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Durchsichten Zu Fotomontagen von Hans-Jürgen Laufer Mülheim 2011 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 1 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 2 Vorwort Sehr geehrte Kunstfreunde, ich freue mich Ihnen diese Übersicht1 zu überreichen, die einen Einblick in mein Hobby gestattet. Fotos zu überhöhen, mit Bildern Aussagen zu schaffen, die in den eigentlichen Quellen nicht enthalten sind, Abbilder von gegenständlichen Dingen so zu arrangieren, dass man auch nicht Sichtbares nachempfindet und begreift - das ist eine Kunst, die im Expressionismus und im Surrealismus des zwanzigsten Jahrhunderts eine Blüte hatte. Die Methode Aussagen zu treffen mit Bildern, - ein Bild sagt mehr als tausend Worte – wurde immer benutzt, um Menschen zu beeinflussen, beispielsweise in Werbung und Propaganda. Trotz dieser für manche Bürger anrüchige Verwendung ist es doch eine Methode der Meinungsäußerung, egal ob es sich um Zustände der Gesellschaft, Zusammenhänge in Technik und Wissenschaft oder um die Gefühlswelt handelt. Solange man nicht andere verletzt in der Provokation der Überhöhung ist dies auch kein Reizthema zwischen Künstler und Betrachter. Man ist sich bei dieser Kunst immer bewusst, dass es eine Meinung ist, die in die Öffentlichkeit getragen wird. Es wird immer Standpunkt bezogen. Nur ist die überhöhte gegenständliche Aussage direkt zugänglich, zugänglicher als eine Abstraktion. Aus diesem Grund findet sie auch Widerhall in nicht nur intellektuellen Kreisen. Es ist eine augurische Freude, wenn man erkennt, was zwischen den Zeilen steckt. Menschen aus Ostdeutschland kennen das mehr noch als unsere Landsleute aus dem westlichen Teil Deutschlands. Symbolismus in Gegenstand und Anordnung ist immer eine Kunst, die Geist mobilisiert. Das ist der Grund, dass dies immer dort gepflegt wird, wo es darauf ankommt, gegen dominierende Verdummung anzutreten. Mit den Mitteln computergrafischer Techniken Bilder zu erstellen, die den menschlichen Geist beflügeln – das ist mein Anliegen. Wenn Ihnen dieser Auszug aus über tausend Versuchen gefällt (oder auch nicht gefällt), Sie sich vielleicht zu sehr provoziert fühlen, obwohl Personenbezüge nie Ursache eines Bildes sind, dann scheuen Sie sich nicht, mich anzusprechen. In gleicher Weise bitte ich Sie zu reagieren, wenn Sie vielleicht ein Bild selbst besitzen möchten. Ich werde versuchen ihren Wünschen zu entsprechen, auch Ihren Intensionen entgegenkommen. Sollten Sie ein Thema vor Augen haben, dass man Umsetzen könnte – als Bilder oder als Ausstellung, auch dann kann ich Ihnen helfen und bin Ihnen dankbar wenn Sie mich ansprechen. Sie können mich über meine Web-Präsens http://www.drlaufer.de erreichen oder schicken Sie mir eine E-Mail [email protected] . Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Anregungen bei den folgenden Seiten. Ihr Mülheim im Sommer 2011 1 Dieser Katalog löst den bereits im Jahre 2006 erstellten ab. Er enthält die überarbeitete Inhalte und ergänzt ihn durch hinzugefügte Teile. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 3 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 4 Inhalt Inhalt Vorwort Leitbild Frauenkirchenruine – nicht vergessen Hell und Dunkel Grafiken Für Freiheit Der Mond und das Meer Ausblicke und Einblicke Flächen und Linien Unwirkliche Landschaften Dramatische Himmelsbilder Surrealistische Darstellungen Reproduktionen und CAD-Computergrafik Freigestellte Objekte Ausgewählte Bilder Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 6 Seite 7 Seite 9 Seite 11 Seite 13 Seite 15 Seite 17 Seite 19 Seite 21 Seite 23 Seite 25 Seite 27 Seite 29 Seite 5 Leitbild Wer da sehen will, der siehet! Fotomontagen oder Fotocollagen, sind künstlerische Bildwerke. Sie erhöhen oder verändern die Aussagekraft von Fotografien und bringen sie auf den Punkt, wie ihn der Künstler sieht. Die so hergestellten Bilder können Emotionen wecken. Das hat man bereits vor vielen Jahren erkannt und auch häufig im Leben benutzt. Beispiele finden sich in der Werbung, in der Plakatkunst und in der Agitation. Ein Meister der klassischen Fotomontage war der Deutsche John Heartfield. Fotomontagen werden heute am Computer hergestellt durch Objektseparation aus einem oder mehreren Fotos und verschiedenen Prozessen der Bildverarbeitung. Die Funktionen des Programms werden wie Pinsel, Schaber, Messer, Spachtel, Kleber und andere benutzt. Sie sind wie die Werkzeuge des klassischen Bildhandwerks zu betrachten. Die Benutzung dieser Werkzeuge erfolgt