dem Skalpell
ausgeschnittener Stadtplan, der sich vor den
Kopf schiebt, überlagert von vielen dünnen
Linien.
Daniela Kulot (Augsburg): Januar-Februar
Tagebuch-Leporello. Wenn das Atelier „ausmisten” so ein packend gestaltes abwechslungsreiches Leporello zur Folge hat, in der
sich selbst getextete Passagen, Zitate, mit
perfekt durchgearbeiteten Illustrationen,
skizzenhaften Bildelementen, kraftvoll konturierte, an Comic erinnernde Köpfe zu dem
spannend zu lesendem Bildteppich verweben, kann man sich nur freuen.
Beatrice Schmucker (Augsburg) präsentiert ein Buch in vollkommen neuer Form.
Eine Kugel von wunderbarer Leichtigkeit, erzeugt durch exakt gefaltete Blätter, die eine
Reliefwirkung ergeben und die Auflösung
des gedruckten Worts in Hell-Dunkel-Werte.
Der Vorgang, des Ausseinandernehmens,
und neu Zusammenfügens als Werkprozess.
Die Kugelform bietet ein nach allen Seiten
offenes Einsehen.
Monika Schultes (Augsburg): „diario“, das
Skizzenbuch aus dem Jahr 2005 zeigt persönliche Begebenheiten, Zeitungsartikel –
Box-Szenen, eine Zeit in dem die Künstlerin
Boxsequenzen als Körperstudien nach Fernsehsendungen zeichnete. Im Video werden
Bild und Wort gleich starke Bedeutung beigemessen, obwohl Wort und Bild nicht immer scheinbar übereinstimmen, ergeben sich
gerade dehalb interessante Überlagerungen,
so dass das Wort neue Räume öffnet.
Käthe Schönle (Wien) „I’m not the only
one starring at the sun ... happy to go blind“,
die Sonnenanbeterin streckt genüsslich ihre
Zehenspitzen bis zum Rande des Horizonts,
so dass sie eins mit der Landschaft werden.
Lebendige Zeichensprache, mit einem Schuss
Ironie angereichert.
Jo Thoma (Augsburg): Die 3-teilige Arbeit
„The Jekyll-Hyde-Projekt“ nimmt sich die
Literaturumsetzung Dr. Jekyll and Mr. Hyde
zum Thema, denen Textpassagen aus dem
aktuellen Kultroman „Fight-Club“ gegengehalten werden. Die Dopelgesichtigkeit wird
durch dramaturgisch gestaltete schwarz-weiß
gehaltene Kästen betont. Textfrakturen, Bildcollagen, Zeichnungen, Fotografien, die den
viktorianischen Zeitgeist wiederspiegeln, reflektieren die „Verwandlung”. Die Auseinandersetzung mit der „hellen und dunklen“ Seite, in der letztendlich die „animalische“ Seite
siegt und zum Untergang führt.
Lilo Ring (Krumbach): Ihre Skizzenhefte
1 und 2 präsentieren in malerischer Bildsprache Gedanken, Textzitate, die einfließen und
eine wunderbare Form; ein Tagebuch zu führen, ergeben. Die Präsentation macht Lust
zum Blätten in der ausdrucksstarken, lebendigen Dokumentation vergangener Tage.
Rosina Zimmermann (München): „DiaryDecember 2006“ – 9 Tafeln, die sich in jeweils 36 Feldern in Postkartenformat aufteilen. Texte, Farbfelder, Kopien, Fotografien,
Poesie schwingt in den Zeilen, wenn sie „Das
singende Rot“ beschwören, jedes Feld verführt immer mehr zum genaueren Verweilen
und Entziffern der Form und Farbsprache.
Eine Ausstellung, die immer wieder neue
Sichtweisen aufzeigt, die zum Verweilen und
genauem Hinschauen einlädt, um die Schätze
zu genießen, die sie birgt.
Ingrid Olga Fischer
im Bilde 2/08
13
BBK Nürnberg und Mittelfranken
BBK Niederbayern
Die Geschäftsstelle des BBK Nürnberg und Mittelfranken e.V.
mit angeschlossener Galerie in der Hirtengasse 3, 90443 Nürnberg
Führungswechsel
Stand der Dinge im BBK Nürnberg/Mittelfranken oder „was ist jetzt eigentlich
mit Herrn Pinkert?“
Durch ein Agreement der Anwälte haben wir
den Termin für unsere außerordentliche Mitgliederversammlung kurzfristig zurückgenommen und bekamen dadurch endlich den
PC in die Geschäftsstelle. Diese Terminabsage stellt kein Zugeständnis an R. P. dar, zumal er sein Recht zur Stellungnahme vor den
Vorständen, dem Hauptausschuss und den
Mitgliedern verwirkt hat
Nach 22 Jahren Amtszeit wurde so durch
ein Verbandsausschlussverfahren endgültig
seine Mitglied- und Vorstandschaft beendet.
Leider hatte unser Entgegenkommen nur
den Erhalt des PCs zur Folge. Seitdem sind
R. P. und sein Anwalt wie vom Erdboden
verschluckt. Auch an weitere Vereinbarungen hielten sich die beiden nicht mehr.
Daraufhin haben sich die Vorstände und unser Anwalt zur gerichtlichen Klage entschieden. Schade, dass dieser Schritt nun doch
noch notwendig geworden ist.
Für die Tätigkeit als Juror für Kunst am
Bau und Kunst im öffentlichen Raum wurden von uns vier Verbandsmitglieder vorgeschlagen: Winfried Baumann, Wolfram von
Bieren, Chris Bruder, Thomas Grögler.
Durch die Arbeitsaufteilung ist nun auch eine eigene Wettbewerbsbeteiligung möglich.
Zur ordentlichen Mitgliederversammlung
ergeht die Einladung wie immer per Post, der
Termin wird im Juni/Juli sein, im TucherAreal, Schillerplatz 8, 90409 Nürnberg
(Parkplätze vorhanden).
Bitte kommet zuhauf, um einen neuen 3.
Vorstand zu wählen und die neuen Mitgliederausweise entgegenzunehmen.
14
im Bilde 2/08
Offene Ateliers in Nürnberg und Mittelfranken
Samstag, 21. Juni, 14 – 20 Uhr
Sonntag, 22. Juni, 11 – 20 Uhr
Auch in diesem Jahr öffnen wir wieder unsere Ateliers und Werkstätten und bieten Einblick in unser Schaffen.
Zum ersten Mal erhalten heuer unsere Mitglieder für die Beteiligung eine kleine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Euro.
Sie können Kolleg(inn)en aus Gemeinschaftsateliers und/oder Gäste einladen. Bei Gästen
ist eine Mitgliedschaft im BBK nicht erforderlich, allerdings ist eine Unkostenpauschale von 10 Euro zu entrichten.
• Barbara Lidfors geht im Rahmen des
Künstleraustausches im August für zwei Wochen in unsere Partnerstadt Skopje.
• Für die Förderpreise 2008 des Bezirks Mittelfranken und der Stadt Nürnberg und des
W. v. Eschenbach-Preises wurden von uns
vorgeschlagen: Waldemar Bachmeier, Michaela Biet, Walter Hettich Rubin Hirschbeck, Holger Lehfeld, Silke Mathè, Petra
Naumann.
• Kunstausstellung „EigenArt“ in Dachsbach
2008: Doris Lauterbach ist die Initiatorin dieser Gemeinschaftsausstellung, an der unter
anderem Gertrud Wenning beteiligt ist. Die
Eröffnung ist am 06.06.2008 im „Wasserschloss“ um 19 Uhr. Ausstellungszeiten:
07. 06., 11 – 20 Uhr und 08.06., 11 – 18 Uhr.
• Der Verband freut sich über Zuwachs. Unsere neu aufgenommenen Mitglieder ab
Januar 2008: sind: Liz Bayerlein, Wolfram
von Bieren, Ilona Keil, Patrick Niesel
und seit April 2008: Gerald Hegewald, Peter
Helmstetter, Manfred Hönig.
Die Jurierung zur Aufnahme in den BBK
findet vierteljährig statt. Infos in der Geschäftsstelle (Aushang) oder über Tel.
0911.239 68 84
• Künstleraustausch in Haifa/Israel. Kostenloses Arbeiten und Wohnen in älterem Schulhaus mitten in der Stadt, organisiert von
Prof. Chefetz. Weitere Info in der Geschäftsstelle, Tel. 0911.239 68 84
• Am 26. 4. 2008 wurden als neue Vorstände
in die ANK (Aktionsgemeinschaft Nürnberger Künstlerhaus) gewählt: Dr. Gloc-Hofmann, Rita Kriege, Holger Lehfeld, Cornelia
Hammerer, Uwe Schein. Sie lösen damit die
bisherigen Vorstände Peter Kampehl, Fredder Wanoth, Thomas May ab.
• Die aktuellen Ausschreibungen können im
Internet unter www.nuernberg.bbk-bayern.de
abgerufen werden. Außerdem sammeln wir
alle uns zugehenden Ausschreibungen – sie
können in der Geschäftsstelle während der
Öffnungszeiten eingesehen werden.
Debutantenausstellung
2007
Kurz und bündig
Wer immer noch glaubt, es hätte seit Herbst
vergangenen Jahres nur ein Thema gegeben,
der irrt:
• Unsere beiden Kandidaten für die Debutantenförderung 2008 sind: Katja Fischer und
Stephanie Grün.
• Bernd Telle hat während der LOREM IPSUM Ausstellung in München ein Arbeit an
die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
München verkauft. Noch einmal ein schriftliches Danke an die Organisatoren Klaus
von Gaffron, Helmut Neuwerth, Christian
Schnurer
Martin Josef Peter Meier zeigte nach seinem
Studium bei Prof. Johannes Grützke an der
AdBK in Nürnberg erstmals seine Arbeiten.
Mit den Augen tastet er seine Umgebung ab:
die Verlassenheit, die Geräusche, die Papierfetzen, die Gerüche , die Nacht, die Natur,
metallene Reste, Vergangenes, die rostige
Wand einer Werkhalle – das ist die ganze
Welt. Alles ist immer die Ganze Welt.
Katrin Kaa Riedls Auseinandersetzung
mit der kulinarischen Fleisch-Anbetung in
den FleischWohnLandschaften und ihrer Diplom-Arbeit „Chick-Camp“, einer Abrechnung mit den voyeuristischen Tendenzen der
bürgerlichen Medienkultur, zeigte mit ihrer
Arbeit „Freeze and Moving“ überzeugende
Freude am Leben.