nicht automatisch, sondern wird durch den Künstler gesteuert. Dabei bleibt manuelles Tun nicht aus. Wie es mit jedem Bild seit den Zeiten der Höhlenmaler ist - es ist die individuelle Widerspiegelung der Welt. Kreativität entsprießt dem Gehirn. Durch vielseitige Wechselwirkungen beim Gestalten entsteht virtuell ein Abbild der Idee und das Bild ist das Ergebnis der handwerklichen Umsetzung, das Sichtbarmachen dessen was im Gehirn entstanden ist. So ist das Bildnis einer Fotomontage nicht das Ergebnis einer formalen Programmanwendung, sondern immer ein künstlerisches Ergebnis und ein Unikat. Auch wenn es nicht materiell im herkömmlichen Sinn, sondern elektronisch verschlüsselt als Datei vorliegt. Erst durch den Druck entsteht das Bild physisch – und ist wie ein Grafikdruckstock zu betrachten wie er für die Herstellung von Kopien benutzt werden kann - wiederholbar, solange die Werkzeuge dazu funktionieren. Drucke von digitalen Fotomontagen als Kunstobjekte werden deshalb wie Grafiken behandelt, signiert und mit einer Nummer versehen. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 6 Frauenkirchenruine – Nicht vergessen Bilder Frauenkirchenruine 1 bis 10 Bildausführung Die Bilder Frauenkirche 1 bis 10 werden in der Regel auf Papier (matt oder glänzend) gedruckt, um ihren zum Teil plakativen Charakter zu betonen. Das Format ist variabel von 30x40, 40x50 bis 60x80. Die Bilder wirken rahmenlos oder hinter Glas mit einem schmalen Rand. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 7 Frauenkirchenruine – Nicht vergessen Bilder Disputation 1 bis 4 Disputation zwischen Wort und Tat „Weidet die Herde Christ, so euch befohlen ist, und sehet wohl zu, nicht gezwungen, sondern williglich, nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund (2.Petr.5.2).“ Es war ursprünglich nicht die Bibel, sondern das tägliche Sein, welches zu diesem Bild führte. Wie kam es dazu, dass so eine gewaltige Kirchenkuppel in sich stürzte nach der Feuersbrunst des Bombenhagels? Wo sind die Ursachen und was sind die Wirkungen? Leben. – Auf der einen Seite Ideologie und Glaube, auf der anderen Seite Wirtschaft und Existenz. Und dazwischen die vielen Schafe, die behütet werden sollten, damit sie immer Wolle geben. Die Hirten haben die Pflicht der väterlichen Führsorge, sowohl auf der einen Seite, als auch auf der anderen. Nachlässigkeiten schaden nicht nur der Herde. Der dargestellte fiktive Disput zwischen dem Mann der Tat und dem Apostel vor der Ruine der Frauenkirche Dresden mit der weidenden Schafsherde, stellt das Thema der Verantwortlichkeit für die Führung eines Volkes dar - nicht Eigennutz, Missbrauch und Verführung, sondern Hege und Pflege. Die Folgen der Nichtbeachtung sind im Hintergrund zu sehen. Es ist eine Mahnung an das Heute. Damit steht diese Montage, insbesondre das als Triptychon konzipierte, in der Reihe der Altarbilder der Renaissance. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 8 Hell Bilder Hell 1 bis 6 Leichte Details Eine Anregung für diese Bilderserie, die noch einige weitere Motive enthält, kam bei einer Massage. Ausschnitte von Fotos wurden soweit behandelt, dass sie hell und transparent wurden. Diese „High Key“ Bilder wurden dann mit einer Leinwandstruktur überlagert, so dass ein zartes Bild entstand. Beim Druck auf Leinwand wird dieser Eindruck noch verstärkt und erzeugt einen warmen und leicht erotischen Eindruck. In einer ruhigen und entspannten Umgebung sind diese Bilder gut aufgehoben. Bilder Hell 10 und Hell 11 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 9 Dunkel Bilder Dunkel 1 bis 4 Gesichter „Low Key“ ist eine Technik der fotografischen Aufnahme und Bildgestaltung. Ein dunkler, fast schwarzer Hintergrund wird durch einzelne Lichter durchbrochen, die im Kontrast besonders wirken. Hier sind Aufnahmen von Skulpturen und Gemälden entfärbt und Aufbereitet worden. Ein Raster unterbricht die hellen Gesichtszüge der einzelnen Charaktere. Der Reihe nach handelt es sich um Thutmosis III., Käthe Kollwitz, Kaiser Nero, Madonna von Grünewald. Bildausführung Die Bilder Dunkel1 bis Dunkel4 und Hell1 bis Hell11 werden auf Leinwand gedruckt und auf Keilrahmen aufgezogen. Ein schmaler Rahmen aus hellem Lindenholz grenzt die Bilder ab. Gefertigt werden die Bilder im Format 60cmx60cm und 80cmx80cm. Zum gleichen Thema existieren noch weitere Motive. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 10 Grafiken Bilder Grafiken 1 bis 6 Grafiken aus Fotos Manche Bilder zeigen scharfe Konturen, die man mit einem Filter aus einem Foto herauslösen kann. Diese Auszüge lassen sich weiter aufbereiten zu grafischen Zwecken, so dass Zeichnungen entstehen, die ihre Basis in Fotos hatten. Ein Baum auf einer Höhe im Frühsommer - ein Bild in Ruhe. Oder der Birkenzweig gegen den Himmel. Es entstehen Konturen, die den Gegenstand beschreiben. Und in der Kombination mit einem Teil des Fotos und Manipulation entstehen Serien, die eine Verwandlung vom Umriss zum Scherenschnitt durchlaufen. Bildausführung Die Bilder Grafiken1 bis Grafiken6, Sterne1 bis Sterne12 und Gassen1 bis Gassen3 werden auf mattes Papier in verschiedenen Formaten bis zu einer Größe von 50cmx50cm gedruckt. Hinter Glas mit oder ohne einem schmaler Rahmen aus hellem Lindenholz wirken die Bilder in der besonders als Serie an einer geräumigen Wand. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 11 Grafiken Bilder Sterne 1 bis 6 (9 bis 12 nicht dargestellt) Schwarz – Weiß - Rot Grafische Effekte erhält man auch durch die kontrastreiche Anordnung von einfach farbigen Objekten mit verschiedenen Hintergründen. Diese kleine fleischfarbene Blüte wurde aus einer Makroaufnahme heraus geschnitten und mit einem Schwarz-Weiß gestreiften Hintergrund kombiniert. Gasse in Dachau Bild Gassen 1 bis Gassen 3 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 12 Für Freiheit Bilder Freiheit 1 bis 3 Freiheit heißt Verantwortung übernehmen „Verflucht sollt ihr sein“, sagte er, „alle - und wer auch heute sich als Sieger fühlt auf Kosten derer, die ihre Hände beschmutzen mussten. Die ihr für eure Freunde haltet, werden sich gegen euch kehren, und Hoffnungen werden zu Schanden werden und eure neue Macht zur Kette an eurem Fuß, und ihr werdet zu Grunde gehen in eurem Hochmut, - blutig.“ Diese Sätze aus dem Munde eines Revolutionärs von 1917, gerichtet an Lenin und Stalin, stehen nicht allein in der tausendjährigen Geschichte der Menschheit. Immer wenn die Ideale der Menschen missbraucht werden für eigene Interessen, ist der Untergang schon eingeleitet. Ein Ideal der Menschen ist es in Freiheit zu leben, nicht gefesselt und bedrückt durch anderer Willen. Aber dieses Recht steht jedem Menschen zu, jedem der nunmehr 6 Milliarden. Da sind die Konflikte vorprogrammiert, wenn jeder seinen Egoismus als Freiheit deutet. Freiheit heißt deshalb nicht Egoismus, sondern Verantwortung für sein Tun tragen – „Freiheit ist immer die Freiheit des anderen!“ Der größte Missbrauch des Freiheitsbegriffs ist es, im Namen der Freiheit Krieg zu führen – 72 mal seit dem zweiten Weltkrieg führten die USA Krieg. – Und, schauen Sie weg? Folgen des Hochmuts Bilder Hochmut 1 bis 3 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 13 Für Freiheit Bilder Kassandra 1 bis 6 Kassandrarufe Der Schriftsteller Friedrich Wolf hat einmal in den zwanziger Jahren in Bedrängnis vor Gericht ausgerufen „Kunst ist Waffe“. Auch das ist ein Teil künstlerischen Schaffens – Position beziehen zu den Fragen der Zeit, seinen intellektuellen Verstand einsetzen, um mit ihren Mitteln über soziale Zusammenhänge einfache Menschen aufzuklären. Die Wende in der DDR wäre nicht denkbar gewesen, wenn nicht Künstler diese Wende durch „die Kunst der Konspiration – den Symbolismus“ vorbereitet hätten. Die Schriftsteller und bildnerisch Schaffenden kamen sich lange wie Kassandra, die Tochter des Priamos vor. Dann aber, als die Zeit gekommen war, standen sie in der ersten Reihe, wie zum Beispiel Stefan Heym. Bildausführung Auf Grund ihrer gesellschaftskritischen Aussage sind die Bilder dieses Blattes als Plakate entworfen worden. Sie werden sowohl auf mattes als auch auf Glanzpapier gedruckt. Das Format ist variabel von 30x40 bis 60x80. Die Bilder wirken rahmenlos ohne Glas oder hinter Glas, dann eventuell mit einem schmalen Rand aus Metall. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 14 Der Mond und das Meer Bilder Meer 1 bis 7 Magische Nächte Mehr noch als die Sonne ist der Mond das Gestirn, was den Menschen in seiner Entwicklung geprägt hat. Die ständig wiederkehrenden Phasen, die erkennbaren Strukturen und seine schon frühzeitig bewusst werdenden Einflüsse auf das Meer haben Religion, Kalender und Mythen geschaffen. Auch heute, wo wir die lebensfeindliche Wüste auf der Mondoberfläche kennen, beeinflusst er die Psyche, insbesondere mit einer anderen Unbegreiflichkeit, dem Meer. Beide Elemente sind uns fremd und ziehen uns daher an. Wir lassen uns von den Erscheinungen hypnotisieren und tauchen so in unser Unterbewusstsein ein, wir lassen den alltäglichen und begreifbaren Stress zurück, sammeln neue Kraft und finden Geborgenheit bei Selene – der Mondgöttin – und sind so wieder fit für den neuen Tag. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 15 Der Mond und das Meer Bilder Meer 8 bis 11 Die Geburt der Venus Die schaumgeborene Göttin der Schönheit (griechisch Aphrodite) und der Liebe entsteigt wie im Gemälde von Botticelli (15. Jahrhundert) dem Meer. Im Hintergrund ist Mars zu sehen. Der Gott des Krieges wird es sein, mit dem sie sich einlässt, um ihren Mann Pluto zu betrügen und den Trojanischen Krieg auszulösen, den sie an der Seite des Paris führen wird, der sie bei der Schönheitswahl begünstigte. Bildausführung Die Bilder Meer1 bis Meer11 können sowohl auf Leinwand gedruckt und auf Keilrahmen aufgezogen oder als Papierbilder hergestellt werden. Ob ein Rahmen gewünscht wird, hängt von der Umgebung ab. Die möglichen Formate sind auf Grund des unterschiedlichen handwerklichen Ansatzes bei diesen Bildern nicht einheitlich und können nur nachgefragt werden. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 16 Ausblicke und Einblicke Bilder Fenster 1 bis 4 Das Haus Zu Beginn der neunziger Jahre sprach M. Gorbatschow über das Haus Europa. Wie sollte es aussehen, wie sollte jeder darin Leben ohne sich selbst und seine Identität zu verlieren? Nun liegt meiner Meinung nach die Lösung einfach darin, einige Grundrechte, die für alle gelten, als Gerüst zu nehmen, und diese wie ein Fachwerk zu benutzen, welches ein Haus trägt. Ein Beispiel dafür, wie ein Fachwerk sein Gesicht verwandeln kann, zeigen die Bilder oben. Da sind einmal die schweren Balken, die sich massiv gegen den Hintergrund abheben. Ein Hintergrund der weit und unendlich ist, wo jedes Fenster und jede Luke ein überflüssiges Moment ist. Dem steht ein Haus gegenüber, wo zarte Linien andeuten, worin seine Tragkraft besteht und sich Fenster nicht abheben vom Hintergrund – ja der Eindruck entsteht es wäre ein Haus Gottes. Oder es werden die Farbspiele in den Tönungen gesehen, die Wirkungen nach außen senden und auf Alter und Erhaltungsgrad schließen lassen. Und der Varianten des Gesichtes sind kein Ende. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 17 Ausblicke und Einblicke Bilder Fenster 5 bis 7 Fenster in der Nacht Den Blick aus dem Haus zu ermöglichen, Anteil haben an dem was draußen passiert und doch nicht auf die Wärme des Ofens zu verzichten, das ermöglichen Fenster. Aber nicht nur an der lebendigen Vielfalt des pulsierenden Lebens teilzuhaben, fasziniert am Fenster. Auch dann, wenn es eigentlich nichts mehr zu sehen gibt. Nachts wenn der Mond ins Fenster scheint, fühlen wir uns hingezogen und schauen hinaus, erschauern vor der verfremdeten Umgebung und genießen wie ein Voyeur die Sicherheit hinter der Scheibe. Hier sind einige Bilder aus einer Serie Fenster und Mond aus der Ausstellung „Vollmond“ abgebildet. Sie sind ein Beispiel, wie Fotos benutzt werden können, herausgenommen aus ihrer natürlichen Umgebung ganz anders zu wirken, indem man andere Farben und Tönungen benutzt, ablenkende Details vermeidet. Die Reduktion auf eine Schwarz-Weiße Darstellung unterstreicht das Anliegen der Isolation auf die Wirkung des Mondlichtes. Bildausführung Die Bilder Fenster 1 bis 9 sind, obwohl sie alle Ausblicke gewähren, doch unterschiedlichen Motiven zugeordnet. So sind auch die Formate unterschiedlich, sie können bis zu Größen von 80x100cm problemlos gedruckt werden. Als Druckmaterialien können sowohl verschiedene Papiere als auch Leinwand benutzt werden. Die Formate hängen von der Umgebung der Präsentation ab. Bitte sprechen Sie mich an. Bilder Fenster 8 und 9 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 18 Flächen und Linien Bilder Strukturen 1 bis 6 Sand und Meer Wer ist nicht schon am Meer gewandert, immer an der Grenzlinie zwischen Wasser und Land entlang. Und sicher gibt es kaum jemand, der nicht das ewig gleiche Bild vor sich hatte, was sich mit jedem Wellenschlag verändert. Es ist faszinierend, dieser seit Millionen, ja vielleicht schon Milliarden Jahren gleiche Vorgang. Und immer bringt das Meer etwas mit und gleichzeitig nimmt es anderes wieder mit sich fort in die Tiefen der See. Und wir sehen einen Vorgang, den wir in unserer Kurzsichtigkeit in Raum und Zeit erahnen und sind so gefesselt, dass wir immer wieder schauen und darauf hoffen, dass das Meer irgend etwas bedeutendes ablegt. Vielleicht ein Stück Bernstein, ein besonderen Stein, zum Beispiel ein Faustkeil aus der Steinzeit, ein Stück Holz oder irgend ein Treibgut. Etwas, wo wir eine Geschichte dahinter vermuten. Es sind die flüchtigen Bilder, die