„3/3 Passau - Pilsen“
Grenzüberschreitender künstlerischer Austausch steht im Vordergrund des Projektes
„3/3 Passau – Pilsen“, bei dem tschechische
Künstler die Gelegenheit bekommen, im Passauer Kulturmodell zu arbeiten, und Grafiker
aus dem Passauer Raum in Pilsen. Im Foyer
der Zentralbibliothek der Universität Passau
werden derzeit 15 dieser Arbeiten präsentiert: Jan Cumlivsky zeigt eine Kaltnadelradierung, in der er sich mit der Atmosphäre von Spielcasinos auseinandersetzt. Pavel
Trnka ist mit acht satirisch-humoristischen
Computergrafiken vertreten, die an ComicIllustrationen erinnern. Jana Jeremiasova beeindruckt mit für die Technik ungewöhnlich
großen, figürlichen Linolschnitten und Jan
Vicar mit einem noch größeren, dreiteiligen
Holzschnitt, in dem er sich mit feinsten Linien mit chinesischer Raumauffassung beschäftigt. Jan Petrovic verwendet bei seinen
Linoldrucken stark färbende Lebensmittel
wie Kurkuma und Heidelbeeren, wobei er
sich auch motivisch Essbarem zuwendet. Die
einzige Handzeichnung von Kristyna Pojerova widmet sich einer riesigen Bücherwand.
PNP gfi
LOREM IPSUM
GENERATIONEN
Eine Ausstellung des BBK Nürnberg und
Mittelfranken im Kunsthaus Nürnberg
Der Titel „Generationen“ bedeutet in diesem
Fall, dass die Künstler durch ihr Alter, also
durch ihr Geburtsdatum, die verschiedenen
Generationen vertreten.
Die so entstandene Zeitreise durch die
Generationen wurde zu einer der best
besuchten BBK-Gruppenausstellungen.
Teilnehmer:
Katja Fischer, Dorothea Koch, Michael Jordan, Jochen Streichert, Silke Mathè, Lucie
Schaller, Tanja Engelke, Johannes Häffner,
Bettina Jaenicke, Christine Nikol, Mathias
Otto, Bernd Telle, Walter Hettich, Rita
Kriege, Waldemar Bachmeier, Georg Bayer,
Michael Engelhardt, Johanna Young-Ok
Park, Carol Szilagy, Liz Bayerlein, Martin
Blättner, Barbara Lidfors, Milos Navratil,
Ilse Feiner, Renate Gehrcke, Otto Taufkirch,
Bernd de Payrebrune, Prof. Dr. Ingo Klöcker,
Hanne Völkel, Kurt Kolbe
Texte: Bettina Jaenicke,
Holger Lehfeld, Gertrud Wenning
Bernd Telle „Schweinehund“, LeuchtkastenFotoarbeit, 84 x 119 cm, unten Impression
einer Vorstandssitzung (Foto Gertrud Wenning)
Premiere in Bayern: zum ersten Mal stellten
Mitglieder aus allen 9 bayerischen Regionalverbänden des Berufsverbandes Bildender
Künstler Landesverband Bayern gemeinsam
aus. Würdiger Ort dieser Veranstaltung war
die Landeshauptstadt, und die Bedeutung
dieses Ereignisses wurde durch die Förderung seitens des Ministeriums und die
Präsenz des Ministers Dr. Thomas Goppel
bei der Eröffnung unterstrichen. Möglich
wurde dies durch ein großzügiges Angebot
der Interco Grundvermögen GmbH, vertreten durch ihren Geschäftsführer Maximilian
von der Leyen. Bei der sehenswerten Ausstellung, die der BBK LV Bayern organisiert
hat, waren Waltraud Danzig, Anja Kutzki,
Elke Rott, Dr. Renate Mehringer, MARL,
Michaela und Florian Geissler (Bild unten),
Alexander Stern, Stephan Zeitler und
Michael Lauss mit dabei.
BBK Nürnberg und Mittelfranken e.V.
Hirtengasse 3
90443 Nürnberg
Tel./Fax: 0911.239 68 84
eMail: [email protected]
www.nuernberg.bbk-bayern.de
im Bilde 2/08
15
BBK Niederbayern
BBK Niederbayern
Die Sieger sind: Lenka Maliska (Jahrgang
1981) aus Jenisov für Südböhmen, Fritz
Radlwimmer (Jahrgang 1963) aus St. Marienkirchen für Oberösterreich und Iris Nitzl
(Jahrgang 1979) aus Weihmichl im Landkreis
Landshut für Niederbayern. Wie schon die
Jahre zuvor erhalten die Preisträger jeweils
einen eigenen kleinen Katalog und dürfen
gemeinsam in der Passauer St.-Anna-Kapelle
ausstellen. Für viele der bisherigen Preisträger war die Auszeichnung ein Sprungbrett
für eine künstlerische Karriere.
Erfreut konnte der stellvertretende Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Passau, Dr.
Hartmann Beck, auch mitteilen, dass es im
nächsten Jahr in Kooperation mit dem Museum Moderner Kunst Passau – Stiftung Wörlen dort erstmals eine große Ausstellung aller
bisherigen Preisträger geben wird. Zunächst
aber freue man sich auf die Ausstellung der
drei aktuellen Sieger, die am 24. Juli eröffnet
werden wird.
PNP - str
Spannungsreiches Sammelsurium
aus Niederbayern
Passauer Frühling – Dreiländermesse
„Licht08“ – Lichtkunst
Vielfältige Jahresausstellung des BBK Niederbayern im Kulturmodell
Kunst darf nicht nur alles, Kunst kann auch
alles. Das zumindest beweist der Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Niederbayern in seiner Jahresausstellung 2008, die er
am Samstagabend im Kulturmodell eröffnet
und zusammen mit vielen Gästen gefeiert
hat. Die Ausstellung zeigt, was in Niederbayern alles möglich ist, fasst Hubert Huber,
Vorsitzender des BBK Niederbayern, den
besonderen Reiz der Ausstellung zusammen.
Und möglich ist Einiges, so dass man gar
nicht weiß, wo beginnen in dieser Vielfalt
kleiner und mittelgroßer Formate, allesamt
entstanden in den vergangenen zwei Jahren.
Denn 86 Kunstwerke, geschaffen von ebenso
vielen Künstlern aus ganz Niederbayern in
ebenso vielen, wenn auch teils nur im Detail
divergierenden Techniken werden gezeigt.
Schon die Skulpturen, die in den Gewölben
des Kulturmodells zu sehen sind, zeigen von
den unterschiedlichen Vorlieben ihrer Schöpfer: Provokante Werke wie eine „geldkotzende“ Steinfigur finden ebenso Platz wie
ästhetische, in der Abstraktheit verharrende
Keramik-, Stahl-, Glas- und Holzobjekte oder
konkrete, wenn auch reduzierte Personenabbildungen aus Bronze.
Doch die zweidimensionalen Werke stehen
dem nicht nur in puncto Vielzahl, sondern
auch in puncto Vielfalt keineswegs nach. Sie
kommen dank der spannungsreichen Hängung, die fast schon einer Inszenierung
gleicht, zu besonderen Ehren. Farbflächen
wechseln sich mit impressionistischen, farbenfrohen Ansichten ab. Detailgetreue Ölgemälde und realistische Zeichnungen bekommen Raum neben abstrakten Werken, die
vom Spiel der Farben und Formen geprägt
sind und bei denen oftmals die Technik zum
bestimmenden, für Impulse sorgenden Ele16
im Bilde 2/08
ment wird. Digitalgrafiken, bei denen ein
„handgemachtes“ Werk abfotografiert wird,
ebenso wie im Digitalen Erschaffenes, UVDruck ebenso wie klassische Lithografien
oder aufwendige Montagen.
Ein Werk aus dieser beeindruckenden
Vielfalt herauszuheben ist schier unmöglich.
Dafür kam eine Person zu besonderen Ehren:
Lucia Uhrich, die für die Stadt 16 Jahre lang
das Kulturmodell betreute und Ende Februar
diese Aufgabe an Elisabeth Wolf übergab.
„Ohne Menschen wie Sie wäre das Kulturmodell nicht das geworden, was es heute ist“,
lobte Huber. Auch nicht die absolut sehenswerte Jahresausstellung des BBK.
PNP - Bea Lederer
Junge Kunst
ein Kunstprojekt der Sparkasse Passau
Auf dem Sprungbrett
Preise für „Junge Kunst“ vergeben
Es gibt nur einen Kunstwettbewerb in Niederbayern. Und der von der Sparkasse Passau
und dem BBK Niederbayern ausgelobte und
organisierte Wettbewerb erfreut sich größten
Zuspruchs. Am Donnerstagabend traf sich
eine hochkarätige Jury, um zum mittlerweile achten Mal den Preis „Junge Kunst“ zu
vergeben.
76 Teilnehmer aus Niederbayern, Oberösterreich und Südböhmen hatten ihre Unterlagen eingesandt. Höchstes Niveau attestierte
Jury-Vorsitzender Hubert Huber den einreichenden Künstlern. Dr. Hartmann Beck, Dr.
Josephine Gabler, Prof. Dr. Alexander Glas,
Vit Pavlik, Dr. Stefan Rammer, Konrad
Schmid, Dr. Max Seefelder und Uta Spieß
entschieden sich am Ende für die drei Preisträger aus jeweils einer Region.
Licht fasziniert
gebracht. Die Mitarbeiter von Norbert
Täuber und der Event GmbH haben hier keine Mühen gescheut, um Hubers Ideen technisch umzusetzen. Freilich muss man hierzu
nach Einbruch der Dunkelheit der Messe
aufs Dach schauen.
Dagmar Subrtova aus Kladno hat sich in
ihrer Heimat einen Namen gemacht mit ihren
aus Uranglas hergestellten Objekten. Der Besucher muss sich einlassen auf diese Kunst.
Helmut Nindl aus Kramsach (Oberösterreich)
sieht sein Lichtobjekt als Meditationsraum.
Er vermisst die Koordinaten des Sehens. Der
Betrachter soll, zurückgeworfen auf sich
selbst, überprüfen, ob er seinen Platz in der
Gesellschaft findet.
Spannend ist auch das Werk von Siegfried
Kreitner aus Essenbach (siehe Titelbild). Er
zeigt, wie starkes Licht sich im Raum zu entfalten sucht und dabei gegen den Widerstand
mechanischer Antriebe sechs Seitenplatten
eines Würfels auseinander drückt.
Rastislav Jacko und Katrin Emler füttern
ebenfalls die Seenerven mit Vermessungen
von Licht und mit Gangbildern. Dieses Projekt wird auch auf der Messe in Rosenheim
gezeigt. www.dreilaenderkunst.de
Auszug PNP/Stefan Rammer
Die Faszination von Licht und Schatten hat
seit jeher die Menschen begeistert. Doch erst
in den zurückliegenden Jahren entwickelte
sich die Lichtkunst neben Malerei, Plastik
oder Fotografie auch zu einer eigenständigen
Gattung der bildenden Kunst. Lichtkünstler
aus Deutschland, Österreich und Tschechien
haben Installationen zum Thema Licht entworfen. Dagmar Subrtová, Katrin Emler,
Siegfried Kreitner, Ratislav Jacko und Helmut Nindl zeigen in fünf Räumen auf der
Empore der Dreiländerhalle verschiedene
künstlerische Interpretation des Lichts und
laden ein die Faszination Licht hautnah zu
erleben. Hubert Huber selbst präsentierte seine Lichtinterpretation „Sky Light“ nachts auf
dem Dach der Dreiländerhalle in Zusammenarbeit mit Norbert Täuber und seinem Team
von der Passau Event GmbH.