hier aufbereitet sind, damit sie nicht in den Sand gemalt wurden. Bilder Strukturen 7 und 8 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 19 Flächen und Linien Bilder Strukturen 9 bis 12 Linie, Punkt und Fläche Strukturieren ist ein Modewort. Noch vor einigen Jahren war es vorrangig in der Technik und Wissenschaft gebraucht, um eine Begrifflichkeit für Gliederung und Ordnung zu haben. Was hat dies nun mit Kunst zu tun? – Es hängt vielleicht damit zusammen, dass Linien, Punkte und Flächen zwar zusammenhängen, aber doch ein Gegensatz bilden. Gegensätze sind aber Elemente, die sich anziehen - die attraktiv machen. Und das Fehlen dieser Elemente wird durch das Setzen von Kontrastpunkten interessant. Die Sandflächen sind eigentlich Punktmuster, jedes Körnchen ist ein Element und in ihrer zufälligen Häufung bilden sie eine Fläche, mit ihren Farbverläufen, Konturen und Übergängen. Manchmal bricht sich das Licht im rückflutenden Wasser. Eine Zäsur in diesen Bildern ist die Linie zwischen Land und Meer und so wird es verständlich, dass auch die Zeit, die zwischen den Wellen vergeht auch ein Bild der Vergänglichkeit des Jetzt ist. Panta rhei. Anders ist es, wenn flächige Objekte so gesehen werden wie sie ein Zeichner sieht, ihre Konturen hervorhebt, ihre Oberfläche an den Kanten misst. Das linienhafte Spinnennetz hat das nicht nötig, es ist so filigran, dass eine Berührung genügt, es zu zerstören. Und trotzdem kann man annehmen, als wäre dieses Netzwerk eines kleinen Tieres eingeprägt in den Solnhofer Kalkschiefer, wie etwa der Urvogel. Aber es ist eben eine Täuschung, wie so vieles, was durch Bildaufbereitung erzeugt werden kann. Bildausführung Die Bilder Strukturen1 bis Strukturen12 können sowohl auf Leinwand gedruckt und auf Keilrahmen aufgezogen werden oder als Papierbilder hergestellt werden. Ich empfehle einen schmalen Rahmen aus Holz oder aus Metall. Als Formate kommen für die quadratischen Bilder vorrangig 40x40cm, für die anderen Bilder Großformate bis 70x100cm in betracht. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 20 Unwirkliche Landschaften Bilder Landschaften1 und 2 Surreale Landschaften Die Landschaftsmalerei hat sich jeher nicht nur der Widerspiegelung von Land und Leuten gewidmet. Sie wurde häufig benutzt Missstände und gesellschaftliche Zusammenhänge verdeckt und auch offen darzustellen. Berühmte Beispiele dafür sind der Romantiker C.D. Friedrich oder der Surrealist S. Dali. Die Fotomontage von Landschaften schließt sich an die Tradition der Surrealisten an und benutzt diese Technik, um Stimmungen auszudrücken und auch Zusammenhänge zu konterkarieren. So bildet die Wüste im Harzer Land die Auswirkungen der Liberalisierungs-Reformen ab, die den Zug der Arbeit nach Profit ins Ausland begünstigen. – Die heimischen Landschaften dünnen aus, weil eben nur noch die „Fußlahmen“ verharren, bis sie vom Sand zugeweht werden. Nur noch Jagdsitze und Falken dienen der Erschließung durch eine Jägerlobby. Ausgangspunkt sind meist Landschaftsfotografien, die einen relativ planaren Vordergrund schaffen um als Aufstellungsebene des Bildes zu wirken. Dann werden einzelne Elemente des Mittelgrundes eingefügt, welche im Kontrast zum Vordergrund stehen und das eigentliche Thema symbolisieren. Ein angepasster Himmel ergänzt den Hintergrund, dessen Flächen durch einzelne Punkte Markierungen erhalten und so das Bild abrunden. Bilder Landschaften 3 und 4 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 21 Unwirkliche Landschaften Bilder Landschaften 5 bis 8 Eine kritische Auseinandersetzung ist auch das Bild mit dem Tetraeder aus Bottrop an der Küste Mecklenburgs. Der Titel „Die Kohle ist alle! - Kein Öl in Sicht“ in Verbindung mit der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet ist mehr als zweideutig. Oder die Ankunft der Griechen aus dem brennenden Troja durch Athene. Landschaftsbilder können so tatsächlich inhaltsschwer sein und hinter einer ungewöhnlichen Fassade verbirgt sich ein harter Kern. Bildausführung Die Bilder Landschaften 1 bis 8 können sowohl auf Leinwand gedruckt und auf Keilrahmen aufgezogen oder als Papierbilder hergestellt werden. Ob ein Rahmen gewünscht wird, hängt von der Umgebung ab. Die möglichen Formate sind unterschiedlich, vorwiegend jedoch Quer gestaltet und liegen bei 50cm und größer. Die hier quadratischen Ansichten sind Ausschnitte. Die genauen Maße können in gewissen Rahmen angepasst werden. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 22 Dramatische Himmelsbilder Bilder Hintergrund 1 bis 4 Wolken als Hintergründe Landschaften wirken nicht ohne Beachtung des Himmels. Manchmal sind gerade bei guten Motiven nicht die passenden Wolken vorhanden, die das Bild abrunden können. Oder es sind Zweige oder sonstige Gegenstände, die den Himmel nicht richtig zur Geltung kommen lassen. Dann kann eine einfache Fotomontage helfen, den richtigen Himmel in den Hintergrund zu schieben. Etwas anders ist es bei den Landschaftsmontagen, die aus einzelnen Komponenten künstlich erzeugt werden. Da ist der Himmel ein Symbol, welches zur Aussage oder zur Verstärkung einer Aussage beiträgt. Dann sind solche Hintergrundbilder zu unterschiedlichen Tageszeiten und Wetterlagen, wie sie hier beispielhaft dargestellt wurden sehr hilfreich bei der Komposition. Bilder Hintergrund 5 und 6 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 23 Dramatische Himmelsbilder Bilder Himmel 1 bis 3 Plastische Himmelsbilder als Hintergründe Oftmals sind Lichtstimmungen kurz vor oder während des Sonnenauf- und Unterganges sehr exotisch und plastisch. Das resultiert aus der Kürze der Zeitspanne, die das Licht sehr flach aus den sich stetig wechselnden Wolkenformationen bildet. Sie wirken schon als Fotografien selbstständig und bedürfen eigentlich keiner Überhöhung oder Veränderung. Dennoch schaffen kleine Zusätze wie Vögel, Ballons, Flugzeuge etc. Blickpunkte, die das Bild beleben. Manchmal wirkt auch ein Vordergrund, ganz am unteren Rand zur Bildverstärkung mit, denn er betont die Weite des Himmels und die Kleinheit menschlicher Seele. Bilder Himmel 4 und 5 Bildausführung Die Bilder Himmel 1 bis 6 können vorzugsweise auf Leinwand gedruckt und auf Keilrahmen aufgezogen oder als Papierbilder hergestellt werden. Ob ein Rahmen gewünscht wird, hängt von der Umgebung ab. Die Hintergrundbilder sind Fotos und können auf Wunsch genauso wie Fotomontagen behandelt werden. Es existiert eine große Auswahl von Himmelsfotos mit und ohne Vordergrund. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 24 Surrealistische Darstellungen Surrealismus Der Surrealismus in den bildenden Künsten ging direkt aus der dadaistischen Bewegung am Ende des ersten Weltkrieges hervor, von dem er auch seine antibürgerliche Stoßrichtung bezog. Ausgehend von der Psychoanalyse Sigmund Freuds versuchten die Künstler der Bewegung nicht länger, äußere Wirklichkeit darzustellen, sondern thematisierten stattdessen das Unbewusste, Triebhafte und Irrationale, ohne den Bezug zur Gesellschaftskritik zu verlieren. Bedeutende Vertreter waren in Europa neben P. Picasso, S. Dalì und R. Magritte. Um 1928 zeigten sich erste Zerfallserscheinungen der Bewegung, die im Zuge der Résistance im zweiten Weltkrieg eine kurze Neugeburt erlebte. Offiziell wurde die surrealistische Strömung, die sich schnell in ganz Europa und den USA ausweitete, 1969 aufgelöst. Surrealistische Tendenzen hingegen zeigen sich bis in die heutige Zeit in der Literatur und in Elementen der bildenden Kunst. Insbesondere die Fotomontagetechnik für Werbe- und Agitationszwecke bedient sich manchmal den Ideen des Surrealismus. Auszug aus Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2002. © 1993-2001 Bilder Surrealismus 1 und 2 Was ist die Aussage in solchen Bildern? Etwas darzustellen, was nicht gegenständlich abgebildet werden kann, ist eine Kunst. Sie führt immer wieder zur Spekulation um die Frage – was bedeutet es. Um eine Aussage dennoch zu treffen, bedient man sich Metaphern, beispielsweise einer Symbolik. Hier ist nicht der Maler gefragt, sondern der Betrachter, der mit dem Blick auf die Objekte aufgefordert ist, seine Erfahrungen der Welt mit dem Eindrücken des Künstlers zu kommunizieren. Damit wird die Fotomontage eine Technik, erkennbare Objekte scheinbar aus dem Zusammenhang herausgerissen zu arrangieren, sie eventuell zu verzerren und untereinander wirken zu lassen, das eine Aussage erkennbar wird. Beispielsweise werden im Bild 1 „Das goldene Zeitalter ist zu Ende“ Mechanismen wie - die Börse, das Auffressen des Brotes, der Weg in die todbringende Wüste - der Gesellschaft dargestellt. Im Bild 2 ist „Das Peter-Prinzip“ erkennbar. Jeder erreicht die Stufe seiner Inkompetenz – Aufstieg, Abstieg oder Abschiebung – als Sinnbild an den Pyramiden. Auch Protektion als Symbol des befördernden Gottessohnes Horus, lässt Korruption erwarten und das Land blüht nicht auf, sondern versinkt im Staub. Selbst der Olymp ist mit einbezogen. Horus kneift das Auge zu und es ist nicht die Sonne, sondern der Mond. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 25 Surrealistische Darstellungen Bilder Surrealismus 3 bis 8 Zum Entstehen dieser Bilder Am Anfang steht immer die Idee von der Aussage oder einem Gefühl. Dann kommen die ersten Schritte - die Umsetzung als Bild, mit den vergleichenden Symbolen, als kurze Skizze, als gedankliche Vorstellung oder auch als Anregung von Vorlagen. Es folgt der formale Akt, die Suche nach Objekten, die Bestandteile der Idee dienen können. Sie werden aus Fotos, Grafiken oder anderen Bildquellen gewonnen und können so arrangiert werden. Das Arrangieren geht dann über die einfache Anordnung hinaus, es werden Veränderungen notwendig, damit aus der „Klebemontage“ ein Bild entsteht. Zum Schluss werden noch Anpassungen vorgenommen, die den Bildzuschnitt mit beinhalten. Bildausführung Die Bilder Surrealismus 1 bis 8 werden in der Regel auf Papier (matt oder glänzend) gedruckt, um ihren zum Teil plakativen Charakter zu betonen. Das Format ist variabel von 30x40, 40x50 bis 60x80. Die Bilder wirken rahmenlos oder hinter Glas mit einem schmalen Rand. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 26 Repros von Bildern zur Bibel von Horst Bartsch Bilder 1 bis 6 „Von Gott erzählen“ von Horst Bartsch Zum Maler Horst Bartsch Bilder dieses Malers und Illustrators (1926-1989) sind mir das erste Mal aus Kinder- und Märchenbüchern begegnet und sie haben mich angezogen durch ihre bildhafte und doch abstrakte Malweise – Ton in Ton und doch plastisch. Jedes Bild ist ein durchdachtes Werk. Als dann ein Buch zur Bibel „Von Gott erzählen“ mit den Abbildungen von Horts Bartsch herauskam und fast gleichzeitig im Französischem Dom in Berlin eine Ausstellung der Originale stattfand, habe ich mir das Buch besorgt (1986). Alle Abbildungen zu markanten Stellen im alten und neuen Testament (insgesamt 61) sind gescannt worden und so bearbeitet (Moire entfernt), dass sie als Reproduktionen der Bilder benutzt werden können. Ich habe versucht, diesen Maler im Westen der Republik bekannt zu machen, mit wenig Erfolg. So dient diese Seite eher einer Hommage. Diese Bilder werden nicht gehandelt. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 27 CAD-Computergrafik Bilder CAD 1 bis 3 Linienbilder aus einem CAD-Programm Als technischer Planer hatte ich die Möglichkeit in den achtziger Jahren die damals modernste Technik zu nutzen. So sind in der Freizeit auch erste Versuche gemacht worden, diese Zeichentechnik auch für nichttechnische Abbildungen zu benutzen. In einem Buch zur CAD-Technik bin ich auf Bilder gestoßen, die durch ein Programm entstanden sind. Es waren Fraktale, die sich aus einer Reihenentwicklung ableiteten. Um selbst derartige Bilder machen zu können, habe ich eine kleine Reihe von Programmen geschrieben, die einfache geometrische Objekte (Linien, Ellipsen etc.) durch die Eingabe eines Startpunktes und eines Zielpunktes im Dialog auf dem Tablett durch Vervielfältigung und Transformation Flächenelemente aus Linien zu erzeugen. Der Zufall führte manchmal zu Figuren, die eine Aussage zuließen. Diese Figuren wurden damals auf einen Stiftplotter oder einem Nadeldrucker ausgegeben und verschwanden nach einer anfänglichen Euphorie im Archiv. Beim Aufräumen bin ich auf sie gestoßen, habe sie eingescannt und bearbeitet und zum teil neu komponiert oder durch heutige Bildverarbeitungsmöglichkeiten ergänzt. Bilder CAD 4 bis 6 Bildausführung Die Bilder CAD1 bis CAD6 werden auf mattes Papier in verschiedenen Formaten bis zu einer Größe von 50cmx50cm gedruckt. Hinter Glas mit oder ohne einem schmaler Rahmen aus hellem Lindenholz wirken die Bilder in der besonders als Serie an einer geräumigen Wand eines technischen Büros. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 28 Freigestellte Objekte Zollverein Die Zeche Zollverein ist in den zwanziger Jahren ausgebaut worden zum größten Steinkohlenschacht der Welt und hat dieses Merkmal bis in die achtziger Jahre behalten. Täglich sind tausende Tonnen bester Kohle gewonnen worden. Dann aber war das Zechensterben auch hier angekommen. Die Industrieruine mutierte zu einem Denkmal und im Rahmen der Kulturhauptstadt sollte sich neues Leben dort entwickeln. In alter Umgebung sollten neue Inhalte erschlossen werden durch neue mediale Technologien, da man sich von diesen Innovationsbringern neue Kohle erhoffte. Hier sind einige auf dem ehemaligen Zechengelände verstreute Objekte dem Zahn der Zeit ausgesetzt. Sie rosten vor sich hin und erhalten so eine antike Patina. Viele Funktionen dieser Gegenstände sind des Vergessens anheim gefallen. So nähren sie ein zweifelhaften Kulturerbestatus und erlangen somit eine andere