Kunst hat Tradition auf der Frühjahrsmesse. Hubert Huber hat seine Fühler schon lange vor der Öffnung der Grenzen auch nach
Osteuropa ausgestreckt. Und auf der Dreiländermesse aktiviert er den völkerverbindenden Charakter der Kunst ganz besonders.
Nach der Textil- und Fotokunst auf den vorangegangenen Messen in Kohlbruck ist nun
Lichtkunst an der Reihe. Es werde Licht,
heißt es schon in der Schöpfungsgeschichte.
Das Spiel von Licht und Schatten übt seit
Menschengedenken große Faszination aus.
Das tut es auch auf der Empore der Dreiländerhalle. Messeveranstalter Peter Kinold hat
sich die Kunst richtig viel kosten lassen und
investiert u. a. in den Aufbau von fünf Kabinen – vier davon in Schwarz, eine in weiß gehüllt – und einer aufwendigen Lichtinstallation auf dem Dach der Halle. Letztere hat Hubert Huber unter dem Titel „Sky Light“ an-
Künstleraustausch De Boterhal / Hoorn – BBK Ndb.
Zu den diesjährigen länderübergreifenden
Projekten des BBK Ndb. e.V. gehört ein
Künstleraustausch mit den Niederlanden.
Die Kontakte knüpfte die gebürtige Niederländerin Anne-Bé Talirz, Alt-Mitglied der
Künstlervereinigung De Boterhal Hoorn en
Omstreken, nunmehr Mitglied des BBK
Ndb. e.V.
Sieben Mitglieder des BBK Ndb. wurden
von einer Jury ausgewählt, vom 6.04. bis
4.05.2008 einen Querschnitt ihrer Kunstwerke in De Boterhal/Hoorn vorzustellen.
Waltraud Danzig zeigt Serien von Lithografien, die das Thema Wasser zum Inhalt
haben. Márl stellt narrative Malerei aus,
Geschichten über Gegenden und Situationen
im Leben. Anne-Bé Talirz lässt Bilder in
einer spontanen, grafischen Technik sehen,
sie nennt sie „Frozen moments“; dazu zwei
Triptychen in einer gemischten grafischen
Ätztechnik. Der Bildhauer Bernd Stöcker
präsentiert Skulpturen, die sich mit der
jüngeren Geschichte, der Nazizeit und dem
Widerstand beschäftigen. Die Werke von
Sergio Vrynchanu stellen Wasserporträts
dar, die wechselnde Stimmungen, Stimmungsschwankungen und Gemeinsamkeiten
zwischen den Menschen und dem Element
Wasser aufzeigen. Von Christian Zeitler sind
Skulpturen zu sehen: „Ein intensiver Dialog
mit dem Material bis zur Fertigstellung der
Idee“. Die Organisatorin für den BBK Niederbayern, Rosemarie Wurm, thematisiert in
ihren Acrylarbeiten Natur, Wald, Bäume und
den Menschen in der Schöpfung, seine Empfindungen und seinen Seelenzustand.
Vom 30.05. bis 22.06.2008 werden im Austausch 17 Künstlerinnen und Künstlern von
der Künstlervereinigung „De Boterhal“ im
Kulturmodell Passau ihre Werke vorstellen.
Die Organisatorinnen Anne-Bé Talirz und
Rosemarie Wurm versprechen sich interessante Ausstellungen und hoffen auf weitere
gute Kontakte zwischen beiden Künstlergruppen.
Rosemarie Wurm
Preisträger 2008
Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung
Michael Sailstorfer gewinnt den mit 15.000
Euro dotierten Kulturpreis der Dr. Franz und
Astrid Ritter-Stiftung für Bildende Kunst
2008.
Mit Michael Sailstorfer erhält ein noch
sehr junger niederbayerischer Künstler mit
herausragenden Arbeiten diese für Niederbayern und auch darüber hinaus beachtenswerte Auszeichnung und Förderung. Michael
Sailstorfer ist bereits mit seinen 29 Jahren in
das Bewusstsein der internationalen Kunstwelt gerückt und in bedeutenden Galerien,
Museen und Ausstellungen vertreten.
Die Jury konnte sich bei ihrem Besuch bei
Michael Sailstorfer von seiner unbekümmerten, frischen und äußerst kreativen Art
und Weise im Umgang mit der Kunst und in
der Ausübung seiner Arbeit erfreuen. Ihm ist
es ein Grundanliegen, Portraits zu schaffen,
Portraits von Personen und von Charakteren,
und mit diesen Portraits Räume zu besetzen.
Mit seinen Minimal inspirierten Arbeiten
öffnet er Fenster für Geschichten, die durch
kühne Kontextveränderungen aus der Realität heraus in eine zweite oder dritte Ebene
hinein transformiert werden. Das Material
nimmt dabei eine wichtige Bedeutung ein.
Mit außergewöhnlichem Talent überführt er
unter anderem groß dimensionierte Formen
aus der Alltagswelt in bildhafte Skulpturen
und Installationen bzw. Aktionen von poetischer Leichtigkeit.
linke Seite: Judith Lipfert „Im Weinkeller“
(aus der Jahresausstellung),
links Anne-Bé Talirz „Frozen Moments“
oben: Michael Sailstorfer „Unendliche Säule“, 2006,
Foto Ludger Paffrath/Galerie Johann König
Sailstorfer nimmt sich dabei die Dinge der
Zweckwelt regelrecht vor: Er dekonstruiert
sie, nimmt sie auseinander, deformiert sie
und adaptiert, setzt sie zusammen oder rekonstruiert sie mit natürlicher Begeisterung
zu spielerischen, ironischen Objekten.
Michael Sailstorfer gelingt es, einer Skulptur eine Portion Humor in die Aussage zu
legen. Ein ausgedienter Polizeibus kann dabei ebenso Verwendung finden wie ein Hubschrauber, eine Panzerattrappe, ein Buswartehäuschen, eine Straßenlaterne, ein Fön, ein
Geruchsspender oder ein Autoreifen. Dabei
ist der Raum, den die Gegenstände einnehmen, wie auch der Raum, den sie besetzen,
von essentieller Bedeutung. In seinen neuen
Arbeiten erweitert Michael Sailstorfer den
Skulpturbegriff um eigentlich unsichtbare
Elemente wie Licht, Geruch und Schall, die
aufgrund der materiellen Eigenschaft, sich
dreidimensional auszubreiten, sehr wohl die
Bedingungen einer Skulptur erfüllen.
Salzburger Kunstmesse
Interessierte Künstler können sich bei Helmut Maria Neuwerth bis 30.6.2008 melden.
[email protected], Tel. 08509.2566
im Bilde 2/08
17
BBK Niederbayern/Oberpfalz
BBK Niederbayern/Oberpfalz
10 Jahre Kulturstiftung der REWAG
Kunstpreis: Innovation für Regensburger Kunstszene. Die Verleihung des REWAGKunstpreises an Stefan Göler und Notburga Karl setzt Zeichen
Künstler mit Landrat (v.l.)
Alois Achatz, Paul Schinner,
Dr. Herbert Schneidler, Jörg Bachinger, Fritz Klier, Landrat Hanns
Dorfner, BBK-Vorsitzender Ludwig
Bäuml, Pia Mühlbauer, Heiner Riepl
und Alfred Böschl. Foto: Jäger/PNP
oben: Blick in die Ausstellung in der Regierung
unten: Klang-/Lichtinstallation im Innenhof
der Regierung (Fotos: J. Böhm)
Kunst in der Regierung der Oberpfalz
„Die Regierung der Oberpfalz bekennt Farbe“, so schrieb Alfred Böschl 2001 zum
Auftakt der Ausstellungsreihe „Kunst bei der
Regierung“. Durch das Kulturengagement
von Dr. Wilhelm Weidinger wurde dieses
Forum für zeitgenössische Kunst in der
Oberpfalz auf einen vierteljährlichen Zyklus
erweitert und im wahrstem Sinne des Wortes
ausgebaut. So wurde mit der Umgestaltung
des Eingangsbereichs auch ein kleiner Ausstellungsraum geschaffen.
Alois Achatz, Helmut Wolf, Wolfgang
Keuchl, Ulrike Hess, Peter Lang, Stefan
Hanke, Katja Barinsky, W.A. Hansbauer,
Georg Tassev, Annegret Hoch, Franz Weidinger, Regine Herzog bekamen die Möglichkeit, sich in der Regierung mit ihren
Werken und künstlerischen Intentionen
vorzustellen.
Leider nehmen aber in den letzten Jahren
immer mehr Fachausstellungen das Jahresprogramm ein und drängen den Bereich
Bildende Kunst sehr zurück.
Kontinuität und Qualität waren und sind
für die Zukunft das Grundrezept für ein fortwährendes Gelingen dieser Ausstellungsreihe, auch wenn die zeitgenössische Kunst
nicht immer von allen Seiten in der Regierung akzeptiert wird. Gefälliger sind natürlich die Ausstellungen und die Kunst, die in
der Kantine der Regierung gezeigt werden.
Mit Jürgen Böhm aus Fensterbach, Landkreis Schwandorf, wurde der Grundgedanke,
jungen freischaffenden Künstlerinnen und
Künstlern in der Ausstellungsreihe „Junge
Kunst bei der Regierung“ ein Podium zu bieten, fortgesetzt. Dies war zugleich die letzte
Ausstellung unter Regierungspräsident Dr.
Wolfgang Kunert.
Mit unserer neuen Regierungspräsidentin
Brigitta Brunner hoffen wir unsere Reihe
„Junge Kunst“ in der Regierung erfolgreich
weiterführen zu können.
Jürgen Böhm
18
im Bilde 2/08
Landschaftserinnerungen
in der Landkreisgalerie Passau auf
Schloss Neuburg am Inn, 28.3. – 1.6.2008
Viele Gäste und Ehrengäste aus Politik und
Kultur haben sich am Donnerstagabend, den
27.03.08, in der Landkreisgalerie auf Schloss
Neuburg eingefunden: Dort präsentierte sich
erstmals an einem Ort in der Region Passau
der BBK Niederbayern/Oberpfalz mit Sitz in
Regensburg. Elf Kunstschaffende, zum größten Teil bei der Vernissage zugegen, präsentieren bis zum 1. Juni ihre Werke.
„Landschaftserinnerungen“ heißt das
Thema auf der Neuburg, wo „der bildenden
Kunst bereits allein aus der Geschichte
dieses Bauwerkes heraus ein besonderer Stellenwert“ zugewachsen sei, sagte Landrat
Hanns Dorfner bei der Eröffnung. Maler und
Bildhauer könnten sich kaum ein geeigneteres Ambiente wünschen, um die eigenen Arbeiten zu präsentieren.
So auch die Ausstellenden: Alois Achatz,
Beate Armann, Jörg Bachinger, Alfred
Böschl, Ludwig Bäuml, Dominik Dengl,
Erwin Eisch, Fritz Klier, Pia Mühlbauer,
Heiner Riepl, und Paul Schinner.
Ungewöhnlich lange und gerne blieben die
meisten Besucher in selten herzlicher Vernissage-Atmosphäre. Gleichwohl schien sich ein
bisschen Wehmut zu mischen in die Heiter-
keit des einen oder anderen Besuchers und
vieler Kulturschaffender – eingedenk dessen,
dass dies die letzte Ausstellung sein würde,
die Hanns Dorfner in seiner Eigenschaft als
Landrat eröffnet hatte. Dass dies auch Dorfner selbst betroffen machte, war des scheidenden Landrats Begrüßungsworten zu entnehmen, als er bedauerte, dass für ihn „nun
ein gewisser Abschnitt“ zu Ende gehe. Für
viele bereichernde Erfahrungen versäumte es
Dorfner nicht, den Künstlern zu danken „die
mich sehr unterstützt haben bei meiner Wahl
zum Landrat. Und ich denke, dass ich einiges
habe zurückgeben können.“
Die preisgekrönte Julia Johanna Duscher
aus Fürstenzell sang nicht nur Schubert, sondern auch Scarlatti unter instrumentaler Begleitung Kurt Brunners. Zusammen mit
Preisträgerin Barbara Würzburgern aus
Rathmansdorf sang er: „Du hast Glück bei
den Frau’n, bel ami“.
Die Künstler werden in einem Katalog
aufgeführt, den der Kulturreferent des Landkreises, Dr. Wilfried Hartleb, vorstellte. Er
würdigte die Leistung Fritz Kliers als Kuratoren der Ausstellung, der es geschafft habe,
„genügend Geld aufzutreiben, um diesen
Katalog zu ermöglichen“.
Der Leiter der städtischen Galerie „Leerer
Beutel“ in Regensburg, Dr. Herbert Schneidler, berücksichtigte im Rahmen seiner Laudatio so akribisch wie prägnant das Schaffen
der einzelnen Künstler. Er spannte eingedenk
des Motivs der „Landschaftserinnerungen“
den Bogen von den potenziellen philosophischen Betrachtungen des Dichters Petrarca
beim Anblick der Schönheit der Neuburg bis
hin zu Zitaten des großen Pfarrkirchner Bildhauers Hans Wimmer hinsichtlich des „Richtigen“ in Kunst und Natur. Letztlich fasse er,
so Schneidler, die Geschichte der Landschaftsmalerei als Teil des künstlerischen
Ringens um Wahrhaftigkeit auf.
Marita Pletter, PNP
Internet: www.kunst-in-ostbayern.de
Die Bildende Kunst in Regensburg hat nur
eine Chance, wenn sie gut sein, ja besser
werden will: Sie muss offen nach außen sein
und im permanenten Austausch mit den
Kunstzentren Deutschlands, möglichst auch
Europas und der USA, stehen.
Wenn der eben erst gestiftete Kunstpreis
der REWAG – die MZ berichtete bereits darüber – diese Öffnung vorantreibt, dann fördert er die in Regensburg so dringend benötigte Innovation. Aufbrechen von Wohlfühlidyllen mit Mia-san-mia-Wagenburgmentalität ist angesagt – und das beileibe nicht nur
in der Bildenden Kunst. Der REWAG-Kunstpreis wird alle zwei Jahre vergeben und hat
alle Sparten künstlerischen Schaffens im
Blick, von der Bildenden Kunst über Musik
und Theater bis hin zu Video oder Film.
Die erste Preisverleihung darf ruhig als ein
Zeichen des Aufbruchs gesehen werden:
Stefan Göler und Notburga Karl, die beiden
ersten Träger des Kunstpreises, sind zwei
Künstlerpersönlichkeiten, bei denen Offenheit und Dialog Charakteristika ihrer so unterschiedlichen Werke sind. Sie werden mit
je 5000 Euro bedacht.
Mut zum Risiko
Stefan Göler, Jahrgang 1959, liefert den
Beweis, dass Bereitschaft zu Neuem kein
ausschließliches Privileg der Jugend ist.
Trotz jahrzehntelanger Arbeit in der Region,
ist er doch kein selbstgenügsamer Regionalkünstler geworden. Mit einem anderen herausragenden Zeichner, mit Georg Fiederer,
leitet er die Regensburger Akademie im Andreasstadel. Göler bedient nicht Dekorationsbedürfnisse mit Zeichenfeder und Pinsel.
Er hat Mut zum Risiko, sowohl ästhetischformal wie inhaltlich. Poesie, Witz und kritische Klarheit stehen ihm zu Gebote.
Professor Horst Sauerbruch, dessen Student Göler an der Münchner Akademie war,
schreibt über das zeichnerische Werk des
Künstlers in den 80er und 90er Jahren:
„Seine Bilder sind sprechende Bilder,
Menschenbilder, Bilder von Menschen, immer Erzählungen über Menschen, manchmal
sind es Kleinigkeiten, die dem Maler wichtig
sind, manchmal nimmt er Wichtiges leicht.
(…) Ein Spieler ist er, ein Musikant auch, ein
Überspieler, Übermaler, Überkleber, lässig
wirkend, aber doch am Kern der Sache, dieser Göler.“
In der Auseinandersetzung mit Elias Canettis „Masse und Macht“ etwa geht es Stefan Göler um Elementares in seinen Bildergeschichten: Leben und Tod, Sex und Habgier, die sich alles einverleibt – der Mensch
als Menschen vertilgender Vielfraß. In Gölers Zeichnungen zappeln die Menschen als
Lemuren, kahlköpfige, schlanke Schemen, in
den Umständen der Zeit, wie gefangene Insekten in einem Spinnennetz. Schriftelemente bilden mehr als nur die Folie, auf der
sich das alles abspielt.
Auch begabter Musiker
Szenenwechsel: Rhythmus eines Formenreigens aus Gölers Nachrichten aus dem
Klanguniversum. Er ist auch ein begabter
Musiker und setzt sich auch als Zeichner und
in Cutouts mit der Welt der Töne, ihrer Hervorbringung und Wirkung auseinander. Aber
was da als Piano-Form, als Geigenkasten, als
Notenpapier oder Instrumentensaiten daher
kommt, ist ein Spiel mit Hintersinn. Unter
der (scheinbaren) Idylle verbirgt sich nicht
selten ein Mörderstück. In der Klarheit liegt
dabei das Rätselhafte, wie der sprichwörtliche Strand unterm Großstadtpflaster unserer Wahrnehmung.
Was Stefan Göler mit der zweiten Preisträgerin, der 1973 in Regensburg geborenen
Notburga Karl, verbindet, sind: Stringenz
und Einheit des Werks, Einfachheit der Ausführung, Kraft in der Kontinuität des Schaffens und Bedeutsamkeit, das sich auch im
Publikumsinteresse manifestiert.
Zeichensetzung im Raum
Notburga Karl ist dort zuhause, wo ihr
Werk gerade ist. Die Bildhauerin, die an der
Akademie der Bildenden Künste in München
ihre Ausbildung erfahren hat, beschäftigt
sich in ihren Installationen mit Zeichensetzungen im Raum. Was verändert wie
unser Raumgefühl?
Dachpappe, Latten, alte Christbäume, ausgehängte Türen, Leitern, Plastikfolien, Klebebänder und vor allem auch Neonröhren:
Notburga Karl lotet Formen und Materialien
auf ihre ikonographischen Fähigkeiten aus.
Optisch und physisch verändert sich damit
Raumwahrnehmung, auch unter dem Einsatz
des nackten weiblichen Körpers. Bei der
Kunstaktion „Hängen“ in einem sonst leeren
Raum schwingt er an zwei an der Decke befestigten Seilen. Verlust von Bodenhaftung,
Labilität, permanente Veränderung: Masse
ist Gewicht in Fallgeschwindigkeit. Die
Aktion – dokumentiert in Fotografie – vermag weit mehr, als physikalische Gesetze
zu bebildern.
Notburga Karl bezieht selbst Videoarbeiten in ihre Installationen ein. Auch hier
geht es um Unschärfen, Bewegungen und
Wechsel der Perspektiven um Raumerfahrung durch Tiefenwirkung. Nicht zuletzt legt
sie Wert darauf, dass der Videoeinsatz auf
der Projektionsfläche als Teil einer Rauminstallation wahrgenommen wird.
Harald Raab,Mz
Bei der Preisverleihung im Kunstforum Ostdeutsche
Galerie: Oberbürgermeister Hans Schaidinger, Preisträger Stefan Göler, Museumdirektorin Dr. Ulrike
Lorenz, BBK-Vorsitzender Ludwig Bäuml, Preisträgerin Notburga Karl und Stiftungs-Vorstand Dr. Klaus
Schulz (v.l.), Foto: altrofoto.de
darunter Kunstpreisträger Stefan Göler in seinem
Atelier und Kunstpreisträgerin Notburga Karl
mit Skulptur. Fotos: REWAG
Barcodes im Umfeld
der Kunst
Bei BARCODE-ARTNET wird der Strichcode (Barcode), der eine wichtige Funktion
unseres täglichen Lebens einnimmt, aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und bearbeitet. Barcodes sind ein Bild für Massenware, Schnelligkeit und Effektivität, sie dienen dem Menschen in den verschiedensten
Formen. Dieses „dienende“ Element wird bei
barcode-artnet.com aufgegriffen und in die
Kunst transformiert. Im Gegensatz zur Wirtschaft wird es hier jedoch zur Erkennung und
Registrierung von Unikaten oder Einzelpersonen eingesetzt. barcode-artnet.com ist ein
Internet-Netzwerk, das sich derzeit noch im
Aufbau befindet. Jedes Mitglied hat einen
eigenen Barcode, der zugleich Kennung und
Zugangsberechtigung für die Seite ist.
barcode-artnet.com ist eine kostenlose Plattform für KünstlerInnen und Kunstinteressierte. Wer sich daran beteiligen möchte,
sollte mal rein schauen, nicht in die Regierung der Oberpfalz, sondern auf die Plattform barcode-artnet.com
im Bilde 2/08
19
Aktivitäten unserer Mitglieder
BBK Niederbayern/Oberpfalz
Helmut Sturm
Helmut Sturm „Ohne Titel“,
Öl auf Leinwand, 160 x 195 cm, 2004
Ausstellung im Oberpfälzer Künstlerhaus Schwandorf Fronberg, 10.2.– 20.3.08
Mit der Ausstellung von neuen Arbeiten Helmut Sturms, die seit längerer Zeit eingeplant
war, wollten wir zwei Intentionen verbinden. Zum Einen wollten wir den Blick auf
diese neuen Arbeiten richten, gerade weil
die Gruppe „Spur“ vor 50 Jahren gegründet
worden war und zum Anderen wollten wir
einen intensiven Auftakt inszenieren, weil
das Oberpfälzer Künstlerhaus in diesem Jahr
sein zwanzigjähriges Bestehen feiern darf.
Die Kenner der Kunstszene und die Kollegen/innen wissen, dass Helmut Sturm am
19.02.2008 verstorben ist. So wurde der Katalogtext, den Harald Raab verfasst hat, eine
Würdigung und ein Nachruf für ihn. Deshalb
erlaub ich mir einige Textpassagen daraus zu
zitieren: „Die Kunst ist die letzte Domäne
der Freiheit. Sie wird diese mit allen Mittel
verteidigen“ (Manifest der Gruppe SPUR,
1958)
Malerei der entgrenzten Möglichkeiten
Wer SPUR kennt, hat sicher auch schon
einmal die Geschichte von der visionären
Namensfindung dieser Künstlergruppe gehört: Es war im Januar vor genau 50 Jahren.