Bedeutung. Ich hoffe, dass ich an den entstehenden Märchen vom Dornröschen Industriekultur mitweben kann. Die Bilder 1 bis 6 sind in einer Ausstellung „Objekte auf Zollverein“ 2008 in Mülheim zu sehen gewesen. Bilder Zollverein 1 bis 6 Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 29 Freigestellte Objekte Baumscheiben 1 bis 4 Baumscheiben Bäume, die gefällt werden offenbaren ihren Lebenslauf. Kranke und gesunde Bäume sind selbst durch einen Laien relativ leicht zu unterscheiden. Das die Baumringe auch Gesichter bilden können, bleibt oftmals unbeachtet. Hier sind aus einer Auswahl einige zu sehen. Zusammen mit Steinen der vielen Bergehalden bilden sie eine Sammlung von Objektfotos, die von ihrer einstigen Wichtigkeit erzählen könnten, wenn sie wirklich Gesichte hätten. Bildausführung Die Bilder zum Zollverein und die Baumscheiben werden auf mattes Papier in verschiedenen Formaten bis zu einer Größe von 60cmx80cm beziehungsweise von 50cmx50cm gedruckt. Hinter Glas mit oder ohne einem schmaler Rahmen aus hellem Lindenholz wirken die Bilder besonders als Serie an einer geräumigen Wand. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 30 Autor und Ausstellungen Ich denke, also bin ich Ich bin nun einiges über 60 Jahre alt. Mein Berufswunsch war Naturwissenschaftler und ich habe eine gute Ausbildung zunächst als Facharbeiter in der Pharmazeutischen Industrie und dann als Diplomchemiker genossen, mit Laborarbeit und viel mathematischer Theorie. Dann folgten lange Jahre Praxis im Kraftwerksbau zunächst als Chemiker, Planer, dann Bauleiter und nach dem mehrjährigen Baustelleneinsatz als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Technologieabteilung in der Arbeitsvorbereitung. Dort habe ich zuletzt noch in einer außerplanmäßigen Aspirantur Abschlüsse in Kraftwerkstechnik erworben und als Ingenieur promoviert und mir als Autodidakt die Grundlagen der Informationstechnologie und umfangreiche Kenntnisse über das Modellieren komplexer technischer Systeme erarbeitet. Mit der Wende im Osten hat sich mein Leben hinsichtlich seiner Vielfalt verändert und ich habe bis zu meiner Pensionierung für einem Automobilkonzern und in den letzten 15 Jahren einem großen Bauunternehmen meine Kenntnisse auch im Westen anwenden können und Anerkennung gefunden. Meine Erfahrungen stelle ich im Forum Vision Instandhaltung (FVI) jüngeren Kollegen zur Verfügung und begleite auch jetzt noch so manchen Studenten zum Diplom oder zur Promotion. Einige Veröffentlichungen zu Kennzeichnungssystemen und zu Prozessen im Facility Management sind noch der Nachhall meines Lehrauftrages an der Fachhochschule Gelsenkirchen entstanden. Schwerpunkt war immer die Beherrschung komplexer technischer und organisatorischer Systeme. Das war nicht immer wirklich gewünscht, denn Transparenz heißt Durchsichtigkeit. Mit Eintritt der Alterszeit hat für mich der vierte Abschnitt in meinem Leben begonnen, in dem ich mich mit Freude am Gestalten von Bildern mit symbolischen Aussagen einer künstlerischen Tätigkeit im eigenen Atelier verstärkt widmen kann. Es macht mir Spaß, Zusammenhänge und Emotionen mit Hilfe von Bildern auszudrücken und zu bemerken, dass andere beim Betrachten erkennen, welche Gedanken in einem Bild verborgen sind. Manchmal bin ich aber auch erstaunt, was bei der Interpretation heraus kommt. Jeder hat seine Sicht, so wie es immer in komplexen Systemen ist. Es kommt wie in der Relativitätstheorie darauf an, welche Messeinrichtung man benutzt, um zu Aussagen über die Welt zu kommen. Es ist nicht immer einfach, meine Bilder zu betrachten. Kontakt Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer Kirchstr. 14a 45479 Mülheim www.drlaufer.de [email protected] Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 31 Autor und Ausstellungen Ausstellungen Einige mir wichtige Ausstellungen 2004 Hab den Mond mit der Hand berührt, Praxis Elke Jaap, Mülheim Vollmond, HOCHTIEF Facility Management, Essen 2005 Drei Dinge – Ein Thema, HOCHTIEF Facility Management, Essen, Körperwelten in Schwarz Weiß, Praxis Elke Jaap, Mühlheim 2006 Einblicke, HOCHTIEF Facility Management, Essen 2007 Einblicke 2, HOCHTIEF Facililty Management, Essen 2008 Montagen, Residenz Uhlenhorst, Mühlheim Surreale Welten, Unperfekthaus, Essen 2009 Surreale Impressionen, Laurentiuskirche, Benneckenstein Ruhrgebiet anders, Bürgeragentur Mülheim 2010 Surreale Landschaften, HOCHTIEF Facility Management, Essen Beispiele von Ausstellungsplakaten. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Laufer, Mülheim www.drlaufer.de Seite 32