Lothar Fischer, Heimrad Prem, Helmut
Sturm, Hans-Peter (HP) Zimmer und einige
andere hatten das Wirtshaus „Zum Schwarzen Adler“ in der Münchner Amalienstraße
verlassen, nachdem sie ohne Ergebnis diskutiert hatten, wie denn ihre neue Arbeits- und
Interessengemeinschaft heißen könnte. Sie
sahen Spuren im frisch gefallenen Schnee,
die von irgendwoher irgendwohin führten.
Der Name SPUR war gefunden. Und damit
bewusst oder unbewusst, wahrscheinlich in
20
im Bilde 2/08
tuitiv auch ein Konzept: Spuren der bildenden Kunst der Vergangenheit auf ihre Tragfähigkeit zu überprüfen und durch kreative
Arbeit in der Gegenwart zu neuen künstlerischen Erlebnissen und Erkenntnissen in der
Zukunft zu führen, frei von den übermächtigen Vorbildern zwar, aber lustvolle Auseinandersetzung mit der Welt der Bildideen,
spontan, aber trotzdem reflektiert. Es lockte
die Gratwanderung zwischen Reichtum der
Kunst, Maßlosigkeit und eigener Grenzüberschreitung. (...)
Jetzt im Februar 2008 ist es das Oberpfälzer Künstlerhaus in Schwandorf, das neue
Arbeiten von Helmut Sturm zeigt. Was nicht
unbedingt zu beweisen war, weil es in all den
Jahren evident geblieben ist: Die vitale
SPUR-Idee ist fruchtbar noch, nicht zuletzt
in der Oberpfalz, eine Basis, die geprägt ist
von der Gefühls- und Erlebniswelt der fünfziger und sechziger Jahre. Waren doch drei
der SPUR-Künstler aus dieser Region: Lothar Fischer aus Neumarkt, Heimrad Prem
aus Roding und Helmut Sturm aus Furth im
Wald. Nur HP Zimmer stammte aus Hamburg. Wenn man Erwin Eisch aus Frauenau
dazu zählt, der zeitweise zur SPUR gehört
hat, waren es sogar vier Künstler dieser
Gruppe, die ihre Wurzeln in Ostbayern haben. Was bedeutet es für einen Künstler aus
dem Bayerischen Wald zu stammen? Helmut
Sturms Antwort: „Ich habe die ersten 20 Jahre meines Lebens hier verbracht, das prägt
einen bis heute.“ Wenn man die Charakteristika dieser Prägung sucht, so findet man sie
gewiss in seinem Werk, in dem sich Aufge-
schlossenheit gegenüber Menschen und Natur und die Gewissheit manifestieren, die
eigene Individualität kann nur wachsen, in
dem man sich in die Gemeinschaft gleichgesinnter Menschen begibt, sich mit ihnen auseinandersetzt, man von einander lernt und
sich für freie Entfaltungsmöglichkeiten einsetzt. Das hat Helmut Sturm in allen Phasen
seines Lebens getan: als junger, gesellschaftlich engagierter Künstler, aber genau so als
Akademie-Professor, der jungen Menschen
bei der Entwicklung ihrer künstlerischen
Fähigkeiten ein kritischer Begleiter war. Und
das ist er auf seine Weise noch heute. Doch
er beugt Missverständnissen vor und sagt:
„Kunst darf sich politisch nicht vereinnahmen lassen.“ (...)
Die Suche nach einer „überindividuellen
Formensprache“ hat starke unverwechselbare
Künstlerpersönlichkeiten gebildet. Helmut
Sturms Leben und Wirken und sein konstant
wachsendes Werk geben – neben dem seiner
Mitstreiter – sinnfällig und auf eine gewisse
Weise auch sinnenfroh Zeugnis davon. Rückblickend stellt der Künstler selbst fest:
„Kunst ist autonom und nicht Politik. Aber es
gibt keine bedeutende gesellschaftliche Veränderung in der Geschichte der Menschen,
in der nicht bildende Kunst, Literatur, Musik
eine Rolle gespielt haben.“
Helmut Sturms Formkräfte sind schier unerschöpflich geblieben. Sie werden aus gleich
drei Quellen gespeist: die Originalität seiner
künstlerischen Leistung – auch der handwerklich präzisen Arbeit –, sein Interesse am
Menschen und aus der Begegnung mit den
Phänomenen der Natur. Und da kommt sicherlich die Herkunft aus dem Bayerischen
Wald ins Spiel. Das Faszinosum Natur heißt
bei Helmut Sturm Auseinandersetzung mit
Räumlichkeit und dem Abenteuer ständig
wechselnder Lichtverhältnisse. So etwas lässt
einen Menschen nicht los, speziell einen
Künstler nicht. Die Formensprache der abstrakten Malerei reagiert auf das, was sich
beim Malvorgang auf der Leinwand ereignet.
Was Helmut Sturm in den sechziger Jahren
des vergangenen Jahrhunderts auch noch figurativ in seinen Arbeiten in konvulsivischen
Farbschüben und kraftvoll gesetzten Linien
erzählt hat, ist längst ein freies, emotionales
Schweifen in vieldimensionalen Farbräumen
geworden – respektive deren Imagination.
Sturms Malerei ist nicht eine bloße Architektur aus Linien, Formen, Farben, sondern
souveräne Expressivität mit spontanem Gestus und freien Rhythmen. Der Malprozess
findet zwischen Selbstbefragung und Selbstdefinition statt. So entstehen seine malerischen Erkundungen wie Feldversuche voll
Energie und Bewegung, voll Licht und dunklen Verschattungen. Tief verborgene Phantasien von Innenwelten werden sichtbar. In diesem Bildkosmos ist alles möglich und nichts
muss durch den Ballast einer kopflastigen
Philosophie gerechtfertigt werden. (...)“
AKTIVITÄTEN
UNSERER MITGLIEDER

WIR GRATULIEREN ...
... Helmut Ranftl zum Preis des
Landkreises Günzburg bei „Artik
2008“, Günzburg
... Petrus zum Sonderpreis für Bildhauer des Kunstvereins Off-Art bei
der „Artik 2008“, Günzburg
... Susanne Thiemann zur Aufnahme in das International Studio and
Curatorial Progam New York
... Burga Endhardt zum „Magnus
Rémy Preis 2008“ und zum „Grafikpreis der Stadt Senden 2008“
... Richard Wientzek zum VolkerHinninger-Preis 2008
... Monika Klaus zum Preis der
Stadt Krumbach
AUSSTELLUNGEN
Claude Akiré, Aquarelle und Tuschen, Scholz-Galerie Hersbruck,
12.3.-21.5.08
Winfried Becker, Benedikt Zint
„graubraunfit“, Kleines Kunstforum
in der Hochvogelstraße, Kempten,
13.-20.4.08
Roswitha Berger-Gentsch „reloaded", Arbeiten aus Wellpappe,
Papiermuseum Homburg/Main,
17.5.-15.6.08
Dierk Berthel, Ernst J. Herlet,
Peter-Paul Krenek, Jan Polacek,
Wicki Reindl, Alberto Salom
„Sechserpack“, Papiermühle Homburg, 5.7.-3.8.08
Dierk Berthel, Ernst J. Herlet,
Jan Polacek „Das Geistige wird mit
der Hand gemacht“, Galerie „Zum
Pflasterstein“, Königsberg in Bayern, 9.8.-5.10.08
Waltraud Danzig „Hohe Himmel Tiefe Wasser“, Lithographie, Produzentengalerie Passau, 24.2.-30.3.08
Burga Endhardt, Städtische Galerie im Höhmannhaus, Augsburg,
9.5.-29.6.08
~, Galerie Schrade, Ulm, 11.7.-13.8.
Ilse Feiner, Malerei „Figurationen"
Galerie der Sparkasse Neustadt a.d.
Aisch, Juli/August 08
Ingrid Olga Fischer „rot rot rot“,
Hinterglasbilder, Moritzpunkt,
Augsburg, 2.4.-7.6.08
Klaus von Gaffron, Fotobilder,
Jochen Scheithauer, Rauminstallationen, Kallmann-Museum in der
Orangerie Ismaning, 20.4.08
Natalie Gutgesell, „Visual and
Unseen“, München, Mohr-Villa,
7.3.-31.3.08
~ „Art in Mind“, The Brick Lane
Gallery London, 1.-14.4.08
~, Kunstmuseum Walter Augsburg,
3.-20.4.08
~, „Olympia – Werte Wettkampf
Weltereignis“, Deutsches Sport- und
Olympiamuseum Köln, 26.4.-10.8.
~, „Immodestiale“, Immodestia
Ludwigsburg, 2.-4.5.08
Ingo Glass „Dem Geist Raum
lassen - dem Geist Raum geben“,
Skulpturenpfad Vaterstetten und
„Die Verwandlung des Quadrates“,
Rathaus Vaterstetten, 5.-24.5.08
Heike und Helmuth Hahn „Archidom Projekt Wunschhaus“ Neue
Galerie Landshut, 30.5.-22.6.08
~ containArt Fürth, 6.-22.06.08
~ Städtische Galerie Traunstein,
12.7.-14.9.08
~ Forum Kunst und Architektur
Essen, 10.-28. 08.08
~ Städtische Galerie Ditzingen,
7.9.-5.10.08
Sina Hofmann „Radierungen“, Varianten, Unikate, Saal der Jüdischen
Gemeinde Dresden, 2.6.-28.7.08
Johanna Hoffmeister, Felix Burgel,
Malerei und Skulptur, Künstlergilde
Ulm, 24.4.-11.5.08
Agnes Keil, Skulptur, Felix Hollenberg (Landschaft 19.Jhd.), Neues
Kloster Bad Schussenried, 5.4.-6.7.
08
~ „zu unsren füßen der himmel“,
neue Arbeiten, mit Katalogpräsentation, Kreuzherrnsaal Memmingen,
10.4.-20.4.08
~ „den sommer über“, Skulptur
für drinnen und draußen, Schloss
Lautrach, ab 21.4.08
Norbert Kiening, Informell, lyrische Malerei, Objekte, Rathaus
Neusäß, 23.4.-5.6.08
Pit Kinzer u.a. „Zwischengänger“,
Aktuelle fotografische Positionen,
Kunstverein Nördlingen, 25.5.-22.6.
~ „Natur IV“, Installation, Verein
für aktuelle Kunst Starkow, 3.5.18.10.08
~, Jutta Schmitt u.a. „Utopie des
Raums“, Kyrgyz National Museum
of Fine Arts, Bishkek/Kirgistan,
25.3.-10.4.08
Georg Kleber, Studioausstellung
Artothek im H2 Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast Augsburg, 4.3.-8.4.08
Karl Heinz Klos „Neue Arbeiten“
Galeriehaus Dürbeck, Straubing
und Deggendorf, ab 13.04.2008
~ & Benedikt Zint, Malerei &
Stahlobjekte, Ottobeuren, Haus des
Gastes, 13.-15.6.08
Hama Lohrmann „Berge“, Museum Zusmarshausen, 6.4.-4.5.08
Maria Maier „Zeitraum NY“, Fotografie und Malerei, Kronacher
Kunstverein, 2.-30.3.08
~ „Kuba - Fotografie und Malerei“, Herzogskasten Stadtmuseum
Abensberg, 6.3.08~ Ambulante Galerie Passau, -9.5.08
Roland Mayer „Türkei International Marble Symposium“, Mersin,
1.-30.04.08
~, „Horizons Art Nature 2008“, Le
Mont-Dore/ F, Mai 08
~, „International Sculptor Meeting“,
Cerisy la Foret/F, 7.-21.6.08
~, „Capital of Culture Symposium“,
Damascus/SY, 7.-31.7.08
Helene Mitter „Hommage an Musiker“, diako - das restaurant, Augsburg, 29.4.-28.9.08
Jusha Mueller „leaving reality“,
Bilder, Zeichnungen, Fotoübermalungen, Malura-Museum, Oberdiessen, 1.5.-13.7.08
Hans Nadler, Brigitte Grötzsch,
Arbeiten auf Papier und Leinwand,
Galerie Forum36, München, 29.5.8.6.08
Sigrid Pahlitzsch „Resonanzen“,
Arbeiten auf Papier, Forum Konkrete Kunst, Peterskirche Erfurt,
4.5.-6.7.08
Monika Pellkofer-Grießhammer,
„Oberfränkische Künstler in Berlin“, Büroräume der Bundestagsabgeordneten Elisabeth Scharfenberg,
13.2.08-13.2.09
~, „Bilderpaare“ Neubürgshop an
der Therme Obernsees, 16.2.-31.3.08
Marianne Ranftl, Textilobjekte,
Fadenzeichnungen, Helmut Ranftl,
Bilder in Mischtechnik, LohengrinKlinik Bayreuth, 10.4.-26.6.08
Inge Regnat-Ulner, Galerie Theresien 13, München, 5.-26.4.08
Götz Ulrich Richter „Neue Arbeiten“, Galerie der Sparkasse
Schwabmünchen, 9.4.-12.9.08
Bodo Rott „Leuchtender Schlamm“,
Städt. Galerie Harderbastei, Ingolstadt, 13.4.-18.5.08
Tom Rücker, Barbara Schwämmle,
Jochen Rüth, Keramik, Galerie Alte Sennerei, Aufkirch, 6.4.-4.5.08
Elisabeth Schaffer u.a. „Porzellan:
Unikate + Editionen“, Handwerksform Hannover, 29.3.-26.4.08
Bertram Schilling, Malerei/Collagen, Kunsthaus Villa Jauss, Oberstdorf, 12.4.-12.5.08
Heidrun Schimmel, Internationale
Handwerksmesse München, Sonderschau „Meister der Moderne“,
28.2.-5.3.08
Jürgen Schlamp „Texte der Erinnerung“, Galerie Dal Libraio, Mendrisio/CH, 23.02.08Peter Schoppel, Malerei und Grafik, Kulturfreunde Hollfeld e.V.,
11.4.-20.6.08
Gudrun Schüler,„Sehstücke“,
Stadtgalerie „Alte Post“, Westerland/Sylt, 2.-14.4.08
Beatrix Giersig, Beate Hubbauer,
Elizabeth Steinhauser, Norbert
Zagel „Modifikationen“, Schloss
Hesselohe Neuburg,31.5.-15.6.08
Antje Vega, Dierk Berthel „last
dance“, Spitäle an der alten Mainbrücke, Würzburg, 18.5.-8.6.08
Stefan Wehmeier «Abstraktion
und Landschaft», Georg Hüter «Figur und Form», Galerie Netuschil,
Darmstadt, 17.2.-22.3.08
Christine Wieland „Cross Media
Painting“, Mohr-Villa München,
8.-30.3.08
Magdalena Willems-Pisarek, Galerie Schrade, Leutkirch/Diepoldshofen, 27.4.Richard Wientzek, Stadtgalerie
Villa Dessauer Bamberg, ab 26.4.08
Werner Ziegler „Red-River& Coast-Paintings“, Malerei,
Doppelbelichtungen, Leporellos,
Schloss Laufenthal,19.4.-15.6.08
~ m Glashaus, Paintings & Blues,
Gartencenter Staudigl, Würzburg,
11.10.2008, 19 Uhr
~ „…zwischen gestern und morgen…“, Malerei und Doppelbelichtungen, Verwaltungsgericht Regensburg, 19.6.-25.7.08
~ , Waltraud Danzig „Yesterday in
Winnipeg“, Malerei, Grafik, Leporellos, BBK-Austausch 2004/2007,
23.8.-14.9.08
Meldungen an Pit Kinzer (Adresse
s. S. 24). Bei mehreren Beteiligten
bitte Mitglieder markieren. Größere
Gruppenausstellungen in Bayern
können nicht berücksichtigt werden.
Harald Raab
im Bilde 2/08
21
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
Ausschreibungen
Kleinanzeigen
• 1 Postkartenständer, neuwertig,
mit Rollen, 72 Fächer DIN A 6 quer,
Höhe ca 170 cm für 55,- € (NP ca
150,- €) und 1 Reprokamera Repromaster mit 2 Objektiven, voll
funktionsfähig für 60,- € zu verkaufen. Telefon 07309/5434. Wegen der
Größe kein Versand möglich, Abholung Nähe Ulm.
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aus Papiermaché“ im Seminarhaus
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Filigrane Objekte für den Innen- als
auch große wetterfeste Figuren (z.B.
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www.aktuelle-kreativkurse.de,
eMail: [email protected],
T 09183-8061,
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besteht die Möglichkeit, sich kostenfrei auf www.artports.com zu
präsentieren. Anmeldung unter
www.artports.com/kuenstler/anmel
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zur Museen- und Galerienseite.
Bettina Wohlwend, artports,
www.artports.com, Tennesseeallee
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haben in der Werkstatt die Möglichkeit, Drucke eigenständig zu erstellen. Vorraussetzung ist die Erfahrung im Umgang mit den Techniken
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Nachmittag (6 Stunden) Kettensägekurse. Für männliche und
weibliche Sägeanfänger geeignet.
Max. 5 Kursteilnehmer. Der Kurs
umfasst eine theoretische Einführung und Handhabung der Kettensäge, anschließend Abflammung
mit Gasfeuerung. Ernst Hingerl,
T 09463.449, www.hingerl-kunst.de

AUSSCHREIBUNGEN
Alle Angaben nach bestem Wissen, aber
ohne Gewähr
15. Kunstpreis Aichach
Die Volksbank Raiffeisenbank
Aichach vergibt zum 15. Mal einen
Kunstpreis in Höhe von € 2.500,für Künstlerinnen und Künstler,
die in Bayern wohnen oder dort
geboren sind. Begleitend findet
im Kreuzgratgewölbe des Kreisgutes Aichach eine Ausstellung
der jurierten Werke statt (27.7. –
24.8.2008). Zweistufiges Juryverfahren, wobei zur 1. Stufe ausschließlich Fotos eingereicht werden
können. Die zur 2. Stufe zugelassenen Künstlerinnen und Künstler
müssen dann die entsprechenden
Originalarbeiten einreichen. Veranstalter ist die Volksbank Raiffeisenbank Aichach in Zusammenarbeit
mit dem Kunstverein Aichach e.V.
Eröffnung + Preisvergabe am Sonntag, den 27.7.2008 um 14 Uhr.
Einlieferung Stufe 1: Abgabeschluss
der Fotos bis Freitag, den 20. Juni
2008 (Datum des Poststempels) an
den Kunstverein Aichach, TheodorHeuss-Str. 9, 86551 Aichach.
Es dürfen nur max. 2 Fotos (13 x 18
cm / nicht größer und nicht kleiner!)
einer Arbeit eingereicht werden.
Hierzu muss das beigefügte Formular verwendet werden (unter: www.
kunstverein-aichach.de). Nicht zugelassen sind Dias, digital bearbeitete Fotos und Kataloge. Künstler/
innen, die zur 2. Stufe zugelassen
sind, werden am 7.7. benachrichtigt.
Fotos können nur zurück gesandt
werden, wenn ein ausreichend frankiertes und adressiertes Rück-Kuvert beiliegt.
Einlieferung Stufe 2: Sa, 19.7.2008,
14 – 18 Uhr, Kreuzgratgewölbe des
Kreisgutes Aichach, Am Plattenberg 12, 86551 Aichach.
Abholung ausjurierte Arbeiten: Di,
22.7.08, 17 –18 Uhr; ausgestellte Arbeiten: So, 24.8.08, 17 – 18 Uhr.
Bianca Schmid, Andreas Stucken
Kunstverein Aichach e.V.,
T 08251 / 871635
ART.AWARD
Zum dritten Mal ruft der Gesellschafter ART.AWARD – im Rahmen der ART.FAIR 21 – junge
Künstler auf, Antworten zu finden
auf die Frage „In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?“. Bis
zum 28. Juni sind Künstler aufgefordert, ihre Arbeiten in Form von
Malerei und Fotografie einzureichen. Ausgelobt werden: der Druck
des eigenen Kataloges im Wert von
10.000 Euro, die Gestaltung der
eigenen Website im Wert von 4.000
Euro und ein Gutschein für Künstlerbedarf im Wert von 1.500 Euro.
Bewerbungsunterlagen: Download
unter http://dieGesellschafter.de
oder www.art-fair.de oder bei der
art.fair International GmbH.
Angenommen werden Einzelarbeiten und Arbeiten von Gruppen bis
maximal fünf Personen. Das Kunstwerk darf nicht älter sein als sechs
Jahre und noch nie ausgestellt oder
einer Öffentlichkeit präsentiert worden sein. Die Altersgrenze der Teilnehmer liegt bei 45 Jahren.
Für hohe Qualitätsstandards sorgt
eine prominente Jury: Leonie Baumann, Geschäftsführerin Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Dr.
Bernhard Conrads, Geschäftsführer
der Lebenshilfe und Vorstandsmitglied der Aktion Mensch, Walter M.
Gehlen, Direktor ART.FAIR 21,
Wolfgang Gmyrek, Galerist, Markus Linnenbrink, Maler, Marianne
Wellershoff, Redakteurin KulturSpiegel. Die Jury wählt zehn Finalisten aus, deren Werke auf der
ART.FAIR 21 im Oktober 2008 auf
einer Sonderausstellung gezeigt
werden. Die letztendlichen Gewinner werden dort und im Internet von
der Öffentlichkeit bestimmt.
Anmeldungen können neben dem
postalischen Weg auch online unter
http://diegesellschafter.de/projekt/
events/art.award/07/bewerbung.
php?artfair07 eingereicht werden.
Die Bewerbung erfolgt in Form von
Fotos der Kunstwerke und einem
erklärenden Text.
Katrin Petry, Projektmanagement
art.fair International GmbH,
Alteburger Str. 36, 50678 Köln
T 0221.946430-79, 0163.2836831,
Fax 0221.946430-78
eMail: [email protected]
www.art-fair.de
59. Kunstausstellung
Aktuelle Ausschreibungen im Internet unter www.bbk-bayern.de
Allgäuer Festwoche Kempten
Die 59. Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche findet
vom 9. August bis 14. September im
Hofgartensaal der Residenz statt.
Gezeigt werden Werke der Malerei,
Bildhauerei, Grafik, Installation,
Fotografie und Videokunst. Zur
Ausstellung eingeladen sind Bildende Künstlerinnen und Künstler, die
seit mindestens einem Jahr ihren
Hauptwohnsitz im Allgäu haben
oder im Allgäu geboren sind.
Die Einlieferungstermine für höchstens zwei Arbeiten sind:
Freitag, 4. Juli, 16 – 19 Uhr,
Samstag, 5. Juli, und Sonntag,
6. Juli, jeweils von 9 – 18 Uhr
im Hofgartensaal der Residenz
(Eingang Seite Hofgarten,
Hofgartenstraße) in Kempten.
Die Arbeiten dürfen nicht älter als
drei Jahre und in den letzten sechs
Monten nicht in anderen Kollektivausstellungen im Allgäu gezeigt
worden sein.
Es werden drei Kunstpreise von
der Jury vergeben: Kunstpreis der
Stadt Kempten (€ 4.100), ThomasDachser-Gedenkpreis (€ 2.600), und
der Förderpreis aus der Dr.-RudolfZorn-Stiftung (für Kunstschaffende
unter 40 Jahren – € 2.000).
Die TeilnehmerInnen der vergangenen drei Jahre werden automatisch
schriftlich eingeladen. Künstlerinnen und Künstler, die teilnehmen
wollen, können die erforderlichen
Unterlagen anfordern bei der
Museumsverwaltung der Stadt
Kempten (Allgäu), Memminger Str.
5, 87439 Kempten (Gebäude der
Kunsthalle Kempten), unter
T 0831.2525-200, Fax -463 oder
eMail [email protected].
Download der Unterlagen unter
www.kunsthalle-kempten.de.
FÖRDERPREIS-WETTBEWERB
Neues Kunstportal
Die Teilnahme am FörderpreisWettbewerb ist für alle Künstler und
Kreativen möglich und mit keinen
Kosten verbunden. Der Förderpreis
ist insgesamt mit € 7.500 dotiert.
Die Abstimmung ist öffentlich und
erfolgt auf www.zeigdeinekunst.
de; es gibt keine Jury. Bis Dezember
2008 finden ingesamt 10 Vorrunden
K u n s t d r u c k e
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Kupferdruck · Buchdruck · Offsetdruck · Digital Fine Art
Neue attraktive Preisangebote – zum Beispiel:
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500 Karten DIN lang ab €70 · 1000 Falzflyer A4 ab €145
500 Kataloge 21x 21cm (20+4 Seiten) jetzt ab € 855
100 Kataloge A4 (40+4 Klebebindung) incl. Andruck ab € 975
100 Postkartensets 10 Motive € 300 · 20 Poster A2 € 6
FineArt-Prints auf Büttenpapier A4 € 11 · A2 € 21
werbeagentur für den und die künstlerin
tel. o85o4 918885
fax. o85o4 918884
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gestattet und bietet die Möglichkeit,
Lithografien mit einer bedruckten
Fläche bis 90/120 cm zu erstellen.
Konditionen: Werkstattmiete:
Tag/28 €, Woche/120 €, Monat/280
€ incl. Material, Papier wird zum
Selbstkostenpreis zur Verfügung
gestellt. Steindruck München,
Werkstatt für künstlerische Druckgrafik, Tom Kristen, Lenbachplatz
8, 80333 München, T 0170.5476300
• Malkurse: Das neue Programm ist
erschienen, wie immer auch auf
meiner HP zu sehen: www.atelier
-wuttke.de, Klemens Wuttke,
TF 0911.374127 (Do 17-18 und Fr
14-15 Uhr)
• Urlaub im schönen Kroatien!
Insel KRK. Die Insel ist mit einer
Brücke zum Festland (Rijeka) verbunden. Das Haus im mittelalterlichen Ort Vrbnik hat 2 hübsche
Terrassen mit freiem Meerblick, für
1 - 4 Personen. Wir schicken Euch
gerne unseren Prospekt. Kontakt:
Cosy Pièro, T 089. 1293522,
[email protected]
• Toskana: wunderschön gelegener
Hof in der Nähe von Arezzo. Ich
würde gern interessierten Künstler/
innen in den Sommermonaten die
Möglichkeit geben, mein Anwesen
zu nutzen. Das Raumangebot eignet sich zur Durchführung von
Aktionsprogrammen, Malkursen,
Workshops etc. Es gibt 7 Räume für
ca. 15 Personen. T 0039.0575487040
• Radierpresse (Drucktisch 80 x
125 cm) mit doppeltem Reduktionsgetriebe und Spezialtisch (zus. €
2200,-), große Glasscheiben (100 x
130 x 0,4 cm) u.v.m. zu verkaufen.
Abholung in Markt Rettenbach. T
08392.93363, [email protected].
• Wochenendkurse: Aquarell-,
Acrylmalerei, expressives Zeichnen,
Aktzeichnen, Radierung in Rehling
bei Augsburg. Kursprogramm:
Georg Kleber, Raiffeisenstr. 9,
86508 Rehling, TF 08237. 5317
• Die Kulturwerkstatt Haus 10, ein
bayerisches Künstlerhaus in Fürstenfeldbruck, bietet Seminare/Kurse im Bereich Tiefdruck, mit
Schwerpunkt Farbradierung, Strichätzung, Aquatinta und Kaltnadel an.
im Bilde 2/08
(Preise zzgl. MwSt. und Versand – und inclusive individueller Beratung :-)
ziegler druckvorlagen gmbh
wemdinger str. 29 · 81671 münchen
tel. (089)49 00 03 82
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statt, die Top-3-Künstler jeder
Vorrunde erhalten je € 150. Die 30
Gewinner der Vorrunden nehmen
im Jan. 2009 am Finale teil, die Top
3 des Finales erhalten je € 1.000.
Das Internet-Kunstportal ZEIGDEINEKUNST möchte Künstler und
Kreative dabei unterstützen, ihre
Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und am
Förderpreis-Wettbewerb teilzunehmen. Kunstfreunde können direkten
Kontakt zu Künstlern aufnehmen
und neue Kunstwerke entdecken.
Christian Hübner,
[email protected],
www.zeigdeinekunst.de,
T 089.28659349, www.arsagenda.de
1. Bildhauersymposium
im Dreiburgenland (Landkr. Passau)
Unter dem Motto „Künstler sehen
das Dreiburgenland“ treffen sich in
der 1. September-Woche erstmals
Künstler in Tittling. Eingeladen
werden sechs Künstler die von der
Jury ausgewählt werden.
Die Wettbewerbsteilnehmer werden
nach Tittling eingeladen und fertigen vor dem „Grafenschlößl“ im
Marktbereich Tittling´s ihre Kunstwerke. Die entstanden Objekte sind
Eigentum des Künstlers. Diese stellen dem Auslober die Kunstwerke
für einen Zeitraum bis zu 3 Jahren
zur Verfügung. Der Auslober hat
das Vorkaufsrecht.
Auslober: Gemeinde Tittling
Koordination und Durchführung:
Reinhard Mader, Erlenstr. 5,
94104 Tittling, T 08504.1074
eMail: [email protected]
Bewerbungsunterlagen: (einzureichen bis 02.08.2008 bei Reinhard
Mader) mit Angaben zum künstlerischen Werdegang und kurze Vita.
Für die Einreichung der Bewerbungsunterlagen erfolgt keine Kostenerstattung.
Teilnahmeberechtigung: Professionelle Künstlerinnen und Künstler
Symposium:
Das Symposium findet vom 31. August bis 06. September 2008 statt.
(Anreise 30.08., Abreise 07.09.2008)
Die Teilnehmer erhalten je € 500,Aufwandsentschädigung. Die Unterbringung und Verpflegung wird
vom Auslober übernommen.
Das benötigte Material wird vom
Auslober kostenlos zur Verfügung
gestellt. Werkzeuge sind vom Teilnehmer mitzubringen. Der Auslober hilft soweit wie möglich beim
Transport, bei der Aufstellung und
beim Abbau der Kunstwerke.
Jahressausstellung 2008
Kunstverein Erding e.V.
Geschäftsstelle: Monika Steiger,
Singlding 18, 85435 Erding,
T 08122.8213, Fax 08122.945726,
eMail: [email protected]
www.kunstverein-erding.com
Der Kunstverein Erding lädt ein,
bis zu 3 Arbeiten (nicht älter als 3
Jahre) zur jurierten Jahresausstellung mit dem Thema „Zwischen
Messer und Gabel“ einzureichen.
Voraussetzung: Wohnsitz in Ba-
yern oder ein besonderer Bezug
zum Kunstverein Erding.
Ausstellung im Frauenkircherl Erding, 15.08. – 29.08.2008, Eröffnung
15.08., 19 Uhr.
Einlieferung Fr, 11.07., 15 – 19 Uhr
Kapelle des Landratsamtes Erding,
Erding, Alois-Schießl-Platz 2.
Es werden Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Installationen u.ä. ausgestellt.
Einlieferungsgebühr € 10,- für
Nichtmitglieder des Kunstverein
Erding, Katalogbeitrag € 30,- für
ausstellende KünstlerInnen.
Abholung ausjurierte Arbeiten Fr,
18.07.08, 18 – 20 Uhr, Kapelle im
Landratsamt, ausgestellte Arbeiten
Fr, 29.08. ab 19 Uhr im Frauenkircherl. Alle an der Ausstellung beteiligten KünstlerInnen nehmen an der
Auswahl zu den Kunstpreisen
teil. Der Kunstpreis in Höhe von
€ 1.000 wird von der Sparkasse
Erding-Dorfen gesponsert.
Ausstellungsangebot 1
im Haus Tobias Augsburg
Das Haus Tobias, Bildungs- und
Begegnungszentrum der Klinikseelsorge der Diözese Augsburg,
bietet bildenden KünstlerInnen Ausstellungsmöglichkeiten im hellen
Treppenhaus und in den Gängen des
Hauses für Einzel- und Gruppenausstellungen. Die ausgestellten
Objekte werden von uns versichert
(Transport, Auf- und Abbau, Materialschäden). Geplant sind 4 – 5
Ausstellungstermine im Jahr. Die
Künstler werden durch ein Juryverfahren ausgewählt (nächste Jury am
24. Juni 2008).
Bewerbungen bitte mit Vita, Fotos,
Katalogen etc. an:
Haus Tobias, Stenglinstraße 7,
86156 Augsburg
Nähere Auskünfte: Frau Bernhard
T 0821.44096 0; eMail: marlies.
[email protected]
Ausstellungsangebot 2
Kunstpavillon München
Der Verein bietet für das Jahr 2008
Künstlerinnen und Künstlern wieder die Möglichkeit, im Pavillon in
München für eine Dauer von jeweils
3 Wochen auszustellen. Zwischen
allen Ausstellungen ergibt sich außerdem Gelegenheit, Performanceveranstaltungen und andere künstlerische Events von 1–4 Tagen Dauer
durchzuführen.
Teilnahmebedingungen: keine Altersbegrenzung, Begrenzung auf
bayerische Künstler, alle Ausdrucksformen der bildenden, medialen und der Performance-Kunst
möglich. Bewerbungsunterlagen
und Konditionen unter:
www.kunstpavillon.org.
Briefliche Bewerbungen im Format
Din A4 mit Fotos, Ausstellungsliste
und Lebenslauf. Einsendeschluß für
2009 ist der 10. Juli 2008 (Poststempel). Auswahl und Zusammenstellung aus allen Einsendungen
trifft unsere kollegiale Kommission.
Kunstpavillon München e.V.,
Sophienstr.7a, 80333 München
www.kunstpavillon.org
im Bilde 2/08
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Ausstellungskalender / Impressum
AUSSTELLUNGSKALENDER
IMPRESSUM
Heft 2/2008, 26. Jahrgang
Von den BBKs oder mit deren Unterstützung veranstaltete Ausstellungen: Juni bis September 2008
Herausgeber:
BBK Landesverband Bayern e.V.
Klaus von Gaffron, Isabellastr. 49, 80796 München
Tel. 089. 272 15 79, Fax 089. 271 52 13
www.bbk-bayern.de, eMail: [email protected]

BBK München und Oberbayern
••• München, GALERIE DER KÜNSTLER,
Maximilianstr. 42, Vernissage immer einen Tag
vor Ausstellungsbeginn 18 – 21 Uhr,
Achtung!
Neue Öffnungszeiten ab September 2007:
Mi – So 11 – 18 Uhr ( Feiertage geschlossen)
28.05. – 20.06. 6000 Jahre München
Klasse Stefan Huber (Teilnehmer
siehe S. 5)

BBK Niederbayern
••• Passau, Kulturmodell Bräugasse 9,
94032 Passau, Tel. 0851.36 311, geöffnet Di–So 15–17,
www.kulturmodell.de, [email protected]
30.05. – 22.06. Künstler aus Be Boterhal/NL
27.06. – 20.07. Inga Kirchhoff, Lutz Rohmann, Malerei
25.07. – 17.08 Künstler aus Montechio Maggiore
Ö.Poschmann, S. Sapok, H. Seyboth, Szüts T., H.-J.
Vogel, L. Zehringer)
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BBK Nürnberg
... gesamtes Verbandsgebiet
21./22.06. Tage des offenen Ateliers Nürnberg und Mittelfranken 2008

BBK Schwaben Nord uNDAugsburg
••• Augsburg, BBK-Galerie im abraxas
Sommestr. 30, geöffnet DI, MI, Fr 14–18
02.06. – 29.06. Drucksymposium
06.07. – 03.08. Lustvolles Papier, dreidimensional
••• Augsburg,, Sparkassensaal Kreissparkasse
08.07. – 19.09. Schwäbischer Kunstpreis der Kreissparkasse 2008

BBK Schwaben-Süd
••• Passau, CommuniGate, Dr.-Ernst-Derra-Str. 2,
Tel. 0851. 95120, geöffnet 10 – 15 Uhr
01.01. – 31.12. www.bbk-bayern.de/ndb/
druckkunst
••• Kempten, Kunsthalle, Memminger Str. 5,
geöffnet Di–Fr 15–18, Sa/So 14–18 Uhr
04.07. – 20.07. Werkreihe (Arbeitstitel)
Fotografie, Skulpturen
••• Passau, TRP 1 Fernsehen, Dr. Emil Brichta Str. 5,
94036 Passau, Tel. 0851 98884-0, [email protected]
– 30.06.
Rosemarie Wurm
••• Kempten, Hofgartenmsaal
08.08. – 07.09. 59. Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche
••• Passau, Klinikum, Innstraße 76, 94032 Passau
geöffnet während der Besuchszeiten
01.01 – 31.12. Künstler aus der Region Passau
präsentieren im neuen Eingangsknoten im Klinikum
Passau ihre Kunstwerke auf 5 Stockwerken.
www.bbk-bayern.de/ndb/klinikum-passau
alle Ausstellungen des BBK Niederbayern e.V. auch
unter www.bbk-bayern.de/ndb
••• Eggenfelden, Schlossökonomie Gern,
Gotischer Kasten, Di–Fr 10–12 / 15–18, Sa–So 13–18
Eröffnung 11. Juli, 19 Uhr
1207. – 31.08. Schmelztiegel
Internationale Bronzegussausstellung:
Rumänische, ungarische, österreichische und
deutsche Künstler und Künstlerinnen (P. Bauer, Paul
Brockhage, Dudás S., S. Esterbauer; Ch. Gentsch
, W. Gottschalk, Hadik G., A. Hasberg, Irimescu
R., F.Lankes, J. Lankes, J. Lipfert, R. Neumayr,
••• Pfronten, Kurpark
27.06. – 24.08. Kunst im Park 2008, Skulpturen

BBK Unterfranken
••• Würzburg, BBK-Galerie, im Kulturspeicher
geöffnet Mi, Do, Fr, So 11 – 18, Sa 13 – 20 Uhr
06.06. – 29.06. Grenzland Stille ,Carlo Catoni, Malerei, Ralph Hartan, Bildhauerei
Eröffnung So., 15.06., 19 Uhr
Künstlercafé So., 15.06., ab 11 Uhr
••• Würzburg, Werkstattgalerie im Künstlerhaus
geöffnet Mi, Do 9 – 18, Fr 14 – 18 Uhr
14.05. – 05.06. Paare, Mitgliederausstellung
11.06. – 10.07. Harald Müller-Wünsche
„Blue“ art is revolution
Eröffnung Mi., 11.06., 19 Uhr
Dieses & Jenes
Bildhauer und
Bürgermeister
Der Bildhauer Hans Thurner wurde am 16.
März nach bereits 12 jähriger Amtszeit erneut zum 1. Bürgermeister der Gemeinde
Obing gewählt. Hans Thurner ist seit März
1984 Mitglied des BBK. Von 1983 bis 1989
war Hans Thurner 1. Vorsitzender des AK68,
Künstlergemeinschaft Wasserburg am Inn.
In dieser Zeit wurde auch der Skulpturenweg
Wasserburg am Inn initiiert.
Trotz der kommunalpolitischen Arbeit ist
Hans Thurner weiterhin aktiv als Bildhauer
tätig und konnte in enger Zusammenarbeit
mit Ute Lechner mehrere Kunst am Bau-Projekte realisieren. Als nächste größere Ausstellungen sind Präsentationen des Projektes
„Die Erde ist keine vollkommene Kugel“ ab
18. Mai in Hallstatt anlässlich der Oberösterreichischen Landesausstellung und ab 7. Juni
in Rendsburg bei Kiel im Rahmen der NordArt geplant.
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im Bilde 2/08
»im Bilde« ist die Zeitschrift des Berufsverbandes
Bildender Künstler Landesverband Bayern
mit seinen 9 Regionalverbänden:
BBK München und Oberbayern
Klaus von Gaffron, Tel. 089. 272 15 79
Maximilianstr. 42, 80538 München,
GALERIE DER KÜNSTLER Tel. 089. 220 463
Büro 089. 2199 600, Fax 089. 21 99 60 50
www.bbk-muc-obb.de
www.muenchen-oberbayern.bbk-bayern.de
eMail: [email protected]
[email protected]
BBK Niederbayern
Hubert Huber, Ringstr. 1, 94081 Fürstenzell,
www.niederbayern.bbk-bayern.de
eMail: [email protected]
Tel. 08502. 82 50, Fax 08502. 82 00
BBK Niederbayern/Oberpfalz
Ludwig Bäuml, Ludwigstr. 6, 93047 Regensburg
Tel. 0941. 53 228, www.kunst-in-ostbayern.de
www.niederbayern-oberpfalz.bbk-bayern.de
eMail: [email protected]
BBK Nürnberg und Mittelfranken
Richard Pinkert,
Eichendorffstr. 13, 91161 Hilpoltstein,
Tel. 09174. 3911, Fax 09174. 3216
www.nuernberg.bbk-bayern.de
eMail: [email protected]
BBK Oberbayern Nord und Ingolstadt
Dagmar Hummel, Tel. 08456. 36 07
Harderbastei, Oberer Graben 55, 85049 Ingolstadt
Tel. + Fax 0841. 931 27 54
www.oberbayern-ingolstadt.bbk-bayern.de
eMail: [email protected]
BBK Oberfranken
Bernd Wagenhäuser, Christine Gruber
Hainstr. 4a, 96047 Bamberg
Tel. 0951. 208 24 88, Fax 0951. 208 24 87
Geschäftsstelle: Maria Röhrig
www.bbk-bayern.de/obf
eMail: [email protected]
BBK Schwaben Nord und Augsburg
Annemarie Helmer-Heichele, Norbert Kiening
BBK Galerie im Kulturforum Abraxas,
Sommestr. 30, 86156 Augsburg,
Tel. 0821. 444 33 61, Fax 0821. 444 33 63
www.kunst-aus-schwaben.de
eMail: [email protected]
[email protected]
BBK Schwaben-Süd
Winfried Becker, Helmut Domnik,
Kleiner Kornhausplatz 1, 87439 Kempten
Tel. 0831. 27 046, Fax 0831. 51 27 046
www.kunst-aus-schwaben.de
eMail: [email protected]
BBK Unterfranken
Thomas Reuter, BBK-Galerie im Kulturspeicher,
Galerieleitung: Margot Garutti, Veitshöchheimer
Str. 5, 97080 Würzburg, Tel. 0931. 50 612
www.bbk-unterfranken.de
eMail: [email protected]
Redaktion: Klaus von Gaffron, Hubert Huber,
Pit Kinzer, Gertraud Küchle-Braun
Herstellung: Pit Kinzer, Ottobeurer Str. 1,
87733 Markt Rettenbach, Tel. 08392. 9 33 63,
Kein Fax mehr!!!, eMail: [email protected],
www.pitkinzer.de
Druck + Versand: Druckhaus Kastner, Wolnzach
Namentlich gekennzeichnete Beiträge sind nicht
als Meinungsäußerung der Redaktion anzusehen.
Artikel unter Regionalverbands-Rubriken werden
auf Eigenverantwortung des jeweiligen Verbandes
abgedruckt.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine
Gewähr. Unterlagenrücksendung nur bei
mitgeliefertem Rückporto.
4 Ausgaben pro Jahr, jeweils Anfang März / Juni /
September / Dezember, Auflage 4000 Exemplare
Einzelheft €6,00, Jahresabonnement €18,00
(Anfragen zu Abonnement und Anzeigenpreisen
an H.M. Neuwerth, [email protected],
Tel. 08509. 25 66). Für BBK-Mitglieder ist der
Bezugspreis im Jahresbeitrag eingeschlossen.
Titelbild: Siegfried Kreitner „III 2005“, Lichtdruck
(siehe S. 16)
Redaktionsschluss für Heft 3/2008: 15.07.2008

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